einblick 14/2014 | kundenmagazin

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Fokus Kinder auf dem Schulweg Werkstatt Es ist Pausenzeit Fensterplatz Das historische Schulzimmer Nummer 14 · Mai 2014 Das Kundenmagazin des Lehrmittelverlages Zürich

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Kundenmagazin Lehrmittelverlag Zürich, Ausgabe 14/2014

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Page 1: Einblick 14/2014 | Kundenmagazin

Fokus

Kinder auf dem SchulwegWerkstatt

Es ist Pausenzeit Fensterplatz

Das historische Schulzimmer

Nummer 14 · Mai 2014Das Kundenmagazin des Lehrmittelverlages Zürich

Page 2: Einblick 14/2014 | Kundenmagazin

Liebe Leserin, lieber LeserDass Sie gerade in diesem «Einblick» blättern, bedeutet wohl, dass Sie im Moment nichts Dringlicheres zu tun haben. Oder wo möglich ver-spüren Sie ganz einfach keine Lust darauf, zu arbeiten. Vielleicht steht Ihnen der Sinn nach einer kleinen Pause, danach, nichts zu tun, kurz innezuhalten – oder eben den «Einblick» zu lesen.Pausen gehören zum Alltag genauso wie die Arbeit. Und das Thema lässt sich auch mit praktisch allen Artikeln dieser «Einblick»-Ausgabe verbinden, zuallererst natürlich mit dem neuen Liederheft «Pauseziit» von Karin Widmer und Peter Nussbaumer. Im Interview ab Seite 13 erzählen sie, wie sie auf die Idee gekommen sind, das Thema, das ja gerade in der Musik per Defi nition Ruhe und Stille bedeutet, musika-lisch – also bewegt – umzusetzen. Eine Art Pause kann auch der Schulweg sein. In dieser Zwischenzeit zwischen Schule und Freizeit gibt es immer einiges zu entdecken, sei es ganz normal auf der Quartierstrasse, wie es die meisten Kinder erle-ben, oder – auch das gibt es – aus der Vogelperspektive von der Seil-bahngondel aus, in der der Entlebucher Schüler Lukas Kammermann täglich einen Teil seines Schulweges zurücklegt. Dass ihm das auch nach der x-ten Fahrt noch nicht verleidet ist, erzählt er im Fokus-Artikel dieses Heftes.Ihnen, liebe Leserin, lieber Leser, wünsche ich nun bei der Lektüre dieses «Einblicks» eine erholsame und anregende Pause von Ihren übrigen Verpfl ichtungen, damit Sie diese danach gestärkt mit neuem Elan umso beschwingter wieder angehen können.

Beat SchallerVerlagsleiter

Editorial

Page 3: Einblick 14/2014 | Kundenmagazin

TDer SchulwegUnterwegs im Entlebuch, im Emmental und im Zürcher Unterland. Fokus Seite 4–9

PausenliederWie eine Lieder-CD entsteht. Werkstatt Seite 13–15

In Bewegung bleibenHaltungsturnen in den 1970er-Jahren. Archiv Seite 12

«Kinder unterwegs»Die Illustratorin Claudia de Weck zum Stichwort «Kinder unterwegs». Stichwort Seite 19

InhaltFokus 4

Neuerscheinungen 10

Archiv 12

Werkstatt 13

Fensterplatz 16

Seitenblick 18

Stichwort 19

Impressum 20

Nummer 14 · Mai 2014

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Das Kundenmagazin des Lehrmittelverlages Zürich

Page 4: Einblick 14/2014 | Kundenmagazin

FokusFokus

Der Schulweg – unterwegs im Entlebuch, im Emmental und im Zürcher Unterland

Auf dem Weg zur Schule, alleine oder in der Gruppe, erleben und entwickeln Kinder ihre Selbstständigkeit. Erinnern Sie sich an Ihren eigenen Schulweg? Kaum ein Raum zwischen Elternhaus und Schulzimmer ist so besetzt mit Erlebnissen, Geschichten und Heraus-forderungen wie der Schulweg. Jeder Schulweg ist einzigartig.

Stefan Schneiter

Page 5: Einblick 14/2014 | Kundenmagazin

Gondel wieder in Bewegung gesetzt werden, sodass Lukas bald wieder festen Boden unter den Füssen hatte. Auch wenn es für ihn Alltag ist, so ge-niesst Lukas die Fahrten. Zuweilen entdeckt er tief unten zwischen den Bäumen oder auf einer Wiese ein Reh, einen Fuchs oder seltener auch einmal eine Gämse. Und Lukas weiss, dass ihn seine Schulkameraden um seinen Schulweg heimlich beneiden. Er hat seine besten Freunde schon wiederholt zur Geburtstagsparty bei sich auf den Ober-Länggrat eingela-den. Dann durften auch sie mit der Gondel hinauf- und hinunterfahren. Lukas’ Grossvater Fritz bedient als Seilbahnwart im Kommandoraum der Bergstation die Zugmaschine. Seit der Inbetriebnahme 1962 bedient er die Seilbahn. «Noch nie hat die Ma-schine Schwierigkeiten gemacht in all den Jahren», erklärt Fritz Kammer-mann nicht ohne Stolz. Einmal im Jahr fi ndet eine offi zielle Kontrolle statt, und Revisionsarbeiten werden durchgeführt. An jedem Schultag setzt der Grossvater die Seilbahn in Be-trieb. Nicht nur für Lukas, sondern auch für seine älteren Geschwister Nina und Reto sowie für zwei Nach-barskinder.Zuweilen kann es vorkommen, dass bei starkem Wind die Seilbahn nicht fahren kann. Dann muss Lukas vom Vater oder von der Mutter mit dem Auto hinuntergefahren werden. Die Seilbahn allein macht jedoch noch nicht Lukas’ ganzen Schulweg aus.

Exklusiv per Seilbahn zur Schule Eine solche Aussicht hat nicht jedes Kind auf seinem Schulweg: Schaut Lukas Kammermann zur Seilbahngon-del hinaus, sieht er rings um sich das hügelige Napfbergland und bei klarer Sicht ein fantastisches Bergpanorama: Sustenhorn, Pilatus, Titliskette, Rigi – ja gar den weit entfernten Säntis. Was für Touristen ein ganz besonde-res Erlebnis darstellt, ist für Lukas Alltag. Denn der Fünftklässler fährt täglich per Seilbahn zur Schule. Lukas wohnt auf dem Ober-Länggrat auf 1170 Meter über Meer, in der Ge-meinde Romoos im luzernischen Ent-lebuch. 50 Meter neben seinem Elternhaus fährt die Seilbahn von der Bergstation hinunter nach Schwändi. Sie hat nur eine einzige Gondel, in der vier Perso-nen Platz fi nden. 1300 Meter lang ist die Bahn, in 7 Minuten Fahrzeit über-windet sie 120 Höhenmeter. In der Mitte der Fahrstrecke schwebt die Gondel rund 150 Meter über dem Bo-den. Das beeindruckt Lukas wenig. «Ich hatte noch nie Schiss», sagt er keck. Man glaubt es ihm. Schliesslich hat der Elfjährige von klein auf immer die Bahn benützt, ist mit ihr aufge-wachsen. Nur einmal, im Sommer vor drei Jahren, hing er während einer Viertelstunde mitten auf der Strecke fest, weil eine umgestürzte Tanne die Stromzufuhr unterbrochen hatte. Mit einem Benzin-Notmotor konnte die

Was für Touristen ein ganz besonderes Erlebnis darstellt, ist für Lukas Alltag.

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Page 6: Einblick 14/2014 | Kundenmagazin

1

2

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4

Fokus

Zu Fuss oder per Velo statt im Auto der Eltern zur Schule – das sollen die Kinder in Trubschachen. Zur Beloh-nung winken Preise. Ausgeheckt hat das Projekt «Schuel(z)wäg» Walter Guggisberg. «Wir wollten einen Nachteil in einen Vorteil umwandeln», erklärt der Schulleiter in Trubscha-chen den Ursprung der Idee. Kinder, die im 15 Quadratkilometer grossen Emmentaler Dorf einen langen Weg zur Schule zurückzulegen haben, soll-ten eine Belohnung erhalten, sofern sie dies aus eigener Energie tun. Guggisberg hat im Jahr 2008 ein aus-geklügeltes System entwickelt und in den vergangenen Jahren immer mehr verfeinert. Alle Kinder tragen den von ihnen absolvierten Schulweg auf ei-ner Liste ein. Dabei zählen die Dis-tanz und die zurückgelegten Stei-gungsmeter. Damit wird dem Um-stand Rechnung getragen, dass in dem hügeligen Dorf viele Kinder ihren Weg über Stock und Stein zurückle-gen müssen. «Schuel(z)wäg» wird jährlich, im Au-gust / September sowie im Mai, durch-geführt. Die Kinder, die am Schluss am meis-ten Fleiss- und Leistungspunkte ge-sammelt haben, erhalten einen Preis. Und da kommen gewaltige Zahlen zu-sammen. Die Viertklässlerin Larissa Zaugg hat im letzten Jahr einen Ge-

Projekt «Schuel(z)wäg» verbindet viele Vorteile

Unten in der Talstation steigt er um in den Schulbus. Von der Schwändi aus fährt der Bus in zehn Minuten hinun-ter ins Dorfzentrum von Romoos.Das Gemeindegebiet von Romoos um-fasst über 37 Quadratkilometer. Auf-grund der Streusiedlungen und Einzel-höfe haben viele Kinder einen weiten Schulweg. Rund zwei Drittel der 44 Schulkinder der Schule Romoos kom-men per Schulbus zur Schule, wie Schul leiterin Heidi Kunz erzählt. Für die Kinder sind zwei Schulbusse im Einsatz. Die älteren Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe müssen im Dorfzentrum ins Postauto umstei-gen, das sie nach Wolhusen bringt. Die beiden Geschwister von Lukas, Nina (13) und Reto (15), sind so an je-dem Schultag je eine Stunde für den Hin- und den Rückweg unterwegs. Für Lukas, der in die 5. Klasse geht, ist der Schulweg noch nicht so weit. Er geht gern zur Schule, geniesst aber auch das Heimkommen. Denn wenn er nach rund 20 Minuten Schulweg mit der Gondel zuhause ankommt, springt Bali, der einjährige Hund, eine Labrador-Appenzeller-Mischung, freudig an ihm hoch.

1–3 Der zweite Teil von Lukas‘ Schulweg erfolgt mit dem Schulbus.4 Schulleiterin Heidi Kunz von der Schule Romoos.

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RappenästwaldHoueneneggHegenwald

Fouxwald

HasenleewaldLängegrundwald

Trubschachen

Bäraustrasse Schärisch achen

Mühlestrasse

Trubstrasse

Grauenstein

Antiger

Sc hache

nhau

s

Ortbach

strass

e

500 m

Dor

f

Has

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Adre

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Hin

weg

Rüc

kweg

Dis

tanz

gem

esse

Stei

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smet

er

Hin

weg

Rüc

kweg

Schu

lhau

s

ausser Buhus

4700 350 4.7 8.2 5100 350 5.1 8.6

Bahnhofplatz 8

3000.3 0.3 700

0.7 0.7

Bahnhofstrasse 10-12

5000.5 0.5 900

0.9 0.9

Bahnhofstrasse 13-27

600 22 0.6 0.8 1000 22 1.0 1.2

Bäreggstalden

11001.1 1.1 700

0.7 0.7 Bäreggstalden

Bärsol, 3556 Trub

9600 230 9.6 11.9 10000 230 10.0 12.3

Baumgarten

2500 100 2.5 3.5 2900 100 2.9 3.9

Bergenhüsi

3100 170 3.1 4.8 3500 170 3.5 5.2

Blapbachweidli

5400 330 5.4 8.7 5000 330 5.0 8.3 Blapbachweidli

Brüggmätteliweg

6000.6 0.6 200

0.2 0.2 Brüggmätteliweg

Dorfstrasse 28

2000.2 0.2 400

0.4 0.4

Dorfstrasse 39

3000.3 0.3 300

0.3 0.3

Dorfstrasse 4

3000.3 0.3 700

0.7 0.7

Dorfstrasse 60-68

5000.5 0.5 200

0.2 0.2 Dorfstrasse 60-68

Dorfstrasse 69-75

6000.6 0.6 300

0.3 0.3 Dorfstrasse 69-75

Dorfstrasse 76-77

7000.7 0.7 400

0.4 0.4 Dorfstrasse 76-77

Längengrund, 3556 Trub

2100 50 2.1 2.6 3400 60 3.4 4.0

Grabenmatt

6000.6 0.6 500

0.5 0.5 Grabenmatt

Grauenstein

16001.6 1.6 2000

2.0 2.0

Hasenlehnmattestrasse 1

2000.2 0.2 300

0.3 0.3

Hasenlehnmattestrasse 5-9

3000.3 0.3 300

0.3 0.3

hinter Heidbühl: Fussweg

1500 110 1.5 2.6 1900 110 1.9 3.0

hinter Wingei

19001.9 1.9 1500

1.5 1.5 hinter Wingei

Ilfisstrasse 10-19

7000.7 0.7 300

0.3 0.3 Ilfisstrasse 10-19

Ilfisstrasse 1-9

6000.6 0.6 200

0.2 0.2 Ilfisstrasse 1-9

Ilfisstrasse 20-33

8000.8 0.8 400

0.4 0.4 Ilfisstrasse 20-33

Kanalweg 11-19

7000.7 0.7 1100

1.1 1.1

Kanalweg 20-35

8000.8 0.8 1200

1.2 1.2

Kindergartenstrasse

4000.4 0.4 800

0.8 0.8

K

Kirchmattestrasse

5000.5 0.5 900

0.9 0.9

K

Krümpelhüttli

2800 150 2.8 4.3 2800 150 2.8 4.3

mittler Brammer

1900 60 1.9 2.5 1500 60 1.5 2.1 mittler Brammer

mittler Hegen

4100 250 4.1 6.6 3700 250 3.7 6.2 mittler Hegen

Mühlestrasse 1

3000.3 0.3 700

0.7 0.7

Mühlestrasse 14

7000.7 0.7 1100

1.1 1.1

Mühlestrasse 2 und 4

4000.4 0.4 800

0.8 0.8

Müh

Mühlestrasse 8 und 29

6000.6 0.6 1000

1.0 1.0

Müh

Nüsser

3900 200 3.9 5.9 3500 200 3.5 5.5 Nüsser

ober Altgfähl

6800 390 6.8 10.7 7200 390 7.2 11.1

ober

ober Hauenen

5900 430 5.9 10.2 6300 430 6.3 10.6

ober

ober Rossmoos

2700 160 2.7 4.3 2300 160 2.3 3.9 ober Rossmoos

obere Wegmattestrasse

6000.6 0.6 1000

1.0 1.0

obere

Obertiefenbach

16001.6 1.6 1200

1.2 1.2 Obertiefenbach

Ortbach

10001.0 1.0 600

0.6 0.6 Ortbach

Ortbachbergli

1800 52 1.8 2.3 1400 52 1.4 1.9 Ortb

Ortbachstrasse 14

7000.7 0.7 300

0

Ortbachstrasse 7

4000.4 0 4

Ortbachstrasse 8

500

StärenegghüsliSteinbachSüesshüli

samtwert von 743 Kilometern erzielt. Auch wer kürzere Wege zu absolvie-ren hat, kann gewinnen. Verschiede-ne Kategorien werden gebildet, damit alle Schülerinnen und Schüler eine Chance haben. Um die Motivation für alle weiter zu steigern, werden an ei-nem bestimmten Tag Rucksäcke un-ter allen Teilnehmenden verlost.Ebenso ausgetüftelt wie die Leis-tungsmessgrössen sind auch die Prei-se. Die Kinder können gemäss einem genau abgestuften Bewertungssys-tem wählen zwischen Eintritten in die Badi, zum Minigolf, in einen Kletter-park oder in den Tierpark Dählhölzli. Weitere Preise sind Licht-Sets, Tacho-meter oder Werkzeugtools für Velos. Dahinter steckt die Idee, die Kinder auch ausserhalb der Schule zu einer aktiven Freizeitgestaltung anzuregen. Alle erhalten eine schriftliche Aner-kennungsurkunde sowie einen Trost-preis.Den Kindern gefällt es. «Es ist witzig, wenn man Preise gewinnen kann», sagt die Viertklässlerin Zoe Wüthrich. Und ihre Schulkameradin Alina Reber erklärt, ohne den gewonnenen Preis hätte sie den Tierpark Dählhölzli wohl nicht besucht. Aus Sicht der Gemeinde verbinden sich mit «Schuel(z)wäg» viele Vorteile. So wird, entsprechend dem Schulleit-bild, die Fitness der Schülerinnen und Schüler gefördert. Die Kosten für die Gemeinde sind gering, da die Preise von Sponsoren gestellt werden. Zu-dem vermindern die Velochecks der

Gemeinde, bei denen der Zustand der Velos kontrolliert wird, die Unfallge-fahr. «Wir unterstützen die eigen -dy namische Fortbewegung», streicht Walter Guggisberg heraus.

Alle Kinder tragen den von ihnen absolvierten Schulweg auf einer Liste ein. Dabei zählen die Distanz und die zurückgelegten Steigungsmeter.

Das hügelige Einzugsgebiet der Schule Trubschachen

Schule Trubschachen Wohnorte der Schülerinnen und

Schüler mit längeren Schulwegen

Page 8: Einblick 14/2014 | Kundenmagazin

Fokus

Auch Silvia Bär war eine der Begleite-rinnen. «Die Kinder entwickeln ein gu-tes Gruppengefühl, sie singen auf dem Weg, wir hatten es immer lus-tig», erzählt sie. Allerdings hat Silvia Bär auch gewisse Vorbehalte: «Ei-gentlich lernen nur die vordersten zwei Kinder den Schulweg genau ken-nen. Die Befähigung der Kinder zur selbstverantwortlichen Schulwegbe-wältigung wird meiner Meinung nach durch das Projekt «Pedibus» zu wenig gefördert.»Schulpfl egerin Margrith Waiblinger, die das Projekt «Pedibus» in Eglisau zusammen mit ihrer Schulpfl egekolle-gin Regula Peter initiiert hat, ist je-doch von den Vorteilen überzeugt: «Die Kinder haben Bewegung, sie ler-nen, rechtzeitig an den Haltestellen bereitzustehen, sie kommen sicher ans Ziel und lernen auch soziales Ver-

Für «eine ganz tolle Sache» hält And-rea Frei aus Eglisau das Projekt «Pedi-bus». Die Mutter einer der Kindergar-tenkinder machte im vergangenen Sommer als Begleiterin an dem Pro-jekt mit. Dem Projekt «Pedibus» liegt die Idee zugrunde, Kinder zu Fuss mit Begleitung sicher in den Kindergarten zu führen, anstatt sie mit dem «El-terntaxi» zu fahren. Das System ist ganz einfach: Der «Pedibus» funktio-niert wie ein normaler Bus, aber der Transport erfolgt zu Fuss. Die Kinder werden dabei an bestimmten Halte-stellen auf ihrem Weg zum Kindergar-ten von erwachsenen Begleitperso-nen abgeholt und legen den Weg in Gruppen gemeinsam zurück. Sie hal-ten sich dabei an einem Seil fest. In Eglisau wurde das Projekt «Pedi-bus» in den vergangenen zwei Jahren zwischen Sommer- und Herbstferien zweimal durchgeführt. Bei der Premie-re im Sommer 2012 waren die Begleit-personen Senioren, im vergangenen Jahr beteiligten sich auch die Eltern der Kindergärtler daran. Die Begleitper-sonen teilen sich die täglichen zwei Hin- und Rückwege unter der Woche untereinander auf. Andrea Frei hat gern mitgemacht. «Ich hätte meine Tochter in den ersten Wochen ohnehin in den Kindsgi begleitet. Mit dem «Pe-dibus» kann man sich aufteilen – und dank dem Seil, an dem sich die Kinder halten, kommen sie sicher ans Ziel.»

Per «Pedibus» in den Kindergarten

halten in der Gruppe. Wir haben ge-merkt, dass nach rund fünf Wochen die Disziplin nachlässt, da viele Kinder fi nden, sie würden den Weg nun ken-nen und bräuchten nicht mehr am Seil zu gehen.» Doch nach diesen fünf Wochen ist laut Waiblinger der Haupt-zweck ja erfüllt – die Kinder haben wichtige Fortschritte in Bezug auf Selbstständigkeit, Gemeinschaftser-lebnis und Beweglichkeit erzielt.

2012 war der «Pedibus» zum ersten Mal unterwegs.

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Page 9: Einblick 14/2014 | Kundenmagazin

Multiplikation und Division – Dividieren

Divisionsgeschichten

Dividieren

Dividieren heisst teilen.

Eine Division ist eine Durchrechnung.

1 a) Der kleine Schulbus bringt 36 Kinder ins Schwimmbad.

Pro Fahrt kann er 9 Kinder transportieren.

Wie oft muss er fahren?

b) 7 Kinder haben beim Verkauf von Abzeichen

k ld eingenommen. h f

9

Was ist das?

8

9

Über der ApothekeAn der KreuzungÜber dem Brunnen

Im AutoAuf dem TrottoirAuf dem Kirchturm

Am Gasthaus

Unterwegs

Was ist dort oben auf dem Kirchturm?

Es ist ein goldener Hahn.

hängt ein grünes Kreuz.steht ein Schild mit dem Strassennamen.sind Personen abgebildet.hängt eine Kette.sind viele Kerzen.ist ein goldener Hahn.hängt ein Stern.

oing placesA Talking about distancesThese seven children all live in the same street. Read what they say and numbethe coloured houses 1 to 7.Diese sieben Kinder wohnen alle in der gleichen Strasse. Lies, was sie sagen undnummeriere die farbigen Häuser mit 1 bis 7.

1 I live nearest to our school.

2 I live farther away from our school than four of my friends.3 I live quite a long way from our school but there’s one in our

group who lives farther away than me.4 I live very near to our school.

5 I live nearer to our school than three of my friends.6 I live the farthest from school.

7 I live quite near to our school.

B What did you do yesterday?Write these words in th

?tion

ber

zurü

ckg

eleg

te S

trec

ke

Zeit1

2

3

4

5

6

4.5 Oliver fährt mit dem Velo zur Schule.

Die Abschnitte 1 bis 6 des Graphen zeigen, wie Oliver seinen Schulweg zurücklegt.

a Er muss vor zwei Lichtsignalen warten.

Welche der Abschnitte auf dem Graphen zeigen dies?

l h m Abschnitt fährt er am schnellsten?

1 Mathematik 3 Primarstufe, Themenbuch, S. 64

2 Mathematik 2 Sekundarstufe I, Arbeitsheft I, S. 71

3 Explorers 1, Workbook, S. 54 (Englisch Mittelstufe)

4 Blickpunkt 1, Schülerbuch, S. 8/9(Religion und Kultur Unterstufe)

Der Schulweg in Zahlen und Worten – Beispiele aus Lehrwerken des Lehrmittelverlages Zürich

«Die Kinder entwickeln ein gutes Gruppengefühl, sie singen auf dem Weg, wir hatten es immer lustig.»

1

2

3

4

9

Page 10: Einblick 14/2014 | Kundenmagazin

PrimarstufeThemenbuch

4

Neuerscheinungen

Mathematik 4 Primarstufe4. Schuljahr

Index zu den Begleitheften von Mathematik 1 bis 3 Sekundarstufe I7. bis 9. Schuljahr

Informationen zu diesen und weiteren

Neuerscheinungen fi nden Sie auf un serer Website

www.lehrmittelverlag-zuerich.ch

Mathematik 4 Primarstufe ist der vierte Teil des neuen Mathematik-Lehrmittels für die Primarstufe. Es knüpft an Mathematik 1–3 Primarstufe an.Das Themenbuch richtet sich an Schülerinnen und Schüler. Es enthält das Kernangebot zu allen 36 mathematischen Themen. Die erste Doppel-seite ermöglicht mit zentralen Informationen und Aufgaben allen den Zugang zum Thema. Die zweite Doppelseite ent-hält Aufgaben zur Auswahl.Fünf Arbeitshefte ergänzen das Themenbuch. Durch die Übungen werden Lern-inhalte vertieft und Grund-fertigkeiten gefestigt.Die Lernsoftware Fertigkeiten erwerben besteht aus 12 Routinen in zwei Schwierig-

keitsgraden. Mit der Lernsoft-ware können die Schülerin-nen und Schüler ihre mathe-matischen Grundfertigkeiten weiter trainieren. Das Handbuch unterstützt die Lehrpersonen mit ausge-arbeiteten Unterrichtsvor-schlägen. Es bietet grundle-gende Aufgabenstellungen für die ganze Klasse sowie ein breites Angebot an Auf-gaben zur Auswahl für einen differenzierten Unterricht. Zahlreiche Kopiervorlagen helfen, die Unterrichtsvor-schläge direkt umzusetzen. Zur Beurteilung von Lern-zielen und Kompetenzen ste hen Beobachtungsbogen zur Verfügung.Die Lösungen umfassen die Lösungen zum Themenbuch und zu den Arbeitsheften.Auf einer CD-ROM werden den Lehrpersonen veränder-bare Arbeitsblattvorlagen so-wie Arbeitsblätter in zwei bis drei Schwierigkeitsgraden zur Verfügung gestellt.

Mehr Informationen: www.mathematik-primar.ch

Wie lautete die Formel für die Berechnung des Volu-mens eines Prismas? Welche mathematischen Begriffe kommen in diesem Kapitel vor? Wo fi nde ich im Begleit-heft die lineare Funktion? Wann werden «Potenzen» wieder aufgegriffen? Um diese und ähnliche Fragen zum neuen Mathe-matik-Lehrwerk schnell zu beantworten, steht auf www.mathematik-sek1.ch ein Index zu den drei Be-gleitheften kostenlos bereit. So lässt sich einfach nach-schlagen, in welchem Be-gleitheft der gesuchte Begriff nachgelesen werden kann. Der «Index Begleithefte» ist als Excel-Tabelle verfügbar. Sie kann online genutzt oder auch ausgedruckt werden. Jede Spalte der Excel-Tabelle kann beliebig sortiert und durchsucht werden, zum Bei-spiel nach einem bestimmten Kapitel, einem Stichwort oder einem Begleitheft.

Bei den Stichworten wird nach Haupteinträgen, die fett markiert sind, und Nebenein-trägen unterschieden: Die Haupteinträge sind die grund-sätzlichen Erklärungen eines bestimmten Stichworts. Die Nebeneinträge verweisen auf weitere Einträge in den Begleitheften, wo dieses Stichwort auch eine wichtige Rolle spielt. Der komplette Index zu allen Stichworten der Begleithefte steht auch als PDF-Dokument bereit. Hier ist die Tabelle alphabetisch nach den Stich-worten sortiert. Das PDF-Dokument lässt sich aber auch mit der Volltextsuche durchsuchen.

Excel-Tabelle und PDF-Dokument gratis unter www.mathematik-sek1.ch

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Page 11: Einblick 14/2014 | Kundenmagazin

joël chételat, pierre dessemontetmix & remix

STADT LAND SCHWEIZGEOGRAFIE - WIRTSCHAFT - GESELLSCHAFT

Kompaktwissen mit HumorVoices basic für die grundlegende Anforderungsstufe7. bis 9. Schuljahr

Voices basic ergänzt das Lehrwerk Voices – English for secondary schools mit einer Ausgabe für die grund-legende Anforderungsstufe der Sekundarstufe. Bereits erschienen sind Voices basic 1 und Voices basic 2 für das 7. und 8. Schuljahr. Voices basic 3 für das 9. Schuljahr ist ab August 2014 erhältlich.

In Voices basic wird der di-daktische Ansatz von Voices beibehalten: Kompetenzori-entierung, themenbezogene und handlungsbasierte Inhal-te und Aufgabenstellungen. Hingegen wird die sprach-liche Komplexität verringert, zum Beispiel durch die Ver-einfachung von Syntax und Wortschatz. Neu gibt die Ru-brik «Everyday English» der Alltagssprache mehr Raum. In der «Grammar bank» werden die in der Unit behan-delten sprachlichen Phäno-mene zusätzlich auf Deutsch erklärt.

Der Verlag Editions Loisirs et Pédagogie (Le Mont-sur-Lausanne, VD) hat im November 2013 für die Reihe «Comprendre» den «Albert Oeri-Preis» der Neuen Helve-tischen Gesellschaft erhal-ten. Der «Albert Oeri-Preis» zeichnet Personen, Gruppen oder Organisationen aus für innovative Leistungen, die zur Stärkung der Demokratie in der Schweiz beitragen.

Die Reihe «Comprendre» deckt ein breites Themen-spektrum ab, das von staats-bürgerlichen, historischen oder wirtschaftlichen bis hin zu gesellschaftlichen oder geografi schen Fragestellun-gen reicht. Jeder Band ist von einem anderen Autor bzw. Autorenteam geschrie-ben. Die teils komplexen Themen werden durch die humorvollen Illustrationen von Mix & Remix aufgelo-ckert. Der Illustrator und Kari-katurist Philippe Becquelin alias Mix & Remix hat in der

Die Materialien sind auf eine Unterrichtszeit von ungefähr 100 Lektionen pro Schuljahr ausgelegt.

Lehrwerkteile pro Jahres-band:– Je 1 Schülerbuch Course

Book mit 7 Units à 12 Sei-ten, inkl. Audio-CD

– Je 1 Arbeitsheft Trainer File mit vertiefendem, zusätz-lichem Übungsmaterial, inkl. Audio-CD

– Je 1 Lehrerkommentar Teacher’s Pack, inkl. Ko-piervorlagen und CD-ROM mit Printmaterialien, Audio-Dokumenten und Filmen

Zusätzlich zu Voices basic 1 und 2: – Je 1 Satz Lernzielkontrollen

Assessment Pack(erscheinen im August bzw. Oktober 2014)

Mehr Informationen: www.voicesweb.ch

Westschweiz mit seinen Presse- und Fernsehkarikatu-ren längst Kultstatus erreicht.

Aus der Reihe «Comprendre» sind im Lehrmittelverlag Zürich in deutscher Überset-zung erschienen: Schweiz in Sicht, Auf zur Schweiz, Schweiz im Bild, Schweiz am Ball, Europa kompakt, Auf und ab, Geld im Griff und Züri kompakt (ausschliesslich auf Deutsch erschienen).

Neu ergänzt ein weiterer Titel die ausgezeichnete Reihe «Comprendre»: Stadt Land Schweiz erklärt, was die Schweiz zur Schweiz macht und wie Landschafts- mit Siedlungs- und Gesellschafts-formen zusammenhängen. Stadt Land Schweiz bietet ein breites Panorama zu Topografi e, Klima, Wirtschaft und Gesellschaft der Schweiz.

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Page 12: Einblick 14/2014 | Kundenmagazin

Archiv

Mach mit – blib fi t!

Fitness ist das Schlagwort des Lehrmittels «Mach mit – blib fi t!», das 1973 fürs Haltungsturnen erschienen ist. Mit dem Ziel, Sport als regelmässige Lebens-gewohnheit zu etablieren, zeigen 24 Faltblätter Übungen für das Schulzimmer, für die Turnhalle und für zu Hause. Viele Übungen sind für Schulkinder konzi-piert, andere können auch von «Damen und Herren verschiedensten Alters» im «Alltagstenue ohne schwitzen» durchgeführt werden.

Page 13: Einblick 14/2014 | Kundenmagazin

Werkstatt

Karin Widmer, Primarlehrerin in Trüllikon, und Peter Nussbaumer, Kantonsschullehrer in Winterthur, haben mit ihren Klassen eine CD mit Pausenliedern produziert. Die CD «Pauseziit», eine ergänzte Neuaufnahme dieser Lieder, erscheint demnächst im Lehrmittelverlag Zürich. Interview: Stefan Schneiter.

«Das schweisst eine Klasse zusammen»

Wie kamen Sie auf die Idee, eine CD mit Pausenliedern herauszu-geben?Peter Nussbaumer: Die Idee entstand vor drei Jahren. Der Elternrat von Trül-likon, dem ich angehöre, wollte den Pausenplatz des Schulhauses aufwer-ten. Es gab viele Wünsche von Seiten der Kinder: Klettergerüst, Baumhütte, Waldsofa, Labyrinth, Barfussweg. Erst gaben wir einen Kredit für diese Bau-ten ein, doch wegen des Spardrucks

fehlte das Geld. Also mussten wir uns eine Alternative überlegen, um min-destens einen Teil der nötigen Mittel aufzutreiben. Als Musiklehrer kam ich im Herbst 2012 auf die Idee, einige Lieder zu komponieren und eine CD zu produzieren. Da ich komponieren, aber keine Liedtexte schreiben kann, fragte ich Karin an, ob sie Lust hätte, mitzumachen. Karin Widmer: Ich sagte sofort ja. Schon nach einer Woche hatte ich sechs Texte geschrieben. Nussbaumer (lacht): Bei diesem Tem-po kam ich gleich gehörig in Zug-zwang!

Wie entstand die CD?Widmer: Kurz darauf sassen wir zu-sammen und spielten die Lieder in ei-nem ersten Probelauf durch. Ich woll-te wissen, wie sie mit Klavierbeglei-tung tönen. Wo sind Verbesserungen an Melodie oder Text nötig? An Stel-len, die sich nicht ideal reimten, pass-te ich die Texte an. Ab Januar 2013 studierte ich mit mei-nen Schülerinnen und Schülern von der 4. bis 6. Klasse in Trüllikon die Lieder ein. Im April nahmen wir die CD auf, mit einem Tontechniker aus dem Dorf. Für das dazugehörige Book-let veranstalteten wir einen Zeichen-wettbewerb und suchten die sechs besten Bilder aus. Nach den Früh-lingsferien verkauften die Kinder die CD in Trüllikon und den umliegenden Dörfern. Wir verkauften knapp 160 CDs und nahmen 2300 Franken ein,

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g , obs eim gfall

1. En Pau se gloon gits i

C Am

je de re Klass, statt

F G

ernscht haft z ler ne,

C Am

- -- -

- -

macht er lie ber Gspass. Er

FG

bringt öis all zum La che mit

AmE m

si ne wil de

F

-

-- -

Sa che. E

C

so nen Pau se gloon isch würk lich

Dm

krass.

G7

-- - -

-

Pau se-, Pau se-, Pau se

C

Refrain

gloon, säg e mal, was isch diin

G7

Lohn?

- - - --

Pau se-, Pau se-,

C Am

Pau se gloon,

F D7/F

säg, was isch diin

G

Lohn? 3

C

(instrumental)

FineG7 C

- - - -

2. En Pau se gloon, das isch

C Am

all ne klar, hätt für

F G

al les und je des en

C Am

- --

- -F G Am E m

FC

segloonT: Karin Widmer / M: Peter Nussbaumer 2. En Pau

Kom men

F

- -

al les, was

Dm

-

echt en Pa

Cm

im mer zu

E

- -

wänn er im m

Fm

-

En Pau-se-gloon gits i je-de-re Klass, statt ärnscht-haft z lär-ne, mach

Klass, statt ärnscht-h

La-che mit si-ne wil-de Sa-che. E so-nen Pau-se-gloon isch würk-lich krass. Pau-se , Pau-se , Pau-se-gloon, säg e-mal,hn? Pau-se , Pauall-ne klar, hät für al-les und je-des en Kom-men-tar, e-gal, obs eim

all-ne klar, hät für al-les und je-des en Pfall

wa chchisch au wahr

? PauPaPau-se , Pau-se , Pau-se-gloon, säg e-mal, was isch din Lohn? Pau-se , Pau-se , Pau-se-gloon, s

Muess echt en Pau-se-gloon nöd au mal Pau-se ha? Muess er würk-lich im-mer-zue im Ii-satz stah? Isch er nöd bald

De Pausegloon

Lieder

Appetizers

Warm-ups

Rhytmicals

PAUSE

ZI ITvor, während und

nach Pausen

Toby Frey

Peter Nussbaumer

Karin Widmer

Werkstatt

zusammen mit einigen Spenden. Da-mit konnten wir die Pausenplatzauf-wertung mitfi nanzieren. Wieso das Thema Pause?Nussbaumer: Pausen sind fest in den Schulalltag integriert. Daher eignen sie sich gut als Thema für eine CD. Meines Wissens gibt es bisher noch keine Pausenlieder. Widmer: Ich kenne ein einziges: «Pau-se, Pause, Pause mache, isch für alli Chinde öppis Schöns ....»

An wen richtet sich die CD? Widmer: An Schülerinnen und Schüler der Mittelstufe. Die Lieder sind recht anspruchsvoll, enthalten relativ viel Text. Auch die Melodien sind nicht ganz einfach. Aber meine Klasse hat die Lieder gern gesungen.

Wie ist die CD aufgebaut?Widmer: Erst kommt das Lied mit dem «Pausenclown» – ein Schüler, der lustige Sprüche macht während der Schulstunde. Gegen Schluss der Stunde denken viele Schulkinder: «Ich bruuch e Pause.» Sie beginnen zu träumen von ihrem «Traumpausen-

platz», wie sie ihn sich vorstellen. Dann läutet es endlich: «Trrr!» Beim Hinausgehen aus dem Zimmer kommt der «Pausen-Boogie-Woogie», wenn sich die Kinder bewegen.

Mit dieser CD sind die Schülerinnen und Schüler ziemlich gefordert ...Nussbaumer: Mein Anspruch war es, etwas möglichst gut Singbares zu komponieren. Doch kann man die Lieder nicht einfach auf die Schnelle singen, man muss üben, mit ihnen ar-beiten. Rückmeldungen aus der Schü-lerschaft zeigten mir, dass die Lieder nicht einfach sind – aber melodisch

Das Liederheft inkl. Audio-CD mit 24 Pausenliedern und Playbacks erscheint im Juni 2014.

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al-les schnallt.

gloon, das isch all ne klar, hätt für al les und je des en

-- -

tar, e

G

gal, obs eim gfallt o der

Am E m

ob mer al les schnallt. Und nöd

FC

--

-

s er seit, das isch au wahr.

G7Refrain

(bis ,dann ab ) G7

(instrumental)

3. Mues

Cm

au se gloon nöd au mal

B

Pau se haa?

A G

Mues er würk lich

F m

- --

-

ue im Ii satz staa?

G

Isch er nöd bald uus brännt,

AGm

-

-

mer u me rännt? Uf

C/E

d Län gi chan das doch nöd wii ter

Cm/E

Dal Refrain al Finegaa!

G7/D

- --

-

ht er lie-ber Gspass. Er bringt eus all zum

se-gloon, säg, wasse glooal-les schnallthna

ht er lie-ber Gspass. Er bringt e

ht er lie-ber Gspass. Er bringt edin Lohn?

uus-brännt, wänn er im-mer u-me-rännt? Uf d Län-gi chan das doch nöd wii-ter gah!

Text Karin Widmer Musik Peter Nussbaumer

«Pausen sind fest in den Schulalltag integriert.Daher eignen sie sich gut als Thema für eine CD.»

passend. Auch die Lehrperson muss ein bisschen etwas von Musik verste-hen, um die Melodien vorspielen und die Klasse begleiten zu können.

Es gibt schon viele CDs mit Schul-liedern ...Widmer: Es kann gar nie genug ver-schiedene CDs für Schülerinnen und Schüler geben! Ich suche stets nach neuen Aufnahmen. In der Mittelstufe ist es ja nicht mehr ganz einfach, die Kinder zum Singen zu animieren. Vor allem für Knaben gilt Singen mit zu-nehmendem Alter als uncool. Ich glaube aber, mit einer Mischung von

modernen Liedern und altem Liedgut, das weiter gepfl egt werden sollte, ist es möglich, dass alle Freude an der Musik haben. Nussbaumer: Am Gymnasium in Win-terthur, wo ich unterrichte, stellen sich dieselben Fragen. Die Jugend-lichen müssen das Erlebnis haben, dass Singen etwas Tolles ist. Ist die-ses Grunderlebnis da, kann man auch einmal das «Buurebüebli» oder Weih-nachtslieder mit ihnen singen. Es muss nicht nur immer Populärmusik sein.

Sie haben Ihre CD in Trüllikon pro-duziert. Arbeiten Sie nun auch an der ergänzten Neuaufnahme der Lieder mit, die unter dem Titel «Pauseziit» beim Lehrmittelverlag Zürich erscheinen wird?Widmer: Nach dem Erfolg unserer CD erhielten wir viele positive Rück-meldungen. Da fanden wir, man könn-te mehr draus machen. Wir wandten uns daher an den Lehrmittelverlag Zürich, und dieser zeigte sofort Inte-resse an unseren Liedern. Einige mei-ner Schülerinnen und Schüler werden auch an der neuen CD mitarbeiten und die Lieder im Tonstudio von Toby Frey nochmals aufnehmen. Toby Frey ist Musiklehrer an der Pädagogischen Hochschule Zürich und hat bereits für mehrere Projekte mit dem Lehrmit-telverlag Zürich zusammengearbeitet. Nussbaumer: Wir nahmen die Lieder auf unserer CD quasi konzertant auf, also Musik und Gesang zusammen.

Für die neue CD werden aber alle In-strumente und Lieder separat im Ton-studio aufgenommen. Von mir stammt die Klavierbegleitung. Weiter kommen wohl noch Perkussion oder andere In-strumente hinzu.

Sind sechs Lieder nicht etwas we-nig für eine CD?Widmer: Toby Frey hat für «Pauseziit» noch weitere achtzehn Lieder zu un-seren hinzukomponiert. Diese sind einfacher zu lernen und auch für den Kindergarten sowie die Unterstufe ge-eignet. Sie setzen mehr als unsere Lieder auf Körperbewegung und Koor-dination und sind eher als musikali-scher Pauseneinschub gedacht, wenn die Schülerinnen und Schüler während der Schulstunde müde sind. Unsere Lieder handeln inhaltlich von der Pau-se selbst.

Welche Erfahrungen haben Sie mit Ihrem Liederprojekt gesammelt?Widmer: Ein solches Liederprojekt schweisst eine Klasse zusammen. Da sind alle motiviert, ihr Bestes zu ge-ben, etwas Lässiges auf die Beine zu stellen. Für die Kinder war die Pro-duktion ein grosses Erlebnis. Aber sie erforderte auch viel Disziplin. Nussbaumer: Hinsichtlich Motivation kann ich Karin nur beipfl ichten. Durch solche Projekte entsteht in Klassen ein eigentlicher Sog, der alle mit-reisst. Das wirkt sich aufs Klima in der ganzen Klasse aus.

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Fensterplatz

dokumentieren, wobei ein Schwerge-wicht auf Arbeiten von Schülerinnen und Schülern gelegt wird. So verfügt das Museum über eine reiche Samm-lung von Produkten aus dem Handar-beits- und dem Werkunterricht, die gegenwärtig von Studierenden der Zürcher Hochschule der Künste für die Erarbeitung einer Geschichte des Werkunterrichtes genutzt wird. Ein beträchtlicher Teil der Sammlung ist mit der Aufnahme der Objekte in eine elektronische Datenbank bereits gut er schlossen. Im Bereich der For-schung arbeitet das Schulmuseum auch mit Pädagogischen Hochschulen und Universitäten zusammen. Es ist Mitglied des Verbandes der Museen der Schweiz und der Vereinigung Schweizer Museen und Sammlungen zur Schul- und Kindheitsgeschichte. Kontakte bestehen auch zu anderen Schulmuseen im In- und Ausland.Das Schulmuseum hält viele Angebo-te für Schulklassen vom Kindergarten bis zur Mittelschule bereit. Das histo-

Bis 1989 fand im Schulhaus Mühle-bach Unterricht statt, obwohl das Ge-bäude baulich immer mehr vernach-lässigt wurde. 1998 beschloss die Schulbehörde den Abbruch, da ein Verkauf des Hauses gescheitert war. Mit Hilfe der kantonalen Denkmalpfl e-ge gründete eine kulturell interessier-te Gruppe von Amriswilern 1999 eine private Stiftung mit folgendem Zweck: Im alten Schulhaus Mühlebach sollte ein Museum eingerichtet werden zur Bewahrung, Vermittlung und Erfor-schung der Schulgeschichte – vor al-lem der thurgauischen Schulgeschich-te. Nach Renovations- und Einrich-tungsarbeiten konnte 2002 das erste Schulmuseum der Schweiz den Be-trieb aufnehmen. Der Betrieb wird durch ein rund 20-köpfi ges Team von ehrenamtlich tätigen, meist pensio-nierten Lehrpersonen sichergestellt.Die Sammlung des Museums umfasst heute rund 20 000 Objekte, die den thurgauischen Schulalltag der letzten zweihundert Jahre in allen Facetten

Das Schulmuseum Mühlebach am Westrand von Amriswil ist in einem 1845 / 46 als Lehmbau (Pisébau) errichteten Schulhaus untergebracht. Die mit dem Unterrichtsgesetz von 1833 an-ge strebte Professionalisierung der Schulen war Auslöser für diesen Bau. Im Obergeschoss des Schulhauses befanden sich zwei Klassenzimmer mit Platz für je 80 Kinder, und im Erdge-schoss waren zwei Lehrer-wohnungen.

Hans Weber, Leiter des Schulmuseums Mühlebach

Schulmuseum

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rische Schulzimmer mit Viererbänken, Harmonium, Schulwandbildern, alten Unterrichtsmaterialien und Lehrmit-teln lässt die Kinder die Schule vor hundert Jahren erleben. Das «Ge-schichtslabor» besteht aus rund dreis-sig Schubladen mit Aufgaben aus ganz verschiedenen Wissensgebie-ten, vornehmlich Geschichte. In jeder Schublade befi ndet sich ausserdem das Material zum Lösen der Aufga-ben. Die Schülerinnen und Schüler können die Aufgaben selbstständig auswählen und lösen. Der Schwierig-keitsgrad der Aufgaben ist abgestuft nach Kindergarten, Unterstufe, Mittel-stufe und Sekundarstufe. Die Programme für die Führungen werden gemeinsam mit den Lehrper-sonen festgelegt. Sie werden zeitlich und inhaltlich immer individuell ange-passt. Den Schulklassen stehen aus-serdem ein Seminarraum als Unter-richtszimmer zur Verfügung sowie Lunchmöglichkeiten im Schulmuse-um oder auf der Spielwiese. Das

Schulmuseum bietet Lehrpersonen, die im eigenen Schulhaus Schulge-schichte thematisieren wollen, diver-se Museumskoffer zur Ausleihe an.Die früheren Lehrerwohnungen wer-den für Wechselausstellungen ge-nutzt. «Ansichtssache – Das Bild in der Schule» ist das Thema der aktuel-len Ausstellung. Sie bietet einen Streifzug durch die Geschichte der Bildproduktion und durch die Ge-schichte der Entwicklung der Bildpro-jektion. Ein besonderer Fokus liegt auf dem Bildeinsatz in der Schule. Weiter will die Wechselausstellung die Dis-kussion um den Bildungswert von Bil-dern vertiefen und zu bilderkritischem Denken anregen. Die Bilder sind nach Themen geordnet, sodass sich bei den Führungen verschiedene Schwer-punkte setzen lassen. Das Schulmuseum ist nicht nur für Schulklassen interessant. Für Klas -sen zusammenkünfte, Firmenausfl ü-ge, Pro duktepräsentationen, Familien-feiern und Sitzungen bietet es ein

emotionales Ambiente. Die Ausstel-lungsführungen lassen sich gut mit Begrüssungskaffee, Apéros, Kaffee mit Kuchen, Zvieriplättli und einfachen Essen ergänzen. Das Team des Schul-museums ist fl exibel, hilft gerne bei der Planung von Anlässen und freut sich auf viele Besucherinnen und Be-sucher.

Mühlebach

Kontakt für Besuche:Hans Weber+41 71 410 07 [email protected] www.schulmuseum.ch

Öffnungszeiten:Sonntag und Mittwoch 14 –17 UhrGeschlossen vom 16. Dezember bis 31. JanuarFührungen nach Vereinbarung jederzeit möglich

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Die grösste Bildungsmesse der Schweiz «Worlddidac Basel / Didacta Schweiz Basel» fi ndet vom 29. bis 31. Oktober 2014 in der neuen Messehalle statt.

An der «Didacta Schweiz Basel» fi nden Lehrpersonen, Schulleiterinnen und Materialverwalter sowie andere Fachpersonen Informationen und Angebote der Schweizer Bildungslandschaft vom Kindergarten bis zur Tertiärstufe.Die «Worlddidac Basel» ist eine wichtige internationale Plattform für den Business-to-Business-Bereich des Bildungssektors.

Wir laden Sie herzlich ein, den Gemeinschaftsstand der Lehrmittelverlage Zürich, St. Gallen, Solothurn und der Interkantonalen Lehrmittelzentrale ilz in der Halle 1.1 am Stand A62 zu besuchen. Hier können Sie unsere Neuerscheinungen entdecken. Wir beraten Sie gerne.

SeitenblickBesuchen Sie uns an der «Didacta Schweiz Basel» 2014,Halle 1.1, Stand A62

Mittwoch, 29. Oktober 2014: 9–18 Uhr

Donnerstag, 30. Oktober 2014: 9–18 Uhr

Freitag, 31. Oktober 2014: 9–17 Uhr

Der Treffpunkt für BildungMesse Basel

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Claudia de Weck, Illustratorin, zum Stichwort «Kinder unterwegs».

Stichwort

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Impressum

Herausgeber

Lehrmittelverlag ZürichRäffelstrasse 328045 ZürichTelefon 044 465 85 85Fax 044 465 85 [email protected]

Redaktion

Peter BucherMathias GrüterPatricia KäppeliErica MaurerSabine ReinerIris Wiederkehr

Autorinnen und Autoren

dieser Ausgabe

Stefan Schneiter (Fokus, Werkstatt)Hans Weber (Fensterplatz)

Gestaltung und Satz

KGT Raimondi, Adliswil

Druck

Druckzentrum AG, Zürich-Süd, Stallikon

Aufl age

12 500 Exemplare

Das Kundenmagazin einblick erscheint zweimal jährlichBestellen Sie Ihr kostenloses Exemplar unter [email protected]

Alle Ausgaben fi nden Sie auch als Download auf www.lehrmittelverlag-zuerich.ch

Bildnachweise / Fotografi e/

Illustrationen

Cover: Andreas EggenbergerS. 2: Giorgio BalmelliS. 4–6: Andreas EggenbergerS. 7: KGT Raimondi AGS. 8: Sibylle Meier, © Schule EglisauS. 13: © Peter Nussbaumer / Karin Widmer S. 16–17: © Schulmuseum AmriswilS. 19: Claudia de Weck