flexibilisierung der arbeit -...

4
50 Nationalatlas Bundesrepublik Deutschland – Arbeit und Lebensstandard Flexibilisierung der Arbeit Susanne Albrecht Arbeitszeitflexibilisierung – Abwei- chung der individuellen Arbeitszeit von der standardisierten Normalarbeitszeit (Vollzeit) in Dauer, Lage und Verteilung Arbeitszeitkonto – flexibles Arbeitszeit- modell, das es ermöglicht, angesparte Zeitguthaben in Form von Freistellungs- phasen (Stunden, Tage, Wochen, Mona- te oder Jahre) zu nutzen atypische Beschäftigungsform – vom Normalarbeitsverhältnis, d.h. dem unbe- fristeten Vollzeitarbeitsverhältnis abwei- chende Beschäftigung: Teilzeitarbeit ein- schließlich geringfügiger Beschäftigung, befristete Beschäftigung, Leiharbeit, Heim- und Telearbeit sowie die „neue Selbstständigkeit“ Leiharbeit – zeichnet sich durch ein Dreiecksverhältnis aus, bei dem ein Ar- beitgeber (Verleiher) eigene, unbefristet oder befristet beschäftigte Arbeitnehmer (Leiharbeitnehmer) Dritten (Entleihern) gewerbsmäßig zu befristeten Arbeitsein- sätzen überlässt. „Leiharbeit“ und „Zeit- arbeit“ werden meist synonym verwen- det. Mikrozensus – jährliche Erhebung des Statistischen Bundesamtes mit repräsen- tativer Stichprobe; von besonderer Be- deutung, seit es in Deutschland keine Volkszählungen mehr gibt (seit 1987) neue Selbstständigkeit – Erwerbstätig- keit im Grenzbereich von selbständiger und abhängiger Erwerbsarbeit (z.B. freie Mitarbeiter) prekäres Beschäftigungsverhältnis zeichnet sich durch Beschäftigungsunsi- cherheit, mangelnde soziale und rechtli- che Absicherung und/oder durch gerin- gen Verdienst aus Zeitarbeitsunternehmen – Unterneh- men, das eigene Arbeitnehmer (Leihar- beitnehmer) Kundenfirmen (Entleihern) gewerbsmäßig zur Arbeitsleistung über- lässt Mit der Globalisierung und dem wach- senden internationalen Wettbewerb werden Forderungen nach einer Deregu- lierung und Flexibilisierung der Ar- beitsmärkte und Beschäftigungssysteme immer nachdrücklicher. Während Dere- gulierung, d.h. die Aufhebung oder Lo- ckerung von Regulierungen, vor allem auf der Ebene des Gesetzgebers oder der Tarifpartner stattfindet, ist Flexibilisie- rung im Wesentlichen auf der Ebene der Unternehmen, Betriebe und Haushalte anzusiedeln. Aus betrieblicher Sicht soll Flexibili- sierung zu einer Steigerung der Wettbe- werbsfähigkeit der Unternehmen bei- tragen. Dabei lassen sich verschiedene Aspekte von Flexibilität unterscheiden : Die interne numerische und funkti- onale Flexibilität bezieht sich auf Ar- beitszeiten und Qualifikation der Be- schäftigten. Die externe numerische und funktionale Flexibilität umfasst da- gegen den Einsatz zusätzlicher Arbeits- kräfte, z.B. in Form von befristeter Be- schäftigung, Leiharbeit oder freier Mit- arbeit. Ein weiterer in der Übersicht nicht dargestellter Aspekt ist die Lohn- flexibilität, d.h. die Schaffung von leis- tungsbezogenen Entlohnungssystemen. Aus der Sicht der Beschäftigten kann Flexibilisierung einerseits mehr Wahl- möglichkeiten und mehr Möglichkeiten der Anpassung an individuelle Lebens- entwürfe bedeuten, andererseits aber auch mit einer zunehmenden Beschäfti- gungsunsicherheit und Degradierung der Arbeits- und Lebensbedingungen einhergehen. Flexibilisierung der Arbeitszeit Die effektive Jahresarbeitszeit der Ar- beitnehmer und Arbeitnehmerinnen ist in Westdeutschland seit 1970 von 1878 auf 1341 Stunden (2003) zurückgegan- gen. Während diese Entwicklung in den 1970er und 80er Jahren maßgeblich durch tarifliche Arbeitszeitverkürzun- gen bestimmt war, dominiert seit den 1990er Jahren vor allem der Einfluss der Teilzeitbeschäftigung (SPITZNAGEL/WAN- GER 2004, S. 2f.; Beitrag Albrecht, S. 54). So hat sich die effektive Jahres- arbeitszeit bei den Vollzeitbeschäftigten von 1991 bis 2003 nur um 0,3% auf 1636 Stunden reduziert, während die Jahresarbeitszeit aller (Voll- und Teil- zeit-) Beschäftigten um fast 9% ab- nahm. Neben dem anhaltenden Trend zur Teilzeitbeschäftigung ist in den 1990er Jahren eine zunehmende Verbreitung flexibler Arbeitszeitmuster zu beobach- ten: Nach Umfragen des Deutschen In- dustrie- und Handelskammertags (DIHT 2000; DIHK 2004) waren bis 1993 in weniger als einem Sechstel der Unternehmen eine oder mehrere For- men der Arbeitszeitflexibilisierung verbreitet; 2004 war dies dagegen in fast zwei Dritteln aller befragten Unterneh- men der Fall . Grundsätzlich sind die verschiedenen Formen der Arbeitszeit- flexibilisierung in größeren Unterneh- men stärker verbreitet; zwischen den Wirtschaftsbereichen bestehen zum Teil erhebliche Unterschiede. Es ist zu er- warten, dass sich der Trend zur Flexibi- lisierung der Arbeitszeit in Zukunft fort- setzen wird. Auf der individuellen Ebene kann Arbeitszeitflexibilisierung einen Zuge- winn an Zeitsouveränität bedeuten. Die Einführung flexibler Arbeitszeiten kann aber auch negative Auswirkungen ha- ben, wenn es etwa um Arbeit zu unge- wöhnlichen Zeiten geht und damit z.B. familiäre Aktivitäten eingeschränkt werden. So wächst der Anteil der Er- werbstätigen, die einer Samstags- oder Sonn- und Feiertagsarbeit nachgehen, weiter an . Die Tertiärisierung fördert die Ausweitung der Sonntagsarbeit, von der einige Dienstleistungsberufe (z.B. Gesundheits- und Pflegeberufe, Gastro- nomieberufe) traditionell in besonde- rem Maße betroffen sind. Überdurch- schnittlich gewachsen ist der Anteil der sonntags Arbeitenden in den letzten Jahren etwa im Kredit- und Versiche- rungsgewerbe, bei unternehmensnahen Dienstleistungen (z.B. Call-Center), im Bereich der öffentlichen und privaten Sonntagsarbeit gehört in Call-Centern zur Normalität.

Upload: others

Post on 20-Sep-2020

0 views

Category:

Documents


0 download

TRANSCRIPT

Page 1: Flexibilisierung der Arbeit - Nationalatlasarchiv.nationalatlas.de/wp-content/art_pdf/Band7_50-53... · 2013. 5. 6. · Grundsätzlich sind die verschiedenen Formen der Arbeitszeit-flexibilisierung

50Nationalatlas Bundesrepublik Deutschland – Arbeit und Lebensstandard

Flexibilisierung der ArbeitSusanne Albrecht

Arbeitszeitflexibilisierung – Abwei-chung der individuellen Arbeitszeit vonder standardisierten Normalarbeitszeit(Vollzeit) in Dauer, Lage und Verteilung

Arbeitszeitkonto – flexibles Arbeitszeit-modell, das es ermöglicht, angesparteZeitguthaben in Form von Freistellungs-phasen (Stunden, Tage, Wochen, Mona-te oder Jahre) zu nutzen

atypische Beschäftigungsform – vomNormalarbeitsverhältnis, d.h. dem unbe-fristeten Vollzeitarbeitsverhältnis abwei-chende Beschäftigung: Teilzeitarbeit ein-schließlich geringfügiger Beschäftigung,befristete Beschäftigung, Leiharbeit,Heim- und Telearbeit sowie die „neueSelbstständigkeit“

Leiharbeit – zeichnet sich durch einDreiecksverhältnis aus, bei dem ein Ar-beitgeber (Verleiher) eigene, unbefristetoder befristet beschäftigte Arbeitnehmer(Leiharbeitnehmer) Dritten (Entleihern)gewerbsmäßig zu befristeten Arbeitsein-sätzen überlässt. „Leiharbeit“ und „Zeit-arbeit“ werden meist synonym verwen-det.

Mikrozensus – jährliche Erhebung desStatistischen Bundesamtes mit repräsen-tativer Stichprobe; von besonderer Be-deutung, seit es in Deutschland keineVolkszählungen mehr gibt (seit 1987)

neue Selbstständigkeit – Erwerbstätig-keit im Grenzbereich von selbständigerund abhängiger Erwerbsarbeit (z.B. freieMitarbeiter)

prekäres Beschäftigungsverhältnis –zeichnet sich durch Beschäftigungsunsi-cherheit, mangelnde soziale und rechtli-che Absicherung und/oder durch gerin-gen Verdienst aus

Zeitarbeitsunternehmen – Unterneh-men, das eigene Arbeitnehmer (Leihar-beitnehmer) Kundenfirmen (Entleihern)gewerbsmäßig zur Arbeitsleistung über-lässt

#�������AH�������!���A����������

��������������5�������

���"��"�����AG�����5��

�����-������

����� ����������

����������

3����������1��M������ � 1�����#�����1��M������ �

������������������ �������"��������5��������5�������

G�������1��M������ �

!M������1��M������ �

���D�"�������������

1#���������1��M������ ����������������,������� ����

2������-��9CC9���677?

9CC9

������������

��5����F������5K��

������������

��5����F������5K��

��������������

�#��.?1��������������

&�����$��$�����$�#�����1��%��$��$N7 8 97 98 67 68

4�������!(�����������5����"����6778

7�������������������.������#��.?1����.������������#���--�������

(��������

�� ���������

������

$���������������

���������

4�������!(�����������5����"����6778

*����������������" ������1#���������,������.+���&��M����������������J������������ /:

�������������! ����"�����

#���������

,��������������������

,�������������������

3������������! ����"�����

���S����%�����! �����������

7 97 67 ?7 B7 87&�����$��$�����$:���������$��$N

W$�%�������$�����$ �$���)$$�$������$�����%�.!�����$$���%��������.��%��%

Mit der Globalisierung und dem wach-senden internationalen Wettbewerbwerden Forderungen nach einer Deregu-lierung und Flexibilisierung der Ar-beitsmärkte und Beschäftigungssystemeimmer nachdrücklicher. Während Dere-gulierung, d.h. die Aufhebung oder Lo-ckerung von Regulierungen, vor allemauf der Ebene des Gesetzgebers oder derTarifpartner stattfindet, ist Flexibilisie-rung im Wesentlichen auf der Ebene derUnternehmen, Betriebe und Haushalteanzusiedeln.

Aus betrieblicher Sicht soll Flexibili-sierung zu einer Steigerung der Wettbe-werbsfähigkeit der Unternehmen bei-tragen. Dabei lassen sich verschiedeneAspekte von Flexibilität unterscheiden�: Die interne numerische und funkti-onale Flexibilität bezieht sich auf Ar-beitszeiten und Qualifikation der Be-schäftigten. Die externe numerischeund funktionale Flexibilität umfasst da-gegen den Einsatz zusätzlicher Arbeits-kräfte, z.B. in Form von befristeter Be-

schäftigung, Leiharbeit oder freier Mit-arbeit. Ein weiterer in der Übersichtnicht dargestellter Aspekt ist die Lohn-flexibilität, d.h. die Schaffung von leis-tungsbezogenen Entlohnungssystemen.

Aus der Sicht der Beschäftigten kannFlexibilisierung einerseits mehr Wahl-möglichkeiten und mehr Möglichkeitender Anpassung an individuelle Lebens-entwürfe bedeuten, andererseits aberauch mit einer zunehmenden Beschäfti-gungsunsicherheit und Degradierungder Arbeits- und Lebensbedingungeneinhergehen.

Flexibilisierung der ArbeitszeitDie effektive Jahresarbeitszeit der Ar-beitnehmer und Arbeitnehmerinnen istin Westdeutschland seit 1970 von 1878auf 1341 Stunden (2003) zurückgegan-gen. Während diese Entwicklung in den1970er und 80er Jahren maßgeblichdurch tarifliche Arbeitszeitverkürzun-gen bestimmt war, dominiert seit den1990er Jahren vor allem der Einfluss derTeilzeitbeschäftigung (SPITZNAGEL/WAN-GER 2004, S. 2f.; �� Beitrag Albrecht,S. 54). So hat sich die effektive Jahres-arbeitszeit bei den Vollzeitbeschäftigtenvon 1991 bis 2003 nur um 0,3% auf1636 Stunden reduziert, während dieJahresarbeitszeit aller (Voll- und Teil-zeit-) Beschäftigten um fast 9% ab-nahm.

Neben dem anhaltenden Trend zurTeilzeitbeschäftigung ist in den 1990erJahren eine zunehmende Verbreitungflexibler Arbeitszeitmuster zu beobach-ten: Nach Umfragen des Deutschen In-

dustrie- und Handelskammertags(DIHT 2000; DIHK 2004) waren bis1993 in weniger als einem Sechstel derUnternehmen eine oder mehrere For-men der � Arbeitszeitflexibilisierungverbreitet; 2004 war dies dagegen in fastzwei Dritteln aller befragten Unterneh-men der Fall �. Grundsätzlich sind dieverschiedenen Formen der Arbeitszeit-flexibilisierung in größeren Unterneh-men stärker verbreitet; zwischen denWirtschaftsbereichen bestehen zum Teilerhebliche Unterschiede. Es ist zu er-warten, dass sich der Trend zur Flexibi-lisierung der Arbeitszeit in Zukunft fort-setzen wird.

Auf der individuellen Ebene kannArbeitszeitflexibilisierung einen Zuge-winn an Zeitsouveränität bedeuten. DieEinführung flexibler Arbeitszeiten kannaber auch negative Auswirkungen ha-ben, wenn es etwa um Arbeit zu unge-wöhnlichen Zeiten geht und damit z.B.familiäre Aktivitäten eingeschränktwerden. So wächst der Anteil der Er-werbstätigen, die einer Samstags- oderSonn- und Feiertagsarbeit nachgehen,weiter an �. Die Tertiärisierung fördertdie Ausweitung der Sonntagsarbeit, vonder einige Dienstleistungsberufe (z.B.Gesundheits- und Pflegeberufe, Gastro-nomieberufe) traditionell in besonde-rem Maße betroffen sind. Überdurch-schnittlich gewachsen ist der Anteil dersonntags Arbeitenden in den letztenJahren etwa im Kredit- und Versiche-rungsgewerbe, bei unternehmensnahenDienstleistungen (z.B. Call-Center), imBereich der öffentlichen und privaten

Sonntagsarbeit gehört in Call-Centern zur Normalität.

Page 2: Flexibilisierung der Arbeit - Nationalatlasarchiv.nationalatlas.de/wp-content/art_pdf/Band7_50-53... · 2013. 5. 6. · Grundsätzlich sind die verschiedenen Formen der Arbeitszeit-flexibilisierung

51Flexibilisierung der Arbeit

Dienstleistungen, aber auch im verar-beitenden Gewerbe (SCHUPP 2001).

Atypische Beschäftigungsfor-menIm Rahmen der Deregulierung und Fle-xibilisierung der Arbeitsmärkte kam esin fast allen Ländern Westeuropas seitBeginn der 1980er Jahre zu einer deutli-chen Zunahme so genannter � aty-pischer Beschäftigungsformen. Sie um-fassen heute in Deutschland über einViertel aller Erwerbstätigen. Währendin der vorliegenden Darstellung � nurSelbstständige ohne Beschäftigte, Teil-

zeitbeschäftigte (�� Beitrag Albrecht,S. 54) und befristete Arbeitsverhältnis-se berücksichtigt werden, umfassen übli-che Definitionen zu atypischen Beschäf-tigungsverhältnissen ein breiteres Spek-trum. Hinter der Kategorie der atypi-schen Beschäftigung verbergen sichMenschen mit unterschiedlichsten Ar-beitsverhältnissen und -bedingungenund in unterschiedlichsten Lebensla-gen, die durch einfache begriffliche Di-chotomien wie „typisch“ und „atypisch“nicht hinreichend erfasst werden.

Die Verbreitung atypischer Beschäfti-gungsformen wird auf gesamtwirtschaft-

licher Ebene häufig als Indikator für dieFlexibilität von Arbeitsmärkten heran-gezogen. Aus beschäftigungs- und ar-beitsmarktpolitischer Sicht ist mit demEinsatz befristeter Beschäftigung oderLeiharbeit die Hoffnung verbunden,dass sie sich als Sprungbrett in eine nor-male Beschäftigung erweisen. Diese Be-schäftigungsformen tragen somit auf dereinen Seite dazu bei, den Zugang zumArbeitsmarkt zu erleichtern, bringenauf der anderen Seite aber neue Risikenfür den Einzelnen mit sich. AtypischeBeschäftigungsformen werden daherhäufig mit dem Begriff der � prekärenBeschäftigung in Zusammenhang ge-bracht; eine synonyme Begriffsverwen-dung sollte jedoch vermieden werden.So ist zum Beispiel eine befristete Be-schäftigung in der Regel als prekär ein-zustufen, dagegen muss Teilzeitarbeit –mit Ausnahme der geringfügigen Be-schäftigung – nicht notwendigerweiseprekär sein.

Geringfügige BeschäftigungIm Rahmen der Teilzeitarbeit nimmtdie geringfügige Beschäftigung nach wievor eine Sonderstellung ein. Bis April1999 blieb diese von der Sozialversiche-rungspflicht ausgenommen. Zum1.4.2003 erfolgte eine Neuregelung, mitder die frühere zeitliche Begrenzung auf15 Arbeitsstunden entfiel. GeringfügigeBeschäftigung („Mini-Job“) liegt nunvor, wenn die monatlichen Einkünfte400 Euro nicht übersteigen oder wennes sich um eine kurzfristige Beschäfti-gung handelt. Für den Arbeitnehmerbleibt die geringfügige Beschäftigungabgabenfrei. Über das Haushaltsscheck-verfahren und die damit verknüpftensteuerlichen Vergünstigungen sollzugleich eine Legalisierung bislang in-formeller Arbeitsverhältnisse von Haus-haltshilfen gefördert werden.

Die Zahl der ausschließlich geringfü-gig Beschäftigten hat seit Mitte der1990er Jahre deutlich zugenommen .Während der � Mikrozensus, der imUnterschied zu anderen Erhebungeneher die Untergrenze des tatsächlichenUmfangs der geringfügigen Beschäfti-gung markiert, 2003 von rund 2,7 Mio.geringfügig Beschäftigten ausgeht, ver-zeichnet die Statistik der Bundesagenturfür Arbeit im Dezember 2003 rund 4,5Mio. ausschließlich geringfügig ent-lohnte Beschäftigte.

Bei der geringfügigen Beschäftigungsind erhebliche geschlechtsspezifischeund regionale Unterschiede zu beobach-ten. So machen Frauen drei Viertel derausschließlich geringfügig Beschäftigtenaus. Im früheren Bundesgebiet ist derAnteil der ausschließlich geringfügigbeschäftigten Frauen an allen weibli-chen Erwerbstätigen mehr als doppeltso hoch wie in den neuen Ländern �.

Befristete BeschäftigungDer Anteil der befristet Beschäftigtenliegt in Deutschland bei etwa 8%(2003) und hat sich seit Anfang der1990er Jahre nur leicht erhöht. Durchdas Beschäftigungsförderungsgesetz �����

*�������

������

�!� "� #$!%

��&!' %�

������ ��()

�����

��"� �&!))�*#�!%

���!(� "

��' (� " �+�(,

�-!"!��' ���)+�(�

�'�"�!������

���.(� #$!% /-!0-**�!

���(��1'% �-(�)�'

��2�!

��!('

��*#$!%

�!�*�

/���0

/����0

/����0

&������+$$�6&�������

�K����9Q>777777

68 :87 87 977"�

��&�����������������&H��������� &������� �����5�����

4�������!(�����������5����"����6778

,������������&������������ &������������������ �����!�"����� �����:��$(������

= 9?99 ! 9?C ! 99: ! C@ :

�������������5����������

,����������������&H��������� &��������������������!�"����� �����������������!�"����� �����::��$(������

7

8

97

98

67

W$����$&������������

3$�1�����G��$]T$5/O4$N

WW S�#����$����%��$��.$����$�1������#6$����$������

5���� ������

��������5�������K������������� �����������������5������

���5����#������������5�����������������������������-��!�5��������

���5����#������������5���������������������������-���5��������;

���5��������5��������������������G��������������!-���5��������;

�������������

���5��������5����������������������G��������������!-���5��������/U)������������-���5�������V0

W ��������������$.��������$&�%����$���*�.������%$8Q555$���%����$5/ON$������#�����1��%��9

��������5��������������������������������+������������� ���������

��������5������������5���������������������������������!�+������K�������������! ���������

&�����$��$������#�����1��%��$��$N

7

97

67

?7

B7

87

>7

:7

J7

C7

977

9CJ8 6777

��9$���������� &������54�N

��45N

4�������!(�����������5����"����6778

0����������!�"����&#������#���-5������

&�����$���$��.������$*����1.��%�����$�����$���1�%�%$�#�����1��%��

8����$&������������9$��$N

+������&�&.��-���$�������������/����+����������G�� ������0

+����������G�� �������&5&

,��������"� ����AG���������A ��������������$���������������

������!���G������������!�� ����

G��"���!���)����������!������������

���������,����� ����

���� ����

*������!���%�����-���������

���������-�������������,� ����

����!�������� ���������A���������

0�������&���������������

����������A���������

��������������

G�� ���������������������

���������������$$�

������A#�����"��A����������

�����

��������������"��"��

"�����������������F������!�������������������������

����&����������

7 6 B > J 97 96 9B

4�������!(�����������5����"����6778

��&��������;�#�������������&��������������0�������&������������������

Page 3: Flexibilisierung der Arbeit - Nationalatlasarchiv.nationalatlas.de/wp-content/art_pdf/Band7_50-53... · 2013. 5. 6. · Grundsätzlich sind die verschiedenen Formen der Arbeitszeit-flexibilisierung

52Nationalatlas Bundesrepublik Deutschland – Arbeit und Lebensstandard

������

���������������K����������!���������5��������������*� �����5�����/�����������0

��

��

7A7

7A8

9A7

9A8

6A7

6A8

?A7

&�������������$%����%.!%�%*����1.��%��$8���69

&�����$��$������#�����1��%��$8N9

9CC9 C6 C? �� C> C: CJ CC �� 79 76 7?CB7���

/���"������0

4�������!(�����������5����"����6778

,��������������������&H�������� &�������--�.�

5����

��������5�������K������������� �����������������5������

��������5�������K������������� ����������������5�������

��������5�������������� ���������

��������1���%�$��$0��6

7

877

9777

9877

6777

6877

?777

9CC? 677? 9CC? 677?� ���� 1�����

4�������!(�����������5����"����6778

�������� ��������������������������--������

�������������

������$��������������������

����������$��������������������

,����������������

'������������!AG�� �������!A���������

%����"��������

���������������

����������������������

������������������5����#5���"����������

��!A��������������A���������

��������

����������� �����������

*��"���"��

���������A ������"���������������������

�������������A!����������

1�������������A����������-��!��������

2������������������&�

0�������&�����

<��������������&�

1�������������&�

W$S�#����$36����S���

>���$���$�����������������$0������

7

87

977

987

677

687

?77

?87

9CC8 677?

4�������!(�����������5����"����6778

%�����������)�������������������������,�����������H�����< ���������--������� :

von 1985 wurde der Einsatz befristeterArbeitsverträge liberalisiert; diese Rege-lung ist seither mehrmals verlängertund zuletzt im Teilzeit- und Befristungs-gesetz von 2001 überarbeitet worden.Der Abschluss befristeter Arbeitsverträ-ge bietet den Unternehmen die Mög-lichkeit, den Kündigungsschutz zu um-gehen.

Von befristeter Beschäftigung sindvor allem junge Menschen und Berufs-einsteiger betroffen; über 48% aller be-fristet Beschäftigten sind unter 30 Jahrealt. Geschlechtsspezifische Unterschie-de zeigen sich weniger in der Höhe derBefristungsquote, als vielmehr darin,dass bei Frauen aufgrund häufigerer Er-werbsunterbrechungen in stärkeremMaße auch höhere Altersgruppen vonbefristeter Beschäftigung betroffen sind.

Der Zusammenhang zwischen derVerbreitung befristeter Beschäftigungs-verhältnisse und der Qualifikations-struktur weist ein bipolares Muster auf

. Auf der einen Seite sind Personenohne Berufsabschluss, auf der anderenHochschulabsolventen überrepräsen-tiert. Befristete Beschäftigung wirdbesonders im Bereich der öffentlichenund privaten Dienstleistungen und inder öffentlichen Verwaltung eingesetzt,weshalb eine höhere Befristungsquoteeher ein Merkmal städtischer Arbeits-märkte (z.B. Hamburg, Bremen undBerlin) ist �. Doch auch im primärenSektor ist befristete Beschäftigung, etwadurch Saisonarbeit, häufig anzutreffen(�� Beitrag Becker/Heller, S. 106). Diehöchsten Befristungsquoten werden inden neuen Ländern erreicht, wozu vorallem die stärkere Verbreitung von Ar-beitsbeschaffungsmaßnahmen beiträgt.

LeiharbeitDie � Leiharbeit hat sich seit Ende der1980er Jahre sehr dynamisch entwi-ckelt. Der Anteil der Leiharbeitnehmeran allen sozialversicherungspflichtig Be-schäftigten liegt 2005 bei 1,2%.

Leiharbeit zeichnet sich durch einDreiecksverhältnis aus: Das � Zeit-arbeitsunternehmen überlässt seinenKunden (den Entleihern) gegen Hono-rar eigene Angestellte für befristete Ar-beitseinsätze. Die maximale Verleihdau-er an denselben Entleihbetrieb darf 24Monate nicht überschreiten. Es kannsich um befristete Arbeitsverhältnissehandeln, da z.B. eine Synchronisationvon Ersteinsatz und Arbeitsverhältnisbeim erstmaligen Verleih zugelassen ist.Charakteristisch für die Zeitarbeitsbran-che ist eine hohe Personalfluktuation:2001 dauerten nur 40% der Leiharbeits-verträge länger als drei Monate (JAHN/RUDOLPH 2002, S. 4). Durch sukzessivegesetzliche Lockerungen – zuletzt imRahmen der Hartz-Reform – wurde derEinsatz von Leiharbeit erheblich er-leichtert, was auch mit einer Imagever-besserung einhergeht (WALWEI 2002, S.6). Gleichwohl stehen ihr viele Arbeit-nehmer und die Gewerkschaften nachwie vor skeptisch gegenüber.

Trotz eines wachsenden Frauenanteilsist Leiharbeit mit einem Anteil von fast80% eine Domäne der Männer. ObwohlDienstleistungsberufe in den letztenJahren an Bedeutung gewonnen haben,liegt der Schwerpunkt der Leiharbeitimmer noch bei den Fertigungsberufenund hier vor allem auf ungelernten Tä-tigkeiten �.

Bei der Betrachtung der Leiharbeits-quote nach Arbeitsmarktregionen las-sen sich vor allem zwei Aspekte heraus-stellen (JAHN/WOLF 2005) �: Zum ei-nen weisen die meisten großstädtischenAgglomerationen überdurchschnittlicheLeiharbeitsquoten auf, während in vie-len ländlich geprägten Räumen (z.B. Ei-fel und Westerwald, Mecklenburg-Vor-

pommern) Leiharbeit nahezu unbedeu-tend ist. Entsprechend konzentrierensich die Standorte der fünf in Deutsch-land führenden Zeitarbeitsunternehmenauf die größeren städtischen Zentren,insbesondere auf die BallungsräumeRhein-Ruhr, Rhein-Main, Rhein-Neck-ar und Stuttgart, die den Verleihern so-wohl eine Vielfalt an potenziellen Ent-leihern als auch ein großes Angebot anArbeitskräften bieten. Erst eine größereNachfrage führt dazu, dass auch Nieder-lassungen außerhalb großer städtischerZentren gegründet werden. Zum ande-ren zeigt sich, dass die Nachfrage auseinzelnen Branchen des verarbeitendenGewerbes (z.B. der Automobilindustrieund ihren Zulieferern) in einigen Ar-beitsmarktregionen (etwa in Wolfsburgoder Oldenburg) zu besonders hohenLeiharbeitsquoten führt. Während diedynamische Entwicklung der Leiharbeitin den alten Ländern vor allem auf dieNachfrage aus der Industrie zurückzu-führen ist, entspringt die Nachfrage inden neuen Ländern in stärkerem Maßedem Dienstleistungsbereich (PROMBER-GER u.a. 2005).

Neue SelbstständigkeitDie Gruppe der Selbstständigen ist vonjeher eine sehr heterogene Gruppe, diesowohl Landwirte, Handwerker, Gewer-betreibende und Freiberufler als auchdie in jüngerer Zeit an Bedeutung ge-winnenden Formen einer „neuen“Selbstständigkeit umfasst. Die seit den1990er Jahren wieder steigende Zahlvon Selbstständigen geht mit einemWandel der rechtlich selbstständigenErwerbsarbeit einher, der dazu führt,dass die Übergänge zwischen abhängigerBeschäftigung und Selbstständigkeitfließend werden. Die Ursachen diesesWandels liegen u.a. in der Tertiärisie-rung und in technologischen Verände-rungen sowie im Aufkommen neuerPersonalstrategien und Organisations-formen der Arbeit, durch die ehemalsabhängig ausgeübte Beschäftigung inFormen selbstständiger Erwerbsarbeitüberführt und damit ein Teil des unter-nehmerischen Risikos auf freie Mitar-beiter oder Subunternehmer verlagertwird. Um die so genannte Scheinselbst-ständigkeit – bei der ein formal Selbst-ständiger für einen einzigen Kunden ar-beitet, dabei aber auf die Vorteile einesAngestelltenverhältnisses verzichtet –einzuschränken, werden seit 1999 vomGesetzgeber strengere Anforderungenan den Status der Selbstständigkeit ge-stellt. Nicht jeder Ein-Personen-Betrieboder freie Mitarbeiter ist jedoch auto-matisch ein Scheinselbstständiger.

Wenngleich es nicht unproblema-tisch ist, die neue Selbstständigkeit mitHilfe des Merkmals „Selbstständige

ohne Beschäftigte“ zu erfassen, bildetdiese Kategorie die jüngere Entwicklungrecht gut ab �. Bei einer insgesamtsteigenden Zahl von Selbstständigenhat sich der Anteil der Selbstständigenin der Landwirtschaft wie auch der An-teil der Selbstständigen mit Beschäftig-ten außerhalb der Landwirtschaft rück-läufig entwickelt. Die Selbstständigenohne Beschäftigte (außerhalb der Land-wirtschaft) haben dagegen an Bedeu-tung gewonnen. Sie machen heute mitüber 47% (bei Frauen sogar 59%) fastdie Hälfte aller Selbstständigen und fast5% aller Erwerbstätigen aus. Einen Ein-fluss auf die Entwicklung der Selbststän-digkeit haben auch Förderprogrammezur Existenzgründung (�� Beitrag Lene-ke u.a., S. 70).�

Einfache Tätigkeiten werden in der westdeutschen Industrieimmer mehr von Leiharbeitern ausgeführt.

Page 4: Flexibilisierung der Arbeit - Nationalatlasarchiv.nationalatlas.de/wp-content/art_pdf/Band7_50-53... · 2013. 5. 6. · Grundsätzlich sind die verschiedenen Formen der Arbeitszeit-flexibilisierung

53Flexibilisierung der Arbeit

����

������

�����

�����

�����

�����

����

�����

�����

����

�����

���

���

��������� �����

���

���

�� ���

�����

�����

*�������

)���

�!���������

��������%

�������

�����%

*�������#��%����'%�����

���.����%

CG����%��

C�����

��������

������ �������

����� ��

�����%��

��������������

���������

�������%

�������%��

"����

�!�����%>� ��

������

�����

:�����

@�����

���

$ �������%

�����!��

��������� ��

�����������

���%��

��������

����

@�����

�����'�����

*����

�!����'���.

�������%

6

�%�6

���6

)�� �

@������

*���

)G���� 6

&�����

�!���

���������

��������%

C������������

�!�����

*�����

�����.��� *����'$.���

C!�������

�GA���

������

������

(��������

*�6

�������

��%6���#6

���������!���������

���

�����

)�����

�����

)������

)������

&��#�����

*��$)������������' ��������

"����

���#���

0����

*���������'$$$��������

�����.���,����

���������

�������

�����

�����

C�����

�������

�����%

������%

����������

$����.���

��������

*��$$�������'$$$$$$����

*��$0G��

$$C������'(������������

��������,&����

����'��!����

�����%$�����������

*�����%

����

������

(�������

&���B'$$$$$$����

C�����'$$���

)�������������

�����%���

CG����%��

������������#1�����$����

������'$���

&����

*����'*����

)��������

�������

"��#

(.������

�������'�����

..�����%

����#���

0������%��

)�������

�G�������������

�������%��,0!���%��

*����%��

:�

*�������

��%����%��

"��

�������

������

���#�����.

��������#���

*����% *�B�����

"����%

)�������������.���

&������

����%��

�!�����%

$���������%'C�����������

&����..��'$$$$$���%

���#���.���

$$$*����������,$$$�����

���.���

)�����%��

����$�$����

)��.������

&�%����%

������%��

C!�����%

������

�����#G���'�G�����%��

)������

*�����

"������

����#�������������

(�������%

(�������

C���.�#���

�������������%

�������

���#����

���������

����� C!����#

�����

(�����

(���#���

������

*�����.���

���������%����.���

���%��������

��%�����%

�����������

���G������

�.���

C���

7���

����

����.���

����������

�!��������

�������������

C����

&�������

��������%

&�������%

$$$*��%'������

0���������

���B��%$$)�����'���������%

��������

(�����

��%��'>#�����

%%��.�����,(.����������

���%��.��%

��%�������

�!�����

��������

�!�����.

��%%�����.

��%������%

&���%

��������%

�������

�������#����

*��$)�����%��

�������

����#����

*��%

���#�%�

(G�����

C����'����

����.���������%��

*������ ��

�����.���, ���

�����

��.

�������

��������#��'$$$���

�!�����%

$0�����'������.�'$���

)�����

��������%

$&����'�������

���%��

���������

���#�%���.��

@�����%��'���#��'���%��

�������%

�����

"���������%

�������%

�����

(����

������%

C���

0��%��'

������

�������

CG�����

(�����

&������%

"������

>#�����

�G���'$>�����

*������

����

��������%

*��%��

*���������%�6�6$�� ��

������#����

*����%

������%

���������%�����%,����

����������'$$$$$$$��.��

�� ������%

)��.6

��6

�����

����%��

���.���'���%

���������

����

)���������

�����"

*�������

�����!����

)����������

����������

�������

������"

��� ����

������

���������

��������

������

G�����/�����0

�����

�����

�����!-+���

�����!�����

'��������

*����

%�������!��-��

1����

%��������

�����

�������

�����������&�&��-��

)��!�������!����

*����! ����

������������

�+����%�����������

������

1������

��������

�����������

������

�������

$������

,��K��!����

�����,�����

��������1�������

���

���.���

���������!����

,���2 �!�"��

������

3���

$�����

�����!����

%��K������

�����

���!����

���K����

*�����

%������!������

,����

����

������������������

�����

��������

�����������

*�������

)���!������

*�������

�N��������������

1�����

��������

��!����

�����)�������

)�����"� ��� ��!���� 1���

$�����!����

����������

(��������� $���������

��������

���+�����

���������%�������������

������

$�����

���������������

��������

$���� +���

$��"�������

�������

������

����!������

���������

���.���

,�������

������ ��-�������

����������!�����

�������

#�������

)��������

*��������

%������������������

��� �������

���������

������������+�������

�������

��������

�+�����

��������G��������!��� ��!������

����

'����!����

���������

�������������

)��!���

���������

����!����"��

������

#����

������

���

,������!����

������

%��������

����

'�.�

���������

�����!������

�����������

(���!���� ��������

��&$������&

��������

)����

��-&

���-�

%����

��"��������

������

������

$�����

'�������"

�������

����!����

,��������

�����

$������

���������

�������

������

*�����"

����

����$�������

$���������"����!���&

����$�������

'���!������

,���!���"

��������

%��������&

���&

�������

%�.!.�����

,��&

�����-��

����!��� �������!

������

������������

����������

,�����

,+�������

������

����������

�����

��� ����������������!����

�������� 5�����,����

���������

�������

�������

�����!����

�.�N��

�����������

��������������%����

,���!������

�����

���������

���������'���!�����

�������!����

'����!����

�F &

)��!(�������

$������

������� �������

$���������

,��K��

������

$���!�����

���������..������

���!����

��� ���!�����

����������

����&

�&

*&

%���!����

��!������

������!�����

$����

���.��

����

�+��

#��������

,+..�����

1��&!�&

$�����!�����

G�����

*��"������

��&

%�������

������

��������

����!���������

��������

)�����

����

'��������

���������

����! ��������

����� ��"

%���������

������!"�����

��� ��������

4�������!(�����������5����"����6778

)��������������7����������������������� ? �

&������+$$�6&�������

��������������

7 87 977"�:868

�H�#�����#��������&H�&�&H�������7����������������������� �����,��������

,�+��������J�������������������#��

8�����������

B�����������

?�����������

6�����������

9�����������

��������$����������,���

������������������������������,���

��.� ��,���

����������-����,W1�&�,

$(�$��������(�����������-����,

J����������

6AB ! ?A>

6A7 ! 6AB

9A> ! 6A7

9A6 ! 9A>

7AJ ! 9A6

7AB ! 7AJ

7A7 ! 7AB

��$(������

,����������H������������)���������.������������������������ &�������� ��������������"���������

������������

�5����������

,������������������"�������

,�����������

)����������������"�������

�����

������

�& �������& �����.1��&!�& 1�����.!���S��$������& $���������*& *�����F & ����"�����& &,��& ,�����"���������& �������-& ��-��"���� ��& +������������� ���& �������&�&�&���"�������& ���"�������������& ���������

*�6 *����6 ������%6 ��%��)��.6 )��.����� 6 �� ��������%�6 �G�����%���������6 �����������#6 ���#�����6 ���������