diogenes booklet carson mccullers

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Carson McCullers »Sie erkundete das menschliche Herz mit einem Einfühlungsvermögen, das kein Schriftsteller je übertreffen kann.« Tennessee Williams

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Carson McCullers, geboren 1917 in Columbus (Georgia), gestorben 1967 in Nyack (New York), dort begraben. McCullers wollte eigentlich Pianistin werden. Mit 500 Dollar fuhr sie mit 17 alleine nach New York, um an der renommierten Juilliard-Musikschule zu studieren. Das Geld verschwand auf mysteriöse Weise, doch sie blieb in New York, arbeitete als Sekretärin, Kellnerin, Barpianistin und beschloss, Schriftstellerin zu werden. Der Erfolg ihres Erstlings, ›Das Herz ist ein einsamer Jäger‹, machte die 23-Jährige zum literarischen ›Wunderkind‹. Mit 23 erlitt sie den ersten von drei Schlaganfällen, ihr Leben wurde bestimmt durch die Krankheit, der sie ihr Werk abrang, und durch Einsamkeit, besonders nach dem Selbstmord ihres Mannes 1953.

TRANSCRIPT

Page 1: Diogenes Booklet Carson McCullers

Carson McCullers»Sie erkundete das menschliche Herz

mit einem Einfühlungsvermögen, das kein Schriftsteller je übertreffen kann.«

Tennessee Williams

Page 2: Diogenes Booklet Carson McCullers

»Gute Prosa sollte vom Glanz der Poesie durchtränkt sein; Prosa sollte wie Poesie sein,

Poesie sollte so klar verständlich wie Prosa sein.«

Carson McCullers

»In ihrem Blick wie in ihrer erzählerischen Haltung ist

verglichen worden. Der Vergleich ist nicht nur

unter diesem Aspekt zutreffend, sondern auch, was den Rang angeht. Das Werk von Carson McCullers gehört zweifellos

der Weltliteratur an.« Jochen Schimmang / Die Welt, Berlin

»Carson McCullers’ Romane und Kurzgeschichten sind Literatur

von der erlesensten, aber auch privatesten Art.«

Alexandra Lavizzari / Neue Zürcher Zeitung

Page 3: Diogenes Booklet Carson McCullers

1917Lula Carson Smith wird

am 19. Februar in

Columbus (Georgia)

geboren.

1922Carson beginnt, Klavier -

stunden zu nehmen.

1931Der Vater schenkt ihr

eine Schreibmaschine.

Erste Schreibversuche.

1933Mittelschulabschluss.

Für kurze Zeit Lokal-

reporterin beim

Columbus Enquirer.

1935Umzug nach New York,

um am Juilliard-Konser-

vatorium Klavier zu

studieren. Carson gibt das

Musikstudium jedoch

bald auf.

Diverse Jobs.

An der Columbia-Univer-

sität Kurse in Philosophie,

Psychologie und ›creative

writing.‹

M  ein Leben war, dem Himmel sei Dank, fast

vollständig ausgefüllt mit Arbeit und Lie-

be. Die Arbeit war nicht immer einfach, die Liebe

auch nicht«, diktiert Carson McCullers 1967,

schwer krank und ans Bett gefesselt, wenige Mo-

nate vor ihrem Tod.

Die Liebe, oder vielmehr die aus tiefer Einsam-

keit entspringende Sehnsucht nach der Liebe, war

auch das Grundthema ihrer schriftstellerischen

Arbeit: »Seelische Isolierung ist die Basis der meis-

ten meiner Themen. Mein erstes Buch handelt fast

ausschließlich davon, und seither mehr oder weni-

ger auch alle meine anderen Bücher. Liebe, und

besonders die Liebe zu einem Menschen, der unfä-

hig ist, sie zu erwidern oder zu empfangen, bildet

den Kern meiner Auswahl grotesker Gestalten,

über die ich schreibe.«

Das alles andere als einfache Leben der Carson

McCullers beginnt am 19. Februar 1917 in Colum-

bus in Georgia, im Süden der USA. Der Vater der

kleinen Lula Carson Smith ist Juwelier und Uhr-

macher, die Mutter ist von der Geburt an über-

zeugt, dass die erstgeborene Tochter etwas Beson-

deres ist: ein zukünftiges Genie. Als Carson im

Alter von fünf Jahren erste Anzeichen für eine

musikalische Begabung zeigt, kauft ihr der Vater

ein Klavier, zu ihrem vierzehnten Geburtstag be-

kommt sie eine Schreibmaschine. Carson ist sofort

fasziniert von dieser ›neuen Musik‹, führt mit ih-

ren Geschwistern selbstverfasste Theaterstücke auf

und versucht sich an ersten Romanen. Doch am

Plan, Konzertpianistin zu werden, hält sie zu-

nächst fest. Nach der Highschool versucht sich

Carson eine Weile als Lokalreporterin bei der ört-

lichen Zeitung, dem Columbus Enquirer, doch im-

mer größer wird die Sehnsucht, aus der verschlafe-

nen Kleinstadt auszubrechen. Der Sehnsuchtsort

heißt New York.

1934, Carson ist gerade siebzehn, bricht sie von

Savannah aus per Dampfer auf, mit 500 Dollar, die

in eine Hose eingenäht sind – die Eltern haben Fa-

milienschmuck versetzt, um ihr das Klavierstudi-

um an der renommierten Juilliard-Musikschule zu

ermöglichen. Doch kaum ist sie in Manhattan an-

gekommen, verschwindet das Geld. Verloren? Ge-

stohlen? Carson sollte es nie verraten. Gemäß ei-

ner Version dieses legendenumrankten Verlusts ist

eine vermeintliche Freundin, der Carson das Geld

zur Aufbe wah rung anvertraute, damit abgehauen

und hat das mittellose Südstaatenmädchen allein

in der Untergrundbahn zurückgelassen. Tennessee

Williams, der Schriftstellerkollege und Freund, be-

merkt: »Jedenfalls wurde die musikalische Lauf-

bahn zugunsten der Schriftstellerei aufgegeben,

und irgendwann einmal sollte irgendwo in den

dumpfen und labyrinthischen Geheimnissen des

»Ich bin eine Wissende. Ich bin eine Fremde im

eigenen Land.« Carson McCullers

Page 4: Diogenes Booklet Carson McCullers

1936Erste Begegnung mit

Reeves McCullers.

Die Zeitschrift Story

druckt die Erzählung

Wunderkind.

1937Heirat mit Reeves

McCullers und Umzug

nach North Carolina.

Beginn der Niederschrift

des Romans The Mute

(später: Das Herz ist ein einsamer Jäger).

1939Beendigung des Romans

Das Herz ist ein einsamer Jäger. Vorarbeiten zum

Roman Spiegelbild im goldnen Auge.

1940Das Herz ist ein einsamer Jäger erscheint im Verlag

Houghton Mifflin und

macht Carson McCullers

mit einem Schlag bekannt.

Scheidung von Reeves.

»Cae

nach abe

gesegn

New Yorker Untergrundbahn-Systems – vielleicht

zwischen einem Kau gummi-Automaten und einer

Waage mit Charak teranalyse – eine Bronze tafel

zum Andenken an die böse Kameradin angebracht

werden, die sich mit Carsons Geld für das Klavier-

studium davonmachte.«

Carson belegt nun Kurse in ›creative writing‹

an der Columbia Universität, daneben jobbt sie als

Sekretärin, Kellnerin und Barpianistin und lekto-

riert die Witzseiten für ein Comic-Magazin. Doch

sie will eine ernsthafte Schriftstellerin werden, und

das scheint ihr auch zu gelingen: Die renommierte

Zeitschrift Story, in der Texte von Truman Capote,

Jerome D. Salinger, Norman Mailer oder Graham

Greene erscheinen, druckt 1936 ihre Erzählung

Wunderkind. Im selben Jahr lernt sie den Unterof-

fizier Reeves McCullers kennen: »Als ich ihn das

erste Mal sah, traf es mich wie ein Schock, ein

Schock reinster Schönheit«, erinnert sich Carson,

»er war der bestaussehende Mann, den ich je gese-

hen hatte.« Ein Jahr später heiratet das Paar und

zieht nach North Carolina. Auch Reeves hat

schriftstellerische Ambitionen, und die beiden

schließen einen Pakt: Jeder soll abwechselnd ein

Jahr lang schreiben, während der andere den Le-

bensunterhalt für beide verdient.

Carson beginnt einen Roman: In einer Süd-

staaten-Kleinstadt kämpft ein begabtes Mädchen,

Mick Kelly, gegen eine unnachgiebige und harte

Umgebung und gesellt sich zu den einsamen Son-

derlingen und Außenseitern, die dem taubstum-

men John Singer ihr Herz ausschütten. 1940 er-

scheint der Roman unter dem Titel Das Herz ist ein einsamer Jäger im Verlag Houghton Mifflin

und macht Carson McCullers auf einen Schlag be-

rühmt. Kritiker und Schriftstellerkollegen sind er-

CarsonMcCullers

Das Herz istein einsamer

JägerRoman · Diogenes

CarsonMcCullers

Das Herz istein einsamer

JägerRoman · Diogenes

Page 5: Diogenes Booklet Carson McCullers

1941Der Roman Spiegel- bild im gold nen Auge erscheint.

Erster Schlaganfall.

1942Beginn der Arbeit am

Roman Frankie.

1943In nur sechs Wochen

schreibt Carson McCullers

die berühmte Novelle

Die Ballade vom traurigen Café.

CarsonMcCullersSpiegelbildim goldnen

AugeRoman · Diogenes

CarsonMcCullersSpSS iegee egg lee bll ilii dllimii g

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CarsonMcCullers

Die Ballade vomtraurigen Café

Diogenes

CarsonMcCullers

Die Ballade vomtraurigen Café

Diogenes

arsons Herz war oft einsam, und es war in unermüdlicher Jäger auf der Suche Menschen, denen sie es anbieten konnte; er es war ein Herz, das mit einem Lichtnet war, das seine Schatten überstrahlte.«

Tennessee Williams

staunt und verwundert über die Meisterschaft und

die Lebensweisheit, die sich in diesem Debüt of-

fenbart. Die 23-Jährige (die noch immer wie fünf-

zehn aussieht) wird nun selbst zum literarischen

Wunderkind: »Ich wurde über Nacht zu einer etab-

lierten literarischen Persönlichkeit, und ich war

viel zu jung, um zu verstehen, was da mit mir ge-

schah oder welche Verantwortung damit verbun-

den war. Ich muß unerträglich gewesen sein.«

Gleichzeitig erreicht ihre Ehe den Tiefpunkt. Für

Reeves, der selbst Schriftsteller werden will, aber

keine Zeile zu Papier bringt, ist der Erfolg seiner

Frau schwer zu verkraften, und seine Trunksucht,

die Carson lange verkannt hat, tritt nun deutlich

zutage. »Nein«, erinnert sie sich später, »das Ver-

lorene in Reeves McCullers erkannte ich erst, als

es viel zu spät war, ihn oder mich zu retten.« Als er

auch noch ihre Unterschrift fälscht, um Geld von

ihrem Konto abzuzweigen, lässt sich Carson schei-

den. Zusammen mit dem Dichter W. H. Auden

mietet sie in Brooklyn ein Haus, das rasch zum

Mittelpunkt der New Yorker Bohème wird. Das

sogenannte ›Februar-Haus‹, das seinen Namen

dem Umstand verdankt, dass die meisten Bewoh-

ner wie Carson im Februar geboren sind, ist eine

schillernde Wohngemeinschaft mit wechselnden

Mietern und Gästen wie Salvador Dalí, Benjamin

Britten, John Steinbeck, Erika Mann oder Anne-

marie Schwarzenbach – »von keinem Menschen

wird hier erwartet, dass er wie jedermann ist«.

Trotz des Trubels arbeitet Carson unermüdlich,

schon ist ein zweiter Roman beendet, der 1941 er-

scheint: Spiegelbild im goldnen Auge, die Ge-

schichte eines Mordes in einer Garnisonsstadt im

Süden, ein beunruhigendes Drama um Voyeuris-

Page 6: Diogenes Booklet Carson McCullers

1944Aufenthalt in der Litera-

tenkolonie Yaddo in

Saratoga Springs / New York.

Tod des Vaters.

Reeves wird als Soldat in

Frankreich verwundet.

1945Nach seiner Entlassung

aus der Armee zweite Heirat

mit Reeves McCullers.

1946Der Roman Frankie

erscheint. Beginn der

Freundschaft mit

Tennessee Williams. Reise

nach Europa mit Reeves.

1947Schwere Schlaganfälle,

gefolgt von halbseitigen

Lähmungserscheinungen.

1950Die Stückfassung von

Frankie feiert am Broadway

Erfolge.

CarsonMcCullersFrankie

Roman · Diogenes

CarsonMcCullersFrFF ankierr

Roman · Diogenes

mus, Untreue und Obsession. Und dann der Blitz

aus heiterem Himmel: Carson erleidet einen

Schlaganfall, mit gerade 24 Jahren. Niemals wird

die Schriftstellerin wieder ganz gesund sein. Doch

ihrer fragilen Gesundheit zum Trotz – mitten im

Zweiten Weltkrieg, in den nun auch die USA einge-

treten sind – erlebt Carson McCullers eine höchst

produktive Zeit: Sie beginnt den Roman Frankie

und unterbricht die Arbeit daran nur, um zwi-

schendurch Die Ballade vom traurigen Café nie-

derzuschreiben, die meisterhafte Novelle einer

tragischen Dreiecksbeziehung.

Reeves McCullers tritt erneut in ihr Leben. Zu-

nächst schreibt er Carson Briefe, darauf besucht

sie ihn in New Jersey, wo er als Infanterist für den

Kriegseinsatz ausgebildet wird, und bald ist auch

von Wiederheirat die Rede. Als er 1943 nach Euro-

pa an die Front muss, vergeht Carson beinahe vor

Sorge. Nach Kriegsende kehrt Reeves mit einer

leichten Verwundung nach Amerika zurück, und

das Paar heiratet ein zweites Mal. Hat Carson nun

ihr »Wir« gefunden? »Das Schlimme bei mir ist,

dass ich so lange bloß eine Ich-Person gewesen bin.

Alle Leute gehören zu einem Wir, bloß ich nicht.

Bild links:

Carson mit ihrem Mann

Reeves McCullers in Paris,

1947.

Bild Mitte:

Carson McCullers

(2. von rechts) mit Arthur

Miller, Marilyn Monroe

und Tania Blixen in Nyack,

New York, 2. Mai 1959.

Bild rechts:

Carson McCullers in ihrem

Haus in Nyack / New York,

1961 fotografiert von Louise

Dahl-Wolfe.

Page 7: Diogenes Booklet Carson McCullers

1951 Kauf des Hauses

›L’Ancienne Presbytère‹

bei Paris.

1953Stanley Kramer verfilmt

Frankie. Übersiedlung

nach Nyack bei New York.

Selbstmord Reeves’.

1955 Tod der Mutter.

1956Kuba-Reise mit

Tennessee Williams.

1957Broadway-Premiere von

The Square Root of Wonderful. Das Stück fällt

beim Publikum durch.

1961Ihr letzter Roman

Uhr ohne Zeiger erscheint

und wird ein Bestseller.

CarsonMcCullers

Uhrohne Zeiger

Roman · Diogenes

CarsonMcCullers

Uhrohne Zeiger

Roman · Diogenes

Es macht einen zu einsam, wenn man nicht einem

Wir angehört« – das beklagt sehnsüchtig die

zwölfjährige Titelheldin von Carson McCullers’

drit tem Roman Frankie, der 1946 erscheint. Die

widerborstige, musikalische Frankie Addams, hin-

und hergerissen zwischen Kindheit und Er wach-

senenwelt, ist eine Wiedergängerin der Mick Kelly

aus Das Herz ist ein einsamer Jäger, und womög-

lich auch ihrer Erfinderin, die noch mit über 30

von Kollegen und Kritikern als ›das Mädchen aus

Georgia‹ bezeichnet wird. Auf Anregung des Dra-

matikers Tennessee Williams, mit dem in diesem

»Die Aufgabe des Künstler besteht darin, seine eigene, ihm inne-

wohnende Vision in die Tat umzusetzen und, nach dem er das getan hat,

dieser Vision die Treue zu halten.« Carson McCullers

Jahr eine lebenslange Freundschaft beginnt, adap-

tiert Carson Frankie für das Theater.

1946 reisen Reeves und Carson McCullers nach

Europa. In Paris schlägt das Unglück erneut zu:

Nach einer Reihe schwerer Schlaganfälle ist Car-

son halbseitig gelähmt. Während sie sich langsam

erholt und die Dramaturgie von Frankie am

Broadway Erfolge feiert, wird das Eheleben mehr

und mehr zur Hölle: Reeves, der ein guter Soldat

war, weiß als Zivilist wenig, als Schriftsteller nichts

mit sich anzufangen und versinkt in Depressionen

und Alkohol. Nachdem er im Spätsommer 1953

Page 8: Diogenes Booklet Carson McCullers

1963Edward Albees Dramati-

sierung von Die Ballade vom traurigen Café wird

ein Erfolg in New York.

1964 Bei einem Sturz Bruch der

Hüfte. Carson McCullers

bleibt bis zu ihrem Tod an

den Rollstuhl gefesselt.

1966Verfilmung von Das Herz ist ein einsamer Jäger durch

Ellis Miller.

1967John Huston verfilmt

Spiegelbild im goldnen Auge mit Elizabeth Taylor

und Marlon Brando.

Besuch bei Huston in

Irland.

Nach einem Schlaganfall

und wochenlanger

Bewusstlosigkeit stirbt

Carson McCullers am

29. September in Nyack /

New York.

CarsonMcCullers

GesammelteErzählungen

Diogenes

CarsonMcCullers

GesammelteGGErzählungen

Diogenes

Nyack bei New York und beginnt einen neuen

Roman, Uhr ohne Zeiger, doch geht es ihr gesund-

heitlich so schlecht, dass sie bisweilen befürchtet,

das Buch über den kranken Apotheker Malone,

der auf den Tod wartet, nicht beenden zu können.

Der Misserfolg ihres Stücks The Square Root of Wonderful 1957 am Broadway ist ein weiterer

Schlag. Mit einer Hand tippend – die andere ist ge-

lähmt – setzt die Schriftstellerin ihre Arbeit fort.

1961 endlich erscheint Uhr ohne Zeiger und wird

zu einem großen Publikumserfolg, erstmals auch

außerhalb der USA. Mit Carsons Gesundheit indes

geht es unaufhaltsam abwärts. Mehrmals muss sie

operiert werden, immer häufiger ist sie an den

Rollstuhl und das Bett gefesselt. Das Haus in

Nyack verlässt sie nur noch selten, höchstens ein-

bis zweimal im Jahr, um ein Paar Tage im Hotel

Plaza in New York zu verbringen, wo sie Freunde,

Bekannte und Journalisten empfängt. Dort feiert

sie im Februar 1967 ihren 50. Geburtstag, und da

sie den Aufenthalt im Plaza gut übersteht, erlaubt

ihr der Arzt, den befreundeten Regisseur John

Huston in seinem Landhaus in Irland zu besuchen

– letzte glückliche Tage.

»Der Tod bleibt sich immer gleich, doch jeder

Mensch stirbt seinen eigenen Tod«, lautet der erste

Satz ihres letzten Romans Uhr ohne Zeiger. Zu-

rück in Nyack erleidet Carson McCullers einen

erneuten Schlaganfall, und am 29. September 1967,

nach 47 Tagen im Koma, hört ihr Herz auf zu

schlagen. »Carsons Herz«, schreibt ihr Freund und

Bewunderer Tennessee Williams, »war oft einsam,

und es war ein unermüdlicher Jäger auf der Suche

nach Menschen, denen sie es anbieten konnte; aber

es war ein Herz, das mit einem Licht gesegnet war,

das seine Schatten überstrahlte.«

versucht, Carson zum gemeinsamen Selbstmord

zu überreden, flieht sie entsetzt und um ihr Leben

fürchtend nach Amerika. Monate später nimmt

sich Reeves im Delirium in einem Hotelzimmer in

Paris das Leben.

»Manchmal glaube ich, Gott hat mich mit

Hiob verwechselt«, schreibt Carson einmal. Es

sind schwere Zeiten. Carson übersiedelt nach

Page 9: Diogenes Booklet Carson McCullers

Bild links:

Nyack, New York,

um 1960.

Bild Mitte:

1959

Bild rechts:

Carson McCullers zu

Besuch bei Regisseur John

Huston in Galway, Irland,

1967.

»Dies hier ist lautlos, wie alles, was das Mädchen aus Georgia

geschrieben hat, lautlos und lauter.« Hans Magnus Enzensberger

»Ich verwandle mich in die Personen, über die ich schreibe. Ich bin so mit

ihnen verstrickt, dass ihre Motive meine eigenen sind. Wenn ich über einen Dieb

schreibe, werde ich ein Dieb.« Carson McCullers

Page 10: Diogenes Booklet Carson McCullers

Carson McCullers Wie ich zu schreiben begann

In unserem alten Georgia-Haus hatten

wir zwei Wohnzimmer: eins zum Hof

und eins nach vorne hinaus, und dazwi-

schen eine Schiebetür. Es waren die

Wohnzimmer der Familie und der Thea-

terraum für meine Vorstellungen. Das

vordere Wohnzimmer war der Zuschau-

erraum, das hintere war die Bühne. Die

Schiebetür ersetzte den Vorhang. Im

Winter flackerte der Flammenschein dun-

kelglühend über die Mahagonitüren, und

während der letzten gespannten Augen-

blicke vor dem Vorhang fiel einem das

Ticken der Uhr auf dem Kaminsims auf

– der großen alten Uhr und ihrer gläser-

nen Vorderseite mit den gemalten Schwä-

nen. Im Sommer war es in den Zimmern

erstickend heiß, bis das Zeichen für den

Vorhang kam und die Uhr vor dem Ge-

pfeife der Hofjungen und den Radios in

der Ferne nicht mehr zu hören war. Im

Winter erblühten Eisblumen auf den

Fensterscheiben (in Georgia sind die

Winter sehr kalt), und in den Zimmern

war es still und zugig. In der freien Som-

merluft hoben sich die Gardinen bei

jedem Windhauch, und Düfte von son-

nenwarmen Blumen wehten herein und

(spä ter, in der Dämmerung) von ge-

sprengtem Rasen. Im Winter gab es nach

Page 11: Diogenes Booklet Carson McCullers

der Vorstellung Kakao und im Sommer

Orangensaft oder Limonade. Die Ku-

chen blieben sich im Sommer und im

Winter gleich. Lucille hatte sie gebacken,

die damals unsere Köchin war, und nie

haben mir Kuchen so gut geschmeckt wie

die Rocks, die wir damals bekamen. Das

Geheimnis ihrer Güte lag, glaube ich, in

der Tatsache, daß sie stets ›sitzengeblie-

ben‹ waren. Es waren Schokoladenku-

chen mit Rosinen, die nie aufgegangen

waren, so dass sie keinen luftigen ›De-

ckel‹ hatten. Sie waren feucht, flach und

dick voller Rosinen. Der Reiz der Rocks

bestand darin, dass sie ein Zufallsprodukt

waren.

Als ältestes Kind unserer Familie war

ich der Verwalter und Küchenwärter und

der Boss über all unsre Vorstellungen.

Das Repertoire war ein buntes Allerlei

und reichte von bearbeiteten Filmen bis

zu Shakespeare und zu Shows, die ich mir

ausdachte und manchmal in meine Fünf-

Cent-Notizbücher Marke Big Chief ein-

trug. Das Ensemble war ewig das gleiche:

mein jüngerer Bruder, meine kleine

Schwester und ich. Das Ensemble war

das schwierigste Problem. Baby-Sister

war damals zehn Jahre alt und eigensin-

nig: In Todesszenen, bei Ohnmachtsan-

fällen und ähnlichen notwendigen Rollen

war sie schrecklich. Wenn Baby-Sister in

einem jähen Tod hinsinken sollte, sah sie

sich vorher stolz um und ließ sich dann

sehr vorsichtig auf ein Sofa oder einen

Stuhl fallen. (Ich erinnere mich, dass ein-

mal bei einem solchen Todessturz zwei

Beine von Mamas Lieblingsstuhl zerbra-

chen.) Als Direktor der Vorführungen

konnte ich mich zwar mit schlechtem

Spielen abfinden, aber eins konnte ich

einfach nicht ertragen. Manchmal, nach-

dem ich den halben Nachmittag mit ih-

nen geprobt und alles eingedrillt hatte,

beschlossen die Schauspieler kurz vor

dem Vorhangzeichen, das ganze Unter-

nehmen im Stich zu lassen und in den

Garten zu strolchen, um dort für sich zu

spielen. »Ich rackere mich ab und arbeite

den ganzen Nachmittag an der Vorstel-

lung, und jetzt lauft ihr mir davon!«,

schrie ich dann und fand es unaussteh-

lich. »Ihr seid Kinder! Nichts als Kinder!

Am liebsten würde ich euch totschie-

ßen!« Aber sie stürzten nur die Getränke

hinunter, nahmen sich Kuchen und rann-

ten hinaus. Die Vorführungen im Wohn-

zimmer hörten auf, als ich Eugene

O’Neill entdeckte. Es war in einem Som-

mer, als ich in der Bibliothek unten seine

Bücher fand und sein Bild im hinteren

Wohnzimmer auf den Kaminsims stellte.

Bis zum Herbst hatte ich einen Dreiakter

verfasst, der von Rache und Inzest han-

delte: Der Vorhang hob sich über einem

Friedhof, und nach vielen Szenen mit al-

lem erdenklichen Unheil senkte er sich

über einem Katafalk. Die Besetzung be-

stand aus einem Blinden, mehreren Idio-

ten und einer gemeinen, hundert Jahre

alten Frau. Das Stück war unter den alten

Bedingungen im Wohnzimmer nicht gut

durchführbar. Vor meinen geduldigen El-

tern und einer Tante, die zu Besuch war,

veranstaltete ich eine ›Lesung‹, wie ich es

nannte.

Im Laufe des Winters schienen die

Wohnzimmer, ja, die ganze Stadt mein

Herz immer mehr einzuengen und zu be-

hindern. Ich sehnte mich fort. Vor allem

sehnte ich mich nach New York. Der

Flammenschein auf den Mahagonitüren

machte mich traurig, ebenso das langwei-

lige Ticken der alten Schwanenuhr. Ich

träumte von der fernen Stadt der Wol-

kenkratzer und vom Schnee, und New

York war der heitere Hintergrund des

ersten Romans, den ich mit fünfzehn Jah-

ren schrieb. Die Einzelheiten in dem

Buch waren seltsam – Schaffner in der

Untergrundbahn und New Yorker Vor-

gärten –, doch mittlerweile kam es nicht

mehr so darauf an, denn ich hatte bereits

eine andre Reise unternommen. Es war

das Jahr für Dostojewskij, Čechov und

Tolstoi – Ankündigungen eines ungeahn-

ten Bereichs, der ebenso fern wie New

York war. Das alte Russland und unsre

Georgia-Zimmer, der wunderbar einsa-

me Bereich einfacher Geschichten und

des nach innen gekehrten Geistes.

Page 12: Diogenes Booklet Carson McCullers

ca. 1392 Seiten, Kassetteca. € (D) 69.– / sFr 115.–*/ € (A) 71.–

»Carson McCullers deutete auf

einen Bücherschrank, in dem

einige ihrer Bücher standen – und

ich holte ihr einen Band, den sie

als ihren schönsten bezeichnete:

»Von meinem Schweizer Verle-

ger!« Als Carson hörte, dass eine

deutschsprachige Gesamtausgabe

geplant sei, von der jeder einzelne

Band die altertümliche Rose auf

dem Umschlag zeigen würde,

lächelte sie erfreut – wie über ein

Geschenk.«

Elisabeth Schnack kurz vor Carson McCullers’ Tod

Carson McCullers – Die RomaneIn revidierten Übersetzungen und

in der Lieblingsausstattung von Carson McCullers

Page 13: Diogenes Booklet Carson McCullers

CARSO N MCCU LLERS

Das Herzist ein

einsamerJäger

ROMAN

IM DIOGENES VERLAG

CARSO N MCCU LLERS

Das Herzist ein

einsamerJäger

ROMAN

IM DIOGENES VERLAGVVD

CARSO N MCCU LLERS

FrankieROMAN

IM DIOGENES VERLAG

CARSO N MCCU LLERS

FrankieROMAN

IM DIOGENES VERLAGVVD V

CARSO N MCCU LLERS

Spiegelbildim

goldnenAuge

ROMAN

IM DIOGENES VERLAG

CARSO N MCCU LLERS

Spiegelbildim

goldnenAuge

ROMAN

IM DDIOGENES VERLAGVV

CARSO N MCCU LLERS

Uhrohne

ZeigerROMAN

IM DIOGENES VERLAG

CARSO N MCCU LLERS

Uhrohne

ZeigerROMAN

IM DIOGENES VERLAGVVD

ca. 560 Seiten, Leinenca. € (D) 22.90 / sFr 38.90*/ € (A) 23.60

ca. 272 Seiten, Leinenca. € (D) 19.90 / sFr 33.90*/ € (A) 20.50

ca. 176 Seiten, Leinenca. € (D) 16.90 / sFr 28.90*/ € (A) 17.40

ca. 384 Seiten, Leinenca. € (D) 22.90 / sFr 38.90*/ € (A) 23.60

In einer kleinen Stadt in

Georgia scheint inmitten der

Sommerhitze und dem

Surren der Baumwollspinne-

reien die Zeit erstarrt – wie

die Träume ihrer Bewohner.

Da ist Mick, die erwachsen

werden will und den Kopf

voll klassischer Musik hat.

Dann Jake Blake, der von

einer gerechten Welt träumt

– aber trinkt und zur Gewalt

neigt. Und da ist Copeland,

ein farbiger Arzt, der auch

träumt – vom Ende der Un-

terdrückung der Schwarzen

– und daran zerbricht. Der

Cafébesitzer Biff Brannon

schließlich ist nach dem Tod

seiner Frau wie leergespült.

In seinem Café kreuzen sich

die Wege dieser so unter-

schiedlichen Außenseiter.

Halt und Vertrauen gibt ih-

nen ein Mann namens John

Singer, der täglich im Café

zu Abend isst. Er hört ihnen

zu und versteht sie – obwohl

er taubstumm ist.

Ein frühreifes Mädchen,

hin- und hergerissen zwi-

schen dem Wunsch dazu-

zugehören und dem Drang

auszureißen, zwischen

Kind heit und Erwachsen-

werden, zwischen Sehn-

süchten und Ängsten. Die

zwölfjährige Frankie ist von

der fixen Idee besessen, an

der Hochzeit ihres älteren

Bruders nicht nur teilzuneh-

men, sondern anschließend

gemeinsam mit dem jungen

Paar auszubrechen und ihr

kleines Leben hinter sich zu

lassen. Widerborstig und

jungenhaft, aber auch sen-

sibel und verträumt, ist die

mutterlos aufgewachsene

Frankie eine Art melan-

cholischer Tom Sawyer und

eine vorweggenomme

rebellische Schwester von

Salingers Holden Caulfield.

Ein Militärcamp in einem

trostlosen, verlassenen Süd-

staatennest, zwei Paare, die

in ihrer monotonen Existenz

gefangen sind und deren

zwischenmenschliche Ver-

strickungen unausgespro-

chen bleiben. Jeden Abend

sitzen der Major und seine

kränkliche Frau beim Kar-

tenspiel mit Hauptmann

Penderton und dessen Frau

Leonora, heimlich beobach-

tet vom Gefreiten Williams,

der von der flamboyanten

Frau Penderton magisch

angezogen ist. Ein Huis clos,

das um Gesellschaftskon-

ventionen, Obsessionen,

Liebe und Hass kreist – mit

dramatischem Ausgang.

Der Apotheker Malone,

verheiratet und Vater zweier

Kinder, führt ein langweili-

ges, kleinbürgerliches

Leben, das man weder

glücklich noch unglücklich

nennen kann, als ihm sein

Arzt eröffnet, dass er nur

noch ein gutes Jahr zu leben

hat. Was bisher wichtig war,

verliert über Nacht jegliche

Bedeutung. Hat Malone

genügend Zeit, sich von der

Vergangenheit zu lösen und

das Sterben zu akzeptie-

ren? Reichen ihm die

verbleibenden Monate, um

sich damit abzufinden, dass

ein Leben nie voll gelebt

werden kann? Kann er in

der kurzen Zeit, die ihm

noch bleibt, herausfinden,

was er im Leben übersehen

hat?

»Was bleibt, ist ihr Werk. Es ist unvergänglich.«

Neue Zürcher Zeitung

»Jeder sollte Carson McCullers

lesen.« Frankfurter Allgemeine

Zeitung

Page 14: Diogenes Booklet Carson McCullers

Diogenes

Carson McCullers

DieAutobiographie

Illumination and Night GlareHerausgegeben von Carlos L. Dews

detebe 24164, ca. 384 Seiten ca. € (D) 11.90 / sFr 19.90*/ € (A) 12.30

In ihren Memoiren, die

sie nicht mehr vollenden

konnte, schaut Carson

McCullers zurück auf ihr

liebevolles Elternhaus in

Georgia, ihre ersten

Schreibversuche, ihre tur-

bulente Ehe, ihre Freund-

schaften mit Tennessee

Williams, Karen Blixen,

Elizabeth Bowen, Edith

Sitwell und Marilyn Mon-

roe – und nicht zuletzt auf

ihre Krankheiten, die ihr

Leben beeinträchtigten und

weit vor der Zeit beende-

ten. Der Band enthält au-

ßerdem das Exposé zu

ihrem Romandebüt und

den Briefwechsel mit ihrem

Mann Reeves McCullers

aus den Jahren 1944 / 1945.

»Ein anrührendes

Dokument einer großen

Leidens- und Liebesge-

schichte.«

Brigitte, Hamburg

CarsonMcCullers

DieBallade vomtraurigen Café

Erzählung

DiogenesHörbuch

Gelesen vonElke

Heidenreich

»Eine der großartig-sten Geschichten, die

je in Amerika ge-schrieben wurden.«The New York Times

»Carson McCullersist ein Wanderer miteinem Rucksack voll

selbsternannterDämonen.«

Truman Capote

3 CD

Ungekürzt gelesen von Elke Heidenreich

3 CD, Spieldauer 169 Min.,€ (D) 19.90 / sFr 33.90*

ISBN 978-3-257-80014-2

Miss Amelias Café ist die

einzige Vergnügungsstätte

weit und breit. Dort ver -

kauft die unabhängige und

starke Frau ihren selbst-

gebrannten Schnaps, und

dort lebt sie mit Vetter

Lymon, einem kleinen

buckligen Mann, der gar

nicht ihr Vetter ist. Dann

jedoch kehrt ihr ehemaliger

Mann in die Stadt zurück.

– Eine tragische Dreiecks-

geschichte aus den ameri-

kanischen Südstaaten über

die im Leben ewig zu kurz

Kommenden, über Sehn-

sucht, Verrat, bittere

Enttäuschung und kurzes

Glück.

448 Seiten, Leinen€ (D) 19.90 / sFr 35.90*/ € (A) 20.50

Die gesammelten Er-

zäh lun gen von Carson

McCullers in einer schö-

nen Geschenkausgabe.

»Der vom Verlag auch

äußerlich schön gemachte

Band bietet eine erzähleri-

sche Perle nach der an-

deren. Hier wird fesselnde

Literatur vom Feinsten

präsentiert, Lesegenuss

pur.« Freie Presse, Chemnitz

Carson McCullers

WunderkindDie schönsten Erzählungen

DiogenesHörbuch

Gelesen vonElke

Heidenreich

»Dies hier ist lautlos, wie alles,

was das Mädchen aus Georgia

geschrieben hat, lautlos und lauter.«

Hans Magnus Enzensberger

4 CD

Ungekürzt gelesen von Elke Heidenreich

4 CD, Spieldauer ca. 292 Min.,ca. € (D) 26.90 / sFr 45.90*ISBN 978-3-257-80310-5

In Carson McCullers’

Erzählungen finden sich

Juwelen, die auch heute

noch hell strahlen – im

Schein von McCullers’

unnachahmlicher Poesie

und ihrer dem Welt-

schmerz abgerungenen

Lebensbejahung.

Carson McCullers

Das Herz istein einsamer

JägerRoman

DiogenesHörbuch

Gelesen vonElke

Heidenreich

»Ein großartiges Buch über die

Einsamkeit und die verzweifelte Suche

nach Liebe.«Angela Wittmann / Brigitte, Hamburg

7 CD

Ungekürzt gelesen von Elke Heidenreich

7 CD, Spieldauer ca. 480 Min.,ca. € (D) 34.90 / sFr 59.90*ISBN 978-3-257-80311-2

Carson McCullers’

berühmtester, unsterbli-

cher Roman.

»Ein großartiges Buch

über die Einsamkeit und

die verzweifelte Suche

nach Liebe.«

Angela Wittmann / Brigitte Hamburg

Carson McCullers als Hörbuch Gelesen von Elke Heidenreich

Page 15: Diogenes Booklet Carson McCullers

CarsonMcCullers

Die Ballade vomtraurigen Café

Diogenes

CarsonMcCullers

Die Ballade vomtraurigen Café

Diogenes

detebe 20142, 128 Seiten€ (D) 7.90 / sFr 13.90*/ € (A) 8.20

In der Hitze des amerika-

nischen Südens entwickelt

sich zwischen Miss Amelia,

dem Buckligen und dem

Kriminellen Macy eine

Drei ecks geschichte, voll

von einseitiger Anziehung

und gegen seitiger Absto-

ß ung.

CarsonMcCullers

GesammelteErzählungen

Diogenes

CarsonMcCullers

GesammelteGGErzählungen

Diogenes

detebe 23502, 448 Seiten€ (D) 10.90 / sFr 19.90*/ € (A) 11.30

Die gesammelten Erzäh-

lun gen von Carson Mc-

Cullers zum ersten Mal im

Taschenbuch.

»Carson McCullers’ Ge-

schichten zeugen von ih-

rem großen erzählerischen

Talent, ihrem knappen,

aber tief emotionalen Stil.«

Literaturen, Berlin

CarsonMcCullers

Das Herz istein einsamer

JägerRoman · Diogenes

CarsonMcCullers

Das Herz istein einsamer

JägerRoman · Diogenes

detebe 20143, 320 Seiten€ (D) 9.90 / sFr 17.90*/ € (A) 10.20

»Was für ein Roman. Ich

freue mich schon, es

demnächst wieder zu lesen

und Neues darin zu

entdecken.«

Elke Heidenreich

Diogenes

Carson McCullers

Wunderkindund andere Meistererzählungen

detebe 24165, ca. 208 Seitenca. € (D) 9.90 / sFr 15.90*/ € (A) 10.20

Die schönsten Erzählun-

gen der Meistererzählerin

Carson McCullers, darun-

ter ist Madame Zilensky

und der König von Finn-land eine der schönsten

Künstlernovellen der Welt-

literatur und Ein Baum, ein Felsen, eine Wolke eine

der rührendsten Liebesge-

schichten. Darin stellt ein

alter verwahrloster Mann

eine abstruse Theorie der

Liebe auf, die er in einer

magischen Nacht einem

Zeitungsjungen in einem

leeren Café erzählt.

Die Liebe und die verzwei-

felte Suche danach – dieses

zentrale Thema aus den

Romanen von Carson

McCullers steht auch im

Mittelpunkt ihrer meister-

haften Erzählungen.

FOTONACHWEISE

Cover / U4 / Seite 6 / 7 (Carson McCullers sitzend) / Seite 8 / 10: © Louise Dahl-Wolfe / Center of Creative Photography at the University of Arizona LibrariesSeite 2 / 12: © Henri Cartier-Bresson / Magnum PhotosSeite 4 / 5 / 8: Archiv Diogenes VerlagSeite 7 (Carson McCullers mit Arthur Miller, Marilyn Monroe und Tania Blixen): © Archiv für Kunst und Geschichte, BerlinSeite 9 (Carson McCullers): © Carl van Vechten, Library of Congress, Washington D. C.Seite 9 (Carson McCullers mit John Huston): © Jack McManus / Courtesy of The Irish TimesSeite 15: © Irving Penn

Alle Angaben ohne Gewähr© Diogenes Verlag AG Zürich

* unverbindliche Preisempfehlung (gilt für den sFr-Preis bei Büchern und für Hörbücher generell)

1959

Page 16: Diogenes Booklet Carson McCullers

»Carson McCullers ist eine Autorin, die mit anscheinend müheloser Sicherheit die Hauptsache in der Nebensache

ereignen.« Siegfried Lenz

»Wie alle genialen Dichter überzeugt sie uns davon, dass wir im Leben etwas übersehen haben, was ganz offen - kundig vorhanden ist. Sie hat das unerschrockene ›goldne Auge‹.« V. S. Pritchett

»Heute streitet man sich auch in Deutschland nicht mehr um Rang und Ruhm von Carson McCullers, deren erster Roman Das Herz ist ein einsamer Jäger bereits 1940 von renommierten Kritikern des englischen Sprachgebiets gepriesen wurde. Er machte die 23-Jährige auf der Stelle berühmt und gewissermaßen zur Kollegin großer Schrift-steller wie Dostojewskij, Melville und Faulkner, der selber ihr Werk verehrt hat.« Gabriele Wohmann

Best

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