bls-kundenmagazin «streifzug»
DESCRIPTION
Ausgabe 1/2013TRANSCRIPT
Streifzug.Kundenmagazin, Frühling 2013.
Stefanie Heinzmann
«Das Wallis macht mich glücklich!»ab Seite 6
Wildwasser-Wanderung auf die Griesalp
ab Seite 10
Der Held von der Lötschberg-Strecke
Seite 23
de
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www.thunersee.ch
DREI PRINZEN UND EINE KÖNIGIN LADEN EIN
Wählen Sie von vier attraktiven Angeboten drei aus zum Aktions preis von nur CHF 60.– (CHF 44.– im Vorverkauf bis 26. April 2013)!
Eine Retourfahrt aufs Niederhorn, den Niesen, das Stockhorn, eine Tageskarte 2. Klasse für den Thuner- und Brienzersee.
Jugendliche bis 16 Jahre in Begleitung der Eltern oder Grosseltern gratis.
Verkauf bei den drei Bergbahnen, der BLS Schiff fahrt, den BLS Reisezentren, den RBS-Verkaufsstellen sowie online auf www.thunersee.ch.
GROSSEFRÜHLINGSAKTION27. April bis 31. Mai 2013
DREI
Ausflugsziele
für CHF 60.–
Vorverkauf bis 26. April:
nur CHF 44.–
BLS Schifffahrt 058 327 48 11
Niederhornbahn 033 841 08 41
Niesenbahn 033 676 77 11
Stockhornbahn 033 681 21 81
Thunersee Tourismus 084 284 21 11
Die drei schönsten
Schweizer
Panorama gipfel
mit ihren Bahnen
und die stolze
Thuner- und
Brienzersee-Flotte
mit dem Aktions-
ticket ent decken!
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INHALTSVERZEICHNIS
3 Editorial / Inhaltsverzeichnis
4 News
6 Interview: Stefanie Heinzmann, Sängerin
10 Reportage: Wildwasser im Kiental
16 Thema: Transportkette im öffentlichen Verkehr
23 Fahrgastporträt: Karl Granacher
24 Blickpunkt: Reisezentrum Murten
27 Poster zum Herausnehmen
28 BLS-Streckennnetz
31 Gastrotipp: Brasserie Bits & Bites Bern-Brünnen
34 Unterhaltung / Leserbriefe
37 Wettbewerb: Wo ist das BLS-Logo versteckt?
39 Familientipp: Seilpark Gantrisch
41 Ausflugstipp: Der GoldenPass Classic
42 Wandertipp: Von Rüeggisberg nach Schwarzenburg
44 Freizeit
46 Mitarbeiterporträt: René Aeberhard, Leiter
Innenausstattung
49 BLS-Shop
50 Event- und Kulturagenda
52 Inside BLS: Dampfschiff Blümlisalp
54 Broschürenbestellung / Impressum
55 Endstation: Bänz Friedli
Liebe Leserin, lieber Leser
Der Frühling ist die Jahres-zeit der erwachenden und spriessenden Natur. Er verbindet den kalten Winter mit dem warmen Sommer. Die längeren Tage und die steigenden Temperaturen ziehen uns nach draussen, wir geniessen die Natur und bereisen unser Land.
Verbindend wirkt auch der «Lötschberg». Via Lötsch-berg Scheitel- und Basistunnel oder Lötschenpass gelangt man vom Kanton Bern ins Wallis und umge-kehrt. Alpenpass und -tunnel bringen die Schweiz näher zusammen. Seit 100 Jahren betreibt die BLS die Lötschbergstrecke mit ihren imposanten Brücken und Viadukten. Diese spektakuläre Landschaft mit tosenden Wasserfällen stellen wir Ihnen ab Seite 10 ausführlich vor. Auch unser Ausflugstipp auf Seite 43 bringt Ihnen die verbindende Wirkung des «Lötschberg» näher: Er führt Sie im Rundkurs von Spiez über Zweisimmen und Montreux nach Brig, bevor Sie via Kandersteg die Rückreise antreten.
Stephanie Heinzmann erklärt im Interview ab Seite 6, wie sie ihre Walliser Wurzeln und ihre Heimat mit ihrem Leben und ihrer Karriere in Deutschland verbindet. Und was ihr die BLS bedeutet.
Ich wünsche Ihnen eine vergnügliche Lektüre und verbindende Frühlingserlebnisse!
Herzliche Grüsse
Daniel WyderLeiter Infrastruktur und Mitglied der Geschäftsleitung der BLS AG
EDITORIAL
Stefanie Heinzmann «Mit der BLS auf Weltreise.»
ab Seite 6
Wie Lokführer Granacher einen Zug rettete ab Seite 23
Griesalp: An tosenden Wassern wandern ab Seite 10
Sängerin Stefanie Heinzmann,
fotografiert von Anita Vozza.
Wie die BLS für reibungsloses Umsteigen sorgt ab Seite 16
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Meldungen über kurzfristige Änderungen, Störungen und Unterbrüche auf dem Streckennetz der BLS werden via kostenlosen SMS-Dienst unter die Leute gebracht. Diese Informationen gibt es neu auch auf der Facebook-Fanseite der BLS. Damit werden noch mehr Fahrgäste erreicht. www.facebook.com / BLS.Bahn
SMS-Alarm: neu auch via Facebook
Im Bahnhof Mülenen wurden die beiden Aussen-perrons erhöht, auf 220 Meter verlängert und mit einer Rampe erschlossen. Perrons und Aufgänge sind zudem überdacht. So gelangen nun auch Fahrgäste im Rollstuhl stufenfrei vom Bahnhof zur Niesenbahn und zurück. www.bls.ch / infrastruktur
Bahnhof Mülenen ist rollstuhlgängig
Die Fahrgäste auf der Linie S31 / S3 (Biel / Bienne–Münchenbuchsee–Bern–Belp) möchten ihn nicht mehr missen. Und auch jene auf der Linie S1 ( Fribourg / Freiburg–Bern–Münsingen–Thun) haben ihn schnell lieb gewonnen: Der MUTZ, neuer Doppelstockzug der BLS, kommt gut an. Während die neuen Züge auf der S31 / S3 vorläufi g nur während einer 20-tägigen Betriebserprobung eingesetzt werden, sind auf der S1 erste Verbindungen fest im Fahrplan; bis Ende 2013 werden alle S1-Verbindungen (ohne Zusatzzüge) mit den MUTZen gefahren. Danach beginnt die Umstellung auf den übrigen Linien (S3, S31 und S6). Die neuen Züge – Ende Februar waren bereits sieben Doppelstöcker im Einsatz – erhielten in einer Umfrage unter den Fahrgästen sehr gute Noten. Platz- und Einstiegsverhältnisse (im Bild eines der grosszügigen Multifunktionsabteile), Design oder die Ruhe beim Reisen wurden zumeist mit gut oder sehr gut beurteilt. Die Umfrage und ein Wettbewerb fi nden sich unter www.bls.ch / doppelstockzug
Der MUTZ kommt gut an.
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Täglich benutzen rund 1 Million Fahrgäste den öffentlichen Verkehr. Mit der neuen App «SBB.Connect» bietet sich die Möglichkeit, die Anonymität der Pendlerströme zu durchbrechen: Wer über ein Facebook- oder Twitter-Account verfügt, kann damit herausfinden, ob Freunde auch im selben Zug, Tram, Bus oder Schiff unterwegs sind. So können sie sich treffen, miteinander chatten oder gemeinsam reisen. Möglich sind aber auch das Schliessen neuer Bekanntschaften oder Treffen am Bahnhof. SBB.Connect ist eine kostenlose App der SBB für iPhones und Android-Smartphones. www.sbb.ch / connect
Gute Nachricht für Ausflügler: Während der ganzen Sommersaison vom 27. April bis 3. November verkehrt täglich ein Bus-Shuttle zwischen dem Bahnhof Erlenbach im Simmental und der Talstation der Stockhornbahn. Abfahrt Bahnhof: 9.35, 10.10, 10.35 Uhr (bedient jeweils die Züge von Bern–Spiez resp. Zweisimmen her). Abfahrt Talstation: 15.40, 16.10, 16.40, 17.10 Uhr mit Anschlüssen an die Züge nach Spiez–Bern und Zweisimmen. Preis: CHF 5.– pro einfache Fahrt (CHF 2.– für Kinder 6–16 Jahre). www.stockhorn.ch
Mit dem Bus zur Stockhornbahn
Um den Anforderungen des Behindertengleich-stellungsgesetzes (BehiG) gerecht zu werden, installiert die BLS an ihren Bahnhöfen neue Infopunkte. Ein solcher ist zu Testzwecken im Januar in Toffen in Betrieb genommen worden. Die dort gemachten Erfahrungen fliessen in die weitere Entwicklungsarbeit ein, wobei die BLS ihren Kunden für Rückmeldungen dankbar ist. www.bls.ch / infopunkt
Neue Infopunkte an den BLS-Bahnhöfen
Mehr Information beim Autoverlad
Vor den Kassen in Kandersteg und Goppenstein ist an neuen Informationstafeln ersichtlich, in welchem Takt die Autozüge verkehren. Ebenso wird über die aktuelle Strassensituation infor-miert. So erfahren Autofahrer und -fahrerinnen schon in Kandersteg, wie zum Beispiel die Strassen verhältnisse im Lötschental und am Simplon sind. www.bls.ch / autoverlad
Die Busland AG, eine Tochtergesellschaft der BLS, hat Ende November 2012 16 neue, umwelt-freundliche Busse gekauft. Diese ersetzen jene aus den Jahren 1992 bis 2004. Sämtliche Busse verfügen nun über Niederflureinstiege mit Absenkmechanismus. Die neuen Modelle sind vollklimatisiert und werden mit modernen, abgasarmen Motoren betrieben. Die Fahrgäste profitieren zudem unter anderem von einer optischen Haltestellenanzeige mit Doppelbild-schirm. Acht Fahrzeuge sind zwölf Meter lang und verfügen über 57 Sitz- und 32 Stehplätze. Die anderen acht Fahrzeuge sind zehn Meter lang und bieten 55 Sitz- sowie 28 Stehplätze. www.bls.ch / bus
Busland AG: 16 neue Busse
Der Zug ist auch Kontaktbörse
«Die BLS verbindet. Gestern, heute und in Zukunft»: Unter diesem Motto feiert die BLS 2013 «100 Jahre Lötschbergbahn». Dafür sind im Jubiläumsjahr diverse Festivitäten geplant. Zudem würdigt die Schweizerische Post die BLS mit einer Sondermarke, die ab 7. März (solange Vorrat) erhältlich ist und einen Frankaturwert von einem Franken hat. www.bls.ch / 100
Sondermarke zum Jubiläum
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Stefanie
Heinzmann
Sängerin
Text: Peter BaderFotos: Anita Vozza
Interview
INTERVIEW
Die Walliser Soul- und Rocksängerin Stefanie Heinzmann hat mit der BLS zum ersten Mal die Welt entdeckt. Und im «Lötschberger» realisiert, dass sie prominent ist. Ein Gespräch über entspanntes Reisen, Familienbande im Wallis, Hörspiele der «drei Frage-zeichen» und einen ungewöhnlichen Berufswunsch.
«Ich war mit der BLS auf Weltreise.»
«Streifzug»: Stefanie Heinzmann, welcher ist Ihr Lieblingsdetektiv bei den Jugend-Kriminal-geschichten der «drei Fragezeichen»? Stefanie Heinzmann: Eigentlich schon Justus, weil er der Cleverste ist, obwohl er mir als Typ nicht so sympa-thisch ist. Bob hat ja immer Schiss, der sicher nicht! (lacht.) Aber eigentlich entscheide ich mich nicht so ger-ne zwischen einzelnen Charakteren, sie alle machen eine Geschichte aus. Und ich höre jene der «drei Fragezei-chen» wirklich sehr gerne.
Vor allem, wenn Sie mit Ihrer Band unterwegs sind. Für Rockmusiker ist das eher ungewöhnlich. Ja, das mag sein. Ich habe aber gemerkt, dass mich Musik hören beim Autofahren eher müde macht. Bei den Ge-schichten bin ich hingegen aufmerksam. Ich tauche gerne in eine andere Welt ein, male mir aus, wie alles aussehen könnte. Und ich mag die Stimme des Erzählers. Wenn wir mit der Band unterwegs sind, geht alles sehr familiär zu und her. Seit viereinhalb Jahren spielen wir nun in der gleichen Besetzung, was keine Selbstverständlichkeit ist.
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Und Sie sind die Prinzessin? Eher «die Kleine» …
… obwohl sich ja eigentlich alles um Sie dreht.Ja, da gibt es wirklich eine Diskrepanz. Aber ich glaube, es sind alle mit ihrer Rolle einverstanden, jeder hat seine Aufgabe und weiss, dass das Ganze nur im Team funkti-oniert. Und der Eine oder Andere ist sicher auch froh, dass er nicht das Gesicht hinhalten muss und sich fast alles um ihn dreht.
Und wann fliegen die Fetzen? Musiker können ja durchaus unterschiedliche Vorstellungen von guter Musik haben.Lustigerweise gibt es innerhalb der Band eigentlich kaum grössere Konflikte. Wir gehen sehr respektvoll miteinander um. Wenn einer mal einen schlechten Tag hat und «rummotzt», lässt man ihn gewähren und trägt ihm nichts nach. Dafür streite ich umso mehr mit mei-nem Bruder Claudio, quasi als Ausgleich zur sonstigen Harmonie. Das muss sein. (lacht.)
Über was denn?Ach, über alltägliche, kleine Dinge. Das Gute daran ist: Wir sind beide überhaupt nicht nachtragend, nach ei-nem reinigenden Gewitter ist alles wieder gut.
Ist er eigentlich manchmal eifersüchtig auf Sie? Er ist ja selber auch Musiker mit eigener Band.Nein, eifersüchtig sicher nicht. Ohne meinen Bruder hät-te ich meine Karriere nicht machen können. Alle Anfra-gen landen zuerst auf seinem Tisch, er hat mich beraten und beschützt. Aber natürlich hat er als Musiker auch Ambitionen, darüber sprechen wir immer wieder. Durch mich lernt er viele neue Leute kennen, Musiker oder Pro-duzenten, davon kann er selber ja auch profitieren.
Sind die Familienbande im Wallis enger als an-derswo? Ja und Nein. Es gibt natürlich auch im Wallis Familien, bei denen es überhaupt nicht funktioniert. Für mich aber stimmt das schon: Ich bin extrem behütet aufgewachsen. Das Wallis ist mein Wohnzimmer, dort fühle ich mich geborgen. Die Verbindungen sind bei uns im Wallis in-sofern enger, als jeder jeden kennt im Tal.
Könnte Heimat für Sie auch an einem anderen Ort als im Wallis sein?Nein, so richtig nicht. Natürlich fühle ich mich dort wohl, wo ich meine Freunde und Familie um mich habe. Dazu brauche ich nicht Haus und Garten im Wallis. In den vergangenen Jahren war ich viel unterwegs, viel in Köln, habe auch ein paar Wochen in Berlin gelebt. Das gefällt mir. Aber in einer Stadt könnte ich nicht richtig Wurzeln schlagen. Das geht nur zuhause. Das Wallis macht mich einfach glücklich.
Im Musik-Geschäft angekommenStefanie Heinzmann, 23, gewann 2007 Stefan Raabs Castingshow im deutschen Privatfern-sehen. Im Gegensatz zu manch anderen Castingshow-Gewinnern etablierte sich die Walliser Rock- und Soulsängerin im Musik-Geschäft. Ihr erstes Solo-Album «Masterplan» erreichte in Deutschland und der Schweiz Goldstatus. Sie erhielt den deutschen «Echo-Preis» und den «SwissAward» als beste Schweizer Nachwuchskünstlerin. Anfang 2012 erschien ihr inzwischen drittes Studioalbum «Stefanie Heinzmann», auf dem erstmals auch Eigenkompositionen zu hören sind. Der Song «Diggin’ in the Dirt» wurde Stefanie Heinz-manns zweite «Top-Ten-Single» in den Schwei-zer Charts. In den vergangenen Wochen war sie Coach in der Sendung «The Voice of Switzerland» im Schweizer Fernsehen. Die Oberwalliserin lebt nach wie vor in ihrem Geburtsort Eyholz.
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Ist das rastlose Leben manchmal auch anstren-gend?Rastlos fühle ich mich eigentlich nur, wenn ich zu viele Dinge gleichzeitig tun muss, wenn ich nicht genau weiss, wie es weiter geht. Letzten Sommer war das zum Beispiel der Fall. Aber im Moment fühle ich mich pudelwohl. Und dann bin ich einfach gerne unterwegs und treffe neue Menschen. Mit dem Zug reise ich am liebsten, ent-spannter kann man nicht unterwegs sein. Das Fliegen ist mir extrem verleidet in den vergangenen Jahren: viel zu stressig!
Können Sie noch unerkannt Zug fahren?Ja klar, ich bin Stefanie Heinzmann und nicht Madonna! Wenn man sich unauffällig verhält, wird man auch nicht so oft erkannt. Gleichzeitig geniesse ich es, hin und wie-der angesprochen zu werden. Es ist schön, wenn mir je-mand sagt, dass ihn meine Musik berührt. Genau darum stehe ich ja auf der Bühne!
Wurde Ihnen als Jugendliche das Wallis irgend-wann mal zu eng?Ich habe mich nie beengt gefühlt. Einmal im Jahr bin ich mit meinen Kolleginnen nach Bern zum Shoppen gefah-ren, und als sich der Lötschberg auf der anderen Seite öffnete, lag da eine neue Welt. Der Weg nach Bern ist mir
wie eine Weltreise vorgekommen, und ich hatte ständig Angst, im falschen Zug zu sitzen. Für ein Schweizer Ma-gazin musste ich vor ein paar Jahren übrigens im «Lötschberger»-Zug der BLS Probe sitzen. Das hat mich an meine Jugend erinnert. Und mir zum ersten Mal so richtig bewusst gemacht, dass ich prominent bin. Es ist doch lustig, dass sich Leute dafür interessieren, ob ich die Sitze bequem finde! Wahnsinn!
Und? Waren die Sitze bequem?Ja, extrem sogar! (lacht.)
Bereuen Sie etwas in Ihrer bisherigen Karriere?Nein. Klar: Auf der ersten CD hatte es den einen oder anderen Song, den ich nicht so cool fand und live auch nie gespielt habe …
… welche denn?Das verrate ich nicht! (lacht) Es musste ja schnell gehen damals, für diese CD hatten wir nur drei Wochen Zeit. Aber vielen Leuten haben jene Songs auch gefallen, also war es okay, dass sie auf der CD drauf waren. Ich bin nicht eine, die mit Vergangenem hadert. Ich schaue vorwärts.
Gibt es die Angst, der Erfolg könnte plötzlich zu Ende sein?
«Als sich der Lötschberg auf der anderen Seite öffnete, lag da eine neue Welt.»
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Stefanie Heinzmanns Ausfl ugstippEntspannen am BlauseeDer glasklare Blausee auf 900 m ü. M. ist in einer eindrücklichen Naturlandschaft einge-bettet und eignet sich für Spaziergänge, Grill-Ausfl üge und – dank alpiner Bio-Forel-lenzucht und dem direkt am See liegenden Gourmetrestaurant – auch für gastronomi-sche Abenteuer. Stefanie Heinzmann macht hier ab und zu Zwischenhalt, wenn sie aus Deutschland oder der Schweiz ins Wallis zurückkehrt. «Der See ist nur elf Minuten von Kandersteg entfernt, und ich kann dort ungemein gut entspannen», sagt die Ober-walliserin. «Die Spaziergänge durch den dichten, urchigen Wald machen den Kopf frei – und das tut immer wieder gut.»
Hinreise an den Blausee: Mit der Bahn nach Frutigen oder Kandersteg, weiter mit dem Bus bis «Blausee BE». www.blausee.ch
Angst? Nein, ich habe doch keine Angst vor dem Leben! Natürlich wünsche ich mir, dass es noch lange so weiter geht. Wir arbeiten auch hart daran, schreiben neue Songs, überlegen uns, ob wir es mir unserer Musik noch in anderen Ländern versuchen wollen. In Polen oder Griechenland zum Beispiel, wo man sehr off en dafür ist. Ich bin im Moment ein sehr glücklicher Mensch. Und ich werde auch glücklich sein, wenn ich nur noch auf kleinen Bühnen singen kann und mit einer Familie und Tieren irgendwo im Wallis lebe.
Und dann werden Sie Bestatterin? Das war ja mal einer Ihrer Berufswünsche.Nein. Als ich 15 Jahre alt war, sind meine vier Grosseltern innerhalb kurzer Zeit gestorben. Das hat mich damals sehr beschäft igt, und ich fand es unheimlich wichtig, dass es Leute gibt, die den Hinterbliebenen einen schönen Ab-schied von ihren Lieben ermöglichen. Darum wollte ich Bestatterin werden, habe auch Institute besucht und mich über den Beruf informiert. Aber ich habe schnell gemerkt, dass ich dafür wohl zu sensibel bin. Ich habe mir hinge-gen schon ernsthaft überlegt, eine Konditor-Lehre zu ma-chen. Ohnehin würde mich die Gastronomie interessie-ren, ich bin ja in einem Restaurant aufgewachsen. Auch eine Arbeit mit Tieren könnte ich mir vorstellen. Das Le-ben bietet so viel, mir wird nicht so schnell langweilig.
INTERVIEW
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Wildwasser
im Kiental
Text: Mia HofmannFotos: Rob Lewis
Reportage
REPORTAGE
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Lärmend stürzt der Gamchibach in die Tiefe: Der Wildwasserweg auf die Griesalp ist bei der Schneeschmelze im Frühjahr besonders imposant. Und nach der Wildwasser-Wanderung zuhinterst im Kiental lockt die «steilste Postauto-Strecke Europas».
Tosende Wasser statt Rock oder Ländler.
Auf der Griesalp herrscht Stille: «Wir spielen hier ab-sichtlich keine Hintergrundmusik – weder Rock noch Ländler», sagt Felix Willi vom Berggasthaus Golderli. «Denn die Leute sollen einfach hier sein.» Ruhig ist es auf der grossen Sonnenterrasse in der Tat. Aus der Ferne ist leises Glockengebimmel von Schafen zu vernehmen, auf der Wiese hinter dem Haus rupfen Alpacas an den Grashalmen. Die Alp wird durch eine 200 Meter hohe Felsschwelle vom Kiental getrennt. Genau diesen Ab-schnitt haben wir entlang der Griesschlucht erwandert.
Erste Etappe zum TschingelseeAngereist sind wir mit Bahn und Bus, unser Ausgangs-punkt ist die Postauto-Haltestelle «Kiental, Restaurant Alpenruhe». Das Restaurant liegt direkt an der Talstras-se auf 1131 m ü. M., von hier aus dauerts – so der Weg-weiser – 15 Minuten zum Tschingelsee. Wir machen uns auf den Weg und überqueren den Bach hinter dem Haus. Im Schatten in der Nähe des Bachlaufs ist es noch sehr kühl, und in der Morgenfrische erstrahlt glasklar das Bergpanorama zu unserer Rechten. Fasziniert bleiben wir stehen, als der Tschingelsee in unser Blickfeld kommt: Das Naturschutzgebiet aus Kiesbänken und ver-schiedenen Wasserläufen ist einzigartig. Der Ausdruck «See» ist heute im Grunde nicht mehr ganz gerechtfer-tigt, denn der Tschingelsee verlandet immer mehr, und die Landschaft bildet sich langsam zurück zu ihrer ur-sprünglichen Form. Entstanden ist das Stehgewässer 1972 durch einen Bergrutsch, der die zufliessenden Bä-che gestaut hat. Damals konnte man im See schwimmen gehen, und die Leute wurden von Pontonieren auf Schif-fen ans andere Ufer gebracht. Heute setzen wir uns für eine kurze Znünipause auf eine Bank und lassen die Weite der Fläche auf uns wirken.
Kurz bevor die Steigung beginnt, zweigt links der Bären-pfad ab. Er ist Teil der Kientaler Sagenwege, die den Wandernden die Geschichten des Tals vermitteln. Auf einer Infotafel wird die Geschichte von Peter Zahler er-zählt, der im Zweikampf mit einem Bären umgekommen ist. Gemäss der Legende wollte er den Bären mit einem Spiess erstechen und lehnte sich dazu an eine Tanne. Als sich der Bär mit seinem ganzen Gewicht auf ihn stürzte,
durchbohrte die Waffe Mensch und Tier und bescherte beiden den Tod. Seitdem wird der Weg vom Tschingelsee auf die Pochtenalp «Bärenpfad» genannt. An der Stelle, wo die Tat angeblich geschah, befindet sich heute eine Felsplatte zum Gedenken. Wir aber haben uns entschlos-sen, dem Wildwasserweg zu folgen – und der führt gera-dewegs in die Griesschlucht.
Brodelnder HexenkesselWir tauchen ein in die brausende Welt des Gamchibachs und kommen schon bald zum «Hexenkessel»: Eine Holz-brücke überquert den sprudelnden Bach, und am Rande wacht eine aus einem Baumstrunk geschnitzte Hexe. Wir können durchaus nachvollziehen, dass der Bach mit einem brodelnden Hexenkessel verglichen wird: Es stiebt und spritzt und lärmt. Immer wieder kommen wir an Stellen vorbei, an denen das Tosen so laut ist, dass wir uns kaum unterhalten können. Die Kraft der Wasser-mas sen ist eindrücklich: Überall sieht man, wie sich der Fels durch die Reibung abgerundet hat und wie ganze Tunnel in das Bachbett hineingefressen wurden. Ein kurzer Abstecher führt uns zum Pochtenfall. Hier beob-achten wir aus nächster Nähe, wie die gewaltigen Was-sermassen über zwei Stufen aus der Höhe stürzen. Die Luft ist feucht, und an unseren Haaren sammeln sich kleine Tröpfchen. Der Wildwasserweg hat seinen Namen eindeutig verdient.
Wieder zurück auf dem Hauptpfad treten wir die letzten Höhenmeter Richtung Golderli an. Wir kommen vorbei an der Pension Waldrand, die mit ihren schönen Fenster-umrahmungen an der Holzfassade zur Einkehr lockt. Doch wir ziehen noch das letzte Stück weiter durch den Wald und kommen schliesslich auf der Griesalp an, wo wir uns auf der Terrasse des Berggasthauses Golderli in zwei freie Stühle sinken lassen.
Funkloch als VerkaufsargumentDer Speisekarte können wir nicht widerstehen: Mein Be-gleiter entscheidet sich für eine Schweizer Rösti mit Käse und Cervelat, während ich der süssen Versuchung erlie-ge: Spezialität des Hauses ist der handgezogene Apfel-strudel mit Vanilleglace und Rahm. Bedient werden wir
Imposantes Naturschauspiel: Der Pochtenfall in der Griesschlucht.
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von Felix Willi, der hier jeweils in der Sommersaison ar-beitet. Als mein Begleiter telefonieren will, lacht der Oberländer: «Hier ist ein Funkloch. Das ist fast schon ein Verkaufsargument, die Leute können sich hier richtig entspannen.» Also widmen wir uns dem Essen – und der Sonnenterrasse. Diese sei im Sommer und Winter der grosse Magnet, sagt Willi. Sie ziehe ein breites Publikum an. Vom Massenlager bis zum Einzelzimmer ist im Gol-derli alles zu haben, und die Unterkunft ist für viele Berggänger Ausgangspunkt für Touren in die Blüemlis-alphütte und Richtung Oeschinensee sowie über die Se-fi nenfurgga oder in die Gspaltenhornhütte. Die Gries alp liegt zudem an der nationalen Via Alpina vom Rhein an den Genfersee.
Die Landschaft sei bei Geologen sehr beliebt, erzählt Fe-lix Willi. Es gebe viel Spannendes zu sehen in der Ge-gend. «Der Dündenfall zum Beispiel ist immer weiss, egal was für Wetterbedingungen herrschen. Die anderen Wasserfälle sind bei Regen innerhalb von zehn Minuten braun.» Dies liege daran, dass das Wasser oben mit Mi-neralien angereichert werde und dass sein Einzugsgebiet der Fels sei. Sowieso sei die Wasserqualität hier unüber-treffl ich: «Wenn mich die Touristen fragen, ob das Was-ser trinkbar ist, muss ich schmunzeln: Es könnte direkt als Mineralwasser in die Flaschen abgefüllt werden!»
Auch Biologen statten der Griesalp regelmässig Besuche ab und beobachten seltene Tierarten wie Steinadler oder Bartgeier. Die Natur sei hier noch intakt, sagt Willi. «Ein kleiner Junge brachte mir einmal eine kleine Schachtel und fragte, ob ich sein Geheimnis sehen wolle. Darin lag ein äusserst seltener Falter, den ich noch nie gesehen hat-te.» Auch die Einheimischen kämen ab und zu mit einem Kristall aus der Höhe zurück. Wer andere Schätze mit nach Hause nehmen will, kann vom Golderli aus dem Alpwirtschaft s- und Naturlehrpfad folgen. Die Käserei Steinerberg verkauft nämlich einheimischen Käse und Trockenfl eisch von den Alpakas, die immer noch fried-lich nebenan grasen.
Kontrastprogramm: Hier die tosenden Wasser, dort die ruhige Sonnenterrasse des Berggasthauses Golderli.
REPORTAGE
Schneeschmelze auf der EngstligenalpAls andere attraktive Frühlingswanderung zur Schneeschmelze bietet sich die Engstligenalp an. Das auf 2000 m ü. M. gelegene Hoch-gebirgsplateau bei Adelboden ist bekannt als Ski- und Wandergebiet, vor allem aber für das imposante Wasserschauspiel: die Engstligen-fälle. Zahlreiche Bäche sammeln sich auf der Engstligenalp und stürzen über 600 Meter in die Tiefe. Das Donnern des Wassers ist weit herum zu hören, und die Engstligenfälle gehören als Wahrzeichen von Adelboden zu den eindrücklichsten Wasserfällen der Schweiz.
Hinreise: Mit der Bahn nach Frutigen, weiter mit dem Bus bis «Adelboden, Oey», umstei-gen und weiter mit dem Bus bis Endhaltestelle «Adelboden, Unter dem Birg».Rückreise: Ab Engstligenalp mit der Luftseil-bahn.Betriebszeiten: Luftseilbahn Engstligenalp alle 15 Minuten; Wintersaison bis 5. Mai, Sommersaison 8. Juni bis 20. Oktober. Wanderung: Ab Talstation Unter dem Birg in ca. 15 Min. zu den Engstligenfällen, weiter durch die steilen Felswände auf die Engstligen alp, gesamthaft ca. 1 Std. 45 Min. Achtung: Trittsicherheit bei Restschnee gefor-dert. Von der Bergstation Engstligenalp und aus der Luftseilbahn können auch weniger trittsichere Personen einen Blick auf die imposanten Wasserfälle werfen.Einkehr / Übernachten: Berghotel Engstligen-alp, Tel. +41 (0)33 673 22 91, www. engstligenalp.ch › GastronomieMehr Infos: Bergbahnen Engstligenalp, Tel. +41 (0)33 673 32 70, www.engstligenalp.ch
Wir feiern – Sie profi tieren.Entdecken Sie die halbe Schweiz zu einemunschlagbaren Preis.
Im Jubiläumsjahr verkauft die BLS für jeden Tag vom 1. April bis 31. Dezember 2013 100 BLS-Jubiläumstageskarten zum Jubi-läumspreis ab CHF 25.–. Mit der BLS-Jubi-läumstageskarte geniessen Sie einen Tag lang freie Fahrt mit Bahn, Bus und Schiff im gesamten BLS-Gebiet.
Limitierte BLS-Jubiläumstageskarte ab CHF 25.–– Jeden Tag 100 Stück– Kauf max. 2 Monate vor Reisetag möglich– Kauf bis 5 Tage vor Reisetag möglich– Erhältlich an den bedienten Bahnhöfen im BLS-Gebiet
Unlimitierte BLS-Jubiläumstageskarte ab CHF 39.–– Erhältlich an den bedienten Bahnhöfen im BLS-Gebiet– Erhältlich an Billettautomaten im BLS-Gebiet
GeltungsbereichGültig mit Bahn, Bus und Schiff im gesam-ten BLS-Gebiet. Nicht gültig im Lötschberg-Basistunnel.
KinderKinder mit der Junior-/Enkel-Karte reisen in Begleitung der Eltern/Grosseltern gratis.
Preise in CHF
Limitierte BLS-Jubiläumstageskarte Ermässigt* Erwachsene2. Klasse 1. Klasse 2. Klasse 1. Klasse
25.– 40.– 50.– 80.–
Unlimitierte BLS-Jubiläumstageskarte Ermässigt* Erwachsene2. Klasse 1. Klasse 2. Klasse 1. Klasse
39.– 63.– 78.– 126.–*Inhaber Halbtax-Abo und Kinder 6–15.99 Jahre
BonusangeboteInhaber einer BLS-Jubiläumstageskarte pro-fi tieren im Vorverkauf oder beim Vorweisen der Tageskarte von attraktiven Bonusange-boten.
Weitere Infos zum Gültigkeitsbereich der BLS-Jubiläumstageskarte sowie Infos zu den Bonusangeboten fi nden Sie unterwww.bls.ch/100
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Wir verlassen die Sonnenterrasse des Golderli und ma-chen noch einen kurzen Abstecher zu einem 600 Jahre alten Ahorn, der als Kraft ort bekannt ist. «Diesen Baum bringt ihr auf kein Bild!» ruft uns ein alter Mann am Wegrand zu, als er uns mit der Kamera vorbei gehen sieht. Erst lachen wir, doch schon bald folgt das Staunen: Der ehrwürdige Baum hat seine Jahre eher in die Breite als in die Höhe ausgewachsen und lässt sich tatsächlich fast nicht auf einem einzigen Foto festhalten.
Da das Postauto nur fünf Mal pro Tag (und nur im Som-mer!) ins Tal fährt, machen wir uns auf zur Endhaltestel-le beim Kurhaus Griesalp. Hier können Gäste mit höhe-ren Ansprüchen Whirlpool und Spa geniessen. Das kleine Postauto steht schon zur Abfahrt bereit, und die Ausfl ügler steuern darauf zu. «Wollen Sie sich ans Steuer setzen?», scherzt der Chauff eur Heinz Michel, als ich ihn auf die steile Strecke anspreche. Das überlassen wir lie-ber dem Profi . Michel fährt seit drei Jahren auf die Gries-alp. Ihm gefällt seine Tätigkeit: «Natürlich ist es extrem steil und eng, und man braucht etwas mehr Konzentra-tion, aber gerade das gefällt mir und macht den Job ab-wechslungsreich.» Mit Anhänger durch die nur wenige
Meter breite Schlucht zu kurven, ist äusserst anspruchs-voll, und rückwärts zu fahren ist an gewissen Stellen schlicht nicht möglich. «Einen Kratzer kann es schon mal geben, aber das ist ja auch nicht weiter schlimm …», erklärt Michel. Die 28 Prozent Steigung und die Bezeich-nung als «steilste Postauto-Strecke Europas» locken Leu-te an, die ausschliesslich wegen dieser Fahrt ins Kiental kommen. Auf Youtube steht sogar ein kleiner Film be-reit, in dem die Höhepunkte der Strecke gezeigt werden. Entsprechend gross kann gemäss Chauff eur Michel der Andrang sein. «Doch wenn der Bus einmal voll ist, gibts einfach einen Zusatzkurs.»
Weiter gehts um die Kurve, und laut ertönt der nostalgi-sche Warnklang TÜÜÜÜÜTAAAAATOOOO. Per An-sage wird auf die wichtigsten Sehenswürdigkeiten hin-gewiesen: «Zu Ihrer Linken sehen Sie den berühmten Dündenfall.» Wir kommen uns vor wie in den Ferien. «Hätten wir doch auch eine Karte verschickt!», sagt mein Begleiter, als der Chauff eur aussteigt und mit dem Jutesack voll Post zurückkehrt. Gemeinsam mit den Briefen und Postkarten erreichen wir unversehrt das Unterland.
REPORTAGE
Gut zu wissenHinreise: Mit der Bahn nach Reichenbach i. K., weiter mit dem Bus bis «Kiental, Restaurant Alpenruhe».Rückreise: Ab «Griesalp, Kurhaus» mit dem Bus.Wanderung: Vom Restaurant Alpenruhe Richtung Tschingelsee, durch die Griesschlucht auf die Griesalp zum Berggasthaus Golderli (ca. 1 Std. 30 Min.).Betriebszeiten: Bus von Reichenbach i. K. bis «Kiental, Ramslauenen» ganzjährig; von dort Bus bis zur Endhaltestelle «Griesalp, Kurhaus» vom 25. Mai bis 20. Oktober.Preise: Fahrgäste mit Pauschalfahrausweisen (z. B. GA oder Halbtax mit Tageskarte) bezahlen für die Fahrt von Kiental auf die Griesalp bzw. umgekehrt einen Zuschlag «Alpine Ticket».
Tipps: Sagenpfade und Bärenpfad (www.kiental.ch), Alpwirtschafts- und Natur-lehrpfad (www.griesalp.ch); Informationen und Video zur «steilsten Postauto-Strecke Europas» unter www.postauto.ch, Webcode 10022. Einkehr / Übernachten: Hotel Griesalp, Tel. +41 (0)33 676 71 71, www.griesalp- hotelzentrum.ch, Berggasthaus Golderli, Tel. +41 (0)33 676 21 91, www.golderli.chMehr Infos: Kiental-Reichenbach Tourismus, Tel. +41 (0)33 676 10 10, www.kiental.ch
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Rekorde noch und noch: Ein Baum, der so breit ist, dass er auf kein Foto passt, und die steilste Postauto-Strecke Europas.
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Ankommen, umsteigen, weiterfahren – und das mit möglichst kurzen Wartezeiten: Der ausgeklügelte Fahrplan macht das fast überall möglich. Damit die Transportkette des öffentlichen Verkehrs nicht reisst, sind grosse Anstrengungen nötig.
Bahn und Bus im Spinnennetz des öffentlichen Verkehrs.
«Der öff entliche Verkehr in der Schweiz gleicht einem rie-sigen Spinnennetz», sagt Andreas Scherrer. «Wenn man an irgendeiner Ecke zieht, dann verzieht sich das ganze Netz – bis es schliesslich reisst.» Andreas Scherrer fängt keine Fliegen. Aber als stellvertretender Leiter Angebots-planung der BLS gehört er zu jenen Spezialisten, die Fä-den spinnen und verknüpfen, damit die Fahrgäste schnell
und unkompliziert von A nach B oder eben von A nach C via B reisen können. Das öV-Netz soll möglichst dicht sein und möglichst stabil dazu. Beim Planen gibt es eine klare Hierarchie: Das Schienennetz setzt den Rahmen, der Fernverkehr hat Priorität, RegioExpress-, Regio- und S-Bahn-Züge müssen sich ihm meistens anpassen. Und am Ende der Kette stehen die Busse. Sie sind für die Fein-
THEMA
Transportkette
im öffentlichen
Verkehr
Text: Mike SommerFotos: Manu Friederich
Thema
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der eröffnen sich den Planern so neue Möglichkeiten, um das System zu optimieren. Und stets gilt: Wenn man an einem kleinen Faden zieht, verzieht sich das ganze Netz. Computerprogramme erleichtern den Planern die Ar-beit. Dennoch sind viele Sitzungen nötig, an denen die verschiedenen Anbieter ihre Wünsche einbringen, dis-kutieren und Prioritäten setzen.
Die Kundinnen und Kunden der BLS und aller anderen Transportanbieter braucht all dies nicht gross zu küm-mern. Für sie ist vor allem wichtig, dass die Fahrzeiten möglichst kurz sind und das Umsteigen einfach ist. Wer wartet schon gerne am Bahnhof zwanzig Minuten auf den Anschlusszug oder -bus? Solche schlecht oder gar nicht funktionierende Anschlüsse sind heute auf dem meist sehr gut abgestimmten öV-Netz zwar sehr selten, ganz vermeiden lassen sie sich aber nicht, räumt Andreas Scherrer ein: «Wenn es in diesem komplexen System ir-gendwo einfach keine Lösung gibt, um sämtliche Be-dürfnisse optimal zu befriedigen, dann richten wir uns meistens nach der Nachfrage. Der Anschluss, der von den meisten Fahrgästen benützt wird, hat Priorität.»
Kleine Ursache, grosse WirkungGut planen ist das Eine. Doch der schönste Fahrplan nützt nichts, wenn er im Alltag nicht funktioniert. Auf dem Schweizer Schienennetz sind unterdessen so viele Züge unterwegs und die Umsteigezeiten so scharf kalku-liert, dass eine kleine Störung theoretisch den Betrieb in einer ganzen Region durcheinander bringen kann. Zum Beispiel beim «kritischen Knoten» Konolfingen, wo sich zwei zum grössten Teil einspurige Strecken kreuzen (Li-nien Bern–Langnau–Luzern sowie Thun–Burgdorf– Solothurn). Hat ein Zug aus Thun Verspätung, ist auch jener aus der Gegenrichtung betroffen, denn ein Kreu-zen ist nur an wenigen Stellen möglich. Die Züge zwi-schen Bern und Langnau haben nun ebenfalls ein Prob-lem: Halten sie sich an den Fahrplan, verpassen die Fahrgäste aus Thun, die in Konolfingen umsteigen müs-sen, ihren Anschluss. Warten sie aber in Konolfingen den verspäteten Zug aus Thun ab, handeln sie sich mög-licherweise selber eine Verspätung ein, die sie bis Bern oder bis Langnau nicht mehr aufholen. Und schon ver-passen die Fahrgäste ihre Anschlüsse in Bern oder in Langnau.
10 bis 20 Mal jeden Tag ereignen sich im Schnitt auf dem Streckennetz der BLS solche Störungen, bei starkem Schneefall und grosser Kälte können es aber auch mal 50 oder 100 sein. «Bei jeder Verspätung eines Zugs gilt es rasch zu handeln und die richtigen Entscheidungen zu treffen», sagt Fritz Bieri, Leiter Support Bahnproduktion der BLS.
Abwägen, entscheiden, kommunizierenDie Abläufe im Störungsfall sind genau geregelt. Stellt zum Beispiel das Zugpersonal eine Verspätung fest, mel-det es diese per Telefon an die Leitstelle Bahnproduktion in Bern. Die Disponenten geben die Abweichungen in ihr System ein und informieren – je nach Lage und wenn
Umsteigen bitte: Am Bahnhof Spiez finden die Fahrgäste ideale Bedingungen vor.
verteilung zuständig, in den Agglomerationen genauso wie in den Randregionen. Sie richten ihren Fahrplan nach den Ankunfts- und Abfahrtszeiten der Züge.
Ständige OptimierungJedes Jahr wird das Netz des öffentlichen Verkehrs neu justiert, damit zum Fahrplanwechsel noch mehr Men-schen von optimalen Verbindungen profitieren. Das Grundgerüst steht, doch ständig wandeln sich die Rah-menbedingungen und kommen neue Wünsche der Kun-den und Besteller – der Kantone – dazu. Neues Rollma-terial ermöglicht es vielleicht, auf einer bestimmten Linie einige Sekunden oder gar Minuten Fahrzeit einzu-sparen. Oder es wurde irgendein Streckenabschnitt auf Doppelspur ausgebaut, womit sich entgegenkommende Züge nun auf freier Strecke kreuzen können. Immer wie-
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THEMA
Partnerunternehmen wie beispielsweise die BLS-Tochter Busland AG, die Postauto Schweiz AG oder die Rottal Auto AG zu kontaktieren. Das Fahrpersonal der Auto-mobilverkehr Frutigen–Adelboden AG (AFA) wurde bis vor Kurzem sogar per Funk direkt aus dem Bahnleit-zentrum der BLS in Spiez informiert, wenn ein Zug nach Frutigen mit Verspätung unterwegs war (derzeit werden neue Lösungen geprüft ). Beim Entscheid, ob sie auf den Zug warten sollen oder nicht, stützt sich das AFA-Fahr-personal auf eine Tabelle mit Angaben über die maximal zulässige Wartefrist für jeden Kurs und jede Haltestelle. Auch sie haben einen Fahrplan einzuhalten und sicher-zustellen, dass ihre Fahrgäste in Adelboden oder Kan-dersteg die weiteren Anschlüsse nicht verpassen.
Das A und O: FlexibilitätAnspruchsvoll ist für das AFA-Fahrpersonal aber nicht nur der seltene Fall, wenn Züge verspätet eintreff en, son-
es besonders eilt per Telefon – auch die zuständigen Bahnleitzentren (BLZ) in Spiez, Lausanne und Luzern. Rasch wird ersichtlich, ob die Fahrgäste des verspäteten Zugs ihre Anschlüsse verpassen werden. Allenfalls lässt sich der Anschlusszug noch ein paar Minuten aufh alten, damit die Transportkette nicht abbricht. Vielleicht wür-de dies das Problem aber nur an andere Orte und auf weitere Anschlüsse verlagern. «In dieser Situation müs-sen die Disponenten des BLZ abwägen und so entschei-den, dass möglichst wenige Fahrgäste zu Schaden kom-men», erklärt Fritz Bieri, zuständig für die Wartefristen bei der Bahnproduktion BLS.
Sind die Entscheide gefällt, wird kommuniziert. Die Fahrgäste werden bereits im Zug oder im Umsteige-bahnhof mit Lautsprecherdurchsagen über die Verspä-tung und die nächsten Anschlüsse informiert. Bei grös-se ren Verspätungen versucht man zudem, betroff ene
drei Minuten abweichen. Ein Beispiel: Ankunft des Zugs ist gemäss Kursbuch um 9.55 Uhr. Wenn der Zug aber erst um 9.57 Uhr eintrifft, ist das aus der Sicht der BLS immer noch korrekt, denn die «betriebliche Zeit» gewährt ihm diese «Fahrzeitreserve» – auch wenn sie nicht immer gebraucht wird.Ist in unserem Beispiel die Abfahrt des An-schlussbusses auf 9.57 Uhr angesetzt, wird die minimale Umsteigezeit von zwei Minuten fahrplantheoretisch zwar eingehalten. In der Praxis wird es aber immer wieder zu Problemen kommen: Entweder ist die Zeit zu knapp zum Umsteigen, oder der Bus muss bis 9.59 Uhr warten und startet seine Fahrt mit zwei Minuten Verspätung. Die BLS macht ihre Partnerunter-nehmen seit zwei Jahren explizit auf die Abwei-chungen zwischen den kommerziellen und den betrieblichen Zeiten aufmerksam, betont Andre-as Scherrer, stellvertretender Leiter Angebots-planung der BLS. Eine potenzielle Fehlerquelle in der Transportkette konnte damit eliminiert werden. Bei den Abfahrtszeiten gibt es übrigens keine «Grauzone». Das heisst: Ein Zug fährt nie vor der im Fahrplan publizierten Zeit ab.
Zeit: eine relative AngelegenheitDer öffentliche Verkehr in der Schweiz setzt europaweit Massstäbe, was die Pünktlichkeit anbelangt. Weil die Trassenkapazitäten knapp und die Frequenzen hoch sind, wird «minuten-scharf» und sogar in Sekundeneinheiten kalkuliert. Eine besondere Herausforderung besteht darin, im dichten Netz von Bussen und Bahnen optimale Anschlüsse zu gewährleisten. Das Umsteigen auf den nächsten Zug oder Bus sollte keinen Stress verursachen, aber auch keine unnötig langen Wartezeiten. Die Umstei-gezeit ist abhängig von den örtlichen Verhält-nissen (Fussgängerdistanz) und beträgt im Minimum zwei Minuten.Wenn Busunternehmen ihre Fahrpläne auf die Ankunfts- und Abfahrtszeiten der Züge abstim-men, darf ein wichtiges Detail nicht vergessen gehen: Züge können etwas später als im Kursbuch angegeben eintreffen, ohne unpünkt-lich zu sein. Ein Widerspruch? Nein, denn die Bahnen kennen an vielen Haltepunkten grund-sätzlich zwei Zeiten. Die «kommerzielle Zeit» ist jene, die im Kursbuch publiziert ist. Der tatsäch-liche Betrieb kann von dieser aber um bis zu
In Langnau sind die An- und Abfahrtszeiten von Bus und Bahn gut aufeinander abgestimmt.
100 Jahre Bever — Scuol-Tarasp 2013 feiert die Rhätische Bahn das 100-jährige Bestehen der Strecke Bever – Scuol-Tarasp und mit ihr fei-ert das ganze Engadin. Eine faszinierende Symbiose aus Natur, Kultur, Sprache und Technik erwartet die Gäste am Wochenende vom 29./30. Juni. Ein weiterer Höhepunkt stellt der Beginn der Elektrifizierung auf der Pionierstrecke im Unterengadin dar. Weitere Informationen erhalten Sie unter www.rhb.ch/bever-scuol
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anbietern zu mieten. Aus wirtschaft lichen Gründen ist das Unternehmen trotzdem darauf angewiesen, die Flot-te ganzjährig möglichst gut auszulasten – zum Beispiel mit Ausfl ügen und Sonderfahrten für Vereine, Firmen, Schulen und andere Gruppen.
Auf der Leitstelle Bahnproduktion der BLS hat Fritz Bieri den Überblick über das Bahnnetz und trifft Massnahmen, um die Auswirkungen von
Zugverspätungen möglichst gering zu halten.
dern auch der Normalbetrieb. Das liegt daran, dass je nach Saison und Wetter die Fahrgastzahlen auf dem AFA-Liniennetz und insbesondere auf der Strecke Fruti-gen–Adelboden stark variieren. Extreme Schwankungen sind im Winter zu verzeichnen. «Den grössten Ansturm verzeichnen wir bei guten Schneeverhältnissen und schönem Wetter an den Wochenenden», erklärt AFA-Fahrdienstleiter Hans Schmid. Dann warten am Sams-tag Morgen um 8.30 Uhr jeweils bis zu vier rote Busse auf die Heerscharen von Snowboardern und Skifahrern, die in Frutigen aus dem Bahnhof strömen. Bei der Planung dieser personalintensiven Spitzen müsse er sich auf die Wetterprognosen stützen, sagt Hans Schmid: «Und na-türlich auf unser Bauchgefühl und unsere Erfahrungs-werte.» Wenn nötig könne man die Transportkapazitä-ten auch noch sehr kurzfristig anpassen, denn: «Wir haben sehr fl exible Mitarbeitende.» Nicht ganz so schwie-rig ist die Planung im Sommerhalbjahr, wenn Adelboden vom Skigebiet zum Wanderparadies wird. Von Gruppen ab zehn Personen wird eine Reservation bis spätestens um 17 Uhr des Vortags verlangt – bleibt diese aus, kann der Transport der Gruppe nicht garantiert werden.
Die starken Fahrgastschwankungen zwingen die AFA, einen relativ grossen Fahrzeugpark zu unterhalten und zur Not sogar Busse kurzfristig von anderen Transport-
WartefristenWenn immer möglich warten Züge auf andere Züge, die mit Verspätung am Umsteigepunkt eintreffen, damit die Fahrgäste ihren Anschluss nicht verpassen. Die maximal zulässige Warte-frist für jeden Bahnhof und jeden Kurs ist in einem umfangreichen Dokument festgehalten. Die Unterschiede sind beträchtlich, von 0 Minu-ten (S-Bahn) bis zu 10 oder sogar 15 Minuten für die letzten Anschlusszüge in der Nacht. Übrigens: Sogar Flugzeuge warten unter Umständen auf ihre Kunden, die wegen einem verpassten Anschluss verspätet am Flughafen eintreffen. Betroffene Fahrgäste sollten sich an das Zugpersonal wenden. Dieses leitet die Verspätungsmeldung und die nötigen Angaben zum Flug an die Leitstelle weiter.
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Der Held von der Lötschberg-Strecke.
«Den 28. Februar 1978 werde ich nie vergessen. Es war Freitag, halb sieben Uhr abends. Ich war als Lokomotiv-führer der BLS an der Lötschberg-Südrampe unterwegs. Es tobte ein Sturm. Als ich durch den Blasboden-Tunnel fuhr, erkannte ich im Scheinwerferlicht plötzlich Schnee. Eine Lawine war niedergegangen, ein Teil des Schnees in den Tunnel gedrungen. Ich leitete sofort eine Notbrem-sung ein. Und verhinderte damit wohl die grösste Eisen-bahnkatastrophe der Schweiz. Denn ausser mir wurde damals niemand ernsthaft verletzt. Durch den Aufprall auf den Schnee brach die Kupplung der Lokomotive zum ersten Wagen. Dieser entgleiste und kam – quer ste-hend – auf der Brücke nach dem Tunnel zum Stillstand. Die restlichen Wagen blieben im Tunnel.
Die Lokomotive hingegen wurde mit mir in die Höhe geschleudert und stürzte dann 15 Meter unter die Brü-cke. Ich überlebte wie durch ein Wunder. Ein Lokführer-Kollege, der in einem der hinteren Wagen mitgefahren war, fand mich zum Glück, ansonsten wäre ich wohl er-froren; Armee-Angehörige, die auf dem Weg in den Wo-chenend-Urlaub waren, halfen mich zu bergen. Mein Becken und Schambein waren gebrochen, mein rechter Arm durch eine Quetschung der Schulter gelähmt. Ich lag zwei Monate im Spital, den Arm konnte ich nach in-tensiver physiotherapeutischer Behandlung wieder voll einsetzen. Ein Neurologe sagte mir, dass der Arm nur bei zwei Prozent aller Betroff enen mit solchen Verletzungen gerettet werden kann. Vier Monate nach meinem Unfall sass ich wieder im Führerstand, meine erste Fahrt absol-vierte ich ausgerechnet auf der Lötschberg-Strecke. Mein
Vorgesetzter attestierte mir ‹Nerven aus Stahl›. Das kann schon stimmen. Bei der Verarbeitung des Unfalls half mir der Gedanke, dass ich mit meinem Verhalten Men-schenleben retten konnte. Und die Einsicht, dass mir ein solches Unglück mit höchster Wahrscheinlichkeit nicht mehr widerfahren wird. Das lag auch daran, dass die BLS unmittelbar nach dem Unfall die Lawinen-Schutz-bauten verstärkte – und diesbezüglich bis heute laufend in die Sicherheit investiert.
Ein deutscher Pfarrer, der im Zug gesessen war und sich das Bein gebrochen hatte, schickte mir 100 Franken. Und der damalige BLS-Direktor Martin Josi fuhr an sei-nem letzten Arbeitstag vor der Pensionierung bei mir aus Respekt und Dankbarkeit im Führerstand mit. Beides hat mich gefreut. Bis zu meiner Pensionierung blieb ich unfallfrei. Seither nehme ich auch als Fahrgast gerne den Zug. Und reise am liebsten nach Paris. Dort war ich schon so oft , dass ich in jedem Arrondissement mindes-tens einmal übernachtet habe.»
Der FahrgastName: Karl GranacherAlter: 72Beruf: Ehemaliger BLS-LokführerStrecke: Am liebsten nach Paris
FAHRGASTPORTRÄT
Abonnement: GA 1. Klasse bis letztes Jahr, jetzt Halbtax-AboVorlieben: Am Fenster in Fahrtrichtung
Karl Granacher
Aufgezeichnet von: Peter BaderFoto: Anita Vozza
Fahrgast-
porträt
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«Savoir-vivre» im Reisezentrum.
Im Seeland ist der Frühling besonders schön. Aus den dunklen Äckern spriesst das Gemüse. Über die weiten Ebenen weht eine warme Frühlingsbrise. «Die trüben Novembertage sind im März endgültig vorbei», sagt Pe-ter Bieri. Der Leiter des BLS-Reisezentrums Murten freut sich immer wieder, wenn im Frühling auch wieder Gäste in die Verkaufsstellen kommen und die Ausfl ugs-saison beginnt. Das Erwachen der Natur im Seeland kennt der langjährige Leiter des BLS-Reisezentrums in Kerzers gut. Dieses Jahr hat Peter Bieri aber ein besonde-res Blühen vor Augen: Seit dem 1. Januar 2013 leitet er neu auch das Reisezentrum am Bahnhof Murten / Mo-rat. Die BLS bietet seit Anfang Jahr im traditionsreichen Bahnhofsgebäude die Reiseberatung an. Die SBB ist wei-terhin für die Steuerung des Zugverkehrs zuständig.
Nahe bei den Kunden«Unsere grosse Stärke ist die Nähe zu den Kunden», er-klärt Peter Bieri. Ein Billett oder eine kurze Auskunft erhalten Reisende weiterhin an den beiden Schaltern im
Murten lockt mit dem Flair des «Stedtlis» und der wohltuenden Aussicht über den See und die Rebberge des Mont Vully. Das Team des BLS-Reisezentrums gibt gerne wertvolle Tipps zum Flanieren auf der Sprachgrenze.
Reisezentrum
Murten
Text: This RutishauserFotos: Anita Vozza / zvg
Blickpunkt
BLICKPUNKT
denkmalgeschützten Wartsaal. Die Glasscheiben und der Drehteller verleihen dem Raum mit den Holzbänken einen nostalgischen Charme. Das eingespielte Team des Reisezentrums bietet gleichzeitig auch umfassende Bera-tungen an: «Für grössere Anliegen steht die Tür zum ‹Schalter 3› immer off en», sagt Peter Bieri. Am grossen Tisch können die Reiseberater die Kundschaft umso per-sönlicher beraten.
«Verpassen Sie nicht den Blick von der altehrwürdigen Stadtmauer, einen Bummel am See oder ein Stück des berühmten Niedlekuchens», lobt Reiseberater Stefanos Domalis «sein Murten» immer wieder. Seit Jahren gibt er den Ankommenden die wichtigsten Tipps mit auf den Rundgang durch die Zähringerstadt. Vom historischen Flair des «Stedtlis» würden alle berührt, so Domalis. Der slowUp Murtensee, das Sommer-Openair, das Histori-sche Murtenschiessen und der Murtenlauf seien viele weitere Attraktionen, für die sich eine Reise an den Ver-kehrsknotenpunkt auf der Sprachgrenze lohne. In Mur-
Sie beraten die Kunden in Murten (v. l.): Peter Bieri (Leiter Reisezentrum), Reto Burger (Reiseberater), Michal Thalmann (Reiseberaterin), Stefanos Domalis (Reiseberater).
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Das BLS-Reisezentrum Murten in KürzeLeiter seit Januar 2013: Peter Bieri
Team: Michal Thalmann, Reto Burger, Stefanos Domalis
Kontakt: BLS AG, Reisezentrum Murten, Bahnhofstrasse 13, CH-3280 Murten, Tel. +41 (0)58 327 60 90, [email protected]
Öffnungszeiten: Montag bis Freitag: 6.50 bis 18.30 Uhr; Samstag: 7.50 bis 18 Uhr; Sonntag: 7.50 bis 18 Uhr (April bis September), 7.50 bis 12 Uhr und 13 bis 17 Uhr (Oktober bis März).
» www.bls.ch/reisezentren
ten laufen viele öffentliche Verkehrslinien zusammen: von der BLS aus Bern, von den «transports publics fri-bourgeois» (TPF) aus Freiburg und Neuenburg und von den SBB aus Payerne. Im nahen Hafen legen neben den Murtenseeschiffen auch die Kursschiffe aus Biel und Neuenburg an. Neuerdings fährt ein Bus im Stundentakt nach Düdingen. Aber auch die Schilder der Wanderwege und Radrouten zeugen von einem dichten Netz.
Seit bald 30 Jahren arbeitet Peter Bieri bei der BLS. Sein breites Wissen will er nun also auch der Kundschaft in Murten zugute kommen lassen. «Die Nähe zur Sprach-grenze ist schön», sagt er. Der geborene Burgdorfer kann dem welschen «savoir-vivre» einiges abgewinnen. «Weil wir die Kunden und ihre Wünsche gut kennen, können wir auch mal einen Spezialwunsch erfüllen», sagt Bieri. Denn das schönste sei, wenn die Kunden viele weitere Male die Türe zum Reisezentrum aufstossen.
Das Seeland ist ein Paradies für Velofahrer. Das frühere «Sumpfland» bleibt seit der Juragewäs-serkorrektion im 19. Jahrhundert vor grossen Überschwemmungen weitgehend verschont. Nicht verändert hat sich das topfebene Terrain: Es ist ideal für entspannende Touren auf dem Drahtesel. Sogar noch ein bisschen angenehmer sind die Rundfahrten mit dem E-Bike.
Bereits die ersten Kilometer findet Peter Bieri reizend: «Der wunderschöne Ausblick über den Murtensee macht schon den Start der Tour zum Erlebnis.» Am Fuss des Mont Vully seien der See und die Rebberge zum Greifen nah. Immer wie-der passiert man in gemütlichen Abständen wei-tere Highlights: die Rotarybrücke über den Broyekanal, eines der wenigen verbliebenen Werke der Expo.02, oder das sehenswerte Städt-chen Erlach am Bielersee. Zurück geht es durch das Grosse Moos nach Murten. Hier warten in der Altstadt schöne Bars und Restaurants: Eine gelungene E-Bike-Tour darf man ruhig feiern.
Ausflugstipp von Peter Bieri
«Drei-Seen-Tour» im Veloparadies
Gut zu wissenHin- und Rückreise: Mit der Bahn nach bzw. ab Murten / Morat.Strecke: Die Rundtour von Murten führt auf der regionalen Route 59 «Saaneland–Freiburger-land» nach Vinelz und weiter auf der Route 5 «Mittelland» bis Hagneck. Zurück geht die Fahrt auf den Routen 8 «Aare-Route» und 44 «Le Jorat–Trois Lacs–Emme» von Hagneck via Münt-schemier und Kerzers nach Murten. Die gemütliche Drei-Seen-Tour dauert 3 Std. 30 Min. und verläuft auf zumeist motorfahrzeug-freien, asphaltierten Wegen. Die 50 Kilometer verlaufen ohne nennenswerte Steigungen – ideal für einen Familienausflug. RailAway-Kombi: 20 % Rabatt auf Bahnfahrt re-tour (10 % im Tarifverbund Frimobil), 10 % Rabatt auf die Tagesmiete Velo oder E-Bike; Gratis-Aus-leih von SUVA-Helmen mit Hygieneeinsatz. www.bls.ch / murten-veloMehr Infos: Zu Angeboten im Seelandwww.juradreiseenland.ch
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100 Jahre Lötschbergbahn – Feiern Sie mit uns.
29. und 30. Juni 2013Eisenbahnfest in Frutigen Ob historisch oder aktuell: Wer das Eisenbahnfest am Bahnhof Frutigen besucht, erfährt alles über die BLS. Zum Beispiel können historische Raritäten besichtigt werden, und in der grossen BLS-Ausstellung gibts die neuesten Züge des Unternehmens zu besichtigen. Zudem erhalten Besucher einen umfassenden Einblick in den Betrieb und den Unterhalt der Bahn. Weitere Highlights am Nordrampenfest:– Züge mit historischem Rollmaterial verkehren im Halbstundentakt zwischen Frutigen und Kandersteg – Grosse Modelleisenbahnausstellung– Familienbereich mit Kleineisenbahn– Markt mit verschiedenen Ständen– Grosse Festwirtschaft sowie diverse Verpfl egungs- stände auf dem Festgelände. Speziell: Walliser Beizli
7. und 8. September 2013Südrampenfest von Goppenstein bis BrigAm Südrampenfest wird die Walliser Seite der Lötsch-berg-Bergstrecke zur Festmeile. Die Gäste können den Abschnitt zwischen Goppenstein und Brig in histori-schen und modernen Zügen befahren und entdecken. An sechs Stationen werden technische und kulturelle Sehenswürdigkeiten vorgestellt:– Goppenstein: Tunnelbau– Hohtenn: Bauwerke der Bahn– Ausserberg: Kultur– Eggerberg: Handwerk– Lalden: Pioniertaten– Brig: Regionaler MarktFür das leibliche Wohl, zum Beispiel mit einem Brunch an einigen Orten entlang der Strecke, ist gesorgt.
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Doldenhorn3643Gr. Loner
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Wildstrubel3248
Balmhorn3698
Lueg888
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Niederhor1950
Stockhorn2190
Gantrisch2175
Hundsrügg2047
Spillgerten2476
Niderhorn2078Gastlosen
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Chasseral1607
Chaumont1087
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Giferspitz2542
Albristhorn2762
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Bahnnetz BLS-Personenverkehr
Spurweite: 1435 mmHöchstgeschwindigkeit: 160 km/h (Aaretal)Streckenlänge: 630,3 kmAnzahl Haltepunkte: 183
Höchster Punkt: 1239,5 m ü.M. (im Lötschberg-Scheiteltunnel) Tiefster Punkt: 431,7 m ü.M. (Bahnhof Solothurn) Höchster Haltepunkt: Goppenstein (1216,3 m ü.M.,
höchster Bahnhof einer Adhäsions-Normalspurbahn der Schweiz) Tiefster Haltepunkt: Solothurn (431,7 m ü.M.) Nördlichster Haltepunkt: Langenthal Südlichster Haltepunkt: Lalden Östlichster Haltepunkt: Luzern Westlichster Haltepunkt: Payerne Längster durchfahrener Tunnel: Lötschberg-Scheiteltunnel
(14,61 km) Längste überquerte Brücke: Lorraine (1080 m, zwischen
Bern und Bern Wankdorf) Höchste überquerte Brücke: Bietschtal (78 m, zwischen
Hohtenn und Ausserberg) Maximale Neigung: 37‰ (auf der Linie Bern–Schwarzenburg)
BLS-Schifffahrt Berner Oberland
ThunerseeFläche: 47,8 km2
Seespiegel: 558 m ü.M.Tiefster Punkt: 344 m ü.M.Länge fahrplanmässige Fahrt Thun – Interlaken West: 29,48 kmAnzahl Schiffe: 8 (davon 1 Dampfschiff «Blümlisalp»)
Brienzersee (nur Sommerbetrieb)
Fläche: 29,8 km2
Seespiegel: 564 m ü.M.Tiefster Punkt: 304 m ü.M.Länge fahrplanmässige Fahrt Interlaken Ost – Brienz: 18,65 kmAnzahl Schiffe: 5 (davon 1 Dampfschiff «Lötschberg»)
BLS-Autoverlad Lötschberg
Distanz Kandersteg–Goppenstein: 16,875 kmDistanz Kandersteg–Iselle (I): 64,188 kmFahrzeit Kandersteg–Goppenstein: 15 Min.Fahrzeit Kandersteg–Iselle (I): 60 Min.
Die Netzpläne finden Sie auch unter www.bls.ch/netzplan
DATEN UND FAKTEN
LEGENDEN
Reliefkarte: © 2011 swisstopo
BLS-Bahnlinie
BLS-Schifffahrtslinie
Übrige Bahnlinien
Tunnel
Bahnhof/Haltestelle
Schiffstation
Halt auf Verlangen
Autoverlad Lötschberg Kandersteg–Goppenstein Kandersteg–Iselle (I)
Schifffahrt Berner Oberland
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Von der Bahnstation Bern Brünnen Westside ist das «Bits & Bites» nicht zu verfehlen: Das Hotel Holiday Inn, das ebenfalls von Westside-Architekt Daniel Libeskind konzipiert wurde, überragt das bekannte Einkaufszent-rum mit den markanten Holzfassaden. Und vor dem Eingang des Hotels befi ndet sich bereits die Terrasse des dazugehörigen Restaurants mit 50 gemütlichen Plätzen. Wer also will, kann das «Bits & Bites» besuchen, ohne einen Fuss ins Westside gesetzt zu haben – es ist gerade mal 100 Meter von der Station entfernt. Auch vom Ein-kaufszentrum aus gibt es einen Eingang in das Lokal. Und der macht durchaus Sinn: Denn jeden Tag machen viele Angestellte und Besucher Gebrauch von der Mög-lichkeit, im «Bits & Bites» in stressfreier Ambiance ein Mittags- oder Tagesmenü einzunehmen.
«Nur neun Minuten vom Zentrum»«Das Einkaufszentrum ist wichtig für unser Restaurant», sagt Martin Mager, der General Manager des Holiday Inn, zu dem der Betrieb mit seinen 156 Plätzen gehört. «Genau so, wie das Bernaqua wichtig für unser Hotel ist.» Auch die nahe Bahnstation sei ein zentraler Erfolgs-
Das Aushängeschild des «Schoggi-Hotels».Das «Bits & Bites» im Westside bietet nicht nur kleine Häppchen, sondern auch währschafte Gerichte und ein innovatives Konzept. Das gute Preis-Leistungs-Verhältnis freut neben Hotel-gästen und Besuchern des Einkaufszentrums auch Ausfl ügler.
faktor. «So liegt unsere Tür nur neun Minuten von der Berner Innenstadt entfernt, und diesen Vorteil spüren wir in vielen Bereichen.»
In unmittelbarer Nähe befi ndet sich nicht nur der Bahn-hof, sondern auch eine berühmte Fabrik: Mehrmals täg-lich weht der Wind einen angenehmen Duft von der Toblerone-Produktionsanlage herüber. Dann wird schnell klar, weshalb sich das Holiday Inn «Schoggi- Hotel» nennt. Schon in der Empfangszone des Hotels, die gleichzeitig Teil des Restaurants ist, hängen viele his-torische Werbeplakate und Bilder an den Wänden und zeugen von der über hundertjährigen Geschichte der be-rühmtesten Schweizer Schokolade. Und dieses Motto hinterlässt auch in der Küche des «Bits & Bites» Spuren: Zu den beliebtesten Desserts gehört das «Toblerone- Karussell» mit Mousse, Creme und Espuma für 10.50 Franken. Daneben gibt es ein weisses Toblerone- Mousse mit Himbeer-Chili-Sauce und Toblerone Brow-nies sowie ein Toblerone-Mousse mit Vanille milch, Bee-ren und Toblerone-Mandelkrokant – beides in drei Grössen zu 4.50, 8.50 oder 10.50 Franken.
Brasserie
Bits & Bites
Bern-Brünnen
Text: Thorsten KaletschFotos: Rob Lewis
Gastrotipp
GASTROTIPP
General Manager Martin Mager (rechts) und Küchenchef Andreas Römer mögen die offene Küche der Brasserie «Bits & Bites».
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Gut zu wissenLokal: Bits & Bites, Riedbachstrasse 96, 3027 Bern-Brünnen.Hin- und Rückreise: Mit der Bahn nach bzw. ab Bern Brünnen Westside.Wirteteam: Martin Mager (General Manager Holiday Inn), Regula Eichenberger und Lukas Gysel (stv. Restaurantleiter), Andreas Römer (Küchenchef), Stefan Gander (Sous-Chef).Öffnungszeiten: Montag bis Samstag von 6.30 bis 00.30 Uhr; Sonntag von 6.30 bis 12 Uhr.Reservationen: Tel. +41 (0)31 985 24 24, www. brasseriebitsandbites.ch Spezielles: Hotelbetriebene E-Bike-Aufl ade-station und -Vermietung.Streifzug-Angebot: Bei Abgabe dieses Bons
gibt es nach einer Hauptmahl-zeit einen Gratis-Kaffee,
-Espresso oder -Tee.
Toblerone-Geschichte auf Schritt und Tritt und ein Küchenteam, das kleine, mittlere und grosse Häppchen zaubert.
Doch nicht nur Schleckmäuler kommen im «Bits & Bites» auf ihre Kosten. «Wir wollen eine bodenständige, gut bezahlbare Küche mit frischen Produkten anbieten», bringt Martin Mager das Credo des Lokals auf den Punkt. Das gelingt dem Team um die beiden stellvertre-tenden Restaurantleiter Regula Eichenberger und Lukas Gysel, um Küchenchef Andreas Römer und Sous-Chef Stefan Gander. Bei unserem Besuch gabs als «Pasta des Tages» einen Salat und Penne an Bolognesesauce für 18.50 Franken und ein Menüangebot für 24.50. Wir hiel-ten uns aber an die Klassiker – die «3 Bits» als Vorspeise und das Wienerschnitzel mit Brunnenkresse und Pom-mes Frites zum Hauptgang – und wurden nicht ent-täuscht. Die «3 Bits» für sehr faire 12 Franken entpupp-ten sich als Lachs mit Limone, Rucola-Risotto mit Poulet- und Gemüsespiess sowie Tomaten mit Mozzarel-la und waren genau so lecker, wie sie aussahen. Die Zube-reitung des Wienerschnitzels konnten wir dank der off e-nen Küche gleich mitverfolgen: Andreas Römer schnitt das Kalbfl eisch in hauchdünne Tranchen, panierte diese und verpasste ihnen in der Bratpfanne die gewünschte Knusprigkeit. Der Küchenchef isst selber gerne Wiener Schnitzel und mag es, wenn ihm die Gäste bei der Zube-reitung einen Blick über die Schultern werfen. «So sehen sie, was wirklich hinter dem Kochberuf steckt.»
Geheimtipp Frühstück-BuffetInnovativ am Konzept im «Bits & Bites» ist, wie der Name sagt, die Portionierung. Fast jedes Gericht ist in verschiedenen Ausführungen erhältlich. Angeboten werden kleine («Bit»), mittlere («Bite») und grosse Porti-onen («Upgrade»). Tagsüber kann von der kleinen Karte des Boulevard Cafés im vorderen Teil des Lokals bestellt werden. Von 18 bis 22 Uhr wird dann jeweils das volle Programm geboten (anschliessend gibts noch Barbe-
trieb bis 0.30 Uhr). Zu den beliebtesten Gerichten gehö-ren neben dem Wienerschnitzel auch das Club Sand-wich, das Cordon Bleu und das Tatar vom Schrofen Beef. Ausfl ügler kennen das «Bits & Bites» auch wegen des reichhaltigen Frühstücks-Buff ets für 23 Franken (täglich von 6.30 bis 10 Uhr, samstags bis 11 und sonntags bis 12 Uhr). Für Velotouristen, die sich auf dem Alten Berner-weg von Estavayer-le-Lac nach Baden befi nden, ein idea-ler Stopp zum Auft anken.
GASTROTIPP
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SUCHBILD MIT 10 FEHLERN
SUDOKUS
Den Frühling erwandernBei diesen 20 Frühlingswanderungen kommt man an Lichtblumen im Wallis ebenso vorbei wie an Tessiner Magno-lienbäumen oder Osterglocken im Jura. Start und Ziel dieser zwei- bis vierstündigen Touren sind mit dem öf-fentlichen Verkehr erschlossen. «Wan-dern mit dem GA und dem Halbtax-
abonnement, Band 4, Frühlingswanderungen», Karin Breyer, 2012; 164 Seiten, zahlreiche Farbbilder, kartoniert, CHF 29.80, F. Reinhardt Verlag, erhältlich im Buchhandel.
Der zweite Gang Berner Restaurantführer, zweite Aus-gabe: Einige Adressen sind weg-gefallen, neue wurden aufgenommen. Die bestehenden Restaurantbeiträge wurden überarbeitet, und der Wein hat – auch dank Hintergrundberich-ten – einen grös se ren Stellenwert. Ei-
nige Kapitel sind persönlicher und umfassender ausgefal-len, sodass die neue Ausgabe mehr als nur eine Ergänzung ist: Es ist eine echte Bereicherung. «Aufgabeln in Bern, Ausgabe 2013», Hansruedi Matscher und Marius Kauf-mann; 320 Seiten, broschiert, CHF 44.50, Fink Medien, erhältlich im Buchhandel.
Berner RundwanderungenDie zwei- bis siebenstündigen Wander-routen, jeweils mit Start- und Zielort bei einer Bahn- oder Busstation, führen von der Region Bern bis in die Nachbar-kantone hinein. Ob im fl achen Seeland oder coupierten Oberland – dem Autor ist es gelungen, sowohl unbekannte Routen als auch vertraute Wege mit
aufschlussreichen Texten vorzustellen. «Rundwanderun-gen in der Region Bern», Franz auf der Maur, 2012; 128 Sei-ten, zahlreiche Farbbilder, kartoniert, CHF 29.80, F. Rein-hardt Verlag, erhältlich im Buchhandel.
LEICHT MITTEL SCHWER
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RÄTSEL
Schreiben Sie uns!Ihre Meinung zum Streifzug, seinen Beiträgen und seiner Aufmachung interessiert uns immer. Wir sind gespannt auf Ihre Reaktionen.
Kontaktadresse: BLS AG, Streifzug,Genfergasse 11, CH-3001 [email protected]
LESERBRIEFE
Informativ und leicht zu lesenSeit gut 30 Jahren verbringe ich jedes Jahr etwa sechs bis acht Wochen in Zweisimmen. Seit zehn Jahren reise ich als grosser Eisenbahnfan mit der Bahn an. Da kommt man natürlich mit dem Streifzug in Kontakt. Die Artikel sind informativ, nicht oberfl ächlich, sie regen zu Wanderungen an und geben gleichzeitig Tipps. Zudem sind sie leicht zu lesen. Ich freue mich natürlich auch darüber, dass technische Dinge besprochen werden – und zwar so, dass der anspruchsvolle Laie wirk-lich Neues erfährt. Heinrich Bartel, D-Lüneburg.
Toll!Die Gestaltung des BLS-Magazins Streifzug ist toll. Wird nicht nur von mir gern gelesen. Urs Stämpfl i, Steffi sburg
AUFLÖSUNGEN AUF SEITE 49
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NEU bei SwissTrails: Gepäcktransport ab Domizil
EIN EXKLUSIVER SERVICE VON SWISSTRAILS:
So beginnt normalerweise der 1. Ferientag für eine Familie (z. B. zwei Erwachsene, drei Kinder), die sich auf Velotour in der Schweiz begibt: Bereit stehen fünf Gepäckstücke, zwei Erwachsenen-Fahrräder, zwei Kinderfahrrä-der sowie ein Fahrradanhänger für den Kleinsten, der noch nicht selbständig velofahren kann. Mit diesem Ballast soll sich nun die Familie mit Bahn und Bus (und mit vielleicht zweimaligem Umsteigen) nach Solothurn begeben, denn hier startet die geplante Radtour auf der «familienfreundlichen» Mittel-landroute … Und so kann für Sie und Ihre Familie ab 2013 eine Radtour auf der Mittelland-Route beginnen: Auch bei Ihnen stehen am 1. Ferientag fünf Gepäckstücke, vier Fahrräder und ein Kinderanhänger bereit. Aber pünktlich um acht Uhr morgens läutet es an Ihrer Tür, der SwissTrails-Gepäckkurier steht mit Minibus und Anhänger bereit und übernimmt Ihr gesamtes Gepäck sowie die Fahrräder in Obhut. Sie selber werden zwar anschliessend eben-falls mit Bus und Bahn zum Start Ihrer Tour z. B. nach Solothurn reisen – aber ohne Gepäck und ohne Fahrräder kann der erste Ferientag wirklich bereits morgens zu Hause beginnen. Die Fahrräder werden bei Ankunft im Bahn-hof des geplanten Startortes bereitstehen, Ihr Gepäck dagegen erst in der ersten Unterkunft, z. B. Im Bauernhof mit «schlaf-im-Stroh!» an Ihrem ersten Etappenort Meienried. Und der Clou: Da Sie für sich und Ihre Familie ein «Paket» bei SwissTrails gebucht haben, ist dieser ganze zusätzliche Service für Sie mit keinen Mehr-kosten verbunden. Entspannte, sportliche Ferien für die ganze Familie – kos-tengünstig – exklusiv bei SwissTrails gebucht. Die Ferien können beginnen …
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wo Sie Ihre Fahrräder am Bahnhof bereitgestellt vorfi nden. Erste
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hier beim Bauern mit «schlaf im Stroh!» deponiert. Übernachtung
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schliessend sorgen- und gepäckfrei mit öffentlichem Verkehr
nach Solothurn, wo Sie Ihre Fahrräder am Bahnhof bereitge-
stellt vorfi nden. Erste Veloetappe Solothurn–Büren a. A.–Biel.
Ihr Gepäck ist bereits in Ihrem reservierten Hotel in Biel depo-
niert. 2. Tag Velotour Biel–Murten. Übernachtung «Top Class».
3. Tag Velotour Murten–Estavayer-Le-Lac–Yverdon-les-Bains.
4. Tag Velotour Yverdon-les-Bains–Lausanne. Ihr Gepäck (ab
Hotel in Yverdon-les-Bains) und Ihre Fahrräder (ab Bahnhof
Lausanne) werden wir Ihnen mit unserem Kurier gleichentags
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öffentlichen Verkehrsmitteln nach Hause. Im Pauschalpreis von nur CHF 619.– (Erwachsene) resp.
CHF 433.– (Kinder bis inkl. elf Jahren) sind die folgenden Leistun-
gen inbegriffen: vier Gepäcktransporte ab / nach Ihrem Domizil,
zwei Fahrradtransporte ab Domizil zum Startort in Solothurn und
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Standort Ihrer Hotels, allg. Reiseinformationen und -unterlagen,
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HOSTELTOUREN:• Veloland Nord-Süd-Route Nr. 3 Basel–Locarno / Lugano Sechs Tage / fünf Nächte Erwaschsene: CHF 585.– Kinder bis elf Jahre: CHF 527.–
TOP CLASS TOUREN:• Veloland Seenroute Nr. 9 Spiez–Zürich / Regensdorf Fünf Tage / vier Nächte Erwachsene: CHF 782.– Kinder bis elf Jahre: CHF 547.–• Veloland Seenroute Nr. 9 Montreux–Rorschach Neun Tage / acht Nächte Erwachsene: CHF 1544.– Kinder bis elf Jahre: CHF 1082.–
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Teilnahmeberechtigt sind Leserinnen und Leser des «Streifzug». Mitarbeitende der BLS AG, deren Tochtergesellschaften, der Agenturen oder deren Angehörige sind von der Teilnahme ausgeschlossen. Es wird keine Korrespondenz geführt. Keine Barauszahlung der Preise. Die Gewinnerinnen und Gewinner werden benachrichtigt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.Im Suchbild der letzten Ausgabe war das BLS-Logo im Feld B3 versteckt.
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die Knospen. Bald gehen sie
auf in schönster Farbenpracht.
So wie mit Ihrem Lieblings-
magazin auch die Gartenfreude
voll aufgeht.
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Gut zu wissenHin- und Rückreise: Mit der Bahn nach Schwar-zenburg, weiter mit dem Bus bis «Rüschegg- Heubach, Post». Markierter Wanderweg bis Seilpark / Längeneybad (ca. 30 Minuten). Alter-native: Mit der Bahn nach Toffen oder Thurnen (Fahrplan beachten), weiter mit dem Bus bis «Rüti bei Riggisberg, Laas». Markierter Wanderweg bis Seilpark / Längeneybad (ca. 20 Minuten). An den Wochenenden von 29. Juni bis 20. Oktober sowie an Feiertagen ergänzt der Natur- und Sportbus zwischen Schwarzenburg und «Gurnigel, Stieren-hütte» die bestehenden Buslinien. Öffnungszeiten: April / Mai, Samstag und Sonn-tag, 10 bis 18 Uhr (ab Juni erweiterte Öffnungs-zeiten). Montag ist Ruhetag.Preise: Erwachsene CHF 35.–; Vergünstigungen für Einheimische, Studenten, Kinder und Grup-pen, Schulen und Vereine.
Angebot: Für Gruppen ab zehn Personen sind auch Besuche ausserhalb der Öffnungszeiten möglich. Einkehren: Restaurant Ranch – Längeneybad, Tel. +41 (0)31 738 83 03Mehr Infos: Seilpark Gantrisch, Tel. +41 (0)31 739 01 00, www.seilpark-gantrisch.chWeitere Seilparks im BLS-Gebiet: Kandersteg Tel. +41 (0)79 345 71 02 (www.bls.ch/seilpark-kandersteg), Zweisimmen Tel. +41 (0)33 748 41 64, Adelboden Tel. +41 (0)79 363 19 62, Inter-laken Tel. +41 (0)33 826 77 19 und Bern (Dähl-hölzli) Tel. +41 (0)31 351 09 11.
Karte mit Zugangsrouten und Seilpark Gantrisch unter
» www.bls.ch/streifzug
Ganz so einfach ist es nicht. Doch hat man einmal mit festen Schuhen Tritt gefasst, kann das Labyrinth aus Strickleitern, Holzplattformen und Netzen süchtig ma-chen. Und wer an Seilen gesichert in luft iger Höhe in den Baumkronen herumklettert, erhält als Belohnung atem-beraubende Perspektiven. Doch es muss nicht immer gleich der pure Nervenkitzel sein. Im Kletterpark Gant-risch im Längeneybad in Rüschegg kommen alle auf ihre Kosten. Der Park im Gantrischgebiet bietet sieben Par-cours in verschiedenen Höhen und mit verschiedenen Schwierigkeitsgraden an. Wer schwindelfrei ist und eine Portion Mut mitbringt, kann sich bis an die schwarze Route heranwagen. Wer gemächlicher von Baum zu Baum pendeln will, tastet sich auf dem Heugümper- Parcours an den Park heran.
Alle sieben Routen kann absolvieren, wer über 140 Zen-timeter gross ist und nicht mehr als 120 Kilo wiegt. Ab Grösse 130 cm stehen zwei Parcours zur Verfügung. Ins-gesamt gibt es über 80 Plattformen, die mit Seilbrücken verbunden sind. Der rasante Höhepunkt: die Tyrolienne, eine 110 Meter lange Schussabfahrt aus grosser Höhe.
Luftiger Spielplatz.Auf Drahtseilen balancieren, Hindernisparcours überwinden, horizontale Strickleitern besteigen: Ein Besuch im Seilpark Gantrisch lohnt sich nicht nur für Wagemutige.
Doch auch die Kleinsten kommen nicht zu kurz. Für Kinder ab einer Körpergrösse von 110 Zentimetern gibt es einen speziellen Parcours, der über zehn Plattformen in einer Höhe von zwei bis fünf Metern führt. Zuvor können sich die Kinder auf einer Übungsstrecke mit der Kletterei vertraut machen. So wird der Seilpark zum luf-tigen Spielplatz für Kinder und Erwachsene.
Auch wer extrem hoch hinaus will, ist im Gantrisch rich-tig. Gemäss eigenen Angaben verfügt der Seilpark mit Plattformen in einer Höhe von bis zu 36 Metern über die höchsten in der Schweiz. Für das Absolvieren aller Par-cours rechnen die Betreiber mit einem Zeitbedarf von drei bis vier Stunden. Im Seilpark kann man aber auch anderweitig verweilen. Zum Beispiel im Landgasthof gleich beim Eingang (Reservation erwünscht), beim Picknick an den beiden Grillstellen oder auf dem nahen Spielplatz. Wer per Bahn und Bus anreist, kann den Ort mitten im Wald zu Fuss anpeilen oder den Ausfl ug mit einer Wanderung im Gantrischgebiet kombinieren.
Text: Erich Goetschi, Fotos: zvg / Seilpark Gantrisch
Schneller ins Wallis.
Autoverlad Lötschberg: Kandersteg–Goppenstein in nur 15 Minuten.Tagsüber alle 30 Minuten Verbindungen in beide Richtungen, in Spitzen-zeiten alle 15 Minuten und bei Grossandrang noch häufi ger. Damit Sie Ihre Ferien im Wallis noch länger geniessen können. Weitere Infos und aktuelle Verkehrssituation unter Telefon +41 (0)900 55 33 33 (CHF 1.50/Minute aus dem Schweizer Festnetz) oder www.bls.ch/autoverlad
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Gut zu wissenReiseroute: Spiez–Zweisimmen–Montreux–Brig–Lötschberg-Bergstrecke–Spiez. Der ideale Fahrplan des GoldenPass Classic: Zweisimmen ab 11.05 Uhr, Montreux an 13.13 Uhr.Reservation: Im GoldenPass Classic ist eine Reservation für Einzelreisende möglich (CHF 8.– pro Person und Weg), für Gruppen ab zehn Personen obligatorisch und kosten-pfl ichtig (CHF 5.– pro Person und Weg). Einzelreisende können zudem das beliebte Plättli mit Fleisch, Käse und Brot bereits vorreservieren. Im Preis von CHF 26.— pro Person ist die Platzreservation inbegriffen, das Holzplättli kann als Souvenir mit nach Hause genommen werden.Mehr Infos: GoldenPass Reisezentrum Zwei simmen, Bahnhof, CH-3770 Zweisimmen;Tel. +41 (0)33 729 87 40
Karte mit Reiseroute unter
» www.bls.ch/goldenpass
Und dann lehnt man sich zurück, blickt auf den See, die Berge, und wähnt sich in einer anderen Zeit. Rundherum breite Polstersessel, schön gearbeitetes Holztäfer, und auf dem Tisch ist eine antike Lampe montiert, die das gelun-gene Interieur abrundet. Tatsächlich ist es Bahnromantik pur, die der GoldenPass Classic-Zug auf der 62 Kilometer langen Strecke zwischen Zweisimmen und Montreux bie-tet. Der luxuriöse Nachbau im Belle-Epoque-Stil gibt ei-nem auch schon mal das Gefühl, König zu sein. Und nicht nur deshalb, weil man erhaben und bequem sitzt und edle Tropfen aus dem Zug eigenen Weinkeller-Wagen und Kä-seplättchen serviert werden. Ob dies Anfang 1931 auch so war? Damals fuhr der Golden Mountain Pullman Express auf derselben Strecke und bot Bahnfahren in Luxuszügen an. Doch das Angebot im Stil des Orient Express kam zu einem ungünstigen Zeitpunkt. Die Weltwirtschaft skrise brach voll durch. Die Gäste blieben aus. Nach drei Mona-ten Sommerfahrplan war das Angebot bereits wieder Ge-schichte. Die Wagen standen ungenutzt rum und wurden einige Jahre später an die Rhätische Bahn verkauft .
Zweimal täglich hin und zurück Heute ist die Ausgangslage bedeutend besser. Der Origi-nal-Nachbau ist bei Bahnliebhabern, Touristen und Ausfl üglern gleichermassen beliebt. Die Flotte der Nos-talgiewagen mit noblen Erstklass- und hübschen Zweit-klasswagen wurde seit der Lancierung im Mai 2005 ste-tig erweitert. Zweimal täglich fährt der Classic-Zug vom Genfersee via Greyerzerland und Pays d’Enhaut nach Gstaad, weiter ins Obersimmental und zurück. Je nach Saison gehören zwei Erstklass-, ein Zweitklass- und der Weinkeller-Wagen zum Angebot. Letzterer bietet den Fahrgästen erlesene Weine aus der Region zum Kosten sowie Snacks an. Überhaupt lässt sich das Gastro-Ange-bot an Bord sehen. Auf Wunsch wird den Gästen in der 1. Klasse ein Plättli mit Fleisch, Käse und Brot gleich am Platz serviert. Und das bei bester Aussicht und behagli-chem Wohlfühlklima. Denn es sei bemerkt: Heute sind die Wagen selbstverständlich klimatisiert. Das war 1931 ganz bestimmt noch nicht der Fall.
Text: Erich Goetschi, Foto: zvg
Viel Spass im GoldenPass.Der GoldenPass Classic zwischen Zweisimmen und Montreux bietet atemberaubende Ausblicke und eine Rückkehr in die 30er-Jahre, wenn auch mit mehr Luxus. Die Fahrt zwischen dem oberen Simmental und der Waadtländer Riviera ist etwas für Bahn lieb-haber – aber nicht nur.
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Die Chauff eurin empfängt uns beim Umsteigen in Rig-gisberg mit einem Lächeln. Der Busfahrplan auf dem Längeberg ist noch nicht so dicht wie in der Stadt und lässt Platz dafür. Doch auch hier tickt der Taktfahrplan, und kurze Zeit später fahren wir schon in Rüeggisberg auf den Dorfplatz. Der wendige Kleinbus hat uns das letzte Stück mitgenommen. Als wir aus dem Bus steigen, atmen wir tief ein. Dieser Atemzug tut gut. Weil es der erste ist. Weil die Luft rein ist. Weil wir nicht mehr im Bus sitzen und bald losmarschieren können.
Doch die Aussicht lassen wir uns nicht nehmen: vor uns Eiger, Mönch und Jungfrau, die hinter der Längenberger Landschaft aufsteigen. Auch der Th unersee ist zwischen den Gräben hindurch sichtbar. Im Rücken plätschert un-entwegt der Dorfb runnen. Idyllisch, aber wahr. Unsere Handys haben wir bereits unten im Gürbetal ausgeschal-tet mit der Vorahnung, dass wir sie heute nicht brauchen. Unser Ziel sind die Gräben des Gantrischs, das obere Schwarzwasser, der Naturpark «Gantrisch» und zwei Ju-welen der Ingenieurskunst.
Pilgerer und FernwandererGemütlich starten wir mit einem Abstecher zur Kloster-ruine. Noch heute strahlen die Mauerreste und das «Ha-berhuus» Ruhe aus. 1072 errichteten die Mönche Cono und Ulrich ihre ersten Zellen, bald schon standen eine
Herrliche Aussichten und verschlungene Waldwege: Dank schlechtem Handyempfang aber eindeutigen Wegweisern wandert es sich befreit und sorgenfrei von der Klosterruine Rüeggisberg über die Maillart-Brücken nach Schwarzenburg.
Der «Windhund» im Gantrisch.
romanische Kirche und zwölf Ökonomiegebäude. Bis zur Reformation im Kanton Bern 1541 war das Cluniazen-serpriorat eine wichtige Pilgerherberge für die Menschen auf ihrem Marsch nach Santiago de Compostela. Auf un-serem Weg nach Westen wählen wir heute den «Alpen-panorama-Weg». Er ist die Nummer drei der Schweizer Fernwanderwege von Rorschach nach Genf. Die 19. Etap-pe eignet sich hervorragend für unseren Ausfl ug.
Im Dorfmarkt von Rüeggisberg besorgen wir uns Provi-ant. Unterwegs gibt es nicht viele Einkehrmöglichkeiten. Sandro Jung steckt uns frische Brötchen in einen Papier-sack. Der Dorfb äcker schaut für frisches Brot schon früh am Morgen – und donnerstags gar aus dem Holzofen. Das weitere Angebot passt perfekt zum Laden: Alles, was es braucht, aber nicht zu viel. «Im Sommer kommen oft ge-gen zwanzig Pilger in Rüeggisberg vorbei», sagt Sandro Jung. Wenn das Restaurant Bären geschlossen hat, läuft
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im Dorfladen auch die Kaffeemaschine. Ist der Bären aber geöffnet und in den Pfannen kochen deftige Lokalspeisen, macht Jung keine Konkurrenz. Nicht nur reine Luft, son-dern auch den Dorffrieden findet man in Rüeggisberg.
Wir sind froh, dass wir nicht mit dem Kleinbus nach Hinterfultigen weitergefahren sind. Die Strecke zum Wanderziel wäre kürzer, aber der Einstieg niemals so schön. Wir steigen die enge, steile Gasse neben dem « Bären» hoch. Die 50 Höhenmeter bis zum Riedstett-wald sind leicht zu gehen. Immer wieder drehen wir uns um und zählen die Alpengipfel. An der Abzweigung von der Nebenstrasse können wir uns sogar auf einem Bänkli mit Aussicht ausruhen.
Neugierig machen wir uns an den Abstieg Richtung Schwandbachgraben. Immer wieder nimmt der Weg neue Windungen, und wir sind froh über die Wander-wegschilder. Mal führt der Weg über Matten, mal durch offenes, mit Moos bewachsenes Unterholz. Plötzlich plät-schert ein Bach, und immer wieder zwitschern Vögel. Bald betreten wir das Naturschutzgebiet «Sense-Schwarz-wasser», wo der Weg noch abwechslungsreicher wird.
Elegante BogenbrückenDie steilen Hänge und unwegsamen Wälder lassen auch erahnen, wie mühsam der Weg zum Markt nach Schwar-zenburg für die Landwirte gewesen sein muss. Ihre Wa-ren mussten sie über die anstrengenden Routen trans-portieren. Und die Furten im Schwarzwasser waren während den Hochwassern unpassierbar. Abhilfe schu-fen in den 1930er-Jahren die eleganten Bogenbrücken aus Stahlbeton des Ingenieurs Robert Maillart. Solide Konstruktionen und massige Bauten hätten eigentlich dem Zeitgeist entsprochen. Und doch entwarf der gebür-tige Berner filigrane Brücken mit grosser Spannkraft und -weite, die auch noch preiswert waren.
Wir staunen nicht schlecht, als wir vor uns die leicht gebo-gene Fahrbahn der Schwandbachbrücke erblicken. Die Stabbogenbrücke ist die kleinere der beiden Werke, die heu-te unter Schutz stehen, und stattliche 38 Meter weit. Zehn Minuten weiter marschieren wir bereits auf die gut doppelt so lange Rossgrabenbrücke zu (siehe Bild). Von oben schau-en wir runter in die Auenlandschaft des Schwarzwassers, die durch den weiten Bogen der Dreigelenkbrücke nicht eingeengt wird. Der Zürcher Bildhauer und Künstler Max Bill hielt 1949 fest, dass die Brücke, «schlank, straff, wie ein riesiger Windhund» über den Graben führe.
Nach dem Aufstieg aus dem Graben und den vielen Waldpartien tut der breite Himmel zwischen Guggers-hörnli und der Kirche Wahlern gut. Auf dem flachen Stück nach Schwarzenburg gönnen wir uns im Restau-rant «Schönentannen» eine Pause. Im Landgasthof läuft Volksmusik. Wer kann schon in einem Restaurantradio den «Schwarzenburger Marsch» hören und gleichzeitig die goldene Schallplatte an der Wand betrachten und mit dem Komponisten sprechen? Hat man ein bisschen Glück, passt alles zusammen und Hansruedi Kappeler erzählt bereitwillig von seinen Kompositionen, während er einen Kaffee serviert. Das letzte Stück nach Schwar-zenburg geht dann schnell vorbei. Beim Warten auf die S-Bahn durchstöbern wir die Prospekte im Wartsaal. In die Ferne reisen möchten wir heute nicht. Auch wegen des Frühlingslachens des Reiseberaters und dem biss-chen Glück, das uns unterwegs lachte.
Text: This Rutishauser, Foto: www.gantrisch.ch
Gut zu wissenHinreise: Mit der Bahn nach Toffen oder Köniz, weiter mit dem Bus bis «Rüeggisberg, Post» (bei Hinreise ab Toffen: umsteigen an der Haltestelle «Riggisberg, Post»). Von Montag bis Samstag, ohne allgemeine Feiertage, fährt ein Kleinbus mit Anschluss in Riggisberg und Rüeggisberg bis zur Endhalte-stelle «Hinterfultigen, Sonnhalde».Rückreise: Ab Schwarzenburg mit der Bahn.Wanderzeit: ca. 2 Std 30 Min. Ca. 30-minütige Abkürzung mit Start in Hinterfultigen.Verpflegung / Einkehr: Dorfmarkt Rüeggis-berg, Tel. +41 (0)31 809 03 12, www. baeckerei-jung.ch, Bären Rüeggisberg, Tel. +41 (0)31 809 03 05, Restaurant Schönen-tannen, Tel. +41 (0)31 731 29 30, www.schoenentannen.chMehr Infos: Naturpark Gantrisch, Tel. +41 (0)31 808 00 20, www.gantrisch.ch
Wanderkarte und Höhenprofil unter
» www.bls.ch/streifzug
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Schöne Landschaft, genussvolles Strampeln, interessante Einblicke in die regionale Wirtschaft und süsse Überraschungen: Für alle, die einen schönen Tag verbringen wollen, gibt es neu die Kambly Erlebnis Tour. Sie führt ab Langnau mit E-Bikes durch die wunderschöne Hügellandschaft des Emmentals, via Hüpfen-boden, Blapbach nach Trubschachen und dann weiter via Bäreggfeld, Chrüzhöchi zurück nach Langnau. Dank der entsprechenden Smartphone-App öffnen sich erstaunliche Einblicke in die lokale Rohstoffpro-duktion des bekannten Biscuit-Herstellers Kambly. Beim Besuch im Kambly Erlebnis in Trubschachen können die Produkte gleich noch degustiert werden. www.bls.ch / kambly-tour
Mit Kambly auf Erlebnistour.
Gruppen von 6 bis 20 Personen können im fast 200 Jahre alten Dorfbackofen in Blatten im Lötschental ihr eigenes Brot backen. Während vier Stunden erhält man beim Ansetzen des Teigs, beim Kneten und Formen der Brote und beim Brotbacken Einblicke in den Alltag aus vergange-nen Zeiten. Weitere Information und Anmeldung bei der Burgergemeinde Blatten Tel. +41 (0)27 939 12 05). www.blatten-vs.ch > Aktuelles
Backen wie in alten Zeiten
Intakte Natur hat sich die Ferienregion Gstaad auf die Fahnen geschrieben. Das soll sowohl Einhei-mischen wie auch Gästen zugute kommen. Die Verantwortlichen setzen deshalb auf einen bewussten Umgang mit natürlichen Ressourcen. Dafür stehen verschiedene Projekte wie etwa die Fernwärmezentrale Saanen, das Ökostrom- Zertifi kat von Gstaad Saanenland Tourismus oder eine Photovoltaikanlage an der Bergstation La Videmanette. www.gstaad.ch > Gstaad Info > Gstaad nachhaltig
Gstaad: umweltbewusste Ferienregion
Auf den Berner Hauswegen können Wanderer die «Schätze einheimischer Baukultur» erkunden. Neu gibt es eine WebApp als Ergänzung zum Internetauftritt. Damit können zu Hause und unterwegs über das Smartphone Informationen zu den Wanderungen im Berner Oberland aufgerufen werden. Auch können die eigene Position aktualisiert und die Objekte in der Umgebung angezeigt werden. Die WebApp gibt es nur auf der Webseite der Hauswege. www.hauswege.ch
WebApp zur Berner Baukultur
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Schiff ahoi im FrühlingVom 29. März bis zum 8. Mai gilt der Frühlingsfahr-plan: Die Thunersee-Schiffe sind dann täglich unterwegs. Die Brienzersee-Flotte sticht bis zum 21. April nur an Samstagen, Sonn- und allgemeinen Feiertagen in See, ab 27. April dann ebenfalls täglich.
Brunchen auf dem SeeSo startet man gut in den Sonntag: An Sonn- und allgemeinen Feiertagen lädt das Thunersee-Schiff zum Brunch ein. Die Fahrt geht 9.40 Uhr in Thun los, um 11.20 Uhr ist man wieder zurück in Thun. Das Angebot gilt während des ganzen Jahres.
Attraktive FrühlingsaktionEine Retourfahrt aufs Niederhorn, auf den Niesen und das Stockhorn, eine Tageskarte 2. Klasse für den Thuner- und Brienzersee: Vom 27. April bis 31. Mai erhält man drei dieser vier Angebote zum Aktionspreis von CHF 60.– (CHF 44.– im Vorver-kauf bis 26. April). Das Billett ist während der ganzen Aktionsdauer gültig und kann an drei beliebigen Tagen genutzt werden.
Wenn es Abend wirdSonnenuntergangsfahrten auf dem Thunersee bescheren einem unvergessliche Momente zum Geniessen. Möglich sind sie täglich vom 9. Mai bis 27. Oktober. Die Schiffe legen in Interlaken West um 18.10 Uhr ab, die Fahrt endet in Thun um 20.20 Uhr.
Rauch in SichtDie Dampfschiffe sind wieder unterwegs: Täglich vom 9. Mai bis 13. Oktober fährt das DS Blümlisalp auf dem Thunersee. Vom 9. Mai bis 9. Juni verkehrt das DS Lötschberg auf dem Brienzersee an Samstagen, Sonn- und allgemeinen Feiertagen; vom 15. Juni bis 15. September legt das Schiff dann täglich ab.
Weitere Infos: Tel. +41 (0)58 327 48 11;www.bls.ch / schiffTischreservationen: Thunersee Tel. +41 (0)33 334 52 34; [email protected] Tel. +41 (0)79 422 90 79, www.gastro-lac.ch
Das südliche Thunerseeufer mit einem Kanu erkunden? Kein Problem! In Spiez oder Faulen-see können die Boote gemietet und nach einem schönen Ausfl ug am gewünschten Standort zurückgegeben werden. Auch Surfbretter stehen zur Verfügung. Zudem kann die Trendsportart Stand-Up-Paddeling ausprobiert werden. www.bls.ch/kanu-thunersee
Mit dem Kanu auf den Thunersee
SAC: ein Stück Schweiz
Der Schweizerische Alpenclub (SAC) gehört zur Schweiz wie der Käse und die Berge. Anlässlich seines 150-Jahre-Jubiläums blickt eine Ausstel-lung im Alpinen Museum der Schweiz in Bern auf die reiche Vergangenheit des Vereins zurück. Die Ausstellung beleuchtet auch dessen aktuelle Anliegen und skizziert seine Zukunft. Dafür verwandelt sich das Museum am Helvetiaplatz in eine geschichtenreiche Berghütte. Die Ausstellung «Helvetia Club» zeigt vom 20. April 2013 bis 30. März 2014 ein überraschendes Stück Schweizer Kulturgeschichte. www.alpinesmuseum.ch
Jeden Sonntag von 12.30 bis 16.30 Uhr (Sommer-zeit 13 bis 17 Uhr) kann man im Tierpark Dählhölzli Hand anlegen. Ziel des zoopädagogischen Angebotes «Infomobil – Informationen für Gross und Klein» ist es, Besucherinnen und Besuchern Informationen zu ausgewählten Themen möglichst konkret zu vermitteln. www.tierpark-bern.ch
Begreifen im Dählhölzli
Hoch über dem Thunersee entsteht ein 56 km langer Rundwanderweg mit eindrücklichem Ausblick. Er führt durch eine intakte Landschaft, vorbei an historischen Stätten und eindrücklichen Höhlen. Eine zusätzliche Attraktion sind die in die Landschaft eingebetteten Hängebrücken. Jene bei Sigriswil (Bild) und Leissigen sind schon begehbar, vier weitere werden folgen. www.brueckenweg.ch
Thunersee: in luftigen Höhen
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Rene Aeberhard
Leiter
Innenausstattung
Text: Erich GoetschiFoto: Manu Friederich
Mitarbeiter-
porträt
MITARBEITERPORTRÄT
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Textiles war schon immer sein Ding. Und heute leitet René Aeberhard den Bereich Innenausstattung bei der BLS. In der Welt zwischen Polsterei und Schreinerei fühlt er sich wohl. Auch wenn er sich nicht immer über jede Arbeit freuen kann.
Der Mann mit dem prüfenden Blick.
Der Mitarbeiter Name: René AeberhardAlter: 43Beruf: Leiter Innenausstattung, Werkstatt BönigenFamilie: verheiratetHobbys: Modellbau-Autos, Airbrush, Essen
«Seit 1996 arbeite ich gerne bei der BLS, weil es jeden Tag neue Herausforderungen gibt.»
«Meine Arbeit? Kontrollieren, vorausschauen, organi-sieren, motivieren. Und auch mal selber Hand anlegen, wenns eilt. Aber letztlich muss ich in meiner Funktion als Leiter Innenausstattung bei der BLS immer das gros se Ganze im Blick haben. Erhält mein achtköpfi ges Team, das in der BLS-Werkstatt Bönigen zuhause ist, kurzfristig einen Auft rag, rechne ich das mit meinem Vorgesetzten durch. Unlängst mussten wir beispiels-weise drei der neuen BLS-Doppelstockzüge MUTZ komplett bepolstern. Eine Arbeit, die normalerweise die Lieferantin Stadler Rail selber erledigt. Wenn es die Auft ragslage erlaubt und wir genügend personelle Res-sourcen haben, legen wir sobald als möglich los. Wurde in einem Zug ein Sitz beschädigt oder eine Scheibe mit rassistischen oder unzumutbaren Kritzeleien versehen, gehen wir raus, reparieren, tauschen aus. Kürzlich hat sich bei einem Triebzug des Typs NINA im Bereich des Ansaugfi lters der Filz gelöst. In einem solchen Fall muss ich sofort reagieren, sonst sind andere Teams bei ihren Revisionsarbeiten blockiert.
Es gibt Tage, da kommt alles miteinander. Manchmal läuft nichts. Glücklicherweise. Dann arbeiten wir auf Vor-rat. Die Innendekorateure fertigen via CNC-Zuschneide-maschine verschiedenste Überzüge für Rücken-, Kopf- und Sitzpolster an, anschliessend wird konfektioniert, also mit verschiedenen Maschinen zusammengenäht. Die Schreiner bauen um, reparieren, hobeln, fräsen. Alle pro-duzieren für das Lager, und das ist ziemlich gross. Auch versuche ich jeden Mitarbeitenden jeweils dort einzuset-zen, wo seine Fähigkeiten am besten zum Tragen kom-men. Man muss sich nicht mit der Motorsäge abmühen, wenn daneben ein Forstwart steht. Jedenfalls ist das mein Motto. Flexibilität wird aber schon verlangt. Das gefällt mir letztlich auch an meiner Funktion. Sonst wäre ich wohl am falschen Ort. Die einzige Konstante unter der Woche: der Freitag. Dann steht Büroarbeit an. Dann kann ich Mails beantworten, Liegengebliebenes angehen, lang-fristig planen.
Der Textilbereich hat es mir bereits als Kind angetan. Metall hingegen war einfach nie mein Material. Leder
dafür umso mehr. Wohl auch, weil ich als Kind häufi g bei Verwandten auf dem Bauernhof zu Besuch und in den Ferien war. Da hatte es auch Pferde. Und dazu gehö-ren auch Sättel. Mein Werdegang hat sich also schon früh angedeutet. Als es in der neunten Klasse darum ging, mit einem alten Sofa eine gemütliche Sitzecke im Klassenzimmer einzurichten, habe ich die Sache in die Hände genommen und alle Polster alleine neu bezogen. Danach folgten eine Lehre als Innendekorateur / Sattler und Wanderjahre in verschiedenen Betrieben, für ein Jahr auch im Büro einer Bäckerei. Dort war ich für das Rechnungswesen und die Arbeitsvorbereitungen verant-wortlich. Das kommt mir in meiner heutigen Funktion zugute.
Seit 17 Jahren arbeite ich nun für die BLS. Hier habe ich gleitende Arbeitszeiten, Freiheiten und einen gewissen Handlungsspielraum – das gefällt mir. Selber bin ich sehr ordentlich, trage Sorge zu Material und Sachen. Eine Diskrepanz zu meinem Alltag: Letztlich bedeutet jeder abgenutzte oder beschädigte Sitz auch Arbeit für mich und mein Team. Aber wenn einer mit dem Messer ein faustgrosses Stück aus dem Polster heraushaut, ma-che ich mir schon meine Gedanken. Apropos: Ein auser-lesenes Sofa mit exklusivem Bezug sucht man bei mir zu Hause vergebens. Aber die Stühle im Esszimmer sind Qualitätsprodukte. Ich esse gern. Dazu muss man be-quem sitzen und festen Halt haben, fi nde ich.»
MITARBEITERPORTRÄT
Garantiert hochspannend: Besuchen Sie unsere Kraftwerke.Reisen Sie mit Ihrer Familie, Freunden oder Kollegen in die Welt der Energie – erleben Sie in unseren Kraftwerken sowie im Tropenhaus Frutigen einen spannungsgeladenen Tag. Wir freuen uns auf Sie. Informationen zu den geführten Ausflügen ins Gebiet der Energie: www.bkw-fmb.ch/besucher
Auskunft und Anmeldung: 0844 121 123
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BLS-Tasse *Ob zu Hause oder im Büro: Diese grüne Tasse mit zwei blauen BLS-Logos sorgt für Farbe und Stimmung. Inhalt 3,2 dl. CHF 15.–
Lötschberger-MemoryDas unterhaltsame Spielfür zu Hause und unterwegs. CHF 19.–
06010010562 06010008507
Aufl ösungvon Seite 34 / 35
leicht
schwierigmittel
BLS-Bastelbogen MUTZBastelbogen des brandneuen BLS-Doppelstockzugs MUTZ, bestehend aus 1 Deckblatt farbig, 2 Bastelbögen und 1 Anleitung. Format: 210 × 297 mm (A4). CHF 5.–
Lötschberger-RahmenpuzzleRahmenpuzzle für Kinder 15-teilig, mit Motiv «Einfach tolle Ausfl üge». In Folie eingeschweisst. Format: ca. 295 × 190 mm. CHF 6.–
Diese Artikel sind in allen BLS-Reisezentren und -Verkaufsstellen erhältlich. Standorte unter www.bls.ch/reisezentren * Diese Artikel sind nur in den Reisezentren erhältlich. Angebots- und Preisänderungen vorbehalten.
Willkommen im E-Shop www.bls.ch/eshopFehlt in Ihrem Wanderrucksack ein praktisches Taschenmesser oder ein Mini-Schirm? Möchten Sie Ihrem Outfi t mit einer coolen Umhängetasche oder einem hippen Baseball-Cap Farbe verleihen? Brauchen Sie ein neues Portemonnaie, oder sind Sie auf der Suche nach Geschenkideen? In unseren Reisezentren wie auch in unserem E-Shop fi nden Sie attraktive Artikel im BLS-Look für unterwegs, im Büro und zu Hause. Werfen Sie einen Blick auf unser Angebot – das Sortiment wird laufend ausgebaut.
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BLS-Rahmenpuzzle MUTZRahmenpuzzle für Kinder, 15-teilig, mit Motiv des BLS-Doppelstockzugs MUTZ, in Folie eingeschweisst. Format: ca. 295 × 190 mm. CHF 6.–
Pionierbahn am Lötschberg *100 Jahre Lötschbergbahn. Ca. 224 Seiten, 300 Abbildungen, 24 × 30 cm, Hardcover mit Schutzumschlag, CHF 88.–
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slowUp Murtensee 28. April
32 km motorfreies Radfahren, Skaten oder Wandern erwartet Sie anlässlich des slowUp Murtensee. Ein bewegender Spass für die ganze Familie! Das slowUp-Rezept ist so einfach wie überzeugend: Man nehme rund 30 km Strassen in einer attraktiven Landschaft, sperre die Strassen einen Tag für den motorisierten Verkehr und sorge für ein vielseitiges Rahmenprogramm entlang der Strecke. Daraus wird ein einzigartiges Fest für Jung und Alt, Gruppen und Familien. Die BLS erhöht das Platz angebot in den Regelzügen und führt zusätzliche Extrazüge von Bern nach Murten / Morat und zurück.www.slowup.ch
BEA / Pferd 3. bis 12. Mai
Vom 3. bis 12. Mai erwarten Sie an der Berner Frühlingsmesse BEA ein Shoppingerlebnis der Sonderklasse bei über 900 Ausstellern, faszinierende Erlebniswelten sowie ein vielseitiges Abendprogramm. Profitieren Sie von attraktiven Messeangeboten bei über 900 Ausstellern, besuchen Sie den Streichelzoo mit über 600 Tieren, erleben Sie die Gaststadt Bern in ihrem Auftritt von einer anderen, ungewohnten Seite, tauchen Sie in die interaktive Trendsport-Welt BEActive ein oder besuchen Sie die nationale Pferdemesse PFERD.www.beapferd.ch
Eine Auswahl ab Ende März 2013. Mehr Infos unter www.bls.ch/events. Änderungen vorbehalten.
Tickets für Musicals, Theater, Konzerte oder Sportveranstaltungen gibt’s in Ihrem BLS-Reisezentrum. Standorte und Öffnungszeiten unter www.bls.ch/reisezentren
Event- und Kulturagenda.Saison 2012 / 2013 Thun Heimspiele des FC Thun www.fcthun.ch
26. April – 5. Mai Luzern LUGA Erlebnismesse www.luga.ch
27. April Luzern Luzerner Stadtlauf www.luzernerstadtlauf.ch
28. April Murten slowUp Murtensee www.slowup.ch
3.–12. Mai Bern BEA / Pferd www.beapferd.ch
4. Mai Kehrsatz Chäsitzer-Louf www.chaesitzer-louf.ch
10.–12. Mai Interlaken 2. Int. Feuerwehrfest www.code3800.ch
17.–19. Mai Schwarzenburg GEWA Gewerbeausstellung www.gewa2013.ch
18. Mai Bern Grand-Prix von Bern www.gpbern.ch
20. Mai Bern Fussball Cupfinal www.stadedesuisse.ch
23.–26. Mai Thun/Oberhofen GAIA Kammermusikfestival www.gaia-festival.com
26. Mai Solothurn slowUp Solothurn-Buechibärg www.slowup.ch
1. / 2. Juni Kandersteg 30. Berner Oberländische Musiktage BOMT www.kandertal.travel
7. Juni Bern Konzert Depeche Mode www.stadedesuisse.ch
8. Juni Sumiswald Gotthelf-Märit www.gotthelf-maerit.ch
9. Juni Bern Schweizer Frauenlauf www.frauenlauf.ch
13.–15. Juni Interlaken Greenfieldfestival www.greenfieldfestival.ch
13.–23. Juni Biel Eidg. Turnfest www.etf-ffg2013.ch
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32. Grand-Prix von Bern 18. Mai
«Die schönsten 10 Meilen der Welt», so wird der Grand-Prix von Bern zu Recht auch genannt. Die attraktiven Strecken mitten durch die Berner Altstadt, entlang der Aare und durch den Dähl-hölzli wald lassen die Läuferherzen höher schlagen. Am 18. Mai werden neben rund 30 000 Lauf-begeisterten auch der Weltklasseathlet Haile Gebrselassie und der Schweizer Marathonläufer Viktor Röthlin am Start stehen. Alle Teilnehmenden haben Anrecht auf ein 50 % ermässigtes Bahn-billett nach Bern und zurück. Die BLS wird mit zusätzlichen Shuttlezügen die Teilnehmenden schnell und bequem vom Bahnhof Bern an den Start (Gelände der Bern Expo) bringen.www.gpbern.ch
30. Gurtenfestival 18. bis 21. Juli
Das Gurtenfestival fi ndet in diesem Jahr zum 30. Mal statt. Mit seiner einmaligen Atmosphäre, internationalen Topacts, heissen Newcomern und einer Waldbühne voller Schweizermusik wird das Festival in Bern auch in diesem Jahr Tausende von Musikfans auf den Gurten locken. Ob feinere Töne aus dem Indie-Lager, fette Dancefl oor-Beats oder Schweizer Charme – so ziemlich alles, was Herz und Bein bewegt, fi ndet sich dieses Jahr auf dem Berner Hausberg. Für eine bequeme und sichere Heimreise setzt die BLS am Sonntagabend zahlreiche Shuttlezüge ein zwischen Wabern bei Bern und Bern ein. www.gurtenfestival.ch
15. Juni Bern Konzert MUSE www.stadedesuisse.ch
28.–30. Juni Interlaken Trucker & Country Festival www.trucker-festival.ch
28.–30. Juni Biel Braderie www.bielerbraderie.ch
29. Juni Luzern Luzerner Fest www.luzernerfest.ch
29. / 30. Juni Frutigen 100 Jahre Lötschbergbahn – Nordrampenfest www.bls.ch/100
29. Juni – 21. Juli Trubschachen Kunstausstellung www.ausstellung-trubschachen.ch
30. Juni Bern Konzert Bon Jovi www.stadedesuisse.ch
5. / 6. Juli Zell OpenQuer Zell www.openquer.ch
5.–7. Juli Murten Wake & Jam www.wakeandjam.ch
5.–18. Juli Avenches Opernfestival Avenches «Nabucco» www.avenchesopera.ch
7.–13. Juli Schweiz Swiss Olympic Gigathlon www.gigathlon.ch
9.–14. Juli Gstaad SWATCH FIVB Beach World Tour www.beachworldtour.ch
15. Juli Lötschbergstrecke Sonderfahrt «100 Jahre Betriebsaufnahme» www.bls.ch/100
16. Juli – 5. Sept. Thun Thunerseespiele, Der Besuch der alten Dame www.thunerseespiele.ch
18.–21. Juli Bern Gurtenfestival www.gurtenfestival.ch
19.–27. Juli Luzern Blue Balls Festival www.blueballs.ch
25. Juli – 25. August Bern OrangeCinema www.orangecinema.ch
27. Juli Oberwil i.S. Stockhorn-Halbmarathon www.stockhorn-halbmarathon.ch
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bauten dem See entlang und zwischenzeitlichem Nieder-gang der Schiff fahrt vier Besitzer. Mal gehörte sie der Vereinigten Dampfschiff fahrtsgesellschaft für den Th u-ner- und Brienzersee (VTB), dann für ein Jahr der Th u-nerseebahn (TSB) und schliesslich der BLS. Auf den 1. Januar 1913 wurde die TSB zusammen mit der Schiff -fahrt in die BLS integriert. Von 1989 bis 2012 gehörte der Dampfer dem vormaligen «Verein Freunde des Th uner-see-Dampfschiff s ‹Blümlisalp›», der heutigen Genossen-schaft Vaporama.
Am 1. August 1971 fuhr die «Blüemlere» letztmals als BLS-Schiff , nachdem bereits zwei Jahre vorher der Ver-waltungsrat ihre Verschrottung beschlossen hatte. An-schliessend lag das Schiff zur Abwrackung vorerst in der Werft und danach im Kanderdelta. Die späteren Vapora-ma-Mitglieder retteten aber ihre grosse Liebe. Sie sorg-ten mit langem Atem für die Mittel der Instandstellung.
Die «Blüemlere» (im Bild vor dem Schloss Spiez) dampft und dampft und dampft über den Th unersee. Im Som-mer und in der vergangenen Altjahreswoche nach langer Zeit auch wieder im Winter. Majestätisch pendelt das Flaggschiff der Th unerseefl otte zwischen Th un und In-terlaken West und verzaubert mit seinem Charme auch die Fahrgäste von Spezialfahrten. Doch so ruhig, wie die «Blüemlere» über den See gleitet, ist ihre Geschichte bei Weitem nicht. So staunte eine «Streifzug»-Leserin nicht schlecht, als sie in der Zeitung las, dass das Dampfschiff wieder der BLS gehört. «War denn die BLS nicht schon immer die Eigentümerin?», fragt sie verwundert.
Die kurze Antwort lautet: «Nein». Zwar ist der 300 Ton-nen schwere Schaufelraddampfer seit 1906 auf dem Th u-nersee unterwegs und auch die meiste Zeit für die BLS. Doch die «Blüemlere» hatte in der langen Zeit von wirt-schaft lichen Aufschwüngen, Strassen- und Eisenbahn-
Am 1. Januar 2013 übernahm die BLS das Dampfschiff Blümlisalp für den symbolischen Preis von einem Franken. Doch wem gehörte das Flaggschiff seit seiner zweiten Jungfernfahrt 1992?
«Gehörte die ‹Blüemlere› denn nicht immer der BLS?»
INSIDE BLS
Dampfschiff
Blümlisalp
Text: This RutishauserFoto: BLS
INSIDE BLS
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Haben Sie Fragen zur BLS?Ist Ihnen etwas aufgefallen, das Sie nicht verstehen? Über das Sie gerne mehr wissen möchten? In jedem «Streifzug» beantworten wir die jeweils spannendste Frage.
Richten Sie Ihre Frage an:BLS AG, Streifzug, Genfergasse 11, CH-3001 Bern
Der Elan der Dampffreunde war gross und hat sich schliesslich gelohnt: Seit der zweiten Jungfernfahrt im Jahre 1992 fuhr die Blümlisalp unter der Flagge der BLS, gehörte aber der Genossenschaft Vaporama.
Am 1. Januar 2013 wurde nun zum symbolischen Preis von einem Franken die BLS Eigentümerin: Punkt Mit-ternacht nahm die BLS das Dampfschiff zum zweiten Mal in ihre Flotte auf. «Die Verhandlungen waren lang, doch wuchs das gegenseitige Vertrauen stetig», sagt Hans Meiner. Der Leiter Schifffahrt der BLS ist froh um die neuen, einfacheren Verhältnisse. Über Erneuerun-gen und Sanierungen könne nun schneller entschieden werden. Vor allem könne die BLS in der Buchhaltung In-vestitionen entsprechend verbuchen und die Betriebs-rechnung entlasten. Die Dampffans am Thunersee müs-sen sich auch keine Sorgen machen. «Die Blümlisalp wird an mindestens 100 bis 120 Tagen im Jahr unterwegs sein», sagt Hans Meiner – die Volksfahrten für die Dampferfreunde an drei Tagen eingeschlossen. Diese Abmachung stehe so im Übernahmevertrag. Falls die BLS ihren Verpflichtungen nicht mehr nachkommen könnte, würde die «Blüemlere» samt Betriebsbewilli-gung an die Genossenschaft Vaporama zurückgehen.
Doch die Szenen bei der Übergabe liessen keine schlech-te Zukunft befürchten: Am Silvester kreuzte die Blümlis-alp gegen Mitternacht auf dem See und passierte mit lautem Pfeifen die beiden Schwesterschiffe MS Berner
Oberland und MS Schilthorn, die vor der Kanaleinfahrt in Thun ein Tor bildeten. Die Motorschiffe antworten mit ihren tieferen Schiffshornen und nahmen das Dampfschiff wieder in die BLS-Flotte auf. «Herzlich willkommen daheim», begrüsste sie Andreas Willich, Leiter Personenverkehr der BLS.
Thunersee: innovative Schifffahrt Neues gibt es auch vom Fahrplan zu berichten. Den gan-zen Winter verkehrten täglich wieder Schiffe auf dem Thunersee. Ein besonderer Leckerbissen war dabei der «Winterdampf»: Vom 25. Dezember bis 2. Januar ver-kehrte das Dampfschiff Blümlisalp am Vormittag als Niederhorn-Express von Thun nach Beatenbucht und dann ab Mittag nach Interlaken West und wieder zu-rück. Über 7000 Gäste machten die aussergewöhnliche Winterfahrt mit dem Dampfschiff. «Wir erhielten viele Briefe und Telefonanrufe von Anwohnern, die sich aus-serordentlich freuten», sagt Hans Meiner. Wegen der jährlichen Seeabsenkung konnten im Januar und Febru-ar nur die Motorschiffe Schilthorn und Stockhorn einge-setzt werden. Für Überraschungen sind die Seeleute auf dem Thunersee aber immer wieder gut. Seit dem 2. März kreuzt das MS Stockhorn als «Kaffee-und-Kuchen-Schiff» auf dem See. Die nachmittäglichen Schulungs-fahrten dienten dabei nicht nur der Fahrschule, sondern waren gleichzeitig auch Passagieren zugänglich. Eine weitere elegante Lösung, mit der die Schifffahrt auf dem Thunersee noch attraktiver wird.
Schiff-Übergabe: Andreas Willich, Leiter BLS-Personenverkehr,
Matthias Zellweger, Präsident Vaporama, Hans Meiner, Leiter
BLS-Schifffahrt (v. l.).
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Geschichten ohne Ende.Oft kommt meine Liebste schimpfend von der Arbeit nach Hause. Jetzt habe sie wieder die halbe Strecke ste-hen müssen, gopf, obgleich im Gefährt Sitze frei gewesen wären: «Das verfl uchte aussen Sitzen gehört verboten!» Ihr gehen diejenigen auf den Geist, die sich in Eisen-bahn, Tram und Bus auf den gangseitigen Sitz einer Zweierkombination setzen und den inneren Platz frei lassen; dort deponieren sie wahlweise ihre Aktentasche, ihr Sportzeug, einen angebissenen Big Mac oder – fast noch provokanter – gar nichts. Selbst in vollgepferchten Waggons bleiben diese Sitze dann frei. Weil der Enge halber ohnehin kein Durchkommen wäre und sich ausserdem niemand dafür hält, die Aussensitzer zum Rutschen aufzufordern. Man will danach ja nicht eine Fahrt lang neben so einem sitzen.
Eigenartig, im öff entlichen Verkehr hat man täglich Dutzende, Hunderte Zufallsweggefährten, die einem viel zu nahe kommen und doch komplett fremd bleiben. Wir Reisenden wissen alles und nichts voneinander. Wa-rum hat die Brauengepiercte da drüben mit dem viel zu dick aufgetragenen Make-up – Typus: Visagistin in einem Warenhauserdgeschoss – solch einen verklärten Gesichtsausdruck? Warum lächelt sie so selig? Hört sie per Ohrstecker Justin Bieber? Oder irgend was From-
mes? Es könnte auch «Highway to Hell» sein … Alle im selben Transportmittel, jeder in seiner eigenen Welt. Von gewissen erfährst du freilich mehr, als dir lieb ist. Die Frau, die sich im 14-er neben mich setzt, telefoniert un-geniert – off enbar mit der besten Freundin; sie wettert lang und breit über den Ex und dass er ja schon als Ehe-mann unverlässlich gewesen sei und im Bett … Just, als es spannend würde, steigt sie aus. Das ist dann kein Cliffh anger wie in einer TV-Serie, die Fortsetzung dieser Story werde ich nie erfahren. Der süsse Bengel andern-tags, der von seinem ersten Date erzählt. Flavia heisst sie, hat rotes Haar und … Weg ist er.
Sonntag früh (aber wirklich: früh!) taumelt eine nicht mehr ganz Junge im Kunstpelz fast unters herannahen-de Bähnchen, steigt dann ein; verquollenes Gesicht, un-term Pelz, so scheint es, nur ein Slip. Sie setzt sich. Ne-ben mich. Und heult los. Aber laut! Schluchzt wie ein Kleinkind. «Wuäää-hä-hääää», dazwischen immer wieder: «Arschloch! Du Arschloch!» Mich kann sie nicht meinen. Sie schnieft , seufzt. Und wieder: «Wuäää-hä-hääää …» In den Arm nehmen müsste man sie, stattdessen betretenes Schweigen rundum. Wer ist er? Was hat er ihr angetan? Wenn ich schon zur Anteilnah-me genötigt werde, möchte ich auch einen Showdown, ein Happyend, was auch immer. Stattdessen torkelt sie, zwei Haltestellen weiter, raus und lässt mich rätseln. Wieder wurde ich unfreiwilliger Zeuge eines Schick-sals, an dem ich ja doch nichts ändern kann. Nun mag es ja Fantasiebegabte geben, die gern weiterspinnen, sich ein glückliches Ende à la «Wenn sie nicht gestorben sind …» ausmalen. Ich gehöre nicht dazu. Und mir dämmert allmählich, warum so viele Leute sich immer auf den äusseren Sitz setzen und den fensterseitigen frei lassen – um anderen gleichsam zu bedeuten: Zieh mich nicht in deine Geschichte rein!
Nicht, dass ich die Aussensitzerinnen und Aussensitzer in Schutz nehmen will, aber am Dienstag ertappe ich mich dabei, wie ich mich in der S-Bahn auf den äusseren Sitz setze. Weil ich angefangene Geschichten nicht mag. Muss ich unbedingt meiner Frau erzählen.
Bänz FriedliDer Berner Bänz Friedli (47) ist Hausmann und freier Autor in Zürich. Er ist mit dem GA unter-wegs und kommt mit seinem kabarettistischen Programm «Sy no Frage?» im Land herum. www.baenzfriedli.ch
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