wechselkurs und güterwirtschaftby veit; wolfgang maaß

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Wechselkurs und Güterwirtschaft by Veit; Wolfgang Maaß Review by: Heinz Lampert FinanzArchiv / Public Finance Analysis, New Series, Bd. 24, H. 2 (1965), pp. 352-353 Published by: Mohr Siebeck GmbH & Co. KG Stable URL: http://www.jstor.org/stable/40909932 . Accessed: 12/06/2014 22:17 Your use of the JSTOR archive indicates your acceptance of the Terms & Conditions of Use, available at . http://www.jstor.org/page/info/about/policies/terms.jsp . JSTOR is a not-for-profit service that helps scholars, researchers, and students discover, use, and build upon a wide range of content in a trusted digital archive. We use information technology and tools to increase productivity and facilitate new forms of scholarship. For more information about JSTOR, please contact [email protected]. . Mohr Siebeck GmbH & Co. KG is collaborating with JSTOR to digitize, preserve and extend access to FinanzArchiv / Public Finance Analysis. http://www.jstor.org This content downloaded from 195.78.109.54 on Thu, 12 Jun 2014 22:17:18 PM All use subject to JSTOR Terms and Conditions

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Wechselkurs und Güterwirtschaft by Veit; Wolfgang MaaßReview by: Heinz LampertFinanzArchiv / Public Finance Analysis, New Series, Bd. 24, H. 2 (1965), pp. 352-353Published by: Mohr Siebeck GmbH & Co. KGStable URL: http://www.jstor.org/stable/40909932 .

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352 Besprechungen

Andere Ziele als die innere und äußere Stabilität des Geldwertes erkennt Hol- trop für die Notenbankpolitik nicht an ; vor allem rechnet er das Ziel der Vollbe- schäftigung keineswegs zu den primären Aufgaben der Geldpolitik. Er behandelt die Instrumente der Notenbankpolitik, die Indikatoren, an denen sie sich orientiert, die Zielkonflikte und Mittelkollisionen und die Einflüsse, die von der Finanzpolitik der öffentlichen Hand und von der Entwicklung des Weltwährungssystems aus- gehen ; alle Geldinstitute, die nicht reine Sparkassen sind, gehören nach seiner An- sicht unter die Kontrolle der Notenbank. Als Maßstab schlägt er die Umschlags- häufigkeit der Einlagen vor ; sobald diese im Durchschnitt öfter als einmal im Jahre umgeschlagen werden, müsse die Notenbank „Verdacht schöpfen" und die betref- fenden Institute ihrer Kontrolle unterwerfen.

Von den Indikatoren, an denen sich die Notenbank orientiert, um drohende Gefahren für den Geldwert rechtzeitig zu erkennen, nennt der Verfasser ausdrück- lich auch die gesamtwirtschaftliche Liquidität, d.h. das Verhältnis zwischen Bar- geld und Buchgeld im Besitz von Nichtbanken und dem Volkseinkommen ; in den Niederlanden ist diese Relation verhältnismäßig konstant etwa 45: 100, in den USA 54: 100, dagegen in Deutschland nur 28: 100. Sobald diese ,, Nor maisätze" beträcht- lich überschritten oder unterschritten werden - für die Niederlande beispielsweise um 4 Punkte nach unten oder um 2 Punkte nach oben - spiegelt sich darin ein ge- fährliches Ungleichgewicht, das der Notenbank Anlaß zum Einschreiten geben kann.

Zum Problem der angeblich unzureichenden „internationalen Liquidität" er- klärt der Verfasser mit erfrischender Deutlichkeit, daß zur Zeit (1962) von einem Mangel an internationalen Zahlungsmitteln gar keine Rede sein könne; eher sei zu viel „internationale Liquidität" vorhanden. Da es aber immer Länder gebe, die der Versuchung zur Inflation nicht widerstehen können, werde es auch immer Länder mit Zahlungsbilanzdefiziten geben, die sich dann über einen „Mangel an internatio- naler Liquidität" beklagen. Daß kein Land auf längere Sicht monetär über seine Verhältnisse leben kann, ist jedoch nicht ein Fehler der internationalen Währungs- ordnung, sondern eine Selbstverständlichkeit; nur der heilsame Zwang zur Erhal- tung der eigenen Liquiditätsposition vermag die monetäre Disziplin genügend zu sichern.

Günter Schmölders

Wolfgang Maaß: Wechselkurs und Güter wir tschaft. Institut für das Kredit- wesen (Prof. Dr. Veit), neue Schriftenfolge. Frankfurt/M. 1963. Fritz Knapp Verlag. 132 Seiten. Das Institut für das Kreditwesen von Professor Dr. Otto Veit legt eine neue Arbeit

vor, in der sich Wolf gang Maaß mit der Frage auseinandersetzt, ob festen oder beweg- lichen Wechselkursen der Vorzug zu geben ist.

Die unter Verwendung umfangreicher Literatur und unter erkennbarem Zeit- aufwand angefertigte Arbeit holt sehr weit aus. In der rein güterwirtschaftlichen Be- trachtung des Kapitels I („Der Wechselkurs als Ausdruck realer Tauschrelationen") werden die wirtschaftlichen Beziehungen in einer Naturaltauschwirtschaft analysiert. Es wird gezeigt, daß der Wechselkurs Ausdruck realer Tauschrelationen ist.Kapitel II („Wechselkurs und Geldwert") stellt die Verbindung zwischen Wechselkurs und Geld- wert her. Das Geld wird hier als ein Gut definiert, das sich nur nach dem Grad der Liquidität von anderen Gütern unterscheidet, da es Träger eigenen Nutzens und knapp ist. Maaß zeigt dann, daß wie die binnenwirtschaftliche, so auch die außenwirt- schaftliche Liquidität in Form von Devisen durch Verbrauchsverzichte geschaffen wird und daß auch den Devisen Gutscharakter (Nützlichkeit und Knappheit) zu- kommt, so daß sich Devisenmärkte nur graduell von Gütermärkten unterscheiden und der Wechselkurs den Regeln folgen muß, die für jede Preisbildung gelten. Kapitel III („Wechselkurs und Einkommensgestaltung") legt dann die Wirkungen von Ausgabenänderungen auf Einkommen, Preise und Zinssätze dar und analysiert die Wirkungen von Änderungen dieser Größen auf den Wechselkurs. Es wird veran- schaulicht, daß Ausgabenänderungen Störungen im zwischenstaatlichen Waren- und

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Besprechungen 353

Zahlungsverkehr verursachen, die durch den Mechanismus der Einkommen und Preise, der Zinssätze und des Wechselkurses ausgeglichen v/erden. In Kapitel IV („Der Gleichgewichtswechselkurs") wird das Konzept des Gleichgewichtswechsel- kurses dargestellt, wobei zwischen kurz- und langfristigem Gleichgewichtskurs unter- schieden wird. Der Autor kommt zu dem Ergebnis, daß das außenwirtschaftliche Gleichgewicht aus einem freien Spiel der Kräfte resultiert und u.a. durch den Wech- selkursmechanismus erreicht wird. Voraussetzung ist allerdings, daß Export und Import der Handel treibenden Länder hinreichend elastisch sind. Diese Elastizität werde jedoch durch die Handelspolitik beeinträchtigt. In Kapitel V („Feste oder bewegliche Wechselkurse") nimmt Maaß zu den Argumenten für und gegen freie Wechselkurse Stellung; er vertritt die Auffassung, daß feste Wechselkurse jeder an- deren Regelung vorzuziehen sind.

Bei der vorliegenden Arbeit handelt es sich um eine gut aufgebaute, klar und dennoch komprimiert formulierte Studie über die Wirkungen eines freien Wechsel- kurses sowie über die Wirkungen von Ausgabenänderungen auf Wechselkurs- und Zahlungsbilanzgleichgewicht, in der die wesentlichsten Wechselkurs- und Zahlungs- bilanzausgleichstheorien auf Übereinstimmungen und Abweichungen geprüft wer- den, und zwar stets unter dem die Arbeit beherrschenden Aspekt, Geld und Devisen seien Güter, die sich nur graduell von anderen Gütern unterscheiden.

Die Heranführung an das Wechselkursproblem in den ersten beiden Kapiteln erscheint uns unnötig ausführlich, wie die Arbeit überhaupt stellenweise durch eine lehrbuchartige, nicht immer themenbezogene Breite gekennzeichnet ist (ζ. Β. werden auf Seite 58 die Wirkungen einer Ausgabenerhöhung auf das Volkseinkommen für eine Arbeit über Wechselkursprobleme zu ausführlich erklärt).

Nicht überzeugend scheinen uns die Argumente für feste bzw. gegen nicht feste Wechselkurse zu sein. Das liegt wohl vor allem daran, daß der Autor die Ergebnisse seiner theoretischen Überlegungen auf die politische Wirklichkeit überträgt, ohne die für eine Entscheidung des Wechselkursproblems erforderlichen wirtschaftspolitischen Fakten ausreichend zu berücksichtigen. Die wirtschaftspolitischen Instanzen der meisten Länder haben sich bisher nicht so verhalten, wie es bei einem System fester Wechselkurse notwendig ist, um gleichzeitig eine Inflationierung der Währungen zu verhindern. Als Voraussetzung für ein funktionierendes Währungssystem mit festen Wechselkursen führt Maaß an, „daß die führenden Welthandelsländer auf die Ein- kommen einzuwirken vermögen, ohne daß die Beschäftigung nennenswert beeinflußt wird. Hiermit ist jedoch zu rechnen, wenn die Einkommen in allen Ländern infolge des natürlichen Wachstumsprozesses ständig sich vermehren. Nach einem Zahlungs- bilanzdefizit genügt es dann, wenn die inländische Einkommenserhöhung verlang- samt werden kann, während nach einem Zahlungsbilanzüberschuß die Expansion lediglich beschleunigt werden muß." Wir bezweifeln nicht nur, daß mit einer ständi- gen Vermehrung der Einkommen in allen Ländern infolge des natürlichen Wachs- tumsprozesses zu rechnen ist, sondern auch, daß die bedeutendsten Volkswirtschaf- ten zu einer Verlangsamung der Einkommenserhöhung bereit sind bzw. bereit sein können. Bis zur Stunde müssen wir von der Erfahrungstatsache ausgehen, daß eine auf Freiwilligkeit beruhende internationale Koordinierung der Konjunktur- und Wachstumspolitik utopisch ist. Da aber „ein internationales Währungssystem ohne den Zwang zu einer konjunkturpolitischen Zusammenarbeit den Keim zu späteren Konflikten bereits in sich" trägt (S. 100), erscheint uns das Eintreten des Verfassers für feste Wechselkurse nicht zwingend.

Den grundsätzlichen Wert der Arbeit als einer theoretischen Studie läßt diese Kritik unberührt, da sie sich nur gegen die wirtschaftspolitischen Schlußfolgerungen des § 4 im letzten Kapitel der besprochenen Arbeit richtet.

Heinz Lambert

Ian Shannon: International Liquidity. A Study in the Economic Functions of Gold. Melbourne, Canberra, Sydney 1964. F. W. Cheshire. 143 Seiten. Der Verfasser kritisiert in diesem Buch die bestehende Welt Währungsordnung,

untersucht die wichtigsten Möglichkeiten zu ihrer Verbesserung und begründet

23 Finanzarchiv N. F. 24 Heft 2

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