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Impressum:

Personen und Handlungen sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind

zufällig und nicht beabsichtigt.

Besuchen Sie uns im Internet:www.papierfresserchen.de

© 2018 – Papierfresserchens MTM-Verlag GbROberer Schrannenplatz 2, 88131 Lindau

Telefon: 08382/[email protected] Rechte vorbehalten.

Erstauflage 2018

Lektorat: Melanie WittmannHerstellung: Redaktions- und Literaturbüro MTM

www.literaturredaktion.deCover: © Kyoko - lizensiert Adobe Stock

Autorinnenbild: Studio Feuerstein, FreudentalS. 142: Auszug aus Songtext: Bibi und Tina – Voll verhext.

Druck: MCP / PolenGedruckt in der EU

ISBN: 978-3-86196-735-4

Sarah Baumgärtner

Kira

Zickzacklauf der Gefühle

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Sarah Baumgärtner

Kira

Zickzacklauf der Gefühle

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Für

Felicitas Herrmann, Steffen Widmaier, Diana Deichert, Bärbel Müller und alle anderen Lehrer

der Maximilian-Lutz-Realschule

Für

Sarah Scheuermann, Rebekka Sckuhr, Ann-Kathrin Hellger und alle anderen Freunde

aus Schule und Karate

Für

meine ganze Familie

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Wochenende 7Problem geklärt ... 12... oder doch nicht? 26Zwei Küsse und eine Backpfeife 35Noch mehr Überraschungen 41Waldspaziergang 47Karate und weitere Überraschungen 53Samstag 56Fußballspiel mit Störungen 63Bei der Polizei 70Ein schlimmer Schlag und ein Verdacht 73Zumindest ein Lichtblick 76Ein Plan und eine peinliche Schwester 82Ein waghalsiger Plan 87Fußballspiel – hoffentlich ohne Zwischenfälle 90Gerichtsverhandlung 98Eine schöne Party mit schrecklichem Ende 103Lauschangriff 113Alles in Ordnung 123Fiese Freunde 127Geburtstag 132Überraschung 139

Inhalt

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Es ist Sonntag und Ausschlafen angesagt. Gestern waren wir in Oberndorf, es war einfach Hammer! Ich bewundere meinen Pokal, den ich neben die anderen gestellt habe. Er ist wunderschön. Ich rekele mich in meinem Bett. Was soll ich heute machen? Genau, ich muss Französisch lernen. Wir schreiben nächste Woche eine Arbeit. Super! Den Test haben wir auch zurückbekommen. Ich habe eine 1,0. Keine Ahnung, wie ich das geschafft habe. Kathrin hat eine 2,0. Das ist auch super. Wir sind richtig zufrieden mit uns.

Ich drehe mich um und blicke auf die Uhr, kurz vor neun. Zeit, um aufzustehen. Ich schlage die Decke zurück und muss gähnen. Nachdem wir das Turnier beendet hatten, haben wir auf dem Heim-weg einen Abstecher zu Oma und Opa gemacht. Anschließend ha-ben wir noch geduscht, da wurde es schon ziemlich spät.

Langsam trotte ich zu meinem Schreibtisch. Hat jemand geschrie-ben? Oh, ja, gleich in fünf Chats.

Kathrin: Na, wie ist es gelaufen?Super, erster Platz.

Ann-Kathrin: Wie war dein Turnier?Toll, ich habe den ersten Platz gemacht.

Rebekka: Erster Platz! Hab ich recht?Ja, hast du. Wie geht es deinem Arm?

Den hat sie sich leider gebrochen. Bei einem Kampf, wenn man das so nennen kann. Seither ist er eingegipst und sie kann nicht mehr ins Fußballtraining kommen.

Schön, dass alle meine Freunde sich für mich interessieren. Am Anfang des Schuljahres hatte ich leider Streit mit Rebekka und

Wochenende

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Ann-Kathrin. Und Vivian, deretwegen Rebekkas Arm gebrochen ist, fliegt von unserer Schule. Beim Karatetraining wird sie auch aus-gegrenzt. Deswegen wollen ihre Eltern jetzt umziehen. Wohin? Das ist mir ganz egal, Hauptsache, weit, weit weg. Außerdem muss sie Sozialstunden ableisten. Geschieht ihr recht.

In unserer WhatsApp-Karategruppe wird immer noch über ges-tern diskutiert und es werden Glückwünsche versandt. Hier begnü-ge ich mich damit, den Gratulanten ein kurzes Danke zu schreiben.

Mal sehen, wer der Fünfte und Letzte ist, der mir eine Nachricht gesandt hat. Louis, mein Freund. Wir sind noch gar nicht so lange zusammen.

Hallo Kira, wie war dein Tag? Hab an dich gedacht.

Danke, es hat geholfen. Ich habe den ersten Platz gemacht.

Echt? Das ist super. Glückwunsch. Ich habe dich vermisst. Hast du heute Zeit?

Ich hab dich auch vermisst, aber ich kann heute leider nicht. Muss lernen.

Okay, dann morgen?

Ja, vielleicht. Bis später.

Bis später. Schreib mir, wenn du eine Pause machst. <3

Kleiner als drei? Was soll das? Komisch. Ich drehe mein Handy hin und her. Seltsam ... Plötzlich geht mir ein Licht auf. Das soll ein Herz sein. Wie süß!

Beschwingt mache ich mich auf den Weg ins Bad. Schnell ziehe ich mich an und wasche mein Gesicht. Dann gehe ich hinunter zum Frühstück. Es riecht nach frischen Brötchen. Hat Mama welche auf-gebacken? Nein, viel besser, Papa war beim Bäcker! Ich setze mich zu meiner Familie an den Tisch. Luk und Nora, meine kleinen Ge-

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schwister, sowie Mama und Papa sind schon da. Sie haben nur auf mich gewartet. Toll! Ich nehme mir ein Brötchen aus dem Brotkorb und schneide es auf, dann streiche ich Marmelade darauf. Einem gemütlichen Frühstück steht nichts mehr im Weg.

„Was willst du heute machen?“, fragt Mama.„Ich muss Französisch lernen“, erkläre ich ihr.„Okay. Was ist mit dir, Luk, musst du auch lernen?“„Ja. Wir schreiben Deutsch, aber das ist leicht“, antwortet mein

Bruder. Klar, er ist auch erst in der fünften Klasse, da ist alles noch schön einfach. Obwohl es bei mir in der siebten auch nicht so schwer ist.

„Ich muss nichts lernen“, strahlt Nora. Sie ist erst in der zweiten Klasse.

„Wollen wir heute Mittag einen Spaziergang zusammen ma-chen?“, schlägt Papa vor.

„Gehen wir zum Inlinerplatz?“, bettelt Luk. Ja, das wäre cool. Früher waren Luk und ich regelmäßig auf dem

Inlinerplatz und haben gekickt, aber jetzt ist fast jedes Wochenende mit Spielen oder Turnieren verplant. Da ist so viel anderes nicht mehr drin. Aber egal, ich habe es mir schließlich selbst ausgesucht.

„Das geht leider nicht“, wirft Mama nun ein, „heute Mittag soll es regnen, außerdem kommen doch Susanne und Oma.“ Susanne ist unsere Tante. Genauer gesagt, die Schwester von Papa.

Ja, stimmt, das habe ich ganz vergessen. Schnell esse ich fertig und helfe noch, den Tisch abzuräumen, bevor ich in meinem Zimmer verschwinde, um mit dem Lernen anzufangen.

„Essen!“, ruft Mama. Was, schon so spät? Ja, es ist Mittagszeit. Ich habe den ganzen Vor-

mittag über gelernt und bin jetzt fertig, das ist schön. Erst in dem Moment bemerke ich, dass mein Kopf dröhnt. Ich hätte doch mal eine Pause einlegen sollen. Klasse!

Luk scheint auch fertig zu sein, denn er tobt mit Nora durchs Haus. Vielleicht könnte ich heute Nachmittag auch mal wieder mit ihm spielen.

„Essen!“, ruft Mama erneut.

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Jetzt aber schnell, sonst hat sie keine gute Laune mehr. Ich springe auf und stoße dabei mein Mäppchen vom Tisch. Alle Stifte purzeln auf den Boden. Ich bücke mich und befördere sie dorthin zurück, wo sie hingehören. Dann sause ich die Treppe hinunter und setze mich an den Tisch. Es gibt Gulasch. Nicht gerade mein Lieblings-essen. Irgendwie erinnert mich das Wort an Gaularsch, und das klingt nicht besonders appetitlich.

Außerdem kenne ich einen Witz. Sagt der Mann zu seiner Frau: „Kannst du auch einmal etwas an-

deres als Gulasch kochen?“ Darauf antwortet die Frau: „Ich versuche es ja, aber es wird immer

wieder Gulasch, einfach nur Gulasch.“Na ja, so witzig finde ich den eigentlich gar nicht.

Nach dem Essen verschwinde ich wieder oben. Luk ist mir ge-folgt.

„Hast du Zeit?“, fragt er mich. „Wollen wir etwas spielen?“„Gerne“, antworte ich begeistert.In Luks Zimmer steht ein riesiger Bauernhof. Den haben wir

selbst mit Papas Hilfe zusammengebaut. Er sieht genauso aus wie der Bauernhof, auf dem wir immer Urlaub machen. Auch die Men-schen heißen gleich. In meinem Zimmer hingegen steht das Haus, in dem ein Teil der Leute wohnt, da es im Bauernhaus zu wenig Platz gibt für zwölf Personen. Daneben steht ein Fußballstadion, welches wir ebenfalls selbst gebaut haben.

Wir setzen uns auf den Boden und spielen damit.Um drei gehen wir hinunter, um Oma und Susanne zu begrü-

ßen, dann trinken die Erwachsenen einen Kaffee. Oma hat einen Kuchen gebacken, der wie immer köstlich schmeckt. Anschließend spielen wir „Mensch ärger dich nicht“ und unterhalten uns noch ein bisschen.

Als ich gähnen muss, gehe ich ins Bett. Meinen Ranzen für mor-gen habe ich schon gepackt. Der Tag war wunderschön, genau wie der gestrige. Einfach super!

Ich muss schon wieder gähnen. Wir haben uns sehr lange unter-

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halten und uns gegenseitig Witze erzählt. Und ... Mist, ich wollte mich eigentlich noch bei Louis melden. Das habe ich vergessen. Hoffentlich ist er nicht böse auf mich. Soll ich ihm jetzt noch schreiben? Ach was, er wird es wohl bis morgen früh aushalten. Mit diesem Gedanken schlafe ich endlich ein.

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Mein Wecker reißt mich unsanft aus dem Schlaf. Dabei habe ich doch so schön geträumt. Von Vivian, wie sie endlich ihre Strafe be-kommt. Und von Louis. Vielleicht kann ich mich heute mit ihm treffen. Mist, das geht gar nicht, ich habe bis 17.10 Uhr Unterricht.

Ich wühle mich umständlich aus dem Bett heraus. Noch ziemlich verschlafen tappe ich ins Bad, um mich anzuziehen. Anschließend gehe ich zum Frühstück nach unten. Wie immer morgens habe ich keinen großen Appetit.

„Guten Morgen“, begrüße ich meine Eltern.„Guten Morgen“, erwidern diese. Papa liest wie jeden Morgen die Zeitung und meine Geschwister

liegen noch in den Federn, die haben es gut. Louis ist in der fünften Klasse und Nora in der zweiten. Beide haben heute Morgen spä-ter Schule. Das bedeutet, dass ich alleine zur Bushaltestelle laufen muss. Schade.

Ich trinke ein Glas Apfelsaft und ziehe mich fertig an, dann ver-lasse ich das Haus.

Es ist Oktober und schon ziemlich frisch. Ich ziehe die Schultern hoch und meinen Kopf ein. Es grenzt an ein Wunder, wenn sich die Sonne mal zeigt, sonst weht stets ein frischer Wind, ebenso wie jetzt.

Als ich an der Bushaltestelle ankomme, ist Kathrin schon da. Kathrin ist meine Freundin, wir kennen uns noch nicht lange. Sie wohnte früher in Bayern, ist dann aber wegen der Arbeit ihres Vaters mit ihren Eltern nach Hessigheim gezogen, wo das Haus, in dem sie eine Wohnung gemietet hatten, abgerissen wurde. Zum Glück war in unserer Parallelstraße zu der Zeit ein Haus zu verkaufen. Dort ist Kathrin mit ihrer Familie schließlich eingezogen. Seitdem treffen wir uns oft und fahren auch gemeinsam zum Fußballtraining.

Problem geklärt ...

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„Hallo. Noch einmal herzlichen Glückwunsch“, begrüßt sie mich.„Hi. Danke“, gebe ich zurück.„Ich habe echt keine Lust auf den heutigen Tag“, bekennt sie nun.„Ich auch nicht“, pflichte ich ihr bei. „Schreibst du jetzt eigent-

lich mit Daniel?“ Daniel spielt mit Louis zusammen in der Jungen-mannschaft. Er ist der Torwart und Kathrin findet ihn süß.

„Ja, manchmal“, antwortet sie mir.„Und?“ Neugierig starre ich sie an.„Was, und?“„Was schreibt ihr so?“„Nichts Besonderes.“Verstehe, sie möchte nicht mit mir darüber reden. Ist auch okay.Endlich kommt der Bus und wir steigen ein. Wie immer ist es

herrlich warm. Hier kann man sich wirklich aufwärmen. Ich suche die Plätze ab und setze mich dann neben Louis. Inzwischen schaue ich immer, neben wen ich mich setze, nicht so wie früher. Da war es mir egal, aber es ist blöd, wenn man angesprochen wird und nicht weiß, wer es ist. Das ist mir leider schon öfter passiert.

„Hey, herzlichen Glückwunsch! Wie geht’s?“, begrüßt Louis mich.„Hi, danke. Mir geht es gut. Und dir?“„Mir auch.“Anschließend sitzen wir einfach nebeneinander und jeder hängt

seinen eigenen Gedanken nach. Bis er mich plötzlich fragt: „Hast du heute Mittag Zeit?“

„Nein, tut mir leid. Ich habe bis fünf Schule und danach Fußball.“„Stimmt. Schade.“ Er klingt enttäuscht. Ich bin es auch.„Ciao“, verabschieden wir uns voneinander, als der Bus hält.Ich steuere gemeinsam mit meinen Freundinnen das Schulgebäu-

de an. Wir schauen auf den Vertretungsplan. Musik entfällt. Cool! Aber das ändert nichts, ich habe trotzdem immer noch Sport.

Anschließend gehen wir in unser Klassenzimmer und lassen uns auf unsere Plätze fallen. Als Erstes haben wir Mathe bei Herrn Wid-maier. Er ist jung, dynamisch und nett wie fast alle Lehrer. Außer-dem finde ich, er kann sehr gut erklären.

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Nach der Doppelstunde Mathe ist große Pause und wir verlassen das Schulgebäude. Die Sonne strahlt vom blauen Oktoberhimmel und es ist angenehm warm. Im Gegensatz zu heute Morgen ist das Wetter noch richtig schön geworden. Da werden wir in Sport später wahrscheinlich rausgehen. Na super. Joggen oder so etwas Ähn-liches.

Wir essen unsere Brote und wechseln kaum ein Wort miteinander. Ich weiß einfach nicht, worüber ich sprechen sollte, deshalb bin ich still.

„Was schreiben wir diese Woche eigentlich alles?“, will Ann-Ka-thrin wissen.

„Französisch“, antwortet Kathrin prompt.„Wir nicht. Sonst noch was?“, erwidert Rebekka. Die beiden ha-

ben im Gegensatz zu Kathrin und mir Mensch und Umwelt (MUM) gewählt. In diesem Fach wird im ersten Halbjahr genäht und im anderen gekocht. Auch gut, aber Französisch gefällt mir besser.

Wir laufen zurück ins Schulgebäude, nachdem die Klingel ertönt ist. Im Klassenzimmer lassen wir uns auf unsere Stühle fallen und warten auf den Englischunterricht.

Nachdem Frau Deichert den Raum verlassen hat, betritt ihn auch schon Frau Müller. „Guten Morgen“, begrüßt sie uns. „Als Erstes machen wir eine neue Sitzordnung und dann habe ich noch eine gute Nachricht für euch.“

Sie teilt uns den neuen Sitzplan mit und alle, die ihre Plätze wech-seln müssen, tun dies. Unsere Reihe darf sitzen bleiben. Also warten wir, bis alle ihren neuen Platz eingenommen haben.

Dann fährt Frau Müller fort: „Jetzt die gute Nachricht. Wir haben montags keinen Sport mehr.“

„Warum?“, fragt Rebekka.„Weil wir die Stunden verlegen.“„Auf wann?“, meldet sich ein Junge zu Wort, von dem ich nicht

weiß, wer es ist.„Jetzt lasst mich doch erst einmal ausreden. Wir verlegen die

neunte und zehnte Stunde von Montag auf den Dienstagmorgen.“Gar nicht so schlecht, dann habe ich montagnachmittags frei, bis

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auf Musik natürlich. Aber dienstagmorgens ... na ja, ich bin sowieso da, also ist es egal. Außerdem kann man morgens nicht so oft raus-gehen, das ist gut.

Nach NWA laufe ich zur Haltestelle und warte auf den Bus. Ich bin nicht alleine. Rebekka, Ann-Kathrin und Kathrin sind bei mir. Da kommt plötzlich ein Junge auf uns zu.

„Das ist ja Louis“, flüstert Rebekka mir zu. Stimmt, er ist es tatsächlich und läuft direkt auf mich zu. Meine

drei Freundinnen entfernen sich bewusst ein Stückchen.„Na, ich dachte, du hättest heute Nachmittagsunterricht.

Schwänzt du etwa?“, begrüßt er mich.„Ich doch nicht!“, empöre ich mich. „Musik entfällt und Sport

wird auf Dienstagmorgen verlegt.“„Aha. Hast du dann vielleicht Zeit?“ Hoffnungsvoll sieht er mich

an.„Klar“, erwidere ich.„Um drei bei dir?“, schlägt er vor.„Lieber bei dir.“„Okay, ich freu mich.“ Mit diesen Worten wendet er sich um und

geht zu seinen Freunden.„Na, dein erstes Date?“, fragt Rebekka mich neugierig.„Nein“, antworte ich trocken.„Nicht?“ Sie hebt erstaunt die Augenbrauen.„Nein.“ Meine Freundinnen können es nicht wissen, aber erzäh-

len werde ich es ihnen bestimmt nicht. Wenn die wüssten, dass ich sogar schon mal allein mit Louis in der Umkleide war ...

Der Bus kommt und wir steigen ein. Zu Hause angekommen steht das Mittagessen schon auf dem Tisch. Es duftet herrlich. Ich setze mich zu Mama und meinen Geschwistern und schöpfe mir Nudelsuppe auf den Teller. Lecker.

„Ich gehe nachher zu Louis“, erzähle ich.„Ich wünsche dir viel Spaß“, erwidert Mama.„Danke. Übrigens, ab jetzt habe ich dienstagmorgens Sport und

montags keine neunte und zehnte Stunde mehr.“„Das freut mich für dich.“Nach dem Essen verschwinde ich in meinem Zimmer, um Haus-