klartext lustenau 8 (3 aus 2009)

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Klar text Lustenau lustenau.gruene.at Ein Wahlzettel – zwei Wahlen Was Sie vielleicht wissen sollten… Am 14. März, in gut vier Monaten, ist doppelter Wahlsonntag. Die Wahl der Gemeindevertretung Das „Gemeindeparlament“, die Gemeindevertretung, besteht aus 36 Personen. Derzeit hat keine Partei eine absolute Mehrheit. Die vier Parteien sind wie folgt in der Ge- meindevertretung vertreten: FPÖ (15) / ÖVP (14) / Grüne (4) / SPÖ (2) / dazu ein unabhängiger Kandidat. Das bedeu- tet, keine der „großen“ Parteien in Luste- nau kann alleine bestimmen: Für Ent- scheidungen braucht es eine Mehrheit, und das sind 19 Stimmen. Dies ist gut so und erscheint uns wichtig für die Demokratie. Ideen der kleinen Fraktionen, wie z.B. der Grünen, können so auch eine Mehrheit finden und wer- den umgesetzt. Der Gemeindevorstand ergibt sich aus dem Ergebnis der Ge- meindevertretungswahlen. Derzeit sitzen insgesamt neun Gemein- deräte und -rätinnen in diesem wichtigen Gremium. Die FPÖ und die ÖVP haben je vier Gemeinderäte, die ein Ressort führen. Dies ergibt sich aus dem Wahl- ergebnis. Für die Grünen führt omas Mittelberger das Ressort Umwelt und Energie. Auch in diesem Gremium gibt es keine absolute Mehrheit. Die Wahl des Bürgermeisters (wahrscheinlich bewirbt sich keine Frau für dieses Amt) Völlig unabhängig von der Gemeinde- vertretungswahl wird am selben Sonn- tag der Bürgermeister direkt gewählt. Erreicht kein Kandidat die absolute Mehrheit (50 % + eine Stimme), so gibt es 14 Tage später eine Stichwahl zwi- schen den beiden Stimmenstärksten. In Lustenau haben wir dies schon zweimal erlebt. Der Bürgermeister hat zwar viele Rechte und Möglichkeiten, in den meisten An- gelegenheiten muss er sich aber die Zu- stimmung der Gemeindevertretung oder des Gemeindevorstandes holen. Da es sich um zwei unabhängige Wahl- gänge handelt, ist es z.B. möglich, für die Gemeindevertretung die Grünen, bei der Bürgermeisterwahl aber einen Kan- didaten einer anderen Partei zu wählen. (Wir wünschen uns natürlich trotzdem beide Stimmen.) Die ÖVP verhindert zwei Wahlzettel. Ein seltsames Demokratieverständnis! Obwohl es sich um zwei voneinander unhabhängige Wahlgänge handelt, wird es nur einen Wahlzettel geben. Dies „verdanken“ wir der ÖVP, die im ganzen Land sehr viele BürgermeisterInnen stellt und mit dem Mitnahmeeffekt rechnet. Vielen BürgerInnen ist nämlich nicht ganz klar, dass es möglich ist, bei der Gemeindevertretungswahl anders zu wählen als bei der Bürgermeisterwahl. An einen Haushalt. Zugestellt durch Post.at GemeindevertreterInnen: Bernd Bösch, Claudia Niedermair, Katrin Winter, Thomas Mittelberger omas Mittelberger Gemeinderat für Umwelt, Energie und Landwirtschaſt [email protected] T 0664 831 74 60 1 2

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Ein Wahlzettel - zwei Wahlen / Zusammenleben in Lustenau / FußgängerInnen als „Manövriermasse“? / Nachtbus: Jugendliche ernst nehmen! / Straßenbau in Lustenau: Management by Chaos? / Sportpark: Bernd Bösch zeigt wie es geht! / Climate Star für Lustenau / „A kidili Pompolusisch und andrs gröans Züg z’Luschnou“

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Page 1: Klartext Lustenau 8 (3 aus 2009)

KlartextLustenau

lustenau.gruene.at

Ein Wahlzettel –zwei WahlenWas Sie vielleicht wissen sollten…Am 14. März, in gut vier Monaten, ist doppelter Wahlsonntag. Die Wahl der Gemeindevertretung

Das „Gemeindeparlament“, die Gemeindevertretung, besteht aus 36 Personen. Derzeit hat keine Partei eine absolute Mehrheit.

Die vier Parteien sind wie folgt in der Ge-meindevertretung vertreten: FPÖ (15) / ÖVP (14) / Grüne (4) / SPÖ (2) / dazu ein unabhängiger Kandidat. Das bedeu-tet, keine der „großen“ Parteien in Luste-nau kann alleine bestimmen: Für Ent-scheidungen braucht es eine Mehrheit, und das sind 19 Stimmen.

Dies ist gut so und erscheint uns wichtig für die Demokratie. Ideen der kleinen Fraktionen, wie z.B. der Grünen, können so auch eine Mehrheit finden und wer-den umgesetzt. Der Gemeindevorstand ergibt sich aus dem Ergebnis der Ge-meindevertretungswahlen.Derzeit sitzen insgesamt neun Gemein-deräte und -rätinnen in diesem wichtigen Gremium. Die FPÖ und die ÖVP haben je vier Gemeinderäte, die ein Ressort führen. Dies ergibt sich aus dem Wahl-ergebnis. Für die Grünen führt Thomas Mittelberger das Ressort Umwelt und Energie. Auch in diesem Gremium gibt es keine absolute Mehrheit.

Die Wahl des Bürgermeisters(wahrscheinlich bewirbt sich keine Frau für dieses Amt)

Völlig unabhängig von der Gemeinde-vertretungswahl wird am selben Sonn-tag der Bürgermeister direkt gewählt.

Erreicht kein Kandidat die absolute Mehrheit (50 % + eine Stimme), so gibt es 14 Tage später eine Stichwahl zwi-schen den beiden Stimmenstärksten. In Lustenau haben wir dies schon zweimal erlebt.Der Bürgermeister hat zwar viele Rechte und Möglichkeiten, in den meisten An-gelegenheiten muss er sich aber die Zu-stimmung der Gemeindevertretung oder des Gemeindevorstandes holen.

Da es sich um zwei unabhängige Wahl-gänge handelt, ist es z.B. möglich, für die Gemeindevertretung die Grünen, bei der Bürgermeisterwahl aber einen Kan-didaten einer anderen Partei zu wählen. (Wir wünschen uns natürlich trotzdem beide Stimmen.)

Die ÖVP verhindert zwei Wahlzettel. Ein seltsames Demokratieverständnis! Obwohl es sich um zwei voneinander unhabhängige Wahlgänge handelt, wird es nur einen Wahlzettel geben. Dies „verdanken“ wir der ÖVP, die im ganzen Land sehr viele BürgermeisterInnen stellt und mit dem Mitnahmeeffekt rechnet. Vielen BürgerInnen ist nämlich nicht ganz klar, dass es möglich ist, bei der Gemeindevertretungswahl anders zu wählen als bei der Bürgermeisterwahl.

An einen Haushalt. Zugestellt durch Post.at

GemeindevertreterInnen: Bernd Bösch, Claudia Niedermair, Katrin Winter, Thomas Mittelberger

Thomas MittelbergerGemeinderat für Umwelt, Energie und [email protected] 0664 831 74 60

Klartexter dieser Ausgabe

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lustenau.gruene.at

Zusammenleben in Lustenau Im Lustenauer Kulturleitbild finden sich unter dem Titel „Vielfalt der Na-tionen“ hoch interessante Zahlen aus der Meldeamt-Statistik: In Lustenau wohnen 18.386 InländerInnen und 3.065 AusländerInnen, davon 1.472 LustenauerInnen türkischer Herkunft, 445 Deutsche, auch BürgerInnen aus Russland, ebenso aus China, Brasilien, usw. Insgesamt wohnen Menschen aus mehr als 60 Nationen in Lustenau. Gleichzeitig gibt es auch die ganz „ech-ten“ Lustenauer und Lustenauerinnen, deren Ur-Ur-Großeltern schon hier aufgewachsen sind. Allerdings sind sie nicht so einfach zu finden, die Mehrheit der Bevölkerung hat zumindest einen Teil ihrer Wurzeln anderswo.

Vielfalt als kulturelle Qualität

Statt nationale Vielfalt als kulturelle Qua-lität zu begreifen, wird von der FPÖ seit vielen Jahren Fremdenfeindlichkeit und Rassismus geschürt, die Gesellschaft in zwei Gruppen gespalten: In „Heimische“ und „Nichtheimische“, in In- und Aus-länderInnen, in Gute und Böse, so, als gäbe es keine Geschichte des 20. Jahrhun-derts, keinen Nationalsozialismus. So, als wüssten wir nicht aus der Geschichte um die Folgen solcher Pauschalisierungen und Zuschreibungen.

Die FPÖ unterscheidet bewusst nicht zwischen freiwilliger Zuwanderung oder Arbeitsmigration (vor allem in den 60er- und 70er-Jahren, als die boom-ende Textil- und Metallindustrie billige ungelernte Arbeitskräfte anwarb) und erzwungener Flucht von Menschen, die dann bei uns Asyl beantragen. Auslän-derInnen – hier vor allem die Gruppen der türkischstämmigen MigrantInnen und die AsylantInnen – werden mit Kri-minalität und dem Ausnützen von So-zialleistungen in Verbindung gebracht. In Zeiten der Unsicherheit, verursacht durch die Auslagerung ganzer Produk-tionszweige in Billiglohnländer und die Wirtschaftskrise, fällt eine solche Sün-denbocktheorie auf fruchtbaren Boden. Dabei wissen wir alle: Es gibt weder eine homogene Mehrheitsgesellschaft, noch gibt es DIE AusländerInnen bzw. DIE TürkInnen. Da wir Grüne differenziert argumentieren, wird uns regelmäßig das Etikett „sozialromantische Multi-Kulti-TräumerInnen“ umgehängt.

Kindergarten und Spracherwerb

Ausnahmslos alle Kinder brauchen für ihre Entwicklung dasselbe: Geborgen-heit, soziale Anerkennung und Erfolge. Es ist selbstverständlich, dass Kinder zuerst ihre Muttersprache lernen. Das frühe Sprachenlernen ist eng mit Emoti-onen und Geborgenheit verknüpft. Eine sichere Erstsprache ist das beste Funda-ment für die Zweitsprache – aber nur dann, wenn sich Kinder dieser Sprache nicht schämen müssen, wenn sie erfah-ren, dass ihre Familiensprache wertge-schätzt wird, wenn sie stolz darauf sein dürfen. Intensive Sprachförderung im Kindergarten, verpflichtend spätestens ab dem 4. Lebensjahr, ist deshalb eine der wichtigsten Maßnahmen für nachhaltige Integration.

Problemgruppe Jugendliche

Jugendliche sind wie Seismographen einer Gesellschaft, Probleme werden im Jugendalter von allen Jugendlichen in eigenen Formen aufgezeigt. Es gibt

verschiedene Jugendszenen, so auch türkischstämmige Jugendliche, die Pro-bleme haben und Probleme machen. Auch wenn Gründe dafür bekannt sind – wie Orientierungslosigkeit, Schwie-rigkeiten bei der Identitätsentwicklung, niedrige Schulabschlüsse und dadurch geringe Chancen auf dem Arbeitsmarkt, wenig hoffnungsvolle Zukunftsperspek-tiven – dürfen sie keine Entschuldigung für problematisches Verhalten von Teilen der türkischstämmigen Jugendszene sein. Die Analyse ist allerdings Voraussetzung für Lösungen. Das Nachholen von Bil-dungsabschlüssen, Unterstützung bei der Eingliederung in den Arbeitsmarkt sind notwendige Maßnahmen. Kein Jugendli-cher darf nach der Schule ohne Perspek-tive „herumhängen“ – das gilt für alle.

Zusammenleben gestalten

Dialog und Aufeinander-Zugehen sind im Integrationsprozess der verschie-denen Kulturen eine grundlegende Vo-raussetzung. Dies erfordert von allen Sei-ten Offenheit, Respekt, Neugierde – vor allem aber gegenseitige Anerkennung. Seit 2005 ist Kurt Fischer, ÖVP, für die Lustenauer Integrationspolitik verant-wortlich. Viel hat man nicht von ihm gehört. Seit Katrin Winter und Christine Vetter von den Grünen im April 2007 beantragten, dass LustenauerInnen ge-meinsam mit VertreterInnen der unter-schiedlichsten Nationen Ideen für gutes Zusammenleben erarbeiten sollen, ist viel Wasser den Rhein hinunter geflos-sen. Immerhin, nach eineinhalb Jahren wurde nun ein erster Maßnahmenkata-log vorgelegt. Viele gute Ideen, manche sehr leicht umsetzbar – hoffentlich er-folgt die Umsetzung weniger zögerlich. VertreterInnen der FPÖ glänzten im We-sentlichen durch Abwesenheit.

Claudia NiedermairGemeindevertreterinSchwerpunkt Bildung,Frauen und [email protected] 0664 532 96 34

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lustenau.gruene.at

Grüne erreichen Nachbesserungen beim BusfahrplanHeftiger Widerstand der Grünen gegen ge-

plante Fahrplankürzungen beim Busverkehr

hat zumindest einen Teilerfolg gebracht:

Die Linie 53 fährt weiter im Halbstundentakt

und im Hasenfeld wurde mit der Verlänge-

rung des Ortsbusses eine Ersatzlösung für

den wegfallenden 17er gefunden.

Es bleiben dennoch einige unerfreuliche

Sparmaßnahmen – und vor allem das bittere

Gefühl, dass weiterhin Millionen in Tunnel-

projekten „vergraben“ werden, während

beim Busverkehr vergleichsweise geringe

Summen eingespart werden müssen.

Negative Highlights des Lustenauer „Straßenplanungsdschungels“ sind die berühmten „endenwollenden“ Geh-steige.

Ein besonders „nettes“ Beispiel findet sich in der Hofsteigstraße. Hier wurde eine Straßenplanung ohne Rücksicht darauf, ob man auch den erforderlichen Grund bekommen würde, einfach durchzogen. Zumindest die AutofahrerInnen dürfen sich freuen. Sie haben ihre Fahrbahn bekommen. Die FußgängerInnen hinge-gen haben Pech gehabt. Sie kriegen eben nur einen Gehsteig, wenn’s leicht geht.

Ansonsten heißt es für sie, sich dünn zu machen. Aber vielleicht kreiert Lustenau irgendwann einmal noch den zusam-menfaltbaren Kinderwagen. Und solche „Gehsteige“ erinnern uns täglich daran, dass wir unsere Diät einhalten sollen. Zumindest ein Gesundheitspreis müsste da für die StraßenbauerInnen schon drin sein …

Manfred HagenVerkehrssprecher, Schwerpunkte Verkehr, Ö[email protected]

Der Wunsch, nachts – vor allem am Wochenende – sicher und günstig nach Hause zu kommen ist kein neuer. So ist es nicht verwunderlich, dass sich auch bei den Jugendbeteiligungstagen im Herbst 2008 eine Interessensgrup-pe diesem Thema verschrieb. Ein Jahr lang trafen sich sechs Lustenauer Ju-gendliche regelmäßig. Sie führten rund 100 Interviews mit Gleichaltrigen und brachten das eine oder andere nach-denklich stimmende Ergebnis zu Tage. (siehe gruene.lustenau.at)

Sie erkundigten sich im und rund ums Ländle, wie´s denn andere machen und wurden gar nicht allzu weit weg von Lustenau fündig: Im Großraum Feld-kirch gibt es bereits seit längerem das Angebot des YoYo-Rufbusses sowie einer Nightline. Die Jugendlichen stellten sich – berechtigt – die Frage, wieso dies im Oberland möglich ist, im Großraum Lustenau hingegen nicht. Die Jugend-lichen präsentierten ihre Ergebnisse im Frühjahr 2009 zuerst dem Jugendaus-schuss und daraufhin auch dem Ver-

kehrsausschuss. Vom Verkehrsausschuss haben sie, trotz grüner Erinnerung in der letzten Gemeindevertretungssitzung, bis zum heutigen Tag keine Antwort auf ihr Anliegen bekommen.

In der Social-Media-Plattform „Face-book“ hat sich binnen kürzester Zeit eine Interessensgruppe von derzeit 800 (!) Jugendlichen aus Vorarlberg formiert, die sich ebenfalls für ein Nachtbusange-bot stark macht. Auf grünen Druck hin schließt sich die Gemeinde nun einem Nachtbusprojekt der Hofsteiggemeinden an. Wir hoffen sehr, dass es sich hierbei nicht nur um ein „Ablenkmanöver“ han-delt und appellieren daher an die anderen Fraktionen: Wer die Jugend ernst nimmt, muss ihr zuhören. Und sich für den Aus-bau des Nachtverkehrs einsetzen!

Christine VetterSchwerpunkt Jugend, Sozialesund [email protected] 0650 778 50 30

Nachtbus: Jugendliche ernst nehmen!

FußgängerInnen als „Manövriermasse“?

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lustenau.gruene.at

Baustellen, die fast ein Jahr dauern, Gehsteige, die im „Nichts“ enden, end-loser Streit darüber, ob Gehsteigkanten abgeschrägt oder gerade sein sollen, Straßenplanungen, die in der Realisie-rung bis zur Unkenntlichkeit verwäs-sert werden – dies und einiges mehr zeigt, dass beim Straßenbau in Luste-nau nicht alles rund läuft. Was sind die Ursachen?

Straßenbau ist eine komplexe Sache, denn dem Straßenumbau geht meist die Kanalisierung voraus. Natürlich kann es auch durch Wetterkapriolen Verzö-gerungen geben. Wenn allerdings zum Beispiel der Verkehrsausschuss gar nicht erfährt, dass die „Kanalisierer“ eine Stra-ße aufgraben, dann ist das nicht „höhere Gewalt“ sondern schlichtweg mangelnde Koordination.

Mangelnde Koordination

Dieser Mangel hat System. Wird vom Verkehrsausschuss eine Planung be-schlossen und ein Büro mit dem Projekt beauftragt, wandern anschließend diese Pläne zum Tiefbaureferat. Die Detailpla-nung wird dann in der Regel von einem anderen Büro abgewickelt, die Verhand-lungen mit AnrainerInnen wiederum von Gemeindebediensteten und schließ-lich sind dann noch die KanalbauerInnen und die Straßenbaufirmen involviert. Sollten sich nun im Zuge diese kom-plizierten Prozesses Änderungen beim Straßenprojekt ergeben, dann erfährt der Verkehrsausschuss entweder gar nichts oder zu spät davon. Der Informations-fluss ist äußerst zäh bis nicht vorhanden, die Straßenprojekte werden entweder nicht dem ursprünglichen Plan gemäß ausgeführt oder sie verzögern sich, weil die Planungen nicht rechtzeitig fertig ge-stellt werden konnten.

Erschwerend kommt allerdings hinzu, dass der Tiefbau- und der Verkehrsrefe-rent politisch alles andere als grün sind. Was normalerweise schon kompliziert genug wäre, wird durch politischen Hickhack weiter verschlimmert. Die Grünen haben versucht, diese unerfreu-liche Situation zu entschärfen und auch einen runden Tisch angeregt, bei dem alle Projektbeteiligten zusammensaßen – eigentlich ein normaler Vorgang, der selbstverständlich sein sollte. Leider hat dieser runde Tisch nach dem ersten er-folgreichen Verlauf keine Fortsetzung gefunden.

Grüne Vorschläge

» Rasche Fertigstellung des schon beschlossenen Verkehrskonzepts, um klare Planungsgrundlagen für den Straßenbau zu erhalten» Grobplanung und Detailplanung eng verzahnt durchführen – am besten vom gleichen Büro» Bessere Koordination durch weitere „Runde Tische“» Volle Beteiligung des Verkehrsaus- schusses an der Gesamtabwicklung von Straßenbauprojekten

Manfred HagenVerkehrssprecher, Schwerpunkte Verkehr, Ö[email protected]

Straßenbau in Lustenau:Management by Chaos?

Lustenauer Grünestellen sich vor:

Ich beschäftige mich bei den Grünen mit den Themen Tiefbau, Hochbau und bin Mitglied im Ausschuss der Kläranlage ARA-Hofsteig.Ich arbeite bei der Marktgemeinde Lustenau im Bereich der Kanalisation, bin hauptsächlich für die Betreuung des Kanalnetzes und der dazuge-hörigen Bauwerke zuständig.

Zu den Grünen bin ich durch interessante Gespräche mit Bekannten gekommen. Seit 2005 arbeite ich in einem dynamischen Team mit und es macht mir Spaß, in unserer Gemeinde etwas mitgestalten zu dürfen.

Meine Freizeit verbringe ich mit meiner Familie und guten Freunden.Hobbys: Fliegenfischen, Mountainbike und Musik hören.

[email protected]

Gert Nasswetter

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lustenau.gruene.at

Climate Star für LustenauEuropäische Auszeichnung für lokalen Klimaschutz

Am 22. Oktober konnte eine Lustenau-er Delegation in Melk mit dem Climate Star einen bedeutsamen Preis in Emp-fang nehmen. Und es ist klar – einer allein kann nichts bewirken. Es ist den engagierten und überzeugten Mitarbei-terInnen im Rathaus zu verdanken, dass unsere Gemeinde ausgezeichnet wurde. Thomas Mittelberger, unser Gemeinde-rat für Umwelt und Energie, hat wesent-lich dazu beigetragen, dass Klimaschutz und Energieeffizienz inzwischen ein Anliegen aller LustenauerInnen ist.

Was führte zu dieser internationalen Auszeichnung? Von 440 eingereichten Projekten aus ganz Europa wurden 14 ausgezeichnet!Lustenau hat das Kyoto-Ziel mehr als erfüllt. Insgesamt erreichte Lustenau ein

Minus von 70 % beim CO2-Ausstoß im eigenen Bereich!

Die Maßnahmen:

Seit 2006 ist Lustenau e5-Gemeinde. Dies führte» zu vorbildlichen, energieeffizienten Gebäudesanierungen,» zu Biomasseheizungen in den Pflegeheimen und im Schulzentrum Hasenfeld.» Die Gemeinde bezieht ausschließlich ÖKO-Strom, der teilweise aus gemeindeeigener Produktion stammt.» Und – das Biomasse-Nahwärmenetz beim Rathaus wird im Winter 2010 den Betrieb aufnehmen.

Wir freuen uns sehr über die inter-nationale Anerkennung unserer Bemü-hungen.

Bernd Bö[email protected] 0664 461 45 12

Sportpark: Bernd Bösch zeigt wie es geht!2010 Baubeginn für Leichtathletikanlage

Im Sommer wurde Bernd Bösch zum Vorsitzenden im neugegründeten Sport parkausschuss gewählt. Seither tut sich wirklich was.

Ein neuer Ausschuss wurde notwendig, weil Bürgermeister Grabher und Sport-referent Hanno Pinter viel Zeit unge-nützt verstreichen ließen. So dauerte es Jahre, bis alle Grundstücke angekauft wurden. Auf die Vorwürfe in Bezug auf

die zu teuer geplante Bauweise reagierten Grabher und Pinter überhaupt nicht.

Seit Bernd Bösch den Vorsitz im neuen Ausschuss übernahm, geht es aber vor-wärts!

Bereits in den ersten drei Monaten seiner Tätigkeit wurden viele offene Fragen ge-klärt:» Ein neues Gutachten über den Bodenaufbau hat gezeigt, dass auf einen Großteil der teuren und aufwendigen Schüttung verzichtet werden kann.» Dies erspart den AnrainerInnen auch tausende LKW–Fahrten in der Zeit der Bauphase.» Mit den Leichtathletikvereinen wurden die Gestaltung der Sportanlage und das Raumprogramm fixiert.» Mit der BH Dornbirn wurden die notwendigen Schritte für das

Genehmigungsverfahren besprochen.» Im Sportparkausschuss wurde die weitere Vorgangsweise mit den Stimmen aller Parteien beschlossen und ein Zeitplan aufgestellt.

Kostenersparnis und Baubeginn 2010

Bernd Bösch hat das Projekt der Leicht-athletik- und Schulsportanlage innerhalb von wenigen Monaten so weit auf den Weg gebracht, dass schon im kommen-den Jahr mit dem Bau begonnen werden kann. Besonders erfreulich ist aber die Kosteneinsparung von zumindest 1,5 Millionen Euro für das Gesamtprojekt Leichtathletik-Stadion!

Thomas MittelbergerGemeinderat für Umwelt, Energie [email protected] 0664 831 74 60

Bernd Bösch

Thomas Mittelberger mit Climate Star

Page 6: Klartext Lustenau 8 (3 aus 2009)

lustenau.gruene.at

ImpressumKlartext Lustenau Nr. 8 (3 aus 2009)Herausgeber: Die Grünen Lustenau

Für den Inhalt verantwortlich: Die Grünen Lustenau, Lehargasse 21, 6890 Lustenau

T 0664 4614512, DVR: 0713503, Bank: Dornbirner Sparkasse, BLZ: 20602, Kto.: 1201-107610

Grüne Gemeindepolitik: eine ausgewogene Mischung aus Gestalten, Mitbestimmen und Kontrolle

Klartexter dieser Ausgabe

Bernd Bösch, Landtagsabgeord-neter, Fraktionsobmann der Lustenauer Grünen, Landes-sprecher der Grünen [email protected] 0664 461 45 12

Manfred HagenVerkehrssprecher, Schwerpunkte Verkehr, Ö[email protected]

Thomas MittelbergerGemeinderat für Umwelt, Energie, [email protected] 0664 831 74 60

Claudia NiedermairGemeindevertreterinSchwerpunkte Bildung, Frauen und [email protected] 0664 532 96 34

Christine VetterSchwerpunkte Jugend, Soziales und [email protected] 0650 7785030

Reden über Lustenau – Eine Veranstaltungsreihe zu den Wahlen im März 2010 und darüber hinaus

Vor den Wahlen sieben Abende. Nach den Wahlen einmal im Monat. Ein Tisch und vier Stühle. Und andiamo andante. Ohne Mikro, 90 Minuten, wo die Poscht abgeht, dann finita la commedia. Eröffnungsabend „As dunklat undra Bänka“ und andre Songs. Wir stehen für eine offene Gesellschaft, re-den über Hiesige und Zuagraste, jetzt und früher, Jung- und Altsein, Unterwegssein, Fremdsein, Visionen. Wir pflanzen Hoch-stämmer und reden, wie die Gemeindepo-litik weiter geht, vor und nach den Wahlen. Mit nixli in am Büxli. Und richten ein Wett-büro ein, „wie viele Stimmen machen die Grünen im März 2010?“ Mit sagenhaften Preisen.

Ein paar vorläufige Themen:

» Jo Pfiifodeckl und das scho gär nö – wär guat, wemmas hätt. Lustenau in 10 Jahren» Mit am Affozah ondrweags – Verkehr» As tuot kon Nagglar, abr dar Ondrrock blitzgat vöuora – Kulturleitbild Lustenau » Oh wie wohl ischt mir am Abend – Alt-Werden und Alt-Sein » Ho, was woaß a Frända – MigrantInnen in Lustenau » Jo jetzga, ho, die Jonge – Jugendkultur, Landpomeranzen und Karawansereien

Start: Donnerstag, 7. Jänner 2010, 20 Uhr Lustenau, Gasthof Krönele

Weiteres im Gemeindeblatt und auf der Grünen Website: lustenau.gruene.at

Peter Niedermair

Im Juni wird Bernd Bösch zum Vorsitzenden des neuen Sportparkausschusses gewählt.Der Bau der Leichtathletik- und Schulsportanlage wird seither mit Hochdruck vorangetrieben, die Bauzeit um ein Jahr verkürzt, die Kosten um mindestens 1,5 Millionen Euro reduziert.Climate Star: Umweltgemeinderat Thomas Mittelberger kann am 22. Oktober diese internationale Auszeich-nung für Lustenau in Empfang nehmen. 70 % CO2 Ausstoß im eigenen Bereich wurden eingespart.Neuer Bauamtsleiter: Im Oktober hat der neue Bauamtsleiter seine Tätigkeit aufgenommen. Entgegen der ursprünglichen Absicht der FPÖ, einen Tiefbauingenieur oder einen Juristen mit dieser Tätigkeit zu betrauen, konnte gemeinsam mit der ÖVP und SPÖ ein Allrounder mit viel Erfahrung gewonnen werden.Das Biomasse-Nahwärme-Projekt mit erneuerbarer Energie für Rathaus, Kirche, Theresienheim, Reichshofsaal, VS Kirchdorf und viele private AbnehmerInnen ist auf Schiene. Im Jänner kann mit den Bauarbeiten begonnen werden.Die Begrenzung und transparente Darstellung der Wahlkampfkosten aller Fraktionen für die Gemeindewahl wird beantragt.Die schwerwiegendsten Angebotskürzungen beim Landbus konnten durch den Einsatz von Manfred Hagen auf ein erträgliches Maß begrenzt werden.

Kurzberichte aus der Gemeinde:

„A kidili Pompolusisch und andrs gröans Züg z’Luschnou“