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Wirtschaftsmagazin 3 _ 2010 4,90 Allgäu er • Wirtschaft • Branchen-News • Sport und Freizeit

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Allgäuer Wirtschaftsmagazin

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Wirtschaftsmagazin

3_20104,90 €Allgäuer

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2010

• Wirtschaft • Branchen-News • Sport und Freizeit

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eben mitunter auch ab. Das sehen wir ja aktuell auchtagtäglich im Fernsehen, in dem zurzeit natürlich KönigFußball dominiert. Auch die Deutschen mussten lernen, dassman nicht nur immer gewinnen kann. Aber unser Bundes-trainer hat uns mit seiner ruhigen, bedachten Art auch gezeigt,dass man – und wie man – damit umgehen kann.

Ähnlich, denke ich, wird auch Angela Merkel ihreMannschaft wieder auf Kurs bringen. Auch wenn sie vielleichtdie eine oder andere Auswechslung vornehmen wird. Aberdas gehört bekanntlich zum Spiel.

Was war sonst noch in den letzten Wochen? Außer dennervtötenden Vuvuzelas ist sicher noch das Wetter alltäglichesThema. Jeder Blick aus dem Fenster erinnert einen an RudiCarrell und sein »Wann wird’s mal wieder richtig Sommer?«1975 schmetterte er das. 35 Jahre ist das also nun schon her.Sind wir schon so alt, dass wir uns noch daran erinnernkönnen, fragen wir uns besorgt. War das wirklich immer schon eine solche Katastrophe mit dem deutschen Sommer, lauteteine andere bange Frage.

Nun wird da in diesen Tagen auch immer wieder vomSommermärchen gesprochen. Das erste hat uns ja schon diesüße Lena beschert, die nach 28 Jahren endlich mal wiedereinen Eurovision-Song-Contest für Deutschland gewinnenkonnte. Und das nächste wird natürlich von elf durchtrai-nierten Männern erwartet. Sommer jedoch ist das eine –Märchen sind das andere.

Ein Märchen gab es gerade in Schweden, als Victoriaendlich ihren Prinzen heiraten durfte. Aber wir – wir lebennunmal im hier und jetzt. Und müssen uns diesem auchtagtäglich stellen. Und das tun wir auch. Und auch ohnePrinzenstatus mit Bravour. Davon können Sie in unserenBerichten lesen. Auch ohne Krönchen und ohne Vuvuzelaschaffen wir Besonderes und verleihen uns damit auchGehör ...

Das freut mich und ich lade Sie ein, sich davon Ihr eigenesBild zu machen ...

Ihre

Maria Anna Weixler-SchürgerChefredakteurin

die Zeiten sind schwierig. Derzeit. Scheinbar. Wirklich?Deutschland braucht – schon aus Verfassungsgründen –schnellstmöglich einen neuen Präsidenten, nachdem derbisherige, im Volk durchaus beliebte, für viele zu schnellhingeworfen hat. Die ebenfalls schnellstmöglich gesucht undgefundenen Kandidaten sind allesamt vorstell- und wählbar.Dass Ursula von der Leyen offenbar nicht zu vermitteln war,ist trotzdem schade. Sie hätte dem Land gut getan.

Ob uns nun künftig der smarte Wulff oder der redege-wandte Gauck repräsentieren wird (Luc Jochimsen hat jakeine reelle Chance) egal: Was uns mehr umtreibt, ist dieFrage, kann die Koalition aus Schwarz und Gelb weiterregieren? Und wenn: Wie wird sie weiter regieren? Geradenoch haben die beiden Regierungsparteien in harmonischerZweisamkeit einen gemeinsamen Kandidaten für das höchsteAmt der Republik nominiert – schon kommt die FDP undmacht Druck: Wenn es Steuererhöhungen gibt, wählen wirden Wulff nicht! Und die Mehrheit der Bundesdeutschenwürde, gäbe es denn eine solche direkte Abstimmung,sowieso auch für Gauck stimmen. Nicht gerade toll für dieKanzlerin: Sollte der Merkel-Kandidat tatsächlich nichtgewählt werden, sähe es mau aus für die amtierende Koalition.

Affentheater? Kindertheater? Angela Merkel ist eigentlichbekannt dafür, ihren Männern den Weg zu weisen. Als Chefineiner, unserer, Republik zu sagen, auf was es ankommt, woes lang geht. Warum schafft sie das in den letzten Wochen soselten? Weil sie so viele Kündigungen verdauen musste?Köhler ist ja nur der prominenteste. Rüttgers ist wohl bereitsGeschichte, Oettinger wurde ebenso wie Stoiber nach Europaweggelobt, Koch ging angekündigt ... Man könnte auch sagen,jetzt hat sie zumindest keinen innerparteilichen Konkurrentenmehr. Und wenn sie nicht noch Schäuble (den Kränkelnden)und von der Leyen (die Wunderwaffe) hätte, könnte sie direkteinpacken. Selbst der Senkrechtstarter-Star von Guttenbergpunktet mittlerweile mehr in Umfragewerten denn in politi-schen Erfolgen. Sein Vorhaben, die Wehrpflicht abzuschaffen,bleibt zumindest umstritten.

Was bleibt uns Unternehmern in dieser Situation? Feststeht: Frust und Resignation jedenfalls haben uns noch nieweitergebracht. Und Erfolge und Niederlagen wechseln sich

Maria Anna Weixler-SchürgerChefredakteurin

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WirtschaftsmagazinAllgäuerLiebe Leserinnen, liebe Leser,

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Wirtschaft im Allgäu

14 BaudenkmalpflegeDas fachgerechte Restaurieren historischer Bauteile isteine Herausforderung – der Transport dieser Teile aneinen neuen Standort eine andere. Beides meisterndie Experten der Firma JaKo in Emishalden.

20 Holz ist EnergieDie Firma Zollikofer aus Seibranz bei Bad Wurzach istSpezialist für Holzlogistik und Holzbrennstoffe. Seiteiniger Zeit beliefert und beteiligt sich das Unter-nehmen auch an Holzkraftwerken.

24 Unterirdische KanalraketeSeit kurzem gibt es ein neuartiges Kanalreinigungs-gerät mit integrierter TV-Kamera. Die Firma Optronicaus Waltenhofen hat das Gerät für den weltweitenMarkt entwickelt.

26 FührungskräfteMit Erfahrung, Intuition und dem Einsatz desmodernen Personalauswahlverfahrens Assess findetKarl-Heinz Brunner von der Firma secum die richtigenFührungskräfte.

52 Allgäu-AirportWährend im letzten Jahr fast alle deutsche Flughäfendeutliche Einbußen hinnehmen mussten, gehen amAllgäu-Airport in Memmingerberg die Uhren anders.Man konnte sogar einen ersten Gewinn verbuchen.

Inhalt Ausgabe 3_2010

76 Viel SonneSolaranlagen auf Dächern gehören heute zum Erschei-nungsbild in ländlichen Gebieten. CTS-Solar in Hergens-weiler baut seit zehn Jahren Photovoltaik-Anlagen.

80 FöratecSechs Buchstaben – sechs Anfangsbuchstaben: In derFörder- und Rationalisierungstechnik geht es darum,Ideen für ein rationales, ergonomisches und wirt-schaftliches Arbeiten zu finden.

82 Auto KrausEs war schon immer sein Traum, ein eigenes Autohauszu besitzen. Diesen Traum hat sich Harald Kraus nunerfüllt: in Marktoberdorf im Ostallgäu.

88 Bildung und DienstleistungUnter dem Dach des Bildungswerks der BayerischenWirtschaft sind die beruflichen Fortbildungszentrender bfz seit Jahrzehnten in Bayern präsent.

91 UnternehmensberatungBerthold Mack von Mack&Partner Consulting aus Erolzheim berät erfolgreich mittelständische Unternehmen sowie Industrie- und Handwerks -betriebe.

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58 BaustoffhandelKunden verlangen heute mehr als nur das reine Produkt. Ein Baustoffbeschaffer der Moderne verstehtsich vor allem auch als Dienstleister. Wie der Groß-und Einzelhändler Kleinlein in Waltenhofen.

61 Golfplatz-FeelingWenn sich Edelstahl und Design treffen, kann sehrSchönes entstehen: Alfred Stenzer hat in Lindau eine»Fabrik der Ideen« eröffnet und stattet damit nichtnur Golfplätze aus.

64 DrucktechnikDie Westallgäuer Holzer Druck GmbH setzt einmutiges Signal für die Zukunft: Mit ihrer neuen Rapida106 verfügen sie über eine der modernsten Druck -maschinen auf dem Markt.

68 Von Griechenland ins AllgäuDas Autohaus Rigatos in Bad Grönenbach kann auf30 Jahre Firmengeschichte zurückblicken.

74 Präzisionsteile»Geschenkt wird einem nichts«, sagt Alois Berger. DerHersteller von einbaufertigen Präzisionsteilen beschäf-tigt weltweit rund 1800 Mitarbeiter.

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Gesünder leben

6 Feiern im Golf-ResortIm Golf-Resort Sonnenalp-Oberallgäu liegen zwei Golfplätze beschaulich nebeneinander, die gemeinhinals die schönsten Golfareale des Allgäus gelten.

30 RadsportBernd Holzer erfindet das Rad zwar nicht neu, abersorgt dafür, dass sich immer etwas bewegt. Mitseinem Fahrradhandel ist er in Kempten-St. Mang eineder Top-Adressen, wenn es um den Radsport geht.

35 EntspannungDas CamboMare in Kempten spricht nicht nurschwimmbegeisterte Familien an, sondern bietet auch»Entspannung als Dienstanweisung«. Viele Firmennutzen dieses Angebot ganz gezielt zum Wohle ihrerMitarbeiter.

38 OutdoorDas Immenstädter Unternehmen faszinatour unter-stützt Firmen in Veränderungsprozessen und moti-viert oder trainiert Mitarbeiter und Führungskräfte.

Besser leben

10 Die RosenauDas Wohnen am Wasser wird Wirklichkeit. Und zwarschon in wenigen Wochen. Noch in diesem Herbstkönnen sich im Kemptener Baugebiet Rosenau dieersten Familien an der Iller niederlassen.

45 Moderne HolzhäuserBauen mit Holz hat im Alpenraum seit JahrhundertenTradition. SchreyöggBau im Unterallgäu ist einmoderner Betrieb, der Holzmassiv-Häuser in kurzerBauzeit, behaglich und nach Stand der Technik fertigt.

54 Grüner DaumenEin schöner Garten erfordert Zeit und Fachwissen.Beides haben die Mitarbeiter von W & W Garten- undLandschaftspflege.

84 Schmid WohnbauIn Amtzell bei Wangen ist das Unternehmen SchmidWohnbau GmbH & Co. KG ansässig, das sich auf dieErstellung und die Veräußerung von schlüsselfertigenWohnungen spezialisiert hat.

Schöner leben

42 KonzeptkunstMit zwei Kunstaktionen sorgte der KemptenerKünstler Guenter Rauch im vergangenen Sommer fürAufsehen. Seine Arbeiten, ob Konzeptkunst, Zeichnungen oder Malerei fasst er unter dem Label»Alpinen« zusammen.

48 Guter Geschmack»Reischmann« ist für viele Allgäuer und Ober schwa -ben ein feststehender Begriff, wenn es um Mode,Sport und Trends geht – übrigens seit 150 Jahren.

62 PflanzenparadiesOb weiß, gelb, blau oder ein sattes grün – das Oberdorfer Pflanzenparadies empfängt den Kundenmit einer Blumenpracht wie aus dem Bilderbuch.

72 Galerie SeidenlichtWie eine Perlenschnur reihen sich Ausstellungen vonGalerist Martin Irtzing in seiner Galerie Seidenlicht.Und sie ziehen nicht nur Kunstliebhaber aus derRegion in ihren Bann.

Gewinnen Sie…34 … exklusive Rad-Trikots für die Allgäu-Rundfahrt

40 … Höhenflüge im Hochseilgarten für Ihr Firmenteam

53 … zwei Flüge nach Pisa ab Memmingen

100 Impressum

…noch was

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Viel Grün und eine exklusive Atmosphäre laden zu Firmenfesten ein

Wer arbeitet, muss auch feiern. Doch bei der Suche nach der geeigneten Location für Betriebsfeste müssen die verantwortlichen Planer einiges beachten: Die Räumlichkeiten sollten in der Nähe sein, der Service muss stimmen, die Küche sollte auf spezielle Wünsche eingehen und man möchte in einemgediegenen und dennoch gemütlichen Ambiente zusammensitzen. Alles Eigenschaften die auf die zwei Clubhäuser des Golf ResortsSonnenalp-Oberallgäu zutreffen.

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Grün, bergig, wunderschön!« – vielmehr fällt einem erstmal nicht ein,wenn man sich dem Golf Resort

Sonnenalp-Oberallgäu bei Ofterschwangnähert. Denn der Zauber der Landschaftverschlägt nicht nur den Touristenbeinahe die Sprache. Hier liegen zweiGolfplätze beschaulich nebeneinander, diegemeinhin als die schönsten Golfarealedes Allgäu gelten. Der Golfplatz Sonnen -alp und die Anlage Oberallgäu bietenGolfern alles was sie brauchen, um ihrenSport mit ganzer Passion auszuüben:perfekt gepflegte Grünflächen und zwei18-Loch-Meisterschaftsplätze, die zu den»Leading Golf-Courses of Germany«gehören. Auch das »Drumherum« ist vollund ganz auf anspruchsvolle Golfer

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Alpines Flair und Behaglichkeit dankLeinen, Leder und viel Holz.

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zugeschnitten: Übungsplätze, zwei Pro-Shops, Driving Range mit überdachtenAbschlägen und, und, und. Doch auchNicht-Golfer sind hier herzlich will -kommen. Zum Beispiel in den beidenClubhäusern der Golfplätze.

Extrawünsche? Aber gerne doch!»Viele Unternehmen nutzen die Mög lich -keit, bei uns zu feiern. Und wir tun alles,damit jede Veranstaltung zum einzigar-tigen Erlebnis wird«, lädt GeschäftsführerHanspeter Schratt ein. Ein erfahrenesBankettteam kann dabei »fast jedenWunsch« erfüllen und stimmt jede Festi-vität auf die individuellen Bedürfnisse undAnsprüche ab. Ob es um spezielle Dekora-tions- oder Musikwünsche geht, oder umein passendes Rahmenprogramm – dieServicemitarbeiter kümmern sich umalles, was dem Kunden wichtig ist.

Bei der Entscheidung, in welcherLokalität man seine Feier ausrichten will,besteht die Wahl zwischen dem urigenHolzhaus der Sonnenalp, oder demmodernen Golfrestaurant Oberallgäu. Dascharmante Interieur der Häuserverkörpert dank Leinen, Leder und vielHolz alpines Flair und Behaglichkeit.

Beide Restaurants bieten Platz für rund100 Personen, die sowohl drinnen als auchdraußen feiern, essen und genießendürfen. Zwei großzügige Terrassen offen-

auch für kleine Betriebe normalerweisekein Hindernis, bei uns zu feiern.« DieseTatsache hat sich allgäuweit rumge-sprochen – mit ein Grund für die positiveEntwicklung des Resorts, welches vonBeginn an gute Zuwachsraten verzeichnenkonnte. Doch statt sich auf dem Erfolgauszuruhen, suchen Schratt und seineMitarbeiter stets nach Verbesserungsmög-lichkeiten und nach neuen zukunftsfä-higen Konzepten. »Wir betrachten alles beiuns mit kritischen Augen und versuchenstets zu optimieren. Nur dadurch kann diehohe Qualität gehalten werden«, soSchratt. Dagmar Gard

baren im Sommer einen fantastischenAusblick auf weite Grünflächen und diebeeindruckende Berglandschaft. Außer -dem ist beiden Häusern der herzliche undaufmerksame Service gemeinsam, für dendie Restaurants bekannt und beliebt sind.Denn: trotz gehobener Atmosphäre undstilvoll-elegantem Ambiente legenHanspeter Schratt und sein Team großenWert auf Gastfreundschaft, die vonHerzen kommt.

Kulinarische GenüsseDie kreative Küche im ClubhausSonnenalp und im Clubhaus Oberallgäuist inspiriert von frischen Produkten ausder Region. Die Küchenchefs beiderRestaurants sind es gewohnt auch fürgroße Feiern lukullische Leckerbissen zuzaubern, die jede Feier zum »unvergess-lichen Geschmackserlebnis« werdenlassen. Die Bandbreite der Küche reichtvon herzhaften Allgäuer Schmankerln biszu feinen Edelfisch-Kompositionen. Undauch hier gilt: der Gast ist König. »Wirversuchen unseren Gästen auch imBereich der Küche jeden Wunsch zuerfüllen,« sagt Schratt.

Wer nun glaubt, so viel Professionalitätund Service verbunden mit dem exklu-siven Golf-Ambiente, muss teuer sein, derirrt, versichert Hanspeter Schratt: »UnserePreise halten sich im Rahmen und sind

Golfresort Sonnenalp-Oberallgäu GmbH

Golfplatz OberallgäuUntermühlegg 2387538 BolsterlangTelefon (08326) 3859410

Golfplatz SonnenalpMuderbolz 1087527 OfterschwangTelefon (08321) 272181

www.golfresort-sonnenalp.de

Kreative Küche inspiriert von frischen Produkten aus der Region

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Bis Ende Oktober sind auf dem56000 Quadratmeter großen Arealdie ersten sanierten denkmalge-

schützten Wohnungen im Haus B bezugs-fertig. Insgesamt entstehen auf demGelände der ehemaligen Spinnerei undWeberei 122 denkmalgeschützte Wohn-einheiten, fünf Doppel- und zehn Reihen-häuser. Das Sanierungs- und Neubaupro-jekt Rosenau zählt damit zu den bedeu-tendsten Wohnbauprojekten in ganzSchwaben.

»Der harte Winter war zwar auch füruns eine große Herausforderung, aber ins-gesamt liegen wir mit unserem Projekt vollim Plan«, sagt Michael Matzner von derPfersee Kolbermoor GmbH & Co. KG,Frankfurt. In den vergangenen Monatensind die Arbeiten in der Rosenau mitvollen Schritten vorangegangen. Derzeitwerden die Sanierungsarbeiten im Haus Bfertiggestellt. Hier haben die Pfersee Kol-bermoor und die Fünfte Eptagon Immobi-lien GmbH & Co. KG, Villingen-Schwen-ningen, insgesamt 27 Wohneinheiten her-richten lassen.

Inklusive der Abrissarbeiten, diebereits im Jahr 2006 erfolgten, haben dieInvestoren bereits über zehn Millionen

Die Rosenau

Wohnen an der Iller

Das Wohnen am Wasserwird Wirklichkeit. Und zwarschon in wenigen Wochen.Noch in diesem Herbstkönnen sich im KemptenerBaugebiet Rosenau dieersten Familien direkt ander Iller niederlassen.

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Euro in der Rosenau verbaut. »DieseSumme muss man erst einmal stemmen«,sagt Bernd-Peter Hirt vom Bauträger desObjektes, der Fünften Eptagon Immobi-lien GmbH & Co. KG. Allein 780000 Eurokostete im Jahr 2007 der Neubau der Fuß-gänger-Brücke über die Iller, die seither alsGolden Gate von Kempten auch ein opti-scher Hingucker ist. Der Hochwasser-schutz, der am südlichen Ende derzeitfertig gestellt wird, kostet die Investoreninsgesamt über eine Million Euro.

Über die bisherige Investitionssummeund künftige Aufträge dürfen sich aucheinige namhafte Allgäuer Bau- und Hand-werksbetriebe freuen, die vom Auftragsvo-lumen des Rosenau-Projektes profitieren.Bekannte Allgäuer Firmen wie die Dobler-

Gruppe (Kaufbeuren, Kanalverlegungen),die Anton Ambros GmbH (Hopferau,Zimmermannsarbeiten) oder die KutterGmbH (Erschließung) sind am derzeitbedeutendsten Sanierungsprojekt des All-gäus beteiligt.

Die nächsten Meilensteine wartenschon: Am Haus C wird fleißig an der Tief-garage mit insgesamt 82 Stellplätzen gear-beitet, hier rechnen die Projektverantwort-lichen ebenfalls mit der Fertigstellung biszum Herbst. Anschließend kommen noch30 Fertiggaragen als Aufbauten dazu.Bereits im August werden die Muster-häuser im Neubau fertiggestellt sein. Ins-gesamt entstehen auf dem Areal entlangder Iller fünf Doppel- und zehn Reihen-häuser.

Die Rosenau soll ein neuer Stadtteilvon Kempten werden. Das 56000Quadratmeter große Areal ist einesder letzten Grundstücke am innerstäd-tischen Illerufer. Die alten Manufak-turgebäude der ehemaligen Spinnereiund Weberei werden komplett restau-riert und in großzügige Wohnungenumgewandelt. Nach der Renovierungsollen auch das Spinnereikontor unddie Direktorenvilla Platz für Gewerbe-und Wohnräume bieten. Darüberhinaus entsteht in den kommendenJahren durch den Neubau von neuenReihen- und Doppelhäusern hochwer-tiger Wohnraum auf dem Gelände.Integriert in das Gesamtkonzept sindSpielplätze, ein Tennisplatz sowie einFeuchtbiotop mit Naturteich.

Über das Projekt Rosenau

Noch wird gebaut – ab Herbst können die ersten Bewohner einziehen.

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Die Sanierung der Rosenau

• umfassende Dach- und Fassadensanierung mit innenliegender Wärmedämmung

• Neubau und Begrünung einer Tiefgarage mit direktem Zugang

• komplett neues Elektro- und Rohrleitungssystem

• neue Treppenhäuser

• Einbau von Aufzügen

• Anbau von Balkonen und Wintergärten

• Neubau von großzügigen Abstellräumen

• neue Bäder mit hochwertiger Ausstattung

• Video-Klingelanlage

• Herrichten der alten Parklandschaft inklusiveNeupflanzung von attraktiven Grünanlagen

• abwechslungsreiche Aktionsflächen für Kinder und Erwachsene

• Service Center im ehemaligen Baumwoll-Lager

Die Geschichte der Rosenau

• Bereits im 8. Jahrhundert lebten Menschen in der Rosenau, in Höhe der Illerbrücke befand sicheine Burg.

• 1604 entstand an dieser Stelle ein kleines Schlösschen.

• In der vorindustriellen Zeit lebten die begüterten Bürgerfamilien Kemptens an der Iller.

• Als Neubronner’sches Schlossgut wurde das Landinklusive Schlösschen und Landwirtschaftsgebäudevon der Baumwoll-Spinn- und Weberei erworben. Das Schlösschen diente bis 1900 den Direktoren derFabrik als Wohnsitz.

• Das große Gebäude für die Spinnerei und Webereiwurde 1853 fertig gestellt.

• 1991 wurde die Spinnerei, ein Jahr später die Weberei stillgelegt.

• 2006 begannen die Sanierungsarbeiten für das große Wohnprojekt Rosenau in Kempten.

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Pfersee Kolbermoor GmbH & Co. KGKennedyallee 76, 60596 Frankfurt am MainTelefon (069) 63306-0, Telefax (069) [email protected]

ROI Projektbau Holding GmbH & CO. KGGerberstraße 72, 78050 VS-VillingenTelefon (07721) 9182-0 , Telefax (07721) [email protected]

Projektbüro Rosenau in KemptenTelefon (0831) 5909539

»Ich freue mich, dass wir jetzt denersten großen Bauabschnitt abschließenund damit auch nach außen dokumen-tieren können, was sich in der Rosenaualles bewegt hat. Schließlich strahlt dasProjekt weit über die Grenzen des Allgäushinaus«, sagt Michael Matzner. Nicht nurfür Kapitalanleger, sondern auch für Eigen-nutzer bietet die Investition in denkmalge-schützten Wohnraum enorme Vorteile,weil sämtliche Sanierungskosten inner-halb von zehn Jahren steuerlich komplettabgeschrieben werden können. Und dassind für den Käufer immerhin 65 Prozentseiner Investitionssumme. Entsprechendbegehrt sind die Wohnungen in derRosenau. Im Haus B mit seinen insgesamt27 Wohneinheiten ist nur eine Wohnungnoch nicht vermarktet.

Nach Fertigstellung des Gesamtpro-jektes soll die Rosenau als licht bebauteWohn-Oase in zentraler Lage erstrahlen,mit naturnahem Wohnraum und unterBeibehaltung des über Jahrhundertegewachsenen Baumbestandes. »Wirwollen für alle Generationen den pas-senden Wohnraum anbieten, für Singlesund junge Familie genauso wie fürSenioren«, sagt Matzner. Exklusivitäterhält das Projekt nicht nur durch seinenhohen Servicecharakter, sondern auchdurch seine exponierte Lage. Die Rosenauist eines der letzten Grundstücke am inner-städtischen Illerufer und daher eine beson-dere Rarität. Ein Fußweg über die im Jahr2007 von der Eptagon Immobilien Hol-ding GmbH & Co. KG und der FünftenEptagon Immobilien GmbH & Co. KG neugebauten Illerbrücke verbindet dieRosenau mit der Innenstadt.

Interessenten können sich bei derPfersee-Kolbermoor unter Telefon (069)6963306-0, der ROI Projektbau unter(0 7721) 9182-0 oder im Internet unterwww.rosenau-kempten.de über den aktu-ellen Projektstand informieren.

Ingo Jensen

Die Rosenau soll als licht bebaute Wohn-Oase in zentraler Lage erstrahlen.

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Wenn man an etwas glaubt, kann man bekanntlich Berge versetzen. Sagtzumindest der Volksmund – und meint das natürlich im übertragenen Sinne.Aber wenn man weiß wie, kann man tatsächlich und auch in der WirklichkeitBeachtliches versetzen. Häuser zum Beispiel. Experte in diesem Metier istdie Firma JaKo in Emishalden bei Rot an der Rot. Die Firma ist Teil der sogenannten Jäger-Gruppe. Denn neben JaKo zählen inzwischen insgesamtvier verschiedene Firmen zum Verbund. Neben der eigentlichen ZimmereiJäger, mit der vor 120 Jahren alles begann, sind das außer der Baudenkmal-pflege, die zwischenzeitlich das Herzstück des Unternehmens ausmacht,auch noch die Firmen »CONRED« und »Salsero«.

Vor rund 30 Jahren war es der Vaterder heutigen Firmeninhaber, ErwinJäger, der die Idee mit dem Häuser-

versetzen hatte. Zu einer Zeit, zu der diewenigsten auf alte Sachen Wert legten. Zueiner Zeit, in der vieles weggeworfen undbesonders auch viele alte Bauten einfachdem Erdboden gleichgemacht und durchneue ersetzt wurden. Eine Zeiterschei-

nung, die heute viele gerne rückgängigmachen würden.

Erwin Jäger jedoch, so berichtet seinSohn Bernd, habe schon immer ein Faiblefür die alten Dinge gehabt. Dafür freilichsei er oft auch belächelt worden. Aber erließ sich nicht beirren und als er dann voneinem Tag auf den anderen schwererkrankte, war es an den Söhnen, zu ent-

Wenn Häuser umziehen ...

Das fachgerechte Restaurieren historischer Bauteile ist zweifelsohne eine Herausforderung – der Transport der Teile eine andere, nicht minder wichtig. Hierzu hat das Unternehmen JaKo Baudenkmalpflege ein eigenes Verpackungssystem entwickelt, damit alles »heil« am neuen Wunschort ankommt.

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Der Mut gab ihnen jedoch Recht:Heute hat die Firma JaKo Baudenkmal-pflege einen ausgemacht guten Namen inFachkreisen. So gibt es im süddeutschenRaum praktisch kein Freilichtmuseum, dasnicht zum Kundenstamm von JaKo gehört.Wobei es nicht nur Museen sind, für diedie Jägers arbeiten. »Wir versetzen auch fürPrivatleute ein Haus, wenn gewünscht.«

Drei Brüder, die einiges »bewegen«: Bernd, Martin und Karlheinz Jäger (v. li.n.re.). Bernd kümmert sichum die Akquise von Spezial objekten (Translozierung und große GU- Restaurierungs-Objekte), Martin ist zuständig für Struktur,Personal und Zukunftsvisionen, und Karlheinz hält den Finanzbereich im Auge.

Zur Unternehmensgruppe Jäger zählen:

• JaKo Baudenkmalpflege (incl. Restaurierung, GU-Projekten undDinesen) www.jako-baudenkmalpflege.de.

• Die ursprüngliche Zimmerei: Sie bietet heute keine Zimmerei -arbeiten mehr an, sondern moderne Dienstleistungen für den Bau.Konkret heißt dies: Firmen können bei der Firma Jäger Zimmer-leute und auch Maurer »ausleihen« und dazu auch projektbezogendie Arbeiten von firmeneigenen Bauingenieuren und Architektenin Anspruch nehmen.

• Die Firma CONRED: Diese beschäftigt sich mit Holz- und Bauten-schutz. Dazu gekommen sind die Jägers über ihre Firma JaKo, diein der Regel ja mit alten Bauten zu tun hat. CONRED bietet dieAnwendung einer gänzlich neuen Technik, der so genanntenMikrowellentechnik. Damit kann man Holzschädlinge (Insekten,Pilze) abtöten – ohne Einsatz von Chemie. »Im süddeutschen

Bereich sind wir die einzigen, die das derzeit anbieten«, so BerndJäger. Hölzer müssen dafür nicht ausgebaut werden, können anOrt und Stelle verbleiben. Aufträge hierzu erhielt das Unter-nehmen in diesem Segment bereits aus ganz Europa, selbst ausRussland. Nähere Infos: www.con-red.com.

• Der »Salsero«: Das ist ein Gesundheitsstuhl, der von der Jäger-gruppe vertrieben wird. Ganz nach dem Motto »Sitzen mit Freudean Bewegung«. Entwickelt hat ihn ein Cousin der drei Jäger-Brüder,Edwin Jäger. Er ist ausgebildeter Bühnentänzer und Tanzpädagoge.Aufgrund unfallbedingter Rückenbeschwerden und weil ihm nie-mand wirklich helfen konnte, hat er diesen Stuhl entwickelt, derwesentlich zur Verbesserung seiner Beschwerden beigetragen hat.Der »Salsero« (spanisch für »Salsa-Tänzer«) fördert dynamischesSitzen und führt zu einer natürlichen Be- und Entlastung der Mus-kulatur und der Bandscheiben. Sein »inneres Geheimnis« beruhtauf einer Kugel, die einen quasi »zwingt«, sich rückengerecht hin-zusetzen und aufzustehen. Nähere Infos: www.salsero-design.de.

scheiden, hören wir auf oder machen wirweiter. Sie entschieden sich fürs Weiterma-chen, auch wenn, so gesteht Bernd Jäger,dies keine einfache Entscheidung war.»Denn wenn man wie wir in einem Famili-enbetrieb aufwächst, bekommt man dieguten, aber eben auch die problematischenSeiten mit. Das wird abends alles am Ess-tisch besprochen.«

Nur leider wüssten noch zu wenige, dasses diese Möglichkeit gibt.

Das Versetzen von Häusern nenntman translozieren. Konkret bedeutet dies:Die JaKo-Leute katalogisieren anfangs dasObjekt stufenweise (jeder einzelne Balkenbeispielsweise wird nummeriert) understellen einen so genannten Translozie-rungsplan (was wird in Einzelteilen abge-

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katalogisierenabbauenverpackentransportierenauspackenaufbauenrestaurierenabbauenverpackentransportierenauspackenaufbauen

Früher haben die Jägers ein Haus abgebaut und am neuen Standort wieder aufgebaut. Heute transportieren sie es zunächst in ihre eigens dafürgebaute Halle, wo es komplett neu aufgebaut und fachgerecht restauriert wird. Damit sind die Arbeiter auch nicht so abhängig vom Wetter oder derTemperatur beispielsweise. Und erst wenn alles passt – bis dahin freilich können schon mal ein bis drei Jahre vergehen – wird das Haus am neuenStandort wiederaufgebaut. Dank entsprechender Vorarbeiten kann dies dann binnen weniger Tage realisiert werden.

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baut, was kann am Stück transportiertwerden). Danach wird das Objektbehutsam abgebaut, verpackt und in dieheimische Halle transportiert. Dort wirddas Gebäude dann 1:1 wieder aufgebautund fachgerecht restauriert. Dann wird eswieder in Einzelteile zerlegt und verpacktund kann dann binnen weniger Tage amWunschort wieder originalgetreu aufge-stellt werden. Dieses Verfahren wurde vonJaKo mittels wissenschaftlicher Arbeitenund anhand von jahrelanger Erfahrungentwickelt. »Es handelt sich um ein System,das in seiner Wirtschaftlichkeit und auchin der Qualität einzigartig ist«, sagt BerndJäger. Kunden böte man zudem ein Kom-plettpaket: »Sie erhalten von uns Planung,Statik, Ausführung – alles, was dazu ge -hört.«

Das Translozieren ist aber nicht daseinzige, was die Jägers anbieten. Sie sindauch Experten im fachgerechten Restau-rieren historischer Objekte. »Bei der Res-taurierung geht es darum, alte Werte zuerhalten, Substanz zu sichern und fachge-recht nach alter Handwerkstradition wie-derherzustellen«, erklärt Bernd Jäger. Dazubeschäftigt das Unternehmen geschultesFachpersonal für die Umsetzung alleranstehenden Arbeiten: Maurer, Gipser,Zimmermänner, Restauratoren. Und auchIngenieure und eine eigene Architektin.Insgesamt arbeiten rund 40 Mitarbeiterfür die Jäger-Gruppe.

GU ermöglicht KostensicherheitEng verbunden mit dieser Entwicklungsteht auch die Abwicklung solcher Pro-jekte als Generalunternehmer. »Dasbedeutet, wir sind Ansprechpartner füralle Gewerke und Belange und könnendaher und nicht zuletzt auch aufgrundunserer Erfahrung absolute Kostensicher-heit und Planbarkeit bieten.« Nach demMotto »Alles aus einer Hand« bietet dasUnternehmen »alles, was das Herzbegehrt« – von der Suche nach einem pas-senden Objekt über die Planung, Beratung,Bauleitung und Ausführung bis zur schlüs-selfertigen Übergabe. »Zum garantiertenFestpreis«, wie Jäger verspricht. »Daskönnen wir garantieren, weil alles inunserer Hand liegt.«

Eines der interessantesten Projekte, das die Firma JaKo realisiert hat, wardie Versetzung des Kaufhauses Pfeifer von Stetten am Kalten Markt nach Neu-hausen ob Eck. Die jahrhundertealte Kaufladen, der besonders den Soldaten derehemaligen Garnisonsstadt diente, hatte es nämlich in sich. Denn der ehemaligeBesitzer (inzwischen verstorben), hatte nach der Schließung seines Geschäftesalles aufgehoben, was nicht verkauft worden war. So kamen unerwartet beispiels-weise originale Persil-Packungen ausden 50er-Jahren oder noch originalverpackte Radios aus jener Zeit zumVorschein. »Eben Dinge, die eseigentlich nicht mehr gibt«, so BerndJäger. Die größte Überraschungjedoch fand sich im Schuppen hinterdem Haus unter allem möglichenAnderen. »Der Raum war praktischnicht mehr begehbar, so voll war er«,erinnert sich Jäger. Als man sich ansAusräumen machte, kamen schließ-lich zwei sehr gut erhaltene Oldtimerzum Vorschein: ein Hanomag CabrioBaujahr 1934 und ein Mercedes 170Baujahr 1951. »Eine Riesen-Überra-schung, über die sich das Museum,in dem das Kaufhaus heute steht,natürlich freute«, berichtet Jägers.

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nEinen besonderen Auftrag bekamen die Jägers vom Bauernhofmuseum inIllerbeuren. Hierbei handelte es sich um ein typisches Bauernhaus aus denStauden (Region um Augsburg). Dieses Kleinbauernhaus bzw. diese Söldewurde im Jahre 1668 erbaut. Dies wurde mittels dendrochronologischen Gut-achten nachgewiesen. Die Außenmauern, die ursprünglich aus Fachwerkwaren, wurde im Laufe des 19. Jahrhunderts durch massive Ziegelwändeersetzt. Diese Ziegelwände wurde beim Umzug des Gebäudes als ganzes umge-setzt, d. h. die Wände hatten eine Höhe von knapp fünf Metern, eine Länge vonca. vier bis fünf Metern (die Wände wurden an den Schnittstellen mit einergroßen Betonsäge vertikal aufgeschnitten) und eine Breite von ca. 40 bis60 cm. Das Gebäude wird im Museum im Zeitschnitt des Jahres 1890 darge-stellt. Zu diesem Zeitpunkt war das Haus noch mit Stroh gedeckt. Die Fotoswurden noch vor der Strohdachdeckung gemacht.

Die Herausforderung für das Unternehmen der enge Zeitplan von August2008 bis Juni 2009. Dieser musste unter anderem auch eingehalten werden,da eigens ein Kamerateam des Bayerischen Rundfunks (Sendung: »UnserLand«) diese Arbeiten begleitete und eine 12-teilige Fernsehdokumentationdaraus entstand. Die Jäger-JaKo-Baudenkmalpflege hat die komplette Planung,Koordination und die Ausführung aller Arbeiten (in enger Zusammenarbeitund Absprache mit Museumsleiter Dr. Kettemann) übernommen. Und dasschönste für den Bauherrn: zum garantierten Festpreis.

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JaKo Baudenkmalpflege GmbH Emishalden 188430 Rot an der RotTelefon (07568) 9606-0Telefax (07568) [email protected]

Alles, was ok ist, wird erhalten. Alles, was der Ausbesserung bedarf, erledigen Fachleute derFirma JaKo mit viel Liebe zum Detail. Und wenn mal etwas fehlt: Das »Ersatzteillager« derFirma JaKo ist so groß, dass praktisch alles originalgetreu ersetzt werden kann. In der JaKo-Hallein Emishalden lagern u.a. rund 600 alte Türen. Dazu rund 60 Kubikmeter an Fichten-Altholzund 30 Kubikmeter an Eichen-Altholz.

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7)Zum Portfolio des Unternehmens

zählt darüber hinaus seit 1999 auch nochdas Verlegen so genannter Dinesen-Massiv holzdielen: »Wenn Sie ein außerge-wöhnliches Schmuckstück für IhrenBodenbelag suchen, sind Sie bei unsrichtig. Wir bieten Dielen, die so breit undso lang sind, dass das Auge vergeblich nacheiner nicht vorhandenen Fuge oder Ver-bindung sucht.« Kunden hierfür findensich im Übrigen nicht nur im heimischenOberschwaben. Auch im Museum Brand-horst in München, in unmittelbarer Näheder Pinakotheken, liegt beispielsweise ein

solcher Boden. Und gerade sind die Jäger-Leute aus Teheran zurückgekehrt, wo sieden neuen Gaggenau-Showroom ausge-stattet haben.

Hofbräuhaus in PekingUnd demnächst werden sie vielleicht sogarnoch weiter reisen: »Weihnachten war einchinesischer Manager bei uns. Er hat dieRechte am Hofbräuhaus für China undmöchte in Peking ein original deutschesHaus aufstellen, das als Hofbräuhaus prä-sentiert werden soll«, verriet Bernd Jäger.Nun suche mal also nach einem geeig-

neten Objekt und wenn man sich einigwerde, werde man dieses eben nachPeking transportieren.

An spektakuläre Aufträge sind dieJägers ja gewöhnt: Erst kürzlich haben siezum Beispiel ein ganzes Gasthaus imRheinland »verpflanzt«. Um rund 30 Kilo-meter – ins Freilichtmuseum Kommern.Das »schwierigste« daran war die Umset-zung der Toilettenanlagen. »Das haben wirin einem Block transportiert, mit allenFliesen am Boden und an den Wänden«,berichtet Bernd Jäger. 120 Tonnen wog dasTeil. »Da hat man dann schon so etwas wieEhrfurcht, wenn so ein Ding am Kranhängt«, gesteht Jäger. Das Gewicht und dieKosten machen dem Unternehmen danndoch auch mitunter deutlich, dass esGrenzen gibt. Die einzigen Grenzen frei-lich, die die Jägers kennen. »Ansonstenmachen wir alles möglich«, sagt BerndJäger. Gemeinsam mit den Kunden, so dieFirmenphilosophie, möchte man »etwasbewegen«, Erfahrungen aus der Vergan-genheit in die Zukunft übertragen. »So wiees in den vergangenen 100 Jahren war undwie dies auch noch die nächsten 100 Jahreder Fall sein wird«.

Maria Anna Weixler-Schürger

»Wir bieten Dielen, die so breit und so lang

sind, dass das Auge vergeblich nach einer

nicht vorhandenen Fuge oder Verbindung sucht.«

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IDEENHOLZENERGIE

Hackschnitzel, Sägespäne, Rindenmulch soweit das Augereicht: In der Holz-Auf bereitungsanlage in Riedlings beiLeutkirch türmen sich meterhohe Berge aus gehäckseltemHolz oder feinem Sägemehl. Betreiber der Anlage ist die FirmaZollikofer aus Seibranz bei Bad Wurzach. Das Traditionsunter-nehmen ist Spezialist für Holzlogistik und Holzbrennstoffe –und hat sich in die Riege der Energieerzeuger eingereiht: Zollikofer beliefert und beteiligt sich seit einiger Zeit anHeizkraftwerken.

Vom Logistiker bis zum Energieanbieter

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Fast im Minutentakt rollen schwerbeladene Laster auf den Hof der Auf-bereitungsanlage in Riedlings. Der

säuerliche Geruch von frisch bearbeitetemHolz hängt in der Luft. Die Lkws liefernGebrauchtholz, frisch geschlagenesStammholz oder Äste an, die hier zu Hack-schnitzeln oder Sägemehl weiterverar-beitet werden. Bevor die Fuhre abgeladenwird, prüft ein Mitarbeiter die Qualität derLadung. Mit einer Motorsäge trennt erratzfatz einige Endstücke aus dem Holz-bündel heraus. Alles muss schnell gehen.Logistik ist schließlich ein eng getaktetesGeschäft. Kaum ist der Lkw leer, lädt einRadlader schon wieder eine neue FuhreHolzschnitzel auf. Noch ein kurzer Zwi-schenstopp auf der großen Waage, undschon rollt das Fahrzeug wieder vom Hof.

Biomassetransporte statt Milchfahrten»Leerfahrten gibts bei uns heute kaumnoch«, erläutert Geschäftsführer WilfriedZollikofer. Früher war das noch anders.»Da sind schon mal leere Lkws ins Elsaßgefahren, um Sägemehl zu holen.« Früher– das war vor über vierzig Jahren. SeinVater Otto Zollikofer hatte sich 1966 alszweiter Sohn eines Landwirts auf denTransport von Milch spezialisiert. Alsdamals immer mehr kleine Molkereienverschwanden, musste sich Zollikofernach neuen Aufträgen umsehen. StattMilch fuhr er nun Sägemehl und andereRestprodukte aus Sägewerken. Die Auf-träge nahmen zu, das junge Unternehmenwuchs stetig. Ab 1985 expandierte dieFirma mit der Gründung neuer Niederlas-sungen oder übernahm bestehendeFirmen. Heute hat Zollikofer neben demStammsitz in Bad Wurzach-Seibranzsechs Standorte in Kehl am Rhein, Isny,Ebersdorf in üringen, Baruth bei Berlin,

Leutkirch-Riedlings und in Luzern-Emmen in der Schweiz. So entwickeltesich aus dem kleinen Transportunter-nehmen im Lauf der Jahrzehnte ein inter-nationales Logistikunternehmen, das sichauf den Handel mit Biomasseproduktenspezialisiert hat. In Zahlen ausgedrückt:160 Mitarbeiter kümmern sich heutedarum, dass Zollikofer jährlich rund4,5 Millionen Kubikmeter Holz-Biomasseauf der Straße, Schiene oder über den Was-serweg transportiert. Das entspricht einerMenge von rund 250 bis 300 Lkw-Ladungen pro Arbeitstag.

Eine Menge Holz, die Zollikofernational und international für seine Indus-trie- und Gewerbekunden bewegt. »Holzist ein gesuchter Artikel«, pflichtet Wil-fried Zollikofer bei. Die Firma beliefert diePapierindustrie mit Hackschnitzeln, Holz-werkstoffindustrie sowie die Pellet- undBiomasseindustrie. Durch die hohe Nach-frage nach Biomasse werde jetzt sogarWaldholz verarbeitet. Daraus entsteht bei-spielsweise natürliches Dämmmaterial fürÖkohäuser.

Der Firmenchef resümiert: »Allerdingsist der Markt überhitzt – doch das ist poli-tisch wohl beabsichtigt.« Er betont, dass»Hackschnitzelfeuerungen heute ausge-reift und genauso komfortabel zu beheizensind wie konventionelle Feuerungen.« DasPremiumprodukt der Bad Wurzacher sinddemnach Hackschnitzel. Zollikofergewinnt sie aus Sägerestholz, Waldholz,Landschaftsschnitten und Gebrauchtholzder Klasse A1. Je nach Größe, Wasserge-halt und mit oder ohne Rinde gibts die Ver-brennungshackschnitzel in verschiedenenAusführungen, die unter dem Marken-namen »pezzos« geführt werden. Für dieZiegelindustrie produziert das Unter-nehmen Sägespangranulat, die »pallinos«.

»Holz ist ein gesuchter Artikel.«

Drei Generationen führen die Firma Zollikofer: Wilfried, Philipp und Otto Zollikofer (v.li.)

Zollikofer-Mitarbeiter nimmt eine Holzprobe.

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Quelle: C.A.R.M.E.N. Centrales Agrar-Rohstoff-Marketing-und Entwicklungs-Netzwerk e.V.

Preisentwicklung bei Holzhackschnitzeln, Holzpellets, Heizöl und Erdgas

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Holz als Konkurrenz zu Gas und ÖlZollikofer beliefert Heizkraftwerke vonKommunen und Unternehmen. DieZahlen beeindrucken: Rund 240 000Tonnen Biomasse liefert das AllgäuerUnternehmen beispielsweise jährlich alleinan die Aufbereitungsanlage in Baruth. »DieMarktentwicklung des Holzgeschäfts hatzwei wesentliche Gründe«, sagt KlausSchwarz, der im Hause Zollikofer dieBereiche Biomasse und Verbrennungsan-lagen verantwortet. »Die stärkere Nutzungvon Holz in Kachelöfen und die Verbrei-tung von Biomasse-Heizkraftwerken.«Holz stehe ganz klar in Konkurrenz zu Gasund Öl. Politisch und gesellschaftlich sei diestärkere Nutzung von nachwachsendenRohstoffen wie Holz gewollt.

Aus diesem Grund setzt Zollikofer inZukunft verstärkt neben Logistik und Auf-bereitungsanlagen auf das Errichten vonHeizkraftanlagen. Die Bad Wurzachersind nämlich nicht nur Rohstofflieferantfür fremde Heizkraftwerke, sondern betei-ligen sich auch an eigenen Kraftwerken.»Von der Planung über die Rohstoffversor-gung und Errichtung bis hin zur Finanzie-rung und das Betreiben der Heizkraft-werke können wir alle Leistungenanbieten«, so der Biomasse-FachmannSchwarz. Spezialisten sprechen von »Holz-wärme-Contracting«. Damit treten sie inKonkurrenz zu etablierten Strom- undGasanbieter wie EON oder ENBW.»Dieser Markt wird bislang von dengroßen Anbietern vernachlässigt – und

Zollikofer-Standorte

wir können hier schneller agieren«, ist Wil-fried Zollikofer überzeugt.

Heizkraftwerk für OchsenhausenIm Visier hat die Firma vor allem Kom-munen. Für die 12 000-Seelen-GemeindeOchsenhausen hat Zollikofer mit Partnernjetzt mit dem Bau eines Heizkraftwerksbegonnen. Das Projekt »Nahwärme Och-senhausen« umfasst den Betrieb einesKraftwerks und die Verlegung eines Heiz-wärmenetzes, das vor allem öffentlicheGebäude einschließlich des weithinbekannten Klosters Ochsenhausenumfasst. Im ersten Schritt soll das Kraft-werk Wärme produzieren, später soll auchStrom erzeugt werden. Allein der ersteBauabschnitt bedeutet eine Investition

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Zollikofer GmbH & Co. KGStarkenhofener Straße 1688410 Bad WurzachTelefon (07564) 9348-0Telefax (07564) [email protected]

von sechs Millionen Euro. Investitionssi-cherheit bekommen die Bauherren durchdie Gemeinde Ochsenhausen, mit derman eine Abnahmegarantie von fünfzehnJahren vereinbart hat.

Keine Kapitäne der LandstraßeFür die Zukunft des Unternehmens istnicht nur wirtschaftlich gesorgt. Auch dieNachfolge ist vorbildlich geregelt: In dritterGeneration unterstützt Philipp Zollikoferden mittelständischen Familienbetrieb.Besonders erfreulich ist die geringe Fluk-tuation der Mitarbeiter. Wobei WilfriedZollikofer einschränkt: Wechsel gebe eshäufiger bei den Fahrern der 60 Lkwsumfassenden Firmenflotte. »Die Zeit, alsdie jungen Leute Kapitän der Landstraße

sein wollten, ist vorbei.« Der Beruf seidurch die hohe körperliche und familiäreBelastung nicht mehr so attraktiv wiefrüher. Deshalb kommen die Mitarbeiterheute nicht mehr nur aus der Region.

Im Büro der Aufbereitungsanlage inRiedlings hat die Firma in einer Ecke Pro-dukte zusammengestellt, die aus Holz her-gestellt werden. Von Papiertaschentü-chern über Kleintierstreu bis hin zur Blu-

menerde ist alles dabei. Kurios sind dieSägemehl-Kekse nach »Original Türki-schem Holzbrot-Rezept« einer württem-bergischen Naturwaren-Bäckerei. »Diesollen sehr gesund sein«, schmunzelt Wil-fried Zollikofer. Holz zum Essen? Der Fir-menchef denkt schon an die Zukunft:»Holzkekse als Bioware könnte doch einneuer Markt sein«, scherzt er gemütlich.

Edith Rayner

»Politisch und gesellschaftlich ist die stärkere Nutzung von nachwachsenden Rohstoffen wie Holz gewollt.«

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Unterirdische Kanalrakete mit Wasserantrieb und Weitblick

Was für die meisten Menschen selbstverständlich ist, ist beinäherer Betrachtung eine große Errungenschaft der modernen Zivilisation: nämlich die Kanalisation. Ohne sie würden Abwässerunkontrolliert unsere Landschaft verunreinigen. Städte undKommunen betreiben deshalb einen hohen Aufwand zu derenReinigung, Instandhaltung und Sanierung. Seit kurzem ist ein neuartiges Kanalreinigungsgerät mit integrierter TV-Kamera auf demMarkt, das die Wartung und Instandhaltung des Kanalnetzeswesentlich erleichtert. Die Firma Optronic aus Waltenhofen hat dasGerät für einen weltweiten Markt entwickelt.

nehmen anschließend in einem zweitenArbeitsgang den Kanalabschnitt mit einerKamera. »Erst wird gereinigt, aber gegucktwird nur selten«, erläutert Sepp Riezler diebislang übliche Vorgehensweise bei derKanalwartung. »Denn die TV-Inspektionkostet den Kommunen zusätzlich Geld.«Die vermeintliche Kosteneinsparungdurch die »blinde Rohrreinigung« könntesich als Fehleinschätzung herausstellen:Denn das nachträgliche Reparieren vonSchäden kommt die städtischen und kom-munalen Netzbetreiber oft noch teurer zustehen. Ökonomisch und ökologisch sinn-voller wäre eine intelligente, bedarfsorien-tierte Kanalreinigung und -vorsorge, diemögliche Schäden bereits beim Spülvor-gang aufdecke, sagt der Allgäuer. Bislangscheiterte diese Zwei-in-Eins-Lösungjedoch an den technischen Möglichkeiten.Denn lange gelang es der Branche nicht,das Reinigungsgerät mit einer funktionie-renden TV-Kamera zu bestücken, die wäh-rend des Spülvorgangs zuverlässig Bilderin guter Auflösung aus der Unterwelt andas Spülfahrzeug übertragen konnte.

Kamera mit TurbineMit einem neuartigen Reinigungsgerät,Jetcam genannt, haben die Optronic-Ent-wickler nun eine praxistaugliche Lösungfür dieses Problem gefunden: Die Jetcamist mit zahlreichen Reinigungsdüsen undeiner Hochleistungs-Kamera mit Weitwin-

Unsere Städte und Gemeinden sinddurchzogen mit einem Kanalnetz,das sich kilometerlang unter der

Erde ausbreitet. Fast jedes Haus ist daranangeschlossen, es gehört zum Leben dazu.Über Abwasserentsorgung machen sichdeshalb die Menschen im Alltag kaumGedanken. Sepp Riezler, Chefentwicklerbei Optronic, denkt seit 1978 überSchmutzwasser-Kanäle nach. Er entwi-ckelte die erste TV-Kamera im Allgäu, die

Bilder vom Innenleben des Kanalnetzesauf Monitore übertragen konnte. Die Entwicklung einer solchen

Kamera war damals eine große Hilfe fürReinigungsfirmen und Kommunen, diesich um die regelmäßige Wartung derKanäle zu kümmern hatten. Durch jenefortschreitende Technik, die eine Bildüber-tragung aus dem Rohrinnern ermöglichte,konnte endlich Licht ins unterirdischeDunkel gebracht werden. Bei Problemenin den Rohren wie etwa Rissen, Ablage-rungen oder Kanalverstopfungen durchWurzeleinwüchse, konnten die Kanalnetz-betreiber endlich eine eindeutige Diag-nose stellen; eine genaue Lokalisierung desProblems war nun möglich. »Eigentlichsollten die Kanäle bei jeder Reinigung aufihren Zustand überprüft werden«, findetder Entwicklungsleiter. »Trotzdem gehörtdie Inspektion mit einer Kamera beimKanal-TÜV heute immer noch nicht standardmäßig dazu.« Warum eigentlichnicht?

Blinde Rohrreinigung nicht mehr Stand der TechnikDie turnusmäßige Wartung der Kanal-netze läuft seit Jahrzehnten nach der glei-chen Routine ab: Im ersten Schritt wird derSpülgang durchgeführt, bei dem ein Gerätunter hohem Wasserdruck durch dieRohre geschickt wird. Sollten Problemeauftreten, inspiziert das Reinigungsunter-

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kelobjektiv bestückt. In dem rustikalenGehäuse aus Edelstahl, das wie eine Raketeaussieht, befinden sich außerdem ein LED-Beleuchtungssystem, ein Stromgeneratorsowie eine Sprühvorrichtung zur Reini-gung von Beleuchtung und Kameralinse.Die zwölf Kilogramm schwere Jetcam mitHightech-Innenleben und Turbinenan-trieb ist eine »Weltneuheit«, wie Optronic-Inhaber Pascal Riezler betont. Erstmalskann nämlich in einem einzigen Arbeits-schritt der Abwasserkanal zuverlässiggespült, inspiziert und die Ergebnissedokumentiert werden. Die Videoübertra-gung erfolgt in Echtzeit per Funk mit einerneuartigen Datenübertragungs-Techno-logie, die erst seit wenigen Jahren für denPraxiseinsatz ausgereift ist. »Wir habensieben Jahre experimentiert, bis wir dieJetcam zur Marktreife entwickelnkonnten«, so Pascal Riezler weiter. »UnserTestkanal in Waltenhofen ist daher sicherder mit Abstand sauberste Kanal imganzen Landkreis«, amüsiert sich der Sohnvon Sepp Riezler. Unzählige Male habeman hier getestet und ausprobiert. »Aberder Aufwand hat sich gelohnt.« Zurzeitkönnen die digitalen Signale per LAN-Übertragung hundert Meter weit gesendetwerden, »wir feilen bereits an einer nochhöheren Reichweite«. Ihre Neuentwick-lung haben sich die Optronic-Chefs mitPatenten schützen lassen. Die Jetcam gibtes außerdem auch in einer kleineren Aus-führung.

In der Praxis kann jedes bestehendeSpülfahrzeug für 20 000 Euro nachgerüstetwerden. Eine Rohrreinigungsfirma kannso ihren Kunden »wesentlich mehr Qua-lität abliefern«, ist Sepp Riezler überzeugt.Das Jetcam-System besteht aus drei Teilen:dem Reinigungsgerät mit integrierterKamera, einem Abnehmer aus zwei Alu-miniumhalbschalen, der die Bilddatenvom Hochdruckschlauch weiterleitet,sowie einem handlichen Koffer, der einenTouch-Monitor und die dazugehörigeSoftware enthält.

Marktnische erobernPascal und Sepp Riezler setzen große Hoff-nungen in die Jetcam. Denn Reinigungs-firmen und Netzbetreiber würden glei-chermaßen profitieren: »Reinigungs-firmen können mehr Leistung zu attrak-tiven Angebotspreisen anbieten« lobt derFirmenchef die Vorteile des Systems, »undNetzbetreiber können durch bedarfsorien-tiertes Reinigen effizienter warten undsanieren.«

Inzwischen haben die Allgäuer ihreWeltneuheit auf Messen in Deutschland,Schweiz, Frankreich, Italien, Singapur undden USA vorgestellt. Die Serienproduk-tion der Jetcam, die eine Marktlücke fürdie Kanal- und Rohrreinigungsindustrieschließt, ist nun angelaufen. Die erstenAuslieferungen an Kunden stehen unmit-telbar bevor. Edith Rayner

»Wir feilen bereits aneiner noch höheren

Reichweite«.

»Es wird gereinigt, aber geguckt wird nur selten«.

OptronicPascal RiezlerIndustriestraße 5387448 WaltenhofenTelefon (0831) 28885Telefax (0831) [email protected]

Das Optronic-Team (von links): oben: P. Riezler, S. Wersig, D. Ludwig, D. Müller, R. Offor, M. Baum, unten: J. Riezler, S. Riezler, D. Waldmann und R. Maurer.

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Die perfekte Führungskraft hat die Intelligenz eines Albert Einstein,den Geschäftssinn eines Bill Gates und das Charisma von GeorgeClooney. So jemanden gibt es natürlich nicht in einer Person. Deshalbist die Besetzung einer Führungsposition, die der Wunschvorstellungeines Unternehmens möglichst nahe kommt, für Personalstrategeneine echte Herausforderung. Mit Erfahrung, Intuition und dem Einsatzdes modernen Personalauswahlverfahrens Assess findet Karl-HeinzBrunner von der Firma secum die richtigen Führungskräfte.

Wer sich für eine neue Stellebewirbt, kämpft oft gegen dieeigene Unsicherheit an. Er weiß,

dass es keine Chance für einen zweitenEindruck gibt. Die schriftliche Bewerbungmuss so gut sein, dass eine Einladung fürein Bewerbungsgespräch ausgesprochenwird. Ist diese Hürde genommen, ent-scheiden neben den fachlichen Fähig-keiten Sympathie und Auftreten über eineZu- oder Absage. Aber auch auf Unterneh-merseite kann Unsicherheit entstehen, vorallem bei der Suche nach einer neuen Füh-rungskraft. Im typischen Bewerbungsver-fahren folgen nach dem ersten Interviewoft weitere Gespräche oder Tests in einemAssessment-Center. Keine Frage, dieSuche nach der richtigen Führungskraftkostet ein Unternehmen viel Zeit undGeld.

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Erworbene und angeborene Eigenschaften»Mit modernen Analysemethoden« istKarl-Heinz Brunner überzeugt, »kann diePersonalsuche beschleunigt werden undbringt zuverlässige Ergebnisse.« Dennwird die Stelle trotz aller Sorgfalt falschbesetzt, »dann wird’s erst recht teuer fürdie Unternehmen.« Klassische Bewer-bungsgespräche und Assessment-Testserlaubten aber kaum eine fundierte Prog-nose über die berufliche Leistung einerneuen Führungskraft. »Leider schauenheute viele Firmen noch zu sehr auf diefachliche Eignung eines Bewerbers, diePersönlichkeit wird zu wenig beachtet«, soder secum-Gründer und Geschäftsführer.Lange gingen Personalforscher nämlichdavon aus, dass Persönlichkeit und beruf-liche Leistung getrennt zu betrachtenseien. »Erworbene Eigenschaften wieWissen und Fertigkeit werden betont,angeborene Charaktereigenschaften wienatürliche Fähigkeiten und Persönlichkeitspielen eine untergeordnete Rolle.«Neuere Studien zeigen jedoch, dass Per-sönlichkeit eine sehr viel größere Auswir-kung auf die Leistung hat als bisher ange-nommen. »Gerade bei einer Führungs-kraft sind die persönlichen Werte, Einstel-lungen und Kompetenzen ausschlagge-bend, ob diese Person aus eigenem Antriebnach Spitzenleistung strebt.« Denn nichtsbehindere den Erfolg eines Projekts so sehrwie jemand, der am falschen Platz odernotorisch unzufrieden sei. Eine Gallup-Studie aus dem Jahr 2007 stellte fest, dassneun von zehn Arbeitnehmern hierzu-lande keine echte Verpflichtung gegen-über ihrer Arbeit hätten. 69Prozentmachten lediglich Dienst nach Vorschrift,und 18Prozent hatten die innere Kündi-gung bereits vollzogen.

Assess-Analyse für fundierte PersonalentscheidungenDas Wissen um Kompetenzen undStärken von Führungskräften ist für Unter-nehmen wichtig – von der richtigen Aus-wahl über die Teambildung bis hin zurlangfristigen Förderung der Mitarbeiter inSchlüsselpositionen. »Ein Unternehmensollte deshalb die Stärken des Bewerbersund seine Kompetenzen schon am Anfangeines möglichen gemeinsamen Wegeskennen.« Karl-Heinz Brunner nutzt spe-ziell für die zielgerichtete Auswahl vonFührungskräften ein modernes Analyse-verfahren, Assess genannt. Assess ist einPersönlichkeitstest für die Personalaus-wahl und –entwicklung, mit dem Brunnererfolgreich arbeitet: »Assess liefert wesent-liche Informationen über Charaktermerk-male und Eigenschaften von Kandidatenoder Mitarbeitern, die auf deren beruflicheLeistung Einfluss haben«, erläutert derKemptener. Konkret liefert das Personal-tool Informationen über Eigenschaftenwie Entscheidungsfindung, Durchset-zungsfähigkeit, Teamfähigkeit und prakti-sches Denken. Angeborene, für die jewei-lige Position wichtige Persönlichkeitsei-genschaften wie Denk-, Arbeits- undBeziehungsstil werden gemessen. Diesewerden mit den standardisiertenAnforderun gen, die sich durch den spezifi-schen Arbeitsplatz und die Brancheergeben, verglichen. Falls der Abgleich miteinem vorhandenen Kompetenzmodellkeine schlüssigen Daten liefert – etwa, weildie Position oder der Arbeitsplatz unter-nehmensspezifisch ist, kann die Assess-Analyse mit einem eigens erarbeitetenKompetenzmodell abgeglichen werdenund die gewünschten Aussagen liefern.

Karl-Heinz Brunner ist begeistert vonden Ergebnissen des Analyseverfahrens:

»Nichts behindert den Erfolgeines Projekts so sehr wiejemand, der am falschen Platzoder notorisch unzufrieden ist.«

Karl-Heinz Brunner.

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Allgäuer Wirtschaftsmagazin (AWM): Sie setzen ASSESS von der Firma secum seit Januar ein. Welche Erfahrungen haben Sie gemacht?Björn Fritz: Wir nutzten ASSESS anfangs für dieAuswahl von Bewerbungskandidaten. Dann sindmeine Mitarbeiter neugierig geworden – undschließlich wollten alle diesen Persönlichkeitstestmachen. Erstaunlich war, dass die Selbsteinschät-zung der Leute oft stark abwich von den Ergeb-nissen der Analyse. Interessanterweise bestätigten die Kollegen in derRegel das Bild, das die ASSESS-Analyse von derjeweiligen Person lieferte. Es war ein richtig span-nender Prozess, der auch unerwartete Ergebnissezur Persönlichkeit eines Mitarbeiters hervor-brachte.

AWM: Was waren denn das für unerwartete Ergebnisse?Fritz: Ich habe Qualitäten an Mitarbeitern ent-deckt, die ich gar nicht suchte! Da ist zum Beispieleiner unserer Monteure, der sich als Reformer, alsIdeengeber entpuppt hat. Ich wusste gar nicht,was er für tolle Ideen hat! Ich frage ihn jetzt immer,wie er über ein bestimmtes ema denkt. Ich setzeihn heute natürlich ganz anders ein.

AWM: Und wie geht es so einem Mitarbeiter,wenn er plötzlich ganz anders im Betrieb wahrgenommen wird?Fritz: Er fühlt sich bestätigt! Und wird natürlichvon allen Kollegen anders wahrgenommen.

AWM: Das bedeutet, dass alle Mitarbeiter überdie Ergebnisse der Kollegen informiert werden?Fritz: Wir haben die Ergebnisse mit dem Einver-ständnis aller uns gegenseitig zugänglich gemacht– natürlich unter professioneller Anleitung. Daslief geplant ab: Wir buchten an einem SamstagVormittag einen Raum bei der Firma secum. DieVorstellung der ASSESS-Einzelergebnisse in derGruppe übernahm Herr Brunner. Es war einrichtig aufregender Tag für meine Mitarbeiter!

AWM: Jeder weiss also über die Schwächendes anderen Bescheid...Fritz: … nein, das kann man so nicht sagen: In demschriftlichen ASSESS-Profil werden nämlich dieStärken des einzelnen betont. Die Schwächen inte-ressieren nicht wirklich, wir lernen, damit umzu-gehen. ASSESS kann ich wirklich nur weiteremp-fehlen, und ich bin froh über mein eigenesErgebnis. Denn es hat mich Gottseidank (lacht) inmeiner Position als Führungskraft bestätigt!

Die Firma Biogastechnik Björn Fritz in Kempten nutzt das Personalanalyse-Verfahren ASSESS zur Personalentwicklung.

Edith Rayner sprach für das Allgäuer Wirtschaftsmagazin mit Björn Fritz.

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secum gmbHLindauer Straße 487439 KemptenTelefon (08 31) 9 60 39 [email protected]üroöffnungszeiten Mo bis Do von 8 bis 17 UhrFr von 8 bis 15 Uhr

»Damit kann ich die Leute da einstellenund fördern, wo sie ihre Stärken haben.«Das Verfahren liefert zudem Informa-tionen, wenn eine Person an der falschenStelle im Einsatz ist: »Ein Chef kann seinenMitarbeiter oder seine Mitarbeiterin so ananderer Stelle neu einsetzen, statt neu ein-

zustellen.« Brunner erläutert, wie das inder Praxis ablaufen kann: Bewirbt sich bei-spielsweise eine Person für eine Stelle imBereich Arbeitssicherheit, könne dasAssess-Ergebnis lauten: »Ihre Stärkenliegen nicht in der Arbeitssicherheit. AberSie wären ein prima Vertriebsleiter.« DasVerfahren könne feststellen, mit welchenTrainings ein Mitarbeiter seine Stärkenbesser nutzen könne. »Natürlich wird auchmit dem besten Training aus einem Acker-gaul nie ein Rennpferd«, räumt Brunnerein. »Aber die Entwicklungsbedürfnisseeines Mitarbeiters können mit demAssess-Kompetenzmodell optimalerkannt und gefördert werden.« Perso-naler hätten damit ein Instrument in derHand, das die Personalarbeit weniger nachsubjektiver Einschätzung, sondern aufBasis eines professionellen, psychologischfundierten Verfahrens leiten würde.

Persönlichkeitstest stressfrei am ComputerDer Persönlichkeitstest nach Assess dauertetwa 45 Minuten und kann – Computervorausgesetzt – zu Hause oder am Arbeits-platz durchgeführt werden. Der Ablauf istunkompliziert: Die Kandidatenerhalten per Mail die Zugangs-daten und den Link zum Ver-fahren. Damit kann er online denFragebogen aufrufen, der 350Fragen umfasst. Gefragt ist immerdie Selbsteinschätzung des Kandi-daten. Die Fragen beziehen sich auf Aus-sagen über berufsbezogenes Verhaltenund Denkweisen, die er per Mausklickbejahen oder ablehnen kann. Anhanddieser Selbstbeurteilung ergeben sich 24Persönlichkeitseigenschaften, die sich indie drei Bereiche Denkstil, Arbeitsstil undBeziehungsstil unterteilen lassen. Unterden Bereich Denkstil fallen Aspekte wie

die Visionskraft oder die Fähigkeit zuunternehmerischem Denken und Han-deln. Der Arbeitsstil gibt Hinweise auf diePlanungs- und Organisationsfähigkeitoder die Integrität des Kandidaten. Imdritten Bereich Beziehungsstil misst dasVerfahren Eigenschaften wie Kommunika-

tionsstärke, Motivations-kraft oder kulturelles Ver-ständnis. Assess bewertetdie Persönlichkeit der Kan-didaten vor allem hinsicht-lich ihres Potenzials für Füh-rungs- und Management-aufgaben.

Die Ergebnisse werdenin einem Bericht zusam-

mengefasst, der anschließend in einempersönlichen Gespräch mit dem ausgebil-deten und im Verfahren geschultenTrainer Karl-Heinz Brunner besprochenwird. »Die Auswertung des Verfahrensgibt mir ein genaues Bild« so der secum-Geschäftsführer, »was für ein Handlungs-oder Trainingsbedarf besteht.« So könneder Mitarbeiter etwa durch gezielte Trai-nings oder Einzelcoachings weiter geför-dert werden.

Obere Liga am MarktMit einem 15-köpfigen Team betreuenKarl-Heinz Brunner und sein PartnerUlrich Müller heute im Großraum Allgäu30000 Menschen in rund 800 Unter-nehmen mit dem gesamten Dienstleis-tungsangebot der Firma. Er unterstützt diePersonalprozesse in mehr als 50 Unter-nehmen, zu denen die Erstellung eines Stel-lenprofils, die Formulierung der Suchan-zeige oder die Auswahl des geeignetenBewerber gehören. Brunner weiß, dass diebesten Kandidaten in der Regel gar nichtauf dem Markt der Arbeitssuchenden auf-tauchen. Sein Credo: »Nicht nur das Was,sondern auch das Wie spielt im Job eine

Rolle.« Die Methode des Allgäuers hatErfolg. Mit einer zielgerichteten Persön-lichkeitsmischung aus Intelligenz,Geschäftssinn und Charisma fand der Per-sonalstratege in den letzten Jahren fürseine Auftraggeber die am meisten umwor-benen Mitarbeiter – nämlich die Topkan-didaten, die bereits auf dem Arbeitsmarktwaren. Edith Rayner

»Nicht nur das Was, sondern auchdas Wie spielt im Job eine Rolle.

»Die Entwicklungsbedürfnisseeines Mitarbeiters können mit dem

Assess-Kompetenzmodell optimal erkanntund gefördert werden.«

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Auf den Sattel, fertig, los…

Bernd Holzer erfindet das Rad zwar nicht neu, sorgt aber dafür, dass sich immer etwas bewegt. Mit seinemFahrradhandel ist er in Kempten St. Mang eine der Top-Adressen, wenn es um den Radsport geht. Immer wieder gibt es auf diesem Gebiet neue Trends. Seit 16 Jahren ist Bernd Holzer mit seinem kompetentenTeam immer am Puls der Zeit dabei.

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Was als Senioren-Mobil anfing, hatlängst den Sprung zum trendy,praktischen Alltagsfahrzeug

geschafft und wird auch von sportlichenRadfahrern nicht mehr schief angesehen.Ob Geländefahrt in den Allgäuer Bergenoder der Arbeitsweg – E-Bikes sind salon-fähig geworden. Einen Trend, den auch dieSportler in der Region für sich entdeckthaben. Daher sind die E-Bikes auch vonBernd Holzers Ausstellungsfläche nichtmehr wegzudenken. »Ich verkaufe vieleRäder, die mit einem Elektroantrieb ausge-stattet sind. Die Nachfrage ist enorm.«,bestätigt Bernd Holzer den Run auf diepraktische Strampelhilfe. Die Vorteile desmotorisierten Rades liegen klar auf derHand: Der Gegenwind ist nur halb so stö-rend, der Anstieg bringt einen kaum ausder Puste und eigentlich hätte man amEnde der Radtour doch noch ein paar Kilo-meter ausgehalten. Wer ein E-Bike seineigen nennt, wird mindestens einen dieserFaktoren zu schätzen wissen. Wahrschein-lich sogar alle, je nachdem, wofür er seinFahrrad mit Elektromotor einsetzt.  Holzerbietet E-Motoren und E-Bikes aller gän-gigen Hersteller wie zum Beispiel BionXoder Pansonic an. Alle Marken, die Holzerin seinem Geschäft verkauft, stehen fürqualitativ hochwertige und reichweiten-starke Antriebe. Das Handling bei der Bernd Holzer erklärt die Vorzüge des E-Bikes.

Montage und des Aufladens der Batterieist einfach zu bedienen. Ist der Akku leer,kann er einfach an der Steckdose wiederaufgeladen werden.

Bernd Holzer ist im Radsport ein alterHase und kennt sich aus. Lange ist er selbstAmateurrennen für den Radsportclubgefahren. Seit 16 Jahren hat er sein Augen-merk nun auf die Beratung und den Ver-kauf in seinem eigenen Radgeschäft gelegt.Seine aktive Rennzeit hat er längst hintersich gelassen. Jedoch ist und bleibt das Rad-fahren die große Leidenschaft des Sport-lers. Auf die Frage, ob auch er als Radprofi,mit einem E-Motor fahren würde, ant-wortet der 41-jährige: »Sofort! Ich selbstbin von dem Antrieb überzeugt und eserleichtert einem schwierige Anstiegeungemein. Immerhin kann man damiteine Geschwindigkeit von knapp 25 Stun-denkilometer fahren. Naja, genaugenommen sind es 24,999 – bei mehrbräuchte man ein Kennzeichen.« AberAchtung an alle Sportmuffel, deren Herzvor Freude jetzt höher schlägt: Es musstrotzdem noch gestrampelt werden. Derumweltfreundliche Elektromotor ver-stärkt die Pedalkraft lediglich und wirdnicht ersetzt! So bewältigen Radler abertrotzdem weite Strecken und steile Berg-straßen gelenkschonend, entspannt undimmer im Wohlfühlbereich.

Rad fahren

mit (eingebautem)

Rückenwind

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Da sich die E-Bikes einfach handhabenlassen, kann man ohne langes Üben auf-steigen und losfahren. Die Akkus reichenfür eine Tour von 40 bis 60 Kilometern jenach Steilheit des Geländes und Gewichtdes Fahrers. Die modernen Hochleistungs-Akkus sind an jeder Steckdose schnellwieder aufgeladen »Gegen eine Probefahrtspricht gar nichts. Ich berate interessierteKunden gerne. Sie können jedes Rad – obnun mit oder ohne Motor einen Tag lang

Kunde findet bei mir das perfekteFahrrad.«, so der 41-Jährige. Holzer nimmtsich im Gespräch mit dem Kunden vielZeit und findet so heraus, was dieser wirk-lich braucht. Immer stellt er dann ein Radnach den individuellen Bedürfnissenzusammen. Auch in Sachen Equipmentund Verkehrssicherheit lässt Holzer keineWünsche offen. Die Beratung fängt beimSicherheitshelm an und hört beim Fahr-radschuh auf. Damit der Schuh auch dierichtige Passform hat, bietet der Fahrrad-handel Holzer sogar eine Analyse mit demSQlab Footdisk an. Hier wird ein digitalesBild des Fußabdrucks erstellt.

Auf gut 250 Quadratmeter bietet dasFachgeschäft exklusiv Räder von den Her-

Exklusive Räder auf

250 Quadratmetern …

ausprobieren.« Wer nun über die Anschaf-fung eines elektrischen Motors für seinFahrrad nachdenkt, der kann sich diesenauch nachträglich anbauen lassen. Ein wei-terer Service, den Holzer seinen Kundenanbietet.

Der Kunde ist hier König…Die individuelle Beratung des Kunden istfür Bernd Holzer und seinem Team einMuss. »Ein Rad muss genau passen. Jeder

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stellern Scott und Steppenwolf an. »Was den Service unddie Aktualität angeht, so gehen wir mit der Zeit. Ständiggibt es Neuheiten. Die Technik und die Sicherheit im Rad-sport wird stetig verbessert«, sagt Holzer. Er versprichtseinen Kunden Qualität und bietet Räder in jeder Preis-klasse an. Vom ersten Kinderrad, dem familientauglichenAlltagsrad bis hin zum professionellen Tourenrad ist fürjeden Sport und -Radelfan etwas dabei.

Ein weiteres Angebot von Bernd Holzer: Die Werk-statt im Keller des Fahrradgeschäfts. Hier stellen er undseine zwei Mechaniker für den Kunden die Räderzusammen und führen Reparaturen schnell und gewis-senhaft aus. »Aber nicht nur meine Stammkundenkönnen den Reparatur-Service nutzten. Ich schicke nie-manden weg und kümmere mich auch um die Räder vonKunden, die nicht in meinem Geschäft gekauft wurden.«,bekräftigt der 41-Jährige. Sina Krupka

Fahrradhandel Bernd HolzerLudwigstraße 10987437 KemptenTelefon (0831) 62154Telefax (0831) [email protected]

… vom Sicherheitshelm

bis zum Fahrradschuh

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Zu gewinnen:

Zum 30. Mal veranstaltet der Radsportclub Kempten die »Sparkassen Allgäu-Rundfahrt«. Am Sonntag, 25. Juli, können bei dieser wohl größten Breitensport-Radveranstaltung im Allgäu alle Radfahrer mitmachen.

Auch das Allgäuer Wirtschaftsmagazin wird dabei sein und verlost 30 Rad-Pakete im Gesamtwert von ca. 3500 €.

30 exklusive Rad-Trikots von 2XU

Sammeln Sie mit uns Kilometer bei der Allgäu-Rundfahrt

Bitte schicken Sie bis spätestens 5. Juli eine Postkarte oder E-Mail mit dem Betreff: Allgäu-Rundfahrt an:TT Verlag GmbH, St.-Mang-Platz 23, 87435 Kempten, [email protected] Sie nicht, Ihre Adresse, sowie die geplante Tour-Nummer anzugeben.Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

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Darin enthalten:

ein hochwertiges Radtrikot von 2XU Anmeldegebühr für die Allgäu-RundfahrtSie können sich zwischen folgenden Runden entscheiden Tour 1: 68 km Tour 3: 125 km Tour 2: 93 km Tour 4: 175 kmWeitere Informationen unter: www.rsc-kempten.de

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Entspannung als DienstanweisungDemographischer Wandel und Verlängerung der Arbeitszeit sind diewesentlichen Aufgaben, denen sich dieUnternehmen heute zunehmendstellen müssen. Zahlreiche AllgäuerFirmen haben diese Entwicklungbereits für sich erkannt und förderndaher nicht nur die betrieblicheFortbildung, sondern auch dieGesundheit ihrer Mitarbeiter. Um dieFirmen aktiv dabei zu unterstützen,hatte das Kemptener FreizeitbadCamboMare zusammen mit demAllgäuer Wirtschaftsmagazin einGewinnspiel gestartet. Wir berichtetenin der Februar-Ausgabe darüber. Indieser Ausgabe dürfen wir die glücklichen Gewinner vorstellen.

Die Teilnahme war großartig und dasist genau das, was wir mit unseremFirmengewinnspiel erreichen woll -

ten. »Wir müssen attraktive Angebote zuattraktiven Preisen gestalten und die Men-schen für Gesundheitsthemen sensibili-sieren.«, betont Bernhard Dengel, Betriebs -leiter des CamboMare in Kempten. Schon

Mitarbeiterbesprechung mal anders im Kemptener Freizeitbad CamboMare

Gutscheinübergabe an die Firmenvertreter (v. li.): Dieter Schüßler (Betriebsrat GROB-Werke), Bernhard Dengel (Betriebsleiter CamboMare) und Wilhelm oma (Geschäftsführer BayWa Kempten).

Gewonnen!

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lange verfolgt Dengel intensiv das emaGesundheitsmanagement – und dies mitzunehmendem Erfolg. Dafür hat er Koope-rationen mit Unternehmen aus der Regionins Leben gerufen. Das CamboMare hilftFirmen dabei, mehr für das Wohlergehender Beschäftigten zu tun. Viele Unter-nehmen in der Region nutzten bereitsaktiv die vielfältigen Angebote der Kemp-tener Bade- und Saunalandschaft. Durchden Vorteil der Kooperation gibt es den

Eintritt für Firmenangehörige mit 15 %ermäßigt, und das auf alle regulären Tarife.Mit einem Firmenausweis und einem per-sonalisierten Foto darauf kann der Mitar-beiter das Angebot jederzeit nutzen.

»Das Gute daran,« freut sich Cambo-Mare-Chef Dengel, »es entstehen für dieFirmenchefs keinerlei Kosten. Ganz imGegenteil – sie profitieren nur davon, dennsie gewinnen dadurch zufriedene und leis-tungsfähige Mitarbeiter.«

Das CamboMare hilft Firmen dabei,

mehr für das Wohlergehender Beschäftigten zu tun.

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…die Gewinner des FirmengewinnspielsDas Losglück hat den GROB Werken ausMindelheim den ersten Platz beschert.Der Allgäuer Anlagenhersteller kann sichüber den Hauptgewinn von insgesamt 20Urlaubsfeeling-Karten im Gesamtwertvon 1 100 Euro freuen. Das Unternehmenbeschäftigt in seinem Stammwerk gut2 000 Mitarbeiter in der Planung, Ferti-gung und Montage von Werkzeugma-

schinen. Die Gutscheine erhalten Mitar-beiter, die sich im abgelaufenen Geschäfts-jahr durch besonders viel Engagement undIdeenreichtum ausgezeichnet haben. Denzweiten Platz belegt der Baustofffach-handel BayWa. Das international tätigeUnternehmen mit Hauptsitz in Münchenist mit 3 000 Vertriebsstandorten in 14europäischen Ländern vertreten. Für denBayWa-Konzern nimmt die Gesundheitund Leistungsfähigkeit der Mitarbeitereinen hohen Stellenwert ein, und sowerden die 15 Gutscheine im Gesamtwertvon 825 Euro an Beschäftigte im Vertriebs-standort Kempten verteilt. Über immer -hin 10 weitere Gutscheine im Gesamtwertvon 550 Euro und den dritten Platz freutsich Firma ASISTA-Teile fürs Rad aus Leut-kirch. Das mittelständische Unternehmenzählt zu den bedeutendsten FirmenDeutschlands, wenn es um die Herstellungund den Vertrieb von Fahrradteilen geht –und zwar weltweit.

…den stressigen Alltag komplett abschütteln…Die Gewinner dürfen sich nun allesamtüber einen entspannten Aufenthalt in derKemptener Bade- und Saunawelt freuen.Darin enthalten: Eine Tageskarte derSauna und Badewelt, eine Vitalmassageüber 30 Minuten, ein Fitnesssalat inklusiveGetränk und obendrauf einen Leihbade-mantel. Auf über 6 000 Quadratmeternbietet das CamboMare Badespaß undErholung für die ganze Familie. Das Frei-zeit- und Erlebnisbad lädt mit über elf ver-schiedenen Saunen zum Entspannen ein.Im Außenbereich finden die Besucher eine

Kräutersauna, eine Erdsauna oder eingeräumiges Saunahaus mit Platz für 50Gäste vor. Das Verwöhnprogramm scheintschier endlos, denn auch im Wellnessbe-reich hat das Freizeitbad einiges zu bieten.Mit allen Sinnen verwöhnen. Das Beauty-Angebot reicht von der klassischen Mas-sage bis hin zur Ayurveda-Massage undverschiedenen pflegenden Peeling-Behand lungen. Immer wieder lockt dasCamboMare mit neuen Aktionen, denfamilienfreundlichsten Tarifen im Allgäuund geht so auf die Bedürfnisse der Besu-cher ein. Nicht umsonst gilt die Bade- undSaunawelt im gesamten Allgäu als einmoderner, aufgeschlossener und innova-tiver Dienstleistungsbetrieb. Sina Krupka

CamboMareAybühlweg 5887439 KemptenTelefon (0831) 58121-0Telefax (0831) [email protected]

Die Bade- und Saunawelt als moderner, aufgeschlossenerund innovativer Dienstleistungsbetrieb.

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Neben touristischen Adventure- undOutdoor-Programmen, dem Hoch-seilgartenbau und dem Veran-

stalten von Incentives und Events, hat sichfaszinatour im Segment »Beratung undTraining« auch international einen Namengemacht. Der Firmenname »faszinatour«ist Programm, und so geht es darum, Team-und Führungskräfteentwicklung aufaußergewöhnliche Art und Weise,naturnah und mit viel Spaß zu erleben. Jenach Tiefe und Anforderung, kann einMotivationsevent vom zweistündigen

RAUS AUS DER KOMFORTZONE!

Echtes Teamwork und Produktivität sindwichtige unternehmerische Erfolgsfaktoren.Und das Gute ist: Positive Energie, gegen-seitige Wertschätzung und Motivation sinderlernbar. Das Immenstädter Unternehmenfaszinatour unterstützt Firmen in Verände-rungsprozessen und motiviert oder trainiertMitarbeiter und Führungskräfte. Dabei wirdauf eines besonderen Wert gelegt: es mussnachhaltig sein und Sinn stiften.

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Incentive bis zum mehrtägigen Traininggehen. Sicher ist immer: Die Veranstal-tungen schaffen Begeisterung und Motiva-tion und bieten vor allem Lern- und Ent-wicklungschancen.

Werner Vetter, der zusammen mitCharly Siegl die Firma vor rund 25 Jahrengegründet hat, erklärt das Konzept: »Dankder modernen Hirnforschung wissen wirheutzutage, dass Verhalten am nachhal-tigsten durch persönliche Erfahrungengeprägt wird. Deshalb gehen wir beiunseren Teambuilding- oder Führungsse-

1986 entdecken die Studien-freunde Charly Siegl und WernerVetter beim Heliskiing in Kanadaund Raften in Neuseeland einen inEuropa kaum bekannten Trend: dieOutdoor-Bewegung. Fasziniert vonder Mischung aus Abenteuer,Sport und Naturerlebnis gründensie noch während des Studiums ihreigenes Unternehmen: die faszina-tour Abenteuerreisen GmbH. »Am Anfang hatten wir einSchlauchboot und boten exklusi -ven 5-Sterne-Hotels das bis datoweitestgehend unbekannte »Rafting« an,« erzählt Vetter. DankMut, Pioniergeist und Gespür fürTrends entwickelte sich faszinatourin den folgenden Jahren stetigweiter. Mit sechs Unternehmens -bereichen, drei eigenen Outdoor-zentren und rund 50 festen undüber 200 freien Mitarbeitern istfaszinatour heute der europäischeMarktführer für Dienstleistungenim Outdoor bereich.

Werner Vetter

Charly Siegl

Vom Outdoorpionier zumgefragten Trainingsanbieter

Die Entstehungs-geschichte von faszinatour

minaren genau diesen erfahrungsorien-tierten Weg.« Um es vereinfacht zu sagen:die gängigen Seminare, mit Flipcharts, Vor-trägen und Co. bilden zwar weiter, aber sieändern nichts am Verhalten des Einzelnen.Erst die eigene erlebte Erfahrung kann dastiefste Innere erreichen und damit einenachhaltige Verhaltensänderung bewir -ken. »Wir gehen zum Beispiel mit den Teil-nehmern auf Hochseilgärten oder bauenSeilbrücken, um anschließend ihr Ver-halten zu reflektieren. Starke Momente fürstarke Teams – das ist es worum es uns

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geht«, erklärt Vetter, der begeistert ist,wenn er in hoch zufriedene Gesichterseiner Teilnehmer am Ende eines Trai-nings sieht.

Wissenschaftlich fundiertGanz klar, die erfahrungsorientierten Trai-nings von faszinatour sollen Spaß machen-doch wer sich auf ein fun- und adrenalin-orientiertes Outdoor-Event freut, liegtdennoch daneben. »Zusammen mit denGuides und Trainern verlassen die Teil-nehmer die persönliche Komfortzone umGeist, Körper und Seele über dasgewohnte Maß hinaus zu fordern. Daskann teilweise ziemlich hart sein«, soVetter, der auch selber immer noch seineeigene Komfortzone verlässt. (»Laufen imSchneeregen« oder »Schlafen unter freiemHimmel« sind nur zwei Beispiele, die er ineinem Nebensatz schmunzelnd erwähnt). Was relativ simpel klingt, ist in Wahr-

heit ein wissenschaftlich fundiertes Trai-ningskonzept, dessen Erfolge erwiesensind.

Das Allgäuer Wirtschaftsmagazin und faszinatour verlosen einnachhaltiges und emotionales Erlebnis in acht Metern Höhe.

Es gilt: »challenge by choice«, absolute Freiwilligkeit. Im Team wächst jeder über sich hinaus, wagt Neues undgewinnt Vertrauen in sich und seine Kollegen. Erleben Sie einen halben Tag Höhenflug mit Motivationsgarantie im Wert von 1000 Euro.

Wie können Sie gewinnen?

Schreiben Sie uns, warum Sie mit Ihrem Team »hoch hinaus« wollen.Einsendeschluss ist der 15. September 2010. Schreiben Sie uns per Mail an [email protected] oder per Post an TT Verlag GmbH, St.-Mang-Platz 23, 87435 KemptenDer Rechtsweg ist ausgeschlossen.

Hoch hinaus im TeamGewinnspiel:

Gewinnen Sie »Höhenflüge im Hochseilgarten«für ein Firmenteam mit 10 Personen.

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Die wissenschaftliche Seite der Trai-nings ist den faszinatour-Chefs ein echtesAnliegen. Deshalb gründeten sie zu -sammen mit der Klinik Wollmarshöhe dasInstitut für Erfahrungslernen »infer«, dasdie persönliche Kompetenzerweiterungsowie das Erfahrungslernen er forscht. DieErkenntnisse fließen in die Seminare undTrainings kontinuierlich ein. »Die Qualitätunserer Seminare und unserer Trainer istentscheidend und wird ständig optimiert«,erklärt Vetter mit seiner natürlichen,bodenständigen Art.

Zwischen zwei WeltenDer große Durchbruch im Trainingsbe-reich gelang faszinatour 1994. Damals, dieImmenstädter waren vor allen Dingen fürOutdoor-Angebote wie Rafting oderCanyoning bekannt, bekamen sie einenFünf-Jahres-Großauftrag von Daimler indem es um Teambuilding in der Lkw-Sparte ging. Über 3 000 Daimler-Mitar-beiter wurden in den folgenden Jahren vonfaszinatour betreut. In dieser Zeit speziali-

sierte sich faszinatour auf den Trainingsbe-reich. Es folgten Aufträge von namhaftenKonzernen, wie Porsche, BMW oder Deut-sche Bank.

Dass dieser Erfolg den bescheidenenImmenstädtern nicht zu Kopf gestiegen ist,spürt man anhand der Erzählungen desGeschäftsführers. Sicher, Vetter erzähltgerne von diesen Top-Kunden, dochgenauso wichtig sind ihm die nicht sobekannten oder kleineren Firmen, die zumKundenstamm von faszinatour zählen.Trotz aller Globalität und glamouröserBusiness-Termine, die sein Job mit sichbringt – Vetter ist ein Naturmensch mitBodenhaftung geblieben. Er stellt klar:»Wir wissen, wo wir hingehören und genaudeshalb freue ich mich nach meinenReisen jedesmal ins Allgäu zurückzu-kommen.« Dagmar Gard

faszinatour Touristik-Training-Event GmbHAlleestraße 187509 ImmenstadtTelefon (08323) 9656-0www.faszinatour.de

»Was der Mensch nicht erfährt,

kann er nicht beurteilen.«

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Konzeptkunst für eine »andere« Welt

Der Konzeptkünstler Guenter Rauch und seine Projekte

Mit zwei Kunstaktionen sorgte der Kemptener Künstler Guenter Rauch im vergangenenSommer für Aufsehen. Bei seinem Kunstweg »SPUREN KLAMM heimlich« wandertenüber fünfzigtausend Besucher an den zwanzig Natur-Objekten in der Starzlachklammbei Sonthofen entlang. Ebenso viele Bergfreunde sahen beim Projekt »PORTAALPINAE Öffne die Tür für eine andere Welt« zehn Pforten, die der Künstler anexponierten Orten zwischen dem italienischen Vinschgau, dem österreichischenZillertal, dem Lechtal, dem Tannheimertal und den Allgäuer Bergen installiert hatte.Seine Arbeiten, ob Konzeptkunst, Zeichnungen oder Malerei fasst der Künstler unterdem Label »ALPINIEN« zusammen.

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Guenter Rauch hat seinen künstleri-schen Schwerpunkt aus dem Ate-lier in die Natur verlagert. Basis

seiner Arbeiten ist jedoch nach wie vor daskünstlerische Konzept und eine Botschaft,die er dem Betrachter mit auf den Weggeben will. Realisiert werden seine Pro-jekte mit persönlichem Einsatz und miteinem Team von Kunst- und Berg-freunden. Sie sind dabei, wenn es gilt,schwere Balken die Berge hinauf zu tragenund dort zu einer PORTA ALPINAEzusammen zu fügen. Das »Händische«gehört für Rauch ebenso zum Konzept,wie der Gedanke der Interaktion, die sichzwischen den Ausführenden, den Part-nern vor Ort und den Besuchern abspielt.

Für den Kunstweg »SPURENKLAMM heimlich« arbeitete Rauch imFrühsommer 2009 sechs Wochen in derStarzlachklamm, bis die zwanzig Objektedurch einen offiziellen Festakt der Öffent-lichkeit und der Vergänglichkeit über-geben wurden. Um Eingriffe in die Naturzu vermeiden, wurden die Objekte ausnatürlichen Materialien direkt aus derUmgebung geschaffen.

Im Sommer 2010 kommt es zu einerNeuauflage der »SPUREN« in der Starz-lachklamm. Es gibt eine Menge neuerIdeen für interessante Objekte. »Ich freuemich schon wieder auf die Arbeit in derKlamm«, meint Rauch.

Ursprünglich war nicht vorgesehen,das PORTA ALPINAE Projekt zu wieder-holen. »Die Begeisterung der Beteiligtenan den Standorten ist so groß; die wollen -ihre- Pforten wieder aufbauen. Und ganzohne mein Zutun kamen weitere Stand-orte dazu; auch in der Schweiz wird es zweiPforten geben. Saisonhöhepunkt wird eine

PORTA ALPINAE während der AllgäuerFestwoche vor der Residenz in Kempten«erzählt der 63-jährige Künstler.

Die PORTA ALPINAEs selbst beste -hen aus alten Balken, die aus Abbruch -häusern stammen. Im Zillertal, nahe derKasselerhütte im Stillup-Tal, wurden ein-hundert Jahre alte Balken von der durch

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Lawinen zerstörten »Grünen Hütte« ver-wendet. »Das erhöht den Symbolcha-rakter, aber die Kernaussage ist dieGleiche«, meint Rauch. »Öffne die Tür füreine andere Welt« ist eine Botschaft, diefür jeden gilt. Die Tür mitten in der Berg-landschaft sieht er als bewusste Irritation.Sie soll den Wanderer veranlassen, inne zuhalten und in einem persönlichenMoment in seine eigene »andere« Welt zuschauen. »Es könnte auch heißen, »Öffnedie Tür für eine andere Welt in Dir«, meintRauch dazu.

Offensichtlich fasziniert dieserGedanke auch die Medien: TV, Radio,Magazine, diverse Tageszeitungen bis hinzur österreichischen Kronenzeitungberichteten über die Pforten im Hochge-birge. Die Kletterer und FilmemacherSibylle von der Grün und Peter Stegerwerden PORTA ALPINAE als Film thema-tisieren und diesen Film bei den Bergfilm-festspielen in Locarno zeigen.

Auch das bisher nicht realisierte Pro-jekt »Sieben Tage, Sieben Sünden« basiertauf dem Gedanken der Pforte. SiebenPforten sind durch die sieben (Tod-) -Sünden markiert, die Achte ist die Pforteder Weisheit, der Befreiung. Wer vondieser Pforte aus den Rückweg antritt, gehtjetzt durch die Pforten der siebenTugenden. »Die meisten der »Todsünden«passen auch heute noch ganz gut, zum Bei-spiel die Völlerei, aber der Besucher kannsich auch über seine eigenen LasterGedanken machen. Absolution kann ersich sowieso nur selbst erteilen« lachtGuenter Rauch.

Das Projekt soll im Sommer 2010 erst-mals realisiert werden, vielleicht ebenfallsin Kempten.

Die Projekte von Guenter Rauchwerden vom Bergfotografen Eugen Ehlersmit der Kamera begleitet und im Herbstim Vorjahr in einer Werkschau mit denZeichnungen der Konzeptkünstlers ausge-stellt. Informationen über die Kunstpro-jekte finden Sie auch im Internet unterwww.alpinien.de eresia Prestel

»Öffne die Tür für eine andere Weltin Dir«.

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MODERNE HOLZHÄUSER mit traditionellen Werten gebaut

Bauen mit Holz hat im Alpenraum seit Jahrhunderten Tradition. Was auch nicht verwunderlich ist: Holz war lange Zeit das einzigsinnvolle Baumaterial. Heute hingegen haben Häuslebauer im Marktdie Qual der Wahl. Immer öfter entscheiden sie sich für zeitgerechteHolzhäuser aus Massivholz. SchreyöggBau im Unterallgäu ist einmoderner Betrieb, der Holzmassiv-Häuser in kurzer Bauzeit,behaglich und nach Stand der Technik fertigt.

In einer umfunktionierten Mühle amOrtsrand von Ollarzried hat Schrey-öggBau seinen Firmensitz. Der Ort bei

Ottobeuren ist zwar überschaubar, aberohne Navi oder perfekten Orientierungs-sinn findet der Besucher die Mühle nichtso einfach. Ein Firmenschild – Fehlanzeige.Die Erklärung liefert Jörg Schreyögg selbst:

Seit Firmengründung im vergangenen Jahrhabe er noch keine Zeit gehabt, sich darumzu kümmern. »Wir sind dynamischerunterwegs als geplant«, freut sich der Jung-unternehmer. Oder anders ausgedrückt:Die Nachfrage nach Holz-Fertighäusernim Massivbauweise ist gut. Aufwindbekommt der Bauunternehmer durch die

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Plan gehört der Familie Raumüller, dorthat Schreyögg das Kinderschlafzimmermit dem Namen der Tochter versehen. Erweiß, dass die weibliche Kundschaft solchekleinen persönlichen Details mögen, denn»es sind doch meist die Frauen, die amEnde die Entscheidungen treffen.« Obkluge Psychologie oder charmante Art,Jörg Schreyögg scheint die ungeschrie-benen Regeln der Verkaufspsychologie gutzu kennen, auch wenn er sich selber als»Technokrat« bezeichnet. Aber vielleichtliegts ja auch an den Genen. Denn schonder Vater, der erst Müller war, verkaufteerfolgreich Boote, Skistöcke und schließ-lich Häuser.

Vom Müller zum BootsbauerDie alte Mühle im Familienbesitz derSchreyöggs hatte der Vater lange alsMühle, Sägewerk und Landwirtschaftbewirtschaftet. Als die Mühle nach demKrieg nicht mehr sonderlich einträglichwar, funktionierte er das Gebäude in eineBootswerft um. Sein erstes Boot hatteSchreyögg senior für sich selber gebaut, er

derzeitige Finanzmarktlage: Die Men-schen tendieren dazu, ihr Erspartes in festeWerte anzulegen.

Zeitgeist-Häuser aus HolzDie Massivholz-Fertighäuser von Schrey-öggBau entsprechen dem Zeitgeist. Bau-herren möchten heute Energie effizientplanen, schnell bauen und behaglichwohnen. Die technische Weiterentwick-lung auf dem Holzmarkt macht all diesmöglich. So können heute mehrstöckigeHochhäuser aus Holz selbst in Groß-städten errichtet werden. Im privatenBereich sind für den Allgäuer »Fertig-häuser aus Holz die modernste Art, intelli-gent zu bauen«.

Basis der modernen Schreyögg-Häuser aus Massivholz sind Bauelementeaus sogenanntem Kreuzlagenholz. UmDecken, Wände oder Dächer aus Kreuzla-genholz zu fertigen, werden Fichtenbretterkreuzweise übereinander geschichtet undmiteinander verklebt. Die Technik hat sichin den vergangenen zehn Jahren erheblichverbessert. Computergesteuerte, hochprä-zise Fertigungstechniken liefern besteQualität und vermeiden Fehler bei der Her-stellung. Ein Haus aus Fertigbauteilen istheute kein »Allerweltshaus« mehr, findetSchreyögg. Das Image hinke der Realitäthinterher: Jedes einzelne Massivhaus kannSchreyöggBau als Unikat planen und liefern. Die künftigen Hausbesitzer be -stimmen individuell, wie Grundriss,Fenster oder Türklinke auszusehen habe.Zudem können moderne Holzmassiv-bauten sämtliche Anforderungen an denNiedrighaus- oder Passivhausstandard ein-halten oder sogar unterbieten. Die Bau-herren können so sämtliche staatliche För-derungen ausschöpfen und sich langfristigüber niedrige Energiekosten freuen.

Qualität und Preise garantiertWeg von Gas und Öl, lautet Jörg Schrey-öggs Devise. »Die wertvollste Energie istdie Energie, die überhaupt nicht ver-braucht wird.« Und wie sieht das in der

Praxis aus? Eine ausgeklügelte Gebäude-hülle aus mehreren Lagen und Materialiensorgt für eine höchstmögliche Isolierung.Für Heizung und Warmwasser baut dieFirma bevorzugt umweltfreundliche undRessourcen schonende Luft-Wärme-pumpen ein. In den Schreyögg-Häusernsind ein wasserundurchlässiger Keller, einDach mit Tondachziegeln und abge-stimmten Sonnen-Kollektorflächen, eineWärmepumpe und eine Dreifach-Vergla-sung Standard. Dank industrieller Vorfer-tigung kann die Bauzeit stark verkürztwerden. Die Preise für Schreyögg-Häusersind deshalb auch für Bauherren mitschmalen Geldbeuteln erschwinglich.»Für Qualität« betont der Unternehmer,»Termintreue und Preise garantiere ich.«Und fügt schmunzelnd hinzu: »Das ganzemache ich auch noch so, dass es schön aus-schaut.«

Psychologie gehört zum VerkaufenVor ihm liegt ein fertiger Bauplan auf demTisch. Mit dem Finger deutet er auf dasSchlafzimmer »Yasmine, 15,95 qm«. Der

Ein Haus aus Fertigbauteilen ist

heute kein »Allerweltshaus« mehr.

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setzte es im Bodensee ein. Das Boot gefiel,er konnte es gewinnbringend verkaufen.Der Vater wurde Bootsbauer und die Akti-vitäten der Allgäuer Werft nahmen Fahrtauf. Jörg Schreyögg erzählt auch folgendeFamilienanekdote aus der Wirtschafts-wunder-Ära: Für einen Skiurlaub am Arl-berg in Österreich hatte der Vater ein PaarSkistöcke selbst gebaut. Sie bestanden ausGlasfasern, die mit Herz getränkt durchein Metallrohr gezogen wurden. »Dieersten Fiberglas-Skistöcke der Welt«, wieder Junior vermutet. Diese innovativenSkistöcke verkaufte er an einen Skihändlerin St. Christoph – und gegen Vorkassegleich weitere zehn Stück dazu.

Ende der sechziger Jahre schließlichstieg der Vater mit einem Familienpartnerins Geschäft mit Fertighäusern ein. Nachdem Fall der Mauer im Jahr 1989 nutztedie Baufirma die »Gunst der Stunde«, sodass in den darauffolgenden Jahren fast500 Häuser pro Jahr unter dem NamenLibella verkauft wurden. Mit dem Verkaufan den Fertighaushersteller Kampa gingLibella an den neuen Konzern über.

Schließlich stiegen auch die zweiSchreyögg-Söhne Anfang der 1990er Jahrebei Kampa ein. »Die Erfahrung in einemKonzern, der zu dieser Zeit noch Inhabergeführt war, möchte ich nicht missen«, sagtJörg Schreyögg, »nachdem das Unter-nehmen jedoch von einem Privat Equityübernommen wurde, war der Weg sehrschnell vorgezeichnet. Nach der sofortigenFreistellung im Februar 2009 war die logi-sche Konsequenz ein Neustart im Allgäumit der SchreyöggBau.«

Erdbeerkuchen öffnet TürenDie Gründungsphase von SchreyöggBauwar holprig, die Banken empfingen denGründer nicht mit offenen Armen. DieSparkasse Allgäu schließlich – »die dürfenSie hier ruhig nennen«, hat ihm nach Vor-lage eines Businessplans den notwendigenKredit gewährt. Mit Charme – oder docheher mit nackten Fakten? – konnte er dieBankberaterin überzeugen: Jörg Schrey -ögg brachte der Bankerin zum entschei-denden Gespräch einen Erdbeerkuchenmit. »Und da hätte ich noch jede Menge

SchreyöggBau GmbHJörg SchreyöggMühlenweg 1687724 Ottobeuren OllarzriedTelefon (08332) 925438Telefax (08332) [email protected]

weitere Tipps für Existenzgründer«, zwin-kert der Ollarzrieder. Zum Beispiel, dassselbst vermeintlich unaufgeregte Ge -schäftsaktvititäten wie der Verkauf vonHäusern eine hoch emotionale Angelegen-heit sind. Und dass »Old Economy Werte«heute wieder zählen.

Oder dieser Schreyögg-Tipp: »Charmebrauch’sch dei’ ganzes Leben.« Danke,Herr Schreyögg, es war ein charmantesGespräch! Edith Rayner

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»Die wertvollste Energie ist die Energie, die überhaupt nicht verbraucht wird.«

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Im Auftrag des guten Geschmacks

»Reischmann« – das ist für viele Allgäuer undOberschwaben ein feststehender Begriff, wennes um Mode, Sport und Trends geht. Kein Wunder – besteht das Unternehmen doch bereits seit 150 Jahren.

Bachstraße 18in Ravensburg 1961.

»Designer’s«, Herrenabteilung 2. OG im Trendhaus Ravensburg.

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Die Geschichte des Mode- und Sport-textil-Experten begann 1860 inFleischwangen. Dort betrieb Alois

Reischmann sein »Kaufhaus für den Land-mann«. Schon damals war der Pioniergeistund das besondere Gespür für Trendsgreifbar: denn immerhin hatte Rei-schmann 1902 das erste Telefon im Dorf,1925 das erste Auto und die einzige Tank-stelle der Umgebung. Seither befand sichReischmann stets in Familienbesitz undwird seit 1996 von Roland, Wolfgang undomas Reischmann geleitet.

»Das Kaufhausfür den Landmann«

Eine der ältesten Aufnahmen des Gründerhausesin Fleischwangen, um 1920.

Eugen Reischmann(2. v. re.) nebenFreunden in Fleischwangen vordem »Kaufhaus fürden Landmann«.

Bei den Betriebsausflügenvon Reischmann ging es schon früherhoch hinaus.

Eine alte Postkarte aus Fleischwangen, die das »Kaufhaus für den Landmann« zeigt.

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And theWinner is…Das Engagement von Reischmannwird immer wieder ausgezeichnet.Zahlreiche Preise konnten dieGeschäftsführer in den letztenJahren entgegennehmen:Den Standort-Oskar für Ravensburgerhielt das Familienunternehmen2004, den Wirtschaftspreis fürherausragende Fort- und Weiterbil-dung der Stadt Ravensburg 2005,den Zukunftspreis Handel, ver-liehen durch den Wirtschaftsmi-nister Baden Württemberg,konnten die drei Brüder stellver-tretend für alle Mitarbeiter 2006in Karlsruhe entgegennehmen.Zuletzt war Roland Reischmannbeim HDI (Hauptverband derdeutschen Industrie) in Berlinund konnte die Nominierung vonTREND REISCHMANN zumSTORE OF THE YEAR 2009 aufnationaler Ebene mit nachRavensburg bringen.

Alois Reischmann mit Ehefrau Luise und den Kindern Eugen, Karl und Luise.

Ur-Großvater Alois mit Gattin (etwa 1920). Die 18 Kinder waren der ganze Stolz der Familie.

Eugen Reischmann(1921–1976).

Seniorchefin Sonja Reischmann legte denGrundstein für den Erfolg des Familien -

unternehmens in Ravensburg, hier mit Sohn Roland.

Die große Unternehmerfamilie Reischmann feierte vergangenes Jahr den 80. Geburtstag von Seniorchefin Sonja Reischmann.

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Tradition, Dynamik und Weitblick Heute hat das Unternehmen über 725 Mit-arbeiter an den Standorten Ravensburg.Memmingen und Kempten. Bekannt istReischmann für den hohen Beratungs-Standard und außergewöhnlichen Service.»Das liegt sicherlich daran, dass wir nebenvielen Schulungen und Weiterbildungenauch Wert auf ein gutes Betriebsklimalegen«, meint Bernd Deuter, Marketing-leiter. »Außerdem haben viele Mitarbeiterihre Ausbildung bei Reischmann absol-viert und kennen sich dadurch bestensaus.«

Jedes Jahr erhalten rund 80 Auszubil-dende »ihr Handwerkszeug« fürs weitereLeben. Im Mittelpunkt steht der Beruf zur

Einzelhandelskauffrau/-mann für dieBereiche Mode und Sport. Aber auchGestalter/-innen für visuelles Marketingkönnen bei Reischmann ihren Beruferlernen.

Verantwortung übernehmenDoch nicht nur in der Ausbildung ist Rei-schmann aktiv. Auch wenn es um Sport-sponsoring, Stiftungen und Spenden fürHilfsbedürftige geht, übernimmt dasUnternehmen eine Vorreiterrolle. »Füruns ist es wichtig, einen Teil unseresErfolges an die Gesellschaft weiterzu-geben«, erläutert Roland Reischmann undweist auf die Sonja Reischmann Stiftunghin, die Kinder und Menschen aus dem

Kreis Ravensburg unterstützt, die unver-schuldet in psychische oder materielle Notgeraten sind (www.sonja-reischmann-stif-tung.de). Die Erfolgsgeschichte des Mode-spezialisten wird nun schon seit 150 Jahrengeschrieben und wurde 2008/2009 vonder Eröffnung der VAUDE-Stores inRavensburg und Kempten gekrönt. Hierbeweisen die Mode-Experten, dass sieauch im Segment Outdoor eine überregio-nale Sonderstellung einnehmen.

Nun darf man gespannt sein, was sichdas dynamisch Unternehmen für dienächsten 150 Jahre einfallen lässt. Jeder,der die umtriebigen Geschäftsführer desModehauses kennt, weiß: es geht weiterund weiter und weiter ... Dagmar Gard

Trend Reischmann GmbH & Co. KGaAKirchstraße 2–688212 RavensburgTelefon (0751) 36147-0www.reischmann.biz

»Für uns ist es wichtig,einen Teil unseres Erfolges an die Gesellschaft weiterzugeben.«

Eine große Auswahl an Damen-Strickmodellen bietet das Sortiment in der Bachstraße in Ravensburg 1960.

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Allgäu Airport

Während im Jahr 2009 fast alle deutschen Flughäfen deutlicheEinbußen hinnehmen mussten, gehen am Allgäu Airport inMemmingen die Uhren anders: Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2009konnte er erstmals einen Gewinn im operativen Bereich verbuchen.Maßgeblich dafür verantwortlich ist ein Passagierzuwachs um 75,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr auf 812000 Reisende.

Bereits im zweiten vollen Betriebs-jahr in den schwarzen Zahlen zulanden, ist für ein neu gestartetes

Unternehmen kein alltägliches Ergebnis«,freut sich Manfred Schilder, Mitglied derAllgäu Airport Geschäftsführung.

Der Allgäu Airport betätigt sich damitweiterhin als Job-Motor und Investitions-faktor in der Region. So wurden im letztenJahr allein rund 3,3 Millionen Euro für denAusbau der Infrastruktur verwendet.Zudem sind weitere Arbeitsplätze ent-standen. Zum Jahresende waren 60 Mitar-beiter in Voll- und Teilzeit beschäftigt,davon drei Auszubildende.

Für das laufende Geschäftsjahr rechnetManfred Schilder mit einem moderatenAufwärtstrend. Trotz des Wegfalls derinnerdeutschen Air-Berlin-Strecken nachHamburg und Köln/Bonn erwartet maneinen Zuwachs zwischen 10 und 15 Pro-zent bei den Passagieren und erneutschwarze Zahlen. Man glaubt darüberhinaus, sich dem einstmals ausgegebenenZiel von einer Million Fluggästen weitge-hend anzunähern. »Der Sommer läuft ins-besondere mit zahlreichen Charter- undFerienfliegern gut an«, erläutert RalfSchmid, Sprecher der Allgäu AirportGeschäftsführung. Für Herbst und Winterseien zudem interessante neue Streckenim Gespräch. Erst kürzlich habe zudemauch die Fluggesellschaft Ryanair erklärt,dass Memmingen einer der am stärkstenexpandierenden Flughäfen ihres Strecken-netzes sei und bereits im ersten Jahr desRyanair-Engagements rund 500 000Buchungen erzielt habe.

Sichtlich zufrieden zeigt sich auchWolfgang E. Schultz. Der MemmingerUnternehmer zählt zu den Gründungsge-sellschaftern und geistigen Vätern des Ver-kehrsflughafens, der soeben für seinrasantes Wachstum mit dem AirportTraffic Growth Award des Branchen-dienstes Anna Aero ausgezeichnet wurde.Schultz zeigt sich zuversichtlich, dass dieEntwicklung des Memminger Flughafensweiter positiv voranschreiten wird.

Dass die Zeichen auf Wachstumstehen, davon können sich die Fluggästeauf dem Allgäu Airport im Übrigen jetztauf höchster Ebene überzeugen. Denn aufder Ebene 1 des Terminals sind nun zweiweitere Gates entstanden, die insbeson-dere für Reisen in Non-Schengen-Staatengenutzt werden. Somit kann der AllgäuAirport nunmehr bis zu fünf Maschinengleichzeitig abfertigen, was einem Passa-gieraufkommen von rund 1 000 Personenentspricht. »Damit sind wir für weiteresWachstum bestens gerüstet«, sagt RalfSchmid. Auch der Landkreis Unterallgäusei darüber hinaus bestrebt, so versichertdessen Landrat Hans-Joachim Weirather,die Verkehrsanbindung des Flughafenskontinuierlich zu verbessern.

Insgesamt wurden nun rund 1,7 Mil-lionen Euro in den weiteren Ausbau desTerminals investiert. Schon vor einem Jahrkonnte im 1. Obergeschoss Gate 4 eröffnetwerden. Nun wurden in einer Bauzeit vonrund elf Wochen neue Aufzüge, Innen-und Außentreppen und die beiden Abflug-gates 5 und 6 mit rund 440 QuadratmeterFläche fertig gestellt. Das Gros derbi

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Arbeiten wurde nachts durchgeführt. Alsaber aufgrund der Aschewolke an meh-reren Tagen der Flugbetrieb auch in Mem-mingen eingestellt wurde, nützten diezumeist aus der Region stammendenHandwerker die Chance und legten tags-über Sonderschichten ein. Erweitertwurde auch der Ankunftsbereich für Non-Schengen-Flüge. Einen zusätzlichen Ser-vice erhielten die Fluggäste der drei neuenGates durch eine weitere Café-Bar. Aktuell verzeichnet der Sommerflug-

plan 2010 insgesamt 23 Reiseziele, diedirekt ab Memmingen erreicht werdenkönnen. Zu ihnen zählen national dieStädte Berlin und Bremen, internationalunter anderem London, Dublin, Stock-holm und Oslo. Die Fluggesellschaft TUIfly fliegt in

diesem Sommer im Auftrag großer Reise-veranstalter von Memmingen nach Mal-lorca, Antalya und Heraklion auf Kretasowie erstmals auf die griechische InselRhodos. Neu sind Flüge mit Ryanair insportugiesische Faro, nach Malaga undnach Trapani auf Sizilien. Wieder aufge-nommen in den Sommerflugplan wurdenAlghero auf Sardinen, Pisa sowie Reus beiBarcelona. Neu ist auch die wöchentlicheVerbindung mit Sun Express ins türkischeAntalya. Freilich, es geht noch weiter. Denn 25

weitere Ziele in ganz Europa kommenhinzu – wenn man in Berlin nur einmalumsteigt. Denn Air Berlin hat sein Dreh-kreuz in der Bundeshauptstadt gestärktund dank der direkten Verbindung vonMemmingen nach Berlin rückt die Welt

für den Allgäu Airport und seine Gäste einStück näher. Die Liste der internationalen Flugziele

ist lang und attraktiv, die mit einem Zwi-schenstopp in Berlin ab Memmingenerreicht werden können. So geht es aufdiesem Wege nach Moskau und nachSankt Petersburg sowie ins polnischeKrakau und nach Danzig. Vor allem derskandinavische Raum, im aktuellen Som-merflugplan mit den direkten Flügen nachStockholm und Oslo bereits gut vertreten,erhält dann auch noch mehr Gewicht.Denn via Berlin erreicht man mit AirBerlin nun auch die finnische HauptstadtHelsinki, Göteborg in Schweden undDänemarks Metropole Kopenhagen. AuchKairo lässt sich nun von Memmingen überBerlin ansteuern. Und wer nach Syltfliegen will, kann dies jetzt ebenfalls abMemmingen tun. Die Flüge können bei Air Berlin online

unter www.airberlin.com gebucht werden.Dort erkennt man auch sofort, welcheZiele via Berlin angeboten werden. xs

bleibt im Steigflug

Allgäu Airport GmbH & Co. KGSchleifweg, Am Flughafen 3587766 MemmingerbergTelefon (08331) 984200-0Telefax (08331) [email protected]

2 Flüge nach Pisa zu gewinnen …

Mehr als nur ein schiefer Turm

Es ist eines jener Bauwerke,das nun wirklich jeder kennt:Der schiefe Turm von Pisa.Wer Pisa ansteuert, wirdaber nicht nur demCharme dieser weltweitbekannten Attraktionerliegen; Pisa ist auch einidealer Ausgangspunkt,um die Toskana mit allihren reichen Kunst-schätzen, facettenrei-chen Landschaftsim-pressionen und herrlichenStränden kennenzulernen. Und dazuall diese Köstlichkeiten! Entlang derWeinstraßen und Olivenölroutenkönnen Reisende in Weinkellern undÖlmühlen dort auch so manche kuli-narische Kostbarkeit entdecken.Günstige Ryanair-Flüge gibt es übri-gens vier Mal die Woche auch direktvom Allgäu aus. Und: Wer Lust auf Pisa hat – und

gerne umsonst dorthin fliegenmöchte, der kann sich am Gewinn-spiel des Allgäuer Wirtschaftsmaga-zins beteiligen:

Wie können Sie gewinnen?Nennen Sie uns dieAnzahl der Flüge, die proWoche von Memmingenaus nach Pisa starten.Unter allen richtigen Einsendungenverlosen wir einen Flug von Memmingen nach Pisa (undzurück) für zwei Personen (incl. Steuern und Gebühren). Viel Glück!

Einsendeschluss ist der 31. Juli 2010.

Schreiben Sie uns per Mail an [email protected] oder per Post an TT Verlag GmbH, St.-Mang-Platz 23,87435 Kempten

Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

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GRÜNER DAUMEN STATT

Gartenlust und Gartenfrust sind naheVerwandte. Denn dass der grüneDaumen noch keinen Gärtner macht,davon kann so mancher Gartenbesitzerein Lied singen. Ein schöner Gartenerfordert Zeit und Fachwissen. Undgenau das haben die Mitarbeiter vonW&W Garten- und Landschaftspflege:Täglich sind sie mit Spezialfahrzeugenund Gartenwerkzeugen unterwegs zuihren Kunden. Als Gärtner, Gebäude -reiniger oder Hausmeister.

Ingo Wegscheider.

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LINKE HÄNDEVor bald zwanzig Jahren hatte Firmen-

gründer Ingo Wegscheider immerwieder in der Garten- und Land-

schaftspflege gejobbt. Der Umgang mitPflanzen machte ihm so viel Spaß, dass erbeschloss, das Gärtnern zum Hauptberuf

zu machen. Er lieh sich von seinem Vaterdie Heckenschere und zog los, um seineersten Aufträge bei privaten Gartenbesit-zern zu ergattern. Die Einnahmen flossendirekt in seine Weiterbildung an einerFachakademie und führten zur ersten

»Willst du für eine Stunde glücklich sein, so betrinke dich. Willst du für drei Tage glücklich sein, so heirate. Willst du für acht Tage glücklich sein, so schlachte ein Schwein und gib ein Festessen. Willst du aber ein Leben lang glücklich sein,so schaffe dir einen Garten.« Zitat aus China

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Großinvestition: Mit 500 Mark kaufte ersich seinen ersten Rasenmäher. Ingo Weg-scheiders Augen leuchten, wenn er sich anjene Zeit erinnert: »Wir waren so stolz, wirguckten Mäher statt TV.« Die kleine Firmawuchs stetig. Heute gehören 30 Mitar-beiter zum Stamm, die einen großenMaschinenpark mit Unimogs oder Spezi-alfahrzeugen betreuen.

Schneiden, befestigen, pflegenW & W hat sich vor allem auf die Pflegevon Garten und Objekten spezialisiert. FürPrivatleute und Firmen mähen, vertiku-tieren, aerifizieren und düngen sie denRasen, beseitigen Wildkraut oder verlegenPflastersteine. Vom Rasenmähen über diehochwertige Beetpflege und den Gehölz-schnitt über das Anlegen von Teichen bishin zum Baumschnitt erledigen die Gar-

tenfachkräfte alle Arbeiten rund umGarten und Haus. Dabei legt Wegscheidergroßen Wert auf das Fachwissen seinerMitarbeiter: »Landschaftsgärtner habennach der Lehre häufig fehlende Pflanzen-kenntnisse«, stellt er fest. Deshalb schickter seine Mitarbeiter regelmäßig auf Wei-terbildungen, um auf dem neuesten Standzu bleiben.

Für Gartenbesitzer legt er auf Wunschauch neue Gärten an oder gestaltet siekomplett um. Dabei kann schon mal einKiesbeet entstehen, das optisch an das asia-tische Yin-Yang-Symbol angelegt ist oderein Hotellogo zeigt. In einer Sozialeinrich-tung in Kempten entstand ein Garten mitspannungsreichen Elementen. Die Kinderkönnen in einem lebenden Weidentunnelspielen oder plantschen in einem Auffang-becken aus Granit, in das ein künstlicher

»Wir erstellen ein komplettes Pflegekonzept fürs Jahr und übernehmen auf Wunsch

die vollständige Betreuung.«

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Wildwasserquell fließt. »Wir erstellen fürunsere Kunden auch ein komplettes Pfle-gekonzept für das ganze Jahr und über-nehmen auf Wunsch die vollständigeBetreuung«, so Wegscheider, der vonKempten und seinen Zweigstellen inMemmingen und Augsburg rund 800Privat- und Firmenkunden im GroßraumAllgäu betreut.

Allrounder sind gefragtAuch wenn sich die Gartenarbeit bei unsim Allgäu vor allem auf ein halbes Jahr kon-zentriert, kann Ingo Wegscheider seineMitarbeiter das ganze Jahr über beschäf-tigen. Im Sommer ist Gartenarbeit ange-sagt, im Winter werden sie zum Schnee-räumen geholt. Deshalb brauche er inseinem Team vor allem Allrounder, »die

auch mal Bilder in einer Schule aufhängenoder andere hausmeisterliche Tätigkeitenübernehmen können«. Denn zu denDienstleistungen aus dem Hause W&Wgehören auch ein Gebäudereinigungs-sowie ein Objektbetreuungsservice.

Neben Fachwissen schätzen dieKunden vor allem die Zuverlässigkeit vonW&W. »Denn diese Kunden möchten inihrer Freizeit ihren Garten einfach nurgenießen. Wir werden oft von vielbeschäf-tigten Menschen geholt, die einfach einenguten Service erwarten.« Nicht selten sinddarunter Unternehmer, die Ingo Weg-scheider auch privat betreut. Sie hätten ver-mutlich kein Verständnis für diesenSpruch: »Kannst du dein Haus nicht mehrerspähen, wird‘s höchste Zeit zum Rasen-mähen.« Edith Rayner

W&W Garten- und LandschaftspflegeIngo WegscheiderAlbert-Einstein-Straße 587437 KemptenTelefon (0831) 18444Mobil (0171) 3702940Memmingen (08331) 9248115Augsburg (0821) 4209757www.gartenservice-kempten.de

»Die Kunden möchtenin ihrer Freizeit ihren Garteneinfach nur genießen.«

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Persönliche Ansprache gewünscht

Im Baustoffhandel hat sich in den letzten Jahren ein Strukturwandelvollzogen. Traditionell lag das Kerngeschäft der Händler im An- undVerkauf von Baumaterialien. Doch die Kunden verlangen heute mehrals nur das reine Produkt. Der erfolgreiche Baustoffbeschaffer derModerne ist auch Dienstleister. So wie der Groß- und EinzelhändlerKleinlein Baustoffe in Waltenhofen.

Wer in der Baubranche arbeitet,sollte nicht zart besaitet sein. DerUmgangston wirkt auf Außenste-

hende manchmal rau, allenfalls kumpel-haft. Umso überraschender die freundli-chen Töne, die auf dem Firmengeländevon Baustoffe Kleinlein zu hören sind.Max-Dieter Kuhn wechselt mit jedem deran- und abfahrenden Lieferanten ein paarfreundliche Worte. Kuhn leitet die Abtei-lung Hochbau. Auch im Verkaufs- undBüroraum ist die Stimmung unaufgeregtund freundlich. Die Regale im kleinen Ver-kaufsraum sind übersichtlich, alles hatseine Ordnung. Vom Silikon bis zurSpachtel finden hier Industrie- und Hand-werkspartner wie auch der Privatmanneine breite Palette an Bauutensilien für dieverschiedenen Gewerke.

Baubranche im AufwindBaustoffe Kleinlein bevorratet auf demehemaligen Bahnhofsgelände am StandortWaltenhofen ein umfangreiches Sorti-ment an Baustoffen. Ursprünglich warKleinlein ein reiner Baustoffbeschaffer, derdie Materialien in großen Mengen vorhieltoder an Baustellen und Unternehmerlagerlieferte. Heute versteht sich das Unter-nehmen auch als Dienstleister für alleRenovierer, Roh-, Aus- und Trockenbauer.26 Mitarbeiter betreuen die Kunden im

Großraum Allgäu. »Zurzeit wird viel Mate-rial für energetische Sanierungen nachge-fragt«, sagt Max-Dieter Kuhn. »In dergesamten Branche weht ein frischerWind.« Die Nachfrage nach Isoliermaterialist schon die letzten Jahre spürbargestiegen. Gute Nachrichten für eineBranche, die wie wenige andere sehr kri-senabhängig ist. »Just in Time« ist dasgroße ema: Bauprojekte werden heute-zutage so gestaltet, dass »wir immerschneller und kurzfristiger liefernmüssen.« Flexibilität ist auch bei den Fah-rern angesagt, die die Baustoffe zur Bau-stelle fahren. Oft müssen sie schon um vierUhr früh aus den Federn, damit das Mate-rial um sieben Uhr an der Einsatzstelle ist.Die Lagerlogistik erfordert deshalbhöchste Planung: »Unser Lagerbestand istumfangreich« so Kuhn. Doch bei Groß-mengen sei die Bestellung vom Lieferantenzum Kunden ohne Zwischenlagerung inWaltenhofen üblich.

Mittler in der Baubranche»Der Kunde ist und bleibt wichtigster undzentraler Mittelpunkt im Tagesablauf,« hatdas Kleinlein-Management in seinemUnternehmensleitbild formuliert. »Ihmgilt unser Streben, unsere Zeit und unseregesamte Aufmerksamkeit.« Dieses Selbst-verständnis sieht in der Praxis so aus: Im

»Der Kunde ist und bleibt wichtigster und zentraler

Mittelpunkt im Tagesablauf.«

Max-Dieter Kuhn, Abteilungsleiter Hochbau.

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täglichen Kontakt mit dem Kunden siehtsich der Baustoffhändler auf der einenSeite als Mittler zwischen den einzelnenGewerken oder zwischen dem Bauherrnund den ausführenden Handwerkern. Aufder anderen Seite, so Kuhn, sind wir »Ver-mittler zum Lieferanten, zur einschlägigenBaustoffindustrie und deren Produktspe-zialisten.«

Erfolg durch VernetzungSchon lange setzt Kleinlein auf eine starkeVernetzung in der Branche. Über den Ver-bund Eurostoff – mit rund 500 mittelstän-dischen Baufachhändlern größte Fachhan-delskooperation für Baustoffe, Fliesen undHolz in Europa – und Anschluss an dasZentrallager Bayern, sowie den Regional-verbund »Münchner Runde« kann das All-

»Wir sind ein eigenständigerFamilienbetrieb geblieben.«

gäuer Unternehmen Synergieeffekte zumVorteil seiner Kunden nutzen. Diesekönnen über die Waltenhofener fast jedesBaumaterial zum bestmöglichen Preisbeziehen. Zudem kann Kleinlein in dasgesamte Bundesgebiet und ins europäi-sche Ausland liefern. »Durch unsere starkeBranchenvernetzung profitieren unsereKunden von Materialvielfalt, flächende-ckender Präsenz und Preisvorteilen wiebei einem Großunternehmen«, so Max-Dieter Kuhn. »Trotzdem sind wir ein eigen-ständiger Familienbetrieb geblieben.«

Plattform für den MittelstandBei Gesprächen mit Kunden hörten dieKleinlein-Berater früher immer wieder diegleichen Klagen: »Wir sind momentanüberlastet« oder »Wir haben derzeit ein

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Auftragsloch«. Kleinlein Baustoffe hat des-halb vor einigen Jahren eine erfolgverspre-chende Idee in die Praxis umgesetzt: Unterdem Motto »Mittelstand hilft Mittelstand«haben die Waltenhofener auf ihrerwww.kleinlein-baustoffe.de ein Koopera -tionsforum ins Leben gerufen, in demKunden freie Kapazitäten, Geräte- undMaterialvermietungen anbieten oder Sub-unternehmer finden können. Nach derDevise »Wir sitzen alle im gleichen Bootund es gilt, jede sich bietende Chance zu

nutzen«. Den Austausch von Fachwissenzwischen Bauprofis aus dem gesamten All-gäuer Wirtschaftsraum fördert KleinleinBaustoffe auch bei ihren jährlichen Bau-fachtagen. Im Frühjahr 2010 trafen sich250 Kunden aus dem Hoch- und Tiefbau,Architekten, Ingenieurbüros, Planer undBauämter.

»Diese Infobörse ist für uns eine enormwichtige Plattform für Gespräche unterKollegen«, erläutert Max-Dieter Kuhn.Wie in vielen anderen Industrie zwei gen

Kleinlein BaustoffeJulius KleinleinBahnhofstraße 42, 87448 WaltenhofenTelefon (08303) 9202-0, Telefax (08303) [email protected], www.kleinlein-baustoffe.de

Christoph, Julius und Franz Kleinlein (von links).

dient das Internet auch den Baustoffbe-schaffern heute als Handelsplattform.Doch die Kleinlein-Kunden bestellentrotzdem lieber noch übers Telefon. DerHandel übers Internet sei geplant, so Kuhn.Telefontasten statt Mausklick: »Verhan-deln geht halt besser am Telefon.« Derdirekte Kontakt werde bevorzugt. Dennselbst im vermeintlich rauen Baugeschäftzählen Service, Freundlichkeit und persön-liche Ansprache immer noch am meisten.

Edith Rayner

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Wenn EdElstahl+ dEsign sich treffen

Während eines langen Winters und einer Anfrage über Golfplatzbänke,vom Golfclub Lindau-Schachen, entstand bei Edelstahl + Design inLindau am Bodensee, unweit von der Ferien-Insel, eine neue Idee.

Alfred Stenzer designte die »Golf-platz-Ausstattung der Zukunft«:Design-Bänke aus Edelstahl mit

ermo-Wood-Sitzfläche, einer Auf-nahme für Ballwascher und verschiedenesZubehör wie drehbare Abfallbehälter undHalterungen für Anbauelemente. Rücken-lehnen ergänzten das System auf Kunden-wunsch.

Wie im Januar 2004 dann der erste Ent-wurf den ersten Auftrag brachte, war sehrschnell klar, dass diese Bank und alle dazudesignten Elemente der Golfplatzausstat-tung, am Patentamt geschützt werdenmüssen.

Die Golfplatzausstattung wurde zueinem neuen Geschäftsbereich, neben derCNC-Bearbeitung auf drei Fräsmaschinen

und einer Drehmaschine, Einrichtungs-,Ladenbau, Geländerbau sowie Industrie-gerätebau. Kunstwerke und Designteilesind dabei etwas zu kurz gekommen. Edel-stahl+Design wurde von Alfred Stenzer1993 in einer Doppelgarage gegründetund ist heute in eigenen Räumen mit700 Quadratmetern »Die kleine Fabrik derIdeen«. Eine besonders feine und sehrhochwertige Verarbeitung aller Materia-lien war stets das wichtigste Anliegen unddie Firmenphilosophie. Und im Einklangmit den Proportionen, entstanden vielschöne Projekte.

Ein flexibles Team steht für weitereGolfplatz-Ausstattungen und andere Auf-träge bereit. Von der Planung bis zum fer-tigen Projekt lautet die Adresse … xs

Edelstahl + DesignAlfred StenzerHauriedweg 4288131 LindauTelefon (08382) 976120Telefax (08382) 976121info@golfplatz-ausstattung.comwww.golfplatz-ausstattung.com

Für die Kundenbesuche und Präsentation aller vonEdelstahl + Design herge-stellten Produkte steht dasInfo-Mobil zur Verfügung.Durch die Objekte in Originalgröße und denRasenteppich entsteht imAuto ein Golfplatz-Feeling.

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Weiß, gelb, blau, violett und sattes Grün – das Oberdorfer Pflanzenparadies empfängt den Kunden mit einer Blumenpracht wie aus dem Bilderbuch. Das alteingesessene Gartencenter ist weitüber die Grenzen Marktoberdorfs bekannt.

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Sobald der Schnee weg ist, gehts bei uns rund«, sagtomas Pade. »Dann sind die Hobbygärtner und Gar-tenbesitzer kaum zu bremsen.« Der Inhaber des Ostall-

gäuer Gartencenters versucht gelassen zu bleiben. Was fürSpielwarengeschäfte der umsatzstarke Dezember ist, ist fürGartenbetriebe der Monat Mai. Dann ist endlich der Früh-ling im Allgäu angekommen. Das bedeutet: Pausenalarmfür die zehn Mitarbeiter, die pausenlos im Einsatz sind. Dieeinen verkaufen im Gartencenter Geranien im Topf oderbinden Gerbera zum Strauß; die anderen sind draußenbeim Kunden und liefern Pflanzen aus oder gestaltenGärten neu. Bis auf die Schnittblumen bezieht der Gärt-nermeister nur deutsche Ware und einheimischeGehölze. Wo möglich, kommen die Pflanzen von Gärtne-reien aus der Region.

Üppige Beete, grüne DächerEin wichtiges Standbein des Oberdorfer Pflanzenparadieses ist der Verkauf von Zier-und Nutzpflanzen. Darüber hinaus ist der 45-jährige Spezialist für Garten- und Landschafts-gestaltung, Teichbau, Dachbegrünung, Grabgestaltung und -pflege. Beim Rundgang durchdie Innen- und Außenanlagen fällt zunächst die üppige Blütenpracht ins Auge. ZwischenTerracottatöpfen und Steindekorationen blinzelt immer wieder ein verträumtes Engelchen

oder kecker Wichtel entgegen. Das Team, das aus gelernten Floristikern und Land-schaftsgärtnern besteht, ist auch in Floristik und Dekoration stark: Drei bis vierMal im Jahr finden Ausstellungen zu verschiedenen emen wie Hochzeit, Aller-heiligen oder Advent statt. Auf Wunsch liefert Pade den Blumenschmuck für Ver-anstaltungen wie Hochzeiten oder Trauerfeiern.

Hat der Kunde ein Problem mit seinen Pflanzen zuhause, machen Pade undsein Team schon mal einen Vor-Ort-Termin. Eine ehrliche Beratung gehört fürden gelernten Gärtnermeister zum Handwerk. Wenn Kunden ihm ein Bild auseinem Hochglanzkatalog zeigen, sagt Pade durchaus, dass diese Pflanze »garnicht ins Allgäu passt« oder in Realität ganz anders ausschaue. Wer im Winterkeinen Platz für seine Großpflanzen zuhause hat, kann den Überwinterungs-service in Anspruch nehmen. Im Herbst wird die Pflanze abgeholt, darf imGewächshaus überwintern und wird im Frühjahr nach den Eisheiligen wiedergeliefert. Fast schon ein Wellness-Urlaub für die Pflanze: Sie wird geschnitten,umgetopft und gepflegt, so dass der Kunde im nächsten Sommer seinen Ole-ander oder Zitronenbaum wieder blühfreudig genießen kann.

Traumberuf GärtnerApropos Gewächshaus: Um seine Pflanzen vor Frost zu schützen, verbraucht omas Paderund 60 000 Liter Heizöl pro Jahr. »Nicht subventioniert«, wie Pade betont. Trotz steigenderKosten liebt der Berliner, der als Jugendlicher nach Süddeutschland kam, seinen Beruf. DerGärtnermeister übernahm 2004 das Gartencenter in Marktoberdorf, als sein damaliger Chefins Ausland auswanderte. Eine tolle Gelegenheit für den zweifachen Familienvater, der schonim zarten Alter von vier Jahren zu seiner Mutter gesagt haben soll: »Ich werde Gärtner.«

Edith Rayner

Oberdorfer PflanzenparadiesThomas PadeSchongauer Straße 48-5287616 MarktoberdorfTelefon (08342) 9670-0Telefax (0|8342) 9670-15kontakt@maiers-panoramagarten.dewww.maiers-panoramagarten.de

omas Pade.

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Qualität zeichnet sich aus…

Druckereien gehören zu den Unternehmen, die aktuell am stärksten vomWirtschaftseinbruch betroffen sind. Ungeachtet dessen investiert HolzerDruck und Medien mit Sitz in Weiler in eine neue Achtfarben-Druckmaschine.Die Westallgäuer setzen damit ein mutiges Signal für die Zukunft. Mit derneuen Rapida 106 verfügt man über die modernste Druckmaschine auf demMarkt. Für das Unternehmen bietet diese Investition beste Voraussetzungen,um gestärkt aus der Krise der Druckbranche hervorzugehen.

Seit über 20 Jahren produziert Holzer Druck und Medien mit Halb-und Mittelformat Bogenoffsetmaschinen von KBA. Im März unter-schrieb der Geschäftsführer von Holzer Druck und Medien,

Dr. Elmar Holzer, nun den Vertrag zur Lieferung der neuen hoch automa-tisierten Achtfarben-Rapida 106 mit Bogenwendung für die 4 über 4-Pro-duktion. Mit der Anschaffung des Rüstweltmeisters investiert die Dru-ckerei aus Weiler einmal mehr in innovative Bogenoffsettechnik. »Dieneue Achtfarben ersetzt gleich drei andere Druckmaschinen im Betrieb.Eine höhere Kapazität und Qualität waren die entscheidenden Gründe

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»Unsere Produktivität erfährteine deutliche Steigerung, jedochohne Einbußen in der Qualität.«

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für die Neuanschaffung.«, sagt Betriebs-leiter Peter Rasthofer. 18 000 Bogen imFortdruck und 15 000 Bogen im Schön-und Widerdruck können innerhalb einerStunde gedruckt werden. »Unsere Produk-tivität erfährt damit eine deutliche Steige-rung, bei einer Verbesserung der Qua-lität.«, so Produktionsleiter Alexander Ott.Mit Drive Tronic SPC für den simultanenDruckplattenwechsel, Flying Jobchangefür den Auftragswechsel parallel zur lau-fenden Druckproduktion sowie die Quali-tronic Colour Control setzen Holzer inpuncto Automatisierung, Produktivitätund Jobwechsel ganz neue Maßstäbe imAllgäu. Während bei dem Vorgängermo-dell noch aufwendige Farbmessungen not-wendig waren, erledigt die Rapida 106 diesnun vollkommen automatisch. Für dienahezu unterbrechungsfreie Druckpro-duktion ist die Maschine mit dem Vorre-gister- und Plattenerkennungssystem KBAPlate-Ident ausgestattet. In Kombinationmit dem kürzlich installierten neuen CTP-Belichter kann Holzer damit die Rüst-zeiten minimieren.

Auftragswechsel sind und bleiben aberBestandteil des Druckprozesses. EinenMaschinenstillstand kann sich kein produ-zierendes Unternehmen erlauben, so auchnicht die Druckerei Holzer. Für das Famili-enunternehmen rechnet sich die Anschaf-fung in dieser Hinsicht gleich mehrfach.Durch den Flying Jobchange lassen sich dieRüstzeiten deutlich verkürzen. Die Acht-farben-Maschine verfügt über einen Plat-tenzylinderdirektantrieb SPC DriveTronic, der den fliegenden Auftrags-wechsel zur laufenden Druckproduktionermöglicht. Während zum Beispiel einerstes Plakat auf den vorderen vier Farb-

werken gedruckt wird, kann ein zweites inden hinteren Werken gerüstet und produ-ziert werden – ohne die Maschine anzu-halten.

Mit der Investition in die neue Druck-anlage reagiert die Firma Holzer auch aufdie Kundenwünsche. »Mit der Achtfarben-Maschine sind wir in der Lage, den Anfor-derungen des Marktes nach qualitativhochwertigen Produkten einerseits undökonomischen Gesichtspunkten anderer-seits nachzukommen.«, so Produktions-leiter Ott. Die kostengünstige Herstellungvon Kleinauflagen, wie z. B. ab 300 Exem-plaren, ist damit kein Problem mehr. »Inder Fertigung sind wir künftig einfachschneller und produzieren für den Kundendamit effizienter.«, so beschreibt Ale-xander Ott die Vorteile der Neuinvestition.Kurzum: Das Unternehmen Holzer Druckhat auf ganzer Line die Nase vorn: Dennmit all den technischen Raffinessen ist dieMaschine damit weltweit einzigartig.

Für Holzer ist die Achtfarben-Druck-maschine auch ein weiterer Schritt in Rich-tung ökologischer Druck. Das emaNachhaltigkeit ist fest in der Firmenphilo-sophie des Unternehmens verankert. »Wirfühlen uns der Nachhaltigkeit verpflichtet.Unser Beitrag zum Klimaschutz bestehtaus vielschichtigen Ansätzen.«, beschreibtPeter Rasthofer die Firmenphilosophie. Inder Druckerei sind nur moderne und emis-sionsarme Druckmaschinen im Einsatz.»Fast alle Druckmaschinen im Betrieb produzieren ohne Isoprophylalkohol.«,sagt Produktionsleiter Alexander Ott. Seitdem Jahr 2009 ist die Druckerei CO₂-zerti-fiziert und produziert auf Kundenwunschalle Druckerzeugnisse klimaneutral. Mitder FSC-Zertifizierung stellt Holzer zu -

»Mit all den technischen Raffinessen ist die Maschine weltweit einzigartig.«

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dem sicher, dass das verwendete Papieraus einer verantwortungsvollen Waldwirt-schaft stammt. Die Neuanschaffung desUnternehmens Holzer wird damit also ineinem modernen Umfeld mit PSO-zertifi-zierten Bogenoffsetmaschinen und klima-neutraler Produktion arbeiten.

Kreative Bildbearbeitung, Druckver-edelung, Faksimilie, Erstellung von Digital-proofs, Versandlogistik – sind nur einigeder umfangreichen Dienstleistungen. Dienächste Investition steht schon in denStartlöchern: Zwei moderne Digitalan-

Holzer Druck und Medien Fridolin-Holzer-Straße 22 und 2488171 Weiler im AllgäuTelefon (08387) 3990www.druckerei-holzer.de

»In der Fertigung sind wir künftig einfach effizienter und produzieren damit

noch flexibler für unsere Kunden.«

lagen mit komplettem Finishing. Drucken,Falzen, Heften und Beschneiden könnendamit gleich in einem Arbeitsgang durch-geführt werden.

Holzer will so weiter an der erfolgrei-chen Zukunft des Unternehmens arbeiten.Peter Rasthofer, Betriebsleiter der FirmaHolzer: »Unser Ziel ist es auch künftig inden Betrieb zu investieren. Es ist unswichtig, unseren Mitarbeitern ein posi-tives Zeichen zu geben. Wir zeigen ihnendamit, dass wir für den Erfolg des Unter-nehmens einiges bewegen.« Sina Krupka

Claus Bolza-Schünemann, stellvertretender Vorstandsvorsitzender von KBA, Dr. Elmar Holzer, Peter Rasthofer, Betriebsleiter beim Holzer Druck und Medienund KBA-Vertriebsvorstand Ralf Sammeck vor der Rapida 106 (von links).

Produktionsleiter Alexander Ott (li.)im Gespräch mit Sina Krupka vomAllgäuer Wirtschaftsmagazin.

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Von Griechenland ins AllgäuDas Autohaus Rigatos lässt in diesem Jahr die Sektkorken knallen. Denn, das Familienunternehmen in Bad Grönenbach feiert aktuell das 30-Jährige Firmenjubiläum. Ein Grundmehr, einmal auf die erfolgreicheFirmengeschichte von Rigatos zurückzublicken.

Autohaus Rigatos feiert das 30-jährige Bestehen

Terry Rigatos mit seiner Tochter Barbara

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Wie alles begann1970 kam der sympathische Grieche undFirmengründer Terry Rigatos ins Allgäu.Er folgte damals einer Einladung der FirmaAbt in Kempten, die den ambitioniertenRennmechaniker für ihre Rennsportabtei-lung einstellten. »Eigentlich wollte ich nurganz kurz in Deutschland bleiben. Dochdann entwickelte sich alles ganz anders, alsich es mir vorstellte – zu meinem Glück«,bekräftigt Terry Rigatos. Ursprünglichhatte der vierfache Familienvater ganzandere Pläne, was seine beruflicheZukunft anging: Er wollte damals Frank-reich und Japan bereisen, die große weiteWelt kennenlernen, um dann anschlie-

ßend eine Kfz-Werkstatt in Athen aufzu-machen. Doch daraus wurde nichts. Als erim Allgäu seiner großen Liebe begegnete,war es um ihn geschehen.

Vor 30 Jahren gründet der Grieche dasAutohaus Rigatos in Ziegelberg bei BadGrönenbach. In einer einfachen Doppelga-rage reparierte und verkaufte er Fahrzeugealler Typen – mit wachsendem Erfolg.Bereits ein Jahr später boomt das Geschäftdermaßen, dass Rigatos zusätzliches Per-sonal einstellen muss. Genau 13 Jahrespäter siedelt er sich dann auf der grünenWiese – dem heute attraktiven Gewerbe-gebiet von Bad1 Grönenbach – an. Insge-

Als er im Allgäu seinergroßen Liebe begegnete,war es um ihn geschehen.

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samt umfasst das Betriebsgelände, sageund schreibe, zehntausend Quadratmeter.

Terry Rigatos ist mit Herzblut Unter-nehmer. Er arbeitet frei und ist nicht aneinen Hersteller oder Importeur gebun -den. »Und das ist auch gut so.«, sagt der 64-jährige. »Ich erfahre immer wieder, wiesehr die Vertragshändler zu kämpfenhaben. Ich muss mich nicht an Anwei-sungen halten. Ich kaufe nur aus eigenerÜberzeugung die Fahrzeuge an und gebesomit nur Autos an meine Kunden weiter,deren Qualität ich vertreten kann.«Rigatos Angebot besteht aus hochwertigenGebrauchten (hauptsächlich Rückläuferaus Leasinggesellschaften) und der Ver-mittlung von Neu- und Importfahrzeugen.Rund 100 Autos aller Hersteller hat erimmer in seinem Bestand. Sollte da daspassende Fahrzeug einmal nicht dabei sein,versucht Barbara Rigatos fast jedesWunschauto für den Kunden zu be -

schaffen. Im Jahr verkaufen sie bis zu 950Autos.

Der gelernte Kfz-Meister freut sichüber einen festen und treuen Kunden-stamm. »Die Leute kommen aus dem ge -sam ten Allgäu zu uns.«, freut sich Rigatos.Sein Kundenkreis besteht sowohl ausPrivat- als auch aus Geschäftskunden. Eskommt nicht selten vor, dass sich die Unter-nehmen ihren kompletten Fuhrpark imAutohaus Rigatos bestellen.

Die Unternehmensphilosophie desFamilienbetriebes ist schnell und einfacherklärt: Rigatos setzt auf Kundennähe,Kundennähe und noch mal Kundennähe.»Wir sind immer bemüht, mit unserenKunden ein freundschaftliches Verhältniszu führen«, so Terry Rigatos. Die zahlrei-chen Stammkunden des Unternehmersschätzen vor allem die Offenheit und dieKulanz, die man ihnen in Bad Grönenbachentgegenbringt. »Wir kümmern uns

Experten in Sachen Service und Beratung

rund um das Auto – das Team des Autohaus Rigatos

Rigatos setzt auf Kundennähe,Kundennähe und

nochmal Kundennähe.

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intensiv um jeden Kunden, egal mit wel-chem Anliegen er zu uns kommt. Es ist füruns selbstverständlich, auch lange nachder Kaufabwicklung dem Kunden mit Ratund Tat zur Seite zu stehen.«, verdeutlichtder Chef des Autohauses.

Rund 15 Mitarbeiter beschäftigt TerryRigatos bei sich im Betrieb. Das Autohausist ein waschechtes Familienunternehmen.Der Chef selbst kümmert sich um Werk-statt und Verkauf und seiner Frau obliegtder Bereich Buchhaltung. Der Schwieger-sohn ist Kfz-Betriebswirt und gilt als Spe-zialist für Internetpflege sowie Reifen- undZubehörverkauf. Tochter Barbara begann1993 als Bürokauffrau im elterlichenUnternehmen und beherrscht das Metier»Verkauf« aus dem ff. Die 36-jährige legtheute genau so viel Herzblut in dasGeschäft wie ihr Vater und noch mehr:»Ich muss gestehen, meine Tochter ist imVerkauf mittlerweile um Längen besser als

ich«, schmunzelt Rigatos. In naher Zu -kunft soll der Generationswechsel voll-zogen wer den. Tochter Babara wird danndie Geschicke des Vaters leiten.

Qualität zeichnet sich ausErst vor einiger Zeit gab es unangemel-deten Besuch von unabhängigen Testernder Gesellschaft für Technische Überwa-chung. Hier wurde die Werkstatt aufbestimmte Qualitätsstandards geprüft.Von der Terminvereinbarung über Fahr-zeugannahme, Beratung und Werkstatt-leistungen wird hier alles kontrolliert. DasErgebnis: Das Autohaus wurde mit demGTÜ-Werkstattsiegel ausgezeichnet. Dasspricht einmal mehr für die Qualität desUnternehmens. Wenn man Terry Rigatosheute fragt, ob er seinen Weg immerwieder so gehen würde, so antwortet derherzliche Grieche mit einem bestimmten:»Ja, und ob! Sina Krupka

Autohaus RigatosHinter den Gärten 2, 87730 Bad GrönenbachTelefon (08334) [email protected], www.rigatos.de

Das Autohaus Rigatos wurdemit dem GTÜ-Werkstattsiegelausgezeichnet.

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Der Zeit ihre KunstGalerist Martin Irtzing blickt gelassen in die Zukunft. Sein Veranstaltungskalender ist voll. Wie eine Perlenschnurreihen sich die Ausstellungen in seiner Galerie Seidenlicht in der Memminger Altstadt und ziehen überregional Kunstliebhaber in ihren Bann.

Michael Of: Kain 1.

Die neue Ausstellung Memminger MalerVernissage: 14. Juli, 19 Uhr in den Räumen der HypoVereinsbank in der Maximilianstraße 22,MemmingenDauer der Ausstellung: bis 14. August

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Galerie SeidenlichtMartin IrtzingObere Bachgasse 287700 MemmingenTelefon (08331) 6406941www.seidenlicht.de

Öffnungszeiten: Di bis Fr 10 bis 18 Uhr, Sa 10 bis 14 Uhr

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Als leidenschaftlicher Sammlerschöner Dinge war Martin Irtzing»immer schon irgendwie auf der

Suche« nach einem geeigneten Ort, umBilder, Objekte aber auch Produkte wieDesignerschmuck, Modelle aus feinerSeide und Filz, oder Keramik zu präsen-tieren. Vor drei Jahren ließ sich derDesigner und Kunstliebhaber schließlichin der Oberen Bachgasse in Memmingennieder und führt eine kleine aber feineGalerie für Kunst, Handwerk und Design.

Seine Lust an Veränderung manifes-tiert sich in den monatlich wechselndenAusstellungen, die immer wieder neuekünstlerische Standpunkte eröffnen.»Genauso individualistisch wie das Allgäusind auch die Werke, der hier ansässigenKünstler,« beschreibt Martin Irtzing, dieinteressante und vielseitige Allgäuer Kunst-Szene.

Mit Herzblut entstandenSeine Kollektionen wählt der Galerist nachpersönlichen und objektiven Kriterien aus.»Die Werke müssen den Reiz des Beson-deren besitzen« so Martin Irtzing, »aberauch die erforderliche handwerkliche Qua-lität aufweisen.« Die aus kleinen Ateliersstammenden Kunstwerke werden zu ange-messenen und erschwinglichen Preisenangeboten. »Design muss nicht teuer sein«,lautet seine Devise.

Seine Galerie ist ein Ort, an dem Kunstsichtbar werden soll. »Ich bewundere denEntschluss, eigene Werke, die mit Herzblutentstanden sind, der Betrachtung und der

Kritik durch Fremde auszusetzen« betontder Galerist. Und wenn ein Bild aus einerAusstellung verkauft werde, sei das eingroßartiger Ausdruck an Wertschätzung.»Sie wird die Künstlerin oder den Künstlerermuntern, weiterzuarbeiten.«

Memminger Maler stellen ausSchon beinahe Tradition ist die jährlicheAusstellung Memminger Maler, diegemeinsam mit der HypoVereinsbank rea-lisiert wird. Die Eröffnung findet am14. Juli um 19 Uhr statt. Die KünstlerMichael Of, Jutta Wienand und FrankArhold befassen sich mit ihrer Umgebung.Ihre Werke zeigen Aspekte der Stadt oderdas ländliche Umfeld als ema undKulisse in vielen Variationen. ÄußererAnschein kontrastiert mit inneren Empfin-dungen, klar konturierte Ansichten stellensich Traumwelten und sensiblen Schattie-rungen gegenüber. Den Besucher erwarteteine spannende Gegenüberstellung vondrei ganz unterschiedlichen künstleri-schen Standpunkten. Ein zweiter Teil derAusstellung ist gleichzeitig in der Galeriezu sehen.

Jutta Wienand: Er_wachsen.

Michael Of: Spiegelung.

Galerist Martin Irtzing (v. li.) mit Michael Of und Jutta Wienand vor Bildern von Michael Of. Rechts der Künstler Frank Arhold vor seinen Bildernin der Galerie Seidenlicht

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PRÄZISER als ein tausendstel Millimeter

»Geschenkt wird einem nichts«, sagt Alois Berger, »schon gar nicht so etwasWertvolles wie das Vertrauen.« Was Vertrauen von Kunden und Mitarbeitern bedeutet,weiß der Gründer und Geschäftsführer der Berger Holding GmbH & Co. KG mit Sitz inMemmingen. Der Hersteller von einbaufertigen Präzisionsteilen beschäftigt weltweit1800 Mitarbeiter. Das inhabergeführte Familienunternehmen schrieb in 55 Jahreneine Erfolgsgeschichte, die kein Zufall war.

Berger-Präzisionsdrehteile wie zum Bei-spiel für Benzin- und Dieseleinspritz-technik, Turbolader und Ventile ste-

cken unter vielen Motorhauben. Als füh-render direkter und indirekter Zuliefererder Autoindustrie versorgen die Präzisi-onsspezialisten fast alle großen Auto-marken, und das weltweit.

Für die Werkzeugmaschinenindustriefertigt das Unternehmen zahlreiche Kom-ponenten wie Dreh- und Frässpindelnoder Kugelgewindetriebe, die selbst inexportstarke Länder wie China geliefertwerden. »Täglich verlassen hunderttau-sende Drehteile und auch Baugruppenunsere Werke auf der ganzen Welt«, erläu-tert Marianne Berger-Molitor, Marketing-

Leiterin der Berger Holding. Ob für dieAutoindustrie, den Maschinenbau, Elek-tronik oder Haustechnik, die Toleranzenfür die Teile liegen im µ-Bereich, wasgerade mal einem Tausendstel eines Milli-meters entspricht. »Denn ein Höchstmaßan Qualität ist unsere Firmenphilosophie«,so Berger. Um gleichbleibend hohe Qua-lität liefern zu können, unterliegen die inFeinstbearbeitungstechniken hergestelltenProdukte deshalb einer kontinuierlichenQualitätssicherung.

Täglich mitten im Geschehen Weltweit ist die Berger-Holding mit 13eigenständigen Unternehmen in fünf Län-dern in Deutschland, Schweiz, Polen, USA

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und Kanada auf über 73000 Quadratme-tern Produktionsfläche tätig. Für 2010plant das Unternehmen einen Gesamtum-satz von 200 Millionen Euro. Im Allgäuunterhält Berger neben Werken in Mem-mingen, Ottobeuren und Kaufbeuren eineigenständiges Tochterunternehmen inWertach. Hier fertigen die Oberallgäuerauf knapp 10000 Quadratmetern aufmodernsten Dreh-, Fräs- und Schleifzen-tren ein breites Spektrum an High-Tech-Produkten. Die Aufträge der Berger-Gruppe kommen aus der ganzen Welt –kein Wunder also, dass die Holding sichals »Europas größtes Drehteileunter-nehmen im Familienbesitz« tagtäglichdem internationalen Wettbewerb stellenmuss. Alois Berger weiß ganz genau, wasdas bedeutet: Mit 77 Jahren steht er immernoch mitten drin im Tagesgeschehen. Viel-leicht sind seine Aufgaben im Gegensatzzu früheren Jahren weniger Schweiß trei-bend. Denn heute gehört zum Beispielauch der Besuch von Empfängen dazu,etwa um Auszeichnungen entgegen zu

nehmen. Bereits zum dritten Mal durfteder »Träger des Bundesverdienstkreuzesam Bande« im Juni die renommierte jähr-liche Auszeichnung »Entrepreneur of theYear« von der Wirtschaftsprüfungsgesell-schaft Ernst & Young entgegen nehmen.Als Gründungsmitglied des AllgäuAir-port hat sich der Vollblutunternehmermaßgeblich für den Standort Memminger-berg eingesetzt.

Händchen für Umgang mit Menschen Alois Berger ist nach eigener Aussage einUnternehmer von altem Schrot und Korn.Trotz wirtschaftlich unsicheren Zeitenlebt er »nach alten Werten, die man auchheute leben kann«. Mit viel Respekterzählt Berger von seinen langjährigenMitarbeitern, die das Unternehmen auchin schwierigen Zeiten unterstützt hätten.Für den Umgang mit seinen 150 Auszubil-denden nimmt sich Berger besonders vielZeit, »das lasse ich mir nicht nehmen«.

Immer wieder betont der unermüd-liche Unternehmer, dass er viel Glück im

Leben gehabt hätte. »All dies hätte ichnicht ohne meine Frau erreichen können.«Überhaupt zieht das Unternehmen einegroße Stärke aus dem Zusammenhalt derFamilie: Sechs der sieben Kinder sind inzweiter Generation zum Teil bereits seitmehreren Jahrzehnten als Geschäftsführeroder in leitenden Positionen an verschie-denen Standorten innerhalb der Berger-Gruppe tätig. Und die ersten Enkel vonAlois Berger machten bereits eine Ausbil-dung im Betrieb. Der Mann, dessen Firmain diesem Jahr das 55-jährige Jubiläumfeiert, liebt den Umgang mit Menschen.Seine Devise: »Mit den Menschen, nichtüber sie bestimmen – das ist mein Erfolg!«Dafür vertrauen sie ihm. Die Erfolgsge-schichte der Berger-Holding war keinZufall. Edith Rayner

Berger Holding GmbH & Co. KGIn der Neuen Welt 14 87700 MemmingenTelefon (08331) 930-01Telefax (08331) [email protected]

Marianne Berger-Molitor, Christian Berger, Karin Berger-Haggenmiller, Peter Berger, Gründerehepaar Edith und Alois Berger, Oswald Berger, Gerlinde Berger und Alexander Berger (v. li.).

»Mit den Menschen, nicht über sie bestimmen – das ist mein Erfolg!«

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Umwelt undRendite

– ein gutes TeamEine Photovoltaik-Anlage auf dem

Dach zu haben, ist in«, weiss ClausRomankiewicz, Gründer und

Geschäftsführer der Westallgäuer Firma.Wer sich abheben möchte vom schwarzenPlatten-Einerlei, kann heute sogar zwi-schen verschiedenen Farben wählen. CTS-Solar bietet Photovoltaikanlagen für dieStromerzeugung für Flachdach, Aufdach,Indach, Fassaden und Carport-Systeme an.

Win-Win-SituationClaus Romankiewicz sieht sich als Pionierder Branche: »Vor zehn Jahren wusstenoch keiner so richtig, was sich mit diesen

Platten auf den Dächern so alles machenlässt.« Für ihn kristallisierte sich damalsheraus, dass Solar eine Investition in dieUmwelt und gleichzeitig eine Rendite indas investierte Kapital darstellt. »Das Pho-tovoltaik-Geschäft ist eine Win-Win-Situa-tion.« Zum einen könne jeder Partnerseinen Teil zum Klimaschutz beitragen.Und außerdem profitiere der Kunde miteiner ansehnlichen Rendite auf seine Inves-tition. »Das eingesetzte Kapital wirdweitaus besser verzinst als mit einer her-kömmlichen Geldanlage.« Im übrigenstünden Banken einer Finanzierung sol-cher Anlagen positiv gegenüber.

Solaranlagen auf Dächern gehören heutezum allgemeinen Erscheinungsbild inländlichem Gebiet. Für viele Menschen istSolarenergie zur Stromerzeugung nicht nursauber, sondern bringt auch Rendite. DieFirma CTS-Solar in Hergensweiler baut seitzehn Jahren Photovoltaik-Anlagen. Und kenntdie Regeln für den bestmöglichen Einsatzdes investierten Kapitals.

Claus Romankiewicz.

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Wenig Gewicht, viel SonneDer CTS-Solar-Gründer ist Techniker undtüftelt seit Jahren an der Entwicklungeigener Montagesysteme für die Befesti-gung der Module. Die neueste Produktent-wicklung der Solarfirma ist ein Dach-system für die Aufständerung für Flachdä-cher mit einem Gesamtgewicht von unterzwanzig Kilogramm pro Quadratmeter.

Der Vorteil des Systems: Die Modulekönnen bei einem geringen Gesamtge-wicht bestmöglich nach Süden ausge-richtet werden. Und wieder bringt Roman-kiewicz die Renditechancen ins Gespräch:»In Kombination mit unseren Hochleis-tungsmodulen macht dieses System jedesFlachdach zum Top-Renditeprojekt.« Diemittlerweile 25köpfige Mannschaft hat die

CTS-Solar GmbH Claus RomankiewiczRupolzerstraße 8588138 HergensweilerTelefon (08388) 92048-68Telefax (08388) [email protected]

Grenzen ihres bislang regionalen Wir-kungsbereichs nun weit nach aussengeschoben: Heute ist die Firma in ganzSüddeutschland, Schweiz, Österreich, Ita-lien und Frankreich tätig. »Das gesamteTeam hat Freude an der Arbeit«, so der Fir-menchef. Er freut sich, dass mit über 1000gebauten Photovoltaik-Anlagen »alleeinen guten Teil zum Klimaschutz bei-tragen«. Und damit jeder vom Solarku-chen ein Stück abschneiden kann, vermit-telt CTS-Solar sogar Mietdächer.

Edith Rayner

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Das Damenbad in Marmor, das Her-renbad im Joop-Design – diese Villain Kalzhofen bei Oberstaufen hat

ganz sicher nichts Gewöhnliches. Hoch-wertige Materialien und ein gut durch-dachter Grundriss mit einer großzügigenRaumaufteilung machen das 2005 erbauteSchlösschen zum idealen Refugium füreinen Besitzer mit Wunsch nach Außerge-wöhnlichem.

Durch den repräsentativ gestaltetenEingangsbereich kommt der Bewohner inein lichtdurchflutetes Wohnzimmer, daslinks über einen Erker zu einem gemütli-chen Kaminstüberl führt. An der Stirnseiteschließt eine weitläufige Terrasse an, dienach Süden ausgerichtet ist. Rechts gehtvom Wohnzimmer ein zweiter Erker mitEssbereich ab, der zur Küche führt: einerGaggenau-Traumküche wie aus einemHochglanzprospekt, mit Geräten, Ein-bauten und Abdeckungen nur vomFeinsten.

Über einen Aufzug könnte manbequem ins nächste Stockwerk gelangen.Doch dann würde man ja den sehens-werten Treppenaufgang der Villa ver-passen. Das schmiedeeiserne Treppenge-länder, in barockem Stil in Weiss und Goldgehalten, ist mit Swarovski-Kristallenbesetzt. Ein original italienischer Lüsterbringt die edlen Steinchen zum Funkeln.Der Stil mit Hang zur Üppigkeit setzt sichkonsequent in den restlichen Zimmerndieser Etage fort.

Wer bei soviel Luxus richtig abschaltenmöchte, ist im hauseigenen Wellnessbe-reich gut aufgehoben. Sauna, Whirlpool,Ruhebereich, Terrasse und dazu eineigenes Appartement mit Duschbad undeiner zusätzlichen Terrasse – hier kannman die Hektik des Alltags schnell hintersich lassen.

Bei all der Exklusivität des Schlösslesmit seinen 360 Quadratmetern Wohn-fläche könnten die Bewohner fast über-sehen, dass das Anwesen einen großzü-gigen Blick nach Süden auf Oberstaufenund die Allgäuer Bergwelt freigibt.

Modernes Schlössle mit Traumküche

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Charmant undvon Ruhe verwöhnt

Weitere Informationen:Engel & VölkersEugen Josef MaucherAllgäu-Immobilien KemptenLizenzpartner derEngel & Völkers Residential GmbHKlostersteige 387435 KemptenTelefon (0831) 9607900www.engelvoelkers.de/kempten

Ein Allgäuer Idyll in absoluter Allein-lage ist der Rötelbachhof im WeilerAllmisried bei Isny. Das charmante

Landhaus blickt souverän über die vonObstbäumen, Wiesen und Wäldern durch-zogene Hügellandschaft in die Alpen bishin zum Schweizer Säntis.

Außen haben die Architekten das 1975neu errichtete ehemalige Bauernhausgeschickt im typischen Allgäuer Stilgehalten. Die markante Holzverkleidungund Fensterläden geben einen Vorge-schmack auf die gemütlichen Wohnungendahinter.

Großzügig und charmant sind dieinneren Werte des Rötelbachhofs. Auf dreiGeschossen verteilen sich 28 Zimmer übereine Wohnfläche von knapp 800 Quadrat-metern. Mit architektonischem Geschickgliederte der Erbauer das Anwesen in dreiBereiche. Der ursprüngliche Grundrissdes landwirtschaftlichen Gebäudeskonnte so sinnvoll beibehalten werden.

Im Westteil des Hauses befinden sichdrei voneinander getrennte Wohnungen.Ein modern-eleganter Wohnsalon mitoffenem Kamin, Sichtbalken, Südterrasseund darüber liegender Loggia ist das Herz-stück der Hauptwohnung in diesemBereich. Ruhe und Idylle pur – und es gehtnoch besser: Den vielleicht schönstenAlpenpanoramablick gibts von der weit-läufigen Vier-Zimmer-Studiowohnung imDachgeschoss. Für moderne Wünschezweckentfremdet wurde die ehemaligeTenne unterm Dach. Wo die Bauernfrüher ihr Heu im Trockenen lagerten, istheute nasses Vergnügen in einemSchwimmbad angesagt. Im östlichen Teildes Anwesens sind vom Erdgeschoss biszum Dachgeschoss fünf Wohneinheitenvon zwei bis vier Zimmern untergebracht.Zu jeder Wohnung gehört ein Balkon odereine Terrasse.

Mit seinen zahlreichen Nutzungsmög-lichkeiten und seiner exponierten Lage istder gepflegte Rötelbachhof ein außerge-wöhnlicher Landsitz. Der neue Eigen-tümer des Westallgäuer Idylls kann hierseinen Wunsch nach Freiheit und Natur-liebe kompromisslos verwirklichen. er

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Ideen am Es gibt Dinge, die so selbstverständlich geworden sind, dass man sich überihre Entstehung und Entwicklung nur selten Gedanken macht. Für vieleMenschen verhält es sich so beim Thema Förderbänder. Doch ein Gesprächmit Johannes Dilger, einem von zwei Geschäftsführern der Firma Föratec,genügt, um umzudenken und anzuerkennen wie viel Know-how, Erfahrungund technisches Verständnis in einer Förderanlage steckt – zumindest wennsie aus dem Hause Föratec kommt.

Johannes Dilger und Franz Müllerarbeiteten gemeinsam in der glei-chen Firma. Und beide hatten sie

1998 mangels beruflicher Entwicklungs-möglichkeiten den Wunsch sich selbst-ständig zu machen. Also begannen sie inder Garage von Dilgers Tettnanger Wohn-haus mit der Fertigung ihres ersten Auf-trages: einen Sonnenschirmständer imWert von circa 2 000 DM. So klein dererste Auftrag war, so groß war der Zweite:Nur wenige Wochen nach Firmengrün-dung bestellte die renommierte WangenerFirma Waldner eine Förderanlage imGesamtwert von rund 120 000 DM. »Undwir konnten überzeugen«, erzählt Jo -hannes Dilger. »Von da an waren wir imGe schäft.« Immer anspruchsvoller wur -den die Anforderungen, immer professio-neller die Lösungen von Föratec.

Weltmarktführer als KundenSchon nach kurzer Zeit reichte der Platznicht mehr aus. Also bauten die Jungunter-nehmer 1999 im Gewerbegebiet Geisel-harz eine 600 qm große Halle mit rund120 qm Bürofläche. »Eigentlich ein Wahn-sinn«, schmunzelt der 41-jährige Dilgerzurückblickend. Aber der Erfolg gab demjungen Unternehmen recht. Im Jahr 2007wurde die Halle auf 1 400 qm und die Büro-fläche auf 160 qm erweitert. Inzwischensind sie in den Bereichen Lebensmittelin-dustrie, Pharmazie, Chemie und Maschi-nenbau für viele Firmen erster Ansprech-partner. Das liegt nicht zuletzt daran, dassFöratec mit Lösungen und Ideen punktet,die der Wettbewerb oft nicht leisten kann.»Unsere Kunden müssen sich nicht ein-grenzen: Sie haben eine fördertechnischeAufgabe – Föratec liefert Lösungen nach

Maß. Wir sind Experten im Sonderförder-anlagenbau. Alles, was ausgefallen undknifflig ist, sehen wir als willkommene

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laufenden Band Herausforderung,« berichtet Dilger, derselbst leidenschaftlicher Maschinenbau-techniker ist. Gerade in der Lebensmittel-industrie, wie zum Beispiel bei der Milch-,Käse- und Fleischverarbeitung ist Föratecnicht mehr wegzudenken. Und so kommtes, dass das kleine »Garagenunterneh -men« von einst, heutzutage Weltmarkt-führer beliefert.

Viele Faktoren führen zum ErfolgDas Rezept für den Erfolg sieht Dilgerzunächst in den qualifizierten Mitarbei-

tern. Aber auch die Tatsache, dass Föratecnur beste Zulieferteile bezieht und kom-plett inhouse konstruiert und produziert,sichert die Qualität der Anlagen. »UnsereKunden legen großen wert auf Termin-treue und die Langlebigkeit der Anlagen.«Außerdem müssen viele der Förderbänderhöchste Hygienevorschriften erfüllen. Dasgilt besonders für Kunden aus der Lebens-mittel- und Pharmabranche, wo kleinsteFehler in der Produktion zu Verunreini-gungen und millionenschweren Schädenführen können. »Das können wir uns nicht

leisten,« betont Dilger, der berichtet, dassdie meisten Kunden aufgrund von Emp-fehlungen kommen.

Die Inhaber von Föratec sind stolz aufdas, was sie aufgebaut haben. Trotzdemsind Dilger und Müller, die derzeit 35 Mit-arbeiter beschäftigen und selber ausbilden,auf Wachstum bedacht. »Wir denken, dasswir in zehn Jahren rund 60 bis 70 Mitar-beiter beschäftigen können«, so Dilger,dem die Fokussierung auf die Kernkompe-tenzen von Föratec das wichtigsteAnliegen ist. Dagmar Gard

Föratec GmbH & Co. KGKarl-Maybach-Str. 6+888239 Wangen im AllgäuTelefon (07520) 9666-0www.foeratec.de

Förder- und Rationalisierungs-technik

In der Förder- und Rationali -sierungstechnik geht es darum,Ideen für ein rationelles, ergo -nomisches und wirtschaftlichesArbeiten zu finden. Vielfach wirddas Wort Rationalisierung alsNegativwort empfunden, weil esmit Stellenabbau gleichgesetztwird. Für Dilger und Müller aberbedeutet es zunächst mal: Bessere Bedingungen für das Personal am Band und einenschnelleren Durchlauf schaffen,ohne die Beschäftigten stärker zubelasten. Denn »nur, wer heut -zutage effizient arbeitet undschlanke Prozesse in der Organi-sation vorweist, kann am Marktbestehen,« so Dilger.

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Mit VOLLGASauf der ERFOLGSSPUR

Es war schon immer sein Traum ein eigenes Autohaus zu besitzen. Diesen großen Traum hat sich Harald Kraus nun erfüllt. Im April letztenJahres übernimmt der gebürtige Hesse das vom Aus bedrohte AutohausKraus in Marktoberdorf im Ostallgäu. Der Unternehmer beginnt, das in dieJahre gekommene Traditions- und Familienunternehmen nach und nachwieder aufzupolieren – und das macht er mit wachsendem Erfolg.

Ich habe ein Autohaus gesucht und einesganz nach meinem Geschmackgefunden. Das nette dabei, es trägt sogar

meinen Namen – obwohl keine Verwandt-schaft mit dem Vorbesitzer besteht.«,schmunzelt Inhaber Harald Kraus. Meh-rere Objekte hatte sich Kraus seinerzeit imganzen Bundesgebiet angesehen. Verguckthat er sich dann in das Ford Autohaus inMarktoberdorf. »Ich gebe zu, ich habemich auch ein bisschen dafür entschieden,weil mir das Allgäu einfach so gut gefällt.«,

schwärmt der Autofachmann und Natur-liebhaber. Vor allem die Größe desBetriebes und die freundlichen Mitar-beiter überzeugten den hessischenGeschäftsmann schnell. Der ehemaligeLeiter einer Renault-Niederlassung fandüber eine Unternehmensbörse der Hand-werkskammer seinen neuen Betrieb. ImFrühjahr letzten Jahres übernimmt HaraldKraus schließlich das 60 Jahre alte Unter-nehmen samt dem 14-köpfigem Team unddem Inventar. Für Kraus war von Anfang

Führungswechsel im Autohaus Kraus in Marktoberdorf

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an klar, dass er mit allen Mitarbeitern ausdem Verkauf und der Werkstatt weiter-macht.

Auf sein kompetentes Team ist Krausheute sehr stolz. Denn, mit seiner Truppe,wie er seine Leute liebevoll nennt, konnteer das angeschlagene Unternehmenwieder auf die Erfolgsspur lenken. »Wirhaben die Ärmel hochgekrempelt, hart anunserem Image gearbeitet undkonnten so schnell wieder Geldverdienen – unabhängig von derVerschrottungsprämie, die dasGanze noch angeschobenhatte.«, beschreibt der Inhaberdie letzten Monate. Sein konse-quenter aber auch entspannterFührungsstil kommt bei denMitarbeitern gut an – dasmerken insgesamt auch dieKunden. »Neben allem Arbeits-eifer und der Ernsthaftigkeit wird hierauch mal herzhaft gelacht.«, so Kraus.

Der KFZ-Handel verkauft Ford-Neu-wagen sowie Gebrauchtwagen aller gän-gigen Hersteller. Den größten Umsatzmacht das Autohaus allerdings mit Halb-jahreswagen und Dienstwagen der MarkeFord. Die kauft Kraus für einen attraktivenPreis beim Hersteller ein und kann somitgute Angebote an seine Kunden weiter-

geben. »Das wird gut angenommen und istvom Preis einfach interessant.«, sagt derUnternehmer. Mit nur einem Mitarbeiterim Verkauf hat der gelernte KFZ-Meisterim vergangenen Jahr gut 180 Autos ver-kauft. »Die Marke Ford hat einen positivenWandel bei den Kunden erlebt. Daher gibtes mittlerweile viele Umsteiger, die vonden großen Automarken, wie VW, Mer-

cedes oder auch BMW zu Ford wechseln«,erklärt Kraus seinen Erfolg.

Im Bereich Service und Werkstattbietet das Autohaus Diagnose, Wartung,Reparatur und Unfallinstandsetzung füralle Fabrikate. Des weiteren gehörenAbgasuntersuchung für Diesel und Ben-ziner, tägliche Hauptuntersuchung, Reifen-service, Ford-Versicherungsdienst, Hol-und Bringservice sowie preiswerte Ser-

vice-Leihwagen mit zu den Dienstleis-tungen. Den Servicebereich sieht Kraus alswichtig an. Er investiert hier vor allem indie gehobene Ausstattung der Werkstatt,die Ausrüstung und in die Schulung seinerMitarbeiter.

Aber es sind nicht nur seine Mitar-beiter, in die der Unternehmer investiertund somit ein klares Erfolgszeichen für die

Zukunft setzt. In der nächstenZeit will der Chef des Auto-hauses sowohl personell aufsto-cken als auch einige baulicheVeränderungen angehen. »Jetzthaben wir intern mit allenKräften an unserer Firmenphi-losophie gearbeitet und nunmüssen wir das nach Außentransportieren.«, sagt der Auto-hausbesitzer. Kraus plant nochin diesem Jahr eine Direktan-

nahme in Form einer neuen Halle vor demHaupteingang. Für die Fahrzeugübergabeist ebenfalls ein neues, kleines Gebäudegeplant. Last but not least: Der Verkaufs-raum soll schließlich noch einenmodernen Feinschliff bekommen. DerKunde soll sich im Autohaus Ford Krauseinfach rundum wohl fühlen und dazugehört auch ein schickes Ambiente.

Sina Krupka

Autohaus Harald KrausGewerbestraße 287616 MarktoberdorfTelefon (08342) [email protected]

»Neben allem Arbeitseifer und der Ernsthaftigkeit wird hier auch mal herzhaft gelacht.«

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Perfektionisten mit Überraschungen

Auf den ersten Blick könnte man die Schmid Wohnbau GmbH für ein ganz normales, gut

laufendes Unternehmen halten, welches schlüsselfertigeHäuser baut. Bei genauem Hinsehen aber findet maneinzigartige Merkmale, welche die Bauspezialisten vom

Gros der Schlüsselfertigbauer unterscheidet.

Wer im Bereich Wohnbau heutzu-tage auf Anzeigen und Werbungverzichten kann und dennoch

erfolgreich ist, der muss schon einen gutenRuf haben. So ist es bei Familie Schmid, diein Wangen, kurz vor Amtzell die SchmidWohnbau GmbH & Co KG leitet.

Der Maurermeister und seine FrauSylvia Schmid begannen mit einemkleinen Baugeschäft 1994 in Wangen-Karsee. Damals beschäftigten sie einenAngestellten. Schon zu jenen Zeiten warSylvia Schmid für die Buchhaltung verant-wortlich. Als gelernte Steuerobersekre-tärin und ehemalige Mitarbeiterin beimFinanzamt übernimmt sie auch heutenoch alle Aufgaben der (Lohn)-buchhal-tung. Das Baugeschäft in Wangen-Karseeflorierte, wurde bereits 2005 erweitert undzum heutigen Standort in das inter -kommu nale Gewerbegebiet Geiselharz-Schauwies verlagert. Im gleichen Jahrgründete das Ehepaar auch die FirmaSchmid Wohnbau GmbH & CO KG, diesich auf die Erstellung und Veräußerungvon schlüsselfertigen Häusern und Woh-nungen spezialisiert hat. 2008 wurde eineeigene Zimmerei und Holzbauabteilunggegründet und seit 2009 ein Malerbetriebintegriert. In den entsprechenden Be -

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triebs zweigen werden insgesamt 28 Mitar-beiter beschäftigt. Bis heute haben sie insgesamt 40 Einfamilienhäuser und meh-rere Mehrfamilienhäuser schlüsselfertig er -stellt und verkauft.

Auf individuelle Lösungen spezialisiertMan könnte überspitzt sagen: dort woandere aufhören, fangen Schmids erst an.Denn Schmids und ihr qualifiziertes Teamsind Experten für individuelle, zuweilenkreative Lösungen im Schlüsselfertigbau.Der größte Teil der Aufträge sind Einfami-lienhäuser in KfW-Effizienzhaus-70- und -55-Ausführung in Massivbauweise.

Wichtig ist den Unternehmern, dass ihrPreis ein »echter Festpreis« ist. Dasbedeutet: sämtliche Arbeiten – auch Erd-arbeiten Antennenanschlüsse, Strom- undWasserversorgung, auf Wunsch bis zur fer-tigen Außenanlage, werden zum vorherfestgelegten Preis erledigt.

»Diese Vorgehensweise gibt denKunden Sicherheit und schenkt Komfort.Sie müssen sich wirklich um nichts küm-mern.« Damit alles reibungslos abläuft,fahren Erwin Schmid oder seine Bauleiterzwei- bis dreimal täglich auf die Baustelle.Das ist auch der Grund dafür, dass dasUnternehmen ausschließlich im Umkreis

Individuelle und kreative Lösungen zu »echtem Festpreis«.

Moderne Architektur bringt viel Licht in die Innenräume.

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von bis zu 30 Kilometern agiert. »Wennwir in größerer Entfernung Objekte bauenwürden, könnten wir eine solche Bauüber-wachung nicht mehr gewährleisten«,erklärt Erwin Schmid. Es wird auf kalku-lierbares solides Wachstum gesetzt. SeitJahren arbeiten sie mit einem festen Ver-bund von Handwerkern, Architekten undZulieferern zusammen, die allesamt prä-zise und professionell arbeiten – und dashat sich bewährt.

Gutes Betriebsklima enorm wichtigUnd hier taucht schon die nächste Beson-derheit der Schmid Wohnbau GmbH auf:Alle Mitarbeiter arbeiten jeden Tag eineStunde länger – dadurch haben sie anjedem zweiten Freitag einen freien Tag.»Diese Regelung haben wir damals mitdem gesamten Team erarbeitet«, erzähltSylvia Schmid, die ein positives Betriebs-klima als echten Erfolgsfaktor des Unter-nehmens sieht. Erwin und Sylvia Schmidhaben vier Kinder. Und, trotz langerArbeitszeiten (»Wir arbeiten beide gern«):Zeit für die Kinder wird sich im Hause

Im Verbund mit Handwerkern, Architektenund Zulieferern, die allesamtpräzise und professionellarbeiten.

Der neue Trend: Ältere Menschen bauen sich ihren Traumvom kleinen, barrierefreien und altersgerechten Eigenheim.

Das günstige Haus für die junge Familie.

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Schmid stets genommen. Beispielsweiselässt es sich Sylvia Schmid nicht nehmen,zu beinahe jedem Fußballspiel ihrerTochter Isabella zu fahren, die in der U17-Nationalmannschaft spielt.

Best Ager als neue ZielgruppeDie Kunden von Schmid Wohnbaukommen meist aufgrund von Empfeh-lungen und setzen sich aus unterschiedli-chen Altersgruppen zusammen. Für jungeFamilien haben die Schmids spezielleAngebote, die sich darauf ausrichten, dassbei den jüngeren Bauherren meist nochwenig Eigenkapital vorhanden ist und jeneHäuslebauer viel Eigenleistung erbringen.Die überwiegende Klientel für die hoch-wertigen schlüsselfertigen Massivbau-häuser bewegt sich rein altersmäßig umdie 40 Jahre. »Wir bieten Menschen dieLösung, sich den Traum vom individu-ellen, hochwertigen Haus zu erfüllen unddabei keinen Stress zu haben,« fasst ErwinSchmid zusammen.

In letzter Zeit gibt es aber noch eineneue Kundengruppe: nämlich die der über

Sechzigjährigen. »Wenn die Menschenälter werden, dann haben sie meist das Pro-blem, dass ihr Haus, bedingt durch denAuszug der Kinder, zu groß für siegeworden ist. Außerdem sind die Häusernicht altersgerecht angelegt«, erklärt SylviaSchmid das Phänomen der älteren Bau-herren. Bei der Schmid Wohnbau erhaltendie »Best Ager« dann personalisierteLösungen, die exakt auf ihre Ansprüchezugeschnitten sind. Meist handelt es sichum eingeschossige Bungalows oder barrie-refreie Häuser, in die Aufzüge, Treppen-lifte und alles, was das Leben leichtermacht, integriert werden.

Gerade ältere Menschen legen auf einesolide Bauweise und beste Handwerker-qualität größten Wert und fühlen sich vonSchmids gut betreut. »Die Menschenwollen sicher sein, dass ihr neues Haus »tiptop« ist und sie komplett stressfrei in dasneue Domizil einziehen können«, so SylviaSchmid. Bei der Schmid Wohnbau GmbHist das auf jeden Fall gesichert. Dafürstehen die Schmids mit ihrem Namen.

Dagmar Gard

Schmid Wohnbau GmbH & Co KGKarl-Maybach-Str.1188239 Wangen i.A./SchomburgTelefon (07520) 91487-0www.schmid-bau.com

Die Menschen könnenkomplett stressfrei in ihrneues Domizil einziehen.

Erwin und Sylvia Schmid.

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Bildung und Dienstleistungenfür die Zukunft

Unter dem Dach des Bildungswerks der Bayerischen Wirtschaft (bbw) sind die BeruflichenFortbildungszentren der Bayerischen Wirtschaft (bfz) seit Jahrzehnten in Bayern präsent. Zu derbbw-Gruppe gehören neben der bfz zahlreiche selbstständige Organisationen in den BereichenBildung, Beratung, personale und soziale Dienstleistungen. Auch in der Region Allgäu ist dieGruppe mit mehreren Unternehmen vertreten. »Ein breit aufgestelltes Bildungs- und Personalan-gebot ist für eine aufstrebende Region wie das Allgäu wichtig«, unterstreicht Silvia Becker. »Wirbrauchen starke Unternehmen und flexible Mitarbeiter.« Frau Becker ist regionale bfz-Leiterinund steht den anderen Unternehmen der bbw-Gruppe in der Region voran. Vier davon stellen wirhier vor: die bbw gGmbH, die Berufsfachschule für Krankenpflegehilfe (in Gründung), die Zeitar-beitsfirma procedo by gps und das Allgäuer Lernzentrum Metall (ALM).

Wer früher einen Beruf lernte, übte ihnmeist ein Leben lang aus. Eine Faust-

formel, die schon lange überholt ist.Lebenslanges Lernen und Wandlungsfä-higkeit ist heute angesagt. Das umfang-reiche Aus- und Weiterbildungspro-gramm der bbw ist in einem gewichtigenKatalog mit 129 Seiten gebündelt. Darinbefinden sich die unterschiedlichstenSeminare wie Projektmanagement,Benimmkurse oder auch berufsbeglei-tende Fortbildungen zum Wirtschaftsfach-wirt oder Fachwirt im Sozial- und Gesund-heitswesen, die mit einem anerkanntenIHK-Abschluss enden. Gerade die Fortbil-dung im Gesundheitsbereich hat bei derbbw einen hohen Stellenwert: »Im Allgäu

steigt die Nachfrage nach qualifiziertenMitarbeitern im Wellness- und Gesund-heitsbereich ständig«, bestätigt HeidiEiblhuber, bbw-Koordinatorin für Privat-und Firmenkunden.

Coaching für Spitzenleistung in der WirtschaftNeu im Programm ist die Ausbildung zumResonanz-Coach, die erstmals ab Februar2011 beginnt. »Im Spitzensport gehörenCoaches einfach dazu«, so die Diplom-Sozialpädagogin Daniela Auerbacher, diemit Eiblhuber die berufsbegleitendeCoach-Ausbildung betreut. »Warumsollen nicht auch Führungskräfte gecoachtwerden, um Bestleistungen erreichen zu

können?« Das neue Angebot richtet sichan Personalabteilungen und freiberuflicheTrainer, die sich zu einer Ausbildung alsCoach berufen fühlen. Einen eigenenCoach im Unternehmen zu haben, seischließlich ein großer Vorteil, so Auer-bacher.

Bildungswerk der Bayerischen Wirtschaft (bbw)Heidi EiblhuberKoordinatorinHaubenschloßstraße 387435 KemptenTelefon (0831) 52149-24

Mit Augenmerk auf die Regionbbw: Aus- und Weiterbildung für Privat- und Firmenkunden

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Die Aussichten für Mitarbeiter imGesundheitswesen sind langfristig

rosig: Wer sich heute für einen Beruf odereine Fortbildung in der Kranken- undAltenpflege entscheidet, baut für dieZukunft vor. Denn der Bedarf an ausgebil-deten Pflegehelfern ist im Allgäu auf langeSicht nicht gedeckt. Die Tendenz, sich imGesundheitsbereich weiterzubilden, ent-wickelt sich nach oben. Durch neue Struk-turen im Gesundheitssystem steigt dieNachfrage zum Beispiel nach Führungs-kräften wie Praxismanager an.

Die bfz hat jetzt eine Berufsfachschulefür Krankenpflegehilfe in Immenstadt inGründung, in der ab Herbst 2010 zumersten Mal eine einjährige Ausbildung zurKrankenpflegehilfe beginnt. Die Kranken-pflegeschule ist im Gebäude der be kann -ten Fachschule für Altenpflege ange siedelt.

Das Allgäuer Lernzentrum für Metall(ALM) in Immenstadt gehört eben-

falls zur bfz. ALM ist eine Werkstatt, in derklassische Umschulungen im Metallhand-werk stattfinden. Hier können sich Interes-sierte zum Beispiel zum Industriemecha-niker ausbilden lassen.

Als vor einigen Jahren die Überlegungim Raum stand, die Werkstatt zu schließenoder fürs Computerzeitalter zu moderni-sieren, entschloss man sich für eine techni-sche Aufrüstung des Maschinenparks. Sowurde etwa eine hochmoderne CNC-Maschine angeschafft. Eine Investition, dieauch langfristig ein Kursangebot nachStand der Technik für Arbeitnehmer inder metallverarbeitenden Industrie undim Handwerk sichert.

Berufsfachschule für Altenpflege und AltenpflegehilfeBerufsfachschule für Krankenpflegehilfe (in Gründung)Annegret Fabry-DornerSchulleiterinHornstraße 1787509 ImmenstadtTelefon (08323) 9617-12

ALM Allgäuer Lernzentrum MetallManuela BrandKoordinatorinHornstraße 1787509 ImmenstadtTelefon (08323) 9617-30

Umschulung nach Stand der TechnikALM Allgäuer Lernzentrum Metall für zukunftsorientierte Metallberufe

Ausbildungmit ZukunftBerufsfachschule für Krankenpflegehilfe (in Gründung)

Eine Ausbildung zur CNC-Fachkraftumfasst zahlreiche Module. Von Arbeits-sicherheit über Werkzeugkunde bis hin zupraktischen Arbeiten wie Fräsen deckt dieAusbildung ein breites Spektrum ab. DieAusbilder und Dozenten sind überwie-gend praxiserprobte Mitarbeiter aus derIndustrie.

Alexandra Weidner, Yvonne Nuvolin,

Silvia Becker (knieend), Heidi Eiblhuber und

Daniela Auerbacher (v. li.).

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Globale Faktoren, die wir nicht beein-flussen können, wirken sich auch auf

das regionale Wirtschaftsgeschehen aus.Zieht etwa der Export an, brauchen Unter-nehmen in kürzester Zeit neue Mitar-beiter. Die Zusammenarbeit mit Zeitar-beitsfirmen wie procedo by gps ist eine kal-kulierbare Lösung, um Personalengpässekurz- oder langfristig zu überbrücken. DerPersonaldienstleister hält im Bedarfsfallqualifiziertes Personal bereit und erspartso den Unternehmen eine aufwändige Per-sonalsuche. »Zurzeit verzeichnen wirwieder eine steigende Nachfrage vonFirmen«, sagt NiederlassungsleiterMathias Schmid. Durch die enge Zusam-menarbeit mit Fachverbänden liegt derSchwerpunkt von procedo auf den Bran-chen Medizin, Druck, Metall & Elektro

sowie Papier. Von den drei StandortenKempten, Memmingen und Reutte inÖsterreich betreut das Zeitarbeitsunter-nehmen flächendeckend Kunden aus ganzBayern.

Kurze Wege, schnelle ReaktionszeitHat ein Unternehmen einen kurzfristigenPersonalbedarf, können die Mitarbeitervon procedo in kurzer Zeit das Anforde-rungsprofil mit vorhandenen Zeitarbeit-nehmer- oder Bewerberprofilen abglei-chen. Ist ein geeigneter Zeitarbeitnehmergefunden, wird ein Arbeitnehmerüberlas-sungsvertrag zwischen procedo by gpsund dem suchenden Unternehmengeschlossen. Wichtig: Es besteht keinarbeitsrechtliches Verhältnis zwischendem Unternehmen und dem Zeitarbeit-

Mathias Schmid

procedo by gpsMathias SchmidNiederlassungsleiter

Standort KemptenHaubenschloßstraße 387435 KemptenTelefon (0831) 52149-41

Standort MemmingenJägerndorfer Straße 187700 MemmingenTelefon (08331) 9584-80

Standort Reutte/ÖsterreichLindenstraße 35A-6600 ReutteTelefon 0043 (5672) 63077-41

Flexible Mitarbeiter auf Zeitprocedo by gps für Zeitarbeit nach Maß

nehmer, der von der Zeitarbeitsfirmabezahlt wird. Für Arbeitssuchende kannsich die Zusammenarbeit mit procedo bygps lohnen: Wenn es nämlich gut beimUnternehmen läuft, kann sich daraus einefeste Anstellung ergeben. Edith Rayner

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»Jede Zahl ist durch menschliche Leistung erbracht«

Sind Unternehmensberater die knallharten Sanierer in einer Branche, derenImage in der Öffentlichkeit angekratzt ist? Bei deren Erscheinen Mitarbeiterum ihren Job bangen müssen? Dr. Berthold Mack ist Unternehmensberaterund hält dagegen: »Tatsächlich sind wir oft diejenigen, die Leute einstellen!«Mack & Partner Consulting aus Erolzheim berät erfolgreich mittelständischeUnternehmen, Industrie- und Handwerksbetriebe.

Wenn die Belegschaft in einem Unternehmen häufig wechselt,ist das aufwendig und teuer für ein Unternehmen. »Mitarbei-terbindung ist das große ema unserer Zeit«, ist Berthold

Mack überzeugt. »Auch die sozialen Kompetenzen der Mitarbeiterweiter zu entwickeln, ist eine Herausforderung in der Unternehmens-führung.« Obwohl sich sein Augenmerk stark auf die Menschen ineinem Betrieb richtet, beginnt Mack jede Beratung mit einem inten-siven Blick auf die betriebswirtschaftliche Seite des Betriebs, »wir

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schauen uns erst mal die Zahlen an«. Denn gerufen werde Mack inder Regel, weil Umsatz oder Ergebnis eines Unternehmens nichtstimmten. Trotzdem stehe für ihn fest: »Jede betriebswirtschaft-liche Zahl ist durch menschliche Leistung erbracht.«

Gute Mitarbeiter gehen zuerstIn seiner Beratung durchforstet Berthold Mack Stück für Stück jedeeinzelne Abteilung und »schaut in jede Schublade«, um festzu-stellen, warum die Zahlen nicht stimmen. »Wie kalkuliert das Unter-

nehmen? Wie läuft der Vertrieb?« sind Standard-fragen, die schließlich zum wichtigsten Faktorüberleiten: nämlich den Menschen, die in diesemBetrieb arbeiten. Dabei stelle er häufig fest, dassdie Mitarbeiter fachlich bestens geschult seien.Ein großes Manko sei dennoch die oft fehlendekaufmännische Kompetenz. Seine ernüchterndeErfahrung: »Bei 80 Prozent der Unternehmen istkeine Zahlenplausibilität gegeben«. Was ist also

zu tun, wenn die Kosten aus dem Ruder laufen? Mack hält ein reinesKostensenkungsprogramm durch eine Reduzierung der Mitarbei-terzahl für den falschen Ansatz, denn: »Die besten Leute sind alserstes weg«. Nach seiner Erfahrung gebe es ohnehin nur nochwenige Unternehmen, in denen zu viel Personal arbeiten würde.Im Gegenteil, »oft werden auf unsere Empfehlung sogar neue Mit-arbeiter eingestellt.«

Darwins These ist von gesternImmer wieder erlebt der Betriebswirtschaftler, dass Betriebe mitihren Geschäftsführern unzufrieden sind. Einfach auszutauschenhalte er für keine gute Lösung. Die Führungskompetenz beiGeschäftführern auszubauen, ist Macks bewährter Ansatz. DasCoachen von Führungskräften für den Mittelstand gehört deshalb

zu den Kernkompetenzen von Mackund seinem fünfköpfigen Team.»Der Erfolg eines Unternehmenshängt stark von den Menschen ab –und wie gut sie zusammen arbeiten«,erinnert der Coach in seinen mehr-tägigen Powerleading-Seminaren.»Erfolgreiches Führen setzt Exper-tentum im Umgang mit dem Men-

schen voraus.« Berthold Mack ist überzeugt, dass der Mensch vonseiner Grundstruktur auf Kooperation angelegt ist. »DarwinsPrinzip vom Überleben des Stärkeren ist längst überholt.« Im Kerngehe es immer um Menschen und ihre Energiestrukturen.

Energiearbeit ist ein wesentliches Element in der Arbeit vonMack Consulting. »Führungskräfte fühlen sich oft in einem Span-nungsfeld gefangen, aus dem sie keinen Ausweg mehr erkennenkönnen«, führt Sabine Mack aus. Die Balance im Leben zwischenBeruf, Familie und eigenen Interessen zu finden sei die eigentlicheHerausforderung. »Vor allem Männer vergessen gerne, dass wirnicht nur Ratio, also vom Kopf gesteuert sind, sondern auch emo-tional getrieben sind.« In den Mack-Coachings erlebe der Klient,»wie stark man sein kann, wenn man Emotionen zulässt«.

Coaching mit IntuitionIm großräumigen Büro von Berthold Mack stehen zwei altehrwür-dige Ledersessel in der »Coaching-Ecke«. Hier finden Einzelcoa-chings statt. Die Treffen beginnen in der Regel mit einem Gespräch,gefolgt von kinesiologischem Coaching. »Unsere Coachings sindeine effiziente und hochsensible Methode, eine von der Ratio losge-

»Das Führungsseminar hat mich gelehrt, die Dinge aus dem für mich richtigen Blickwinkelzu betrachten. Ich gestalte mein Leben seither bewusster und gehe meinen Weg ziel -gerichteter in die Zukunft. Das Seminar war ein wichtiger Meilenstein in meiner persönli-chen Entwicklung.« Roland Karcher, Betriebsleiter Eubo Caravan GmbH

Stimmen zu POWER-Leading:

»Das Führungsseminar POWER-Leading war fürmich die beste Investition in meinen 39 Jahren.«

Michael Baur, Geschäftsführer Württembergische Versicherung Erolzheim

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löste intuitive Energiearbeit«, sagt Mack. Mit einem kinesiologischenMuskeltest können Ungleichgewichte und Störungen im körperli-chen und emotionalen Bereich aufgedeckt werden. »Unsere Coa-chings sind eine effiziente und hochsensibleMethode« sagt Mack. »Dabei folgen wirstark unserer Intuition.«

Seiner Intuition gefolgt ist BertholdMack schon vor acht Jahren, als er denSchritt in die Selbstständigkeit nahm. TrotzAussicht auf einen Geschäftsführerpostenbei einem großen Mittelständler entschieder sich für die selbstständige Tätigkeit alsUnternehmensberater. Was ihn antreibt?»Die Erde ist eine Bühne, ein großes eater,um ein großes Ganzes zu schaffen«, so der dreifache Familienvater.Deshalb sei auch sein Tun darauf ausgelegt, einen Beitrag zum»Großen und Ganzen« zu leisten. Das einfache Holzkreuz, flankiertvon zwei Ikonenbildchen in einer großzügigen Wandaussparunghinter seinem Schreibtisch ist nicht zu übersehen: »Ich habe einenguten Draht zum Transpersonalen«,schmunzelt der Betriebswirtschaftler, derseine Wurzeln im nahegelegenen Rot an derRot hat. Aha, kommt hiervon also diegewisse Bodenständigkeit, die der PersonBerthold Mack anhaftet? Nicht nur, dennals Sohn eines Landwirts war er in seinemHeimatort in Rot a.d. Rot »in Gummistie-feln bekannt«. In Stiefeln sieht man ihnheute vermutlich nur noch selten: Bertholdund Sabine Mack sind ein erfolgreiches Unternehmerpaar, das denKopf zum Himmel gerichtet hat und dennoch mit den Beinen aufder Erde steht. Das Bild vom Unternehmensberater als taffer Saniererwill nicht zu den Macks passen. Dennoch ist ihnen klar: »Wir werdennicht daran gemessen, wie sozial wir sind. Wir werden an Zahlengemessen. Zahlen, hinter denen Menschen stehen.« Edith Rayner

»Ich habe mich sehr wohlgefühlt bei der kompletten Führung undBetreuung des Seminars. Ich kann es nur jedem weiterempfehlen.Mich hat es einen gewaltigen Schritt in meinem Leben weiter nachvorne gebracht.« Claudia Wutschke, Serviceleitung Gast-Caravaning GmbH

»Ein super Seminar für alle, die mit Menschen umgehen dürfen.Mir hat es eine Menge innerer Stärke zurückgegeben. Ich kann allenInteressenten dieses Seminar weiterempfehlen. Es bringt Licht inEcken, wo es vorher dunkel war.«

Holger Damme, Betriebsleiter Caravan & Freizeit Frischmuth

Mack & Partner ConsultingSteigweg 1488453 ErolzheimTelefon (07354) [email protected]

Dr. Berthold Georg Mack• Diplomkaufmann• Studium der Betriebswirschaftslehre

in Biberach und London• mehrere Jahre in Führungspositionen

der Wirtschaft• seit 2002 selbstständiger Unterneh-

mensberater für den Mittelstand• Promotion 2006 bis 2008 an der

TU Chemnitz zum ema »Prozessoptimierung im Koopera -tionsmodell zwischen mittelständi-schen Unternehmen«

• Coachingausbildung 2007 bis 2008

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Steuerfrei surfen und telefonieren Die Steuerberatungsgesellschaft Angele und Kollegen in Türkheim entwickelt sichstetig weiter. Besonders wichtig ist den beiden Geschäftsführern Juergen Angeleund Andreas Heim, dass sie ihre Mandaten regelmäßig über Neuerungen undaktuelle Tendenzen zu informieren. »Eine häufige Frage die wir hören, dreht sichum die Besteuerung von betrieblichen Computern und Telekommunikationsgeräten,die dem Arbeitnehmer zur privaten Nutzung überlassen werden.«

Früher stand fast an jedem Büroar-beitsplatz ein PC. Heute sind dieSchreibtische oft wieder frei von

Technik – nicht weil die Informationsge-sellschaft wieder auf dem Rückzug ist, son-dern weil Unternehmen ihre Mitarbeiterimmer häufiger mit Notebooks ausstatten.Und die werden mitgenommen zu auswär-tigen Besprechungen, Kundenterminenund Dienstreisen, aber auch an die heimi-schen Schreibtische.

Dass Arbeitnehmer auch zu privatenZwecken mit dem Gerät online gehen, E-Mails oder Briefe schreiben, Fotos ansehenoder Musik hören ist anzunehmen. Folgtaus dieser Privatnutzung die Pflicht zur

Zahlung von Steuern und Sozialversiche-rungsbeiträgen? »In der Regel: Nein«, soAngele, der mittlerweile in seiner Kanzlei24 Mitarbeiter zählt. »Der geldwerte Vor-teil bleibt unabhängig vom Verhältnis derberuflichen zur privaten Nutzung steuer-und sozialversicherungsfrei.« Die Steuer-freiheit umfasst übrigens auch denGebrauch von Zubehör und Software,sowie die Kosten für das Internet. Sie istnicht auf den privaten Gebrauch imBetrieb beschränkt. Neben der Verwen-dung des Notebooks zu Hause gilt sie bei-spielsweise auch für Mobiltelefone imAuto oder in der Wohnung des Arbeitneh-mers stationierte Computer.

Entscheidend ist, dass es sich um einbetriebliches Gerät handelt. Es muss alsoim Eigentum des Arbeitgebers verbleibenund darf dem Arbeitnehmer nichtgeschenkt werden.

Gestaltungsmöglichkeiten vorhandenSteuerberater Andreas Heim weist aller-dings auf folgende Variante hin: »Andersliegt der Fall, wenn es sich um ein privatesTelefon des Arbeitnehmers handelt undvon diesem erfahrungsgemäß beruflichveranlasste Telekommunikationsaufwen-dungen anfallen.« Dann können vomArbeitgeber ohne Einzelnachweis bis zu20 Prozent des Rechnungsbetrages, je dochhöchstens 20 Euro im Monat, steuerfreiersetzt werden. Hierfür sind die beruflichveranlassten Kosten für einen repräsenta-tiven Zeitraum von drei Monaten aufzu-zeichnen, beispielsweise durch Kennzeich-nung in den Einzelgesprächsnachweisen.

Übereignet der Arbeitgeber seinemArbeitnehmer einen Personalcomputerunentgeltlich oder verbilligt, bestehen wei-tere Gestaltungsmöglichkeiten.

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Angele & KollegenSteuerberatungsgesellschaftGmbH & Co. KGIrsinger Straße 386842 TürkheimTelefon (08245) [email protected]

Privatnutzung eines FirmenhandysEin Beispiel – Der Arbeitnehmer nutzt ein vom Arbeitgeber überlassenesbetriebliches Handy ausschließlich für private Zwecke. Die Privatnutzungdes Mobiltelefons des Arbeitgebers durch den Arbeitnehmer bleibt – unab-hängig vom Umfang – steuer- und sozialversicherungsfrei. Durch eine Nut-zungsvereinbarung (-beschränkung) kann der Arbeitgeber den Barlohn desMitarbeiters sogar entsprechend herabsetzen. Im Ergebnis werden dieprivat veranlassten Kosten aus dem Brutto finanziert.

Tipps von den Profis

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§heit der Vertragspartner zustande kommt.Da es also für diese Art des Vertrages aufden Einsatz von Fernkommunikationsmit-teln ankommt, ist auch eine Definition derFernkommunikation erforderlich. § 312 bAbs. 2 BGB definiert Fernkommunikati-onsmittel als Kommunikationsmittel, diezur Anbahnung oder zum Abschluss einesVertrages zwischen einem Verbraucherund einem Unternehmer ohne gleichzei-tige körperliche Anwesenheit der Ver-tragsparteien eingesetzt werden können,insbesondere Briefe, Kataloge, Telefonan-rufe, Telekopien, E-Mails sowie Rundfunk,Tele- und Mediendienste. Kommt es unterEinsatz von Fernkommunikationsmittelnzu einem Vertragsschluss, könnte ein Fern-absatzvertrag im Sinne des BGB abge-schlossen worden sein. Dies setzt voraus,dass die weiteren in den §§ 312 b – 312 dBGB geregelten Voraussetzungen erfülltsind. Diese Regelungen enthalten eineReihe von Ausnahmen und Einschrän-kungen. Ohne hier auf Einzelheiten ein-gehen zu wollen, setzt ein Fernabsatzver-trag im Sinne des BGB aber immer voraus,dass einer der Vertragspartner Verbrau-cher ist. Das heißt, für einen Vertrag zwi-schen zwei Unternehmern,der unter Ver-wendung von Fernkommunikationsmit-teln zustande kommt, gelten die Rege-lungen über den Fernabsatzvertrag nicht.Liegt ein Fernabsatzvertrag im Sinne desBGB vor, hat der Verbraucher grundsätz-lich ein Widerrufs- und Rückgaberecht.

Verbraucher, Unternehmer und Marktteil-nehmer im UWGWelche Werbung ist nun unzumutbar?Um hier die Regelungen des Gesetzgebersrichtig zu verstehen, sind die vom Gesetz-geber im UWG vorgenommenen Defini-tionen zu beachten. Wie oben schon aus-geführt gibt es keine gesetzliche Definition

nahmen, weil gerade durch den Einsatzvon Fernkommunikationsmitteln es zuMissständen kam. Regeln zur Werbungfindet man im Gesetz gegen unlauterenWettbewerb und Regeln zum Fernabsatz-vertrag im BGB.

Das Gesetz gegen unlauteren Wettbe-werb enthält keine Definition von Wer-bung. Unter Bezugnahme auf die europäi-sche Richtlinie 2006/114 EG über irrefüh-rende vergleichende Werbung versteht derBundesgerichtshof unter Werbung jedeÄußerung bei der Ausübung eines Han-dels, Gewerbes, Handwerks oder freien

Berufs mit dem Ziel, denAbsatz von Waren oder dieErbringung von Dienstleis-tungen zu fördern (z.B. BGHBeschluss vom 20.05.2009,Az.: 1 ZR 218/07). Dabei gehtder BGH von einem weitenBegriff der Werbung aus. So

fällt zweifelsohne jede den Absatz vonWaren oder Dienstleistungen förderndeAngebotshandlung unter den Begriff derWerbung. Der BGH subsummiert aberauch unter dem Begriff der WerbungNachfragemaßnahmen (Urteil des BGHvom 17.07.2008, Az.: 1 ZR 197/05). So istzum Beispiel für einen Wiederverkäuferder Bezug von Handelsware notwendigeVoraussetzung für seinen Absatz. Tätigt ergegenüber möglichen Lieferanten entspre-chende Nachfragemaßnahmen wie zumBeispiel die Versendung von Anfragefaxen,liegt hierin ebenfalls Werbung.

Der Fernabsatzvertrag ist hingegengesetzlich hinreichend umschrieben. Gem.§ 312 b Abs. 1 BGB liegt grundsätzlich einFernabsatzvertrag vor, wenn ein Vertragzwischen einem Unternehmer und einemVerbraucher unter ausschließlichem Ein-satz von Fernkommunikationsmittelnohne gleichzeitige körperliche Anwesen-

Dies alles geschieht unter den geradeherrschenden Lebensumständen,welche ganz erheblich von den tech-

nischen Gegebenheiten bestimmt werden.Von besonderer Bedeutung sind hierbeidie Fernkommunikationsmittel. Diesespielen sowohl bei der Werbung als auchbeim Vertragsschluss eine Rolle. Da es sichhierbei um Massenphänomene handelt,blieben Missstände nicht aus, weshalb derGesetzgeber in den letzten Jahren wieder-holt tätig werden musste. So hat er unteranderem im BGB Regelungen zum Ver-tragsschluss bei Fernabsatzverträgen

erlassen (§§ 312 b – 312 d BGB). Er hat aberauch Regelungen zur Werbung getroffen.Von Bedeutung ist hierbei insbesondere §7 des Gesetzes gegen unlauteren Wettbe-werb (UWG). Der nachfolgende Beitragbeschäftigt sich hauptsächlich mit der in §7 Abs. 2 UWG geregelten unzumutbarenWerbung. Da aber sowohl Werbung alsauch der Abschluss von Verträgen unterEinsatz von Fernkommunikationsmittelnerfolgen, ist es vorab notwendig, die Wer-bung und Fernabsatzverträge begrifflichvon einander abzugrenzen.

Werbung und FernabsatzverträgeFührt eine Werbung unter Einsatz vonFernkommunikationsmitteln zu einemVertrag, so liegt nicht automatisch einFernabsatzvertrag vor. Umgekehrt kannein Fernabsatzvertrag auch ohne vorherigeWerbung zustande kommen. Gleichwohlbedurfte es gesetzgeberischer Maß-

§ Unzumutbare Werbung

Es fällt zweifelsohne jede den Absatz von Waren oder Dienstleistungen fördernde Angebotshandlung unter den Begriff der Werbung.

Zur Marktwirtschaft gehört wesensnotwendig die Erzielungvon Profit. Dazu ist regelmäßig der Abschluss von Verträgenzwischen Verbrauchern, Unternehmen und sonstigen Markt-teilnehmern notwendig. Und das geht in einer modernenWirtschaft nicht ohne Werbung.

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§der Werbung im UWG. Dies mag ver-blüffen, denn andere Begriffe werden sehrausführlich definiert. So entspricht eseiner gängigen Praxis des Gesetzgebers,für das konkrete Gesetz wichtige Begriffegesetzlich zu definieren. Gem. § 2 Abs. 1Nr. 6 UWG ist Unternehmer jede natür-liche oder juristische Person, die geschäft-liche Handlungen im Rahmen ihrergewerblichen, handwerklichen oder beruf-lichen Tätigkeit vornimmt, und jedePerson, die im Namen oder Auftrag einersolchen Person handelt. Bezüglich des Ver-braucherbegriffs verweist das UWG auf §13 BGB. Danach ist Verbraucher jedenatürliche Person, die ein Rechtsgeschäftzu einem Zwecke abschließt, der wederihrer gewerblichen noch ihrer selbstän-digen beruflichen Tätigkeit zugerechnetwerden kann. Wer zum Beispiel als Exis-tenzgründer Geschäfte für sein Unter-nehmen tätigt, ist kein Verbraucher. Umge-kehrt ist der Geschäftsführer einer GmbHoder der selbständige HandwerksmeisterVerbraucher, wenn er Geschäfte für denprivaten Verbrauch abschließt. Des wei-teren kennt das UWG auch noch denBegriff des Marktteilnehmers. Gemäß § 2Abs. 1 Nr. 2 UWG sind Marktteilnehmerneben dem Unternehmen und dem Ver-braucher alle Personen, die als Anbieteroder Nachfrager von Waren oder Dienst-leistungen tätig sind. Das heißt, der Begriffdes Marktteilnehmers geht weiter als derdes Unternehmens und Verbrauchers. AlsBeispiel könnte man hier Vereine, Stif-tungen und ähnliches nennen. Zweck der

wurf von Werbematerial in einen Brief-kasten, obwohl auf dem Briefkasten aus-drücklich mittels Aufkleber der Hinweiszu ersehen ist, dass keine Einwurfwerbunggewünscht wird. So hat schon der Bundes-gerichtshof in seinem Urteil vom20.12.1988 (Az.: VI ZR 182/88) ent-schieden, dass der Eigentümer oderBesitzer einer Wohnung, der sich durcheinen Aufkleber an seinem Briefkastengegen den Einwurf von Werbematerialwehrt, einen Unterlassungsanspruchgegen den Werbenden hat

§ 7 Abs. 2 UWG konkretisiert dieGeneralklausel des § 7 Abs. 1 UWG. Sobeginnt diese Vorschrift mit dem Satz:»Eine unzumutbare Belästigung ist stetsanzunehmen....« Das heißt, der Gesetz-geber legt in § 7 Abs. 2 UWG diverse Tat-bestände fest, welche er wegen unzumut-barer Belästigung stets für unzulässig hält.Liegen diese Tatbestände vor, ist die Wer-bemaßnahme stets rechtswidrig.

Unerlaubte Telefonwerbung§ 7 Abs. 2 Nr. 3 UWG regelt zwei Artenunerlaubter Telefonwerbung, nämlicheinmal die gegenüber Verbrauchern undzum anderen die gegenüber sonstigenMarktteilnehmern. So stellt eine Werbungmit einem Telefonanruf gegenüber einemVerbraucher ohne dessen vorherige aus-drückliche Einwilligung stets eine unzu-mutbare Belästigung dar. Diese Regelungtrat in dieser Form erst am 04.08.2009 inKraft. Zwar war schon vorher laut UWGdie Telefonwerbung ohne Einwilligung des

Verbrauchers unzu-lässig. Im Gegensatz zufrüher wird nun abereine vorherige ausdrück-liche Einwilligung ver-langt. Der Unterschiedzwischen einer Einwilli-gung und einer vorhe-

rigen ausdrücklichen Einwilligung bestehtdarin, dass eine Einwilligung nicht mehrstillschweigend, zum Beispiel durch schlüs-siges Verhalten, erklärt werden kann. Dasheißt, da die Einwilligung ausdrücklich vordem Werbeanruf erklärt sein muss, kannsie nicht erst während des Telefonanrufserklärt werden. Damit hat der Verbrauchereinen Anspruch darauf, von Werbean-rufen ohne vorherige Einwilligung voll-ständig in Ruhe gelassen zu werden.

Anders lautet der zweite in § 7 Abs. 2Nr. 2 UWG geregelte Tatbestand der uner-laubten Telefonwerbung. Sie richtet sichbis auf den schon geschützten Verbraucheran alle weiteren Marktteilnehmer, also ins-

besondere gewerblich tätige Unter-nehmen. Danach stellt die gegenübereinem solchen Marktteilnehmer getätigteTelefonwerbung dann eine unzumutbareBelästigung dar, wenn sie ohne dessenzumindest mutmaßliche Einwilligungerfolgt. Das heißt, die Telefonwerbung istsicherlich unzulässig, wenn der Marktteil-nehmer vorher ausdrücklich erklärt,keinen Werbeanruf erhalten zu wollen. ImGegensatz aber zum Verbraucher ist nichterforderlich, dass der sonstige Marktteil-nehmer vorher ausdrücklich in den Wer-beanruf einwilligt. Es ist nicht einmal erfor-derlich, dass der Marktteilnehmer still-schweigend sein Einverständnis erklärt.Vielmehr liegt eine unzulässige Belästi-gung erst vor, wenn der Werbeanruf ohnemutmaßliche Einwilligung des Marktteil-nehmers erfolgt. In seinem Urteil vom20.09.2007 (Az.: I ZR 88/05) führt derBGH aus, dass derjenige, der zu gewerbli-chen Zwecken einen Telefonanschlussunterhält, auch mit entsprechendenAnrufen rechnet. Danach liegt schon dannein rechtmäßiger Werbeanruf vor, wennaufgrund tatsächlicher Umstände ein sach-liches Interesse des Angerufenen vermutetwerden kann. So führt der BGH wörtlichaus: »Bei der Beurteilung der Frage, obbei einer Telefonwerbung im gewerbli-chen Bereich von einer mutmaßlichenEinwilligung des Angerufenen ausge-gangen werden kann, ist auf dieUmstände vor dem Anruf sowie auf dieArt und den Inhalt der Werbung abzu-stellen. Maßgebend ist, ob der Werbendebei verständiger Würdigung derUmstände davon ausgehen kann, derAnzurufende erwarte einen solchenAnruf oder werde ihm jedenfalls positivgegenüberstehen. Dabei muss sich diemutmaßliche Einwilligung des anzuru-fenden Gewerbetreibenden nicht nur aufden Inhalt, sondern auch auf die Art derWerbung erstrecken. Der anzurufendeGewerbetreibende muss dementspre-chend mutmaßlich gerade auch miteiner telefonischen Werbung einver-standen sein.«

Werbung mit einem Telefonanruf gegenüber einem Verbraucher ohne dessen vorherige ausdrückliche Einwilligung stellt stets eine unzumutbare Belästigung dar.

Regelung ist es, alle Personen zu erfassen,die irgendwie als Anbieter oder Nachfragevon Waren oder Dienstleistungen tätigwerden.

Unzumutbare Belästigungen Die Generalklausel für eine unzumutbareWerbung steht in § 7 Abs. 1 Satz 1 UWG.Danach ist eine geschäftliche Handlung,durch die ein Marktteilnehmer in unzu-mutbarer Weise belästigt wird, unzulässig.Dies gilt nach § 7 Abs. 1 Satz 2 UWG insbe-sondere für Werbung, obwohl erkennbarist, dass der angesprochene Marktteil-nehmer diese Werbung nicht wünscht. Sofällt unter § 7 Abs. 1 Satz 2 UWG der Ein-

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tung dessen Faxnummer erhält, diesemohne dessen vorherige ausdrückliche Ein-willigung keine Werbung mittels Faxzukommen lassen. Er dürfte ihn wohl aberwegen der mutmaßlichen Einwilligunganrufen (§ 7 Abs. 2 Nr. 2 UWG) oder eineWerbe-E-Mail zusenden, sofern er vomKunden die E-Mail-Adresse erhalten hat.Dieses Problem hat der Gesetzgeber offen-sichtlich übersehen und wird im Streitfallvon den eingeschalteten Gerichten gelöstwerden müssen. Nach dem Urteil desBGH vom 20.05.2009 (Az.: I ZR 218/07)stellt bereits die einmalige unverlangteZusendung einer E-Mail mit Werbungeinen Eingriff in den eingerichteten undausgeübten Gewerbebetrieb dar, da sie

regelmäßig den Betriebs-ablauf des Unterneh-mens stören. Anderer-seits hat der BGH mitUrteil vom 17.07.2008(Az.: I ZR 75/06) dieWerbung mittels Telefaxfür zulässig erachtet,wenn der Unternehmerdie Nummer seines Tele-

faxanschlusses in allgemein zugänglichenVerzeichnissen veröffentlicht. »Mit einerderartigen Veröffentlichung erklärt derUnternehmer durch schlüssiges Ver-halten sein Einverständnis, dass poten-zielle Kunden den Anschluss bestim-mungsgemäß für Kaufanfragen nutzen.Die Angabe der Telefaxnummer in einerWerbeanzeige bringt aber das konklu-dente Einverständnis des Unternehmenszum Ausdruck, Anfragen potentiellerKunden auf diesem Gerät zu emp-fangen.« Das Gleiche gilt, wenn das Unter-nehmen seine Telefax-Nummer in einemöffentlichen Verzeichnis veröffentlicht.Unklar bleibt bei diesem Urteil, wie es sichmit dem Wortlaut des § 7 Abs. 2 Nr. 3UWG verträgt, wonach für die Werbungmittels Telefax die vorherige ausdrücklicheEinwilligung vorliegen muss.

Werbung mit sonstigen Fernkommunikationsmitteln sowie Verschleierung des Absenders§ 7 Abs. 2 UWG enthält noch zwei weitereRegelungen hinsichtlich der unzumut-baren Belästigung mittels Werbung.Danach liegt gemäß § 7 Abs. 2 Nr. 1 UWGeine unzumutbare Werbung auch dannvor, wenn sie unter Verwendung von Fern-kommunikationsmitteln, die nicht Telefon,automatische Anrufmaschine, Faxgerätoder elektronische Post sind, praktiziertwird, wenn der Verbraucher dadurch hart-

§Unerlaubte Werbung mittels E-Mail und FaxGemäß § 7 Abs. 2 Nr. 3 UWG ist eine unzu-mutbare Belästigung stets anzunehmenbei Werbung unter Verwendung einerautomatischen Anrufmaschine, eines Fax-gerätes oder elektronischer Post, ohne dasseine vorherige ausdrückliche Einwilligungdes Adressaten vorliegt. Auf den erstenBlick leuchtet die Regelung nicht ein. Siemacht nämlich die Werbung mittels E-Mail und Fax auch gegenüber Unterneh-mern von dessen ausdrücklicher Einwilli-gung abhängig. Reicht für eine telefonischeWerbung gemäß § 7 Abs. 2 Nr. 2 UWGschon die mutmaßliche Einwilligung,bedarf es für die Werbung mittels Fax und

Rechtsanwalt Roland Stemke

Residenzplatz 187435 KemptenTelefon (0831) 26991Telefax (0831) [email protected]

näckig angesprochen wird, obwohl er dieserkennbar nicht wünscht. Ein Anwen-dungsfall hierfür wäre die fortlaufende pos-talische Zusendung von Werbematerial,obwohl der Verbraucher dem ausdrück-lich widersprochen hat. Des weiteren isteine Werbung gemäß § 7 Abs. 2 Nr. 4UWG unzumutbar, wenn die Identität desAbsenders, in dessen Auftrag die Nach-richt übermittelt wird, verschleiert wirdoder verheimlicht wird. Das Gleiche gilt,wenn keine gültige Adresse vorhanden ist,an die der Empfänger eine Aufforderungzur Einstellung solcher Nachrichtenrichten kann. Dabei dürfen für einen mög-lichen Widerspruch des Empfängers nurdie Übermittlungskosten nach den Basis-tarifen anfallen.

Folgen unzumutbarer Werbung Gemäß § 20 UWG handelt derjenige ord-nungswidrig, der vorsätzlich oder fahr-lässig gegenüber einem Verbraucher ohnedessen vorherige ausdrückliche Einwilli-gung mit einem Telefonanruf wirbt. Dieskann die Verhängung eines Bußgeldesnach sich ziehen. Des weiteren steht jedemVerbraucher, Unternehmer und Marktteil-nehmer grundsätzlich ein zivilrechtlicherUnterlassungsanspruch gegenüber demje-nigen zu, der eine nach § 7 UWG unzuläs-sige Handlung vornimmt. Danebenbesteht ein wettbewerbsrechtlicher Unter-lassungsanspruch gemäß § 8 UWG. Derwettbewerbsrechtliche Unterlassungsan-spruch steht aber nur einem Wettbe-werber sowie den weiteren in § 8 Abs. 3UWG genannten Stellen, dies sind zumBeispiel Verbände, die IHK oder die Hand-werkskammern, zu.

E-Mail der ausdrücklichen Einwilligung.Diese Unterscheidung macht nicht geradeSinn. Der Gesetzgeber hat aber in § 7 Abs.3 UWG eine Ausnahme geregelt. Danachliegt, obwohl § 7 Abs. 2 Nr. 2 UWG beiWerbung unter Verwendung elektroni-scher Post (dies sind zum Beispiel E-Mails)die ausdrückliche vorherige Einwilligungverlangt, nach § 7 Abs. 3 UWG bei Wer-bung mittels elektronischer Post unter fol-genden Voraussetzungen keine unzumut-bare Belästigung vor:• Ein Unternehmer erhält im Zusammen-

hang mit dem Verkauf einer Ware oderDienstleistung von dem Kunden dessenelektronische Postadresse;

• Ein Unternehmer verwendet die Adressezur Direktwerbung für eigene ähnlicheWaren oder Dienstleistungen;

• Der Kunde widerspricht der Verwen-dung nicht;

• Der Kunde wird bei der Erhebung derAdresse und bei jeder Verwendung klarund deutlich darauf hingewiesen, dass erder Verwendung jederzeit widerspre-chen kann, ohne dass hierfür andere alsdie Übermittlungskosten nach den Basis-tarifen entstehen.

Eine entsprechende Ausnahmerege-lung für die Werbung mittels Faxgerätsfehlt. Stellt man auf den Wortlaut desUWG ab, dürfte ein Unternehmer, der vonseinem Kunden im Zusammenhang mitdem Verkauf einer Ware oder Dienstleis-

Wer seine Telefaxnummer in allgemein zugänglichen Verzeichnissen veröffentlicht, erklärt sein Einverständnis,dass potenzielle Kunden den Anschluss bestimmungs -gemäß für Kaufanfragen nutzen.

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Kempten

Mitarbeiter des Folienherstellers KlöcknerPentaplast müssen gehenDer Konzern Klöckner Pentaplast wirdnächstes Jahr sein Kemptener Werk auf-geben. Nach einer Zitterpartie für die rund90 Mitarbeiter steht das Aus für Kemptennun fest. Die Folienproduktion soll künftigins europäische Ausland verlagert werden.Im Sommer 2011 ist für alle BeschäftigtenSchluss.

Die Klöckner Pentaplast Gruppe istder weltweit führende Hersteller vonFolien für die Verpackung von pharmazeu-tischen und medizinischen Produkten,Lebensmitteln und elektronischen Bau-teilen sowie für allgemeine Tiefzieh-,Druck- und Spezialanwendungen. Ge -gründet 1965 mit zunächst einem Werk inMontabaur, ist Klöckner Pentaplast mitt-lerweile auf 19 weitere Produktionsstand-orte in 11 Ländern gewachsen.

Oberjoch

Bayerns beste Schule kommtaus dem AllgäuDie Lehrer und Schüler der Sophie-Scholl-Schule in Oberjoch dürfen sich über eineganz besondere Auszeichnung freuen. DieEinrichtung im Allgäu erhält einen mit100.000 Euro dotierten Schulpreis für vor-bildliche pädagogische Leistungen. ImOberjoch lernen rund 240 chronischkranke Schüler fürs Leben.

Kempten

Marke »Allgäu« nun europaweit geschütztWeiße Schrift im blauen Quadrat – die pla-kative Marke der Region Allgäu ist jetzt alsEU-Marke geschützt. Der Eintrag des

Allgäu-Logos in das europäische Marken-register soll zukünftig die Bekanntheit undVerbreitung weiter fördern. Die AllgäuMarketing GmbH legt damit die Grund-lage für eine konsequente Marketing-Stra-tegie in Deutschland und ganz Europa.Das eingetragene Allgäu-Logo fand sich indiesem Jahr bereits 33 Mio. Mal auf denverschiedensten Print-Produkten derAllgäu-Marketing GmbH wieder, darunterauch auf bekannten Waren wie Käse oderSenf.

Oberjoch

Deutsche Fußballnational-mannschaft zu Gast im AllgäuHoher Besuch kündigt sich an – ob erdann auch weltmeisterlich sein wird, daswird sich noch zeigen. Die Deutsche Fuß-ballnationalmannschaft soll nach der WMins Allgäu kommen. Die Gemeinde Bad

Hindelang hat mit den »Oberjoch Hotels«das Deutsche Team nach der Fußball-Welt-meisterschaft ins Allgäu eingeladen. InOberjoch, dem höchst gelegenen deut-schen Bergdorf, soll die deutsche National-mannschaft nach den Strapazen der Welt-meisterschaft entspannen. Dafür seibesonders die Luft prädestiniert, so Kurdi-rektor Max Hillmeier.

Sulzberg

Folienhersteller erweitert seine Produktion VF Verpackungen in Kempten investiertin eine weitere Maschine. Die Verpa-ckungskünstler wollen in der Produktionsomit leistungsorientierter arbeiten.Künftig könne man Produktionsplus von720 Tonnen in einem Monat erreichen.Mit der neuen Maschine könne der Folien-hersteller auch Folienverbunde mit neuenZusammensetzungen produzieren.

Berlin/Allgäu

Förderung vom Staat gestoppt

Am 3. Mai 2010 beschloss der deutscheBundestag mit dem Bundeshaushalt2010 eine qualifizierte Haushaltssperrebeim Marktanreizprogramm für erneu-erbare Energien. Die Folgen daraus: DieFörderung für Sorlarkollektoren fälltweg. Biomasseheizungen und Wärme-pumpen werden nicht mehr bezu-schusst. Die für 2010 noch zur Verfü-gung stehenden Fördermittel sindbereits aufgebraucht. Es können daherauch keine neuen Förderanträge mehrentgegengenommen werden. DasEnergie und Umweltzentrum Allgäu sieht das als einen harten Schlag für das Allgäu.Gerade im Allgäu mit seinen vielen Sonnenstunden wurde das Förderprogramm in derVergangenheit überdurchschnittlich häufig genutzt.

Wirtschafts-Meldungenin Kürze

WIE–WO–WAS–WANN–WER–WARUM–WIE–WO–WAS–WANN–WER–WARUM–WIE–WO–WAS

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Sulzberg

Eventmanager – Akademie vergibt Stipendium

Um ein erfolgreiches Event zu schaffen, gehört eine professionelleVorbereitung und Durchführung dazu. Was Professionalität in dieserBranche heisst, vermittelt ab 2010 die neu gegründete Akademie fürInternationales Event Business & Management. Wer die sechsSemester einschließlich Auslandspraktikum abschliesst, darf sich mitdem Titel »Projektmanager im Internationalen Event Business &Management« schmücken. Ab sofort können sich Interessiertefür ein Stipendium für den im September beginnenden Studien-gang bewerben. Hinter der akademischen Initiative steht PetraKreibich von der Sulzberger Event-Agentur KAD Kongress Agentur.

Wirt

schaft

s-Meldungen

Schwimmen, Radfahren, Laufen bis zumAnschlag: Am 31. Juli und 1. August findenim Oberallgäu gleich zwei Triathlon-Spitzen-Events statt. Am Samstag messendie Triathleten ihre sportlichen Stärkenbeim traditionsreichen Triathlon-Wettbe-werb Allgäu Classic, gefolgt von einemSpitzensportler-Stelldichein am Sonntag.

Dann treffen die weltbesten Sportler beider Triathlon-Weltmeisterschaft des Bran-chenverbandes ITU aufeinander. Für dieanspruchsvollen sportlichen Begeg-nungen sind 850 Helfer im Einsatz. Dierund 700 Sportler reisen aus allen fünfKontinenten an, für 50 Allgäuer Triath-leten wird es ein Heimspiel sein.

Immenstadt/Oberstaufen

Weltbeste Triathleten treffen sich im Allgäu

Hellengerst

Lions-Club lädt zur Golf-Europameisterschaft ein

Am 2. und 3. Juli treffen sich Golfbegeisterte zum 7. Golf-Benefizturnier des Lions-Club Kempten-Buchenberg auf der Golfanlage des Golfclub Hellengerst. Erstmalshaben die Veranstalter dieses Jahr die 1. Lions Alpengolf Europameisterschaft insLeben gerufen, die zeitgleich stattfindet. Zu diesem Benefiz-Golfturnier sind alleGolfer mit Platzreife zuge-lassen. Für das Begleitpro-gramm mit Tombola undSiegerehrung bietet dasVier-Sterne-Hotel HanuselHof einen würdigen Rah -men. Der OberallgäuerLand rat Gebhard Kaiserhat die Schirmherrschaftübernommen.

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IMPRESSUM 3_2010VerlagTT VERLAG GmbHSt.-Mang-Platz 2387435 KemptenTelefon (08 31) 96 01 51-0Telefax (08 31) 96 01 [email protected]

Geschäftsführer (gesamtverantwortlich)omas Tänzel

RedaktionMaria Anna Weixler-Schürger Dagmar GardEdith RaynerSina KrupkaHeike ZimmermannGuenter Rauch(08 31) 96 01 51-0

Medienberatungomas Tänzel (08 31) 96 01 51-10Michael Müller (08 31) 96 01 51-11Günter Wastl (08 31) 96 01 51-12Tanja Aurhammer (08 31) 96 01 51-13

Druckvorstufe und DruckHolzer Druck und MedienFridolin-Holzer-Straße 22-2488171 Weiler im AllgäuTelefon (0 83 87) 399-0Telefax (0 83 87) 399-33E-Mail [email protected]

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Alle Rechte vorbehalten.© für Layout, Logo und Konzept: Maria Anna Weixler-Schürger

Nachdruck – auch auszugsweise – nur mit Ge-nehmigung des Verlages. Jahresabbonnementskönnen nur bei Einhaltung der Frist (drei Mona-te vor Ablauf des Bezugszeitraumes) schriftlichbeim Verlag gekündigt werden. Für unverlangt eingesandte Manuskripte wirdkeine Haftung übernommen. Namentlich gekennzeichnete Beiträge kenn-zeichnen nicht die Ansicht der Redaktion.

WirtschaftsmagazinAllgäuer

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Erkheim

Emissionsfrei – Wohnen und Mobilität der Zukunft

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Baufritz und die Daimler AG präsentierenin der HausSchneiderei dem DeutschenQuerdenker-Club die neuesten Innova-tionen

Wessen Credo die Entwicklung nach-haltiger Zukunftstechnologien ist, dersteht als Unternehmen vor gewaltigenHerausforderungen. In der Automobil-branche ist es die Suche nach dem effizien-testen Weg in eine emissionsfreie Mobi-lität, in der Baubranche bestimmen Fragennach den umweltverträglichsten Baumate-rialen zur Minimierung des Energiever-brauchs oder zum gesunden Wohnklimadie Diskussion. Zu den herausragendenVertretern ihrer Branchen zählen die Stutt-garter Daimler AG und der ErkheimerHolzhaus-Spezialist Baufritz. Wie sie dieseHerausforderungen bewältigen können,das haben der Weltkonzern und der baye-

rische Mittelständler im Rahmen derQuerdenker-Kamingespräche in der Haus-Schneiderei in Erkheim Unternehmern,Führungskräften und Freiberuflern erläu-tert.

So zeigt der Daimler-Konzern mit demB-Klasse F-CELL – dem ersten von Mer-cedes-Benz unter Serienbedingungengefertigten Elektrofahrzeug mit Brenn-stoffzellenantrieb – eine Möglichkeit auf,wie künftig eine Strecke von 400 Kilome-tern emissionsfrei zurücklegt werdenkann. Und zwar mittels eines Brennstoff-zellensystems, das den Strom für den 136PS starken Elektromotor produziert.Schadstoffe entstehen dabei keine. Denndas Resultat der Umwandlung von Was-serstoff in elektrische Energie ist… Wasser!Als Stromspeicher wird eine Lithium-Ionen-Batterie mit Hochvolt-Technik

genutzt. Umgerechnet auf Diesel-Verhält-nisse verbraucht der F-CELL nur 3,3 LiterKraftstoff je 100 Kilometer. Zu Testzwe-cken wird das Fahrzeug im Frühsommeran knapp 200 Kunden in Europa und inden USA ausgeliefert, die Markteinfüh-rung ist für 2013/2014 geplant. AlfredBraatz vom Zentralen Marketing derDaimler AG hofft, dass bis zur Marktein-führung die Tankstellen-Infrastruktur»halbwegs steht«, denn: »Bisher gibt es inDeutschland ganze sieben Wasserstoff-Tankstellen.«

Einen aktiven Beitrag zum Klima- undUmweltschutz zu leisten, das ist schon seitJahren die Unternehmensphilosophie desHolzhaus-Spezialisten Baufritz. Bei derProduktion und dem Bau eines Vollwerte-Hauses stehen nachwachsende Rohstoffeund der ganzheitliche Ansatz im Mittel-punkt.

Hier wird der Primärenergiebedarf alsauch die CO₂-Bilanz eines Hauses überdessen gesamten Lebenszyklus von derBeschaffung der Rohstoffe bis zum Recyc-ling betrachtet. »Für uns ist die Natur dasperfekte Vorbild«, sagt die geschäftsfüh-rende Gesellschafterin Dagmar Fritz-Kramer, Deutschlands Unternehmerindes Jahres 2008.

Deshalb entwickelt Baufritz perma-nent Konzepte und Visionen, wie nachhal-tiges und gesundes Leben und Wohnen inZukunft gestaltet werden kann. Dazu zähltfür Dagmar Fritz-Kramer neben der Ver-netzung von Arbeiten und Wohnen, demgesunden Bauen, dem ausschließlichenEinsatz von Natur- und Eigenstrom auchdie »energetische Verknüpfung« vonGebäuden und Mobilität, denn: »Die über-schüssige Energie spezieller Energieplus-Häuser könnte man problemlos zur Ver-sorgung von Elektro-Fahrzeugen nutzen.«

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Alfred Braatz, vom Zen-tralen Marketing

Daimler AG.

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München

Der Citroën Nemo kippt im ADAC-Test umSeit der Elchtest 1997 für Mercedes zumDebakel wurde, besteht nahezu jedes Autoden Sicherheitstest. Anders sieht es mitdem neuen Modell des AutoherstellersCitroën aus. Der ADAC-Ausweichtestendete für den Citroën Nemo auf demAutodach. Bei dem baugleichen ModellPeugeot Bipper vermuteten die Expertenähnliche Schwierigkeiten. Beide Wagenbesitzen kein elektronisches Stabilitätspro-gramm. Für seine beiden Marken Citroënund Peugeot hat Hersteller PSA inzwi-schen angekündigt, beide Modelle künftigmit ESP auszurüsten – in den Dieselver-sionen sei dies bereits für Septembergeplant.

Hopferbach

Knestel baut eine neue ProduktionshalleDie Firma Knestel investiert in die Zukunftund stellt damit die Zeichen auf Erfolg.Eine neue Produktionshalle soll her. Hiersollen weitere Sozialräume und Bürosuntergebracht werden. Bis zum Herbstsollen die Bauarbeiten abgeschlossen sein.Die Firma Knestel gibt es seit 1980 undkümmert sich um die Entwicklung undProduktion elektronischer Sonderlö-sungen.

Memmingen

Strom für Afrika

Einen bedeutenden Beitrag zur Förderungder netzfernen Elektrifizierung hat StecaSolar geleistet. Der Memminger Herstellervon Elektronik für die Solarenergie hat inSüdafrika ein neues AC gekoppeltes Off-Grid-System erfolgreich in Betriebgenommen. Es versorgt ein Gemeindezen-trum in der Nähe von Johannesburg mitStrom

Kempten

Das Residenzcafé feiert 50. JubiläumDas traditionelle Café am Stadtpark wirdin diesem Jahr 50 Jahre alt. Der Familien-betrieb wird heute von Sabine und HannesWegschneider junior geführt. An dem

reichhaltigen Angebot hat sich in derganzen Zeit nichts geändert. Noch immerstehen die traditionellen Rezepte fürKuchen und Pralinen bei den Kundenhoch im Kurs.

Berlin

Mehr Deutsche bleiben beiKrankheit wieder zu HauseDeutsche lassen sich wieder öfter krank-schreiben und hüten brav das Bett. Lauteiner Erhebung des Bundesgesundheitsmi-nisteriums fehlten Beschäftigte im erstenQuartal dieses Jahres 3,66 Prozent der Soll-arbeitszeit an ihrem Arbeitsplatz – eineFolge von Krankschreibungen. Das seienimmerhin 12 Prozent mehr als vor einemJahr. Ein Grund sei, so die Experten, diekonjunkturelle Erholung.

Oberstaufen

Advantage Allgäu: Nachwuchs-Tennisprofisbeim Oberstaufen-CupDie Nachwuchs-Tenniselite konkur-riert vom 3. bis 11. Juli beim ATP-Challenger-Turnier um den Ober-staufen-Cup. Schon einige bekannteTennis-Profis haben sich in der Ver-gangenheit in Spiel-Satz-Sieg inOberstaufen gemessen, darunterCarlos Moya und der deutscheDaviscup-Spieler Philipp Petzschner.Ausrichter des ATP-Turniers ist derOberstaufener TC Blau-Weiß. Tur-nierdirektor Hans Hermann undseine Teamkollegen schaffen es jedesJahr wieder, trotzt schwieriger Rah-menbedingungen Sponsoren für dasTraditionsturnier zu finden. »Dafürwerden wir mit Spitzentennis aufhöchstem Niveau entschädigt«, soHermann.

Essen

Energieriese RWE erhöht die StrompreiseDer zweitgrößte deutsche Energiever-sorger RWE erhöht zum 1. August seineStrompreise. In der Grundversorgungmüssen die Kunden künftig 7,3 Prozentmehr bezahlen, teilte der Konzern mit.Betroffen sind knapp 2 Millionen Strom-verbraucher. RWE hatte die Strompreisezuletzt im April 2009 erhöht. In diesemJahr hat bereits rund die Hälfte von knapp900 deutschen Stromversorger Preiserhö-hungen durchgesetzt. Der Konzernbegründete das mit den gestiegenenBeschaffungskosten und der Ökostromför-derung.

Berlin

Deutschland muss nochmehr in Bildung investierenDeutschland muss noch wesentlich mehrGeld in den Ausbau seines Bildungssys-tems investieren. Das ist das Fazit desdritten Bildungsberichtes von Bund undLändern, der in Berlin vorgestellt wurde.Demnach gibt Deutschland noch immererheblich weniger Geld für Bildung aus, alsandere vergleichbare Länder. Laut Berichtsind 17 Prozent der jungen Menschenunter 30 Jahren ohne Berufsabschluss undbefinden sich auch nicht mehr in einer Bildungsmaßnahme. Das ist ein neuerHöchst stand

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Kempten

Stadt Kempten will beim Klimaschutzein gutes Vorbild seinBesser sein als andere Städte vergleichbarer Größe undStruktur – das ist das Ziel. Zur energetischen und klima-schutz-politischen Standortbestimmung hat eza! eineEnergie- und CO₂-Bilanz für das Stadtgebiet erstellt. Darausgeht hervor, dass der CO₂-Ausstoß der Stadt Kempten der-zeit ca. 10,8 Tonnen pro Einwohner und Jahr beträgt. Dasbedeutet eine Minderung um 2 % gegenüber dem Basisjahr1990. Die CO₂2-Emissionen liegen über dem deutschenDurchschnitt von 10,4 Tonnen pro Einwohner und Jahr.

Wertach

»Vo eis dahoim«

Über eine ganz besondere Auszeichnung darf sich die All-gäuer Gebirgskellerei in Wertach freuen. Der Betrieb istvon der Gemeinde mit dem Gütesiegel »Voi es dahoim«ausgezeichnet worden. Hinter dem Siegel steht die traditio-nelle, heimische Herstellung, und zwar mit regionalenZutaten. Seit drei Jahren gibt es die Kellerei und stellt nebenanderen Marktprodukten Blüten-, Beeren- oder Löwen-zahnwein her.

Augsburg

Es geht Bergauf

Laut dem Ergebnis einer Umfrage derIndustrie- und HandelskammerSchwaben freuen sich viele ansässigeFirmen in der Region wieder über stei-gendes Wachstum. Die Bereitschaft fürInvestitionen sei weitgehend gestiegen.Viele Betriebe stocken auch die Zahl derMitarbeiter wieder auf. Dabei wirke sichauch positiv aus, dass sich der Handelweiter stabilisiert.

Wiesbaden

Restaurants und Hotelsschwächeln weiterDas deutsche Gastgewerbe kommt nichtin Schwung. Der Umsatz der Kneipen, Res-taurants und Hotels sank im März gegen-über dem Vorjahr real um 3,1 Prozent, wiedas Statistische Bundesamt berichtete.Damit beläuft sich das Minus im erstenQuartal des Jahres auf 3,7 Prozent im Ver-gleich zum ebenfalls schlechten Vorjahr.

2009 insgesamt hatte das deutsche Gastge-werbe real 6,6 Prozent Umsatz verloren.Verglichen mit dem Februar 2010 sankendie Umsätze kalender- und saisonbereinigtreal um 0,4 Prozent.

Wiesbaden

Schufa-Auskunft ist häufigfalschWer seine Kreditwürdigkeit überprüfenlassen muss, der muss damit rechnen, dassdie Auskunft der Schufa falsch ist. DieDaten der Schufa waren nur bei elf von 89Testpersonen komplett und korrekt. Dasfand die Zeitschrift Finanztest heraus. Beivielen getesteten Personen gab es deneinen oder anderen Mangel. Um die Kre-ditwürdigkeit eines Kunden zu prüfen,holen viele Unternehmen vor dem Ver-tragsabschluss, etwa von Handyverträgenoder Verkäufen per Ratenzahlungen, beiden Auskunfteien Informationen ein. Spre-chen die gelieferten Informationen gegenden Kunden, kann das massive Folgenhaben: Ein Kredit wird nicht gewährt, einMietvertrag kommt nicht zustande.

Dietmansried

Begehrte Auszeichnung geht nach Dietmannsried

Robert Nabenhauer,

geschäftsführenderGesellschafter

von NabenhauerVerpackungen

Eine hübsche Skulptur aus Stein undMetall bekommt bei der Firma Naben-hauer Verpackungen GmbH in Diet-mannsried künftig einen tollen Sonder-platz. Der Temp-Award wird in jedem Jahrvon der Unternehmensberatung Tempus-Consulting verliehen und ging in diesemJahr an zwei bayerische Unternehmen.Hinter der Auszeichnung steht die vorbild-liche Entwicklung von bayrischen Unter-nehmen trotz der Wirtschaftskrise.

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Oberstaufen

Der Berg ruft

Auf dem Kalender steht es Schwarz auf Weiß: Es ist Sommer! Auch wenn wir ihnnicht überall spüren – er ist wirklich da! Sicher wird auch das unbeständige undhäufig nasskalte Wetter der letzten Wochen schnell von dannen ziehen und dannheißt es für alle Wanderfreunde wieder klareSicht und hoffentlich trockene Füße beimgrenzenlosen Wandern in den AllgäuerAlpen. Pünktlich zur Wandersaison stehenin Oberstaufen ab sofort gleich drei Premi-umwanderwege zur Verfügung: »WildesWasser«, »Alpenfreiheit« und »LuftigerGrat« warten darauf erkundet zu werden.Die drei Premiumwanderwege wurden vomDeutschen Wanderinstitut zertifiziert.Neben beeindruckenden Naturerlebnissen gibt es eine Vielzahl an Alphütten undEinkehrmöglichkeiten. Die »Wilde Wasser«-Tour wurde bereits 2009 als eine derTOP FIVE-Wanderwege Deutschlands eröffnet.

Ich bin dort zuhause, womeine Familie ist undwo ich mich wohlfühle

– und wohl fühle ich michim Allgäu!«, schwärmtSina Krupka über ihreneue Wahlheimat. DieMutter eines zweijährigenSohnes wohnt mit ihrerFamilie jetzt seit knapp

einem Jahr in Kempten und arbeitet seit ein paar Monaten fürdie Redaktion des Allgäuer Wirtschaftsmagazins.

»Der neue Job meines Verlobten hat uns hierher geführt, wirhaben uns hier sehr rasch eingelebt und nun wollen wir auch so

WirtschaftsmagazinAllgäuer

schnell nicht wieder fortgehen. »Ich mag das Läuten der Kuh-schellen vor meinem Schlafzimmerfenster, den Duft von frischgemähten Gras auf der Wiese neben dem Haus und selbst anden charmanten Dialekt der Allgäuer habe ich mich gewöhnenkönnen und verstehe die neue »Sprache« immer besser!«,scherztdie gebürtige Bad Oeynhauserin. Hochdeutsch beherrscht dieNordrhein-Westfälische-Pflanze aus dem FF – doch die AllgäuerVokabeln hat sie für sich noch nicht so verinnerlicht– aber despasst scho! Sina hat zuletzt im Ruhrgebiet und im Rheinlandgelebt. Dort hat sie unter anderem als rasende Reporterin fürdas Sat. 1-Regionalmagazin »17:30 live« vor und hinter derKamera gearbeitet. Zu ihren Stationen gehörte auch der WDRund weitere TV-Produktionsfirmen in Köln. Ihr Volontariatmachte die TV- und Hörfunk-Redakteurin beim Lokalradio inNRW. »Ich rede gerne und meistens wie mir der Schnabelgewachsen ist, außerdem bin ich immer an spannenden Men-schen und Geschichten interessiert«, sagt die 32-jährige.

Deshalb arbeitet Sina jetzt auch so gerne für das AllgäuerWirtschaftsmagazin. Denn: Sympathische, spannende und inte-ressante Menschen sowie deren Geschichten bietet das Allgäuwie Sand am Meer!

Unsere neue Mitarbeiterin

Berlin/Mindelheim

Staatliche Förderung für BildungsvorhabenDie Volkshochschulen im LandkreisUnterallgäu e.V. (www.vhs-ua.de) sind offi-zielle Beratungsstelle für die vom Bundes-ministerium für Bildung und Forschungeingeführte Bildungsprämie. Mit der Bil-dungsprämie wird die berufliche Weiter-bildung von Seiten des Staates gefördert.Sie setzt gezielt finanzielle Anreize, um dieWeiterbildung bezahlbar zu machen unddie individuellen Möglichkeiten im Berufzu erweitern. Nutzen kann die Prämie fastjeder, der seine Kenntnisse verbessernoder vertiefen möchte. Das gilt für Büro-angestellte genauso wie für FriseurInnen,Reinigungskräfte und weitere Berufe. Wei-terbildungswillige Erwerbstätige könnennach entsprechender Beratung und Prü-fung der persönlichen Voraussetzungenpro Kalenderjahr einen Prämiengutscheinerhalten, der die Mitfinanzierung durchöffentliche Mittel in Höhe von 50 Prozentder Kurs- oder Prüfungsgebühren, insge-samt bis zu 500 Euro bewilligt. Aufgrundihrer langjährigen Erfahrung in der Weiter-bildungsberatung wurden die Volkshoch-schulen im Landkreis Unterallgäu e.V. alseine von 600 Beratungsstellen in Deutsch-land für diese Aufgabe zugelassen.

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Auch Sie möchten sich oder Ihr Unternehmen/Ihre Firma

im Allgäuer Wirtschaftsmagazin präsentieren?Wir bieten Ihnen den Service einer R qualifizierten Redaktion: Das heißt individuelle Berichterstattung

über Ihre Fima/Ihr Unternehmen.

R Bei uns gibt es keine Berichte »von der Stange«, ein Mitgliedunseres Redaktionsteams besucht Sie und begleitet Siewährend des Auftrags.

R Viel Zeit nehmen wir uns zudem für ein ansprechendes Layout(Grafik).

R Die Endabstimmung erfolgt natürlich in Absprache mit Ihnen vor der Drucklegung.

R Wir garantieren zudem die Verteilung von 10000 Magazinen im württembergischen und bayerischen Allgäu.

R Alle Hefte werden im Übrigen personifiziert zugestellt –namentlich und direkt an die Entscheidungsträger aller Firmen.

R Zusätzlich wird unser Heft auch über den Einzelhandel verkauft (u.a. 83 Feneberg-Filialen im Verbreitungsgebiet).

Rufen Sie uns unverbindlich an, wir beraten Sie gerne! Ansprechpartner:Thomas Tänzel Telefon (0831) 960151-10, [email protected] nächste Ausgabe erscheint im August 2010.Erscheinungstermin ist der 11. August. Redaktionsschluss ist am 21. Juli.

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Page 106: Allgäuer Wirtschaftsmagazin 03_2010

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