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max weber-PROGRAMM ZUR FÖRDERUNG BEGABTER STUDIERENDER AN HOCHSCHULEN IN BAYERN
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MAX WEBER -PROGRAMMG R U S S W O R T E
Seit zehn Jahren eröffnet das Max Weber-Programm des Frei-
staats Bayern besonders begabten jungen Menschen neue
Wege der Förderung. Die Begabten förderung hat in Bayern
bereits eine lange Tradition. Im Jahr 1852 gründete König
Maximilian II. die Stiftung Maximilianeum, um hochbegab-
ten bayerischen Abiturienten ein von materiellen Sorgen un-
belastetes Studium an der Münchner Universität zu ermögli-
chen. Im Jahr 1966 wurde eine landeseigene staatliche Begab-
tenförderung eingeführt. Diese wurde 2004 in ein neues
Gesamtkonzept zur Begabtenförderung, dem Elitenetzwerk
Bayern, integriert.
Mit dem Elitenetzwerk Bayern betreiben wir Talentför-
derung auf Spitzenniveau. Wir ermöglichen es dem wissen-
schaftlichen Nachwuchs, seine Kreativität, seine Leiden-
schaft und seine Neugier mit wissenschaftlichem Arbeiten zu
kombinieren und sich auf innovativen Wegen den Herausfor-
derungen der Zukunft zu stellen. Das Max Weber-Programm
stellt mit seiner fachlichen und persönlichkeitsbildenden
Stu dienförderung eine der tragenden Säulen des Elitenetz-
werks Bayern dar.
Unser Dank gilt all denen, die das Max Weber- Programm
zu einem Raum von Begabung und Kreativität werden lassen.
Leben Sie alle von und in dieser wissenschaftlichen Gemein-
schaft und tragen Sie den Geist des Max Weber-Programms
an die bayerischen Hochschulen hinaus.
Stipendiaten des Max Weber-Programms erhalten traditio-
nell ein Exemplar von Max Webers berühmter Rede »Wissen-
schaft als Beruf« von 1919. Lassen Sie mich daraus zwei Ge-
danken hervorheben:
i) »[N]ichts ist für den Menschen als Menschen etwas
wert, was er nicht mit Leidenschaft tun kann.« Das gilt wohl
ganz allgemein. Studium, Lernen und Forschen sollten nicht
bloß Mittel zu einem Zweck sein. Wer das tut, was ihn wirk-
lich angeht, wird es auch gut tun.
ii) »[D]ie Wissenschaft [ist] in ein Stadium der Speziali-
sierung eingetreten …, wie es früher unbekannt war, und …
dies [wird] in alle Zukunft so bleiben.« In der Tat: Um einen
originellen Beitrag zu seinem Fach zu leisten, muss sich ein
Wissenschaftler immer stärker auf eine bestimmte Subdiszi-
plin spezialisieren. Darin liegt aber auch eine Gefahr. Denn es
geraten gleichzeitig die größeren Zusammenhänge aus dem
Blick, ohne deren Vergegenwärtigung Spezialistentum letzt-
lich blind ist. Das Max Weber-Programm und die Studienstif-
tung setzen hier mit ihren Bildungsangeboten einen Gegen-
akzent. Denn die fachliche Ausbildung ist nur Teil eines
umfassenden Bildungsweges, und eine breite Bildungsgrund-
lage ist nicht nur als Balance für die unvermeidliche fachliche
Spezialisierung unverzichtbar. Sie kommt gerade auch der
fachlichen Tätigkeit eines Wissenschaftlers immer wieder zu-
gute. Wer hätte nicht schon die Erfahrung gemacht, dass we-
sentliche Anstöße für die eigene
wissenschaftliche Arbeit aus
der Befassung mit Themen und
Büchern resultieren, die mit die-
ser Arbeit auf den ersten Blick
nichts zu tun haben?
In diesem Sinne wünsche
ich dem Max Weber-Programm
zu seinem Jubiläum alles Gute
und unseren beiden Organisatio-
nen auch weiterhin eine so har-
monische und fruchtbare Zusam-
menarbeit wie in den vergang-
enen zehn Jahren.
Bernd Sibler
Staatssekretär im Bayerischen
Staatsministerium für Bildung
und Kultus, Wissenschaft und
Kunst
Wissenschaft als Beruf
Dr. Ludwig Spaenle
Bayerischer Staatsminister
für Bildung und Kultus,
Wissenschaft und Kunst
Talentförderung auf Spitzenniveau
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Coverfoto: Florian Freund
Prof. Dr. Dr. h.c. mult Reinhard Zimmermann
Präsident der Studienstiftung
des deutschen Volkes
MAX WEBER -PROGRAMM
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MAX WEBER -PROGRAMMI N H A LT
Inhalt
BAYERN IN BONN
Zehn Jahre erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen der Studienstiftung
des deutschen Volkes und dem Freistaat Bayern
ELITENETZWERK BAYERN
Förderung vom Abitur bis zur Postdoc-Phase
DAS MAX WEBER-PROGRAMM
»Ein fröhliches Netzwerk aus Studenten verschiedener Fachrichtungen«
NEUE PERSPEKTIVEN ENTDECKEN
Gemeinsam auf zu neuen Gipfeln – Sommerakademien
Erste Schritte in der Wissenschaft – Forschung vor Ort
Grenzen überschreiten – Auslandsförderung
Me llamo Max Weber, ¿y tú? – Sprachkurse
NETZWERK GESTALTEN
Verbundenheit vor Ort – Hochschulgruppen
Momente des Wiedersehens – Programmtage
In Verbindung bleiben – Alumni
PRAXIS ERLEBEN
Kompetenzen stärken – Softskill-Seminare
Offen für Neues und bereit für die Praxis – Kurztagungen
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IDEEN ENTWICKELN
Das Programm mitgestalten – Stipendiaten aktiv!
Erfahrungen weitergeben – Alumni öffnen Türen
Engagement zeigen – Auswahlkommissionen
ANSPRECHPARTNER FINDEN
Vertrauensvolle Begleitung im Studium – Mentoren
Individuelle Beratung rund um die Förderung –
Max Weber-Team
MAX WEBER-PROGRAMM IN ZAHLEN
WISSENSWERTES KURZ UND KNAPP
IMPRESSUM
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MAX WEBER -PROGRAMM
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MAX WEBER -PROGRAMM
Bayern in
Bonn Zehn Jahre erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen
der Studienstiftung des deutschen Volkes und dem Freistaat Bayern
VON DR. ANNETTE JULIUS,
Generalsekretärin der Studienstiftung des deutschen Volkes
Wenn man in der Bonner Geschäftsstelle der Studienstiftung des deut-
schen Volkes Büroräume betritt, in denen Bayernkarten die Wände
schmücken, das Briefpapier mit blauen Rauten verziert ist und das ein
oder andere »Servus« aus den Telefonhörern schallt, dann hat man unser
Max Weber-Team gefunden, das sich der Förderung begabter Studierender
an bayerischen Hochschulen verschrieben hat. Es mag auf den ersten
Blick überraschen, dass der Freistaat Bayern diese Aufgabe ausgerechnet
einer im Rheinland angesiedelten Institution anvertraut hat, aus Sicht der
Studienstiftung jedenfalls hat sich die seit nunmehr zehn Jahren beste-
hende Kooperation in höchstem Maße bewährt.
Als im Jahr 2002 eine Reformkommission die bayerische Eliteförde-
rung neu ordnete, war es das zentrale Anliegen, die seit 1948 bestehende
Tradition der finanziellen Zuschüsse für herausragende Studierende in
Bayern um ein studienbegleitendes Exzellenzprogramm zu erweitern.
Dieses Anliegen trug der Freistaat schließlich der Studienstiftung des →
B AY E R N I N B O N N B AY E R N I N B O N N
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MAX WEBER -PROGRAMM
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MAX WEBER -PROGRAMM
deutschen Volkes als dem größten und ältesten Begab-
tenförderungswerk des Bundes an. Als 2005 dann die
Koopera tion vertraglich besiegelt wurde, war dies
auch der Startschuss für das Max Weber-Programm.
Die Durchführung der Begabtenförderung in Bay-
ern war und ist für die Studienstiftung Auszeichnung
und Auftrag zugleich: Sie unterstreicht die Qualität
unserer Förderung und stellte uns vor die Aufgabe, die positiven
Erfahrungen aus der Bundesförderung für das Max Weber-
Programm fruchtbar zu machen und zugleich gemeinsam mit
dem Freistaat ein passgenaues, bayernspezifisches Konzept zu
entwickeln. In diesem Sinne konnten viele bewährte Formate
der Studienstiftung, wie Akademien, Sprachkurse oder Kurz-
tagungen, für das Max Weber- Pro gramm über nom men werden.
Mit der Hochschulauswahl wurde ein für Bayern neuer, zusätz-
licher Zugangsweg geschaffen, der auch unter bereits Studie-
renden potenzielle Stipendiaten zu identifizieren ermöglicht.
Und auch das große Netzwerk der Studienstiftung kommt dem
Max Weber-Programm zugute, denn viele unserer Alumni enga-
gieren sich hier wie dort. Insgesamt kann das Max
Weber- Programm somit auf eine breite Erfahrungs-
basis in der Begab ten förderung zurückgreifen, und
führt dies in charmanter Weise mit den Vorteilen
einer Landesförderung – regionale Verankerung, fami-
liäre Atmos phäre und kurze Wege – zusammen.
Umgekehrt hat sich das Max Weber-Programm
als innovative, experimentierfreudige Kraft in unse-
rem