nternetgestiitzter diskurs ,,klimavertragliche

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/nternetgestiitzter Diskurs ,,Klimavertragliche Energieversorgung” Ergebnisse und Auswertung der Praxis- Pilotstudie Jens Beckmann, Elmar Wienhofer Nr. 150/ Dezember 1999 Arbeitsbericht ISBN 3-932013-91-3 ISSN 0945-9553

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Page 1: nternetgestiitzter Diskurs ,,Klimavertragliche

/nternetgestiitzter Diskurs,,Klimavertragliche Energieversorgung”

Ergebnisse und Auswertung der Praxis-Pilotstudie

Jens Beckmann, Elmar Wienhofer

Nr. 150/ Dezember 1999

ArbeitsberichtISBN 3-932013-91-3

ISSN 0945-9553

Page 2: nternetgestiitzter Diskurs ,,Klimavertragliche

Akademie fur Technikfolgenabschatzungin Baden- Wiirttemberg

Industriestr. 5,70565 Stuttgart

Tel.: 0711 ● 9063-0, Fax: 0711 e 9063-299

E-Mail: info @ta-akademie.de

http: //www.ta-akaclemie.de

Die Akademie fur Techni~olgenabschatzung in Baden- Wurttetnberg gibt in loser Folge

Aufsatze und Vortrage von Mitarbeitern sowie ausgewahlte Zwischen- und Abschluss-

berichte von durchgefiihrten Forschungsprojekten als Arbeitsberichte der Akademie her-

aus. Diese Reihe hat das Ziel, der jeweils interessierten Fachoffentlichkeit und dem

breiten Publikum Gelegenheit zu kritischer Wurdigung und Begleitung der Arbeit der

Akademie zu geben. Anregungen und Kommentare zu den publizierten Arbeiten sind

deshalb jederzeit willkommen.

Page 3: nternetgestiitzter Diskurs ,,Klimavertragliche

DISCLAIMER

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Page 4: nternetgestiitzter Diskurs ,,Klimavertragliche

Inhaltsverzeichnis

1

2

3

3.1

3.2

3.2.1

3.2.2

3.3

3.3.1

3.3.2

3.4

3.4.1

3.4.2

3.4.3

3.5

3.5,1

3.5.2

3.5.3

3.5.4

3.5.5

4

4.1

4.2

4.2.1

4.2.2

4.2.3

4.2.4

4.2.5

Zusammenfassung .................................................................................................5

Einfiihrung ............................................................................................................. 9

Konzeption und Durchfiihrung .......................................................................... 11

Ablaufplan .............................................................................................................. 11

Teilnehmer ............................................................................................................. 13

Konzept .......................................................................................................... 13

Teilnehmergewinnung ........................................................................................... 14

Netzzugange ........................................................................................................... 1.S

Konzept .......................................................................................................... 15

Realisierung .......................................................................................................... 16

Informationsvermittlung ........................................................................................l7

Konzept .......................................................................................................... 17

Angebotene Infoseiten ........................................................................................... 18

Nutzung des Informationsangebots ........................................................................2l

Discussion ..............................................................................................................22

Konzept ..........................................................................................................22

Technische Realisierung ........................................................................................23

Einfiihrungstreffen .................................................................................................24

Zwischen- und Abschlusstreffen ............................................................................25

Internet-Diskurs .....................................................................................................26

Ergebnisse und Erfahrungen ..............................................................................35

Realisierung web-basierter Kommunikation .........................................................35

Bewertung des Verfahrens .....................................................................................37

Ablaufplan ..........................................................................................................37

Teilnehmer ..........................................................................................................38

Netzzugange ..........................................................................................................38

Informationsvermittlung und Moderation ..............................................................39

Discussion ..........................................................................................................4o

.

Page 5: nternetgestiitzter Diskurs ,,Klimavertragliche

4.3 Anforderungsprofil an Diskurse der TA-Akademie im WWW .............................41

4.3.1 Elemente ..........................................................................................................41

4.3.2 Gruppen /Foren .....................................................................................................4l

4.3.3 Teilnehmer ..........................................................................................................41

4.3.4 Zugriffe ..........................................................................................................42

4.3.5 Adminstratorenfunktionen und .rechte ..................................................................42

4.3.6 Datensicherung ......................................................................................................42

4.3.7 Technik ..........................................................................................................42

4.4 Ausblick .................................................................................................................43

5 Inhaltliche Ergebnisse des Internetdiskurses ,,Klimavertragliche Energie-versorgung” .......................................................................................................... 45

5.1 Textbeitriige ...........................................................................................................46

5.1.1 Thema: Grundlagen ...............................................................................................46

5.1.2 Verkehr ..........................................................................................................53

5.1.3 Umwandluna . ..........................................................................................................66

52 Tei]nehmerszenarien ..............................................................................................76

5.~. 1 Darstellung ..........................................................................................................77

5.2.2 Bilanzierung ..........................................................................................................79

5.3 Zusammenfassung der Ergebnisse .........................................................................8O

5.3.1 Grundlagen .......................................................................................................... 80

5.3.2 Verkehr ..........................................................................................................8l

5.3.3 Umwandlung ..........................................................................................................82

5.3.4 Zentrale Forderungen .............................................................................................84

Anhang ........................................................................................................................... 85

Daten der Teilnehlnerszenarien .......................................................................................85

Teilnehmerbefragung ......................................................................................................88

Teilnehmerstatistik ..........................................................................................................88

.

Literatur ......................................................................................................................... 91

Page 6: nternetgestiitzter Diskurs ,,Klimavertragliche

Zusammenfassung / Summary 5

1 Zusammenfassung

Das Projekt ,,Internetgestiitzter Diskurs” sollte den Weg zu einer intensiveren Nut-

zung des Internets als Diskursmedium bahnen. Ein konstituierendes Element der

Methode des in diesem Kontext erprobten internetgestiitzten Diskurses ist die Com-

bination von realer mit netzgestiitzter Kommunikation. Sie hat die in sie gesetzten

Erwartungen einer hoheren Verbindlichkeit der Teilnahme, der Vermeidung von

Kommunikationspathologien’ und der Initiierung und Untersttitzung von Gruppen-

prozessen voll erfullt.

Solange der Verbreitungsgrad von Internetanschliissen noch nicht den des Telefons

erreicht hat, ist aus Griinden einer demokratischen Teilnahme-Chancengleichheit an

gesellschaftlichen Diskursen zur Technikfolgenbewertung die Bereitstellung von

Netzzugangen durch den Veranstalter unumganglich. Im Interesse einer kontinuierli-

chen Discussion sind unbeschrankte Zugangsmoglichkeiten zum Internet notwendig.

Dieses Ziel kann durch die abendliche Mitbenutzung von Rechnerraumen z.B. in

Volkshochschulen nur unzureichend erftillt werden. Zusatzliche Kooperationen mit

Internetcafes, Bibliotheken, Kommunen und anderen Betreibern offentlicher Netzzu-

gange konnten bier Abhilfe schaffen.

In der Pilotstudie wurde auf den Einsatz von Multimedia-Elementen (Video, Ton,

Animationen) verzichtet, urn den Aufwand fi.ir die Erstellung zu begrenzen und zu

hohe Anforderungen an die Kapazitat der verwendeten offentlichen Netzzugange zu

vermeiden. Gro13er angelegte Internetdiskurse rechtfertigen aber einen gro13eren

Aufwand fi.ir die Erstellung von Materialien. Daher sollten bei weiteren netzgesttitz-

ten Diskursen Multimedia-Elemente i.iberall dort Verwendung finden, wo dies didak-

tisch sinnvoll ist und zur Verdeutlichung von Sachverhalten beitragt.

Urn die Diskussionen aller Teilgruppen zusammenzuftihren, ist es sinnvoll, einen

Moderator fiir das Forum im Netz einzusetzen. Er sollte bei den Einfiihrungstreffen

vor Ort anwesend sein, damit er den Teilnehmern am Diskurs personlich bekannt ist.

Weitere Gruppentreffen vor Ort konnen durch ein Gruppenmitglied organisiert und

moderiert werden. AHerdings muss durch entsprechende Vereinbarungen sicherge-

stellt werden, class der Ablauf und die Ergebnisse solcher lokaler Treffen allen ande-

ren Teih-tehmern und dem Moderator im Netz zuganglich gemacht werden.

‘ Unter Kommunikationspathologien werden bier Missverstandnisse und verbale Eskalierungen ver-standen, die aufgrund mangelnder Kontextinformation, fehlepder Nuancierungsmoglichkeit gegen-iiber dem gesprochenen Wort oder such der Anonymitat von Verfassern der Beitrage entstehen.

Page 7: nternetgestiitzter Diskurs ,,Klimavertragliche

6 Zusammenfassung / Summary

Im Ergebnis kann festgestellt werden: Netzgesttitzte Diskurse sind technisch und

methodisch realisierbar und sinnvoll. Die wesentlichen Elemente des Verfahrens

haben ihre Praxistauglichkeit unter Beweis gestellt. Wo sich Mange] und Verbesse-

rungsbedarf gezeigt haben, kann das Verfahren modifiziert werden. Dies betrifft ins-

besondere die Punkte:

+ Belebung der Discussion durch synchrone Elemente (Chats)

+ Stiirkere Einbindung der Kleingruppendiskussion vor Ort

+ Verbesserte Expertenunterstutzung (online) such wahrend des Verfahrens

+ Verbesserte Netzzugangsmoglichkeiten fur die Teih-tehmer

+ Am Kriterium der Reprasentativitat und der Fairness orientierte Teilnehmeraus-

wahl.

Mit diesen Modifikationen sttinde mit dem internetgestutzten Diskurs ein Verfahren

zur Verfugung, das dazu beitragen konnte, dem Diskursauftrag der Akademie besser

und mit langerfristig reduziertem Aufwand Rechnung zu tragen.

Summary

The project “Internet-Based Discourse” is supposed to pave the way for a more inten-

se usage of discourse within the medium Internet. In this context a constitutive ele-

ment of the method is to try out an Internet-Based Discourse in combination of real

and Internet-based communication. This new method fully fulfilled the expectations

put into it, which are a higher commitment of participation, the avoidance of com-

munication pathologies and the initiation and support of group processes.

As long as the distribution of access to the Internet has not reached that of the tele-

phone, the person organizing social discourses of technology assessment inevitably

has to provide access to the Internet for reasons of a democratic chance of equal op-

portunities for social groups to participate. In the interest of a continuous discussion,

unlimited access to the Internet is necessary. This goal cannot be reached sufficient y

by a joint use of computer rooms in the evenings, as is already the case at night

schools. Additional co-operations with Internet-caf6s, libraries, communes and other

pursuers of public access to the Internet could help at this point.

: Wha[ is meant by “communication pathologies” are misunderstandings and verbal escalations re-sulting from an incomplete context information and the lack of ways to differentiate the spoken wordor else the anonymity of the contributors.

Page 8: nternetgestiitzter Diskurs ,,Klimavertragliche

Zusammenfassung / Summary 7

This pilot-study did not apply multimedia elements (video, sound, animation) as to

limit the expenditure of making and to avoid too great demands on the capacity of

the public net access in use. However, Internet-Discourses laid out on a larger scale

justify a higher expenditure for the preparation of material. Therefore, for further

Internet-Based Discourses multimedia-elements should find use only where it makes

sense didactically and where it helps to clarify the facts.

To bring the various discussion groups together, it makes sense to apply a moderator

for the Internet-Forum. The moderator should be present at the introductory meetings

to be known personally by the discourse participants. Further group meetings may be

organised and moderated by a member of the group on the spot. Although, one has to

make sure by certain agreements that all other participants and moderators have ac-

cess to the course and results of such local meetings in the Internet.

To sum up: An Internet-Based Discourse makes sense technically and methodologi-

cally. The main elements of the method proofed to be apt for practice. The procedure

can be modified where imperfections and defects turned up. The following points are

concerned:

+ A stimulation of the discussion by synchronic elements (chats).

+ A stronger coverage of small group discussions on the spot.

+ An improvement of support by experts (online), also during the procedure.

+ An improvement of access to the Internet for the participants.

+ The main criteria for choosing participants should be “representative” and “fair”.

Remembering these modifications, an Internet-Based Discourse gives a method

which might help to fulfil the mission statement of the Center of Technology As-

sessment – discourse - better and with less effort in the long run.

Page 9: nternetgestiitzter Diskurs ,,Klimavertragliche

8 Zusammenfassung I Summary

Page 10: nternetgestiitzter Diskurs ,,Klimavertragliche

Einfiihrung 9

2 Einfuhrung

Ihrem Satzungsauftrag folgend, den gesellschaftlichen Diskurs i.iber Technikfolgen-

abschatzung zu initiieren und zu koordinieren, hat die TA-Akademie ein Projekt

,,Internetgestiitzter Diskurs zur Technikfolgenbewertung” durchgefiihrt. Uber die

bisher von ihr praktizierten Formen der Bi.irgerbeteiligung hinaus wurde in der ersten

Projektphase untersucht, ob und wie das sich rasant entwickelnde Medium Internet

Chancen fi.ir eine breitere Laienbeteiligung an Bewertungsprozessen bietet.

Erste Erkenntnisse zu Fragestellungen, ob und unter welchen Rahmenbedingungen

das Internet bier als ein innovative und praktikables Instrument genutzt werden

kann, konnten in einem in Cooperation mit der Gottlieb Daimler- und Karl Benz-

Stiftung in Ladenburg am 28./29.10.1997 durchgeftihrten Workshop ,,Chancen de-

mokratischer Beteiligung mit dem Internet?” gewonnen werden. Die Ergebnisse die-

ses Workshops wurden als Arbeitsbericht Nr. 104 (Marz 1998)J veroffentlicht und

dienten als Machbarkeitsstudie der Planung und Durchfiihrung der zweiten Projekt-

phase, deren Ergebnisse der Vorliegende Arbeitsbericht behandelt.

Eines der zentralen Ergebnisse der Machbarkeitsstudie war, class Diskurse im Netz

ohne Anbindung an bestehende oder neu zu konstituierende reale Gruppen (im Ge-

gensatz zu virtuellen’ Gemeinschaften) nur geringe Erfolgsaussichten im Hinblick

auf ein adaquates Diskursergebnis haben. Das Bestehen sozialer Beziehungen such in

der realen Lebenswelt ist bier von pragender Bedeutung fi.ir die Verbindlichkeit der

Beteiligung und die Relevanz der Diskursbeitrage.

Trotz der mittlerweile ca. 8 Millionen Internetnutzer in Deutschland ist dieses Me-

dium noch keineswegs allgemein verbreitet. Will man Beteiligungschancen an Dis-

kursen aber nicht nur auf diese acht Millionen begrenzen, ist die Bereitstellung of-

fentlicher Netzzugange fur alle potentiellen Diskursteilnehmer derzeit eine unab-

dingbare Voraussetzung. Diese kann heute durch die Nutzung offentlicher Zugange

in Bibliotheken, Volkshochschulen, Internet-Cafes und anderen Einrichtungen ge-

wahrleistet werden. Fur die Realisierung ist eine Cooperation mit einem Partner vor

Ort erforderlich, der die notige Ausstattung zur Verfligung stellen und such betreuen

kann.

‘ Wienhofer, Elmar; Beckmann, Jens: Internetgestutzter Diskurs zur Technikfolgenbewertung. Ar-beitsbericht Nr. 104, Stuttgart 1998.

‘ Der Begriff ,,virtuelle Gemeinschaft” wurde mit dem gleichnamigen Buch von Howard Rheingoldbekannt. Er bezeichnet dort letztlich alle Formen der computergestutzten Kommunikation. Vgl.Rheingold, Howard: The Virtual Community: Homesteading on the Electronic Frontier. Readingh,Mass. (Addison-Wesley) 1993.

Page 11: nternetgestiitzter Diskurs ,,Klimavertragliche

10 Einfiihrun~

Wie alle anderen Diskursvorhaben der Akademie sind such die netzgesti,itzten Dis-

kurse dann sinnvoll, wenn sie in wissenschaftliche Projekte der Akademie einge-

bunden sind, urn Inhalte bereitstellen und Ergebnisse fundiert auswerten zu konnen.

Internetgestutzte Diskurse konnen dabei das Instrumentarium der Akademie fi.ir pro-

jektbezogene Kommunikations- und Diskursaktivitaten erweitern.

Zur Konkretisierung und

die hat die Akademie im

gestiitzten Diskurs zum

Operationalisierung dieser Ergebnisse der Machbarkeitsstu-

Oktober und November 1998 als Pilotstudie einen internet-

Thema ,,Klimavertragliche Energieversorgung in Baden-

Wiirttemberg” durchgefuhrt. Dabei wurde besonderer Wert auf die Verknupfung der

Diskussionsphasen im Internet mit Treffen der Teilnehmer vor Ort und auf die Be-

reitstellung offentlicher Netzzugtinge gelegt.

Das Pilotprojekt wurde in Cooperation mit den Volkshochschulen Heidelberg, Met-

zingen, Reutlingen und Schorndorf durchgefiihrt. Die beteiligten Volkshochschulen

stellten Computer- bzw. Internetarbeitsplatze fiir die Diskursteilnehmer und die da-

zugehorige Betreuung vor Ort zur Verfugung. Die Einladung der Teilnehmer erfolgte

mit Unterstutzung der ortl ichen Volkshochschulen durch Veroffentlichung in deren

Prog,rammen sowie je nach ortlichen Gegebenheiten zusatzlich such uber Plakataus-

hiinge und die Lokalpresse. Auch die ,,realen” Treffen (Einfuhrungs-, Zwischen- und

Abschlusstreffen) fanden in den Raumen des Volkshochschulen statt. Sie wurden

durch Mitarbeiter der Akademie und der jeweiligen Volkshochschule gemeinsam

vorbereitet und durchgefuhrt. Die inhaltliche Grundlage fur die Pilotstudie bildete

das 1996 durchgefuhrte Btirgerforum ,,Klimavertragliche Energieversorgung in Ba-

den-Wurttemberg”. ‘

‘ Vgl. Burgerforum Klirnavertriigjiche Encrgieversorgung, Teil 1: Biirgergutachtcn. Hrsg. von ttcrAlalemie fur Tcchnikfolgenabschiitzung in Baden-Wurttemberg, Stuttgart Februar 1997 (ISBN 3-93024 1-74-9) sowie Burgerforum Klimavertriiglichc Energieversorg,ung, Teil 3: Documentation zumBurgergutachten. Hrsg. von der Akademie fur Technikfolgenabscbiitzung in Baden-Wiirttemberg,S[uttgar[ Oktober 1997 (ISBN 3-932013-06-9)

Page 12: nternetgestiitzter Diskurs ,,Klimavertragliche

Konzeption und Durchflihrung 11

3 Konzeption und Durchfuhrung

Das im Folgenden skizzierte Konzept fiir die Durchfiihrung der Pilotstudie basiert

auf den Ergebnissen der bereits erwahnten Machbarkeitsstudie, in der sich folgende

Schwerpunkte abzeichneten:

+ Combination von realer und netzgestiitzter Kommunikation

+ Bereitstellung offentlicher Netzzugange fur die Diskursteilnehrner

+ Begrenzung des Teilnehmerkreises

sowie als Schlussfolgerung aus den ersten

+ Konzentration auf wenige Standorte

+ Cooperation mit lokalen Partnern

beiden Punkten:

Die Grundkonzeption wurde in Cooperation mit dem Volkshochschulverband Ba-

den-Wtirttemberg sowie den Volkshochschulen Heidelberg, Metzingen, Reutlingen,

Schorndorf und Stuttgart erarbeitet. Zu diesem Zweck fand am 28. April 1998 ein

Workshop mit Vertretern der genannten Volkshochschulen und des Volkshochschul-

verbandes in den Raumen der Akademie statt, auf dem ein Durchfiihrungsplan er-

stellt und beschlossen wurde.

In der Durchfi.ihrung des Pilotprojektes ergab sich eine Reihe von Anderungen ge-

gentiber der Grundkonzeption. Diese Anderungen mussten teilweise aufgrund der

Bedingungen vor Ort vorgenommen werden, teilweise wurden sie such von den

Teilnehmern eingefordert. Mit ihren Auswirkungen und mit den Schlussfolgerungen

fiir eine Konzeption eventueller neuer Internet-Foren befasst sich der letzte Abschnitt

dieses Kapitels.

In die Darstellung und Bewertung des Ablaufs fliessen neben den Erfahrungen aus

der Organisation und Durchfiihrung der Foren und der Eindrucke aus den Abschluss-

treffen such die Ergebnisse der nach Abschluss des Pilotprojektes durchgeftihrten

schriftlichen Teilnehmerbefragung ein.

3.1 Ablaufplan

Ausschlie131ich im virtuellen Raum stattfindende Kommunikation ohne unmittelbaren

Bezug zur Lebenswelt der Teilnehmer ist mit Risiken behaftet, welche die Qualitat

eines Diskurses ernsthaft gefahrden konnen. Hier sind insbesondere zu nennen:

Page 13: nternetgestiitzter Diskurs ,,Klimavertragliche

12 Konzeption und Durchtiihruniz

+ Geringe Verbindlichkeit der Teilnahme durch den niederschwel ligen Ein- ttnd

Ausstieg aus der Discussion.

+ Keine Verantwortung der Teilnehmer fur ihre Au13erungen au13erhalb des virtu-

ellen Raumes.

+ ,,Kommunikationspathologien” und Missverstandnisse.

Dem Ablaufplan der Foren lag daher die Idee zugrunde, den Diskurs tiber das Netz

mit Phasen realer face-to-face-Kommunikation zwischen den Teilnehmern zu ver-

binden. Zwei Diskursphasen im Netz zu je drei bis vier Wochen sollten mit Einfuh-

rungs-, Zwischen- und Abschlusstreffen an den jeweiligen Durchfuhrungsorten kom-

biniert werden. Wahrend das Einfiihrungstreffen insbesondere dem Kennenlernen der

Teilnehmer untereinander sowie der Einfuhrung in Thema und Methode dienen soll-

te, standen bei der Planung der Zwischen- und Abschlusstreffen der Erfahrungs-

austausch und das Gesprtich iiber den jeweils erreichten Diskussionsstand im Mittel-

punkt. Auf dem Abschlusstreffen war daruber hinaus die ,,Verabschiedung” eines

eventuellen Ergebnisses vorgesehen.

Das inhaltliche Programm des gesamten Diskurses orientierte sich stark am Ablauf

der 1996 von der Akademie durchgefuhrten Burgerforen ,,Klimavertriigliche Ener-

gieversorgung in B aden-Wurttemberg”. Nach einer allgemeinen Einfiihrung in The-

matik und Methode und der Discussion der Grundlagen des Energiesystems in der

ersten Arbeitseinheit sollten exemplarisch zwei Kernbereiche behandelt werden:

Kernenergie und Energie-umwandlung sowie Verkehr. Die letzte Arbeitseinheit war

der Zusammenfassung der Ergebnisse in Form eines ,,Teilnehmerszenarios” unter

Einbeziehung weiterer Teilbereiche des Energiesystems vorbehalten. Fur jede dieser

Arbeitseinheiten waren zwei bis drei Wochen vorgesehen.

Darauf basierend wurde in Absprache mit den beteiligten Volkshochschulen folgen-

der Zeitplan entwickelt.:

KW 39/40 Einfiihrungstreffen in den beteiligten Volkshochschulen (je Ort 1 ocler2

Abende)

KW40/41 Internet-Diskurs: (hundlagen

KW41 /42 Internet-Diskurs: Verkehr

KW 43 Zwischentreffen in den beteiligten Volkshochschulen (jeweils I Abend)

KW 44 /45 Internet-Diskurs: Kernenergie und Energieumwandlung

KW 45 /46 Internet-Diskurs: Abschlussdiskussion, Erstellung von Teilnehmerszenarien

KW 47 Abschlusstreffen (jeweils 1 Abend)

Wtihrend der Internet-Phasen wurden Uberschneidungen urn jeweils eine Woche

eingeplant, urn Leerltiufe zu vermeiden. Das Diskussionsforum sollte au(3erdem

Page 14: nternetgestiitzter Diskurs ,,Klimavertragliche

Konzeptionund Durchfi.ihrung 13

durchgehend - such wahrend der ,,realen” Treffen - offen bleiben, so class die Uber-

gange zwischen den einzelnen Phasen fliessend waren.

Weitergehende Planungen fiir den Ablauf der Internet-Phasen wurden nicht vorgege-

ben. Hier sollten flexibel das Zeitbudget und die Interessenlage der Teilnehmer eben-

so wie die VerfUgbarkeit der Netzzugange in den Volkshochschulen beriicksichtigt

werden.

3.2 Teilnehmer

3.2.1 Konzept

Biirgerforen arbeiten in der Regel mit einem aus einer definierten Grundgesamtheit

im Zufallsverfahren ausgewahlten Teilnehmerkreis. Durch dieses Verfahren SO1leine

annahernde repriisentative und heterogene Auswahl erreicht werden. Die Teilneh-

merzahl je Gruppe ist auf ca. 25 Teilnehmer beschrankt, urn gute Arbeitsbedingun-

gen und eine optimale Betreuung bieten zu konnen sowie Gruppenbildung und Iden-

tification mit der Gruppe zu untersttitzen. Ahnliche Anforderungen miissen such an

ein netzbasiertes Forum gestellt werden, urn den Anforderungen an einen Diskurs

und insbesondere dem Gebot der Fairness gerecht zu werden.

Im Pilotprojekt wurde aus verschiedenen Grtinden von der Umsetzung dieser Anfor-

derung abgesehen. Im Mittelpunkt stand bier nicht die Erarbeitung eines wissen-

schaftlich und/oder politisch relevanten Ergebnisses, sondern die Erprobung des In-

strumentariums, so class ein reprasentativer Teilnehmerkreis nicht erforderlich war.

Dari.iber hinaus stellten gerade diese Situation und der Umgang mit einem noch un-

erprobten Verfanren hohe Anforderungen an die Motivation der Teilnehmer, die - so

die Erwartung - bei einer offentlichen Ausschreibung und bei freiwilliger Teilnahme

eher vorausgesetzt werden konnte.

Aus diesen Griinden und urn den organisatorischen Aufwand in vertretbaren Grenzen

zu halten, wurden drei Wege der Teilnehmergewinnung beschritten, und zwar Einla-

dungen fiber

+ die Volkshochschulen,

+ die lokale Presse in den Durchftihrungsorten und

+ iiber das Internet.

Die Teih-tehmerzahl wurde in Absprache mit den beteiligten Volkshochschulen auf

10 bis 12 Teilnehmer je Durchfuhrungsort beschrankt. Die mafigeblichen Grossen

Page 15: nternetgestiitzter Diskurs ,,Klimavertragliche

14 Konzeption unrt Durchfithrung

waren dabei die Kapazitat der Rechnerraume und der Netzzugange in den Volks-

hochschulen sowie die Betreuungsmoglichkeiten vor Ort und im netzgestutzten Dis-

kurs. Die Beteiligung am Diskurs sollte ftir die Teilnehmer kostenlos sein.

3.2.2 Teilnehmergewinnung

Ab August 1998 erfolgten Einladungen uber die Programme der Volkshochschulen

fi.ir das Wintersemester 1998/99. Thematisch waren diese Ankundigungen den The-

men bereichen Politik, Umwelt, Lokale Agenda 21 zugeordnet. Die genaue Zuord-

nung im Einzelfall war den Projektleitern in den Volkshochschulen i,iberlassen, eben-

so die Form der Plazierung als Sonderveranstaltung oder im Rahmen des regularen

Programms. Au13erdem wurden in allen Orten Pressemitteilungen der Akademie ver-

offentlicht. Erganzend organisierte die Volkshochschule Reutlingen eine Presse-

konferenz mit drei lokalen Zeitungen. In Schorndorf wurde auf Initiative der zusttin-

digen VHS-Projektleiterin eine Plakatierungsaktion durchgefuhrt.

Einen Uberblick uber die Teilnehmeransprache durch die beteiligten Volkshoch-

schulen zeigt die folgende Tabelle.

Ort Thematische Zuordnung Sonstige Mafinahmen

Stuttgart Politik und Gesellschaft keine

Schwerpunktthema

Schorndorf Lokale Agenda21 Hervorhebung im Programm; Pla-

kataktion

Heidelberg Allgemeine und politische Bildung Keine

Semesterschwerpunkt: Erneuerbare

Energien

Metzingen VHS-Forum Zusatzlicher Hinweis auf der Titel-

seite des Programmheftes

ReutIingen Gesellschaft / Politik / Kultur Pressekonferenz mit lokalen Zeitun-

Zukunftsf~higes Reutlingen gen

Online erfolgte die Ansprache der Teilnehmer uber die Webseite der Akademie (Ein-

stiegsseite), uber eine entsprechende Mitteilung in den einschlagigen Newsgroups

zum Thema Umwelt, Klima und Energie sowie in ausgewtihlten deutschen Politik-

Newsgroups. In einem Fall entspann sich daraus eine kurze Discussion in einer der

Gruppen; ansonsten blieb das Interesse gering. Als Ursachen hierfi-ir konnen mit ei-

niger Wahrscheinlichkeit angenommen werden:

Page 16: nternetgestiitzter Diskurs ,,Klimavertragliche

Konzeption und Durchfuhrung 15

Im Usenet ,,losgetretene” Diskussionen mi.issen such dort gefuhrt werden. Verla-

gerungen auf ein anderes Medium sind nicht gerne gesehen und daher erfolglos.

Die Struktur der Akademie-Foren (geschlossener Teilnehmerkreis, Anmeldung

erforderlich, moderierte und strukturierte Discussion) ist der des Usenet entge-

gengesetzt und spricht daher diese Benutzerkreise nicht an.

Die Notwendigkeit der Teihmhme an den Pr&senzveranstaltungen schlie13t die

Mehrzahl der Teilnehmer an den angesprochenen Newsgroups von der Teil-

nahme aus.

Die Bindung an eine Institution stosst auf Misstrauen.

Die Anki.indigung auf der Akademie-Homepage fiihrte zu einigen Anfragen, aber

nicht zu einer Teilnahme. Zu den Griinden lasst sich wenig sagen, da Informationen

iiber die Benutzerstruktur der Akademieseiten nicht vorliegen; zumindest Punkt drei

der o.a. Griinde dih-fte aber such bier Gi.iltigkeit haben.

Letztlich meldeten sich 35 Teilnehmer aus vier der ursptiinglich geplanten fiinf

Durchfiihrungsorte an. Alle Anmeldungen erfolgten aufgrund der Veroffentlichungen

der ortlichen Volkshochschulen und der Lokalpresse. In Stuttgart lagen bis vier Wo-

chen vor Programmbeginn noch keine Anmeldungen vor, so class die Volkshoch-

schule sich nicht weiter beteiligen konnte.

3.3 Netzzugange

3.3.1 Konzept

Die Bereitstellung offentlicher Netzzugange nimmt im Konzept des internetgestutz-

ten Diskurses einen ebenso breiten Raum ein wie die Combination von face-to-face-

und Internet-Kommunikation. Beim derzeitigen Stand der Internetnutzungc wi.irde

sonst ein grosser Teil der Bevolkerung von der Teilnahme ausgeschlossen. Dies w2ire

mit der Zielsetzung des Projekts - der Erprobung Bereitstellung praxistauglicher in-

ternet-basierter Beteiligungsverfahren - und mit der Diskurskonzeption der Akade-

mie nicht vereinbar.

Offentliche Netzzugange in Internetcafes, Bibliotheken und Rathausern sind noch

nicht in ausreichender Zahl und Verbreitung vorhanden; zudem ist ihre Benutzung -

wie die eines privaten Zuganges such - mit Kosten verbunden. Alle Teilnehmer des

‘ Im Februar 1999 schatzte das Marktforschungsinstitut GfK die Zahl der Internet-Nutzer inDeutschland auf 8,4 Millionen, wovon etwa 30% uber einen eigenen (privaten) Netzzugang verfugten(Quelle: Heise News-Ticker, 23.02.99. www.heise.de/newsticker/data/cu-23.02.99-0001)

Page 17: nternetgestiitzter Diskurs ,,Klimavertragliche

16 Konzeption unctDurchfuhrung

Pilotprojektes sollten deshalb die Moglichkeit haben, Rechner und Netzzugange in

den beteiligten Volkshochschulen zu nutzen. Da die Rechnerraume der Volkshoch-

schulen im Rahmen diverser Kursangebote intensiv genutzt werden, war dabei die

Vereinbarung bestimmter Zugangszeiten unvermeidlich. Vorgesehen und auf dem

Workshop mit den VHS-Vertretern vereinbart waren wenigstens zwei bis drei Ter-

mine pro Woche, urn allen Teilnehmem ausreichend Rechnerzeit zur Verfugung

stellen zu konnen. Zusatzlich war eine zumindest sporadische Betreuung durch VHS-

Mitarbeiter vor Ort vorgesehen. Anfallende Kosten sollten den beteiligten Volks-

hochschulen im Rahmen einer vereinbarten Pauschale durch die Akademie erstattet

werden. Selbstverstandlich war den Teilnehmem die wahlweise Nutzung eigener

oder anderer Netzzugange freigestellt. Auf die Moglichkeit der kostenlosen Nutzung

eines Netzzuganges in der VHS und auf das Betreuungsangebot wurde in den Ei nla-

dungen ausdriicklich hingewiesen.

3.3.2 Realisierung

Die Bereitstellung offentlicher Netzzugange hat

fur die Durchfiihrung der Pilotstudie erwiesen.

sich als wesentliche Voraussetzung

Zwar hatte die Mehrzahl der Teil-

nehmer zuhause oder am Arbeitsplatz Zugang zum Internet, die Zugange in der VHS

wurden jedoch von fast allen Beteiligten vorrangig oder ausschliefilich genutzt.

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I-J❑ Ja, privat

f2Ja, am Arbeitsplatz

❑ Ja, beides

El Nein

Diagramm: mbg]icher Internet-Zugang

,.- .2w.-0%.— —~

{$$

Diagramm:Nutzungder Internet-Zu@ngefur die Diskursteilnahme

Page 18: nternetgestiitzter Diskurs ,,Klimavertragliche

Konze~tion und Durchftihrunp 17

In allen beteiligten Volkshochschulen standen ausreichend Netzzugange zur Verfti-

gung. Die erforderliche technische Ausstattung der Arbeitsplatze war ebenso wie die

Qualitat der Netzverbindung iiberwiegend zufriedenstellend. Vereinzelt traten Pro-

bleme mit den Netzzugangen auf, die aber nicht durch die Volkshochschulen zu ver-

treten waren. Die Teilnehmer wurden wahrend der Arbeit mit dem Internet durch

Mitarbeiter der beteiligten Volkshochschulen betreut, soweit dies erforderlich war.

Problematisch war die zeitliche Verfugbarkeit der Netzzugange, die aufgrund der

intensive Nutzung der EDV-Raume in den Volkshochschulen nur in sehr begrenz-

tem Umfang moglich war. So konnten den Teilnehmern in Heidelberg vereinba-

rungswidrig keine festen Zugangszeiten angeboten werden; die Rechnernutzung hatte

individuell und mit langen Vorlaufzeiten vereinbart werden mussen. Unter diesen

Umstanden ware eine sinnvolle Teilnahme nicht moglich gewesen.

In Reutlingen standen die Raume mehrmals wochentlich zur Verfugung, so class je-

der Teilnehmer individuell die fiir ihn optimalen Termine auswahlen konnte. In

Schorndorf waren wochentlich zwei Termine angeboten worden; die Teilnehmer

verstandigten sich auf einen davon, den dann alle mehr oder weniger regelma13ig

wahrnahmen und an dem such fiir Betreuung gesorgt war. Auch in Metzingen stan-

den ausreichend feste Termine zur Verfugung; erganzend war die Vereinbarung indi-

vidueller Termine moglich.

Die Teilnehmer beurteilten die Netzzugange in den Volkshochschulen iiberwiegend

positiv; die ,,Durchschnittsnote” schwankt zwischen 2,9 (technische Ausstattung)

und 2,6 (Betreuung, Termine). Dabei lassen sich durchaus unterschiedliche Bewer-

tungen in Abhangigkeit von den ortlichen Gegebenheiten feststellen.

Schorndorf Metzingen Reutlingen

Technik 3,3 3,6 1,75

Betreuung 2,5 1,5 3,25I 1 1

Termine 2,6 keine Angabe mtiglich 3

Tabelle: Bewertung der VHS-Netzzugange

3.4 Informationsvermittlung

3.4.1 Konzept

Die Bereitstellung und Verrnittlung von Informationen zum Thema nimmt im Kon-

zept der Burgerforen eine zentrale Stelle ein. Dabei werden die einzelnen Themen-

Page 19: nternetgestiitzter Diskurs ,,Klimavertragliche

18 Konzeption und Durchfuhrung

blocke durch Referate (bei strittigen Themen moglichst durch zwei Vertreter kontro-

verser Auffassungen) eingeleitet, die den Teih-tehmern das erforderliche Wissen als

Discussions- und Entscheidungsgrundlage vermitteln sollen.

Fiir die internetgestutzten Foren wurde die thematische Struktur der Foren in der

Gliederung des Informationsangebotes wiederaufgenommen. Zu jedem der vier

Blocke - Grundlagen, Verkehr, Energieumwandlung, Umsetzung - sollten Informa-

tionen in Form von Text und Grafik auf dem WWW-Server der Akademie bereit-

gestellt werden, die auf den Referaten der Burgerforen ,,Klimavertragliche Energie-

versorgung’c der Akademie basierten. Zusatzlich waren zu zentralen Themen ausfuhr-

liche Gutachten auf Basis verschiedener Arbeitsberichte im Volltext und in Kurzfas-

sung vorgesehen.

Bei Bedarf sollten zudem Hinweise (Links) auf thematisch relevante Webseiten an-

derer Anbieter in die Discussion eingebracht werden. Vom Einsatz multimedialer

Elemente (aufwendige Grafik, Video, Ton) wurde bewusst abgesehen, da solche

Elemente bei der derzeitigen Bandbreite und Ubertragungsgeschwindigkeit des Net-

zes und der nicht immer optimalen Ausstattung der Netzzugangsrechner zu unzu-

mutbaren Wartezeiten und Kapazitatsproblemen gefiihrt hatten.

3.4.2 Angebotene Infoseiten

Als Informationsgrundlage fur die Discussion wurden thematisch geordenete In-

foseiten auf dem Webserver der Akademie angeboten. Bei den Texten handelt es sich

urn die Referate aus den Btirgerforen ,,Klimavertragliche Energieversorgung” der

Akademie, wie sie in der Dokumentation zu den Burgerforen’ veroffentlicht sind. Die

Texte wurden fur die elektronische Veroffentlichung uberarbeitet und in Form von

HTML-Dokumenten zur Verfiigung gestellt.

Erganzt wurden diese einfuhrenden Informationen durch ausftihrlichere Gutachten zu

den kontroversen Themen Kernenergie/Energieumwandlung und Verkehr. Auch die-

se Gutachten stammen aus dem e.g. Projekt und lagen als Arbeitsberichte vor. Die

Gutachten wurden nach entsprechender Uberarbeitung als PDF-Dateien zur Verfii-

gung gestellt; eine Kurzfassung als HTML-Text sollte einen ersten Uberblick er-

moglichen.

7Burgerforum Klimavertr&liche Energieversorgung; Teil 3- Documentation zum Burgergutachten;hrsg. von Georg Horning u.a.; Akademie fur Technikfolgenabschiitzung in Baden-Wih-ttemberg,Stuttgart 1997

Page 20: nternetgestiitzter Diskurs ,,Klimavertragliche

Konzeption und Durchftihrung 19

Zu folgenden Themen wurde von der Akademie Informationsmaterial online zur Ver-

fi,igung gestellt:

Grundlagen

Referate:

Vollstandig uberarbeitete Fassung von: Albrecht Miller: Einordnung des Projekts

“Klimavertragliche Energieversorgung in Baden-Wih-ttemberg” in die Energiede-

batte. In: Dokumentation zum Burgergutachten, S. 15-20.

Martin Christian; Georg Horning; Wolfgang Weimer-Jehle: Die Ausgangslage:

Energiesystem und C02-Emissionen in Baden-Wih-ttemberg. In: Dokumentation

zum Biirgergutachten, S. 21-24.

Martin Christian; Georg Horning; Wolfgang Weimer-Jehle: Die Akademieszena-

rien. In: Dokumentation zum Bi-irgergutachten, S. 25-32.

Georg Mildenberger: Das Problem des Entscheidens und Bewertens. In: Docu-

mentation zum Biirgergutachten, S. 33f.

Gutachten:

+ C. Bonhoff, U. Fahl, A. Voss (Institut fur Energiewirtschaft und Rationelle Ener-

gieanwendung der Universitat Stuttgart): Bedarfsszenario. Arbeitsbericht der

Akademie fi.irTechnikfolgenabschatzung Nr. 6 / April 1994.

Verkehr

Referate:

+ Manfred Wacker: Beitrtige zur Senkung der verkehrbedingten C02-Emissionen

in Baden-Wiirttemberg - eine kritische Wurdigung unterschiedlicher Strategies.

In: Dokumentation zum Biirgergutachten, S. 35-48.

+ Hans-Henning von Winning: Verkehrsvermeidung mit Gewinn, Sanfter Autover-

kehr und Tempolimit, Nullwachstum im Luftverkehr. In: Dokumentation zum

Btirgergutachten, S. 49-54.

Page 21: nternetgestiitzter Diskurs ,,Klimavertragliche

20 Konzeption und Durchfuhrung

Gutachten:

+ R.G. Fiedler, M. Heifers, U. Essers (Forschungsinstitut fur Kraftfahrwesen und

Fahrzeugmotoren Stuttgart): Energieeinsparung und CO,-Minderung im Verkehr:

Fahrzeugtechnik. Arbeitsbericht der Akademie fur Technikfolgenabschatzung Nr.

22/ April 1994

+ G. Steierwald, M. Wacker, B. Flasche, A. Kolb, R. Lampatzer, V. Morgenthaler

(Institut fur Strassen- und Verkehrswesen der Universitat Stuttgart): Energieein-

sparung und COz-Minderung im Verkehr: Verkehrsvermeidung, Verkehrsverlage-

rung, Erhohung der Netzeffizienz. Arbeitsbericht der Akademie fiir Technikfol-

genabschatzung Nr. 20 / April 1994

Umwandlung

Referate:

Ulrich Kallenbach: Kernenergie - Ein Beitrag zu einer sicheren sowie okologisch

und okonomisch vertraglichen Energieversorgung. In: Dokumentation zum Bi.ir-

gergutachten, S .65-82.

Uwe Ilgemann, Gero Lucking, Christof Timpe: 7 Thesen gegen die Nutzung der

Atomenergie. In: Dokumentation zum Burgergutachten; hrsg. von Georg Horning

u.a.; Akademie fur Technikfolgenabschatzung in Baden-Wurttemberg, Stuttgart

1997, S. 55-64.

Martin Christian, Georg Horning, Wolfgang Weimer-Jehle: Realisierbare Poten-

tial innerhalb bestehender Grenzen: Regenerative Energien. In: Dokumentation

zum Burgergutachten, S. 83-87.

Martin Christian, Georg Horning, Wolfgang Weimer-Jehle: Realisierbare Poten-

tial innerhalb bestehender Grenzen: Strom- und Netzwarmeerzeugung. In: Do-

cumentation zum Burgergutachten, S. 88-92.

Gutachten:

+ U. Kallenbach, W. Bernnat, G. Hehn, A. Schatz (Institut fi.ir Kernenergetik und

Energiesysteme der Universitiit Stuttgart): Kernkraftwerke. Arbeitsbericht der

Akademie fur Technikfolgenabschiitzung in Baden-Wiirttemberg Nr. 12 / April

1994.

Page 22: nternetgestiitzter Diskurs ,,Klimavertragliche

Konzeption und Durchtlihrung 21

Potential und Grenzen

Referate:

+

+

+

Martin Christian; Georg Horning; Wolfgang Weimer-Jehle: Realisierbare Poten-

tial innerhalb bestehender Grenzen: Production und Dienstleistung. In: Docu-

mentation zum Biirgergutachten, S. 93-97.

Martin Christian; Georg Horning; Wolfgang Weimer-Jehle: Realisierbare Poten-

tial innerhalb bestehender Grenzen: Raumwarme und Haushaltsanwendungen.

In: Documentation zum Bi.irgergutachten, S. 98-102.

Martin Christian; Georg Horning; Wolfgang Weimer-Jehle: MaBnahmen zur

Umsetzung der Akademieszenarien. In: Dokumentation zum Biirgergutachten, S.

103–106.

3.4.3 Nutzung des Informationsangebots

Die bereitgestellten Informationen wurden von den Teilnehmern wahrgenommen und

genutzt. Laut Teilnehmerbefragung nutzen je die Halfte der Befragten das Informati-

onsangebot rege1mN3ig bzw. gelegentlich. Dies entspricht such den Riickmeldungen

bei den Zwischen- und Abschlusstreffen. Bewertet wurde das Informationsangebot

im Durchschnitt mit 2,7 (nach Schulnoten). Als zusatzliche Informationsquellen

wurden von einzelrten Diskussionsteilnehmern Links zu thematisch relevanten

Webseiten in ihren Beitragen veroffentlicht, die auf eigener Recherche basierten.

Das Konzept der Bi.irgerforen sieht vor, class jede Informationseinheit (in der Regel

ein Expertenreferat) zunachst einzeln bearbeitet und diskutiert wird, bevor eine Be-

wertung in der Gesamtschau erfolgen kann. Auf diese Weise SOIIsichergestellt wer-

den, class Discussion und Bewertung sich auf das gemeinsam vet-fiigbare Experten-

wissen stiitzen. Diese Abfolge konnte in der gewahlten Form des internetgestiitzten

Diskurses nicht gewahrleistet werden. Als Ergebnis wurden die Informationen zwar

genutzt und flossen such nachvollziehbar in die Discussion ein; diese sttitzte sich

aber in wesentlich grosserem Umfang als bei Btirgerforen iiblich auf andere, nicht

allgemein zugangliche Quellen Einzelner und auf das Alltagswissen der Teilnehmer.

Page 23: nternetgestiitzter Diskurs ,,Klimavertragliche

22 Konzeption und Durchfuhrung

3.5 Discussion

3.5.1 Konzept

Entscheidend fur Erfolg oder Misserfolg eines Diskurs- bzw. Beteiligungsverfahrens

ist das Zustandekommen einer Iebhaften und inhaltlich qualitatvollen Discussion. In

der Pilotphase sollte diese Discussion sowohl auf den Einfi.ihrungs-, Zwischen- und

Abschlusstreffen vor Ort als such im virtuellen Raum des Internet stattfinden.

Diskurse im WWW erfordern den Einsatz spezieller Software oder das ,,Auswei-

chen” auf andere Dienste wie E-Mail oder News. Dabei hatte sich insbesondere fiir

internet-unerfahrene Teilnehmer das Problem ergeben, class Information und Discus-

sion uber zwei verschiedene Dienste und mit unterschiedlichen Programmed hatten

erledigt werden mussen, was die Schwierigkeiten im Umgang mit den ungewohnten

Medium vergrossert hatte. Dazu kamen verschiedene Spezifika dieser Dienste, die sie

als ungeeignet fur die Anforderungen aus dem Akademiekonzept erscheinen liessen.

Moglichkeiten und Grenzen der verschiedenen Dienste – Mail, News, und WWW-

gestiitzte Foren – sind in der folgenden Tabelle dargestellt.

Anforderung . Mail News’ WWw

Zentrale Archivierung aller Diskussionsbeitrage bedingt” bedingt’” jaEingriffsmoglichkeiten fur die Moderation (Loschen bedingt” bedingt” ja/ Bearbeiten von Beitragen)Zuoangsbeschrankung (SchreibenJLesen) moglich ja nein ja

Ubersichtliche, nach Themen gegliederte Anordnung nein ja ja

der Beitrage (threading)Sichere Zustellung such bei voriibergehendem Aus- nein ja jafall von Hard- oder SoftwareOhne spezielle Zusatzsoftware (Mail-/ Newsreader) nein nein jaauf den Teilnehmerrechnern verwendbarInformation und Discussion in einem Medium nein nein ja

Tabelle:Anforderungsliste

XDie Nutzung des Dienstes ,,News” kann aufgrund der Struktur des Usenet mit vertretbarem Aufwandnur im Rahmen der bestehenden Hierarchies erfolgen, in denen es nicht ohne weiteres moglich ist,eigene Themen oder Diskussionsgruppen zu etablieren. Die Einrichtung eines eigenen Newsdienstes

scheitert an dem ftir ein begrenztes Projekt nicht vertretbaren technischen und organisatorischenAufwand

“ nur bei indirektem Versand uber einen zentralen (Moderatoren-)Rechner

‘()nur fur einen begrenzten, vom Betreiber des Newsservers festgelegten Zeitraum

“ nur bei indirektem Versand iiber einen zentralen (Moderatoren-)Rechner

‘2erfordert den Einsatz spezieller Moderationssoftware

Page 24: nternetgestiitzter Diskurs ,,Klimavertragliche

Konzeption und Durchfuhrung 23

Anhand dieser Tabelle wird deutlich, class nur WWW-gestiitzte Foren in der Lage

sind, den Forderungskatalog der Akademie fiir das Pilotprojekt zu erfullen. Fur die

Auswahl der letztlich verwendeten Diskussionssoftware wurde eine detaillierte An-

forderungsliste (s. Kapitel 4.3) aufgestellt, die die Anforderungen der Akademie

weiter spezifizierte.

3.5.2 Technische Realisierung

Anhand der detaillierten Anforderungsliste wurden verschiedene Losungen fur Foren

im World Wide Web untersucht; Ietztendlich fiel die Wahl auf die Software ,,Cross-

net”” der Firma Chris Zumbrunn Ventures (CZV), Meiringen (Schweiz).

Der urspriingliche Aufbau des Diskussionsforums spiegelte die Struktur des gesam-

ten Verfahrens und der Bi.irgerforen ,,Klimavertragliche Energieversorgung” (vgl.

Tabelle ,,Ablaufplan”). Unterschieden wurde nach Durchftihrungsorten einerseits und

den Themen des Forums andererseits. Die sich daraus ergebenden Einzelforen wur-

den durch ein gemeinsames Forum erganzt, das dem Gedankenaustausch zwischen

den lokalen Gruppen &nd der Discussion gemeinsamer Anliegen beispielsweise or-

ganisatorischer Art dienen sollte. Die Teilnehmer aus den einzelnen Orten sollten

jeweils auf ,,ihre” lokalen Foren und auf das gemeinsame Forum Zugriff haben. Ein

Mitlesen der Discussion in den anderen Foren war ebenso wenig vorgesehen wie ein

,,Gastzugang” Dritter.

Die Beitrage sollten in ,,threads”” organisiert werden, urn thematisch zusammenge-

horige Texte identifizierbar zu machen und Bezuge zu erleichtern. Die Teilnehmer

sollten grundsatzlich ihren Realnamen verwenden und sich zudem i.iber ein Foto, das

jedem Beitrag beigefiigt wurde, identifizieren. Auf diese Weise sollten die in ,,rea-

len” Foren ablaufenden Indentifikations- und Gruppenbildungsprozesse such im vir-

tuellen Raum ermoglicht und die Discussion personalisierter und somit verbindlicher

werden. Bedenken beziiglich Personlichkeits- oder Datenschutz bestanden nicht, da

die Foren nur den angemeldeten Teilnehmern, die sich ja von den Einfiihrungstreffen

sowieso kannten, zuganglich waren. Auch von Seiten der Teilnehmer wurden keine

diesbeziiglichen Bedenken angemeldet.

1’Thematisch gegliederte Diskussionsfaden, die sich an der im Dienst ,,News” iiblichen Struktur ori-entieren. Dabei stehen thematisch zusammenhangende oder aufeinander Bezug nehmende Beitrageunabhangig von ihrem Verfasser oder ihrem Elngangsdatum beieinander. Mehrebeneneinziige ver-deutlichen die Beziehungen der Beitrage.

Page 25: nternetgestiitzter Diskurs ,,Klimavertragliche

24 Konzeption und Durchfuhrung

Die technische Bereitstellung der Foren sowie die Verwaltung der Teilnehmerzu-

gange ubernahm die Firma CZV auf ihrem eigenen Server. Der Moderator hatte uber

ein spezielles Passwort Zugriff auf alle Foren und Beitrage. Er konnte jederzeit neue

Foren einrichten, bestehende Foren oder Beitrage loschen oder such bearbeiten. Von

diesen Moglichkeiten sollte allerdings nur im Falle eines Missbrauchs der Foren oder

bei groben Verstossen gegen Diskursregeln und/oder die ,,Netiquette’”4 Gebrauch

gemacht werden.

3.5.3 Einfuhrungstreffen

Die Einfuhrungstreffen fanden an allen verbliebenen Veranstaltungsorten wie geplant

statt. Sie wurden vom Beauftragten der Akademie mit Unterstiitzung der ortlichen

Projektleiter moderiert und durchgefiihrt. Themen der Einfuhrungsveranstaltung wa-

ren:

+ Vorstellung der Akademie fi.irTechnikfolgenabschatzung

+ Vorstellung des Projekts ,,Klimavertragliche Energieversorgung in Baden-

Wurttemberg”

+ Vorstellung des Verfahrens ,,Internetgestiitzter Diskurs” und des Ablaufplans

+ Thematische Einfiihrung in das Energiesystem und den Treibhauseffekt

+ Gelegenheit fur Riickfragen und zur Discussion.

Bei Bedarf war au13erdem eine grundlegende Einfuhrung in die Benutzung des Inter-

net geplant. Dieser Part wurde - soweit erforderlich - von den lokalen Projektleitern

und Betreuern ubernommen.

In Reutlingen nahm erganzend Dr. Wolfgang Weimer-Jehle (wissenschaftlicher Mit-

arbeiter der Akademie fur Technikfolgenabschatzung) als Fachreferent an dem Ein-

fiihrungstreffen teil und stellte die Programmpunkte 2 (Klimaprojekt) und 4 (Ener-

giesystem/ Treibhauseffekt) vor. Im Anschluss an diesen Vortrag entstand eine rege

Discussion uber die Frage, ob der Treibhauseffekt wissenschaftlich nachweisbar und

damit geeignet sei, politische Klimaschutzziele und -Ma13nahmen zu begriinden. Die-

se Discussion wurde zunachst in der Reutlinger Gruppe und spater ubergreifend such

in der Internet-Phase fortgefiihrt.

“ Die ,,Netiquette” (zusammengesetzt aus ,,Netz” und ,,Etikette”) sind allgemein akzeptierte Regeln fi,irdas richtige Verhalten im Netz. Im Falle der Internet-Foren waren hiermit insbesondere das Verbotpersonlicher Angriffe oder Beleidigungen (,,Flames”) und das Bemtihen urn eine sachliche Discussi-on gemeint.

Page 26: nternetgestiitzter Diskurs ,,Klimavertragliche

Konzeption und Durchtlihrung 25

In Metzingen wurde das Einfiihrungstreffen auf Initiative des Leiters der VHS Met-

zingen durch ein Impulsreferat zum Thema ,,Brennstoffzellen” (Referent: Dr. Ulf

Bessel) erganzt.

Problematisch war die Situation in Heidelberg. Entgegen der Ausschreibung erwar-

teten bier alle erschienenen Interessenten in erster Linie eine Informationsveranstal-

tung; die Motivation fur eigenes Engagement war gering. Dazu kamen die Probleme

mit der Bereitstellung von Netzzugangen. Infolge dessen kam in Heidelberg keine

lokale Gruppe und damit such kein Diskurs zustande.

Grundsatzlich lasst sich feststellen, class die Einfiihrungstreffen den ihnen zugedach-

ten Aufgaben - Einfiihrung in Thema und Methode einerseits, Unterstiitzung der

Gruppenprozesse andererseits - weitgehend gerecht geworden sind. Dies hat sich

such auf die Discussion iiber das Internet positiv ausgewirkt. Leider standen weder

eine Kontrollgruppe noch ausreichend empirisch auswertbares Material zur Verfii-

gung, urn diesen Effekt exakt beziffern zu konnen.

3.5.4 Zwischen- und Abschlusstreffen

Die mit den verbindlichen Einftihrungstreffen intendierten und such erreichten Ef-

fekte auf die Gruppenprozesse sollten durch zwei weitere Treffen je Gruppe verstarkt

werden. Zusatzlich sollten sie Gelegenheit zu inhaltlichen wie methodischen Ruck-

fragen bieten und somit ein Feedback ermoglichen. Insbesondere das Abschlusstref-

fen diente dariiber hinaus einer ersten Discussion und Auswertung der mit dem Ver-

fahren Internet-Diskurs gemachten Erfahmngen.

Die Teilnahme an beiden Treffen, die nur noch in den drei tatsachlichen Veranstal-

tungsorten Metzingen, Reutlingen und Schorndorf stattfanden, war nicht verbindlich

und blieb dementsprechend hinter den Einfi.ihrungstreffen zuriick.

Deutlich sptirbar waren die Ergebnisse des durch die Discussion im Internet und in

den spontan gebildeten lokalen Gruppen in Gang gekommenen Gruppenprozesses.

Die Diskursteilnehmer traten auf den Treffen ah Experten in eigener Sache auf. Ins-

gesamt war die Atmosphere mit der eines Biirgerforums bzw. einer Kleingruppe

durchaus vergleichbar. Teilnehmer und Moderator kannten sich und gingen dement-

sprechend miteinander um. Ruckfragen und Kommentare wurden sehr gezielt for-

muliert; insbesondere auf den Abschlusstreffen kamen eine Reihe von Anderungs-

vorschlagen zum Verfahren auf und wurden intensiv diskutiert. Zusatzlich kam die

Frage auf, was mit den Ergebnissen geschehen solle und wie die Verkntipfung zur

Situation vor Ort und zu den dortigen Agenda-Prozessen geschaffen werden konne.

Page 27: nternetgestiitzter Diskurs ,,Klimavertragliche

26 Konzeption unclDurchfuhrung

Teilweise wurde angeregt, sich vor Ort such weiterhin zu treffen und das Thema

Klimavertragliche Energieversorgung und Agenda 21 nach Abschluss des Verfahrens

weiter zu verfolgen.

Als vorlaufiges Fazit der Discussion auf den Abschlusstreffen lasst sich festhalten,

class die mit dem Verfahren ,,Internetgestutzter Diskurs” und der Combination netz-

gestutzter Diskurse mit ,,realen” Treffen vor Ort verknupften Erwartungen in Bezug

auf Diskussionsstil und Gruppenprozesse sich erfi.illt haben.

Die ursprunglich fiir die Abschlusstreffen vorgesehene ,,Verabschiedung” des Dis-

kussionsergebnisses konnte in der vorgesehenen Form nicht stattfinden, da noch kei-

ne abschliessenden oder zusammengefassten Ergebnisse vorlagen. Aus diesem Grun-

de musste die Priisentation des Ergebnisses und die Freigabe durch die Teilnehmer zu

einem sptiteren Zeitpunkt in schriftlicher Form erfolgen. Darauf wurde beim Ab-

schlusstreffen ausdrucklich hingewiesen.

3.5.5 Internet-Diskurs

Im Konzept fur die Diskursphasen im Netz waren vier Themenblocke entsprechend

der Gliederung der Burgerforen vorgesehen worden, die nacheinander jeweils ftir

etwa zwei Wochen bearbeitet werden sollten. Ftir jedes dieser Themen war ein eige-

nes Forum vorgesehen, ergiinzt durch ein offenes Forum fur themen- und gruppen-

ubergreifende Belange.

Ablauf und Realisierung

In der Durchfi_ihrung ergaben sich aufgrund der zeitlich begrenzten Zugangsmoglich-

keiten ins Netz, der geringen Gruppengrossen vor Ort und nicht zuletzt such auf aus-

drucklichen Teilnehmerwunsch einige Anderungen zu diesem Konzept. Bereits in

der Discussion zum Themenbereich ,,Grundlagen” wurden die Einzelthemen ,,Ver-

kehr” und ,,Umwandlung” in zahlreichen Beitragen angesprochen. Daneben gab es

eine iid3erst kontroverse Discussion zur Existenz, Relevanz und wissenschaftlichen

Nachweisbarkeit des Treibhauseffektes und der globalen Klimaveranderungen, die

auf dem Einfuhrungstreffen in Reutlingen begonnen hatte und sich im Netz fort-

setzte. Urn diese Diskussionen nicht ,,abzuwiirgen”, blieb das ,,Grundlagen’’-Forum

Iiinger als urspriinglich vorgesehen geoffnet. Bei der Eroffnung der Discussion zu

den Themenbereichen ,,Verkehr” und ,,Umwandlung” wurde der jeweilige Diskussi-

onsstand aus dem ,,Grundlagen’’-Forum vom Moderator kurz zusammengefasst und

der Discussion vorangestellt.

Page 28: nternetgestiitzter Diskurs ,,Klimavertragliche

Konzemtion und Durchfiihrun~ 27

Zu allen drei Bereichen nahm die Discussion deutlich mehr Zeit als urspriinglich

vorgesehen in Anspruch, so class das geplante vierte Forum mit der Zusammenfas-

sung der Ma13nahmen in eigenen Szenarien in der gegebenen Zeit nicht mehr reali -

siert werden konnte. Statt dessen wurden die Teilnehmer zum Abschluss der Discus-

sion urn ein kurzes Fazit gebeten. Die Beitrage und Ergebnisse wurden vom Mode-

rator nachtraglich zusammengefasst und den Teilnehmern mit der Bitte urn Korrektur

zugesandt. Von einigen redaktionellen Anmerkungen abgesehen wurde diese Zu-

sammenfassung so gebilligt.

Eine weitere wesentliche Anderung zum Konzept war die Offnung der Foren bzw.

ihre Zusammenlegung unabhangig von den Durchfuhrungsorten. Es zeigte sich sehr

schnell, class an den einzelnen Durchftihrungsorten nicht genugend Teilnehmer mit-

diskutierten, urn drei einzelne Foren zu den jeweiligen Themen aufrechtzuerhalten.

Dazu kam, class sich die Teilnehmer vor Ort w~hrend der Zugangszeiten such per-

sonlich trafen und unmittelbar miteinander kommunizierten. Es kam daher sehr

schnell der Wunsch auf, such die Teilnehmer in den anderen Orten ansprechen bzw.

deren Discussion verfolgen zu konnen. Nach einer kurzen ,,Blitzlichtumfrage” in den

Foren, bei der sich kein Widerspruch zeigte, wurde daher die gegenseitige Offnung

der ,,Grundlagen’’-Foren umgesetzt; die Foren ,,Umwandlung” und ,,Verkehr” wur-

den von vornherein als gemeinsame Foren angelegt. Au13erdem wurden auf Vor-

schlag des Crossnet-Betreibers noch einige Anderungen in der Handhabung umge-

setzt. So konnten die Teilnehmer jetzt eigene Unterthemen definieren, wodurch sich -

so die Erwartung - eine eindeutigere thematische Untergliederung ergeben sollte.

Diese Erwartung erftillte sich nur bedingt; insbesondere in der Schlussphase des Dis-

kurses wurde dieses Instrument von einzelnen Teilnehmern dafiir missbraucht, zahl-

reiche ,,Koreferate” unter jeweils eigenen Uberschriften ins Netz zu stellen und mit

dieser Materialftille die Discussion eher zu erdrucken als zu fordern.Aus Teilnehmer-

sicht stellt sich die technische Realisierung der Discussion wie folgt alar:

3,3

Zugriffs- und Gestaltung Handhabung ~bersichtlichkeit

Ladezeiten

Grafik: Bewertung der Foren laut Teilnehmerbefragung

Page 29: nternetgestiitzter Diskurs ,,Klimavertragliche

28 Konzcption und Durchtlihrung

Zugriffs- und Gestaltung Handhabung Ubersichtlichkeit

Ladezeiten

13besser EIgleich ■ schlechter

Grafik: Bewertung der Anderungen nach der Umstelh.mg laut Teilnehmerbefragung

Alle abg,efragten Aspekte werden demnach als hochstens befriedigend angesehen.

Auch die Umstellung auf die offenen Foren, die in den Foren und bei den Zwischen-

und Abschlusstreffen aus inhaltlicher Sicht begriisst wurde, hat bei der technischen

Umsetzung keine Verbesserung gebracht. Insbesondere bei Handhabung und Uber-

sichtlichkeit scheint sie sogar eher in Richtung auf eine Verschlechterung gefuhrt zu

haben, was moglicherweise auf die gestiegene Zahl der zu iiberblickenden Beitriige

zuriickzufuhrenden ist.

Urn den Teilnehmern die Orientierung und insbesondere die Zuordnung der Beitrtige

zu ihren jeweiligen Diskussionspartnern zu erleichtern, wurde jeder Beitrag durch

Namen und Foto des Teilnehmers identifizierbar gemacht. Jeder Teilnehmer war

daruber hinaus aufgefordert, sich in seinem ersten Beitrag kurz vorzustellen. Die

meisten Teilnehmer kamen dieser B itte nach; such mit der Verwendung von Fotos

(die bei den Einfuhrungstreffen erstellt wurden) zur Identifizierung waren die mei-

sten Teilnehmer einverstanden. Nachdem diese Nla13nahmen und insbesondere die

Fotos bei einer Abschlussdiskussion in Fmge gestellt worden waren, wurde ihre Be-

wertung in den Fragebogen der Teilnehmerbefragung mit aufgenommen. Die Ergeb-

nisse sind ziemlich eindeutig positiv; die geringste Zustimmung findet dabei die

Verwendung von Fotos.

.—, 10-

$,.

I‘ L

Namen Fotos Vorstellungen L❑ gut

El unwichtig

❑ nicht gut

Gafik: Bewertung der Identifizierun:

Page 30: nternetgestiitzter Diskurs ,,Klimavertragliche

Konzeption und Durchfuhrung 29

Teilnehmer und Beitrage

Insgesamt wurden in der netzgestiitzten Discussion 157 13eitrage gezahlt, davon 17

Moderationsbeitrage. Die restlichen 140 Beitrage verteilen sich auf 22 aktive Teil-

nehmer wie folgt:

unter 5 5bislo llbis20 fiber 20

Grafik: Bei[ragshtiufigkeit

Der ,,Spitzenreiter” verfasste 24, die ,,Schlusslichter” je einen Beitrag. Deutlich ist,

class die Mehrzahl der Teilnehmer sich bei der Abfassung eigener Beitrage eher zu-

riickgehalten hat. Interessant ist such die Aufteilung auf die einzelnen Foren:

)ffenes Forum Grundlagen Verkehr Umwandlung Fazit

Grafik Beitrage nach Foren

Dies korrespondiert mit der zeitlichen Verteilung der Beitrage, bei der sich quer uber

alle Foren und Orte eine deutliche Spitze in der dritten und ein Absinken der Bei-

tragszahl ab der sechsten Woche zeigt, wie die nachste Grafik. veranschaulicht.

Page 31: nternetgestiitzter Diskurs ,,Klimavertragliche

30 Konzeption und DurchfiihrunE

44

1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8.

Woche

Grafik: Beitrage im zeitlichen Verlauf (Einige Eckdaten zur Orientierung: 1. Woche:

Vortreffen; 3. Woche: Offnung der zuvor lokalen Foren fur alle Teilnehmer; 4. Wo-

che: Zwischentreffen; 8. Woche: Abschlusstreffen)

Fur die Intensitat der Beteiiigung scheint also eine Combination verschiedener Fak-

toren verantwortlich zu sein, die bei der Weiterentwicklung des Instrumentariums

besondere Beachtung finden mussen, wie:

+

+

+

4

Gewohnung an Medium und Methode: Bei der Nutzung des ungewohnten Medi-

ums Internet ftir die themenbezogene Kommunikation ist mit einer gewissen Ein-

gewohnungszeit zu rechnen. Diese fallt allerdings geringer aus als urspriinglich

erwartet, wie die recht hohe Beitragszahl bereits in der ersten Woche zeigt.

Breite Diskussionsbasis: Mit der Offnung der Foren ist ein deutlicher Anstieg der

Beitragszahlen zu verzeichnen; subjektiv lasst sich daruber hinaus ab diesem

Punkt fur einige Zeit eine lebendigere Discussion beobachten. Ob dieser Effekt

auf die gestiegene Zahl der erreichbaren Teilnahmer oder auf auf den ,,Neuig-

keitswert” der anderen lokalen Foren zuri.ickzufiihren ist, lasst sich nicht belegen;

wahrscheinlich ist aber eine Combination beider Faktoren.

Thematische Offenheit: Das Interesse und damit die Beteiligung an den thema-

tisch offeneren Foren war deutlich grosser als an den thematisch geschlosseneren

Bereichen, selbst wenn man den Effekt der Diskussionsdauer aufier Acht Iiisst.

Zielgerichtete Debatten zu speziellen Themen bediirfen daher einer deutlich star-

keren Motivation als ein offener Austausch zu weiter gefassten Fragen.

Gesamtdauer: Ab der sechsten Woche ist eine gewisse Diskussionsmudigkeit

festzustellen. Diskursprojekte von Iiingerer Dauer sind also offenbar ebenso auf

eine spezielle Motivation der Teilnehmer angewiesen.

Page 32: nternetgestiitzter Diskurs ,,Klimavertragliche

Konzeption und Durchfuhrung 31

Wichtig ist jedoch nicht nur die Zahl der Beitrage, sondern such ihre Zuordnung zu

verschiedenen Typen von Au13erungen bzw. Diskussionsbeitragen. Dazu wird fol-

gende Kategorisierung zugrunde gelegt:

+

+

+

+

+

Frage: Fragen (in der Regel nach Fakten oder Informationen) an andere Teilneh-

mer oder an den Moderator.

Information: sachliche Darstellung bestimmter Sachverhalte durch einzelne Teil-

nehmer; auf eigene Initiative oder als Reaktion auf Riickfragen.

Kommentar: eigene, subjective Stellungnahmen zu vorliegenden Infolmationen

oder Fragen oder zu Kommentaren anderer Teilnehmer. Kommentare sind als

Ausdruck der eigenen Auffassung zum Thema die wesentliche Form von Dis-

kursbeitragen.

Link: Hinweis auf externe Informationsquellen; bier sind insbsondere zu Internet-

seiten und Zeitungsartikel zu nennen.

Moderation: Vorstellung der Teilnehmer und Beitrage zum Verfahren.

Dabei deutet die geringe Anzahl an Fragen auf eine fehlende Dialogorientierung der

Beitrage bin; allerdings sind die meisten Kommentare ebenfalls Dialogbeitrage, da

sie sich sehr haufig auf Beitrage anderer Teilnehmer beziehen. Es ergibt sich fol-

gende Verteilung:

95

.%>

13

. . —— =7z--—f%f%)-%)Frage Information Kommentar Link Moderation

Grafik: Beitrage nach Typ

Probleme

Probleme bei der Durchfuhrung von Diskursen im virtuellen Raum des Internet wa-

ren nach der Machbarkeitsstudie vor allem bei Moderation und Diskussionsverhalten

zu erwarten.

Die bei Diskussionen im Netz auftretenden und haufig auf Missverstandnissen basie-

renden ,,Kommunikationspathologien” traten in den Foren nicht auf, obwohl teilwei-

Page 33: nternetgestiitzter Diskurs ,,Klimavertragliche

32 Konzeption und Durchfuhrung

se kontrovers dirkutiert wurde und obwohl die Discussion insbesondere bei der Frage

des eigenen Umgangs mit Energie such auf die personliche Ebene geriet. Hier ging

das Konzept der kleinen Teilnehmerzahl und der personlichen Bekanntschaft offen-

bar auf. Problematischer war die Frage der Unverbindlichkeit der Teilnahme und

insbesondere des nierderschwelligen Ausstiegs aus der Discussion. Trotz personli-

cher Treffen und trotz Moderation ist es immer noch sehr einfach, die Discussion

einfach als ,,Zaungast” zu verfolgen oder zu irgendeinem Punkt ohne Begriindung

einfach daraus auszusteigen. Wie der Verlauf der Beitragszahlen auf der Zeitachse

zeigt, haben einige Teilnehmer diesen Weg gewahlt. Dafur spricht such, class die

Teilnehmerzahl von Treffen zu Treffen zuriickging; ebenso die niedrige Rucklauf-

quote der Befragung. Offenbar war es nicht gelungen, Angebot und Discussion at-

traktiv genug zu gestalten, urn alle Teilrtehmer an den Diskurs zu binden.

Die ungleichzeitige Discussion uber das Netz, bei der der Diskussionspartner nicht

unmittelbar anwesend ist und bei der er in Regel such nicht direkt reagiert, fordert

einen Diskussionstil, der naer an der schriftlichen als an der miindlichen Kommun-

kation Iiegt. Statt zu fragen, zu antworten oder andere direkt anzusprechen, wird der

eigene Standpunkt in unpersonlichen Statements postuliert. Dementsprechend sind

echte Dialoge eher die Ausnahme; allerdings beziehen sich die Beitrage durchaus

aufeinander, so class trotz dieser Unterschiede von einer Kommunikation zwischen

den Teilrtehmern gesprochen werden kann. Wo allerdings eine unmittelbare Kom-

munikation moglich war, wurde diese der Discussion iiber das Netz vorgezogen. So

bildeten sich an allen Durchfuhrungsorten mehr oder weniger regelmiifiige ,,Klein-

gruppentreffen”, auf denen die Themen des Diskurses unabhangig von den Foren

besprochen wurden. Da diese Situation nicht vorher eingeplant worden war, waren

such keine Vorkehrungen dafi.ir getroffen worden, die Ergebnisse solcher lokaler

Diskussionsrunden allen Teilnehmern zuganglich zu machen oder sie systematisch in

die Auswertung einfliessen zu Iassen.

Insbesondere diese lokalen Kleingruppen mit ihrer Moglichkeit des unmittelbaren

Gedankenaustausches wurden von den Teilnehmern als besonders positiv empfun-

den. Eine Reihe von Vorschlagen der Teilnehmer fur weitere internetgestutzte Dis-

kurse geht daher such in die Richtung einer Etablierung solcher Iokaler Klein-

gruppen. Das Internet wurde dann in erster Linie fur die Bereitstellung von Informa-

tionen und fi.ir den Austausch zwischen den lokalen Gruppen, also analog zum Ple-

num bei konventionellen Burgerforen, eingesetzt. In diesem Falle mtisste allerdings

sichergestellt sein, class die Ergebnisse der Kleingruppenarbeit ahnlich wie bei einerWandzeitung zusammengefasst und allen Teilnehmern zur Verftigung gestellt wer-

den.

Durch die fehlende Moglichkeit, einzelne Teilnehmer direkt ansprechen zu konnen,

bzw. durch die Moglichkeit, Eingriffe einfach zu ignorieren, war die Moderation derForen extrem problematisch. Daher und urn im Sinne einer Pilotstudie Einblicke in

Page 34: nternetgestiitzter Diskurs ,,Klimavertragliche

Konzeption und Durchfuhrung 33

das Diskussionsverhalten ohne i.iberma13ige Lenkung zu gewinnen, wurden Modera-

tionsbeitrage nur sehr sparsam eingesetzt. Ein intensive Kontakt zwischen Teilneh-

mern und Moderator kam vor allem bei den ,,regularen” Treffen vor Ort zustande.

Trotz dieser Schwierigkeiten wurde die Moderation von den Teilnehmern durchweg

gut bewertet (Durchschnittsnote Iaut Teilnehmerbefragung: 2,0). Wesentliche Ande-

rungewunsche und Anregungen waren vor allem:

+ feste Termine vor Ort fur die in der Pilotstudie spontan entstandenen lokalenDiskussionsgruppen

+ starkeres Eingreifen des Moderators (,,mehr Druck auf die Teilnehmer ausuben”)

in Richtung auf mehr und strukturiertere Discussion und eine bessere Vorberei-

tung der Teilnehmer auf die Treffen

+ eine gri.indlichere Einfiihrung in die Thematik.

Wie diese Ziele, die im Sinne eines ergebnisorientierten Diskurses in der Tat sinnvoll

waren, im Lichte des oben Gesagten erreicht werden sollen, muss dabei notgedrun-

gen noch offen bleiben, bis mehr Erfahrungen mit der Moderation virtueller Foren

vorliegen.

Page 35: nternetgestiitzter Diskurs ,,Klimavertragliche

34 Konzeption unclDurchfi.ihrung

Page 36: nternetgestiitzter Diskurs ,,Klimavertragliche

Ergebnisse und Erfahrungen 35

4 Ergebnisse und Erfahrungen

Die Pilotstudie sollte dazu beitragen, Erfahrungen mit der Kommunikation im virtu-

ellen Raum des Internet zu sammeln und zu bewerten. Weitere internetgestiitzte Fo-

ren konnen dann auf diesen Erfahrungen aufbauen. Zum Teil kann die angewandte

Vorgehensweise unmittelbar tibernommen werden. Nach einem kurzen Uberblick

iiber die Grundlagen der netzgestiitzen Kommunikation werden das Verfahren und

die erforderlichen Anderungen kurz dargestellt und bewertet. Anschliessend werde

die Folgerungen fur die weitere Arbeit mit internetgestiitzten Diskursen kurz zusam-

mengefasst.

Machbarkeits- und Pilotstudie sollten den Weg zu einer intensiveren Nutzung des

Internet als Diskursmedium bahnen, die derzeit noch in den Kinderschuhen steckt.

Dazu ist es erforderlich, den im vorigen Kapitel dargestellten Verlauf der Pilotstudie

in einen umfassenderen Kontext einzuordnen, urn Antworten auf grundlegendere

Fragen nach der technischen und methodischen Realisierbarkeit netzgestutzter Dis-

kurse zu gewinnen. Dazu werden die Ergebnisse der Machbarkeitsstudie zunachst

noch einmal unter methodischen Aspekten zusammengefasst, urn anschliessend aus

den bisherigen Erfahrungen einen Ausblick auf die Moglichkeiten und Grenzen zu-

kiinftiger netzgesttitzter Diskurse zu ermoglichen.

4.1 Realisierung web-basierter Kommunikation

Kommunikation kann grundsatzlich auf verschiedenen Wegen erfolgen. Das person-

liche Gesprach ist die unmittelbarste und direkteste Form; Kommunikation findet

bier ohne technische Hilfsmittel und vollstandig synchron statt. Vorteilhaft ist die

Moglichkeit des unmittelbaren Reagierens und die Einbeziehung des metasprachli-

chen Gesprachskontextes.

Im Gegensatz dazu ist die schriftliche Kommunikation mittelbar und asynchron.

Metasprachliche Kontexte entfallen weitgehend, ein unmittelbares Eingehen auf das

Gegenuber ist nicht mehr moglich. Dafur gewinnt man die Moglichkeit, Argumente

abzuwagen, Quellen heranzuziehen und sorgfaltig zu formulieren. Alle Beitrage kon-

nen archiviert und Dritten zuganglich gemacht werden; spatere Ruckbezuge sind

moglich. In beiden Falle ist der Teilnahmerkreis begrenzt; der technische, finanzielle

und methodische Aufwand fur die Kommunikation steigt mit jeder Erweiterung.

Die Kommunikation uber das Internet kann die Vorteile beider Formen vereinen. Es

kann wahlweise synchron (Chat) oder asynchron (Forum, E-Mail) kommuniziert

Page 37: nternetgestiitzter Diskurs ,,Klimavertragliche

36 Ergebnisse und Erfahrungen

werden, schnelles Reagieren ist ebenso moglich wie das sorgfaltige Abwagen und

Formulieren. Das Archivieren und Visualisieren der Beitrage ist iiber beliebige Zeit-

raume moglich.

Der Teilnehmerkreis ist prinzipiell unbegrenzt, der Aufwand ftir das Erstellen und

Versenden einer Nachricht ist fast unabhtigig von der Anzahl der Empfanger.

Probleme konnen sich daraus ergeben, class Kommtmikation Uber das Internet (fast)

immer textbasiert und in Schriftform vermittelt wird; metasprachliche Kontexte kon-

nen nicht ohne weiteres vermittelt und wahrgenommen werden. Daraus konnen Miss-

verstandnisse und Kommunikationspathologie entstehen; Personen, deren schriftliche

Ausdrucksfahigkeit weniger gut entwickelt ist, konnen mit ihren Argumenten auf der

Strecke bleiben. Auswege bieten die mediengerechte (multimediale) Aufbereitung

von Information, der Einsatz weiterer technischer Hilfsmittel und die Personalisie-

rung der Discussion.

Multimedia meint die Combination verschiedener Kommunikationsformen - Bild,

Film, Ton, Text, Sprache - in einem Medium. Auf diese Weise kann die Fixierung

auf die textbasierte schriftliche Kommunikation teilweise iiberwunden werden. In-

halte konnen interessanter und aussagekraftiger aufbereitet werden; Kommunikation

kann durch Hilfsmittel wie Webcams, Tonubertragungen oder Videokonferenzen

untersttitzt werden. Der Einsatz multimedialer Elemente stosst heute noch an techni-

sche Grenzen, die insbesondere durch Bandbreiten, Ubertragungs- und Rechenkapa-

zitaten gesetzt werden. Zusatzlich besteht die Gefahr, class der tiberma~ige Einsatz

von Multimedia als Selbstzweck Kommunikation nicht unterstiitzt, sondern unter-

driickt. Von daher wird die textbasierte, schriftliche Kommunikation auf absehbare

Zeit bevorzugt bleiben.

Eine Personalisierung von Au13erungen im virtuellen Raum des Internet ist auf ver-

schiedenen Wegen moglich. ,,Emoticons” oder die Verwendung feststehender Ab-

kiirzungen und Ausdriicke sollen Stimmungen ausdrticken, Ironic kennzeichnen und

so Missverstandnisse vermeiden helfen. Die ,,Netiquette” unterwirft die webgesttitzte

Kommunikation einem darauf aubgestimmten Set von Regeln, die darauf zielen,

Entgleisungen und Pathologies zu vermeiden. In geschlossenen Foren konnen Bei-

trage durch Namen und Fotos personalisiert werden. Indem die Teilnehmer sich den

anderen jeweils kurz vorstellen, kann man sich ein rudimentares Bild vom Gegen-

iiber machen und die Kommunikation personlicher gestalten. Noch weitergehend ist

die in der Pilotphase angewandte Methode der Combination netzgesttitzter Kommu-

nikation mit der direkten face-to-face-Situation in Einftihrungstreffen vor Ort.

Page 38: nternetgestiitzter Diskurs ,,Klimavertragliche

Ergebnisse und Erfahrungen 37

4.2 Bewertung des Verfahrens

4.2.1 Ablaufplan

Ein konstituierendes Element der Methode des Internetgestiitzten Diskurses, wie sie

in der vorliegenden Pilotstudie erprobt wurde, ist die Combination von realer und

netzgestiitzter Kommunikation. Sie hat die in sie gesetzten Erwartungen -eine hohere

Verbindlichkeit der Teilnahme, die Vermeidung von Kommunikationspathologien

und die Initierung und Unterstiitzung von Gruppenprozessen- voll erfullt und sollte

unbedingt beibehalten werden. Insbesondere die Einfl.ihrungstreffen mit einer metho-

dischen und inhaltlichen Einfiihrung haben sich als sehr wertvoll erwiesen. Zwi-

schen- und eventuell such Abschlusstreffen konnen bei starkerer Betonung der Klein-

gruppenarbeit vor Ort und einer besseren Einbeziehung von Experten in den Diskus-

sionsprozess entfallen.

Die Orientierung am Ablauf konventioneller Bi.irgerforen hat sich grundsatzlich als

richtig erwiesen. Bei der konkreten Planung sind jedoch zwei wesentliche Unter-

schiede zu beriicksichtigen:

1. Bedingt durch die Asynchronitat der Kommunikation und das ungewohnte Me-

dium ist der Zeitaufwand fur Diskussionsprozesse deutlich hoher als bei direkter

Kommunikation. Das Arbeitspensum muss dabei insbesondere auf die Verfug-

barkeit von Netzzugangen ftir die Teilnehmer abgestimmt sein. Wenn zwischen

Frage, Antwort und Reaktion auf diese Antwort jeweils mehrere Tage Iiegen,

weil die Netzzugange nur ein- bis zweimal pro Woche und zu unterschiedlichen

Zeiten genutzt werden, so kann bereits die Discussion von Einzelfragen leicht

eine oder mehrere Wochen in Anspruch nahmen. Daraus folgt such, class der

Zeitaufwand fur den einzelnen Teilnehmer nicht geringer ist als bei konventio-

nellen Foren; der Aufwand fiir Moderation und Prozessbegleitung wird eher gro-

sser.

2. Eine klar strukturierte Discussion, bei der anand einer Tagesordnung ein Thema

nach dem anderen abgehandelt wird, ist bei internetgestutzten Diskursen kaum

zu erreichen. Die freie und gleichzeitige Verfligbarkeit aller gewunschten Infor-

mationen sowie die erschwerte Moderation fuhren dazu, class mehrere Themen

parallel und nicht immer strukturiert diskutiert werden. Dabei wahlen die Teil-

nehmer sich die Themen aus, die sie interessieren und zu denen sie Stellung

nehmen wollen. Andere, eventuell ebenfalls im Ablaufplan vorgesehene Themen

werden dafur nicht behandelt.

Page 39: nternetgestiitzter Diskurs ,,Klimavertragliche

38 Ergebnisse und Erfahrungen

Diesebeiden Punktekonnen dazufiihren, dasserhebliche Abweichungen vom Ab-

laufplan auftreten. Ihre Auswirkungen werden urn so geringer sein, je haufiger und

kontinuierlicher diskutiert wird und je mehr Elemente realer oder zumindest syn-

chroner Kommunikation (Kleingruppen vor Ort, Videokonferencing, Chat) eingesetzt

werden. Auf jeden Fall sind mehr Freiraume und zeitliche wie inhaltliche Puffer ein-

zuplanen als in konventionellen, geschlossenen Foren.

Eine Moglichkeit, solche Probleme zu verringern, kann die starkere Betonung der

Kleingruppenarbeit vor Ort in Erganzung der netzgestiitzten Discussion sein. Solche

Kleingruppen haben sich im Verlauf der Pilotstudie teilweise spontan gebildet und

wurden von den Teilnehmern als sehr positiv empfunden. Ein Problem dabei war,’allerdings, class ihre Diskussionen und Ergebnisse in den netzgesttitzten Foren nicht

abgebildet wurden und class der Zeitaufwand und die behandelten Themen der Inter-

net-Diskussion verlorengingen. Eine Institutionalisierung solcher lokaler Kleingrup-

pen im Rahmen des Ablaufplanes konnte ihre Starken nutzen und sie zugleich fi,ir die

allgemeine Discussion fruchtbar machen.

4.2.2 Teilnehmer

Bei der Durchfuhrung der vorliegenden Pilotstudie wurde auf eine am Gebot der Re-

prasentativitit orientierte Teilnehmerauswahl verzichtet. Beim Einsatz internetge-

stutzter Verfahren im Rahmen von Diskursaktivitaten der Akademie konnten die

vorhandenen und erprobten Verfahren der Teilnehmerauswahl per Zufallsauswahl

bzw. per Stichprobe” zum Einsatz kommen. Eine Modification fur netzgestiitzte

Diskurse ist nicht erforderlich.

Besondere Qualifikationen der Teilnehmer sind fur den Umgang mit dem Diskurs-

medium Internet nicht erforderlich bzw. konnen problemlos vermittelt werden. Wenn

auflerdem am Prinzip der Bereitstellung von Netzzugangen durch den Veranstalter

festgehalten wird, ergeben sich durch die Verwendung des neuen Mediums Internet

somit keine Einschrankungen fur die Teilnehmerauswahl.

4.2.3 Netzzugange

Solange das Internet noch

hat, ist fur seinen Einsatz

nicht dieselbe Verbreitung wie etwa das Telefon gefunden

in Burgerforen und anderen Diskursverfahren die Bereit-

‘<Vgl. Wienhofer, Burgerforen

Page 40: nternetgestiitzter Diskurs ,,Klimavertragliche

Er~ebnisse und Erfahruruzen 39

stellung von Netzzugangen durch den Veranstalter unumganglich. Die Erfahrungen

aus der Pilotstudie haben allerdings gezeigt, class im Interesse einer kontinuierlichen

Discussion haufigere Zugangsmoglichkeiten unumganglich sind. Beschrankungen

der Zugriffszeiten bringen starke Einschrankungen fiir Qualitat und Umfang der Dis-

cussion mit sich. Im Prinzip muss jeder Teilnehmer jederzeit auf das Netz zugreifen

konnen, urn sich kontinuierlich an der Discussion beteiligen zu konnen. Dieses Ziel

kann durch die abendliche Mitbenutzung von Rechnerraumen z.B. in Volkshoch-

schulen nur unzureichend erfullt werden. Zusatzliche Kooperationen mit Internetca-

fes, Bibliotheken, Kommunen und anderen Betreibern offentlicher Netzzugange

konnen bier Abhilfe schaffen; ein weiterer Weg ware die zeitweise Bereitstellung

von Rechnerpools durch de Akademie.

Grundsatzlich ist eine Abwagung zwischen der moglichst optimalen Versorgung mit

Netzzugangen und der Reduzierung der damit verbundenen Kosten zu treffen. Dabei

bedeuten mehr Netzzugange vordergrundig hohere Kosten, beschleunigen daftir aber

die Discussion und verktirzen das Verfahren.

4.2.4 Informationsvermittlung und Moderation

Die grosse Starke des Internet ist die Moglichkeit, prinzipiell unbegrenzte Informati-

onsmengen einem ebenso unbegrenzten Kreis von Adressaten zur Verfiigung zu

stellen. Fi.ir internetgestiitzte Diskurse heisst alas: die Informationen miissen nur ein-

mal in geeigneter Form aufbereitet und auf einem Webserver bereitgestellt werden

und konnen dann ohne zusatzlichen Aufwand beliebig oft fur beliebig viele Foren

und Gruppen Verwendung flnden.

Bei der Pilotphase wurde auf den Einsatz von Multimedia-Elementen (Video, Ton,

Animationen) verzichtet, urn den Aufwand fi.ir die Erstellung zu begrenzen und urn

keine zu hohen Anforderungen an die Kapazitat der verwendeten Netzzugange zu

stellen. Diese Begrenzung verliert aufgrund der technischen Entwicklung jedoch

standig an Bedeutung, und grosser angelegte Biirgerforen rechtfertigen such einen

grosseren Aufwand fur die Erstellung von Materialien. Daher sollten bei weiteren

netzgesttitzten Foren Multimedia-Elemente uberall dort Verwendung finden, wo dies

didaktisch sinnvoll ist und zur Verdeutlichung von Sachverhalten beitragt.

Erganzend zu der rein passiven Bereitstellung von Informationen konnte Expertise in

Form von Online-Fragestunden (Chats) oder der Beantwortung von Fragen im Forum

die Qualitat der bereitgestellten Information steigern, Missverstandnisse vermeiden

und die Discussion such unter den Teilnehmern anregen. Eine Anwesenheit von Ex-

Page 41: nternetgestiitzter Diskurs ,,Klimavertragliche

40 Ergebnisse und Erfahrungen

perten vor Ort wird damit i-iberfliissig; auflerdem ist gewahrleistet, class Fragen und

Antworten allen Teilnehmern zur Verfiigung stehen.

Die Aufgabe des Moderators ist auf die methodische Begleitung und Steuerung der

Discussion beschrankt. Alle anderen Unterstutzungstatigkeiten wie z.B. das Visuali-

sieren von Diskussionsergebnissen oder das Austeilen von Papers und Arbeitsbogen

entfallen. Urn die Diskussionen aller Teilgruppen zusammenzuflihren, ist es sinnvol 1,

moglichst nur einen Moderator oder ein Moderatorenteam ftir das gesamte Forum

einzusetzen. Der Moderator sollte den Teilnehmern personlich bekannt sein, so class

seine Anwesenheit bei den Einfiihrungstreffen vor Ort erforderlich ist.

Zusatzliche Kleingruppentreffen vor Ort erfordern nicht zwingend den Einsatz eines

externen Moderators. Diese Aufgabe kann ebenso ein Gruppenmitglied ubernehmen.

Durch entsprechende Vereinbarungen muss allerdings sichergestellt werden, class der

Ablauf und die Ergebnisse solcher lokaler Treffen allen anderen Teilnehmern und

dem Moderator im Netz zuganglich gemacht werden.

4.2.5 Discussion

Alle Themen und Diskussionsbeitrage bleiben in einem netzgestiitzten Forum ohne

weiteren Aufwand fur Visualisierungen sttindig prasent. Bezi.ige such auf bereits ab-

geschlossene Diskussionen sind jederzeit moglich, Wiederholungen konnen vermie-

den werden. Meherere Themen konnen parallel diskutiert werden, ohne class es zu

Verwirrungen kommt. Damit ist die Abkehr von einer streng linearen Struktur mog-

lich, was allerdings zu Problemen bei der Moderation und Steuerung des Diskurses

fuhren kann.

Probleme hat insbesondere die Asynchronitat der Kommunikation aufgeworfen. Da

direkte Reaktionen auf eigene Beitrage nicht zu erwarten waren und das unmittelbare

Gegeniiber fehlte, bestand teilweise die Neigung, sich statt mit Diskussionsbeitragen

mit Postulate zu Wort zu melden. Haufigere Teilnahme jedes Einzelnen und eine

grossere Teilnehmerzahl konnen bier schon Abhilfe schaffen. Eine weitere Belebung

der Discussion konnten synchrone Elemente wie z.B. Chats zu bestimmten Themen

bringen, die erganzend eingesetzt werden.

Page 42: nternetgestiitzter Diskurs ,,Klimavertragliche

Ergebnisse und Erfahrungen 41

4.3 Anforderungsprofil an Diskurse der TA-Akademie imWww

Vorbereitende Uberlegungen bei der Konzeptionsentwicklung des intenetgestiitzten

Diskurses haben die Erkenntnis gebracht, da~ zur Erreichung des Diskurszwecks und

–ziels ein konkretes Anforderungsprofil an einen Diskurs im WWW entwickelt sein

mufi. Das dem Pilotprojekt zugrunde Iiegende Profil wird im Folgenden kurz umris-

sen.

4.3.1 Elemente

Die Diskursplattform besteht aus zwei Elementen: Infoseiten und Diskussionsforen,

Infoseiten sind HTML-Dokumente und gegebenenfalls pdf-Files zum Download so-

wie Links auf andere Websites. Diese Seiten sollen nur vom Administrator bearbeitet

werden. Teilnehmer haben nur Leserecht.

Die Diskussionsforen sind in Form ,,schwarzer Bretter” aufgebaut (asynchrone

Kommunikation). Es konnen mehrere Foren gleichzeitig betrieben werden. Zur Teil-

nahme an der Discussion ist eine Anmeldung erforderlich.

4.3.2 Gruppen / Foren

Im Pilotprojekt sollten fiinf Gruppen zu jeweils 5-6 Themen diskutieren; je Thema

und Gmppe ist ein eigenes Forum erforderlich. Zusatzlich SO1lein offenes Forum zur

Kommunikation zwischen den Gruppen eingerichtet werden.

Innerhalb der Einzelforen werden die Beitrage in der Reihenfolge des Eingangs be-

reitgestellt (Iineares threading). Eine Differenzierung der Adressaten eines Beitrages

nach Forum – Einzelteilnehmer – Moderator (ggf. per integrierter E-Mail-Funktion)

SO1lmoglich sein.

4.3.3 Teilnehmer

Fur das Pilotprojekt war die Verwaltung von ca. 100 Teilnehmern vorgesehen. Jeder

Teilnehmer mit Schreibberechtimmg ist angemeldet und iiber Usernamen und Pass-

wort identifiziert. Aliasnamen sind moglich.

In der Pilotphase erfolgte die Anmeldung der Teilnehmer durch den Administrator;

spater sollte die Anmeldung uber eine Website moglich sein.

Page 43: nternetgestiitzter Diskurs ,,Klimavertragliche

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42 Ergebnisse und Erfahrungen

4.3.4 Zugriffe

Angemeldete Teilnehmer haben Schreib- und Leserecht fiir alle abonnierten und frei-

gegebenen Foren. Dabei kann immer nur in einem Forum gescl-irieben werden (kein

crossposting). Ein Nur-Lese-Zugang fur Gaste & fur alle oder fur einzelne Foren

eingerichtet werden. Der Administrator kann Zugriffsrechte fiir einzelne Teilnehmer

und/oder Foren differenziert vergeben.

4.3.5 Adminstratorenfunktionen und -rechte

Anmeldung / Sperrung von Teilnehmern

Freigabe / Sperrung von Foren

Bearbeiten / Loschen von Beitragen

Plazierung eigener Beitrage in allen Foren

Editieren der Informations-Websites

Bereitstellen von Dokumenten

4.3.6 Datensicherung

Alle Beitrage mi-issen wahrend der Laufzeit des Projektes (maximal 8 Wochen) fur

die spatere Dokumentation und Auswertung gesichert bleiben.

4.3.7 Technik

Alle Funktionen (Infoseiten, Foren, ggf. E-Mail) werden in einer Oberflache und auf

einer Plattform (WYVW) integriert.

Der Zugriff SOI1mit den giingigen Browsern (Mosaic, Netscape, Internet Explorer)

und Betriebssystemen moglich sein. Das bedeutet: textbasierte Darstellung, sparsa-

mer Einsatz grafischer EIemente (Speicherpiatz, Ladezeiten !), keine Animationen,

kein Java. Frames sind moglich, aber nicht erwiinscht.

Page 44: nternetgestiitzter Diskurs ,,Klimavertragliche

Ergebnisse und Erfahrumzen 43

4.4 Ausblick

Wie die Kapitel 3,4 und 5 zeigen, sind netzgestlitzte Diskurse technisch und metho-

disch realisierbar und sinnvoll. Weitere internetgesttitzte Diskurse konnen auf den

Erfahrungen aus der Pilotstudie aufbauen. Die wesentlichen Elemente des Verfahrens

haben ihre Praxistauglichkeit unter Beweis gestellt. Wo sich Mangel und Verbesse-

rungsbedarf gezeigt haben, kann das Verfahren modifiziert werden. Dies betrifft ins-

besondere die Punkte:

+ Belebung der Discussion durch synchrone Elemente (Chat),

+ Starkere Einbindung der Kleingruppendiskussion vor Ort,

+ vermehrte Expertenunterstiitzung such wahrend des ‘Verfahrens,

+ verbesserte Netzzugangsmoglichkeiten fur die Teilnehmer,

+ an den Kriterien Reprasentativitat, Heterogenitat und Fairness orientierte Teil-

nehmerauswahl.

Mit diesen Modifikationen und mit wachsender Erfahrung mit der Moderation und

Begleitung netztgesti.itzter Kommunikation stunde mit dem internetgesti.itzten Dis-

kurs ein Verfahren zur Verfligung, welches dazu beitragen konnte, die Durchfiihrung

des Diskursauftrages der Akademie gerade im gesellschaftlichen Diskurs unter Nut-

zung der bereitstehenden modernen Informations- und Kommunikationstechniken

zeitgemafi zu optimieren.

Page 45: nternetgestiitzter Diskurs ,,Klimavertragliche

44 Ergebnisse und Erfahrungen

Page 46: nternetgestiitzter Diskurs ,,Klimavertragliche

Inhaltliche Egebnisse des internetgestiitzten Diskurses 45

5 Inhaltliche Ergebnisse des Internetdiskurses,,K1imavertragliche Energieversorgung”

Nachdem bisher die methodischen Ergebnisse und Erfahrungen mit dem Verfahren

Internetgestutzter Diskurs im Mittelpunkt standen, sollen im Folgenden die inhaltli-

chen Ergebnisse zusammengefasst und ausgewertet werden.

Thema des Forums war dle zukunftige Gestaltung einer klimavertraglichen Energie-

versorgung fur Baden-Wih-ttemberg. Dazu wurden von der Akademie eine Reihe von

Materialien zu den Grundlagen und zu verschiedenen Aspekten des Energiesystems

zur Verfugung gestellt; dariiber hinaus waren die Teilnehmer frei, alle anderen In-

formationen zum Thema mit in die Discussion einzubringen. Insbesondere das Inter-

net bietet dabei eine Fiille von Inforrnationen und Recherchemoglichkeiten, von de-

nen zumindest teilweise such reger Gebrauch gemacht wurde.

Die Zusammensetzung der Materialien orientierte sich ebenso wie die Gliederung der

Discussion an der Agenda der Biirgerforen Klimavertragliche Energieversorgung, die

1996 von der Akademie fur Technikfolgenabschatzung durchgefuhrt worden waren.

Als Themen fur die Pilotstudie waren vorgesehen:

+ Grundlagen des Energiesystems

+ Verkehr

+ Kernenergie und Energieumwandlung

+ Zusammenfassung der Ergebnisse

Die geplante Zusammenfassung konnte im Rahmen des Forums leider nicht mehr

erstellt werden. Das lag zum einen daran, class die sehr engagiert gefiihrte Discussion

der einzelnen Punkte teilweise erheblich mehr Zeit in Anspruch nahm als urspriing-

lich vorgesehen; zum anderen waren dafiir methodische Schwierigkeiten verantwort-

lich, auf die an anderer Stelle bereits ausfiihrlicher eingegangen wurde”. Diese Zu-

sammenfassung nachzuholen muss daher eine Aufgabe dieses Berichtes sein.

Einen Ergebnisbericht zu erstellen, ohne den Beteiligten Moglichkeiten der Ruck-

meldung einzuraumen, ist wenig sinnvoll. Es ist daher tibliche Praxis der Akademie,

solche Berichte noch einmal an alle Teilnehmer zu versenden und ihnen die Mog-

Iichkeit der Stellungnahme einzuraumen. Dies wurde such bier so gehandhabt. Die

“ Vgl. dazu Kapitel 4 dieses Arbeitsberichtes. In erster Linie sind bier die Beschrankungen aufgrundder Zugangszeiten zu nennen, die eine kontinuierliche Interaction aller Beteiligten ebenso wie dieModeration der Discussion erheblich erschwerten.

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., .. ”.”. .“. “-

46 Inhaltliche Egebnisse des internetgestutzten Diskurses

dabei eingegangenen geringfiigigen Anderungswunsche konnten vollstandig beriick-

sichtigt werden, so class das vorliegende Kapitel mit Recht fiir sich in Anspruch neh-

men kann, die Au8erungen und Meinungen der Teih-tehmer korrekt zu reprasentieren.

5.1 Textbeitrage

Die Ergebnisse des Forums Iiegen in erster Linie in Form von Textbeitragen der

Teilnehmer vor, die vollstandig wiederzugeben allerdings wenig sinnvoll ware und

den Rahmen eines Arbeitsberichtes bei weitem sprengen wurde. Daher werden im

Folgenden nur solche Auszuge aus den Diskussionsbeitragen wiedergegeben, die

Stellungnahmen zur Leitfrage des Discussion oder Vorschlage zur zuktinftigen Ge-

staltung einzelner Aspekte des Energiesystems enthalten. Die Beitrage sind thema-

tisch geordnet, wobei auf die chronologische Abfolge und die urspriingliche Zuord-

nung zu den verschiedenen Foren nur soweit Rticksicht genommen wurde, wie die

thematische Gliederung dies zuliess. Zur besseren Ubersicht werden die Teilnehmer-

beitrage kursiv gesetzt und grau hinterlegt.

5.1.1 Thema: Grundlagen

Unter der Uberschrift ,,Grundlagen” wurden die Struktur und die einzelnen Elemente

des Energiesystems vorgestellt und diskutiert. Im Mittelpunkt standen bier die von

der Akademie erarbeiteten ,,Expertenszenarien’”7 zur zukunftigen Gestaltung dieses

Energiesystems fiir Baden-Wurttemberg.

Klimaeffekt & Reduktionsziele

Das der Discussion zugrunde liegende Reduktionsziel von 25% CO, bis zum Jahre

2005 (Bezugspunkt war der Stand des Jahres 1990) wurde zu Beginn der Foren kurz

vorgestellt und durch eine Darstellung des ,,Treibhauseffektes” einerseits und der

politischen Rahmenbedingungen andererseits begri.indet. Entgegen den ursprungli-

chen Intentionen wurde dieser Punkt jedoch selbst zum Gegenstand der Debatte.

“ Vgl. Martin Christian, Georg Horning, Wolfgang Weimer-Jehle: Die Akademieszenarien. In: Btir-gerforum Klimavertragliche Energieversorgung Teil 3: Dokumentation zum Burgergutachten, Aka-demie fiir Technikfolgenabschatzung, Stuttgart 1997, S. 25-33. Eine ausftihrliche Darstellung derSzenarien findet sich in: Diethard Schade, Wolfgang Weimer-Jehle: Energieversorgung und Verrin-gerung der C02-Emission. Heidelberg (Springer Verlag) 1995.

Page 48: nternetgestiitzter Diskurs ,,Klimavertragliche

Inhaltliche Egebnisse des internetgestiitzten Diskurses 47

Die Streitfrage, die bei der Einfuhrungsveranstaltung des Reutlinger Forums aufge-

worfen und im Folgenden Iebhaft diskutiert wurde, war der Zweifel an der Existenz

bzw. Nachweisbarkeit anthropogener Klimaveranderungen, an der Glaubwiirdigkeit

der wissenschaftlichen Prognosen und somit an der Sinnhaftigkeit der politischen

Reduktionsziele. Der Discussion im Sektor ,,Grundlagen” wurden deshalb die fol-

genden Fragen vorangestellt, zu denen in der Folge Teilnehmer such aus anderen

Durchfi,ihrungsorten Stellung nahmen:

+ Ist eine Reduktion der CO,-Emissionen iiberhaupt notwendig und sinnvoll und

wenn ja, in welcher Hohe?

+ Sind wir bereit, die politische Vorgabe eines Reduktionszieles von 25% C02 bis

zum Jahre 2005 (gegentiber 1990) als Grundlage fiir dieses Forum zu akzeptie-

ren? Mit dieser Frage sind folgende Einzelfragen verbunden:

— Warum geht man davon aus, class eine globale Erwarmung schadigende

Wirkungen auf Mensch und Umwelt haben wird?

Wie weit konnen die wissenschaftlichen Prognosen tiber den Treibhausef-

fekt und die Entwicklung des Klimas als gesichert gelten?

Welche Argumente gibt es gegen die Annahme einer globalen Erw&-mung

und wie sind diese zu bewerten?

Abgelehnt wurde das Reduktionsziel vor allem unter Verweis auf die scheinbar unzu-

reichende wissenschaftliche Nachweisbarkeit von Klimaveranderungen generell und

vor allem von menschlichen Einfli.issen auf diese Klimaveranderungen. Zum anderen

wurde die Frage aufgeworfen, ob eine globale Erw&mmng – wenn sie denn eintreten

sollte – nicht sogar positive Effekte haben konne.

Vom Diskurs wiinsche ich mir Aufschluss dariiber, ob der A4ensch durch seine Tatig-

keit die Ursache f%- die zur Zeit vorhandene Miniwarmzeit ist oder ob es sich urn

eine vom Menschen unbeeinflusste natiirliche Erscheinung handelt. Temperaturan-

stiege in Erwarmungszeitraumen, wie sie in den letzten 10.000 Jahren vorgekommen

sind, halte ich nicht fur bedenklich, sondem eher fur wunschenswert. Warrneperi-

oden f!ihrten in der Geschichte der A4enschheit ZUwirtschafllicher (hohere Agrarer-

zeugung) und daran anschliessend und begleitend ZU kultureller Bliite, Kaltezeiten

bewirkten das Gegenteil. Wer ausschlie~lich damit beschafiigt ist, sich iVahrungs-

mittel zu beschaflen, urn nicht zu verhungem, hat wohl kaum Mittel und Moglichkei-

ten, sich kulturell zu betatigen. Der These von der zunehmenden Erderwannung seit

Beginn der Industrialisierung durch standig zunehmende CO, – Emissionen stimme

Page 49: nternetgestiitzter Diskurs ,,Klimavertragliche

48 Inhaltliche Egebnisse des internetgestutzten Diskurses

ich nicht zu. Begann die derzeitige Miniwarmzeit nicht bereits Mitte des 18. Jahr-

hunderts., also 100 Jahre vor der Industrialisierung ?18

Eine Reduktion der CO,-Emission ist weder notwendig noch sinnvoll, die politische

Vorgabe ebenso. Der anthropogene CO,-Aussto@ hat keine Auswirkungen auf eine

globale Erwarmung. Eine globale Erwarmung schadigt A4ensch und Umwelt nicht.

Es gibt keine gesicherten wissenschafilichen Prognosen iiber einen vom A4enschen

bewirkten Treibhauseffekt sowie die Entwicklung des Klimas, allenfalls geschatzte

Wahrscheinlichkeiten, die jeder nach seinem Gusto interpretieren kann.

Entgegen diesen sehr engagiert vorgetragenen Thesen hielt die Mehrzahl der Teil-

nehmer die Datenbasis sehr wohl fur ausreichend und war der Auffassung, class eine

Reduktion von C02 zur Vermeidung einer weiteren Erwarmung dringend geboten

sei. Auch die vorgetragenen Zweifel an der Glaubwurdigkeit der klimawissenschaft-

lichen Prognosen wurden dabei zuruckgewiesen.

Ein weiteres Kriterium, das zugunsten des Reduktionszieles angefuhrt wurde, war die

Endlichkeit der Ressourcen insbesondere an fossilen Energietragern.

Ich betrachte die Gefahr des Treibhausefiekts als nach wie vor existent, selbst wenn

einige Stimmen sie als nicht, noch nie oder nicht mehr vorhanden betrachten. Die

Schonung der Ressourcen ist ein mindestens gleichwertiger Grund.

Zu ,,Der anthropogene CO,-Aussto@ hat keine Auswirkungen auf eine globale Er-

warmung. ”: Dieser Schluss lasst sich aus den Zweijeln an der CO,-Theorie – so sehr

ich deren ernsthafle Discussion ftir richtig halte – erkenntnistheoretisch nicht her-

leiten. Die CO,- Theorie, so wie sie das Intergovernmental Panel on Climate Change

(IPCC) vertritt, wird nach den mir bekannten Quellen in Details bestritten, aber

nicht in ihrer Grundaussage.

An einer derzeit stattfindenden globalen Erwarmung bestehen keine Zweijel. Die

Gletscher schmelzen schon seit vielen Jahren und mit zunehmender Geschwindigkeit.

Die Alpenlander melden in stark vermehrtem Umfang Murenabgange (weil der Un-

tergrund nicht mehr durchgefroren ist). Die Polkappen schmelzen. Die Winter sind

such auf der Alb langst nicht mehr so kalt wie vor 20 Jahren. Die A4eere steigen

messbar. Die Wiistengiirtel breiten sich aus (nicht nur wegen Uberweidung). Die An-

zahl der Hurricans pro Jahr in der Karibik hat sich in den letzten Jahren verviel-

‘XKursiv gesetzte Abschnitte sind jeweils einzelne Texte aus den Foren, Sie werden nicht namentlichzugeordnet.

Page 50: nternetgestiitzter Diskurs ,,Klimavertragliche

Inhaltliche Egebnisse des internetgestiitzten Diskurses 49

facht. Die Frage, ob dies durch CO,-Zunahme (und Methan!!) verursacht ist, kann

keiner verbindlich beantworten. Jedoch die Berichte und Unterlagen, die ich kenne,

reichen mir aus, die

antworten.

Ob eine Erwarmung

Frage der Ursachlichkeit fur mich mit einem klaren Ja zu be-

der Erdatmosphare positive oder negative Folgen haben wird,

dazu gibt es begriindete Meinungen. Die Mehrheit der Klimaforscher sind sicher der

begriindeten Meinung, class die schnelle Veranderung der globalen Durchschnitt-

stemperatur mit grosser Wahrscheinlichkeit f%- einen grossen Teil der Erdbevolke-

rung negative Auswirkungen haben wird. Da aber das Erd-Klima-System eine Kom-

plexitat besitzt, class selbst die hochstentwickelten Computersysteme nur Wahr-

scheinlichkeiten prognostizieren konnen, bleibt ein Unsicherheitsfaktor. Man kann

dariiber streiten, wie lange die Vorrate [an fossilen Energien] noch reichen, aber,

class sie endlich sind, ist nicht zu leugnen. Der Schutz des Weltklimas vor zu schnel-

len Veranderungen ist ein sekundares Ziel, das ebenfalls erreicht wird, wenn das

primare Ziel, Schonung der nicht erneuerbaren Energietrager durch den verstarkten

Einsatz erneuerbarer Energietrager (Sonnenenergie in der Form Wasser- und Wind-

krafi, Biomasse. Wasserstoff ...) erreicht wird.

Es ist mir unmoglich, die vielen wissenschafilichen Belege zu iiberpriifen, ich miisste

glauben oder nicht glauben – such Ihnen wird es wahrscheinlich ahnlich ergehen.

Weil ich beftirchtete, das wissenschafiliche Ergebnisse zum Thema Klimaverande-

. rung, den jeweils gegnerischen. Parteien urn die Ohren gehauen werden, babe ich in

meinem ersten Beitrag nachzuweisen versucht, class die Klimadiskussion in die Irre

ftihrt und eher schadlich ist: Im Gegensatz zur Frage, ob es eine anthropogene Kli-

maveranderung gibt und ob diese, falls es sie iiberhaupt gibt, schadlich ist, kann die

Tatsache, class die Ressourcen, Kohle, Erdol und Erdgas endlich sind, nicht in Frage

gestellt werden. D.h. unabhangig, ob eine fur die Weltgesellschafi schadliche Klima-

veranderung durch den bisherigen Verbrauch nicht emeuerbarer Energietrager mit

Sicherheit prognostiziert werden kann, muss friiher oder sptiter auf emeuerbare

Energietrager umgestiegen werden. Wenn dabei das Gefahrenpotenrial, das bei einer

schnellen Klimaveranderung nicht ganzlich geleugnet werden kzmn, sich nicht reali-

sieren kann, ist das ein schoner Nebene#ekt.

Die Olvorkommen sind nahezu gleichgeblieben, nur die Kenntnis dariiber wurde

durch Prospektion erweitert. Nach einer bei GRUHL (1975: Ein Planet wird gepliin-

dert) zitierten Schatzung wurde bereits in den 70er Jahren jedes Jahr die Olmenge

verbraucht, die sich in 1 Million Jahren natiirlich aujbaut. AuJi’erdem ist die wesent-

liche Aussage in ,,Die Grenzen des Wachstums” nicht, class sich Rohsto#X in Y Jah-

ren erschopjl. Die alarmierende Erkenntnis dieses genau deshalb noch heute lesens-

werten Buches ist vielmehr, class bei exponentiellem Wachstum des Verbrauchs

Page 51: nternetgestiitzter Diskurs ,,Klimavertragliche

50 Inhaltliche Ezebnisse des internet~estiitzten Diskurses

durch einen Anstieg der bekannten Reserven eine Erschopfung (genauer: extreme

Verteuerung, vgl. Global 2000) nur urn 5 bis 10 Jahre hinausgezogert werden wiirde.

Zu ,,Eine globale Erwarmung schadigt Mensch und Umwelt nicht. ”: Wie das Golf-

strom-Beispiel zeigt, muss eine globale Erwarmung nicht gleichbedeutend sein mit

einer Erwarmung in Mitteleuropa, Trotzdem mochte ich als Gedankenexperiment

einmal Ihre Wunschvorstellung aufgreifen, Herr *****. Und da zeigt es sich leider,

class sogar eine Erhohung der Durchschnittstemperatur eher zum Alptraum werden

kann. Uns in Deutschland wiirde dann namlich das drohen, was WEISCHET in sei-

nem such in anderem Zusammenhang hochst lesenswerten Werk ,,Die okologische

Benachteiligung der Tropen” (bibliographische Angaben reiche ich bei Interesse

nach) analysiert hat. Klima wirkt namlich nicht nur direkt, sondem hat Auswirkun-

gen zum Beispiel auf die Bodenbildung. Au@erdem begunstigt ein warmes Klima das

massenhafie Auftreten von Insekten. Mein Fazit: Wir sollten mit dem Klima, so wie

es ist, zufiieden sein, und nicht Anderungen provozieren, deren Ausmajl und Wech-

selwirkungen die A4eteorologen und Geographer derzeit nicht beziffem konnen.

Zuletzt wurde such die Frage der globalen Verantwortung und der globalen Folgen

unseres Handelns aufgeworfen. Dabei stand die These im Mittelpunkt, class der in

den Industrielandern praktizierte Umgang mit Energie und Ressourcen nicht ohne

schwerwiegende Folgen auf den Rest der Welt ubertragbar sei.

Mir scheint der Blick in die Zukunft nicht uninteressant: A4it Einbeziehung der stei-

genden Weltbevolkerung bis zum Jahr 2050 auf 10 Milliarden Menschen, miisste

Deutschland seine CO,-Emissionen bis 2050 urn 90% reduzieren! Zudem sind in un-

serem Diskurs Fragen der globalen Gerechtigkeit zu klaren, ohne die m.E. eine

nachhaltige Entwicklung nicht moglich ist.

Ich bin ftir eine Reduzierung der derzeitigen CO,-Emissionen und kann such das

vorgegebene Reduktionsziel akzeptieren. Dabei denke ich such daran, das der COZ –

Aussto@ im Lund nicht ohne emsthafie Folgen fiir das Weltklima auf die gesamte

Menschheit iibertragen werden kann.

Die Europaische Union hat 371 Mio Einwohner, USA hat 263 Mio, China (Volksre-

publik) hat 1,2 Mrd, Indien knapp 1 Mrd, nur urn ein paar Zahlen zu vergleichen. In

den VDI-Nachrichten vom 7. April 1995 wurde in einem Artikel befurchtet, class Chi-

na im 21. Jahrhundert ,,Klimafaktor M-. 1” sein wird. Was COZ betrifl, kann man

daraus folgem: Die Industrienationen miissen wirklich eine starke Verminderung

durchftihren, urn einen Ausgleich zu erzielen, weil dort der CO,-Aussto@ zunehmen

wird. Man kann diesen Landern nicht alle Weiterentwicklung absprechen. Fazit 1:

Die CO,-Minderung der Industrielander muss hoch sein. 25 9Z0sind noch fast zu we-

Page 52: nternetgestiitzter Diskurs ,,Klimavertragliche

Inhaltliche Egebnisse des internetgestutzten Diskurses 51

nig! Fazit 2: Fiir diese Ltinder miissten eigentlich andere Energie - und Verkehrskon-

zepte her, die die bei uns gemachten Fehler vermeiden, ohne die wirtschafili.che Ent-

wicklung zu beeintrachtigen.

Zusammenfassend Iasst sich feststellen, class die grosse Mehrheit der Teilnehmer die

Vorgaben eines Reduktionszieles von 25% CO, akzeptiert. Als Griinde wurden mehr-

fach genannt:

+ die Gefahren einer globalen Erwarmung

+ die Endlichkeit der Ressourcen, insbesondere an fossilen Energietragern

+ die Erfordernisse einer global gerechten Verteilung dieser Ressourcen sowie da-

mit verbunden eine Vorbildfunktion der Industrie- fiir die Entwicklungslander.

Szenarien

AIs Anhaltspunkte fiir die Discussion hatte die Akademie eine Reihe von Expertens-

zenarien ausgearbeitet, die verschiedene Energiewelten des Jahres 2005 und damit

verbunden verschiedene Reduktionspfade reprasentierten. Im einzelnen waren dies:

+

+

+

+

Szenario A: Fortschreibung der trendgemassen Entwicklung. Dieses Szenario

erreicht das Reduktionsziel nicht und client im wesentlichen als Vergleichsma13-

stab fiir die Szenarien B, C und D.

Szenario B: Techniknutzung, effizienter Energieeinsatz. Der Gefiihrdung des

Klimas kann durch einen effizienten Technikeinsatz und durch weitere Verbesse-

rungen der bestehenden Technik begegnet werden. Verhaltensanderungen und die

Abkehr von individuellen Lebensstilen sind nicht notig.

Szenario C: Ressourcenschonung und Umweltschutz. Die Geffirdung des Kli-

mas und die Riicksicht auf andere Umweltbereiche erfordern sowohl den Einsatz

effizienter, verbesserter Technik als such die Bereitschaft zu moderaten Verhal-

tensanderungen.

Szenario D: Neue, okologische Lebensstile. Die globalen politischen und okolo-

gischen Probleme sowie die Solidaritat mit den nachfolgenden Generationen und

mit unterentwickelten Regionen erfordern eine konsequente Orientierung von

Verhalten und Techniknutzung an okologischen Kriterien.

Im offenen Forum wurde die Frage gestellt, welches der drei vorgestellten Szenarien

die Teilnehmer sich am ehesten fur die Zukunft wiinschen wi.irden. Im Folgenden

werden zustimmende wie ablehnende Kommentare und Praferenzen in der Reihen-

folge der Szenarien aufgelistet.

Page 53: nternetgestiitzter Diskurs ,,Klimavertragliche

52 Inhaltliche Egebnisse des internetgesttitzten Diskurses

Szenario A:

Ein weiteres bedenkenloses Verbrauchen voniVatur und Ressourcen und die Ver-

breitung von Schadsto#en kannich gegeniiber der Tier und Pfianzenwelt undauch

den zuktinfligen Generationen Mensch nichtakzeptieren. Fazit: es muss sichetwas

andem!

SzenarioB:

Die,,Natur’’ hat dem Menschu. a. den Verstandund den Geistundauch Vemunft

gegeben. Vomletzteren vielleichtetwaszu wenig. Ichho#e undsetzedarau$ dassdie

Eigenschafi Vemunjlzunimmt und den Geist und Verstand befliigelt, Techniken im

Einvemehmen der Natur zu entwickeln, die unbegrenzt Energie zur Verfligung stel-

len, ohne Schadstoffe zu produzieren. Ware dies erreicht, brtiuchte niemand mehr zu

arbeiten. Bereits verlorene Gebiete konnten der lebenden Natur zuriickgegeben wer-

den. Ich setze deshalb auf das Szenario B mit geringen Anspruchsriicknahmen und

eher lan@-istigen Verhaltensanderungen der Bevolkerung. Auf dem Weg dahin konn-

ten durch zusatzliche technische Bereiche neue Arbeitsplatze geschaffen werden.

Ich glaube, class ein Szenario zwischen B und C fur die nachsten 10 Jahre realistisch

ist. Ich traue mir nicht ZU, mich nach 51 Jahren des Wohlergehens umzustellen.

Miilltrennung: Ja; langsam fahren: Ja; aber wer zahlt mir das 3-Literauto (25 Rie-

sen) ? Und wer bringt dieser Juppiegeneration bei, class Nullwachstum such positiv

sein kann ? Und wer den Chinesen, class wenn sie alle Autos haben, der Sauersto#

knapp wird? USW.? Ein langsames Riickregeln der Bedurjkisse (alas geht schon sehr

fruh 10S), ein klein wenig gutgemeinter Zwang iiber die Politik. Und vor allem Ge-

rechtigkeit bei der Verteilung der Lasten, und das geht weit iiber die Energiefrage

hinaus.

Szenario C:

Dem Losungsansatz mit ,,nur” verbesserter Techniknutzung und begrenzter An-

spruchs- und Verhaltensrucknahme konnte ich such zustimmen, wenn gewahrleistet

ware, class nicht nur wieder die ,, Vernunftigen, Rucksichtsvollen” sich beteiligen und

daran halten und die finanziell Unabhangigen undoder machtbewussten Egoisten

sich ausklammern konnen.

Mein Wunschszenario sieht folgenderma~en aus: Techniknutzung,um Ressourcen zu

schonen, wobei neue Lebensstile nicht nur zur Reduzierung der negativen Folgen

jetziger Energiegewinnung und –nutzung sinnvoll waren, sondem such urn neue Le-

bensqualitat zu gewinnen.

Page 54: nternetgestiitzter Diskurs ,,Klimavertragliche

Inhaltliche Egebnisse des internetgestiitzten Diskurses 53

Ich ware bereit, Szenario 3 (=C) oder 4 (=D) timzusetzen. Dabei sollten wir aber

nicht von Verzicht sprechen, sondern uns klar machen, class wir gewinnen: bessere

Lu$t zum Atmen, bessere Lebensbedingungen fur uns selbst USW..

Szenario D:

Einer deutlichen Anspruchriicknahme und generellen Verhaltensanderung gebe ich

derzeit keine Chance. Das Szenario D halte ich deshalb nicht geeignet, Veranderun-

gen ZUbewirken.

Zukiin.ig mochte ich im Szenario D ,,iVeue Lebensstile” leben. Unser Verhalten und

unsere Techniknutzung miissen auf den okologischen Kriterien-Priifstand.

Szenario D ,,lVeue Lebensstile” ist f%- mich erstrebenswert. Dies ist mit intelligenter

Technik, okologischer Modemisierung und einer Wertschatzung der Lebensqualitat

(nicht Lebensstandard) meiner Meinung nach gut moglich.

Unter Abwagung aller wesentlichen Gesichtspunkte fallt meine Praferenz auf Szena-

rio D. Wenn es gelingt, die Einstellung und Verhaltensweise der Bevolkerung zu an-

dem, werden die notwendigen Anpassungen nicht als Einschrankung der Lebens-

qualitat empfunden, wahrscheinlich lassen sie sich spater sogar als Gewinn be-

trachten. Unser jetziger Lebensstil: immer mehr, immer grosser, immer schneller

kann auf die Dauer so nicht weiter gejiihrt und erst recht nicht noch weiter gesteigert

werden. Innerhalb dieses Szenarios wiinsche ich mir jedoch die Verwendung von Gas

nicht ganz so stark ausgebaut, selbst auf die Gefahr bin, class vorerst noch etwas

mehr Kemkrafi verwendet werden miisste.

Zusammengefasst ist eine Tendenz in Richtung auf die Szenarien C und D zu erken-

nen, die in der Mehrzahl der Beitrage bevorzugt werden. Aber such Szenario B findet

seine Befurworter. In vielen Beitragen werden Modifikationen der vorgegebenen

Szenarien vorgeschlagen.

5.1.2 Verkehr

Im Themenbereich Verkehr spiegelten sich die zwei grundlegenden Reduktionspfade

,,Techniknutzung” bzw. ,,Neue Lebensstile” in zwei Referaten wieder, die unter-

schiedliche Wege zur Minderung des COz-AusstoJ3es im Verkehr prtierierten: Effizi-

enzsteigerung durch forcierte technische Entwicklung an Motoren und Fahrzeugen

Page 55: nternetgestiitzter Diskurs ,,Klimavertragliche

54 Inhaltliche Egebnisse des internetgestutzten Diskurses

einerseits’y, Veranderung des Verhaltens in Richtung auf weniger Verkehr insgesamt

und eine geanderte Vekehrsmittelwahl andererseitsz’).

In der Folge behandelte die Discussion folgende Themen:

+ Kraftfahrzeugtechnik, insbesondere die Entwicklung zum Drei-Liter-Auto, Was-

serstoffnutzung und Brennstoffzellenantriebe;

+ offentliche Verkehrsmittel, insbesondere OPNV und Bahn;

+ die politischen und rechtlichen Rahmenbedingungen von Verkehr sowie

+ das personliche Verhalten als Verkehrsteilnehmer.

Kraftfahrzeugtechnik

3-Liter-Auto:

Der Benzinverbrauch sollte vermindert werden, das 3 Liter Auto ist bald lieferbar.

Defensive Fahrweise bringt eine Benzineinsparung und vermindert die Unfalle.

Irgendwann ist die Industrie durchaus auf den Trichter gekommen, class mit der Um-

rtistung bzw. mit dem Neuverkauf schadstofiarmer Autos gutes Geld ZUverdienen ist.

Und erst wenn sich diese Erkenntnis im Bereich der spritsparenden Autos zu jinden

ist, wird die Industrie bier mit Nachdruck die Arbeit au.ehmen.

Leichtmetall-Motoren:

Die Werbung preist oft such PKW mit Leichtmetall-Motoren und Leichtmetall-Ka-

rosserien an. Ein Leichtmetall-Motor (Alu-Legierung) muss zwei- bis dreimal wie-

derverwendet werden, urn den geringeren Gesamt-Energieeinsatz von der Gewin-

nung des Rohmaterials bis zur Nutzung beziiglich eines Motors konventionellem

Materials (Kugelgraphit-Guss) ZU erreichen. Erst wenn der Leichtmetall-i140tor in

das dritte Auto eingebaut ist, kommt eine Energie-Einsparung zum Tragen.

‘“ Manfred Wacker: Beitrage zur Senkung der verkehrsbedingten C02-Emissionen in Baden-Wtirttemberg - eine kritische Wurdigung unterschiedlicher Strategies. In: Burgerforum Klimaver-tragiiche Energieversorgung Teil 3: Documentation zum Bi.irgergutachten, Akademie fi.irTechnik-folgenabschatzung, Stuttgart 1997, S. 35-48.

‘“ Hans-Henning von Winning: Verkehrsvermeidung mit Gewinn, Sanfter Autoverkehr und Tempo-Iimit, Nullwachstum im Luftverkehr. In: Biirgerforum Klimavertriigliche Energieversorgung Teil3: Documentation zum Biirgergutachten, Akademie fiir Technikfolgenabschtitzung, Stuttgart 1997,s. 49-54.

Page 56: nternetgestiitzter Diskurs ,,Klimavertragliche

Inhaltliche Egebnisse des internetgestutzten Diskurses 55

Hybridfahrzeuge:

Meiner Meinung nach miissten Hybrid fahrzeuge gefordert werden, sie verbinden das

Beste verschiedener Techniken. Zwei kurze Beispiele: 1. Toyota Prius - de; Mittel-

klasse-PKW verbraucht dank intelligenter Technik eines Elektomotors und eines

Benzinmotors nur 3,51 Benzin auf 100krn. Er ist in Japan schon Tc@7ich. 2. Das

schweizerische TW.IKE ist ein zweiplatziges, leistungsfahiges Leichtelektromobil

(LEM) modernster Technik. Es e~iillt die taglichen Mobilitatsbedih-jkisse, wo das

Fahrrad an seine Grenzen stosst, aber die umfassende Transportkapazitat des Autos

noch nicht benotigt wird. Antrieb elektrisch und mechanisch, Energieverbrauch: 4

bis 8 kwh pro 100 km (entspricht ca. 0,51 Benzin), Hochstgeschwindigkeit: 85 knu%,

Reichweite: 40 bis 80 km (Ladezeit 1-2 Stunden).Fazit: gut und teuer aber kaujlich.

Das Interesse der Bevolkerung mtisste geweckt oder Lenkungsprozesse in Gang ge-

bracht werden.

Solche Fahrzeuge mit Hybridantrieb (...) sind sicher eine gute Lbsung, wenn man die

Eigenschafien nicht zu hoch ansetzt. Sonst wird das Gewicht zum Problem. Man

braucht schliesslich den Elektromotor mit Batterie und den Verbrennungsmotor mit

Tank, sowie geeignete Getriebe zum Umschalten bzw. Koppeln. Ich kenne die Eigen-

scha$len dieses japanischen Fahrzeugs und die zu Grunde liegende Philosophic

nicht. Aber es gab such in Deutschland schon interessante Vorschlage. Fiir die

Fahrten in der Stadt kann man den Elektroantrieb nutzen. Die Batterie darf nicht zu

gross gewahlt werden, weil sie sonst zu schwer ist. Fiir Uberlandfahrten nimmt man

den Verbrennungsmotor. Weil aber such der aus Gewichtsgriinden nicht zu gross

gewahlt werden dad kann er beim Beschleunigen vom Elektromotor unterstiitzt

werden. Der Akku wiederum wird bei Uberlandfahrten vom Verbrennungsmotor

nachgeladen. Durch elektrische Nutzbremsung wird Energie in die Batterie zuriick-

geladen. Man konnte such den Verbrennungsmotor immer in seinem optimalen Lei-

stungs- und Drehzahlbereich (bei giinstigsten Emissionen) betreiben und nur auf die

Batterie arbeiten lassen und immer mit dem Elektroantrieb fahren. Es gibt schon von

einigen Automobilkonzernen verschiedene Konzepte fiir die Auslegung. Weniger

Smogbelastung in den Stadten und verringerte CO,-Emissionen waren zu erwarten.

Sie sind leider immer deutlich teurer als Fahrzeuge bisheriger Technik. Beim rein

elektrischen Betrieb ist die notwendige Heizung im Winter nicht zu vemachlassigen.

Sie verbraucht im Stadtverkehr u. U. fast mehr Strom als das Fahren.

Wasserstoffi

Es laufen Versuchsfahrzeuge, die mit Erdgas oder Wasserstoff betrieben werden.

Neben unbestreitbaren Vorteilen fiir die Umwelt, insbesondere bei Wassersto~, tre-

ten eine Reihe von Problemen auf mit der Speicherung des gasformigen Krafistoffs.

Kaum erprobte Techniken sind sowohl f%- die Speicherung im Fahrzeug als such fur

die gesamte Treibstojflogistik notwendig.

Page 57: nternetgestiitzter Diskurs ,,Klimavertragliche

56 Inhaltliche Egebnisse des internetgestiitzten Diskurses

Fiir die Anwendung von Wasserstofffinde ich andere Methoden au~erordentlich in-

teressant, die vom Zentrum fiir Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-

Wiirttemberg in Stuttgart (ZSW) betrieben werden (...). Dabei wird aus Wasserstoff

und COZ Methanol hergestellt, das als fliissiger Treibsto# mit der bestehenden Logi-

stik verteilt und in den bestehenden Treibsto@anks der Fahrzeuge gespeichert wer-

den kann. Wassersto# kann Z. B. in heissen Gegenden mittels Solartechnologie her-

gestellt werden. CO, kann man aus den Abgasen hiesiger konventioneller Kraftwerke

oder aus der Luft gewinnen. Das COZ kann dann zum Ort der Wasserstofierstellung

transportiert und dort zu Methanol erganzt werden. Dadurch ergibt sich dann eben-

falls ein problemloser Riicktransport hierher. Die Methode bleibt trotz des bei der

Verbrennung entstehenden CO, neutral, weil dieses ja vorher aus der Luft oder an-

deren Abgasen herausgenommen wurde.

Lange@-istig erwarte ich ebenso die Entwicklung anderer Technologies fur die Was-

sersto~erstellung. Wenn die Wasserspaltung durch Plasmareaktionen oder Kataly-

satoren auf einfachere und billigere Art durchftihrbar wird, kann man auf die Her-

stellung in der Wuste verzichten und das Transportproblem verringern. Moglicher-

weise kann die Apparaturftir die Spaltung so klein werden, class sie in das Fahrzeug

integriert werden kann. Dann waren sowohl das Treibstoffproblem als such das

Umweltproblem nicht mehr vorhanden. Forschungen dieser Art laufen bereits.

Brennstoffzelle:

Von den fiinf Ausfiihrungsarten der Brennstoffzelle sind ftir den Verkehr, so die mei-

sten Veroffendichungen zum Thema, geeignet: Alkalische Brennstoffzelle (AFC) und

Polymer-Elektrolyt-Membran-Brennstojfzelle (PEMFC). Diese Brennstoj!zellen ar-

beiten bei einer Betriebstemperatur von ca. 80 C. Die anderen drei Arten arbeiten

bei wesentlich hoheren Temperature und sind fur (Heiz-)Kra@erke geeignet. Es

lassen sich also nicht nur Wassersto& sondern such Erdgas, Biogas, Propan und

andere Kohlenwasserstofe direkt in Gleichstrom verwandeln. Die chemische Ener-

gie der Brennsto#e wird elektrochemisch in elektrische Energie umgewandelt. Der

Umwandlungsprozess verlauft lautlos und vibrations frei. Die von Pumpen und Ge-

blasen verursachten Gerausche liegen weit unter der vorgeschriebenen Larmgrenze.

Alle BZ-Systeme arbeiten au~erordentlich umweltfreundlich. Die Schadstoffemissio-

nen liegen urn Grossenordnungen unter den Grenzwerten, die fiir die Stromerzeu-

gung mit fossilen Brennsto#en gelten. Wegen des hoheren Wirkungsgrades wird

such weniger COZ emittiert.

Eine Fiille von Veroffentlichungen (zum Thema Brennstoffzelle) in verschiedenen

Tageszeitungen zeigen, class ein grosser Wettlauf zwischen den Automobilherstellern

lauft (...). Inzwischen sind strategische Allianzen gebildet worden (...), die Entwick

Page 58: nternetgestiitzter Diskurs ,,Klimavertragliche

Inhaltliche Egebnisse des internetgestutzten Diskurses 57

lungen (laufen) auf Hochtouren (...). Man darf gespannt sein, wie die vielen Pro-

bleme, die die BZ verursacht, gemeistert werden. Falls diese Entwicklungen zum

Tragen kommen, erhalt das Drei-Liter-Auto mit herkommlichem Verbrennungsmotor

eine ernstzunehmende Konkurrenz vor allem deswegen, weil die Emissionen (vor

allem COZ) der BZ viel niedriger liegen als beim Verbrennungsmotor.

Grundsatzliches:

Die Vorstellung, die such Wacker forinuliert, durch technische Verbesserungen an

Fahrzeugen und im Verkehrsablauf konne das CO,-Problem entscharfl werden, ist

illusorisch. Jede Eflzienzverbesserung machte den Autoverkehr billiger und ange-

nehmer und liesse ihn noch starker anschwellen. Die Selbstverstarkungse fekte wiir-

den nicht einmal das 25%-Minderungs-Ziel erreichbar machen. Kleine, leichte, lang-

same Autos waren als Sicherheitsrisiko ftir die Insassen bei Kollisionen mit schwe-

ren, schnellen Fahrzeugen und als Zielscheibe fiir das Gespott der ,,Normal “-Auto-

fahrer weiterhin chancenlos.

Unter der Uberschrift ,,Kraftfahrzeugtechnik” wurden verschiedene Aspekte der C02-

Minderung durch Technikeinsatz beim Betrieb von Kraftfahrzeugen diskutiert. Hoff-

nungen werden dabei auf die Entwicklung und weitere Verbreitung kraftstoffsparen-. .der Autos (3-Liter-Auto) gesetzt; bier wird insbesondere die Industrie in der Pflicht

gesehen.

Gewichts- und damit Kraftstoffeinsparungen durch andere Materialien (Leichtmetall)

werden wegen des hohen Energieaufwandes bei der Herstellung des Rohmaterials als

nicht tragffiig angesehen.

Andere Kraftstoffe und Antriebskonzepte (Wasserstoffmotoren, Elektroantrieb, Hy-

bridfahrzeuge) werden als aussichtsreiche Wege zur C02-Minderung angesehen, wo-

bei aus Teilnehmersicht bier noch erheblicher Entwicklungsbedarf gesehen wird.

Dies gilt such fur den Einsatz der Brennstoffzelle in Fahrzeugen.

Probleme werden zum einen beim – erwarteten - deutlich hoheren Preis solcher Lo-

sungen gegentiber dem herkommlichen Fahrzeug gesehen, zum anderen in den Rah-

menbedingungen, die ihnen wenig Durchsetzungschancen einraumten. Ein Teilneh-

mer spricht sich grundsatzlich gegen technische Verbesserungen im Fahrzeugbereich

aus, da sie letztendlich zur weiteren Forderung des Autoverkehrs beitriigen.

Page 59: nternetgestiitzter Diskurs ,,Klimavertragliche

58 Inhaltliche Egebnisse des internetgestutzten Diskurses

Offentliche Verkehrsmittel

13nergiebilanz der Bahm

Der Umstieg auf die Bahn ist energetisch gesehen negativ bei einer Auslastung der

Bahn von ca. 50 %? Es muss bei einem Vergleich Start- und Zielpunkt beriicksichtigt

werden (zum und vom Bahnhof inbegriflen).

Emissionen (OPNV):

Die CO,-Emissionen (ales OPNV) konnen sinnvoll nur ftir ein Verkehrsmittel insge-

samt berechnet werden. Au@erdem ist die ungleiche Auslastung der o~entlichen Ver-

kehrsmittel ja gerade such eine Folge des Autoverkehrs. Mit jedem Autofahrer, der

auf Bahnen und Busse umsteigt, verbessert sich die Bilanz fur den o~entlichen Ver-

kehr (...).

5-Mkuten-Takt (OPNV):

Bei offentlichen Verkehrsmitteln, die im 5-min-Takt verkehren, kunn im Zusammen-

wirken mit Gehen, Radfahren und Zubringer-Leichtjahrzeugen nicht mehr wirklich

von einem strukturellen Vorteil des heutigen Kfz- Verkehrs gesprochen werden. Ein

5-min-Takt ware aber ohne iklehrkosten in einer Stadt wie Reutlingen die Regel,

wenn das heutige Kfz auf die Notdienste beschrankt wiirde. Genau dieses Ziel halte

ich langfristig ftir wiinschenswert und erreichbar.

Transportzeiten (Bahn):

Die Bahn-Transportzeiten konnten ohne zusatzlichen Energieeinsatz verkiirzt wer-

den, wenn die DB in grossem Stil von der vorsinflutlichen Rangiertechnik auf mo-

deme Umschlagtechnik mit Querumsetzung umsteigen wiirde. Unter anderem

braucht sie daftir die Einnahmen, die ihr heute der Lkw-Verkehr wegnimmt.

Kapazititssteigerung:

Bei oflentlichen Verkehrsmitteln gibt es technische Moglichkeiten der Kapazitatsstei-

gerung, die dem Autoverkehr (...) vollig fremd sind. Als da waren zum Beispiel der

Einsatz von Doppelstocl@ahrzeugen, der Einsatz von modemer Sicherungstechnik

und von ebenerdigen Einstiegen zur Verkiirzung der Zu~olgezeiten und die Erho-

hung der Zuglange. Weiteres Potential birgt die fahrwegma~ige Integration von

Stadtbahn und S-Bahn. Zumindest ubergangsweise ist such an schienenparallelen

Busverkehr ZUdenken. Kurzfristig ist deshalb der zusatzliche Bau von Gleisen nicht

notig. Mittel- und lan~ristig ist er notig und such moglich, sofem er mit der glei-

Page 60: nternetgestiitzter Diskurs ,,Klimavertragliche

Inhaltliche Egebnisse des internetgestiitzten Diskurses 59

then Energie und Zahigkeit wie der Strassenbau der letzten Jahrzehnte vorangetrie-

ben wird.

Rentabiliti_it: .

Praktisch alle Linienverkehrsbetriebe konnen mit Gewinn arbeiten, wenn 1. nach

einer Anderung des Personenbeforderungsgesetzes Konkurrenz urn Gebietskonzes-

sionen bei Bahnen und Busuntemehmen den spezifischen Aufivand pro Personenki-

lometer urn 30 bis 50 % senkt, 2. hohere Autokosten angemessene (hohere) Fahr-

preise erlauben und 3. hohere und gleichma~igere Fahrgastzahlen die Leistungser-

stellung im OPNV rentabler machen. Dann konnen such heute schwache Verkehrs-

verbindungen durch untemehmensinterne Quersubventionierung problemlos @an-

ziert werden.

Diskutiert wurden vor allem zwei Aspekte: die Energiebilanz offentlicher Verkehrs-

mittel und mogliche Wege zur Verbesserung des Angebotes und der Kapazitat. Nicht

diskutiert wurde die Frage, ob ein verbesserter und geforderter offentlicher Verkehr

(Bahn -und OPNV) uberhaupt sinnvoll oder wiinschenswert seien. Diese Annahme

liegt jedoch beinahe allen Beitragen implizit zugrunde.

Die Energiebilanz der Bahn, die derzeit - bedingt durch eine unzureichende Ausla-

stung zu manchen Zeiten - eher negativ ausfallt, ist durch den verrnehrten Umstieg

vom Auto auf Bahn und OPNV verbesserungsfiihig; das gleiche gilt fur die Kosten-

bilanz und damit such fur Taktzeiten des OPNV. Als Voraussetzung fiir einen fla-

chendeckenden und kostengiinstigen OPNV wird dabei die drastische Einschrtikung

des Kfz-Verkehrs gefordert.

Kapazitaten und Umschlagzeiten konnen mit technischen Mitteln gesteigert werden,

wenn die daftir notigen Mittel zur Verfiigung stunden, die im Moment durch den

Autoverkehr gebunden seinen. Geanderte politische Rahmenbedingungen wie z.B.

eine deutliche Verteuerung des Autofahrens konnten die Voraussetzungen fur einen

besseren OPNV schaffen.

Politische und rechtliche Rahmenbedingungen

Verbrauchsnormen:

Zur Zeit ist von Seiten der Industrie der Weg zum Drei-Liter-Auto, gerade mal VW

hat mit dem Lupo einen Schritt in diese Richtung gemacht, wenn such ZU einem hor-

renden Preis. Vielleicht muss such bier ein Alleingang gewagt werden und die Indu-

......

Page 61: nternetgestiitzter Diskurs ,,Klimavertragliche

60 Inhaltliche Egebnisse des internetgestiitzten Diskurses

strie verpflichtet werden, energiesparende Autos ZUbauen. Ein Ansatz hierzu konnten

die strengen US-Normen f%- den Flottenverbrauch sein.

Benzinpreise:

Ein Trend zu mehr Bescheidenheit - ja! Doch such eine deutliche Erhohung des Ben-

zinpreises ware Anreiz genug fiir den vermehrten Kauf eflizienter Pkw.

Kfz-Steuer:

Fur ein neues KFZ-Steuergesetz ein guter Vorschlag. Erstens : Steuer nach PS-Lei-

stung! Zweitens: Zusatzlich Besteuerung nach Fahrzeuggrosse! (Grundflache) Drit-

tens: Zusatzlich noch das Gewicht! Das ergibt fiir alle Nutzer eine faire Steuer-

formel!

Viele Haushalte haben heutzutage das Zweit- und Dritt-Auto. Damit sinkt die Ausla-

stung von PKW bei gleichzeitigem Anstieg der zuriickgelegten Personen-Kilometer.

Die Besteuerung von Zweit- und Dritt-Auto pro Hauhalt wiire iiberdenkenswert.

Tempolimit:

Geschwindigkeit sollte in Ballungsraumen begrenzt werden auf 80 bis 100 kmlh. Die

praktische Durchsetzung funktioniert nur bei aujivendiger Kontrolle, da nach meinen

Eifahrungen ohne diese sich kaum eineA- daran halt. Mit entsprechender Technik

konnte eine Zwangsbegrenzung iiber Leitstrahlen o.a. entwickelt werden, so class

eine Uberschreitung der vorgeschriebenen Werte erst gar nicht moglich ist. -

Giitertransporte verteuern:

Die enorme Zunahme der Lasttransporte ist zum Teil hervorgerufen durch das starke

Lohn- und Preisgefalle innerhalb europaischer Staaten. Produkte werden dort einge-

kaufi, hergestellt oder bearbeitet, wo es am billigsten ist (...). Transport sind ZUbil-

lig, vor allem weil die Belastungen der Umwelt nicht eingeschlossen sind. Infolge der

Konkurrenz und des hohen Angebots an Transportkapazitat ist such die Auslastung

der Lastkraftwagen oft ZUschlecht und die Anzahl der Lee~ahrten ZUhoch. Reduzie-

rungen des COz-Aussto@es waren such bier moglich. Bei hohen Treibsto& und damit

Transportpreisen wiirden die Lohnunterschiede keine nennenswerte Rolle mehr

spielen.

OPNV lIordern:

Als Altemativen (zum Auto) sollen Ofentlicher Verkehr, Radfahren und Gehen ge-

fordert werden. Der Offentliche Verkehr (fern und nab) wird kraftig ausgebaut. Er

muss billig und attraktiv sein. Die Bahn, beispielsweise, ist ZU teuer, teilweise such

der OPNV. Die Strassen werden gut ausgebaut, um Stauungen ZU vermeiden. Fuss-

und Radwegenetze werden stark erweitert und sicher und attraktiv gemacht. Steuer-

Page 62: nternetgestiitzter Diskurs ,,Klimavertragliche

Inhaltliche Egebnisse des internetgestutzten Diskurses 61

liche Kilometerpauschalen werdendurch Ent$emungspauschalen ersetzt. iVochbes-

ser ware es, Arbeiten und Wohnen wieder naher zusammen zu bringen.

Inwieweit die Moglichkeit erwogen werden sollte, grosse Stadte regelrecht abzusper-

ren und die Benutzung o~entlicher Verkehrsmittel vorzuschreiben, vermag ich nicht

einzuschatzen. Die vielgepriesene Strategie des Ausbaus von Strassen hat bisher stets

innerhalb kiirzester Zeit dazu gefiihrt, class die Staus wieder da waren, in der Regel

nur ein Stiick versetzt, da der Flaschenhals jetzt eben woanders zufinden ist.

Verschiedene Mallnahmerx

Verringerung des Giiterverkehrs: Forderung der regionalen Eigenversorgung, Di-

rektvermarktung, Tauschringe, Forderung des offentlichen Nab- und Femverkehrs.

Konsequenter Riickbau der IVebenstrassen zugunsten der Fahrrad- und Fussganger-

nutzung, die such rechtlich bevorzugt werden sollten. Ausbau des Fussganger- und

Radwege-Netzes.

Tempolimit, 30 kmlh in Wohngebieten und ca. 120 km/h auf Autobahnen - Vorrang

des OPNV vor dem Individualverkehr - Massiver Ausbau des Schienenverkehrs

(Stichwort “Flachenbahn’; Taktzeiten, Vemetzung, AttraktivierunglErhohung der

Akzeptanz Friihstuck mit Tageszeitung in der S-Bahn(Bsp. NRW) - Optimierung des

Busverkehrs ( Busspur, Vorrangschaltung an Ampeln, Umweltkartel-tarife, [email protected],

Mitnahmemoglichkeiten) - Flachendeckender Ausbau des Radverkehrs (Bewachte

Parkierungsanlagen mit Reparaturservice, optimale Wegeftihrung:iVetz plus Fahr-

bahn, - Verkehrsberuhigung anstatt Stadtautobahnen/Umgehungsstrassen - Ande-

rung/Umwandlung der Kilometerpauschale/Steuererklarung Aujivertung der OPNV-

Benutzung - Verlagerung des Giiterfemverkehrs auf die Schiene (Einstellung der

Subventionen fur den LKW-Verkehr, - Besteuerung des Flugbenzins - Forderung von

Fahrgemeinschaften, Flachendeckendes Car-sharing.

Hier mein teilweise etwas radikaler Vorschlag zur Minderung des CO,-AusstoJles,

nur grob umrissen, urn sich nicht in Einzelheiten zu verlieren: Die Preise fiir Treib-

stoff auf fossiler Basis werden sehr stark erhoht (als wichtigstes Regulativ zur Ver-

minderung des Individualverkehrs und unniitzer Transport). Die Geschwindigkeit

wird beschrankt auf 40 kmh in Wohngebieten (30 ist ungiinstig, e~ordert den 2.

Gang), 50 bis 60 kmh auf innerortlichen Hauptstrassen, 100 kmh auf Landstrassen,

130 kmh auf Autobahnen. Fan braucht nur 3 Grossen von Fahrzeugen mit 33, 52

und 70 kWh, Die Kfz-Steuer ist nicht sehr hoch aber mit progressive Anstieg je

nach Grosse. Die maximale Geschwindigkeit wird fahr.zeugintern elektronisch be-

grenzt. Autobahngebiihr und Transportabgaben konnen ggf eingefiihrt werden. Car-

sharing wird gefordert. Fahrzeuge mit innovative Technik werden stark gefordert

(Hybrid- und Wassersto@echnik, oder sonstige neu entwickelte Techniken). For-

Page 63: nternetgestiitzter Diskurs ,,Klimavertragliche

62 Inhaltliche Egebnisse des internetgestutzten Diskurses

schungen auf dem Gebiet regenerative und alternative Energietechniken werden

stark gefordert.

In diesem Absclmitt sind alle Beitrage zusammengefasst, die sich mit den Rahmen-

bedingungen von Verkehr befassen. Insbesondere wurden diskutiert:

Verbrauchsnormen und hohere Benzinpreise als Wege zur Reduzierung des

Kraftstoffverbrauchs und des C02-Aussto13es

Umstellung der Kfz-Steuer und der Besteuerung von Zweit- und Drittwagen, urn

kleinere / leichtere und weniger Autos zu erreichen

Tempolimits, evt. such durch technische Mittel erzwungen

Verteuerung von Giitertransporten, urn ,,iiberflissige” Fahrten einzuschranken

Rechtliche und finanzielle Forderung des OPNV bis hin zur Sperrung z.B. von

Stadten fi.ir den Autoverkehr statt des Ausbaus von Strassen

sowie zahlreiche andere und zum teil sehr detailliert dargestellte Ma13nahmen. Allen

diskutierten Vorschlagen liegt die Annahme zugrunde, class eine Einschrankung des

Kfz- und Lkw-Verkehrs zur Minderung des CO,-Aussto13es geboten ist und class eine

solche Einschrankung zumindest teilweise such mit Instrumentarien der Steuer- und

Ordnungspolitik erreicht werden kann und SO1l.

Personliches Verhalten

Technische Verbesserungen und veranderte politische Rahmenbedingungen sind die

eine Seite der Discussion i.iber Energieeinsparung und C02-Vermeidung, das person-

liche Verhalten jedes Einzelnen eine andere. Insbesondere Szenario D ,,Neue Le-

bensstile” legt hierauf sogar das Hauptaugenmerk.

Vorbilder:

Verzicht auf das Auto oder dessen eingeschrankter Gebrauch

das Vorbild beeinflussender Personlichkeiten durchzusetzen,

ist am ehesten durch

wie am Beispiel der

Mode leicht zu erkennen ist.

Subjective Faktoren (OPNV):

Vielleicht geht der OPNV gar nicht auf die

namlich nicht nur, transportiert zu werden,

Bedii@isse der Verkehrsteilnehmer ein,

sondern gleichzeitig: bequem zu sitzen,

ZU lesen (wie wars mit ausleihbarer Lektiire im Zug!) zu lernen (Kursangebot, live

oder per Video ), zu essen (nicht nur Beuteltee in Plastiktassen USW.), sich zu unter-

hahen, sich zuriickzuziehenlauszuruhen urn am Zielort fit fur eine Besprechunglein

Seminar USW.zu sein. Dann ist der Weg namlich schon ein Ziel!

Page 64: nternetgestiitzter Diskurs ,,Klimavertragliche

InhaItliche Egebnisse des internetgestiitzten Diskurses 63

Subjective Faktoren (Auto):

Reduzierungen konnen erzielt werden durch weniger Fahren und Veranderungen

und Verbesserungen an Auto und Motor. In beiden Aspekten sind jedoch stark emo-

tionell bestimmte Bestandteile: Manche Leute fahren einfach geme Auto, ohne ei-

gentlich bestimmte Ziele erreichen zu wollen (im Sinne von Reisen); manche rasen

geme, teilweise urn ein gewisses Hochgeftihl zu erzielen oder urn sich abzureagieren.

Die Werbung baut darauf aufi Treten sie lieber aufs Gaspedal statt bei ihrem

Psychiater auf der Couch zu liegen!

Der Kauf von Autos ist emotional bestimmt, wenig dagegen von realistischen Uber-

legungen: Es SO1lgrosser, besser als das von Freunden, Verwandten, Nachbam sein.

Es muss von den iiblichen Fahrzeugen der anderen abstechen und etwas Besonderes

sein. Man will ja wenigstens ab und zu mal schnell fahren, und braucht deshalb eine

hohe Motorleistung, such wegen der Sicherheit beim Uberholen. Man braucht ein-

mal im Jahr fur den Urlaub einen grosseren Stauraum oder Platz ftir mehrere Perso-

nen. Wie anders ist es sonst zu erklaren, class so viele grosse Autos mit grosser Mo-

torleistung gekaujl werden, obwohl man nur ganz selten mal wirklich schnell fahren

kann, so viele Leute Ofi-Road-Fahrzeuge besitzen, obwohl es bei uns so gut wie kei-

ne Moglichkeiten gibt, wirklich im Gelande zu fahren.

Ursachen von Verkehr:

Was ist Verkehr? “So werden diese Ortsveranderungen nicht des Weges wegen vor-

genommen, sondem wegen des erwunschten Wechsels von Aktivitaten (aus: Wacker,

Beitrage zur Senkung der verkehrsbedingten CO,-Emissionen). ”Dass das Unsinn ist,

weiss jeder, der schon einmal ein Auto gefahren hat oder der Autowerbung betrach-

tet. Das miihelose Bewegen eines klimatisierbaren Fahrzeuges, in dem man ohne

Beeintrachtigung aus der Umgebung sich mit dem Beifahrer unterhalten, selbstge-

wahlte Musik horen, telefonieren und vieles mehr nebenher tun kann, ist ein Vergnii-

gen an sich. Fiir manche lasst es sich durch starkes Beschleunigen und Geschwindig-

keitsrausch steigem, wie Herr ***** zutreffend geschrieben hat. Dazu kommt noch

der Nutzen, eigenen Wohlstand (der meist mit vorheriger grosser Arbeitsleistung ver-

kniipfi ist) anderen zu zeigen sowie mangelnde Korperkra@ auszugleichen, also Pre-

stigewinne. All diese Zusatznutzen spielen bei der Wahl des Verkehrsmittels eine

Rolle, und im Extremfall@hren sie such dazu, class tiberhaupt eine Fahrt unternom-

men wird. Andersherum konnen deshalb veranderte Rahmenbedingungen ftir den

Verkehr dafiir sorgen, class Verkehrsteilnehmer Wege nicht untemehmen, ohne des-

halb in ihren Aktivitaten eingeschrtinkt zu werden.

Page 65: nternetgestiitzter Diskurs ,,Klimavertragliche

64 Inhaltliche Egebnisse des internetgestutzten Diskurses

Ursachen des Autoverkehrs:

Die freiwillige Entscheidung deseinzelnen Verkehrsteilnehmers undder Druck auf

alle Verkehrsteilnehmer konnen nicht sinnvoll getrennt voneinander gesehen werden.

Heute wird ein enormer Druck zugunsten des Autoverkehrs ausgetibt. Wenn zum Bei-

spiel in einer bestimmten Zeitspanne kein Bus und keine Bahn verkehren, wird der

Verkehrsteilnehmer zum Autoverkehr (oder zum Aktivitatsverzicht) gezwungen. An-

dersherum konnte und sollte durch eine Okosteuerreform in nennenswertem Umfang

(in einer) Grossenordnung von 500 DM SozialabgabenentlastunglMonat, entspre-

chend einer Spritpreisverteuerung urn 5 DMILiter - der Verkehr mit schnellen,

schweren Kfz drastisch reduziert werden. Die Moglichkeiten der Siedlungspolitik

sind nur so begrenzt wie der politische Wine dazu. Sie sind au~erdem weitgehend

unnotig, weil sich die Standortentscheidungen samtlicher Haushalte bei veranderten

Verkehrskosten von selbst andern. Die “gesellschajllichen Leitbilder” widersprechen

dem nur insoweit, als es die der Autolobby sind.

Die Vielfalt des Themas ,,personliches Verhalten” schlagt sich in der Discussion

nieder, in der subjective Faktoren der Verkehrsmittelwahl ebenso eine Rolle spielen

wie das Verkehrsverhalten der Teilnehmer selbst. Insbesondere die Bedingungen und

Ursachen des Autoverkehrs in seiner derzeitigen Form nehmen bier breiten Raum

ein. Wege zur Attraktivittitssteigerung des OPNV, zur Reduzierung des Autoverkehrs

und generell fiir eine ,,verniinftigere” Verkehrsmittelwahl werden diskutiert.

Sonstige Themen

Au13erhalb der thematischen Vorgaben und Leitfragen wurde insbesondere die Frage

der Bevolkerungsentwicklung und deren Einfluss auf den zuki.inftigen Energiebedarf

und -verbrauch angesprochen. Ein Teilnehmer erstellte aufierdem ein komplettes

,,Verkehrsszenario” als Leitbild, das bier ebenfalls angefuhrt werden SO1l.

Bevolkerungsentwicklung:

“Das Wachstum des Pkw-Bestands ist im wesentlichen auf die steigende Bevolkerung

und die zunehmende Motorisierung der Frauen und der alteren Bevolkerung zuriick-

zuftihren (aus: Wacker, Beitrage zur Senkung der verkehrsbedingten COz-Emissio -

nen). ”Das mag fiir den Pkw-Bestand gelten, nicht aber ftir die Steigerung der Fahr-

leistung. Diese ist allein ZU rund 25 % auf den Selbstverstarkungse ffekt von Stand-

ortverschlechterungen und Autoverkehr (...) zuriickzufuhren (...). “Zuwanderung in

der Bundesrepublik Deutschland ist notwendig. Sowohl aus politischen als such aus

wirtschaftlichen Griinden - u.a. zur Finanzierung der Altersversorgung - wird sich

die Bundesrepublik Deutschland dieser Tatsache nicht entziehen konnen. Mehr Be-

volkerung bedeutet zunachst mehr Verkehr (aus: Wacker, Beitrage zur Senkung der

verkehrsbedingten CO1-Emissionen). ” - Weitere Zuwanderung ist nicht notwendig

Page 66: nternetgestiitzter Diskurs ,,Klimavertragliche

Inhaltliche Egebnisse des internet~estutzten Diskurses 65

und wird von der Mehrheit der deutschen Bevolkerung abgelehnt. Sie wiirde die Ar-

beitslosigkeit erhohen und schon deshalb die Finanzierung der Altersversorgung

eher erschweren als sti.itzen. Weniger Bevolkerung bedeutet such weniger Verkehr.

Betrachtet man die Bevolkerungspyramide, so erkennt man die Dellen des 1. und 2.

Weltkrieges. Die weitaus grosste Delle ist durch die Pine verursacht (Pillenknick).

Zur Zeit sind die grossten Bevolkerungsgruppen im Jahrgangsbereich 1956 bis ca.

1974. Ab Jahrgang 1978 etwa ist jeder Jahrgang halbiert. Das bedeutetj class die al-

testen dezimierten Jahrgange etwa 20 Jahre alt sind. Griinden diese Jahrgange Fa-

milien, so miisste im Durchschnitt jede Familie doppelt so viele Kinder haben wie

zur Zeit. Das wird nicht der Fall sein. Damit sinkt die Auslastungsquote aller Ver-

kehrsmittel, die Summe der Verkehrsteilnehmer wird stark abnehmen, die Anzahl der

Haushalte wird stark abnehmen. Der spezifische Verbrauch an Energie wird da-

durch stark ansteigen. Die Summe des Energieverbrauchs wird aber abnehmen. Da-

mit ergibt sich im Szenario Verkehr Stufe 3 mit einer weiteren Verscharjimg, da die

gesellschafilichen Entwicklungen (Singles, unverbindliche Lebensabschnittsverbin-

dungen) zunehmen. -

Die Fortschreibung der derzeitigen Bevolkerungsentwicklung - Bevolkerungsriick-

gang, gleichzeitig aber Zunahme von Single- und Kleinhaushalten - macht Vorhersa-

gen nach Meinung der Diskutanten schwierig. Als weiterer Einflussfaktor kommt die

Frage der Bevolkerungszunahme durch Einwanderung dazu, die ebenfalls kritisch

angesprochen wird.

Leitbild Umweltverbund:

Das Leitbild eines zuktinftigen besseren, such umweltvertraglichen Verkehrs kann so

skizziert werden: Beim Personenverkehr innerhalb von Siedlungen konnen die Ver-

kehrsteilnehmer wahlen zwischen attraktiven Fusswegen (direkt, eben, bevorrechtigt,

keine Belastigungen und Strajlaten, Hauptachsen iiberdacht), Wegen mit Fahrrad

oder Leicht-Kfz (ZweiradlDreiradWierrad, technische Begrenzung auf Tempo 20,

Energie hoch besteuert), Wegen mit Bahnen und Bussen (schnell, Di#erenzierung in

1./2./3. Klasse, perfekter Service, Fahrradmitnahme, in Bahnen such Mitnahme der

Leicht-Kfz) und Wegen mit Taxis. Fiir die Taxis konnen wegen der Professionalitat

der Fahrer 30 km/h zugelassen werden, und wegen deren we~allender Sozialversi-

cherungskosten sowie durch Mengen- und Auslastungseffekte konnen die Fahrpreise

niedrig sein. Fiir den Verlwhr zwischen Siedlungen gilt dasselbe, die Leicht-Kfz sind

bier auf 50 km/h begrenzt. Im Zusammenhang mit der Okosteuer dih-fie das ab Ent-

fernungen von 20 km die meisten Wege auf schnelle Regionalbahnen (wie oben, zu-

satzlich Bewirtung und andere Dienstleistungen) verlagern, die Leicht-Kfi werden

hauptsachlich als Zubringer aus der Flache genutzt. Ab 50 km Entfemung werden

Magnetschwebebahnen interessant, die zusammen mit Neigetechnik-ICE bis 2015

Page 67: nternetgestiitzter Diskurs ,,Klimavertragliche

66 Inhaltliche Egebnisse des internetgestiitzten Diskurses

den gesamten innerdeutschen (hofientlich bald such innerkontinentalen) Flugverkehr

iibemehmen. Der Gtiterverkehrfindet auf der Strasse nur noch vom Bahnhof dorthin

statt, wo sich kein Gleisanschluss (einschlie@lich Strassenbahn) lohnt. Auf dem con-

sequent beschrittenen Weg ZU diesem Leitbild konnte 2005 bereits ein Drittel des

1990er Pkw- und Lkw-Verkehrs vermieden und ein weiteres Drittel auf den Umwelt-

verbund einschlie~lich Leicht-Kfz verlagert werden. Die CO1-Verringerung von ge-

schatzt 50 Yo im Verkehrsbereich lasst Spieb-sum, urn schwachere Minderungen in

anderen Bereichen (zum Beispiel wegen des Ausstiegs aus der Kemenergie) aufzu-

fangen. Das Leitbild hat gegenuber anderen Konzeptionen den Vorteil, class es nicht

nur den COz-Aussto@, sender den gesamten Schadsto#Aussto@ und die Liirmbela-

stung sowie such das Unfallrisiko fur alle Verkehrsteilnehmer auf ein vertretbares

Ma@ senkt. Gleichzeitig nimmt es Rticksicht auf die Bewohner des landlichen Raumes

sowie auf das Bediirjhis nach dem individuellen Privafahrzeug, mit dem zum Bei-

spiel Wege bei schlechtem Wetter und mit grosserem Gepack bequem zuruckgelegt

werden konnen. Die nur theoretisch verlangerte Reisezeit auf vielen Verbindungen

wurde durch veranderte Standortentscheidungen ausgeglichen, wie das in den letzten

Jahrzehnten mit umgekehrtem Vorzeichen der Fall war.

Das bier forrnulierte ,,Leitbild” geht von einer kompletten Trendwende in der Ver-

kehrspolitik und im Verkehrsverhalten aus. Der Pkw-Verkehr wird bis auf wenige

Ausnahmen (Taxi, Notdienste, lokale Verteilung) komplett zuriickgedrangt; ebenso

der Giiterverkehr auf der Strasse. Aufgefangen wird dies durch entsprechend erwei-

terte Kapazitaten und durch ein besseres Angebot bei den offentlichen Verkehrsmit-

teln. Erreicht werden SO1ldieses Szenario durch eine Combination aus Freiwilligkeit

und steuer- wie ordnungspolitischen MaBnahmen.

5.1.3 Umwandlung “

Der Bereich der Energieumwandlung umfasst die Entscheidung fiir oder gegen be-

stimmte Primtienergietrager wie Kohle, Erdol, Gas und Uran, aber such Wind, Son-

ne und Wasserkraft ebenso wie die Frage nach sinnvollen Wegen dieser Um-

wandlung dieser Primarenergien z.B. in elektrischen Strom.

Die folgenden Statements befassen sich in erster Linie mit den Primarenergien und

sind daher nach den jeweils behandelten Energietragern geordnet.

Page 68: nternetgestiitzter Diskurs ,,Klimavertragliche

Inhaltliche Egebnisse des internetgestutzten Diskurses 67

Kernenergie

Der Einsatz von Kernenergie war im urspriinglichen Aufbau der Burgerforen ein

zentraler Punkt. Daher ist dieses Thema durch zwei Referate Pro bzw. Contra Kern-

energiez( abgedeckt, die such den Teilnehmern am Internet-Diskurs zur Verfiigung

standen. Dabei betont der Pro-Standpunkt vor allem die gunstige Auswirkung der

Kernenergie auf die C02-Bilanz, wahrend die Contra-Argumentation vor allem die

Sicherheitsprobleme betont.

Die Akademieszenarien bewerten die Kernenergie ebenfalls unterschiedlich. Szena-

rio A ,,Techniknutzung” betrachtet sie als wesentliche Energiequelle fiir die Zukunft;

fi,ir Szenario D ,,Neue Lebensstile” ist der schnelle Ausstieg eine zentrale Forderung.

Durch die Fixierung der Discussion auf den Klimaschutz wird der Kemenergie eine

Schliisselrolle zugewiesen: Der Klimaschutz ist erreichbar durch Erhohung der Pro-

duction von kemtechnisch erzeugter Energie, ansonsten kann so weiter gewirtschaf-

tet werden wie bisher.

Die Atomenergie lost ftir die Energieumwandlungsprozesse das CO,-Problem, bein-

haltet aber ein grosses Gefahrenpotential und hohe Folgekosten @r die nachfolgen-

den Generationen. Die Verwendung von Atomenergie an Stelle von fossilen Brenn-

stoffen ist keine erstrebenswerte Losung des COz-Problems. Es muss nach Wegen

gesucht werden und alles getan werden, urn beide Probleme drastisch zu verringem

(vermeiden ware besser, wird aber nicht ganz gelingen).

Sogar wenn alle Sicherheits- und Entsorgungsfragen ignoriert werden, lost die

Atomenergie nicht das CO,-Problem (...). Es ftingt damit an, class hauptsachlich

durch die Urananreicherung, wo such fossile Energiequellen eingesetzt werden, je

kWh (cl.) etwa 50g CO, freigesetzt werden. Letztendlich ist jedoch die entscheidende

Frage, mit welcher Strategie bei gleichem finanziellen Einsatz unter dem Strich am

meisten COZ verrnieden werden kann, denn eine Di14, die fur AKWS ausgegeben ist,

steht nicht mehr fiir andere Energietechniken zur Verj%gung. Das Oko-Institut in

Freiburg (...) gibt die CO,- Vermeidungsefizienz in kgLDi14wie folgt an: AKW 6, Gas-

Heizkrajlwerk 15, Stromeinsparung 9 bis 18, Biogas-Blockheizkra~erk 19.

2’ Pro: Ulrich Kallenbach: Kernenergie – ein Beitrag zu einer sicheren sowie okologisch und okono-

misch vertretbaren Energieversorgung. In: Biirgerforum Klimavertragliche Energieversorgung Teil

3: Documentation zum Bi.irgergutachten, Akademie fiir Technikfolgenabschatzung, Stuttgart 1997,

S. 65-82. Contra: Uwe Ilgemann, Gero Lucking, Christof Timpe: 7 Thesen gegen die Nutzung der

Atomenergie. In: ebd., S. 55-64.

Page 69: nternetgestiitzter Diskurs ,,Klimavertragliche

68 Inhaltliche E.gebnissedes internetgestiitzten Diskurses

Die Nutzung der Kernenergie auf Dauer oder gar deren weiteren Ausbau halte ich

trotz der unbestreitbar positiven Aspekte in Bezug auf die CO,-Emission nicht ftir

vertretbar. Die Risiken des Betriebs sind zu hoch. Das betrifit sowohl die Gefahr

durch nicht mehr kontrollierbare Betriebszustande (Tschemobyl), aber such die

Gefahr von Beschadigungen durch Flugzeugabstiirze, Erdbeben oder kriegerische

oder terroristische Handlungen. Material fehler und -ausfalle sind trotz aller Mate-

rialiiberpriifungen wahrend des Baus und der laufenden Betriebspriifung nicht aus-

zuschliessen, sie stellen m. E. sogar die grossere Bedrohung alar. Die A4aterialeigen-

schaflen verschlechtern sich durch die laufende Bestrahlung (z. B. tritt Versprodung

auf).

Ein spontaner Ausstieg aus dieser riskanten Technologies ist aus mehreren Griinden

nicht moglich. Man sollte sie aber so schnell wie irgendwie vertretbar auslaufen las-

sen. Absolut ungelost ist das Problem der Endlagerung, das bleibt iiber den Ausstieg

hinaus bestehen. Die Kosten daftir vererben wir den nachfolgenden Generationen

(...). Im Ubrigen ist such das spaltbare Material in seiner Form als Natururan eine

endliche Ressource, die fur etwa 100 Jahre reicht. Bei Aufarbeitung abgebrannter

Brennstabe verlangert sich die Ressourcendauer auf 1000 Jahre. Bei diesem Recy-

cling entsteht jedoch etwa 5 mal so viel Abfall wie bei der Verwendung von Naturu-

ran.

Die Nutzung der Kernenergie halte ich auf langere Sicht fiir nicht erforderlich. Ei-

nige gute Griinde hat Herr ***** schon angeftihrt.

Der vermehrte Einsatz von Kernenergie gilt als schneller Weg zur Reduzierung des

CO,-AusstoJ3es. Allerdings ist such die Kernenergie keineswegs CO,-neutral, wenn

man die gesamte Produktionskette vom Uranabbau bis zur Endlagerung bzw. Wie-

deraufarbeitung betrachtet.

Gegen den Einsatz von Kernenergie spricht aus Teilnehmersicht vor allem das mit

dem Betrieb der Anlagen und der Entsorgung der dabei entstehenden Abfalle ver-

bundene Sicherheitsrisiko; au~erdem das Problem der Endlagerung. Dazu kommt die

Erkenntnis, class such Uran eine begrenzte Ressource ist.

Die Bewertungen schwanken - je nach Dominanz des einen oder des anderen

Aspektes - zwischen der Anerkennung als (ungeliebte) Notwendigkeit zumindest fi.ir

einen begrenzten Zeitraum und volliger Ablehnung. Eine grundsatzliche Zustim-

mung zur Kernenergie als dauerhafte Zukunftsoption ist nicht festzustellen.

Page 70: nternetgestiitzter Diskurs ,,Klimavertragliche

Inhaltliche Egebnisse des internetgestiitzten Diskurses 69

01/ Gas

Die Verbrennung fossiler Energietrager stellt die hauptsachliche Quelle fiir CO, alar.

Daher sind alle Szenarien darin einig, die Verstromung von Kohle und 01 zu reduzie-

ren. In anderen Bereichen, insbesondere im Verkehr, ist eine Reduktion des Einsatzes

fossiler Energietrager ebenfalls vorgesehen, aber von der Entwicklung der jeweiligen

Sektoren abhangig.

Alle Szenarien setzten zumindest fiir eine Ubergangszeit auf den vermehrten Einsatz

von Erdgas zur Verstromung, da dieses relativ ,,sauber” verbrennt. Allerdings

schwankt der Umfang der Gasverstromung zwischen den Szenarien stark. Zentral ist

die Gasverstromung vor allem in Szenario D, wo sie den schnellen Ausstieg aus der

Kernenergie ermoglichen SO1l.

C02-Ausstofk

Die Nutzung fossiler Energietrager beruht immer auf der Verbrennung von Kohlen-

stofi dabei entsteht u.a. bekanntlich das Treibhausgas Kohlendioxid. Eine zukiin.ige

Nutzung der fossilen Energietrager wiirde einen weiteren Anstieg der Konzentration

von COZ in der Atmosphere zur Folge haben. Dies ist auf lange Sicht also nicht zu-

kunftsfahig.

Erclol:

(.,.) halte ich eine Reduzierung des Olverbrauchs fur sinnvoll: -

sionen (vorteilhafi jlir die Pjlanzenwelt) - weniger Abhangigkeit

bilen erdolerzeugenden Liindem - weniger Verkehrsaujkommen

Verbraucher (Tankerunfalle).

Erdgas:

weniger SOz-Emis-

von politisch insta-

jiir Transport zum

Erdgas erzeugt wegen seines Methangehalts weniger CO,. Die Verwendung ist so-

wohl fiir Fahrzeuge, fiir Haushaltsanwendung und fur die Energieumwandlung mog-

lich. Die Ressourcen sind relativ hoch, aber durchaus begrenzt (reichenflr 66 Jahre

bei gleichbleibendem Verbrauch!). Wir haben jedoch fast keine eigenen Vorkommen,

sind also von anderen Liindem abhangig. Eine erweiterte Anwendung von Erdgas,

insbesondere such fiir die Energieumwandlung, wird die Abhangigkeit noch erho-

hen. Die Folgen bei Ausfall der Lieferungen waren urn Faktoren schlimmer-als bei

der damaligen Olkrise, weil dann such el. Strom betrofien ware und die Lichter aus-

gingen. Dies ist also such kein guter und unproblematischer Weg.

Die Verstromung von Erdgas ist derzeit noch eine Randerscheinung. Bei einer Ab-

wagung wiirde ich einen ubergangsweise starkeren Einsatz von Erdgas, such zur

Stromerzeugung, begriissen. Damit wiirde such das Umsteigen auf eine Wasserstoff-

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70 Inhaltliche Egebnisse des internetgestutzten Diskurses

wirtschafi sozusagen nebenbei vorbereitet, weil die Erdgaspipelines bei entspre -

chender Auslegung spater fur Wasserstoff (solar erzeugt zum Beispiel in Spanien und

Nordafrika) genutzt werden konnen.

Brennstoffzellen (Gas):

Wenn ich die Ausfuhrungen von Dr. Ulf Bessel, Schweiz, anlasslich unseres Impuls-

Seminars in Metzingen richtig verstanden habe, werden heute bereits schliisse~ertige

Brennsto#zellen-Anlagen (PAFC) verkaufi und in der Schweiz eingesetzt. Diese lie-

fern 200 kW Strom und 250 kW Heizwarme. Etwa 200 solcher Anlagen sind bereits

in Betrieb, teilweise iiber 20.000 Stunden mit einer Verjilgbarkeit von iiber 90 9’o!

Diese stationaren BZ-Anlagen stehen in Konkurrenz zu den ebenfalls sehr modernen

und dezentralen Gasmotor-Heizkra@erken (Krafl- Warme-Kopplung).

Zentrale Probleme, die bei der Nutzung fossiler Brennstoffe angesprochen werden,

sind:

+ der C02-Aussto13 bei der Verbrennung;

+ die Begrenztheit der Ressourcen, damit verbunden

+ die Abhangigkeit von den Lieferlandern (bei 01 und Gas); aufierdem

+ die Bedeutung dieser Rohstoffe fiir andere Zwecke (z.B. Petrochemie).

Aus diesen Griinden wird der Einsatz fossiler Brennstoffe grundsatzlich kritisch be-

urteilt, wobei moderne Technologies wie die Brennstoffzelle noch die beste Losung

darzusteilen scheinen. Das in allen Szenarien begriindete Zlel der Reduzierung fos-

siler Brennstoffe und vor allem des (zumindest teilweisen) Ausstiegs aus der Kohle-

verstromung wird nicht in Frage gestellt.

Regenerative Energien

Regenerative Energien sind zum einen Wasser, Wind und Sonne, die in unterschied-

licher Form zur Energiegewinnung herangezogen werden konnen; zum anderen wird

bier die Nutzung von Biomassen wie z.B. Holz oder Energiepflanzen diskutiert. Die

Potential und Grenzen dieser Technologies wurden in mehreren Kurzreferaten22

dargelegt.

~zMartin Christian, Georg Horning, Wolfgang Weimer-Jehle: Regenerative Energien. In: BiirgerforumKlimavertragliche Energieversorgung Teil 3: Documentation zum Burgergutachten, Akademie furTechnikfolgenabschatzung, Stuttgart 1997, S. 83-87.

Page 72: nternetgestiitzter Diskurs ,,Klimavertragliche

Inhalthche Egebnisse des internet~estiitzten Diskurses 71

Verfiigbarkeit:

Die additiven Energiewandler direkt Sonne, indirekt Sonne (Auf-Wind) oder Gezei-

tenkra~erke, Erdwanne .. . sind Energiefonnen, die nicht schnell regelbar ,sind. Es

bleibt noch sehr lange illusorisch, den Strom aus der Steckdose in notwendiger il4en-

ge aus additiven Energiewandlern zu beziehen. Der Preis spielt dabei eine zweitran-

gige Rolle, da er, wenn gewiinscht, einfach nicht zur Verfiigung steht.

Energiemix:

Eine zukun.sfahige Energieversorgung - und damit such eine klimavertragliche -

baut auf drei Saulen aufi Sonne, Eflizienz und Sujj7zienz. Im ersten geht es darum,

die Nutzung der Sonnenenergie auszubauen. Dabei werden sich die Wind- und Sola-

renergie gegenseitig erganzen: Im Sommer, wenn die Winde meist schwach sind, hat

die Photovoltaik ihre grosse Zeit. Im Winter blast der Wind daftir starker und ausge-

glichener. Biomasse, thermische Stromkra@erke und Wasserkra@erke konnen

gan~”ahrig und kontrolliert Energie erzeugen.

Vorrang hat die lan~ristige Veranderung des Energietragerrrixes bei der Stromer-

zeugung weg von fossilen Brennstoffen hin ZU COz-freien Energietragem. Dabei ha-

ben Wasser-, Wind- und Sonnenenergie Prioritat. Dennoch muss wohl ein grosser

Teil des Strom durch Kemspaltung erzeugt werden.

1.

2.

Die Strahlungsenergie wird direkt durch die vom Menschen geschaffenen Ener-

giewandler in nutzbare Energieformen iiberfiihrt (beispielsweise Photolyse, So-

larzellen).

Die Sonneneinstrahlung wird durch einen natiirlichen Vorgang umgewandelt,

bevor sie mit einem technischen Energiewandler als Energie geniitzt werden

kann (beispielsweise geothermische Kra@erke, Warmepumpen, Windkonverter).

Windkonverter sind nur am Nordseestrand sinnvoll. Die Lm.@vasserkraj?e

(A4iihlen) sind weitgehend ausgentitzt. Solarzellen rechnen sich noch nicht nach

den Erjahrungen der Stadtwerke Reutlingen und einem aktuellen FAZ-Bericht.

Die solarthennischen Kra@erke wie EURELIOS auf Sizilien dienen allein wis-

senschafilichem Interesse. Die direkte Warmenutzung der Sonne ist in unseren

Breiten dem Bedarfim Winter und Sommer entgegengesetzt.

Windkraft:

Windenergiekonverter sind in Siiddeutschland sehr gut einsetzbar. Es kommt auf die

Auslegung der Anlage an. Sogenannte Schnell-Ltiufer sind fur niedrige mittlere

Windgeschwindigkeiten ab 3 rnls ausgelegt. Auf dem Himmelberg oder auf dem

Stottener Testj$eld sind diese Anlagen seit Jahren im Einsatz. An der Albkante be-

schleunigt der Wind sich durch den natiirlichen (Halb-)Di@sor.

Page 73: nternetgestiitzter Diskurs ,,Klimavertragliche

72 Inhaltliche Egebnisse des internetgestiitzten Diskurses

Alternative Energiegewinnung: Hier sind eine ganze Reihe von ikloglichkeiten schon

recht gut entwickelt, werden aber noch langst nicht in wiinschenswertem Umfang

eingesetzt (z. B. Solarkollektoren, Windkra>, such noch weitere Wasserkrafi). An-

dere bestehen bisher nur in unbefriedigendem Zustand oder erst im Ansatz. Wiirde

ein grosses Forschungsbudget hierj%r eingesetzt (statt ftir Atomenergie), wiirden

daruberhinaus sicher noch viele andere nutzbare Methoden aufgedeckt werden.

Solarenergie:

Da die Sonne grossztigig mehr Energie zur Erde sendet, als die

verbrauchen konnen, kann man sich vorstellen, class alle schon

ik?enschen jemals

vorhandenen und

noch ZU entdeckenden oder ZUerfindenden Techniken zur Nutzbarmachung der Son-

nenenergie - intensiv, wissenschafilich und ingenieurtechnisch mit allen finanziellen

Ressourcen gefordert - ausreichend Energie zur Verjiigung stellen, so class weder

Energie gespart werden muss, noch nicht emeuerbare Ressourcen zur Energiege-

winnung verbraucht werden.

Als alternative und umweltfreundlichste Energie pladiere ich eindeutig ftir die Sola-

renergie.

Der heutige weltweite Verbrauch an Energie sei 1 Einheit pro Jahr. Der Vorrat an

fossilen Energietragem betragt dann ca.1000 Einheiten, davon ist bei einem Teil die

Zutageforderung jedoch schwierig. Von der Sonne strahlt jedes Jahr eine Energie-

menge von ca. 16000 Einheiten auf die Erde. Dabei drangt sich vielleicht die Frage

au~ob wir wirklich ZUviel Energie verbrauchen oder ob die heutige Art der Energie-

gewinnung in die richtige Richtung weist. Die jahrlich von der Sonne auf die Erde

einstrahlende Energiemenge betragt ungefahr das 16000 fache der jahrlich weltweit

verbrauchten Energiemenge. - Ich meine, dieser Vergleich muss zum richtigen Weg

ftihren, namlich konsequente Forderung der Nutzung von Solar- und Windenergie.

Biomasse:

Biomassen aller Art stellen nach der Abschatzung eines Berichts der Akademie ftir

Techni@lolgenabschatzung ein nicht vemachlassigbares Potential alar. Dabei ist

nicht nur an nachwachsende Energiepjlanzen gedacht, sondem such vor allen Din-

gen an Reststofie wie Stroh und Restholz sowie Abfallstofle (such Restmidl), die

sonst auf Deponien oder Komposthofen ZU versorgen sind. Wenn diese in Feld oder

Wald zum Verrotten verbleiben, einfach kompostiert oder deponiert werden, entsteht

Methan, was ein sehr klimaschadlicher Stoff ist. Aus klimatischen und energetischen

Griindeti ist es (...) zwingend geboten, diese Materialien sinnvoll ZU verwerten, d. h.

sie zur gezielten Biogaserzeugung ZU verwenden untt70der energetisch ZUverwerten,

um die Warmeenergie auszunutzen. Die letztliche Abgabe von C02 ist dabei nicht

Page 74: nternetgestiitzter Diskurs ,,Klimavertragliche

Inhaltliche Egebnisse des internetgestiitzten Diskurses 73

vermeidbar, nutzt aber die darin enthaltene Energie aus und verrneidet die

Methanabgabe an die Lu..

EVU’S:

Es ist ja nicht so, class sich die grossen Energieversorger und die Olkonzeme nicht

fiir die regenerative und altemativen Energien interessieren. Sie tun das aus ver-

schiedenen Griinden sehr wohl: In der Anfangsphase wird Blockade betrieben, weil

die altemativen Aktivitaten die eigenen Kreise storen. Daran andert such die Tatsa-

che nichts, class sie eigene Versuchsanlagen errichten. Diese haben Alibi function,

dienen dem Sammeln von E#ahrung und dem Beweis, class die Technik zu teuer und

ungeeignet ist. Sie betreiben die Forschungen und eigene Entwicklungen, ohne dies

publik zu machen, zum Teil intensiv weiter. Wenn der gesellschaj?liche Druck zu

gross wird oder wenn sich, such vielleicht erst in weiter Feme, abzeichnet, class die

Technik e~olgreich wird, schwenken sie sehr schnell darauf ein. Olkonzeme sehen

sich als Energielieferanten, nicht nur als Ollieferanten, und sind sich der Endlichkeit

ihrer derzeitigen Ressourcen sehr wohl bewusst. Die Deutsche Shell AG baut derzeit

in Gelsenkirchen die grosste Anlage zur Herstellung von Solarzellen. Und das ob -

wohl Solarzellen bisher sowohl in Bezug auf Stromkosten als such Rtickzahlungszeit

die ungiinstigste Alternative zur Stromherstellung sind. Eine neue Shell-Studie er-

wartet, class regenerative Energien in 20 Jahren konkurren~ahig zur konventionellen

Energieerzeugung sind.

Schwierigkeiten beim Einsatz regenerativer Energien werden vor allem in der Ver-

fiigbarkeit gesehen, weniger im Preis. Urn das Problem der Verfiigbarkeit zu Iosen,

wird ein Energietragermix vorgeschlagen, in dem Wind und Sonnenenergie die zen-

trale Rolle spielen.

Die grossten Hoffnungen werden jedoch eindeutig auf die Nutzung der Sonnenener-

gie gesetzt; ausgehend von der These, class die Sonne ein Vielfaches der von der

Menschheit benotigten Energiemengen zur Verfiigung stellen konnte. Die Probleme

der Nutzbarmachung dieser Energien wird dabei offenbar als weniger problematisch

angesehen.

Biomassen spielen ebenfalls eine gewisse Rolle, treten aber gegeniiber den anderen

regenerative Energietragern in den Hintergrund.

Als positiv wird angesehen, class sich such die Energieversorgungsuntemehmen und

die Mineralolkonzerne fur die Nutzung regenerativer Energien zu interessieren be-

ginnen, so class eine wirtschaftliche Nutzung moglich zu sein scheint.

Page 75: nternetgestiitzter Diskurs ,,Klimavertragliche

74 Inhaltliche Egebnisse des internetgestiitzten Diskurses

Sonstige Themen

Unter dieser Uberschrift werden solche Stellungnahmen zusammengefasst, die ent-

weder eine Vielzahi unterschiedlicher Themen in einem Text behandeln, neue The-

men aufwerfen oder aus anderen Griinden nicht zuzuordnen sind. Aufierdem wurde

such bier von einem Teilnehmer ein komplettes ,,Scenario” forrnuliert.

Effektive Energienutzung

Des weiteren geht es urn die effektive Nutzung der Endenergie bei der Anwendung

durch Techniken wie Niedrigenergiehauser, passive Sonnenergienutzung, Warme-

dammung, Warmepumpen, Brennwertkessel, Sonnenkollektoren, Photovoltaikanla-

gen, Energiesparlampen USW..

Liberalisierung (EU):

Die von der EU beschlossene Liberalisierung der Energiemarkte stellt wahrschein-

lich das grosste Hindemis auf dem Weg ZUregenerativen Energien alar. Die grossen

Stromverbraucher (spater such die kleineren) konnen mit jedem Energieversorger,

der giinstigere Preise bietet, ihren zukihqligen Bezug vereinbaren. Die Electricity de

France (80qo Atomstrom) bietet die Kilowattstunde urn 6 Pfennig billiger an als die

meisten anderen Versorger. Grossbetriebe werden ihren Strom in Zukunft nicht mehr

von den Stadtwerken, den regionalen Versorgern oder iiberhaupt von Anbietem in

der Bundesrepublik beziehen. Diese werden den teureren, weil teilweise altemativ

erzeugten Strom den Kleinverbrauchem verkaufen und die Preise erhohen. Wenn

such dies nicht mehr gelingt, werden sie wohl oder tibel auf die niedrigeren Preise

einsteigen und alles stillegen, was iiberdurchschnittliche Kosten verursacht (...AIS1S

erstes werden die ,,windgeschadigten” EVU’S die Konsequenzen ziehen miissen.

Dann werden viele Krafiwerkstypen stillgelegt und vor allen Dingen Uberkupazita-

ten zuriickgefahren. Dann werden sie such den Aufwand ftir die bisher sehr sorgjal-

tige Wartung der Anlagen und iVetze nicht mehr aufbringen konnen. Die Zuverlassig-

keit der Energiebereitstellung wird erheblich beeintrachtigt. Schon kurze Uberla-

stungen konnen zum Zusammenbruch der Netze fiihren (...). Uber den Ausbau der

regenerative Energien und die Emiedrigung des COz-Aussto@es bei der Ener-

gieumwandlung braucht man dann nicht mehr ZU reden. Das kann dann kein Ener-

gieversorger mehr bezahlen.

Vorbild Danemark:

In Danemark werden jetzt schon 50$1odes Stroms aus umweltjreundlichen Quellen

hergestellt. Der Ausstieg aus Kohie soil bis 2030 vollstandig vollzogen sein. Der

Strom ist nicht teurer. Man hat das erreicht durch eine Reihe von Ma~nahmen: Eine

relativ hohe Energiesteuer, eine COz-Abgabe, staatliche Aufsicht iiber die Energie-

konzeme, die keinen Profit machen diiflen, staatliche Zuschusse z. B. ftir Windrader.

Page 76: nternetgestiitzter Diskurs ,,Klimavertragliche

Inhaltliche Egebnisse des internetgestiitzten Diskurses 75

Au~er Windkraft gehoren dazu eine umfangreiche Biogaserzeugung, viele kleine

Heizkra@erke, F’ernwarme wird such bei grosseren Krajhverken benutzt. - Ich sehe

darin einen guten Weg. Bleibt nur zu hoffen, class diese E~olge nicht aufgrund be-

schlossener EG-Liberalisierungs-Regelungen in Zukunft wieder zunichte gemacht

werden.

Leitungsnetz:

Wer die Netze hat, hat die Macht. Zwar miissen die iVetzej%r die Durchleitung geoff-

net werden. Aber die Durchleitungsrechte sind der Schltissel. Wenn man gescheite

Netzregeln entwi@, kann man such den regenerative Energien eine Chance geben.

Wenn die h4acht iiber die Netze politisch neu bestimmt wird, dann ist eine neue

Energ.iepolitik moglich. Mit dem Fallen der bisherigen Monopole konnte die Macht

in die Hande der Gesellschafi zuriickkehren. Es kommt darauf an, was die Gesell-

schafi will. Auch wenn die Bih-ger bereit sind, ftir COz-mindemde undoder regene-

rative Energien mehr zu bezahlen und ihren Stadtwerken oder regionalen Verteilem

den Riicken starken, sollte die Situation noch nicht ausssichtslos sein. Das ergabe

wohl such einen gewissen Druck auf die lokale Industrie, ebenfalls wieder umwelt-

freund~ichen Strom zu benutzen.

Ein Beitrag betont die Notwendigkeit einer effizienten und sparsamen Nutzung der

vorhandenen Energiequellen und -forrnen vor dem Nachdenken uber neue Wege.

Der Schwerpunkt der Beitrage liegt auf den politischen Rahmenbedingungen fur die ~

Erzeugung, Weiterleitung und Nutzung von Energie. Dabei wird insbesondere die

Liberalisierung des Energiemarktes auf europaischer Ebene als Gefahr fur die Forde-

rung und Nutzung regenerativer Energien in Deutschland angesehen, da diese mit

importiertem (Atom-) strom preislich nicht konkurrieren konnten. Ach das Beispiel

Danemark mit seiner konsequenten Forderung regenerative und umweltfreundlicher

Energien wird dadurch als gefahrdet angesehen.

Auch die Frage der Kontrolle iiber die Leitungsnetze gehort in diesen Kontext. Der

Beitrag stellt fest, class eine Freigabe bzw. eine offentliche Kontrolle der Netze Mog-

lichkeiten der Forderung regenerative Energien eroffnet, wenn Nutzer bereit sind,

die hoheren Kosten zu tragen.

Szenario Umwandlung

Konsequenter Ausbau der Krafi- Warme-Kopplung (BHKW) - Senkung ales-Energie-

verbrauchs in einem ersten Stadium urn den Faktor 4 (Vervie~achung der Ressour-

cenproduktivitat durch E@zienz) - Bauwesen: Einfuhrung der Niedrigenergiestan-

dard-BauweiseAVull-Energie-Hauser bei Neubauten Altbauten: Reduzierte Niedrige-

nergie-Bauweise. - Konsequente Nutzung der emeuerbaren Energien, Anreize

Page 77: nternetgestiitzter Diskurs ,,Klimavertragliche

76 Inhaltliche Egebnisse des internetgestiitzten Diskurses

schaflen zum Einbau derselben - Stufenweiser Ruckbau der Elt.Heizungen und der

Warrnwasser -Bereitung mit Strom - Massiver AusbaulEinsatz der Photovoltaik (Er-

satz der kplt. Dachjlache mit Solarzellen bei Neubauten) - Bundesweite Einftihrung

der kostendeckenden Vergutung von regenerative Energien (Bsp. Aachen) - Ausbau

der Nutzung von einheimischen Brennholz in Hackschnitze~euerungen oder Holzver-

gaserkesseln (COz-neutral) - Ausbau von Femwarmenetzen, in neuen Wohngebieten

grundsatzlich Nahwarmenetze - Reaktivierung von Kleinwasserkraftanlagen -

Schafung von Stadtwerken mit Querverbund (Nab-lFemwarme , Gas, und Strom in

einer Hand, als Energiedienstle istungsuntemehmen Beratung, Planung, Finanzie-

rung und evtl. Betrieb fur h4a@ahmen zur Energieeinsparung und Energieproduk-

tion anbieten. - Neue Baugebiete: Bauleitplanung muss aktive und passive Nutzung

der Solarenergie ermoglichen.

Der Beitrag entwirft ein komplettes Szenario der Forderung regenerativer und um-

weltfreundlicher Energietrager sowie der Effizienzsteigerung bei der Energienutzung.

Der Schwerpunkt liegt dabei auf der kommunalen Ebene und insbesondere auf der

Bauleitplanung. Entsprechende Regelungen sollen den konsequenten Einsatz von

Niedrigenergiestandards, Solarenergie, Nab- und Fernwarme sicherstellen und die

Nutzung von elektrischer Energie fiir Heizung und Warmwasser zuriickdrangen bzw.

unterbinden. Auch die dezentrale Nutzung von Biomassen und Wasserkraft sollen

intensiviert werden.

5.2 Teilnehmerszenarien

Die urspriinglich fur die Ietzte Phase des Diskurses vorgesehene Erstellung umfas-

sender Teilnehmerszenarien war aufgrund der Probleme mit dem Einsatz von EN-

SYS nicht moglich. Die Arbeitsblatter fur die Bereiche ,,Verkehr” und ,,Umwand-

lung” wurden als Orientierungshilfe fiir die Teilnehmer dennoch im Rahmen der In-

foseiten bereitgestellt.

Obwohl nur zwei Arbeitsblatter ,,Verkehr” bearbeitet wurden, sollen sie dennoch in

die Auswertung einbezogen werden; unter anderem such darum, weil sie beinahe

paradigmatisch die beiden zentralen Reduktionswege aus den Expertenszenarien -

Verhaltensanderung und Technikeinsatz- abdecken. Beide wurden in den Szenarien

durch geeignete Indikatoren dargestellt, an denen sich such die folgende Auswertung

orientiert.

Page 78: nternetgestiitzter Diskurs ,,Klimavertragliche

Inhaltliche E~ebnisse des internet~estiitzten Diskurses 77

5.2.1 Darstellung

Verhaltensanderungen - freiwillige wie gesetzlich erzwungene - lassen sich im Ver-

kehrsbereich vor allem an Veranderungen im Modal Split der einzelnen Verkehrstra-

ger messen. Ein weiteres IGiteriurn ist die Gesamtmenge an Verkehr; hierfiir stehen

die Kategorien Personenkilometer (im Personenverkehr) bzw. Tonnenkilometer (im

Guterverkehr) pro Einwohner.

Messwert ftir technische Verbesserungen ist vor allem der Durchschnittsverbrauch

der verschiedenen Fahrzeugtypen.

Noch eine Anmerkung zu den folgenden Grafiken. Die angegebenen ,,Stufen” bzw.

Szenarien bedeuten:

1990 Ist-Zustand im Jahre 1990

Stufe 1 Trendentwicklung (entspricht Akademieszenario B)

Stufe 2 starke Verhaltensanderungen fuhren zu einem deutlichen Riickgang der

Verkehrsleistung und zu einer Verkehrsverlagerung (entspricht Akade-

mieszenario D)

Stufe 3 Trendentwicklung, gekoppelt mit verstiirktem technischem Fortschritt in

Hinblick auf giinstigere Verbrauchswerte (Ma13nahmen entsprechend

Wacker, Beitrage zur Senkung der verkehrsbedingten C0,-Emissionen23)

Stufe 4 Trendentwicklung, kombiniert rnit getiderten gesetzlichen Rahmenbe-

dingungen und mN3igen Verhaltensanderungen (Ma.13nahmen entspre-

chend v. Winning, Verkehrsverrneidung mit Gewinn...24)

TN 1+2 Teilnehmerszenarien

Verkehrsleistung pro Einwohner

Die Personen- bzw. Guterverkehrsleistung pro Einwohner ist ein Ma13 fur das Ge-

sarntaufkommen an Verkehr pro Einwohner Baden-Wurttembergs. Dabei spielt es

keine Rolle, mit welchen Verkehrsmitteln diese Leistungen erbracht werden. Die

M

24

Manfred Wacker: Beitrage zur Senkung der verkehrsbedingten C02-Emissionen in Baden-Wurttemberg - eine krhische Wurdigung unterschiedlicher Strategies. In: Biirgerforum Klimaver-tragliche Energieversorgung Teil 3: Documentation zum Biirgergutachten, Akademie fur Technik-folgenabschatzung, Stuttgart 1997, S. 35-48.

Hans-Henning von Winning: Verkehrsvermeidung mit Gewinn, Sanfter Autoverkehr und Tempo-limit, Ntdlwachstum im Luftverkehr. In: Burgerforum Klimavertragliche Energieversorgung Teil3: Documentation zum Burgergutachten, Akademie fur Technikfolgenabschatzung, Stuttgart 1997,s. 49-54.

Page 79: nternetgestiitzter Diskurs ,,Klimavertragliche

78 Inhaltliche Egebnisse des internetgestutzten Diskurses

Verteilung auf die einzelnen Verkehrstrager ergibt sich aus dem Modal Split, der im

folgenden Kapitel behandelt wird.

.. ...... ,. .....

TN1 geht von einer gegenuber dem Stand 1990 deutlich reduzierten Personenver-

kehrsleistung pro Einwohner aus. Beim Gi.iterverkehr wird eine Stagnation ange-

nommen. In beiden Fallen orientieren sich die Werte an Stufe 2 bzw. Szenario D und

bleiben damit weit unterhalb einer trendgemassen Entwicklung. Diese Ergebnisse

sind nur durch einschneidende Verhaltensanderungen zu erreichen25.

Modal Split

Neben der Verkehrsleistung pro Kopf stellt der Modal Split einen weiteren Indikator

fur Verhaltensanderurtgen im Verkehr alar.

TN 1 geht such bier von Werten in der Grossenordnung aus, wie sie in Stufe 2 bzw.

Szenario D vorgeschlagen werden. Dies bedeutet gegeniiber der Trendentwicklung

einen deutlichen Riickgang des MIV-Anteils zugunsten von Bahn, OPNV und Rad-

/Fussverkehr.

TN2 nimmt ebenfalls eine Ruckgang des MIV-Anteils an, allerdings bleibt dieser

(und damit die Steigerungsraten der anderen Verkehrsmittel) vergleichsweise mode-

rat und orientieren sich eher an Stufe 4.

Ahnliches gilt such fiir den Guterverkehr. Hier geht TN1 insbesondere beim

Strassenfernverkehr noch uber Szenario D hinaus; dementsprechend stark sind die

Steigerungsraten der Bahn und des Schiffsverkehrs. Lediglich im Gi.iternahverkehr

gesteht TN 1 der Strasse leichte Steigerungsraten ZU.

TN2 orientiert sich such bier an den Stufen 3 und 4 mit gegenuber dem Trend etwas

verringerten Steigerungsraten des Guterverkehrs auf der Strasse.

‘5 Zu diesem Punkt liegt nur ein Teilnehmerszenario (TN 1) vor. Bei TN2 fanden sich dazu keine

Angaben

Page 80: nternetgestiitzter Diskurs ,,Klimavertragliche

Inhaltliche Egebnisse des internetgestiitzten Diskurses 79

Durchschnittsverbrauch

Der Durchschnittsverbrauch ist ein Ma13stab fi.ir technische Verbesserungen (Effizi-

enzsteigerungen) bei Fahrzeugen, die ebenfalls dazu beitragen, Emissionen zu sen-

ken. Hier geht such die Trendentwicklung bereits von einem deutlichen Absinken der

Werte aus.

TN1 und TN2 gehen bier von gegeniiber der Trendentwicklung noch einmal deutlich

verringerten Verbrauchswerten beim Pkw bzw. von der Trendentwicklung beim Lkw

aus und orientieren sich damit an Stufe 4 (Pkw) bzw. am Konsens aller Szenarien

(Lkw).

5.2.2 Bilanzierung

Die beiden Teilnehmerszenarien ,,Verkehr” wurden im Bilanzierungsprogramm EN-

SYS auf ihre Reduktionswirkungen getestet. Als Vergleichswerte dienten dabei der

Stand des Jahres 1990 (,,Referenz”) sowie die trendgemiisse Entwicklung bis zum

Jahre 2005 (,,Trend”). Die prozentualen Angeben sind dabei auf den Referenzwert

1990 bezogen. Fur die Werte aller anderen Sektoren des Energiesystems sowie fiir

evt. in den Teilnehmerszenarien fehlende Werte wurden die des Trendszenarios ein-

gesetzt.

C02-Bilanz im Sektor

Verkehr

C02-Bilanz insgesamt27

Referenz Trend TN1 TN2

20.80 Mt2G 21.50 Mt 12,30 Mt 14,10 Mt

+3,3Y0 -41 ,0% -32,s70

73,40 Mt 74,40 Mt 65,20 Mt 66,90 Mt

+1.3% -%1,3% -8 i?%’

Diese Werte zeigen deutlich, class die von den Teilnehmern vorgeschlagenen Ande-

rungen im Sektor Verkehr zwar nicht ausreichen, urn das Reduktionsziel zu errei-

chen, class sie aber dennoch recht erhebliche Verbesserungen der COz-Bilanz sowohl

gegentiber dem Referenzwert 1990 als such gegenuber der trendgemiissen Entwick-

lung bis 2005 bringen. Dabei liegen die Werte fi.ir das ,,radikalere” Szenario TN 1

naturgemass hoher als bei TN2, wenn such nicht in dem Umfang, den die deutlich

starkeren Verhaltensanderungen (s. Indikatoren ,,Gesamtverkehrsleistung” und ,,Mo-

2’Mt = MillionenTonnenC02

27bei alleiniger Umsetzung der Massnahmen im Sektor ,,Verkehr”. Evt. Massnahmen in anderen Sek-toren konnen dieses Ergebnis in der einen wie der anderen Richtung stark beeinflussen.

Page 81: nternetgestiitzter Diskurs ,,Klimavertragliche

80 Inhaltliche Egebnisse des internet~estutzten Diskurses

da] Split”) erwarten Iassen wtirden. Offenbar dominieren die bei beiden gleicherMa-

Elen angenommenen technischen Verbesserungen und Effizienzsteigerungen (s. Indi-

kator ,,Durchschnittsverbrauch”) das Reduktionsergebnis.

Zum Vergleich: die Trendentwicklung geht von einer geringen Steigerung des C02-

Aussto13es sowohl im Verkehrssektor als such insgesamt aus.

5.3 Zusammenfassung der Ergebnisse

Die Zusammenfassung orientiert sich im wesentlichen an den ,,Extremwerten” der

Szenarien: Techniknutzung auf der einen, neue Lebensstile auf der anderen Seite.

Nach diesem Merkmal werden die einzelnen Aspekte des Energiesystems bewertet.

5.3.1 Grundlagen

K1imaeffekt und Reduktionsziele

Im Sektor Grundlagen wurde zunachst eine grundsatzliche Discussion uber das Re-

duktionsziel von den Teilnehmern angestossen und gefi-ihrt. Dabei ging es urn die

Frage der Verliisslichkeit von Klimaprognosen und insbesondere von Prognosen iiber

den ,,Treibhauseffekt” und seine anthropogenen Ursachen. Nach einer sehr engagiert

gefuhrten Discussion stellte sich die Mehrheit der Teilnehmer hinter die Forderung

nach einer Reduktion des COz-AusstoJ3es urn wenigstens 25% im Zeitraum von 1990

bis 2005. Begriindet wurde diese Entscheidung mit

+ den vodiegenden Erkenntnissen und Prognosen zur globalen Erwarmung durch

den Treibhauseffekt, ihre Ursachen und Folgen

+ der Endlichkeit der Ressourcen an nicht regenerierbaren Energietragern wie

Kohle, 01 und Erdgas

+ der globalen Verantwortung insbesondere der industriell hoch entwickelten Lan-

der.

Szenarien

In der Discussion urn die von der Akademie vorgeschlagenen Szenarien zeichnet sich

eine Praferenz fiir die Szenarien C und D ab. Damit legte die Mehrzahl der Teilneh-

mer den Schwerpunkt auf eine Orientierung an neuen, okologisch orientierten Le-

bensstilen gegeniiber dem verstarkten Einsatz von Technik bei einer trendgemassen

Page 82: nternetgestiitzter Diskurs ,,Klimavertragliche

Inhaltliche Egebnisse des internetgestutzten Diskurses 81

Entwicklung der Lebensstile. Technikeinsatz wird dabei zwar nicht abgelehnt, aber

in erster Linie als Hilfsmittel zur Unterstiitzung der fur erforderlich gehaltenen Ver-

haltensanderungen

5.3.2 Verkehr

betrachtet.

Der tiberwiegenden Zahl der Beitrage zum Themenbereich Verkehr Iiegt die Tendenz

zugrunde, den Autoverkehr zugunsten von Bahn und OPNV einzuschranken. Dies

lasst sich sowohl in den Textbeitragen als such in den Vorschlagen der Teilnehmers-

zenarien zum Modal Split feststellen. Erreicht werden SO1ldieses Ziel durch die An-

derung der Rahmenbedingungen (s.u.). Eine Tendenz in Richtung auf einen generel-

len Ruckgang der Gesamtverkehrsleistungen wie in Teilnehmerszenario TN1 lasst

sich aus den Textbeitragen nicht ableiten.

MIV

Technische Verbesserungsmoglichkeiten beim Auto betreffen in erster Linie den

Kraftstoffverbrauch und dle Antriebskonzepte. So wird die Weiterentwicklung des 3-

Liter-Autos mehrfach gefordert. Hoffnungen werden such in neue Kraftstoffe und

Antriebstechniken2x gesetzt. In beiden Fallen wird vor allem die Industrie in der

Pflicht gesehen, solche Fahrzeuge zu entwickeln und sie zu einem giinstigen Preis

anzubieten.

Allgemein wird die Tendenz zu immer grosseren, schwereren und schnelleren Autos

kritisiert; bier zielen die Vorschlage auf die Anderung der rechtlichen Rahmenbedin-

gungen. Gefordert werden u.a. Tempolimits, eine Neuorientierung der Kfz-Steuer

und strengere Abgas- und Verbrauchsnormen.

Am weitesten geht die Forderung, das Auto durch eine Combination technischer und

rechtlicher Ma13nahmen2yauf die Verteilerfunktion im Nahbereich und im landlichen

Raum zu beschranken. Ebenfalls in den Bereich der Kfz-Technik gehort die Idee

einer technischen ErzwinWng von Tempolimits durch entspr. Kontroll- und Rege-

Iungstechnik.

Genannt werden bier: Gas- oder Wasserstoffmotoren, Elektro- und Hybridantriebe sowie dieBrennstoffzelle

Leichtfahrzeuge mit geringer Hochstgeschwindigkeit und Reichweite; hohe Besteuerung vonKraftstoffen, ordnungspolitische Massnahmen wie z.B. Fahrverbote; forcierter Ausbau offentlicherVerkehrsmittel.

Page 83: nternetgestiitzter Diskurs ,,Klimavertragliche

82 Inhaltliche Egebnisse des internetgestiitzten Diskurses

OPNV und Bahn

Forderungen an offentliche Verkehrsmittel betreffen im vor allem die Verbesserung

des Angebotes durch die Erhohung der Taktfrequenzen (Stichwort 5-Minuten-Takt

im Nahverkehr), die Verkiirzung von Fahrzeiten und die Verbesserung von Komfort

und Service. Technische Verbesserungspotentiale werden in erster Linie in der Kapa-

zitatssteigerung in Spitzenzeiten und in der Verbesserung der Umschlagtechnik im

Guterverkehr gesehen.

Als problematisch im Hinblick auf das Ziel einer CO,-Reduktion gilt die zu teilweise

schlechte Energiebilanz offentlicher Verkehrsmittel, die durch die geringe Ausla-

stung hervorgerufen wird. Eine erwiinschte und prognostizierte bessere Auslastung

wird dieses Problem jedoch losen.

Die Finanzierung aller OPNV-bezogenen Ma13nahmen SO1lvor allem durch eine Er-

hohung der Kosten des MIV erfolgen; zudem wird eine verbesserte Einnahmesitua-

tion durch die vermehrte Benutzung erwartet. Dazu ist es jedoch ebenfalls erforder-

lich, den MIV gegeniiber dem OPNV zu verteuern und einzuschranken.

Guterverkehr

Die Ma13nahmen im Guterverkehr sind im wesentlichen analog zu denen im Perso-

nenverkehr, allerdings weitaus weniger detailliert ausgearbeitet. Kernpunkte sind die

Forderung der Bahn und damit verbunden eine bessere Arbeitsteilung zwischen den

Verkehrstragern, wie sie such in den Teilnehmerszenarien zum Ausdruck kommt.

Einzelne Beitrage fordern die generelle Einschrankung von Gutertransporten durch

eine deutliche Erhohung der Transportkosten und die Forderung einer regional ori-

entierten Okonomie.

5.3.3 Umwandlung

Energietrager

Die fossilen Brennstoffe –vor allem Kohle und 01- gelten als wichtigste Verursacher

von C02. Dazu kommt die Problematic der knappen Ressourcen und der Abhangig-

keit von den Erzeugerlandern bei 01 und Gas. Kernenergie zeichnet sich zwar durch

einen sehr gunstigen Beitrag zur COz-Bilanz aus, ist aber mit einem sehr hohen und

fur die Mehrzahl der Teilnehmer nicht akzeptablen Risiko behaftet.

Page 84: nternetgestiitzter Diskurs ,,Klimavertragliche

Inhaltliche Egebnisse des internetgestutzten Diskurses 83

Als wtirtschenswert gelten daher im Bereich der Energieumwandlung der –zumindest

teilweise- Ausstieg aus Kohle- und Olverstromung einerseits und der Kernenergie

andererseits. Aufgefangen werden SO1ldies vor allem durch den vermehrten Einsatz

regenerative Energien und durch Einsparungen und Effizienzsteigerungen. Ma13voll

hohere Kosten durch eine umweltfreundlichere Energieerzeugung gelten als akzepta-

bel. Der vori.ibergehende -Einsatz von Gas zur Verstromung wird hingenommen,

wenn sich dadurch die anderen Ziele erreichen Iassen.

Besondere Hoffnungen im Bereich der regenerative Energien werden auf die Nut-

zung der Sonnenenergie gesetzt. Diese kann direkt zur Erzeugung von Strom und

Warme herangezogen und indirekt z.B. zur Elektrolyse von Wasserstoff genutzt wer-

den, der dann als Treibstoff zur Verfiigung stiirtde.

Rahmenbedingungen

Eine reihe von politischen Rahmenbedingungen wird als problematisch fi.ir die Errei-

chung “der oben angeftihrten Ziele angesehen. Insbesondere die europaweite Liberal i-

sierung der Energiemarkte kann nach Meinung einiger Teilnehmer dazu fi.ihren, class

die Durchsetzungschancen der vergleichsweise teueren regenerative Energien ge-

gertiiber der preiswerten importierten Kernenergie sinken. Auf der anderen Seite er-

offnet sie dem Verbraucher mehr Wahlmoglichkeiten und damit die Chance, durch

sein Verhalten zur Forderung umweltvertraglicher Energien beizutragen. In diesem

Zusammenhang wurde such die Frage der Kontrolle iiber die Stromnetze und damit

verbunden der Bedingungen fur Durchleitung und Einspeisung urnweltfreundlich

erzeugten Stroms angesprochen.

Page 85: nternetgestiitzter Diskurs ,,Klimavertragliche

84 Inhaltliche Egebnisse des internetgestutzten Diskurses

5.3.4 Zentrale Forderungen

Betrachtet man die Ergebnisse als Ganzes, so zeigt sich deutlich eine Bereitschaft,

das eigene Verhalten zu andern und Einschrankungen bzw. hohere Kosten in Kauf zu

nehmen, urn das Ziel des Schutzes von K1ima und Umwelt zu erreichen. Dies besta-

tigt die Ergebnisse der im Sektor Grundlagen vorgenommenen Einschatzungen der

Szenarien, bei denen sich eine deutliche Tendenz zugunsten der ,,lebensstilorientier-

ten” Szenarien C und D abzeichnete. Allerdings wird die Bereitschaft zur Anderung

des eigenen Lebensstils abhangig davon gesehen, class entsprechende gesellschaftli-

che und politische Rahmenbedingungen geschaffen werden, die Verhaltensanderun-

gen auf breiter Basis erst ermoglichen.

Zentrale Forderungen sind u.a.:

+ Verkehr:

Ordnungspolitische Ma13nahmen zur Einschrankung des MIV (Tempolimits,

Fahrverbote)

Steuerliche Forderung kleiner, energiesparender Fahrzeuge

Forderung der Entwicklung neuer Kraftstoffe und Antriebskonzepte

Forderung und forcierter Ausbau von Bahn und OPNV auf Kosten des MIV

+ Umwandlung:

Ausstieg aus der Kohleverstromung

Mittelfristiger Ausstieg aus der Kernenergie

Forderung und verstarkter Ausbau regenerativer Energien

Page 86: nternetgestiitzter Diskurs ,,Klimavertragliche

Anhamz 85

Anhang

Daten der Teilnehmerszenarien

Die einzelnen Stufen bedeuten3[’:

Stufe 1: Der Personen- und Guterverkehr nimmt wie im Trendfall (Szenario A)

deutlich ZU,wobei der Strassenverkehr seine vorherrschende Stellung erhalt.

Es findet kein Trandwechsel zu offentlichen Verkehrsmitteln oder zum Mit-

fahren im Pkw statt. Der beschleunigte technische Fortschritt ermoglicht

zwar spurbare Verbrauchseinsparungen beim Pkw, die aber zum Teil durch

den Trend zum grosseren, Ieistungsstarkeren Fahrzeug wieder neutralisiert

werden [entspricht Szenario B]

Stufe 2: Der Personenverkehr geht gegeniiber dem heutigen Stand spiirbar zuriick,

der Giiterverkehr nimmt nur wenig ZU. Der Riickgang im Personenverkehr

wird vor allem durch Verzichte im Urlaubs- und Freizeitverkehr erreicht.

Der verbleibende Verkehr wird u.a. durch wachsende Anteile der offentli-

chen Verkehrsmittel geleistet, ohne class der Pkw bis zum Jahre 2005 seine

vorherrschende Stellung verliert. Bei der Pkw-Nutzung setzt sich aber ein

deutlicher Trend zum Mitfahren durch. Der technische Fortschritt ermog-

Iicht ahnliche Verbrauchssenkungen bei den Pkw wie in Stufe 1 [entspricht

Szenario D]

Stufe 3: Der Personen- und Guterverkehr nimmt wie im Trendfall deutlich ZU,wobei

der Strassenverkehr seine vorherrschende Stellung erhalt. Es findet kein

Trendwechsel zu offentlichen Verkehrsmitteln oder zum Mitfahren im Pkw

statt. Der beschleunigte technische Fortschritt ermoglicht zwar sptirbare

Verbrauchseinsparungen beim Pkw. Der Trend zum grosseren, leistungsstar-

keren Fahrzeug wird gebremst, so class etwas hohere Verbrauchssenkungen

als in Stufe 1 moglich sind [entspricht Referat Wacker]

Stufe 4: Durch Mal?mahmen zur Geschwindigkeitsbegrenzung und zur Begrenzung

der Uberholmoglichkeiten setzen sich nach und nach leichtere und schwa-

cher motorisierte Fahrzeuge durch (“Verkehrsbefriedung”), was u.a. Ver-

brauchssenkungen ermoglicht. Hinsichtlich der Entwicklung des Giiter- und

Personenverkehrsumfangs und der Verkehrsmittelwahl verbleibt ansonsten

die trendgemasse Entwicklung wie in Stufe 1, mit Ausnahme eines zugun-

sten der” Bahn reduzierten Anteils des Flugverkehrs [entspricht Referat v.

Winning].

30aus: Burgergutachten Klimavertragliche Energieversorgung Teil 3: Dokumentation zumBiirgergutachten, Arbeitsblatt 4.4

Page 87: nternetgestiitzter Diskurs ,,Klimavertragliche

86 Anhang

Personenverkehr 1990 Stufe 1 Stufe 2 Stufe 3Personenverkehrsleistung 11,56 12,78 8,83 12,78pro Einwohner [Tsd. Pkm]Besetzungsgrad Pkw 1,4 1,38 1,8 1,38

Modal Split: 6,6 5,6 10,6 5,6Rad+Fuss [Y.]

Motorisierter lndividualver- 79,9 79,3 68,1 79,3kehr (MIV)Offentlicher Personennah- 4,8 4,1 7,5 4,1verkehr (OPNV)Bahn 6,1 6,9 9,8 6,9Flugzeug 2,6 4,1 4 4,1Anteil der Diesel-Pkw an 18 27,2 28,8 28,8der Fahrleistung [Y.]

Anteil elektrifizierter Ver- 44 49 49 44 I 49kehrsmittel an der OPNV-Fahrleistuna FXO1

Elektrifizierungsgrad der 94 194 194 194-,. - . .Bann [’y.]Verbrauch: Otto-Pkw [1/100 9,5 7,1 7,1 6,8kmlDiesel. Pkw 8,5 5,6 6OPNV 4,4 4,1 3,1 i:;Bahn 4,2 4 3,1 4

lFlugzeug 16,6 14,9 14,9 /4,9

Stufe 4 TN 1 TN 212,78 9 k.A.

1,38 1,7 1,85,6 9 7,32

79,3 68 76,58

4,1 9 5,1

B,2 10,5 8,22,8 3,5 2,8z7,2 28 k.A.

49 49 k.A.

34 94 k,A.

?,7 5,7 5,7

$,5 4,4 4,54,1 4 3,14 3,5 3,1

4,9 4,9 4,9

Page 88: nternetgestiitzter Diskurs ,,Klimavertragliche

Anhang 87

I

1990 I Stufe 1 I Stufe 2 [Stufe 3 ) Stufe 4 I TN 1 I TN 2 IGuterverkehrGuterverkehrsleistungen

pro Einwohner [Tsd. tkm]

Modal-Split F!Lol:Schiene

Strasse - nah

Strasse - fern

Schiff

Rohr

Strasse - nah

Strasse - fern

k3chiff

E

6,12 7,48 6,28 7,48

15,5 16,3 21,9 16,3

15,5 16,6 18,2 16,6

50,4 51,7 44,9 51,7

18,6 15,4 15 15,4

0 0 0 0

01010102,06 2,02 2,02 2,02

9,8 7,46 ??? 7,46

2,26 1.83 1,83 1,83

40 40 40 40

7,48 I 6 k.A,

16,3 28,5 18,3

16,6 18,5 15,3

51,7 35 51

15,4 18 15,4

0 0 k.A.

o 0 k.A.

2,02 2,02 k.A.

7,46 7,46 k.A.

1,83 1,83 k.A.

1,2 1,2 k.A.

0,48 0,48 k.A.

45 45 k.A.

40 40 k.A.

.

Page 89: nternetgestiitzter Diskurs ,,Klimavertragliche

88

Teilnehmerbefragung

Den Abschluss des Teilnehmergewinnungsverfahrens bildete eine schriftliche Teil-

nehmerbefragung. Dazu wurde an die 31 registrierten Teilnehmer ein Fragebogen mit

Fragen zur Person und zum Verfahren verschick~’. Innerhalb der Riicksendefrist

wurden 15 Fragebogen zuriickgeschickt; 14 davon konnten in die Auswertung ein-

fliessen”. Die Quote an verwertbaren Rucklaufen lag demnach bei 45,2 %.

Die Fragebogen waren nach folgenden Kategorien untergliedert:

+ Statistische Angaben zur Person

+ Motivation und Hintergriinde der Teilnahme

+ Umfang und Form der Beteiligung

+ Bewertung des Verfahrens

Teilnehmerstatistik

Bei den Prasenzveranstaltungen wurden Teilnehmerlisten geftihrt, die such die

Grundlage fur die Zulassung zum lnternet-Diskurs bildeten. Angemeldete Teilneh-

mer, die weder an den weiteren Prtisenzveranstaltungen noch am Internet-Diskurs

teilnahmen, wurden wieder von der Liste gestrichen. Insgesamt nahmen nach der

Endfassung der Teilnehmerliste 30 Personen am Diskurs teil.

Schorndorf Metzingen Reutiingen

Diagramm: Teilnehmer / Anzahl nach Orten (It. Teilnehmerliste)

“ Versand/Rticklauf pro Ort: Heidelberg 1/0 (Projektleiter VHS); Metzingen 7/3; Reutlingen 13/5;Schorndorf 10/6.

“ Bei einem Fragebogen war die Mehrzahl der Fragen nicht beantwortet,

Page 90: nternetgestiitzter Diskurs ,,Klimavertragliche

Anhanrz 89

In der Befragung wurde such nach Altersgruppe und Geschlecht gefragt; bier weicht

die Zusammensetzung der Teilnehmergruppe erheblich vom Bevolkerungsdurch-

schnitt ab. Insbesondere die erwartungsgemass starke Dominanz von Mannern fallt

auf und scheint die These zu stiitzen, class das Internet als technisches Medium

(noch) eine Mannerdomane ist.

1

El❑ m~nnlich

•l weiblich

El keine Angabe

Diagramm: Teilnehmer / Geschlecht (it. Teilnahmerbefragung), Zahlenangaben in %

Entgegen den Erwartungen fallt die Verteilung der Altersgruppen aus: am starksten

ist die Gruppe der 45-60jahrigen vertreten; die im Internet ansonsten dominierende

Gruppe der unter 35j~rigen ist extrem schwach vertreten.

I

I unter 25 25-35 35-45 45-60 uber 601

Diagramm: Teilnehmer / Altersgruppen (It. Teilnehmerbefragung)

Page 91: nternetgestiitzter Diskurs ,,Klimavertragliche

90

Ebenfalls abgefragt wurde die Motivation fur die Teilnahme an dem Pilotprojekt.

Dabei wurde unterschieden nach dem Interesse an Medium Internet, der Information

iiber das Thema Klimavertragliche Energieversorgung und der Discussion iiber die-

ses Thema. Insgesamt dominiert die thematische Ausrichtung; das Interesse am Me-

dium Internet ah Motiv fiir die Teilnahme spielt eine deutlich geringere Rolle.

14

12

10

8

6

4

2

,pErwari[

IB@”/ Ergebnis

Internet - Information Discussion

Jngen

Diagramm: Erwartungen und Ergebnisse

Insgesamt sahen sich 9 der 13efragten voll und ganz oder uberwiegend in ihren Er-

wartungen bestiitigt; nur 5 waren eher nicht zufrieden.

Page 92: nternetgestiitzter Diskurs ,,Klimavertragliche

Anhanz 91

Literatur

Beckmann, Jens; Keck, Gerhard: Beteiligungsverfahren in Theorie und Anwendung

(Leitfaden). Stuttgart: Akademie fiir Technikfolgenabschatzung in Baden-

Wih-ttemberg, 1999.

Herberhold, Mechtild: Multimedi @ und demokratische Beteiligung. Uberlegungen

und Materialien aus der Perspective Politischer Bildung. Studienbereich Politik

und Gesellschaft der VHS Hagen, 1998.

Kubicek, Herbert; Braczyk, Hans-Joachim; Klumpp, Dieter u.a. (Hrsg.): Multimedia

@ Verwaltung. Marktnahe und Biirgerorientierung mit elektronischen Dienst-

leistungen (Jahrbuch Telekommunikation und Gesellschaft 1999). Heidelberg:

Hiithig Verlag, 1999.

Renn, Ortwin; Kastenholz, Hans; Schild, Patrick u.a. (Hrsg.): Abfallpolitik im koope-

rativen Diskurs. Bi.irgerbeteiligung bei der Standortsuche im Kanton Aargau.

Zi.irich: vdf Hochschulverlag an der ETH, 1998.

Renn, Ortwin; Schrimpf, Monik% Buttner, Thomas u.a.: Burger planen ein regiona-

les Abfallkonzept (Presentation). Stuttgart: Akademie fiir Technikfolgenab-

schatzung in Baden-Wurttemberg, 1999.

Renn, Ortwin; Webler, Thomas: Der cooperative Diskurs. Theoretische Grundlagen,

Anforderungen, Moglichkeiten. In: Renn, Ortwin; Kastenholz, Hans; Schild,

Patrick u.a. (Hrsg.): Abfallpolitik im kooperativen Diskurs. Bi.irgerbeteiligung

bei der Standortsuche im Kanton Aargau. Ziirich: vdf Hochschulverlag an der

ETH, 1998, S. 3-103.

Roth, Irene: Externe Prozessbegleitstudie der 3. Phase des Biirgerbeteiligungsverfah-

rens in der Region Nordschwarzwald. Endbericht: Kurzfassung (Arbeitsbericht

Nr. 78). Stuttgart: Akademie fiir Technikfolgenabschatzung in Baden-

Wiirttemberg, 1997.

Vorwerk, Volker; Kamper, Eckard: Evaluation der 3. Phase des Biirgerbeteiligungs-

verfahrens in der Region Nordschwarzwald. Endbericht: Langfassung (Ar-

beitsbericht Nr. 70). Stuttgart: Akademie fur Technikfolgenabschatzung in Ba-

den-Wurttemberg, 1997.

Wienhofer, Elmar (Hrsg.): Biirgerforen als Verfahren der Technikfolgenbewertung.

(Arbeitsbericht Nr. 67). Stuttgart: Akademie fur Technikfolgenabschatzung in

Baden-Wiirttemberg, 1996.

Wienhofer, Elmar; Beckmann, Jens: Internetgesti.itzter Diskurs zur Technikfolgen-

bewertung. Machbarkeitsstudie (Arbeitsbericht Nr. 104). Stuttgart: Akademie

fiir Technikfolgenabschatzung in Baden-Wurttemberg, 1998.

Page 93: nternetgestiitzter Diskurs ,,Klimavertragliche

=RiiEE AKADEMIE FUR TECHNIKFOLGENABSCHATZUNGIN BADEN-WUR~EMBERG

Publikationen der

Akademie fur Technikfolgenabschatzung in Baden- Wiirttemberg

Stand: 12.11.1999

Die mit ● gekennzeichneten Titel sind vergriffen.

Page 94: nternetgestiitzter Diskurs ,,Klimavertragliche

Publikationen derAkademie fiir Technikfolgenabschatzung

Stand: 12.11.1999

Veroffentlichungen der Akademie

Die Akademie im ~erblick, hrsg. von der Akademie fur Technilcfolgenabschatzung in Baden-Wi.kttemberg, 3. Auflage Stuttgart Februar 1999

Arbeitsprogramm 1999, hrsg. von der Akadernie fiir Technikfolgenabschatzung in Baden-Wiirttemberg,Stuttgart 1999

Rohr, M., Kaimer, M.: Technikfolgenforschung in Baden-Wiirttemberg - Documentation 1997 (inklusiveCD-ROM), Stuttgart 1998 (ISBN 3-932013-28-X)

Jabrbuch der Akademie fur Technikfolgenabschatzung in Baden-Wiirttemberg 1998, hrsg. von derAkademie fir Technikfolgenabschatzung in Baden-Wurttemberg, Stuttgart 1999

Umweltdiskurs: Ulm wohin? Wege in eine umweltgerechte Zukunfi. Handbuch zur Konsensuskonferenz,hrsg. von der Akadernie fiir Technikfolgenabschatzung und der Stadt Ulm, Ulm 1998, im Internetabruflxw http://www.ta-akademie. de/publikationen. htrrd

Umweltdiskurs: Ulm wohin ? Empfehlungen der Konsensuskonferenz, hrsg. von der Akademie fiirTechnikfolgenabschatzung in Baden-Wiirttemberg und der Stadt ul~ Ulm 1998, im Internet abrufbachttp://www.ta-akademie. de/publikationen.html

Bucher (nur uber den Buchhandel erhaltlich)

Berg, M., Erdmann, G., Leist, A., Renn, O., Schaber, P., Scheringer, M., Seiler, H., Wiedemann, R.:Risikobewertung im Energiebereich. Vdf-Hochschulverlag (Polyprojekt Risiko und Sicherheit, Nr. 7)Zurich 1995 (ISBN 3-7281-2191-6)

Blattel-Mink, B., Renn, O. (Hrsg.): Zwischen Akteur und System. Die Organisierung von Innovation.Westdeutscher Verlag Opladen 1997 (ISBN 3-531-12996-1)

Braczyk, H.-J., Cooke, P., Heidenreich, M.: Regional Innovation Systems. UCL Press 1998 (ISBN 1-85728-689-8 HB) (ISBN 1-85728-690-1 PB)

Braczyk, H.-J., Kerst, C., Seltz, R. (Hrsg.): Kreativi~at als Chance fi.irden Standort Deutschland.Springer-Verlag Berlin, Heidelberg, New York 1998 (ISBN 3-540-63020-1)

Braczyk, H.-J., Schienstock, G. (Hmg.): Kurswechsel in der Industrie - Lean Production in Baden-Wikttemberg. Kohlhammer-Verlag Stuttgart 1996 (ISBN 3-17-014004-3)

Braczyk, H.-J., Ganter, H.-D., Seltz, R. (Hrsg.): Neue Organisationsformen in Dienstleistung undVerwaltung. Kohlhammer-Verlag Stuttgart 1996 (ISBN 3-17-0142224)

Die mit * gekennzeichneten Titel sind vergriffen.

Page 95: nternetgestiitzter Diskurs ,,Klimavertragliche

Braczyk, H-J., Fuchs, G.: Inforrnationstechnische Vemetzung. Benchte aus Projekten der Akademie furTechnikfolgenabschatzung in Baden-Wurttemberg. Nomos Verlag Baden-Baden 1998 (ISBN 3-7890-5602-2)

Clar, G., Dor6, J., Mohr, H. (Hrsg.): Humankapital und Wissen. Grundlagen einer nachhaltigenEntwicklung. Spnnger-Verlag Berlin, Heidelberg, New York 1997 (ISBN 3-540-63052-X)

Flaig, H., Mohr, H. (Hrsg.): Energie aus Biomasse - eine Chance fur die Landwirtschaft. Springer-VerlagBerlin, Heidelberg, New York 1993 (ISBN 3-540-57227-9)

Flaig, H., Mohr, H.: Der uberlastete Stickstoffkreiskmfi Strategies einer Korrektur. Barth Leipzig,Heidelberg 1996 (Nova Acts Leopoldina, Neue Folge, Nr. 289, Bd. 70) (ISBN 3-335-00498-1)

Flaig, H., Leuchtweis, C., von Luneburg, E., Ortmaier, E., Seeger, C.: Biomasse - nachwachsendeEnergie. expert-Verlag Remingen 1998 (Kontakt und Studium Band 539) (ISBN 3-8169-1494-2) .

Fuchs, G., Krauss, G., Wolf, H.-G. (Hrsg.): Die Bindungen der Globalisierung.Interorganisationsbeziehungen im regionalen und globalen Wirtschaftsraum. Metropolis-Verlag Marburg1999 (ISBN 3-895 18-249-4)

Hampel, J., Renn, O. (Hrsg.): Gentechnik in der Offentlichkeit. Wahmehrnung und Bewertung einerumstrittenen Technologies. Campus Verlag Frankfurt/New York 1999 (ISBN 3-593-36348-8)

Heidenreich, M. (Hrsg.): Innovationen in Baden-WWttemberg. (Diskussionsbeitrage /Akademie fi.irTechnikfolgenabschatzung in Baden-Wurttemberg) Nomos-Verlag Baden-Baden 1997 (ISBN 3-7890-4621-3)

Herrmann, M., Schade, D., Schwarzmann, R., Steierwald, M., Steinecke, E., Wienhofer, E.:Reaktivierungen im Schienenpersonennahverkehr. Ratgeber fir Entscheidungstrager und Praxis. Hestra-Verlag Darmstadt 1997 (ISBN 3-7771-0276-8)

Kaimer, M., Schade, D. (Hrsg.): Bewerten von therrnischen Abfallbehandlungsanlagen - Planung,Genehrnigung, Konzept und Betrieb. Erich Schrnidt-Verlag Berlin 1999 (ISBN 3-503-05063-9)

Kastenholz, H. G., Erdmann, K.-H., Wolff, M. (Hmg.): Nachhaltige Entwicklung. Zukunftschancen furMensch und Umwelt. Springer-Verlag Berlin, Heidelberg, New York 1996 (ISBN 3-540-60553-3)

Klinke, A., Renn, O., Lehners, J.-P.: Ethnic Conflicts and Civil Society. Proposals for a New Era inEastern Europe, Ashgate Adlershot 1998 (ISBN 1-84014462-9)

Knaus, A., Renn, O.: Den Glpfel vor Augen: Untmvegs in eine nachhaltige Zukunft. Metropolis-VerlagMarburg 1998 (ISBN 3-895 18-171-4)

Knorr, C., von Schell, T. (Hrsg.): Mikrobieller Schadstoffabbau - ein interdiszipliniirer Ansatz. Vieweg-Verlag Wiesbaden 1997 (ISBN 3-528-06596-6)

Koberle, S., Gloede, F., Hennen, L. (Hrsg.): Discursive Verstandigung? Mediation und Participation inTechnikkontroversen. Nomos-Verlag Baden-Baden 1997 (ISBN 3-780-5055-5)

Kubicek, H., Braczyk, H.-J., Klumpp, D., Muller, G., Neu, W., Raubold, E. Ro13nagel,A. (Hrsg.): LemortMultimedia. Jahrbuch Telekonununikation und Gesellschaft 1998. R. v. Decker’s Verlag Heidelberg 1998(ISBN 3-7685-3297-6)

Die mit * gekennzeichneten Titel sind vergriffen.

Page 96: nternetgestiitzter Diskurs ,,Klimavertragliche

Lehn, H., Steiner, M., Mohr, H.: Wasser - die elementary Ressource. Springer-Verlag Berlin, Heidelberg,New York 1996 (ISBN 3-540-60971-7)

Linckh, G., Sprich, H., Flaig, H., Mohr, H. (Hrsg.): Nachhaltige Land- und Forstwirtschaft. Expertise.Springer-Verlag Berlin, Heidelberg, New York 1996 (ISBN 3-54O-61O88-X)

Linckh, G., Sprich, H., Fiaig, H., Mohr, H.: Nachhaltige Land- und Forstwirtschaft. Voraussetzungen,Moglichkeiten, Ma13nahmen.Springer-Verlag Berlin, Heidelberg, New York 1997 (ISBN 3-540-61090-1)

Matalik, S., Schade, D. (Hrsg.): Entwicklungen in Aus- und Weiterbildung. Anforderungen, Ziele,Konzepte. (Beitrage zum Projekt ,,Humanressourcen”) Nomos-Verlag Baden-Baden (ISBN 3-7890-5294-9)

Nennen, H.-U., Garbe, D. (Hrsg.): Das Expertendilemma. Zur Rolle wissenschaftlicher Gutachter in deroffentlichen Meinungsbildung. Springer-Verlag Berlin, Heidelberg, New York 1996 (ISBN 3-540-61503-2)

Nennen, H.-U., Homing, G. (Hrsg.): Energie und Ethik. Leitbilder im philosophischen Diskurs. Carnpus-Verlag Frankfurt/New York 1999 (ISBN 3-593-36260-0)

Pinkau, K., Renn, O. (Hrsg): Environmental Standards. Scientific Foundations and Rational Procedures ofRegulation with Emphasis on Radiological Risk Management. Kluwer Academic Publishers Boston,Dordrecht, London 1998 (ISBN 0-7923-8109-2)

Renn, O. (Hrsg.): Risk Analysis and Management in a Global Economy. Proceedings of the SRA AnnualConference in Stuttgart. Society for Risk Analysis-Europe and Center of Technology Assessment inBaden-Wiirttemberg. Stuttgart 1997 (ISBN 3-932013-204)

Renn, O., Hampel, J. (Hrsg.): Kommunikation und Konflikt. Fallbeispiele aus der Chemie. Konigshausenund Neumann Wiirzburg 1998 (ISBN 3-8260-1407-3)

Renn, O., Kastenholz, H., Schild, P., Wilhelm U. (Hrsg.): Abfallpolitik im kooperativen Diskurs.Biirgerbeteiligung bei der Standortsuche fiir eine Deponie im Kanton Aargau. Vdf Hochschul-verlag derETH Ziirich 1998 (Polyprojekt Risiko und Sicherheit, Dokumente, Nr. 19) (ISBN 3-7281-2193-2)

Rem, O., Webler, T., Wiedemann, P. (eds.): Fairness and Competence in Citizen Participation.Evaluating Models for Environmental Discourse. Kluwer Dordrecht, Boston, London 1995 (Technology,rislGand society, v. 10) (ISBN O-7923-3517-1)

Renn, O., Zwick, M. M.: Risiko- und Technikakzeptanz. Springer-Verlag Berlin, Heidelberg, New York1997 (ISBN 3-540-63596-3)

Renn, O., Schrimpf, M., Buttner, T., Carius, R., Koberle, S., Oppermann, B., Schneider, E., Zdler, K.:Abfallwirtschaft 2005. Biirger planen ein regionales Abfallkonzept. Teil 1: Projektbescbreibung. NomosVerlag Baden-Baden 1999 (ISBN 3-7890-5728-2)

Schade, D. (Hrsg.): Energiebedarf - Energiebereitstellung - Energienutzung. Moglichkeiten undMafhahmen zur Verringerung der COZ-Emissionen. Springer-Verlag Berlin, Heidelberg, New York 1995(ISBN 3-540-60173-2)

Schade, D., Weimer, W. (Hrsg.): Energieversorgung und Verringerung der C02-Emissionen. Drei Pfadein die Zukunft. Springer-Verlag Berlin, Heidelberg, New York 1996 (ISBN 3-540-60497-9)

Die mit ● gekennzeichneten Titel sind vergriffen.

Page 97: nternetgestiitzter Diskurs ,,Klimavertragliche

Schallies, M., Wachlin, K.D. (Hrsg.): Biotechnologie und Gentechnik - Neue Technologies verstehen undbeurteilen. Springer-Verlag Berlin, Heidelberg, New York 1999(ISBN 3-540-65140-3)

Schell, T. v., Mohr, H. (Hrsg.): Biotechnologie - Gentechnik. Eine Chance fiir neue Industries. Springer-Verlag Berlin, Heidelberg, New York 1994 (ISBN 3-540-5865 1-2)

Die mit * gekennzeichneten Titel sind vergriffen.

Page 98: nternetgestiitzter Diskurs ,,Klimavertragliche

Arbeitsberichte

Nr. 1 Lunstroth, U., Weimer, W.: Energie- und COz-Einsparpotentiale in Baden-Wurttemberg.Stuttgart Dezember 1993 (ISBN 3-9302241-01-3)

Nr. 2 Renn, O.: A Regional Concept of Qualitative Growth and Sustainability. A Pilot Project for

the German state of Baden-Wiirttemberg, 2nd edition February 1995 (ISBN 3-930241-05-6)

Nr. 3 Renn, O.: Ein regionales Konzept qualitative Wachstums und nachhaltiger Entwicklung.Pilotstudie fiir das Land Baden-Wiirttemberg. 2. Aufl. Stuttgart November 1994 (ISBN 3-930241-02-1)

Nr. 4* Kaimer, M., Schade, D.: Okobilanzen - Umweltorientierte Informations- undBewertungsinstmmente. Stand der Discussion. Stuttgart April 1994 (ISBN 3-930241-04-8); imInternet abrufba~ http://www.ta-akademie.de/publikationen.html

Nr. 5* Akademie fir Technikfolgenabschatzung in Baden-Wiirttemberg (Hrsg.): KlimavertraglicheEnergieversorgung in Baden-Wiirttemberg. Kurzzusammenfassungen der Fachgutachten derProjektphase I. Stuttgart April 1994 (ISBN 3-930241-06-4)

Nr. 6 Bonhoff, C., Fahl, U., VO13,A.: Bedarfsszenario. Stuttgart April 1994 (ISBN 930241-07-2)

Nr. 7 Schulze, T., Fahl, U., VOB,A.: Stromverbrauch fiir EDV-Anwendungen. Stuttgart April 1994(ISBN 3-930241-08-0)

Nr. 8 Glerga, M., Erhom, H.: Energieeinsparpotentiale im Gebaudesektor in Baden-Wiirttemberg.Stuttgart April 1994 (ISBN 3-930241-09-9)

Nr. 9 Jochem E., Bradke, H., Mannsbart, W., Oetjen, H.: Industrie und prozef+energieintensiveBranchen des Kleinverbrauchssektors. Stuttgart April 1994 (ISBN 3-930241-10-2)

Nr. 10* Baur, J., Bonhoff, C., Fahl, U., VO13,A.: Rationelle Stromanwendung in den Haushalten.Stuttgart April 1994 (ISBN 3-930241-1 l-O)

Nr. 11 Wittig, S., Brandauer, M., Kim S., Sieger, K., Tremmel, A.: Fossile Kraftwerke. StuttgartApril 1994 (ISBN 3-930241-12-9)

Nr. 12 Kallenbach, U., Bemnat, W., Hehn, G., Schatz, A.: Kemenergie. Stuttgart April 1994 (ISBN 3-930241-13-7)

Nr. 13 Giesecke J., Forster, G.: Ausbau der Wasserkraft. Stuttgart April 1994 (ISBN 3-930241-14-5)

Nr. 14 Hedden, K., Jess, A., Fischer, M.: Erdolprodukte/Rafflnerien. Stuttgart April 1994 (ISBN 3-930241-15-3)

Nr. 15 Hedden, K., Bott, A., Klensch, S., Opper, W.: Erdgas. Stuttgart April 1994(ISBN 3-930241-16-1)

Nr. 16* Flaig, H., Linckh, G., Mohr, H.: Die energetische Nutzung von Biomasse aus der Land- undForstwirtschaft. 2. Aufl. Stuttgart Februar 1995 (ISBN 3-930241-17-X)

Nr. 17* Staif!, F., Bohnisch, H., Mof31ein,J., P&terer, F., Stellbogen, D.: PhotovoltaischeStromerzeugunglhnport solarer E1ektrizitat/ Wasserstoff. Stuttgart April 1994 (ISBN 3-930241-18-8)

Die mit * gekennzeichneten Titel sind vergriffen.

Page 99: nternetgestiitzter Diskurs ,,Klimavertragliche

Nr. 18* Nast, M., Nitsch, J.: Solare W&rneversorgung einschlie131ichGro13w&rnespeicherin Baden-Wurttemberg. Stuttgart April 1994 (ISBN 3-930241-19-6)

Nr. 19* Wiese, A., Albiger, J., Kaltschmitt, M., Fahl, U., Vol.1,A.: Windenergie-Nutzung. StuttgartApril 1994 (ISBN 3-930241-20-X)

Nr. 20* Steierwald, G., Flasche, B., Kolb, A., Lampatzer, R., Morgenthaler, V., Vogt, W., Wacker, M.:Energieeinsparung und COz-Minderung im Verkehr. Verkehrsvermeidung,Verkehrsverlagerung, Erhohung der Netzeffizienz. Stuttgart April 1994 (ISBN 3-930241-21-8)

Nr. 21 Giesecke, J., Forster, G., Schneider, M.: Verkehrsverlagerung: Basisdaten fur den Bereich Bin-nenschiffahrt. Stuttgart April 1994 (ISBN 3-930241-22-6)

Nr. 22* Fiedler, R.-G., Heifer, M., Essers, U.: Energieeinsparung und COz-Minderung im Verkehr –Fahrzeugtechnik. Stuttgart April 1994 (ISBN 3-930241-23-4)

Nr. 23 Least-Cost Planning bei Haushalten und Kleinverbrauchem in Baden-Wurttemberg. StuttgartJuni 1994 (ISBN 3-930241-24-2)

Nr. 24* Kerst, C.: Produktbezogene Dienstleistungen in der Hersteller-Anwender-Beziehung. DasBeispiel der technischen Documentation. Stuttgart Juni 1994 (ISBN 3-930241-25-0)

Nr. 25* Deutschmann, C.: Lean Production: der kulturelle Kontext. Stuttgart August 1994(ISBN 3-930241-26-9)

Nr. 26* Weber, H.: Globalisierung als Herausforderung fiir Untemehmen und Wirtschaft. StuttgartAugust 1994 (ISBN 3-930241-27-7)

Nr. 27* Schmidt, G.: “Lean Production” - Konzeptionelle ~erlegungen zu einer Zauberformel.Stuttgart Oktober 1994 (ISBN 3-930241-28-5)

Nr. 28* Malsch, Th., Moll, G., Wei13bach,B.: Nebelschwaden iiberm Industriestandort: Warum dasLeitbild der “schlanken Production” einer zukunftsorientierten Technologiepolitik im Wegesteht. Stuttgart August 1994 (ISBN 3-930241-29-3)

Nr. 29* Kliment, T., Renn, O., Hampel, J.: Chancen und Risiken der Gentechnologie aus der Sicht derBevolkerung. Stuttgart Oktober 1994 (ISBN 3-930241-30-7)

Nr. 30* Wasserloos, G.: Sind wir “Lean-fahig”? - Einblicke in die Umsetzung von Lean Production inder baden-wurttembergischen Wirtschaft. Stuttgart August 1994 (ISBN 3-930241-3 1-5)

Nr. 31* Naschold, F.: Wachstum, Beschaftigung und Organisation der Arbeit: Einige Anmerkungenaus dem Japan-Deutschland-Vergleich. Stuttgart August 1994 (ISBN 3-930241-32-3)

Nr. 32 Duscha, M., Hertle, H., Six, R.: Umsetzungsproblematik kommunaler Energiesparkonzepte.Stuttgart September 1994 (ISBN 3-930241-33-1)

Nr. 33 Steffensen, B., Barthel, J., Kettler, M.: Lasertechnik: Sicherheitsstrategien undNutzungskontexte - Workshopdokumentation. 2. Aufl. Stuttgart Februar 1995 (ISBN 3-930241-34-X)

Nr. 34* Bechtle, G., Lang, C.: Die Grenzen eines erfolgreichen Innovationsmusters im baden-wurttembergischen Maschinenbau. Stuttgart November 1994 (ISBN 3-930241-35-8)

Die mit * gekennzeichneten Titel sind vergriffen.

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Nr. 35* Cooke, P.: The Baden-Wuerttemberg Machine Tool Industry: Regional Responses to GlobalThreats. Stuttgart November 1994 (ISBN 3-930241-36-6)

Nr. 36 Lay, G.: Regionalspezifisch angepaBtes Technologiemanagement als Schlussel zur Wett-bewerbsfahigkeit baden-wiirttembergischer Firmen? Stuttgart November 1994 (ISBN 3-930241-37-4)

Nr. 37* Morgan, K.: Reversing Attrition? The Auto Cluster in Baden-Wuerttemberg. StuttgartNovember 1994 (ISBN 3-930241-38-2)

Nr. 38* Naschold, F.: Jenseits des baden-wiirttembergischen “Exceptionalism”: Strukturprobleme derdeutschen Industrie. Stuttgart November 1994 (ISBN 3-930241-39-0)

Nr. 39* Semlinger, K.: Industrialdistrict-Politik in Baden-Wurttemberg. Zwischen Neubesinnung undNeuanfang. Stuttgart November 1994 (ISBN 3-930241-40-4)

Nr. 40 Jaeckel, G., Hiking, B., Strau13,E., Reif3,T.: Analyse der baden-wiirttembergischen FuE-Strukturen und Potential in der Biotechnologie. Studie des Fraunhofer-Instituts fiirSystemtechnik und Innovationsforschung (ISI) Karlsruhe im Auftrag der Akademie firTechnikfolgenabschatzung in Baden-Wiirttemberg (Endbericht). Stuttgart Dezember 1994(ISBN 3-930241-41-2)

Nr. 41* Flaig, H., Lhckh, G., Mohr, H., Sprich, H.: Voraussetzungen einer nachhaltigen Land- undForstwirtschaft: Pilotstudie. Stuttgart Januar 1995 (ISBN 3-93024142-0)

Nr. 42 Knorr, C., Martens, B.: Analyse von Tagungen zur Umweltbiotechnologie - Expertenkommu-nikation, Akteure und wissenschaftlich-technische Entwicklungs-trends. Stuttgart Dezember1994 (ISBN 3-930241-43-9)

Nr. 43* Flaig, H., Liineburg, E. v., Ortmaier, E., Seeger, Ch.: Energiegewinnung aus Biomasse.Agrarische, technische und wirtschaftliche Aspekte. Stuttgart Februar 1995 (ISBN 3-930241-44-7)

Nr. 44* Schade, D., Steierwald, M. (Hrsg.): Road-Pricing. Erwartungen - Moglichkeiten - Altemativen.Ergebnisse des Workshops II Kommunikation und Verkehr. Stuttgart M* 1995 (ISBN 3-930241-45-5)

Nr. 45* Renn, O.: Okologisch denken - sozial handeln: Die Realisierbarkeit einer nachhaltigenEntwicklung und die Rolle der Kultur- und Sozialwissenschaften. Sudwestfunk Teleakademie:Sendung vom 05.03.95. Stuttgart Mai 1995 (ISBN 3-930241-47-1)

Nr. 46 Schallies, M., Wellensiek, A.: Biotechnologie / Gentechnik. Implikationen fir dasBildungswesen. Stuttgart Juli 1995 (ISBN 3-93024148-X)

Nr. 47 Clar, G., Kasemir, H., Mohr, H.: Das Potential emeuerbarer Ressourcen in Baden-Wiirttemberg - Humanr essourcen (Pilotstudie). Stuttgiwt September 1995 (ISBN 3-93024149-8)

Nr. 48 Nennen, H.-U.: Homo discursivus - Von den Grenzen zutiaglicher Kontingenzerfahrung.Stuttgart Dezember 1995 (ISBN 3-930241-53-6)

Nr. 49 Kerst, C., Steffensen, B.: Die Krise des baden-wiirttembergischen Maschinenbaus im Spiegeldes NIFA-Panels. Stuttgart Dezember 1995 (ISBN 3-930241-544)

Die mit * gekennzeichneten Titel sind vergriffen.

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Barthel, J., Kettler, M. (H.rsg):Lasersicherheit in der betrieblichen Praxis - Workshop-documentation. Stuttgart Dezember 1995 (ISBN 3-930 241-55-2)

Barthel, J., Kettler, M.: Lasertechnik in der betrieblichen Praxis. Ergebnisse derstandardisierten schriftlichen Befragung. Stuttgart Januar 1996 (ISBN 3-930241-56-0), imInternet abruftxm http://www.ta-akademie.de/publikationen.html

Lehn, H., Steiner, M., Mohr, H. (Hrsg.): Wasser - Die elementary Ressource(Materialienband). Stuttgart September 1996 (ISBN 3-930241-57-9), im Internet abrufbar:http://www.ta-akademie.de/publikationen.html

Schade, D., Steierwald, M. (Hrsg.): Zusammenhang und Wirkung - Raum und Stadt. StuttgartM&z 1996 (ISBN 3-930241-58-7)

Heidenreich, M., Krauss, G.: Das baden-wiirttembergische Productions- undInnovationsregime. Zwischen vergangenen Erfolgen und neuen Herausforderungen. StuttgartMai 1996 (ISBN 3-930241-61-7); der Arbeitsbericht ist Teil des Buches ,Jlegional InnovationSystems” by Braczyk, Cooke, Heidenreich, Krauss, UCL Press 1997, im Internet abrufbar:http:llwww.ta-akademie.delpublikationen.html

Puhhnann, K., Bechinka, U., Wolf, W.: Sichtweisen und Handlungsstrategien des LVI imHinblick auf regionale Innovationsprozesse. Stuttgart Mai 1996(ISBN 3-930241-63-3)

Zenke, U.: Regionale Innovationspotentiale und neue Leitbilder im RaumHeilbronn/Neckarsulm. Stuttgart Juli 1996 (ISBN 3-930241-64-1)

Schwab, U., Schlaf, S., Flaig, H.: Vegetationsveranderungen mit atmosphiirischenStickstoffeintragen. Stuttgart Juli 1996 (ISBN 3-930241-65-X)

Cames, M., Ilgemam, U.: Beschaftigungseffekte einer Klimaschutzstrategie in Baden-Wtirttemberg. Stuttgart August 1996 (ISBN 3-930241-66-8)

Kamper, E., Vorwerk, V.: Evaluation der 1. und 2. Phase des Burgerbeteiligungs-verfahrens inder Region Nordschwarzwald. Endbericht (Kurzfassung). Stuttgart September 1996 (ISBN 3-930241-67-6)

Kerst, C.: Technische Documentation: Technikvermittlung zwischen Hersteller undAnwender. Stuttgart September 1996 (ISBN 3-930241-68-4), im Internet abrufbar:http://www.ta-akademie. de/publikationen.htrnl

Kaimer, M., Schade D.: Bewertung der therrnischen Abfallbehandlung. Planung, Bau undBetrieb von thermischen Restabfallbehandlungsanlagen:Pilotstudie. Stuttgart September 1996(ISBN 3-930241-69-2)

Schwarzmann, R.: Pilotstudie ,Jleaktivierung von Schienenbahnen im Schienen-personennahverkehr (SPNV)”. Stuttgart Oktober 1996 (ISBN 3-930241-70-6)

Herrmann, M., Steierwald, M. (Hrsg.): Leitbild UrbanitaC Leitbild vom Leben in der Stadt,Ergebnisse des Workshops V Kommunikation und Verkehr. Stuttgart Oktober 1996 (ISBN 3-930241-71-4)

Die mit * gekennzeichneten Titel sind vergriffen.

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Nr. 64* Pfister, G., Renn, O.: Ein Indikatorensystem zur Messung einer nachhaltigen Entwicklung inBaden-Wurttemberg. Stuttgart Dezember 1996 (ISBN 3-930241-72-2), im Internet abruflxmhttp://www.ta-akademie.de/publikationen.html

Nr. 65* Pfister, G., Renn, O. (Hrsg.): Indikatoren einer regionalen nachhaltigen Entwicklung.Documentation der Workshop-Berichte. Stuttgart Dezember 1996 (ISBN 3-930241-73-0), imInternet abrufbar: http://www.ta-akadernie. de/publikationen. htrnl

Nr. 66 Reinke, M., Rauland, U., v. Schell, T.: Workshop Kommunikationskultur bei Vorhaben derAltlastensanierung. Stuttgart November 1996 (ISBN 3-930241-75-7)

Nr. 67 Wienhofer, E. (Hrsg.): Biirgerforen als Verfahren der Technikfolgenbewertung. StuttgartDezember 1996 (ISBN 3-930241-77-3), im Internet abrufbar: http://www.ta-akademie.de/publikationen.htrnl

Nr. 68 Willke, H.: Die Entwicklung im Multimedia-Bereich als Herausforderung regionalpoli-tischerSteuerung. Stuttgart Dezember 1996 (ISBN 3-930241-78-1), im Internet abrufbar:http://www.ta-akademie.de/publikationen.html

Nr. 69 Vorwerk, V., Kamper, E.: Evaluation der 1. und 2. Phase des Biirger-beteiligungsverfahrens inder Region Nordschwarzwald. Endbericht (Langfassung). Stuttgart Dezember 1996 (ISBN 3-930241-79-X)

Nr. 70* Vorwerk, V., Kamper, E.: Evaluation der 3. Phase des Biirgerbeteiligungsverfahrens in derRegion Nordschwarzwald, Endbericht (Langfassung). Stuttgart April 1997 (ISBN 3-930241-80-3)

Nr. 71 Dresel, T.: Die Bedingungen okologischer Innovation in Untemehmen. Fallanalysen, Februar1997 (ISBN 3-930241-81-1)

Nr. 72 Klinke, A., Blattel-Mink, B.: Okonomie und Okologie - Ein Literaturbericht, Februar 1997(ISBN 3-930241-82-X)

Nr. 73 Herrrnann, M., Steierwald, M. (Hrsg.): Mobilitat und Urbanitat - Die Stadt und ihr Verkehr.Ergebnisse des Workshops IV Kommunikation und Verkehr. Stuttgart Oktober 1997 (ISBN 3-930241-83-8)

Nr. 74* Fuchs, G., Wolf, H.-G.: Regionale Emeuerung durch Multimedia? Projektbericht undWorkshopdokumentation. Stuttgart April 1997 (ISBN 3-930241-85-4), im Internet abrufbachttp://www.ta-akademie. de/publikationen.html

Nr. 75 Pfister, G., Renn, O.: Die Studie ,zukunftsffiges Deutschland” des Wuppertal-Instituts imVergleich zum Nachhaltigkeitskonzept der Akademie fiir Technikfolgen-abschatzung. 2.Auflage November1997 (ISBN 3-930241-86-2), im Internet abrufbar:http://www.ta-akademie.de/publikationen.html

Nr. 76 Eckert, T., Egeln, J.: Multimedia-Anbieter in Westdeutschland. Existieren Cluster? 2. AuflageStuttgart Dezember 1997 (ISBN 3-930241-87-0), im Internet abruftxm http://www.ta-akademie.de/publikationen.html

Nr. 77 Krauss, G.: Technologieorientierte Untemehmensgriindungen in Baden-Wiirttemberg.Stuttgart Juni 1997 (ISBN 3-930241-88-9)

Die mit ● gekennzeichneten Titel sind vergriffen.

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Roth, I.: Exteme ProzeBbegleitstudie der 3. Phase des Burgerbeteiligungsverfahrens in derRegion Nordschwarzwald. Endbericht (Kurzfassung). Stuttgart Juni 1997 (ISBN 3-930241-89-7)

Kamper, E., Vorwerk, V.: Evaluation der 3. Phase des Biirgerbeteiligungsverfahrens in derRegion Nordschwarzwald: Kurzfassung. Stuttgart Juli 1997 (ISBN 3-932013-00-X)

Werle, R., Meisheit, B.: Verbande und Multimedia in der Region Empirische Befunde inBaden-Wurttemberg. Stuttgart Juli 1997 (ISBN 3-932013-01-8), im Internet abrufbar:http://www.ta-akademie.de/publikationen.html

Grarnrnel, R., Iwer, F.: Mogliche Arbeitsplatzeffekte durch Multimedia in ausgewiihltenRegionen Baden-Wurttembergs. 2. uberarbeitete Auflage Stuttgart Februar 1998 (ISBN 3-932013-02-6), im Internet abrufbar: http://www.ta-akademie. de/publikationen. html

Froschle, H.-P., Hauptmann, E.: Geschaftsfelder und Kooperationsbeziehungen in derMultimedia-Branche. Fallstudien bei Multimedia-Produzenten und Multimedia-Anwendem inBaden-Wurttemberg. Stuttgart August 1997 (ISBN 3-932013-03-4), im Internet abrufbar:http://www.ta-akadernie.de/publikationen.html

Braczyk, H.-J. (Hrsg.): Innovationsstrategien im deutschen Maschinenbau. Bestands-aufnahrne und neue Herausforderungen. Stuttgart Juli 1997 (ISBN 3-932013-04-2)

Tsui Auch, L. S.: Biotechnology Development in Asia. Stuttgart Dezember 1997(ISBN 3-392013-07-7)

Tsui Auch, L.S.: Public Perception of Biotechnology in Asia. Stuttgart Dezember 1997 (ISBN3-392013-08-5)

Rabe-Kleberg, U.: Die steigende Bedeutung der Dienstleistungsberufe am Beispielsozialpflegerischer Berufe. Stuttgart September 1997 (ISBN 3-93013-09-3)

Hampel, J., Keck, G., Peters, H.P., Pfenning, U., Renn, O., Ruhrmann, G., Schenk, M., Schiitz,H., Sonje, D., Stegat, B., Urban, D., Wiedemann, P.M., Zwick, M. M.: Einstellungen zurGentechnik. Tabellenband zum Biotech-Survey des Forschungsverbunds ,,Chancen undRisiken der Gentechnik aus der Sicht der Offentlichkeit”. Stuttgart September 1997 (ISBN 3-932013-10-7)

Pfkter, G., Renn, O.: Nachhaltigkeit und Humanressourcen. Stuttgart Oktober 1997 (ISBN 3-932013-1 1-5), im Internet abrufbac http://www.ta-akademie. de/publikationen. html

Pournad&-e, M., Mays, C.: Energy risk regulation in France. Stuttgart November 1997 (ISBN3-932012-12-3)

Petringa, N.: Risk Regulation: Legal Requirements, Conceptual Foundations and PracticalExperiences in Italy. Case Study of the Italian Energy Sector. Stuttgart November 1997 (ISBN3-932012-13-1)

Beroggi, G. E. G., Abbas, T. C., Stoop, J. A., Aebi, M.: Risk Assessment in the Netherlands.Stuttgart November 1997 (ISBN 3-932013-14-X)

Lofstedt, R. E.: Risk Evaluation in the United Kingdonx Legal Requirements, ConceptualFoundations, and Practical Experience with Special Emphasis on Energy Systems. Stuttgart

Die mit * gekennzeichneten Titel sind vergriffen.

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November 1997 (ISBN 3-932013-15-8), im Internet abrufbar:http://www.ta-alcademie.de/publikationen.html

Hattis, D., Minkowitz, W. S.: Risk Evaluation: Legal Requirements, Conceptual Foundationsand Practical Experiences in the United States. Stuttgart November 1997 (ISBN 3-932013-16-6)

Hauptmanns, U.: Risk Assessment in the Federal Republic of Germany. Stuttgart November1997 (ISBN 3-932013-17-4), im Internet abrufbar: http://www.ta-akademie.de/publikationen. html

Solte, D.: Die regionale Innovationsoffensive Informationstechnik/Telematik furOstwurttemberg, Donau-Iller, Bodensee-Oberschwaben. Stuttgart Dezember 1997 (ISBN 3-932013-18-2), im Internet abrufbm http://www.ta-akademie. de/publikationen. html

Froschle, H.-P., Hauptmann, E., Horky, B.: Zukunftsmarkt Multimedia: Erfahrungen vonExistenzgriindem in Baden-Wiirttemberg. Stuttgart Januar 1998 (ISBN 3-932013-19-0), imInternet abrufbar: http://www.ta-akademie.de/publikationen.html

Steffensen, B.: Reaktive Wtide - Funnel and Gate. Nicht-technische Bedingungen derEinfuhrung einer neuen Technik bei der Altlastensanierung. Stuttgart Januar 1998 (ISBN 3-932013-21-2), im Internet abruftxm http://www.ta-akademie.de/publikationen.html

Belzer, V., Michel, L.P.: Der Multimedia-Standort Dusseldorf. Stuttgart Februar 1998 (ISBN3-932013-22-0)

Hampel, J., Pfenning, U.: Biotechnology and Public Perception of Technology. Stuttgart Mai1998 (ISBN 3-932013-24-7)

Nr. 100 Brenner, J., Steierwald, M. (Hrsg.): Stadtvertraglicher Verkehr - Schimare oder Leitsatz?Ergebnisse des Workshops VII Kommunikation und Verkehr. Stuttgart Februar 1998 (ISBN 3-932013-23-9)

Nr. 101 Kaiser, G., Wiedmann, T., Ballschmiter, K.: Organische Spurenstoffe als Emissionen ausVerbrennungsanlagen und deren humantoxikologische 13nordnung. Teil 1: OrganischeEmissionen. Stuttgart Februar 1998 (ISBN 3-932013-26-3), eine Zusammenfassung ist imInternet abrufban http://www.ta-akademie. de/publikationen. html

Nr. 102 Kaiser, G., Wiedmann, T., Ballschmiter, K.: Organische Spurenstoffe als Emissionen ausVerbrennungsanlagen und deren humantoxikologische und okotoxikologische Einordnung. Teil2 Humantoxikologische und okotoxikologische Einordnung. Stuttgart Februar 1998 (ISBN 3-932013-27-1), eine Zusammenfassung ist im Internet abrut%ar: http://www.ta-akademie.de/publikationen. htrnl

Nr. 103 Z611er,K.: Nachhaltige Entwicklung durch Kooperationen: Das Beispiel Printmedien. StuttgartMai 1998 (ISBN 3-932013-29-8)

Nr. 104 Wienhofer, E., Beckmam, J.: Intemetgestiitzter Diskurs zur Technikfolgenbewertung.Machbarkeitsstudie. Stuttgart Miirz 1998 (ISBN 3-932013-30-1)

Nr. 105 Zwick, M.M.: Perception and Attitudes towards Risks and Hazards of Genetic Engineeringwithin the German Public. Stuttgart April 1998 (ISBN 3-932013-3 l-X)

Die mit * gekennzeichneten Titel sind vergriffen.

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Zwick, M.M: Wertorientierungen und Technikeinstellungen im Proze13gesellschaftlicherModemisierung. Das Beispiel der Gentechnik. Abschlu13bericht. Stuttgart Juli 1998 (ISBN 3-932013-32-8)

Keck, G.: Einstellungen zur Gentechnik bei Schi.ilerinnen und Schiilem. Stuttgart Mai 1998(ISBN 3-932013-34-4)

Langer,K.: Organisatorische Voraussetzungen und Umsetzungsbedingungen fiir einenachhaltigere Gestaltung von Gewerbe- und Industriegebieten. Stuttgart Juni 1998 (ISBN 3-932013-35-2)

Lehn, H., Steiner, M., Ballschmiter, K.: Nachhaltiger Umgang mit Natur-, Kultur- undSiedlungsflachen in Baden-Wiirttemberg: Zielkonflikte in der Bodennutzung. Stuttgart August1998 (ISBN 3-932013-36-0)

I%ster, G.: Wie Nachhaltigkeit Wirklichkeit werden kann. Zu den institutionellenVoraussetzungen einer nachhaltigen Entwicklung und der Rolle der politischen Beratung.Stuttgart August 1998 (ISBN 3-932013-38-7)

Matthai, I., Schmidt, G.: Multimedia-Anbieter im Saarland. Stuttgart Juni 1998 (ISBN 3-932013-40-9)

Nehring, M. , Steierwald, M.(Hrsg.): Bild und Sprache. Modellvorstellungen in denverkehrswissenschaftlichen Disziplinen. Stuttgart Juli 1998 (ISBN 3-932013-41-7), im Internetabrufbac http://www.ta-akademie. de/publikationen. html

Zwick, M.,M.: Wahmehmung und Bewertung von Technik in Baden-Wurttemberg.Tabellenband. Stuttgart August 1998 (ISBN 3-932013-43-3)

Abel, J., Braczyk, H.-J., Renz, C., Topsch, K.: Wandel der Arbeitsregulation. Stuttgart Juli1998 (ISBN 3-93201344-1), im Internet abrufbar: http://www.ta-akademie.de/publikationen. html

Braczyk, H.-J., Renz C.(Hrsg): Neue Organisationsformen - Herausforderungen fir Betriebsrate.Workshop-Dokumentation. Stuttgart Juli 1998 (ISBN 3-93201345-X)

Brenner, J., Herrmann, M., Nehring, M.: Moglichkeiten partizipativer Elemente inEntscheidungsfindungsprozesssen - am Beispiel des Verkehrs. Zwischenbericht im ProjektVerkehrsplanung im Diskurs. Stuttgart 1999 (ISBN 3-932013-46-8), im Internet abrufbar:http:llwww.ta-akademie. delpublikationen. html

Blattel-Mink, B. (Hrsg.): Die Bedingungen okologischer Innovation in Untemehmen.Fallanalysen. Teil II. Stuttgart Februar 1999 (ISBN 3-932013-47-6)

Aschmann, M., Diestelmeier, F., Hampel, J.: Stabilitat von Technikeinstellungen.Begleituntersuchung zum Funkkolleg ,,Technik: einschatzen-beurteilen-bewerten”. StuttgartSeptember 1998 (ISBN 3-932013-49-2)

Fehrenbach, S.: Nachhaltigkeit im Handwerk. Eke Untersuchung konzeptioneller Ansatze undProjekte im Handwerk fur eine nachhaltige Entwicklung. Stuttgart Mai 1999 (ISBN 3-932013-51-4)

Die mit * gekennzeichneten Titel sind vergriffen.

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Nr. 124 Bechtle, G.: Das Verhaltnis von Organisation und Innovation: Wie reagiert die baden-wurttembergische Industrie auf die Krise der neunziger Jahre? Stuttgart Dezember 1998 (ISBN3-932013-52-2)

Nr. 125 Haupenthal, E., Leuninger, S., Beermann, P., Kutter, M.: Multimedia als Entwicklungsfaktor imlandlichen Raum? Fallbeispiel Wirtschaftsregion Friedrichshafen/Bodensee. StuttgartNovember 1998 (ISBN 3-932013-53-0)

Nr. 126*Strater, D., Pousinis, A., Raurnschutz, E.: Netzwerkstrukturen und Kooperationsbedingungenvon Multimedia in der Region Munchen. Projekt Regionale Emeuerung durch Multimedia?Stuttgart Oktober 1998 (ISBN 3-930241-54-9)

Nr. 127 Bohrn, D., Volker, B.: Freie Mitarbeit im Multimedia-Markt. Stuttgart November 1998 (ISBN 3-932013-55-7)

Nr. 128*Fuchs, G., Wolf, H.-G.: Multimedia-Untemehmen in Baden-Wurttemberg. Erfahrungen,

Nr. 129

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Erfolgsbedingungen und Erwartungen. Stuttgart November 1998 (ISBN3-932013-~6-5), imInternet abrufbar: http://www.ta-akademie.de/publikationen.html

Brenner, J., Nehring, M., Steierwald, M. (Hrsg.): Tourismus - ein Beitrag zur wirtschaftlichenund strukturellen Entwicklung fur Baden-Wurttemberg ? Ergebnisse des Workshops Nr. IXder Reihe Komrnunikation und Verkehr. Stuttgart Februar 1999 (ISBN 3-932013-58-1)

Brenner, J., Nel-uing, M., Steierwald, M: Integrierte Wirtschafts- und Mobilitatskonzepte furRefug~en im Rahmen nachhaltiger Entwicklung. Zwischenbericht mit den Ergebnissen derBiirgermeisterbefragung. Stuttgart August 1999 (ISBN 3-932013-59-X), im Internet abrufbachttp://www.ta-akademie.de/publikationen.html

Barthel, J., Fuchs, G., Wolf, H.-G. (Hrsg.): Technikfolgenabschatzung zur Inforrnations- undKommunikationstechnik. Workshopdokumentation. Stuttgart Juni 1999 (ISBN 3-932013-60-3), im Internet abrufbar unter http:www.ta-akademie. de/publikationen.html

Zenke, U.: Qualifizierte Dienstleistungsarbeit und die Organisationsperspektiven derGewerkschaften. Stuttgart August 1999 (ISBN 3-932013-61-1), im Internet abruflxmhttp://www.ta-akademie.de/publikationen.html

Strambach, S: Wissensintensive untemehmensorientierte Dienstleistungen imInnovationssystem von Baden-Wiirttemberg - am Beispiel der Technische Dienste. StuttgartSeptember 1999 (ISBN 3-932013-62-X), im Internet abrufbac http://www.ta-akademie.de/publikationen. html

Zdller, K., Stroth, U.: Nachhaltige Entwicklung im Handlungsfeld Emahrung. EinDiskursprojekt. Stuttgart August 1999 (ISBN 3-932013-63-8), im Internet abrufbrmhttp://www.ta-akademie.de/publikationen.html

Hofer, K.: Emahrung und Nachhaltigkeit. Entwicklungsprozesse - Probleme -Losungsansatze. Stuttgart Juli 1999 (ISBN 3-932013-64-6), im Internet abrufbw.http://www.ta-akademie. de/publikationen. html

Heydebrand, W.: Multimedia Networks, Globalization and Strategies of Innovation. The caseof the Silicon Alley. Stuttgart Januar 1999 (ISBN 3-932013-67-0), im Internet abrufbachttp://www.ta-akademie. de/publikationen. html

Die mit * gekennzeichneten Titel sind vergriffen.

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Nr. 137 Miiller, G., Schoder, D.: Electronic Commerce - Hurden, Entwicklungspotential,Konsequenzen. Ergebnisse aus der Electronic Commerce Enquete. Stuttgart M&z 1999 (ISBN3-932013-68-9), im Internet abrufbar: http: //www.ta-akademie. de/publikationen. html

Nr. 138* Benkert, W., Michel, L. P.: Neue Selbstandige in der Medienbranche. Ein Modellfall fur denDienstleistungssektor? Stuttgart Mtiz 1999 (ISBN 3-932013-69-7), im Internet abrufbar:http://www.ta-akademie. de/publikationen.html .

Nr. 139 Engel, D., Steil, F.: Dienstleistungsneugriindungen in Baden-Wiirttemberg. Stuttgart Mai1999 (ISBN 3-932013-73-5)

Nr. 140 Akademie fir Technikfolgenabschatzung in Baden-Wiirttemberg (Hrsg.): Weiterbildung furein zukunftsfahiges Baden-Wurttemberg. Workshopdokumentation. Stuttgart April 1999(ISBN 3-932013-75-1)

Nr. 141 Fuchs, G., Wolf, H.-G.: Zweite Urnfrage zu Multimedia-Untemehmen in Baden-Wurttemberg.Bericht im Auftrag der MFG Medien- und Fllmgesellschaft Baden-Wiirttemberg. StuttgartMtiz 1999 (ISBN 3-932013-76-X), im Internet abrufbar: http://www.ta-akademie.de/publikationen.html

Nr. 143 Kahnert, R., Rudowsky, K.: Nachhaltige Entwicklung im Handlungsfeld “Bauen undWohnen”. Interkommunale Gewerbegebiete. Eine Dokumentation von Fallbeispielen.Stuttgart November 1999 (ISBN 3-932013-81-6)

Nr. 145 Homing, G., Keck, G., Lattewitz, F.: Fusionsenergie - eine akzeptable Energiequelle fiir dieZukunft? Eine sozialwissenschaftliche Untersuchung von Fokusgruppen. Stuttgart August1999 (ISBN 3-932013-83-2), im Internet abrufbar: http://www.ta-akademie.de/publikationen.html

Nr. 148 Krauss, G.: Technologieorientierte Untemehmensgrundungen in einer sich wandelndenRegionalokonomie: Unterstiitzungsmodelle fiir die Praxis in Baden-Wurttemberg.Workshopdokumentation. Stuttgart August 1999 (ISBN 3-932013-86-7), im Internet abrufbar:http://www.ta-akademie.de/publikationen.html

Nr. 149 Heydebrand, W.: The Network Metaphor as Key to the Analysis of Complex Production and

Service Relations in a Global Economy. Stuttgart Oktober 1999 (ISBN 3-932013-89-1), imInternet abrufbar: http://www.ta-akademie. de/publikationen. htrnl

Die mit ● gekennzeichneten Titel sind vergriffen,

Page 108: nternetgestiitzter Diskurs ,,Klimavertragliche

Diskursberichte

Nr. 1*: Nennen, H.-U., Garbe, D., Unfried, J.: Themenfindungsdiskurs Energie. Hrsg. von der Akademiefiir Technikfolgenabschatzung in Baden-Wiirttemberg, Stuttgart M&z 1995

Nr. 2: Garbe, D., Schroter, W.: Diskurs Qualitative Wachstum und neue Arbeitsplatze. Hrsg. von derAkademie fiir Technikfolgenabschatzung in Baden-Wiirttemberg Stuttgart April 1995

Nr. 3*: Muller, A. (Hrsg.): Werkstattgesprach ,JNeuartige Lebensmittel: Wie SO1ldie Vermarktungreguliert werden?” Stuttgart November 1995

Nr. 4*: Kochte-Clemens, B., Schell, T.v. (Hrsg.): Werkstattgesprach ,Xachwachsende Rohstoffe undmodeme Biotechnologie”. Stuttgart November 1995

Burgergutachten

● Burgerbeteiligung an der Abfallplanung fiir die Region Nordschwarzwald, Teil I Restabfall-mengenprognose, Band 1: Empfehlungen. Hrsg. von der Akademie fiir Technikfolgen-abschatzung inBaden-Wurttemberg, Stuttgart August 1994

. Biirgerbeteiligung an der AbfaIIpIanung fiir die Region Nordschwarzwald, Teil I Restabfall-mengenprognose, Band 2 Dokumentation*. Hrsg. von der Akademie fiir Technikfolgen-abschatzungin Baden-Wiirttemberg, Stuttgart 1994

. Biirgerbeteiligung an der Abfallplanung fiir die Region Nordschwarzwald, Teil 11 Technik zurRestabfallbehandlung, Band 1: Empfehlungen. Hrsg. von der Akademie fiir Teclmikfolgen-abschatzung in Baden-Wiirttemberg, Stuttgart M& 1995

● Burgerbeteiligung an der Abfallplanung fiir die Region Nordschwarzwald, Teil IL Technik zurRestabfallbehandlung, Band 2 Documentation. Hrsg. von der Akademie fiir Teclmikfolgen-abschatzung in Baden-Wih-ttemberg, Stuttgart 1995

. Burgerbeteiligung an der Abfallplanung fiir die Region Nordschwarzwald, Teil LII:Standortauswahl,Band 1: EmpfehIungen. Hrsg. von der Akademie fiir Technikfolgen-abschatzung in Baden-Wurttemberg, Stuttgart Juni 1996

. Biirgergutachten Biotechnologie/Gentechnik - eine Chance fiir die Zukunft? Hrsg. von der Akademiefiir Technkfolgenabschatzung in Baden-Wiirttemberg, Stuttgart November 1995 (ISBN 3-930241-52-x)

. Documentation zum Biirgergutachten Biotechnologie/Gentechnik - eine Chance fiir die Zukunft? Hrsg.von der Akademie fiir Technikfolgenabschatzung in Baden-Wiirttemberg, Stuttgart Februar 1996(ISBN 3-930241-59-5)

. Burgerforum Klimavertragliche Energieversorgung, Teil 1: Biirgergutachten. Hrsg. von der Akademiefir Technilcfolgenabschatzung in Baden-Wiirttemberg, Stuttgart Februar 1997(ISBN 3-930241-74-9)

. Biirgerforum Klirnavertragliche Energieversorgung, Teil 3: Documentation zurn Biirgergutachten.Hrsg. von der Akademie fiir Technikfolgenabschatzung in Baden-Wiirttemberg, Stuttgart Oktober1997 (ISBN 3-932013-06-9)

Die mit * gekennzeichneten Titel sind vergriffen.

Page 109: nternetgestiitzter Diskurs ,,Klimavertragliche

. Biirgergutachten ,J3hrenamt und gesellschaftliches Engagement”. Empfehlungen an dieZukunftskommission Gesellschaft 2000. Hrsg. von der Akademie fir Technikfolgen-abschatzung inBaden-Wiirttemberg, Stuttgart Oktober 1998 (ISBN 3-932013-57-3)

Empfehlungen

. I-Jmweltqualitiitsziele und MaBnahmen fir den Gemeindeverwaltungsverband Donaueschingen:Empfehlungen des Runden Tisches, 30. Juni 1998 (ISBN 3-932013-484)

Ergebnisse

. Hampel, J., Renn, O. (Hrsg.): Kurzfassungen Chancen und Risiken der Gentechnik aus Sicht derOffentlichkeit. Stuttgart Mai 1998.* Im Internet abrufbar: http://www.ta-akademie.de/publikationen.htrnl

Gutachten

● Elstner, E.: Ozon in der Troposph&e - Bildung, Eigenschaften, Wirkungen. Hrsg. von der Akademiefur Technikfolgenabschatzung in Baden-Wurttemberg, Stuttgart 1996 (ISBN 3-930241-50-1)

. Rossnagel, A., Bizer, J.: Multimediadienste und Datenschutz. Hrsg. von der Akademie fiirTechnikfolgenabschatzung in Baden-Wurttemberg, Stuttgart 1995 (ISBN 3-930241-5 l-X)

● Schaefer, H.: Gefahrdet Elektrosmog die Gesundheit? Hrsg. von der Akademie fiirTechnikfolgenabschatzung in Baden-Wurttemberg, Stuttgart 1995 (ISBN 3-930241-46-3)

Prasentationen

● Behaghel, K.: Datenschutz im interaktiven Femsehen. Dokumentation eines Workshops.* StuttgartMai 1997, im Internet abrufbar: http://www.ta-akademie. de/publikationen. html

● Schade, D., Weimer, W.: Klimavertragliche Energieversorgung in Baden-Wurttemberg. Drei Pfade indie Zukunft. * Stuttgart Juni 1995

. Schienstock, G.: Lean Production. Japan studieren - nicht kopieren. Stuttgart Juni 1995

. Ro13nagel, A., Bizer, J.: Multimediadienste und Datenschutz - Zusammenfassung einesRechtsgutachtens. Stuttgart Februar 1996

● Kerst, C.: Technische Dokumentation als produktbezogene Dienstleistung. Stuttgart August 1996

● Linckh, G., Sprich, H., Flaig, H., Mohr, H.: Voraussetzungen einer nachhaltigen Land- undForstwirtschaft. Stuttgart 1997, such im Internet abrufbar: http://www.ta-akademie.de/publikationen.html

● Nachhaltige Entwicklung in Baden-Wurttemberg - Statusbericht. Stuttgart Januar 1997

Die mit * gekennzeichneten Titel sind vergriffen.

Page 110: nternetgestiitzter Diskurs ,,Klimavertragliche

. Clar, G.: Neue Optionen fiir die Entwicklung der Humanressourcen. Wege zu mehr Nachhaltigkeitund Wettbewerbsfahigkeit. Stuttgart Oktober 1998

. Zwick, M.M., Renn, O.: Wahrnehmung und Bewertung von Tecbnik in Baden-Wiirttemberg, StuttgartOktober 1998

. Kaimer, M., Schade, D.: Bewerten von thermischen Abfallbehandlungsanlagen. Stuttgart Dezember1998

. Renn, O., Schrimpf, M., Buttner, T., Carius, R., Koberle, S., Oppermann, B., Schneider E., Zoner, K.:Burger planen ein regionales Abfallkonzept. Stuttgart Juni 1999, im Internet abrutlxm http://www.ta-akademie.de/publikationen.html

. Poss, U.: Medien und Gentechnik. Analyse der Hintergri.inde und Wirkungen der Berichterstattungiiber die Gentechnik in den Medien. Stuttgart Juli 1999, nur im Internet veroffentlicht http://www.ta-akademie.de/publikationen.html

Leitfaden

● Beckmann, J., Keck, G.: Beteiligungsverfahren in Theorie und Anwendung. Hrsg. von der Akademiefur Technikfolgenabschatzung in Baden-Wiirttemberg. Stuttgart 1999 (ISBN3-932013-71-9)

. Diirrenberger, G., Behringer, J.: Die Fokusgruppe in Theorie und Anwendung. Hrsg. von derAkademie fur Technikfolgenabschatzung in Baden-Wiirttemberg. Stuttgart 1999 (ISBN3-932013-42-5)

● Bongardt, H.: Die Pkmungszelle in Theorie und Anwendung. Hrsg. von der Akademie fiirTechnikfolgenabschatzung in Baden-Wurttemberg. Stuttgart 1999 (ISBN 3-932013-70-0)

CD-ROMs

. CD-ROM - Nachhaltige EntwickIung in Baden-Wiirttemberg. 1998

● CD-ROM - Regionale Emeuerung durch Multimedia, Projektdokumentation,Stand: Ende 1997*

Materialien

. Hettinger, G.: Griines Gold der Zukunft? ! Biotechnologie in der Pflanzenproduktion. Hrsg. von derAkademie fiir Technikfolgenabschatzung in Baden-Wurttemberg, Stuttgart 1996, im Internet abrufbachttp://www.ta-akadernie.de/publikationen.htmI

. Gesamtpaket Ensys tit Diskette: Weimer-Jehle, W.: Ensys V 2.2. Programm zur energetischenBilanzierung von Energiesystemen. Bedienungsanleitung, Dezember 1996 (ISBN 3-930241-76-5),Weimer-Jehle, W.: Das Energiesystem - Sektoren und Gestaltungsspiehaume - Arbeitsmaterialien zuEnsys, Miirz 1997 (ISBN 3-930241-84-6)

Die mit * gekennzeichneten Titel sind vergriffen.

Page 111: nternetgestiitzter Diskurs ,,Klimavertragliche

e Muller, A., Dietrich, J., Hellwig F.-T. (Hrsg.): Gentechnologie bei Pflanzen. Herausforderungen furden Schulunterricht. Stuttgart Dezember 1998 (ISBN 3-932013-66-2), im Internet abrufbar:http://www.ta-akademie.de/publikationen.htrnl

● Stehling, F.: Okonomische Instrument der Umwehpolitik zur Reduzierung stofflicher Emissionen.Stuttgart September 1999 (ISBN 3-932013-78-6)

● Baur, G., Miiller, A., Schulze-Tammena, R.: Schi.ilerforum Klimavetiagliche Energieversorgung.Stuttgart November 1999 (ISBN 3-932013-90-5)

Analysen

● Schade, D., Weimer-Jehle, W.: Kemenergieausstieg und Klimaschutz in Baden-Wurttemberg.Stuttgart September 1999 (ISBN 3-932013-88-3), im Internet abrufbar unter http://www.ta-akademie.de/pubIikationen.html

Kurzinfos (kostenfrei)

. Die offentliche Wahrnehmung der Gentechnik in der Landwirtschaft und im Lebensmittelbereich.Stuttgart Mai 1999. Hrsg. von der Akademie fur Technikfolgenabschatzung in Baden-Wurttemberg

. Multimedia-Untemehmen in Baden-Wurttemberg. Erfahrungen, Erfolgsbedingungen undErwartungen. Stuttgart Juni 1999. Hrsg. von der Akademie fiir Technikfolgenabschatzung in Baden-Wiirttemberg

● Dienstleistungsneugriindungen in Baden-Wurttemberg. Stuttgart Juli 1999. Hrsg. von der Akademiefi.irTechnikfolgenabschatzung in Baden-Wurttemberg.

o Offentlichkeitsbeteiligung zur L&-mrninderungin Ravensburg - ein zweistufiges Partizipationsmodell.Stuttgart August 1999. Hrsg. von der Akademie fur Technikfolgenabschatzung in Baden-Wtirttemberg.

e Untemehmensgriindungen unter hoher Unsicherheit: Zum Problem der Erschlief3ung neuerTechnologiefelder und Wirtschaftszweige. Stuttgart August 1999. Hrsg. von der Akademie fiurTechnikfolgenabschatzung in Baden-Wurttemberg.

● Diskurs Emahrung und Nachhaltigkeit. Stuttgart September 1999. Hrsg. von der Akademie fiirTechnikfolgenabschatzung in Baden-Wurttemberg.

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Arbeitsberichte, Diskursberichte,Burgergutachten, Ergebnisse, Leitiaden,Prasentationen, Materialien und Analysen DM 15,--

Gutachten DM 20,--

TA-Dokumentation (incl. CD-ROM) DM 30,--

Empfehlungen DM 10,--

CD-ROM DM 15,--

Ensys DM 27,–

Griines Gold DM 6,--Zzgl. Porto und Ve~ackung

Akademie fiir Technikfolgenabschatzung in Baden-Wiirttemberg

Industriestr. 5

70565 Stuttgart

Tel. 071 1/9063-0

Fax 071 1/9063-299

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