wirtschaftsmagazin eco.nova - feber 2013

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Ausgabe Nr. 1 / Februar 2013, P.b.b. Verlagspostamt 6020 Innsbruck, ZNr. GZ 02Z030672 M, Euro 3.00 eco.nova DAS WIRTSCHAFTSMAGAZIN MARKTAUSBLICK Anlegen oder ausgeben? Geldstrategien und Anlagetipps für 2013 LEIDEN(SCHAFT) IM ZILLERTAL Gernot Paesold im Interview über Marketingstrategien und Zufriedenheit WER TIROL BEWEGT Die einflussreichsten Persönlichkeiten des Landes www.econova.at

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eco.nova ist ein unabhängiges österreichweites Magazin, das sich mit der Berichterstattung über Trends in den Bereichen Wirtschaft, Wissenschaft, Architektur, Gesundheit & Wellness, Steuern, Recht, Kulinarium und Lifestyle beschäftigt.

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Ausgabe Nr. 1 / Februar 2013, P.b.b. Verlagspostamt 6020 Innsbruck, ZNr. GZ 02Z030672 M, Euro 3.00

eco.novadas wirtschaftsmagazin

marKtaUsBLicKAnlegen oder ausgeben?Geldstrategien und Anlagetipps für 2013

LEidEn(schaft) im ziLLErtaLGernot Paesold im Interviewüber Marketingstrategien und Zufriedenheit

wer tirol bewegtDie einflussreichsten Persönlichkeiten des Landes

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Männer, die Maschinen fliegen, sollten auch welche tragen.

Fliegeruhr Chronograph. Ref. 3777: Uhr oder Maschine? 43mm Edelstahlgehäuse, mechanisches Chrono-

graphenwerk und ein Innengehäuse aus Weicheisen als Schutz gegen Magnetfelder machen aus dieser Uhr ein

unverwüstliches und zugleich hochpräzises Meisterwerk der Schaffhausener Uhrenmanufaktur. Nur zum Fliegen

braucht sie noch einen Piloten. Mechanisches Chronographenwerk | Automatischer Aufzug | Gangreserve nach Vollaufzug 44 Stunden | Datums-

und Wochentagsanzeige | Kleine Sekunde mit Stoppvorrichtung | Stoppfunktion Stunde, Minute und Sekunde | Weicheisen-Innengehäuse zur Magnet-

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eco.nova 3

eco.edit

M itte Jänner hat sich Österreich entschieden – für die Wehrpflicht. Auch in Tirol war das nicht anders. Von 535.498 Stimmberechtigten haben 47,41 % ihre Stimme auch tatsächlich abgegeben, und damit weit mehr als erwartet.

Der Ausgang ist bekannt (Tirol: 37,49 zu 62,51 % gegen das Berufsheer). Hierzlande geht das muntere Kreuzchen-Machen bereits im April weiter, dann nämlich ste-

hen die Landtagswahlen ins Haus. Und hier gibt es mittlerweile fast schon so viele große, kleine und kleinste Gruppierungen, die sich der Wahl stellen, wie Persönlichkeiten bei unserer Umfrage, die die Basis für unsere erste 2013er-Titelgeschichte bildet. Zugegeben, das war übertrieben, aber eine derartige Zersplittung, wie sie gerade in Tirols Politikszene stattfindet, könnte „man für un-günstig halten“, wie es Bundesminister Karlheinz Töchterle in unserem Interview ausdrückt. Er ist übrigens einer jener „bewegenden Tiroler“, den Sie an die Spitze seiner Kategorie gewählt ha-ben. Und so wird die Rubrik Politik von einem Parteilosen angeführt, der in Wien sitzt. Was auch ein Statement ist.

Ähnlich wie Meinungsforscher bei der Wehrpflicht-Frage haben auch wir mit einem derar-tigen Rücklauf auf unsere Umfrage nicht gerechnet: Rund 1.000 Teilnehmer haben darüber ab-gestimmt, welche Persönlichkeit den größten Einfluss auf unser Land hat. Wer schlussendlich an der Spitze landete, lässt sich am Cover unschwer erkennen, erfreulich ist aber auch, dass es derart viele Familienunternehmen unter die Wirtschafts-Top-15 geschafft haben. Dies hat uns die Ar-beit allerdings nicht unbedingt leichter gemacht, weil gerade Familienunternehmen gerne im Ver-borgenen arbeiten und die Menschen an deren Spitze fast schon phantomartig durchs Land geis-tern. Wir haben uns trotzdem auf die Suche gemacht ...

Und fürs nächste Mal: Äußerst plumpe Manipulationsversuche an den Umfrageergebnissen durchschauen wir, und erlauben uns, deren Wertung wieder geflissentlich zu ignorieren.

Mag. Sandra Nardin und Christoph Loreckeco.nova-Herausgeber

wer die wahl hat ...Wir treffen täglich zahlreiche Entscheidungen. Gehirnforscher gehen davon aus, dass es bis zu 20.000 sind – bewusste und unbewusste. Manche davon sind im Grunde völlig irrelevant (Apfel- oder Orangensaft?), andere haben Auswirkungen auf die Zukunft (Berufsheer oder Wehrpflicht?) und wieder andere Informations- und Unterhaltungswert (eco.umfrage „Wer bewegt Tirol?“).

Ihre Redaktion der eco.nova, die übrigens lieber Orangensaft trinkt

imprEssUmHerausgeber & Medieninhaber: eco.nova Verlags GmbH, Hunoldstraße 20, 6020 Innsbruck, Tel.: 0512/290088, E-Mail: [email protected], www.econova.atGeschäftsleitung: Christoph Loreck, Mag. Sandra Nardin // Assistenz: Ruth Loreck // Chefredaktion: Marina Kremser

Redaktion: eco.wirtschaft: MMag. Klaus Schebesta, Mag. Sandra Nardin, Bruno König, Renate Linser-Sachers, MMag. Paul Salchner, Barbara Liesener, DI Caterina Molzer-Sauper, Uwe Schwinghammer, Mag. Barbara Wildauer, Marion Witting, MSc. // eco.zukunft: Dr. Barbara Hoffmann // eco.geld: Dr. Michael Posselt, MichaelKordovsky // eco.kultur: Julia Sparber // eco.mobil: Bruno König // steuer.berater: Dr. Verena Maria Erian // recht.aktuell: RA Mag. Dr. Ivo Rungg // eco.life: Marina KremserAnzeigenverkauf: Ing. Christian Senn, Bruno König, Martin Weissen brunner // Fotoredaktion: Julia Türtscher (blickfang-photographie.com), Ursula Aichner (fotowerk.at)Grafik: Sophie Frenzel // Druck: Radin-Berger-Print GmbH // Jahresabo: EUR 25,00 (14 Ausgaben)

Unternehmensgegenstand: Die Herstellung, der Verlag und der Vertrieb von Drucksorten aller Art, insbesondere der Zeitschrift eco.nova. // Grundlegende Richtung: Unabhängiges öster-reichweites Magazin, das sich mit der Berichterstattung über Trends in den Bereichen Wirtschaft, Wissenschaft, Architektur, Gesundheit & Wellness, Steuern, Recht, Kulinarium und Lifestyle beschäftigt. Der Nachdruck, auch auszugsweise, sowie anderwertige Vervielfältigung sind nur mit vorheriger Zustimmung des Herausgebers gestattet. Für die Rücksendung von unverlangt eingesandten Manuskripten und Bildmaterial wird keine Gewähr übernommen. Namentlich gekennzeichnete Beiträge stellen nicht unbedingt die Meinung der Redaktion dar.

in EigEnEr sachE

Auch wir haben für das heurige Jahr eine Entscheidung getroffen – und mit tat-kräftiger Unterstützung unserer Grafikerin Sophie Frenzel der eco.nova ein frischesOutfit verpasst.

Bye-bye metaDafür haben wir uns als Erstes von der guten alten „Meta“ verabschiedet und die Schrift durch eine zeitgemäße, unkomplizierte Alter-native ersetzt. Sie steht stellvertretend für das neue Layout, das in seiner Gesamtheit moderner, flexbiler und aufgeräumter wurde, mehr gestalterische Freiheit bietet und auf einen ausgewogenen Mix aus Text und Bild achtet.

wirtschaft verstehenUnserem Credo, hintergründig und seriös zu informieren, bleiben wir aber natürlich wei-terhin treu. Wir handeln nicht mit Sensatio-nen und lesen nicht krampfhaft zwischen den Zeilen, sondern betrachten die Wirtschaft in gebührender Objektivität, um von innovativen Köpfen in unserem Land zu lernen und ihre Erfolge zu teilen. All diese Geschichten be-kommen ab sofort ein neues Gesicht und stellen jene in den Mittelpunkt, über die wir schreiben: die Menschen dahinter.

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4 eco.nova

eco.inhalt

Eco.titEL

016 Wer bewegt Tirol? Wir haben in einer Umfrage die einflussreichsten Persönlich-keiten unsers Landes gesucht. Das Ergebnis lesen Sie hier.

Eco.wirtschaft

032 Tiroler AdlerrundeWer sie sind und was sie machen – und warum sie nicht politisch sein wollen.

036 Im Interview: Gernot Paesold, Zillertal Tourismus Ein ganzes Tal spricht über eine Person. Wir haben Gernot Paesold zum Gespräch über das Tal gebeten.

042 GemNova: Streit um den „kommunalen Geizhals“Verbandsobmann Ernst Schöpf kämpft um eine Idee.

046 steuer.berater

050 recht.aktuell

Eco.zUKUnft

056 Start-up-Finanzierung 2.0Crowdfunding als Alternative zur klassischen Kreditfinanzierung.

060 Forschungsobjekt Großveranstaltungen Wie große Sportevents Nutzen für die Forschung bringen.

062 Forscher von morgen fördernDas Gründungszentrum CAST geht mit der First-Lego-League auf eine „Mission Begeisterung“.

Eco.gELd

068 Was bringt Basel III? Auch wenn die geplante Umsetzung verschoben wurde: Basel III nimmt konkrete Formen an.

070 Marktausblick 2013 Ausgeben oder investieren? Wir haben Tirols Banker gefragt, wo Ihr Geld 2013 sinnvoll aufgehoben ist.

Eco.art

082 Waffen für die Götter Die aktuelle Sonderausstellung im Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum nähert sich einem schwierigen Thema.

084 Osterfestival 2013 Ein Festival feiert Geburtstag.

Eco.moBiL

082 Im Test: Volvo V60Der Schweden-Schönling greift die Platzhirschen an.

090 Range RoverTradition in vierter Generation.

092 Im Test: Passat Variant AlltrackEin Passat konnte immer schon viel – jetzt passt er auch ins Gelände.

082 Im Ladys-Check: VW BeetleEin Käfer wird erwachsen und eine Frau hat ihn getestet.

096 Mercedes-ModelloffensiveDie Marke mit dem Stern bekommt Lust auf Neues.

082 Im Test: BMW X1Auch der Kleine hat sein xDrive bekommen.

Eco.LifE

100 Tiroler EdlerDer geadelte Edelbrand der Therese Fiegl.

102 WeintrendsVon Ausschenkzeremonien und richtigen Gläsern.

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Freude am Fahren

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6 eco.nova

eco.mmentar

MMag. Klaus Schebesta

N un hätten wir also den ers-ten Monat in diesem Su-perwahljahr 2013 geschafft.

Das Gemetzel um die Wehrpflicht haben wir hinter uns gebracht, am 28. April stehen die Landtagswahlen in Tirol an, voraussicht-lich am 29. September wird der Nationalrat neu gewählt. Das öffentliche Klima, in dem diese Wahlgänge stattfinden, ist aufgeheizt. Das Image der Politik befindet sich generell im Sturzflug. Die Prozentzahl jener, die den Politikern vertrauen, nähert sich dem einstel-ligen Bereich. Dass gleichzeitig in Umfragen eine Mehrheit der Österreicher mit der all-gemeinen Lage und ihrer persönlichen Situ-ation zufrieden sind, ist im Grunde ein Pa-radoxon. Denn wer, außer der Politik, sollte die Rahmenbedingungen dafür geschaffen haben? Doch die Politiker müssen mit dieser Situation zurechtkommen, ganz unschuldig daran sind sie schließlich nicht. 2012 war mit seinen Korruptionsaffären und dem dilettan-tischen Umgang mit Steuergeldern der Turbo für die Fahrt in den Imagekeller.

zU todE argUmEntiErtAuch bei der Volksbefragung machten es die Parteien den Bürgern schwer. Sowohl Geg-ner als auch Befürworter warfen ihre Propa- gandamaschinen an – inklusive Nebelbom-ben, Tarnen & Täuschen und Scheinangrif-fen. Wenn doch nur das österreichische Heer

so agil wäre! Zurück blieben verwirrte Bürger, die sich im Dickicht von Argumenten, Ge-genargumenten und Pseudoargumenten nicht mehr ausgekannt haben.Die Befragung beleuchtete für den aufmerk-samen Beobachter auch einige interessante Mechanismen: Der Kanzlerbonus hat defi-nitiv nicht gezogen. Die SPÖ lag mit ihrem taktischen Kalkül weit daneben und musste eine ordentliche Schlappe einstecken. Eben-falls wirkungslos blieb die Kampagnenma-schinerie der Kronen Zeitung, die schamlos einseitig das Berufsheer in die Höhe jubel-te, ohne auch nur annähernd den Versuch zu unternehmen, ausgewogen zu berichten. Un-term Strich bleibt: Auch direkte Demokratie will gelernt sein. Dazu gehören auch gesetzli-che Grundlagen, wie sie die Schweiz geschaf-fen hat: Für komplexe Fragen ist dort das so genannte „Abstimmungsbüchlein“ obligato-risch, in dem objektiv Pro- und Contra-Ar-gumente aufgelistet sind. Das ist etwas ganz anderes als die einseitig gefärbten Insera-te, Folder und Statements, welche die öster-reichischen Bürger über sich ergehen lassen mussten.

aUssEr in ÖstErrEich ...Die Volksbefragung zeigte leider einmal mehr, dass politische Verantwortung hier-zulande nicht besonders ernst genommen wird. Der Verteidigungsminister erwies sich

Jetzt geht’s losVolksbefragung – Landtagswahlen – Nationalratswahlen. In diesem Superwahljahr geht es Schlag auf Schlag. Neue Listen und der Abtritt alter Haudegen sorgen in Tirol für politische Unruhe. Alle gegen Platter heißt die Devise. // Text: Klaus Schebesta, Foto: Florian Schneider

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eco.mmentar

als größter Sesselkleber der Nation. Darabos schlägt jeden Loctite-Superkleber um Län-gen. Immerhin ist das keine Überraschung, sondern zieht sich nahtlos durch seine Poli-tikkarriere. Jemand, der aus Gewissensgrün-den den Dienst an der Waffe verweigert, kann im Grunde unmöglich zum Oberbefehlsha-ber eines Heeres werden. Außer in Öster-reich. Und jemand, der die allgemeine Wehr-pflicht als unreformierbar bezeichnet, kann unmöglich den Auftrag erhalten, das Heer zu reformieren. Außer in Österreich. Da sich nach der Befragung weder an den handeln-den Personen noch an der grundlegenden Ausrichtung etwas geändert hat, wird keiner ernsthaft daran glauben, dass sich beim Bun-desheer irgendetwas ändert. Außer vielleicht in Österreich.

tiroL wähLtDoch kaum waren die Abstimmungsergebnis-se verkündet, war die Aufregung schon wieder vorbei. So funktioniert nun einmal der Markt-platz öffentlicher Meinungen. Die Karawane ist längst weitergezogen – erst recht in Tirol. Denn hier marschieren Parteien und Medien

in Richtung 28. April, dem Tag der Landtags-wahl. Dass es ruppig werden wird, spürt man schon jetzt. Das Motto ist offenkundig: alle gegen Platzhirsch ÖVP. Diese wirbt im Vor-wahlkampf mit starken Tiroldaten, etwa der niedrigsten Arbeitslosigkeit aller 271 EU-Re-gionen oder der geringsten Verschuldung der Bundesländer. Das aber scheint niemanden der Mitbewerber zu beeindrucken.

Bislang sind folgende Fixstarter auszuma-chen: die Grünen (mit relativ stabilen Um-fragewerten), die Sozialdemokraten (ebenfalls stabil, allerdings auf geradezu basisdemokra-tisch niedrigem Niveau), die in Tirol traditio-nell unbedeutende KPÖ, Gurgiser & Team so-wie die Freiheitliche Partei, die sich Platz 2 als Wahlziel gesteckt hat. Dort wollen allerdings auch Grüne und die Sozialdemokraten hin.

Neu am politischen Spielfeld – oder sagen wir besser zurück auf selbigem – ist die Grup-pierung „vorwärts Tirol“, die mit den Ex-Lan-desräten Hans Lindenberger (SP) und An-na Hosp (VP) eine kleine Große Koalition in sich bildet und Landeshauptmann Platter zeigen will, wo politisch der Hammer hängt. Echte Neuigkeiten und konkrete Inhalte feh-

Die Entertainment-Highlights in Tirol! sports. business. entertainment.

Steve Aoki -live in concert23. Februar 2013Olympiahalle

777

Die Schlagernacht des Jahres7. Mai 2013Olympiahalle

Zucchero10. Mai 2013Olympiahalle

The Royal Horse Gala4. Mai 2013Olympiahalle

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Die Toten HosenLIVE25. Mai 2013Olympiahalle

len bislang – derzeit gibt es nicht mehr als die Ansage, alles besser machen zu wollen, se-kundiert von der Innsbrucker Bürgermeiste-rin, die ihre Rechnungen mit der VP offenbar noch nicht beglichen hat.

Nach dem Rückzug von Fritz Dinkhauser sowie Andreas Brugger und Gottfried Kap-ferer sieht sich derweil praktisch die ganze Opposition als legitime Erben des Bürgerfo-rums. Kein Wunder, denn auch der Protest-stimmenteich ist nicht unendlich tief. Al-le wollen in den ehemals 18, zuletzt gerade noch 7 Prozent der Liste Fritz fischen. Ob die Protestwähler ausgerechnet die Alt-Po-litiker Hosp und Lindenberger als knackfri-sche und unbelastete Alternative akzeptieren, steht in den Sternen. Und ob die Liste Stron-ach, die Piraten und andere Kleinstgruppie-rungen angesichts des Getümmels überhaupt genügend Personal und Unterstützungserklä-rungen zusammenkratzen können, steht zum jetzigen Zeitpunkt ebenfalls noch nicht fest. Fest steht allerdings, dass die kommenden Wochen eine Herausforderung für die Partei-apparate und die Nerven der 535.000 Wahl-berechtigen werden.

dass die landtagswahl ruPPig werden wird, sPürt man sChon Jetzt. die tiroler können siCh auF Folgende situation einstellen: die koalitionsPartner sPöVP werden ihre leistungen der letzten Viereinhalb Jahre Verteidigen. und die Vereinigte oPPosition wird kein gutes haar daran lassen. dem trend der zeit entsPreChend, sind eine menge Proteststimmen am markt auF die siCh alt-, neu- und immersChonrebellen stürzen werden.

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eco.zahlen

tirol in zahlen

gEmEindEn in tiroL: 279 • Bürgermeisterinnen: 10 (3,6 %)• Bürgermeister-Stellvertreter gesamt: 300 / davon weiblich: 28 (9,3 %)

• reichste Gemeinde: Kufstein (Bruttoüberschuss: 4,3 Mio. Euro)

• ärmste Gemeinde: Untertilliach (Bruttoüberschuss: –40.500 Euro)

• Gemeinden mit 0 % Verschuldungsgrad: 2 / Gemeinden mit 100 % Verschuldungsgrad: 22• die meisten Einnahmen aus Kommunalsteuer: Wattens (rd. 7,8 Mio. Euro)

• die wenigsten Einnahmen aus Kommunalsteuer: Namlos (970 Euro)

UntErnEhmEnsinsoLvEnzEn in tiroL 2012: 380 (-4,0 %) / Passiva in Mio. Euro: 132

• Großinsolvenzen: 3 (Ricmar Technology GmbH, Hilber Solar GmbH, Valenta GmbH & Co. KG) / Passiva in Mio. Euro: 39,5

arBEitsLosEnqUotE 2012: 5,9 % (+/- 0)• vorgemerkte Arbeitslose, Durchschnitt: 19.329 / davon Jugendliche: 3.331

• zur Besetzung gemeldete freie Stellen: 40.487• Personen in Schulungen, Durchschnitt: 2.155

• Durchschnittliche Dauer der Abreitslosigkeit in Tagen: 71• Lehrstellensuchende Jugendliche / gemeldete freie Lehrstellen, Jahresmittel: 360 / 698

sKigEBiEtE in tiroL: 32 davon osttiroL: 3• Pistenkilometer gesamt: 2.472, davon Osttirol: 185

• größtes / kleinstes Skigebiet: Arlberg (283 Pisten-km) / Nordkette Innsbruck & Reutte – Vitales Land (13)

• Skigebiete, in denen eine Tageskarte für Erwachsene über 40 Euro kostet: 7• Skigebiete, in denen Jugendliche / Senioren gleich viel zahlen wie Erwachsene: 6/8

• Skigebiete, in denen Kinder nichts bezahlen, wenn sie mit ihren Eltern fahren: 2• Anzahl der Tiroler Skigebiete unter den Top 10 der besten Skigebiete der Alpen laut Skigebiete-Test.de: 4

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Kopf der Ausgabe

andreas altmann, mCi-rektorStudium der Wirtschaftswissenschaften und internationalen Beziehungen an den Universitäten Linz, Innsbruck sowie der John Hopkins University Bologna. Vor der Berufung zum MCI-Gründungsgeschäftsführer wissenschaftlicher Mitarbeiter an den Instituten für Finanzwissenschaft und Unternehmensführung der Universität Innsbruck. Vortrags-, Lehr- und Forschungstätigkeit sowie zahlreiche akademische Mitgliedschaften und Funktionen im In- und Ausland.// Text: Marina Kremser, Foto: Julia Türtscher

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eco.nova 11

Kopf der Ausgabe

N ormalerweise präsentie-ren wir an dieser Stelle Menschen, die hierzulan-

de (noch) eher unbekannt sind und die ihre Arbeit abseits der breiten heimischen Öffent-lichkeit verrichten – dies aber nicht minder erfolgreich tun wie die „großen Namen“ un-seres Landes. In der ersten 2013er-Ausgabe wollen wir eine Ausnahme machen. Die be-stätigt bekanntermaßen die Regel. Und au-ßerdem gibt es einen guten Grund dafür ...

Andreas Altmann, langjähriger Ge-schäftsführer des Management Center Inns-bruck (MCI) und vor fast einem Jahr auch mit der akademischen Bezeichnung des Rek-tors betraut, ist hierzulande schon lange kein Unbekannter mehr. Ihm ist es gelungen, das MCI als Unternehmerische Hochschule® in-ternational zu positionieren und zu etablieren. Ende letzten Jahres wurde das MCI dabei in die renommierte IAU International Associa-tion of Universities aufgenommen – ein welt-weites Netzwerk qualitätsorientierter Univer-sitäten mit derzeit rund 630 institutionellen Mitgliedern aus ca. 120 Ländern und globale Plattform für Meinungsaustausch, Qualitäts-entwicklung, Innovation und Kooperation. Das Wort von Andreas Altmann hat Ge-wicht. Er genießt Vertrauen. Dies zeigt auch unsere aktuelle Titelgeschichte, in deren Um-frage er in der Kategorie „Wissenschaft, Bil-dung & Gesundheit“ auf den 3. Platz der ein-flussreichsten Tiroler und damit als einziger Vertreter einer privatrechtlichen Bildungsein-richtung in die Top 10 gewählt wurde.

das Jahr fängt gUt anNach zahleichen internationalen Auszeich-nungen in den vergangenen Jahren startet das MCI 2013 mit einem sensationellen Erfolg: Die internationale Akkreditierungsagentur FIBAA hat den beiden MCI-Executive-Mas-ter-Studiengängen „General Management Executive MBA“ und „Master of Science in Management HM.Sc.“ das FIBAA-Premi-umsiegel verliehen und sie damit quasi in den Bildungs-Adelsstand erhoben. Grund für die Auszeichnung ist die beispielgebende Qualität

der Studiengänge, die sich laut Gutachter in besonderer Weise in ihrer schlüssigen Zielset-zung, konsequenten internationalen Ausrich-tung, ihrer Positionierung im Bildungs- und Arbeitsmarkt sowie in der integrativen Veran-kerung im strategischen Konzept der Hoch-schule widerspiegelt. Auch die Lehrenden bekamen in diesem Zusammenhang hervor-ragende Bewertungen in den Bereichen Inter-nationalität, Methodik und Didaktik, wissen-schaftliche Qualifikation, Praxis-Know-how und Betreuung der Studierenden. Wie hoch diese Prämierung einzuschätzen ist, zeigt sich darin, dass bislang lediglich 9 von insgesamt 1.400 FIBAA-akkreditierten Studiengängen das begehrte Siegel tragen dürfen. In Öster-reich ist es überhaupt einmalig.

Eco.nova: Das MCI erhält in schöner Regelmäßigkeit auch internationale Aus-zeichnungen. Was macht das MCI anders als andere Hochschulen?andrEas aLtmann: Wir haben uns nie gescheut, ausgetretene Pfade zu verlassen, was gerade im Bildungsbereich nicht selbst-verständlich ist. Hier sehe ich zu viel Statik und Behäbigkeit, und man versteckt sich nur allzu gerne hinter Titeln, Dünkeln und Sta-tus. Hochschulen und Bildungseinrichtungen dürfen aber nicht für sich selbst da sein, son-dern haben für ihre Kunden, Partner und die Gesellschaft Nutzen zu stiften.

Das Premiumsiegel ist zweifelsohne sehr po-sitiv für das Standing des MCI. Wie wichtig sind Ihnen solche Auszeichnungen und in-wieweit verbuchen Sie diese auch als persön-lichen Erfolg?Man kann solche Auszeichnungen gerade im internationalen Kontext gar nicht hoch genug schätzen. Damit ziehen wir gute Studierende und Lehrende aus aller Welt an, was wieder-um die Qualität und Marke weiter festigt und auch den heimischen Lehrenden und Studie-renden gut tut. Nicht zuletzt sind sie positiver Motivator für unsere Arbeit. Was wir unse-ren Studierenden mitgeben möchten, ist ne-ben profundem Know-how, Leistungsbereit-

schaft, persönlichen Werten und tragfähigen Netzwerken vor allem eine starke Marke. Wer am MCI studiert hat, soll als Reaktion ein „wow“ zu hören bekommen. Das ist mein er-klärtes Ziel. Etwas Besseres können wir unse-ren Studierenden gar nicht mitgeben, weil es ihnen ihr ganzes Leben lang hilft.

Das MCI ist eng mit Ihrem Namen ver-knüpft. Was sehen Sie selbst als Ihren größ-ten Erfolg in der Zeit als Geschäftsführer?Man sollte seine eigene Rolle nie überschät-zen. Erfolg ist immer eine Teamleistung. Per-sönlich war mir immer wichtig, dass wir in Wirtschaft und Gesellschaft hohes Vertrauen genießen. Das ist ein knappes und sehr wert-volles Gut und schafft Gestaltungsraum. Am MCI haben Trägerinstitutionen und Auf-sichtsorgane immer ausgesprochen konst-ruktiv zusammengewirkt und sich nie ins Ta-gesgeschäft eingemischt. Das kann man aber nur, wenn eine Vertrauensgrundlage gegeben ist. Für dieses Vertrauen kann man gar nicht dankbar genug sein. Wo es hinführt, wenn dies fehlt, kann man hinreichend beobachten.

Wenn Sie in der Bildungslandschaft eine Sa-che verändern könnten – welche wäre das?Da gäbe es vieles. Man sollte dem Bildungsbe-reich beginnend bereits mit den Schulen mehr Autonomie und Verantwortung geben. Dass Schulen praktisch keine Möglichkeit haben, ihre Mitarbeiter auszusuchen und sich im Ein-zelfall notfalls wieder zu trennen, kann nicht der Weisheit letzter Schluss sein, weil es auf dem Rücken der Kinder und der Gesellschaft ausgetragen wird. Den Universitäten sollte man innerhalb eines von der Politik gesteckten Rahmens endlich zugestehen, ihre Studieren-den auszusuchen und ihre Studienbeiträge au-tonom festzusetzen. Das können wir im We-sentlichen seit Beginn. Insgesamt wünsche ich mir mehr Mut, Zuversicht und Veränderungs-bereitschaft. Wir sollten den Anspruch haben, die besten Schulen und Universitäten in Euro-pa zu haben, und diesen konsequent verfolgen. Dies lässt sich nicht mit Zaudern, Zögern und Unentschlossenheit erreichen.

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12 eco.nova

ein wesentliChes indiz Für die herrsChende unsiCherheit über die zukünFtige wirt-sChaFtliChe entwiCklung ist die weiterhin grosse zurüCkhaltung bei den inVestitionen. dabei sind die bedingungen daFür so gutwie sChon lange niCht mehr.

wirtschaft & UntErnEhmEn

Schon immer spielte die Psychologie in der Wirtschaftswelt eine bedeutende Rolle. Und so verwundert es wenig, dass auch heute viele Entscheidungen völlig irrational und wider besseren Wissens getroffen werden. Das Tun der Masse steht über der eige nen Meinung.

Der Mensch, ein Rudeltier?

Mag. Stefan Garbislander von der Abteilung Wirtschaftspolitik und Strategie der Wirt-schaftskammer Tirol beim heurigen Kon-junkturausblick: „Irgendwie war alles in ir-gendeiner Form schon einmal da. Es gibt also nichts wirklich Neues unter der Sonne.“ Und recht hat er. Blickt man zurück auf

diE psychoLogiE dEr wirtschaft

die Inflationsentwicklung der Kreisky-Ära oder den „Schwarzen Freitag“ der 1920er Jahre – der eigentlich ein Donners-tag war –, zeigt dies recht deutlich, dass Kri-sen und Aufschwünge ein völlig natürli-ches Element der Wirtschaftsentwicklung sind: Aufschwung – Abstieg – Panik – Kursverfall – (Banken-)Stützungsaktion – Aufschwung ... Trotzdem sorgen gerade Ab-wärtstrends allerortens immer wieder für ein emotionales Durcheinander. Zu Tode gefürchtet ist aber leider auch gestorben.

Natürlich soll man die derzeitige Situation nicht schöner reden, als sie ist – die massive Verschuldung im Privatbereich wie bei der öf-fentlichen Hand ist definitiv ein Problem, das es zu lösen gilt. Im Jahr 2011 verstießen zu-dem alle (!) Länder der Eurozone gegen die vereinbarten Maastricht-Kriterien, wenn auch Schweden ganz knapp dran war.

sorgEnKind invEstitionEnEin wenig mehr Zweckoptimismus wür-de aber nicht schaden. Vor allem in Bezug auf Investitionen. Sie sind es schlussendlich, die Arbeitsplätze schaffen und Unternehmen nach vorne bringen. Doch gerade hier tre-ten Tirols Unternehmer auf die Bremse, auch wenn die aktuelle Geschäftslage von vielen als stabil und gut angesehen wird. Die länger-fristigen Erwartungen trüben sich nach ei-nem kurzen Anstieg im Frühjahr 2012 jedoch

leicht ein, was im selben Atemzug die Basis für Investitionen wegbrechen lässt. Der Auf-schwung ist noch nicht so tragfähig und die Unsicherheit so hoch, dass Investitionen ent-weder aufgeschoben oder gar gänzlich ab-gesagt werden. Hat es die Politik geschafft, unser Land durch gezielte und durchaus guteMaßnahmen halbwegs erfolgreich durch die Krise zu manövrieren, so hat sie es verschla-fen, für Unternehmer auch heute noch Anreize für ein entsprechendes Wachstum zu schaffen. Keine Investitionen bedeuten jedoch niedrige-res Wachstum – und die BIP-Prognose ist mit einem Plus von 0,8 % für Österreich jetzt schonnicht gerade rosig (Vergl. USA: +2,1 %, Latein-amerika: +3,2 %, China: +7,8 %, Asien: +6,7 %). Niedrigerem Wachstum folgt ein Anstieg der Arbeitslosigkeit, die Politik versucht, mit Sta-bilitätsmechanismen dagegen anzukämpfen ... die natürlich Geld kosten ... und die Katze beißt sich in den Schwanz, weil dies meist mit allgemeinen Teuerungen einhergeht.

Dabei waren die Zeiten für Investitio-nen selten so gut wie heute. Das internationa-le Umfeld ist besser als noch vor einem Jahr, die Leitzinsen befinden sich auf einem histo-rischen Tief, und auch wenn die langfristige Tendenz der Rohstoffpreise nach oben geht, so sind sie zuletzt dennoch gesunken. Schluss-endlich prognostiziert die Wirtschaftskammer Tirol einen schwierigen Start ins Jahr 2013 – aber mit Aussicht auf ein Happy End.

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eco.nova 13

gLitzEr-invEstition

Selten bekommt man Markus Langes-Swarovski zu Gesicht. Und wenn, geht es meist um die Kristall-welten. Mitte Jänner gab er gemeinsam mit Stefan Isser (Geschäftsführer der d. swarovski tourism ser-vices gmbh) die Erweiterung selbiger bekannt. Bis 2015 soll eine der erfolgreichsten Sehenswürdigkei-ten Österreichs weiterentwickelt und die bisherige Fläche von 3,5 auf 7,5 ha mehr als verdoppelt wer-den. Das lässt sich Swarovski auch einiges kosten: Rund 34 Mio. Euro sollen in das Projekt investiert werden – vor allem um noch mehr Anziehungskraft und Attraktionen im Außenbereich zu schaffen. Seit 1995 besuchten mehr als 11 Mio. Gäste den „Riesen“ in Wattens.

JUBiLäUmsJahr

Seit ihrer Eröffnung im Jahr 1993 hat sich die CYTA im Westen von Innsbruck zu ei-ner der größten österreichischen Handels-zonen entwickelt. Folglich feiert die Shop-pingwelt heuer ihr 20-Jahr-Jubiläum, 18 davon steht Erich Pechlaner als Geschäfts-führer an der Spitze. Auch wenn er anfangs noch dachte, eine berufliche Fehlentschei-dung getroffen zu haben. Schließlich stand das Shoppingcenter damals völlig allein auf der grünen Wiese, war verkehrstechnisch wenig erschlossen und ein Lebensmittel-händler war etwas unmotiviert irgendwo außerhalb positioniert.

Heute wird Pechlaner froh sein, das Handtuch nicht geworfen zu haben, denn die CYTA hat sich prächtig entwickelt. Im Vorjahr wurden am gesamten Areal mit knapp 60.000 qm Verkaufsläche und über 110 Shops knapp 180 Mio. Euro umge-setzt. „Über alle Geschäfte hinweg konn-ten 2012 Steigerungen von ca. 6 Prozent erreicht werden. Mehr als zwei Drittel der Shops konnten zulegen“, so Pechlaner. Bi-lanziert habe man durchaus positiv mit leichter Verbesserung zum Vorjahr – und zumindest in einer sochen Höhe, dass alle Investitionen finanziert werden konnten.

JoBsUchE 2.0

Jedem kommt sie im Laufe seines Lebens unter: die Bewerbungsmappe – sei es als Ar-beitgeber oder als Arbeitsuchender. Foto, Le-benslauf, kurzes Anschreiben, Zeugnisse: Was schon in Printform mühselig ist, macht sich als E-Mail-Anhang nicht zwingend bes-ser. Nadine Tschiderer, die vor einiger Zeit bereits die internationale Plattform für Ho-telliere & Gastronomie mit dem klingenden Namen www.worldhotelbook.com ins Leben gerufen hat, geht nun einen Schritt weiter und spricht mit www.cv-sedcard.com nicht mehr nur die Gastroszene an.

Wer sich heute in der internationalen Be-rufswelt potenziellen Arbeitgebern präsentie-ren möchte, muss mehr bieten als einen ta-bellarischen Lebenslauf. Das neue Tool von cv-sedcard.com erleichtet ab sofort diese Be-werbungsprozesse – verpackt in edle Optik. Hier können Interessierte eine digitale Visi-tenkarte mit allen wichtigen Infos von Per-sönlichem über den beruflichen Werdegang bis zu Zeugnissen & Co. erstellen und per Link an zukünftige Arbeitgeber verschicken. Diese widerum können hier auch gerne ak-tiv nach neuen Mitarbeitern suchen. Das pro-fessionelle Design leitet bequem durch Such- und Eingabemaske.

EigEnEr strom für zaUBErtEppich

Sunkid klingt im ersten Moment nach einem Softdrink für die Kleinen – ist in diesem Fall aber ein Unternehmen aus Imst und bei der Personenbeförderung auf Förderbändern in Skigebieten mit einem weltweiten Marktanteil von 70 % führend in diesem Bereich. Das Team rund um Geschäftsführer Mag. (FH) Emanuel Wohlfahrter beschäftigt sich seit Jahren mit der Weiterentwicklung sowie neuen Anwendungsmöglichkeiten für die Sun-kid-Produkte. Kürzlich konnte ein weltweit einzigartiges Projekt in Gerlos in der Ziller-tal Arena umgesetzt werden: So produziert eine eigene Photovoltaik-Galerie ab sofort den Ökostrom für den Betrieb des Teppichs, der Überschuss wird ins örtliche Stromnetz einge - pflegt. Während des klassischen Liftbetriebes braucht der 180 Meter lange Sundkid-Zau-berteppich rund 16.000 kWh Strom im Jahr – die Photovoltaik-Anlage erreicht eine Gesamtenergiemenge von 22.000 kWh/Jahr. Die Restmenge von 6.000 kWh Ökostrom kann den durchschnittlichen Stromverbrauch von zwei Einfamilienhäusern decken.

Wohlfahrter rechnet aufgrund des schnellen Rückflusses der Investitionskosten sowie der geringen Betriebskosten mit einer weltweiten Nachfrage für das neue Sunkid-System.

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Page 14: Wirtschaftsmagazin eco.nova - Feber 2013

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eco.nova 15

eco.wirtschaft

wer bewegt

tirol?

M it Umfragen ist es immer so eine Sache: Auch wenn man noch so sehr versucht, neutral zu bewer-

ten, Bekanntheitsgrad und Sympathie werden immer eine gewisse Rolle spielen – wenn auch unbewusst. Die Basis unserer Umfrage bildeten deshalb nicht die klas-sischen Hardfacts wie Umsatz, Unternehmenskenn-zahlen oder Mitarbeiterstände, auch wenn sie für den ein oder anderen in dessen Bewertung sicher eine Rol-le spielten. Vorrangig ging es uns darum, herauszufin-den, wen Herr und Frau Tiroler in verschiedenen Ka-tegorien als wahre „Persönlichkeit“ in all ihren Facetten empfinden.

wirtschaft trifft KULtUr trifft poLitiKDie Gesamt-Top-10 unserer Umfrage zeichnet ein durchaus interessantes Bild. Bestehend aus einem Mix aus Wirtschaft, Kultur und Politik kreiert sich eine span-nende Vielfalt, die zeigt, dass Tirol mehr ist als Touris-mus und weitaus differenzierter wahrgenommen wird. Aber auch in den einzelnen der sieben Kategorien zeigen sich klare Tendenzen, wenngleich auch kein eindeutiger Trend. Es ist weder die junge Generation noch sind es die alten Granden, die durchgehend die Nase vorn haben. In den Top 10 der jeweiligen Kategorien finden sich die er-wartungsgemäßen Vorhersehbarkeiten ebenso wie Per-sönlichkeiten aus Nischenbereichen, die man hier even-tuell nicht vermutet hätte. Eines zeigt sich aber auch ganz deutlich: Jene Menschen, die als besonders einflussreich und bestimmend beurteilt werden, sind weder Newcomer, berufliche Neueinsteiger oder typische Aufsteiger, son-dern solche, die Tirol in seiner Innen- wie Außenwirkung bereits über einen längeren Zeitraum mittragen. Bestän-digkeit ist eben nach wie vor ein Zeichen von Qualität.

Ende letzten Jahres haben wir sie mittels Umfrage gesucht: Personen, in Tirol geboren oder wohnhaft, die unser Land bewegen und beeinflussen. Wir haben keine ausgewählte Fachjury darüber abstimmen lassen, die ausschließlich nach vorher festgelegten Kriterien, Hardfacts und Unternehmenskennzahlen über Sein oder Nichtsein bestimmt hat. Unser Ziel war es, hinter jedem Erfolg auch den Menschen zu sehen und jenen Tiroler zu finden, der in seiner Gesamtheit überzeugt: durch beruflichen Erfolg, Persönlichkeit und Sympathie. Deshalb haben wir auch Sie als unsere Leser gefragt und freuen uns, dass fast 1.000 Teilnehmer unserem Aufruf gefolgt sind.

gEsamt-top-10Name Punkte

Langes-Swarovski Markus, Konzernchef Swarovski 2250

Mitterer Felix, Autor 2061

Töchterle Karlheinz, Bundesminister für Wissenschaft und Forschung

1989

Oppitz-Plörer Christine, Bürgermeisterin Innsbruck 1971

Moretti Tobias, Schauspieler 1953

Mölk Hansjörg, Geschäftsführung MPREIS 1929

Schwarzkopf Michael, Vorstandsvorsitzender Plansee 1890

Wolf Armin, Moderator 1848

Platter Günther, Landeshauptmann ÖVP 1839

Darbo Martin, Vorstandsvorsitzender Darbo 1839

top 3 – fraUEnOppitz-Plörer Christine, Bürgermeisterin Innsbruck 1971

Schiestl-Swarovski Carina, Vorstandsvorsitzende Swarovski Optik

1617

Weichselbraun Mirjam, Moderatorin & Schauspielerin 1611

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famiLy affairEr ist das Gesicht eines international be-kannten und etablierten Familienunterneh-mens mit langer Geschichte und trägt damit nicht nur die Verantwortung für seine Mitar-beiter, sondern für eine ganze Familie und die Weiterführung einer Tradition: Markus Lan-ges-Swarovski, von vielen kurz MLS genannt. Was sich ein wenig anhört wie ein schnittiger Sportwagen, ist in seiner Assoziation viel-

leicht gar nicht so verkehrt. Er ist hübschanzusehen, nicht immer leicht zu bändigen (was sich u. a. darin zeigt, dass er mit noch nicht einmal 40 Jahren bereits zum dritten Mal verheiratet ist ... mit der zweiten Frau. Die erste – mit der er auch zwei Kinder hat – heiratete er nämlich kurzerhand zweimal) und der leibhaftige Ausdruck des Understate-ments. So ist der Swarovski-Clan nicht nur eine der bekanntesten Familien Österreichs, sondern wohl auch die verschwiegenste. „Wir schweigen gerne – wie man das in den Ber-gen so macht“, meinte Langes-Swarovski einst in einem Interview. In solchen ist ihm folglich auch kaum eine Emotion zu entlo-cken. Er spricht ruhig, mit tiefer, klarer Stim-me, gewählt im Ausdruck. Jeder seiner Sät-ze wirkt wohldurchdacht. Gespräche ließen

Platz 1:

markus langes-swaroVskikristalliner unternehmenssPreCher

sich ohne große Änderungen in Reinschrift übertragen. Das macht es nicht einfach, hin-ter die Fassade zu blicken. Aber genau diese geheimnisvolle Aura (passenderweise nennt sich auch das Parfum des Hauses so) macht das Unternehmen Swarovski aus – und sei-nen Erfolg. Natürlich gab es Tiefen, Rück-schläge und Widrigkeiten. Die meisten davon wurden erfolgreich und medienunwirksam überstanden. Was nach außen dringt, glitzert.

So ist es auch wenig verwunderlich, dass al-le zur Swarovski-Gruppe gehörenden Unter-nehmen, wie die Hauptfirmen D. Swarovski KG, der Markus Langes-Swarovski vorsteht, Tyrolit KG und Swarovski Optik KG, als Personengesellschaften geführt werden. Diese sind nicht veröffentlichungspflichtig. Dafür nimmt die Familie auch gerne unbeschränkte Haftung in Kauf. Somit dürfte auch die Frage nach einem möglichen Börsegang des Unter-nehmens geklärt sein.

rEich & schÖnGeboren wurde Markus Langes-Swarovski 1974 als Spross der Fred-Linie – einer von drei nach den Söhnen Fritz, Fred und Wil-helm des Firmengründers Daniel Swarovski benannten Linien. Insgesamt zählt die Dy-

nastie mittlerweile über 200 Familienmitglie-der, rund 80 davon sind auch Gesellschafter. Plan von Daniel Swarovski, der 1956 ver-starb, war seinerzeit unter anderem, dass die Anteile am Unternehmen nur innerhalb der Familie weitergegeben und Führungspositi-onen ausschließlich von Familienmitgliedern besetzt werden dürfen. Dass Markus Lan-ges-Swarovski schließlich ganz an die Spit-ze kam, ist ob des Stammbaumes nicht wei-ter verwunderlich, stellt die Fred-Linie mit rund 35 % Firmenanteil doch die stärkste des Trios. Und so folgte er 28-jährig im Jahr 2002 seinem Vater und langjährigen Aus-hängeschild des Unternehmens Gernot Lan-ges-Swarovski in die Geschäftsführung nach. Wenngleich damals noch quasi als primus inter pares und einer unter acht. Auch heute noch und damit zehn Jahre später hält man ihn in seiner jetzigen Position als Vorsitzen-den des mittlerweile auf fünf Personen ab-gespeckten Executive Boards und seit 2012 auch im Beirat sitzenden offiziellen Vertre-ter Swarovskis für jung; was hat man also da-mals gedacht? Dabei war er im Vergleich zu seinem Vater sogar noch ein Spätzünder, hatteGernot Langes-Swarovski den Chefsessel doch bereits mit 23 erklommen. Unerfah-ren war Sohn Markus indes nicht – und ist es demzufolge auch heute nicht. Da kann es einem durchaus zuweilen auf die Nerven ge-hen, als aufsteigender Jungspund dargestellt zu werden.

gUt vorBErEitEtMarkus Langes-Swarovski studierte Kunst sowie Sozial- und Wirtschaftswissenschaf-ten in München, das auch seine so wenig nach Tirolerisch klingende Sprache erklären mag. Danach wurde er in einer internen Ma-nagementausbildung auf die Konzernleitung vorbereitet. Heute steht er an der Spitze der Kristallsparte mit rund 2,2 Mrd. Euro Um-satz (2011) und über 26.000 Mitarbeitern, der

„die zeiten sind Für Viele wirtsChaFtliCh und PersönliCh herausFordernd, auCh Für uns hier in tirol und im weltweiten unternehmen swaroVski. als würdigung unserer mitarbeiter und ihrer arbeit Freue iCh miCh, diese ehrenVolle auszeiChnung entgegenzunehmen, und Verstehe sie auCh als ansPorn.“Markus Langes-Swarovski

Page 17: Wirtschaftsmagazin eco.nova - Feber 2013

Gruppenumsatz soll für 2012 bei kolpotierten knapp 3 Mrd. Euro liegen. Das Forbes-Magazin schätzt den Markenwert von Swarovski auf fast 5 Mrd. Dollar. Was zu einem Gutteil auch Cousine Nadja Swarovski-Adams zu verdanken ist, die im Designbüro in London sitzt und als erste Frau in die Swarovski-Geschäftsleitung aufstieg. Sie hat es geschafft, den Na-men Swarovski hinaus aus den Niederungen der Klatsch- wieder hinein in die Wirtschaftspresse zu bringen und Stars und A-Promis als Marken-botschafter zu gewinnen. Die Klatschspalten hatte vor allem die liebe Ver-wandtschaft in Form von Cousine Fiona Pacifico Griffini-Grasser, eben-falls aus der Fred-Linie stammend, zu verantworten; übrigens eines der wenigen Themen, bei denen das Lächeln von Markus Langes-Swarovski einen Bruchteil einer Sekunde lang verschwindet. Heute steht Swarovski fast ausnahmslos für puren Glanz … oder wie es Langes-Swarovskis Toch-ter Luisa sagen würde: Glitzer.

Seit Markus Langes-Swarovski an der Spitze steht, hat sich jedenfalls einiges getan – vor allem wurden viele Bereiche des Unternehmens reor-ganisiert und gestrafft. Was naturgemäß nicht immer ohne Entlassungen möglich war. Die Mitarbeiterzahl ist allein in Wattens von rund 6.500 im Jahr 2008 auf etwa 5.300 gesunken. Auch wenn man es Langes-Swarovski aufs Wort glaubt, dass er es nicht gerne gemacht hat. Und so waren die hochgehenden Wogen über Kündigungswellen bald wieder verebbt; wie auch einige andere aufkeimende Negativschlagzeilen. Weitere Mitarbeiter-reduktionen soll es nicht geben – auch nicht am Standort Wattens. Zu-mindest was die Gesamtzahl der Mitarbeiter betrifft, die Arbeitsbereiche könnten sich aber durchaus verschieben. Denn: Man müsse sich vom al-ten Dogma, ausschließlich in Österreich zu produzieren, entfernen und ein globales Fertigungskonzept etablieren, um dem Druck des Wettbewerbs Herr zu werden – der vor allem im Komponentenbereich durch die zahl-reichen Massenanbieter vorrangig aus Fernost weiter zunehmen wird, aber es gibt auch Konkurrenz aus der Nachbarschaft: Preciosa aus Tschechien etwa. Aber auch die ägyptische Asfour gibt mächtig Gas. Qualität wird künftig also immer wichtiger und Innovationen werden zu einem Spiel auf Zeit. Schlussendlich ist Swarovski aber in der Lage, so ziemlich alles zu beglitzern, was sich nicht essen lässt. Somit ist das Kundenspektrum wohl schier unerschöpflich.

swarovsKi – zahLEn & faKtEnUmsatz 2011: 2,87 Mrd. Eurodavon Geschäftsbereich Kristall: 2,2 Mrd. Euro, Schleif- und Abrichtwerkzeuge: 550 Mio. Euro, optische Präzisionsgeräte: 100 Mio. EuroMitarbeiter zum 31.12.2011: 31.458davon Geschäftsbereich Kristall: 26.140, Schleif- und Abrichtwerkzeuge: 4.577, optische Präzisionsgeräte: 741Executive Board der Kristallsparte: Markus Langes-Swarovski, Nadja Swarovski-Adams, Robert Buchbauer, Daniel Cohen, Mathias MargreiterRetailnetz: 1.218 eigene Geschäfte, 1.000 PartnerboutiquenFertigungsstätten in 8 Ländern: China, Indien, Jordanien, Liechtenstein, Österreich, Thailand, Tschechien, USAWeltweites Vertriebsnetz in 42 Ländern

Page 18: Wirtschaftsmagazin eco.nova - Feber 2013

18 eco.nova

eco.wirtschaft

kategoriewirtsChaFt

F ür viele ist „die Wirtschaft“ ge-meinhin mit großen, internatio-nalen Unternehmen verknüpft,

die ob ihrer ökonomischen Macht oft als Triebfedern gesehen werden. Was so nicht ganz richtig ist. Zumindest nicht hierzulan-de. Denn in Österreich im Allgemeinen und in Tirol im Speziellen sind Familienunter-nehmen die tragenden Säulen der Wirtschaft. Dieses Bild zeichnet auch das Ergebnis un-serer Umfrage, in der vorrangig jene Persön-lichkeiten in den Top 15 zu finden sind, die mit harter Arbeit und viel Fleiß ihr eigenes Unternehmen aufgebaut haben bzw. die Tra-dition ihrer Vorfahren weiterführen. Unser Wirtschafts- und gleichsam Gesamtsieger Markus Langes-Swarovski ist das beste Bei-spiel dafür. Es zeigt aber auch, dass sich Fa-miliensinn und Internationalität nicht zwin-gend ausschließen müssen. Erfolgreich ist, wer über den Tellerrand blickt, ausgetram-pelte Pfade verlässt und dabei seine Wurzeln nicht vergisst. Anonyme Geschäftsführer mö-

top 15 wirtschaftName Punkte

Langes-Swarovski Markus 2250

Mölk Hansjörg 1929

Schwarzkopf Michael 1890

Darbo Martin 1839

Thöni Arthur 1803

Fröschl Eduard jun. 1746

Egger Michael und Fritz 1704

Binder Hans 1665

Benko Rene 1662

Riedel Georg 1623

Schiestl-Swarovski Carina 1617

Ruetz Christian 1602

Wallnöfer Bruno 1587

Petz Hermann 1527

Handl Christian und Markus 1488

gen in der Sache gut sein, hinterlassen aber selten persönliche Fußabdrücke und werden auf diese Weise austauschbar. Alle unsere ge-wählten Wirtschafter sind hingegen eng mit ihren Unternehmen verknüpft und geben ih-nen Charakter.

gott sEi danK nicht „mann dEs JahrEs“Ganz anders als in unserer Umfrage, die aus sehr subjektiv und persönlich motivierten Be-wertungen zustande kam und deshalb auch den etwas emotionalen Titel „Wer bewegt Tirol?“ trägt, verleiht das Magazin „trend“ seit 1979 alljährlich seinen Titel „Mann des Jah-res“. Heuer ging dieser an die beiden Staats-manager Christian Kern (ÖBB) und Georg Pölzl (Post). Hoffen wir, dass sie nicht ein ähnliches Schicksal ereilt wie viele Topmana-ger vor ihnen, die kurz nach der Wahl herbe Niederlagen erlitten oder gar in die Insolvenz schlitterten. Managementstrategien sind eben meist nur so lange erfolgreich, so lange sie

diskret verfolgt werden. Kommt es zu vielen Nachahmern einer Erfolgsstrategie oder rückt ein bestimmtes Marktfeld zu sehr ins Blickfeld der breiten Masse, ist es nur noch eine Fra-ge der Zeit, bis einstige Erfolgsstrategien zu Standardmechanismen degradiert werden ... und der Erfolgsbonus verlorengeht.

Familienunternehmen ticken in dieser Hinsicht ein bisschen anders. Meist agieren sie im Verborgenen, schreien Erfolge selten in die Welt und scheuen die Öffentlichkeit. Sie sind in der Regel nicht der breiten Masse oder Ak-tionären Rechenschaft schuldig, sondern nur sich selbst. Und das fordert weit mehr über-legtes Handeln und Weitblick, als wenn man sich hinter der Anonymität eines Großunter-nehmens verstecken kann. Deshalb freuen wir uns, dass Sie so viele Menschen unter die Top 15 gewählt haben, deren Gesicht stellvertre-tend für ein erfolgreiches eigenes Unterneh-men steht. Das zeigt, wie wichtig Familienun-ternehmen in unserem Land sind und wie sehr es diese Identifikationsfiguren braucht.

Page 19: Wirtschaftsmagazin eco.nova - Feber 2013

eco.nova 19

eco.wirtschaft

Platz 4: Martin Darbo* 1976. Ist seit dem Jahr 2009 als einer von vier Söhnen von Klaus Darbo Vorstandsvorsitzender der Adolf Darbo AG. Im Jahr 2011 er-zielte das Unternehmen einen Umsatz von 110,4 Mio. Euro, der Ex-portanteil lag bei 43 %. Laut AC Nielsen lag der wertmäßige Marktan-teil von Konfitüre bei 59,5 %, von Honig bei 39,1 % und Sirup bei 16,2 % in Österreich.

Platz 5: Arthur Thöni* 1939. Gründete 1964 sein Unternehmen als Schlossereibetrieb und baute es kontinuierlich zu Thöni Industriebetreibe aus. Die Gruppe erwirtschaftete heute mit ca. 550 Mitarbeitern in Telfs, Landeck, Kufstein und Kempten Umsätze von rund 200 Mio. Euro.

Platz 6: Eduard Fröschl jun.* 1964. Führt die Fröschl-Firmengruppe seit 2000 in dritter Gene-ration. Das Unternehmen wurde 1937 gegründet, erzielte 2011 eine Firmengruppenumsatz von 201,1 Mio. Euro und beschäftigt insge-samt 930 Mitarbeiter.

Platz 7: Fritz und Michael Egger* 1950 bzw. 1947. Die Brüder sind Eigentümer des Tiroler Holzwerkstoffkonzerns Egger (6.800 Mitarbeiter, 2 Mrd. Euro Umsatz), der im vergangenen Jahr abseits des klassischen Holz-geschäftes u. a. mit einer 150 Millionen Euro schweren Unterneh-mensanleihe von sich reden machte.

Platz 8: Hans Binder* 1948. Der Geschäftsführer der Binderholz Gruppe war der erste Tiroler, der in der Formel 1 Rennen fuhr. Zuletzt startete er beim Großen Preis von Japan 1977. Binderholz verfügt über fünf Stand-orte in Österreich und einen in Deutschland und beschäftigt über 1.000 Mitarbeiter.

Platz 9: Rene Benko* 1977. Der Geschäftsführer und Gründer der SIGNA-Unterneh-mensgruppe macht in schöner Regelmäßigkeit Schlagzeilen – jüngst durch die Gründung eines Joint Ventures mit einem israeli-schen Milliardär.

Platz 10: Georg Riedel* 1949. Ist seit 1973 im Familienunternehmen tätig und steht seit vie-len Jahren in 10. Generation an der Spitze des renommierten Glas-herstellers. Sein Sohn Maximilian J. Riedel ist seit Januar 2001 als Vice President für den nordamerikanischen Markt zuständig. Im Jahr 2004 übernahm Riedel den deutschen Glaskonzern Nachtmann mit der Tochterfirma Spiegelau und beschäftigt nunmehr insgesamt rund 1.400 Mitarbeiter.

Platz 11: Carina Schiestl-Swarovski* 1968. Die erste und einzige Frau unter den Wirtschafts-Top-15 ist studierte Sozial- und Wirtschaftswissenschaftlerin und als Ur-urenkelin des Swarovski-Firmengründers seit 2006 Vorstandsvor-sitzende der Swarovski Optik.

Platz 12: Christian Ruetz* 1954. 1986 übernahm Christian Ruetz die Bäckerei seines Vaters Rudolf und baute gemeinsam mit Schwager Norbert Fagschlunger das erfolgreiche Vertriebssystem mit eigenen Bäckereigeschäften auf. 1997 wurde das „Blaue Backhaus“ in Kematen eröffnet.

Platz 13: Bruno Wallnöfer* 1948. Der studierte Rechtswissenschaftler kam über die Politik (1993/94 war er 1. Bürgermeister-Stellvertreter) zur TIWAG und ist dort seit 2003 Mitglied des Vorstandes, seit 2004 Vorstandsvorsit-zender.

Platz 14: Hermann Petz* 1961. Von 1981 bis 1990 war Petz in der Tiroler Sparkasse Bank AG tätig und kam anschließend zur Tiroler Tageszeitung. Seit 1997 ist er im Vorstand der Moser Holding, seit 2003 Vorstandsvorsit-zender.

Platz 15: Markus und Christian Handl* 1975 bzw. 1971. Mit Jänner 2012 haben die Brüder das Ruder bei Handl Speck von ihrem Vater Karl übernommen. Gegründet wurde das Unternehmen in Pians 1902 als Fleischhauerbetrieb. Pro Jahr werden rund 15.000 Tonnen Rohfleisch verarbeitet. 520 Mitarbei-ter an drei Standorten sorgen für einen Jahresumsatz von 115 Mio. Euro.

Platz 2: hansJörg mölk, mPreis-gesChäFtsFührer

* 1946. Gemeinsam mit seinem Bru-der Mag. Anton Mölk führt er die Tiroler Supermarktkette MPREIS, die Anfang der 1920er-Jahre von Therese Mölk als kleines Lebensmit-telgeschäft in Innsbruck gegründet wurde. Heute verfügt MPREIS über 219 Supermärkte, davon 16 in Süd-tirol, 16 in Salzburg und 12 in Kärn-ten, 150 Baguette-Café/Bistros, einen Bäckerei-Produktionsbetrieb und ei-

ne Metzgerei sowie rund 5.100 Mitarbeiter (davon 200 Lehrlinge aus über 30 Nationen) und erwirtschaftete 2011 als Gruppe einen Bruttoumsatz von über 650 Mio. Euro. Erstaunlich, und doch auch irgendwie typisch, ist, dass über Hansjörg Mölk so gut wie nichts Privates bekannt ist. Selbst die Fotosuche gestaltete sich schwierig, weil man bei MPREIS partout keines herausgeben wollte. Dass die Mölks eine ganz besonders verschwiegene Familiengattung sind, zeigt sich vor allem darin, dass nicht einmal die Unternehmensspre-cherin zur Familie gehört. So wurde im Laufe der Jahre Mag. Ingrid Heinz – zuständig für die Pressearbeit – zum offiziellen Gesicht von MPREIS. Und so verschwindet der Familienname mehr und mehr aus der öffentlichen Wahrnehmung und aus der „Lebensmittel und Großbäckerei Therese Mölk“ wird eine zwar nach wie vor regiona-le Supermarktkette, die aber mehr durch ihre Architektur als durch die Familie dahinter in den Köpfen der Tiroler steckt. Was natürlich auch ein Ansatz sein kann. Die Zahlen sprechen für sich ...

Platz 3: miChael sChwarzkoPF, Plansee-VorstandsVorsitzender

* 1961. Der Enkel des Plansee-Grün-ders und Doktor der Montanwissen-schaften Paul Schwarzkopf ist seit 1993 Mitglied des Vorstandes und seit 1996 Vorstandsvorsitzender des Un-ternehmens, das in rund 30 Produk-tionsgesellschaften und Niederlas-sungen in 50 Ländern weltweit über 6.000 Mitarbeiter beschäftigt – et-wa ein Drittel davon in Breitenwang. Nach wie vor ist Plansee gänzlich im

Besitz der Familie Schwarzkopf. 2011 kletterte der Umsatz auf 1,52 Mrd. Euro. Laut Wirtschaftsblatt befindet sich Plansee in all seinen Unternehmensbereichen unter den Top 3 der Welt, 30 % des Umsat-zes werden mit Produkten gemacht, die jünger als fünf Jahre sind. Im vergangenen Jahr feierte seine Mutter Hilde Schwarzkopf ihren 80. Geburtstag.

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eco.wirtschaft

kategoriePolitik

Sie sind seit gut eineinhalb Jahren Bundesminister. Welches war das schönste Kompliment, das Sie als Politiker bekommen haben?Das erfreuliche Lob von verschiedenen Seiten erhielt ich zu Beginn, als mein anderer, mehr von der Wissenschaft als von der Politik gepräg-

Platz 1: karlheinz töChterle – bundesminister Für wissensChaFt und ForsChung

geboren am 13. Mai 1949 in Brixlegg, verheiratet, 2 KinderBeruflicher werdegang: Studium der Fächer Klassische Philologie und Ger-manistik; 1976 Promotion und 1986 Habilitation in Klassischer Philologie (Dis-sertation über „Ciceros Staatsschrift im Unterricht“) • 1976 bis 1997 Univer-sitätsassistent • 1987 Vertretung einer Professur an der Uni Graz; 1978/88 Vertretung einer Professur an der Uni München • 1987 bis 1998 Vorsitzen-der der Gesamtösterreichischen Studienkommission Klassische Philologie • 1998 bis 2004 Vorsitzender des Kollegiums der Geisteswissenschaftlichen Fakultät • 2000 bis 2007 Leiter des Institutes für Sprachen und Literaturen • 2007 Rektor an der Uni Innsbruck • seit 21.04.2011 Bundesminister

ter Kommunikations- und Arbeitsstil der Öffentlichkeit deutlich wur-de – zum Beispiel von Albertina-Direktor Dr. Klaus Albrecht Schröder: „Was für ein Glück für Österreich, einen solchen Wissenschaftsminister zu haben.“

Welches Lokal in Wien können Sie für einen schnellen Businesslunch bzw. ein Geschäftsessen empfehlen?Meine „Hauskantine“, das Minoritenstüberl am Minoritenplatz.

Bürger werden ständig gefragt, was sie sich von der Politik erwar-ten. Umgekehrt gefragt: Was wünschen Sie sich von den Bürgern?Eine gerechtere und differenziertere Beurteilung. Unser Land gehört zu den wohlhabendsten, sichersten und lebenswertesten dieser Welt. Daran kann die Politik nicht völlig unbeteiligt sein.

Was möchten Sie in Ihrer Amtszeit noch unbedingt erreichen?Bessere Rahmenbedingungen für Wissenschaft und Forschung; da-zu zählen auch mehr Mittel, vor allem aus dem privaten Bereich, wo wir im EU- und OECD-Vergleich weit unterdurchschnittlich sind.

Beobachten Sie das Politikgeschehen in Tirol? Glauben Sie, dass die neuen Listen (Für Tirol, Vorwärts Tirol…) der Wahl eher scha-den oder nützen – und wie glaubwürdig macht es die Politik?Natürlich beobachte ich die Tiroler Politik mit großem Interesse. Wie man neue Listen betrachtet, hängt natürlich von der Perspektive ab. Wenn man eine entscheidungsstarke Regierung wünscht, könnte man eine allzu große Zersplitterung für ungünstig halten. Die da und dort durchscheinenden Motive für die Gründung solcher Listen (persönli-che Enttäuschung und daraus resultierende Revanchegelüste) wirken wohl auf diese selbst, nicht auf die Politik insgesamt zurück.

LandEsrEgiErUngName Punkte

Platter Günther, LH ÖVP 1839

Steixner Anton, LH-Stv./ÖVP 1443

Tratter Johannes, ÖVP 1386

Pupp Thomas, SPÖ 1299

Zoller-Frischauf Patrizia, ÖVP 1287

Palfrader Beate, ÖVP 1284

Reheis Gerhard, LH-Stv./SPÖ 1257

Tilg Bernhard, ÖVP 1182W ährend Herr und Frau Österreicher (wie übri-gens auch der gemeine

Europäer) laut einer Studie von Reader’s Digest prinzipiell hohes Vertrauen in Feuerwehrleu-te, Apotheker, Krankenschwestern, Piloten und Ärzte haben, rangieren Politiker weit abgeschla-gen und noch hinter Autoverkäufern und Fuß-ballern auf dem letzten Platz. Ist der Gang in die Politik also eine subtile Form des Masochismus? Unser Tiroler in Wien – Wissenschaftsminister

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Karlheinz Töchterle – sieht’s in einem Interview Mitte Jänner eher pragmatisch und sehr reflek-tiert: „In der Politik muss man immer versuchen, das Optimum für alle zu finden, das es nahezu nie gibt. Die Sehnsucht nach reiner Sachpoli-tik ist unerfüllbar. Der Kompromiss stellt natur-gemäß meist niemanden zufrieden. Er ist aber wahrscheinlich langfristig das einzig Erträgli-che.“ Spaß mache es ihm aber trotzdem. Politik-verdrossenheit hin oder her: Im Gesamtranking unserer Umfrage liegen mit Karlheinz Töchter-le, Christine Oppitz-Plörer und Günther Platter insgesamt drei Politiker unter den Top 10, wobei Innsbrucks Bürgermeisterin auch klar die Liste der Topfrauen dominiert und in der Punktezahl deutlich vor dem Landeshauptmann liegt. Es ist allerdings bezeichnend, dass genau jener (partei-lose!) Tiroler Politiker an die erste Stelle gewählt wurde, der in Wien sitzt ...

Die Landesregierung haben wir in einem Extra- Ranking zusammengefasst, wobei Günther Platter seiner Rolle als Landeshauptmann vor Anton Steixner gerecht wird. Dahinter zeigt sich das Bild ausgeglichen mau, denn fasste man beide Werte – Politik allgemein und die Landesregierung im Spe-ziellen – zusammen, so schaffte auch die Regie-rung abseits von Platter und Steixner die Top-10-Hürde nicht.

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eco.wirtschaft

top 10 poLitiKName Punkte

Töchterle Karlheinz 1989

Oppitz-Plörer Christine 1971

Bodenseer Jürgen 1719

Schretter Reinhard 1509

Schöpf Ernst 1488

Zangerl Erwin 1485

Fischler Franz 1461

Dinkhauser Fritz 1398

Wilhelm Markus 1377

van Staa Herwig 1341

Platz 4: Reinhard Schretter, Präsident der Industriellenvereinigung* 1955, verheiratet, 4 Kinder. Der studierte Rechtswissenschaft-ler und Betriebswirtschafter (Promotion 1978) ist gemeinsam mit Cousin Robert Schretter Gesellschafter des Mineralstoffunterneh-mens Schretter & Cie und seit 2008 Präsident der IV Tirol.

Platz 5: Ernst Schöpf, Präsident des Tiroler Gemeindeverbandes* 1959. Der VP-Politiker und Söldener Bürgermeister folgte Mitte 2009 Hubert Rauch als Präsident des Tiroler Gemeindeverbandes nach und ist derzeit vor allem damit beschäftigt, die Einkaufsplatt-form GemNova zu verteidigen.

Platz 6: Erwin Zangerl, Präsident der Arbeiterkammer Tirol* 1959, verheiratet, 1 Tochter. Begonnen hat Zangerl seine Laufbahn bei der Österreichischen Post, von 1986 bis 1998 war er Gemeinde-rat in Zirl, wechselte danach zur Arbeiterkammer und ist dort seit 1991 im Vorstand. Seit 2008 ist er Präsident der Tiroler Arbeiter-kammer und Vizepräsident der Bundesarbeiterkammer.

Platz 7: Franz Fischler, Präsident Europäisches Forum Alpbach* 1946, verheiratet, 4 Kinder. Studium der Landwirtschaft in Wien (Promotion 1978), 1979 wechselte Fischler in die Landwirtschafts-kammer Tirol und wurde 1984 zum Direktor bestellt. 1989 wurde er Bundesminister, als der er maßgeblich an den Beitrittsverhand-lungen Österreichs zur EU beteiligt war. Von 1995 bis 1999 war er EU-Kommissar für Landwirtschaft. Letztes Jahr wurde Fischler zum Präsidenten des Europäischen Forums Alpbach gewählt.

Platz 8: Fritz Dinkhauser, Obmann Liste Fritz – Bürgerforum Tirol* 1940, verheiratet, 5 Kinder. Ursprünglich Leistungssportler (sechs-facher Tiroler Meister im Hammerwerfen, nahm als Bobfahrer an den Olympischen Spielen teil) begann die politische Karriere des Friedrich Josef Lienhard Dinkhauser 1964 als Landessekretär der jungen Generation der ÖVP Tirol. 1971 wurde er Landessekretär des AAB Tirol, von 1984 bis 1993 Obmann der TGKK, ab 1979 Kammer-rat in der AK Tirol, in der er 1991 zum Präsidenten gewählt wurde. Bei den Landtagswahlen trat er erstmals mit seiner eigenen Liste an und poltert seitdem durch die Politik – bis jetzt ...

Platz 9: Markus Wilhelm, dietiwag.org* 1956. Er ist kein Politiker, mischt die Szene aber ordentlich auf: Früher mit der kulturpolitischen Zeitschrift Föhn, die er gemeinsam mit Felix Mitterer, Hans Haid und Bert Breit gegründet hat, und bis heute mit seiner 2004 ins Leben gerufenen Homepage. Richteten sich Wilhelms Beiträge anfangs vordergründig gegen die TIWAG, so hat er heute die Volkspartei als Lieblingsfeind erklärt. Im „echten Leben“ ist Wilhelm übrigens Bergbauer in Sölden.

Platz 10: Herwig van Staa, Landtagspräsident* 1942, verheiratet, zwei Kinder. In seiner Zeit als Landeshaupt-mann von vielen gerne als „Landesschwiegersohn“ bezeichnet (van Staa’s Frau Luise ist die Tochter des ehem. Landeshauptmannes Eduard Wallnöfer, dessen Sohn Bruno sitzt im TIWAG-Vorstand), ist der gebürtige Linzer nach Stationen als Innsbrucker Gemeinde-rat, Gründer der eigenen Liste „Für Innsbruck“ (VP-Mitglied blieb er trotzdem), Bürgermeister der Landeshauptstadt bis hin zum Lan-deshauptmann heute Landtagspräsident. Nach den Gemeinderats-wahlen 2012 legte er seine Ehrenobmannschaft bei „Für Innsbruck“ zurück, weil Christine Oppitz-Plörer die Stadt-ÖVP bei der Regie-rungsbildung außen vor ließ.

Platz 2: Christine oPPitz-Plörer, bürgermeisterin der stadt innsbruCk

* 1968, verheiratet, 2 Kinder. Die stu-dierte Volkswirtin arbeitete von 1996 bis 2002 bei der TILAK als Bürolei-terin im Vorstandsbereich. Zur Jun-gen ÖVP kam Oppitz-Plörer bereits mit 18 Jahren. Bei der Gemeinde-ratswahl 2000 kandidierte sie schließ-lich auf der Liste „Für Innsbruck“ von DDr. Herwig van Staa und schaffte prompt den Einzug in den Gemein-derat. Von Dezember 2002 bis 2009

war sie Stadträtin, im Juni 2009 wurde sie zur 2. Vizebürgermeiste-rin gewählt und folgte im März 2010 der verstorbenen Hilde Zach als Bürgermeisterin nach. Mitte Jänner präsentierte Christine Op-pitz-Plörer gemeinsam mit Anna Hosp und Hans Lindenberger ihre Liste „Vorwärts Tirol“ für die heurige Landtagswahl, was ihr gleich-zeitig den Rauswurf aus der ÖVP bescherte.

Platz 3: Jürgen bodenseer, tiroler-wirtsChaFtsbund- obmann und Präsident der wirtsChaFtskammer tirol, unternehmer

* 1947, verheiratet, 6 Kinder. Er ist wohl eine der polarisierendsten Per-sönlichkeiten der heimischen Poli-tikszene und einer, der sich auch gern selbst inszeniert. Sei es durch provo-kante Sager oder auf seiner eigenen Homepage, auf der er sich selbst u. a. als spontan und kreativ, Hobbyhand-werker und – wer hätt’s gedacht – Fan schöner, schneller Autos beschreibt. Ins Wirtschaftsleben startete der pro-

movierte Rechtswissenschaftler 1976 als Landesvorsitzender der Jungen Wirtschaft Tirol, eröffnete 1977 das erste Benetton-Geschäft in Innsbruck und übernahm 1981 den Vertrieb der Marke Cham-pion in Österreich, Deutschland und der Schweiz. 1990 wurde Bo-denseer zum Landesobmann des Tiroler Wirtschaftsbundes gewählt, zwischen 1994 und 1999 war er Landtagsabgeordneter, 1996/97 zu-sätzlich Präsident des Fußballvereins FC Tirol. Seit 1998 ist er Ho-norarkonsul der Slowakischen Republik in Tirol, seit 2004 Präsident der Tiroler Wirtschaftskammer.

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kategoriewissensChaFt und bildung

Bei der Autorenbeschreibung des Haymon-Verlages steht über Sie ge-schrieben: „Als reiner Autodidakt hat Margreiter zahlreiche Eingriffe in der Allgemein-, insbesondere aber in der Transplantationschirurgie zum Teil erstmalig in Innsbruck oder auch darüber hinaus und zudem als weltweit einziger Chirurg alle verschiedenen Organverpflanzungen erfolgreich durchgeführt.“ Wie kann man sich einen Autodidakten in der Medizin vorstellen?Wie in allen anderen Bereichen auch: Als jemand, der sich Kompetenz und Können im Selbststudium aneignet. Vermittelt wurden mir an der

Es ist in ihrem Ergebnis die wohl bunteste Rubrik unserer Umfrage. Angeführt von einem Arzt, der bereits seit dreieinhalb Jahren in Pension ist, über Wissenschaftler mit Nobelpreis-Ambitionen, bis hin zu Rektoren öffentlicher wie privater Bildungseinrichtungen.

Platz 1: raimund margreiter – transPlantationsPionier

geboren am 16. Mai 1941 in Fügen, lebt in Reith b. Seefeld, verheiratetBeruflicher werdegang: Studium an der medizinischen Fakultät Inns-bruck, innerhalb kürzester Zeit 1965 zum Dr. med. promoviert; 1980 Habi-litation • 1999 Vorstand der Universitätsklinik für Chirurgie in Innsbruck; 2002 Leiter der Klinischen Abteilung für Allgemein- und Transplantations- chirurgie • Oktober 2009 Ruhestand nach 44 DienstjahrenErfolge: u. a. 1974 erste Nierentransplantation • 1977 erste Lebertrans-plantation in Innsbruck • 1983 erste Herztransplantation Österreichs sowie erste kombinierte Leber-Nieren-Transplantation weltweit • 1985 erste Herz-Lungen-Verpflanzung Österreichs • 1987 erste Doppellun-gentransplantation im Eurotransplantraum (Deutschland, Benelux, Öster-reich, Slowenien, Kroatien) • 1989 weltweit erste erfolgreiche Multivis-zeraltransplantation (multiviszeral = mehrere Organe betreffend) • 1990 erste Inselzellentransplantation – ebenfalls eine Österreichpremiere • 2000 Doppelhandtransplantation bei Theo Kelz

Innsbrucker Klinik die chirurgischen Grundbegriffe und Standardein-griffe. In der Chirurgie ist es üblich, dass man nach einem genauen Stu-dium eines erstmals durchzuführenden Eingriffes diesen mehrfach von einem erfahrenen Chirurgen assistiert bekommt. Das konnte in Inns-bruck nicht geschehen, weil bestimmte Eingriffe bis dahin nicht durch-geführt wurden, und für einen längeren Aufenthalt an entsprechenden Zentren hatte ich aufgrund der Ereignisse im Haus keine Zeit mehr. Hat aber nicht geschadet, weil man Eingriffe, die andernorts bereits etabliert waren, umso genauer in der einschlägigen Literatur studiert und Premieren ohnedies bis ins letzte Detail durchdacht und geplant werden müssen.

Bei einem Interview vor Ihrer Pensionierung sagten Sie, Sie möchten sich völlig aus der Öffentlichkeit zurückziehen – was gut gelungen zu sein scheint. Wie schwer war es, die Medizin hinter sich zu lassen?Ich habe noch am letzten Arbeitstag einen eher komplexen Eingriff bei einem Kleinkind durchgeführt und anschließend das Skalpell für immer aus der Hand gelegt, was mir eigentlich überraschend leicht gefallen ist. Wobei mir wohl geholfen haben mag, dass ich mich nie über das Operieren definiert habe. Wenn ich auch als strategischer Berater ausländischer Universitätskliniken, Mitglied unserer lokalen Ethikkommission, Leiter des Alumni-Vereines der Medizinischen Universität, Mitverantwortlicher für das Tiroler Krebsforschungs-institut sowie über noch laufende Forschungsprojekte und Vortrags-verpflichtungen Kontakt zur Medizin habe, ist die Entfernung vom Fach unübersehbar und erfolgt rascher, als ich mir vorgestellt habe. Wenn ich etwas vermisse, so ist es der sich ziemlich abrupt verlieren-de Kontakt zu früheren Kollegen und Mitarbeitern.

Würden Sie sich rückblickend und mit Ihrem heutigen Erfahrungs-schatz als junger Mann wieder für die Medizin entscheiden?Ich halte trotz überbordender Bürokratie, Arbeitszeitgesetz und einer Reihe weiterer negativer Entwicklungen der letzten Jahre den Arztberuf nach wie vor für den schönsten und würde mich wieder für diese Fach-richtung entscheiden; vielleicht gerade, um diesen Entwicklungen entge-genzuwirken und zu helfen, aus dem Job wieder einen Beruf zu machen.

Sie waren in den 1970ern auch als Abenteurer und Bergsteiger be-kannt. Was sind Ihre Abenteuer von heute?Kontakt mit meiner Familie und Freunden, kulturelle Ereignisse, le-sen, einfache Bergwanderungen und Reiseziele, für deren Realisie-rung ich während meines Berufslebens keine Zeit hatte, sowie Sudo-kus der oberen Kategorien.

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top 10 wissEnschaft Und BiLdUngName Punkte

Margreiter Raimund 1815

Zoller Peter 1731

Altmann Andreas 1596

Blatt Rainer 1569

Gabl Karl 1326

Märk Tilmann 1272

von Laer Dorothee 1260

Deflorian Stefan 1206

Huber Lukas 1152

Wieser Andreas 1113

Platz 4: Rainer Blatt* 1952, verheiratet, 3 Kinder. Deutsch-österreichischer Experimentalphysiker

Platz 5: Karl Gabl* 1946, verheiratet, 2 Kinder. Meteorologe und Bergsteiger

Platz 6: Tilmann Märk* 1944, verheiratet, 1 Sohn. Seit 2011 Rektor der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck.

Platz 7: Dorothee van Laer* 1958, verheiratet, 3 Kinder. Professorin und Leitung der Sektion für Virologie an der Medizinischen Universität Innsbruck, erfolgreich in der HIV- und Krebsforschung

Platz 8: Stefan Deflorian* 1965, verheiratet, 2 Kinder. Seit 2008 Vorstandsdirektor der TILAK

Platz 9: Lukas Huber* 1961, Professor an der Medizinischen Universität Innsbruck und Direktor des Biozentrums, wissenschaftlicher Leiter von Oncotyrol

Platz 10: Andreas Wieser* 1954, geschieden, 2 Kinder. Gründer und langjähriger Geschäfts-führer des Gesundheitszentrums Lanserhof. Er übergab dessen operative Leitung im April 2012 an Dr. Christian Harisch und ist heute beratend tätig.

Platz 2: Peter zoller, QuantenPhysiker / institut Für theoretisChe Physik

* 1952, verheiratet, 3 Kinder. Er ist ei-ner der Vordenker der Quantenphy-sik und erhält für seine Ideen seit Jah-ren renommierte Auszeichnungen, darunter auch einige der wichtigs-ten Wissenschaftspreise der Welt. Pe-ter Zoller hat als Theoretiker wichti-ge Beiträge zur Wechselwirkung von Laserlicht und Atomen verfasst. Ne-ben grundsätzlichen Entwicklungen in der Quantenoptik ist ihm insbeson-

dere auch der Brückenschlag zur Quanteninformation und Vielteil-chenphysik gelungen. Zollers Ideen und Konzepte finden breite Auf-merksamkeit in der Wissenschaft, seine Arbeiten wurden bereits über 30.000 mal zitiert. Gemeinsam mit seinem spanischen Kollegen Ig-nacio Cirac erhielt Zoller kürzlich den mit 100.000 Dollar dotierten Wolf-Preis für Physik für ihre grundlegenden theoretischen Beiträge zur Quanteninformationsverarbeitung, Quantenoptik und zur Physik von Quantengasen. Viele Wolf-Preisträger erhielten später auch den Physik-Nobelpreis.

Platz 3: andreas altmann mCi-rektor

* 1963, verheiratet, 2 Kinder. Sein Na-me steht eng mit dem MCI in Verbin-dung, dessen langjähriger Geschäfts-führer er ist und dessen strategische Ausrichtung er maßgeblich mitgetra-gen hat – und für die das MCI mit zahlreichen Preisen bedacht wurde. Der jüngste ist die Verleihung des FI-BAA-Gütesiegels für zwei Studien-gänge (siehe Beitrag „Kopf der Aus-gabe“). Vor gut einem Jahr wurde

Altmann auch zum Rektor ernannt. Begonnen hat der gebürtige Salzburger als wissenschaftlicher Mitarbeiter der Universität Inns-bruck, 1993/94 war er Mitarbeiter des Projektteams zur Errich-tung des Management-Zentrums Tirol, danach Mitglied der Grün-dungs-Geschäftsführung und ab 1995 Alleingeschäftsführer. Seit 1997 ist er Gründungs- und Alleingeschäftsführer der MCI Ma-nagement Center Innsbruck GmbH. 1995 bekam er überdies den Wissenschaftspreis der Stadt Innsbruck, 1996 legte er die Prüfung zum staatlich anerkannten Unternehmensberater ab.

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Sie sind seit 1995 in der Tirol Werbung als Geschäftsführer tätig. Wie hat sich Ihre Arbeit im Laufe der Jahre verändert?Die Marke Tirol zählt zu den bekanntesten und beliebtesten im Alpen-raum, mich in den Dienst dieser Marke und ihres Tourismus zu stellen, bedeutet auch nach über 15 Jahren Freude und Verpflichtung zugleich. Meine wichtigste Motivation, nämlich mit einem beherzten und zugleich professionellen Team immer wieder außergewöhnliche Maßnahmen zu realisieren und damit die positive Bekanntheit und Begehrtheit Tirols ge-

zielt zu steigern, ist bis heute unverändert und groß. Das Umfeld ver-änderte sich in vielen Bereichen sehr dynamisch und es gilt mit den Herausforderungen zu wachsen: Strukturwandel und Sparkurse im Land, neue Kommunikationswelten und der vom Internet ausge-löste bzw. forcierte Paradigmenwechsel haben nicht nur unseren Ar-beitsalltag, sondern auch die Organisation der Tirol Werbung maßgeb-lich verändert.

Was sehen Sie als Ihren größten beruflichen Erfolg?Wenn ich an meine berufliche Zeit vor der Tirol Werbung denke, ist sicherlich der Aufbau und gute Verkauf einer eigenen Unterneh-mung zu nennen. Seit meiner Tätigkeit für die Tirol Werbung se-he ich (neben unternehmerischen Akzenten wie Gründung von Ci-ne Tirol und des Tirol-Shops sowie dem Tiscover-Aufbau und seiner geglückten Privatisierung) die strategische Entwicklung der Marke Tirol als wichtigstes Projekt. Wir haben Mitte der 90er-Jahre die Arbeit an der Marke begonnen, als dies für viele noch ein Fremdwo-rt war. Das Resultat dieses konsequenten Markenmanagements bil-det heute ein Fundament, aus dem jeder seinen individuellen Nutzen ziehen und die eigene Persönlichkeit bzw. das eigene Profil im Sinne eines qualitätsvollen und Tirol-kompatiblen Angebotes (weiter)ent-wickeln kann.

Nach welchen Kriterien wählen Sie Ihre Mitarbeiter aus?Entscheidend sind: Qualifikation, Tirol-Identifikation und -Begeiste-rung, Charakter und Leistungswille.

Bitte beschreiben Sie Ihr ganz persönliches Tirol in drei Sätzen.Tirol is lei oans, is a Landl a kloans, is a schians, is a feins und des Landl is meins!

Sind Sie nachtragend?Nein, für mich zählen positive Energie und der Blick nach vorn!

Was war Ihre beeindruckendste Begegnung 2012?Mein beruflicher Alltag war, so wie in all den Jahren zuvor, auch 2012 von vielen beeindruckenden und unvergesslichen Erlebnissen und Be-gegnungen geprägt. Diese Erlebnisse und Begegnungen sind es auch, die meine Arbeit erfüllend und inspirierend machen. Unvergessen wird für mich 2012 bleiben, wie ich zusammen mit wertvollen Weg-begleitern nach der Charity-Radtour von Innsbruck nach London zu den Olympischen Sommerspielen auf der Tower Bridge einfahren und so viel (Tirol-)Begeisterung für unser Projekt erleben durfte.

Platz 1: JoseF margreiter – tirols tourismusmann

geboren am 8. Feber 1962 in Wörgl, verheiratet, vier Kinder

kategorietourismusTirol ist in seiner Außenwirkung nach wie vor Tourismusland. Nicht unwesentlich daran beteiligt ist die Arbeit der Tirol Werbung. Es kommt also nicht von ungefähr, dass ausgerechnet deren Geschäftsführer zur Nummer eins gekürt wurde.

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top 10 toUrismUsName Punkte

Margreiter Josef 1584

Falkner Jack 1530

Aloys Günther 1422

Hauser Balthasar 1371

Weirather Harti 1302

Fankhauser Alexander 1224

Schulz Martha 1218

Dengg Franz 1203

Gostner Karl 1155

Ultsch Harald 1131

Platz 4: Balthasar Hauser* 1946, verheiratet, 4 Kinder. Stanglwirt-Chef mit aufsehenerregenden Ideen

Platz 5: Harti Weirather* 1958, verheiratet, 1 Tochter. Der ehemaliger Skirennläufer und Abfahrtsspezialist betreibt seit seinem Karriereende 1987 eine Sportmarketingagentur und ist erfolgreicher Eventorganisator.

Platz 6: Alexander Fankhauser* 1974, verheiratet, 2 Kinder. Kocht im Restaurant Alexander (3 Gault-Millau-Hauben) im Hotel Lamark in Fügen und gemeinsam mit Andreas Wojta im ORF. 2005 wurde er zu Österreichs Koch des Jahres gewählt.

Platz 7: Martha Schulz* 1963, verheiratet, 1 Sohn. Führt gemeinsam mit Bruder Heinz die Schulz Gruppe, die es u. a. mit zahlreichen architektonischen Pres-tigeobjekten und Edel-Skihütten regelmäßig in internationale Li-festylemagazine schafft. Seit 2010 Obmann-Stellvertreterin der Fachgruppe Hotellerie und Vizepräsidentin der Wirtschaftskam-mer Österreich.

Platz 8: Franz Dengg* 1964, verheiratet, 3 Kinder. Hotelier (Hotel Post, Lermoos) und Geschäftsführer der Tiroler Zugspitzbahn

Platz 9: Karl Gostner* 1956, verheiratet. Obmann des TVB Innsbruck und Vorsitzender des Innsbruck Tourismus

Platz 10: Harald Ultsch* 1958, verheiratet, 3 Kinder. Hotelier (Romantikhotel Schwarzer Adler in Innsbruck, Harry’s Home und neu: Designhotel Adler’s im neuen Headline in Innsbruck) und Tourismus-Spartenobmann der WK Tirol

Platz 2: Jakob Falkner, gesChäFtsFührer der bergbahnen sölden

* 1957. Die Familie Falkner ist Inha-ber des Hotels Central in Sölden und Hauptgesellschafter der Skiliftge-sellschaft Sölden-Hochsölden. Jakob „Jack“ Falkner ist eine der treibenden Kräfte der Region und war an der In-szenierung von Multimedia-Auffüh-rungen bis zum Gay Show Happening so ziemlich überall beteiligt, was tou-ristische Anreize schafft. Dabei hatte alles recht beschaulich begonnen, als

sein Vater Hans Falkner 1955 die Anteile am einzigen Lift der Ge-gend übernommen hat – um als Viehhändler und Bäcker einen steu-erlichen Absatzposten zu haben. Der Grundstein für den wirtschaft-lichen Aufschwung Söldens kam dann mit der Hereinnahme der Familien Riml und Gurschler. Das Trio gilt bis heute als Big Player in Sölden und Umgebung. Jack Falkner ist überdies an Skihallen in Deutschland beteiligt.

Platz 3: günther aloys, hotelier & Visionär

* 1947. Verheiratet, drei Kinder. Er war schon immer etwas anders und hat es mit seinen visionären Ideen zumindest geschafft, Ischgl zu einem In-Skiort zu machen, wenngleich auch manche seiner Visionen aus Unmachbarkeit in der Schublade verschwanden. War er früher vor allem mit seinen beiden Hotels Madlein und Elisabeth im Ge-spräch, die mittlerweile die Aloys-Ge-neration gewechselt haben, so taucht

er heute vermehrt mit seinen Events in den Lifestyle-Spalten der Nation auf. Einer seiner größten Coups: Für Rich Prosecco „It-Girl“ Paris Hilton als Testimonial zu gewinnen.

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Ihre leibliche Mutter war eine verwitwete Kleinbäuerin, der Vater ru-mänischer Flüchtling. Sie wurden gleich nach der Geburt von einem befreundeten Landarbeiterehepaar adoptiert. Hatten Sie Kontakt zu Ihren leiblichen Eltern? Meine leibliche Mutter war die beste Freundin meiner Adoptivmutter. Deshalb besuchten wir meine leibliche Mutter immer wieder. Ich hatte Kontakt zu ihr bis zu ihrem Ableben im Jahr 2003. Sie war eine wunder-bare Frau. Ich wusste ja immer, dass sie mich nur aus Not „verschenkt“ hat-te. Mein leiblicher Vater verschwand ein Jahr nach meiner Geburt spurlos. 2001 war ich in seinem Heimatort in der heutigen Ukraine, aber auch dort hatte man seit seiner Flucht im Jahr 1943 nichts mehr von ihm gehört.

Man sagt Autoren gerne nach, dass sie sich zumindest in Teilen in den Hauptfiguren wiederspiegeln. Viele Ihrer Stücke polarisieren durch ihre kontroversen Themen, sie spielen gerne mit Klischees. Wie viel Felix Mitterer steckt in Ihren Büchern?Es stecken all meine Erfahrungen darin, meine Kindheit, meine Ju-gend, mein ganzes Leben. Man darf allerdings nicht den Fehler be-gehen, den Autor mit seinen Figuren zu verwechseln. Der „behinder-te“ Bub in meinem ersten Stück „Kein Platz für Idioten“ war ich aber selbst; das merkte ich erst, als ich die Rolle spielte.

Wären Sie nicht Autor geworden, was wäre Ihre Berufswahl gewesen?Mein Volksschullehrer erkannte meine Begabung und schlug mir vor, entweder Pfarrer oder Lehrer zu werden, er würde sich um Schu-le und Stipendium bemühen. Ich wollte zwar Schriftsteller werden, schon mit zwölf Jahren, aber das auszusprechen, war in meinem Um-feld vollkommen absurd. Also stimmte ich der Lehrerbildungsanstalt zu. (Pfarrer war mir mit 14 nicht so recht, denn ich hatte mich ge-rade in eine Schulkollegin verliebt, die das aber natürlich nie erfuhr.) Irgendwann schaffte ich es dennoch, freier Schriftsteller zu werden. Hätte ich das nicht erreicht, wäre ich Volksschullehrer geworden, wahrscheinlich ein ganz guter.

Lesen Sie selbst gerne?Ich lese seit meiner Kindheit gerne, heutzutage allerdings handelt es sich hauptsächlich um Bücher, die ich zu Recherchezwecken für meine Arbeit lesen muss. Die anderen Bücher stapeln sich lange Zeit ungelesen. Was mir leid tut.

Welche bereits verstorbene Person hätten Sie gerne kennen gelernt?Einen Mann, der jahrzehntelang vollkommen allein in den Zillerta-ler Bergen lebte, ohne Kontakt zu anderen Menschen. Ich wollte mit ihm reden, über ihn schreiben, aber ich verpasste ihn leider. Irgend-wann wurde er krank, wurde in ein Altersheim gebracht und hat dort den Freitod gewählt.

Sie gelten als sehr zurückhaltend. Wie gehen Sie mit Ihrer Bekanntheit in der Öffentlichkeit um?Da ich kein Popstar bin oder Sportler, nehmen ja nur Leute mit mir Kontakt auf, die meine Arbeit schätzen, und das sind dann durch-wegs interessante, spannende Menschen, von denen ich lernen kann, die mich bereichern. Auch habe ich dadurch viele schöne Gegenden Tirols und ganz Österreichs kennen gelernt, die mir sonst unbekannt geblieben wären.

geboren am 6. Feber 1948 in Achenkirch, nach der Geburt zur Adopti-on an das Landarbeiterehepaar Mitterer freigegeben, aufgewachsen in Kitzbühel und Kirchberg, lebt ab 1995 mit seiner Familie in Irland und seit 2011 wieder in Österreich im Weinviertelarbeit: 1962 bis 1966 Lehrerbildungsanstalt in Innsbruck, danach Arbeit beim Innsbrucker Zollamt; 1970 wurden seine ersten Beiträge im ORF gebracht, seit 1977 freier AutorErstes stück: Kein Platz für Idioten, 1977 (Uraufführung an der Tiroler Volksbühne Blaas am 15. September 1977); erstes Drehbuch: Schießen, 1977; großer Durchbruch mit „Die verkaufte Heimat“, 1988/89 bzw. 1992 sowie „Piefke Saga“, 1991; seit 1999 Autor von elf in Tirol gedrehten Tat-ort-Folgen; Autor mehrerer Kinderbücherauszeichnungen: 1987 Peter-Rosegger-Preis, 1991 Adolf-Grimme-Preis und Romy für die „Piefke Saga“, 2001 Ernst-Toller-Preis, 2003 ORF-Hör-spielpreis und 2004 Prix Italia für „Die Beichte“, 2005 Ehrenzeichen des Landes Tirol, 2009 Romy für „Tatort: Baum der Erlösung“

Platz 1: Felix mitterer – autor

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kategoriekunst & unterhaltungDie Kunst- und Kulturszene Tirols ist eine sehr vielfältige. Gleichsam präsentiert sich das Ergebnis unserer Umfrage: Schauspieler, Kabarettisten und Autoren treffen auf Moderatoren und Direktoren.

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Platz 2: tobias moretti, sChausPieler

* 1959, verheiratet, 3 Kinder. Bekannt geworden ist er vor allem durch seine Rolle des Richard Moser in Kommis-sar Rex. Doch Tobias Moretti, der ei-gentlich Bloeb heißt und 1984 für eine Arbeit in Italien den Mädchennamen seiner Mutter angenommen hat, ist weit mehr als seichter Fernsehkrimi. Nach dem Versuch eines Kompositi-onsstudiums wechselte Moretti recht rasch an die Otto-Falckenberg-Schau-spielschule in München, wurde vom

Bayrischen Staatsschauspiel und den Münchner Kammerspielen engagiert. Mit Spielzeit 2011/12 ist er wieder ans Residenztheater (Bayrisches Staatsschauspiel) zurückgekehrt. In der Zwischenzeit ist viel passiert: Fernsehfilme und -serien, Kinofilme, Auszeichnungen von der Romy bis zum Ehrenzeichen des Landes Tirol. Das Theater hat er auch während der Fernsehzeit nie verlassen.

Platz 3: armin wolF, moderator

* 1966, verheiratet, 2 Kinder. Er ist ei-ner der beliebtesten und wohl auch unkonventionellsten Nachrichtenspre-cher des Landes. Und ja! Er ist Tiro-ler, auch wenn er weder so spricht noch sich so fühlt, nicht Watten kann und auch nicht Ski fährt. Dafür liest er gerne, mag Theater, die Oper, Ki-no und Ö1. Wolfs Medienkarriere be-gann als Gründer einer Schülerzei-tung, 1985 wurde er freier Mitarbeiter

der Hörfunk-Redaktion im Tiroler Landesstudio. 1988 übersiedelte er nach Wien, selbst wenn er bis heute nicht weiß, was man dort un-ter einer „Eitrigen“ (= Käsekrainer) versteht, wie er jüngst auf Twit-ter vermeldete, wo er den Tweets zufolge seinen halben Tag ver-bringt ... Berühmt-berüchtigt sind vor allem seine Live-Interviews, die ihm zwar nicht nur Freunde einbringen, aber zumindest zahl-reiche Auszeichnungen. Seine JVP-Mitgliedschaft, die er im zar-ten Alter von 18 niederlegte, bezeichnet er heute als „Jugendsünde“. Von 2001 bis 2004 war er mit ORF-Moderatorin Birgit Fenderl ver-heiratet, dann wechselte er das Nachrichtenfach und lebt heut mit WOMAN-Chefredakteurin Euke Frank in Wien.

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top 10 KULtUr & UntErhaLtUngName Punkte

Mitterer Felix 2061

Moretti Tobias 1953

Wolf Armin 1848

Weichselbraun Mirjam 1611

Hinterseer Hansi 1509

Grissemann Christoph 1476

Pleifer Norbert 1434

Krieghofer Helmut 1359

Posch Franz 1341

Bloeb Gregor 1332

Platz 4: Mirjam Weichselbraun* 1981. Moderatorin und Schauspielerin. Während andere durch den Playboy berühmt werden, schaffte Weichselbraun ihren Durchbruch als „Bravo-Girl“ und sie ist wohl eines der wenigen Werbetestimonials, das in ihren Werbespots gedoubelt wird (im SPAR-Ski-Werbespot). Ihr Zwillingsschwester Melanie (nahm den Nachnamen Binder des Vaters an) ist auch ihre Managerin.

Platz 5: Hansi Hinterseer* 1954, verheiratet, 2 Kinder. Johann Ernst Hinterseer ist „bäriger“ Ex-Skifahrer, Sänger, Moderator und Schauspieler in Personaluni-on. Seit 2006 ist die Marke „Hansi Hinterseer“ im deutschen Mar-kenregister eingetragen.

Platz 6: Christoph Grissemann* 1966. Teil des Kabarett-Duos „Stermann & Grissemann“ mit abgebrochenem Germanistik- und Publizistikstudium. Sohn des Radio- und Fernsehmoderators Ernst Grissemann.

Platz 7: Norbert Pleifer* 1952. Gründer und seit über 30 Jahren Leiter des „Treibhauses“ und Kulturmacher ohne Blatt vorm Mund.

Platz 8: Helmut Krieghofer* 1951. Vom „Osttiroler Boten“ und „Tirol heute“ zur ÖVP und über die UNIQA nicht unumstritten als Landesdirektor ins ORF Landes-studio Tirol.

Platz 9: Franz Posch* 1953, verheiratet, 1 Sohn. Volksmusiker, gestaltet Musiksendun-gen für Radio und Fernsehen und präsentiert seit 1988 die Fern-sehreihe „Mei liabste Weis“.

Platz 10: Gregor Bloeb* 1968, verheiratet, 3 Kinder. Theater-, Film- und Fernsehschau-spieler. Der Bruder von Tobias Moretti ist mit Schauspielerin Nina Proll verheiratet.

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Sie standen bereits als Zweijähriger auf Skiern. Was hat Sie als Kind, außer Skifahren, am meisten begeistert? Ich war schon immer sehr sportbegeistert – vom Bergsteigen bis zum Fußballspielen. Alles was mit Bewegung zu tun hatte, hab ich gern gemacht. Ich habe auch zu Hause am Bauernhof geholfen, mich mit den Tieren beschäftigt und natürlich haben mich auch die Maschi-nen sehr interessiert. Langweilig war es nie. Es war eine sehr span-nende und schöne Kindheit.

Gab es einen Plan B, sollte es mit der Skifahrerkarriere nicht klappen?Nicht unbedingt. Ich ging in Stams zur Schule. So gesehen war klar, dass es mein Ziel ist, schlussendlich im Weltcup zu starten und dort gut zu fahren. Ich glaube, es ist wichtig, nicht immer einen Ausweg

geboren am 28. Feber 1978 in Innsbruck, aufgewachsen auf einem Berg- bauernhof im Pitztal, 2 Geschwister, Beziehung mit Skifahrerkollegin Marlies Schildskifahrer seit: begonnen mit 2 Jahren, erstes Rennen mit 4 JahrenKarriere: mit 14 Jahren Skihandelsschule Stams, 1995 Sprung ins Nach-wuchsteam des ÖSV, 1996 Aufstieg in die Europacupmannschaft, 1997 Aufstieg in den A-Kader. 1999 erster WeltcupsiegErfolge: Olympische Spiele: 2006 – Olympiasieger im Slalom und Rie-sentorlauf in Turin / Weltmeisterschaften: 2009 Val d’Isere – Silber im Riesentorlauf (RTL); 2007 Aare – Gold im Teambewerb, Silber in der Su-perkombi; 2005 Bormio – Slalom-Gold, RTL-Silber, Kombi-Gold, Bronze im Super-G, Gold im Teambewerb; 2001 St. Anton – Slalom-Silber / Ge-samtweltcupsiege: 2001 im Slalom, 2005 im Riesentorlauf und Slalom, 2006 im Riesentorlauf, 2007 im Slalom, 2010 in der Kombination

Platz 1: benJamin raiCh – skiFahrer

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kategoriesPortDass Tirol in erster Linie ein Wintersportland ist, zeigt auch das Ergebnis unserer Umfrage. Gleich sechs Namen unter den Top 10 stehen in direkter Verbindung mit Schnee – auch wenn uns vor allem im alpinen Skisport die Salzburger mit Anna Fenninger und Marcel Hirscher zumindest ergebnistechnisch den Rang abrennen. Umso mehr freuen wir uns, dass auch die aufstrebende Jugend in Form von Angela Eiter oder David Lama hier Platz gefunden hat.

zu haben. Man sollte sich auf das Ziel konzentrieren, das man hat. Wenn’s nicht klappt, kann man immer noch etwas anderes tun. Ich bin ein Mensch, der gern etwas unternimmt, fleißig ist, auch Kon-kurrenzsituationen annimmt. Das ist eine ganz gute Voraussetzung dafür, dass man – sollte es in der einen Richtung nicht klappen – auch woanders gut und erfolgreich sein kann.

Was war für Sie der schönste Moment Ihrer bisherigen Karriere? Es gab Gott sei Dank sehr, sehr viele schöne Momente in meiner Kar-riere. Rückblickend war es aber wohl der Olympiasieg im Riesensla-lom. Ich hatte gerade eine kleine Durststrecke hinter mir ... obwohl das so eigentlich nicht ganz richtig ist ... ich war immer erfolgreich, aber der Olympiasieg fehlte eben noch. Dieser Sieg war emotional gesehen schon etwas Besonderes, an das ich mich sehr gerne zurückerinnere.

Im Spitzensport generell liegen Erfolg und Niederlage nah beieinan-der. Wie gehen Sie persönlich mit dem ständigen Druck um. Können Sie daraus auch Tipps fürs „normale“ Leben ableiten?Das ist richtig. Erfolg und Misserfolg liegen sehr nahe beieinander – und folglich auch, wie man von außen wahrgenommen wird und wie man sich selbst fühlt. So braucht es in Erfolgszeiten eine gewisse Demut, bei Misserfolg darf man nicht komplett den Kopf verlieren. Natürlich kann man traurig oder vielleicht auch kurzzeitig nicht gut drauf sein, man muss aber immer wieder nach vorn schauen. Das ha-be ich stets versucht und mich damit immer wieder aus kleinen Tä-lern herausziehen können. Ich glaube, dass das auch ein ganz wich-tiger Tipp fürs normale Lebens ist: in die Zukunft zu schauen. Was vergangen ist, kann man eh nicht mehr ändern. Also: Lehren daraus ziehen und für die Zukunft wieder das Beste versuchen.

Welches Buch liegt derzeit auf Ihrem Nachttisch?Oliver Twist von Charles Dickens.

Worauf mussten Sie als Sportler verzichten, hätten es aber gerne getan?Die Leute denken immer, gerade im Jugendalter muss man auf vieles verzichten. Ich hatte Gott sei Dank nie das Gefühl, dass ich auf et-was verzichten muss. Ich habe immer das gemacht, was ich gern ge-macht hab. Ich bin in meiner Jugendzeit auch in Discos gegangen – natürlich nicht vor einem Rennen oder im Winter, wo ich sehr viel beruflich unterwegs war. Man muss natürlich wissen, was man wann machen kann. Schlussendlich hatte ich aber nie das Gefühl, auf et-was verzichten zu müssen. Im Gegenteil: Mir hat der Skisport immer sehr viel gegeben und auch sehr viel zurückgegeben.

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Platz 2: gregor sChlierenzauer, skisPringer

* 1990. Im zarten Alter von 16 wurde Schlierenzauer zum ersten Mal Junio-renweltmeister auf der Normalschan-ze. Einen Monat später debütierte er beim Weltcup in Oslo, wo er auf An-hieb auf dem 24. Platz landete. Seit-dem ging es für den 1,77 Meter großen Fulpmer steil bergauf, bis er schließlich in der Saison 2007/08 mit 18 Jahren in Oberstdorf jüngster Skiflugweltmeis-ter wurde. Seine persönliche Bestweite

von 243,5 Metern stellte er 2011 in Vikersund auf. Heuer konnte er zum zweiten Mal die Vierschanzentournee gewinnen und steht damit auf einer Stufe mit „Altmeister“ Janne Ahonen, dem bisher als Ein-zigem die Titelverteidigung gelang. Gemanagt wird Schlierenzauer von seinem Onkel und mehrfachen Rodelweltmeister Markus Prock. Erstaunlich ist sein Erfolg vor allem auch deshalb, weil Skispringen viel mit Gleichgewicht zu tun hat, Schlierenzauer aber seit Geburt am linken Ohr taub ist.

Platz 3: Peter sChröCksnadel, ösV-Präsident

* 1941, verheiratet, 3 Kinder. In einem Wordrap meinte er vor langer Zeit: „Mich interessieren nur Projekte mit Problemen – da ist Fantasie drinnen.“ Fantasie braucht er demzufolge ge-nug. Schröcksnadel ist nämlich nicht nur seit 1990 Präsident des Österrei-chischen Skiverbandes und seit 2009 auch Präsident der European Ski Fe-deration (ESF) und Vizepräsident des ÖOC, sondern über seine Sitour Ma-

nagement GmbH (30 Mitarbeiter) auch Besitzer von Skigebieten und Tourismusunternehmen – u. a. der Patscherkofelbahn GmbH oder der Ötscher Lift GmbH, an der er jeweils 100 % hält. Zu 40 % ist er an der Großglockner Bergbahnen Touristik GmbH, zu 50 % an der Großglockner Hotel und Infrastruktur GmbH sowie der Hochficht Bergbahnen GmbH und zu 10,24 % auch am Radiosender Antenne Tirol beteiligt. Insgesamt umfasst das Schröcksnadel’sche Firmenge-flecht rund 30 Unternehmen, wobei er 1989 seine Sitour GmbH mit Feratel verschmolz, das er Ende 1999 an die Börse brachte. Heute ist er 50,3%iger Anteilshaber der Firma, deren Vorstandsvorsitzender Sohn Markus ist. 1992 wurde ihm der Professorentitel verliehen, vor zwei Jahren erhielt Schröcksnadel zudem das Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich.

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EPA

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top 10 sportName Punkte

Raich Benjamin 1788

Schlierenzauer Gregor 1767

Schröcksnadel Peter 1662

Eberharter Stephan 1611

Habeler Peter 1575

Kofler Andreas 1494

Eiter Angela 1455

Schiestl Andreas 1425

Lama David 1371

Hosp Nicole 1371

Platz 4: Stephan Eberharter* 1969, verheiratet, 1 Sohn. Ex-Skirennläufer mit 29 Weltcup- und 2 Weltcupgesamtsiegen, Olympiasieger im Riesentorlauf (Salt Lake City 2002) und dreifacher Weltmeister. Heute Ehrenbürger der Gemeinde Stumm.

Platz 5: Peter Habeler* 1942, verheiratet, 2 Kinder. Extrembergsteiger mit spektakulä-ren Erstbegehungen in den amerikanischen Rockys und Bezwinger einiger Achttausender. Er war u. a. der erste Europäer an den Big Walls im Yosemite-Nationalpark in Kalifornien und bestieg die le-gendäre Eigernordwand in nur vier Stunden. 1999 wurde er zum Professor ernannt. Heute hält er Vorträge.

Platz 6: Andreas Kofler* 1984. Skispringer, mehrfacher Weltmeister, zweimal Olympiasie-ger mit der Mannschaft, Sieger der Vierschanzentournee 2009/10

Platz 7: Angela Eiter* 1986. Die Sportkletterin zählt zu den Weltbesten in den Berei-chen Lead und Bouldern. Dreimalige Weltcup-Gesamtsiegerin (2004/05/06), viermalige Lead-Weltmeisterin (2005/07/11/12), fünfmalige Gewinnerin der Rock Master (2003/04/05/07/09) und Europameisterin in der Disziplin Lead 2010.

Platz 8: Andreas Schiestl* 1968, verheiratet. Sitzt seit 1993 nach einem Autounfall im Roll-stuhl und ist seit einer Rückenmarktentzündung 1994 querschnitt-gelähmt. Schiestl ist mehrfacher Teilnehmer und Medaillengewin-ner bei den Paralympics und Weltmeister in der Disziplin Monoski. Heute betreut er andere Behindertensportler und ist u. a. Ausbild-ner beim Tiroler Skiverband „Schneesport ohne Handicap“

Platz 9: David Lama* 1990. Sohn einer Innsbruckerin und eines nepalesischen Bergfüh-rers. Klettert seit seinem 6. Lebensjahr, erster Wettbewerb mit 8 Jahren. Zahlreiche Erfolge bei Jugendwettbewerben, als 15-Jähri-ger erhält er eine Sondergenehmigung, in den Erwachsenen-Welt-cup einzusteigen, wo er bereits den 2. Weltcup gewinnt. Er klettert mit fast buddhistischer Ruhe in der Vertikale, in der Kletterhalle oder am Fels.

Platz 10: Nicole Hosp* 1983. Skifahrerin. Hatte bereits mit 8 Jahren einen Privattrainer, startet seit 2006 in allen Disziplinen im Weltcup und hat das Pro-gramm für heuer wieder reduziert. Bei der Ski-WM in Are gewann sie 2007 Gold im Riesenslalom.

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Was sind feste Grundprinzipien in Ihrem Leben, die für Sie als unumwerfbar gelten?Letztlich reduzieren sich die „moralischen Prinzipien“ auf die Ehr-furcht vor der Schöpfung und den Geschöpfen und auf die entschei-denden Grundsätze der Mitmenschlichkeit: Wertschätzung, Ein-fühlung, Hilfsbereitschaft, Solidarität, Nächstenliebe. Und das sollte nicht nur eine Privatsache sein, sondern sich auch in der Gesellschaft durchsetzen, da wir inzwischen aus Erfahrung wissen könnten, was unmenschliche Kräfte in unserer Welt anstellen.

geboren am 22. Dezember 1921 in Innsbruck; tätig als Präfekt, Lehrer und Seelsorger, seit 25. Jänner 1981 Bischof, seit 1997 in RuhestandLebenslauf: Matura in Innsbruck, Ableistung des Reichsarbeitsdiens-tes, 1939 Eintritt ins diözesane Priesterseminar in St. Michael bei Matrei, nach Auflösung des Seminars durch die Gestapo 1940 am Stift St. Geor-gen in Kärnten weiterstudiert, 1941 von der Gestapo verhaftet (Anklage der Mitbeteiligung an der Organisation einer unerlaubten Wallfahrt nach Maria Waldrast), drei Monate Haft, danach Einzug zur Wehrmacht mit Einsätzen in Karelien, Lappland und Norwegen, 1945 Fortsetzung Theo-logiestudium in Tirol, 1947 Priesterweihe in Schwaz, 1951 Promovation zum Doktor der Theologie, 1980 von Papst Johannes Paul II. zum Nach-folger von Bischof Rusch berufen, 1981 Priesterweihe, ✝ 29.01.2013

Platz 1: reinhold steCher – altbisChoF, maler, autor

kategoriesozialMit Altbischof Reinhold Stecher wird die Rubrik von einer Persönlichkeit angeführt, die bis zuletzt eine moralische Instanz und Ausnahmeerscheinung unserer Zeit war. Seine fortwährende Beliebtheit zeigt sich unter anderem an der hohen Zahl an Käufern seiner Bilder und Gästen, die zur Lesung seines aktuellen Buches gekommen waren – nichtwissend, dass es seine letzte sein wird. Sein bedingungsloses Leben mit und seine Liebe zu Gott hinderten ihn nicht daran, sich auch öffentlich gegen traditionelle Wertvorstellungen der Kirche zu stellen. Am 29. Jänner 2013 ist Reinhold Stecher den Folgen eines Herzinfarktes erlegen. Die Wahl zur einflussreichsten Persönlichkeit im Bereich Soziales ist damit auch eine ganz spezielle Würdigung und Zeichen unseres Respektes. Uns hat er eines seiner letzten Interviews gegeben.

Welche drei Personen würden Sie zu einem gemeinsamen Abendessen einladen?Diese Frage überfordert mich, weil es zu viele Menschen gibt, denen ich viel verdanke.

Im vergangenen Jahr haben Sie Ihren 90. Geburtstag gefeiert und sind nach wie vor umtriebig und kreativ. Was fasziniert Sie an der Malerei?Auch wenn der Hauptakzent eines Seelsorgers auf dem Dienst am Wort liegt – auch da hat eine Bildhaftigkeit eine große Bedeutung, weil sie nicht nur den Geist, sondern auch das Gemüt berührt. Dar-um ist das Hobby des Malens nicht ganz im Abseits, auch wenn ich mir bewusst bleibe, dass meine künstlerischen Versuche im Bereich des Laienhaften und Naiven bleiben.

Gab es für Sie jemals eine Alternative zu einem Leben mit Gott?Es gibt für mich keine Alternative zu einem Leben mit Gott – und es hat sie auch nie gegeben. Mir ist aber klar, dass für viele Menschen das Stehen im Glauben aus vielerlei Gründen nicht selbstverständ-lich ist. Ich hatte in dieser Hinsicht nur glückliche Lebensumstände.

Glauben Sie immer an das Gute im Menschen?Auch wenn man manchmal das Böse als übermächtig erlebt, möch-te ich die Frage trotzdem bejahen. Auf der einen Seite müsste man festhalten, dass alle menschliche Bosheit doch auch immer konditi-oniert ist, verwoben mit Anlage, Erziehung, Umwelt, Zeitgeist. Wir sind auch nie „chemisch rein“ „gut“ und können uns das Gute nicht selbstgefällig aufs eigene Konto schreiben. Der tiefste Grund, warum ich an das Gute im Menschen glaube, liegt darin, dass ich von der christlichen Botschaft her jeden Menschen von Gott geliebt weiß.

Ist soziales Engagement Ihrer Meinung nach „erlernbar“?Meines Wissens besagen neueste Forschungen, dass soziales Verhal-ten sozusagen in unseren Genen liegt. Es ist so wie mit vielen an-deren Anlagen: Sie können entfaltet oder verkümmert werden. Wir haben heute in der Gesellschaft durchaus fördernde Trends, die das soziale Gewissen betreffen. Man denke nur an die veränderte Ein-stellung zu Behinderten, zu Not in der Welt und zum Umgang mit Senioren. Da hat sich im Laufe meines Lebens eine ganze Welt ge-ändert. Andererseits sind Reklamesprüche wie „Geiz ist geil“ und „Ich habe nichts zu verschenken“ natürlich kontraproduktiv.

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Platz 2: georg sChärmer, Caritas-direktor

* 1956, verheiratet, 2 Kinder. Nach dem Besuch der Volks- und Haupt-schule in Inzing lebt Schärmer auch heute noch dort. Von 1977 bis 1988 war er Hauptschullehrer für Deutsch, Geschichte und Religion, seit 1998 ist er Direktor der Caritas. Zu Letzterer kam er auf verschiedensten Wegen – u. a. durch ehrenamtliche Sozialarbeit, außerdem war er 10 Jahre lang Direk-tor des Elisabethinums, bis die Einla-

dung kam, die Leitung der Caritas von Mag. Hans Neuner zu über-nehmen. Gegründet wurde die Caritas nach dem 2. Weltkrieg als „Diözesanes Amt“ ohne eigene Rechtspersönlichkeit und war direkt dem jeweiligen Diözesanbischof und seinen Gremien unterstellt. Seit 2009 ist die Caritas der Diözese Innsbruck eine kirchliche Stiftung.

Platz 3: marianne hengl, obFrau des Vereins rollon

* 1964, verheiratet. Geboren in Saal-felden, besuchte Hengl bereits die Volksschule im Elisabethinum in Axams. Seit 1980 beschäftigt sie sich im Seraphischen Liebeswerk der Ka-puziner im Bereich Öffentlichkeit und Fundraising, seit 1989 organisiert sie Behindertenreisen im Tiroler Lan-desreisebüro und wurde im gleichen Jahr Obfrau des Vereins RollOn Tirol (RollOn Salzburg folgte 2004, RollOn

Austria 2010). Hengl selbst ist durch eine Gelenksversteifung an al-len vier Gliedmaßen von Geburt an körperbehindert. Von 2000 bis 2010 war sie zur Delegierten im Österreichischen Wirtschaftsparla-ment berufen.

top 10 soziaLName Punkte

Stecher Reinhold 1764

Schärmer Georg 1476

Hengl Marianne 1440

Moser Christian 1419

Mattersberger Ursula 1386

Welzig Inge 1290

Partl Inge 1200

Werner Adi 1170

Willeit Georg 1089

Schiessling Gabi 1068

Platz 4: Christian Moser* 1964. Studierte Unternehmensführung mit Schwerpunkt Marketing und ist seit 2008 Geschäftsführer von SOS-Kinderdorf Österreich.

Platz 5: Ursula Mattersberger* 1959. Geboren in Lienz kam sie durch Zufall 1986 als Lehrerin an die Klinikschule für Kinder- und Jugendpsychiatrie und nach kurzer Zeit in die Kinderkrebsstation. Bald wurde der Verein Kin-der-Krebs-Hilfe Tirol und Vorarlberg auf sie aufmerksam, dem sie heute als Obfrau vorsteht.

Platz 6: Inge Welzig* 1944. Obwohl Dr. Adolph Platzgummer offzieller Obmann des Tierschutzvereins für Tirol ist, ist Inge Welzig das Gesicht der Or-ganisation. Auf der Homepage führt sie einen eigenen Blog.

Platz 7: Inge Partl* 1933. Engagiert sich mit viel Einsatz für den Verein „Rettet das Kind Tirol“, der im vergangenen Jahr sein 45-jähriges Bestehen fei-erte. Als Vereinsgründungsmitglied ist Partl seit mittlerweile 16 Jahren Vorsitzende des Vereins – ehrenamtlich!

Platz 8: Adi Werner* 1936, verheiratet. Adi Werner ist nicht nur Tourismuspionier, sondern steht mit der von ihm zu neuem Leben erweckten Bruder-schaft St. Christoph auch als Synonym für Nächstenliebe. Für sein soziales Engagement wurde er letztes Jahr mit dem Großen Eh-renzeichen für Verdienste um die Republik Österreich ausgezeich-net. Uns freut’s, dass es den geborenen Wiener nach Jobs auf der ganzen Welt schlussendlich nach Tirol verschlagen hat.

Platz 9: Georg Willeit* 1964. Der studierte Germanist und Pädagoge war in der Le-benshilfe kein Unbekannter, als er mit 2. Jänner 2012 die dortige Geschäftsführung übernahm. Bereits Jahre zuvor war er in der Öffentlichkeitsarbeit der Lebenshilfe tätig und kam u. a. über Sta-tionen als Geschäftsführer des Innsbruck Marketings, als Leiter des Elisabethinums in Axams sowie der SOS-Kinderdörfer wieder zurück.

Platz 10: Gabi Schiessling* 1962. Seit 1999 ist die SPÖ-Politikerin Abgeordnete zum Landtag und neben ihrer politischen Funktion auch Diplomsozialarbeiterin, seit 1998 Vorstandsvorsitzende der Österreichischen Krebshilfe Tirol, bis 2005 war sie zudem Vorstandsmitglied im Sozialmedizini-schen Verein Tirols, bis 2006 Präsidentin der Tiroler Volkshilfe.

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N atürlich könnte man sagen, dass die Forderungen an die Politik rein wirtschaft-

lich motiviert wären und ausschließlich Un-ternehmerinteressen verfolgten; ein gewisses politisches Interesse ist der Adler Runde aber dennoch nicht abzusprechen. Öffentlich-keitswirksam ist ihr Auftreten nämlich vor al-lem dann, wenn es genau darum geht: Tirols Politik(er). Kürzlich machte die Adler Runde, oder zumindest ein Teil davon, jedoch noch mit etwas ganz anderem von sich reden.

gUtE sachEInsgesamt besteht die Tiroler Adler Runde aus 37 Tiroler Unternehmen, gut die Hälf-te davon hat im Jahr 2011 einen Start-up-Fonds – dotiert mit insgesamt 550.000 Euro – ins Leben gerufen, der Jungunternehmern bei der Gründung nicht nur mit finanzi-eller Starthilfe, sondern auch einem brei-ten Netzwerk unter die Arme greifen soll. Auch wenn es, glaubt man den Worten vie-ler Banken, keine Kreditklemme gäbe, ha-

„wir sind niCht PolitisCh …“Zugegeben, ein klein wenig verwirrt waren wir schon, als Ingeborg Freudenthaler und Fritz Unterberger am Rande einer Pressekonferenz der Tiroler Adler Runde meinten, ebendiese wäre so gar nicht politisch. Meldet sie sich doch in schöner Unregelmäßigkeit, dann dafür aber sehr plakativ zu Wort – meistens, um ihre Unzufriedenheit mit den politischen Rahmenbedingungen zu artikulieren. // Text: Marina Kremser, Fotos: Ursula Aichner

ben es Jungunternehmer heute richtig schwer, entsprechendes Kapital aufzutreiben. Die-ser Meinung ist auch Fritz Unterberger, Mit-glied der Adler Runde und als Investor im-mer wieder mit Anfragen konfrontiert. Ein Teil der Adler Runde hat es sich also zur Aufgabe gemacht, junge, innovative Ge-schäftsideen in Tirol mittels zinsloser, finan-zieller Gründerhilfe zu fördern, die Jung- unternehmer entsprechend zu begleiten und ihnen laufend unternehmerisches Feedback zu geben. So lange, bis sie auf eigenen Bei-nen stehen können. Nach einer vorher fest-gelegten Frist (3 bis 5 Jahre) kann das folg-lich nicht mehr ganz so junge Unternehmen die Anteile zu einem ebenso festgesetzten Preis zurückkaufen. Neben der Tiroler Adler Runde ist auch der Kufsteiner Investor Alfred della Torre mit im Boot, der mit seiner DE-TO Invest eingehende Ideen entsprechend auf Machbarkeit prüft und verifiziert. Er ent-scheidet maßgeblich darüber, ob ein Projekt Potenzial hat und sich der Start-up-Fonds daran beteiligt … oder eben nicht. Zusätzlich

und unabhängig vom Fonds können sich die einzelnen Mitglieder der Adler Runde auch noch persönlich am Unternehmen beteiligen. Darüber hinaus bekommt jedes unterstütz-te Unternehmen eine Art „Paten“ aus der Runde gestellt, der im Idealfall aus derselben Branche stammt, auf jeden Fall aber über ein-schlägiges Know-how verfügt.

Bisher unterstützt der Start-up-Fonds drei Unternehmen, von denen zwei kürzlich der Öffentlichkeit vorgestellt wurden (die Firma „Idee“ wird seit 2011 begleitet): der Medizin- entwickler spypach medical Services GmbH aus Absam sowie Dienstleister „Henry“ aus St. Johann. Helmut Pach erhält von der Tiro-ler Adler Runde und Alfred della Torre jeweils 50.000 Euro als finanzielle Unterstützung, um das Marketing, die Serienproduktion und den Exportaufbau für ein neu entwickeltes Produkt voranzutreiben, Susanne Thamers und Marga-rethe Ritschs Starthilfe liegt bei 25.000 Euro, wobei für die beiden nach eigenen Angaben das große Netzwerk und unternehmerische Know-how der Gruppe für ihr Dienstleistungsunter-

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„wir brauChen unternehmergeist in der tiroler Politik – klare ziele und JährliChe überPrüFung des erreiChten, motiVierte sPitzenbeamte und wettbewerbsFähige rahmenbedingungen Für die Vielen klein- und mittelunternehmen tirols.“Pressesprecherin Ingeborg Freudenthaler und Präsident Erich Geisler

„wir brauChen unternehmergeist in der tiroler Politik – klare ziele und JährliChe überPrüFung des erreiChten, „wir brauChen unternehmergeist in der tiroler Politik – klare ziele und JährliChe überPrüFung des erreiChten, motiVierte sPitzenbeamte und wettbewerbsFähige rahmenbedingungen Für die Vielen klein- und

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nehmen weit mehr zählt als das Geld an sich. Welche Ideen und Projekte unterstützt wer-den, hängt in erster Linie natürlich von der Umsetzbarkeit und in zweiter von der Größen- ordnung ab. Wobei es zwar keine Ober- und schon gar keine Untergrenze gebe, wie In-geborg Freudenthaler, Sprecherin der Adler Runde, sagt. „Es gibt aber Größenordnungen, die wollen wir nicht bedienen“, ergänzt Unter-berger. Konkret gehe es ihm darum, wirklich nur Unternehmen zu unterstützen, die ganz am Anfang stehen und nicht schon – wie auch immer geartet – im Wirtschaftsleben etabliert sind. So ergibt sich eine bestimmte Obergren-ze schon aus der Natur der Sache.

wEr, wiE, was?So gern die Adler Runde Auskunft über ih-ren Start-up-Fonds gibt, so wenig sprechen sie über sich. Was in manchen Fällen eine Tu-gend sein kann, nicht aber, wenn man kon-kret danach gefragt wird. Die Rolle der selbst-ernannten Interessenvertretung ist jedenfalls nach außen hin nicht ganz klar: Wie setzt sich

diese Runde zusammen, welche Ziele verfolgt sie, wer wird in den Zirkel unter welchen Be-dingungen aufgenommen? Deshalb haben wir nachgehakt. Und sind in einigen Punkten lei-der auch nicht viel schlauer als vorher.

Eco.nova: Welche Kriterien muss man erfüllen, um der Tiroler Adler Runde beitreten zu können? ingEBorg frEUdEnthaLEr: Die Tiroler Adler Runde ist eine Unternehmer-runde, die aus derzeit 37 Mitgliedern mit über 15.000 Mitarbeitern besteht. Wenn sich ein Unternehmer um die Aufnahme bewirbt, wird darüber in der Runde abgestimmt.

Wie finanziert sich die Tiroler Adler Runde? Die Tiroler Adler Runde hat einen jährlichen Mitgliedsbeitrag.

Welchen Mehrwert hat die Adler Runde für Mitglieder, welchen für Tiroler Unternehmer generell?Jedes Mitglied bringt sich mit ihren/seinen

Stärken ein – dadurch besteht ein enormer Mehrwert für jede und jeden.

Wie erfolgt die Meinungsbildung innerhalb der Runde und wie findet der Meinungsaus-tausch statt? Es gibt regelmäßige Treffen. Viele Mitglieder haben aber selbstverständlich auch außerhalb dieser Treffen oftmaligen Kontakt.

Die Adler Runde möchte laut Homepage dazu beitragen, „Tirol zu einem nachhalti-gen Wirtschaftsstandort zu machen und zu stärken“. Warum fühlen Sie sich von Politik, Wirtschaftskammer oder Industriellenver-einigung nicht genug vertreten, deren Ziel-setzungen und Aufgabenbereiche jenen der Adler Runde recht ähnlich scheinen.Jedes Mitglied der Tiroler Adler Runde führt erfolgreich ein oder mehrere Unternehmen. Der Erfolg wird nicht dadurch erreicht, dass man in die Fußstapfen anderer tritt, sondern indem man selbst Spuren hinterlässt. Wir al-le lieben unser Land, die Zukunftssicherung

Kürzlich präsentierten Ingeborg Freudenthaler und Fritz Unterberger stellvertretend für die Adler Runde zwei neue Jungunternehmen, an denen sich der Start-up-Fonds finanziell wie ideell beteiligt: spypach von Helmut Pach und „Henry“ von Susanne Thamer und Margarethe Ritsch. Pach ist das perfekte Beispiel, dass Jungunternehmertum nicht zwingend eine Frage des Alters ist.

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des Wirtschaftsstandortes ist uns wichtig. Tirol ist längst keine Insel der Seligen mehr – wir liegen mitten in Europa und damit im Brennpunkt der europäischen Krise. Es geht hier nicht um Konkurrenz zu bestehenden Institutionen – es geht um Ideen und um ein wertschätzendes Miteinander.

Welche drei konkreten Punkte laufen Ihrer Meinung nach in der Tiroler Wirtschafts-politik schief ?Im Zweifel für die Wirtschaft – das geflü-gelte Wort von Ferdinand Eberle gilt nicht mehr. Damit fehlt die Wirtschaftsgesinnung und Unternehmer sind immer öfter Bittstel-ler. Wir brauchen Unternehmergeist in der Tiroler Politik – d. h. klare Ziele und jährli-che Überprüfung des Erreichten und wett-bewerbsfähige Rahmenbedingungen für die

vielen Klein- und Mittelunternehmen Tirols. Denn sie bilden das Rückgrat der Tiroler Wirtschaft. Ein Beispiel sind Genehmigun-gen – hier braucht es konzentrierte Verfahren: alle Beteiligten zu Beginn an einen Tisch, ra-sche Abhandlungen, keinen endlosen Schrift-verkehr, in dem immer wieder ein Papier ge-fordert wird, rasche Entscheidungen. Das spart letzten Endes auf beiden Seiten – Be-hörde und Wirtschaft – Zeit und Geld.Wir brauchen hervorragend ausgebildete und geschulte Beamte, deren Ziel es ist, gemein-sam mit den Unternehmen Projekte umzu-setzen und nicht zu verhindern.

Die Adler Runde ist stolz darauf, dass keine Politiker zu ihrem Kreis gehören. Sie betä-tigt sich aber selbst hochpolitisch. Wie passt das zusammen? Die Mitglieder haben ihre Betriebe in die-sem Land und sind daran interessiert, dass die Herausforderungen der Zukunft angenom-men werden. Wir wünschen uns eine leiden-schaftliche Politik mit einer Kultur der besten Köpfe und erlauben uns, Verbesserungspo-tential aufzuzeigen bzw. Ideen einzubringen.

Das ist nicht hochpolitisch, sondern selbstver-ständlich für Unternehmer, die Tag für Tag im Kampf der Wirtschaft stehen. Dementspre-chend sollte darauf nicht empfindlich reagiert, sondern gemeinsam an einem Strang für die Zukunft dieses Landes gezogen werden.

Im in den Medien inserierten „Offenen Brief“ am 23.06.2012 hieß es unter anderem, Tirol brauche eine neue politische Kultur. Ist das bloße Stellen von Forderungen nicht zu wenig? Warum macht die Adler Runde nicht selbst Politik und kandidiert bei Wahlen?Unter einer neuen politischen Kultur verste-hen wir, dass sich ALLE Parteien nicht in provinziellem Parteigezänk verlieren, son-dern dass dem Wahlauftrag entsprechend ge-arbeitet wird. Unsere Kernkompetenz ist das erfolgreiche Wirtschaften. Man muss in die-

sem Land zur Kenntnis nehmen, dass nicht jeder politisch Interessierte gleich zur Kan-didatur aufgefordert werden sollte. Niemand würde auf die Idee kommen, wenn sich je-mand für klassische Musik interessiert, gleich Opernsänger zu werden oder für Fußball ein Fußballspieler – also lassen wir die Kirche im Dorf. Außerdem sollte man bei einer Wahl-beteiligung von knapp 50 % mehr wie froh über politisch interessierte Menschen sein.

tiroLEr adLEr rUndEGegründet wurde die Tiroler Adler Runde im Jahr 2003. Sie beschreibt sich selbst als „Plattform, die sich als eine Ideenschmiede-Plattform sieht und die Schnittstelle zwi-schen Politik, Wirtschaft und Menschen bildet, um Tirol als Wirtschaftsstandort zu stärken, KMUs die Möglichkeit des Aufbaus zu geben, den Förderdschungel zu sortie-ren und den Mensch & die Wirtschaft in den Vordergrund zu rücken“.Mitglieder: 37 (Ingeborg Freudenthaler, Sonja Huber, Gretl Patscheider*, Arthur Bel-lutti, Thomas Bodner, Herbert Empl – Vizepräsident, Erich Geisler – Präsident, Peter A. Grüner, Karl Handl, Christian Harisch, Richard Hauser, Bernhard Heitzmann, Hannes Hess, Bernhard Hörtnagl, Reinhold Karner, Walter Kastlunger, Andreas Kröll, Hubert Lagg, Georg Marberger, Klaus Mark, Hans Jörg Mölk, Norbert Mühlburger, Ludwig Ob-wieser, Klaus Ortner, Michael Pfeifer, Anton Pletzer, Stefan Recheis, Hans Rubatscher, Christian Ruetz, Manfred Santner, Josef Schett*, Gerhard Stocker, Hans von der Than-nen, Franz Thurner, Fritz Unterberger, Hannes Winkler)

*) Gretl Patscheider und Josef Schett haben ihre Mitgliedschaft derzeit ruhend gestellt, da sich beide dazu entschieden haben, bei den kommenden Landtagswahlen für die Liste „Vorwärts Tirol“ zu kandidieren.

„die idee, den start-uP-Fonds zu gründen, entstand 2010. sie basierte auF der tatsaChe, dass Jungunternehmer immer grössere Probleme haben, bankenFinanzierungen zu bekommen. mittlerweile hat siCh der start-uP-Fonds an drei Jungunternehmen Finanziell beteiligt.“Ingeborg Freudenthaler

Die Adler Runde ist weder eine gewählte Partei noch eine gesetzliche Interessenver-tretung. Auf welche Legitimation stützen Sie sich bei ihren Forderungen?Politiker werden vom Volk gewählt und sind diesem verpflichtet. Sie werden mit öffentli-chem Geld bezahlt. So gesehen hat jeder Bür-ger dieses Landes das Recht, seine Meinung über diese Arbeit zu äußern – eine Legitima-tion ist dafür wohl nicht erforderlich. Das ist gelebte Demokratie. Wenn ein Mitarbeiter aus unseren Unternehmen seine Meinung äu-ßert, sind wir als Unternehmer froh darüber und setzen uns mit den Forderungen ausein-ander. Dasselbe erwarten wir von der Politik.

Zu welcher im Landtag kandidierenden Partei fühlt sich die Adler Runde ideologisch am nächsten – und zu welcher besteht die größte Differenz?Wir fühlen uns denen am nächsten, die im Zweifel für die Wirtschaft handeln und uns berechenbare Rahmenbedingungen bieten, da-mit wir erfolgreich arbeiten können, um die Zukunft unserer Unternehmen zu sichern und die Arbeitsplätze zu erhalten bzw. auszubauen.

Wie sehen Sie die Rolle der Adler Runde bei der kommenden Landtagswahl? Wird es eine Wahlempfehlung oder ein Forderungs-programm an den Landtag geben?Die Bürger dieses Landes sind mündig. Sie wissen selbst, wem sie ihre Stimme geben.

Abschließend: Welche Schwerpunkte verfolgt die Tiroler Adler Runde 2013?Jedes Mitglied der Adler Runde wird den Schwerpunkt auf ein erfolgreiches Wirtschaften legen, um die Unternehmen langfristig abzusi-chern und die Arbeitsplätze zu erhalten. Und selbstverständlich werden wir uns weiterhin mit Ideen für dieses Land zu Wort melden.

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leiden(sChaFt) im zillertal„Passion“, zu Deutsch Leidenschaft, ist die Markenbotschaft des Zillertales, das dem Tiroler Tourismus als größte Ferienregion der Alpen jährlich die meisten Nächtigungen beschert. Im Tourismusjahr 2012 hat das Zillertal die 7-Millionen-Marke an Gästeübernachtungen überschritten. Leidenschaftlich sind aber auch die Diskussionen, die im Zillertal geführt werden – verwunderlicherweise gerade um einen der Hauptverantwortlichen dieser Erfolgszahlen: den Geschäftsführer der Zillertal Tourismus GmbH, Gernot Paesold. // Text: Barbara Liesener, Fotos: Julia Türtscher

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Eco.nova: Sie sind seit Frühjahr 2006 Geschäftsführer der Zillertal Tourismus GmbH. Wie wird das Zillertal touristisch vermarktet und wie hat es sich im 5-Jahres-Vergleich entwickelt?gErnot paEsoLd: Das Zillertal wurdein insgesamt vier Tourismus- bzw. Regions-verbände untergliedert, die Erste Ferien-region Fügen-Kaltenbach, der Zillertal ArenaZell-Gerlos, Mayrhofen/Hippach und Tux-Finkenberg. Diese TVBs sind primär für die infrastrukturelle Entwicklung und Organisa-tion von Veranstaltungen zuständig. Die Zil-lertal Tourismus GmbH wurde als Vermark-tungsgesellschaft für das gesamte Zillertal gegründet und ist vor allem für das Marketing in den internationalen Märkten zuständig.

Betrachtet man die Zahlen seit Grün-dung 2006, so bestätigen diese eindrucksvoll den Zillertaler Weg. Wir konnten als eine der wenigen Regionen Österreichs von 2006 bis 2012 zweistellige Zuwächse verzeich-nen, unsere Nächtigungen stiegen in diesem Zeitraum um 11 %. Mit dem Tourismusjahr 2012 konnte die Sieben-Millionen-Nächti-gungsmarke erstmals überschritten werden, womit wir als Tal mehr Nächtigungen erzie-len konnten als vergleichsweise ganz Ober-österreich mit insgesamt 6,9 Mio. Nächti-gungen/Jahr oder mehr als doppelt so viele wie das Burgenland mit rund 3 Mio. Näch-tigungen/Jahr. Wir befinden uns auf dem Nächtigungsniveau von Bundesländern! Das Zillertal alleine ist für 16 % der gesam-ten Tiroler Nächtigungen verantwortlich und trägt damit erheblich zur touristischen Wertschöpfung in Tirol bei.

Wie läuft die aktuelle Wintersaison und die vergangene Sommersaison und wie ist das Verhältnis Winter/Sommer?Beide Saisonen sind bzw. waren sehr gut! Dass wir im Tourismusjahr 2012 die Sie-ben-Millionen-Marke überschreiten konn-ten, verdanken wir einerseits unseren lang-

fristigen und frühzeitigen Investitionen zur Stärkung der Sommersaison und vor allem unserem steten Engagement, den internatio-nalen Wintergast auf sehr hohem Niveau hal-ten zu können. Im Sommer verzeichnen wir rund 2,6 Mio. Nächtigungen und im Winter 4,4 Mio., wobei Winter- und Sommersaison fließend ineinander übergehen. Durch den Gletscher verfügen wir über ein Ganzjahres-

skigebiet und durch die generell hoch gelege-nen Skigebiete über Schneesicherheit – einer der größten Vorteile unseres Tales, vor allem in Hinblick auf Befürchtungen zum Thema Klimawandel/globale Erwärmung künftiger Jahrzehnte.

Was sind Ihre Hauptherkunftsmärkte und mit welchen Themen werben Sie für das Zillertal?Deutschland ist unser Hauptherkunftsmarkt und wir sind froh, dass wir entgegen dem all-gemeinen Tirol-Trend der vergangenen Jah-re die Nächtigungen aus Deutschland im-mer auf über 50 % halten konnten. Wichtige Herkunftsmärkte sind auch die Niederlande, Belgien, Großbritannien und – vor allem im Winter – die osteuropäischen Staaten.

Der Kernwert der „Marke Zillertal“ ist „Leidenschaft“. Wir agieren sehr stark mit Wertefeldern wie Tradition, Natur und Le-bensfreude und konnten ein authentisches und von den Zillertalern gelebtes Marken-

bild schaffen. Dieses versuchen wir in un-serem Marketing konsequent umzusetzen – z.B. in Kommunikation und Sponsoring-aktivitäten oder im Bereich des Online-Mar-ketings. Wie die generelle Entwicklung im Tourismus – belegt durch aktuelle Studi-en (MCI, Basel) – auch bestätigt, sind es je-ne Destinationen, die ein gutes Markenbild haben, dieses klar positionieren und in Fol-

ge vom Gast auch als Marke wahrgenommen werden, die im Tourismus die größten wirt-schaftlichen Erfolgsaussichten haben.

Der LAbg. und Kaltenbacher Bürgermeister Klaus Gasteiger lobte in einem Interview Ih-re Arbeit sehr und sieht sie auch in direktem Zusammenhang mit der steigenden Näch-tigungsbilanz des Zillertales von plus 10 % pro Jahr (real plus 700.000 Nächtigungen) seit Beginn Ihrer Tätigkeit im Jahr 2006. Nun haben Sie neben starken Befürwortern mit den Zillertaler Seilbahnern auch scharfe Kritiker im Tal, die aus gemeinsamen Mar-ketingaktivitäten ausgestiegen sind und so-gar drohen, extra Zahlungen für die Zillertal Tourismus GmbH ganz einzustellen, sollten Sie auf Ihrem Posten bleiben. Am messba-ren Erfolg Ihrer Arbeit kann’s offensichtlich nicht liegen, was glauben Sie, woran dann?Dazu möchte ich vorab sagen, dass eine so erfolgreiche Bilanz wie die unsere nur durch

Wir haben mit Gernot Paesold über das Zillertal im Allgemeinen und seine dortige Rolle im Besonderen gesprochen.

„nur Jene touristisChen destinationen, die ein authentisChes markenbild haben und dieses klar Positionieren, sodass sie Vom gast auCh als marke wahrgenommen werden, werden langFristig wirtsChaFtliCh erFolgreiCh sein!“Gernot Paesold

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die professionelle und gemeinschaftliche Zu-sammenarbeit aller für den Tourismus Ver-antwortlichen möglich ist. Dazu gehören die Zillertaler Beherbergungsbetriebe vom Privat-zimmervermieter bis zum 5-Sterne-Hotel, die Gemeinden, Tourismusverbände und natür-lich die Bergbahnen, die alle unermüdlich in Infrastruktur, Qualität und Ausstattung ihrer Betriebe und Anlagen investieren! Dass das Zillertal zu einer so starken Destination und bekannten Marke geworden ist, liegt nicht zu-letzt auch an der Bevölkerung, den „Zillerta-lern“, die den Tourismus lieben und leben und den Gästen keine aufgesetzte, sondern echte Gastfreundschaft entgegenbringen.

Durch Gründung der TVBs und der Zil-lertal Tourismus GmbH wurde die Basis ge-schaffen und es ist gelungen, die verschiedenen Leistungsträger auf eine gemeinsame Linie zu bringen, sodass sich die „Marke Zillertal“ erst bilden konnte. Im Rahmen der von uns aus-gearbeiteten Konzepte konnten die verschie-densten Projekte mit Beteiligung der Zillerta-ler Partner sehr erfolgreich umgesetzt werden. Der Zillertal Truck, unser Fußball-Engage-ment, das Zillertal-Magazin oder der gemein-same Schützenauftritt bei den Olympischen Spielen in London 2012 sind nur einige der zahlreichen Aktionen der letzten Jahre, die sehr erfolgreich und auch identitätsstiftend verlaufen sind. All diese Aktionen stärken die Marke Zillertal und haben ihren berechtigten Anteil am Gesamterfolg des Tales.

Die Zillertal Tourismus GmbH muss als Vertreter aller Leistungsträger agieren und es ist nicht leicht, allen gleich gerecht zu wer-den. Die Vorstellungen der Bergbahnen gehen nicht immer konform mit jenen der anderen Touristiker oder auch mit meinen als Ge-schäftsführer der Zillertal Tourismus GmbH. Dies führte und führt mitunter zu leiden-schaftlichen Diskussionen, die dann nach au-ßen das Bild grober Uneinigkeit vermitteln. Dass diskutiert wird, ist aber wichtig und

richtig und hat in der Vergangenheit oft schon zu den besten Entscheidungen geführt. Die Zillertaler Seilbahnunternehmen sind enorm engagiert und außerordentlich erfolgreich mit ihren Projekten. Trotzdem müssen wir als Vermarktungsagentur des gesamten Tales auch die Interessen der anderen Leistungs-träger wie z. B. der Beherbergungsbetriebe berücksichtigen. Vor allem aber müssen wir immer den Gast im Fokus haben und dessen Urlaubsbedürfnisse erfüllen! Bei allen geführ-ten Diskussionen sind sich sämtliche Beteilig-ten aber darüber einig, dass unser erfolgreicher Weg nur gemeinsam fortgesetzt werden kann,

denn ein nachhaltiger Erfolg in einer Region kann nur bei Topleistungen in der gesamten touristischen Angebotskette erzielt werden. Der Erfolg in nur einem Glied der Touris-musdienstleistungskette erreicht keine Nach-haltigkeit, wie aktuelle Beispiele zeigen!

Wenn sich darüber alle einig sind, bedeutet das, dass die IG Seilbahnen (Vereinigung aller Zillertaler Seilbahnen) bei den Marketing- aktivitäten der Zillertal Tourismus GmbH jetzt wieder einsteigen?Das heißt im konkreten Fall, dass Touristiker und Bergbahnen gerade gemeinsam ein Kon-zept für den Winter 2013/14 ausarbeiten.

Die Österreichische Hoteliervereinigung und namhafte Touristiker warnen vor einer „Bettenblase“ im Tourismus, da die Zahl der Gästebetten in Tirol um 15 bis 20 % zu hoch sei und daher Überangebot und Dumping-preise drohen. Wie sehen Sie das?Ich beantworte das für das Zillertal. Derzeit haben wir im Zillertal rund 50.000 Gästebetten

BErUfLichEr wErdEgang gErnot paEsoLd1995–1998: Assistent der Geschäftsleitung Bank Austria Trading Company1999–2005: Leiter CRM BMW Group (PKW, Motorrad, Bank, After Sales) und Launch Manager MINI, BMW Group Austria2006–aktuell: Geschäftsführer Zillertal Tourismus GmbH, Vermarktungs- organisation der größten Ferienregion der Alpen

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im Vergleich zu 2006 mit 47.000 Betten. Man muss sich bei dieser Fragestellung aber auch immer die Strukturen ansehen. Bei uns wurde vor allem in bessere Ausstattung und größere und schönere Zimmer investiert. Viele Betriebe konnten sich in dieser Zeit sehr erfolgreich po-sitionieren und für die Gäste unterschiedliche Nutzengewinne erzielen, weshalb die reine Er-höhung der Bettenanzahl nicht im Vordergrund steht. Dass ein Tal wie das Zillertal über eine komplexe Bettenstruktur verfügen muss, vom Privatzimmervermieter bis hin zum 5-Sterne-Betrieb, liegt auf der Hand, und wie die Zahlen belegen, haben unsere Betriebe auch eine sehr gute Auslastung hinsichtlich Nächtigungen und Aufenthaltsdauer! Die durchschnittliche Auf-enthaltsdauer liegt im Zillertal mit 5,2 Tagen übrigens deutlich über dem Tirol-Schnitt mit 4,0 Tagen. Die Gefahr des Preisdumpings sehe ich für das Zillertal auch nicht.

Eine letzte Frage: Was sagen Sie zu dem im Vorfeld nicht unumstrittenen und sich gera-de im Bau befindlichen Großprojekt Golf-

platz Uderns der Schultz-Gruppe, das im Frühjahr 2014 fertiggestellt werden soll?Das Zillertal ist geradezu prädestiniert für einen Golfplatz und wir sind stolz, bald ei-nen eigenen zu haben. Ein Platz im Ziller-tal schließt für den Golfer das Dreieck Mit-tersill, Achensee, Zillertal, wo die Distanzen bisher doch groß waren. Mit einem Golfplatz in Uderns am Taleingang wurde diese Lücke geschlossen. Wer den Unternehmer Heinz Schulz kennt, weiß, dass er nur Topprojekte

„das zillertal maCht alleine 1 % der gesamtentiroler näChtigungen. Von der grössenordnung her beFinden wir uns auF dem näChtigungsniVeau Von bundesländern!“Gernot Paesold

realisiert – nehmen wir als Beispiel die We-del- oder die Kristallhütte. Ein Golfplatz be-reichert die Infrastruktur des Tales und fügt sich harmonisch in das Zillertaler Sommer-angebot ein. Sehr zu begrüßen ist auch, dass wir mit Heinz Schultz eine Regelung gefun-den haben, wodurch alle Gäste des Zillertales den Platz zum Vorteilspreis (Tages-Green-fee) bespielen können. Bereits ab Mai/Ju-ni 2013 werden wir Platzreifekurse auf drei Bahnen anbieten können.

zahLEn dEr aKtUELLEn wintErsaison: Ankünfte NächtigungenzillertalDez. 2012 + 7,1 % + 11,7 %Nov. & Dez. 2012 + 5,3 % + 8,6 %tirolDez. 2012 + 5,4 % + 9,2 %Nov. & Dez. 2012 + 6,4 % + 7,7 %

Nächtigungsentwicklung im Zillertal:2006: 6.306.114 Nächtigungen2012: 7.042.140 NächtigungenPLUS von 736.026 Nächtigungen

Umfrage zur Markenbekanntheit: (Quelle: Tiscover)Zillertal: 25 %Salzburg: 22 %Kitzbühel u. Kärnten: 15 %

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neue landmark Für innsbruCkamraser strasse bekommt neue arChitektonisChe identität

Einstimmig entschied sich die Expertenjury bei dem von der PEMA Gruppe und der Stadt Innsbruck ausgeschriebenen internationalen Architektenwettbewerb für das Projekt des Innsbrucker Architekturbüros LAAC. Rund 45 Millionen Euro wird PEMA-Eigentümer Markus Schafferer in die architektonische Neugestaltung der Amraser Straße 2-4 investieren. // Fotos: P8 HOFHERR, LAAC, Martin Vandory

G emeinsam mit Bürgermeis-terin Christine Oppitz-Plö-rer, Planungs-Stadtrat Ger-

hard Fritz und dem Architektenduo Kathrin Aste und Frank Ludin stellte PEMA-Eigen-tümer Markus Schafferer das Siegerprojekt im Jänner vor. „Die Möglichkeit zu haben, das Stadtbild im Umfeld von Headline wei-terzuentwickeln und somit auch prägen zu dürfen, ist eine spannende Herausforderung. Wie schon bei Headline ist es unser Ziel, ein Gebäude mit Mehrwert zu errichten. Dar-unter verstehen wir einen Mehrwert für die Mieter, für den Stadtteil und die künftigen Nutzer. Zudem muss die Immobilienlösung den Bedürfnissen der Stadt entsprechen. Wir sind überzeugt, dies wird mit dem aus-gewählten Projekt gelingen“, erklärt Markus Schafferer.

mULtifUnKtionaLEs gEschäfts- Und wohngEBäUdEDas Siegerprojekt besteht aus einem trans-parenten Sockel, einem darauf aufbauenden Turm und einem dazwischen liegenden Fo-rum. Im unteren transparenten Bereich wird eine moderne Einlaufsmeile entstehen. Zwi-schen dem sockelartigen Baukörper und dem Turm wird eine öffentlich zugängliche Frei-luftebene errichtet, die den Bürgern als Treff-punkt dienen und zum Verweilen einladen soll. Auf der Ostseite des Sockelbaus wird der Turm des Gebäudes rund 42 Meter in den Innsbrucker Himmel ragen. Seine facettierte Oberfläche lässt die zehn Geschoße optisch ineinander verschwimmen. „Für uns waren zwei Aspekte bei der Gestaltung des Entwurfs von besonderer Bedeutung: Einerseits wollten wir mit der Planung des Turms auf der Ost-

seite des Gebäudes – in Richtung Stadtteil Pradl – die räumliche Offenheit im Bereich Sillpark weiterhin gewährleisten. Andererseits war uns das Einrichten dieses öffentlichen und einladenden Freiraums ein besonderes Anlie-gen, um hier der Bevölkerung einen konkreten Nutzen zu bieten“, erklärt das siegreiche Ar-chitektenduo Kathrin Aste und Frank Ludin. Auch Bürgermeisterin Christine Oppitz-Plö-rer ist vom Mehrwert des Gebäudes für die Stadt überzeugt: „Das Projekt bietet hochwer-tige Flächen für Geschäfte und den Wohnbau sowie einen anspruchsvollen Treffpunkt für die Bürger und Besucher unserer Stadt. Es ver-bindet Pradl mit der Innenstadt und erweitert diese in Richtung Osten. Dies ist ein weiterer wichtiger Schritt zur Aufwertung des Bahn-hofsareals und somit der Entwicklung der Stadt Innsbruck“, so Oppitz-Plörer.

Durch die Platzierung des 42 Meter hohen Turms im Ostteil des Gebäudes behält der Raum vor dem Sillpark seine Offenheit.

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zahLEn Und faKtEnInvestitionsvolumen: 45 Millionen EuroHöhe Turm: 10 Stockwerke, 42 mNettogeschoßfläche pro Stockwerk im Turm: ca. 1.000 m2

Fläche Freiluftebene: ca. 2.000 m2

Ausbau unterirdisch: Tiefgarage mit ca. 200 Stellplätzen 

Die öff entlich zugängliche Freiluftebene mit Gastronomiebereich bietet den Bürgern und Besuchern der Stadt Innsbruck einen besonderen Mehrwert.

drEi fragEn an marKUs schaffErErHerr Schafferer, vor gerade einmal drei Mo-naten haben Sie Headline eingeweiht und nun folgt das nächste Großprojekt in dessen unmittelbarer Nähe. Was treibt Sie an?Als Immobilienentwickler bin ich ständig auf der Suche nach interessanten Möglich-keiten, um spannende Projekte umzusetzen. Die Neugestaltung des Areals rund um den Innsbrucker Hauptbahnhof ist derzeit mei-ne größte – aber auch schönste – Herausfor-derung. Die Realisierung des Siegerprojek-tes des Innsbrucker Architekturbüros LAAC, das sich gegen neun Mitbewerber durchge-setzt hat, wird ein weiterer Meilenstein in der Unternehmensgeschichte der PEMA Grup-pe. Wie bei Headline wollen wir auch in der Amraser Straße ein prägendes Gebäude mit Mehrwert für alle Beteiligten errichten.

Das geplante Gebäude mit dem 42 Meter hohen Turm setzt moderne architektonische Akzente. Wie sehen Sie die Akzeptanz des Projektes bei den Innsbruckern?Wir haben bereits mit Headline bewiesen, dass wir Großprojekte in zentraler Lage mit

moderner Architektur umsetzen können, die vollends akzeptiert werden. Headline gefällt laut IMAD-Studie 84 Prozent der Innsbru-cker Bevölkerung und mehr als drei Viertel sehen in dem Gebäude eine Bereicherung für die Stadt. Ich bin überzeugt, dass auch unser neues Projekt einen breiten Zuspruch in der Bevölkerung haben wird. Gerade deshalb ha-ben wir den Dialog mit der Stadt Innsbruck gesucht und die Verantwortlichen am Ent-scheidungsprozess wesentlich beteiligt. Die nun vorgestellte architektonische Lösung fügt sich optimal in die urbane Landschaft ein und nimmt die Gegebenheiten des Straßenzugs

optimal auf. Mit der 2.000 m2 großen Stadt-terrasse in etwa elf Metern Höhe schaffen wir eine hochwertige öffentliche Freiluftebene, die den Bürgern als Treffpunkt dienen soll.

Was sind die nächsten Schritte?Natürlich wollen wir so schnell wie möglich mit der Umsetzung des Projektes beginnen, allerdings sind dafür noch diverse Vorarbei-ten nötig. Der Spatenstich soll im vierten Quartal dieses Jahres erfolgen. Spätestens zu Beginn des Jahres 2015 werden wir den Bau fertigstellen und seiner Bestimmung übergeben.

Vorhang auf: Stolz präsentieren die Architekten Kathrin Aste und Frank Ludin mit PEMA-Chef Markus Schaff erer, Planungs-Stadtrat Gerhard Fritz und Bürgermeisterin Christine Oppitz-Plörer das Siegerprojekt

„durCh die bauliChe neugestaltung des areals rund um den innsbruCker bahnhoF wollen wir einen mehrwert Für alle sChaFFen.“

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F akt ist, dass in etwas mehr als zwei Jahren eine Miese von 643.000 Euro aufgelaufen und 320.000

Euro aus dem Gemeindeausgleichsfonds in die GemNova geflossen sind. Für Ernst Schöpf ein völlig normaler Vorgang: „Bei einem Unterneh-men, das neu gegründet wurde, sind Anfangs-verluste doch typisch. Wir haben einen Wirt-schaftsplan, dass wir nach fünf Jahren in den schwarzen Zahlen sind, und das werden wir 2014 oder vielleicht sogar schon Ende 2013 erreichen.“ Die Kosten, so Schöpf, entstünden durch ein Büro und fünf Mitarbeiter, die bei Gemeinden und zukünftigen Partnern „Klinken putzen“ gingen. Und inzwischen zeige die Wer-betätigkeit auch Erfolg. Es seien fast alle Tiro-ler Gemeinden und schon zahlreiche namhaf-te Firmen mit im Boot. Schöpf gibt allerdings zu, dass viele Gemeinden sich den Betrieb der GemNova erst einmal anschauen würden: „Die verwenden die Plattform als eine Art kommu-

(BBG) gehen können, die ähnliche Leistun-gen anbietet. Schöpf: „Und es wird auch nicht alles über die Plattform laufen. Wenn am Hei-ligen Abend im Altersheim die Heizung aus-

fällt, dann wird man den örtlichen Installateur holen. Das ist ja logisch. Klar ist aber auch, dass die Regionalität Grenzen hat: Im Ötztal gibt es halt kein IT-Unternehmen und niemanden, der Klopapier oder Kopierpapier liefern kann. Also muss ich mir das von auswärts kommen lassen.“ Allerdings wolle man – im Gegensatz zur BBG – darauf achten, dass die Waren nicht „Made in China“ seien.

Für Schöpf steht fest, dass die Gemein-den durch die GemNova jetzt schon mehr ge-spart haben, als diese gekostet hat. Und was die Schelte angeht, wähnt er reine Politik da-hinter: „Man schlägt den Sack und meint den Esel.“ Sprich: Ziel der Angriffe sei in Wahrheit Schöpf und nicht die GemNova.

streit um den „kommunalen geizhals“Die Idee ist vielfach und jahrzehntelang erprobt: Viele Kleine tun sich zusammen, um gemeinsam ein Produkt zu bestellen. Durch die große Menge können sie folglich Rabatte herausschlagen. So sollte das auch bei der 2010 gegründeten Beschaffungsplattform des Tiroler Gemeindeverbandes, GemNova, laufen. Tut es, sagt der Verbandsobmann und Söldener Bürgermeister Ernst Schöpf (VP). Tut es absolut nicht, f inden Wirtschaftskammerpräsident Jürgen Bodenseer (VP) und Landeshauptmann-Stellvertreter Gerhard Reheis (SP).// Text: Uwe Schwinghammer

nalen ‚Geizhals‘, schauen, wie hier die Preise sind. Und versuchen dann bei ihren Lieferanten auf eigene Faust die Preise zu drücken.“ Da die GemNova von einem Prozentsatz der ausver-

handelten Rabatte leben soll, fehlt’s daher noch ein bisschen an den Einnahmen.

Was das Geld aus dem Gemeindeaus-gleichsfonds angeht, versteht Schöpf die Auf-regung jedoch überhaupt nicht: „Da schreien Leute, die es eigentlich besser wissen müssten. Der Fonds war 2011 mit 90 Millionen Euro befüllt, die von den Gemeinden kommen. Da dürfen sie wohl mit Fug und Recht über zwei Jahre 500.000 Euro für ureigenste Belange wie-der herausbekommen. Ich sehe da keinen An-lass, dass die Gemeinden jetzt in gebückter Haltung gehen.“

Die Meinung von Wirtschaftskammerprä-sident Jürgen Bodenseer könnte man mit den Worten „Idee gut, Ausführung gescheitert“ zu-sammenfassen. Für ihn ist es – übrigns ebenso wie für Gerhard Reheis – Zeit, die GemNova zuzusperren. Unter anderem fürchtet er, dass bei der Beschaffungsplattform Tiroler Kleinunter-nehmen nicht zum Zug kommen, weil sie bei den Preisen nicht mithalten können. Auch diese Angst will Schöpf entkräften. Gerade weil man Tiroler Unternehmen als Partner haben woll-te, sei die GemNova gegründet worden. Sonst hätte man ja zur Bundesbeschaffungsagentur

GemNova-Verbandsobmann Ernst Schöpf sieht keinen Anlass zur Schelte und wähnt den Verlauf mit Anfangsverlusten im Plan

gEmnova • Gegründet 2010 als Tochter des

Tiroler Gemeindeverbandes.• Angebot: Einkauf, IT-Leistungen,

Beratung, Services• Derzeitiger Mitarbeiterstand: 6• Partner (Auszug): Banner Batterien,

Belutti Planen, Daka, Elin, Empl, IKB, TIWAG, Raiffeisen Lagerhaus;

„der Fonds war 2011 mit 0 mio. euro beFüllt, die Von den gemeinden kommen. da dürFen sie wohl über zwei Jahre 00.000 euro Für ureigenste belange wieder herausbekommen.“Ernst Schöpf

„der Fonds war 2011 mit 0 mio. euro beFüllt, die Von den gemeinden kommen. da dürFen sie wohl über zwei Jahre 00.000 euro Für ureigenste belange

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D ie Verbindung von Wohn- und Geschäftsf lächen ist für je-den Bauherrn eine besondere

Herausforderung, weil oft völlig konträre Interes sen der verschiedenen Parteien aufeinandertreffen. Baumeister Andreas Göttlicher hat es mit dem Projekt F42 am Innsbrucker Fürstenweg dennoch ge-schafft und mit dem Lebensmittelhändler SPAR einen kongenialen Partner gefun-den. In Kombination mit dem Wohnbau-projekt wurde hier ein moderner, zeitge-mäßer Nahversorger geschaffen und mit ihm ein Paradebeispiel für städtebauliche Nachverdichtung.

LoB von dEr stadtpLanUngUrsprünglich war der SPAR-Supermarkt ein Flachbau. Als ein Umbau im Raum stand, war die erste Idee, das Gebäude komplett abzureißen und neu aufzubauen. Was zwar zu einer Modernisierung geführt, nicht je-doch das Platzproblem der Stadt Innsbruck gelöst hätte. Zahlreiche Gespräche und einen Architekturwettbewerb später wurde

schluss endlich eine Lösung präsentiert, die nicht nur die Verantwortlichen bei SPAR überzeugen konnte, sondern auch seitens der Stadtplanung und Bürgermeisterin Christine Oppitz-Plörer viel Lob einbrachte.

Entstanden ist ein Nahversorger, der alle Wünsche an Frische, Qualität und Viel-falt erfüllt und gleichzeitig homogen in ein Wohnbauprojekt integriert wurde. Sorgen, dass Geräuschentwicklungen zu den An-lieferzeiten auf die Bewohner störend wir-ken könnten, wurden zerschlagen, indem die Zeiten enstprechend angepasst wurden. SPAR-Geschäftsführer Dr. Christof Riss-bacher: „Normalerweise bedeutet das In-tegrieren von Geschäfts- in Wohnf lächen immer einen Kompromiss. Mit diesem Pro-jekt ist es uns gelungen, eine architektoni-sche wie städtebauliche Meisterleistung zu vollbringen, mit der letztendlich wirklich jeder zufrieden ist: SPAR selbst, die Stadt Innsbruck und auch der Bauherr, der den Wohnbau durch einen Nahversorger ent-sprechend aufwerten und sinnvoll ergänzen und auf der anderen Seite auch gleich die

städtebauliChe meisterleistungSeit geraumer Zeit gönnt sich die Tiroler Landeshauptstadt ein vielbeachtetes Architekturprogramm. Dabei hat Innsbruck ein gravierendes Problem: Platzmangel. Deshalb legen Bürgermeisterin wie Stadtplanung viel Wert darauf, die ohnehin spärlich vorhandenen Flächen möglichst eff izient zu nutzen. Mit seiner Filiale am Fürstenweg konnte der Nahversorger SPAR neben seinen Kunden auch die Stadt-Zuständigen überzeugen. // Text: Marina Kremser, Fotos: SPAR

SPAR-Geschäftsführer Dr. Christof Rissbacher, Stadtrat Mag. Gerhard Fritz, Arch. DI Erika Schmeissner-Schmidt, DI Hans Peter Sailer und Bmst. Ing. Andreas Göttlicher

weniger beliebte Erdgeschoßf läche dauer-haft vermieten kann.“

Während des Umbaus blieb der Markt überdies dank perfekter Planung lediglich drei Monate geschlossen – was vor allem die SPAR-(Stamm-)Kundschaft freute.

spar-supermarkt fürstenwegÖffnungszeiten: Mo. bis Fr. von 7 – 19 Uhr, Fr. von 7 – 19:30 Uhr und Sa. von 7 – 18 Uhr www.spar.at

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eco.wirtschaft

8.FEBRUARCongress Innsbruck

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steuer.berater

Es giBt KEinE prüfUng ohnE warnUngZuallererst: Ohne Vorwarnung werden Sie nicht geprüft. Die Prüfung beginnt vielmehr mit einer Ankündigung zirka eine Woche vor ihrem Beginn. Jetzt müssen Sie und Ihr Steu-erberater aktiv werden!

wohL vorBErEitEt sEin hiLft Es gilt, die Unterlagen vorzubereiten, zu sich-ten und nochmals im Hinblick auf steuerliche Zweifelsfragen auszuwerten. Dies ist beson-ders deshalb so wichtig, da sich auch Betrieb-

sprüfer durch Aktenstudien und Internetre-cherchen umfassend vorbereiten. Mit einer wirklich wirksamen Prophylaxe sollte aller-dings schon viel früher begonnen werden:

aLLJährLichE KontroLLroUtinEn Nach Erstellung des Jahresabschlusses sollten Kontrollroutinen des gesamten Rechenwerkes auf Plausibilität dahingehend erfolgen, ob der ausgewiesene Gewinn unter Berücksichtigung aller betrieblichen und außerbetrieblichen Geldflüsse überhaupt dazu reicht, den Lebens-unterhalt der Familie zu bestreiten.

stEUErErKLärUng Und LEBEnsstandardDas Finanzamt will wissen, ob Sie von dem, was Sie steuerlich als Ihr Einkommen er-klären, überhaupt leben können. Geht sich diese Rechnung nicht aus, so muss es ande-re Geldquellen (Erbschaft, Schenkung, Kre-dit, Ersparnisse, Verkauf von privaten Wirt-schaftsgütern etc.) geben, aus denen Sie Ihren Lebensunterhalt bestritten haben. Andern-falls nimmt die Finanz an, dass Sie von un-versteuerten Geldern gelebt haben. Die-se Rechenübung nennt man Mittelnachweis (Vermögensrechnung). Da die Prüfung durch

ProPhylaxe Für steuerPrüFungen & mehr ...Selbst den ehrlichsten Steuerzahler beunruhigt die Ankündigung einer Steuerprüfung. Tatsächlich bedeutet eine Steuerprü-fung immer auch einen zusätzlichen Aufwand und ist daher eine Belastung. Mit der richtigen Vorbereitung und einer regelmäßigen Prophylaxe kann Ihnen aber im Grunde nichts Schlimmes passieren, denn . . .// Text: STB Dr. Verena Maria Erian, STB Raimund Eller und STB Mag. Eva Messenlechner, Foto: Foto Hofer

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steuer.berater

das Finanzamt meist erst Jahre später stattfin-det, kann es leicht passieren, dass Sie sich an gewisse Vorkommnisse nicht mehr erinnern können bzw. keine Unterlagen mehr dazu ha-ben. Daher empfiehlt es sich, für jedes abge-laufene Jahr sofort bei der Jahresabschluss-erstellung einen solchen Mittelnachweis zu erstellen. Manche Steuerberater führen diese Prophylaxe jährlich durch und bewahren Sie so davor, in die Falle zu tappen.

aUch privatEs vErmÖgEn ist rELEvantDazu werden auch die Bankauszüge zu priva-ten Guthabens- und Darlehenskonten, Bau-spardarlehensauszüge und Unterlagen zu Ih-ren Wertpapierdepots benötigt. Das Ergebnis dieser „Vorsorgeuntersuchung“ sollte in etwa dem tatsächlichen Aufwand für das tägliche Leben (Wohnen, Essen, Kleidung, Sport, Ur-laub etc.) entsprechen.

BEi grÖssErEn aBwEichUngEn BEstEht handLUngsBEdarf:

a) Der errechnete Wert liegt unter dem Exis-tenzminimumIn diesem Fall haben Sie entweder öfter „ver-gessen“, Einnahmen zu erfassen, oder es gab doch noch andere Geldquellen wie Kredite, Schenkungen, Versilberung privaten Vermö-gens etc. Können Sie nicht erklären, wie Sie Ihren Lebensunterhalt bestritten haben, so droht Ihnen ein steuerlicher Supergau. Die Konsequenzen reichen von einer Ausweitung des üblichen Prüfungszeitraumes von 3 auf bis zu 7 Jahre, über Zuschätzungen zum bis-her erklärten steuerlichen Einkommen bis hin zum Albtraum eines Finanzstrafverfahrens.

b) Der errechnete Wert ist extrem hochSo erfreulich dies auch ist, Sie sollten eine Er-klärung für den Verbleib des Geldes finden. Vielleicht gibt es noch Wertpapiere, die ver-gessen wurden in den Mittelnachweis aufzu-nehmen. Oder es gab sonstige größere pri-vate Ausgaben (Immobilientransaktionen, Jagdpacht etc.), die vorerst übersehen wurden. Haben Sie keine Erklärung, so könnte die Fi-nanz auf im Ausland versteckte Wertpapier-depots mit möglicherweise nicht versteuerten Erträgen tippen. Auch dies wirkt sich auf den Verlauf einer Betriebsprüfung unangenehm aus und kann ebenso dazu führen, dass der Prüfungszeitraum unnötig verlängert und alles viel genauer unter die Lupe genommen wird und zusätzlich Kosten entstehen.

Solche Szenarien können mit der jährlichen Erstellung eines fundierten Mittelnachweises rechtzeitig analysiert und verhindert werden. Zudem liefert ein solcher Mittelnachweis wichtige Parameter für betriebswirtschaftli-che Kennzahlen und Auswertungen:

wirtschaftLichEr zUsatznUtzEnDieselben Daten, die ohnehin für den Mit-telnachweis gegenüber dem Finanzamt be-nötigt werden, können gleichzeitig auch für betriebswirtschaftliche Fragestellungen aus-gewertet werden, wie folgt:

• Woher kommt das Geld und wohin geht es? Dies ist vor allem dann interessant, wenn

Sie sich wundern, warum von dem so ho-hen Gewinn so wenig Geld für Sie übrig geblieben ist.

• Wie viel Geld habe ich angespart? (Entwicklung Wertpapiere, Spargutha-

ben etc.)• Wie viele Schulden habe ich zurückbe-

zahlt bzw. inwieweit ist mein Verschul-dungsgrad angestiegen? (Entwicklung Kredite/Darlehen)

• Welche Schulden habe ich und welche vertrage ich?

• Wie haben sich meine Fremdwährungs-kredite entwickelt? (Kursgewinne u. -verluste)

• Wie viele Jahre muss ich noch für meine Schulden arbeiten?

• Wie hoch ist das Familieneinkommen?• Was kann ich mir leisten? Lebe ich über

meine Verhältnisse?

rEsümEEHaben Sie einen neugierigen Steuerbera-ter, der sich auch für ihre Privatkonten in-teressiert? Gut so! Das bedeutet nämlich, dass Sie sich einer Kanzlei anvertraut ha-ben, für die eine jährliche Mittelnachweis-berechnung selbstverständlich ist. Dies ist insbesondere dann von Vorteil, wenn die Ge-winnermittlung durch eine Einnahmen-Aus-gaben-Rechnung erfolgt. So haben Sie die Kontrolle über Ihre Geldflüsse und sind dem Finanzamt immer einen Schritt voraus. Dar-über hinaus hat Ihr Steuerberater damit be-reits wichtige Basisinformationen für eine wertvolle betriebswirtschaftliche Beratung gewonnen. Ergebnis sind individuelle Kenn-zahlen, die Ihnen Sicherheit geben und da-für sorgen, dass Sie Ihren gesamten Cash-flow, sowohl betrieblich als auch privat, fest im Griff haben.

chEcKListE stEUErprüfUng• wann werden sie geprüft?

Die im Finanzcomputer installier-ten Prüfungsprogramme filtern bestimmte Auffälligkeiten heraus. Diese können zu einem Prüfungs-auftrag führen. Wenn Sie schon länger als zehn Jahre nicht geprüft wurden, steigen Ihre „Chancen“.

• welcher zeitraum wird geprüft? Meist die letzten drei Jahre, für die die Steuererklärungen bereits abge-geben sind.

• welche information will der prüfer? Sämtliche für die „Steuer“ rele-vanten Unterlagen, insbesondere Buchhaltung, Aufzeichnungen der Bareinnahmen, das gesamte Be-legmaterial, Aufzeichnungen über Privatanteile, Verträge etc. Zudem müssen die Daten der Buchhaltung auf elektronischen Datenträgern zur Verfügung gestellt werden. Weiters können auch Erkundigungen bei Ge-schäftspartnern, Angestellten und anderen eingeholt werden (Kontroll-material).

• wo findet die prüfung statt? Im Idealfall findet die Prüfung im Büro Ihres Steuerberaters oder im Finanzamt statt. Üblicherweise will der Betriebsprüfer aber auch Ihr Un-ternehmen besichtigen. Ihr Steuer-berater sollte dabei auch anwesend sein! Sind entsprechende räumliche Voraussetzungen gegeben, so kann der Prüfer auch in Ihrem Unterneh-men prüfen.

• wie lange dauert eine prüfung? Dem Prüfer stehen im Allgemeinen 2 Wochen für die Prüfung zur Verfü-gung! Bei vollständigen Unterlagen, guter Vorbereitung und tatkräfti-ger Mitwirkung und Prüferbetreu-ung vermindert sich in der Regel die Prüfungsdauer.

Koproduktion der EMF TEAM TIROL STEUERBERATER GMBH und den ÄRZTESPEZIALISTEN vom TEAM JÜNGER:STB Dr. Verena Maria Erian, STB Mag. Eva Messenlechner, STB Raimund Eller, v. l.

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48 eco.nova

steuer.berater

üBErBLicKDie Gaststättenpauschalierungsverordnung hat in den letzten Monaten eine wechsel-volle Geschichte erlebt. Begonnen hat es da-mit, dass der Verfassungsgerichtshof die alte Gaststättenpauschalierungsverordnung (aus dem Jahr 1999) mit Ablauf des 31.12.2012 als gesetzwidrig aufgehoben hat. Dann folg-te eine Entscheidung des Unabhängigen Fi-nanzsenates Innsbruck, der feststellte, dass auch für Zeiträume bis zum 31.12.2012 die Verordnung nicht mehr anzuwenden ist, da sie eine unerlaubte EU-Beihilfe darstellt. Das Bundesministerium für Finanzen hat in Erwiderung darauf mit Schreiben vom 17.9.2012 mitgeteilt, dass es die Auffassung des UFS Innsbruck nicht teilt. Nach Ansicht des BMF ist die alte Gaststättenpauschalie-rungsverordnung 1999 für alle Fälle bis zur

gastgewerbePausChalierung neu ab 2013Die Gastgewerbepauschalierung wird von einer Vielzahl von kleineren Gastgewerbebetrieben in Tirol in Anspruch genommen, um die Einkommensteuer und Umsatzsteuer vereinfacht zu ermitteln. Für manche Betriebe hat sich aus der Pauschalierung auch ein großer Steuervorteil ergeben. Der Verfassungsgerichtshof hat die alte Regelung im letzten Jahr aufgehoben. Die neue Gastgewerbepauschalierung ab 2013 wurde kürzlich veröffentlicht. // Text: Mag. Sieghard Haslwanter, Mag. (FH) Birgit Breyner

Veranlagung 2012 anzuwenden. Zuletzt hat der Verwaltungsgerichtshof mit Erkenntnis vom 5.9.2012 den Anwendungsbereich der alten Gaststättenpauschalierungsverordnung 1999 noch deutlich reduziert, weil er für die Anwendung ein Mindestmaß an frisch zube-reiteten Speisen verlangt.

Die Abweichung zwischen tatsächlichen Gewinnen (Vorsteuern) und durch die alte Pauschalierungsverordnung 1999 ermittelten Gewinnen (Vorsteuern) hat in vielen Fällen (z.B. Après-Ski-Lokale) ein solches Ausmaß erreicht, dass der Verfassungsgerichtshof sich gezwungen sah, diese Regelung mit Ablauf 2012 aufzuheben.

Um diese Betriebe in Zukunft nicht mit einer vollumfänglichen Gewinnermittlung zu belasten, hat die Finanzministerin eine Nach-folgeregelung veranlasst. Mit Verordnung

vom 21.12.2012 wurde die Gastgewerbepau-schalierung mit Wirkung ab der Veranlagung für das Kalenderjahr 2013 neu geregelt. Die neue Pauschalierung ist keine Vollpauschalie-rung (Gewinnpauschalierung) mehr, sondern nur eine erweiterte Betriebsausgabenpau-schalierung. Eine pauschale Ermittlung von Vorsteuerbeträgen sieht die neue Verordnung nicht mehr vor.

anwEndUngs-voraUssEtzUngEnDie neue Pauschalierung ist anwendbar auf Betriebe, für die eine Gewerbeberechtigung für das Gastgewerbe (§ 111 GewO 1994) erforderlich ist und während des gesam-ten Wirtschaftsjahres vorliegt. Vorausset-zungen für die Inanspruchnahme sind wei-ters, dass keine Buchführungspflicht besteht

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steuer.berater

her als das höchste Pendlerpauschale sein, je-denfalls aber nicht höher als EUR 5.100,–. Unter das Mobilitätspauschale fallen folgen-de Aufwendungen und Ausgaben, soweit die-se nicht Arbeitnehmer oder Personen betref-fen, die für den Betrieb tätig sind: Ausgaben für KFZ-Kosten (insbesondere Abschrei-bung, Leasing, Kilometergeld), Ausgaben für Verkehrsmittel zur Personenbeförderung (öf-fentliches Verkehrsmittel, Taxi) und Reise-kosten. Wird das Mobilitätspauschale nicht in Anspruch genommen, sind die genannten Aufwendungen und Ausgaben gesondert zu berücksichtigen.

Das Energie- und Raumpauschale beträgt 8 % der Bemessungsgrundlage, höchstens aber EUR 20.400,–. Unter das Energie- und Raumpauschale fallen sämtliche Aufwendun-gen und Ausgaben aus Anlass der betriebli-chen Nutzung von Räumlichkeiten, die der Ausübung des Gastgewerbes dienen. Nicht darunter fallen: die Absetzung für Abnutzung und Buchwertabgänge, Ausgaben für Instand-setzung und Instandhaltung sowie Ausgaben für Miete und Pacht. Wird das Energie- und Raumpauschale nicht in Anspruch genom-men, sind darunter fallende Aufwendungen und Ausgaben gesondert zu berücksichtigen.

ändErUng dEr gEwinnErmittLUngsartNimmt der Steuerpflichtige in einem Wirt-schaftsjahr (Basisjahr) das Grundpauscha-le in Anspruch, ist er in den folgenden zwei Wirtschaftsjahren verpflichtet, ebenfalls das Grundpauschale in Anspruch zu nehmen und Aufwendungen, die unter das Mobilitätspau-schale und unter das Energie- und Raumpau-schale fallen, in gleicher Weise zu behandeln wie im Basisjahr.

Geht der Steuerpflichtige von der Ermitt-lung der Betriebsausgaben unter Zugrundele-gung der Gastgewerbepauschalierungsver-ordnung 2013 auf eine Buchführung (nach § 4 Abs 1 EStG) oder im Rahmen der Einnah-men-Ausgaben-Rechnung (nach § 4 Abs 3 EStG) auf die Geltendmachung der Betrieb-sausgaben nach den allgemeinen Gewinner-mittlungsvorschriften freiwillig über, ist eine erneute Ermittlung der Betriebsausgaben un-ter Zugrundelegung dieser Verordnung frü-hestens nach Ablauf von drei Wirtschaftsjah-ren zulässig.

fazitDie Gastgewerbepauschalierung NEU ab 2013 ist im Vergleich zur Gaststättenpau-schalierung ALT weit weniger vorteilhaft. Die Ergebnisermittlung nach der Gastgewer-bepauschalierungsverordnung 2013 ist kom-pliziert. Seitens des Steuerpflichtigen ist je-denfalls eine vollständige Aufzeichnung der Einnahmen und Ausgaben zu machen. Bei der Erstellung der Steuererklärungen ist eine Vorteilhaftigkeits-Vergleichsrechnung zwi-schen einer Ergebnisermittlung nach voll-ständiger Einnahmen-Ausgaben-Rechnung und nach Pauschalierungsverordnung anzu-stellen, wobei auch die Bindungswirkungen zu beachten sind.

Laut Pressemitteilungen will das Finanz-ministerium die Pauschalierung, die bislang nur für Gastgewerbebetriebe gilt, auf alle Kleinunternehmen mit einem Jahresumsatz bis EUR 255.000,– ausweiten; damit könnten diese statt wie bisher 10.000 rund 150.000 Unternehmen in Anspruch nehmen. Die Fi-nanzministerin spricht von einem „Quanten-sprung an Verwaltungsvereinfachung sowohl für die Betriebe als auch für die Finanzver-waltung“. Dieser Euphorie der Finanzmi-nisterin kann jedoch nicht gefolgt werden. Eine Basispauschalierung für Kleinunterneh-mer hat es bisher schon gegeben. Eine Verwal-tungsvereinfachung für die Steuerpflichtigen ist nicht erkennbar, da – wie im Vorabsatz bereits erwähnt – umfangreiche und komplizierte Vor-teilhaftigkeits-Vergleichsrechnungen gemacht werden müssen. Kontakt & Info unter www.deloitte-tirol.at

und auch nicht freiwillig Bücher geführt wer-den, die Umsätze iSd § 125 BAO im Vorjahr nicht mehr als EUR 255.000,– betragen und aus der Steuererklärung hervorgeht, dass der Steuerpflichtige von der Pauschalierung Ge-brauch macht.

gEwinnErmittLUngDie Betriebsausgaben können unter Zugrun-delegung eines Grundpauschales, eines Mo-bilitätspauschales und eines Energie- und Raumpauschales ermittelt werden. Bemes-sungsgrundlage für alle Pauschalen sind die Umsätze iSd § 125 Abs 1 BAO. Vorausset-zung für die Berücksichtigung des Mobili-tätspauschales ist die Inanspruchnahme des Grundpauschales; Voraussetzung für die Be-rücksichtigung des Energie- und Raumpau-schales ist die Inanspruchnahme des Grund-pauschales sowie das Vorliegen von außerhalb des Wohnungsverbandes gelegenen Räum-lichkeiten, die der Ausübung des Gastgewer-bes dienen.

Das Grundpauschale beträgt 10 % der Bemessungsgrundlage, mindestens EUR 3.000,– und höchstens EUR 25.500,–; be-trägt die Bemessungsgrundlage weniger als EUR 30.000,– darf durch den Ansatz des Pauschalbetrages von EUR 3.000,– kein Ver-lust entstehen. Unter das Grundpauscha-le fallen auch Aufwendungen und Ausgaben für ein im Wohnungsverband gelegenes Ar-beitszimmer sowie Einrichtungsgegenstände der Wohnung. Neben dem Grundpauscha-le dürfen nur berücksichtigt werden: Ausga-ben für Waren, Ausgaben für Personal und Fremdlöhne, Pflichtversicherungsbeiträge, Ausgaben für Aus- und Fortbildung von Ar-beitnehmern und für im Betrieb tätige Per-sonen, Absetzung für Abnutzung und Buch-wertabgänge, Ausgaben für Instandsetzung und Instandhaltung, Ausgaben für Miete und Pacht von unbeweglichen Wirtschaftsgütern sowie von (Teil-)Betrieben, Fremdmittel-kosten, Bildungsfreibetrag, Grundfreibetrag (Gewinnfreibetrag) sowie das Mobilitätspau-schale oder die darunter fallenden tatsächli-chen Aufwendungen und Ausgaben und das Energie- und Raumpauschale oder die dar-unter fallenden tatsächlichen Aufwendungen und Ausgaben.

Das Mobilitätspauschale beträgt 2 % der Bemessungsgrundlage; dieses darf nicht hö-

Links: Mag. Sieghard Haslwanter, Steuerberater bei Deloitte bzw. Kapferer Frei Grüner Rechts: Mag. (FH) Birgit Breyner, Steuerberaterin bei Deloitte bzw. Kapferer Frei Grüner

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recht.aktuell

D ie Reform nimmt auch und insbesondere kleine und mittlere Unternehmer

(KMUs) ins Visier, indem sie die Regelungen für sogenannte „Bagatellkartelle“ verschärft und dem (grenzüberschreitend relevanten) europäischen Kartellrecht annähert.

Wenngleich wettbewerbsbeschränken-de Vereinbarungen und abgestimmte Verhal-tensweisen zwischen Unternehmern in Ös-terreich – unabhängig davon, ob sie in einem Wettbewerbsverhältnis („horizontale Kar-telle“) oder einem Lieferanten-Kunden-Ver-hältnis („vertikale Kartelle“) stehen – seit lan-gem grundsätzlich verboten sind, galt bis dato im KartG 2005 für KMUs eine recht groß-zügige Regelung. Vorausgesetzt, dass die an

einem Kartell (z.B. in Form von Preisabspra-chen zwischen Wettbewerbern oder Gebiets-aufteilungen) beteiligten Unternehmen ge-meinsam am österreichischen Markt einen Anteil von nicht mehr als 5 % und an einem allfälligen inländischen räumlichen Teilmarkt von nicht mehr als 25 % hatten, galten selbst gravierende Kartelle unterhalb dieser Schwel-len als kartellrechtlich nicht sanktionierbar.

In der Praxis führte diese „Bagatellgren-ze“ dazu, dass gerade KMUs für sich einen „kartellrechtsfreien Raum“ definierten und so munter Preisabsprachen, Gebiets- und Kun-denaufteilungen mit Wettbewerbern verein-barten oder die Wiederverkaufspreise ihrer Händler verbindlich festlegen wollten. Aber bereits unter dem derzeit noch geltenden Re-gime entsprach dieses Freiheitsgefühl viel-fach nicht der Rechtslage, zumal ja auch ein gemeinsamer Anteil am örtlichen bzw. regi-onalen Teilmarkt von knapp über 25 % be-reits unzulässig war. Die Fahrschulen in Inns-bruck können ein Lied davon singen, kamen sie doch wegen vermuteter Preisabsprachen ins Visier der Bundeswettbewerbsbehör-de (BWB); das Verfahren endete mit einem Vergleich und einer Geldbuße von insgesamt EUR 70.000,–

Die Novelle zum KartG 2005 fasst die Ausnahme für Bagatellkartelle neu. So greift die Ausnahme nur für wettbewerbsbeschrän-kende Vereinbarungen oder aufeinander ab-gestimmte Verhaltensweisen, wenn die betei-ligten Unternehmer• bei horizontalen Kartellen am relevan-

ten Markt einen gemeinsamen Anteil von nicht mehr als 10 % haben bzw.

• bei vertikalen Kartellen am relevan-ten Markt einen Anteil von jeweils nicht mehr als 15 % haben

und die Wettbewerbsbeschränkung weder die Festsetzung der Verkaufspreise, die Ein-schränkung der Erzeugung oder des Absatzes noch die Aufteilung der Märkte bezweckt.

Aus Compliance-Sicht ist Unternehmern generell – unabhängig von ihrer Größe – an-geraten, jedenfalls keine „Hardcore-Kartelle“ zu vereinbaren. Mit anderen Worten:• Vereinbaren Sie mit Ihren Wettbewer-

bern keine Einkaufs- oder Verkaufspreise.• Machen Sie keine Gebiets- oder Kun-

denaufteilungen mit der Konkurrenz.• Stimmen Sie sich mit konkurrierenden

Marktteilnehmern nicht über künftige Produktions- oder Vertriebsmengen ab.

• Schränken sie Ihre unabhängigen Ver-triebspartner nicht in Bezug auf die Wiederverkaufspreise ein. Unverbind-liche Preisempfehlungen und Höchst-preise sind aber zulässig, sofern auf den Partner kein (wirtschaftlicher oder ge-sellschaftlicher) Druck ausgeübt wird.

Abgesehen davon kommt es auf die Anteile am relevanten Markt an. Auch hier sind un-ternehmerisches Wunschdenken und kartell-rechtliche Beurteilung nicht immer deckungs-gleich. KMUs und deren Organe sollten daher vorsichtig bleiben, um kartellrechtliche Sanktionen (Geldbußen) und Schadenersat-zansprüche Dritter zu vermeiden.

kmus auFgePasst: neues zum „bagatellkartell“

Der Gesetzgeber hat jüngst das „Kartell- und Wettbewerbsrechts-Änderungsgesetz 2012“ (KaWeRÄG 2012, BGBl I 13/2013) verabschiedet. Hinter diesem Unwort verbergen sich insbesondere Novellen zum Kartellgesetz 2005 („KartG 2005“) und zum Wettbewerbsgesetz („WettbG“), die mit 1. März 2013 in Kraft treten.// Text: Ivo Rungg/Johannes Barbist, Binder Grösswang Rechtsanwälte, Innsbruck

Ivo Rungg

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promotion

W eiterbildung wird zu-nehmend als berei-chernde Freitzeitbe-

schäftigung gesehen und das BFI Tirol folgt diesem Trend mit einem modernen und an-sprechenden Layout und dem Slogan „Bil-dung. Freude Inklusive“. Mit hervorragenden Trainern und zeitgemäßen Bildungskonzep-ten ist das BFI Tirol die erste Adresse für Ih-re Weiterbildung. Die zahlreichen Bezirks-stellen bieten Ihnen bestes Service und eine große Kursauswahl auch in Ihrer Nähe.

Besondere Neuerungen gibt es im Be-reich Wirtschaft und Recht mit zusätzlichen Schwerpunkten und Inhalten im Bereich Mediation, Büromanagement und Führung. Das Angebot der Akademie für die Immo-bilienwirtschaft wurde um neue Fachthemen ergänzt und vertieft. Für Ausbildungsinter-essierte im IT-Bereich wurde das Programm um Neuheiten bei Kursen zu Datenschutz,

Web und den Einsatz von MS Office erwei-tert. Für Teilnehmer der Hauptschule für Er-wachsene stehen zusätzliche Kurszeiten zur Verfügung, im Bereich Wellness finden Sie nun vollständige Lehrgänge für den gewerb-lichen Einsatz. Hochkarätige Fachtagungen und Zusatzkurse zum Thema Sicherheits-fachkraft, Baurecht und Wohnbauförderung runden die technische Kurspalette ab. Auch die größte Sprachenvielfalt Tirols mit aktuell 28 Sprachen wird noch stärker an die Kun-denbedürfnisse ausgerichtet. So gibt es weite-re Deutschkurse für den beruflichen Einsatz, Intensivkurse für Maturanten und Studenten und spezielle Sprachmodule für Firmen.

Bildung am BFI Tirol bietet Ihnen we-sentlich mehr als nur Wissen. Das BFI Tirol ist Ihr perfekter Partner für die neue Lust am Lernen. Nutzen Sie das vielfältige Angebot und erleben Sie Bildung – Freude inklusive.

neues bFi tirol kursProgramm - bildung. Freude inklusiVe.Das BFI Tirol präsentiert sein rundum erneuertes Kursprogramm. Tirols Bildungsanbieter Nummer 1 hat nicht nur seine Kurspalette aktualisiert und erweitert, sondern auch das Erscheinungsbild aufgefrischt. Das BFI Tirol entspricht der neuen Lust am Lernen, die viele Bildungshungrige entdecken.

„nutzen sie das hoChQualitatiVe angebot am bFi tirol und erleben sie bildung – Freude inklusiVe.“Mag. Dagmar Wresnik, Geschäftsführerin BFI Tirol

BFI TirolIng.-Etzel-Straße 76010 InnsbruckTel. 0512/59 [email protected]

und erleben sie bildung

Mag. Dagmar Wresnik, Geschäftsführerin BFI Tirol

und erleben sie bildung – Freude inklusiVe.“Mag. Dagmar Wresnik, Geschäftsführerin BFI Tirol

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52 eco.nova

recht.aktuell

wEitErE informationEnAdvokatur Dr. Herbert Schöpf LL.M., Rechtsanwalt-GmbH, Arkadenhof,Maria-Theresien-Straße 34, 6020 Innsbruck, [email protected]

W ährend bei Einzeltrans-aktionen mit beschränk- tem Volumen die Er-

stellung eines Verkehrswertgutachtens, nach den bekannten nationalen und internationalen Wertermittlungsverfahren ergänzt um steu-erliche Aspekte, zur Entscheidungsfindung für An- und Verkäufer meist ausreichend ist, so sind die Anforderungen an die Sorgfalts-pflicht im Rahmen größerer Immobilientrans-aktionen umfänglicher. Dies resultiert zum ei-nen aus der Pflicht zum sorgsamen Umgang mit anvertrauten Anlegergeldern, zum ande-ren aus der höheren Komplexität größerer De-als. Dieser erhöhten Sorgfaltspflicht wird über den strukturierten Ansatz der sog. Immobili-en-Due-Diligence begegnet.

Ziel ist es dabei, systematisch beschaff-te Informationen zu den Immobilien/dem zu erwerbenden Unternehmen zu analysie-ren und zu bewerten. Auf Basis der so erhal-tenen Ergebnisse wird die unternehmerische Entscheidung, die Einzelimmobilie, das Port-folio oder das gesamte Immobilienunterneh-men betreffend, gefällt.

Im Rahmen von Unternehmensfusionen, -an- und -verkäufen sind detaillierte Unter-suchungen der betrachteten Unternehmen

hinsichtlich ihres Wertes und der in ihnen steckenden Chancen und Risiken, die sog. Due Diligence, Standard.

Die Due Diligence – wörtlich übersetzt die gebotene bzw. angemessene Sorgfalts-pflicht – gibt dem Verkäufer/Erwerber eines Unternehmens/einer Immobilie eine struktu-rierte, definierte und umfängliche Betrach-tung des Bewertungsgegenstandes. Sie dient darüber hinaus zur Beschränkung des Haf-tungsumfangs sowohl des durchführenden Dienstleisters als auch der Organe der be-teiligten Unternehmen, dies gilt insbeson-dere auch im Zusammenhang mit der Pro-spekthaftung im Rahmen der Emission von Anlageprodukten (Sorgfalt des ordentlichen Geschäftsmannes nach § 25 GmbHG; Sorg-falt des ordentlichen Unternehmers – § 347 UGB; Sachverständigenhaftung nach § 1299 ABGB).

Damit dient die Due Diligence über die Bewertung des Transaktionsgegenstandes hi-naus auch zur Minimierung von Risiken, die aus dessen rechtlichem und wirtschaftlichem Umfeld kommen. Die Unterscheidung der Arten einer Due Diligence orientiert sich an zwei Fragen: • Wird gekauft oder verkauft?• Was wird verkauft – eine Immobilie oder

ein Unternehmen?

Naheliegend spricht man je nach Beantwor-tung der ersten Frage von einer Käufer- oder Verkäufer-Due-Diligence.

Die Käufer-Due-Diligence dient zur Ab-sicherung der gebotenen Sorgfaltspflicht

im Sinne einer Aufdeckung und Vermei-dung von vermeidbaren Risiken. Die Verkäu-fer-Due-Diligence dient darüber hinaus zur Offenlegung von vorhandenen, aber meist nicht kurzfristig abrufbaren Informationen den Kaufgegenstand betreffend, die sich der Verkäufer im Nachgang zu einem Deal als Wissen zurechnen lassen muss.

Im Zusammenhang mit der Beantwor-tung der zweiten Frage unterscheidet man zwischen Asset-Deal und Share-Deal. Der guten Ordnung halber ist anzumerken, dass die Beantwortung dieser Frage nicht aus-schließlich das entscheidende Kriterium be-treffend die Art der Transaktion ist, vielmehr muss eine Unterscheidung über den Erwerb einer Immobilie oder eines Unternehmens hinaus gemacht werden. Fragen, die Einzel- oder Gesamtrechtsnachfolge u.Ä. betreffend, spielen letztendlich die ausschlaggebende Rolle.

Um die Anforderung an die Sorgfalts-pflicht erfüllen zu können, bedarf es im Regelfall einer Strukturierung der Due-Diligence-Inhalte nach vier Komponenten: Technik, Finanzen, Recht, Steuern.

Durch die strukturierte Transparenz-schaffung im Zuge der Due Diligence ist es möglich, jegliche erkennbare Risiken zu be-werten, Hinderungsgründe für einen mögli-chen Deal herauszuarbeiten (K.o.-Kriterien), den Bedarf hinsichtlich expliziter Vereinba-rungen im Sinne einer nachhaltigen Rechts-sicherheit aufzuzeigen und die Basis für die Wertermittlung, das Unternehmen und die Immobilien betreffend, zu legen.

immobilien-due-diligenCeDas verstärkte Interesse von institutionellen und privaten Investoren an Immobilienanlagen, direkt oder indirekt, führt naturgemäß zu vermehrten Transaktionen am Markt. Diese Transaktionen erfolgen in Form von An- und Verkauf von Einzelimmobilien, ganzen Immobilienpaketen (Portfolios) oder gesamten Immobilienunternehmen.

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promotion

D em sREAL-Kun-

den steht ein umfangreiches Angebot rund um die Im-mobilie zur Verfügung – von Kauf, Verkauf, Miete über Angebote für Investoren. sREAL Immobilien Tirol hat im Jahr 2011 365 Im-mobilien mit einer Gesamt-summe von 75 Mio. Euro

erfolgreich vermittelt. Auch die Geschäftsent-wicklung 2012 ist sehr zufriedenstellend, so dass etwas über 400 Immobilien erfolgreich vermit-teln werden konnten.

was srEaL für siE LEistEt ...sREAL bringt für Sie ein überaus professio-

sreal: österreiChs grösster PriVatimmobilienmaklerDie sREAL wurde 1979 als Immobilienmaklergesellschaft der Erste Bank, sBausparkasse und Sparkasse gegründet und steht somit für die Größe und Seriosität der gesamten Sparkassengruppe. Mit rund 4.000 vermittelten Immobilien pro Jahr ist die sREAL Österreichs größter Privatimmobilienmakler.

nelles Vermarktungspaket an den Start: Das geht von der Bewerbung im Internet über per-sönliche Angebote an vorgemerkte Kunden, Videos und Diashows in den Auslagen der Sparkassen und der sREAL Betriebsstätten bis hin zu unserer Zeitschrift sREAL aktuell.

nEU BEi srEaL-immoBiLiEn: srEaL-gEwErBE Die sREAL-Immobilien Tirol hat ihr Ge-schäftsfeld erweitert und bietet ihr fundiertes Wissen und ihre Marktkenntnis nun auch im Bereich Gewerbeimmobilien an. Firmen kau-fen Gewerbeimmobilien nicht nur nach dem Kriterium des Gefallens, sondern nach unter-nehmerischen und ökonomischen Gesichts-punkten. Hier kommt es vor allem auf die Lage

bzw. den Standort, auf die Gebäudegröße und auf den Unternehmerbedarf an. sREAL Immo-bilien als 100%iger Bankenmakler bietet in die-sem Bereich eine topgeprüfte Kundenkartei in Zusammenarbeit mit den Tiroler Sparkassen.

nEU BEi srEaL-immoBiLiEn: srEaL-ExKLUsivDer Kauf und Verkauf besonderer Immobilien verlangt ein Maximum an Seriosität und Fach-kompetenz. Erfahrung, sowie kompetente und einfühlsame Beratung sind dabei für einen re-nommierten Makler wie sREAL-Immobilien eine Grundvoraussetzung. Aktuell ist die Nach-frage nach hochwertigen Immobilien sehr groß und daher die Gelegenheit zum Verkauf derzeit besonders attraktiv.

Harald Knoll, GF sREAL Tirol Spar-kassen Immobilien

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woLf-prEis für physiK 2013

ErfindEr-fÖrdErUng

Das Tiroler Patententwicklungsprogramm unterstützt Erfinder dabei, ihre Idee mittels Patent oder Gebrauchsmuster zu schützen. „Wir möchten die Patententwicklung an-kurbeln und diejenigen fördern, die eine gu-te Idee oder ein tolles Produkt auf den Markt bringen wollen“, erklären Wirtschaftslan-desrätin Patrizia Zoller-Frischauf und Wirt-schaftskammerpräsident Jürgen Bodenseer. Am Patententwicklungsprogramm können im Gegensatz zu anderen Technologieför-derungen nicht nur Unternehmen, sondern auch Privatpersonen teilnehmen. Wenn alle Voraussetzungen erfüllt sind, gewähren Land und Wirtschaftskammer finanzielle Unter-stützung für Recherchekosten in internatio-nalen Patentdatenbanken, Honorare von Pa-tentanwälten, Anmeldegebühren und für den Bau eines Prototypen. Weiters werden Bera-ter vermittelt und finanziert, die mit betriebs-wirtschaftlichem Wissen bei der Umsetzung bis zur Markteinführung helfen. Die Förde-rung umfasst einen Zuschuss von 30 bis 75 Prozent der anfallenden Kosten und hat eine Laufzeit bis zum Jahr 2018.

forschUng fÖrdErn

Bereits zum 8. Mal unterstützte die Hypo Tirol Bank 2012 im Rahmen eines Förderungsprogramms heimische Wissenschaftler. Für den Preis konnten sich Teilnehmer aus den unterschiedlichsten wissenschaftlichen Disziplinen bewerben. Eine Fachkommission wählte dann die zwölf „Besten der Besten“. Vorstandsvorsitzender Dr. Markus Jochum überreichte die Förderzusagen Ende 2012. Die Hypo Tirol Bank fördert bereits seit mehreren Jahren Projekte im Wissenschafts- und Forschungsbereich.

wissEnschaft & nEUE märKtE

Wirtschaftslandesrätin Patrizia Zoller-Frischauf und WK-Präsident Jürgen Bodenseer

Quantenphysiker Peter ZollerFoto: C. Lackner

Der Innsbrucker Quantenphysiker Peter Zol-ler erhält gemeinsam mit dem spanischen Theoretiker Ignacio Cicac den Wolf-Preis für Physik 2013. Die beiden Preisträger verbindet eine langjährige intensive Zusammenarbeit. Unter anderem stammt von Cirac und Zol-ler die Idee für einen Quantencomputer, ba-sierend auf der Wechselwirkung von Lasern mit kalten, in einer elektromagnetischen Fal-

le gespeicherten Ionen. In Grundzügen wur-de diese Idee in den vergangenen Jahren be-reits experimentell umgesetzt und zählt zu den erfolgversprechendsten Konzepten auf dem Weg zu einem skalierbaren Quanten-computer.

Peter Zoller forscht und lehrt an der Uni-versität Innsbruck und ist Wissenschaftli-cher Direktor am Institut für Quantenphy-sik und Quanteninformation (IQOQI) der Österreichischen Akademie der Wissen-schaften (ÖAW). Ignacio Cirac ist Direk-tor am Max-Planck-Institut für Quantenop-tik in Garching. Vor seiner Berufung nach Deutschland war Cirac von 1996 bis 2001 Professor für Theoretische Physik an der Uni-versität Innsbruck.

Der Wolf-Preis wird seit 1978 vergeben und zählt heute in den Naturwissenschaf-ten zu den angesehensten Wissenschafts-preisen weltweit. Von den bisherigen 50 Physik-Preisträgern wurden 15 in den nach-folgenden Jahren mit dem Nobelpreis aus-gezeichnet. Die Ehrung für die diesjährigen Preisträger findet im Mai 2013 durch den is-raelischen Präsidenten Shimon Peres in der Knesset in Jerusalem statt.

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hightEch-thEmEn 2013

Anfang des Jahres veröffentlichte der deutsche Hightech-Ver-band BITKOM wieder das Ergebnis seiner jährlichen Trend-umfrage in der ITK-Branche zu den wichtigsten High tech-Themen 2013. Diesmal findet sich unter den Top-Themen auch das boomende Thema Big Data. 37 Prozent der befragten Un-ternehmen sehen Big Data als maßgeblichen Trend des Jahres. „Big Data ermöglicht die blitzschnelle Auswertung riesiger Da-tenmengen aus unterschiedlichsten Quellen. Damit sind völlig neue Analysen für wirtschaftliche oder wissenschaftliche Zwe-cke möglich“, erklärt BITKOM-Präsident Prof. Dieter Kempf. Das Thema Cloud Computing bleibt aber wie in den Vorjah-ren der Spitzenreiter mit 59 Prozent der Nennungen. Beim Cloud Computing erfolgt die Bereitstellung und Nutzung von IT-Leistungen nach Bedarf über Datennetze (in der „Wolke“) anstatt auf lokalen Rechnern. Dieser strukturelle Wandel betrifft die gesamte IT-Industrie und nahezu alle Anwender.

Mit 48 Prozent sind mobile Anwendungen ein weiteres sehr wichtiges Hightech-Thema 2013. Ein Dauerbrenner ist mit 33 Prozent das wichtige Thema IT-Sicherheit. Im Zusammenhang mit der mobilen IT-Nutzung steht die Einbindung privat ange-schaffter Geräte wie Smartphones in die IT-Umgebungen von Unternehmen und anderen Organisationen. Die IT-Branche spricht in diesem Zusammenhang von „Bring Your Own Device (BYOD)“, das 27 Prozent der ITK-Unternehmen als wichtige Herausforderung nennen. Social Media bleiben mit 22 Prozent ebenfalls ganz oben auf der Agenda.

sPezialisierung Versusganzheitsmedizin

Ohne Spezialisierung ist die moderne Medizin kaum mehr denkbar – sie birgt aber auch Gefahren.

In der heutigen modernen Medizin ist es gerade in den operativen Fächern nicht mehr denkbar, dass ein Arzt alle Gebiete auf internationalem Spitzen-niveau abdeckt. Somit ist bei der erforderlichen regelmäßigen Fortbildung und der operativen Ausführung vor allem schwieriger und seltener Eingriffe eine Spezialisierung notwendig, um optimale Ergebnisse zu erzielen. Ge-rade bei der Einführung neuer Methoden wie der minimalinvasiven Hüft-chirurgie ist dies durch die notwendige Einführung eines standardisierten Operationsablaufes nur mit einem Fachärzteteam, das sich schon lange mit der Endoprothetik (Kunstgelenke) beschäftigt, möglich. Vor der Operation steht allerdings die sehr wichtige Indikationsstellung zur operativen Versor-gung; also die Überlegungen: Welche Vorteile bringt die Operation? Wenn mehrere Operationen anstehen: Welche bringt in der jetzigen Situation den größten Vorteil für den Patienten? Welche Operation ist zumutbar? Nur eine sachliche und wohlüberlegte Planung und Indikationsstellung führt auch zu einem guten postoperativen Ergebnis und einem zufriedenen Patienten!

Die Gefahr der Spezialisierung besteht nun darin, dass der alleinige Spe-zialist nur sein Spezialgebiet sieht. Was nützt einem Patienten eine verbes-serte Beweglichkeit der Schulter, wenn er wegen abgenützter Hüftgelenke den Weg zum Kühlschrank nicht zurücklegen kann – oder umgekehrt, wenn er trotz verbesserter Gehleistung wegen funktionsunfähiger Hände die Tür nicht öffnen kann? Gerade beim klassischen Rheumapatienten oder dem multimorbiden/mehrfachkranken orthopädischen Patienten (mehrere/viele Gelenke sind betroffen) ist die Beurteilung des gesamten Bewegungsappa-rates und die Beurteilung des Patienten in seinem Umfeld äußerst wichtig, um ein für den Patienten optimales Ergebnis zu erzielen und ihm so Mobili-tät und Selbständigkeit zu erhalten.

Obwohl wir gerade in der Orthopädie und Rheumaorthopädie, die sich mit der Behandlung von traumatischen Folgeschäden und Erkrankungen des gesamten Bewegungsapparates befasst, dies von Grund auf gelernt haben, lässt sich eine Behandlung oft nur durch Absprache im Team bestmöglich umsetzen. Der optimale Ablauf muss also sein: Betrachtung des Patienten als Ganzes – Besprechung und Planung im Team – Versorgung durch den Spezialisten! Ein entsprechend orthopädisch ausgebildetes Team von Spezia-listen gewährleistet so auch ganzheitlich orientierte Medizin am Bewegungs-apparat!

wEitErE informationEn:Die OrthopädenBozner Platz 7, 6020 InnsbruckTel.: 0512/560056, www.dieorthopaeden.at

Dr. Gerhart Handle Dr. Bernhard Huter Dr. Wolfgang Sterzinger

eco.mmentar

startschUss für trigos 2013

Der Trigos ist eine österreichische Auszeichnung für Cor-porate Social Responsibility (CSR) und geht zum zehn-jährigen Jubiläum eine Kooperation mit der Europäischen Kommission ein. Bewertet wird das ganzheitliche Engage-ment der Unternehmen im sozialen sowie ökologischen Bereich. Die Einreichfrist für den Trigos 2013 Tirol läuft noch bis 1. März. Teilnahmeberechtigt sind alle Unterneh-men, die Mitglied der Wirtschaftskammer sind. Vergeben wird der Preis von einer Plattform aus Wirtschaft und Zivilgesellschaft, die es sich zum Ziel gesetzt hat, Nach-haltigkeit und verantwortungsvolle Unternehmensfüh-rung zu fördern.

Unternehmen können ihre Projekte online unter www.trigos.at einreichen. Alle Einreichungen in Tirol nehmen auch automatisch am TRIGOS Österreich teil. Durch die erstmalige Kooperation mit der Europäischen Kommission besteht auch die Chance auf den ersten„European CSR-Award“.

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start-uP-Finanzierung 2.0In Zeiten, in denen Kreditf inanzierungen immer schwieriger werden, hoffen

Unternehmensgründer und KMUs auf eine innovative Finanzierungsmethode: Crowdfunding. Immer mehr Internetplattformen werden gegründet, bei

denen Kleininvestoren eine Geschäftsidee f inanzieren. 2,8 Mrd. US-Dollar sind 2012 über Crowdfunding-Plattformen weltweit eingesammelt worden,

Tendenz steigend. Auch in Österreich hält der neue Trend Einzug. Tiroler Experten begrüßen die Entwicklung, allerdings eignet sich Crowdfunding nicht für alle

Geschäftsideen. // Text: Barbara Hoffmann

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eco.zukunft

D as deutsche Start-up Proto-net entwickelt und baut leicht einzurichtende und einfach

bedienbare Server für kleine und mittlere Un-ternehmen sowie Privathaushalte. Mit ihren Produkten, die den Cloud-Computing-Markt revolutionieren sollen, sorgten sie allerdings im vergangenen Jahr nicht für Schlagzeilen – sondern mit ihrer Finanzierungsmethode: Das Hamburger Jungunternehmen sammelte auf der Crowdfunding-Plattform Seedmatch in nur 48 Minuten 200.000 Euro von 216 Privat-personen ein. Seit dem Launch von Seedmatch im August 2011 wurden bereits 28 junge Unternehmen erfolgreich finanziert und über drei Millionen Euro für Start-ups zusammen-getragen.

Welches Potential Crowdfunding hat, zeigt auch die kürzlich veröffentlichte Jah-resbilanz der weltweit größten Crowdfun-ding-Plattform Kickstarter, die 2009 in den USA gegründet worden ist: 2012 haben hier 2.241.475 Menschen 319.786.629 US-Dol-lar gespendet und damit 18.109 Projekte fi-nanziert. Kickstarter ist seit kurzem auch in Europa aktiv, vorerst allerdings nur in Groß-britannien, und gehört wie viele weitere be-kannte Crowdfunding-Plattformen zu der Gruppe, bei der nicht vorgesehen ist, dass die Kapitelgeber auch finanzielle Rückflüsse aus ihrer Beteiligung erhalten. Denn Crowd-funding, also die so genannte Schwarmfinan-zierung, ist lediglich ein Übergriff dafür, dass Geschäftsideen auf Internetplattformen vor-gestellt werden und registrierte User das Pro-jekt finanzieren. Plattformen wie Seedmatch

setzen hingegen auf die Methode des Crowd-investing. Dabei werden die Geldgeber am Unternehmensgewinn beteiligt, allerdings mit dem Risiko, dass beim Scheitern der Unter-nehmensidee das investierte Geld verloren ist.

vErBindUng voncrowdfUnding mit crowdsoUrcingInzwischen hält der Trend Crowdfunding auch in Österreich Einzug. Einer der Crowd-funding-Pioniere in Österreich ist der Gra-zer Dr. Reinhard Willfort. Er gründete 2012 die erste Plattform nach dem Prinzip des Crowdinvesting in Österreich und engagiert sich zudem als Vertreter Österreichs im Eu-ropean Crowdfunding Network. Sein Portal „1000x1000.at“ ging im April 2012 online. Derzeit gibt es ein Investitionsprojekt, fünf Projekte sind in Vorbereitung und 36 Ein-reichungen in der Bewertungsphase. Rund 120 Investoren sind registriert, Tendenz stei-gend. Als erstes Investitionsprojekt sollen sie

die Neurovation GmbH, ein Spin-off von Reinhard Willforts StammunternehmenISN, mit bis zu 100.000 Euro finanzieren. Das Start-up ist aus einem Forschungsprojekt heraus gegründet worden und im Besitz der modernen Ideenplattform www.Neurovati-on.net sowie der 1. Österreichischen Crowd-investingplattform 1000x1000.at. Willfort verbindet damit Crowdfunding mit dem so-genannten Crowdsourcing zur Vorfilterung und Weiterentwicklung von Projektideen. Dabei geht es im Gegensatz zum bekannten Outsourcing um die Nutzung der kollekti-ven Intelligenz einer Masse von freiwilligen Usern, die zum Beispiel Feedback zur Markt-fähigkeit von Ideen geben. Neurovation ist eine webbasierte Informationsplattform mit konkreten Tools zur Mobilisierung der In-novationskraft von Organisationen. Bereits 6.600 Nutzer sind registriert. Neben der öf-fentlichen Plattform wird Neurovation aber auch als Social-Media-Service für ein zeitge-mäßes internes Ideenmanagement eingesetzt.

„crowdfUnding ist nicht gLEich crowdfUnding“Crowdfunding oder Schwarmfinanzierung ist eine Finanzierungsmethode, bei der ein Projekt gemeinsam von vielen zumeist Kleininvestoren über das Internet finanziert wird. Die Plattform fungiert dabei als Vermittler.Crowdinvesting oder Equity based Crowdfunding ist eine spezielle Form des Crowd-funding. Wie bei jeder Kapitalbeteiligung kann der Investor seinen Einsatz verlieren, wenn das Start-up scheitert. Beim Crowdinvesting muss nicht unbedingt eine unter-nehmerische Beteiligung vorliegen. Investoren könnten beispielsweise am Gewinn so-wie am Substanzwert im Falle des Unternehmensverkaufs beteiligt werden.Donatation based Crowdfunding: Dabei sollen beispielsweise Projekte aus der Krea-tiv-, Kultur- und Kunstszene ermöglicht werden. Die Spender erhalten dabei eine An-erkennung oder eine frühe Nutzungsmöglichkeit des Ergebnisses.Lending based Crowdfunding: Dabei handelt es sich um sogenannte Mikrokredite. Die Geldgeber verleihen Geld über eine Plattform an ein von ihnen ausgewähltes Projekt und erwarten sich die Rückzahlung innerhalb einer vereinbarten Laufzeit mit einer entsprechenden Verzinsung.

„in zukunFt wird CrowdFunding neben den bewährten methoden siCherliCh standard sein, aber die klassisChen zugänge niCht Verdrängen.“DI Gernot Bock, WK Tirol

„in zukunFt wird CrowdFunding neben den bewährten methoden siCherliCh standard sein, aber die klassisChen zugänge niCht Verdrängen.“

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eco.zukunft

BranchE nochin KindErschUhEnDie Crowdfunding-Branche steckt allerdings noch in den Kinderschuhen. Verbesserungs-potential gibt es beispielsweise bei den recht-lichen Rahmenbedingungen. „Wenn man in Österreich so etwas macht, gibt es keine Be-ratung, wie vorzugehen ist. Wir sind im Ap-ril online gegangen und erst dann von der Finanzmarktaufsicht kontrolliert worden“, erklärt Willfort, der glaubt, dass es noch zwei bis drei Jahre dauern wird, bis sich Crowd-funding in Österreich etablieren wird. „Un-sere Zielgröße sind 10.000 Investoren.“ Für den innovativen Plattformgründer ist die Zeit aber reif für Crowdfunding. „Wir brauchen eine echte Alternative zur Bankfinanzierung“, ist der Grazer überzeugt. „Wir bringen die Firmen, die Bedarf an Kapital haben, mit Mi-kroinvestoren zusammen, die ihr Geld lieber in Zukunftsprojekte investieren möchten, als nur auf das herkömmliche Bankensystem zu setzen.“ Derzeit betreut Willfort noch keine Unternehmen aus Tirol, er habe aber bereits entsprechende Anfragen erhalten.

EintrittsKartE in dasUntErnEhmErtUm für JEdErmannDie Geldvermehrung muss bei Masseninvest-ments zwar möglich sein, ist aber nicht das vordergründige Ziel der Crowdinvestoren. „Die Leute wollen etwas bewegen und kau-fen sich eine Eintrittskarte ins Unternehmer-tum“, erklärt Reinhard Willfort. Dabei kann das Risiko durchaus minimiert werden. Ei-ne durchschnittliche Investitionssumme von 5.000 Euro kann beispielsweise auf zehn Pro-jekte verteilt werden. Dadurch gründen die Mikroinvestoren quasi ihren eigenen priva-ten Investmentfonds. „Ich habe dadurch die Möglichkeit, in unterschiedliche Projekte und Branchen zu investieren, und minimiere das Risiko. Nicht alle zehn Projekte werden schiefgehen“, sagt Willfort. Als Anlageform für sämtliche Ersparnisse eignen sich Crowd-investements allerdings nicht, warnt der Ex-perte. Investiert werden sollten nur kleinere Geldbeträge, die nicht täglich verfügbar sein müssen, sondern längerfristig angelegt wer-den können.

KonKUrrEnz nimmt zUDie Plattform von Dr. Reinhard Willfort wird schon bald Konkurrenz bekommen. Ende Fe-bruar soll mit Conda.at eine weitere öster-reichische Crowdinvesting-Plattform online gehen. Gestartet wird zunächst mit drei Invest-mentprojekten, insgesamt sollen heuer 15 bis 20 Start-ups sowie Unternehmen, die bereits

erste Umsätze erwirtschaften, finanziert wer-den. In den vergangenen Monaten haben die beiden Conda.at-Gründer Daniel Horak und Paul Pöltner ein umfassendes Netzwerk aus Steuer- und Unternehmensberatern, Rechts-anwälten, IT-Experten und Marketingfach-leuten zusammengestellt. „Es gibt viele As-pekte, die berücksichtigt werden müssen. Auf der einen Seite gibt es die rechtliche Situati-on, andererseits wollen wir sowohl für die Un-ternehmen als auch die Investoren steuerlich so attraktiv wie möglich sein. Auch die IT-Si-cherheit und eine verständliche Gestaltung der Plattform sind wichtige Kriterien für ei-ne erfolgreiche Plattform“, erklärt Horak, der seit mehreren Jahren als IT- und Unterneh-mensberater tätig ist und selbst Erfahrung als Gründer mitbringt. Die Konkurrenzsituati-on am österreichischen Crowdfundingmarkt sieht Horak derzeit noch entspannt: „Es gibt definitiv Potential in Österreich für mehrere Plattformen.“

Ob eine Plattform Erfolg haben wird oder nicht, hängt stark davon ab, welche Unter-

LinKswww.europecrowdfunding.orgwww.kickstarter.comwww.seedmach.de

ÖstErrEichischE crowd-fUnding-pLattformEnwww.1000x1000.atwww.conda.atwww.respekt.net

nehmungen präsentiert werden. Hierbei setzt Horak auf Qualität: „Wir werden nicht wie amerikanische Plattformen hunderte von Unternehmen vorstellen, sondern uns auf ein qualitatives Maß reduzieren.“ Neben ös-terreichischen Initiativen könnten sich auch Plattformen aus Deutschland in Österreich engagieren. Für die deutsche Plattform Seed-match ist dieses Szenario bereits konkret vor-stellbar. „Leider haben wir im Moment noch keine österreichischen Start-ups auf unse-rer Plattform. Wir haben uns bisher auf den deutschen Markt konzentriert, können uns aber mittelfristig auch vorstellen, österreichi-sche Start-ups zu präsentieren“, erklärt Spre-cherin Dana Schramm.

tiroLEr ExpErtEn: crowdfUnding Ja – aBEr nicht für aLLEAngesichts dieser Entwicklungen raten auch Tiroler Experten Unternehmensgründern sich mit dem Thema Crowdfunding ausein-anderzusetzen. „Ich denke, in Zukunft wird diese Finanzierungsmethode neben den klas-sischen Methoden sicherlich Standard sein, aber die klassischen Zugänge mitnichten ver-drängen“, meint etwa DI Gernot Bock, Lei-ter der Abteilung Innovation und Technolo-gie der Wirtschaftskammer Tirol. „Je höher die Anzahl der Plattformen und der darin be-worbenen Projekte, desto mehr Konkurrenz gibt es untereinander und irgendwo wird es sich schließlich einpendeln.“

Auch für Thomas Bluth, Investmentma-nager von innet, dem Investorennetzwerk Tirol, und Consultant beim Tiroler Grün-dungszentrum CAST, ist Crowdfunding ein wichtiges Zukunftsthema. „Es wird immer schwieriger, eine Finanzierung für Start-ups auf die Beine zu stellen, deshalb ist jede neue Art herzlich willkommen. Das Modell Crowdfunding eignet sich allerdings nicht für alle. Eine wichtige Voraussetzung ist, dass die Geschäftsidee leicht verständlich ist“, sagt Bluth. „Von allen Projekten, mit denen ich in Tirol zu tun habe, könnte ich mir Crowdfun-ding nur für eine Handvoll vorstellen.“

„es wird immer sChwieriger, eine Finanzierung Für start-uPs auF die beine zu stellen, deshalb ist Jede neue art herzliCh willkommen.“Thomas Bluth, innet

„es wird immer sChwieriger, eine Finanzierung Für start-

stellen, deshalb ist Jede neue art herzliCh

„es wird immer sChwieriger, eine Finanzierung Für start-uPs auF die beine zu stellen, deshalb ist Jede neue art herzliCh willkommen.“

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promotion

D as spart bei der Suche nach geeigneten Bewerbern nicht nur wertvolle Zeit, sondern

auch Kosten und Nerven. „Menschen in Ar-beit zu vermitteln ist unser Auftrag und un-sere Leidenschaft. Wir beraten sowohl Ar-beitnehmer als auch Arbeitgeber und stellen den Kontakt zwischen beiden Gruppen her. Dabei kennen und nutzen wir die vielfältigen Möglichkeiten moderner Personalvoraus-wahl. Wir vermitteln Fach- und Hilfskräf-te in neue Jobs“, unterstreicht Dr. Bernhard Pichler, zuständig für das Service für Unter-nehmen (SfU) beim AMS Tirol.

Nach einer qualifizierten Vorauswahl stel-len die ExpertInnen des Service für Unter-nehmen die bestgeeigneten KandidatInnen in aussagekräftigen Unterlagen vor. Die Unter-nehmensführung entscheidet dann über wei-tere Gespräche mit den BewerberInnenn und ihre endgültige Wahl. „Wir wollen Sie zufrie-den sehen. Als Spezialist für Personalvermitt-lung konzentrieren wir uns ganz auf die Be-

PersonalVermittlung ams tirol: sChenken sie uns ihr Vertrauen – wir bieten ihnen unsere erFahrung.Neue MitarbeiterInnen bedeuten mehr Unternehmenserfolg – wenn es die Richtigen sind. Mit dem Service für Unternehmen (SFU) finden Personalverantwortliche das passende Personal. // Foto: Paul Weber

dürfnisse des Unternehmens. Es ist mir ein persönliches Anliegen, Sie mit großem En-gagement und maßgeschneiderten Lösungen zu überzeugen“, lädt Dr. Bernhard Pichler zur Zusammenarbeit ein.

Die MitarbeiterInnen des Service für Unternehmen in allen Geschäftsstellen des

AMS Tirol sind Experten auf ihrem Gebiet. Rufen Sie einfach unverbindlich an oder sen-den Sie ein E-Mail. Sie finden uns auch unter www.ams.at/tirol.

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eco.zukunft

M edizinische, sportpsycho- logische, sozioökonomi-sche, ökologische oder

Fragestellungen zum Freiwilligen-Manage-ment: Das Interesse der Wissenschaft an sportlichen Großveranstaltungen ist genauso vielfältig wie umfassend. Häufig sind Organi-sationskomitees allerdings mit den Anfragen zu begleitenden Forschungsprojekten über-lastet. Das Institut für Sportwissenschaft der Universität Innsbruck richtete daher im Rah-men der YOG 2012 ein spezielles Labor ein,

das so genannte YOGINN 2012 („Innsbruck 2012 – Youth Olympic Laboratory for Youth and Innovation“). Die externe Koordinati-onsstelle für begleitende Forschungsprojek-te sollte das Organisationskomitee entlasten und wissenschaftliche Studien verstärkt er-möglichen. Koordinator des YOGINN 2012 war Dr. Martin Schnitzer, seit 2006 am Insti-tut für Sportwissenschaft tätig und erfahrener Sportmanager. „Dass es Bedarf für eine sol-che Einrichtung gibt, haben wir bei der Win-teruniversiade 2005 gesehen. Bereits damals gab es einige Projekte und wir haben uns ge-fragt, wie wir die Synergien für die Universi-tät noch besser nutzen können.“

intErnationaLE tagUng in innsBrUcKMit der Einrichtung des YOGINN 2012 konnte eine optimale wissenschaftliche Nach-haltigkeit der Jugendspiele erreicht werden: Über 60 Forschungsarbeiten in unterschiedli-chen Fachbereichen, darunter Bachelor-, Mas-ter-, Diplom- oder Doktorarbeiten, sind ent-standen. Damit war die Veranstaltung auch

JugendsPiele waren ein gewinn Für die ForsChungSportliche Großveranstaltungen, wie die Youth Olympic Games (YOG) 2012 in Innsbruck, sind auch für die Wissenschaft von großem Interesse. Um eine maximale wissenschaftliche Nutzung der YOG 2012 zu garantieren, wurde am Institut für Sportwissenschaft der Universität Innsbruck erstmals ein spezielles „Labor“ (YOGINN 2012) eingerichtet. Die externe Koordinationsstelle für Forschungsprojekte hat sich bewährt: Es sind über 60 wissenschaftliche Projekte entstanden. // Text: Barbara Hoffmann, Foto: Julia Türtscher

ein Gewinn für die Universität Innsbruck: Es entwickelte sich eine ERASMUS-Partner-schaft sowie eine Forschungskooperation zwi-schen dem Institut für Sportwissenschaft und der Norwegian School of Sport Science, die die YOG 2016 in Lillehammer wissenschaftlich begleiten wird. Innsbrucker Wissenschafter konnten darüber hinaus ihre wichtigsten medi-zinischen, sportpsychologischen und trainings-wissenschaftlichen Ergebnisse im bekannten British Journal of Sports Medicine veröffent-lichen. Noch sind allerdings nicht alle wissen-schaftlichen Auswertungen beendet. Weitere Publikationen werden folgen. So gab es bei-spielsweise Untersuchungen zum Konsum-verhalten der YOG-Besucher oder den wirt-schaftlichen Primärimpulsen.

schwachstELLE wissEnstransfErVon den wissenschaftlichen Studien profitieren auch die kommenden Sportveranstaltungen. „Für die Rekrutierung von Freiwilligen oder die Berechnung des wirtschaftlichen Nutzens sol-cher Veranstaltungen können die wissenschaft-lichen Untersuchungen wichtige Erkenntnis-se bringen“, erklärt Schnitzer. Insbesondere im Wissenstransfer sieht der erfahrene Sportma-nager allerdings noch großes Verbesserungs-potential. „Das Internationale Olympische Ko-mitee (IOC) fördert zwar den Wissenstransfer zwischen den olympischen Organisationsko-mitees, aber die Weitergabe des gewonnenen Wissens innerhalb einer Veranstaltungsregi-on funktioniert weniger gut. Daher müssen die Eventorganisatoren häufig bei null beginnen“, erklärt der gebürtige Südtiroler.

Ein Überblick über die wichtigsten wissenschaftlichen Ergebnisse, die im Rahmen der YOG 2012 erzielt wurden, wird im Rahmen des 3. Innsbrucker Sportökonomie & -management Symposium in Innsbruck am 21. Februar 2013 gegeben.

Die internationale Tagung findet am Institut für Sportwissenschaft, 1. Stock, Fürstenweg 185 statt.

Die Teilnahme ist kostenfrei. Anmel-dung unter [email protected] Infos: www.uibk.ac.at/isw/

Sportmanager Dr. Martin Schnitzer

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promotion

kommunikation als grundbedürFnisDie Logopädie therapiert im Allgemeinen Sprach- und Kommunikationsstörungen. Auch die Behinderung der Nahrungsauf-nahme und des Hörvermögens kann logopädisch behandelt werden. Aufgrund steigender Nachfrage wird der Logopädie in der neuen medalp Rehaclinic Imst ein eigener Bereich gewidmet.

K ommunikation gehört zu den Grundbedürfnissen des Men-schen und stellt einen der

wichtigsten Bestandteile des menschlichen Zusammenlebens dar. Der Verlust der Sprache oder die Möglichkeit, nur noch sehr schwer und eingeschränkt zu sprechen, bedeutet eine gravierende Veränderung im Alltag.

Die Rehaclinic ist seit der Eröffnung der neuen medalp in Imst ein eigener Bereich. „Neben Physiotherapie, Unterwasserthera-pie und Ergotherapie nimmt die Logopädie hier einen besonderen Stellenwert ein, da die Nachfrage stetig steigt“, so Dr. Manfred Le-ner, Leiter der Rehaclinic. Ziel der logopädi-schen Behandlung im neurologischen Bereich ist die Wiederherstellung, Verbesserung oder Kompensation der Stimme und der Sprache. Auch Störungen des Sprachverständnisses, der geschriebenen Sprache, des Redeflusses, des

Lesens, Schreibens und Rechnens sowie des Hörvermögens und der Atmung, die bei allen Altersgruppen auftreten können, werden durch Logopädie untersucht, diagnostiziert und be-handelt. Ein großer Bereich der Logopädie ist die Sprachentwicklung und die korrekte Ar-tikulation im Kindes- und Jugendalter. Die-se Fähigkeiten gelten als eine der wichtigsten Voraussetzungen für eine erfolgreiche Schul-laufbahn. Die Logopädie behandelt darüber hi-naus auch Störungen und Behinderungen der Nahrungsaufnahme, der Mundfunktionen, der Schluckfunktion und der Atmung.

KontaKtDie Logopädie der medalp Rehaclinic Imst umfasst die Prävention, Untersuchung, Beratung, Diagnostik und Therapie. Info-Telefonnummer: 05418 511 00 470www.medalp.com

ziel der logoPädisChen behandlung im neurologisChen bereiCh ist die wiederherstellung, Verbesserung oder komPensation der stimme und der sPraChe.

ziel der logoPädisChen behandlung im neurologisChen bereiCh ist die wiederherstellung, Verbesserung oder komPensation der stimme

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medalpsportclinic - imstA-6460 Imst, Medalp Platz 1 (A12, Exit 136)Tel. +43 5418 51100Fax +43 5418 51100 [email protected]

Die neue Sport- und Rehaclinic in Imst.

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Die neue Sport- und Rehaclinic in Imst.

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eco.zukunft

First lego league: die ForsCherinnen Von morgen Fördern

Die FIRST LEGO League (FLL) ist der weltweit größte LEGO-Roboterwettbewerb für Kinder und Jugendliche. Ende 2012 fanden in Innsbruck die Regionalausscheidung und erstmals in Österreich das Semifinale South statt. Veranstalter war das junge Tiroler Unternehmen TiRoLab: Gründer Ing. Dr. Michael Sieb möchte bei Mädchen und Buben die Faszination für Technik wecken. Unterstützt wird er dabei vom Tiroler Gründungszentrum CAST. // Text: Barbara Hoffmann, Fotos: TiRoLab

B eim FLL-Wettbewerb lösen Teams bestehend aus fünf bis zehn Jugendlichen mithilfe ei-

nes Roboters anspruchsvolle Aufgaben. Beim Forschungsauftrag ging es darum, Senioren im Alltag mit Technik zu unterstützen. „Im Gegen-satz zu vielen anderen Wettbewerben wird hier auch beurteilt, wie das Team zusammenarbeitet. Die großartige Unterstützung vieler Freiwilli-ger sowie Sponsoren von Hands on Technology, MRT, SAP, myRobotCenter, CAST, Silberquel-le, Standortagentur Tirol, Förderverein Tech-nik, Technogate, myflyer.de und der Jungen Uni Innsbruck haben diesen tollen Event erst er-möglicht“, erklärt Veranstalter Michael Sieb von TiRoLab. Weltweit nehmen über 19.000 Teams

teil, davon alleine 793 in Zentraleuropa. In Inns-bruck traten 29 Teams aus Österreich, Südtirol und Süddeutschland an, um sich für die Zentral- europameisterschaft zu qualifizieren.

mission BEgEistErUngKinder und Jugendliche für Forschung und Technik zu begeistern, ist die Mission des Start-Ups TiRoLab. Das im Sommer 2012 mit Unterstützung des CAST Gründungs-zentrums gegründete Unternehmen bietet ein sehr breites Angebot an Technik- und Roboterworkshops jeweils alters- und gen-dergerecht vom Kindergarten über Schulen bis hin in die Lehre oder zu einem Universi- tätsstudium. CAST war einer der Sponso-

ren des FLL-Semifinales. „Es ist uns ein per-sönliches Anliegen, die Jugend in den Berei-chen Technologie und Innovation zu fördern, weil sie es sein wird, die die Zukunft voran-bringt“, erklärt CAST-Beraterin und Coach Bettina Specht. Auch Landesrat DI Dr. Bernhard Tilg begrüßt die Initiative: „Die FLL-Roboterwettbewerbe sind eine groß-artige Möglichkeit für Tiroler Jugendliche, ihre technischen und naturwissenschaftli-chen Fähigkeiten zu zeigen. Das Land Tirol unterstützt diese Initiative und möchte mit Technologietagen in ausgewählten Tiro-ler Bezirken neue Teams für eine Teilnah-me 2013 begeistern.“ Weitere Informationen unter www.tirolab.at.

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BENEWIRKTBEI VISIONÄREN DESIGNERN.

Büro als Lebensraum, gegliedert in unter-schiedliche Zonen und Bereiche. Räum-lich fl exibel und mit offenen Strukturen – anregend, vielfältig und facettenreich. Gemeinsam mit Kunden und Partnern gestaltet Bene Bürolandschaften, die den Mitarbeitern ein ideales Arbeitsumfeld bieten. So wird Büro zum Management-instrument und zum Erfolgsfaktor von Unternehmen. Mit der neuen Produktfa-milie DOCKLANDS entwickelte Pearson-Lloyd ein alternatives Arbeitsplatzange-bot für separiertes und konzentriertes Arbeiten. www.bene.com

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promotion

erst Probieren, dann studieren„Warum braucht es Management im Gesundheitswesen?“, „Klassische Experimente der Psychologie“ oder „Technik ohne (Fach-)Grenzen – Mechatronik“ sind die Themen, die am 23. März beim Schnupperstudium der Tiroler Health & Life Sciences Universität UMIT vorgestellt werden.

A m modernen Campus der Universität in Hall werden die universitären Bachelor-

Studien, Mechatronik, Psychologie und Be-triebswirtschaft im Gesundheitswesen im Rahmen von Schnuppervorlesungen span-nend und anschaulich dargestellt. Weiters bietet das Mechatronik-Labor der UMIT Technik zum Angreifen. Es wird der moder-ne Universitätscampus mit Studentenheim und Mensa vorgestellt und die Studierenden-vertretung und das Studienmanagement ge-ben einen Einblick in das studentische Leben der Universität.

wEichEnstELLUngfürs LEBEnStudienentscheidungen sind wichtige und schwierige Weichenstellungen im Leben. Mit dem Schnupperstudium will die UMIT eine Unterstützungshilfe für Studienanfänger bie-ten. Die Entscheidung, nach der Schule ein Studium zu beginnen und insbesondere die Wahl eines geeigneten Studienfachs, ist si-cherlich eine der wichtigsten und in vielen Fällen gleichzeitig schwierigsten Weichen-stellungen im persönlichen Lebenslauf. Trotz vielfältiger Informationsmöglichkeiten ist es häufig schwierig, sich eine konkrete Vorstel-lung von den Inhalten und dem Ablauf eines Studiums zu machen. Neben den späteren Berufswünschen und -aussichten ist aber die Frage „Gefällt und interessiert mich die The-matik und ist dieses Studium das Richtige für mich?“ ganz wesentlich.

Das Schnupperstudium findet am 23. März von 9 bis 13 Uhr statt.Anmeldung unter www.umit.at/schnupperstudium, [email protected] oder unter Tel. 050 8648-3817.

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finanziErEn & vErsichErn

Im Rahmen der Veranstaltungsreihe anlegerwis-sen.at von Michael Müller und der Fachgruppe Finanzdienstleister der Wirtschaftskammer Tirol klärte Walter Worresch, Obmann des Vereins, die Pensionsbeitragszahler auf, wie die staatliche Pensionsvorsorge funktioniert und worauf diese beruht: Nämlich: „Ausschließ-lich auf dem Versprechen, dass die zukünftige Generation der Beitragszahler für ihre Pension aufkommen wird.“ Dass dieses System nicht mehr lange funktionieren kann, ist für jeden mit Blick auf die demographische Entwick-lung ersichtlich.

Während nach dem Zweiten Weltkrieg rund sechs Erwerbstätige (= Beitragszahler) einem Pensionisten (= Beitragsempfänger) gegenüberstanden, sind es heute nicht einmal mehr drei und werden es in 20 bis 30 Jahren – wenn die Babyboomer-Generation der 50er

und 60er Jahre in Pension geht – weniger als zwei sein. Und dies sei der Regierung durch-aus bewusst, gab es in den letzten Jahren im Rahmen der zahlreichen Pensionsreformen ja auch zum Teil massive Pensionskürzun-gen. Diese seien den meisten Menschen nur eben nicht bewusst, weil es ihr jetziges Leben eben nicht beeinflusse, so Worresch. Zur Ver-anschaulichung rechnete er vor, wie sich sein Pensionsanspruch in den letzten Jahren redu-zierte. Von den einstmals versprochenen 80 Prozent des Letztbezuges blieben nach Re-duktion des Steigerungsbetrages (von zwei auf 1,78 Prozent), Erhöhung der Abschläge für die vorzeitige Alterspension von zwei auf 4,2 Prozent pro Jahr) und der Verlängerung des Durchrechnungszeitraumes (von 15 auf 40 Jahre) schlussendlich nur mehr 43,6 Pro-zent des Letzteinkommens übrig. Spätestens

zu diesem Zeitpunkt war jedem der anwe-senden Zuhörer klar, dass Eigenvorsorge not-wendig sein werde, wenn man sich seinen hart erarbeiteten Wohlstand auch in der Pen-sion erhalten möchte.

LÖsUngsvorschLag: KapitaLgEdEcKtE pEnsions-vorsorgEDaher rät Horst Güdel, Vorstand der die Ver-anstaltung mitfinanzierenden RWB Privat Capital AG, jedem Bürger, sich seine eigene kapitalgedeckte und mit Sachwerten hinter-legte Pensionsvorsorge aufzubauen, so wie dies Pensionskassen in Amerika, aber auch in Großbritannien, Holland oder Norwegen tä-ten. Breit gestreute Beteiligungen an nicht börsennotierten Unternehmen, wie sie seine Gesellschaft seit mittlerweile mehr als 12 Jah-ren anbiete, seien dafür eine sehr gute Mög-lichkeit, erfolge doch jegliche Wertschöpfung zunächst in Unternehmen.

Dem konnte auch Gottfried Schafzahl von der Wiener Städtischen Versicherung in Tirol einiges abgewinnen, wenngleich er na-türlich auch die Lebensversicherung als ge-eignetes Vorsorgeprodukt verteidigt. Die-se biete wie kein anderes Produkt Sicherheit und decke auch die mit dem Leben verbun-denen so genannten biometrischen Risiken ab. Ebenso für die langfristige Vorsorge ge-eignet seien aber auch Aktien und Fonds, wie sie eben auch im Rahmen der fondsgebunde-nen Lebensversicherung angeboten werden. Last, but not least dienen auch Immobilien, zunächst und insbesondere die eigengenutzte, als Vorsorgeinstrument.

Auch wenn die Situation rund um das Thema Pension auf den ersten Blick also al-les andere als rosig ausgesehen haben mag, so gebe es durchaus Möglichkeiten, der all-gemeinen Verunsicherung entgegenzuwirken und Lösungen anzubieten. Was es jetzt noch brauche, sei der Mut, zu handeln und seine persönliche, private Pensionsvorsorge anzu-gehen. Letztendlich ist nämlich allen Anwe-senden, Bürgern, Kunden und Beratern, nur dann gedient, wenn sie sich für die eine oder andere Vorsorgevariante entscheiden.

pEnsionsvorsorgE:qUo vadis?

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aUs aLt mach nEU

Mit 01.04. 2012 ist die Kapitalertragssteuer neu (Vermögenszu-wachssteuer auf Kapitalerträge) in Kraft getreten. Während neu angeschaffte Aktien und in- und ausländische Investmentfonds rückwirkend per 01.01.2011 mit den Kursgewinnen steuerpflich-tig gestellt wurden, sind Kursgewinne von Anleihen, Zertifika-ten und Derivaten, die vor dem 31.10.2011 entgeltlich erworben wurden, als Altbestand qualifiziert und von den Regelungen der KESt neu nicht umfasst. Somit kommt es z. B. bei Aktien zur Si-tuation, dass Wertzuwächse bei steuerlichen Altbeständen (Kauf vor dem 01.01.2011) nach einem Jahr Behaltefrist steuerfrei sind. Auch bei Anleihen aus Altbeständen (Kauf vor dem 31.10.2011) sind Wertzuwächse nach einer Behaltefrist von einem Jahr steu-erfrei, während Kursverluste bei den Altbeständen steuerlich nicht mit Gewinnen verrechnet werden können.

KUrsEntwicKLUng stEigEndAufgrund der Marktentwicklung im Zinsbereich sind vielfach die Kurse von Anleihen stark angestiegen, wodurch viele Kunden derzeit Kursgewinne bei Anleihen auf ihren Depotauszügen se-hen. Die aktuell ausgewiesenen Gewinne sind jedoch nur theo-retische (Buch-)Gewinne, da Anleihen – sofern man sie bis zum Laufzeitende hält – mit der Nominale von 100 % getilgt wer-den. Vor diesem Hintergrund ist es vielfach sinnvoll, die aktuellen Kursgewinne bei steuerlichen Altbeständen zu realisieren.

Dann stellt sich die Frage, was mit dem realisierten Kapital geschehen soll. Sofern man die Assetklasse Anleihen nicht verlas-sen möchte, bietet sich aus steuerlicher Sicht eine Re-Investition in eine neue Anleihe an. Auch wenn die Kurse teilweise weit über dem Tilgungsversprechen des Emittenten von 100 % liegen (was der Grund der Gewinnmitnahmen bei steuerlichen Altbeständen sein sollte), ist der Kauf einer neuen Anleihe zum aktuellen Zeit-punkt der Erwerb eines steuerlichen Neubestandes. Und bei die-sen besteht die Möglichkeit, im Rahmen der Verlustverrechnung Kursverluste am Laufzeitende mit der Kuponzahlung bzw. ande-ren Zins- und Dividendenzahlungen zu verrechnen. Dies stellt auf alle Fälle eine bessere Alternative dar, als bei der bestehenden Altbestandsanleihe im Depot zuzuwarten bis der aktuelle Kurs-gewinn bei der Tilgung wieder verloren ist.

Zusätzlich gilt es zur weiteren Optimierung zu beachten: Er-folgt der Kauf einer Anleihe vor dem Kuponzahlungszeitpunkt, ist der Kupon sofort zu versteuern. Ein Verlust, der aus den erhöhten Anschaffungskosten entsteht, kann aber erst bei Tilgung oder Ver-kauf der Anleihe ausgeglichen werden. Der Erwerb einer Anleihe ist also kurz nach dem Kuponzahlungszeitpunkt günstiger.

Aus: Schoellerbank Analysebrief Nr. 221, Januar 2013

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„kredite mit langer lauFzeit müssen künFtig durCh längerFristige und somit teurere mittel als bisher Von den banken reFinanziert werden, was FolgliCh auCh die kredite Für die unternehmer teurer maCht.“Hans Unterdorfer

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eco.geld

S chon lange spukte das Gespenst von Basel III in den Köpfen so mancher Banker herum und

sorgte bei einigen für anhaltendes Kopfzer-brechen. Was im Dezember 2010 im Base-ler Ausschuss der Bank für internationalen

Zahlungsausgleich beschlossen wurde, nimmt nun immer konkretere Züge an. Auch wenn die geplante Umsetzung – nach einer zwei-jährigen Beobachtungsphase – noch einmal um zwei Jahre bis 1. Jänner 2015 verschoben wurde, „so verlieren die Vorschriften nichts von ihrer Relevanz“, so Hans Unterdorfer, Vorstandsdirektor der Tiroler Sparkasse. Er rechnet mit dem Start von Basel III noch mit Mitte des Jahres. Für die Tiroler Sparkasse sei dies jedoch kein Problem, „wir erfüllen bereits jetzt alle Voraussetzungen hinsichtlich Ei-genkapital und Liquidität“.

UnattraKtivE gEmEindEKrEditE?Nichtsdestotrotz warnt Unterdorfer vor ne-gativen Auswirkungen der neuen Regelun-gen. Nachdem bislang vor allem die heimi-schen Unternehmen mit einer Verschärfung

bei der Kreditvergabe rechnen mussten, sei-en nun auch Länder und Gemeinden betrof-fen. Der Grund dafür ist die Einführung und Berechnung einer neuen Liquiditätskennzahl für die Banken, welche die Refinanzierung von Krediten an Gemeinden und Länder

schlechter stellt. Diese so genannte Liquidi-ty Coverage Ratio (LCR) gibt vor, wie viele liquide Mittel eine Bank vorhalten muss, um im Krisenfall Barabflüsse einen Monat lang kompensieren zu können. Dabei handelt es sich um Papiere, die rasch in Liquidität um-gewandelt werden können. Neben Einlagen und Barmitteln sind dies vor allem verbrief-te Verbindlichkeiten, die gegen Hinterlegung bei der Nationalbank oder EZB zu Geld ge-macht werden können. Während dies bis-her für Kredite von Gemeinden, Bundeslän-dern und Staaten galt, so ist dies in Zukunft nur mehr für hinterlegte Staatsanleihen mög-lich. Rückflüsse für Darlehen an Länder und Gemeinden werden hingegen nicht mehr be-rücksichtigt. Dies mache Kredite an Länder und Gemeinden gegenüber dem Bund unat-traktiv, so Unterdorfer. Österreichweit dürften davon mehrere hundert Millionen Euro be-

troffen sein. Die 279 Tiroler Gemeinden ha-ben einen jährlichen Finanzierungsbedarf von etwa 140 Millionen Euro. Hinzu kommen rund 100 Millionen Euro, die heuer das Land Tirol benötige. Unterdorfer rät Ländern und Gemeinden, zukünftige Kredite verbriefen zu lassen, damit diese auf die Basel-III-Richt-linien angerechnet werden können. Ob dies dann allerdings auch so der Fall sein werde, könne er nicht garantieren. Im Basel-III-Pa-per sei nur von Staatsanleihen die Rede, al-lerdings werde auch nicht nach verschiede-nen Staatsformen unterschieden. Außerdem handle es sich laut Unterdorfer beim Papier lediglich um Empfehlungen, die sich aller-dings in ihrer Umsetzung schon in einem sehr weit fortgeschrittenen Stadium befinden.

tEUrErE KrEditEDie heimischen KMUs sind eher von einer weiteren Kennzahl betroffen. Die so genann-te Net Stable Funding Ratio (NSFR) ver-langt von den Banken, dass sie ihre Finanzie-rungsquellen stärker auf das Fälligkeitsprofil ihrer Forderungen abstimmen (so genann-te Fristenkongruenz). Dadurch müssen Kre-dite mit langer Laufzeit durch längerfristige und somit teurer Mittel als bisher refinanziert werden, was die Kredite für die Unternehmen teuerer mache, so Unterdorfer. Zusätzlich müssten auch die Kosten für die erhöhten qualitativen beziehungsweise quantitativen Ansprüche an die Eigenmittel in die Kredit-konditionen eingepreist werden. Last, but not least werde auch die Bedeutung des Ratings für die Bemessung der Finanzierungskosten für Unternehmen mit dem Regelwerk weiter ansteigen. Inwieweit es hier noch Erleichte-rungen für die Eigenmittelunterlegung von KMU-Krediten geben könne, ist Gegenstand der letzten Gespräche auf europäischer Ebe-ne, so der Bankboss.

was bringt basel iii?Beginnend mit 1. Jänner 2013 ist die schrittweise Umsetzung der neuen Richtlinien bezüglich der Eigenkapital- und Liquiditätsvorschriften für Banken geplant. Neben den heimischen KMUs müssen nun auch Land und Gemeinden mit Einschränkungen bei der Kreditvergabe rechnen. Grund ist, dass Landes- und Gemeindedarlehen zukünftig nicht mehr auf die neuen Liquiditätskennzahlen angerechnet werden dürfen. // Text: Michael Posselt

„land und gemeinden sind gut beraten, bereits heute danaCh zu traChten, dass ihre kredite auF die liQuiditätskennzahlen Von basel iii angereChnet werden.“Dr. Hans Unterdorfer, Vorstandsdirektor Tiroler Sparkasse

„land und gemeinden sind gut beraten, bereits heute danaCh zu traChten, dass ihre kredite auF die liQuiditätskennzahlen Von basel iii

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die hoFFnungen überwiegenDas abgelaufene Jahr hatte es in sich. Die Rezession und Staatsschuldenkrise in Europa, die Wahlen in den USA, eine global schwächelnde Konjunktur und politische Unruhen in vielen Ländern, die nicht zuletzt im Nahen Osten zu tiefgreifenden Veränderungen geführt haben, hielten uns – und nicht nur die Börsen – in Spannung. Dass sich bei dieser Nachrichtenlage die Kapitalmärkte überwiegend positiv entwickelt haben, schürt die Hoffnung für 2013. Und so sind auch die meisten Ana-lysten grundsätzlich positiv für das kommende Jahr gestimmt, auch wenn sie vor einer höheren Volatilität und zwischen-zeitlichen Korrekturen warnen. // Text: Michael Posselt

E iner, der grundsätzlich eher vorsichtig ist, mit seinen Prog-nosen und Voraussagungen zu-

meist aber richtig liegt, ist Herbert Schmarl, Fondsmanager der Tirol Invest, der Kapi-talanlagegesellschaft der Tiroler Sparkasse. Das größte Risiko sieht Schmarl in der ho-hen Erwartungshaltung für Lösungen, „was heuer viel mehr Platz für Enttäuschungen lässt, wenn etwa die angekündigten Maßnah-men nicht entsprechend umgesetzt und im-plementiert werden.“ Allgemein stehe auch heuer in Europa die Politik, insbesondere die Wahlen in Deutschland und Italien, im Mit-telpunkt. Diese bergen durchaus Risiken, et-wa wenn Angela Merkel, die sich als der Sta-bilitätsanker im Euroraum erwiesen hat, nicht mehr in die Regierung komme, oder wenn in Italien, als wichtigstem Land in der Periphe-rie, Mario Monti sein Amt verlieren oder gar

wieder Silvio Berlusconi zurück an die Macht käme, so Schmarl. Insgesamt schlechter als Europa würden jedoch die USA dastehen – trotz höherem Wirtschaftswachstum, weil dort A die Verschuldung höher sei und zu-dem kaum Bereitschaft für Reformen herr-sche. Weltweit werde sich die Wirtschaft im Vergleich zu einem schlechten 2012 erho-len, das Wachstum aber im Vergleich zu den Wachstumsraten der vergangenen zehn Jahre geringer ausfallen.

KEinE staatsanLEihEn aUs EUropa, Usa Und JapanEbenso werden auch die Zinsen tief bleiben (in Europa, den USA und Japan) oder weiter leicht rückläufig tendieren (in den Emerging Markets). Schmarl rät daher von Staatsanlei-hen in den USA, Deutschland, aber auch von den europäischen Peripherieländern ab, weil

dort das Chancen-Risiko-Verhältnis nicht pas-se. Neben Emerging-Markets-Anleihen (bis zu 20 Prozent) präferiert Schmarl Staatsanlei-hen in soliden Währungen (norwegische Kro-ne, Schweden-Krone, Austral- oder Can-Dol-lar). Dem konservativen Anleger rät er, bis zu 30 Prozent seines Geldes aufs Sparbuch zu legen. Wer sich längerfristig binden möchte, könne auch noch auf Wohnbauanleihen zurückgrei-fen. Als Fondsmanager setzt Schmarl zusätz-lich auf strukturierte Zins- und Anleihenpro-dukte von Topschuldnern, wie beispielsweise der EZB oder systemrelevanten Banken, soweit diese via Zweitmarkt zu günstigen Kursen er-hältlich sind. Grundsätzlich positiv ist der Spar-kassen-Manager gegenüber Aktien eingestellt. Dennoch würde er diese in einem ausgewo-genen Depot nie höher als mit 50 Prozent ge-wichten. Im Aktienbereich setzt Schmarl neben den Emerging Markets auf Japan, weil dort die Erwartungshaltung niedrig ist und charttech-nisch ein Ausbruch möglich erscheint. Die er-wartete Yen-Schwäche müsse man aber jeden-falls absichern. Untergewichten würde Schmarl aus den angesprochenen Überlegungen die USA, Europa deckt er mit Blick auf mögliche Korrekturen ausschließlich via Bonuszertifika-te ab. Interessant erscheinen nach der jüngsten Korrektur Edelmetalle (Gold, Silber, Platin) sowie Brent-Öl (ebenfalls via Bonuszertifikat). Immobilien (zehn Prozent via Immobilienakti-en und -fonds) runden das Portfolio ab.

„die staatssChuldenkrise und ihre Folgen auF der einen seite, VerunsiCherung und das streben naCh siCherheit Vieler anleger auF der anderen seite engen die VeranlagungsmögliChkeiten massiV ein und maChen diese zu einer grossen herausForderung.“Mag. Markus Hörmann, Volksbank Tirol Innsbruck-Schwaz AG

„die staatssChuldenkrise und ihre

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„die staatssChuldenkrise und ihre Folgen auF der einen seite, VerunsiCherung und das streben naCh siCherheit Vieler anleger auF der anderen seite engen die VeranlagungsmögliChkeiten massiV ein und maChen diese zu einer grossen herausForderung.“

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hoffnUng Und EnttäUschUng LiEgEn Eng BEiEinandErNirgendwo in der Weltwirtschaft dürf-ten 2013 Hoffnung und Enttäuschung so dicht beieinander liegen wie in den USA. Im Haushaltsstreit gelang zwar im letzten Mo-ment noch ein Minimalkompromiss, doch spätestens im Feber/März droht bereits die nächste Eskalation im Kongress, wenn die zulässige Schuldenobergrenze für den Bun-deshaushalt wieder erreicht beziehungsweise überschritten wird. Die USA bräuchten eine tiefgreifende Reform des gesamten Staats-haushaltes, doch hierfür fehle den beiden Re-gierungsparteien die Kraft. Demgegenüber

überraschten die jüngsten Wirtschaftsdaten. Die US-Konjunktur ist robust. Auf der Ha-benseite steht zudem die allmähliche Erho-lung des schwer angeschlagenen US-Immo-bilienmarktes – dies ist ein klarer Indikator dafür, dass die Folgen der Finanzkrise über-wunden wurden, so die Alpenbank in ihrem Jahresausblick 2013.

Wenn politische Schocks ausbleiben – was nicht sicher ist –, werde das Wirtschafts-wachstum im Vergleich zu einem schwa-chen 2012 wieder etwas Fahrt aufnehmen (3,3 Prozent). 2014 könnte sogar wieder ein Plus von vier Prozent ins Blickfeld genom-men werden. Auch für die Eurozone sehen die Experten der Tiroler Privatbank realisti-sche Chancen, dass sich diese ab der zweiten Jahreshälfte allmählich wieder erholen wer-de. Dies sollte insbesondere von Deutsch-land angetrieben werden, „wo wir 2014 so-gar einen erneuten Boom für möglich halten“ (erwartetes Wachstum über 2 Prozent). Vor allem Deutschland sollte nämlich von den sehr niedrigen Zinsen profitieren und eben von einer allmählich wieder anziehenden Weltwirtschaft.

Das größte Risiko sieht auch Martin Sterzinger, Sprecher des Vorstands, in der Po-litik (bzw. den Politikern). Diese müssen sich im Klaren sein, dass sie diszipliniert die ein-geschlagene Konsolidierungs- und Reform-politik fortsetzen müssen. Besonders kri-

tisch sei daher die Gefahr eines Rückfalls in die Berlusconi-Ära in Italien, die Forderung der irischen Regierung nach einem Schul-denerlass oder die mangelnde Reformbereit-schaft in Frankreich. Erneute Rückschläge seien daher trotz EZB immer noch möglich, so Sterzinger.

Nichtsdestotrotz bleibt auch die Alpen-bank grundsätzlich zuversichtlich für Akti-en, mit einem Kurspotential von etwa 10 Pro-zent bei den großen Aktienindizes. In Europa habe der EuroStoxx 50 Nachholpotential ge-genüber dem DAX. Verschlechtert habe sich das Risiko-Ertrags-Verhältnis aus Sicht der Anleger bei den Unternehmensanleihen. Zu-

dem ist der Ratingtrend vor allem in Euro-pa negativ, d.h. immer mehr Unternehmen erhalten eine schlechtere Bonitätsnote, was bedeutet, dass der Spielraum für Spreadein-engungen (und damit einhergehenden Kurs-steigerungen bei bestehenden Anleihen) sehr gering geworden ist. Ebenfalls Gefahr sieht die Alpenbank bei High-Yield-Anleihen, de-ren Ausfallrisiken deutlich steigen, wenn sich der Konjunkturabschwung in der Eurozonestärker beschleunigt als erwartet. Andererseits bestehe bei Anleihen besserer Bonität (in den Ratingklassen AAA bis BBB) mit einer Laufzeit von bis zu fünf Jahren kaum oder keine Chance besteht, eine Realrendite zu erzielen. Dieser Anlagenotstand dürfte auch über 2013 hinaus anhalten.

KEinE angst vor 2013 mit dEr richtigEn aKtiEnstratEgiEEbenfalls skeptisch gegenüber den Anleihen-märkten zeigt sich die Schoellerbank. Auf der Suche nach Rendite wagten sich die Anleger immer weiter die Schuldnerqualitätstreppe hinab und versuchen mit Unternehmensan-leihen, High-Yield-Bonds und Staatsanlei-hen aus der Peripherie ihren Renditehunger zu stillen. Dem Risiko eines Schuldneraus-falls versuche man durch möglichst breite Streuung vorzubeugen. Ob diese Rechnung aufgeht, werde sich zeigen, so die Schoeller-

bank in ihrem Analystenbrief Nr. 220 vom Dezember 2012. „Ertragreiche Veranlagungs-möglichkeiten finden wir hingegen am Ak-tienmarkt, der sich vom Zinsmarkt vor al-lem darin unterscheidet, dass es sich um Sachwerte handelt und nicht um Forderun-gen. Der Vorteil der Aktie liegt gerade im heutigen Umfeld darin, dass sie dem Inves-tor eine langfristige Absicherung gegen In-flationsrisiken bietet, sofern das zugrunde liegende Unternehmensmodell solide ist“, so Mario Bernardi, Direktor der Schoellerbank in Innsbruck. „Demgemäß suchen wir gezielt nach Unternehmen mit langfristig verteidig-baren Wettbewerbsvorteilen, einer geringen Verschuldung und einer soliden Bilanz.“

Konservativen Anlegern empfiehlt die Schoellerbank gedeckte Bankanleihen system-relevanter Banken sowie das eine oder andere Garantieprodukt. Trotz des tiefen Zinsniveaus ließen sich dort nämlich aufgrund der erwar-teten Schwankungsintensität der Aktienmärk-te interessante Beteiligungsniveaus darstellen. Weiterhin Sinn mache es, die Währungsgren-zen zu überschreiten und Fremdwährungen beizumischen. Internationale Aktieninvestoren holen sich diese Komponente quasi automa-tisch ins Portfolio, aber auch bei Rentenpapie-ren macht Diversifikation Sinn, was auch für ein aktives Währungsmanagement gelte.

risiKo nEU dEfiniErEnUnspektakulär sind die Erwartungen der BTV, was die Geldanlage 2013 betrifft. Die Zinsen bleiben noch längere Zeit tief. Das bedeutet auch bei moderaten Inflationsra-ten zwischen zwei und drei Prozent weiterhin negative Realzinsen und einen Kaufkraftver-lust für alle Sparer, so Peter Strele, Leiter des BTV-Expertenteams Vermögensanlage. Die Wirtschaft in Europa wird weiterhin schwä-cheln, global betrachtet werden wir ebenfalls unter den Wachstumsraten der letzten zehn Jahre liegen. Die Schwellenländer bleiben wirtschaftlich gesehen auf der Überholspur.Die Anleihenmärkte werden nicht mehr die Renditen der vergangenen Jahre erreichen. Die Preise an den Immobilienmärkten sind weit fortgeschritten. Betrachtet man die His-torie, so sind Aktien eine der wenigen An-lageklassen, bei denen Anleger unterinves-tiert und die Bewertungen nicht überteuert sind, so Strele.

In diesem Umfeld müssen Anleger ihr Risiko neu definieren. Dabei gehe es für die meisten Anleger darum, die Kaufkraft ihres Vermögens langfristig zu erhalten und ide-alerweise den einen oder anderen Prozent-punkt „real“ pro Jahr dazuzuverdienen. Das gehe aber nicht ohne Risiko, so Strele. Vie-le Anleger werden sich die Frage stellen müs-

„aktien bieten dem inVestor eine langFristige absiCherung gegen die inFlationsrisiken.“Mario Bernardi, Direktor Schoellerbank Innsbruck

„aktien bieten dem inVestor eine langFristige absiCherung gegen „aktien bieten dem inVestor eine langFristige absiCherung gegen die inFlationsrisiken.“Mario Bernardi, Direktor Schoellerbank Innsbruck

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sen: Wie hoch ist meine Aktienquote? Der Auf- und Ausbau dieser Assetklasse ist ein wichtiges Thema im Anlagejahr 2013. Um dabei nicht zu stark ins Risiko zu gehen, sind klare Regeln zu beachten. Die BTV setzt da-bei auf ihre bewährten Anlagegrundsätze, wie breite Streuung, transparente, verständliche und vor allem liquide Produkte sowie ein ak-tives Vermögensmanagement mit variablen Bandbreiten in den einzelnen Assetklassen.

BEwäLtigUng dEr KonJUnKtUrschwächE oBErstE prioritätÜberwiegend positiv blickt die Hypo Tirol Bank in ihrem Ausblick 2013 auf die Kapi-talmärkte. „Nach der Bekämpfung der Staats-schuldenkrise wird im Jahr 2013 vermutlich der Bewältigung der Konjunkturschwäche oberste Priorität eingeräumt werden. So wer-den die geplanten Sparmaßnahmen der Re-gierungen wohl milder ausfallen und somit die Konjunktur weniger stark belasten. Zu-dem entspannte sich die Lage für die euro-päischen Banken infolge der geldpolitischen Maßnahmen der EZB. Wir glauben daher, dass die Wirtschaft in der Eurozone spätes-tens ab der Jahresmitte 2013 wieder zu ei-nem positiven Wachstum zurückkehren wird, schreibt die Hypo Tirol Bank in ihrem Marktausblick 2013. Allerdings werde das Wachstum auf absehbare Zeit gering bleiben und weiterhin von einer großen Differenz zwischen den wirtschaftlich wettbewerbsfä-higeren Kernländern und der Euro-Periphe-rie geprägt sein.

Ein etwas stärkeres Wachstum als in Eu-ropa erwartet die Hypo für die USA. Vor-aussetzung dafür ist aber die endgültige Ent-schärfung der „Fiskalklippe“. China dürfte sich auf dem aktuellen Niveau von plus sieben Prozent Jahreswachstum einpendeln. Insge-samt dürfte sich das Wachstum der Weltwirt-schaft von 3,0 Prozent in 2012 in Richtung vier Prozent in diesem Jahr beschleunigen.

In ihrem Basisszenario (Wahrscheinlich-keit über 60 Prozent) geht die Hypo Tirol Bank davon aus, dass die Geldmarktzinsen

in den USA und Japan weiterhin tief bleiben (die EZB hätte sogar noch Spielraum für eine Senkung ihres Leitzinssatzes von derzeit 0,75 Prozent). Trotzdem bestehe keine Inflations-gefahr, da die Kapazitätsauslastung in der In-dustrie niedrig ist und sich die Unternehmen mit Investitionen zurückhalten.

Wegen des tiefen Zinsniveaus wird die Suche nach höher rentierenden Veranla-gungsmöglichkeiten anhalten. Dieser Um-stand sollte Unternehmensanleihen und An-leihen aus den Schwellenländern begünstigen. „Wir erwarten für diese beiden Marktseg-mente historisch gesehen niedrige Ausfallra-ten und daher ein gutes Ertrags-/Risikover-hältnis“, so die Hypo-Experten. Anders stellt sich die Situation bei Staatsanleihen bester Bonität dar: Hier sehen diese durchaus Risi-ken, da die oft negative Realverzinsung fun-

damental nicht zu rechtfertigen und nur auf die extreme Risikoscheu der Anleger zurück-zuführen sei. Bei einer nachhaltigen Ent-spannung der Lage und wieder höherer Ri-sikobereitschaft der Investoren könnte es hier zu Renditeanstiegen mit entsprechenden ne-gativen Kursfolgen kommen. Aktuell emp-fiehlt die Hypo daher Laufzeiten im kurzen bis mittleren Segment.

Nicht nur aus Diversifikationsüberlegun-gen, sondern auch aufgrund einer Dividen-denrendite, die über jener von Anleihen liegt, erscheinen derzeit Aktien interessant. Außer-dem erbrachten Aktien in der Vergangen-heit in jenen Konjunkturphasen, in denen der

Tiefpunkt des Wachstums überschritten wur-de, die höchsten Kursanstiege. Mit dem Blick auf mögliche hohe Kursschwankungen raten die Hypo-Experten aber, nur moderat in Ak-tien zu investieren.

EUropa droht rEzEssionNicht ganz so positiv wie die Kollegen der Hypo Tirol Bank sehen die Experten der Raiffeisen Landesbank die Aussichten für das bereits begonnene Jahr. Die Eurozone dürfteihrer Ansicht nach auch 2013 in der Re-zession bleiben – mit dem Risiko, dass sich diese sogar noch verschärft. In den Periphe-riestaaten (Griechenland, Irland, Italien, Por-tugal, Spanien) sind schwere Rezessionen oder sogar Depressionen ohnehin schon seit vielen Jahren Realität. Die bereits beschlos-senen und noch folgenden öffentlichen Spar-maßnahmen sowie die teilweise rasant stei-gende Arbeitslosigkeit werden diesen Trend weiter verstärken. Damit droht sich auch die Negativspirale aus sinkenden Steuerein-nahmen und gleichzeitig steigenden Sozi-alausgaben weiterzudrehen. Erst im zwei-ten Halbjahr, spätestens aber 2014 rechnet RLB-Veranlagungsexperte Christian Andre-atta aber mit einer zumindest vorübergehen-den Lockerung der Sparpolitik.

Bei den europäischen Staatsanleihen er-wartet Andreatta, dass Spanien unter den ESM-Schutzschirm schlüpft und in weiterer

Folge die EZB die Renditen von spanischen Staatsanleihen durch Käufe auf ein lang-fristig vertretbares Niveau drückt. Dies wird dann entsprechende Hoffnungen für andere Länder (Italien, Portugal) wecken und eben-falls zu Renditerückgängen in diesen Staaten führen.

Die Bewertungen an den Aktienmärkten sind trotz der vergangenen Kursanstiege wei-terhin nicht als zu teuer anzusehen, obwohl die Gewinnerwartungen für dieses Jahr aus heutiger Sicht etwas zu hoch erscheinen, so Andreatta. Unterstützend wirken da auch die gefallenen Staatsanleihenrenditen der Eu-ro-Krisenländer sowie die scheinbar endlos

„die zeit negatiVer realVerzinsung wird noCh lange andauern. VermeintliCh siChere Veranlagungen wie das sParbuCh, Festgeld oderstaatsanleihen hoher bonität sind dabei die grössten VerlustgesChäFte.“Wolfgang Lechner, Nova Portfolio Vermögens-Management GmbH

„die zeit negatiVer realVerzinsung wird noCh lange andauern. VermeintliCh siChere Veranlagungen wie das sParbuCh, Festgeld oderstaatsanleihen hoher bonität sind dabei die grössten VerlustgesChäFte.“Wolfgang Lechner, Nova Portfolio Vermögens-Management GmbH

„die zeit negatiVer realVerzinsung wird noCh lange andauern. VermeintliCh siChere Veranlagungen wie das sParbuCh, Festgeld oderstaatsanleihen hoher bonität sind dabei die grössten VerlustgesChäFte.“Wolfgang Lechner, Nova Portfolio Vermögens-Management GmbH

„die hohen erwartungshaltungen der marktteilnehmer bergen Viel rüCksChlagsPotential, wenn etwa die angekündigten massnahmen niCht entsPreChend umgesetzt und imPlementiert werden.“Herbert Schmarl, Tirol Invest

„die hohen erwartungshaltungen der marktteilnehmer bergen Viel rüCksChlagsPotential, wenn etwa die angekündigten massnahmen

„die hohen erwartungshaltungen der marktteilnehmer bergen Viel rüCksChlagsPotential, wenn etwa die angekündigten massnahmen niCht entsPreChend umgesetzt und imPlementiert werden.“

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zur Verfügung stehende Liquidität, die aktu-ell fast allen Veranlagungsklassen gleichzeitig Kurszuwächse zu bescheren vermag. Andre-atta erwartet Zuwächse bei den großen Indi-zes in der Höhe von zehn Prozent, wobei er Europa gegenüber den USA den Vorzug gibt.

mit sachwErtEn Und garantiEzErtifiKatEn sichEr vEranLagEnNoch kaum jemals zuvor war das Thema Ver-anlagung eine größere Herausforderung als heute. Die Staatsschuldenkrise und ihre Fol-gen auf der einen Seite, Verunsicherung und das Streben nach Sicherheit vieler Anleger auf der anderen Seite engen die Veranlagungs-möglichkeiten massiv ein. Auf der Suche nach interessanten Veranlagungsmöglichkeiten ist die Volksbank Tirol Innsbruck-Schwaz AG insbesondere bei hausinternen Produkten fün-dig geworden: Sicherheit und die „Chance auf mehr“ bietet der Fix Plus Garant 1/2013 der Österreichischen Volksbanken AG. Mit der Zeichnung dieses Zertifikateklassikers sichern sich die Anleger eine jährliche Fix-verzinsung von 2,1 Prozent (vor Steuern) so-wie die Auszahlung des Nominales (durch die ÖVAG) am Ende der Laufzeit. Darüber hin-aus besteht die Möglichkeit auf eine Gesamt-verzinsung von sechs Prozent p.a., wenn keine der zugrunde liegenden Aktien an einem der zwölf Beobachtungstage pro Jahr 80 Prozent des Startwertes unterschreitet.

Der Inflation ein Schnäppchen schlagen kann man mit der Inflationsanleihe 2013–2019. Ihr Kupon ist im zweiten bis sechs-ten Jahr an die Inflationsentwicklung gekop-pelt und bietet eine Zinszahlung zwischen null und sechs Prozent (vor Steuer). Eben-falls Schutz vor steigenden Preisen bieten be-kanntermaßen Aktien. Auch hierzu hat die Volksbank aktuell zwei heiße Eisen im Feuer: Mit dem Europa Dividend Best-In Garant 2 profitieren Anleger von der Entwicklung des EUROSTOXX-Select-Dividend-30-Preis-index und sichern sich zudem durch die Best-In Funktion den optimalen Einstiegszeit-punkt während der ersten zwei Laufzeitmo-nate. Danach profitiert der Anleger zu 100

„anleger müssen ihr risiko neu deFinieren. der reale werterhalt bedingt zwar ein gewisses risiko, das aktiV gemanagt werden muss. risikolose anlagen hingegen bedeuten den siCheren realwertVerlust.“Peter Strele, Leiter BTV-Expertenteam Vermögensanlage

„anleger müssen ihr risiko neu deFinieren. der reale werterhalt bedingt zwar ein gewisses risiko,

risikolose anlagen hingegen bedeuten den siCheren realwertVerlust.“

„anleger müssen ihr risiko neu deFinieren. der reale werterhalt bedingt zwar ein gewisses risiko, das aktiV gemanagt werden muss. risikolose anlagen hingegen bedeuten den siCheren realwertVerlust.“

Prozent an der positiven Wertentwicklung des Index, wobei die Ertragsobergrenze bei 140 Prozent des Nennwertes festgelegt ist. Last, but not least bietet der Aktienfonds DWS Top Dividende die Chance, an den Ausschüttungen und der Kursentwicklung der im Fonds enthaltenen Unternehmen zu partizipieren. Das Management investiert da-bei weltweit in Aktien, die eine bessere Aus-schüttung versprechen als der Marktdurch-schnitt. Diese hohen Erwartungen wurden in der Vergangenheit nicht enttäuscht. Seit Auflegung liegt die Dividendenrendite des Fondsportfolios bei durchschnittlich 4,0 bis 4,5 Prozent p.a. Hinzu kommt noch die jährliche Wertentwicklung des Fonds, die in den letzten zwölf Monaten bei 14,4 Prozent lag, so Vorstandsdirektor Markus Hörmann. Hörmann rechnet 2013 mit einem etwas ruhigeren Aktienjahr. Positiver sollten sich die Emerging Markets entwickeln, wo das Wachstum immer noch stark ist und es keine Schuldenproblematik gebe.

infLation führt zU wohLstandsvErLUstEnBekanntermaßen kritisch sieht Wolfgang Lechner, Geschäftsführer der Nova Portfolio

Vermögens-Management GmbH, die Geld-politik der Europäischen Zentralbank. Die-se führe nämlich unausweichlich zu Inflati-on und damit einhergehend zur Vernichtung von Kapital, was unweigerlich mit der Ver-nichtung von Arbeitsplätzen und der Ver-nichtung von allgemeinem Wohlstand ein-hergeht. Dem gegenüber steht die oberste

Maxime einer aktiven Vermögensverwaltung, Verluste zu vermeiden, um langfristig Gewin-ne erwirtschaften zu können. Dies sei im der-zeitigen Umfeld aber mit erheblichen Risi-ken verbunden, so Lechner. Umgekehrt seien vermeintlich sichere Veranlagungen, wie das Sparbuch, Festgeld oder Staatsanleihen hoher Bonität, die größten Verlustgeschäfte. Schutz bietet vor allem die gleichzeitige Investiti-on in verschiedene Anlageklassen wie Akti-en, Anleihen, Rohstoffe und Gold, da die am Finanzmarkt überschüssige Liquidität auf-grund der immer noch vorherrschenden Un-sicherheit der Anleger zwischen Risk-on- und Risk-off-Veranlagungen hin und her fließe. Die Beziehungen (Korrelationen) zwischen den einzelnen Anlageklassen lassen sich mes-sen, ebenso deren unterschiedliche Schwan-kungen. Solange diese Beziehungen gelten, ist es möglich, für jeden Risikotyp das optima-le Portfolio herzustellen, das sich durch eine stabile Wertentwicklung auszeichnet und die Chance wahrt, das Vermögen vor Kaufkraft-verlusten zu schützen und reale Gewinne zu erzielen, so Lechner. Dazu müssen die Verän-derungen der Korrelationen ständig überprüft und das Portfolio regelmäßig den veränderten Marktbedingungen angepasst werden.

fazitWie bereits eingangs erwähnt überwiegen die Hoffnungen auf ein gutes Anlagejahr die Risiken. Gerade darin dürfte aber das größ-te Risiko für den Anleger liegen. Werden die positiven Erwartungen nämlich enttäuscht, so ist das Rückschlagspotential heuer deut-lich höher als am Beginn des Vorjahres. Dies gilt sowohl für Aktien als auch am Anleihen-markt. Andererseits bieten scheinbar sichere Veranlagungen keine Chance auf eine reale

Rendite. Wer also am Ende des Jahres nicht mit leeren Händen dastehen möchte, wird um eine gewisse Portion Risiko nicht herum-kommen. Risikostreuung und aktives Vermö-gensmanagement sind dabei aber ein Gebot der Stunde. Wer am Ende des Jahres die Nase vorne haben wird, wird sich zeigen. Das An-lagejahr bleibt jedenfalls spannend.

„auFgrund der bereits besChlos-senen und noCh Folgenden öFFent-liChen sParmassnahmen sowie der teilweise rasant steigenden ar-beitslosigkeit wird euroPa auCh 2013 in der rezession bleiben.“Mag. Christian Andreatta, RLB Tirol

„auFgrund der bereits besChlos-senen und noCh Folgenden öFFent-liChen sParmassnahmen sowie der

beitslosigkeit wird euroPa auCh 2013 in der rezession bleiben.“

„auFgrund der bereits besChlos-senen und noCh Folgenden öFFent-liChen sParmassnahmen sowie der teilweise rasant steigenden ar-beitslosigkeit wird euroPa auCh 2013 in der rezession bleiben.“

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„nutzen sie das Volksbank-wohn-bau-serViCe – es zahlt siCh aus.“ Stefan Posch, Vorstandsassistent und Bereichsleiter Vertrieb der Volksbank Tirol Innsbruck-Schwaz AG

Was soll man mit seinem Geld machen? Am besten in die eigenen vier Wände oder in den Kauf eines Grundstücks bzw. einer Wohnung investieren denken sich derzeit wohl immer noch viele Tiroler und Tirole-rinnen. Der Trend zum Immobilienerwerb, Bauen und Sanieren ist anhaltend groß und wird aktuell auch durch das Land Tirol z.B. mit einer großen Sanierungsoffensive seit 1.1.2013 und verbesserte Förderungsmög-lichkeiten unterstützt. Auch die Bundesre-gierung hat die Förderaktion „Sanierungs-scheck“ zur thermischen Sanierung von privaten Wohngebäuden 2013 fortgesetzt.

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Volksbank tirol innsbruCk-sChwaz ag:nutzen sie das serViCe einer wohnbau-bank!Die Finanz-, Staatsschulden- und Euro-Krise hat die Menschen stark verunsichert. Die Sparzinsen sind im Keller und die hohe Inflation nagt an den Ersparnissen vieler Anleger.

„nutzen sie das Volksbank-wohn-bau-serViCe – es zahlt siCh aus.“ „nutzen sie das Volksbank-wohn-bau-serViCe – es zahlt siCh aus.“ Stefan Posch, Vorstandsassistent und Bereichsleiter Vertrieb der

Nähere Informationen erhält man in allen Geschäftsstellen der Volksbank Tirol Innsbruck-Schwaz AG, unter der kostenfreien Volksbank-Hotline:0800 / 82 81 23 oder im Internet unter www.wohn-bank.at

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eco.geld

anlageVorsChläge/PortFolios

Anleihen/Festgeld (50 %)30 % Sparbuch (max. ein Jahr Laufzeit)20 % Anleihen Emerging Markets

Aktien (25 %)10 % Europa (Bonuszertifikate)5 % USA5 % Emerging Markets5 % Japan

Rohstoffe/Gold (15 %)10 % Edelmetalle (Gold, Silber, Platin)5 % Öl (via Bonuszertifikat)

Immobilien (10 %)5 % Immobilienaktien5 % offene Immobilienfonds

Aktien global: 0–50 %Cash/Anleihen: 35–100 %Alternative Investments: 0–15 %

Aktuelle Gewichtung:Aktien 47,50 %Cash/EUR-Anleihen: 47,50 %Immobilien: 5 %

Musterdepot Anleihen

34 % Raiffeisenanleihe4 % Staatsanleihen22 % EUR-Unternehmensanleihen15 % Geldmarkt10 % Emerging-Markets-Anleihen15 % Anleihen USA

Musterdepot Aktien

30 % Aktien USA40 % Aktien Europa13 % Aktien Osteuropa17 % Aktien Emerging Markets

Herbert Schmarl, Tiroler Sparkasse

BTV Vermögensstrategie Trend

Raiffeisen Landesbank Tirol AG

55 % Anleihen (weltweiter Mix aus Unternehmens- und Staatsanleihen guter Bonität)35 % Aktien (Asien und Schwellenländer übergewichten, Europa und USA untergewichten)10 % Rohstoffe/Gold (Gold physisch oder als ETF)

* Diese Aufteilung lässt aufgrund der aktuellen Korrelationen und Volatilitäten eine Portfolioschwankung von 5 Prozent p.a. erwarten.

Aktien (25 %)Aktien Einzeltitel 17,01 %Aktien-/Dachfonds Emerging Markets 5,00 %Aktien-/Dachfonds Rohstoffe 3,00 %

Anleihen (75 %)Konventionelle EUR-Anleihen 29,92 %Fremdwährungsanleihen 14,00 %Inflationsgeschützte Anleihen 12,00 %Strukturierte Zinsprodukte 11 %Geldmarkt/-nahe Anlagen 8,08 %

Aktien (24 %)Aktien Europa 10,50 %Aktien Nordamerika 6,50 %Aktien Pazifik % Emerging Markets 7,00 %

Anleihen (58 %)Staatsanleihen & Supranationale 27,00 %Unternehmensanleihen 15.50 %Anleihen High Yield 8,00 %Anleihen Emerging Markets 5,50 %Wandelanleihen 2,00 %

Alternative Anlagen (15 %)

Barmittel (3 %)

Anleihen (60 %)20 % 1,25% Volksbank Tirol Kassenobligation20 % Volksbank Inflationsanleihe 2013–201920 % Pionieer Austria Corporate Trend Invest

Aktien (40 %)20 % Europa Dividend Best In Garant 2013–201813 % DWS Top Dividende7 % DWS Invest Emerging Markets Top Dividend Plus Lc

Nova Portfolio Startportfolio 2013 – für den konservativen Anleger)*

Schoellerbank Vermögensverwaltung Variante B (mit Individualwerten)

Alpenbank Portfolio (Kundenziel max. Rückschlag 10%)

Volksbank Tirol Innsbruck-Schwaz AG

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eco.nova 77

promotion

besondere betreuung Für besondere kundenIn der Tiroler Sparkasse finden Menschen der Berufsgruppe „Freie Berufe“ individuelle Betreuung in einem spezialisierten Kunden-center. Über 2.000 Kunden schenken der Sparkasse in diesem Zusammenhang ihr Vertrauen, über die Hälfte davon sind Ärzte.

S eit 190 Jahren widmet sich die Tiroler Sparkasse in puncto Kun-denbetreuung auch der Berufs-

gruppe der Freien Berufe, seit 27 Jahren so-gar mit einem eingenen Spezialistenteam. Zu den Freien Berufen zählen Ärzte, Apotheker, Rechtsanwälte, Notare, Tierärzte, Zahnärz-te oder auch Ziviltechniker, wie zum Beispiel Architekten. Seit Juni 2012 hat das Team des dazugehörigen Kundencenters mit Mag. Tho-mas Spielmann einen neuen Leiter. Für Spiel-mann stellt die Gruppe der Freien Berufe ei-ne besondere dar: „Sie sind ein wichtiger Teil unserer Gesellschaft und sichern in ihren Be-rufen essentielle Grundbedürfnisse, wie Ge-sundheit, unsere Rechte gegenüber dem Staat oder auch Sicherheit in Bau und Technik“, er-klärt er. Ärzte, Anwälte oder Architekten stil-len aber nicht nur Grundbedürfnisse der Zi-vilgesellschaft. Ihre Professionen bringen auch spezielle Ansprüche an eine Bank mit sich. Nicht bei allen Geldinstituten werden sie von spezialisierten Experten und dementspre-chend gezielt betreut. Niedergelassene Ärzte werden zum Beispiel oft als Firmen oder Kli-

nikärzte als Privatkunden eingestuft. „Unse-re Spezialisierung reicht von der Zuordnung über die Produkte, die wir dieser Berufsgrup-pe anbieten, bis hin zum Hintergrundwissen, auf dem wir unsere Beratung aufbauen“, ver-sichert Thomas Spielmann. Eine Philosophie und eine Strategie, mit der die Sparkasse sehr erfolgreich am heimischen Markt arbeitet. „Wir betreuen 2.100 Kunden aus den Freien Berufen, dies entspricht fast jedem Zweiten in unserer Region.“

Wie sich das individuelle Angebot der Tiroler Sparkasse an diese Berufsgruppe ge-staltet, erklärt Thomas Spielmann am Bei-spiel der Ärzte: „Wir bieten für Ärtze eine spezielle Kreditkarte, die AESCULAP-Card, an. Diese beinhaltet unter anderem eine um-fangreiche Ärzte-Haftpflichtversicherung bei Erste-Hilfe-Maßnahmen auf Reisen“, erzählt Spielmann. Darüber hinaus sei das Um und Auf das nötige Hintergrundwissen. „Wir wissen, wie viel es kostet, eine neue Pra-xis aufzubauen oder einen Zahnarztstuhl zu beschaffen. Damit können wir gezielt die Fi-nanzierungsanforderungen unserer Kunden

einschätzen und sie punktgenau beraten“, be-tont Thomas Spielmann.

Ihr Know-how teilt die Sparkasse auch mit ihren Kunden und Interessierten. So startet am 19. Feber 2012 eine kostenlose Vortrags-reihe der Sparkasse in Zusammenarbeit mit dem Fortbildungsreferat der Ärztekammer und der Zahnärztekammer zum Thema „Un-ternehmensführung in der Arzt- und Zahn-arztpraxis“. Interessierte können sich unter www.tirolersparkasse.at/aerzte anmelden.

KUndEncEntEr frEiE BErUfESparkassenplatz 1, Postfach 2456010 Innsbruckwww.tirolersparkasse.at/[email protected].: 050100 – 70777

v.l.n.r.: Herbert Wötzer, Claudia Schranz, Peter Slamik, Andrea Außerlechner, Harald Strieder, Mag. Thomas Spielmann, Mag.

Katharina Wagensonner, Andreas Stolz, Mag. Eva Frank, Daniela Singer

UntErnEhmEnsführUng in dEr arzt- Und zahnarztpraxisTermine: 19.2., 26.2., 5.3. und 12.3. 2013, jeweils um 18.30 Uhr Ort: Tiroler Sparkasse, Innsbruck, Sparkassenplatz 1, 6. Stock

Diese spezielle Kreditkarte für Ärzte beinhaltet auch eine Ärzte-Haftpfl ichtversicherung bei Erste-Hilfe-Maßnahmen auf Reisen.

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eco.geld

der euroPäisChe zahlungsraum ist daAm 1. Februar 2014 startet endgültig der neue gemeinsame europäische Zahlungsraum SEPA (Single European Payments Area). Die ersten Umstellungen sind bereits erfolgt bzw. sollten jetzt in den Unternehmen in die Wege geleitet werden. // Text: Barbara Wildauer

I m einheitlichen Euro-Zahlungs-verkehrsraum können Verbraucher, Unternehmen und andere Wirt-

schaftsakteure unabhängig vom Land, in dem sie sich befinden, Euro-Zahlungen tä-tigen oder empfangen. Das ist nach der Ein-führung der gemeinsamen europäischen

Währung ein zweiter wichtiger Schritt zum Zusammenwachsen der Wirtschaftsräume innerhalb der EU. Der Austausch von Wa-ren und Dienstleistungen wird damit wei-ter erleichtert. Das spielt nicht nur für alle exportorientierten Unternehmen eine wich-tige Rolle, sondern bringt auch für kleine

Unternehmen große Erleichterungen. Das Umstellungsdatum 1. Februar 2014 scheint dabei noch weit entfernt, aber gerade in Un-ternehmen, die ihre Buchhaltung mittels ERP oder anderer Datenverarbeitung abwi-ckeln, ist es jetzt an der Zeit, alle notwen-digen Maßnahmen zur Umstellung in die

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eco.geld

Wege zu leiten. Auf Bankenseite sind die Umstellungsarbeiten bereits voll angelaufen. In der Hypo Tirol Bank sind die Unterlagen für Mitarbeiterschulungen, Kundeninforma-tion und Spezialfragen aufbereitet, die Schu-lungen der Mitarbeiter laufen auf Hochtou-ren und es geht jetzt daran, die Kunden zu informieren.

nEUE zahLUngsanwEisUngEnMag. Andreas Kleinhansl, Leiter Firmenkun-den Oberland der Hypo Tirol Bank, hat sich in den vergangenen Wochen umfassend mit den Änderungen befasst, die SEPA bringt. Mag. Kleinhansl: „Ab 1. Februar 2014 kön-nen nur mehr SEPA Zahlungsanweisungen sowie das europäische Lastschriftverfahren verwendet werden. Daher geben wir an unse-re Kunden seit Jänner dieses Jahres nur mehr die neuen Zahlungsanweisungen aus.”

Eco.nova: Was sind die großen Vorteile für Unternehmen?andrEas KLEinhansL: Der einheit-liche Zahlungsraum bringt für alle Kunden maßgebliche Verbesserungen. Die erste da-von ist schon seit einem Jahr wirksam – alle Zahlungsverkehrstransaktionen wurden ver-pflichtend beschleunigt, die Überweisungs-dauer darf seit 1. Jänner 2012 bei maximal einem Tag liegen. Weitere Auswirkungen werden bald spürbar werden. Die Abwick-lung von Überweisungen und Lastschriften wird einfacher und auch günstiger, da nur mehr ein Konto innerhalb der EU notwen-dig ist. Bei SEPA-Transaktionen fallen kei-ne Auslandsspesen an, dies auch unabhängig vom Betrag. Und Transaktionen werden auf-grund der Verwendung von IBAN und BIC sicherer.

Betrifft SEPA auch den privaten Zahlungsverkehr?Ja, alle, die Finanztransaktionen tätigen, kom-men in den Genuss der Vorteile von SEPA.

ändErUngEn dUrch sEpaIBAN-Only: Diese neue IBAN enthält al-le für eine Überweisung notwendigen Informationen wie Kreditinstitut, Kon-tonummer und Staat. Die Pflicht zur Angabe der BIC entfällt ab 1. Februar 2014 für nationale Zahlungen und für grenzüberschreitende Überweisungen ab 1. Februar 2016.

Zahlungsanweisungen statt Zahl- und Erlagscheinen: Unternehmen sollten ab sofort auf die neuen Zahlungsanweisun-gen umsteigen. Selbstdrucker sollten jetzt die Umstellung des Belegdruckes in Angriff nehmen und Testdrucke durch die Hypo Tirol Bank AG vor erstmaliger Aus-gabe auf Richtigkeit überprüfen lassen.

Vor der Umstellung sind eventuell ver-schiedene weitere organisatorische Än-derungen zu berücksichtigen: Zahlungs-anweisungen aus Finanzbuchhaltungen werden künftig in ganz Europa einheit-lich im XML-Format abgewickelt. Alle Kunden- und Geschäftspartner-Kon-tonummern müssen mit IBAN und BIC hinterlegt werden. Die Hypo Tirol Bank bietet hierfür einen IBAN-Konvertie-rungsservice an. Telebanking muss SEPA-fit gemacht werden. Das Hypo Office Banking (HBP) ist es bereits.

diE sEpa-LändErInsgesamt sind 32 Länder dabei, neben den EU-27-Staaten auch Monaco, Schweiz, Liechtenstein, Norwegen und Island.SEPA-Länder: Belgien, Bulgarien, Dänemark, Deutschland, Estland, Finnland, Frankreich, Großbritannien, Griechenland, Irland, Island, Italien, Lettland, Liechtenstein, Litauen, Lu- xemburg, Malta, Monaco, Niederlande, Norwegen, Österreich, Polen, Portugal, Rumänien, Schweden, Schweiz, Slowa-kei, Slowenien, Spanien, Tschechien, Ungarn, Zypern.

diE sEpa-UmsEtzUng in ÖstErrEichBelege: bis 1/2014 Parallelbetrieb, ab 2/2014 nur Zahlungsanweisungen.Online-Banking: bis 1/2014 Parallelbe-trieb, ab 2/2014 Überweisung nur mit IBAN/BIC.Dauerauftrag: bis 1/2014 Parallelbe-trieb, Neuanlage Dauerauftrag nur mehr mit IBAN und BIC ab Ende 2. Quartal 2013. Ab 2/2014 nur mehr mit IBAN/BIC.

Was ist neu bei „einfachem“ Zahlungsverkehr?Bei allen Überweisungen sind ab 1. Febru-ar 2014 IBAN und BIC anzugeben, auch im Inland. Die Überweisungsdauer bei elektro-nischen Überweisungen beläuft sich auf ma-ximal einen Bankgeschäftstag und bei be-leghaften Überweisungen auf maximal zwei Bankgeschäftstage.

Woran müssen Unternehmen denken?Unternehmen sollten keine Zahlscheine mehr bestellen, sondern gleich die neuen Zahlungs-anweisungen. Im Falle von Selbstdruck sollte das Druckerprogramm zeitnah umgestellt wer-den. Bei Überweisungen direkt aus der Buch-haltung muss auf das neue XML-Format um-gestellt werden, daher ist die Kontaktaufnahme mit dem Softwarehersteller erforderlich. Not-wendig ist auch die Umstellung von Konto-nummern und Bankleitzahlen der Geschäfts-partner auf IBAN und BIC in der Buchhaltung. Bei Telebankingprogrammen sind Updates ein-zuplanen. Daueraufträge werden in der Hy-po Tirol Bank automatisch konvertiert. Sollten Daueraufträge nicht automatisch konvertiert werden können, so muss dies manuell vom Kunden gemacht werden, da sie sonst ab 1. Fe-bruar 2014 nicht mehr durchgeführt werden. Möchte der Unternehmer Lastschriften ver-wenden, wird eine Creditor-ID benötigt, die über die Hausbank bei der OeNB beantragt werden kann. Eine neue Creditorvereinbarung mit der Bank ist ebenfalls notwendig.

Welche Aufgaben übernimmt die Bank für die Unternehmen?Die Hypo Tirol Bank bietet hierfür einen IBAN- und BIC-Konvertierungsservice an. Die Unternehmen übermitteln uns die Daten in einem vorgegebenen Muster und diese wer-den dann von uns um IBAN und BIC ergänzt. Die Creditor-ID für Lastschriften kann bei der Bank beantragt werden. Die Hypo bietet Kun-den darüber hinaus eine SEPA-Checkliste an, damit nichts vergessen werden kann.

Werner Seebacher hat in der Hypo Zen-trale im Bereich Ser-

vice die Schulung der Vertriebsmitarbei-

ter vorbereitet und umgesetzt und die

Umstellung organisa-torisch begleitet. Die Hypo Tirol Bank hat

für Firmenkunden umfassende Unter-

lagen zusammenge-stellt, in denen alle

Neuerungen kompakt zusammengefasst

sind.

Mag. Andreas Kleinhansl, Hypo Tirol Bank

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Bereits zum 17. Mal öffnet die ART interna-tionale messe für zeitgenössische kunst inns-bruck heuer ihre Tore. Vom 21. bis 24. Fe-ber steht die Innsbrucker Messehalle wieder ganz im Zeichen der Kunst. Und schon früh hat sich ein klarer Trend abgezeichnet: Die Kunstwelt besinnt sich wieder mehr auf die klassische Malerei und auch der Phantasti-sche Realismus feiert ein Revival.

Knapp drei Monate vor Beginn der Mes-se waren die Plätze bereits vollends ausge-bucht. Neben den Stammausstellern konn-te ART-Initiatorin Johanna Penz für heuer auch viele neue Galerien überzeugen – u. a. aus Berlin und Mallorca. Auch der russische Konzern MVideo ist wieder mit an Bord. Letztes Jahr präsentierte dieser eine Sonder-schau über klassische zeitgenössische Kunst in Russland. Penz: „Nach der repräsentativen Sammelschau über die Moskauer Schule im Jahr 2012 möchte MVideo jetzt ganz gezielt Einzelkünstler fördern und in Westöster-reich bekannt machen.“ Die diesjährige Son-derschau wird deshalb dem Moskauer Maler

KUnst & KULtUr

„wir sind Vollends ausgebuCht. die resonanz auF unsere aussChreibung war so gut wie sChon lange niCht mehr.“Johanna Penz, ART-Gründerin

„wir sind Vollends ausgebuCht. die resonanz auF unsere aussChreibung war so gut wie sChon lange niCht mehr.“

comEBacK dEr KLassischEn maLErEiVladimir Valentsov gewidmet, der als bedeu-tender Vertreter des russischen Neo-Imperi-alismus gilt.

KUnst – dEsign – KUnstEine weitere Sonderschau widmet sich der Schnittstelle Kunst und Design. Kuratiert wird „Grenzbereich Kunst – Design – Kunst“ durch die Innsbrucker Galerie Rhom-berg, selbst langjähriger Aussteller auf der ART. Galerieinhaber Clemes Rhomberg hatdurch sein Einrichtungshaus Kranebitter mit exklusiven Designerstücken schon von Berufs wegen eine Affinität zu Kunst und Design – besonders in Kombination – und präsentiert in der Sonderschau unter anderem Objekte

herausragender zeitgenössischer Künstler wie Michelangelo Pistoletto, Peter Kogler und Damian Roland. „Wenn Künstler sich der so genannten angewandten Kunst zuwenden, al-so Alltagsgegenständen ihre Formensprache aufprägen, dann werden diese Gebrauchs-gegenstände fast immer dem Alltag und der Alltäglichkeit entrückt. Plötzlich ist ein Tisch eben nicht mehr nur ein Tisch, eine Lampe nicht mehr nur eine Lampe. Die Objekte er-zählen einem ganz andere, neue Geschich-ten“, so Penz.

art innsbruck, 21. bis 24. feber 2013Messehalle D + E, Innsbruckwww.art-innsbruck.at

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BUntEs programm

Das Programm der Tiroler Landes-mussen für das heurige Jahr ist wie ge-wohnt vielfältig. Am Plan stehen neun Sonderausstellungen, Präsentationen von Arbeiten zeitgenössischer Künstler, zwei Symposien im Bereich Musik so-wie mehr als 20 Konzerte. Direktor Dr. Wolfgang Meighörner: „Mit zeitgenös-sischer Kunst von etablierten Persön-lichkeiten wie Lois Weinberger (Anm.: Ihm wird im Ferdinandeum eine umfas-sende Personalie gewidmet) bis zu Shoo-tingstars wie Christoph Raitmayr, mit Kuriositäten aus den Sammlungen, his-torischen Momenten der Geschich-te Tirols, einer Sonderausstellung über Hygiene sowie mit prächtigen Paradies-vögeln wollen wir unsere Besucher heu-er in den Bann ziehen.“www.tiroler-landesmuseen.at

aUf dEn spUrEnvon JEannE d‘arc

Noch bis 2. März erforscht im Innsbru-cker Kellertheater eine Frau die Spu-ren des Mythos Jeanne d‘Arc und sucht gleichzeitig nach den Kämpferinnen von heute und ihrer eigenen Helden-haftigkeit. Auf ihrem Weg begegnet ihr ER, der Mitsuchende, der Prüfende, der Mann, der Professor, dem sie in Männ-erkleidern entgegentritt, bis der Hörsaal zur Kampfarena und die Prüfung zur Schlacht wird. Begleitet werden die Pro-tagonisten Günther Lieder und Angeli-ca Ladurner live von Hanno Windner an der Gitarre. Spannend!www.kellertheater.at

BadEBEtriEB UndschwarzE KEramiK

Vom 19. Feber bis 16. März präsentiert die Innsbrucker Galerie Nothburga eine Doppelausstellung mit Fotos der Wiener Künstlerin Michaela Falkensteiner und Objekten von Patrick Piccarelle, der in Belgien und Frankreich ausgebildet wur-de. Erstere bewegt sich in ihrer Arbeit „Badebetrieb“ möglichst natürlich in einer spezifischen städtischen Einrichtung: dem öffentlichen Bad. Piccarelle untersucht mit seinen Objekten das Spannungsfeld zwischen der groben Schamott-Tonmi-schung und luftigem Porzellan.www.galerienothburga.at

wUnschprogramm

In den vergangenen Jahren stand im Theater praesent die Verbindung von Theater und Musik im Mittelpunkt. Angelehnt an die ORF-Sendung „Wurlitzer“ zeigt das Theater im Fe-ber einen literarisch-musikalischen Abend, dessen Verlauf jedes Mal voll-kommen offen ist. Weil das Publikum aus mehr als 100 Stücken wählen darf, was gespielt wird.www.theater-praesent.at

frohE farBEnwELt

Ab 21. Feber 2013 zeigt der Tiroler Künst-ler Heinz Weiler seine Werkschau „Quer-verweiler“ in den Swarovski Kristallwelten. Im CAFÉ-terra wird das künstlerische Prinzip Weilers zugänglich gemacht – mit 16 Werken, die einen ironischen Blick auf die Welt werfen und von seiner augen-zwinkernden Grundfröhlichkeit zeugen.

spiEL mit Licht

Seit 22. Jänner sind in den Räumen von Tho-man modern in Innsbruck frühe Skulpturen von Karl Prantl zu sehen. Mit der Ausstel-lung „Steine 1950–1975“ ist der Künstler seit Jahren wieder in der Galerie zu Gast.www.galeriethoman.com

Fotografie von Michaela Falkensteiner

Lois Weinberger: Garden 1994/2002, Plastikeimer, Erde, Spontanvegetation;Landesmuseum Niederösterreich// Foto: Helmut Lackinger

Karl Prantl, Zur Meditation, 1963Tauerngrün-Serpentin, 23 x 27 x 21 cm// Foto: Galerie E&K Thoman

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eco.art

N och bis 31. März widmet sich das Tiroler Landes-museum Ferdinandeum in

der Sonderausstellung „Waffen für die Göt-ter“ dem vielschichtigen Thema der Waffen-weihungen in prähistorischer und römischer Zeit. Die Ausstellung präsentiert rund 700 Objekte, Prunkwaffen und Paradeausrüstun-gen, von Beil und Lanzenspitze über Schwert-teile, Dolch, Helm, Schild, Brustpanzer und Beinschiene bis zur Statuette und Schmuck-stücken von über 60 Leihgebern aus sechs Ländern. Sie beleuchten mit Ausblick auf den Vorderen Orient und Griechenland ausge-wählte stein-, bronze-, eisen- und römerzeit-liche Waffenopfer und sich darin widerspie-gelnde kultisch-religiöse Ausdrucksformen.

siE rEttEtE LEBEn Und BrachtE todDie Geschichte prähistorischer Kulturen, der antiken griechischen Welt und die Expansi-

die waFFe als weihgabeDas Thema „Waffen“ ist aktuell nicht zuletzt durch die immer wiederkehrende Diskussion in den USA ein Dauerbrenner in den Medien – und damit äußerst negativ besetzt. Dabei lässt sich die Waffenthematik auch von einem ganz anderen Blick-winkel betrachten, wie die aktuelle Sonderausstellung im Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum zeigt. // Fotos: TLM

Blick in die Ausstellung – Gegenüberstellung von Negauer Helmen aus dem Depot

von Negau-Zenjak/Slowenien und aus dem Depot von Vetulonia/Italien

Bronzestatuette aus Sanzeno, 5. Jh. v. Chr., Castello del Buonconsiglio, Trento

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onspolitik Roms sind untrennbar mit Krie-gen verbunden. Kampf und Gewalt waren die Mittel, mit denen territoriale und wirtschaft-liche Interessen einer Gemeinschaft verfolgt wurden – sei es durch Verteidigung oder An-griff. Abgesehen von Taktik, der Willenskraft und Verfassung der Befehlshaber und Krieger war das „Werkzeug“, die Waffe, entscheidend für Sieg oder Niederlage. Mit Weihehand-lungen und Weihgaben brachten die Men-schen einst den Gottheiten ihre Anliegen und Danksagungen, aber auch ihre Verbunden-heit und Ehrfurcht zum Ausdruck. Bei krie-gerischen Eliten und Kämpfern waren Waf-fen gängige Weihegaben; Krieg und Waffen nahmen eine bedeutende Stellung in ihren Wertvorstellungen ein. Archäologische Fund-komplexe sowie Berichte antiker Autoren wie Homer oder Caesar sind Zeugnisse dafür.

Die Plätze, an denen Waffenweihungen stattfanden, unterschieden sich indes kaum

von den Orten, an denen auch die nichtkrie-gerische Bevölkerung Devotionalien opferte, denn der Weihekult beschränkte sich nicht allein auf Waffen. Auch Dinge des gerin-gen Habes der Bevölkerung wie Tongeschirr, Trachtenschmuck oder Speisen wurden als Opfer dargereicht. Die Ausstellung „Waf-fen für die Götter“ im Tiroler Landesmuse-um Ferdinandeum hat sich jedoch auf die-sen einen speziellen Bereich des Weihekults beschränkt und stellt ihn umfassend und in all seinen Facetten dar. Die breite Palette an Weihgaben spiegelt dabei indirekt auch die Veränderung der Bewaffnung von der Stein-zeit bis in die Römerzeit wider.

nEgaUEr hELmEaLs highLightDie Sonderausstellung „Waffen für die Göt-ter“ erfolgt in Kooperation mit dem Institut für Archäologien der Universität Innsbruck,

waffEn für diE gÖttEr – KriEgEr, trophäEn, hEiLigtümEr

Bis 31. März im Tiroler Landesmuseum FerndinandeumÖffnungszeiten: Di. bis So. von 9 bis 17 Uhrwww.tiroler-landesmuseen.at

Zur Ausstellung erscheint ein reich be-bilderterKatalog mit Übersichts- undKurzbeiträgen auf rund 280 Seiten.

Kuratorenführung:31.3., 11 Uhr

Führung an Sonntagen:10., 17. & 24.2., 10. & 17.3., 11 Uhr

Kinder-Führung an Samstagen:9. & 23.2., 9. & 23.3., 15 Uhr

Familien-Rundgang am Sonntag:10.2., 15 Uhr

„die zusammenarbeit mit dem institut Für arChäologien der uniVersität innsbruCk und dem römisCh-germanisChen zentralmuseum mainz ermögliChte eine übergreiFende arbeitsweise. iCh halte das im Falle einer FaChausstellung Für elementar und sehe darin eine grosse bereiCherung sowohl Für uns ausstellungsmaCher als auCh Für das Publikum.“PD Dr. Wolfgang Meighörner, Direktor der Tiroler Landesmuseen

„die zusammenarbeit mit dem institut Für arChäologien der uniVersität innsbruCk und dem römisCh-germanisChen zentralmuseum mainz ermögliChte eine übergreiFende arbeitsweise. iCh halte das im Falle einer FaChausstellung

„die zusammenarbeit mit dem institut Für arChäologien der uniVersität innsbruCk und dem römisCh-germanisChen zentralmuseum mainz ermögliChte eine übergreiFende arbeitsweise. iCh halte das im Falle einer FaChausstellung Für elementar und sehe darin eine grosse bereiCherung sowohl Für uns

Fachbereich für Vor- und Frühgeschichte, und dem Römisch-Germanischen Zentral-museum Mainz. Mag. Wolfgang Sölder, Aus-stellungskurator und Kustos der Vor- und Frühgeschichtlichen und Provinzialrömi-schen Sammlungen: „Diese Ausstellung ist das Resultat langer Vorbereitung. Wir freu-en uns, dass uns über 60 Leihgeber das Ver-trauen entgegengebracht und ihre archäo-logischen Preziosen zur Verfügung gestellt haben.“ Zu den Highlights der Ausstellung zählt dabei der Depotfund von Negau-Zen-jak aus Slowenien. Er umfasst 23 erhaltene Negauer Helme aus der Zeit zwischen dem 5. und 2./1. Jh. v. Chr., die nach ihrer Auffin-dung 1811 an unterschiedliche Orte gelang-ten: ins Kunsthistorische Museum in Wien, ins Universalmuseum Joanneum in Graz, ins Narodni muzej Slovenije in Ljubljana sowie in die Antikensammlung in München und Berlin. Nach über 200 Jahren ihrer Auffin-dung können die 23 Helme erstmals gesamt in einer Ausstellung präsentiert und dem re-präsentativen Querschnitt von Negauer Hel-men aus dem Depot von Vetulonia (Italien) gegenübergestellt werden.

Vollgriff dolch aus Bronze aus Landeck-Perjen, Frühbronzezeit, Kunsthistorisches Museum Wien

Keramik und Stabdolchklingen aus Bronze, aus Hofk irchen-Unterschöllnach,

Lkr. Passau, Archäologische Staatssammlung München

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Z um 40. Geburtstag der Galerie meinte Maria Crezpaz, die sei-nerzeit die Galerie gemeinsam

mit ihrem Mann sowie Franz Arnold, Ger-hard Combocz, Werner Jud, Rudolf Leich-ter, Gottfried Moser, Andreas Preindl, Henri Quintern, Alois Unterholzner und Heinz und Wolfang Weiler ins Leben rief, auf die Frage, wofür denn die Galerie St. Barbara stehe: „Da ist zuerst das Publikum, es ist uns wichtig. Im Dialog mit den hörenden Menschen erfüllt

geburtstag mit Viel musikSeit Anbeginn ist die Galerie St. Barbara in Hall eng mit der Musik verknüpft. Es war ein knappes Dutzend junger Haller, das 1968 begann, Ausstellungen mit Musik zu umrahmen. Eröffnet wurde die Galerie schließlich mit der Ausstellung Anton Tiefenthaler und Schönbergs „Sechs kleinen Klavierstücken“ – gespielt von Gerhard Crepaz, wobei man damals weder den einen (Komponisten) noch den anderen (Klavierstudent Crepaz) wirklich kannte ...

sich das Leben. Wir machen nur die Impul-se möglich, Denkanstöße als Begegnung mit besonderer Musik und deren Persönlichkeiten. Genauso wichtig sind die Künstler und das ge-meinsame Erleben ihrer Arbeit.“ Und Gerhard Crepaz ergänzt: „Früher waren wir viel von Naivität geprägt, zeigten unendliche Freude an jedem, der nach Hall kam. Es war auch immer alles ein kleines Wunder: Vieles erreichten wir, obwohl wir fast kein Geld hatten.“ Was sie da-mals vermutlich auch nicht ahnten: Dass sich

die Galerie St. Barbara plötzlich einem derart breiten Publikum öffnet und seine Kreise weit über Tirol hinaus zieht.

Denn die Galerie entstand vorerst ohne kommerziellen Hintergedanken, „zum Spaß“, wie es Gerhard Crepaz formuliert. „Wir woll-ten Kunst bekannt machen, die damals kaum einer kannte. Diese wahnsinnigen, geistes-kranken Preise im internationalen Kunst-markt von heute gab es damals nicht, auch nicht dieses ‚alles nur am Geld aufhängen‘ –

„immer war es die musik und deren Verbindende kraFt, an die wir glaubten. niCht nur wir, auCh das Publikum war gesPannt auF neues, und auCh geduldig. als einmal John tilbury, einer der musiker, die uns gePrägt haben, ein konzert irrtümliCh erst Für den näChstentag Vorgemerkt hatte, da kam unser Publikum eben am näChsten tag wieder.“Maria Crepaz, Galerie St. Barbara

Irgendwo / Tanz, Österreichische Erstauff ührung; 21. März 2013,

Congress Innsbruck

J.S. Bach, Markuspassion / Konzert;Il Concerto Viennese / Ensemble Origen; 27. März 2013, Marienkirche Wattens

F. Zawrel – erbbiologisch und sozial minderwertig / Figurentheater mit

Puppenspieler Niklaus Habjan; Karfreitag, 29. März 2013, Salzlager Hall

Page 85: Wirtschaftsmagazin eco.nova - Feber 2013

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25. ostErfEstivaL tiroL15. bis 31. März 2013Innsbruck, Hall, WattensKarten zwischen 19 und 59 Eurowww.osterfestival.at

man lebte für ein besseres Leben, im geisti-gen Sinn, und da gehörte Kunst dazu. Alles wurde bedacht, in Frage gestellt, aber es war eine private Sache.“ Schließlich übernahm das Ehepaar Crepaz 1972 die Bildgalerie und baute sie konsequent zu dem aus, was sie heu-te ist. Künstler von Weltrang kamen am An-fang ihrer Karriere genauso nach Tirol wie solche, die längst Weltstars waren. Und das ist auch heute noch so.

nEUE Und aLtE mUsiK, tanz Und thEatEr1989 gründeten Maria und Gerhard Crepaz die mehrtägige Veranstaltungsreihe „Musik der Religionen“, eine Mischung aus Alter und Neuer Musik, Tanz und Theater. Hinzu kam ein jährliches Motto, das gesellschaftsrelevan-te Themen und grundlegende Fragen des Le-

bens aufgreift. Das Festival versteht sich als eine Begegnung der Kulturen und Religio-nen, als ein intellektueller Austausch, der To-leranz und Respekt füreinander fördert. Spä-ter wurde die Reihe in „Osterfestival Tirol“ umbenannt, das es heuer seinen 25. Geburts-tag feiert. Künstler aus aller Welt und inter-national bedeutende Komponisten kamen und kommen immer wieder persönlich zum Festival. Die Galerie St. Barbara fördert da-bei ganz im Sinne des Gründungsgedankens stets auch einheimische Komponisten und junge Künstler.

Seit fünf Jahren steht das Osterfestival unter der Leitung von Hannah (künstlerische Leitung) und Christoph Crepaz (kaufmänni-sche Leitung). Hannah Crepaz im Vorwort zum heurigen Osterfestival-Folder: „Vor fünf Jahren haben meine Brüder und ich das Os-

terfestival Tirol übertragen bekommen – kei-ne einfache, aber eine wunderbare Verant-wortung. Im Jubiläumsjahr gibt es deshalb auch viele Verweise auf die Vergangenheit, ei-ne (immer subjektive) Sicht unserer Gegen-wart und – bescheiden und hoffnungsmutig – auch unseren Blick in die Zukunft.“

KULt Um dEn EinzELnEnDas heurige Jubiläumsfestival vom 15. bis 31. März steht unter dem Titel „massiv.ich“. Die Veranstaltungen thematisieren neben der Verbindung zur Osterzeit den immer stär-ker werdenden Egoismus des Einzelnen, die Rücksichtslosigkeit auf der einen Seite und die Konformität, Gleichschaltung der Mas-se auf der anderen. Zu hören und sehen sind Passionsmusiken, Orchesterkonzerte, tradi-tionelle und zeitgenössische Musik aus ver-schiedenen Kontinenten, Tanz, Theater und Gespräche. Schwerpunkte des 25. Osterfesti-vals sind unter anderem Bachs Passions- und Auferstehungsmusiken (darunter die rekon-struierte Markuspassion) unter der Leitung von Frieder Bernius und Frans Brüggen, Tanz und Performance aus Kambodscha, Indone-sien und Europa mit Lutz Förster und Lis-beth Gruwez; hochkarätige Solisten aus aller Welt interpretieren zeitgenössische, alte und außereuropäische Musik.

J.S. Bach, Osteroratorium / Konzert; Orchester des 18. Jahrhunderts / Cappella Amsterdam;

Karsamstag, 30. März 2013, Congress Innsbruck

5. Ghost Track / Tanz, Österreichische Erstaufführung; Ostersonntag, 31. März

2013, Congress Innsbruck

Page 86: Wirtschaftsmagazin eco.nova - Feber 2013

86 eco.nova

aUto & motor

wEitErE tEstBErichtE, aKtUELLE nEws

Und mEhr UntEr www.Eco-moBiL.at

grossEr KLEinEr

Der Clio von Renault war bisher eher im Kompaktsegment angesiedelt und versuchte immer mal wieder, der Generation Golf schöne Augen zu machen. Bis jetzt. Denn mit dem Zusatz Grandtour hat sich der Clio ganz nett in die Länge gestreckt und misst jetzt stattliche 4,26 Meter, schluckt mindes-tens 433 Liter Gepäck und gerne auch mal 1.380. Ein Merkmal des sportlich gezeich-neten Kombis, der Passagieren ebenso groß-zügig Platz lässt. Darüber hinaus kombiniert der Clio Grandtour souveräne Fahrleistun-gen mit hocheffizienten Downsizing-Moto-ren. Und dass Franzosen ein Gespür für Mo-de haben, zeigt die Optik ...

KEin x für Ein U

Die besten Argumente für intelligenten Allradantrieb liefert der Winter – auch wenn‘s am Foto nicht ganz danach aussieht. Und so steigert die BMW Group ihr Angebot allrad-getriebener Modelle auf satte 68. Mit dabei: der BMW 120d, der jetzt auch den Zusatz xDrive tragen darf.

Was so ein X im Namen bringt? Vor allem ein deutliches Plus an Fahrdynamik, was von Beginn an das Erfolgsrezept der Vierradantriebler war. Erstmals wurde die Kraftüber-tragung auf vier Räder als Alternativkonzept zum markentypischen Hinterradantrieb 1985 auf den Markt gebracht – damals für ein Modell der 3er-Reihe. Die Allradtechnolo-gie von BMW optimiert dabei nicht nur die Traktion und Fahrstabilität auf Schnee oder Eis, rutschigem Untergrund oder unbefestigtem Terrain, sondern steigert auch spürbar die Agilität in Kurven. Ab sofort also auch beim kleinen 1er ...

fLottEs KErLchEn

Auch für die Tschechen hat das neue Jahr begonnen: Mit dem Ra-pid nämlich, dem jüngsten Mitglied der Skoda-Modellfamilie, mit dem die Marke die Lücke zwischen Fabia und Octavia schließt. Die coupéartige Silhouette macht bei Ansicht schon mal einiges her und den schnittigen Skoda durchaus sympathisch. Auch seine 550 Liter Kofferraumvolumen markieren einen Spitzenwert in seiner Klasse. Dazu gibt‘s drei Ausstattungsvarianten, wobei bereits die Einstiegs-version „Active“ mit reichlich Serienausstattung bestückt ist. Eben-falls sympathisch: Der Einstiegspreis von unter 15.000 Euro.

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Mit über 336.000 Neuzulassungen en-dete das Autojahr 2012 in Österreich als das zweitstärkste in der Geschich-te. Das ist zwar ein Rückgang von 5,7 Prozent zum Rekordjahr 2011, den-noch hielt die Neuwagenkauflust ent-gegen schlechter Prognosen weiter an. Die Gründe dafür liegen laut Exper-ten in der stabilen Wirtschaft und den niedrigen Zinsen. Dazu kommen Fahr-zeuge mit spritsparenden Technologien und zahlreichen attraktiven Kaufange-boten. Bemerkenswert dabei ist der ra-sante Anstieg bei den SUV-Modellen. In diesem Segment konnten an die 20 Prozent Zuwächse verzeichnet werden. Der Volkswagen-Konzern hält dabei ei-nen Rekord-Marktanteil von knapp 36 Prozent.

Anregungen und Kommentare bitte an [email protected]

Bruno König,Motorredaktion

eco.mmentar

toLLE aUra

Der Toyota Auris, Japans Beitrag zur Golfklasse, wurde sanft aufgehübscht und präsentiert sich mit elegantem, dy-namischem Karosseriedesign und äu-ßerst selbstbewusst. Ein tiefer Schwer-punkt und das aerodynmisch besonders günstige Dachprofil sorgen für ange-nehme Fahreigenschaften, und auch der Preis macht kein Kopfweh. Der Einstieg liegt bei rund 17.000 Euro.

Seit jeher ist ein Range Rover ein Männerauto: rau, kantig, bissig und der perfekte Geländegänger. Imposant ist er immer noch mit seinem markan-ten Kühlergrill, dennoch scheint er etwas weich-gezeichnet und zumindest optisch ein bisserl sanf-ter geworden zu sein. Und er ist leichter geworden. Viel. Je nach Modell bis zu stattlichen 420 kg. So ist er in Sachen Dynamik eine echte Offenbarung geworden, was übrigens auch Nick Rogers, Direk-tor des Range-Rover-Programms, findet. Auch innen ist alles top: Ledersitze, Edelholzfurnier, Designelemente in makellosem Metall. Obwohl: Bei einem Einstiegspreis von 102.000 Euro darfs gern ein bisschen mehr sein.

dEr anti-hEKtiKEr

Schon von außen zeigt sich der Honda CR-V kraftvoll und fast schon beschützerisch. Der Innenraum ist fast wie ein Zufluchtsort ab-seits der Hektik des Alltags: weiche Materia-lien, tolle Verarbeitung, elegantes Drumherum, intuitives Cockpit und die fließenden Formen von außen finden im Interieur ihre Fortset-zung. Doch der neue Honda hat mehr zu bie-ten als Softskills. Auch die technischen Fakten überzeugen. Innovative Technologien sorgen für mehr Effizienz, niedrigeren Kraftstoffver-brauch und geringere CO2-Emissionen. Ganz so wie es der umwelt- und designbewussteFahrer von heute mag. Toll: Der elektroni-sche gesteuerte Allradantrieb, der sich auf nas-ser, vereister oder glatter Straße zum normalen Frontantrieb automatisch zuschaltet.

sanftE gELändE-iKonE

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eco.mobil

sChweden-sChönling Der Volvo V60 ist angetreten, um den Platzhirschen Audi A4 und BMW 3er das Leben etwas schwerer zu machen. Mit Erfolg. Er punktet mit seinem gefälligen Design, aber mindestens genauso mit vielen anderen Qualitäten.// Text und Fotos: Bruno König

O k. ein Kombi für den Groß-einkauf im Metro ist der V60 beileibe nicht. Aber

das sind seine Marktbegleiter Audi A4 Avant und 3er BMW Touring genauso wenig. Mehr als der vorhandene Stauraum zählt in dieser Klasse der Kombis mittlerweile der Lifestyle.

Das war nicht immer so. Im Gegenteil. Schön waren frühere Volvo-Kombis ja nicht unbe-dingt, aber was diese Gefährte an Gepäck ge-schluckt haben, war schon beeindruckend. Heute gehen auch in Schweden die Uhren anders. Und das ist gut so – finde zumindest ich. Denn der V60 fällt auf ... und zwar posi-

voLvo v60 d3 r-dEsign• Motor: 5-Zylinder-Turbodiesel• Leistung: 100 kW/136 PS• Drehmoment: 350 Nm bei 1.700 U/min• Beschleunigung: 10,4 sec von 0 auf

100 km/h• Spitze: 200 km/h• Testverbrauch: 6,8 Liter auf 100 km• CO2-Ausstoß: 129 g/km• Crashsicherheit: 5*****

(94 % lt. NCAP)• Preis: ab 32.200 Euro (Basis),

ab 39.870 Euro (R-Design)

tiv. Er wirkt edel und sportlich zugleich. Be-sonders seine markante Front macht ihn un-verwechselbar und zu einem guten Beispiel dafür, dass trotz der zahlreichen Anforderun-gen an Fußgängerschutz und Ähnliches eine Frontpartie Charakter haben kann.

KErnigEr 5-zyLindErCharakter hat auch der Antrieb unseres Test-wagens. Der 136 PS starke Turbodiesel ist nämlich ein Fünfzylinder und verwöhnt des-halb mit viel Laufruhe, jeder Menge Drehmo-ment und kernigem Sound. Naturgemäß will ein zusätzlicher Zylinder auch mit Treibstoff versorgt werden, was so viel heißt, dass der Verbrauch etwas höher liegt als bei einem ver-gleichbaren Vierzylinder. Konkret schluck-te der V60 D3 während unseres Tests durch-schnittlich 6,8 Liter auf 100 km. Dieser Wert geht aufgrund der üppigen Ausstattung und der guten Fahrleistungen absolut in Ordnung.

Bekannt ist Volvo auch für seine zahlrei-chen Sicherheitssysteme, die natürlich im V60 ebenso mit an Bord sind. Abstandsra-dar, Spurassistent, Toter-Winkel-Warner und noch einiges mehr bieten die Schweden be-reits serienmäßig. Einzig das Automatik-getriebe machte einen etwas nervösen Ein-druck und zeigte sich lasch beim Anfahren. Ansonsten kann es der Schweden-Schönling mit der deutschen Konkurrenz locker aufneh-men; speziell im sportlichen R-Design-Kleid wie unser Testwagen. Wer dann noch Allrad-antrieb ordert, braucht sich überhaupt keine Gedanken mehr zu machen.

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E r zählt zu den besten SUVs der Welt, ist seit 1970 am Markt und unverkennbar in seinem Design. Der neue Range Rover legt die Latte bei den Luxus-

Geländewagen für seine Mitbewerber enorm hoch. Durch seine Vollaluminium-Monocoque-Karosserie konnte Land Rover beim Range Rover 420 kg an Gewicht einsparen. Damit bringt die Karosse des Neuen gleich um 23 kg weniger auf die Waage als etwa ein 3er BMW und sogar 85 kg weniger als ein Audi Q5. Der Range Rover ist damit auch der weltweit einzige SUV mit Vollalu-Karosse.

mEhr LUxUs, BEssErE gELändEfähigKEitWie schon seine Vorgänger besitzt auch der Neue eine elegante, un-verkennbare Form, frischt seine Linie jedoch mit neuen Interpreta-tionen auf. Damit beweist er Charakter, denn seit 1970 steht Range Rover für eine unvergleichliche Mischung aus Luxus, Leistung und Kompetenz auf allen Straßen. Mit jeder Generation konnte das Fahr- erlebnis dank enormer Fortschritte bei Komfort und Handling in ei-ne neue Dimension transformiert werden.

Trotz der Revolutionen der vergangenen Jahrzehnte ist der Neu-ling dennoch sofort als Range Rover erkennbar. Das üppig ausge-stattete Interieur beeindruckt mit feinsten Materialien und höchster Qualität. Neben der umfangreichen Serienausstattung und optio-nalen Details öffnen sich für Range-Rover-Kunden Möglichkeiten,

tradition in 4. generationDer Range Rover ist nicht nur Wegbereiter und Mitbegründer eines eigenen Segments, sondern auch Inbegriff von Luxus integriert in einen leistungsfähigen Geländewagen. Nun geht die vierte Generation an den Start und bietet mehr Luxus denn je, wurde noch kultivierter, stärker und speckte dank innovativer Fertigungsmethoden über 400 Kilo ab. // Text: Bruno König, Fotos: Werk

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ihr Fahrzeug ganz individuell zu gestalten. Die Auswahl an Farben, Oberflächen und weiteren Merkmalen war noch nie so groß.

18.000 optionsmÖgLichKEitEnErstmals im Angebot sind Kontrastfarben für das Dach und 22-Zoll-Alu-Räder. Die Geländetauglichkeit wurde weiter verbessert. Mo-dernste Techniken für Fahrwerk und Karosse stellen sicher, dass der Neue sein enormes Potential noch ausweiten konnte. Zum Einsatz kommt etwa ein neu entwickeltes „Terrain-Response“-System. Da-mit steigt die Bodenfreiheit auf knappe 60 cm und lässt seine Mit-bewerber weit hinter sich. Dank eines ausgeklügelten Luft-Ansaug-traktes stieg die Wattiefe auf 90 cm.

soUvEränE fahrLEistUngEnDie revolutionäre Voll-Alu-Karosserie ist um 39 Prozent leichter als die Stahlkarosse des Vorgängers. Das reduziert nicht nur Gewicht, sondern erhöht zugleich Fahrleistungen und Effizienz. Damit er-reicht der heutige V6-Diesel dieselben Fahrleistungen wie der Vor-gänger mit V8. In Zahlen heißt das: 7,9 Sekunden von 0 auf 100 km/h, ein Durchschnittsverbrauch von nur 7,5 Litern und ein CO2-Wert unter 200 g/km. Toppen kann diese Werte nur noch die Die-sel-Hybrid-Version, die kommendes Jahr auf den Markt kommen wird. Erhältlich ist der „All New Range Rover“ ab sofort zu einem Einstiegspreis von 102.000 Euro.

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passat variant aLLtracK 2,0 tdi 4motion• Motor: 2,0-Vierzylinder-Turbodiesel• Leistung: 125 kW/170 PS• Drehmoment: 320 Nm zwischen 1.750 und 2.750 U/min• Beschleunigung: 8,9 sec von 0 auf 100 km/h• Spitze: 211 km/h• Testverbrauch: 6,9 Liter/100 km• CO2-Ausstoß: 155 g/km• Crashsicherheit: 5***** (88 %)• Preis: ab 38.330 Euro (1,8 TSi), ab 45.600 Euro (2,0 TDI 4motion)

Pass(a)t Für alle FälleEin Passat kann grundsätzlich schon ziemlich viel. Er ist praktisch, zuverlässig, hat Platz und sieht obendrein auch noch gut aus. Nur wer mit ihm ein bisserl ins Gelände wollte, hatte schlechte Karten. Für diejenigen bietet VW nun den hochbei-nigen Alltrack. // Text und Fotos: Bruno König

N ur weil der Passat Alltrack mehr Bodenfreiheit hat als seine Straßenbrüder, ist er

noch kein SUV, dennoch kann er auch quer-feldein überzeugen. Dafür verfügt der Wolfs-burger sogar über ein spezielles Offroad-Pro-gramm, das per Knopfdruck angewählt werden kann. Damit geht’s dann recht mühe-los und dennoch komfortabel über Stock und Stein und es greift eigenständig beim Bergab-fahren ein. Der kräftige 2,0-Liter-TDI leistet 170 PS, sorgt für mächtig Drehmoment und erweist sich trotz kleiner Geländeeinsätze als großer Sparmeister. Im Durchschnitt gönn-te sich der Offroad-Passat weniger als sie-ben Liter auf 100 km. Einzig seine Anfahrts-schwäche mit dem DSG-Getriebe fiel in unserem Test etwas unangenehm auf.

KUnstoffBEpLanKUng Und UntErfahrschUtzDer Alltrack macht auch optisch einen auf Geländewagen. Neben der erhöhten Boden-

freiheit zeigt er sich mit Kunstoffbeplankun-gen an den Kotflügeln und einem Unterfahr-schutz vorne und hinten, der nicht aus billigem Kunststoff, sondern aus Edelstahl gefertigt ist. Damit bleiben Ölwanne und Differential auch im schwereren Gelände gut geschützt.

An Serienausstattung fehlt dem Volkswa-gen ebenso nichts, da er auf der höchsten Aus-stattungslinie „Highline“ basiert. Das macht zwar kein Schnäppchen aus ihm, das wissen Passat-Fahrer, die auf eine gute Ausstattung

Wert legen, aber ohnehin. Mindestens 38.330 Euro muss einem der Alltrack-Beiname wert sein. Dafür bekommt man den 160-PS-Ben-ziner mit 6-Gang-Schaltgetriebe ohne All-rad. Für den 2,0 TDI mit DSG und 4moti-on sind dann schon mindestens 45. 600 Euro fällig. Damit ist der Alltrack ein hochwerti-ger Passat, der wie seine Brüder bei Quali-tät, Komfort und Platzangebot überzeugt und darüber hinaus noch über zusätzliche Fähig-keiten verfügt.

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Z ugegeben, ich mag ja Autos. Sehr sogar. Und ganz klischee-haft versteh ich nicht viel von

ihnen, dekoriere mich aber furchtbar ger-ne mit solch schnittigen Gefährten. Typisch Weibchen eben. Da passt es ganz gut, dass ich ab und an in den Genuss komme, einen Test-wagen auszuprobieren. So wie dieses Mal, als ich den Schlüssel für den neuen VW Beetlein die Hand gedrückt bekam. „Och süß, der Beetle, die kleine, ulkige Knutschkugel“, dachte ich mir und freute mich auf ein paar gemütliche, schnuckelige Ausfahrten im unter

70-km/h-Bereich. Aber nix da. Als ich den roten Pilzkopf zum ersten Mal sah, war nur mehr wenig von der bekannten „Wo ist der Anfang, wo das Ende“-Eiform übrig – hat der Neue doch an Ecken und Kanten zugenom-men, als hätte man ihm eine Testosteronkur verordnet. Markant und männlich flirtete er mich an, als ich den Motor startete. Fast so, als würde er mir sagen wollen, dass wir jetzt nach Palermo durchbrennen und jegliche Konventi-onen brechen. Interessant, denke ich mir und tätschle ihm liebevoll das Interieur, das an eine Mischung zwischen Fiat 500 und Mini Cooper

erinnert. So sieht man ein in Wagenfarbe lackiertes Armaturenbrett und schicke Instru-mente, die noch dazu gut ablesbar sind. Wow. So starte ich also mit dem schnittigen Vier-sitzer los und freue mich über die bewundern-den Blicke, die wir beide ernten. Es könnte natürlich auch sein, dass die Leute deshalb so schauen, weil ich die großzügigen Schei-benformate nicht gewohnt bin und laut-stark zu „Time of my Life“ mit- (naja, nen-nen wir es) -gröle. Herrlich, endlich mal ein Auto, das sich zwar immer noch tendenzi-ell stärker in der Frauenecke ansiedelt, aber trotzdem Biss hat und ein bisschen aggro ist, wenn man es drauf anlegt. Statt „We had joy, we had fun, we had seasons in the sun“ er-tönt aus diesem Auto jetzt „Eye of the tiger“. Wir sind erwachsen und groß geworden.

Groß ist übrigens auch der Kofferraum. Dafür wurde der dritte von den billigen Plätzen weg-rationalisiert. Was für mich aber keinesfalls ein Manko ist, denn dann passt ein Menschlein weniger rein, der maulen könnte, wenn ich die Kurven etwas eng anschneide. Dies ist nämlich dank des sportlich-knackigen Fahrwerks durch-aus möglich. Das Einzige, was ich bei diesem Spaß auf vier wohldesignten Rädern bemängeln würde, ist, dass der Heckscheibenwischer fehlt. Klar würde dieser doof auf der schicken, hoch-gezogenen Scheibe aussehen, aber bedenkt man, dass die Zeiten der Bummelausflüge vorbei sind und man die neue Sportlichkeit des flotten Kä-fers ausfährt, wird es schwer, im Rückspiegel noch etwas zu erkennen, denn wo viel Schei-be, da viel Dreck. Und der ist dann eben nicht wegwischbar. Aber Schwamm drüber. Der neue Beetle macht sehr viel Spaß und besticht mit seiner neugewonnenen Coolness. Ein Auto, das dank seiner Lässigkeit auch Mann mittlerweile fahren kann. Aber trotz des ganzen Faceliftings und der Kraft, die in ihn gesteckt wurde – tief in meinem Herzen bleibt Herbie ein kleiner, süßer Käfer. Trotz PS-Steroide.

herbie gross in FahrtDer Käfer wird erwachsen. // Text: Sophie Frenzel, Bilder: Bruno König

der käFer 2.0 hat deutliCh an eCken und kanten zugelegt und ist riChtig männliCh geworden.

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zurüCk in die zukunFtMercedes will wieder auf die Überholspur und startet aus diesem Grund eine echte Modelloffensive. Neben dem Shooting Brake bringen die Schwaben eine neue E-Klasse, den GL und kreieren mit dem CLA eine völlig neue Spezies.// Text: Bruno König, Fotos: Werk, Bruno König

D ie Lust an Neuem war bei Mercedes schon lange nicht mehr so stark wie aktuell.

Die Schwaben zeigen sich betont mutig und damit wieder angriffslustig auf Mitbewerber. Los ging es schon Ende letzten Jahres mit dem wunderschönen, aber mindestens genau-so außergewöhnlichen Kombi CLS „Shoo-ting Brake“. Dazu gesellen sich der überarbei-tete GLK sowie das Raumwunder GL.Das allein ist den Sternträgern aber noch nicht genug. Das Allradsystem „4matic“ wur-de grundlegend überarbeitet und bringt in Kombination mit der neuen 7-Gang-Au-tomatik beeindruckende Fahrdynamik und Traktion auf die Straße. In den nächsten Mo-naten wird Mercedes insgesamt 60 Modelle in 13 Baureihen mit dem neuen Allradantrieb anbieten.

nEUE E-KLassEDas betrifft auch die neue E-Klasse, die ab April bei den Händlern sein wird. Mehr als 2.000 Bauteile wurden verändert, um wie-der auf die linke Spur wechseln zu können. Das Gesicht ist ein völlig neues. So hat sich Mercedes etwa vom Vieraugen-Geschau ver-

abschiedet, den Kühlergrill schmäler werden lassen und die Front überhaupt viel sportli-cher gestaltet. Diese Überarbeitung kommt allen Modellen der E-Klasse zugute. Darü-ber hinaus profitiert der Neue schon von Si-cherheitssystemen, die in der kommenden S-Klasse zum Einsatz kommen werden. Die Motorenpalette reicht von 136 bis 408 PS. Das Topmodell E63 AMG wird über bä-renstarke 585 PS verfügen.

mUtigEr cLaDass Mercedes mutiger wird zeigte sich schon bei der neuen A-Klasse oder dem CLS Shooting Brake. Mit dem völlig neu-en CLA gehen die Schwaben nun ganz neue Wege. Er ist ein viertüriges Coupé auf kompakten 4,63 Metern Länge und treibt die Vorderachse an. Ab Herbst wird auch im CLA der 4matic-Antrieb verfügbar sein. Die Motorenpalette reicht von 122 bis 211 PS bei den Benzinern, dazu gibt’s ei-nen 170-PS-Diesel. Später sollte noch ein 136-PS-Selbstzünder sowie eine scharfe, rund 350 PS starke AMG-Variante folgen. Preislich stehen die Modelle ab gut 30.000 Euro im Angebot.

Außergewöhnlich, aber unverwechselbar und mutig: CLS Shooting Brake

Mit dem CLA kreiert Mercedes ein völlig neues Segment

Ab April kommt die neue E-Klasse zu den Händlern. Topmodell wird der E63 AMG sein

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eco.mobil

Bmw x1 118d xdrivE• Motor: 2,0-Vierzylinder-Diesel mit

Twin-Power-Turbo• Leistung: 105 kW/143 PS• Drehmoment: 320 Nm zwischen

1.750 und 2.750 U/min• Beschleunigung: 9,6 sec von 0 auf

100 km/h• Spitze: 202 km/h• Testverbrauch: 6,2 Liter/100 km• CO2-Ausstoß: 128 g/km• Crashsicherheit: 5*****

(87% lt. NCAP)• Preis: ab 29.950 Euro (116d sDrive),

ab 34.450 Euro (118d xDrive)

VerJüngungskur Für den x1BMW hat sein kleinstes X-Modell überarbeitet und bietet damit auch neue Motoren und verschiedene Ausstattungslinien. Die kosmetischen Maßnahmen halten sich jedoch in Grenzen. // Text und Fotos: Bruno König

O ptisch lässt sich das Face-lift im X1 vor allem an der Frontpartie erkennen. Neu-

es Scheinwerferdesign, neue Außenspiegel und integrierte Seitenblinker. Hinten zeigt das neue Modell einen Unterfahrschutz, dazu neue Außenlackierungen und ein neues Fel-gendesign. Neues findet sich aber auch im In-nenraum. Die Mittelkonsole neigt sich mehr zum Fahrer hin und wird damit besser bedien- bar. Die verwendeten Materialien vermitteln eine noch höhere Wertigkeit als bisher. Un-verändert geblieben ist das Raumangebot im X1, das in seiner Klasse durchaus großzü-gig ist. Der Kofferraum fasst bei Bedarf bis zu 1.350 Liter an Gepäck. Die serienmäßige Ausstattung wurde weiter verbessert, die op-tionalen Extras noch umfangreicher.

soUvErän mit xdrivEBeim Antrieb kann der Kunde wie bis-her zwischen Heckantrieb und Allrad wäh-len. Wobei in unseren Gefilden dem souve-ränen Allradantrieb xDrive klar der Vorzug zu geben ist. In unserem Testfahrzeug war der 143 PS starke 2,0-Liter-Dieselmotor mit Twin-Power-Turbotechnologie verbaut, der mit tollem Drehmoment bei niedrigsten Drehzahlen und Zurückhaltung beim Sprit-konsum glänzt. Die Werksangabe von 4,9 Li-tern Verbrauch wird zwar schwer zu erreichen sein, doch auch 6,2 Liter stellen für einen Kompakt-SUV mit Allrad immer noch einen Spitzenwert dar. Dabei ist der Sechs-Gang-Schalter alles andere als eine Schlaftablette. In nur 9,6 Sekunden geht’s auf erlaubtes Land-straßentempo, und sollten Sie bei unseren nördlichen Nachbarn unterwegs sind: Der X1 schafft mehr als 200 km/h Spitze. Zu haben ist der moderne X1 bereits unter 30.000 Eu-ro – dann allerdings als 116d mit 116 PS und Heckantrieb. Der Einstiegs-xDrive im 118d steht ab 34.450 Euro beim Händler.

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98 eco.nova

Ventura hat im Jahr 2000 die erste generatorbetriebene Digitaluhr auf den Markt gebracht. Im Gegensatz zu analogen Uhren mit ähnlichen Antriebssystemen benötigen digitale Zeitmesser mit Flüssigkeitskristall-Anzeigen und multiplen Funktionen erheblich mehr Strom. Im Mik-ro-Generator-System (MGS) von Ventura wird die Energie einer oszillierenden Schwungmas-se über ein Getriebewerk mittels eines Barillet-Federhauses mechanisch verstärkt und auf einen leistungsfähigen Generator abgegeben; der erzeugte Strom wird in einem Akku zwischenge-speichert. Dieses innovative Konzept der Verbindung mechanischer und elektronischer Sys-teme wird durch die seitliche Anordnung von Uhrwerk und MGS® visualisiert und mit der Einführung der „sparc MGS“ erfolgreich lanciert. Das Design dieser Uhr stammt von Simon Husslein (Studio Hannes Wettstein) und erhielt zahlreiche internationale Auszeichnungen vom Red Dot Award 2012 „Best of the best“ bis zum Good Design Award ( Japan).

Uhren von Ventura gibt es ab sofort wieder bei Juwelier Witzmann in Innsbruck ab 450 Euro, das Topmodell, die sparc MGS, liegt bei 3.900 Euro.

LUxUs & trEnds

KLEinE manUfaKtUr –grossE innovationEn

„modernste teChnik, mit sPezieller teChnologie geFertigte gehäuse und bänder und alles VerPaCkt in mehrFaCh ausgezeiChnetes design -das ist Ventura.“Uhrmachermeister Robert Witzmann

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eco.nova 99

aB aUf dEn KiEz!

Einmal Reeperbahn und zurück – dank Air Berlin ist das derzeit von Innsbruck aus direkt möglich. Hamburgs berühmteste Straße, auf der sich Gastronomie, Bars, The-ater, Diskotheken und Nachtclubs aneinanderreihen, ist der erste Anlaufpunkt für Nachtschwärmer.

Architektonische Highlights, historische Kirchen, ein Spaziergang durch den Gänsemarkt oder das szenige Schanzenviertel: Auch abseits der sündigen Meile hat Hamburg eine Menge zu bieten. Der Hamburger Hafen, auch als das „Tor zur Welt“ bezeichnet, ist zu Recht ein Besuchermagnet und die unglaubliche Ruhe, die sich einstellt, wenn man die riesengroßen Containerschiffe beobachtet, lässt den Trubel der Großstadt schnell vergessen.

Wer cool schlafen, trinken und essen möchte, der ist im Hotel east bestens aufge-hoben. Im Stadtteil St. Pauli befindet sich das Designhotel, das diverse Bars, Lounges und ein eigenes Restaurant unter einem Dach vereint. Ruhige Nächte sucht man im etwas düsteren Hotel vergebens, dafür entspannt man sich untertags in einem Liege-stuhl am Elbestrand ...

sri lanka

Die Insel für alle Sinne im Indischen Ozean.

Der traumhafte Inselstaat überzeugt als Urlaubs-paradies durch seine unberührte Natur, wunder-schöne Sandstände und das tropische Klima. Ei-ne Destination, die jeden bezaubert. Sri Lanka ist zudem bekannt für Ayurveda-Wellness, die die meisten Hotels anbieten. So erleben Sie Rei-nigung und Wohlbefinden für Körper und Seele im Paradies.

Sri Lanka bietet mit seinen 1.600 km lan-gen feinen Sandstränden optimale Bedin-gungen für einen Badeurlaub. Beste Reisezeit ist von November bis April.

Kahanda Kanda BoUtiqUE hotEL*****Eingebettet in üppige Tropenvegetation in der Nähe von Galle, liegt das zauberhafte Kahan-da Kanda Boutique Hotel mit einer grandiosen Aussicht über den Koggala-See, das inmitten ei-ner Teeplantage elegantes koloniales Flair und internationalen Luxus auf höchstem Niveau ver-bindet. Fünf bezaubernde, gemütlich und stilvoll eingerichtete Pavillons mit Terrasse bieten einen atemberaubenden Panoramablick über Dschun-gel und Indischen Ozean.

Lassen Sie sich von der exquisiten Küche verzaubern: Im Kahanda Kanda werden nur frische lokale Produkte zusammen mit Gemü-se und Kräutern, die auf dem Gelände wach-sen, zu köstlichen asiatischen und internatio-nalen Gerichten verarbeitet.

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Ihnen entgeht nichts: Ironisch, provokant und schonungslos entlarven Karikatu-risten Politiker, Prominente und manchmal auch das ganz normale Volk.

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geadelter edelbrandDie Grauvieh-Schokolade „Tiroler Edle“ von Therese Fiegl hat einen Partner bekommen. Den kann man zwar nicht essen, dafür aber trinken. Und wenn Sie die schnittige Kuh auf den Schokoladenverpackungen mögen, werden Sie die Schwingen des Adlers lieben ...

tiroLEr EdLErDie Herkunft der Früchte spielt bei der Sortenfestlegung von „Tiroler Edler“ eine ganz wichtige Rolle:• apfel mit wacholder: Die

verwendeten Topaz-Äpfel werden vor der Haustür der beiden Brenner geerntet und zeichnen sich durch ein säu-erlich-süßliches Aroma aus. Wacholderbeeren wachsen besonders in Föhrenwäldern und müssen sehr aufwändig geerntet werden. Sie geben dem Apfelbrand eine ganz in-dividuelle Note.

• spenling mit zwetschke: Spenling ist eine Wildpflaume und wie die Stanzer Zwetsch-ke im Tiroler Oberland be-heimatet. Beides macht das Destillat zu einer besonde-ren Spezialität. Die Ernte der „Stanzer Hauszwetschke“ erfolgt Anfang Oktober und dauert rund eine Woche. Da-bei werden die Bäume hän-disch geschüttelt und die Früchte in einem Tuch aufge-fangen. Die Stanzer Zwetsch-ke ist viel kleiner, dafür aber deutlich aromatischer als han-delsübliche Zwetschken.

• williamsbirne: Sie gilt als die Königin unter den Birnen. Die Williamsbirnen, die aus Stanz und dem nahegelegenen Vin-schgau stammen, werden kurz vor ihrer Vollreife geerntet und in Kisten sorgfältig ausgereift.

Erhältlich sind die „Tiroler-Ed-ler“-Brände in 0,35-l-Flaschen in ausgewählten MPREIS-Filialen, bei Grissemann und Grüner, bei der Bauernkiste sowie direkt bei den Edelbrennern Kössler und Maass.

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T herese Fiegl ist eine umtrie-bige Frau und schafft es, bäu-erliche Erzeugnisse, die per

„Bauernkiste“ direkt ins Haus geliefert wer-den, edle Schokoladen und feine Seifen unter einen Hut zu bringen. Und jetzt auch noch Edelbrände. So unterschiedlich die Produk-te auch sein mögen, eines ist ihnen allen ge-mein: Tirolbezug und höchste Qualität.

tiroL zUm trinKEnSeit über 15 Jahren stellt sich Therese Fiegl in den Dienst regionaler Produkte und bringt er-folgreich die Erzeugnisse ausgewählter Her-steller zu den Konsumenten. Nun hat sie auch einen Edelbrand geadelt – der passende und konsequent gewählte Name: Tiroler Edler.

Meisterbrenner Christoph Kössler, der schon die ein oder andere edle Schokolade mit seinen Bränden befüllte, kennt Fiegl bereits seit 12 Jah-ren. Sie weiß aus Erfahrung, dass man sich auf ihn und die Qualität seiner Arbeit verlassen kann. So war es naheliegend, seine Edelbrände ins Portfolio zu integrieren. Kössler ist ein Meis-ter seines Fachs, ein Brenner mit Feingefühl und hohem Qualitätsanspruch. Sein Haus in Stanz bei Landeck, in dem er samt Familie wohnt, ist das Geburtshaus des österreichischen Barock-baumeisters und Stift-Melk-Erbauers Jakob Prandtauer. „Unser Kleinod ist die ca. 300 Jah-re alte Stube aus massivem Zirbenholz, in der wir gerne unsere Edelbrände verkosten lassen“, sagt Kössler. Das Kontrastprogramm dazu wird in der Brennerei gefahren: hochmoderne Tech-nologie bis ins kleinste Detail. Und so sind die Wahrung der Tradition und der Einsatz mo-dernster Geräte für Kössler kein Widerspruch. Hier, wo Geschichte auf das Heute trifft, ent-stehen die Edelbrände, für die Christoph Köss-ler bereits vielfach und auch international ausge-zeichnet wurde. Von Gault Millau erhielt er gar dreimal hintereinander die bisher höchste verge-bene Bestnote.

Einen kongenialen Partner fand Kössler in Gerhard Maass, dem „Turabauer“ aus Prutz, dessen Edelbrände ebenfalls international ge-feiert werden. In Sachen Edelbrennen stim-men die beiden jedenfalls gänzlich überein. „Besonders stolz sind wir auf unsere 10.000 Bergmarillenbäume, die auf rund 5 ha An-baufläche den Hof umgeben“, so Maass, der seine alpenländischen Schätzchen mit viel Mut, Handarbeit und Fachwissen auf 900 Metern Seehöhe pflegt.

Sowohl Stanz als auch Prutz sind die ide-alen Obstanbaugebiete: In sonniger Lage und bei besonderen klimatischen Bedingungen

können die Früchte optimal heranreifen. Was wichtig ist, weil nur die besten Früchte – voll-reif geerntet und selektiert – als Basis für edle Brände taugen. Die Zeiten, in denen man mit Bränden Fallobst assoziierte, sind längst vor-bei. Gleich nach der Ernte wird das Obst zer-kleinert, die Maische in Edelstahltanks gefüllt und kontrolliert vergoren. Hier werden bereits die feinen Fruchtaromen freigesetzt. Durch die sofortige Verarbeitung ist gewährleistet, dass bei den Früchten kein Fäulnisprozess beginnen kann und so der reine Fruchtge-schmack des vollreifen Obstes erhalten bleibt.

spiEL mit tEmpEratUrEnWie in Tirol schon immer üblich, wird auch für „Tiroler Edler“ zuerst die Maische in Raubrand und mit einem weiteren Schritt in Feinbrand verarbeitet. Dieser Brennvorgang erfolgt so schonend wie möglich und erfordert ganz besonderes Feingefühl bei der Tempe-raturführung und der Abtrennung des Herz-

stücks von Vor- und Nachlauf. Anschließend wird das Destillat abgefüllt und unter klima-tisch idealen Bedingungen ein bis zwei Jahre gelagert, wodurch der Brand ein abgerundetes Bukett und volle Harmonie erreicht.

So viel Muße und Qualität verlangt auch nach entsprechender Optik. Klar und redu-ziert ist die Formensprache von „Tiroler Ed-ler“. Die einzelnen Sorten sind durch ihre Farbcodes eindeutig unterscheidbar, das Logo hat Charme und das gewisse Augenzwinkern, das den eleganten Glasflaschen ihre Strenge nimmt.

„wie bei allen meinen markenProdukten ist mir auCh bei diesem ProJekt der bezug zu tirol, höChste Qualität und Vor allem die ästhetik der Produkte ausserordentliCh wiChtig.“Therese Fiegl, Initiatorin „Tiroler Edler“

„wie bei allen meinen markenProdukten ist mir auCh bei diesem ProJekt der bezug zu tirol, höChste „wie bei allen meinen markenProdukten ist mir auCh bei diesem ProJekt der bezug zu tirol, höChste Qualität und Vor allem die ästhetik der Produkte

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D ass der Genuss von einem Glas Wein wirklich zu ei-nem wird, hängt einerseits

davon ab, welche besondere Flasche Wein man gerade erworben hat. Andererseits kom-men auch der Lagerung, der richtigen Ser-viertemperatur oder dem Ausschenken Be-deutungen zu. Auf alle Fälle sollte man die Qualität des Weines kontrollieren, bevor man diesen serviert. „Dabei gilt der Grund-satz: Auge, Nase, Mund“, erklärt Bruno Resi von der La Dottoressa Weinhandel & Genuss GmbH in Grinzens. Der Tiroler Weinhänd-ler ist außerdem engagiertes Mitglied des Tiroler Sommeliervereins. „Die visuelle Prü-fung erfolgt mit dem Auge. Bei dieser achtet man darauf, ob der Wein klar ist und Trüb-stoffe enthält. Danach riecht man einmal vor-

„Das Leben ist zu kurz, um schlechten Wein zu trinken“, meinte der deutsche Dichterfürst Johann Wolfgang von Goethe. Dieses Zitat könnte auch von den Tiroler Weinhändlern stammen, die ein Sortiment aus edlen Tropfen in unterschiedlichen Preisklassen für ihre Kunden bereithalten. Sie beraten kompetent, helfen bei der Wahl des passenden Weines zu jedem Anlass und geben Tipps, was man beim Ausschenken des Weines beachten muss. // Text: Paul Salchner, Foto: Julia Türtscher

drum PrüFe den weinbeVor du ihn geniesst

sichtig hinein. Nimmt man keinen offenkun-digen Weinfehler wahr, riecht man intensiv – zum Analysieren und ersten Genießen. Erst danach probiert man einen kleinen Schluck, um allfällige Weinfehler zu erkennen, die mit der Nase nicht wahrnehmbar waren. Zu be-achten ist auch, dass manche Weinfehler erst nach einiger Zeit auftreten bzw. wahrnehmbar sind“, erklärt Resi.

BEdEUtUngsvoLLE aUsschEnKzErEmoniEnHat man den Wein nach der Kontrolle für gut befunden, geht es ans Weinausschenken, aus dem sich eine lange und schöne Inszenierung machen lässt. Dadurch kann man dem Wein (und seinen Herstellern) eine gewisse Art von Respekt zollen.

Dabei gilt es, gewisse Regeln zu beachten.Wichtige Rollen spielen das Dekantieren bzw. das Belüften von Weinen. Dekantiert werden Weine vor allem, um sie von ihrem Depot zu trennen. Dies betrifft hauptsächlich ältere Wei-ne (10, 20 Jahre) wie zum Beispiel Port- oder alte französische Weine und auch jene Wei-ne, die nur schwach gefiltert wurden. Belüftet werden hingegen hauptsächlich jüngere, tan-ninstarke Weine und solche, die längere Zeit im Barrique (Holzfass mit einer Kapazität von 200 bis 500 Litern) ausgebaut wurden (viele öster-reichische und internationale Cuvées). Durch das Belüften kommt – wie die Bezeichnung vermuten lässt – Luft zum Wein, wodurch sich seine Aromen besser entfalten können.

Eine besondere Zeremonie beim Wei-nausschenken, weil zugleich auch eine sehr

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sinnvolle, ist das Avinieren. Darunter ver-steht man das Spülen eines Weingefäßes vor der Verwendung mit etwas Wein. Auf diese Weise werden dem Glas allfällig anhaftende Gerüche eliminiert, die zum Beispiel von der Reinigung oder der Aufbewahrung des Glasesstammen können. Man sagt, das Glas wird weinfreundlich oder „weingrün“ gemacht. Bei professionellen Weinverkostungen wird in der Regel der nächste zu verkostende Wein auch als Spülwein verwendet.

EndLich ist dEr wEinim gLas angEKommEn„Für unbeschwerten Weingenuss muss auch ein dem Wein entsprechendes Glas verfügbar sein. Denn nur im richtigen Weinglas serviert, kann der Wein zu seiner Höchstform auflau-fen“, ist Weinexperte Resi überzeugt. „So eig-nen sich beispielsweise für kräftige Rotweine große Gläser mit hohem Kamin.“ Beim Ein-schenken selbst sollte man darauf achten, das Glas bis zu maximal einem Drittel vollzus-chenken. Dieses Privileg wird in der Regel dem Gastgeber zuteil, der natürlich erst dann mit dem Ausschenken beginnt, wenn er die Qualität des Weines gründlich überprüft hat und dieser die richtige Trinktemperatur auf-weist. „Ist der Wein ins Glas eingeschenkt, schwenkt man dieses, bis fast die gesamte

aLLErLEi wEinsprüchE

Wein und Frauen sind auf Erden aller Weisen Hochgenuss,denn sie lassen selig werden, ohne dass man sterben muss.Johann Wolfgang von Goethe (1749–1832)

Der Wein steigt in das Gehirn, macht es sinnig, schnell und erfinderisch, voll von feurigen und schönen Bildern.William Shakespeare (1564–1616)

Guter Wein preist sich selbst.Holländisches Sprichwort

Rotwein ist für alte Knaben eine von den besten Gaben.Wilhelm Busch (1832–1908)

Wein ist stärker als das Wasser,das gestehn auch seine Hasser.Wasser reißt wohl Eichen umund hat Häuser umgerissen;und ihr wundert euch darum,dass der Wein mich umgerissen?Gotthold Ephraim Lessing (1729–1781)

Lieber Wein lesen als gar keine Lektüre.Unbekannt

Es gibt mehr alte Weintrinker als alte Ärzte.Deutsches Sprichwort

Am Rausch ist nicht der Wein schuld, sondern der Trinker.Konfuzius (551–479 v. Chr.)

Regen lässt das Gras wachsen, Wein das Gespräch.Schwedisches Sprichwort

Der Wein wirkt stärkend auf den Geisteszustand, den er vorfindet. Er macht die Dummen dümmer und die Klugen klüger.Jean Paul (1763–1825)

Und dass der Wein erfreue des Menschen Herz ...Psalm 104 (Bibel)

Der Wein ist ein Ding, in wunderbarer Weise für den Menschen geeignet, vorausgesetzt, dass er bei guter und schlechter Gesundheit sinnvoll und in rechtem Maße verwandt wird.Hippokrates (460–370 v. Chr.)

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schlechter Gesundheit sinnvoll und in rechtem Maße verwandt wird.

Innenfläche des Glases mit Wein benetzt ist. Dadurch verteilen sich die Aroma stoffe am besten und man kann sie mit der Nase intensiv aufnehmen“, empfiehlt Bruno Resi.

Haben alle Anwesenden ihr Glas Wein erhalten, folgt ein allseits bekanntes Ritual – das Anstoßen. Man hält das Glas beim Stiel, lässt es leicht mit den anderen Gläsern zu-sammenstoßen und klingen und schaut sich dabei gegenseitig an.

Und doch – gEschmäcKEr sind vErschiEdEnAuch wenn man vermeintlich alles richtig gemacht und den passenden Wein für einen bestimmten Anlass besorgt, diesen dekan-tiert und mit großer Sorgfalt eingeschenkt hat, kann es trotzdem sein, dass er nicht je-dem Gast mundet. Das kann selbst dann der Fall sein, wenn es sich objektiv um einen Spit-zenwein handelt. Woran kann es liegen, dass nicht jeder über ihn begeistert ist?

Des Rätsels Lösung: So vielfältig wie die Menschen sind auch ihre Geschmäcker: So steht beispielsweise der eine auf süße Dinge,wohingegen der andere Saures bevorzugt. Deshalb ist es für den Weinfachhändler wich-tig, die Vorlieben des Kunden in einem pro-fessionellen Beratungsgespräch zu ergründen. Bei der Beratung und der Suche nach dem für ihn passenden Wein stehen deshalb jene Fra-gen, ob jemand Rot- oder Weißwein bevor-zugt, oder jene nach geschmacklichen Vorlie-ben an der Tagesordnung. „Wenn jemand auf sauer steht, dann sind für ihn wahrscheinlich frische Weißweine oder junge Rotweine mit hohem Säureanteil ideal bzw. wenn jemand Süßes liebt, dann ist hier die Wahrscheinlich-keit groß, dass er auch Süßweine mag. Einem Kunden, der kraftvolle Speisen und Schärfe schätzt, werden sehr kräftige Weine schme-cken. „Im Zuge eines Beratungsgespräches hilft der Weinfachhandel auf jeden Fall, den optimalen Wein für den jeweiligen Anlass und die perfekte Harmonie zwischen Speise und Trank zu finden“, so Bruno Resi.

„die weintrends gehen generell hin zu leiChteren weinen, also zu solChen mit weniger alkohol, aber es gibt auCh eine wiederentdeCkung der klassisChen weine wie Portweine oder sherry.“Bruno Resi

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im gEspräch

Li.: WK-Präsident Jürgen Bodenseer, WK-Direktorin Evelyn Geiger-Anker und WK-Bezirksobfrau Regina Stanger // re.: Barbara Wechselberger und Monika Hofer

Li.: Hubert Schenk, Tiroler Sparkasse, Herbert Peer, Netzwerk „Tirol hilft“, und Volksbank-Vorstand Markus Hörmann // re.: Gudrun Platzl, Reinhard Schretter und Verena Wieser

Li.: Sonja und Harald Ultsch // re.: Luca Filippi, Vizegeneralsekretär der Handelskammer Bozen, und WK-Direktor Horst Wallner

diE wirtschaft fEiErt sich sELBst

Auch heuer lud die Wirtschaftskammer Tirol wieder zu ihrem traditionellen Neujahrs-empfang und mit ihm zum Stelldichein der heimischen Politik, Wirtschaft und Medien - landschaft. Der Innsbrucker Messesaal war gut gefüllt und unterhielt sich bei musikali-scher Umrahmung der Wiltener Sängerknaben.

gLamoUrfEELing Der Getränkekonzern Diageo lud Freunde und Bekannte im Zuge der Kitz‘n‘Glamour- Party in die Gamsstadt und präsentierte ne-ben zahlreichen Promis natürlich auch seinen stylischen Ultra Premium Vodka Ciroc.

aBifEiErAuch der Absolventenverein der Me-dizinuni Innsbruck lud zum Neujahrs-empfang. Rund 100 Alumnis, Mitar-beiter und Förderer sowie zahlreiche Ehrengäste waren auch heuer wieder der Einladung von Präsident Raimund Margreiter gefolgt.

nachfoLgE Seit heuer steht die Kammer der Wirtschaftstreuhänder in Tirol unter neuer Leitung. Steuerberater Klaus Hilber übernahm im Rahmen des Neujahrs empfangs das Amt von Josef Sporer.

Rektor Herbert Lochs, Landesrat Bernhard Tilg, TILAK-Vorstandsdirektor Stefan Deflorian und Alumni-i-Med-Präsident Raimund Margreiter // Foto: Meduni

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eco.life

FaChwissenin drei modulenSeitdem Menschen Sport treiben, versuchen sie neben geeigneten Trainingsmethoden ih-re Leistungsfähigkeit durch spezielle Ernäh-rungsmaßnahmen zu verbessern. Auf keinem Teilgebiet der Ernährungsgestaltung spie-len allerdings Mythen und Aberglaube ei-ne so große Rolle wie im Bereich der Spor-ternährung. „Dabei sind die wissenschaftlich begründeten Ernährungsempfehlungen für Leistungssportler keinesfalls spektaku-lär. Vielmehr geht es darum, gesichertes Er-nährungswissen im Trainingsalltag umzu-setzen und bestimmte Spielregeln für Essen und Trinken in der Wettkampfsituation den jeweiligen spezifischen Anforderungen ent-sprechend anzuwenden“, sagt dazu Prof. Dr. Barbara Prüller-Strasser, die an der Tiroler Gesundheitsuniversität UMIT das Institut für Angewandte Ernährungswissenschaften leitet.

Dieses wissenschaftlich gesicherte Ernäh-rungswissen wird ab Ende Februar im Rah-men des UMIT-Zertifikatslehrganges „Sport und Ernährung“ in drei Modulen (Dau-er je Modul vier Tage) vermittelt. Bei diesem Lehrgang setzen sich die Teilnehmer mit den wesentlichen Aspekten zum Thema Sporter-nährung sowie mit internationalen Trends und Entwicklungen auseinander, um damit ihr Wissen in diesem Bereich wissenschaft-lich fundiert auszubauen.

Die Teilnehmer am Lehrgang erhalten nach bestandener Abschlussprüfung das Zertifikat „Certificate of Advanced Studies in Sport Nu-trition“. Weiters werden für den Zertifikats-lehrgang zwölf ECTS-Punkte vergeben, die vollständig für das UMIT-Master-Studium Er-nährungswissenschaften angerechnet werden.

Weitere Infos unter www.umit.at/academy, [email protected] oder unter der Telefonnummer 0508648-3916

Prof. Dr. Barbara Prüller-Strasser leitet das Insti-tut für Angewandte Ernährungswissenschaften an der UMIT

eco.info

BEnEfizKonzErtAm 15. Feber 2013 um 19.30 Uhr gastiert der amerikanische Bariton Thomas Hampson mit dem hand-verlesenen 22-köpfigen Kammer-musikensemble „Wiener Virtuo-sen“ auf Einladung des Zonta Clubs Innsbruck I im Innsbrucker Congress. Mit dem Erlös des Konzerts wird ein Projekt unterstützt, das Eltern schwerkranker Kinder ermöglicht, ihr Kind während der Zeit in der Innsbrucker Klinik vor Ort zu be-gleiten und betreuen.

drEhschEiBEmaschinEnring

Seit Mitte Jänner sticht im Gewer - bepark Mils ein neues Gebäu-de ins Auge: Das Maschinen-ring-Zentrum vereint traditio-nelle und moderne Komponenten und steht damit symbolhaft für seinen Bauherrn. Das Betriebsgebäude wurde innerhalb weniger Monate errichtet und ist Arbeitsplatz für 20 Mitarbeiter sowie Anlaufstel-le für mehr als 700 Dienstleister und 1.300 Mitglieder.

tiroLEr EdLErUnter diesem Namen präsen-tierte Therese Fiegl gemeinsam mit den Brennern Gerhard Maass und Christoph Kössler die neue Edelbrand-Linie, die ab sofort in drei Sorten erhältlich ist.

Mehr dazu auf Seite 100.

KULtwinzEr Mitte Jänner lud Michael Jank die acht renommierten Vitikult-Winzer zu Plangger Delikatessen nach Seefeld. Natürlich mit im Gepäck: die besten Weine aus dem Burgenland.

AM-Tirol-Geschäftsführer Wendelin Juen und LR Anton Steixner mit den Lebensmittel-Ladys Ingrid Heinz, MPreis, und Barbara Moser, SPAR// Foto: AM Tirol

Gerhard Maass, Therese Fiegl und Christoph Kössler

mEgatrEnd: rEgioKürzlich zog die Agrarmarketing Tirol Bilanz über das vergange-ne Jahr. Deutlicher Trend: Regio-nalität ist Vertrauenssache. Der Lebensmittelhandel ist dabei ein wichtiger Vermarktungspartner.

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im gEspräch

LH Günther Platter, IV-Tirol-Präsident Rein-hard Schretter, Bischof Manfred Scheurer und IV-Tirol-Geschäftsführer Josef Lettenbichler

Brunhilde Fröschl mit Michael Schwarzkopf und Bernhard Schretter, beide Plansee

Christian Koidl, D. Swarovski, Harald Schnei-der, IKB, Bernward Pichl, Pichl Medaillen, und Werner Ritter, Siemens

Frank-Jürgen Hess, A. Loacker, Günther Berg-hofer, Adler-Werke, und Roland Hebbel, Stein-bacher Dämmstoffe

Kardiologieleiter Hannes Alber, Berndt Martetschlager, hos-pitals-Geschäftsführer, Verwaltungsdirektor ChristianElzinger, Landesrat Bernhard Tilg, Humanocare-Prokuristin Hannelore Röck und Christian Brenneis // Foto: ofp.kommunikation

diE indUstriE fEiErtAnfang Jänner lud auch die Industriel-lenvereinigung Tirol zu ihrem Neujahrs-empfang. In all der Feierlaune fand In-dustriepräsident Reinhard Schretter auch ernste Worte in seinem State-ment: „Gute Politik muss bereit sein, auch unpopuläre Entscheidungen zu treffen.“

mEhr raUm für thErapiEnNur ein Jahr nach der Eröffnung wurden im REHA-Zentrum Münster rund 800.000 Euro in ei-nen neuen Sequenzraum im Kraft-Ausdauer-Be-reich und einen neuen Ambulanzstützpunkt in-vestiert. Patientenwünsche und die neue vierte Indikation Onkologie begründeten die Erweite-rung.

Die Geschäftsführer der BWHA Michaela Thaler, Josef Stock, Franz Pirktl, Wolfgang Kostenzer und BWHA-Präsident Wolfgang Burgschwaiger

BEst pErformErSie waren die Vorreiter in Sachen Wellness und verstehen ihr Geschäft nach wie vor. Die Hotels der Gründer der Best Wellness Hotels Austria (BWHA) mischen immer noch ganz vorne mit und zählen regelmäßig zu den „Best Performer“ der Gruppe.

hoLz-dimEnsionEnÜber 200 Besucher folgten der Einla-dung von proHolz Tirol zum Vortrag „Holzbau-Dimensionen: Beispiele aus Österreich und der Schweiz“ mit Ar-chitekt Helmut Dietrich (im Bild mit proHolz-Tirol-Vorstandsvorsitzendem Hermann Wurm und Geschäftsfüh-rer Rüdiger Lex) nach Alpbach, der die große Bandbreite der Einsatzmöglich-keiten von Holz aufzeigte.

Paul Wetscher, Herbert Haberl (30 Jah-re Wetscher-Familientreue), LR Patrizia Zoller-Frischauf, Alfred Kreidl (35 Jahre bei Wetscher), Verkaufsleiter Reinhard Strasser (25 Jahre im Unternehmen) und Martin Wetscher

LR Patrizia Zoller-Frischauf, Friedl, Klaus und Hansjörg Wetscher, LH Gün-ther Platter, Martin und Paul Wetscher sowie Walter Höllwarth, Bürgermeister von Fügen // Fotos: Wetscher/Mallaun

JUBiLäUmSein Jahrhundertjubiläum feierte Wetscher Ende letzten Jahres mit einer Feier für seine Mitarbei-ter, die teilweise seit Generatio-nen hier arbeiten. Pünktlich zum Jubiläumsjahr wurde das Famili-enunternehmen mit der Ehrenur-kunde und dem Wappen des Lan-des Tirol ausgezeichnet.

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