\"schnittpunkt levante\": proceedings of a workshop held in berlin in 2011, in:...

124
ALTORIENTALISCHE FORSCHUNGEN Band 40 · 2013 2 Herausgeber: JOOST HAZENBOS JARED L. MILLER MIRKO NOVÁK KAREN RADNER Akademie Verlag

Upload: dainst

Post on 03-Dec-2023

0 views

Category:

Documents


0 download

TRANSCRIPT

ALTORIENTALISCHEFORSCHUNGEN Band 40 · 20132

Herausgeber: JOOST HAZENBOSJARED L. MILLERMIRKO NOVÁKKAREN RADNER

Akademie Verlag

BezugsmöglichkeitenRhenus Medien Logistik GmbH & Co. KG, Justus-von Liebig-Straße 1, D - 86899 Landsberg,Phone: +49-8191-97000-214, Fax: +49-8191-97000-594, E-mail: [email protected].

ALTORIENTALISCHE FORSCHUNGEN

Herausgeber: Im Auftrag der Akademie Verlag GmbH herausgegeben von Prof. Dr. Joost Hazen-bos, Universiteit van Amsterdam, Prof. Dr. Jared L. Miller, LMU München, Institut für Assyriolo-gie und Hethitologie, Prof. Dr. Mirko Novák, Universität Bern, Institut für Archäologische Wis-senschaften und Prof. Dr. Karen Radner, University College London, History Department.Redaktionsassistenz: Dr. Birgit Christiansen.Anschrift der Redaktion: Altorientalische Forschungen, Redaktion, c/o Institut für Assyriologieund Hethitologie, Ludwig-Maximilians-Universität, Geschwister-Scholl-Platz 1, D - 80539 München.e-mail: [email protected].

Verlag: Akademie Verlag GmbH, Genthiner Str. 13, D - 10785 Berlin, Phone: +49-30-26005-167, e-mail: [email protected]äftsführer: Dr. Sven Fund.

Satz: WERKSATZ Schmidt & Schulz GmbH, D-06773 Gräfenhainichen.Druck und Binden: Concept Medienhaus GmbH, D-10783 Berlin.

Erscheinungsweise: Die Zeitschrift erscheint jährlich in einem Band mit 2 Heften. Jahres-bezugspreis 2013 Print und Online: Inland und Ausland € 238,–; Privatabonnement € 79,80 jeweils zuzüglich Versandkosten. Einzelheft € 118,– zuzüglich Versandkosten.Das Abonnement verlängert sich jeweils um ein weiteres Jahr, falls es nicht 8 Wochen vor Ab-lauf eines Kalenderjahres gekündigt wird.

Urheberrecht: Alle Rechte vorbehalten, insbesondere die der Übersetzungen. Kein Teil dieser Zeit-schrift darf in irgendeiner Form – durch Photokopie, Mikrofilm oder irgendein anderes Verfah-ren – ohne schriftliche Genehmigung des Verlages reproduziert oder in eine von Maschinen,insbesondere von Datenverarbeitungsanlagen verwendbare Sprache übertragen oder übersetztwerden.

Gedruckt auf alterungsbeständigem Papier.

© 2013 Akademie Verlag GmbH, Berlin. Ein Unternehmen von De Gruyter.

ALTORIENTALISCHE FORSCHUNGENBAND 40 2013 HEFT 2

Inhaltsverzeichnis

ALEXANDER AHRENS

Einleitung: „Schnittpunkt Levante“ – Kulturelle Interaktionen während der Bronze- und Eisenzeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 193

VANESSA BOSCHLOOS

Interregional Contacts in the Biqaca Valley from a Beetle’s Point of View: Egyptian and Egyptianising Scarabs at Bronze Age Kamid al-Loz (Kumidi) . . . . . . 195

ERIKA FISCHER

Sphingen in Ägypten und in der Levante: Variationen eines vielseitigen Motivs . . . 220

TOBIAS MÜHLENBRUCH

Zum Phänomen der mykenischen Keramik und der Red Lustrous Wheelmade-Ware im östlichen Mittelmeerraum des 2. Jahrtausends v. Chr. . . . . . . . . . . . . . . . . . 282

ZSOLT SIMON

Die hethitische Präsenz in der Levante während der Spätbronzezeit: Archäologische vs. schriftliche Quellen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 295

CYRIL BROSCH

Gemischte und pluralische Koordinationen im Hethitischen und ihr Kongruenz-verhalten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 314

NICCOLÒ GALMARINI

Remarks on the Formation and Textual Tradition of the Hittite AN.TAH˘.SUM Festival:

the Cases of CTH 615, 616 and 618 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 337

WERNER NAHM

The Case for the Lower Middle Chronology . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 350

PIOTR TARACHA

Political Religion and Religious Policy: How the Hittite King Chose His Patron Gods 373

Am 2. September 2011 fand im kleinen Vortragssaal des Wiegandhauses des DeutschenArchäologischen Instituts in Berlin eine Tagung statt, die von der Außenstelle Damaskusder Orient-Abteilung organisiert wurde und die Gelegenheit bot, Wissenschaftler unter-schiedlicher Fachbereiche zusammen zu bringen, die sich auf unterschiedlicher Weise derArchäologie und Geschichte der Region des östlichen Mittelmeerraumes – der Levante –in ihren Forschungen widmen.

Ein weiteres Ziel war es zudem, den überwiegend jungen Autoren ein Forum des Aus-tausches zu bieten, auf dem neue Perspektiven und Forschungsergebnisse präsentiert unddiskutiert werden konnten. Die auf der Tagung vorgestellten Themenbereiche waren geo-grafisch weit gefasst und behandelten auch die materielle Kultur und Geschichte der an-grenzenden Regionen Ägyptens, Anatoliens und der arabischen Halbinsel, dabei jedochimmer konkret in Bezug auf den sprichwörtlichen „Schnittpunkt Levante“, der diese Re-gionen miteinander verband.

Auf der Tagung sprachen: Alexander Pruß (Universität Bonn, jetzt Bern), Die kulturelleOrientierung der >Amuq-Ebene im 2. und 1. Jahrtausend v. Chr.; Zsolt Simon (UngarischeAkademie der Wissenschaften, Budapest), Die hethitische Präsenz in der Levante währendder Spätbronzezeit: Archäologie vs. Quellen; Tobias Mühlenbruch (Universität Marburg),Zum Phänomen der mykenischen Keramik und der Red Lustrous Wheelmade-Ware im östlichen Mittelmeerraum des 2. Jahrtausends v. Chr.; Felix Höflmayer (DAI Orient-Abtei-lung, Berlin), Import vs. Imitation: Zyprische Base Keramik in Ägypten, der Ägäis und derLevante in der Spätbronzezeit; Gunnar Sperveslage (Berlin-Brandenburgische Akademieder Wissenschaften, Berlin), Warenaustausch und kultureller Einfluss zwischen Ägyptenund der Arabischen Halbinsel; Erika Fischer (Universität Mainz), „Weiblich, geflügelt, mitPflanzen geschmückt“ – Genese und Kontext eines ungewöhnlichen Sphingentypus; RobertSchiestl (DAI Kairo), Die ägyptischen Votive im mittelbronzezeitlichen Obeliskentempelvon Byblos; Alexander Ahrens (DAI Damaskus, jetzt Bern), Die Rezeption ägyptischerImporte in der nördlichen Levante während des 2. Jahrtausends v. Chr.1

1 Zum Programm vgl. auch: DAI Jahresbericht 2011,Archäologischer Anzeiger 2012/1 Beiheft, 287.URL: http://www.dainst.org/de/content/jahresbericht-2011?ft=all (Stand: 2.8.2013).

Alexander Ahrens

Einleitung: „Schnittpunkt Levante“ – Kulturelle Interaktionen während der Bronze- und Eisenzeit

Altorientalische Forschungen 40 (2013) 2, 193–194

DOI 10.1524/aof.2013.0011

Leider können hier nicht alle Beiträge, die während der Tagung präsentiert wurden, ingedruckter Form veröffentlicht werden, da einige der Vorträge sich bereits zum damaligenZeitpunkt andernorts im Druck befanden oder zur Publikation vorgesehen waren bzw.sind. Der hier publizierte Beitrag von Vanessa Boschloos (Royal Museums of Art andHistory, Brüssel) wurde – aufgrund der thematischen Nähe zum Thema der Tagung – zu-dem erst nachträglich in den vorliegenden Faszikel mit aufgenommen.

Der Leiterin der Außenstelle Damaskus des Deutschen Archäologischen Instituts, FrauPD Dr. Karin Bartl, gilt besonderer Dank; ihr sei für die freundliche Unterstützung im Vor-feld und bei der Durchführung der Tagung sehr herzlich gedankt. Dank gebührt darüberhinaus auch den Leitern der Orient-Abteilung des Deutschen Archäologischen Instituts,Herrn Prof. Dr. Ricardo Eichmann und Frau Dr. Dr. h.c. Margarete van Ess, sowie FrauClaudia Niel, Frau Dr. Franziska Bloch und Frau Dr. des. Laura Dietrich (alle DAI Orient-Abteilung) für die rasche und problemlose Erledigung einiger der praktischen und organi-satorischen Arbeiten vor und während der Tagung. Den Herausgebern der ZeitschriftAltorientalische Forschungen sei darüber hinaus hiermit auch herzlich für die Möglichkeitgedankt, einen Teil der Beiträge der Tagung in dieser Zeitschrift publizieren zu können.Frau Dr. Birgit Christiansen (Universität München) und besonders Frau lic. phil. SabineEcklin (Universität Bern) ist für die Unterstützung bei der Redaktion der Beiträge zu dan-ken. Für die Drucklegung wurde ein Teil der Manuskripte von Herrn stud. phil. SebastianBorkowski (Universität Bern) auch noch einmal redaktionell bearbeitet, dafür sei auchihm noch einmal gedankt.Alle Aufsätze wurden vor der Drucklegung einem Peer-Review-Verfahren unterzogen, die Autoren sind für die von ihnen verfassten Inhalte selbst verant-wortlich.

Abschließend sei noch hier einmal ausdrücklich allen Autorinnen und Autoren sehrherzlich für die Teilnahme an der Tagung und ihre Bereitschaft gedankt, ihre Beiträge imvorliegenden Band zu veröffentlichen und somit einem größeren Interessenkreis zugäng-lich zu machen.

Sirkeli Köy, im Sommer 2013Alexander Ahrens

Alexander AhrensInstitut für Archäologische Wissenschaften (IAW)Abteilung für Vorderasiatische ArchäologieUniversität BernLänggass-Straße 10CH - 3012 [email protected]

Alexander Ahrens, Einleitung194

Abstract

The ancient city of Kumidi (present-day Kamid al-Loz) was one of the major centres in the LebaneseBiqa>a Valley during the MB and LB.1 The German excavations have yielded a number of foreign goods,reflecting the town’s position on the crossroads of important routes between the Lebanese coast, innerSyria and northern Palestine. This contribution focuses on Egyptian imports and egyptianising artefacts,particularly on glyptic evidence. It seeks to reconstruct their distribution pattern within the city througha re-assessment of the objects and their archaeological contexts, offering new insights into the inter-regional and intraregional relations by which these imports arrived at Kamid al-Loz.

Keywords: Lebanon, Bronze Age, Egyptian-Levantine relations, aegyptiaca, scarabs, seals

Introduction

Located in the southern part of the fertile Biqa>a Valley, Kamid al-Loz (ancient Kumidi)found itself on the crossroads of important routes between northern Palestine, the Medi-terranean, the Damascene Basin and the Syrian coast (Fig. 1). From the south, a routefollowed the Hasbani River between the Lebanon and Hermon mountain ranges, com-ing from Tel Dan and connecting the Biqa>a Valley with southern Lebanon (Tyre) and northern Palestine (Hazor). North of Kamid al-Loz, it continued through the valley and

* This article stems from a doctoral research project (Boschloos 2011–2012). For a brief presentation ofits aims, methods and results, see Boschloos (2012b). I take the opportunity to thank Marlies Heinz,director of the German archaeological mission at Kamid al-Loz, for her kind permission to includenew finds in my research, as well as Elisabeth Wagner-Durand, member of the archaeological missionat Kamid al-Loz, for their enthusiastic support over the years. I am also greatly indebted to Anne-Marie Afeiche (Beirut National Museum) and the Lebanese Directorate General of Antiquities fortheir support and their permission to publish some new finds in this article. Finally, I thank the editorsand the anonymous reviewer for the constructive comments and invaluable suggestions to improve themanuscript.

1 MB = Middle Bronze Age; LB = Late Bronze Age. All dates are considered BC. Bibliographical ab-breviations are given according to the guidelines of the Deutsches Archäologisches Institut, see URL:http://www.dainst.org/medien/de/richtlinien_abkuerzungen.html; additional abbreviations are accord-ing to the series Orbis Biblicus et Orientalis (OBO) cited in the bibliography.

Vanessa Boschloos*

Interregional Contacts in the Biqa>a Valley from a Beetle’s Point of View: Egyptian and Egyptianising Scarabs at Bronze Age Kamid al-Loz (Kumidi)

Altorientalische Forschungen 40 (2013) 2, 195–219

DOI 10.1524/aof.2013.0012

north of Ba>albek followed the Orontes towards Homs and into western Syria. An easternroute, following the Barada River between the Hermon and the Antilebanon Mountains,connected the Biqa>a with the Damascene Basin. The south-western end of the valley,through the Jazzin-Mashgara Pass, provided a connection to Sidon, but there were moreroutes running over the Lebanon mountains and reaching the Lebanese coast (Beirut,Byblos) (Hachmann 1989: Fig.1).

The archaeological finds on the tell bear witness to this opportune position, which con-tributed significantly to the development of the city and its role in intraregional and inter-regional trade. Most of the finds were retrieved during controlled excavations, in a series ofcampaigns that started in 1963 under the direction of R. Hachmann (Saarland University,Saarbrücken) and A. Kuschke (Johannes-Gutenberg-University, Mainz) and continuedfrom 1965 to 1981 under the leadership of Hachmann. Work concentrated mainly on theLate Bronze Age acropolis (Hachmann 1989; Lehmann 2002: 297–300). During the Leba-nese Civil War (1975–1990), the site was subject to clandestine excavations, and cuneiformtablets from the archives of Kumidi started to surface on the antiquities market (Lilyquist1994). Since 1997, an archaeological mission led by M. Heinz (Albert-Ludwigs-University,Freiburg) has resumed the German excavations and has revealed more Bronze and IronAge remains (Fig. 2).2

The material retrieved from the palace and the temple comprises a diversified group ofimported objects that circulated in the city, such as Egyptian, Minoan, Mycenaean andCypriot artefacts.This contribution presents a concise overview of Egyptian and Egyptian-style objects, particularly scarabs, and evaluates their presence on the site with regard toEgyptian-Levantine relations during the Middle and Late Bronze Ages.3

Catalogue (Figs. 3–6)

Kamid al-Loz has yielded a relatively large number of Middle and Late Bronze Agescarabs4 and impressions made by scarab-shaped seals.5 Only the finds from Middle andLate Bronze Age contexts will be considered here; ‘heirlooms’ in Iron Age contexts couldhave arrived at a later date and therefore do not necessarily reflect Egyptian-Levantine

Vanessa Boschloos, Interregional Contacts in the Biqa>a Valley from a Beetle’s Point of View

2 For annual excavation reports and bibliography: Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, FachbereichVorderasiatische Archäologie, Die Grabungskampagnen in Kamid el-Loz, see: URL: http://www.vorderasien.uni-freiburg.de/index.php/forschung/grabungen (last accessed 26/06/2013).

3 Kühne / Salje (1996: 163–164, Karte 2–9) presented an assessment of all glyptic evidence from the site,without however, distinguishing ‘heirlooms’ from items that are contemporaneous with their archaeo-logical contexts, which is important when discussing Egyptian-Levantine relations in a given period.

4 The excavations also yielded Bronze Age stamp seals with non-Egyptian designs that will not be dis-cussed here: e.g. Kühne / Salje 1996: 119, no. 65 (on the omega-design on MB II glyptic, see Keel 1994:208–209), nos. 49 and 78 (on these designs on the LB II animal-plaques, see Keel 1994: 226–230).

5 It is extremely rare that impressions of both the base and the back of a seal-amulet (e.g. Cat. no. 8) arefound, so impressions can only be attributed to scarab-shaped seals on the basis of a combination ofcriteria: the oval shape of the impression, the use of Egyptian iconography or inscriptions and theavailability of parallels in the known corpus of scarab-shaped seals.

196

Altorientalische Forschungen 40 (2013) 2 197

Fig. 1. Reconstruction of the network of trade routes running through the Biqa>a Valley (Penner 2006:Abb. 1).

relations of the Bronze Age. The following catalogue presents the information that is es-sential for this discussion.6

Vanessa Boschloos, Interregional Contacts in the Biqa>a Valley from a Beetle’s Point of View

6 A more elaborate catalogue will be published elsewhere, together with other finds from Lebanon.The descriptions of the archaeological contexts are taken from the excavation reports or have beenkindly provided by the excavators.The hieroglyphic codes refer to Gardiner’s sign-list (1957).

198

Fig. 2. Stratigraphy of Kamid al-Loz (Kühne / Salje 1996: 15).

1. Scarab KL72:270 Material and dimensions: Steatite, traces of blue glaze. 16 × 12 × 8 mm.Archaeological context: Area I, square E15 (north of the Temple Area), upper partof a street filling (level 14) dated to the very end of the MB.Date and origin: Canaanite, early MB IIB (ca. 1700–1650), as suggested by the typo-logical features (e.g. Ben-Tor 2007: pl. 72–73) and by the design of a beetle with sundisk inside a rope border (e.g. Ben-Tor 2007: pl. 51, nos. 60–61). This scarab is there-fore slightly older than its context.Selected bibliography: Kühne / Salje 1996: 134–135, no. 76,Abb. 23,Taf. 18.

Altorientalische Forschungen 40 (2013) 2 199

Fig. 3. Cat. no. 1 (KL72:270; Kühne / Salje 1996: Abb. 23 no. 76); Cat. no. 2 (KL70:12; Kühne / Salje 1996:Abb. 26 no. 85; drawing of back by the author); Cat. no. 3 (KL99:43; images courtesy of M. Heinz);Cat. no. 4 (KL67:239; Kühne / Salje 1996: Abb. 27 no. 88); Cat. no. 5 (KL67:225; Kühne / Salje 1996: Abb.26 no. 84); Cat. no. 6 (KL64:385; Kühne / Salje 1996:Abb. 23 no. 77).

2. Scarab KL70:12Material and dimensions: Steatite. 19 × 12.5 × 7 mm.Archaeological context: Area I, square J13, associated with a context belonging tolevel 10 or 9 (ca. 1180–1150).Date and origin: Canaanite, early MB IIB (ca. 1700–1650), as indicated by parallelsfor its design consisting of circles between uraei and sI (V17) or h.m (U36) hiero-glyphs (e.g. Ben-Tor 2007: pl. 58, no. 48, pl. 59, no. 5) and by the typological features(e.g. Ben-Tor 2007: pl. 67, no. 12, pl. 68, nos. 6–7, 9, 14, 16). It therefore represents aMB ‘heirloom’ in a LB context.Selected bibliography: Kühne / Salje 1996: 142–143 no. 85,Abb. 26,Taf. 21.

3. Scarab KL99:43Material and dimensions: Green jasper. 21.5 × 14 × 11.5 mm.Archaeological context: Area I, square F16, northeast of the temple, feature 34,sounding with MB II–LB II material (Heinz et al. 2001: 34–36).Date and origin: Canaanite MB II, Green Jasper Group (ca. 1700/1650–1500), asindicated by the design of two figures on either side of a sacred tree (e.g. Keel 1997:730–731, no. 113, 774–775, no. 43), by the style of engraving and by the material (cf. Keel 1989). It could be contemporaneous with its context or, more likely, re-present an ‘heirloom’.

Vanessa Boschloos, Interregional Contacts in the Biqa>a Valley from a Beetle’s Point of View200

Fig. 4. Cat. no. 7 (KL72:188; Kühne / Salje 1996: Abb. 36 no. 107); Cat. no. 8 (KL72:243; Kühne / Salje1996:Abb. 31 no. 97); Cat. no. 9 (l/I-f-13/2002; images courtesy of M. Heinz); Cat. no. 10 (KL74:609; Kühne /Salje 1996: Abb. 33 no. 100); Cat. no. 11 (KL74:610; Kühne / Salje 1996: Abb. 33 no. 102); Cat. no. 12(KL80:102; Kühne / Salje 1996:Abb. 33 no. 101).

Selected bibliography: Unpublished (context information and images courtesy ofMarlies Heinz).

4. Scarab KL67:239 Material and dimensions: Steatite. 16 × 11 × 8 mm.Archaeological context: Area I, square E15, north of fortification wall of level 15(MB IIB).Date and origin: Canaanite, late MB IIB–IIC (ca. 1650–1500), as indicated by the ty-pological features (e.g. Ben-Tor 2007: pl. 106–107) and therefore contemporaneouswith its context. Parallels for the lotus flower design, however, date also from otherperiods (e.g. Keel 1997: 70–71, no. 143;Ward 1978: pl.VII, nos. 186–188).Selected bibliography: Kühne / Salje 1996: 145–146, no. 88,Abb. 27,Taf. 21.

Altorientalische Forschungen 40 (2013) 2 201

Fig. 5. Cat. no. 13 (KL72:300; Kühne / Salje 1996: Abb. 24 no. 81); Cat. no. 14 (KL78:511; Kühne / Salje1996: Abb. 22 no. 74); Cat. no. 15 (KL78:510; Kühne / Salje 1996: Abb. 30 no. 96); Cat. no. 16 (KL78:509;Kühne / Salje 1996:Abb. 30 no. 95); Cat. no. 17 (KL77:123; Kühne / Salje 1996:Abb. 24 no. 79); Cat. no. 18(KL70:16; Kühne / Salje 1996:Abb. 27 no. 86).

5. Scarab KL67:225 Material and dimensions: Steatite. 26 × 18 × 11 mm.Archaeological context: Area I, square F13, tomb of level 13/14 (MB II–LB I),together with LB I pottery.Date and origin: Canaanite, late MB IIB–IIC (ca. 1650–1500), as indicated by thedesign representing the signs wIh. (V29), nb (V30) and dd (R11) in a scroll border(e.g. Ben-Tor 2007: pl. 92, nos. 5–6, 11–12) and by the typological features (e.g. Ben-Tor 2007: pl. 107, no. 5).This scarab is either a late MB ‘heirloom’ in an early LB con-text or, more likely, contemporaneous with it.Selected bibliography: Kühne / Salje 1996: 141–142, no. 84,Abb. 26,Taf. 20.

6. Scarab KL64:385 Material and dimensions: Steatite. 17 × 12 × 8 mm.Archaeological context: Area III, square A14, west of the LB ‘citadel walls’ on thewestern side of the palace, together with Greco-Roman and Byzantine pottery.Date and origin: Canaanite, late MB IIB–IIC (ca. 1650–1500), as indicated by the

Vanessa Boschloos, Interregional Contacts in the Biqa>a Valley from a Beetle’s Point of View202

Fig. 6. Cat. no. 19 (KL64:554; Kühne / Salje 1996: Abb. 22 no. 73); Cat. no. 20 (KL77:77; Kühne / Salje1996: Abb. 29 no. 94); Cat. no. 21 (KL70:621; Kühne / Salje 1996: Abb. 28 no. 93); Cat. no. 22 (KL74:611;Kühne / Salje 1996: Abb. 32 no. 99); Cat. no. 23 (KL79:1; Kühne / Salje 1996: Abb. 32 no. 98); Cat. no. 24(KL70:87; Kühne / Salje 1996:Abb. 22 no. 75); Cat. no. 25 (KL78:260; Kühne / Salje 1996:Abb. 34 no. 104).

design with marching lion (e.g. Ben-Tor 2007: pl. 101, nos. 3–8) and by the typologi-cal features (e.g. Ben-Tor 2007: pl. 106, nos. 22, 26, pl. 107, nos. 1, 3, 14).This scarab isan MB ‘heirloom’ found in a later context.Selected bibliography: Kühne / Salje 1996: 135, no. 77,Abb. 23,Taf. 19.

7. Impression of a scarab on jar stopper KL72:188Material and dimensions: Clay.Approximately 11 × 12 mm.Archaeological context:Area I, square D16, level 0/1, not associated with any struc-ture, found together with material belonging to level 13/14 (transition MB II–LB I,ca. 1550).Date and origin: Probably Egyptian, late Middle Kingdom (late 12th–13th Dynasty,ca. 1850–1650), as suggested by the design of interlocking spirals (e.g. Gratien 2001:fig. 2, nos. 6B-58, 6B-81; Keel 1997: 304–305, no. 593) and therefore an impressionmade by an ‘heirloom’.Selected bibliography: Kühne / Salje 1996: 162, no. 107,Abb. 36,Taf. 27.

8. Impression of the base and back of a scarab on jar handle KL72:243 Material and dimensions: Clay. 17 × 12 mm.Archaeological context: Area I, square C16, level 1 (immediately above late MBlevel 21), not associated with any structure, found together with shards that areprobably to be associated with levels 17–20 (MB II).Date and origin: Canaanite, early MB IIB (ca. 1700–1650), as indicated by the hawkwith ntr-sign design (e.g. Ben-Tor 2007: 17, 126–127, pl. 52, nos. 1, 7, 10, 13–14, 22, 30)and the typological features (e.g. Ben-Tor 2007: pl. 67, nos. 4–7, 11, pl. 70, nos. 11–14).It may be contemporaneous with the support on which it was impressed.Selected bibliography: Kühne / Salje 1996: 154, no. 97,Abb. 31,Taf. 23.

9. Impression of a scarab on jar handle 1/I-f-13/2002 Material and dimensions: Clay.Approximately 17 × 11 mm.Archaeological context: Area I, square F13, filling of main street 11 (findspot 608),together with MB II–LB I pottery.Date and origin: Canaanite, late MB IIB–IIC (ca. 1650–1500), as suggested by paral-lels for this design of convoluted coils (e.g. Ben-Tor 2007: pl. 88, nos. 10, 33, 34) andtherefore likely to be contemporaneous with the support on which it was impressed.Selected bibliography: Unpublished (context information and images courtesy ofMarlies Heinz).

10. Impression of a scarab on jar handle KL74:609 Material and dimensions: Clay. 15 × 12 mm.Archaeological context: Area I, square J16, room Q of the ‘Treasury’, palace build-ing level P4c(–b) (LB I–IIA, ca. 1480–1350).Date and origin: Possibly Canaanite, late MB IIB–IIC (ca. 1650–1500), as suggestedby parallels for this design with L-shaped red crown (S3) between nb-baskets (V30)(e.g. Ben-Tor 2007: pl. 51, no. 2, pl. 79, nos. 1, 5, 7–8; Keel 1997: 362–363, no. 758,488–489, no. 1128).This impression was made by an ‘heirloom’.

Altorientalische Forschungen 40 (2013) 2 203

Selected bibliography: Kühne / Salje 1996: 156–157, no. 100, Abb. 33, Taf. 24; Penner2006:Abb. 106, no. 4.

11. Impression of a scarab on jar handle KL74:610 Material and dimensions: Clay. 14 × 11 mm.Archaeological context: Area I, square H14, south of the temple, associated withpalace building levels P2–P4 (LB I–IIB, ca. 1480–1150).Date and origin: Canaanite, late MB IIB–IIC (ca. 1650–1500), as suggested by theHathor-head design (e.g. Ben-Tor 2007: pl. 106, nos. 3–5; Schroer 1989: nos. 81, 92,Abb. 0102).This impression was made by an ‘heirloom’.Selected bibliography: Kühne / Salje 1996: 158, no. 102,Abb. 33,Taf. 24.

12. Impression of a scarab on jar handle KL80:102 Material and dimensions: Clay. 21 × 12 mm.Archaeological context: Area I, square F15, levels 11/12, north of the temple, asso-ciated with temple of level T2c (end LB, ca. 1200–1160).Date and origin: Canaanite, late MB IIB–IIC (ca. 1650–1500), as suggested by thedesign representing a kneeling falcon-headed figure holding a uraeus (e.g. Keel1997: 314–315, no. 625).This impression was made by an ‘heirloom’.Bibliography: Kühne / Salje 1996: 157–158, no. 101,Abb. 33,Taf. 24.

13. Scarab KL72:300 Material and dimensions: Composite material (faience or unglazed paste), white.16 × 11 × 7 mm.Archaeological context: Area I, square J15, in the entrance hall of the level P4palace (LB I–IIA, ca. 1480–1350).Date and origin: Egyptian, New Kingdom (mid-18th Dynasty), as indicated by thedesign, consisting of the inscription h. s nb Jmn R> (W14-V30-M17-Y5-N35-N5-Z1)‘praise the lord Amun Ra’ accompanying a seated figure of the sun god wearing the two-feathers crown (swty) (e.g. Keel 1997: 264–265, no. 479). This scarab is con-temporaneous with its context.Selected bibliography: Kühne / Salje 1996: 138–139, no. 81,Abb. 24,Taf. 20.

14. Scarab KL78:511 Material and dimensions: Steatite (?). 10 × 6.5 × 5.5 mm.Archaeological context:Area I, square J17, room T of the ‘Treasury’ of the level P4dpalace (LB I–IIA, ca. 1480–1350).Date and origin: Egyptian, New Kingdom (mid-18th Dynasty), as indicated by itsinscription bearing the throne name of Thutmosis III Mn-

˘Hpr-R> (Y5-L1-N5) (e.g.

Jaeger 1982: nos. 221, 224, 337–345, 460). This scarab is contemporaneous with itscontext and most likely dates from his reign.Selected bibliography: Adler 1994: Taf. 15,1; Heinz 2009: 315, fig. 4a; Kühne / Salje1996: 132–133, no. 74,Abb. 22,Taf. 18; Miron 1990: 97–98, no. 421,Taf. 30.

Vanessa Boschloos, Interregional Contacts in the Biqa>a Valley from a Beetle’s Point of View204

15. Scarab KL78: 510 Material and dimensions: Cornelian. 21.5 × 15.5 × 10 mm.Archaeological context:Area I, square J17, room S of the ‘Treasury’, palace buildinglevel P4d (LB I–IIA, ca. 1480–1350) together with Cat. no. 16.Date and origin: Egyptian, New Kingdom (mid-18th Dynasty), as indicated by the X-shaped design, the material and the design parallels (cf. Boschloos 2012a). Thisscarab is contemporaneous with its context.Selected bibliography:Adler 1994: 85,Abb. 12; Boschloos 2012a: fig. 2, no. 3; Kühne /Salje 1996: 151, no. 96,Abb. 30,Taf. 22; Miron 1990: 98, no. 422, fig. 29, no. 2.

16. Scarab KL78:509 Material and dimensions: Cornelian. 17 × 12 × 8 mm.Archaeological context: Found with Cat. no. 15.Date and origin: Egyptian, New Kingdom (mid-18th Dynasty), based on the similar-ities in material and typological features between this scarab and Cat. no. 15; con-temporaneous with its context.Selected bibliography: Adler 1994: 85, Abb. 12; Kühne / Salje 1996: 150, no. 95,Abb. 30,Taf. 22; Miron 1990: 98, no. 423, fig. 29, no. 1.

17. Scarab KL77:123 Material and dimensions: Bronze. 15 × 12 × 7.5 mm.Archaeological context:Area I, square J17, found among the stones of wall 28 of the‘Treasury’ of the P4a palace (LB I–IIA, ca. 1480–1350).Date and origin: Probably Egyptian, New Kingdom (early to mid-18th Dynasty,as suggested by the context). On the base is a quadruped, marching to the right.Bronze is very rarely used for the production of scarabs, and most examples datefrom the New Kingdom (Keel 1995: § 355).7 This scarab is contemporaneous with itscontext.Selected bibliography:Adler 1994: 153, no. 809,Abb. 19,Taf. 15,3; Kühne / Salje 1996:136–137, no. 79,Abb. 24,Taf. 19.

18. Scarab KL70:16 Material and dimensions: Steatite. 17 × 12.5 × 6.5 mm.Archaeological context: Area I, square D14, not associated with any structure, to-gether with MB II and LB pottery shards.

Altorientalische Forschungen 40 (2013) 2

7 Keel (1995: §355) assigned this scarab to the so-called Post-Ramesside production of the early IronAge (ca. 1070–900), based on an identification of the animal as a lion, a very popular motif on suchseals (cf. Keel 1990: 337–367; Keel / Mazar 2009: 64*–65*; Münger 2005). However, corrosion does notallow for an identification of the animal; the motif of the striding lion is not exclusive to the afore-mentioned mass-production (e.g. Ben-Tor / Keel 2012: 92, figs. 6, 22–24; Keel 1997: 674–675, no. 33 andparallels cited there); the scarab does not seem to represent an intrusion from more recent contexts(Kühne / Salje 1996: 137); and the mass-produced scarabs are otherwise made exclusively of steatite orcomposite material (Keel 1990: 361–362).

205

Date and origin: Egyptian, New Kingdom (18th Dynasty), as indicated by the highlydecorated back (e.g. Tufnell 1958, vol. 2: pl. 32, no. 127) and the design consisting of a beetle with sun disk above the sign of life > n

˘h (S34) (e.g. Giveon 1985: 114–115,

no. 11), which is reminiscent of late MB designs. This scarab could be contem-poraneous with its context.Selected bibliography: Kühne / Salje 1996: 143–144, no. 86,Abb. 27,Taf. 21.

19. Scarab KL64:554 Material and dimensions: Steatite. 13 × 7 × 5 mm.Archaeological context:Area I, square G13, on the floor of room H of the temple oflevel T1 (transition LB–Iron Age, ca. 1160–1140).Date and origin: Egyptian, New Kingdom (mid-18th Dynasty, almost certainly reignof Thutmosis III), as indicated by the presence of the throne name of Thutmosis III(Mn-

˘Hpr-R> ) between the signs ntr (R8) and nfr (F35), meaning ‘the perfect god’

(e.g. Jaeger 1993: nos. 13, 72, 73; Keel 1997: 518–519, no. 1223).This scarab is an ‘heir-loom’ in its context.Selected bibliography: Kühne / Salje 1996: 131–132, no. 73, Abb. 22, Taf. 18; Metzger1993: 348, no. 1201,Taf. 65, no. 4.

20. Fragmentary scarab KL77:77 Material and dimensions: Composite material, unglazed yellowish paste. 14 × 10 mm.Archaeological context: Area I, square J17, under wall debris of the palace of levelP2(–P3), levels 9–11 (transition LB–Iron Age, ca. 1200–1140).Date and origin: Canaanite LB I–IIA, Beth Shean Level IX Group (ca. 1480–1350),as suggested by the typological features, the material and design parallels (e.g. Ben-Tor / Keel 2012: figs. 17, 27).This scarab is an ‘heirloom’ in its context.Selected bibliography: Kühne / Salje 1996: 149–150, no. 94,Abb. 29,Taf. 22.

21. Back of scarab KL70:621 Material and dimensions: Composite material, unglazed white paste. 15 × 12 mm.Archaeological context: Area I, square G14, court G of the temple of level T2bc(transition LB–Iron Age, ca. 1200–1160).Date and origin: Undetermined due to its fragmentary state. Probably New King-dom Egyptian import.Selected bibliography: Kühne / Salje 1996: 149, no. 93,Abb. 28,Taf. 22; Metzger 1993:299, no. 909,Taf. 64, no. 3.

22. Impression of a scarab on jar handle KL74:611 Material and dimensions: Clay. 13 × 10 mm.Archaeological context:Area I, square J16, room Q of the ‘Treasury’ of level P4d–cpalace (LB I–IIA, ca. 1480–1350).Date and origin: Egyptian, New Kingdom (18th Dynasty), as indicated by the designconsisting of the falcon head of the god Montu and the hieroglyph nfr (F35) ‘per-fect, good’ (e.g. Keel 1997: 188–189, no. 253; 242–243, no. 414; Keel 2010: 256–257,

Vanessa Boschloos, Interregional Contacts in the Biqa>a Valley from a Beetle’s Point of View206

no. 536). The impression was made by a scarab contemporary with the support onwhich it was impressed.Selected bibliography: Adler 1994: Taf. 15, no. 4; Kühne / Salje 1996: 155–156, no. 99,Abb. 32,Taf. 23; Miron 1990: 149, no. 705,Taf. 85, no. 7; Penner 2006:Abb. 106, no. 5.

23. Impression of a scarab on jar handle KL79:1 Material and dimensions: Clay. 14 × 12 mm.Archaeological context:Area I, square H15, found a few meters south of the temple,level associated with the level P4 palace (LB I–IIA, ca. 1480–1350).Date and origin: Probably Egyptian, New Kingdom (18th Dynasty), as suggested bythe design that seems to represent the sign of life > n

˘h (S34) (e.g. Teeter 2003: nos.

177–190).The impression seems to have been made by a scarab contemporary withthe support on which it was impressed.Selected bibliography: Kühne / Salje 1996: 155, no. 98,Abb. 32,Taf. 23.

24. Scarab KL70:87 Material and dimensions: Steatite. 21 × 15 × 10 mm.Archaeological context: Area I, square G13, under room L of the temple of levelT1a (transition LB–Iron Age, ca. 1150).Date and origin: Possibly Egyptian, Third Intermediate Period (22nd–25th Dynasty)intrusion, based on its typology (e.g. Keel 1997: 34–35, no. 35) and the compositionwith the throne name of Thutmosis III, Mn-

˘Hpr-KI-Rc in a shrine or palace (Jaeger

1982: § 1035–1041; Kühne / Salje 1996: 133–134, nos. 13–14).Selected bibliography: Kühne / Salje 1996: 133–134, no. 75, Abb. 22, Taf. 18; Metzger1993: 356, no. 1241,Taf. 65, no. 2.

25. Impression of a scarab on jar handle KL78:260 Material and dimensions: Clay. 13 × 10 mm.Archaeological context:Area I, square G16, under the red floor south of room M ofthe temple of level T1b (transition LB–Iron Age, ca. 1160–1140).Date and origin: Undetermined. Unclear impression of a design that resembles aquadruped beneath a sun disk (N5).The impression was probably made by an ‘heir-loom’, either from the MB or the earlier LB.Selected bibliography: Kühne / Salje 1996: 159–160, no. 104,Abb. 34,Taf. 25; Metzger1993: 329, no. 1090,Taf. 144, no. 9.

Commentary and Analysis

The Middle Bronze Age

The majority of Bronze Age remains from Kamid al-Loz date to the LB, when Kumidienjoyed its most prosperous period. For the MB, three phases have been indentified: build-ing periods 8 (MB IIA, levels 22–21) and 7–6 (MB IIB, levels 20–14) (Fig. 2). On thenorthern slope of the tell, 27 MB II burials were discovered, containing mainly infants and

Altorientalische Forschungen 40 (2013) 2 207

children (Genz / Sader 2007–2008: 264–265; Hachmann 1982: 101–121). Structures on thewestern slope have been interpreted as houses (Hachmann 1989: 47–50, 52), but the ex-cavations also revealed larger buildings: the oldest phases of the temple and the palacedate to the MB IIB, as do a metal workshop at the eastern side of the palace (Adler / Pen-ner 2001, vol. 1: 27; Heinz et al. 2001: 10; Metzger 1991:Taf. 17) and parts of a defensive wall(Kulemann-Ossen 2010: 152). These features indicate that Kamid al-Loz already function-ed as an important centre in the Biqa>a Valley at this time, inherent to its geographicallyfavourable position on the commercial routes between the Lebanese coast, northernPalestine and western Syria.

Egyptian imports were found primarily in younger, LB layers, but there is nonethelessone item from an early 2nd millennium context that can be linked to the Egyptian MiddleKingdom;8 the impression of a late Middle Kingdom scarab (Cat. no. 7) on a late MB II–early LB I handle represents, however, an ‘heirloom’ and thus does not reflect MB contactswith Egypt.

All other scarabs and scarab impressions in MB contexts (Cat. nos. 1, 4, 5, 8, 9) evince anon-Egyptian origin. Apart from Cat. no. 1, which is only slightly older than its archaeo-logical context, these items are contemporaneous with their late MB II contexts.9 Theybelong to the MB II Canaanite production (17th–16th centuries), imitating Middle Kingdomprototypes but incorporating purely Canaanite ideas and motifs (Ben-Tor 2007: 117–120,155). The Canaanite scarabs (Cat. nos. 1, 4, 5) were in all probability imported from thesouthern Levant,10 and this may also be the case for the recipients bearing scarab impres-sions (Cat. nos. 8–9). It is not unlikely that the Middle Kingdom scarab mentioned above(Cat. no. 7) arrived at Kumidi together with these Canaanite scarabs and seal impressions,and that it had already circulated in the Levant as an ‘heirloom’ when it was used to markthe jar stopper. Whether this and the other scarab impressions were made in Kumidi itselfor in another Canaanite centre in the southern or central Levant remains a matter ofspeculation.

Thus, the three scarabs and three scarab impressions from MB contexts at Kamid al-Lozreflect intraregional contacts within the Levant rather than interregional relations betweenthe Levant and Egypt.Their distribution pattern within the city (Fig. 7) shows a concentra-

Vanessa Boschloos, Interregional Contacts in the Biqa>a Valley from a Beetle’s Point of View

8 Although its Egyptian origin is not certain, a stone vessel bearing the inscription h. Ity-> R>-Wsr, ‘themajor Ra-Woser’ (Lilyquist 1994: 217; Miron 1990: 91, no. 398, Taf. 24, no. 3), was associated with theMB phase of the palace (Adler / Penner 2001, vol. 1: 27, 343). However, as it was found in an LB con-text (the ‘Treasury’, cf. infra), it may have reached Kamid al-Loz at a later date and thus cannot beused as archaeological evidence for relations with Middle Kingdom Egypt.

9 As demonstrated by Ben-Tor (2011: 30–32), production of Canaanite scarabs generally dated to thelate MB IIB–IIC actually continues into the early LB. It is therefore likely that the items from con-texts dated to the transitional MB II–LB I phase and to the early LB I are contemporaneous withtheir contexts.

10 The geographical distribution of early Canaanite scarabs (end of MB IIA–early MB IIB) in Palestine(Keel 2004: 92) and their almost complete absence in contemporary Egypt (Ben-Tor 2007: 186) arguefor a southern Levantine origin. The numbers that have surfaced in the northern Levant are muchsmaller than those in the south, supporting the hypothesis that the production was initiated in thesouthern Levant. On the other hand, there seems to have been a northern Levantine contribution to theproduction of Canaanite scarabs during the later part of the MB II (as shown in Boschloos 2011–2012).

208

Altorientalische Forschungen 40 (2013) 2 209

Fig. 7. Distribution of scarabs and scarab impressions in MB contexts (map by the author after: Kule-mann-Ossen 2010:Abb. 49 / © Lebanese Directorate General of Antiquities).

tion north and northwest of the temple, though admittedly, MB levels have not yet beenreached in major parts of the city.

A second group of items are the MB scarabs and scarab impressions that surfaced as‘heirlooms’ in LB contexts. They belong to the Canaanite production, mostly of the lateMB IIB–MB IIC, and will be discussed below.

The Late Bronze Age

During the LB, the town developed into a flourishing city, with a palace, temple, workshops,fortification walls and residential quarters. Two LB building phases were distinguished:building periods 5 (LB I–II, levels 13–11) and 4 (transition LB II–Iron Age I, levels 10–9)(Fig. 2). Its ancient name, Kumidi, is known from the Amarna Letters (EA 116, 129, 132,197, 198) and cuneiform tablets from the archives of Kumidi itself, as well as importedgoods found at the site, bear witness to the city’s economic growth. From the reign of Thutmosis III (ca. 1479–1425) onwards, Lebanon fell under Egyptian rule, and Kumidifunctioned as the main seat of Egyptian administration in the province of Upi (or Abi /Apu / Upe). The local ruler (Akkadian:

˘hazannu) was a vassal of the pharaoh until he

was replaced by an Egyptian official (Akkadian: rabu, rabis.u) during the reign of Amen-hotep IV /Akhenaten (Pruzsinszky / Heinz 2008: 80–81).

Control over the Biqa>a Valley was essential for Egypt, not only to secure the trade rou-tes and the road to Syria, but also to strengthen the Egyptian political and military pre-sence in the region. This allowed Egypt to create a buffer zone between it and the Mitanniand Hittite empires and to intervene rapidly in case of uprisings.11

During the Amarna Period, Egypt lost its northern provinces to the Hittites, but in theearly 19th Dynasty, Seti I (ca. 1294–1279) and Ramesses II (ca. 1279–1213) brought Leba-non – if only briefly – back under Egyptian influence and political control. Helck (1986:862) considers Kumidi to have remained the Egyptian administrative seat in Upi duringthe early 19th Dynasty and does not exclude that it may be identified as ‘the city of Me-renptah in the land of the Aramaeans’. However, although Seti I and Ramesses II set upstelae in the region (near Damascus, in Tyre, in Byblos and at the Nahr al-Kalb) (Lagarce2010: fig. 6), no Ramesside inscriptions have been found at Kamid al-Loz, suggesting thatKumidi no longer functioned as an important Egyptian centre. It was probably Damascusthat took over this role and that may be identified as the city of ‘Ramesses-loved-by-Amunthat is in Upi’ (Lagarce 2010: 63–65). Following the reign of Merenptah (ca. 1213–1203),Egypt gradually lost control over its northern provinces, and by the early 20th Dynasty theBiqa>a Valley was no longer under Egyptian influence (Adler / Penner 2001, vol. 1: 353).

This historical background, as well as Kumidi’s role in an extensive trade network in theNear East, are reflected in the quantitative change in and diversity of imports. WhereasSyrian and Anatolian objects are rather rare at Kamid al-Loz and Mesopotamian items areentirely absent, imports from Cyprus, Greece, Palestine and Egypt are well represented.

Vanessa Boschloos, Interregional Contacts in the Biqa>a Valley from a Beetle’s Point of View

11 For example, in EA 129 the vassal king of Byblos requests military support from the Egyptian officialin Kumidi, against the threat posed by Amurru, which had overthrown the Egyptian official residingin its capital, S. umur (Moran 1992).

210

The political situation at Kumidi, where the Egyptian empire not only controlled and influ-enced the local economy but also determined the nature of foreign relations, offers an ex-planation for these findings (Heinz 2009: 320). This may also be true with regard to thebuilding activities in the LB city, when the MB temple and palace were expanded; it hasbeen suggested that the temple could only have been enlarged with the permission (or onthe initiative) of the Egyptian overlord. This would have reinforced the claim to divinelegitimation of Egyptian rule and secured the support of the local priestly class, whichrepresented a secondary power base in the city, beside the ruler, who was already underEgyptian control (Heinz 2010: 90–91). Egyptian and Egyptian-style objects, reflectingEgyptian influence in the city, will be presented here per find context.

In its oldest and longest phase (Temple T3, ca. 1550–1200), the LB temple consisted ofthree large rooms with an annex in the southwest.The layout of these rooms remains prac-tically unchanged throughout the LB, but the western part is enlarged until the templereaches its largest extent, ca. 39 × 27 m, in its youngest phase (Temple T1, ca. 1150). Each of the three buildings of the respective LB phases was destroyed by fire (Metzger 1991:217–219,Taf. 18–21).

Aegyptiaca from the temple include a fragmentary Egyptian statue (forecourt M, levelT3), a bronze ring with cornelian cowroid (room A, level T3b–a), a fragmentary faiencescarab (Cat. no. 21) (court G, level T2c–b), a faience plate decorated with a tilapia nilo-tica fish (room F, level T1) and two scarabs bearing the name of Thutmosis III (Cat. no. 24)(room L, level T1), including one mounted on a ring (Cat. no. 19) (room H, level T1) (Metz-ger 1993: nos. 19, 49, 909, 1151, 1201, 1241). An impression on a handle (Cat. no. 25) (southof forecourt M, level T1b) (Metzger 1993: no. 1090) also seems to have been made by anEgyptian scarab. An egyptianising cylinder seal dated to the LB surfaced in a 12th-centurycontext (Kühne / Salje 1996: 38–39, no. 4). Unfortunately, the fragmentary scarab (Cat. no. 21) and the impression on the handle (Cat. no. 25) cannot be dated accurately and arelikely to represent ‘heirlooms’ in their contexts, which date to the transitional LB II–IronAge I period (early 12th century). Similarly, neither of the two scarabs bearing the thronename of Thutmosis III (Cat. nos. 19 and 24) are contemporaneous with their contexts: thefirst one probably dates from his reign and therefore represents an ‘heirloom’ that isalmost three centuries older than its context, whereas the second one is considered an IronAge intrusion based on the object’s typology. It thus seems that, of all the objectsenumerated above, only the cornelian cowroid can be dated to the same period as its con-text (contemporaneous with the mid-18th Dynasty), and this because a cowroid displayingthe same shape and proportions has been attributed to the reign of Thutmosis III (Jaeger1982: 139, no. 499), making a mid-18th Dynasty origin very likely.12

The situation is similar in sectors adjacent to the temple, where ‘heirlooms’ predominate.North of the temple lay courtyards, workshops and other buildings (Hachmann 1989:56–57). These LB contexts yielded a late MB II green jasper scarab (Cat. no. 3) and ahandle impressed with a late MB II scarab (Cat. no. 12). A handle bearing a double car-

Altorientalische Forschungen 40 (2013) 2

12 The proportions were miscalculated by Kühne and Salje (1996: 118): the dimensions of this cowroidare 14 × 8 × 5 mm, yielding proportions of 1.75 :1 (length/width), which are characteristic for the MB II–LB I, i.e. Second Intermediate Period–mid-18th Dynasty (Keel 1995: § 186).

211

touche of Seti I, Mn-MI> t-R> Sthy-Mr-N-Pth. (Kühne / Salje 1996: 160–161, no. 105), wasfound in a level contemporaneous with the mid-18th to 19th Dynasties (level 12, ca. 1480–1200) and may have been deposited during or shortly after his reign. Furthermore, twoegyptianising cylinder seals surfaced in contexts west of the temple. The first, depicting theCanaanite god Ba>al smiting a large cobra with his spear, and thus referring to the myth ofBa>al slaying the snake Apophis, was found in an MB II context (Kühne / Salje 1996: 41–41,no. 6). Based on similarities with LB rather than with MB parallels (cf. Cornelius 1994:212, 222, figs. 49a–52, nos. BM74–84), it appears to represent an intrusion from a youngerLB layer. The other cylinder seal depicts the god Seth, a volute tree and two figures oneither side of a standard. Reminiscent of Mitanni glyptic, it dates to the LB but is older thanits 12th-century context (Kühne / Salje 1996: 40–41, no. 5).13

It thus seems that the majority of aegyptiaca found in and near the main temple of thecity, except for the cornelian cowroid and the handle bearing the cartouche of Seti I, maybe interpreted as ‘heirlooms’.

The LB palace is located at the centre of the tell and is oriented to the north, towards the temple. It developed throughout five successive building levels (Fig. 2), P5 (contem-poraneous with Temple T3d–c, ca. 1550–1480) to P1 (contemporaneous with Temple T1,ca. 1550), of which levels P4c and P4a were destroyed by fire. After a number of fires inlevels P2/1, the palace was abandoned, and only parts of it were reused in the Iron Age(Adler / Penner 2001, vol. 1: 349–350). No palace archives have yet been discovered, andthey probably lie under the modern cemetery that covers the south-eastern part of thebuilding. The entire complex measures more than 3500 m2 in level P4, but its surface re-cedes from level P3 onwards. The palace consists of rooms around a central court (Z) andincludes, in level P4, a Royal Tomb (referred to also as ‘Treasury’) and a Royal Workshopthat continues the metallurgic activities initiated in the MB (cf. supra). Staircases indicatethe presence of at least one upper floor (Adler / Penner 2001, vol. 1: 348).

Imported goods from the palace mainly represent Mycenaean and Cypriot pottery (e.g.Adler / Penner 2001, vol. 2: Taf. 67, 76, 84, no. 8, 93, 102–106). Surprisingly, only two scarabshave been found in the palace itself (Cat. nos. 13 and 20).The first surfaced in the entrancehall of the palace, and as it represents a mid-18th-Dynasty import it is contemporaneouswith its context (level P4). The second is a southern Levantine import from Beth Shean,contemporaneous with the mid-18th-Dynasty and thus an ‘heirloom’ in its context, which isdated to levels 11–9 (ca. 1180–1140), i.e. contemporaneous with the early 20th Dynasty.They by no means represent prestigious items, and except for the finds in the Royal Tomb,Egyptian and egyptianising items in the palace are scarce.

Kamid al-Loz is one of the few sites in the Biqa>a Valley where LB burials are attested.Although the LB necropolis was probably located extra muros (Hachmann 1986: 31–32),excavations east of the palace revealed a building that served as a funerary structure, calledthe ‘Treasury’ (Schatzhaus) after the many rich objects it contained. The connection to the

Vanessa Boschloos, Interregional Contacts in the Biqa>a Valley from a Beetle’s Point of View

13 Representations of the Egyptian god Seth are rare on Levantine cylinder seals, but mention should bemade of two cylinder seals of Addumu and his son Annipi ‘of Sidon’, depicting Seth, Reshef andHorus (Caubet 2007: 249–250). They surfaced in the antiquities market of Sidon. I thank Eric Gubelfor pointing out this connection between Sidon and Kamid al-Loz.

212

palace and the nature of the grave goods indicate that it was used for the interment ofmembers of the ruling family. It consists of four rooms (Q, R/U, S and T), and similar con-structions were unearthed in the palaces of Megiddo and Alalakh. Stratigraphically, theRoyal Tomb belongs to the palace’s building level P4 (ca. 1480–1350), but its oldest phasemay date back to level P5 (Adler 1994: 126–143). The burial gifts – most of which werefound in rooms S and T – include ivory artefacts (gaming boards, duck-shaped pyxides,figurines, etc.), bronze vessels and weapons, gold jewellery, vessels in bronze, stone, faienceand glass, a late Minoan Ib jug and Cypriot Base Ring I–II and White Slip II wares (Miron1990). Based on parallels from Egypt and the Levant, the small finds have been dated tothe 15th–early 14th centuries or to the early to mid-18th-Dynasty (ca. 1550–1390), i.e. prior to the reign of Amenhotep III (Lilyquist 1994: 207–220). A study of the local pottery as-semblage revealed that the structure had a funerary function during its older phases(P4d–c), after which it became more profane (phases P4b–a) (Adler 1994: 138–139; Penner2006: 365–374, 402–403). Finally, a stone bowl, probably dating back to the Old Kingdombut later inscribed with the name Ra-Woser, should be mentioned among the aegyptiacafrom the Schatzhaus. It has been suggested that Ra-Woser would have been one of theindividuals who were buried here (Adler 1994: 143; Lilyquist 1994: 217), but this remainshighly hypothetical given the archaeological context and the uncertain origin of the vessel(cf. footnote 8). The scarabs from the ‘Treasury’ all represent Egyptian imports contem-poraneous with their mid-18th-Dynasty contexts (Cat. nos. 14–17). They are made of pre-cious materials such as bronze and cornelian, some bearing a royal name. Two LB handleswith scarab impressions were also found in the Royal Tomb. The first bears the impressionof a contemporary 18th-Dynasty scarab, but it cannot be determined whether it was im-pressed locally, in another Levantine centre or in Egypt. The second handle (Cat. no. 10)bears an MB design, so the scarab would have been an ‘heirloom’ when it was used to make the impression, i.e. around the mid-18th-Dynasty. Except for the bronze scarab (Cat. no. 17), the scarabs and the scarab impressions from the ‘Treasury’ were found inlayers associated with the oldest phase of the structure (levels P4d–c), when its primaryfunction was funerary. Given the fact that the excavators found the bronze scarab in a latercontext (‘tertiäre Lage’) of level P4a, it is possible that it was also originally depositedduring the older phase.

Some scarabs and impressions were discovered outside the temple and the palace. An18th-Dynasty scarab that surfaced in an LB context 30 m north of the temple (Cat. no. 18)may be another contemporary LB find. It was located at some distance from the templeand does not seem to be associated with any structure. In the sector between the palace andthe temple, LB contexts yielded an MB scarab on a bronze ring (Cat. no. 2) as well as twohandles (Cat. nos. 11 and 23). The first handle bears the impression of a MB ‘heirloom’,while the other seems to represent an LB design. Unfortunately, the impression is veryshallow. All of these finds were found in contexts not directly related to the monumentalbuildings, but given the short distance between the temple and the palace (i.e. less than 20 m), it is not surprising that these objects surfaced in the proximity of the other Egyptianand egyptianising seals. While it must be pointed out again that a large part of the site re-mains to be excavated, the distribution of the aegyptiaca allows drawing some preliminaryconclusions.

Altorientalische Forschungen 40 (2013) 2 213

The reduced dimensions of the palace from level P3 onwards and the desacralization ofthe Royal Tomb suggest that Kumidi was at the peak of its development in the 15th andearly 14th centuries (palace building level P4 / temple building levels T3b–a), when it wasvassal to Egypt.The distribution pattern of scarabs and impressions in LB contexts (Fig. 8)offers some additional insights into social and economic dynamics within the city.14

Contemporaneous scarabs and impressions were concentrated in the palace area, parti-cularly inside the Royal Tomb. This means that their presence on the site was strongly tiedto the ruling elite and the political heart of the city. Heinz interprets the large concentra-tion of precious objects in the ‘Treasury’ as personal property of the members of the rulingelite, either the local royal family or the Egyptian officials that exercised political controlover Kumidi. These imports may have arrived at the city through the diplomatic exchangeof gifts and thus mainly served to reward and encourage loyalty, but at the same time tostrengthen the social status of the recipient. The imports found in the palace itself and onthe eastern slope, mostly Mycenaean and Cypriot pottery, are of a different nature: theyserved as transport containers or were imported as consumer goods and arrived in the city by means of trade (Heinz 2009: 318). In any case, the diversity of imported goods in the palace area demonstrates the important role the palace played in the city’s externalrelations.

LB scarabs that already represent ‘heirlooms’ in their LB contexts can be found both inthe palace and in the temple. The temple, on the other hand, is the sector where most LBhandles impressed with MB scarabs or MB ‘heirlooms’ have surfaced. The finds from the temple represent a mixture of consumer goods and objects that either functioned incultic activities or were offered to the gods (Heinz 2009: 318). The fact that the aegyptiacain the temple area represent almost exclusively ‘heirlooms’ suggests that the acquisition ofimports in the temple focussed on the symbolic and material value of the object (‘exotic’nature, use of precious materials) and not its Egyptian content and meaning (inscriptions,original function), in which case one would expect religious iconography and inscriptionsdedicated to deities. Instead of being deposited at the time of their manufacture, mostEgyptian and Egyptian-style items discovered in the temple area had remained in use as valuable objects and functioned as precious gifts to the gods (e.g. the scarab of Thut-mosis III, Cat. no. 19). The presence of consumer goods in the temple (including the im-pressed jar handle with the name of Seti I and Cat. no. 25) does not exclude that some ofthese imports accompanied goods destined for consumption. The situation in the templetherefore contrasts with that in the palace area, where Egyptian imports surfaced in largernumbers, are of a different nature and are mostly contemporary.

Vanessa Boschloos, Interregional Contacts in the Biqa>a Valley from a Beetle’s Point of View

14 Not indicated on the distribution map are Cat. nos. 18, 21 and 24, due to uncertainties in the dating ofthe objects or their contexts, as well as Cat. no. 6, a Bronze Age scarab that surfaced in a context datedto Late Antiquity.

214

Altorientalische Forschungen 40 (2013) 2 215

Fig. 8. Distribution of scarabs and scarab impressions in LB contexts (map by the author after: Kule-mann-Ossen 2010:Abb. 50 / © Lebanese Directorate General of Antiquities).

Final Remarks and Conclusion

Kumidi was part of a network of land routes connecting Egypt (via Palestine) with Anatolia and northern Mesopotamia (via Syria). This position not only created idealcircumstances for the acquisition of a diversity of foreign goods, but also fuelled the localelite’s desire to obtain luxury items through these contacts, in order to confirm and re-inforce their social status and political power.When Kumidi’s advantageous location prov-ed important for the expanding Egyptian empire and thus became an Egyptian administra-tion centre in the Biqa>a Valley, the influx of aegyptiaca increased accordingly. The routesby which these imports reached the city most likely came from the south (from northernPalestine) and the west (from Sidon, possibly even Beirut) (cf. Fig. 1). It remains unclearwhether they arrived as diplomatic gifts, as merchandise or as personal property of Levan-tine merchants or Egyptians who passed through the region or settled in Kumidi, and indeed, it may well have been different for each individual object and cannot always be reconstructed. Their distribution throughout the city, however, demonstrates how theywere received.

Imports – whether Egyptian, Cypriot or Mycenaean – surfaced in and near the temple,the palace (especially in the Royal Tomb or ‘Treasury’) and the residential area on theeastern slope. This pattern reflects a variety of user groups and functions: political, reli-gious, administrative, funerary and domestic.The fact that imports were distributed beyondthe temple and palace areas may indicate that the acquisition of foreign goods was not re-stricted to the elite (Heinz 2008: 114–115). This is also discernable in the distribution pat-tern of seal impressions on handles or on jar stoppers, items that reflect the city’s economyand trading activities. They were found all over the city but mostly outside the temple andthe palace (Kühne / Salje 1996: 162).15 This is not surprising, were it not for the fact that theimpressions were made almost exclusively by scarab-shaped seals, not by cylinder seals orlocal stamp seals. The practice of stamping jar handles remained limited to the southernLevant (Ben-Tor 2011: 26; Ben-Tor 2007: 45, no. 158, 186–187, 189), and their relativelylarge number at Kamid al-Loz16 is yet another confirmation of Heinz’s (2009: 320) con-clusion that the city’s commercial contacts were mainly with the South and the West.

The distribution of aegyptiaca at Bronze Age Kamid al-Loz, on the other hand, seems tohave been limited to the centre of the city (palace and temple areas), suggesting that thistype of foreign object was not available to the general populace, although, again, futureexcavations on the eastern slope may alter this situation. The strong connection betweenthe palace and the temple is also noticeable in similarities between the finds from theRoyal Tomb and those from room F of the temple (Metzger 1993: 98). An archaeological(as opposed to a purely iconographical or typological) approach and an assessment of thecirculation of scarabs contemporary with their findspots and impressions underline the im-

Vanessa Boschloos, Interregional Contacts in the Biqa>a Valley from a Beetle’s Point of View

15 Except for the stamped jar handles Cat. nos. 10, 22 and 25 that were found inside the temple and in theRoyal Tomb, bearing witness to the presence of consumer goods in these settings.

16 Sealings and impressions made by scarab-shaped seals are rather uncommon in the central andnorthern Levant and mainly the result of trade relations with the south. The largest quantities sur-faced at Kamid al-Loz (Boschloos 2011–2012).

216

portance of the palace in the acquisition and distribution of aegyptiaca. Egyptian andegyptianising seal-amulets were found mainly in non-religious settings, either as part of thepersonal property of the upper social classes or in administrative/economic contexts. ‘Heir-looms’, on the contrary, surfaced mainly in and near the temple and point to the value ofthese ‘exotic’ objects as gifts to the gods. This pattern may point to a ‘hierarchy of power’(political vs. sacerdotal), in which Egyptian imports were firstly distributed among theruling elite (discernable in the distribution of contemporary scarabs) and secondarily tothe temple (as demonstrated by the ‘heirlooms’, but leaving open whether these wereoffered to the gods by the first group or the temple personnel).This difference between thepalace and the temple is also visible in the distribution of cylinder seals with glypticevidence; whereas both scarabs and cylinder seals surfaced in the temple, only a fewcylinder seals were found in the palace (Kühne / Salje 1996: 163). This corresponds to thetwo institutions’ divergent social backgrounds, in which the political elite seem to havepreferred the rare and more prestigious Egyptian and egyptianising seals over the easilyprocurable Levantine and Mitanni cylinder seals.

The Egyptian presence in Kumidi during the mid-15th to 14th centuries was certainly thecrucial factor for the increased influx of Egyptian and egyptianising objects, fuelling thedemand of the local elite for ‘exotic’ status symbols and integrating the city into an inter-national trade network. However, the circulation of foreign objects was not unique to theLB. The advantageous location on a crossroads of trade routes and the relations thatKumidi had already established with neighbouring regions during the MB, particularlywith the southern Levant, had introduced the inhabitants to Egyptian-style items (such asMiddle Kingdom and Canaanite scarabs) long before Egypt gained political control overthe region.

Bibliography

Adler, W. (1994): Kamid al-Loz 11. Das ‘Schatzhaus’ im Palastbereich. Die Befunde des Königsgrabes(SaarBeitr 47), Bonn.

Adler, W. / S. Penner (2001): Kamid al-Loz 18. Die spätbronzezeitlichen Palastanlagen (3 vols.) (Saar-Beitr 62), Bonn.

Ben-Tor, D. (2007): Scarabs, Chronology and Interconnections. Egypt and Palestine in the Second Inter-mediate Period (OBO SA 27), Fribourg – Göttingen.

Ben-Tor, D. (2011): Egyptian-Canaanite Relations in the Middle and Late Bronze Ages as Reflected byScarabs. In: S. Bar et al., Egypt, Canaan and Israel: History, Imperialism, Ideology and Literature. Pro-ceedings of a Conference at the University of Haifa, 3–7 May 2009, Leiden – Boston, 23–43.

Ben-Tor, D. / O. Keel (2012): The Beth-Shean Level IX-Group: A Local Scarab Workshop of the LateBronze Age I. In: M. Gruber et al., All the Wisdom of the East. Studies in Near Eastern Archaeologyand History in Honor of Eliezer D. Oren (OBO 255), Fribourg – Göttingen, 87–104.

Boschloos, V. (2011–2012): Study in the Relations Between Egypt and the Near East: The Geo-chrono-logical Distribution of Egyptian Scarab-shaped Seals in the Northern Levant (Syria and Lebanon)from the Late 3rd Millennium to the Late Iron Age, Unpublished PhD Dissertation (in Dutch), VrijeUniversiteit Brussel, Brussels.

Boschloos,V. (2012a): Late Bronze Age Cornelian and Red Jasper Scarabs with Cross Designs. Egyptian,Levantine or Minoan? Journal of Ancient Egyptian Interconnections 4, 5–16.

Altorientalische Forschungen 40 (2013) 2 217

Boschloos, V. (2012b): Egyptian and Egyptianising Scarab-shaped Seals in Syria and Lebanon, BiOr 69,175–181.

Caubet,A. (2007): Faïences et matières vitreuses dans l’Orient Ancien. Dans les collections du Musée duLouvre, Paris.

Cornelius, I. (1994): The Iconography of the Canaanite Gods Reshef and Bacal. Late Bronze and IronAge I Periods (c 1500–1000 BCE) (OBO 140), Fribourg – Göttingen.

Gardiner,A.H. (1957): Egyptian Grammar. Being an Introduction to the Study of Hieroglyphs, Oxford.Genz, H. / H. Sader (2007–2008): Bronze Age Funerary Practices in Lebanon. In: H. Charaf, Inside the

Levantine Maze. Archaeological and Historical Studies Presented to Jean-Paul Thalmann on the Oc-casion of his Sixtieth Birthday (Archaeology and History in Lebanon 26–27), Beirut, 258–283.

Giveon, R. (1985): Egyptian Scarabs from Western Asia from the Collections of the British Museum(OBO SA 3), Fribourg – Göttingen.

Gratien, B. (2001): Scellements et contrescellements au Moyen Empire en Nubie. L’apport de Mirgissa,CahPEg 22, 47–69.

Hachmann, R. (1982): Bericht über die Ergebnisse der Ausgrabungen in Kamid al-Loz in den Jahren1971 bis 1974 (SaarBeitr 32), Bonn.

Hachmann, R. (1986): Bericht über die Ergebnisse der Ausgrabungen in Kamid al-Loz in den Jahren1977 bis 1981 (SaarBeitr 36), Bonn.

Hachmann, R. (1989): Kamid al-Loz, 1963–1981, Berytus 37, 5–187.Heinz, M. (2008): Kamed el-Loz: The Levant, Inner Syria and Mesopotamia. In: C. Doumet, Networking

Patterns of the Bronze and Iron Age Levant.The Lebanon and its Mediterranean Connections, Beirut,106–120.

Heinz, M. (2009): Imports – Consumer Goods, Gifts or Private Property? The Story behind the MaterialEvidence for External Relations in Late Bronze Age Kumidi (Kamid el-Loz). In: F. Husseini / A.-M.Maila Afeiche, Interconnections in the Eastern Mediterranean. Lebanon in the Bronze and Iron Ages.Proceedings of the International Symposium, Beirut 2008 (Bulletin d’Archéologie et d’ArchitectureLibanaises Hors-Série VI), Beirut, 311–322.

Heinz, M. (2010): Kamid el-Loz: Lokaler Ressourcenreichtum und die internationale Politik vor 3000Jahren. In: M. Heinz / W.Vollmer, Libanon.Treffpunkt der Kulturen. Eine archäologische Perspektive,Münster, 87–92.

Heinz, M. et al. (2001): Kamid el-Loz in the Beqa’a Plain/Lebanon. Continuity and Change in the Settle-ment of a Region, Bulletin d’Archéologie et d’Architecture Libanaises 5, 5–92.

Helck,W. (1986): Upe. In:W. Helck / E. Otto, Lexikon der Ägyptologie. Band VI,Wiesbaden, 861–862.Jaeger, B. (1982): Essai de classification et datation des scarabées Menkhéperrê (OBO SA 2), Fribourg –

Göttingen.Jaeger, B. (1993): Les scarabées à noms royaux du Museo Civico Archeologico de Bologna, Bologna.Keel, O. (1989): Die Jaspis-Skarabäen-Gruppe. Eine vorderasiatische Skarabäen-Werkstatt des 17. Jahr-

hunderts v. Chr. In: O. Keel et al., Studien zu den Stempelsiegeln aus Palästina/Israel II (OBO 88),Fribourg – Göttingen, 213–242.

Keel, O. (1990): Früheisenzeitliche Glyptik in Palästina/Israel. In: O. Keel et al., Studien zu den Stempel-siegeln aus Palästina/Israel III (OBO 100), Fribourg – Göttingen, 331–421.

Keel, O. (1994): Stempelsiegel – Das Problem palästinischer Werkstätten. In: O. Keel, Studien zu denStempelsiegeln aus Palästina/Israel IV (OBO 135), Fribourg – Göttingen, 203–252.

Keel, O. (1995): Corpus der Stempelsiegel-Amulette aus Palästina-Israel.Von den Anfängen bis zur Per-serzeit. Einleitung (OBO SA 10), Fribourg – Göttingen.

Keel, O. (1997): Corpus der Stempelsiegel-Amulette aus Palästina/Israel.Von den Anfängen bis zur Per-serzeit. Katalog Band 1 (OBO SA 13), Fribourg – Göttingen.

Keel, O. (2004): Some of the Earliest Groups of Locally Produced Scarabs from Palestine. In: M. Bietak /E. Czerny, Scarabs of the Second Millennium BC from Egypt, Nubia, Crete and the Levant: Chronolo-gical and Historical Implications. Papers of a Symposium,Vienna, 10th–13th of January 2002 (Contribu-tions to the Chronology of the Eastern Mediterranean 8. Österreichische Akademie der Wissenschaf-ten/Denkschriften der Gesamtakademie 35),Vienna, 73–102.

Vanessa Boschloos, Interregional Contacts in the Biqa>a Valley from a Beetle’s Point of View218

Keel, O. (2010): Corpus der Stempelsiegel-Amulette aus Palästina/Israel. Von den Anfängen bis zurPerserzeit. Katalog Band III (OBO SA 31), Fribourg – Göttingen.

Keel, O. / A. Mazar (2009): Iron Age Seals and Seal Impressions from Tel Rehov, Eretz-Israel 29, 57*–69*(Hebrew).

Kühne, H. / B. Salje (1996): Kamid al-Loz 15. Die Glyptik (SaarBeitr 56), Bonn.Kulemann-Ossen, S. (2010): Kamid al-Loz / Kumidi. In: M. Heinz / W. Vollmer, Libanon. Treffpunkt der

Kulturen. Eine archäologische Perspektive, Münster, 149–160.Lagarce, B. (2010): Une stèle ramesside à Meydaa et la présence égyptienne en Upé, Syria 87, 53–68.Lehmann, G. (2002): Bibliographie der archäologischen Fundstellen und Surveys in Syrien und Libanon

(OrA 9), Rahden/Westf.Lilyquist, C. (1994): Objects Attributable to Kamid al-Loz and Comments on the Date of Some Objects

in the ‘Schatzhaus’. In:W.Adler, Kamid al-Loz 11. Das ‘Schatzhaus’ im Palastbereich. Die Befunde desKönigsgrabes (SaarBeitr 47), Bonn, 207–220.

Metzger, M. (1991): Kamid al-Loz 7. Die spätbronzezeitlichen Tempelanlagen. Stratigraphie,Architekturund Installationen (SaarBeitr 35), Bonn.

Metzger, M. (1993): Kamid al-Loz 8. Die spätbronzezeitlichen Tempelanlagen. Die Kleinfunde (Saar-Beitr 40), Bonn.

Miron, R. (1990): Kamid al-Loz 10. Das ‘Schatzhaus’ im Palastbereich. Die Funde (SaarBeitr 46), Bonn.Moran,W.L. (1992):The Amarna Letters, Baltimore.Münger, S. (2005): Stamp-Seal Amulets and Early Iron Age Chronology, an Update. In: T.E. Levy /

T. Higham, The Bible and Radiocarbon Dating. Archaeology, Text and Science, London – Oakville,381–404.

Penner, S. (2006): Kamid el-Loz 19. Die Keramik der Spätbronzezeit: Tempelanlagen T3 bis T1, Palast-anlagen P5 bis P1/2, Königsgrab,‘Schatzhaus’ und ‘Königliche Werkstatt’ (SaarBeitr 63), Bonn.

Pruzsinszky, R. / M. Heinz (2008):The Texts from Kamid al-Loz and Their Chronological Implications. In:M. Bietak / E. Czerny,The Bronze Age in the Lebanon. Studies on the Archaeology and Chronology ofLebanon, Syria and Egypt,Vienna, 79–86.

Schroer, S. (1989): Die Göttin auf den Stempelsiegeln aus Palästina/Israel. In: O. Keel et al., Studien zuden Stempelsiegeln aus Palästina/Israel II (OBO 88), Fribourg – Göttingen, 89–212.

Teeter, E. (2003): Scarabs, Scaraboids, Seals and Seal Impressions from Medinet Habu (OIP 118), Chi-cago.

Tufnell, O. (1958): Lachish IV (Tell ed-Duweir).The Bronze Age (2 vols.), London.Ward,W.A. (1978): Studies on Scarab Seals.Volume One. Pre-12th Dynasty Scarab Amulets,Warminster.

Vanessa BoschloosInteruniversity Attraction Poles Programme (IAP 7/14):Greater Mesopotamia: Reconstruction of its Environment and HistoryRoyal Museums of Art and HistoryJubelpark 10BE - 1000 [email protected]

Altorientalische Forschungen 40 (2013) 2 219

Abstract

The motif of the sphinx originated in Egypt and became widely distributed throughout the ancient NearEast and the Aegean. In dealing with its history and changing appearances we can reconstruct mutual inter-cultural contacts.This paper explores two classical variants of the sphinx and the context of their representa-tion: the calm sphinx resting on its legs and the violent one that tramples on human beings or dominatesother creatures.The Egyptian prototypes are discussed in due detail to clarify some interesting features thatwere imitated or modified by Levantine artisans. Moreover, a fragmentary representation on a wall paintingfrom Tell Sakka – hitherto interpreted as an anthropomorphic image – should rather be reconstructed assphinx.The study assesses possible media of contact and points out further lines of inquiry.

Keywords: Egypt, Levant, iconography, sphinx, cultural contacts

1. Einleitung

Sphingen sind ein facettenreicher Untersuchungsgegenstand, dem man sich auf unter-schiedliche Weise nähern kann.1 In diesem Beitrag soll es um Formen und Möglichkeitender Rezeption des Sphingenmotivs in der Levante gehen. Ich beginne jedoch nicht mitentsprechenden Beispielen aus dieser Region, für die ich die möglichen Vorbilder und Ein-flüsse zu bestimmen suche, sondern ich nehme den entgegengesetzten Weg. Mein Aus-gangspunkt sind zwei klassische Darstellungsformen des ägyptischen Sphinx, und anhandder verfügbaren Quellenbasis werde ich aufzeigen, welche Rolle sie in der Levante spiel-ten. Diese Vorgehensweise ist in zweifacher Hinsicht von Vorteil. Zum einen ermöglicht siees, die Vorbilder zunächst in der nötigen Ausführlichkeit vorzustellen, denn es ist immerwieder zu beobachten, dass bestimmte Merkmale ägyptischer Sphingen übersehen oder

1 Dieser Beitrag entstand im Rahmen eines von der Fritz Thyssen Stiftung geförderten Forschungspro-jektes, das die Rezeption levantinischer Vorbilder im ägyptischen Kunsthandwerk des Neuen Reichesuntersucht und in diesem Zusammenhang auch die Problematik des sog. Internationalen Stiles(Fischer 2007b) thematisiert. Die verwendeten Abkürzungen folgen den Richtlinien des DeutschenArchäologischen Instituts, URL: http://www.dainst.org/medien/de/richtlinien_abkuerzungen.html, so-wie, ergänzend dazu, dem Reallexikon der Assyriologie und dem Lexikon der Ägyptologie.

Altorientalische Forschungen 40 (2013) 2, 220–281

DOI 10.1524/aof.2013.0013

Erika Fischer

Sphingen in Ägypten und in der Levante:Variationen eines vielseitigen Motivs

missverstanden werden. Zum anderen lassen sich so Aspekte der Rezeption aus einemanderen Blickwinkel betrachten.

Dem Begriff Sphinx eignet inzwischen eine gewisse Unschärfe, da er in seiner Bedeu-tung mehr und mehr erweitert wurde. Auch die Bildung neuer, aber unnötiger Kompositaist zu bemerken.2 Ich folge der traditionellen Vorgehensweise, die klar zwischen Sphinxund Greifen unterscheidet (Barta 1973–74: 336; Zivie 1984: Sp. 1139). Beide sind Misch-wesen, die sich aus dem Körper einer Raubkatze (gewöhnlich eines Löwen) und dem Kopfeines anderen, artfremden Wesens zusammensetzen und darüber hinaus mit Flügeln ver-sehen sein können. Sphingen zeichnen sich durch den Kopf eines Menschen aus, Greifendurch den eines Raubvogels, sei es nun ein Falke, Geier oder Adler. Die Falken- oderHieracosphingen, die in der ägyptologischen Literatur so oft begegnen, erfasse ich demzu-folge unter den Greifen. Ist die Sphinx weiblich oder dem Geschlecht nach nicht sicher zubestimmen, folge ich dem deutschen Sprachgebrauch, der generell den weiblichen Artikelbenutzt. Nur in den Fällen, in denen sich das Mischwesen als eindeutig männlich erweist,soll die männliche Form des Artikels Verwendung finden. Das ist bei der Mehrzahl derägyptischen Sphingen der Fall.

Bei den meisten ägyptischen Sphingendarstellungen handelt es sich um eine Manifesta-tion des ägyptischen Königs, dem bestimmte übermenschliche Fähigkeiten und göttlicheAspekte zu eigen waren, die durch das Mischwesen zum Ausdruck gebracht wurden. Dasgilt auch für die beiden hier behandelten klassischen Typen des lagernden und des nieder-tretenden Sphinx. In der Levante scheinen Sphingen vor allem als schützende Wesen undals Begleiter verschiedener Gottheiten verstanden worden zu sein. Diese Funktionen kön-nen wir jedoch nur aus den Darstellungen selbst erschließen, sie bleiben daher entspre-chend vage. Im Mittelpunkt dieses Beitrags stehen ikonographische Fragen, um zunächsteinmal Vorbilder und Nachahmungen, Adaptationen und Neuschöpfungen bestimmen zukönnen. Aussagen zum Bedeutungsgehalt werden daher nur sehr zurückhaltend getroffenund bleiben weitergehenden Studien vorbehalten.

Die Sphinx gehört zu den überregional verbreiteten Motiven, anhand deren sich wech-selseitige Beeinflussungen im Rahmen interkultureller Kontakte besonders gut studierenlassen (Leibovitch 1942–43; 1945–46; Hassan 1953; Helck 1955; Chodzas 1956; 1979; Des-senne 1957; Canby 1975; Demisch 1977; Poursat 1977a: 59–64, 222–223, 239; Hölbl 1979:335–346; Eder 1995: 135–144; Teissier 1996: 144–149; Ciafaloni 1999; Caubet 2000; Petit2011; Winkler-Horacek 2011). Die Kombination von Raubkatzenleib und menschlich ge-bildetem Kopf ermöglichte die Darstellung verschiedener Antiquaria, was erheblich zurVariabilität der Sphingenbilder beitrug. Die oft vorhandenen Flügel boten weiteren Ge-staltungsspielraum. Wir können Vorbilder und Adaptationen recht gut identifizieren, wirhaben Einblicke in die kulturhistorischen Rahmenbedingungen, wir können Kontakt-mechanismen aufzeigen. Doch die sehr ausschnitthafte und unausgewogene Überliefe-rungslage erlaubt noch keine hinreichend genaue Rekonstruktion der komplexen Motiv-geschichte. Selbst über die Art der Kontaktmedien können wir oft nur Vermutungenanstellen. Diese problematische Situation wird sich auch in meinem Beitrag deutlich nie-derschlagen, denn er kann bisweilen nur Puzzlestücke bieten.

Altorientalische Forschungen 40 (2013) 2

2 Zum Beispiel: „Löwensphinx“ (Hollender 1998: 85), „sphinx-griffon“ (Karlshausen 2009: 184).

221

Im Laufe meiner Ausführungen werde ich auf zahlreiche Sphingendarstellungen verwei-sen. Um dem Leser weitere Informationen zur Hand zu geben, ohne den Anmerkungs-apparat zu überfrachten, sind die meisten Belege am Ende des Beitrags in Katalogform zu-sammengestellt und dabei in mehrere Listen gegliedert. Die im Text verwendetenKatalognummern aus Großbuchstabe und Zahl beziehen sich somit auf die jeweilige, nachRegion, Typus und Gattung definierte Liste und die Objektnummer (A1 bis J3+++). Ob-jekte, deren Nummer im Katalog durch Fettdruck hervorgehoben ist, sind in diesem Bei-trag abgebildet.

2. Sphingen in lagernder Haltung

2.1. Ägypten

Das Motiv des Sphinx lässt sich bis in das Alte Reich zurückverfolgen. Die Quellenlage fürdiese Epoche ist äußerst lückenhaft, und doch machen die wenigen Zeugnisse deutlich,dass bereits im 3. Jt. v. Chr. die grundlegenden Formen geschaffen worden waren, die bis indie Spätzeit oder darüber hinaus tradiert werden sollten. Selbst die monumentalste Fas-sung, die je verwirklicht wurde und die oft als Inbegriff der Sphinx schlechthin gilt, ist einDenkmal aus jener Zeit: der Große Sphinx von Giza (A1), der während der 4. Dynastieentstand. Gegenwärtig stellt er die älteste erhaltene männliche Sphingenplastik Ägyptensdar – ganz gleich, ob seine Fertigung nun unter Chefren (Lehner 1991) oder bereits unterdessen Vater Cheops (Stadelmann 2006) erfolgte.3 Wir können die Herausbildung desMotivs bislang nicht nachzeichnen, sondern stehen vor einem Paradoxon: Der Sphinx er-scheint nicht nur unvermittelt in der Form, die für Jahrtausende gültig sein wird, er tut diesauch noch in einer Größe, die das menschliche Vorstellungsvermögen sprengt.

Klassischer Typus. Als lagernder Sphinx mit Königskopftuch repräsentiert der Sphinx vonGiza (A1) die Darstellungsform, die als klassischer Typus ägyptischer Sphingenbilder gilt.Bis in griechisch-römische Zeit ist dieser Typus im Rund- wie Flachbild sehr gut dokumen-tiert (Abb. 1–2); auch Hatschepsut bediente sich seiner, um ihren Herrschaftsanspruch zuverdeutlichen (A9). Die Spannweite der zahlreichen Belege aus mehr als 2500 Jahrenägyptischer Geschichte reicht von miniaturhaften Ausführungen (A27–A30) über Statuet-ten und lebensgroße Rundbilder bis hin zu Kolossalplastiken (A1,A4,A15,A16,A22).

Rundplastische Darstellungen zeigen lagernde Sphingen stets in der gleichen, strikt axialausgerichteten Haltung mit erhobenem Haupt.4 Die Hinterbeine sind beiderseits des Lei-

Erika Fischer, Sphingen in Ägypten und in der Levante

3 Der im Louvre (E 12626) aufbewahrte Quarzit-Kopf des Djedefre – des Sohns und Nachfolgers desCheops – wird seit langem als Kopf eines Sphinx angesehen, gehörte aber zu einem anthropomorphgestalteten Rundbild (Baud 2010). Unter den zahlreichen Statuenfragmenten des Djedefre wurdenbislang keine Bruchstücke identifiziert, die einem Sphinx zugewiesen werden könnten (Baud 1999;2010; contra Dubiel 2011: 7).

4 Die einzige Ausnahme scheint das Statuettenfragment Hannover, Kestner-Museum (2004.416), darzu-stellen, das einen atypischen Mähnensphinx mit seitwärts gedrehtem Kopf zeigt und in die 12. Dynastiedatiert wird (Loeben 2006; 2011). Ich hege allerdings große Zweifel an der Authentizität diesesStückes.

222

bes stark angewinkelt aufgestellt, die Vorderbeine sind nach vorn gestreckt und ruhen vomEllbogengelenk bis zur Tatze auf dem Boden, wobei sie parallel nebeneinander liegen. DerSchwanz ist bogenförmig um ein Hinterbein gelegt; im Rundbild handelt es sich dabei ge-wöhnlich um das rechte Bein, im Flachbild hingegen um dasjenige, das dem Betrachternäher ist. Die Schwanzspitze kommt auf dem Rücken zu liegen und zeigt entweder die fürden Löwen typische Verdickung oder eine lange Quaste nach dem Vorbild des Stierschwei-fes (Köller 1997; Sourouzian 1998: 416).

Altorientalische Forschungen 40 (2013) 2 223

Abb. 1. Sphinx Thutmosis’ III. (A12); Saleh / Sourouzian (1986: Nr. 134).

Abb. 2. Präsentationsszene im Grab des Rechmire (B2),Ausschnitt; Davies (1973:Taf. 37).

Sphingen mit menschlichen Händen bzw. Armen. Eine Abwandlung erfährt das Darstel-lungsschema lagernder Sphingen nur, wenn diese mit bestimmten Objekten in Beziehunggesetzt und deshalb als agierend gezeigt werden, was sowohl im Rund- als auch im Flach-bild geschah (Abb. 4–5). Die Sphingen halten dann Podeste (A19), Gefäße (Abb. 4; A21)oder Opfertafeln (A23), sie präsentieren die Figur der Maat (B23; Teeter 1997: 19, Taf. 14),oder sie erheben die Arme im Verehrungsgestus vor Königskartuschen (B20, B21). In sol-chen Fällen sind die Sphingen gewöhnlich mit menschlich gebildeten Unterarmen undHänden versehen.5 Auch diese Variante wurde bereits im Alten Reich entwickelt (A2), istaber erst im Neuen Reich in großer Zahl belegt.6 Gelegentlich wurden im Flachbild diebeiden vorderen Extremitäten unterschiedlich gestaltet, so dass ein ruhendes Löwenbeinund ein erhobener menschlicher Arm zur Darstellung kamen (Abb. 5; B20).

Mähnensphingen. Eine Sonderform des lagernden Sphinx bilden die sog. Mähnensphin-gen, die nur im Rundbild bezeugt sind. Mit ihnen liegt ein Typus vor, der den zoomorphenAspekt der Mischwesen noch stärker betont, denn es ist nicht mehr der Kopf, der mensch-liche Formen aufweist, sondern nur noch das Gesicht. Es wird von einer mächtigen Mähneeingefasst, aus der große Löwenohren herausragen, und zusätzlich von einem breitenMähnenkranz eingerahmt. Am ausdrucksvollsten gestaltet sind die Mähnensphingen desMittleren Reiches, die z.T. von späteren Königen vereinnahmt wurden (A5,A6;Verbovsek2006). Exemplare, die im Neuen Reich entstanden, sind bislang nur von der KöniginHatschepsut bekannt (A10, A11). Ein Vorläufer der Mähnensphingen ist bereits aus demspäten Alten Reich überliefert (A3) und besitzt ebenfalls Löwenohren sowie einen Mäh-nenkranz, stellt aber die übrige Mähne nicht so betont heraus. Ähnliche Merkmale zeigendann auch die wenigen Exemplare der Dritten Zwischenzeit (A25, A26), so dass ein be-wusster Rückgriff auf Vorbilder aus dem Alten Reich anzunehmen ist, auch wenn wir diesebislang kaum fassen können. Eine Vorbildwirkung der Mähnensphingen der Hatschepsut(so Morkot 2003: 81) ist ausgeschlossen, da diese bereits unter Thutmosis III. zerschlagenworden waren (Arnold 2005).

Ohne Mähnenkranz, aber mit Löwenohren und sogar Katzenaugen versehen, präsen-tiert sich eine Sphingenplastik aus Abu Roasch, die möglicherweise in die 4. Dynastie, indie Zeit des Djedefre, zu datieren ist (C1), aber später zu einem unbekannten Zeitpunktüberarbeitet wurde.7 Aufgrund der gelben Bemalung des Gesichts liegt es nahe, diese Figurals weiblich zu interpretieren.8 Damit würde es sich um das älteste bekannte weiblicheSphingenbild Ägyptens handeln.

Erika Fischer, Sphingen in Ägypten und in der Levante

5 Eine Ausnahme bildet hier die bislang einzigartige Darstellung eines Sphinx, der mit beiden Tatzeneinen Nubier packt (A7).

6 Für weitere Statuen und Statuetten vgl. Romano (1976: 108, Anm. 24); für Darstellungen von Götter-barken mit dem Rundbild eines Sphinx mit Nemset-Gefäß in den Händen vgl. Karlshausen (2009:187–193); für Tempelreliefs, die Sphingenplastiken mit einem Gefäß zeigen, vgl. Lurson (2001).

7 Die Löwenohren verschwanden dabei unter einer dicken Gipsschicht, die den Kopf- und Brustbereichbedeckt und eine voluminöse Mähne andeutet. Contra Cabrol (2001: 360) sehe ich jedoch keinenGrund für eine deutlich jüngere Datierung in die Spät- oder griechisch-römische Zeit gegeben, denneine vergleichbare Mähnengestaltung weisen bereits Sphingen des Merienre I. auf (A2,A3).

8 Das Fehlen eines Königsbartes ist hingegen kein Kriterium für eine Geschlechtszuweisung, da Herr-scherbilder durchaus auf den Bart verzichten konnten.

224

Kontext der Rundbilder. Es ist der lagernde Sphinx im Großformat, der paarweise an Tem-peleingängen aufgestellt wurde, der wichtige Wege im Tempelbereich säumt (A22) und diesog. Sphingenalleen bildet (Cabrol 2001). Es ist gleichfalls der lagernde Sphinx, der als Ein-zelstück unterschiedlicher Größe als Weihgabe gestiftet werden konnte (A19, A21) undder in sehr kleinem Format als Kettenglied oder anderes Schmuckelement diente (A27–A30). Sphingenplastiken des Mittleren Reiches gelangten auch in die Levante und wurdendort in Heiligtümern aufgestellt (A32, A35); Anlass und Umstände ihrer Versendung wer-den allerdings kontrovers diskutiert (s.u.).

Die Verluste an einst vorhandenen Sphingenplastiken lassen sich kaum in Zahlen fassen,denn die Fertigungsrate für diesen Statuentypus muss sehr hoch gewesen sein. So berichteteine Expeditionsinschrift im Wadi Hammamat, die in das 38. Regierungsjahr Sesostris’ I.datiert, dass 60 Sphingen und 150 Statuen nach Ägypten gebracht wurden (Goyon 1957:17–19, 81–82, Nr. 61, Z. 14, Taf. 23–24; Eaton-Krauss 1984: 85, Anm. 426). Dafür waren ihreFormen vermutlich grob aus dem Stein herausgearbeitet worden, während die Feinarbeitdann im Niltal selbst erfolgte (Simpson 1959: 29).

Darstellungen im Flachbild. Im Flachbild sind lagernde Sphingen erst seit der Mitte des2. Jt. v. Chr. in großer Zahl überliefert.9 Darstellungen auf Tempelwänden und in Gräberngeben gewöhnlich Beispiele der Rundplastik wieder (Abb. 2–3), also eine bildliche Umset-

Altorientalische Forschungen 40 (2013) 2 225

Abb. 3. Werkstattszene im Grab von Nebamun und Ipuki (B9),Ausschnitt; Broze (2006: 126,Abb. 5).

9 Unberücksichtigt bleibt hier ein Rollsiegel aus dem späten Alten Reich, das laut Kaplony (1977: 202;1981: 381–382, s.v. Mrjj-R> 19, Taf. 104) einen lagernden Sphinx auf dem Serech zeigen soll. Die Um-zeichnung ist für eine eindeutige Bestimmung aber nicht aussagekräftig genug: Der Kopfbereich lässtkeinerlei Merkmale erkennen, die für einen Sphinx sprechen würden.

zung der aus Stein, Holz und/oder Metall gefertigten Mischwesen, meist als selbstständigeSkulptur, gelegentlich auch als Schmuck von Prunkgefäßen (B1, B7) und Behältnissen(B11). Dabei handelt es sich zum einen um Szenen, welche die Fertigung der Sphingen(Abb. 3; B3, B4, B10) oder deren Präsentation als vollendete Objekte (Abb. 2; B5, B6, B8)bzw. als Weihgeschenk für eine Gottheit (B12) zeigen. Zum anderen sind es Szenen, indenen der König eine Sphingenstatuette darbringt (Lurson 2001).

Etwas anders verhält es sich mit den zahlreichen Stelen, die Könige und Privatleute wäh-rend des Neuen Reiches dem Großen Sphinx von Giza stifteten (PM III/12, 37, 40, 42–45),wobei die sog. Traumstele Thutmosis’ IV. (B15) die bekannteste von allen ist. Diese Stelenzeigen den Großen Sphinx, der nicht (mehr) als Abbild eines Königs galt, sondern als Gott(Hauron-)Harmachis verehrt wurde (Zivie 1976; Zivie-Coche 2006). Dabei konnte sichdessen Wiedergabe durchaus an den zeitgenössischen Beispielen königlicher Sphingen-darstellungen orientieren, d.h., es wurden Merkmale wiedergegeben, die der GroßeSphinx selbst nicht aufweist. Dazu gehören die verschiedenen Kronen (B13, B14, B16) undder Königsbart (B14) anstelle des Götterbartes (Zivie-Coche 2006: 57, Abb. 3). Das ange-legte Flügelpaar (B14, B16) und der Halskragen (B14–B16) könnten hingegen im Zugeder Restaurierungsmaßnahmen am Großen Sphinx durchaus malerisch ergänzt wordensein (Lehner 1991: 366–368).

In der Glyptik (B22) ist der lagernde Sphinx vielfach bezeugt, er scheint aber meist Zei-chencharakter zu haben und ist dann als nb („Herr“) oder akrophonisch als Lautwert n zulesen (Hornung / Staehelin 1976: 143, 176). Aus dem Bereich der Kleinkunst sind bislangrecht wenige Abbildungen des lagernden Sphinx bekannt. Hier handelt es sich nicht umdie Wiedergabe von Rundbildern, hier ist vielmehr das Wesen selbst gemeint, doch Bezügezur Königsikonographie (Abb. 5; B23) sind nicht immer klar erkennbar. Der Deutungs-spielraum scheint größer zu sein, denn bestimmte Darstellungen lassen vermuten, dass derlagernde Sphinx auch allgemein als Wächterfigur bzw. schützendes Wesen verstanden wer-den konnte.

Beispielhaft sei dafür ein Spielkasten aus dem Grab des Hornacht genannt (Abb. 6), des-sen hier gezeigte Langseite in drei Felder gegliedert ist. Ihre Dekoration wurde in derTechnik des Scheinreliefs ausgeführt (Fischer 2007a: 19–20), d.h., die Motive wurdenseparat gearbeitet und dann auf den ebenen Hintergrund, der aus dem gleichen Materialbesteht, aufgeklebt. In der Mitte erscheint das heraldische Motiv der Capriden am Baum,während links ein lagernder Sphinx wiedergegeben ist. Ein Gegenstück dazu ist zweifellosim nun leeren rechten Feld zu ergänzen, so dass das Mittelmotiv von zwei Sphingen einge-rahmt wurde.

Ein weiterer, äußerst interessanter Beleg findet sich auf einem Sarg der 11. Dynastie imZusammenhang mit einem illustrierten Jenseitsführer (B17). Der Sphinx trägt das Nemes-Kopftuch, während auf seinem Kopf ein Djed-Pfeiler zu stehen scheint. Morenz (2010:478–479) deutet ihn daher als Osiris-Sphinx.

Kopftuch und Perücken. Seit dem Alten Reich ist der männliche Sphinx gewöhnlich mitdem Nemes-Kopftuch versehen. Gerade im Rundbild (Abb. 1, 4) eignet es sich besondersgut dafür, die schwierige Kombination von Menschenkopf und Löwenkörper in harmoni-scher Form zu gestalten. Es verdeckt nicht nur die kritische Nackenpartie, sondern es ver-

Erika Fischer, Sphingen in Ägypten und in der Levante226

mittelt aufgrund seines Volumens auch gut zwischen Kopf und Schultern. Im Flachbild istdas Nemes-Kopftuch meistens gut erkennbar (Abb. 2–3), weil der eingedrehte Zopf aufdem Rücken und die Lappen auf der Brust in der nötigen Deutlichkeit wiedergegebenwurden.

Der lagernde Sphinx kann auch mit dem Chat-Kopftuch versehen sein, wobei Belege imRundbild selten bleiben (A14), sondern eher im Flachbild zu finden sind (Abb. 5–6; B21).Das Kopftuch zeigt im Profil ein ähnliches Volumen wie das Nemes-Kopftuch, es besitztebenfalls einen Zopf im Rücken, weist aber keine seitlichen Lappen auf, die auf die Brustherabfallen.Außerdem wird es nie gestreift dargestellt. Damit sind zwei wesentliche Unter-schiede zum Nemes-Kopftuch gegeben, anhand deren das Chat-Kopftuch bestimmt wer-den kann.

Die Wiedergabe einer Perücke stellt bei lagernden männlichen Sphingen die Ausnahmedar, wobei die dreigeteilte Perücke (A18) und die kurze Perücke (Eggler / Keel 2006:66–67, Nr. 12; Keel 2010b: 370–371, Nr. 811) bezeugt sind.

Altorientalische Forschungen 40 (2013) 2 227

Abb. 4. Sphinx Amenophis’ III. (A17); Friedman (1998: 78). Abb. 5. Axt des Ahmose (B19);Ausschnitt, unteres Register;Lacovara (2008: 120 unten).

Abb. 6. Spielkasten aus Dra Abu-’l-Naga (B18);Allen (2002: 156).

Kronen. Lagernde Sphingen können mit verschiedenen Kronen ausgestattet sein, doch dieentsprechenden Belege sind sehr ungleich auf einzelne Objektgattungen verteilt. ImRundbild (A16, A19, A22) und bei Darstellungen von Sphingenplastiken im Flachbild(B10, B12, B16) handelt es sich gewöhnlich um die Doppelkrone, die stets mit dem Nemes-Kopftuch kombiniert wird. Sie kann also nicht den Kopf des Sphinx umschließen, sondernfolgt auf das Kopftuch und muss daher am unteren Ende einen horizontalen Abschlusszeigen. In der Rundplastik wird die Doppelkrone entweder in einem Stück mit dem Sphinxgearbeitet (A16) oder separat gefertigt und angesetzt (A19, A22, B10). Sphingen mitAnedjti-Krone (B6, B13), Atef-Krone (B14) oder Blauer Krone (B7) sind nur vereinzeltaus dem Flachbild bekannt.Anders verhält es sich mit Siegelamuletten des Neuen Reiches,auf denen kronentragende Sphingen oft abgebildet wurden. Hier sind die Doppelkrone,die mit dem Nemes-Kopftuch kombiniert wurde (Keel 2010b: 238–239, Nr. 492; 274–275,Nr. 572) oder die den Kopf umschließt (Keel 2010a: 266–267, Nr. 115; 500–501, Nr. 25;Keel 2010b: 238–241, Nr. 494–495; 272–273, Nr. 571), die Blaue Krone (B22; Jaeger 1982: 58,Abb. 84; 82, Abb. 171; 164, Abb. 462–464, 467; 322, Abb. 810; Fig. 164, 225, 227–229) und dieAnedjti-Krone (Keel 1997: 184–185, Nr. 240; 550–551, Nr. 58; Keel 2010a: 146–147, Nr. 111)gleichermaßen vertreten, auch die Rote Krone ist gelegentlich bezeugt (Jaeger 1982: 164,Abb. 468).

Bart. Die Angabe eines Bartes ist bei männlichen Sphingen durchaus kein Muss (Abb. 3, 6;A7, A20, A28, A30–A33, A35, B1, B21), sein Fehlen daher kein Indiz für eine Andeutungdes weiblichen Geschlechts. Ist ein Bart vorhanden, dann handelt es sich gewöhnlich umden Königsbart (Abb. 1–2, 4). Der Götterbart kommt nur vereinzelt vor (A15,A18); ausge-nommen von dieser Feststellung sind nur Stelen mit der Darstellung des Großen Sphinxvon Giza (B13, B15, B16).

Mähnenumhang. Ein charakteristisches Merkmal, das sehr viele Sphingen auszeichnet, istder sog. Mähnenumhang (Evers 1929: 89–90; Schweitzer 1948: 41–42). Dieser Begriff deu-tet bereits an, dass es sich nicht um eine mehr oder weniger getreue Umsetzung einerLöwenmähne handelt, sondern um eine hochgradig stilisierte Wiedergabe, die sich weitvon ihrem Naturvorbild entfernt hat. Der Mähnenumhang bedeckt nach der Art eines Lat-zes die Schultern, die Brust und die Vorderseite der Oberschenkel (Abb. 1, 4). Von vorngesehen, scheint er einen geraden Zuschnitt aufzuweisen, wobei er im Bereich der Beinegerade so lang ist, dass er nur wenig über die Gelenkbeuge hinausreicht. Zwischen denBeinen hängt er aber bis zur Basisplatte herab. Der seitliche Kontur des Umhangs ist kom-plizierter gestaltet (Abb. 1, 4), weil er das Schultergelenk nicht nur ausspart, sondern nochbesonders betont, indem er es in zwei unterschiedlich geformten Bögen umfasst. Daherbildet er eine kurze, nach unten weisende Zacke aus, die oft am höchsten Punkt platziertist. Auf dem Rücken teilt sich der Umhang nur wenig unterhalb des Halses und wird dannzu den Seiten geführt, so dass er jenseits der Schulterzacke in einer zweiten, aber deutlichlängeren Zacke auslaufen kann.

Auf der Brust und den Vorderbeinen ist der Umhang mit einer charakteristischen Bin-nenzeichnung versehen. Sie besteht aus dicht gesetzten senkrechten Linien, die kaum anTierhaare, sondern vielmehr an ein fein plissiertes Gewebe erinnern. Im Bereich des

Erika Fischer, Sphingen in Ägypten und in der Levante228

Rückens und der Schultern kann bei Sphingen des Mittleren Reiches durch kurze, flam-menartige Haarbüschel noch eine Löwenmähne angedeutet sein (A4, A32).10 Doch baldwerden auch diese Büschel durch eine regelmäßige Streifenbildung ersetzt. Der zentraleBrustbereich wird gewöhnlich vom Umhang ausgespart, so dass die senkrecht verlaufendeNamensinschrift auf glatten Grund gesetzt werden kann (Abb. 1). Ab der 18. Dynastieschließt der untere Rand des Umhangs auf den Beinen gelegentlich mit einem glattenQuersaum ab (Abb. 4).

Halskragen. Sphingen sind oft mit einem Halskragen versehen, der unter dem Mähnenum-hang getragen wird. Im Rundbild ist er daher zunächst nur im ausgesparten Bereich zwi-schen den Lappen des Königskopftuchs sichtbar (A4, A31–A33); später wird er gelegent-lich auch auf den Schultern angedeutet (Abb. 4; A20, A23). Ab der späten 18. Dynastiekann der Halskragen sogar über dem Mähnenumhang getragen werden (A16, A19, A21).Im Flachbild bedeckt der Halskragen bogenförmig den Schulterbereich, wobei er gewöhn-lich unter dem Mähnenumhang liegt (Abb. 3).

Flügel. Bereits im Alten Reich war in Ägypten der geflügelte Sphinx bekannt; er ist aberbislang nur ein einziges Mal in der Darstellungsform des niedertretenden Sphinx bezeugt(Abb. 14; Näheres s.u.). Erst ab dem Neuen Reich sind Beispiele lagernder Sphingen über-liefert, die ebenfalls mit einem Flügelpaar ausgestattet wurden, das am Körper anliegt(Abb. 3; A18, A20, A23, A24, B14, B16, B21–B23). Es spricht zwar alles dafür, dass wir eshier mit einer sekundären Entwicklung zu tun haben, bei der die Flügel des niedertreten-den Sphinx auf den lagernden Sphinx übertragen wurden. Doch wir wissen nicht, ob dieseNeuerung tatsächlich erst in der 18. Dynastie erfolgte.

Weibliche Sphingen. Sieht man von der oben bereits genannten Plastik aus Abu Roasch ab(C1), so sind Beispiele weiblicher Sphingen erst ab dem Mittleren Reich bezeugt. Dabeihandelt es sich um Darstellungen von Königinnen oder Prinzessinnen in der von nun ankanonischen Form, die bis in die Dritte Zwischenzeit Gültigkeit besaß (Abb. 2, 7; C2,C4–C10). Diese Sphingen erscheinen stets in lagernder Haltung und sind, mit Ausnahmedes Kopfes, weitgehend am männlichen Sphingenbild orientiert. Selbst der Mähnen-umhang fehlt nicht (Abb. 2, 7; C2, C4–C6). Der Kontext ihrer Aufstellung entspricht demder männlichen Sphingen, was auch die Versendung in die Levante einschloss (C9, C10).Sie wurden aber in deutlich geringerer Zahl gefertigt.

Weibliche Sphingen konnten auch als agierende Wesen dargestellt werden, sind in dieserForm aber erst seit der späten 18. Dynastie sowohl im Rundbild (C6–C8) als auch imFlachbild (D2–D5) bezeugt. Sphingen, die einen als weiblich gekennzeichneten Körper be-sitzen, sind ebenfalls erst ab der späten 18. Dynastie belegt: Der sog. Syrische Typ11 kann,passend zum Löwenleib, entlang der Bauchlinie mehrere betonte Zitzen aufweisen (Dona-

Altorientalische Forschungen 40 (2013) 2

10 Fay (1996: 21,Anm. 88) bezeichnet diese Sphingen daher als „semi-maned“.11 Diese besondere Variante der weiblichen Sphinx lässt verschiedene Elemente bzw. Attribute erken-

nen, die in die Levante weisen. Sie stellt jedoch eine ägyptische Schöpfung dar, die bewusst fremdartiggestaltet wurde, und soll an anderer Stelle ausführlich behandelt werden; vgl. vorerst Helck (1955);Liebowitz (1987: 6–8); Bryan (1996: 69–73).

229

doni 1989: 153, Abb. 237). Ungewöhnlich ist eine andere Lösung, die bei einer Darstellungder Teje anzutreffen ist (D2). Ihr Geschlecht wurde durch die Wiedergabe einer weiblichenBrust nach menschlichem Vorbild bezeichnet. Der Abschnitt vom Kopf bis zur Brust istalso rein anthropomorph gestaltet, nur der übrige Körper ist der eines Löwen.

Weibliche Sphingen tragen entweder die dreigeteilte Perücke (C6, C9, D2–D5) oder diedavon abgeleitete Hathorfrisur (Abb. 2, 7; C2, C4, C5, C7, C8, C10). Über der Perücke kannab der 18. Dynastie die Geierhaube liegen (Abb. 2; C4, C5, D2, D4, D5). Der Modius (D2,D4, D5) und die Federkrone (D2, D4) wurden nur im Flachbild wiedergegeben.Vergleich-bar dem König kann auch die Königin, wenn sie in lagernder Haltung gezeigt wird, miteinem angelegten Flügelpaar versehen sein (D2, D3, D5).

2.2. Levante und Nordsyrien

In der Levante und in Nordsyrien sind Sphingendarstellungen seit dem frühen 2. Jt. v. Chr.zahlreich belegt, die Übernahme des Motivs muss also spätestens zu Beginn des 2. Jt.v. Chr. erfolgt sein; eine Entlehnung zu einem früheren Zeitpunkt – d.h. noch während desAlten Reiches – ist nicht auszuschließen.

„Syrische“ und „ägyptische/ägyptisierende“ Sphingen. Für levantinische und nordsyrischeSphingenbilder wird in der jüngeren Literatur gewöhnlich zwischen syrischen und ägypti-schen bzw. ägyptisierenden Sphingen unterschieden (Eder 1995: 135–136;Teissier 1996: 80;Otto 2000: 257–258). Diese Differenzierung basiert auf der Haltung und auf der Ausstat-tung der Mischwesen, ist aber nicht strikt anwendbar, weil immer wieder Überschneidun-gen, also „Zwischenformen“, zu finden sind.

Während die Vorbilder der ägyptischen/ägyptisierenden Sphingen im Niltal gesucht wer-den, besteht über die Herkunft der sog. syrischen Sphingen keine Einigkeit. Die syrischenSphingen gelten entweder als syrische Entwicklung (Eder 1995: 135), oder sie werden von

Erika Fischer, Sphingen in Ägypten und in der Levante230

Abb. 7. Kopf einer Sphinx (C3); Fay (1996:Taf. 93c–d).

anatolischen Sphingen der Karum-Zeit hergeleitet (Canby 1975: 233–234; Otto 2000: 257).In beiden Fällen wird eine direkte Vorbildwirkung Ägyptens verneint. Im ersten Fall hießedies, dass eine Eigenentwicklung stattgefunden hätte, die ohne äußere Anregung zu einemvergleichbaren Mischwesen führte. Im zweiten Fall wären die ägyptischen Vorbilder ohneeine Vermittlung durch Syrien direkt nach Zentralanatolien gelangt und hätten dort dieHerausbildung der anatolischen Sphinx inspiriert. Beide Szenarien erscheinen mir proble-matisch, beide bedürfen einer eingehenden Prüfung. Gleiches gilt für die Differenzierungzwischen syrischer und ägyptischer/ägyptisierender Sphinx. Ich gehe hier von der Arbeits-hypothese aus, dass letztlich alle Sphingendarstellungen der Levante und Nordsyriens aufden ägyptischen Sphinx zurückzuführen sind. Dieses Motiv wurde übernommen und in un-terschiedlicher Weise umgeformt, so dass mehrere Sphingenvarianten entstanden, derenNähe zum oder Entfernung vom zugrundeliegenden Vorbild unterschiedlich stark ausge-prägt sein kann.

Darstellungen auf Rollsiegeln. Während der Mittleren Bronzezeit sind Sphingen vor allemaus der Glyptik bekannt. Sie wurden zunächst auf Rollsiegeln abgebildet (Abb. 8–9; E1–E3, E6), später auch auf Stempelsiegeln in Skarabäus- oder ovaler Plattenform (Abb. 10;E8–E11).

Auf levantinischen und nordsyrischen Rollsiegeln erscheinen die Sphingen einzeln oderpaarweise in unterschiedlichen Haltungen. Das Lagern ist durchaus bezeugt (Abb. 8–9;E1–E3, E6), aber deutlich seltener anzutreffen als andere Haltungen, denn Sphingen wur-den bevorzugt als hockende oder schreitende Wesen dargestellt (Teissier 1996: 144–147;Otto 2000: 257). Diese beiden Haltungen sind zwar auch für ägyptische Sphingen bekannt,jedoch erst für das Neue Reich belegt; außerdem bleiben sie auf bestimmte Kontexte be-schränkt, so dass gegenwärtig wenig für eine ägyptische Vorbildwirkung während desAlten oder zu Beginn des Mittleren Reiches spricht. Es hat vielmehr den Anschein, alsseien diese Haltungen von den üblichen Löwendarstellungen (Otto 2000: 254) abgeleitetworden.

Lagernde Sphingen können nach ägyptischer Konvention ohne Flügel wiedergegeben(Abb. 8; E2) oder im Ausnahmefall mit einem angelegten Flügelpaar versehen sein (Eder1995: 267, Nr. 173). Häufiger wurden lagernde Sphingen, wie Sphingen anderer Haltungauch, mit einem Flügelpaar ausgestattet, das aufgerichtet ist und damit viel besser zur Geltung kommt (Abb. 9; E1, E3, E6). Diese Art der Flügelwiedergabe stellt eine wesent-liche Modifikation des Motivs dar, die in der Levante bzw. in Nordsyrien erfolgte undschließlich das vorherrschende Sphingenbild prägen sollte. Sie wirkte auch auf Ägyptenzurück, denn Sphingendarstellungen des Neuen Reiches können nach levantinischem Vor-bild ebenfalls mit einem aufgerichteten Flügelpaar versehen sein (Helck 1955; Patch 2005;Hawass 2007: 40).

Sind lagernde Sphingen stärker an ägyptischen Vorbildern orientiert, dann weisen sieeine Kopfbedeckung bzw. Haartracht auf, die an das Nemes-Kopftuch oder die dreigeteiltePerücke erinnert (Abb. 8; E2). Zusätzlich können sie mit einer abgewandelten Form derAnedjti-Krone versehen sein (Abb. 8). Wurden die Sphingen jedoch in größerem Maßemodifiziert, dann zeichnen sie sich nur durch kurzes Haar aus; sie tragen weder eine Kronenoch anderen Kopfschmuck (Abb. 9; E1, E3).

Altorientalische Forschungen 40 (2013) 2 231

Während der Späten Bronzezeit wurden lagernde Sphingen zwar weiterhin in der levan-tinischen und nordsyrischen Rollsiegelglyptik dargestellt (E12, E13; Collon 1975: 119–120,Nr. 217; 126–127, Nr. 225; Beyer 2001: 386–387,Abb. 92:B1, B37, F2), doch ihre Zahl hat ge-genüber der älteren Epoche noch weiter abgenommen.Anklänge an ägyptische Sphingen-darstellungen sind kaum mehr auszumachen.

Darstellungen auf Stempelsiegeln. Auf palästinischen Siegelamuletten sind Sphingen erstspät in der fortgeschrittenen Zweiten Zwischenzeit bezeugt (Ben-Tor 2007: 178). In ihrerGestaltung können sie ägyptischen Sphingen näher stehen als die Sphingenbilder der Roll-siegel, denn sie sind gewöhnlich als ungeflügelte Wesen wiedergegeben und oft in lagern-der Haltung anzutreffen (Abb. 10; E8–E11). Auch die Andeutung des Fells durch kurzeStriche (Abb. 10; E9, E10) folgt ägyptischer Konvention, denn sie ist in vergleichbarerWeise bei Tieren, Mischwesen und Thoeris-Darstellungen auf den sog. Zaubermessern(Altenmüller 1965) und auf ägyptischen Skarabäen (Ben-Tor 2007: Taf. 19:5, 11, 14, 15, 18)zu finden.

Das Nemes-Kopftuch der ägyptischen Vorbilder scheint meistens zu schulterlangemHaar umgedeutet worden zu sein (Ausnahme: E10, E11), das sogar in einer großen Spiral-locke enden kann (E9). Kronen wurden bei Sphingen anscheinend nicht wiedergegeben,sondern sind nur gelegentlich bei Greifendarstellungen bezeugt (Ben-Tor 2007: Taf. 62:24,27, 28). Sphingen wurden nur selten mit aufgerichteten Flügeln versehen (Petrie 1925: 19,Taf. 11: 608 [hockend] = London, BM 51420); hier scheint es sich um eine Beeinflussungdurch entsprechende Sphingenbilder der levantinischen Rollsiegel zu handeln. Es bleibtjedoch zu beachten, dass auch eine Vorbildwirkung des geflügelten Greifen möglich ist, der

Erika Fischer, Sphingen in Ägypten und in der Levante232

Abb. 8. Rollsiegel aus Karthago (E4);Teissier (1996: 81, Nr. 135).

Abb. 9. Rollsiegel aus Ugarit (E5);Amiet (1992: 31, Nr. 40).

Abb. 10. Skarabäus aus Tell el-Ajjul (E7);Keel (1997: 371, Nr. 783).

auf Skarabäen früher erscheint als die geflügelte Sphinx (Keel 1995: 200–201, § 551; Ben-Tor 2007: 146–147,Taf. 62: 24–28).Allerdings dürfte die Gestaltung des geflügelten Greifenletztlich auf geflügelte Mischwesen der levantinischen Rollsiegelglyptik zurückzuführensein.

Weitere Darstellungen im Flachbild. Außerhalb der Glyptik bleiben Darstellungen lagern-der Sphingen selten. Zu nennen sind hier eine elfenbeinerne Applike aus Beth-Zur (Abb. 11), auf die weiter unten noch genauer einzugehen sein wird, sowie eine Gussformaus Ugarit (E15). Letztere bezeugt indirekt einen Abschnitt eines diademartigenSchmuckstücks, das in mehrere kleine Felder gegliedert ist. Drei von ihnen sind jeweils miteiner lagernden, geflügelten Sphinx gefüllt, wobei zwei in antithetischer Weise angeordnetwurden. Auffällig ist die fast lineare Wiedergabe der Sphingen, deren Leib derart ausge-dünnt wurde, dass er das gleiche geringe Volumen besitzt wie die Beine und der Schwanz.Diese Gestaltungsweise erinnert an ugaritische Rollsiegel, die Amiet (1992: 51–65, Nr. 92–139) unter der Bezeichnung „Séries locales filiformes“ zusammenstellte.

Agierende Sphingen. Die Variante der lagernden, zugleich aber agierenden Sphinx ist bis-lang kaum aus der bronzezeitlichen Levante bekannt, was dem Zufall der Überlieferunggeschuldet sein kann. Erst für die ausgehende Späte Bronzezeit ist eine derartige Adaptionbezeugt (Loud 1939: 13, Nr. 21–23, Taf. 7). Als Vorbild diente hier jedoch ein besondererweiblicher Sphingentypus, der erst während der 18. Dynastie entwickelt worden war undan anderer Stelle ausführlich behandelt werden soll (vgl.Anm. 11).

Kontaktmedien. Die Hypothese, dass ägyptische Sphingenplastiken in der Levante (s.u.)die Darstellungen lagernder Sphingen in der levantinischen Glyptik inspiriert haben könn-ten (so Eder 1995: 144), ist abzulehnen. Dafür waren andere, nämlich zweidimensionaleVorlagen erforderlich, die auch Attribute wiedergeben, die im Rundbild nicht zur Darstel-lung kamen. Bei der Vermittlung des Sphingenbildes in die Levante müssen daher Darstel-lungen in verschiedenen Gattungen der Kleinkunst den Ausschlag gegeben haben. Auf-grund der dürftigen Überlieferungslage können wir derartige Erzeugnisse für das Alte undMittlere Reich aber bislang kaum fassen, sondern müssen ihre Existenz weitgehend postu-lieren. Die Situation ändert sich erst ab der Mitte des 2. Jt. v. Chr. Es sind also Belege jünge-ren Datums, die uns verdeutlichen, mit welchen Kontaktmedien wir rechnen dürfen.

Altorientalische Forschungen 40 (2013) 2 233

Abb. 11. Applike aus Beth-Zur (E14); Sellers (1958: 74,Abb. 11).

Ein aufschlussreiches Beispiel ist mit einem Spielkasten der Zweiten Zwischenzeit ge-geben (Abb. 6), der oben bereits näher vorgestellt wurde. Dem lagernden Sphinx deslinken Bildfeldes kann eine Applike aus Beth-Zur (Abb. 11) gegenübergestellt werden, dieaus einem früheisenzeitlichen Fundkontext stammt und im 2. Jt. v. Chr. entstanden seinmuss, aber nicht genauer datiert werden kann. Sie war ebenfalls Bestandteil eines Schein-reliefs und zeigt ein vergleichbares Mischwesen. Die Nähe zu ägyptischen Darstellungenist so frappierend, dass sich nicht sicher sagen lässt, ob wir es mit ägyptischem Import odermit einer levantinischen Arbeit zu tun haben, die der Vorlage so genau wie möglich folgensollte. Das Scheinrelief des Spielkastens und die Applike machen deutlich, dass es weitereObjekte gegeben haben muss, die ähnlichen Dekor in Relief oder Ritzzeichnung besaßen.

Ein anderes Beispiel wird durch die Axt des Ahmose repräsentiert (Abb. 5). Auf ihremBlatt ist ein Sphinx wiedergegeben, der trotz seiner geringen Größe noch durch verschie-denfarbige Einlagen charakterisiert wird. Mit der Axt streifen wir den Bereich der Prunk-waffen und damit der Toreutik, die nur sehr ausschnitthaft überliefert ist. Gerade in dieservielfältigen Gattung der Kleinkunst, die auch Gefäße und verschiedene Utensilien be-inhaltet, sind weitere Sphingendarstellungen zu erwarten, die als Vorbild dienen konnten.

Das weitgehende Fehlen von zweidimensionalen Sphingenbildern aus der Zeit des Altenund Mittleren Reiches erschwert die Beurteilung der levantinischen Rezeption. Geradedie Rollsiegel zeigen uns lagernde Sphingen mit Anedjti-Krone (Abb. 8), für die es im zeit-genössischen Ägypten bislang keine Parallele gibt.Aus dieser Zeit sind nur vereinzelte Be-lege für stehende oder schreitende Sphingen bekannt, die diese Krone tragen.12 Bei ägypti-schen Greifendarstellungen scheint nur der niedertretende Typus mit der Anedjti-Kroneausgestattet zu sein (Abb. 15).Wir stehen also vor der Frage, ob in der Levante neue Kom-binationen vorgenommen wurden oder ob die levantinischen Darstellungen Rückschlüsseauf verlorene ägyptische Vorbilder erlauben.

Ägyptische Sphingenplastiken in der Levante. Aus der Levante sind bislang keine ägypti-schen Erzeugnisse des Mittleren Reiches bekannt, die lagernde Sphingen im Flachbildzeigen. Anders verhält es sich mit der Rundplastik, denn in einigen levantinischen Ortenwurden ägyptische Sphingenstatuen und -statuetten gefunden, die Könige (A31–A35) undPrinzessinnen bzw. Königinnen (C9, C10) des Mittleren Reiches wiedergeben. Allerdingskonfrontieren uns diese Rundbilder mit schwer zu beantwortenden Fragen, die den Zeit-punkt und Anlass ihrer Versendung und den Kontext ihrer Aufstellung in der Fremde be-treffen. Die Problematik lässt sich wie folgt zusammenfassen: Wurden die Sphingen imAuftrag des betreffenden ägyptischen Königs ins Ausland geschickt, um ihn oder (s)eineTochter an einem ganz bestimmten Ort zu repräsentieren? Oder handelte es sich vielmehrum einen späteren Export, der unter anderen Vorzeichen stand? Beide Möglichkeitenwurden und werden diskutiert (Helck 1976;Ward 1979; Scandone Matthiae 2000; Forstner-Müller et al. 2002: 159–161; Ahrens 2010: 20–21; Wastlhuber 2011: 137–146), können aberim Rahmen dieses Beitrags nicht weiter erörtert werden.

Erika Fischer, Sphingen in Ägypten und in der Levante

12 Abrollung eines Beamtensiegels, 5. Dynastie (Kaplony 1977: 201; 1981: 327–328, s.v. D– d-k3-R> 23,Taf. 88); Schiffsdarstellungen mit Sphingenstandarte aus der 5. und der 11. Dynastie (Borchardt 1913:23,Taf. 9;Arnold 1974: 26–27,Taf. 22–23; Karlshausen 2009: 22–24,Taf. 1).

234

Hier ist vielmehr ein anderer Aspekt von Interesse, hier soll der Frage nach der Vorbild-wirkung der Rundbilder nachgegangen werden. In diesem Zusammenhang sind weitereExemplare heranzuziehen, die außerhalb Ägyptens gefunden wurden und deren Einord-nung gewisse Probleme bereitet (A36–A39).

Statuette aus Serabit el-Chadim. Das bekannteste Beispiel bildet zweifellos der Sphinx ausdem Hathor-Heiligtum von Serabit el-Chadim (A36), der eine ägyptische Hieroglyphen-inschrift und eine proto-sinaitische Inschrift trägt. Es ist letztere, die das große Interesse andieser Plastik bestimmt hat. Dem Rundbild selbst wurde nur Beachtung geschenkt, weilseine zeitliche Einordnung ein wesentliches Argument in der Frage nach der Entstehungdes Alphabets bildet (Sass 1988: 135). Nur zu bereitwillig folgte man zunächst Leibovitch,der den Sphinx mit zwei Sitzbildern der Hatschepsut verglichen und aufgrund der behaup-teten Ähnlichkeit in der Gesichtsbildung auf eine entsprechende Datierung geschlossenhatte (Sass 1988: 135–136). Diese Vorgehensweise wurde später zu Recht kritisiert, wobeiSass (1988: 136, 139, 142) auf mehrere Anhaltspunkte verweisen konnte, die für eine Datie-rung in das späte Mittlere Reich sprechen. Bei der Frage nach dem Geschlecht des Sphinxund nach seiner Kopfbedeckung irrt Sass (1988: 136) jedoch, wenn er meint, ersteres seiunklar und letztere sei nicht sicher als Nemes-Kopftuch zu bestimmen. Diese Zweifel sindunbegründet, weil der typische Zopf auf dem Rücken erscheint und die charakteristischenBrustlappen deutlich als solche bezeichnet wurden: Sie zeigen eine klar erkennbare Kanteund die übliche geringe Dicke. Beide Merkmale wären bei einer Frisur wie der dreigeteil-ten Perücke nicht zu erklären, wenn man nicht ein tiefgreifendes Missverständnis unter-stellen will. Wir haben es bei dem Exemplar aus Serabit el-Chadim tatsächlich mit einemmännlichen Sphinx in der klassischen Ausprägung zu tun, der allerdings provinzielle Zügeaufweist. Es spricht gegenwärtig nichts dafür, ihn als levantinisches Erzeugnis einzustufen.Seine Eigenheiten und seine ägyptische Inschrift sind vielmehr vor dem Hintergrund desägyptischen Expeditionswesens zu sehen; seine proto-sinaitische Inschrift ist nur ein Belegunter anderen, welche die Anwesenheit von Personen levantinischer Herkunft in Serabitel-Chadim bezeugen (Sass 1988: 14–40, 142–143).

Miniaturausführungen. Bei anderen Sphingenplastiken handelt es sich um kleinformatigeKettenglieder bzw. Amulette. Das Beispiel aus Ugarit (A38) wurde aus Karneol gefertigtund scheint unpubliziert zu sein, ist aber in der Datenbank des Louvre in drei sehr gutenAbbildungen vertreten. Diese machen deutlich, dass die Plastik alle Merkmale ägyptischerSphingendarstellungen aufweist, aber in vergröberter Weise wiedergibt. Das gilt insbeson-dere für die Gesichtszüge, die karikiert wirken. Die Streifenbildung des Nemes-Kopftuchsist angedeutet, auf die Wiedergabe der seitlichen Lappen sowie der Ohren wurde jedochverzichtet.

Eine sehr vereinfachte Ausführung zeigt auch das Exemplar aus Tell el-Ajjul (A37), dasebenfalls aus Karneol besteht. Bei ihm fällt außerdem auf, dass der Kopf stärker vomRumpfbereich gelöst und weiter nach oben versetzt wurde; dadurch ergibt sich eine un-organisch gelängte Halspartie.Aufgrund der groben Ausarbeitung wurde für dieses Objekteine lokale Fertigung in der Levante vermutet (Petrie 1933: 4, Nr. 154; Westenholz 2004:132, Nr. 91).

Altorientalische Forschungen 40 (2013) 2 235

Natürlich ist in Rechnung zu stellen, dass wir es bei beiden Objekten mit Miniatur-ausführungen in sehr hartem Stein zu tun haben. Allerdings zeigt eine MiniatursphinxRamses’ II. aus dem gleichen Material (A29), welch feine Detailarbeit trotz geringerGröße möglich war. Und dennoch ist Vorsicht geboten, denn es sind nicht nur Sphingen in ähnlich vereinfachter Machart aus Ägypten (Andrews 1981: 67, Nr. 488, Taf. 33) und Nubien (Reisner 1923: 128, Taf. 44:2, Nr. 20b–21) bekannt, sondern auch andere Amulett-formen. Dazu zählen Figuren in einer kauernden, sehr geschlossen wirkenden Haltung mit einem ausgeprägten Rundrücken (Petrie 1914: 40, Taf. 33:185e–h; Andrews 1981:65, Nr. 422,Anm. 1;Andrews 1994:Abb. 64, 78b–c; Delvaux 2006a), die m.E. zu Unrecht alshockende weibliche Sphingen gedeutet werden. Das Verdikt mangelnder Qualität ist alsokein hinreichendes Kriterium dafür, die Sphingen aus Tell el-Ajjul (A37) und Ugarit (A38)als levantinische Nachahmungen zu deklarieren.

Ein weiterer Miniatursphinx wurde in Bogazköy gefunden (A39) und von Boehmer(1972: 179) als levantinisch klassifiziert, wobei er sich auf die Expertise von Karig stützte.Zuvor hatte Beran (1962: 54) das Exemplar jedoch als ägyptisches Erzeugnis eingestuft.Er erkannte, dass die Haltung des Schwanzes ägyptischer Konvention folgt und verglichdie Proportionen und die Umrissführung mit Sphingenplastiken des Mittleren Reiches.Sowohl Beran als auch Karig interpretierten das Kopftuch als Nemes, störten sich aber amFehlen der seitlichen Lappen. Doch dies kann leicht damit erklärt werden, dass der Sphinxvielmehr ein Chat-Kopftuch trägt (vgl.Abb. 5–6); die Formgebung und die fehlenden Strei-fen unterstützen diese Deutung.Während Beran (1962: 56) keinerlei Versuche unternahm,die Funktion zu ergründen, wies Karig auf eine fehlende Öse am Rücken hin, die der Auf-hängung diene. Dabei übersah er, dass kleine Sphingen- und Löwenplastiken, die als Glie-der von Armbändern oder Ketten gedacht waren (A27, A29, A30, A37, A38; Andrews1996: 40, Abb. 29; 125, Abb. 108), oft auf die gleiche Weise längs durchbohrt sind wie derSphinx aus Bogazköy. Die Argumente, die Karig für eine nichtägyptische Herkunft an-führte (fehlende Brustlappen und fehlende Öse), sind also leicht zu widerlegen. Auch beidiesem Sphinx kann die schematische Ausführung, die zu einem großen Teil durch dasgewählte Material (Fritte) bedingt ist, kein Kriterium für eine nichtägyptische Herkunftsein. Auch für Ägypten ist mit provinziellen Arbeiten zu rechnen; das gilt gerade für denBereich der Amulette, die in allen Bevölkerungsschichten verbreitet waren.

Für alle drei hier vorgestellten Exemplare ist eine ägyptische Herkunft nicht auszu-schließen. Sie können daher nicht als Belege dafür herhalten, dass rundplastische Amu-lette in Gestalt des lagernden Sphinx mit Königskopftuch in der Levante rezipiert wurden.

Levantinische Rundbilder. Bislang fiel die Diskussion der Quellenlage für levantinischeSphingenplastiken recht ernüchternd aus, bislang ließen sich keine klaren Anhaltspunktefür die Fertigung derartiger Objekte ausmachen. Umso bedeutender ist daher ein Fund,der aus dem Schiffswrack von Uluburun stammt. Unter den zahlreichen zoomorphen Ge-wichten, die auf dem Schiff mitgeführt worden waren, ist ein Exemplar vertreten, das dieGestalt einer Sphinx zeigt (Abb. 12). Diese Sphinx lässt mehrere Eigenheiten erkennen,die sie als nichtägyptisches Erzeugnis ausweisen. Doch die Merkmale sind derart beschaf-fen, dass sie zumindest starken ägyptischen Einfluss verraten. Mit an Sicherheit grenzenderWahrscheinlichkeit haben wir es hier tatsächlich mit einer levantinischen Sphinx zu tun.

Erika Fischer, Sphingen in Ägypten und in der Levante236

Auffällig ist zum einen die Haltung des Schwanzes, der auf dem Rücken zu liegenkommt. Er wurde aber nicht, wie bei ägyptischen Sphingen üblich, um das rechte Hinter-bein geführt, sondern er verläuft quer über dessen Oberschenkel. Daher weist dieSchwanzspitze zur anderen Körperseite und nicht nach hinten. Besonders interessant istder Übergang zwischen Kopf und Rumpf gestaltet. Wir finden hier weder ein Kopftuchnoch eine dreigeteilte Perücke vor, sondern vielmehr eine Mähne, die auf Schultern undRücken in mehreren Zipfeln ausläuft. Als Vorbild kann hier nur der Mähnenumhangägyptischer Sphingen gedient haben, der im Schulterbereich jeweils eine Zacke ausbildetund jenseits der Schultern in einer langen Spitze endet (Abb. 1, 4; s.o.). Allerdings weist erkeinen Zipfel in der Mitte des Rückens auf, weil er hier gescheitelt ist und die Stelle viel-mehr vom Zopf des Kopftuchs eingenommen wird. Einen Rückenzipfel zeigt jedoch diemächtige Löwenmähne der Mähnensphingen, dafür fehlen dort aber die langen Spitzenjenseits der Schultern (A5, A34; Fay 1996: Taf. 90c, 92a, 94a). Es scheint zwar, als seien beiunserer Sphinx die eben genannten Merkmale von Mähnenumhang und Löwenmähnekombiniert worden. Doch ihr Rückenzipfel dürfte eher auf einer analogen Bildung be-ruhen, d.h., die Zipfel auf und jenseits der Schultern wurden einfach um einen weiterenZipfel auf dem Rücken ergänzt, so dass sich eine regelmäßige Gliederung der Mähne er-gab. Steht die Vorbildwirkung des Mähnenumhangs außer Frage, so bleibt offen, ob sie vonSphingenplastiken oder von Darstellungen im Flachbild ausging. Sind letztere detailliert

Altorientalische Forschungen 40 (2013) 2 237

Abb. 12. Gewicht aus dem Schiffswrack von Uluburun (E16);Pulak et al. (2005: 616, Nr. 156).

gearbeitet, dann lassen sie die fraglichen Merkmale des Mähnenumhangs deutlich genugerkennen (Abb. 6).

Es ist kaum anzunehmen, dass die Sphinx aus dem Schiffswrack von Uluburun ein Ein-zelstück blieb, daher dürfen wir weitere Rundbilder erwarten. Allerdings wird es sich beiihnen gewöhnlich um kleinformatige Objekte handeln.Auch der Kontext wird ein anderersein als in Ägypten, wie hier die Funktion als Gewicht verdeutlicht. Lagernde Sphingen,die Eingänge wichtiger Bauwerke bewachten, hat es in der Levante und in Nordsyrienwährend des 2. Jt. v. Chr. wahrscheinlich nicht gegeben, denn diese Aufgabe kam damalsdem Löwen zu. Erst gegen Ende der Späten Bronzezeit wurden nordsyrische Tempel unterhethitischem Einfluss mit Sphingenprotomen ausgestattet (Gilibert 2011: 79–80,Abb. 1–3),doch dabei handelt es sich stets um stehende weibliche Wesen.

Levantinische Wandmalerei. Abschließend ist noch auf das Fragment einer Wandmalereiaus dem mittelbronzezeitlichen Palast von Tell Sakka hinzuweisen (Abb. 13), denn es ver-deutlicht besonders gut die bereits angesprochene Problematik nicht erhaltener und damitunbekannter Kontaktmedien. Zu erkennen sind ein menschlich gebildeter Kopf mit einermodifizierten Anedjti-Krone sowie schmale Elemente, die am ehesten zu einer Pflanzegehört haben dürften. Der Ausgräber (Taraqji 2008) spricht von einem Fürsten, Bietak(2007: 278–279) hingegen von einer Gottheit. Doch ich vermute, dass hier vielmehr derKopf einer Sphinx erhalten blieb. Den wichtigsten Anhaltspunkt für diese Deutung bietetdie Haartracht, deren Gestaltung auf dem Vorbild der Hathorfrisur beruht (Abb. 7). Dasseitliche Haar ist schräg nach vorn geführt, wobei das Ohr frei bleibt. Die blau und rot ge-fassten Streifen, die direkt unterhalb des Ohrs zu erkennen sind, gehen wahrscheinlich aufdie schmalen Bänder zurück, mit denen die Hathorfrisur in ägyptischen Darstellungen ge-gliedert werden konnte.Abweichend vom ägyptischen Vorbild erscheint bei dem Kopf ausTell Sakka aber eine kurze Strähne vor dem Ohr, so dass letzteres vollständig vom Haareingerahmt wird. Ein weiterer Anhaltspunkt ist mit der Anedjti-Krone gegeben, die in derlevantinischen Glyptik nicht als Würdezeichen des Herrschers in Erscheinung tritt, son-dern vielmehr Sphingen auszeichnen kann (Abb. 8).

Die Kombination einer weiblichen Haartracht mit einer Krone, die nur von männlichenGottheiten sowie von Sphingen und Greifen getragen wurde, muss in der Levante erfolgtsein. Hier kann nicht von einem entsprechenden ägyptischen Vorbild ausgegangen wer-den. Da levantinische Sphingen oft mit einer modifizierten Version der dreigeteiltenPerücke versehen wurden, ist die Darstellung der Hathorfrisur nur ein weiterer, folge-richtiger Schritt der Adaptation. Zu fragen bleibt allerdings, welche ägyptischen Erzeug-nisse als Vorbild für die Wiedergabe der Haartracht gedient haben können. Dabei ist ins-besondere zu berücksichtigen, dass wir es mit einer Profildarstellung zu tun haben.

Bekanntlich war die Hathorfrisur keineswegs auf die namengebende Göttin festgelegt,zumal sie dort nur bei dem frontal wiedergegebenen Hathorkopf erscheint, sondern siewar während des Mittleren Reiches eine beliebte Haartracht bei vornehmen Frauen undweiblichen Angehörigen des Königshauses. Am nächstliegenden erscheint also der Ver-weis auf weibliche Rundbilder mit Hathorfrisur, die in Form von Sphingen (Abb. 7; C2,C10), Frauenstatuetten (Vandier 1958: Taf. 76:6, 81:7, 89:4, 91:2, 96:2) oder Frauenkopftül-len (Fischer 2007a: 257, Nr. F.19, Taf. 64) vorliegen. Obwohl solche Objekte in der Levante

Erika Fischer, Sphingen in Ägypten und in der Levante238

bekannt waren (Matoïan 1998: 90–91; Fischer 2007a: 256, Nr. F.15, Taf. 63), halte ich es fürunwahrscheinlich, dass ihnen die Rolle des Vorbildes zukam. Es muss vielmehr nach zwei-dimensionalen Darstellungen der Hathorfrisur gesucht werden, was kein leichtes Unter-fangen ist, da diese in Ägypten selten bezeugt sind. Fündig wird man beispielsweise bei densog. Zaubermessern des Mittleren Reiches, auf denen eine hockende, löwenköpfige Göttinanstelle der üblichen dreigeteilten Perücke auch eine Hathorfrisur tragen kann (Arnold1992: 69–70, Taf. 83; Hubai 2008: 178, 198). Und „Zaubermesser“ sind durchaus in dieLevante gelangt, wir kennen je ein Beispiel aus Tell el-Ajjul, Megiddo und Ugarit (Alten-müller 1965: 70–71, Nr. 83; 104–105, Nr. 129; Gachet-Bizollon 2007: 193, 302, Nr. 394,Taf. 46,110, 122).

Die naheliegende Frage, ob weibliche Sphingen mit Hathorfrisur während des MittlerenReiches auch im Flachbild wiedergegeben wurden, muss offen bleiben. Bislang liegt nurein einziger Beleg aus dem Neuen Reich vor (Abb. 2); allerdings handelt es sich dabei nichtum die Sphinx an sich, sondern um die Abbildung einer Statue in ihrer Gestalt.

Altorientalische Forschungen 40 (2013) 2 239

Abb. 13. Wandmalerei aus Tell Sakka, MB II-Zeit;Taraqji (2008: 128).

3. Niedertretende bzw. dominierende Sphingen

3.1. Ägypten

Zahlreiche Darstellungen zeigen den Sphinx dabei, wie er mit erhobenem Schwanz überdie Feinde Ägyptens, die von verschiedenen Fremdvölkern verkörpert werden, hinweg-schreitet (Abb. 16–20). Es verwundert nicht, dass dieses Motiv aufgrund seiner Kom-plexität auf das Flachbild beschränkt blieb.Während des Neuen Reiches ist es in so großerZahl in unterschiedlichen Objektgattungen belegt, dass diese Erscheinungsform nebendem lagernden Sphinx als weiterer klassischer Typus gilt.

Quellenlage für das Alte und Mittlere Reich. Entwickelt wurde das Darstellungsschema be-reits im Alten Reich, und zwar für Sphingen und Greifen gleichermaßen (Abb. 14). Leidersind die wenigen Zeugnisse aus den königlichen Totentempeln aber so ausschnitthaft über-liefert,13 dass nur für Pepi II. die bildliche Fassung des niedertretenden Sphinx gesichert ist. Und auch dies ist nur der Fall, weil ein Rest des Königsbartes erhalten blieb. Er kannkeinem Greifen, sondern muss einem Sphinx gehört haben.

Für die Rekonstruktion des Greifen (Abb. 14) erwies sich ein Pektorale aus der ZeitSesostris’ III., das in Dahschur gefunden wurde (Abb. 15), als äußerst hilfreich. Für denniedertretenden Sphinx aber gibt es bislang keine Parallele aus dem Alten oder MittlerenReich, während die Sphingen des Neuen Reiches ein Erscheinungsbild zeigen, das dem derGreifen angenähert wurde. Die Sphingendarstellungen Pepis II. weichen hingegen in zweiwesentlichen Punkten von den jüngeren Beispielen ab. Auffällig ist vor allem das hoch-gradig stilisierte Flügelpaar, das völlig anders gestaltet wurde als das Flügelpaar des Grei-fen (s.u.). Mangels weiterer Belege lässt sich jedoch nicht entscheiden, ob dies eine üblicheDifferenzierung zwischen Sphinx und Greifen im Alten Reich war oder ob wir es hier mit einer Ausnahme zu tun haben. Daher kann die fragmentarische Darstellung aus derZeit des Sahure (s. Anm. 13) keineswegs eindeutig als Greifen bestimmt werden (contraSchoske 1994: 361–362).

Ein weiterer Punkt, der jedoch bislang übersehen wurde, betrifft die Gestaltung desKopfes. In der von Jéquier gebotenen Rekonstruktionszeichnung (Abb. 14) erscheint derSphinx mit einem Nemes-Kopftuch. Stattdessen muss aber von der dreigeteilten Perückeausgegangen werden. Nur zu letzterer passt die senkrecht verlaufende Strähnenbildungund das angedeutete Volumen im Schulterbereich. Für den eingedrehten hinteren Ab-schnitt des Kopftuchs, den die Zeichnung ergänzt, gibt es keinerlei Anhaltspunkte unterden verfügbaren Relieffragmenten. Dass für den Sphinx die dreigeteilte Perücke statt desNemes-Kopftuchs gewählt wurde, könnte auf die Vorbildwirkung des Greifen zurück-gehen, der gewöhnlich mit einer Variante dieser Perücke ausgestattet ist. Möglicherweisestellte die dreigeteilte Perücke für den niedertretenden Sphinx damals ein übliches Attri-but dar, denn ein niedertretender Sphinx des Taharqa (F19), der auf Vorbildern des AltenReiches basiert, ist ebenfalls mit dieser Perücke versehen. Zumindest aber spricht alles

Erika Fischer, Sphingen in Ägypten und in der Levante

13 Das Fragment aus der Zeit des Sahure zeigt nur den hinteren Abschnitt eines Löwenkörpers mitFalkenflügel und Falkenschwanz (Borchardt 1913: 21–23, Taf. 8; Wildung 2010: 186–187, Abb. 148),während die Reliefbruchstücke des Niuserre mindestens sieben Wesen bezeugen, von denen nur dieTatzen erhalten blieben (Borchardt 1907: 46–49,Abb. 29,Taf. 8–12).

240

Altorientalische Forschungen 40 (2013) 2 241

Abb. 14. Relieffragmente aus Saqqara (F1, G1); Jéquier (1940:Taf. 15).

Abb. 15. Pektorale aus Dahschur (G2); Fitton (2008: 105,Abb. 34).

dafür, dass im späten Alten Reich die Darstellungsform, die später für diesen Sphingen-typus verbindlich werden sollte, noch nicht festgelegt worden war.

Aus der ersten Hälfte des 2. Jt. v. Chr. scheinen nur Darstellungen des niedertretendenGreifen überliefert zu sein, und auch diese sind in nur sehr geringer Zahl vertreten. Diebeiden Beispiele könnten kaum gegensätzlicher ausfallen. Das bereits genannte Pektoraleaus Dahschur (Abb. 15) ist aufgrund der aufwendigen Gestaltung und Technik ein prunk-voller Blickfang, während das Lanzenblatt des Kamose (G3) den Greifen erst auf denzweiten oder dritten Blick zu erkennen gibt.

Quellenlage für das Neue Reich. Auch im Neuen Reich ist das Motiv des niedertretendenSphinx in königlichen Totentempeln bezeugt (F2, F18). Vielleicht zählt auch ein fragmen-tarisch erhaltenes Relief Thutmosis’ III. dazu, sofern es nicht einen Greifen wiedergab(Naville 1910: 21, Taf. 9C; Schoske 1994: 364, Abb. e122). Vor allem aber ist das Motiv aufverschiedenen königlichen Objekten gegenwärtig, die entweder selbst bzw. in Form vonModellausführungen erhalten blieben oder durch Darstellungen im Flachbild bezeugtsind. In letzterem Fall sind also die niedertretenden Sphingen nur durch die Bild-im-Bild-Konstellation überliefert. Der Sphinx dekoriert zusammen mit anderen symbolträchtigenMotiven den Rumpf und die Aufbauten von Booten oder Schiffen (Abb. 16; F3, F5;Werner1986). Er kann zum Bildprogramm des Thronsessels gehören und ist dann auf den Außen-seiten der Armlehnen zu finden (Abb. 18; F7, F8, F11). Darüber hinaus kann er auf demThronpodest erscheinen und hier mit dem Motiv des Erschlagens der Feinde alternieren(F9, F10), oder er kann andere Möbel wie kastenartige Behältnisse dekorieren (Abb. 19).

Erika Fischer, Sphingen in Ägypten und in der Levante242

Abb. 16. Modellboot Amenophis’ II. (F4),Ausschnitt; Ziegler (2002: 133,Abb. 3).

Der niedertretende Sphinx ist natürlich ein passendes Motiv für verschiedene Objekte,die im Kampf gebraucht wurden oder die als Prunkwaffen dienten. Zu nennen sind hierbeispielsweise der Schild (F15), der Kasten zur Aufbewahrung des Bogens (Abb. 20) undnicht zuletzt der Streitwagen, wo der Sphinx auf der Innenseite des Wagenkastens wieder-gegeben wurde (Abb. 17; F13). Auch auf Siegelamuletten ist dieser Sphingentypus häufigvertreten (F20–F23).

Weibliche Sphingen. Die Darstellung der Königin als niedertretende Sphinx bleibt eineAusnahme, die während des Neuen Reiches nur für Teje (H1) und Nofretete (H2) möglichwar. Beide konnten auch in menschlicher Gestalt als Vernichterin oder Bezwingerin ägyp-tischer Feinde wiedergegeben werden (Roth 2002: 27–29); bei den von ihnen überwunde-nen Gegnern handelt es sich stets um ausländische Frauen. Die Szenen orientieren sichalso an der zeitgenössischen Herrscherikonographie und weisen der Großen KöniglichenGemahlin eine neue Funktion zu, wahren dabei aber eine klare Rollenverteilung gemäßdem natürlichen Geschlecht der Protagonisten.

Als Sphinx ist Teje (H1) vergleichbar dem König mit Falkenflügeln und Falkenschwanzausgestattet; auf ihrer dreigeteilten Perücke trägt sie einen niedrigen Modius. Nofretete(H2) zeichnet sich hingegen durch die Doppelfederkrone aus. Flügel lässt sie nicht erken-nen, was aber am Bildträger liegen könnte: Bei der farblichen Fassung der Talatat-Blöckewäre eine Bezeichnung der Flügel durchaus möglich gewesen.

Altorientalische Forschungen 40 (2013) 2 243

Abb. 17. Streitwagen Thutmosis’ IV. (F6),Ausschnitt; Carter / Newberry (1904:Taf. 12).

Haltung des Sphinx und seiner Opfer. Das Niedertreten der Feinde durch den Sphinx (oderGreifen) wird nicht als aggressiver Angriff in Szene gesetzt, sondern vielmehr als ein Zei-chen klarer Überlegenheit. Der Sphinx fällt seine Opfer daher nicht wie ein Löwe an(Smith 1976: 163–164, Taf. 45:7a–b; Wildung 1996: 134–136, Nr. 138), sondern er schreitetstets erhobenen Hauptes über sie hinweg. Nur die Körperhaltung der scheinbar überrasch-ten Feinde, die in die Knie gehen und zu keiner Gegenwehr mehr fähig sind, kann dieUnmittelbarkeit der Auseinandersetzung andeuten. Nicht selten aber liegen oder hockendie Männer bereits am Boden und fügen sich in ihr Schicksal.

Der Sphinx ist oft in normaler Schrittstellung wiedergegeben, wobei er drei Tatzen aufetwa gleicher Höhe aufsetzt und nur ein Vorderbein mehr oder weniger stark erhebt (Abb. 14, 20a–b; F2, F7, F8, F10, F13, F15, F17, F18, F23). Sind alle vier Tatzen in unter-schiedlicher Höhe aufgesetzt, ergibt sich eine allmähliche Steigerung (Abb. 18–19; F9, F11,F20). Werden die Vorderbeine nur schräg nach vorn gestreckt, kann der Sphinx steif wir-ken (Abb. 17; F5). Richtet er sich aber etwas auf, dann gewinnt das Schreitmotiv an dyna-mischer Wirkung (Abb. 16; F3).

Zahl und Typus der Opfer. Die Zahl der Gegner kann von eins bis vier variieren. Besondersinteressant erweisen sich in diesem Zusammenhang die Darstellungen im Grab desAmenemhet Surer, wo das Motiv in zwei Kioskszenen erscheint und dort mehrfach das je-weilige Thronpodest (F9, F10) sowie einmal die Armlehne des Thronsessels (F8) schmückt.Jeder Bereich hat die ihm eigene Zahl der vom Sphinx bezwungenen Feinde: auf derArmlehne sind es drei (F8), auf dem zugehörigen Thronpodest zwei (F9), auf dem anderenPodest ist es nur ein Feind (F10).

Erika Fischer, Sphingen in Ägypten und in der Levante244

Abb. 18. Armlehne der Kioskszene im Grab des Anen (F12); Fischer (1987:Taf. 3:9).

Schreitet der Sphinx über einen Feind hinweg, dann besteht ein ausgewogenes Größen-verhältnis zwischen beiden (Abb. 16, 20a; F5, F10, F11, F13, F17, F18, F20–F22). Sollenmehr Opfer gezeigt werden, dann sind sie kleiner dargestellt (Abb. 17; F2, F7), es sei denn,sie überschneiden sich stark (Abb. 18, 20b) oder sind in einer gebeugten oder aufgerichte-ten Haltung wiedergegeben (Abb. 19; F3). Im Extremfall wird jedes Bein des Sphinx aufeinen eigenen Gegner gesetzt (F7). Bei dem Sphinx der Hatschepsut wurde die Zahl sogarnoch verdoppelt, so dass unter jeder Tatze zwei bezwungene Männer liegen (F2). DieseZahl und die damit einhergehende geringe Größe der Feinde im Vergleich zum Sphinxmachen dessen klare Überlegenheit noch stärker deutlich.

Altorientalische Forschungen 40 (2013) 2 245

Abb. 19. Kasten des Tutanchamun (F14),Ausschnitt einer Schmalseite; Pirelli (2000: 213 oben).

Abb. 20a–b. Bogenkasten des Tutanchamun (F16),Ausschnitte; McLeod (1982:Taf. 12, 16).

Hat der Sphinx mehr als einen Feind bezwungen, so können seine Opfer durchaus demgleichen Typus angehören (Abb. 17; F15). Allerdings nutzte man die Gelegenheit auchgern, um Vertreter verschiedener Fremdvölkertypen zu zeigen: Syrer und Nubier (Abb. 19,20b; F3, F9) oder Syrer, Nubier und Libyer (Abb. 18).

Attribute. Im Hinblick auf die Attribute erweist sich der niedertretende Sphinx als dervariantenreichste Typus, denn er konnte mit unterschiedlichen Perücken und Kronenfor-men (s.u.) ausgestattet werden. Außerdem trat ab der späten 18. Dynastie mit der Schürze(s.u.) ein völlig neues Element hinzu. Die größte Vielfalt zeigen die Sphingendarstellungenaus der Zeit Amenophis’ III. und des Tutanchamun, was nicht zuletzt daran liegt, dassgerade für die späte 18. Dynastie eine bessere Überlieferungslage herrscht als für die übri-gen Epochen der ägyptischen Geschichte.

Flügel. Im Alten und Mittleren Reich wird der schreitende, Feinde niedertretende Greif alsgeflügeltes Wesen dargestellt (Abb. 14–15). Das Flügelpaar, das stets am Leib anliegt, istnach dem Vorbild der Falkenflügel gestaltet, wobei die Handschwingen so übereinanderliegen, dass sie eine langgestreckte Spitze formen. Die langen Federn, die unter dem sicht-baren Flügel hervorkommen und den Oberschenkel bedecken, gehören daher nicht zumFlügel der anderen, nicht sichtbaren Körperseite, sondern repräsentieren vielmehr denFalkenschwanz (Borchardt 1913: 22–23;Wilkinson 1971:Taf. 15–17, 21).

Auch der Sphinx als Feindbezwinger wurde bereits im Alten Reich mit Flügeln ausge-stattet. Doch der einzige eindeutige Beleg dafür zeigt das Wesen mit Flügeln, die sich er-heblich von denen des Greifen und damit auch des Falken unterscheiden (Abb. 14). Dieangelegten Flügel scheinen den Leib vollständig zu bedecken und sind mit einem klein-teiligen Schuppenmuster versehen, wie es für die Andeutung des Bauch- und Rückengefie-ders sowie der kleinen Flügeldecken bei ägyptischen Raubvogeldarstellungen verwendetwurde (Andrews 1996: 59, Abb. 43; 61, Abb. 46; 82, Abb. 58; 134, Abb. 117). Außerdem wer-den sie durch ornamentale Streifen waagerecht wie senkrecht gegliedert. Erst ab demNeuen Reich sind Sphingen bezeugt, die wie die Greifen mit Falkenflügeln und Falken-schwanz versehen wurden (Abb. 16–20; F3, F5, F7–F11, F13, F15, F17, F18, F21). Obwohldie Binnenzeichnung eine starke Stilisierung zeigen kann, bleibt die Unterscheidung zwi-schen den Falkenflügeln auf dem Rücken und dem Falkenschwanz auf dem Oberschenkelder Hinterbeine weiterhin gültig.

Gelegentlich werden unterhalb der Flügel ein bis drei Riemen angedeutet, die um dieBrust bzw. den Bauch laufen (Abb. 18–19; F11, F13; vgl. auch Abb. 3 und B16). Damit ent-steht der Eindruck, als ob das Flügelpaar kein eigentliches Merkmal der Sphingen bildete,sondern eher wie ein Trachtelement angelegt oder umgebunden werden konnte. Vielleichthaben wir es hier mit einem Phänomen zu tun, wie es auch vom künstlichen Bart her be-kannt ist. Bei ihm wird durch einen schmalen Streifen, der vom Kinn bis zu den Schläfenreicht, angedeutet, dass er nur umgebunden ist (Abb. 1, 4, 17, 18). Doch dieser Kinnriemenwurde keineswegs immer wiedergegeben (Abb. 19).

Eine Greifendarstellung aus der Zeit des Kamose (G3) macht deutlich, dass der Leibdurchaus mit Bändern versehen sein konnte, ohne dass ein Flügelpaar existierte. Dassdieses Detail keine Ausnahme bildete, sondern vielmehr in einer gewissen Tradition ge-

Erika Fischer, Sphingen in Ägypten und in der Levante246

standen haben muss, zeigt ein Beleg aus der 25. Dynastie. Die Darstellung des Taharqa alsniedertretender Sphinx am Pylon des Amun-Tempels von Kawa (F19) greift deutlich aufVorbilder aus dem Alten Reich zurück, wobei der ungeflügelte Sphinx ebenfalls mit denfraglichen Bändern ausgestattet wurde.

In der Literatur kann die Kombination aus Falkenflügeln und -schwanz vorschnell undleichtfertig als „Satteldecke“ oder „Mantel“ bezeichnet werden (Guéraud 1935: 13–14; Her-bordt 1986: 101; Gubel 1998: 642, Anm. 27), was natürlich einen sehr verzerrten Eindruckvom Darstellungsgegenstand vermittelt. Diese Begriffe hätten nur dann eine gewisse Be-rechtigung, wenn die Wiedergabe derart umgedeutet wurde, dass kaum mehr auf das zu-grunde liegende Vorbild geschlossen werden könnte. Das aber ist bei ägyptischen Sphingen-darstellungen nicht der Fall.

Mähnenumhang. Wie oben bereits ausgeführt wurde, ist der Mähnenumhang ein charakte-ristisches Element ägyptischer Sphingen. Er muss als so wesentlich erachtet worden sein,dass selbst Darstellungen im Flachbild ungern auf ihn verzichteten. Im Gegensatz zumRundbild konnte seine Wiedergabe hier aber nur in sehr reduzierter Form erfolgen. Ge-wöhnlich wird er als schmales, bandartiges Element gezeigt, das in detaillierten Darstellun-gen die typische Streifenbildung aufweist (Abb. 16–19). Er beginnt auf dem Rücken, sodass er den Schulterbereich fast umkreist, und hängt dann entlang der Vorderbeine herab.Manchmal ist er sogar nur bei einem Bein angedeutet (Abb. 16; F3).Auf seine Wiedergabezwischen den Beinen wurde grundsätzlich verzichtet, stattdessen kann hier eine Schürzeerscheinen (s.u.); es ist also zwischen beiden Elementen strikt zu unterscheiden, dieSchürze hat nichts mit dem Mähnenumhang zu tun (contra Hölbl 1979: 343–344). Ge-legentlich wird der Charakter des Mähnenumhangs weiter verunklart, indem auf Höhe derSchulter (und mitunter auch im Bereich der Vorderbeine) ein Bündel aus mehrerenparallelen Linien erscheint, die senkrecht zur Streifung des Mähnenumhangs verlaufenund damit an eine Querbindung erinnern (Abb. 16–17, 19; vgl. auch B16). Außerdem kannim Schulterbereich der zackenförmige Kontur entfallen (Abb. 16, 19).

Halskragen. Auch im Flachbild wird meistens angedeutet, dass der Halskragen unter demMähnenumhang liegt und daher nur im seitlichen Schulterbereich sichtbar ist (Abb. 16–17,19; F7, F9, F10).Ab der späten 18. Dynastie kann der Halskragen jedoch über dem Mähnen-umhang getragen werden. Der schmale Streifen des Mähnenumhangs erscheint folglichnur in dem Beinabschnitt, der nicht vom Halskragen verdeckt wird (Abb. 18; F15).

Schürze. Ab der späten 18. Dynastie weisen aufrecht dargestellte Sphingen zwischen denVorderbeinen oft eine Schürze auf (Abb. 19–20; F11, F13, F18, F23). Ihre Binnenzeichnungweicht deutlich von der Streifung des Mähnenumhangs ab, denn sie orientiert sich gewöhn-lich an der Stilisierung des angelegten Flügelpaars. Sie findet außerdem eine Parallele aufeinem Element der königlichen Tracht, das als sog. Schurzbehang bekannt ist, weil es inForm eines schmalen, langgestreckten Trapezes vorn am Königsschurz herabhängt, wobeies bis zu den Knien reicht (Faegersten 2003: 29–34). Es spricht daher viel dafür, dass dieserSchurzbehang auch das Vorbild für die Schürze abgab oder dass er deren Gestaltungzumindest stark beeinflusste. Gestützt wird diese Annahme auch durch zwei weitere Be-

Altorientalische Forschungen 40 (2013) 2 247

standteile, mit denen die Schürze kombiniert sein kann, denn diese sind ebenfalls vomSchurzbehang bekannt. Es handelt sich dabei um den Uräenfries, der als unterer Abschlussdient (Abb. 20b), und um die schmalen Bänder unterschiedlicher Länge, die seitlich herab-hängen (Abb. 19).

Kopftuch und Perücken. Vergleichbar dem lagernden Sphinx ist auch der niedertretendeSphinx zumeist mit dem Nemes-Kopftuch ausgestattet (Abb. 16–19; F2, F3, F7, F8, F9:1, 3;F10:1, 2; F13, F15, F18, F20, F21, F23), auf dem er aber zusätzlich eine Krone tragen kann(s.u.). Das Chat-Kopftuch scheint hingegen nicht für ihn bezeugt zu sein.

Statt des Nemes-Kopftuchs kann der niedertretende Sphinx auch eine kurze Perücketragen, doch diese Darstellungen bleiben die Ausnahme und sind auf die späte 18. Dynastiebeschränkt. Zum einen handelt es sich um die sog. Ibes-Perücke (F11; Mysliwiec 1976: 20),die mit der Atef-Krone kombiniert (F10:3) und außerdem von dem Sesched-Band um-geben sein kann (F14:2), wie es bei Herrscherdarstellungen im Flachbild oft der Fall ist(Mysliwiec 1976: Abb. 59, 81–82, 125–128, 137–138, Taf. 144–154). Zum anderen kommtauch die sog. Nubische Perücke vor (F9:2). Die Sphingendarstellung des Taharqa (F19)greift hingegen auf Vorbilder aus dem Alten Reich zurück und ist daher mit der dreigeteil-ten Perücke versehen, die auch von den Sphingen Pepis II. getragen wird (Abb. 14; s.o.).

Kronen. Niedertretende Sphingen können mit verschiedenen Kronen ausgestattet sein,die entweder auf das Nemes-Kopftuch oder die kurze Perücke folgen oder die den Kopfselbst umschließen. Im ersten Fall handelt es sich um die Atef-Krone (Abb. 17, 19; F9:1, 3;F10:1, 3), die Anedjti-Krone (F3, F9:2, F20, F21) und eine weitere Form der Federkrone(Abb. 16) sowie um die Doppelkrone (F10:2, F15). Im zweiten Fall sind die Blaue Krone(F5, F17) sowie die Rote Krone in Kombination mit einer Doppelfederkrone (Abb. 20a–b)bezeugt.

3.2. Levante

Der Typus des niedertretenden bzw. dominierenden Sphinx wurde in der Levante über-nommen, dabei aber in mehrfacher Hinsicht modifiziert. Das gilt nicht nur für die Haltungund Attribute, sondern auch für das Gegenüber.Aus dem spätbronzezeitlichen Ugarit sinddrei aufschlussreiche Beispiele überliefert, welche die Möglichkeiten der Adaptation sehranschaulich illustrieren.

Goldschale aus Ugarit (J1). Das erste Beispiel, das auch das bekanntere ist, bildet eineGoldschale (Abb. 21), die 1933 im Bereich der Akropolis entdeckt wurde, deren Fund-kontext aber noch viele Fragen aufwirft. Die Sphinx ist Bestandteil des Hauptmotivs imoberen Register und flankiert zusammen mit einem gehörnten Flügellöwen eine Kompo-sitpflanze. Sie ist bartlos und mit scheinbar weichen Gesichtszügen wiedergegeben, dochdies sind keine ausreichenden Anhaltspunkte dafür, die Sphinx als weiblich anzusehen. IhrGeschlecht lässt sich bislang nicht sicher bestimmen.

Die Sphinx und der Flügellöwe sind in nahezu identischer, leicht aufgerichteter Haltungdargestellt. Die erhobene Stellung ihrer nach vorn gestreckten Vorderbeine entsprichtägyptischen Vorbildern, die Haltung der Hinterbeine weicht jedoch davon ab, denn sie

Erika Fischer, Sphingen in Ägypten und in der Levante248

werden nicht in Schrittstellung, sondern im geschlossenen Stand gezeigt. Da beiden Wesenein unmittelbares Gegenüber fehlt, auf das sie ihre erhobenen Vorderbeine stützen kön-nen, schweben diese in der Luft. Nur der Flügellöwe scheint die vor ihm stehende Kompo-sitpflanze leicht zu berühren, doch das dürfte nicht intendiert, sondern vielmehr der ver-fügbaren Fläche geschuldet sein.Tatsächlich korrespondiert die Höhe der Tatzen nicht mitden papyrusartigen Seitentrieben, die von der Pflanze wegstreben. Wie bei den ägypti-schen Vorbildern üblich, ist der Schwanz der Sphinx aufgerichtet. Er kann sich aber nichtbogenförmig zum Rücken herab neigen, weil die Fläche hier weitgehend von einem Flügelbeansprucht wird. Daher ragt der Schwanz zwar steil in die Luft, folgt dabei aber dem Kon-tur der Schwungfedern. Erst sein Ende kann sich leicht zurückbiegen.

Vergleichbar den ägyptischen Vorbildern ist auch die Sphinx der Goldschale geflügelt,allerdings in einer sehr ostentativen Weise, die unterschiedliche Einflüsse verarbeitet. Ge-mäß der levantinischen Tradition, die mindestens bis in das frühe 2. Jt. v. Chr. zurückreicht,sind die mächtigen Flügel zunächst steil aufgerichtet und dann im Handgelenk geknickt, sodass sie sich der Kopf- bzw. Registerhöhe anpassen können. Wird der hintere Flügel nichtdurch Konturverdopplung angedeutet, bleibt er für den Betrachter unsichtbar. Hier ist erjedoch deutlich zur Schau gestellt, weil er in die Gegenrichtung weist, also nach vorn ge-richtet ist. Dafür musste er in unorganischer Weise an Brust und Vorderbein angesetzt wer-den, außerdem ist er weniger steil aufgerichtet und damit weniger stark geknickt. DieseArt der Flügelwiedergabe, bei der das Flügelpaar in zwei entgegensetzte Richtungen auf-geklappt und damit besser sichtbar gemacht wird, ist eine ägäische Darstellungskonven-tion, die bei Sphingen und gelegentlich bei Greifen zu finden ist (Poursat 1977a: 61, 66;Poursat 1977b: Taf. 12:139–140; 26:285; 47:448; 48:455–462). Die Sphinx der Goldschalefolgt zwar diesem Prinzip, die Gestaltung der Flügel selbst weicht aber erheblich von denägäischen Vorbildern ab.

Außer dem aufgerichteten Flügelpaar weist die Sphinx auch ein angelegtes Flügelpaarauf, das nach ägyptischer Konvention den Rücken bedeckt und mit einem Bauchriemengesichert ist. Selbst die Andeutung des Falkenschwanzes auf dem Oberschenkel des Hin-terbeins fehlt nicht. Obwohl die Gestaltung dieser Elemente den Vorbildern aus dem Niltalfolgt, stellt sich die Frage, ob das wiedergegebene zweite Flügelpaar tatsächlich auch als

Altorientalische Forschungen 40 (2013) 2 249

Abb. 21. Goldschale aus Ugarit (J1),Ausschnitt aus dem oberen Fries;Schaeffer (1949:Taf. 8).

solches verstanden wurde. Eine eindeutige Antwort fällt freilich schwer, weil die Kombina-tion aus aufgerichtetem und angelegtem Flügelpaar kein Einzelfall bleibt, sondern wieder-holt anzutreffen ist.14 Es ist aber zu betonen, dass diese Kombination nur bei levantini-schen Darstellungen zu finden ist, sie hat nie ägyptische Sphingenbilder beeinflusst. Selbstdie sog. Syrische Sphinx – ein bewusst fremdartig gestalteter Sphingentypus, der im Laufeder 18. Dynastie in Ägypten entwickelt worden war (Anm. 11) – weist die fragliche Kombi-nation nicht auf. Dieser Sphingentypus zeichnet sich zwar durch ein aufgerichtetes Flügel-paar aus, doch dafür wurde auf das angelegte Flügelpaar verzichtet.

Die übrigen Ausstattungsmerkmale der Sphinx sind ebenfalls ägyptischen Vorbildernverpflichtet. Deutlich erkennbar ist der breite Halskragen, der den Schulterbereich be-deckt und alternierend in schmale und breite Streifen gegliedert ist. Statt senkrechterStriche, lanzettförmiger Blätter, Zickzacklinien oder tropfenförmiger Gebilde, welche ge-wöhnlich die einzelnen Elemente ägyptischer Halskragen andeuten (Abb. 17–20), wurdenhier schräge Linien und ein Fischgrätenmuster wiedergegeben. Es wurde also die Formweitgehend gewahrt, aber die Binnenzeichnung modifiziert.

Auf den ersten Blick scheint die Sphinx langes Haar zu tragen, das die Ohren nicht be-deckt und in einem leichten Bausch auf den Rücken fällt. Außerdem wird der obere Kopf-bereich von einem schmalen Band umfasst. Auf den zweiten Blick wird deutlich, dass dielangen Elemente, die über die Schulter und entlang beider Vorderbeine herabhängen,nicht ohne weiteres als Haarlocken angesehen werden können (contra Herbordt 1986: 95,102). Ihre Querstreifen machen klar, dass vielmehr die seitlichen Lappen des Nemes-Kopf-tuchs als Vorbild gedient haben müssen.15 Freilich fallen diese Lappen deutlich kürzer aus, weil sie nur bis auf die Brust herab reichen; auch ihr Volumen ist aufgrund des tex-tilen Charakters erheblich geringer. Hier kommt nun der Mähnenumhang ägyptischerSphingen ins Spiel, der in Form eines breiten Bandes entlang der Vorderbeine herabhängt(Abb. 17–19). Er muss als weitere Inspirationsquelle für die beiden langen Elemente ge-dient haben. Der Mähnenumhang und die Lappen des Kopftuchs verschmolzen demnachzu einem Attribut, das die wesentlichen Eigenarten beider zum Ausdruck bringt: Volumenund Querstreifen. Dennoch spricht alles dafür, dass es sich letztlich nur um eine Umdeu-tung des Kopftuchs handelt, dass also der Charakter des Mähnenumhangs entweder un-verstanden blieb oder als irrelevant betrachtet wurde.

Der zweite Blick macht weiterhin deutlich, dass auch der scheinbare Haarbausch aufdem Rücken eine Parallele bei dem Nemes-Kopftuch findet, denn es zeigt ein vergleich-bares Volumen, bevor es mit dem eingedrehten Zopf endet (Abb. 17, 19). Auf die Wieder-gabe dieses Zopfes wurde bei der Sphinx der Goldschale allerdings verzichtet. Zwei Mög-lichkeiten kommen nun in Betracht: 1) Das Kopftuch wurde völlig missverstanden und zueiner Langhaarfrisur umgedeutet, für die es bislang keine Parallele gibt. Schwer zu er-klären wären dann aber die Querstreifen der lang herabhängenden Strähnen. 2) Es han-

Erika Fischer, Sphingen in Ägypten und in der Levante

14 Tonplatte aus Emar (König 2001: 96–97, Abb. 22, Taf. 10a). – Scheuklappe, aus dem Kunsthandel, ver-mutlich aus Kamid el-Loz (Hansen 1994: 222–223, Abb. 35, Taf. 23, 24:2; Lilyquist 1994: 214–215,Nr. 017). – Linsenpyxis, vermutlich aus Gurob (Ohlhafer 2004; Bovot 2006); mit Kantor (1945:495–498) und Wicke (2008: 16–18) gehe ich von einem levantinischen Erzeugnis aus.

15 Bereits Schaeffer (1949: 29) hatte erkannt, dass die Streifen der Frisur dem Nemes-Kopftuch (von ihmals Klaft bezeichnet) verpflichtet sind.

250

delt sich um eine vereinfachte, aber zugleich auch übertriebene Version des Kopftuchs,denn die charakteristischen Lappen wurden zur besseren Erkennbarkeit überdeutlich wie-dergegeben.

Elfenbeineinlagen eines runden Tisches (J2). Das zweite Beispiel einer niedertretendenSphinx, das in Ugarit entdeckt wurde, gehört zu zahlreichen Elfenbeineinlagen, die einsteinen runden Tisch dekorierten (Abb. 22a–e). Die Reste dieses Möbelstücks wurden be-reits 1953 freigelegt und von Schaeffer wenig später vorgestellt, doch erst die Publikationdurch Gachet-Bizollon (2007) erlaubt es, sich näher mit dem Gegenstand auseinanderzu-setzen.Allerdings konnten die Einlagen nur unter schwierigen Bedingungen dokumentiertund von der Autorin anscheinend auch nicht direkt in Augenschein genommen werden:Eine Entnahme der montierten Einlagen aus der Vitrine war nicht möglich, daher basierendie Umzeichnungen und die Rekonstruktionszeichnung auf Fotografien, die innerhalb derMuseumsvitrine aufgenommen wurden (Gachet-Bizollon 2007: 154).

Im Gegensatz zur Goldschale (Abb. 21) handelt es sich bei diesem Beispiel nicht um eineeinzige Sphinx, sondern um zwölf Exemplare, die sechs Gruppen bildeten. Jede Gruppebestand aus zwei antithetischen Sphingen, die einander zugewandt waren und jeweilseinen Löwen dominierten. In regelmäßiger Folge dicht nebeneinander angeordnet, deko-rierten diese Gruppen das zweite Register der Tischfläche. Auch diese Sphingen sind bart-los und lassen eine scheinbar weibliche Gesichtsbildung erkennen.

Die Sphingen erheben ihre Vorderbeine, während ihre Hinterbeine in Schrittstellungwiedergegeben sind. Daher entspricht ihre Haltung den ägyptischen Vorbildern besser alsdiejenige der Sphinx auf der Goldschale (Abb. 21). Außerdem ist die erhobene Stellungihrer Vorderbeine nun tatsächlich motiviert, denn die Tatzen sind jeweils auf den Rückenund den Kopf eines Löwen gesetzt. Obwohl die Tatze des weiter entfernten Vorderbeins in den Umzeichnungen und in der darauf basierenden Rekonstruktionszeichnung nie wie-dergegeben ist (Abb. 22c–d), kann ihre Position aus der Haltung des Beines klar erschlos-sen werden. Der Schwanz ist erhoben, rollt sich aber sogleich zu einer großen Spirale ein.Auch in diesem Fall wird auf den aufgerichteten Flügel Rücksicht genommen.

Der Löwe wird stets in einer widersprüchlichen Haltung gezeigt. Seine Hinterbeine erscheinen in Schrittstellung, seine Vorderbeine aber sind gebeugt und liegen auf demBoden. Der Kopf ist jeweils zurückgewandt und aufwärts gerichtet, als suchte der LöweBlickkontakt zu der ihn dominierenden Sphinx. Doch diese hält, den ägyptischen Vorbil-dern vergleichbar, ihr Haupt erhoben und richtet den Blick geradeaus.

Die Sphingen sind geflügelt, wobei die Gestaltung des aufgerichteten Flügelpaars levan-tinischer Tradition folgt: Es ist nur der dem Betrachter nähere Flügel abgebildet, der leichtim Handgelenk geknickt ist und sich somit an die Registerhöhe anpasst. Im Gegensatz zurSphinx der Goldschale wurde hier auf die Wiedergabe des zweiten, anliegenden Flügel-paares verzichtet. Da aber die Greifen des darunter befindlichen ersten Registers sowohlein aufgerichtetes als auch ein angelegtes Flügelpaar besitzen (Gachet-Bizollon 2007: 152,Abb. 51,Taf. 29, 91), war diese Kombination durchaus bekannt.

Vergleichbar der Sphinx der Goldschale sind auch die Sphingen der Einlagen mit dembreiten ägyptischen Halskragen versehen. Seine Gestaltung kommt den ägyptischen Vor-bildern sogar deutlich näher, denn es wurde nicht nur zwischen schmalen und breiten

Altorientalische Forschungen 40 (2013) 2 251

Erika Fischer, Sphingen in Ägypten und in der Levante252

Abb. 22a

Abb. 22dAbb. 22a–d. Einlagen von einem Rundtisch aus Ugarit (J2);

Gachet-Bizollon (2007: 155,Abb. 56,Taf. 30, 95 unten links;Taf. 96 unten rechts).

Abb. 22e. Einlage von einem Rundtisch aus Ugarit (J2);Zeichnung von C. Dorstewitz nach Gachet-Bizollon (2007:Taf. 96 Mitte und unten).

Abb. 22c

Abb. 22b

Streifen differenziert, sondern auch die passende Binnenzeichnung gewählt. Die Einzel-elemente sind durch senkrechte Striche und Zickzacklinien angedeutet worden.

In einem wesentlichen Punkt ist die von Gachet-Bizollon gebotene Umzeichnung aller-dings zu korrigieren. Der Halskragen endet vorn nicht abrupt in einer unregelmäßigenWeise (Abb. 22c–d), sondern er wird durch einen schmalen Streifen klar umgrenzt und da-mit gegenüber der Schürze (s.u.) deutlich abgesetzt (Abb. 22b, e). Der runde Halsaus-schnitt, den die Rekonstruktionszeichnung (Abb. 22d) andeutet, ist daher zu modifizieren,denn der Schulterbereich mit Halskragen ist wie bei ägyptischen Darstellungen (Abb. 17,19) bogenförmig gestaltet und schließt oben mit einem schmalen Streifen ab.

Bei dem eben genannten Streifen handelt es sich um nichts anderes als um den oberenAbschnitt des Mähnenumhangs, der hier aber völlig anders interpretiert wurde. Er wurdenämlich über die Schulter hinaus verlängert und endet schließlich an der Bauchlinie (Abb.22a–c, e). Gleichzeitig beginnt jenseits von ihm die Wiedergabe der Flügelfedern. Das kannnichts anderes heißen, als dass der schmale Streifen des Mähnenumhangs hier als Ansatz-stelle des Flügels verstanden wurde.

Eine wesentliche Neuerung gegenüber der Sphinx der Goldschale besteht in der Wieder-gabe einer langen Schürze zwischen den Vorderbeinen aller Sphingen. Auch hier ist dieRekonstruktionszeichnung (Abb. 22d) zu korrigieren, denn die Darstellung der Schürzefolgt recht genau der ägyptischen Konvention (Abb. 19–20; F11, F13). Das heißt vor allem,dass die Schürze nicht beide Vorderbeine verdeckt, sondern nur das weiter entfernte Bein.Bei dem anderen, dem Betrachter näheren Bein trifft ihre Längsseite hingegen mit dessenInnenkontur zusammen (Abb. 22a–b, e). In den Umzeichnungen ist dieses Detail zwarrichtig wiedergegeben (Abb. 22c), in der Rekonstruktionszeichnung wurde es jedoch ver-nachlässigt (Abb. 22d).

Die Schürze ist jeweils in senkrechte Streifen gegliedert, die mit einem gleichmäßigenSparrenmuster dekoriert sind und mit schmaleren, undekorierten Streifen alternieren.Diese Musterung folgt einer ägyptischen Konvention der Federstilisierung (Faegersten2003: 42–43), ist aber in einer vereinfachten Variante wiedergegeben (contra Gachet-Bizol-lon 2007: 159). Bei elaborierten Vorbildern wird nämlich gern zwischen breiten Feldernund schmalen Trennstreifen differenziert; außerdem wurde die damit erreichte horizontaleStreifengliederung noch durch wechselnde Farben betont (Abb. 19–20).

Die Sphingen der Einlagen bleiben nicht die einzigen Sphingen mit Schürze, die ausUgarit bekannt sind. Zwei weitere Exemplare, die allerdings in schreitender Haltung wie-dergegeben wurden, finden sich auf einem Rollsiegel (Amiet 1992: 71, 78 Nr. 145) sowieauf einem Siegelring aus Ugarits Hafenstadt Minet el-Beida (Gachet-Bizollon 2007: 156,Abb. 55c; 159).

Der Bereich des Kopfes ist anhand der vorliegenden Abbildungen nur schwer zu beur-teilen, so dass man sich schnell in Mutmaßungen verliert. Sicher scheint nur, dass dieSphingen mit nackenlangem Haar versehen sind, das die Ohren freilässt, wobei vor demOhr eine kleine Seitenlocke herabhängt. Der schmale Streifen, der dem äußeren Umrissdes Kopfes bzw. der Frisur zu folgen scheint und von dem mindestens ein schlaufenartigesElement seitlich herabhängt, bleibt rätselhaft. Er lässt an einen Uräus denken, wobei das schlaufenartige Element eine Windung des Schlangenleibes andeuten könnte (vgl.Abb. 17–18).

Altorientalische Forschungen 40 (2013) 2 253

Relieffragmente aus Elfenbein (J3 bis J3+++). Das dritte Beispiel einer niedertretendenSphinx ist nur sehr fragmentarisch überliefert und daher nicht unmittelbar zu erschließen.Die Bruchstücke, die ebenfalls aus den Grabungen Schaeffers stammen, wurden erstmalsvon Gachet-Bizollon (2007) publiziert. Doch erst Gabolde (2012: 295–297) erkannte dasdargestellte Motiv.16 Die von ihm vorgeschlagene Rekonstruktion (Abb. 23a–b) ist absolutüberzeugend und nur in wenigen Details zu modifizieren (Abb. 23c). Da Gabolde aberkaum auf die rekonstruierte Darstellung eingeht, sondern den Fokus auf den historischenKontext legt, sollen im Folgenden einige Beobachtungen nachgetragen werden.

Im Unterschied zu den beiden vorigen Beispielen aus Ugarit handelt es sich hier zweifel-los um die Wiedergabe einer männlichen Sphinx. Am aussagekräftigsten erweist sich dasgrößte Fragment (J3), das den hinteren Abschnitt eines menschlichen Kopfes mit klar er-kennbarem Nemes-Kopftuch und Ohr zeigt. Der Schulterbereich ist zwar weitgehend ver-loren, dennoch blieben ein Abschnitt des mehrreihigen Halskragens sowie der Beginn desMähnenumhangs erhalten. Ein wichtiges Kriterium für die Deutung als Sphinx bildet die

Erika Fischer, Sphingen in Ägypten und in der Levante

16 Für den Hinweis auf diesen Artikel danke ich Alexander Ahrens, Bern.

254

Abb. 23a–b. Rekonstruktion zweier Platten aus Ugarit (J3 bis J3+++); Gabolde (2012: 297,Abb. 2).

Abb. 23c. Leicht modifizierte Rekonstruktion einer Platte aus Ugarit (J3 bis J3++);nach Gabolde (2012: 297,Abb. 2 oben) mit Modifikationen durch Verfasserin.

Wiedergabe des königlichen Kopftuches. Sein eingedrehter Zopf auf dem Rücken ist voll-ständig sichtbar und folgt der schrägen Rückenlinie. Eine Königsfigur wäre jedoch in derüblichen Wechselansicht dargestellt worden, die den Kopf im Profil, die Schultern aberfrontal zeigt; der Zopf des Kopftuches wäre dadurch weitgehend verdeckt worden. Nur derleicht aufgerichtete, niedertretende königliche Sphinx (Abb. 17, 19) lässt die Eigenheitenerkennen, die auch das Wesen auf dem Fragment aus Ugarit auszeichnen.

Hinter dem Kopf des Sphinx erscheint ein Raubvogel mit waagerecht ausgebreitetemFlügel. Die Kombination von niedertretendem Sphinx und Raubvogel ist für ägyptischeDarstellungen sehr geläufig: Entweder wird der Sphinx von einem Falken (Abb. 20; F3, F7,F15) oder von einem Geier (Abb. 19; F13) begleitet. Sollte die Umzeichnung korrekt sein,so dürfte es sich auf dem Fragment aus Ugarit um einen Geier oder Adler handeln; Kopf-und Schnabelform würden einen Falken ausschließen (contra Gabolde). Unter dem Flü-gel, direkt über der Rückenlinie des Sphinx, ist eine schmale, senkrecht angeordnete Kar-tusche wiedergegeben. Die ägyptischen Hieroglyphen darin werden von Gabolde (2012:298) als Thronname Anch-cheperu-Re gelesen (Näheres s.u.). Am oberen Rand schließtdas Bildfeld mit einem nach links gerichteten Spiralband ab.

Ein zweites Fragment (J3+) zeigt weitere Details des eben erwähnten Raubvogels: denhinteren Abschnitt des Leibes, den Schwanz, den herabhängenden rechten Flügel sowiedas rechte Bein mit einem Schen-Ring in den Krallen. Durch diesen Ring wird klar, dassdas zunächst schwer erkennbare Objekt am linken Rand der Kartusche den unteren Ab-schnitt eines weiteren Schen-Ringes bildet. Schwanz und rechter Flügel des Raubvogelswerden teilweise von dem kreisförmig aufgebogenen Schwanz des Sphinx überschnitten.Dieses zweite Fragment ist besonders wichtig, denn mit der Existenz des Löwenschwanzeswerden jegliche Zweifel, die noch an der Deutung als Sphinx bestehen könnten, aus-geräumt. Weiterhin macht das Fragment deutlich, dass auch die Wiedergabe des Raub-vogels ägyptischen Vorbildern verpflichtet ist.17

Das dritte Fragment (J3++) lässt gerade noch die Tatze des erhobenen Vorderbeines desSphinx erkennen. Aufgrund der Reste des Spiralbandes am rechten Rand ist klar, dass die Platte hier abschließt. Drei weitere Fragmente, die drei Beine eines zweiten Sphinx inentgegengesetzter Ausrichtung zeigen (J3+++), müssen demnach zu einer zweiten Plattegehört haben (Abb. 23b).

Altorientalische Forschungen 40 (2013) 2

17 Gabolde deutet in der Rekonstruktionszeichnung an, dass der Schen-Ring, der neben der Kartuscheerscheint, von der linken Kralle des Raubvogels gehalten wird. Damit würden die Beine des Vogelsder Ausrichtung der Flügel folgen: linkes Bein waagerecht ausgestreckt, rechtes Bein gesenkt. Einesolche Haltung ist für ägyptische Falken- und Geierdarstellungen allerdings unüblich, denn dorthalten diese Vögel beide Beine gesenkt; sie erscheinen parallel nebeneinander, wobei nur ein Schen-Ring wiedergegeben und der zweite gedanklich in Seitenstaffelung zu ergänzen ist (Abb. 19–20;F3, F7, F13, F15). Die Gestaltung auf dem Relief aus Ugarit dürfte auf die Einbeziehung weitererägyptischer Vorbilder zurückgehen: der Kartusche, dem Kartuschenpaar oder der kurzen Inschrift,flankiert von einem Raubvogel oder einer geflügelten Kobra. In diesen Fällen kann zwischen denFlügeln, d.h. neben der Kartusche oder Inschrift, ein isolierter Schen-Ring dargestellt sein, eventuellergänzt um ein Was-Szepter (James 2000: 180–181, 210–211, 239, 290–292). Dass der Schen-Ring aufdem Relief aus Ugarit tatsächlich von der Kralle des Vogels gehalten wird, ist aufgrund des fragmen-tarischen Zustands also keineswegs sicher.

255

Die Opfer der beiden niedertretenden Sphingen sind auf den ersten Blick kaum auszu-machen; unter und neben den Tatzen erscheinen jeweils mehrere parallele Linien unter-schiedlicher Ausrichtung. Zieht man ägyptische Darstellungen zu Rate, so können dieseLinien als Falten eines langen, stark plissierten Gewandes erklärt werden. Von den ver-schiedenen Fremdvölkertypen, die vom niedertretenden Sphinx dominiert werden, kämedann nur der Typus des Nubiers in Frage, der seit der späten 18. Dynastie in ägyptisierterTracht wiedergegeben sein kann (Drenkhahn 1967: 26; James 2000: 36 unten, 257, 270–271,294 rechts). Statt des traditionellen Schurzes erscheint er nun in Sacktunika mit Schein-ärmeln und im langen Schurz. An die eigene Tracht erinnern nur das reichverzierte schär-penartige Element, das um Oberkörper und Hüften gelegt ist und schließlich vorne langherabhängt, sowie die gestreiften Tierschwänze, die im Bereich der Taille daran befestigtsind (Drenkhahn 1967: 26–27).

Einige Details der Rekonstruktionszeichnung von Gabolde sind zu modifizieren (Abb. 23c). Das Ohrläppchen des Sphinx scheint zwar durchbohrt zu sein, doch ein Ohr-ring, der kreisförmig den unteren Bereich des Ohres umgibt, ist nicht zu erkennen. DerMähnenumhang geht nicht in den Halskragen über, sondern umschließt den oberenSchulterbereich und dürfte dann entlang eines oder beider Vorderbeine herabhängen. DieErgänzung einer Schürze zwischen den Vorderbeinen ist möglich, doch sollte diese danneine deutlich größere Länge aufweisen (vgl. Abb. 19–20, 22e). War der Sphinx tatsächlichmit einer Schürze ausgestattet, so ist es sehr wahrscheinlich, dass er auch ein angelegtesFlügelpaar besaß und ein Falkenschwanz seine Oberschenkel bedeckte (vgl.Abb. 19–20).

Die Ausstattung des Sphinx (Nemes-Kopftuch, Halskragen, Mähnenumhang) sowie diebegleitenden Elemente (Königskartusche und Raubvogel) weisen auf eine viel größereNähe zu ägyptischen Vorbildern hin, als die zuvor behandelten Sphingenbilder aus Ugariterkennen ließen. Dieser Eindruck verstärkt sich noch, wenn Schürze und Flügelpaar hin-zutreten und wenn das Opfer des Sphinx tatsächlich der ägyptischen Fremdvölkerikono-graphie entsprach und einen Nubier repräsentierte. Trotz dieser Nähe zur ägyptischenKunst machen aber bestimmte Details deutlich, dass wir es nicht mit einem ägyptischenErzeugnis zu tun haben, sondern mit einer levantinischen Adaptation. Zu diesen Detailszählen die Formgebung der verdickten Schwanzspitze, die Anordnung der Kartusche zwi-schen Sphinx und Raubvogel, die recht krude Schreibung der ägyptischen Hieroglyphenund die Gestaltung des Schen-Ringes.18

Möglicherweise haben wir es bei diesem Sphinx aus Ugarit mit einer Variante der levan-tinischen Pharao-Darstellungen zu tun, die den ägyptischen König in typischen Erschei-nungsformen wiedergeben – das bekannteste Beispiel dafür findet sich in Gestalt desLöwentöters auf dem sog. Bettpaneel aus Ugarit (Gachet-Bizollon 2007: 140–141, 276,Nr. 269 [1/G],Taf. 25, 81). Es wäre allerdings das bislang einzige Beispiel, das mittels Kartu-sche eine namentliche Identifizierung vornimmt. Der Thronname Anch-cheperu-Re ver-weist auf zwei Persönlichkeiten der ausgehenden Amarnazeit, entweder auf Semenchkareoder auf Neferneferuaton (achet-en-hi-es), die für kurze Zeit als Königin regierte. BeidePersönlichkeiten sind schwer zu fassen, da nur wenige gesicherte Informationen über sie

Erika Fischer, Sphingen in Ägypten und in der Levante

18 Gabolde (2012: 296) nennt als Kriterium auch das plump gestaltete Hinterbein. Allerdings liegt vondiesem Fragment nur eine Umzeichnung vor, so dass Vorsicht bei der Bewertung geboten ist.

256

vorliegen (vgl. zuletzt von Falck 2012). Die Sphingendarstellung auf den beiden Platten ausUgarit ist deshalb nicht nur besonders bemerkenswert, sondern auch entsprechend schwerin ihrem kulturhistorischen Kontext zu erklären. Die wesentlichen Fragen, die sich imZusammenhang mit der Kartusche dieser Platten stellen, lauten daher: Waren sich Auf-traggeber und Handwerker tatsächlich im Klaren über die historische Person, derenThronname hier verwendet wurde? Geschah die Fertigung der Platten noch zu deren Leb-zeiten, und wenn ja, aus welchem Grund?19 Oder fiel die Wahl gerade auf diese Kartusche,weil sie bekannte bzw. vertraute Hieroglyphen enthielt, nämlich die Sonnenscheibe, denSkarabäus und das Anch-Zeichen? Dann läge eine ahistorische Darstellung vor, bei derdie Kartusche nur dazu diente, den ägyptischen Charakter des Sphinx zu betonen. Dieeben angedeuteten Unsicherheiten müssen bei der zeitlichen Einordnung der Reliefplat-ten berücksichtigt werden; ihre Datierung kann sich nicht allein auf die wiedergegebeneKartusche stützen.

Kontaktmedien. Die hier behandelten Sphingendarstellungen aus Ugarit weisen Merk-male auf, die auf eine Übernahme und gegebenenfalls Umdeutung ägyptischer Attributeund Elemente zurückgehen. Sie setzen also entsprechend detailreiche Vorlagen voraus, diegut erkennbar waren. Dazu zählen Holz- und Elfenbeinschnitzereien, die mit Goldfolieüberzogen sein konnten (Abb. 17; F7, F13, F15), sowie toreutische Produkte mit feinerGravur, denn sie bieten eine Binnenzeichnung in der nötigen Klarheit. Von besonderemVorteil waren aber Erzeugnisse, die darüber noch hinausgehen, weil sie verschiedeneDetails auch farblich voneinander absetzen und damit besser unterscheidbar machen. Diehöchste Aussagekraft hatten demzufolge Objekte mit malerischem Dekor, wie er etwadurch den Kasten des Tutanchamun (Abb. 19) bezeugt ist. Nicht unterschätzt werden dür-fen außerdem Einlege- und Applikationsarbeiten aus organischen Materialien wie Holz,Leder, Bast oder Textilien. Der Bogenkasten des Tutanchamun (Abb. 20a–b) illustriertsehr deutlich, welche Feinheit und Genauigkeit bei der bildnerischen Gestaltung erzieltwerden konnte. Objekte aus diesen Materialien sind freilich besonders anfällig, ihre Er-haltung verdankt sich nur sehr glücklichen Umständen; daher dürfte die Verlustrate hierbesonders hoch gewesen sein. Wir haben es also mit einer Gattung der Kleinkunst zu tun,die uns weitgehend verborgen bleibt.

Die eben genannten Techniken und Materialien weisen in einen Bereich der Luxuspro-duktion, die nicht nur ausgesuchte Rohstoffe, sondern auch die nötige Meisterschaft in derVerarbeitung wie Gestaltung voraussetzt. Derart hochwertige Erzeugnisse können nurunter bestimmten Bedingungen in die zeitgenössische Levante gelangt sein. Der Geschenk-austausch zwischen Königshöfen, der die vielfältigen diplomatischen Kontakte währendder Späten Bronzezeit begleitete und ein wesentlicher Faktor der internationalen Bezie-

Altorientalische Forschungen 40 (2013) 2

19 Gabolde (2012: 315–316) vertritt die umstrittene These, dass es sich bei Semenchkare um den hethiti-schen Prinzen Zannanza handelte, der nach dem Tod des Echnaton über die Heirat mit dessen Toch-ter Meritaton den ägyptischen Thron besteigen sollte, aber vorher starb. Anlässlich dieser geplantenThronbesteigung wäre in Ugarit, das Beziehungen zu Ägypten unterhielt, doch zu jener Zeit unterhethitischer Oberherrschaft stand, ein Möbelstück (Thron?) mit Sphingendarstellungen nach ägypti-schem Vorbild gefertigt worden (Gabolde 2012: 316–319). Dieses Möbelstück hätte als Geschenk fürden hethitischen oder den ägyptischen Hof gedacht sein können, verblieb aber unter unbekanntenUmständen in Ugarit (ebd.).

257

hungen war, bildet hier einen überaus passenden Deutungsrahmen. Er kann sich nicht nur auf Textquellen stützen, sondern auch auf andere Zeugnisse der materiellen Kultur(Lackenbacher 2001; Caubet / Yon 2006; Lagarce 2008; Fischer i.Dr.). Wir dürfen also an-nehmen, dass ägyptische Könige kostbare, reich verzierte Objekte nach Ugarit sandten, diesie als niedertretenden Sphinx zeigten. Aus Rücksicht auf die Adressaten verbot es sichfreilich, unter den Tatzen der Sphingen den Typus des Syrers als Vertreter der feindlichen,zu bezwingenden Fremdvölker darzustellen – die Wahl dürfte daher auf Nubier oderLibyer gefallen sein. Eine andere Möglichkeit, die in Erwägung zu ziehen ist, bestanddarin, ganz auf die Triumphalsymbolik auf Kosten der Fremdvölker zu verzichten undstattdessen den Sphinx mit dem Vereinigungszeichen (Sema-taui) zu kombinieren. Ent-sprechende Beispiele sind aus den Reliefs im Totentempel der Hatschepsut von Deir el-Bahari bekannt; dort dekorieren solche Sphingendarstellungen einen Kiosk auf demSchiffsdeck (Naville 1908: Taf. 153–154;Ashton 2006). Erwarten dürfen wir außerdem einebegleitende Kartusche, die den König identifizierte (vgl.Abb. 17–20).Wir haben es bei denVorbildern also mit Beispielen einer klar erkennbaren Herrscherikonographie zu tun, dieeindeutig nach Ägypten weist.

Vorbilder, Adaptationen und das Problem des sog. Internationalen Stiles. Smith (1965: 32)hatte die Goldschale aus Ugarit (J1) als charakteristisches Beispiel des „InternationalenStiles“ gewertet, weil ihre Dekoration Motive verwendet, die während der Späten Bronze-zeit überregional verbreitet waren. Auch Feldman (2006: 46, 51–54) zählt sie, zusammenmit den Einlagen des Rundtisches (J2), zum „Internationalen Stil“, den sie allerdingsgrundlegend anders definiert als Smith (vgl. Fischer 2007b). Feldman (2006: 8–17) verstehtihn als bildlichen Ausdruck einer besonderen überregionalen Herrschergemeinschaft, alseine vereinheitlichte Herrscherikonographie, die sich auf Tierkämpfe, Mischwesen undKompositpflanzen beschränkte und damit ein gemeinsames „Vokabular“ bot, um den Ein-zelnen nicht hervorzuheben. Sie situiert ihn deshalb innerhalb der internationalen Diplo-matie der spätbronzezeitlichen Großmächte des 14. und 13. Jh. v. Chr. und vermutet, dassderartig dekorierte Gegenstände als diplomatische Geschenke dienten, die zwischen denGroßkönigen ausgetauscht wurden. Da auch in Ugarit, das niemals zu den Großmächtengehörte, repräsentative Beispiele des „Internationalen Stiles“ gefunden worden seien,nimmt Feldman (2006: 17–21) an, dass die ugaritischen Könige diese Gegenstände manipu-lativ zum Zwecke der Statuserhöhung einsetzten.

Eine zentrale Rolle bei Feldmans These spielt der Begriff der visuellen Hybridität (Feld-man 2006: 4–5, 10–11). Das heißt, die einzelnen Elemente und Motive der Ikonographieseien nicht nur aus verschiedenen Kunsttraditionen des östlichen Mittelmeergebietes undVorderasiens hergeleitet. Sie sollen auch so meisterhaft miteinander verschmolzen wordensein, dass sich ihre genaue Herkunft nicht mehr ermitteln lasse und auch eine Einordnungder so dekorierten Objekte nicht möglich sei. Beim „Internationalen Stil“ handle es sichdaher um eine eigene Kunsttradition, die sich mit keiner der bisher bekannten Traditionenverbinden lasse, sondern für sich stehe – eine These, die ähnlich bereits Crowley (1989: 221,225) vertreten hatte.

Doch diese Kriterien sind weder auf die Goldschale (J1) noch auf die Einlagen desRundtisches (J2) anwendbar. Bei beiden Objekten handelt es sich zweifellos um Erzeug-

Erika Fischer, Sphingen in Ägypten und in der Levante258

nisse des levantinischen Kunsthandwerks. Die Vorbilder, die ihre Gestaltung prägten oderbeeinflussten, lassen sich durch eine sorgfältige Analyse natürlich bestimmen, wie am Bei-spiel der Sphingen gezeigt wurde. Nur eine derartige Untersuchung macht klar, in welchemMaße Vorbilder übernommen, abgewandelt, neu interpretiert, eventuell auch missverstan-den wurden. Die kleinteilige Arbeit am Objekt, das Suchen nach Parallelen und Vorbil-dern, ist ein mühsames und zeitraubendes Geschäft – aber diese Arbeit ist unumgänglich,wollen wir den Objekten gerecht werden und wollen wir schließlich verstehen, wo undwann sie unter welchen Bedingungen für welche Zielgruppe gefertigt wurden. Erst mussdie kunsthistorische Analyse und Einordnung geleistet werden, dann sind weiterführendeStudien möglich, dann können wir auch den Kontext der Objekte untersuchen.

4. Liste der Vergleichsbeispiele20

4.1. Lagernde Haltung

A. Ägypten. Männliche Sphingen. Rundbild

Statuetten bis Kolossalplastiken

A1. Großer Sphinx von Giza. – Kalkstein. – L. ca. 73,5 m, H. ca. 20 m. – 4. Dyn., Cheops oder Chefren. –Lehner (1991); Fay (1996: 63, Nr. 3, Taf. 68a, 69a); Stadelmann (2006). – Nemes-Kopftuch, Götter-bart (umstritten, ob ursprünglich oder erst im Neuen Reich ergänzt).

A2. Sphinx des Merienre I.; Herkunft unbekannt, ehemals Slg. Alford, erworben 1849. – Edinburgh,NMS (1984.405). – Serpentinit. – L. 5,7 cm, H. 3,2 cm. – 6. Dyn., Merienre I. – Aldred (1988:Taf. 10);Romano (1998: 246–247, Nr. 7; 296,Abb. 39); Ziegler (1999); Fay (2006). – Je einen Nu-Topf in denHänden haltend, Finger enden in Krallen; Nemes-Kopftuch, Königsbart, Brustmähne nur plas-tisch angedeutet; Inschrift auf der Unterseite der Basisplatte.

A3. Mähnensphinx des Merienre I.; Herkunft unbekannt, ehemals Slg. Goleniscev. – Moskau, Pusch-kin-M. (I.1.a.4951). – Jaspis (?). – L. 5,7 cm. – 6. Dyn., Merienre I. – Aldred (1988: 42); Romano(1998: 245–246, Nr. 6; 295, Abb. 35–38). – Mähnenkranz um Kopf, übrige Mähne ohne Binnen-zeichnung, bartlos; Inschrift am rechten Rand der Basisplatte.

A4. Sphinx Amenemhets II. aus Tanis, Gebiet des Amun-Tempels (sekundäre Aufstellung). – Paris,Louvre (A 23). – Rosengranit. – L. 4,8 m, H. 2,04 m, B. 1,56 m. – 12. Dyn., Amenemhet II. – Fay(1996: 9–23, 64, Nr. 20,Taf. 1–50); De Putter (2006a: 83–84,Abb. 3). – Nemes-Kopftuch, Königsbart,Mähnenumhang, Halskragen.

A5. Mähnensphinx Amenemhets III. aus Tanis, Gebiet des Amun-Tempels (sekundäre Aufstellung). –Kairo, ÄM (JE 15210 = CG 394). – Granodiorit. – L. 2,36 m, H. 1,50 m, B. 75 cm. – 12. Dyn., Ame-nemhet III. (stilistisch). – Evers (1929: Taf. 121–123); Fay (1996: 67, Nr. 44, Taf. 91b); Verbovsek(2006: 21–22, 166–167, Nr. 6, Taf. 5b, 7). – Königsbart; Inschriften späterer Könige: Apophis (aufrechter Schulter), Ramses II. (auf drei Seiten der Basis), Merenptah (auf beiden Schultern) undPsusennes I. (auf der Brust und auf der Basis zwischen den Vorderbeinen).

A6. Modifizierter Mähnensphinx aus Tell el-Maschuta, Tempelbereich. – Ismailia, Ismailia-M. (ohneNr.). – Granodiorit. – L. 2,32 m, H. 1,45 m, B. 81,5 cm. – Späte 12. Dyn. – Sourouzian (1998: 407–414,Taf. 22–23); Verbovsek (2006: 23–24, 172–173, Nr. 9, Taf. 3b, 10a). – Unter Ramses II. zu einemSphinx mit Nemes-Kopftuch umgearbeitet, Brustmähne komplett abgearbeitet; Königsbart.

A7. Sphinx aus Abydos, Grab 477. – London, BM (EA 54678). – Elfenbein. – L. 6,1 cm, H. 2,9 cm. –Mittleres Reich. – Dessenne (1957: 42, Nr. 54a, Taf. 33); Bourriau (1988: 136–138, Nr. 138); Müller

Altorientalische Forschungen 40 (2013) 2

20 Die fett markierten Katalognummern sind im vorliegenden Beitrag abgebildet [Anm. der Heraus-geber].

259

(1989: 3, Taf. 2); Quirke (1994). – Protome eines Sphinx, der einen Nubier mit den Vorderbeinenpackt; Nemes-Kopftuch, bartlos.

A8. Zwei Sphingen Mentuhoteps VII. aus Edfu, im Pylon des Tempels Ramses’ III. verbaut. – Kairo,ÄM (JE 48874, JE 48875). – Kalkstein. – L. noch 1,82 m bzw. 1,95 m, H. 1 m, B. 63 cm. – 17. Dyn.,Mentuhotep VII. – Evers (1929: Abb. 45); Gauthier (1931); Winterhalter (1998: 288, Nr. 8–9). –Nemes-Kopftuch, Königsbart, Mähnenumhang; Inschrift auf der Brust.

A9. Sphinx der Hatschepsut aus Deir el-Bahari, „Steinbruch“. – Berlin, ÄM (2299). – Granit, bemalt. –L. 2,87 m, H. 1,31 m. – 18. Dyn., Hatschepsut. – Tefnin (1979: 103–107, Nr. 1, Abb. 9, Taf. 28–29a);Keller (2005a: Nr. 88b). – Nemes-Kopftuch, Königsbart, Halskragen; Inschrift auf der Brust undauf der Basis zwischen den Vorderbeinen.

A10. Mähnensphinx der Hatschepsut aus Deir el-Bahari, „Steinbruch“. – Kairo, ÄM (JE 53113). –Kalkstein, bemalt. – L. 1,08 m, H. 62 cm, B. 33,5 cm. – 18. Dyn., Hatschepsut. – Winlock (1942:172–173, Taf. 48 oben); Tefnin (1979: 129–133, Nr. 1, Taf. 31b–32); Russmann / Finn (1989: 83–85,Nr. 37). – Königsbart; Inschrift auf der Brust und auf der Basis zwischen den Vorderbeinen.

A11. Mähnensphinx der Hatschepsut aus Deir el-Bahari, „Steinbruch“. – New York, MMA (31.3.94). –Kalkstein, bemalt. – L. 1,10 m, H. 60 cm, B. 29 cm. – 18. Dyn., Hatschepsut. – Winlock (1942:172–173, Taf. 48 unten); Tefnin (1979: 129–133, Nr. 2); Keller (2005b). – Königsbart; Inschrift aufder Brust, nach dem Vorbild des Gegenstückes (A10) ergänzt, und auf der Basis zwischen denVorderbeinen.

A12. Sphinx Thutmosis’ III. aus Karnak;Amun-Tempel, Cachette. – Kairo, ÄM (JE 37981 = CG 42069).– Granit. – L. 61 cm, H. 32 cm, B. 21 cm. – 18. Dyn., Thutmosis III. – Saleh / Sourouzian (1986:Nr. 134); Laboury (1998: 238–239, Nr. C 71). – Nemes-Kopftuch, Königsbart, Mähnenumhang;Inschrift auf der Brust und auf der Basis zwischen den Vorderbeinen (Abb. 1).

A13. Sphinx Thutmosis’ III.; Herkunft unbekannt, ehemals Slg. Nash. – Paris, Louvre (E 10897). – Sog.Schwarze Bronze, Gold. – L. 8,9 cm, H. 7,8 cm, B. 3,9 cm. – 18. Dyn., Thutmosis III. – Laboury(1998: 310–312, 439–441, Nr. C 123); Hill (2004: 27, 153, Nr. 7, Taf. 8 [Zuweisung an König Men-cheperre der 21. Dyn.]); Delange (2007: 44–45, Abb. 24). – Bestandteil eines Riegels (?); Nemes-Kopftuch, Königsbart, Mähnenumhang; Inschrift auf der Brust.

A14. Sphinx Thutmosis’ III. (?); Herkunft unbekannt, 1938 in Edfu erworben. – Warschau, NM(141267). – Sandstein. – L. 95 cm, H. 52 cm. – 18. Dyn.,Thutmosis III. (?). – Eaton-Krauss (1977: 36,Nr. 21); Lipinska (1997); Laboury (1998: 371–373, 410–411, 439–441, Nr. P 2). – Chat-Kopftuch,Königsbart, kein Mähnenumhang; Inschrift auf der Brust.

A15. Sphinx in Mitrahine, Bereich des Ptah-Tempels. – Travertin. – L. 8 m, H. 4,25 m, G. ca. 80 t. –Frühe/mittlere 18. Dyn. – Lange (1939:Taf. 96);Anthes (1965: 42–43,Taf. 54–55); De Putter (2006a:87–88,Abb. 6). – Nemes-Kopftuch, Götterbart, Mähnenumhang.

A16. Zwei Sphingen Amenophis’ III. aus Kom el-Hetan,Totentempel Amenophis’ III. – St. Petersburg,am Neva-Ufer aufgestellt. – Granit. – L. 4,5 m, H. 5,24 m. – 18. Dyn., Amenophis III. – Strauß-Seeber (1997: 295–299, § 141/142); Solkin (2003; 2005). – Nemes-Kopftuch, Doppelkrone, Königs-bart, Mähnenumhang, Halskragen; Inschrift auf der Brust und auf der Basis zwischen den Vorder-beinen.

A17. Sphinx Amenophis’ III.; Herkunft unbekannt, ehemals Slg. Howard Carter. – New York, MMA(1972.125). – Fayence. – L. 25 cm, H. 13,7 cm, B. 7 cm. – 18. Dyn., Amenophis III. – Bryan (1993);Strauß-Seeber (1997: 314–317, § 148); Friedman (1998); Franco (2002); Ziegler (2002: 144–145,Abb. 1). – Je einen Nu-Topf in den Händen haltend; Nemes-Kopftuch, Königsbart, Mähnenum-hang, Halskragen,Armschmuck; Inschrift zwischen den Armen (Abb. 4).

A18. Sphinx Amenophis’ III. aus Karnak;Amun-Tempel, Cachette. – Kairo, ÄM (CG 42088). – Fayence. –L. noch 28 cm, H. 29,5 cm. – 18. Dyn.,Amenophis III. – Legrain (1906: 51,Taf. 53); Dessenne (1957:100, Nr. 240, Taf. 33); Hornemann (1969: Nr. 1536); Strauß-Seeber (1997: 308–311, § 146). – Drei-geteilte Perücke, Götterbart, Mähnenumhang, Halskragen, Falkenflügel; Inschrift auf der Brustund auf den Seiten der Basis.

A19. Sphinx des Tutanchamun aus Luxor, Cachette im Tempel. – Travertin. – L. 56,4 cm, H. 37 cm,B. 17,8 cm. – 18. Dyn., Tutanchamun. – el-Saghir (1991: 42–43, Abb. 92–96). – Mit beiden Händen

Erika Fischer, Sphingen in Ägypten und in der Levante260

ein Podest für eine Götterfigur o.ä. haltend; Nemes-Kopftuch, Doppelkrone, angesetzter Bart ver-loren, Mähnenumhang, Halskragen; Kartusche auf der rechten Schulter.

A20. Sphinx des Haremhab aus Karnak;Amun-Tempel, Cachette. – Kairo, ÄM (JE 37842 = CG 42096). –Ägyptisch Blau. – L. noch 19 cm, H. noch 18 cm. – 18. Dyn., Haremhab. – Legrain (1906: 56);Hornemann (1969: Nr. 1537). – Nemes-Kopftuch, bartlos, Mähnenumhang, Halskragen, Falken-flügel; Inschrift auf der Brust.

A21. Sphinx Ramses’ II. aus Karnak; Amun-Tempel, Cachette. – Kairo, ÄM (JE 38060 = CG 42146). –Sandstein. – L. 37 cm, H. 18 cm, B. 9 cm. – 19. Dyn., Ramses II. – Legrain (1909: 11–12, Taf. 8);Nelson (1976); Freed (1987: 138, Nr. 6). – Mit beiden Händen ein Nemset-Gefäß mit Widderkopf-bekrönung umfassend; Nemes-Kopftuch, Königsbart, Mähnenumhang, Halskragen; Kartuschenauf dem Gefäß.

A22. Sechs Sphingen Ramses’ II. im Tempel von Wadi es-Sebua, erster Hof. – Kalkstein. – L. 3,30 m bis 4 m, H. 3,08 m bis 3,95 m, B. 1,15 m bis 1,50 m. – Gauthier (1912: 10–19, Taf. 4A, 5–7). – Nemes-Kopftuch, Doppelkrone, Königsbart, Mähnenumhang, Halskragen; Inschrift auf der Brust undentlang der Basisplatte.

A23. Sphinx des Siamun; Herkunft unbekannt. – Paris, Louvre (E 3914). – Sog. Schwarze Bronze, Gold. –L. 10,3 cm, H. 4,7 cm. – 21. Dyn., Siamun. – Ziegler (1987); Hill (2004: 154, Nr. 9); Delange (2007:43–44, Abb. 23). – Auf den Händen eine Opfertafel haltend; Nemes-Kopftuch, Königsbart,Mähnenumhang, Halskragen, Falkenflügel und -schwanz; Kartusche auf den Oberschenkeln derHinterbeine und auf der Opferplatte.

A24. Sphinx Scheschonqs V. (?); Herkunft unbekannt. – New York, Brooklyn M. (33.586). – Bronze. – L. 6,8 cm, H. 3,4 cm. – 22. Dyn., Scheschonq V. (?). – Fazzini (1989); Hill (2004: 29–30, 157, Nr. 14,Taf. 21). – Nemes-Kopftuch, Königsbart, Mähnenumhang, Halskragen, Falkenflügel und -schwanz;Inschrift auf der Brust.

A25. Mähnensphinx des Taharqa aus Kawa,Tempel T. – London, BM (EA 1770). – Granit. – L. 74,3 cm. –25. Dyn., Taharqa. – Macadam (1955: 139, s.v. 2 H, Taf. 74); Russmann (1974: 18, 50, App. I, Nr. 18,Abb. 12); De Putter (2006a: 89, Abb. 8). – Mähnenkranz um Kopf, übrige Mähne ohne Binnen-zeichnung, doppelter Uräus, bartlos; Inschrift auf der Brust.

A26. Mähnensphinx; Herkunft unbekannt. – Florenz, ÄM (1413). – Basalt (?). – L. 37 cm, H. 18 cm,B. 12 cm. – 25. Dyn. – Russmann (1974: 55,App. I, Nr. 33,Abb. 24); Doyen (2006b). – Mähnenkranzum Kopf, übrige Mähne ohne Binnenzeichnung, doppelter Uräus, bartlos.

Kettenglieder und andere Schmuckelemente

A27. Zwei Kettenglieder; Herkunft unbekannt, erworben 1899. – London, BM (EA 30486, EA 30487). –Gold. – L. 2,4 cm bzw. 2,6 cm, H. 1,4 cm bzw. 1,5 cm, B. 1 cm. – 12. Dyn. – Andrews (1981: 63,Nr. 410–411, Taf. 30–31); Andrews (1996: 172–173, Nr. 157b); Doyen (2006a). – Nemes-Kopftuch,Königsbart.

A28. „Armreif“ des Ahmose aus dem Grab seiner Mutter Ahhotep in Dra Abu-’l-Naga. – Kairo, ÄM(JE 4680 = CG 52642). – Gold, Lapislazuli, Karneol, Türkis. – Dm. max. 11 cm, G. 128 g; Sphingen:L. 3,8 cm, H. 3 cm. – 18. Dyn.,Ahmose. – Vernier (1925: 202–203,Taf. 39); Müller (1989: 1–4,Taf. 1);Andrews (1996: 158–159, Abb. 140). – Namenskartusche des Königs wird von zwei Sphingen flan-kiert; Nemes-Kopftuch, bartlos.

A29. Kettenglied; Herkunft unbekannt. – Paris, Louvre (N 721). – Karneol. – L. 3,1 cm, H. 2,1 cm. – 19. Dyn., Ramses II. – De Putter (2006b). – Nemes-Kopftuch, Königsbart; Kartusche auf derUnterseite der Basisplatte.

A30. Kettenglied; Herkunft unbekannt. – London, Petrie M. (UC 12762). – Lapislazuli. – L. 2,2 cm,H. 1,5 cm. – 19. Dyn., Ramses II. – Petrie (1917: Nr. 115, Taf. 42); URL <petriecat.museums.ucl.ac.uk/search.aspx>. – Nemes-Kopftuch, bartlos; Kartusche auf der Unterseite der Basisplatte.

Altorientalische Forschungen 40 (2013) 2 261

Ägyptische Rundbilder, gefunden in der Levante

A31. Sphinx Amenemhets III.; Herkunft unklar.21 – Aleppo, AM (6450). – Diorit. – L. noch 32 cm,H. noch 17 cm, B. 13,8 cm. – 12. Dyn., Amenemhet III. – Ploix de Rotrou (1932: 39–40, Nr. 384,Abb. 45); Du Mesnil du Buisson (1935: 17); Scandone Matthiae (1989); Fay (1996: 66, Nr. 37,Taf. 88c–d). – Nemes-Kopftuch, bartlos, Mähnenumhang, Halskragen; Inschrift auf der Brust.

A32. Sphinx Amenemhets III. aus Ugarit, Baal-Tempel. – Damaskus, NM. – Grauwacke (?). – L. noch67 cm, H. noch 27 cm, B. 19 cm. – 12. Dyn., Amenemhet III. – Schaeffer (1939: 21, Taf. 3:2); Schaef-fer (1962b: 222–223, Abb. 25); Ward (1979: 802); Fay (1996: 66, Nr. 38, Taf. 88e–f). – Nemes-Kopf-tuch, bartlos, Mähnenumhang, Halskragen; Inschrift auf der Brust und auf der Basis zwischen denVorderbeinen.

A33. Sphinx Amenemhets III. aus Hazor, in einer eisenzeitlichen Mauer über dem Hof des Palastes derSpäten Bronzezeit verbaut. – 12. Dyn., Amenemhet III. – Ben-Tor (2006: 6–7, Nr. 9, Abb. 3a–b). –Nemes-Kopftuch, bartlos, Mähnenumhang, Halskragen; Inschrift auf der Brust.

A34. Mähnensphinx Amenemhets IV. aus Beirut, nahe dem Bab Serail. – London, BM (EA 58892). –Gneis. – L. 58,5 cm, H. 38,1 cm, B. 20,2 cm. – 12. Dyn., Amenemhet IV. – Fay (1996: 68, Nr. 54,Taf. 94a–b). – In ptolemäischer Zeit umgearbeitet, Löwenmähne wurde teilweise zu Nemes-Kopf-tuch modifiziert; Inschrift auf der Brust und auf der Basis zwischen den Vorderbeinen.

A35. Sphinx aus Byblos, Obeliskentempel. – Bronze, vergoldet. – L. 9,8 cm, H. 5,5 cm. – Mittleres Reich. –Dunand (1950–58: 702, Nr. 14499,Taf. 116); Smith (1965:Abb. 29). – Nemes-Kopftuch, bartlos.

Rundbilder, gefunden in der Levante, Einordnung umstritten

A36. Sphinx aus Serabit el-Chadim, Hathor-Tempel. – London, BM (EA 41748). – Sandstein. – L. 24 cm,H. 15 cm, B. 14 cm. – Vermutlich spätes Mittleres Reich. – Petrie (1906: 129–130, Abb. 141); Sass(1988: 12–14 [Sinai 345], 135–137, 139, 142, Abb. 1–8). – Nemes-Kopftuch; Hieroglypheninschriftauf der rechten Schulter: „Geliebt von Hathor, (der Herrin des) Türkis“; Serech auf der Basis zwi-schen den Vorderbeinen; proto-sinaitische Inschrift auf der rechten und linken Seite der Basis:„Geliebt von Baalat“.

A37. Kettenglied aus Tell el-Ajjul; Haus, Raum PT2. – Jerusalem, IAA (33.1721). – Karneol. – L. 3 cm,H. 2 cm. – 17./16. Jh. v. Chr. – Petrie (1933: 4, Nr. 154, Taf. 4); Westenholz (2004: 132, Nr. 91). –Nemes-Kopftuch (Ohren bedeckt,Verzicht auf Darstellung der Lappen), bartlos.

A38. Kettenglied aus Ugarit; Grabung Schaeffer 1933. – Paris, Louvre (AO 17240 B). – Karneol. – 2. Jt.v. Chr. – URL <cartelfr.louvre.fr/cartelfr/visite?srv=car_not_frame&idNotice=21374&langue=fr>. –Nemes-Kopftuch (Ohren bedeckt,Verzicht auf Darstellung der Lappen), bartlos.

A39. Kettenglied (?) aus Bogazköy, Büyükkale (Schicht IVa); Schutterde. – Blaue Fritte. – L. 2,5 cm,H. 1,5 cm, B. 0,9 cm. – SB I/IIA-Zeit. – Beran (1962: 54–56, Abb. 45–46); Boehmer (1972: 179–180,Nr. 1860,Taf. 65). – Chat-Kopftuch (?), die Ohren bedeckend; kurzer, breiter Königsbart; Schwanzum rechtes Hinterbein geführt, Spitze liegt auf dem Rücken; längs durchbohrt sowie Bohrung aufder Unterseite.

B. Ägypten. Männliche Sphingen. Flachbild

Darstellungen von Sphingenplastiken

B1. Ausschnitt einer Weihszene, Steinblock von einem zerstörten Tempel in Armant. – Verbleib unbe-kannt. – 18. Dyn.,Thutmosis III. (?). – Schäfer (1903: 18,Abb. 38); PM V, 160; Leibovitch (1942–43:248–249, Abb. 5); Prisse d’Avennes (2000: 137 unten rechts). – Plastischer Dekor einer Amphora:zwei antithetische Sphingen mit Gefäß in den Händen, voneinander abgewandt; Nemes-Kopftuch,bartlos.

Erika Fischer, Sphingen in Ägypten und in der Levante

21 Die Angaben sind widersprüchlich: Fundort unbekannt (Ploix de Rotrou), „recueilli à Damas par l’Emir Djafar“ (Du Mesnil du Buisson), aus Neirab (Fay), aus Aleppo (Scandone Matthiae).

262

B2. Präsentationsszene im Grab des Rechmire (TT 100). – 18. Dyn., Thutmosis III./Amenophis II. –Davies (1973: 36–38, Taf. 37); Leblanc (2009: 87, Abb. 103). – Darstellung verschiedener könig-licher Plastiken, darunter zweier Sphingen aus Granit; Nemes-Kopftuch, Königsbart, Mähnen-umhang (Abb. 2).

B3. Werkstattszene im Grab des Rechmire (TT 100). – 18. Dyn., Thutmosis III./Amenophis II. –Davies (1973: 58–59, Taf. 60); Prisse d’Avennes (2000: 121). – Fertigung verschiedener königlicherPlastiken, darunter eines Sphinx aus Stein; Nemes-Kopftuch, Königsbart.

B4. Werkstattszene im Grab des Amenophis Sise (TT 75). – 18. Dyn.,Thutmosis IV. – Davies (1923: 11,Taf. 8). – Fertigung einer Sphingenplastik aus Metall; Nemes-Kopftuch, Königsbart; Objekt in denHänden weitgehend zerstört.

B5. Präsentationsszene im Grab des Amenophis Sise (TT 75). – 18. Dyn., Thutmosis IV. – Davies(1923: 14, Taf. 12). – Darstellung verschiedener königlicher Plastiken, darunter zweier Sphingenmit Gefäßen in den Händen; Nemes-Kopftuch, Bart.

B6. Präsentationsszene im Grab des Tjanuni (TT 76). – 18. Dyn., Thutmosis IV. – Säve-Söderbergh(1957: 50–51, Taf. 77). – Darstellung verschiedener königlicher Plastiken, darunter zweier Sphin-gen; 1) Sphinx aus Gold bzw. vergoldetem Material mit Stein- oder Fayence-Gefäß (blau) in denHänden: Nemes-Kopftuch, Anedjti-Krone, Königsbart, Mähnenumhang, Halskragen; 2) Sphinxaus rotem Granit: Nemes-Kopftuch, Königsbart, Mähnenumhang, Halskragen.

B7. Präsentationsszene im Grab des Tjanuni (TT 76). – 18. Dyn., Thutmosis IV. – Schäfer (1903: 33,Abb. 79 [als TT 65]); Säve-Söderbergh (1957: 50–51, Taf. 77); Prisse d’Avennes (2000: 159 untenrechts [als TT 65]). – Darstellung verschiedener Prunkgefäße, darunter einer Schale mit einemSphinx, der auf einem hohen Podium lagert; Blaue Krone mit Nackenbändern, Mähnenumhang,Halskragen.

B8. Präsentationsszene im Grab des Amenemhet Surer (TT 48). – 18. Dyn., Amenophis III. – Säve-Söderbergh (1957: Taf. 38); Strauß-Seeber (1997: 526, Nr. E 28). – Der Grabherr präsentiert mitbeiden Händen eine Sphingenstatuette; Nemes-Kopftuch, Königsbart, Mähnenumhang, Hals-kragen.

B9. Werkstattszene im Grab von Nebamun und Ipuki (TT 181). – 18. Dyn., Amenophis III. – Davies(1925: Taf. 13); Broze (2006: 126, Abb. 5). – Fertigung einer Sphingenplastik aus Gold bzw. ver-goldetem Material; Nemes-Kopftuch, bartlos, Mähnenumhang, Halskragen, Falkenflügel und -schwanz, drei Riemen (Abb. 3).

B10. Werkstattszene im Grab des Paser (TT 106). – 19. Dyn., Sethos I./Ramses II. – Lepsius (1852:Taf. 132r); PM I/12, 221 (6). – Fertigung zweier Sphingenplastiken; Nemes-Kopftuch, Doppelkrone,Königsbart.

B11. Weihszene im Totentempel Ramses’ III. in Medinet Habu; Schatzhaus, Raum 11. – Kalkstein. –20. Dyn., Ramses III. – Epigraphic Survey (1957: Taf. 325). – Vier Plastiken (drei Sphingen, einGreif) als Deckeldekor von vier Kästen (v.o.n.u., v.l.n.r.): 1) Nemes-Kopftuch, Königsbart; 2) Greifmit dreigeteilter Perücke und Sonnenscheibe; 3) Nemes-Kopftuch, Königsbart; 4) Widdersphinxmit dreigeteilter Perücke und Sonnenscheibe mit Uräus; alle mit Halskragen, Falkenflügeln und -schwanz.

B12. Weihszene im Totentempel Ramses’ III. in Medinet Habu; Schatzhaus, Raum 13. – Kalkstein. –20. Dyn., Ramses III. – Epigraphic Survey (1957: Taf. 331). – Sphinx mit Nemset-Gefäß zwischenden Vorderbeinen; Nemes-Kopftuch, Doppelkrone, Königsbart, Halskragen, Falkenflügel und -schwanz.

Darstellungen des Großen Sphinx von Giza als Gott Harmachis

B13. Stele des Inhermes aus Giza. – Kairo, ÄM (JE 72260). – Kalkstein. – Frühe/mittlere 18. Dyn. – Has-san (1953: 244, Nr. 20,Abb. 181); Zivie (1976: 227–228, Nr. NE 80); Zivie-Coche (2006: 61,Abb. 6). –Nemes-Kopftuch,Anedjti-Krone, Götterbart, Mähnenumhang; contra Zivie keine Andeutung derFalkenflügel; vor dem Sphinx ein Lotosstrauß.

B14. Stele des „Prinzen B“ aus Giza. – Kalkstein. – H. 1,70 m, B. 1 m. – 18. Dyn.,Amenophis II. – Hassan(1953: 85–87, Nr. 37, Abb. 68); Zivie (1976: 96–104, Nr. NE 9). – Nemes-Kopftuch, Atef-Krone,

Altorientalische Forschungen 40 (2013) 2 263

Königsbart, Mähnenumhang, Halskragen, Falkenflügel und -schwanz; zwischen den Vorderbeineneine Königsfigur.

B15. Sog. Traumstele Thutmosis’ IV. in Giza, zwischen den Vorderbeinen des Großen Sphinx. – RoterGranit. – H. 3,61 m, B. 2,18 m. – 18. Dyn., Thutmosis IV., Jahr 1. – Hassan (1953: Taf. 40); Zivie(1976: 125–145, Nr. NE 14); Paulet (2006); Warmenbol (2006: 12); Dubiel (2011: 26–27, Nr. 1). – Indoppelter Ausführung, Rücken an Rücken; Nemes-Kopftuch, Götterbart, Mähnenumhang, Hals-kragen.

B16. Stele des Tutuja aus Giza. – Kairo, ÄM (JE 72264). – Kalkstein. – H. 61,5 cm. – Ende 18. Dyn. –Hassan (1953: 261–262, Nr. 34, Abb. 197); Zivie (1976: 241–243, Nr. NE 94); Zivie-Coche (2004:77, Abb. 13). – Nemes-Kopftuch, Doppelkrone, Götterbart, Mähnenumhang mit Querstreifen aufSchulterhöhe, Halskragen, Falkenflügel und -schwanz, Brustriemen; zwischen den Vorderbeinenzwei Königsfiguren.

Weitere Sphingendarstellungen

B17. Sarg des Iqer aus Gebelein. – Turin, ÄM (Suppl. 15774). – Holz, bemalt. – L. 2 m. – 11. Dyn. – de Buck (1956: 271 unten); Morenz (2010: 462,Abb. 23; 478–479). – Jenseitsführer,Abschnitt „Ge-filde des Thot“ mit lagerndem Sphinx; Nemes-Kopftuch, Königsbart, auf dem Kopf ein Djed-Pfeiler; Schwanz steil erhoben und zum Rücken umbiegend.

B18. Spielkasten aus Dra Abu-’l-Naga, Grab des Hornacht. – Kairo, ÄM (JE 21462 = CG 68005). –Ebenholz, Bein, Fayence. – L. 27 cm, H. 4,5 cm, B. 8 cm. – 17. Dyn. – Pusch (1979: 195–198, Nr. 21,Taf. 45); Tiradritti (2000: 156); Allen (2002); Tiradritti (2010: 338, Taf. 118 unten). – Äußeres, linkesPaneel einer Langseite; Chat-Kopftuch, bartlos, Mähnenumhang. – Am rechten Ende ist im leerenPaneel ein spiegelbildliches Gegenstück zu ergänzen, dessen Konturen aufgrund der Kleber-spuren noch erkennbar sind; Technik des Scheinreliefs: die Motive wurden separat gearbeitet undaufgeklebt (Abb. 6).

B19. Axt des Ahmose aus dem Grab seiner Mutter Ahhotep in Dra Abu-’l-Naga. – Luxor, Luxor-M.(JE 4673 = CG 52645). – Gold, Elektron, Kupferlegierung, Karneol, Türkis, Lapislazuli, Holz. – L. 47,5 cm. – 18. Dyn., Ahmose. – Vernier (1925: 205–207, Taf. 42–43); Kühnert-Eggebrecht (1969:92–93, Taf. 31); Lacovara (2008: 119–121, Nr. 67). – Eingelegter Dekor des Axtblattes, unteresRegister; rechtes, ruhendes Vorderbein ist das eines Löwen, linke Extremität ist erhoben und alsmenschlicher Arm gestaltet, die Hand präsentiert einen menschlichen Kopf; Chat-Kopftuch,Königsbart (Abb. 5).

B20. Wandmalerei in Deir el-Medineh, Kapelle Nr. 2. – 18. Dyn., Thutmosis III. (?) und später. –Bruyère (1948: 92–94, Abb. 48); Spieser (2000: 241, Nr. 175). – Wandmalerei in zwei Phasen; 1)Gestaltung in Form einer Bogenstele, die in drei Register gegliedert ist, oberes Register: zwei anti-thetische Sphingen flankieren die Kartusche Thutmosis’ III.; ruhendes Vorderbein ist das einesLöwen, andere Extremität ist erhoben und als menschlicher Arm gestaltet, Hand zur Kartuschegerichtet; Nemes-Kopftuch, Anedjti-Krone, bartlos, Mähnenumhang, Halskragen, Falkenflügelund -schwanz; 2) rechteckiges Feld, oberes Register: zwei antithetische Sphingen flankieren dieKartusche Thutmosis’ III.; Nemes-Kopftuch, Götterbart (?), Halskragen, Falkenflügel und -schwanz.

B21. Zwei Blöcke von Türstürzen aus Amarna; Großer Palast, südlicher Bereich, „Central Halls“. –18. Dyn., Echnaton. – Sandstein. – Leibovitch (1942–43: 258, Abb. 16); Pendlebury (1951: 57, 79,Taf. 41:2–3). – Unterarme aufgerichtet, Hände weisen zu den bzw. berühren die Königskartuschen;Chat-Kopftuch, bartlos, Halskragen, Mähnenumhang (nur bei einem Block), Falkenflügel und -schwanz.

B22. Plattensiegel aus Tell el-Ajjul, Grab 1653. – Jerusalem, Rockefeller-M. (35.4024). – Steatit. – L. 1,6 cm, B. 1,2 cm, D. 0,6 cm. – 18. Dyn., Amenophis III. – Petrie (1934: 4, Taf. 9:287); Keel (1997:392–393, Nr. 847). – Blaue Krone, Halskragen, Falkenflügel und -schwanz durch Schraffierung an-gedeutet; vor dem Sphinx die Königskartusche, über dem Rücken ein geflügelter Uräus.

B23. Schmuckplatte aus dem Grab des Tutanchamun (KV 62). – Kairo, ÄM (JE 61987). – Gold. – L. 9 cm. – 18. Dyn.,Tutanchamun. – James (2000: 254–255). – Je ein Sphinx im Feld links und rechts

Erika Fischer, Sphingen in Ägypten und in der Levante264

der Hauptszene, in den Händen die Göttin Maat auf Neb-Zeichen haltend; Nemes-Kopftuch,Königsbart, Mähnenumhang, Halskragen, Armschmuck, Falkenflügel und -schwanz, Brustriemen.

C. Ägypten.Weibliche Sphingen. Rundbild

C1. Sphinx aus Abu Roasch,Totentempel des Djedefre. – Kairo, ÄM (JE 35137). – Kalkstein, bemalt. –L. 74 cm, H. 34,5 cm. – 4. Dyn., Djedefre (?). – Russmann (1995: 114); Fay (1996: 62, Nr. 1,Taf. 83a–d; 1999: 106);Valloggia (2001: 91); Sourouzian (2006: 101–102,Abb. 4);Valloggia (2011: 11,57, Abb. 11–13). – Löwenohren, Katzenaugen; kein Mähnenkranz, aber Andeutung einer volu-minösen Mähne im Kopf- und Brustbereich durch sekundäre Überarbeitung.

C2. Sphinx, angeblich aus Mitrahine; ehemals Slg. Miramar. – Wien, KHM (ÄS 5753). – Granodiorit. –L. noch 62 cm, H. 41,5 cm, B. 24,5 cm. – 12. Dyn., Amenemhet III. – Jaros-Deckert (1987: 49–54);Fay (1996: 67–68, Nr. 49,Taf. 93a–b). – Hathorfrisur, Mähnenumhang, Halskragen; Inschrift auf derBrust.

C3. Kopf einer Sphinx, vielleicht aus Saqqara. – Paris, BN (503-607). – Gneis. – H. noch 9,8 cm,B. 8 cm. – 12. Dyn., Amenemhet III. (stilistisch). – Evers (1929: Taf. 76); Fay (1996: 68, Nr. 51,Taf. 93c–d); Delvaux (2006b); Ziegler (2008). – Hathorfrisur, Mähnenumhang (Abb. 7).

C4. Sphinx einer Gemahlin Thutmosis’ III. aus Rom, Isis-Tempel. – Rom, Museo Barracco (13). –Granit. – L. 77 cm, H. 54 cm, B. 29,5 cm. – 18. Dyn., Thutmosis III. – Tefnin (1979: 153–155, Nr. 10);Sourouzian (1981: 451, Taf. 73c–d); Schoske (1999: 38–41, Abb. 35); Russmann (2005); Dubiel(2011: 33–34, Nr. 6). – Hathorfrisur, Geierhaube, Mähnenumhang, Halskragen; Inschrift auf der Brust.

C5. Sphinx aus Minia, Kontext unbekannt. – Kairo, ÄM (JE 56599). – Serpentinit. – L. 28 cm. –18. Dyn., thutmosidisch (stilistisch). – Engelbach (1931: 128–129, Taf. 2 unten); Eaton-Francis(1976); Tefnin (1979: 155, Anm. 3); Sourouzian (1981: 450, Taf. 72). – Hathorfrisur, Geierhaube,Mähnenumhang, Halskragen.

C6. Sphinx der Teje aus Kom el-Hetan; Totentempel Amenophis’ III., links vom Eingang in denSäulenhof. – Quarzit. – L. rek. ca. 3 m, B. ca. 90 cm. – 18. Dyn., Amenophis III. – Ricke (1981: 14);Haeny (1981: Taf. 11b); Cabrol (2001: 329); Sourouzian / Stadelmann (2005: 143 [Abb. seiten-verkehrt]; 262–263). – Dreigeteilte Perücke, Mähnenumhang, Halskragen; die Vorderbeine setzennur mit dem Ellbogen auf der Basisplatte auf, während die weitgehend verlorenen unteren Glie-der aufwärts gerichtet waren – das kann nur heißen, dass die Sphinx menschlich gebildete Unter-arme besaß und ihre Hände einen Gegenstand hielten.

C7. Sphinx der Schepenupet II. (Gottesgemahlin des Amun, Tochter des Pianchi) aus Karnak; Amun-Tempel, aus dem Heiligen See. – Berlin, ÄM (7972). – Granodiorit. – L. 83 cm, H. 46 cm, B. 25 cm. –25. Dyn., Taharqa. – Wildung (1996: 174–175, Nr. 168); Perdu (2006); Dubiel (2011: 31–33, Nr. 5). –Ein Nemset-Gefäß haltend; Hathorfrisur.

C8. Sphinx der Schepenupet II. (Gottesgemahlin des Amun, Tochter des Pianchi) aus Karnak; Amun-Tempel, Cachette. – Kairo, ÄM (JE 36954 = CG 42201). – Granodiorit. – L. noch 50 cm, H. 43,5 cm,B. 25 cm. – 25. Dyn., Taharqa. – Legrain (1914: 9–10, Taf. 9); Goyon / Cardin (2004: 49–50, 101,Nr. 8). – Ein Nemset-Gefäß haltend; Hathorfrisur.

Ägyptische Rundbilder, gefunden in der Levante

C9. Sphinx der Prinzessin Ita aus Qatna, Königspalast. – Paris, Louvre (AO 13075). – Grauwacke. – L. 57 cm, H. 27 cm, B. 16 cm. – 12. Dyn. – Fay (1996: 30–32, Nr. 4; 44–45, Nr. 2; 64, Nr. 19,Taf. 58–60);Gubel (2006);Ahrens (2010: 20–21). – Aus mehr als 400 Fragmenten zusammengesetzt, Fehlstellenergänzt; Schwanz nicht wie üblich um das Hinterbein geführt, sondern neben ihm auf dem Bodenliegend; dreigeteilte Perücke, Halskragen, kein Mähnenumhang; Inschrift auf der Basis zwischenden Vorderbeinen.

C10. Kopf einer Sphinx aus Byblos,Tempel der Baalat Gubla. – Travertin. – H. noch 4,9 cm. – 12. Dyn. –Dunand (1950–58: 66, Nr. 7099, Taf. 159). – Nur oberer Abschnitt des Kopfes erhalten, vermutlichHathorfrisur.

Altorientalische Forschungen 40 (2013) 2 265

D. Ägypten.Weibliche Sphingen. Flachbild

D1. Präsentationsszene im Grab des Rechmire (TT 100). – 18. Dyn., Thutmosis III./Amenophis II. –Davies (1973: 36–38, Taf. 37); Leblanc (2009: 87, Abb. 103). – Darstellung verschiedener könig-licher Plastiken, darunter einer weiblichen Sphinx; Hathorfrisur, Geierhaube, Mähnenumhang(Abb. 2).

D2. Reliefplatte, angeblich aus Gurob. – Verbleib unbekannt; ehemals Slg. Omar Pascha Sultan. –Elfenbein. – L. 18 cm. – 18. Dyn., Amenophis III. oder Echnaton. – Borchardt (1911: 21–22,Abb. 30); Anonymus (1929: Nr. 533, Taf. 69); Roth (2002: 47–48, Abb. 12). – Zwei antithetischlagernde Sphingen der Teje flankieren drei Kartuschen, Palmblattrippen auf Sa-Zeichen in denHänden haltend; dreigeteilte Perücke, Geierhaube, Modius mit Sonnenscheibe, Kuhgehörn undDoppelfederkrone, breiter Halskragen, weibliche Brust angegeben, Falkenflügel und -schwanz;durch Beischrift über dem Rücken als h. m.t nswt wr.t („Große Königsgemahlin“) identifiziert. –Rechte und mittlere Kartusche durch Abarbeitung gelöscht.

D3. Opferszene (Ausschnitt) auf einem Talatat-Block. – Sandstein. – 18. Dyn., Echnaton. – Tawfik(1976: 222, Taf. 53:3); Lurson (2001: 68, Anm. 21). – Nofretete (von Tawfik als Echnaton missver-standen) bringt dem Aton eine Sphingenstatuette dar, die mit beiden Händen ein hohes Gefäßumfasst; dreigeteilte Perücke, Modius (?), Halskragen, Falkenflügel und -schwanz.

D4. Szene im Grab der Tuja (QV 80). – 19. Dyn., Sethos I. – Leblanc (1989: Taf. 213). – Tuja als Sphinxmit menschlich gebildeten Armen, hintere Hälfte des Körpers zerstört; dreigeteilte Perücke,Geierhaube, Modius, Federkrone, Mähnenumhang, Halskragen; zwischen den Händen einen Djed-Pfeiler haltend.

D5. Szene im Grab der Bintanat (QV 71). – 19. Dyn., Ramses II. – Leblanc (1989: Taf. 182; 2009: 222,Abb. 262). – Bintanat als Sphinx mit menschlich gebildeten Armen, die zum großen Teil zerstörtsind; über einer Reihe aus drei Djed-Pfeilern lagernd; dreigeteilte Perücke, Geierhaube, Modius,Flügel.

E. Levante

Glyptik

E1. Siegelabrollung auf Tontafelhüllen aus Alalach, Schicht VII; Palast, Raum 11. – Collon (1975:83–84, Nr. 153). – Verschiedene lagernde Tiere, darunter eine Sphinx; kurzes Haar, aufgerichtetesFlügelpaar, nur ein Flügel zu sehen, Schwanz waagerecht erhoben und eingerollt.

E2. Rollsiegel aus Byblos, Schicht V. – Hämatit. – H. 2,2 cm, Dm. 1,3 cm. – Dunand (1937–39: 125–126,Nr. 1862,Taf. 124); Eder (1995: 274, Nr. 189);Teissier (1996: Nr. 50). – Nebenszene, oberes Register;schulterlanges Haar, Schwanzhaltung anhand der Abbildung nicht deutlich erkennbar.

E3. Rollsiegel aus Enkomi (13.093), Quartier 4 E. – Hämatit. – H. 2,4 cm, Dm. 1,15 cm. – Schaeffer-Forrer (1983: 57); Courtois (1987: 4, 10–11, Abb. 1); Webb (1987: 35–37, Nr. 1, Taf. 1–2); Teissier(1996: Nr. 105). – Nebenszene, unterhalb der Nackten Frau, die architektonisch gerahmt ist; kurzesHaar, aufgerichtetes Flügelpaar, nur ein Flügel zu sehen, Schwanz steil erhoben, Ende vom Flügelverdeckt.

E4. Rollsiegel aus Karthago, Grab aus punischer Zeit. – Byrsa, Byrsa-M. – Jaspis (?), Goldfassung. – H. 2,3 cm, Dm. 1,3 cm. – Amiet (1955: 11–14, Nr. 1, Taf. 1); Collon (1986: Nr. 22); Teissier (1996:Nr. 135); Otto (2000: Nr. 367). – Hauptfeld, unten, ein Motiv unter vielen anderen; Nemes-Kopf-tuch, Anedjti-Krone, kurzer, steil aufgerichteter Schwanz. – Die Umzeichnung ist in mehrerenPunkten zu korrigieren: Das Kopftuch lässt das Ohr frei, auf dem Rücken ist der Zopf des Kopf-tuches angegeben, zwischen den Federn der Anedjti-Krone erscheint eine senkrechte Linie (Abb. 8).

E5. Rollsiegel aus Ugarit (RS 11.025). – Hämatit. – H. 2,5 cm. – Schaeffer-Forrer (1983: 42); Amiet(1992: 27–28, 31, Nr. 40). – Nebenszene, oberes Register; kurzes Haar, aufgerichtetes Flügelpaar,nur ein Flügel zu sehen, Schwanz steil erhoben; Sphinx ist trotz lagernder Haltung leicht aufge-richtet wiedergegeben (Abb. 9).

Erika Fischer, Sphingen in Ägypten und in der Levante266

E6. Rollsiegel, erworben 1933 in einem Dorf nördlich von Ugarit (RS 5.175). – Hämatit. – H. 2,4 cm. –Schaeffer-Forrer (1983: 22); Amiet (1992: 28, 31, Nr. 42); Teissier (1996: Nr. 9). – Nebenszene,oberes Register; Details des Kopfes nicht erkennbar, aufgerichtetes Flügelpaar, nur ein Flügel zusehen, Schwanz steil erhoben und am Ende eingerollt.

E7. Skarabäus aus Tell el-Ajjul, Feld T. – London, BM (WAA 135595). – Steatit. – L. 1,7 cm, B. 1,2 cm,H. 0,8 cm. – Hyksos-Zeit. – Petrie (1934: Taf. 7:223); Keel (1997: 370–371, Nr. 783); Ben-Tor (2007:Taf. 101:36). – Langes, auf den Rücken fallendes Haar, Fell durch kurze Striche angedeutet,Schwanz steil erhoben; ein Uräus vor der Sphinx, ein zweiter über deren Rücken, beide der Sphinxzugewandt (Abb. 10).

E8. Skarabäus aus Tell el-Ajjul, Grab 439. – L. 1,4 cm, B. 1,1 cm. – Hyksos-Zeit. – Petrie (1934:Taf. 5:6);Keel (1997: 294–295, Nr. 567); Ben-Tor (2007: Taf. 101:30). – Langes, auf den Rücken fallendesHaar, Fell angedeutet, Schwanz nicht erkennbar; ein Uräus vor der Sphinx und ihr zugewandt, einzweiter über deren Rücken und scheinbar den erhobenen Schwanz der Sphinx bildend.

E9. Skarabäus aus Tell Beit Mirsim; SO-Viertel, Haus 13. – Pittsburgh,Theological Seminar (1-0122). –Steatit. – L. 1,4 cm, B. 0,9 cm, H. 0,6 cm. – Hyksos-Zeit. – Albright (1938: 44, § 51; 88, Nr. 1906,Taf. 29:4); Keel (2010a: 50–51, Nr. 17). – Langes Haar, in einer großen Spirallocke endend, Felldurch kurze Striche angedeutet, Schwanz steil erhoben.

E10. Skarabäus aus Tell el-Farah (Nord); Häuser an der Innenseite der Stadtmauer, Locus 713. – Fri-bourg, Privat-Slg. (SK 1977.12). – Steatit. – L. 2,3 cm, B. 1,6 cm, H. 0,9 cm. – Dumortier (1996:66–70, Nr. 37; 76, Taf. 7); Keel (2010b: 22–23, Nr. 46). – Siegelfläche in zwei Register gegliedert,oben: schreitender Greif, unten: Sphinx; Nemes-Kopftuch, „Gürtel“, Fell durch kurze Striche an-gedeutet, Schwanz bogenförmig erhoben; über der Sphinx eine Flügelsonne, unter ihr eineSchlange.

E11. Plattensiegel aus Lachisch, Grab 119. – Steatit, Silber. – Hyksos-Zeit. – Tufnell (1958: 114, Taf.30–31:29); Ben-Tor (2007: Taf. 101:23). – Nemes-Kopftuch, Körperpartien durch Schraffierung be-tont, Schwanz um Hinterbein gelegt; „über“ der Sphinx erscheint ein Mann, der um 90° nach linksgedreht und damit an der Schmalseite des Siegels ausgerichtet ist.

E12. Rollsiegel aus Ugarit (RS 20.49); Wohnviertel östlich des Königspalastes, nahe Grab III. – Fay-ence. – H. 2,6 cm, Dm. 1,3 cm. – SB I-Zeit. – Schaeffer-Forrer (1983: 123). – Nebenmotiv, über einerGazelle, unter einem nach hinten gebeugten Mann; Hörnerkrone, Schwanz nicht erkennbar.

E13. Rollsiegel aus Ugarit (RS 22.241);Akropolis, nördlich des Dagan-Tempels. – Fayence. – H. 1,8 cm,Dm. 0,9 cm. – SB I/IIA-Zeit. – Schaeffer-Forrer (1983: 126–127). – Nebenmotiv, über einemLöwen; Spitzmütze, aufgerichtetes Flügelpaar, nur ein Flügel sichtbar.

Flachbild

E14. Applike, vermutlich von einem Scheinrelief, aus Beth-Zur; Feld III, Locus 286. – Bein. – L. 5,8 cm,H. 2,1 cm, Dm. 0,4 cm. – 2. Jt. v. Chr. – Sellers (1958: 74–75, Abb. 11); Sellers et al. (1968: 82,Taf. 41b). – Chat-Kopftuch, Königsbart, Halskragen (Abb. 11).

E15. Gussform für Schmuck aus Ugarit. – Aleppo, AM (4571). – Steatit. – L. 15,7 cm, B. 4,3 cm. – 15.–13. Jh. v. Chr. – Schaeffer (1939: 43–44, Abb. 32); Kohlmeyer (1982). – Drei Felder mit je einerlagernden Sphinx; Kopf leicht nach unten geneigt, Kopfschmuck erinnert an Federkrone, aufge-richtetes Flügelpaar, Schwanz schräg erhoben.

Rundbild

E16. Gewicht aus dem Schiffswrack von Uluburun (KW 468). – Bodrum, M. für Unterwasser-Archäo-logie (55.24.86). – Bronze. – L. 5,6 cm, H. 2,7 cm, B. 1,7 cm, G. 80,7 g. – SB I/IIA-Zeit. – Pulak (1988:30–31,Abb. 37; 2005: 87,Abb. 43); Pulak et al. (2005: 616, Nr. 156); Pulak (2008: Nr. 235a). – Mähne,die auf Schultern und Rücken in mehreren spitzen Zipfeln ausläuft und die Ohren freilässt; flie-hende Stirn, Schwanz schräg über den Oberschenkel des rechten Hinterbeines geführt, Schwanz-spitze liegt auf dem Rücken (Abb. 12).

Altorientalische Forschungen 40 (2013) 2 267

4.2. Niedertretende Sphingen

F. Ägypten. Männliche Sphingen

F1. Relieffragmente aus Saqqara; Totentempel Pepis II., unteres Ende des Aufwegs. – Kalkstein. –6. Dyn., Pepi II. – Jéquier (1940: 11–12, Taf. 15–18). – Mindestens je vier Sphingen und Greifenbeim Niedertreten von Feinden, sehr fragmentarisch erhalten, Zahl der Feinde nicht zu bestim-men; Sphingen: Königsbart, dreigeteilte Perücke (contra Jéquier kein Nemes-Kopftuch), ange-legte Flügel und Vogelschwanz, sehr stilisiert wiedergegeben; Schwanz erhoben; für die Greifenvgl. G1 (Abb. 14).

F2. Relief im Totentempel der Hatschepsut in Deir el-Bahari. – Kalkstein. – 18. Dyn., Hatschepsut. –Naville (1908: Taf. 160). – Sphinx über acht Feinden; Darstellung nur in Umrissen erkennbar,da Relief später abgearbeitet wurde; Nemes-Kopftuch, Anedjti-Krone (?), Königsbart, Mähnen-umhang.

F3. Relieffragment aus dem Totentempel Thutmosis’ III. in Deir el-Bahari. – Kalkstein, bemalt. – L. noch 71 cm, H. noch 39 cm. – 18. Dyn., Thutmosis III. – Bryan (2002). – Dekor am Rumpf einerKönigsbarke, Sphinx über zwei Feinden; Nemes-Kopftuch, Anedjti-Krone, Königsbart, Mähnen-umhang (nur entlang eines Vorderbeines angegeben), Halskragen, Falkenflügel und -schwanz.

F4. Modellboot aus dem Grab Amenophis’ II. (KV 35). – Kairo, ÄM (JE 32217 = CG 4945). – Holz,bemalt. – L. 2,13 m, B. 36 cm, H. 22 cm. – 18. Dyn.,Amenophis II. – Daressy (1902: 241–242,Taf. 48);Werner (1986: 112–115, Abb. 6–9); Haynes (2002); Ziegler (2002: 132–133, Abb. 2–4). – Dekor desRumpfes, auf beiden Seiten je zwei Bildfelder in identischer Gestaltung; Sphinx über einem Feind;Nemes-Kopftuch, Federkrone (je zwei Falken- und Straußenfedern), Königsbart, Mähnenumhang(nur entlang eines Vorderbeines angegeben), Halskragen, Falkenflügel und -schwanz. – Bildfelderam Bug und Heck auf beiden Seiten: jeweils ein Greif und ein Widdersphinx, die ebenfalls Feindeniedertreten; Mähnenumhang (nur entlang eines Vorderbeines angegeben), Halskragen, Falken-flügel und -schwanz (Abb. 16).

F5. Zwei Reliefplatten (von einem Aufbau auf einem Modellboot) aus dem Grab Amenophis’ II.(KV 35). – Kairo, ÄM (JE 32615a, c = CG 24142). – Holz, bemalt. – L. 5 cm, H. 5,2 cm. – 18. Dyn.,Amenophis II. – Daressy (1902: 75, Taf. 21). – Die Platten zeigen nur den Körper des Sphinx,während der Kopf über den oberen Rahmen hinausragt, also freigestellt ist; Sphinx über einemFeind; Blaue Krone, Falkenflügel und -schwanz; Schwanz herabhängend.

F6. Streitwagen aus dem Grab Thutmosis’ IV. (KV 43). – Kairo, ÄM (CG 46097). – Holz, Leinen,Stuck. – 18. Dyn., Thutmosis IV. – Carter / Newberry (1904: 26, 31–32, Taf. 9:1; 12). – Dekor desWagenkastens, Innenseite, rechts und links; Sphinx über drei Feinden; Nemes-Kopftuch, geboge-nes Widdergehörn, Atef-Krone, Königsbart, Mähnenumhang mit Querstreifen, Halskragen, Fal-kenflügel und -schwanz (Abb. 17).

F7. Armlehnen eines Thronsessels aus dem Grab Thutmosis’ IV. (KV 43). – Boston, MFA (03.1131)und New York, MMA (30.8.45a–c). – Holz. – L. noch 29 cm, H. 22,5 cm. – 18. Dyn.,Thutmosis IV. –Carter / Newberry (1904: 20–22, Taf. 6–7); Lacovara (1987); Gabolde (2012: 299, Abb. 3). – Dekorder rechten und linken Außenseite, Sphinx über vier Feinden; Nemes-Kopftuch, Königsbart, Mäh-nenumhang, Halskragen, Falkenflügel und -schwanz.

F8. Kioskszene im Grab des Amenemhet Surer (TT 48); Quersaal, Rückwand rechts. – 18. Dyn.,Amenophis III. – Säve-Söderbergh (1957: Taf. 30, 35A); Sakurai et al. (1988: Taf. 38:1); Gabolde(2012: 300–301, Abb. 5–6). – Dekor der Armlehne des Thronsessels, Sphinx über drei Feinden;Nemes-Kopftuch, Mähnenumhang, Falkenflügel und -schwanz.

F9. Kioskszene im Grab des Amenemhet Surer (TT 48); Quersaal, Rückwand rechts. – 18. Dyn.,Amenophis III. – Säve-Söderbergh (1957: Taf. 30, 32); Sakurai et al. (1988: Taf. 37:2); Gabolde(2012: 301, Abb. 6). – Dekor des Thronpodestes, Sphinx über zwei Feinden; Motiv alterniert mitdem Motiv des Erschlagens der Feinde; insgesamt drei Sphingen (v.l.n.r.): 1) und 3) mit Nemes-Kopftuch und Atef-Krone; 2) mit Nubischer Perücke und Anedjti-Krone; alle Sphingen mitKönigsbart, Mähnenumhang, Halskragen, Falkenflügeln und -schwanz.

Erika Fischer, Sphingen in Ägypten und in der Levante268

F10. Kioskszene im Grab des Amenemhet Surer (TT 48); Quersaal, Rückwand links. – 18. Dyn.,Amenophis III. – Säve-Söderbergh (1957: Taf. 31, 33). – Dekor des Thronpodestes, Sphinx übereinem Feind; Motiv alterniert mit dem Motiv des Erschlagens der Feinde; drei von vier Sphingenblieben erhalten (v.l.n.r.): 1) mit Nemes-Kopftuch und Atef-Krone; 2) mit Nemes-Kopftuch, Wid-dergehörn und Doppelkrone; 3) mit kurzer Perücke und Atef-Krone; alle Sphingen mit Königs-bart, Mähnenumhang, Halskragen, Falkenflügeln und -schwanz.

F11. Grab des Chaemhet (TT 57). – 18. Dyn., Amenophis III. – Wreszinski (1923: Taf. 88b); Lange(1939: Taf. 71). – Dekor der Armlehne des Thronsessels, Sphinx über einem Feind; kurze Perücke,Halskragen, Schürze, Falkenflügel und -schwanz, Brustriemen.

F12. Kioskszene im Grab des Anen (TT 120). – Faksimile von Nina de Garis Davies in New York,MMA (33.8.8). – 18. Dyn., Amenophis III. – Davies (1929: 39, Abb. 3); Robins (1997: 137,Abb. 155); Gabolde (2012: 300, Abb. 4). – Dekor der Armlehne des Thronsessels, Sphinx über dreiFeinden; Nemes-Kopftuch, Königsbart, Mähnenumhang, Bänder, breiter Halskragen, Falkenflü-gel und -schwanz, Brustriemen (Abb. 18).

F13. Streitwagen aus dem Grab des Tutanchamun (KV 62). – Kairo, ÄM (JE 61989). – Holz, Gold-folie. – 18. Dyn., Tutanchamun. – Letellier / Nelson (1976: 242, 247, 250); Littauer / Crouwel (1985:20,Taf. 20 oben,Taf. 21 unten); Gabolde (2012: 302,Abb. 7). – Dekor des Wagenkastens, Innenseite,rechts und links; Sphinx über einem Feind; Nemes-Kopftuch, Königsbart, Halskragen, Bänder(nur bei rechtem Sphinx), Mähnenumhang nur im Schulterbereich angedeutet, Schürze mit Spar-renmuster, Falkenflügel und -schwanz, Bauchriemen (nur bei linkem Sphinx).

F14. Kasten aus dem Grab des Tutanchamun (KV 62). – Kairo, ÄM (JE 61467). – Holz, bemalt. – L. 61cm, B. 43 cm, H. 44,5 cm. – 18. Dyn.,Tutanchamun. – Davies / Gardiner (1962:Taf. 5); Pirelli (2000);Hawass (2007: 24). – Dekor der beiden Schmalseiten, je zwei antithetische Sphingen über jeweilszwei Feinden; Schmalseite 1: mit Nemes-Kopftuch und Atef-Krone, Schürze; Schmalseite 2: mitkurzer Perücke mit Sesched-Band und Atef-Krone; alle Sphingen mit Königsbart, Mähnen-umhang mit Querstreifen auf Schulterhöhe, Halskragen, Bändern, Falkenflügeln und -schwanz,Brustriemen (Abb. 19).

F15. Schild aus dem Grab des Tutanchamun (KV 62). – Kairo, ÄM (JE 61577). – Holz, Goldfolie. – H. 89 cm, B. 54 cm. – 18. Dyn.,Tutanchamun. – James (2000: 276–277); Hawass (2007: 262). – Dekoreines durchbrochen gearbeiteten Prunkschilds, Sphinx über zwei Feinden; Nemes-Kopftuch, Dop-pelkrone, Königsbart, Mähnenumhang, breiter Halskragen, Falkenflügel und -schwanz.

F16. Bogenkasten aus dem Grab des Tutanchamun (KV 62). – Kairo, ÄM (JE 61502). – Holz, Leinen,Stuck, Leder, Bast. – L. 1,53 m. – 18. Dyn.,Tutanchamun. – McLeod (1982: 26–28, 35–37, 44, Nr. 79,Taf. 6–7, 11–12, 16); James (2000: 278–279). – Bildfeld nahe der beiden Enden auf beiden Seiten,d.h. vier Darstellungen; Sphinx über einem Feind bzw. über zwei Feinden; Rote Krone mit Uräen-diadem und Federkrone, Kronenbänder, Königsbart, breiter Halskragen, Schürze (einmal untenmit Uräenfries abschließend), Falkenflügel und -schwanz (Abb. 20a–b).

F17. Applike aus dem Grab des Tutanchamun (KV 62). – Kairo, ÄM (TR 30/3/34/52 [?]). – Leder,Leinen, Stuck, Goldfolie. – H. noch 7,5 cm, B. noch 10 cm. – 18. Dyn., Tutanchamun. – Littauer /Crouwel (1985: 37, Nr. G 10,Taf. 44 EE). – Sphinx über einem Feind; Blaue Krone, Kronenbänder,Mähnenumhang, Halskragen, Falkenflügel und -schwanz.

F18. Reliefs im Totentempel Ramses’ III. in Medinet Habu; 1. Hof, Türen zum Palast. – Kalkstein, be-malt. – 20. Dyn., Ramses III. – Epigraphic Survey (1932:Taf. 62, 66, 109); Hölscher (1951: 41,Taf. 5,28B); Schoske (1994: 365). – Dekoration der Türrahmen; vier Bildfelder, an jedem Ende des Tür-sturzes sowie im unteren Bereich der Laibungen; Phase 1: vertieftes Relief; Phase 2: Ergänzungvon Einlagen und Verkleidungsplatten; jeder Sphinx über einem Feind; Nemes-Kopftuch, Königs-bart, Halskragen, Schürze, Falkenflügel und -schwanz.

F19. Relief im Amun-Tempel von Kawa (Sudan), Tempel T; Pylon, Hof-Seite. – Kalkstein. – 25. Dyn.,Taharqa. – Macadam (1955: 63–64,Taf. 9b, 49); Fazzini (1988: 6–7,Taf. 2:2). – Sphinx über drei Fein-den; dreigeteilte Perücke, oberer Kopfbereich verloren, daher Krone unbekannt, Königsbart,Halskragen, Bänder um den Leib geschlungen, keine Flügel.

Altorientalische Forschungen 40 (2013) 2 269

Glyptik

F20. Ring mit Plattensiegel mit dem Namen Thutmosis’ III.; Herkunft unbekannt, erworben 1857 vonG. Anastasi. – London, BM (EA 14349). – Dunkelblaues Glas, Gold. – L. 1,6 cm. – 18. Dyn., Thut-mosis III. – Maree (2002) mit seitenverkehrter Abb.; Boschloos (2006). – Dekor einer Seite,Sphinx über einem Feind; Nemes-Kopftuch,Anedjti-Krone, Königsbart, Mähnenumhang.

F21. Plattensiegel mit dem Namen Thutmosis’ III.; ehemals Slg. T.M. Davis. – New York, MMA(30.8.564). – Steatit, glasiert. – H. 1,8 cm, B. 1,3 cm. – 18. Dyn., Thutmosis III. – Roehrig (2005:Nr. 195b). – Dekor einer Seite, Sphinx über einem Feind; Nemes-Kopftuch, Anedjti-Krone, Göt-terbart, Falkenflügel und -schwanz.

F22. Plattensiegel mit dem Namen Amenophis’ II. aus Tell el-Ajjul, Grab 1116. – Jerusalem, Rocke-feller-M. (32.2220). – Steatit. – L. 1,7 cm, B. 1,3 cm, D. 0,4 cm. – 18. Dyn., Amenophis II. – Petrie(1932: 9, Taf. 7:63); Keel (1997: 192–193, Nr. 266). – Dekor einer Seite, Sphinx über einem Feind;sehr reduziertes Nemes-Kopftuch (Verzicht auf eingedrehten Zopf und auf Brustlappen), Königs-bart, Falkenflügel und -schwanz angedeutet.

F23. Siegelabdruck mit dem Namen Tutanchamuns. – New York, MMA (10.130.1556). – Tonverschluss. –B. 3,3 cm. – Späte 18. Dyn. – URL <www.metmuseum.org/Collections/search-the-collections/100026277>. – Sphinx über zwei (?) Feinden; Nemes-Kopftuch, Königsbart (?), Schürze.

G. Ägypten. Greifendarstellungen

G1. Relieffragmente aus Saqqara; Totentempel Pepis II., unteres Ende des Aufwegs. – Kalkstein. – 6. Dyn., Pepi II. – Jéquier (1940: 11–12, Taf. 15–18). – Mindestens je vier Sphingen und Greifenbeim Niedertreten von Feinden, sehr fragmentarisch erhalten, Zahl der Feinde nicht zu bestim-men; Greifen: Perücke, Gegengewicht für Halskragen, Falkenflügel und -schwanz; für die Sphin-gen vgl. F1 (Abb. 14).

G2. Pektorale aus Dahschur, Grab der Mereret. – Kairo, ÄM (JE 30875 = CG 52002). – Gold, Karneol,Türkis, Lapislazuli, Amethyst. – H. 6,1 cm, B. 8,6 cm. – 12. Dyn., Sesostris III. – Feucht-Putz (1967:31–33, 163, Nr. 4,Taf. 4);Andrews (1996: 129,Abb. 112); Oppenheim (2000: 136–137, 139). – Durch-brochen gearbeiteter Dekor, zwei antithetische Greifen auf zwei Feinden; Anedjti-Krone,Perücke, Gegengewicht für Halskragen, der nicht dargestellt ist, Falkenflügel und -schwanz (Abb. 15).

G3. Lanzenblatt des Kamose; Herkunft unbekannt, ehemals Slg. J. Evans. – Oxford, Ashmolean M.(1927.4622). – Bronze, Gold. – L. 59,5 cm. – 17. Dyn., Kamose. – Malek (1997: 208, 218, Abb. 7);Whitehouse (2009: 71–72, Nr. 37). – Dekor am oberen Rand des Blattes; Greif, der mit einemVorderbein einen Feind niedertritt; dreigeteilte Perücke,Atef-Krone, Halskragen, Bänder um denLeib geschlungen, keine Flügel.

H. Ägypten.Weibliche Sphingen

H1. Kioskszene im Grab des Cheriuf (TT 192). – 18. Dyn., Amenophis III. – Epigraphic Survey (1980:54–56, Taf. 48–49); Roth (2002: 26–27, Abb. 4). – Dekor der Armlehne des Throns der Königin;Sphinx der Teje über zwei Feindinnen; dreigeteilte Perücke, Modius, Mähnenumhang, Halskragen,Falkenflügel und -schwanz; Schwanz herabhängend.

H2. Talatat-Block aus Luxor, im Tempel verbaut. – Sandstein. – 18. Dyn., Echnaton. – Tawfik (1975:162–163,Abb. 1,Taf. 52a); Smith / Redford (1976: 81,Taf. 23:2); Roth (2002: 28–30,Abb. 6). – Deko-ration von Schiffsaufbauten; Nofretete beim Erschlagen einer Feindin und als Sphinx über einer(?) Feindin; dreigeteilte Perücke (?), Doppelfederkrone mit Sonnenscheibe.

Erika Fischer, Sphingen in Ägypten und in der Levante270

J. Levante

J1. Schale aus Ugarit;Akropolis, Gebäude südwestlich des Baal-Tempels. – Aleppo, AM (M 10129).– Gold. – Dm. 17,5 cm, H. 4,7 cm. – 14./13. Jh. v. Chr. – Schaeffer (1949: 3–5, 23–26, 28–30, 42–43,Taf. 2–5, 8); Herbordt (1986); Aruz (2008). – Drittes Register, antithetisches Motiv: Sphinx undgehörnter Flügellöwe flankieren eine Kompositpflanze; Sphinx: umgedeutetes Nemes-Kopftuch,Halskragen, aufgerichtetes Flügelpaar, wobei beide Flügel in die Fläche gebreitet sind; zweites,angelegtes Flügelpaar, Bauchriemen und angedeuteter Falkenschwanz auf dem Oberschenkeldes Hinterbeins; Schwanz steil erhoben (Abb. 21).

J2. Einlagen eines runden Tisches (RS 17.418) aus Ugarit; Königspalast, Hof III. – Damaskus, NM(4517). – Elefantenelfenbein. – 13. Jh. v. Chr. – Schaeffer (1962a: 23, 25, 30, Abb. 22); Gachet-Bizollon (2007: 147–149, Abb. 48; 152, Abb. 51; 154–155, 158–160, Abb. 56; 281–283, Nr. 272,Taf. 28, 30, 89, 95–96). – Zweites Register, sechs identische, heraldisch aufgebaute Gruppen: zweiSphingen dominieren zwei Löwen und flankieren dabei eine Kompositpflanze; Sphingen: nacken-langes Haar, das Ohr freilassend, vor dem Ohr eine kurze Locke; aufgerichtetes Flügelpaar, nurein Flügel sichtbar; umgedeuteter Mähnenumhang, Halskragen, Schürze, Schwanz erhoben undzu einer großen Spirale einrollend (Abb. 22a–e).

J3. Fragment einer Platte (RS 21.166[A]) aus Ugarit, Königspalast; Hof V, Becken. – Damaskus,NM (8609). – Elefantenelfenbein. – L. noch 5,7 cm, H. noch 3,4 cm, D. 0,6 cm. – Spätes 14./13. Jh. v. Chr. – Gachet-Bizollon (2007: 172, 291, Nr. 321, Taf. 39, 102; 2008: 87, 97, Taf. 3:2 [seiten-verkehrt]); Gabolde (2012: 295–298, Abb. 1, 2 oben). – Noch erhalten: oberer Abschnitt einesnach rechts gewandten Sphinx mit Nemes-Kopftuch und Halskragen; dahinter eine ägyptischeNamenskartusche sowie Kopf und linker Flügel eines Raubvogels; am oberen Rand ein Spiral-band (Abb. 23a, c).

J3+. Fragment einer Platte (RS 21.166[B]) aus Ugarit, Königspalast; Hof V, Becken. – Damaskus, NM(8609). – Elefantenelfenbein. – L. noch 2,7 cm, H. noch 2,8 cm, D. 0,9 cm. – Spätes 14./13. Jh.v. Chr. – Gachet-Bizollon (2007: 172, 291–292, Nr. 322, Taf. 102); Gabolde (2012: 295–298, Abb. 2oben). – Noch erhalten: ein Abschnitt des kreisförmig aufgebogenen Schwanzes des Sphinxsowie das rechte Bein, ein Teil des rechten Flügels und der Schwanz des Raubvogels; am linkenRand ein Spiralband (Abb. 23a, c).

J3++. Fragment einer Platte (RS 21.166[D]) aus Ugarit, Königspalast; Hof V, Becken. – Damaskus, NM(8609). – Elefantenelfenbein. – L. noch 2,5 cm, H. noch 4,3 cm, D. 0,8 cm. – Spätes 14./13. Jh.v. Chr. – Gachet-Bizollon (2007: 172, 292, Nr. 324, Taf. 39, 102); Gabolde (2012: 295–298, Abb. 2oben). – Noch erhalten: Tatze des erhobenen Vorderbeines des Sphinx; darunter paralleleLinien, die vielleicht die Falten des stark plissierten Gewandes eines Nubiers repräsentieren; amrechten Rand ein Spiralband (Abb. 23a, c).

J3+++. Fragmente einer Platte (RS 21.166[C, E, F]) aus Ugarit, Königspalast; Hof V, Becken. – Damas-kus, NM (8609). – Elefantenelfenbein. – Spätes 14./13. Jh. v. Chr. – Gachet-Bizollon (2007: 292,Nr. 323, 325, 326, Taf. 39, 102); Gabolde (2012: 295–298, Abb. 2 unten). – Noch erhalten: Tatzenund unterer Abschnitt dreier Beine eines Sphinx; parallele Linien unterschiedlicher Ausrich-tung, die vielleicht die Falten des stark plissierten Gewandes eines Nubiers repräsentieren; amunteren Rand ein Spiralband (Abb. 23b).

Altorientalische Forschungen 40 (2013) 2 271

Literaturverzeichnis

Ahrens, A. (2010): A Stone Vessel of Princess Itakayet of the 12th Dynasty from Tomb VII at TellMisrife/Qat.na (Syria), ÄgLev 20, 15–29.

Albright,W.F. (1938):The Excavation of Tell Beit Mirsim II.The Bronze Age (AASOR 17), New Haven.Aldred, C. (1988): An Early Image-of-the-King. In: J. Baines et al., Pyramid Studies and Other

Essays Presented to I.E.S. Edwards (Occasional Publications/Egypt Exploration Society 7), London,41–47.

Allen, J. (2002): Senet Game. In: E. Hornung / B.M. Bryan, The Quest for Immortality. Treasures ofAncient Egypt,Washington, 156, Nr. 70.

Altenmüller, H. (1965): Die Apotropaia und die Götter Mittelägyptens. Eine typologische und religions-geschichtliche Untersuchung der sogenannten „Zaubermesser“ des Mittleren Reichs (Diss., Univ.München).

Amiet, P. (1955): Cylindres-sceaux orientaux trouvés à Carthage, CahByrsa 5, 11–16.Amiet, P. (1992): Corpus des cylindres de Ras Shamra-Ougarit II. Sceaux-cylindres en hématite et pierres

diverses (RSOu. IX), Paris.Andrews, C.A.R. (1981): Catalogue of Egyptian Antiquities in the British Museum VI. Jewellery I. From

the Earliest Times to the Seventeenth Dynasty, London.Andrews, C.A.R. (1994):Amulets of Ancient Egypt, London.Andrews, C.A.R. (1996):Ancient Egyptian Jewellery, London.Anonymus (1929): Collection de Feu Omar Pacha Sultan, Le Caire. Catalogue descriptive, Paris.Anthes, R. (1965): Mit Rahineh 1956, Philadelphia.Arnold, Di. (1974): Der Tempel des Königs Mentuhotep von Deir el-Bahari II. Die Wandreliefs des

Sanktuars (AV 11), Mainz.Arnold, Di. (1992):The South Cemeteries of Lisht III.The Pyramid Complex of Senwosret I, New York.Arnold, Do. (2005): The Destruction of the Statues of Hatshepsut from Deir el-Bahri. In: C.H. Roehrig,

Hatshepsut. From Queen to Pharaoh, New York, 270–276.Aruz, J. (2008): Bowl with Hunting Scenes. In: J. Aruz et al., Beyond Babylon. Art, Trade, and Diplomacy

in the Second Millennium B.C., New York, 239–241, Nr. 146.Ashton, S.-A. (2006): Relief figurant un sphinx passant. In: E. Warmenbol, Sphinx. Les gardiens de

l’Égypte, Brüssel, 212–214, Nr. 58.Barta, W. (1973–74): Der Greif als bildhafter Ausdruck einer altägyptischen Religionsvorstellung, JEOL

23, 335–357.Baud, M. (1999): Études sur la statuaire de Rêdjedef I. Rapport préliminaire sur la collection de l’IFAO.

In: C. Ziegler, L’art de l’Ancien Empire égyptien.Actes du colloque organisé au musée du Louvre parle Service culturel les 3 et 4 avril 1998, Paris, 35–61.

Baud, M. (2010): Großer Kopf des Djedefre. In:V. Brinkmann, Sahure.Tod und Leben eines großen Pha-rao, Frankfurt – München, 286, Nr. 11.

Ben-Tor, A. (2006): The Sad Fate of Statues and the Mutilated Statues of Hazor. In: S. Gitin et al., Con-fronting the Past. Archaeological and Historical Essays on Ancient Israel in Honor of William G. De-ver,Winona Lake, 3–16.

Ben-Tor, D. (2007): Scarabs, Chronology, and Interconnections. Egypt and Palestine in the Second Inter-mediate Period (OBO SA 27), Fribourg – Göttingen.

Beran, T. (1962): Ausgewählte Einzelfunde. In: K. Bittel et al., Vorläufiger Bericht über die Ausgrabun-gen in Bogazköy in den Jahren 1958 und 1959, MDOG 93, 36–58.

Beyer, D. (2001): Emar IV. Les sceaux. Mission archéologique de Meskéné-Emar. Recherches au paysd’Astata (OBO SA 20), Fribourg – Göttingen.

Bietak, M. (2007): Bronze Age Paintings in the Levant. Chronological and Cultural Considerations.In: M. Bietak / E. Czerny, The Synchronisation of Civilisations in the Eastern Mediterranean in theSecond Millennium B.C. III (DAWW 37),Wien, 269–300.

Boehmer, R.M. (1972): Die Kleinfunde von Bogazköy aus den Grabungskampagnen 1931–1939 und1952–1969 (BoH

˘a. 7,WVDOG 87), Berlin.

Erika Fischer, Sphingen in Ägypten und in der Levante272

Borchardt, L. (1907): Das Grabdenkmal des Königs Ne-User-Re> (WVDOG 7), Leipzig.Borchardt, L. (1911): Der Porträtkopf der Königin Teje im Besitz von Dr. James Simon in Berlin

(WVDOG 18), Leipzig.Borchardt, L. (1913): Das Grabmal des Königs Sa3hu-Re> II. Die Wandbilder (WVDOG 26), Leipzig.Boschloos, V. (2006): Bague avec sceau figurant Thoutmosis III en sphinx écrasant l’ennemi. In: E. War-

menbol, Sphinx. Les gardiens de l’Égypte, Brüssel, 28, 214, 217, Nr. 59.Bourriau, J. (1988): Pharaohs and Mortals. Egyptian Art in the Middle Kingdom, Cambridge.Bovot, J.-L. (2006): Coupelle de toilette décorée de sphinx ailés. In: E. Warmenbol, Sphinx. Les gardiens

de l’Égypte, Brüssel, 291–292, Nr. 178.Broze, M. (2006): Dessiner les dieux en Égypte ancienne. In: E. Warmenbol, Sphinx. Les gardiens de

l’Égypte, Brüssel, 122–131.Bruyère, B. (1948): Rapport sur les fouilles de Deir el Médineh (1935–1940) (FIFAO 20/1), Kairo.Bryan, B.M. (1993): Sphinx d’Aménophis III. In: A.P. Kozloff et al., Aménophis III. Le Pharaon-Soleil,

Paris, 184–185, Nr. 32.Bryan, B.M. (1996): Art, Empire, and the End of the Late Bronze Age. In: J.S. Cooper / G.M. Schwartz,

The Study of the Ancient Near East in the Twenty-First Century. The William Foxwell Albright Cen-tennial Conference,Winona Lake, 33–79.

Bryan, B.M. (2002): Royal Barque of Thutmose III. In: E. Hornung / B.M. Bryan, The Quest for Im-mortality.Treasures of Ancient Egypt,Washington, 89, Nr. 9.

Cabrol,A. (2001): Les voies processionnelles de Thèbes (OLA 97), Leuven.Canby, J.V. (1975): The Walters Gallery Cappadocian Tablet and the Sphinx in Anatolia in the Second

Millennium BC, JNES 34, 225–248.Carter, H. / P.E. Newberry (1904):The Tomb of Thoutmôsis IV,Westminster.Caubet,A. (2000): Deux sphinx d’ivoire au musée du Louvre, MonPiot 79, 5–29.Caubet,A. / M.Yon (2006): Ougarit et l’Égypte. In: E. Czerny et al.,Timelines. Studies in Honour of Man-

fred Bietak II (OLA 149), Leuven – Paris – Dudley, 87–95.Chodzas, S.I. (1956): K voprosy o svjazi iskusstva drevnego Egipta s iskusstvom Perednej Azii, Sovetskoe

vostokovedenie 1956/3, 109–118.Chodzas, S.I. (1979): Ein Skaraboid mit einer weiblichen Sphinx aus dem Staatlichen Puschkin-Museum,

Moskau, ZÄS 106, 132–137.Ciafaloni, D. (1999): Considerazioni sulle nuove sfingi monumentali ittite di età imperiale. Iconografia e

funzione. In: M. Castoldi, Koina. Miscellanea di studi archeologici in onore di Piero Orlandini, Mai-land, 29–42.

Collon, D. (1975):The Seal Impressions from Tell Atchana/Alalakh (AOAT 27), Kevelaer – Neukirchen-Vluyn.

Collon, D. (1986): The Green Jasper Cylinder Seal Workshop. In: M. Kelly-Buccellati, Insight throughImages. Studies in Honor of Edith Porada (BiMes. 21), Malibu, 57–70.

Courtois, J.-C. (1987): Le contexte archéologique des cylindres-sceaux d’Enkomi (1957–1970) découvertspar la mission archéologique française dirigée par Claude Schaeffer. In: J.-C. Courtois / J.M.Webb, Lescylindres-sceaux d’Enkomi. Fouilles françaises 1957–1970, Nikosia, 3–24.

Crowley, J.L. (1989): The Aegean and the East. An Investigation into the Transference of Artistic Motifsbetween the Aegean, Egypt, and the Near East in the Bronze Age, Jonsered.

Daressy, G. (1902): Fouilles de la Vallée des Rois (CG 24001–24990), Kairo.Davies, N. de G. (1923):The Tombs of Two Officials of Tuthmosis the Fourth. Nos. 75 and 90 (The Theben

Tombs Series. Memoir 3), London.Davies, N. de G. (1925): The Tomb of Two Sculptors at Thebes (Robb de Peyster Tytus Memorial

Series 4), New York.Davies, N. de G. (1929):The Graphic Work of the Expedition, BMetrMus 29, Part 2, 35–49.Davies, N. de G. (1973):The Tomb of Rekh-mi-Re> at Thebes, New York (reprint).Davies, N. de G. / A.H. Gardiner (1962): Tutankhamun’s Painted Box. Reproduced in Colour from the

Original in the Cairo Museum, Oxford.de Buck,A. (1956):The Egyptian Coffin Texts VI.Texts of Spells 472–786 (OIP 81), Chicago.

Altorientalische Forschungen 40 (2013) 2 273

Delange, E. (2007): The Complexity of Alloys. New Discoveries about „Certain Bronzes“ in the Louvre.In: M. Hill, Gifts for the Gods. Images from Egyptian Temples, New York, 39–49.

Delvaux, L. (2006a):Amulette en forme de sphinge. In: E.Warmenbol, Sphinx. Les gardiens de l’Égypte,Brüssel, 155, 287, Nr. 169–171.

Delvaux, L. (2006b): Tête de sphinge. In: E. Warmenbol, Sphinx. Les gardiens de l’Égypte, Brüssel, 158,290, Nr. 176.

Demisch, H. (1977): Die Sphinx. Geschichte ihrer Darstellung von den Anfängen bis zur Gegenwart,Stuttgart.

De Putter, T. (2006a): Matériaux minéraux des sphinx pharaoniques. In: E. Warmenbol, Sphinx. Les gar-diens de l’Égypte, Brüssel, 81–91.

De Putter, T. (2006b): Petit sphinx au nom de Ramsès II. In: E. Warmenbol, Sphinx. Les gardiens del’Égypte, Brüssel, 229, Nr. 85.

Dessenne,A. (1957): Le sphinx. Étude iconographique I. Des origines à la fin du second millénaire, Paris.Donadoni, S. (1989): Image and Form.The Experience of Sculpture. In:A.M. Donadoni Roveri, Egyptian

Civilization. Monumental Art, Mailand, 98–185.Doyen, F. (2006a): Paire d’amulettes en forme de sphinx. In: E. Warmenbol, Sphinx. Les gardiens de

l’Égypte, Brüssel, 113, 181–182, Nr. 4–5.Doyen, F. (2006b): Sphinx léonin. In: E. Warmenbol, Sphinx. Les gardiens de l’Égypte, Brüssel, 210–211,

Nr. 54.Drenkhahn, R. (1967): Darstellungen von Negern in Ägypten (Diss., Univ. Hamburg).Dubiel, U. (2011): Pharao – Gott – Wächter. Sphingen im Alten Ägypten. In: L. Winkler-Horacek, Wege

der Sphinx. Monster zwischen Orient und Okzident, Rahden, 5–38.Du Mesnil du Buisson, R. Comte (1935): Le site archéologique de Mishrifé-Qat.na, Paris.Dumortier, J.-B. (1996): Les scarabées de Tell el-Far>ah. In: P. Amiet et al., Tell el-Far>ah. Histoire, glyp-

tique et céramologie (OBO SA 14), Fribourg – Göttingen, 35–76.Dunand, M. (1937–39): Fouilles de Byblos I. 1926–1932 (BAH 24), Paris.Dunand, M. (1950–58): Fouilles de Byblos II. 1933–1938, Paris.Eaton-Francis, M. (1976): Sphinx einer thutmosidischen Königin. In: Echnaton, Nofretete,Tutanchamun,

Hildesheim, Nr. 2.Eaton-Krauss, M. (1977):The Khat Headdress to the End of the Amarna Period, SAK 5, 21–39.Eaton-Krauss, M. (1984): The Representations of Statuary in Private Tombs of the Old Kingdom (ÄA

39),Wiesbaden.Eder, C. (1995): Die ägyptischen Motive in der Glyptik des östlichen Mittelmeerraumes zu Anfang des

2.Jts. v. Chr. (OLA 71), Leuven.Eggler, J. / O. Keel (2006): Corpus der Siegel-Amulette aus Jordanien. Vom Neolithikum bis zur Perser-

zeit (OBO SA 25), Fribourg – Göttingen.el-Saghir, M. (1991): Das Statuenversteck im Luxortempel (AW 22 Sondernummer), Mainz.Engelbach, R. (1931): Recent Acquisitions in the Cairo Museum,ASAE 31, 126–131.Epigraphic Survey (1932): Medinet Habu II. Later Historical Records of Ramses III (OIP 9), Chicago.Epigraphic Survey (1957): Medinet Habu V.The Temple Proper I.The Portico, the Treasury, and Chapels

Adjoining the First Hypostyle Hall with Marginal Material from the Forecourts (OIP 83), Chicago.Epigraphic Survey (1980):The Tomb of Kheruef.Theban Tomb 192 (OIP 102), Chicago.Evers, H.G. (1929): Staat aus dem Stein. Denkmäler, Geschichte und Bedeutung der ägyptischen Plastik

während des Mittleren Reichs, München.Faegersten, F. (2003):The Egyptianizing Male Limestone Statuary from Cyprus.A Study of a Cross-Cul-

tural Eastern Mediterranean Votive Type, Lund.Fay, B. (1996):The Louvre Sphinx and Royal Sculpture from the Reign of Amenemhat II, Mainz.Fay, B. (1999): Royal Women as Represented in Sculpture during the Old Kingdom. Part II. Uninscribed

Sculptures. In: C. Ziegler, L’art de l’Ancien Empire égyptien. Actes du colloque organisé au musée duLouvre par le Service culturel les 3 et 4 avril 1998, Paris, 99–147.

Fay, B. (2006): Sphinx aux mains humaines du roi Merenrê Ier. In: E.Warmenbol, Sphinx. Les gardiens del’Égypte, Brüssel, 50, 220–221, Nr. 66.

Erika Fischer, Sphingen in Ägypten und in der Levante274

Fazzini, R.A. (1988): Egypt. Dynasty XXII–XXV (Iconography of Religions XVI/10), Leiden – NewYork – Kopenhagen – Köln.

Fazzini, R.A. (1989): King as Sphinx. In: R.A. Fazzini et al., Ancient Egyptian Art in the Brooklyn Mu-seum, New York, Nr. 68.

Feldman, M.H. (2006): Diplomacy by Design. Luxury Arts and an „International Style“ in the AncientNear East, 1400–1200 BCE, Chicago.

Feucht-Putz, E. (1967): Die königlichen Pektorale. Motive, Sinngehalt und Zweck, Bamberg.Fischer, E. (2007a): Ägyptische und ägyptisierende Elfenbeine aus Megiddo und Lachisch. Inschriften-

funde, Flaschen, Löffel (AOAT 47), Münster.Fischer, E. (2007b): Der so genannte Internationale Stil der Späten Bronzezeit. Kritische Anmerkungen

zu einem kunsthistorischen Phantom, UF 39, 803–886.Fischer, E. (i.Dr.): Niqmaddu of Ugarit and His Consort. A Reassessment of the So-Called Marriage

Vase. In: Identity and Connectivity. Proceedings of the 16th Symposium on Mediterranean Archaeo-logy (BARIntSer), Oxford.

Fischer, H.G. (1987): The Ancient Egyptian Attitude towards the Monstrous. In: A.E. Farkas et al., Mon-sters and Demons in the Ancient and Medieval Worlds. Papers Presented in Honor of Edith Porada,Mainz, 13–26.

Fitton, J.L. (2008): Earrings (?). In: J. Aruz et al., Beyond Babylon. Art, Trade, and Diplomacy in theSecond Millennium B.C., New York, 105–106, Nr. 59.

Forstner-Müller, I. et al. (2002): Statuen in Verbannung. Ägyptischer Statuenexport in den VorderenOrient unter Amenophis III. und IV., ÄgLev 12, 155–166.

Franco, I. (2002): Petit sphinx représentant Aménophis III. In: C. Ziegler, Les Pharaons, Mailand – Paris,406, Nr. 49.

Freed, R. (1987): Ramses II.The Great Pharaoh and His Time, Memphis.Friedman, F.D. (1998): Amenhotep III as Sphinx. In: F.D. Friedman, Gifts of the Nile. Ancient Egyptian

Faience, London, 78–79, 182–183, Nr. 22.Gabolde, M. (2012): Smenkhkarê à Ugarit? In: A. Gasse et al., Et in Ægypto et ad Ægyptum. Recueil

d’études dédiées à Jean-Claude Grenier (Cahiers „Égypte Nilotique et Méditerranéenne“ 5), Mont-pellier, 295–329.

Gachet-Bizollon, J. (2007): Les ivoires d’Ougarit et l’art des ivoiriers du Levant au bronze récent (RSOu.XVI), Paris.

Gachet-Bizollon, J. (2008): Les ivoires du Palais royal d’Ougarit. Bilan de la recherche. In:V. Matoïan, Lemobilier de Palais royal d’Ougarit (RSOu. XVII), Lyon, 85–100.

Gauthier, H. (1912): Le temple de Ouadi es-Sebouâ, Kairo.Gauthier, H. (1931): Deux sphinx du Moyen Empire originaires d’Edfou,ASAE 31, 1–6.Gilibert, A. (2011): Die nordsyrische Sphinx. In: L. Winkler-Horacek, Wege der Sphinx. Monster zwi-

schen Orient und Okzident, Rahden, 79–97.Goyon, G. (1957): Nouvelles inscriptions rupestres du Wadi Hammamat, Paris.Goyon, J.-C. / C. Cardin (2004):Trésors d’Égypte. La „cachette“ de Karnak, 1904–2004, Grenoble.Gubel, E. (1998): E pluribus unum. Nubian, Libyan and Phoenician „Bastet“-Sphinxes. In:W. Clarysse et

al., Egyptian Religion.The Last Thousand Years. Part I (OLA 84), Leuven, 629–645.Gubel, E. (2006): Sphinge. In: E.Warmenbol, Sphinx. Les gardiens de l’Égypte, Brüssel, 288–290, Nr. 175.Guéraud, O. (1935): Notes gréco-romaines,ASAE 35, 1–24.Haeny, G. (1981): Eine weibliche Quarzitsphinx. In: G. Haeny, Untersuchungen im Totentempel Ameno-

phis’ III. (Beiträge zur ägyptischen Bauforschung und Altertumskunde 11),Wiesbaden, 63–64.Hansen, D.P. (1994): Comments on an Electrum and Silver Horse Appliqué Attributed to the „Schatz-

haus“ of Kamid el-Loz. In: W. Adler, Kamid el-Loz 11. Das „Schatzhaus“ im Palastbereich. Die Be-funde des Königsgrabes (SaarBeitr 47), Bonn, 221–230.

Hassan, S. (1953): The Great Sphinx and Its Secrets. Historical Studies in the Light of Recent Excava-tions, Kairo.

Hawass, Z. (2007): King Tutankhamun.The Treasures of the Tomb, London.Haynes,A. (2002): Modèle de barque. In: C. Ziegler, Les Pharaons, Mailand – Paris, 486, Nr. 261.

Altorientalische Forschungen 40 (2013) 2 275

Helck,W. (1955): Die liegende und geflügelte weibliche Sphinx des Neuen Reiches, MIO 3, 1–10.Helck,W. (1976): Ägyptische Statuen im Ausland. Ein chronologisches Problem, UF 8, 101–115.Herbordt, S. (1986): Die Goldschale aus Ras Samra im Museum Aleppo. Ein Beitrag zu den Beziehungen

zwischen Ägypten, der Ägäis und Vorderasien,ActaPraehistA 18, 91–116.Hill, M. (2004): Royal Bronze Statuary from Ancient Egypt with Special Attention to the Kneeling Pose

(Egyptological Memoirs 3), Leiden – Boston.Hölbl, G. (1979): Beziehungen der ägyptischen Kultur zu Altitalien, Leiden.Hölscher, U. (1951): The Excavation of Medinet Habu IV. The Mortuary Temple of Ramses III. Part II

(OIP 55), Chicago.Hollender, G. (1998): Eine Votivstele für Amenophis I. im Nationalmuseum Athen. In: A. Brodbek, Ein

ägyptisches Glasperlenspiel. Ägyptologische Beiträge für Erik Hornung aus seinem Schülerkreis, Ber-lin, 85–91.

Hornemann, B. (1969):Types of Ancient Egyptian Statuary VI, Kopenhagen.Hornung, E. / E. Staehelin (1976): Skarabäen und andere Siegelamulette aus Basler Sammlungen, Mainz.Hubai, P. (2008): Der zerbrochene Zauberstab. Vom Nutzen der Magie oder das Apotropaion zu Buda-

pest, SAK 37, 169–198.Jaeger, B. (1982): Essai de classification et datation des scarabées Menkhéperrê (OBO SA 2), Fribourg –

Göttingen.James,T.G.H. (2000):Tutanchamun. Der ewige Glanz des jungen Pharaos, Köln.Jaros-Deckert, B. (1987): Statuen des Mittleren Reichs und der 18. Dynastie (CAA Wien 1), Mainz.Jéquier, G. (1940): Le monument funéraire de Pepi II.Tome III. Les approches du temple, Kairo.Kantor, H.J. (1945): Plant Ornament. Its Origin and Development in the Ancient Near East (Diss., Univ.

of Chicago), URL <oi.uchicago.edu/OI/DEPT/RA/HJK/HJKIntro.html>.Kaplony, P. (1977): Die Rollsiegel des Alten Reichs I. Allgemeiner Teil mit Studien zum Königtum des

Alten Reichs (Monumenta Aegyptiaca 2), Brüssel.Kaplony, P. (1981): Die Rollsiegel des Alten Reichs II. Katalog der Rollsiegel (Monumenta Aegyptiaca 3),

Brüssel.Karlshausen, C. (2009): L’iconographie de la barque processionnelle divine en Égypte au Nouvel Empire

(OLA 182), Leuven – Paris – Walpole.Keel, O. (1995): Corpus der Stempelsiegel-Amulette aus Palästina/Israel. Von den Anfängen bis zur

Perserzeit. Einleitung (OBO SA 10), Fribourg – Göttingen.Keel, O. (1997): Corpus der Stempelsiegel-Amulette aus Palästina/Israel. Von den Anfängen bis zur

Perserzeit I.Von Tell Abu Farag bis >Atlit (OBO SA 13), Fribourg – Göttingen.Keel, O. (2010a): Corpus der Stempelsiegel-Amulette aus Palästina/Israel. Von den Anfängen bis zur

Perserzeit II.Von Bahan bis Tel Eton (OBO SA 29), Fribourg – Göttingen.Keel, O. (2010b): Corpus der Stempelsiegel-Amulette aus Palästina/Israel. Von den Anfängen bis zur

Perserzeit III.Von Tell el-Far>a Nord bis Tell el-Fir (OBO SA 31), Fribourg – Göttingen.Keller, C.A. (2005a): Two Colossal Sphinxes of Hatshepsut. In: C.H. Roehrig, Hatshepsut. From Queen

to Pharaoh, New York, 164–165, Nr. 88.Keller, C.A. (2005b): Hatshepsut as a Maned Sphinx. In: C.H. Roehrig, Hatshepsut. From Queen to

Pharaoh, New York, 166, Nr. 89.Köller, K. (1997):Trägt der Louvre Sphinx A 23 einen Stierschweif?, GöttMisz 160, 59–60.König, U. (2001): Sonstige Kleinfunde. In: U. Finkbeiner, Emar 1999. Bericht über die 3. Kampagne der

syrisch-deutschen Ausgrabungen, BaM 32, 95–102.Kohlmeyer, K. (1982): Zwei Teile einer Gußform. In: K. Kohlmeyer / E. Strommenger, Land des Baal.

Syrien – Forum der Völker und Kulturen, Mainz, 131, 133, Nr. 117.Kühnert-Eggebrecht, E. (1969): Die Axt als Waffe und Werkzeug im alten Ägypten (Münchner ägypto-

logische Studien 15), Berlin.Laboury, D. (1998): La statuaire de Thoutmosis III. Essai d’interprétation d’un portrait royal dans son

contexte historique (Ægyptiaca Leodiensia 5), Liège.Lackenbacher, S. (2001): Une lettre d’Égypte. In: M. Yon / D. Arnaud, Études ougaritiques I. Travaux

1985–1995 (RSOu. XIV), Paris, 239–248.

Erika Fischer, Sphingen in Ägypten und in der Levante276

Lacovara, P. (1987): Thronlehne. In: A. Eggebrecht, Ägyptens Aufstieg zur Weltmacht, Mainz, 362–363,Nr. 314.

Lacovara, P. (2008): The Burial of Queen Ahhotep. In: J. Aruz et al., Beyond Babylon. Art, Trade, andDiplomacy in the Second Millennium B.C., New York, 119–122.

Lagarce, B. (2008): Réexamen des monuments du Palais royal d’Ougarit inscrits en hiéroglyphes égypti-ens conservés au Musée national de Damas. In: V. Matoïan, Le mobilier du Palais royal d’Ougarit(RSOu. XVII), Lyon, 261–280.

Lange, K. (1939): Ägyptische Kunst, Zürich – Berlin.Leblanc, C. (1989):Ta Set Neferou. Une nécropole de Thèbes-Ouest et son histoire I, Kairo.Leblanc, C. (2009): Reines du Nil au Nouvel Empire, Paris.Legrain, G. (1906): Statues et statuettes de rois et de particuliers I (CG 42001–42138), Kairo.Legrain, G. (1909): Statues et statuettes de rois et de particuliers II (CG 42139–42191), Kairo.Legrain, G. (1914): Statues et statuettes de rois et de particuliers III (CG 42192–42250), Kairo.Lehner, M. (1991): Archaeology of an Image. The Great Sphinx of Giza (Diss., Yale University), Ann

Arbor.Leibovitch, J. (1942–43): Quelques éléments de la décoration égyptienne sous le Nouvel Empire II. La

sphinge, BIE 1942–43, 245–267.Leibovitch, J. (1945–46): Quelques éléments de la décoration égyptienne sous le Nouvel Empire. La

sphinge (suite et fin), BIE 1945–46, 167–183.Lepsius, R. (1852): Denkmäler aus Aegypten und aus Aethiopien. Abteilung III, Band VI. Denkmäler

des Neuen Reiches, Berlin.Letellier, B. / M. Nelson (1976): Le grand char plaqué d’or de Toutankhamon et son équipement. In:

C. Desroches-Noblecourt, Ramsès le Grand, Paris, 242–263, Nr. LI.Liebowitz, H.A. (1987): Late Bronze II Ivory Work in Palestine. Evidence of a Cultural Highpoint,

BASOR 265, 3–24.Lilyquist, C. (1994): Objects Attributable to Kamid el-Loz and Comments on the Date of Some Objects

in the „Schatzhaus“. In: W. Adler, Kamid el-Loz 11. Das „Schatzhaus“ im Palastbereich. Die Befundedes Königsgrabes (SaarBeitr 47), Bonn, 207–220.

Lipinska, J. (1997): Sphinx des Thutmosis III. In: J. Lipinska / A. Majewska, Geheimnisvolle Königin Hat-schepsut. Ägyptische Kunst des 15. Jahrhunderts v. Chr.,Warschau, 100, Nr. 4.

Littauer, M.A. / J.H. Crouwel (1985): Chariots and Related Equipment from the Tomb of Tut>ankhamun(Tutcankhamun Tomb Series 8), Oxford.

Loeben, C.E. (2006): Tête d’un sphinx à crinière. In: E. Warmenbol, Sphinx. Les gardiens de l’Égypte,Brüssel, 208, 211, Nr. 50.

Loeben, C.E. (2011): Kopf einer Mähnensphinx. In: L. Winkler-Horacek, Wege der Sphinx. Monster zwi-schen Orient und Okzident, Rahden, 29–30, Nr. 3.

Loud, G. (1939):The Megiddo Ivories (OIP 52), Chicago.Lurson, B. (2001): La typologie des statuettes tenant une vase à onguent offertes par le roi dans les scènes

rituelles des temples du Nouvel Empire. À propos de deux bas-reliefs du temple de Ramsès II à Ouadies-Seboua, ZÄS 128, 65–70.

Macadam, M.F.L. (1955):The Temples of Kawa II. History and Archaeology of the Site, London.Malek, J. (1997): The Locusts on the Dagger of Ahmose. In: E. Goring et al., Chief of Seers. Egyptian

Studies in Memory of Cyril Aldred, London – New York, 207–219.Maree, M. (2002): Bague avec motif de sphinx passant. In: C. Ziegler, Les Pharaons, Mailand – Paris, 407,

Nr. 52 [Abb. mit Nr. 51 vertauscht].Matoïan,V. (1998): „Faïence“ et verre: alchimie de la matière. In: Liban. L’autre rive, Paris, 91.McLeod, W. (1982): Self Bows and Other Archery Tackle from the Tomb of Tut>ankhamun (Tut>ankh-

amun Tomb Series 4), Oxford.Morenz, L. (2010): Die Zeit der Regionen im Spiegel der Gebelein-Region. Kulturgeschichtliche Re-

Konstruktionen (Probleme der Ägyptologie 27), Leiden – Boston.Morkot, R. (2003):Archaism and Innovation in Art from the New Kingdom to the Twenty-Sixth Dynasty.

In: J.Tait, ,Never Had the Like Occurred‘. Egypt’s View of Its Past, London, 79–99.

Altorientalische Forschungen 40 (2013) 2 277

Müller, H.W. (1989): Der „Armreif“ des Königs Ahmose und der Handgelenkschutz des Bogenschützenim Alten Ägypten und Vorderasien (SDAIK 25), Mainz.

Mysliwiec, K. (1976): Le portrait royal dans le bas-relief du Nouvel Empire (Travaux du Centre d’Ar-chéologie Méditerranéenne de l’Académie Polonaise des Sciences 18),Warschau.

Naville, E. (1908):The Temple of Deir el Bahari VI.The Lower Terrace,Additions and Plans (Memoir ofthe Egypt Exploration Fund 29), London.

Naville, E. (1910): The XIth Dynasty Temple at Deir el-Bahari II (Memoir of the Egypt Exploration Fund 30), London.

Nelson, M. (1976): Ramsès, en sphinx, offrant le vase d’Amon. In: C. Desroches-Noblecourt, Ramsès leGrand, Paris, 238–241, Nr. L.

Ohlhafer, K. (2004): Ebenholzschale für Parfüme. In: S. Petschel / M. von Falck, Pharao siegt immer.Krieg und Frieden im Alten Ägypten, Bönen, 232–233, Nr. 226.

Oppenheim, A. (2000): Die Königsschätze der zwölften Dynastie. In: F. Tiradritti, Die SchatzkammerÄgyptens. Die berühmte Sammlung des Ägyptischen Museums in Kairo, München, 136–141.

Otto, A. (2000): Die Entstehung und Entwicklung der Klassisch-Syrischen Glyptik (UAVA 8), Berlin –New York.

Patch, D.C. (2005): Plaque Inscribed for King Ahmose I. In: C.H. Roehrig, Hatshepsut. From Queen toPharaoh, New York, 208–209, Nr. 128a.

Paulet, A. (2006): Le sphinx et la naissance du monde. In: E. Warmenbol, Sphinx. Les gardiens del’Égypte, Brüssel, 70–71, 180, Nr. 1.

Pendlebury, J.D.S. (1951):The City of Akhenaten III.The Central City and the Official Quarters.The Ex-cavations at Tell el-Amarna during the Seasons 1926–1927 and 1931–1936 (Memoir of the Egypt Ex-ploration Fund 44), London.

Perdu, O. (2006): Sphinge de Shapenoupet II. In: E. Warmenbol, Sphinx. Les gardiens de l’Égypte, Brüs-sel, 35, 291, 294, Nr. 179.

Petit, T. (2011): Œdipe et le Chérubin. Les sphinx levantins, cypriotes et grecs comme gardiens d’immor-talité (OBO 248), Fribourg – Göttingen.

Petrie,W.M.F. (1906): Researches in Sinai, London.Petrie,W.M.F. (1914):Amulets,Warminster.Petrie,W.M.F. (1917): Scarabs and Cylinders with Names (BSAE 29),Warminster.Petrie, W.M.F. (1925): Buttons and Design Scarabs. Illustrated by the Egyptian Collection in University

College, London (BSAE 38), London.Petrie,W.M.F. (1932):Ancient Gaza II (BSAE 54), London.Petrie,W.M.F. (1933):Ancient Gaza III (BSAE 55), London.Petrie,W.M.F. (1934):Ancient Gaza IV (BSAE 56), London.Pirelli, R. (2000): Die „Bemalte Truhe“. In: F. Tiradritti, Die Schatzkammer Ägyptens. Die berühmte

Sammlung des Ägyptischen Museums in Kairo, München, 213.Ploix de Rotrou, G. (1932): Le musée national d’Alep. Catalogue sommaire, Revue archéologique syri-

enne 2/4–6.Poursat, J.-C. (1977a): Les ivoires mycéniens. Essai sur la formation d’un art mycénien (BEFAR 230),

Athen.Poursat, J.-C. (1977b): Catalogue des ivoires mycéniens du Musée National d’Athènes (BEFAR 230 bis),

Athen.Prisse d’Avennes,A.C.T.É. (2000):Atlas of Egyptian Art, Kairo.Pulak, C. (1988):The Bronze Age Shipwreck at Ulu Burun,Turkey. 1985 Campaign,AJA 92, 1–37.Pulak, C. (2005): Das Schiffswrack von Uluburun. In: Ü.Yalçin et al., Das Schiff von Uluburun.Welthan-

del vor 3000 Jahren, Bochum, 55–102.Pulak, C. (2008): Selection of Zoomorphic Weights. In: J. Aruz et al., Beyond Babylon. Art, Trade, and

Diplomacy in the Second Millennium B.C., New York, 369–370, Nr. 235a–f.Pulak, C. et al. (2005): Das Schiff von Uluburun und seine Ladung. In: Ü.Yalçin et al., Das Schiff von Ulu-

burun.Welthandel vor 3000 Jahren, Bochum, 559–633.

Erika Fischer, Sphingen in Ägypten und in der Levante278

Pusch, E.B. (1979): Das Senet-Brettspiel im Alten Ägypten I. Das inschriftliche und archäologischeMaterial (Münchner ägyptologische Studien 38), Berlin.

Quirke, S. (1994): Sphinx mit Gefangenem. In: I. Hein, Pharaonen und Fremde. Dynastien im Dunkel,Wien, 263, Nr. 362.

Reisner, G.A. (1923): Excavations at Kerma IV–V (Harvard African Studies 6), Cambridge.Ricke, H. (1981): Der Totentempel Amenophis’ III. Baureste und Ergänzung. In: G. Haeny, Unter-

suchungen im Totentempel Amenophis’ III. (Beiträge zur ägyptischen Bauforschung und Altertums-kunde 11),Wiesbaden, 3–37.

Robins, G. (1997):The Art of Ancient Egypt, London.Roehrig, C.H. (2005): Four Seal Amuletts, One in a Ring. In: C.H. Roehrig, Hatshepsut. From Queen to

Pharaoh, New York, 264, Nr. 195.Romano, J.F. (1976): Observations on Early Eighteenth Dynasty Royal Sculpture, JARCE 13, 97–111.Romano, J.F. (1998): Sixth Dynasty Royal Sculpture. In: N. Grimal, Les critères de datation stylistiques à

l’Ancien Empire (BdE 120), Kairo, 235–303.Roth, S. (2002): Gebieterin aller Länder. Die Rolle der königlichen Frauen in der fiktiven und realen

Außenpolitik des ägyptischen Neuen Reiches (OBO 185), Fribourg – Göttingen.Russmann, E.R. (1974): The Representation of the King in the XXVth Dynasty (Monographies Reine

Elisabeth 3), Brüssel.Russmann, E.R. (1995): Two Heads of the Early Fourth Dynasty. In: Kunst des Alten Reiches. Sympo-

sium im Deutschen Archäologischen Institut Kairo am 29. und 30. Oktober 1991 (SDAIK 28), Mainz,111–118.

Russmann, E.R. (2005): Sphinx of a Queen of Thutmose III. In: C.H. Roehrig, Hatshepsut. From Queento Pharaoh, New York, 32–33, Nr. 11.

Russmann, E.R. / D. Finn (1989): Egyptian Sculpture. Cairo and Luxor, London.Säve-Söderbergh,T. (1957): Four Eighteenth Dynasty Tombs (Private Tombs at Thebes I), Oxford.Sakurai, K. et al. (1988): Comparative Studies of Noble Tombs in Theban Necropolis. Tombs Nos. 8, 38,

39, 48, 50, 54, 57, 63, 64, 66, 74, 78, 89, 90, 91, 107, 120, 139, 147, 151, 181, 201, 253, 295,Tokio.Saleh, M. / H. Sourouzian (1986): Die Hauptwerke im Ägyptischen Museum Kairo. Offizieller Katalog,

Mainz.Sass, B. (1988): The Genesis of the Alphabet and Its Development in the Second Millennium B.C. (ÄAT

13),Wiesbaden.Scandone Matthiae, G. (1989): Un sphinx d’Amenemhat III au Musée d’Alep, RdE 40, 125–129.Scandone Matthiae, G. (2000):Art et politique. Les images de pharaon à l’étranger, ÄgLev 10, 187–193.Schäfer, H. (1903): Die ägyptischen Prunkgefäße mit aufgesetzten Randverzierungen (Untersuchungen

zur Geschichte und Altertumskunde Aegyptens IV/1), Leipzig.Schaeffer, C.F.-A. (1939): Aperçu de l’histoire d’Ugarit d’après les découvertes faites à Ras Shamra (1).

In: Ugaritica I, Paris, 3–52.Schaeffer, C.F.-A. (1949): La patère et la coupe en or de Ras Shamra. In: Ugaritica II, Paris, 1–48.Schaeffer, C.F.-A. (1962a): Fouilles et découvertes des XVIIIe et XIXe campagnes, 1954–1955. In: Ugari-

tica IV, Paris, 1–150.Schaeffer, C.F.-A. (1962b): Les fondements préhistoriques d’Ugarit. Du néolithique précéramique au

début du bronze moyen. Observations stratigraphiques, chronologiques et céramologiques. In: Ugari-tica IV, Paris, 151–249.

Schaeffer-Forrer, C.F.-A. (1983): Corpus des cylindres-sceaux de Ras Shamra-Ugarit et d’Enkomi-Alasia I,Paris.

Schoske, S. (1994): Das Erschlagen der Feinde. Ikonographie und Stilistik der Feindvernichtung im altenÄgypten (Diss., Univ. Heidelberg),Ann Arbor.

Schoske, S. (1999): Künstliche Legitimation, in: A. Grimm / S. Schoske, Hatschepsut. KönigIN Ägyptens(Schriften aus der Ägyptischen Sammlung 8), München, 33–50.

Schweitzer, U. (1948): Löwe und Sphinx im Alten Ägypten (ÄF 15), Glückstadt – Hamburg.Sellers, O.R. (1958):The 1957 Campaign at Beth-zur, BibAr 21/3, 71–76.

Altorientalische Forschungen 40 (2013) 2 279

Sellers, O.R. et al. (1968):The 1957 Excavation at Beth-Zur (AASOR 38), Cambridge.Simpson,W.K. (1959): Historical and Lexical Notes on the New Series of Hammamat Inscriptions, JNES

18, 20–37.Smith, H.S. (1976): The Fortress of Buhen. The Inscriptions (Excavation Memoir/Egypt Exploration

Society 48), London.Smith, R.W. / D.B. Redford (1976):The Akhenaten Temple Project 1. Initial Discoveries,Warminster.Smith,W.S. (1965): Interconnections in the Ancient Near East.A Study of the Relationships between the

Arts of Egypt, the Aegean, and Western Asia, New Haven – London.Solkin, V.V. (2003): The Amenhotep III Sphinxes of St. Petersburg, Russia, Kmt. A Modern Journal of

Ancient Egypt 14/4, 34–41.Solkin, V.V. (2005): Sphinxes of St. Petersburg. History of Purchase and General Analysis of the Monu-

ments. In:V.V. Solkin, Sphinxes of St. Petersburg. Sun of Egypt on the Banks of the Neva, Sankt Peters-burg, 198–210.

Sourouzian, H. (1981): Une tête de la reine Touy à Gourna, MDAIK 37, 445–455.Sourouzian, H. (1998): Le roi, le sphinx et le lion. Quelques monuments mal connus de Tell el-Mas-

khouta. In: H. Guksch / D. Polz, Stationen. Beiträge zur Kulturgeschichte Ägyptens, Rainer Stadel-mann gewidmet, Mainz, 407–423.

Sourouzian, H. (2006): Les sphinx dans les allées processionnelles. In: E.Warmenbol, Sphinx. Les gardiensde l’Égypte, Brüssel, 98–111.

Sourouzian, H. / R. Stadelmann (2005):The Colossi of Memnon and the Mortuary Temple of AmenhotepIII in Western Thebes at Kom el-Hettân – with His Beautiful Name: „The Temple Who ReceivesAmun and Raises his Beauty“. Excavation and Conservation. In: V.V. Solkin, Sphinxes of St. Peters-burg. Sun of Egypt on the Banks of the Neva, Sankt Petersburg, 246–269.

Spieser, C. (2000): Les noms du Pharaon comme êtres autonomes au Nouvel Empire (OBO 174), Fri-bourg – Göttingen.

Stadelmann, R. (2006): Le Grand Sphinx de Giza. In: E. Warmenbol, Sphinx. Les gardiens de l’Égypte,Brüssel, 37–45.

Strauß-Seeber, E.-C. (1997): Die Königsplastik Amenophis’ III (Diss., Univ. München).Taraqji, A.F. (2008): Wall Painting Fragments. In: J. Aruz et al., Beyond Babylon. Art, Trade, and Diplo-

macy in the Second Millennium B.C., New York, 128–129, Nr. 70a–b.Tawfik, S. (1975):Aton Studies 3. Back again to Nefer-nefru-Aton, MDAIK 31, 159–168.Tawfik, S. (1976): Aton Studies 4. Was Aton – The God of Akhenaten – Only a Manifestation of the God

Re>?, MDAIK 32, 217–226.Teeter, E. (1997): The Presentation of Maat. Ritual and Legitimacy in Ancient Egypt (SAOC 57), Chi-

cago.Tefnin, R. (1979): La statuaire d’Hatshepsout. Portrait royal et politique sous la 18e Dynastie (Monu-

menta Aegyptiaca 4), Brüssel.Teissier, B. (1996): Egyptian Iconography on Syro-Palestinian Cylinder Seals of the Middle Bronze Age

(OBO SA 11), Fribourg – Göttingen.Tiradritti, F. (2000): Die Schatzkammer Ägyptens. Die berühmte Sammlung des Ägyptischen Museums

in Kairo, München.Tiradritti, F. (2010): Luigi Vassalli and the Archaeological Season at Western Thebes (1862–3). In:

M. Marée, The Second Intermediate Period (Thirteenth–Seventeenth Dynasties). Current Research,Future Projects (OLA 192), Leuven – Paris – Walpole, 329–342.

Tufnell, O. (1958): Lachish (Tell ed-Duweir) IV.The Bronze Age, London – New York – Toronto.Valloggia, M. (2001):Au coeur d’une pyramide. Une mission archéologique en Égypte, Lausanne.Valloggia, M. (2011):Abou Rawash I. Le complex funéraire royal de Rêdjedef. Étude historique et archi-

tecturale (FIFAO 63), Kairo.Vandier, J. (1958): Manuel d’archéologie égyptienne III. Les grandes époques. La statuaire, Paris.Verbovsek, A. (2006): Die sogenannten Hyksosmonumente. Eine archäologische Standortbestimmung

(GOF IV/46),Wiesbaden.Vernier, É. (1925): Bijoux et orfèvreries (CG 52640–53171), Kairo.

Erika Fischer, Sphingen in Ägypten und in der Levante280

von Falck, M. (2012): Zwischen Echnaton und Tutanchamun. Eine neu nachgezeichnete Skizze, Sokar 25,86–97.

Ward,W.A. (1979): Remarks on Some Middle Kingdom Statuary Found at Ugarit, UF 11, 799–806.Warmenbol, E. (2006): Sphinx. Les gardiens de l’Égypte. In: E. Warmenbol, Sphinx. Les gardiens de

l’Égypte, Brüssel, 13–25.Wastlhuber, C. (2011): Die Beziehungen zwischen Ägypten und der Levante während der 12. Dynastie.

Ökonomie und Prestige in Außenpolitik und Handel (Diss., Univ. München), URN <urn:nbn:de:bvb:19-128170>.

Webb, J.M. (1987): The Cylinder Seals. In: J.-C. Courtois / J.M. Webb, Les cylindres-sceaux d’Enkomi.Fouilles françaises 1957–1970, Nikosia, 25–91.

Werner, E.K. (1986): Montu and the „Falcon Ships“ of the Eighteenth Dynasty, JARCE 23, 107–123.Westenholz, J.G. (2004): Dragons, Monsters and Fabulous Beasts, Jerusalem.Whitehouse, H. (2009):Ancient Egypt and Nubia in the Ashmolean Museum, Oxford.Wicke, D. (2008): Vorderasiatische Pyxiden der Spätbronzezeit und der Früheisenzeit (AOAT 45), Mün-

ster.Wildung, D. (1996): Sudan.Antike Königreiche am Nil, München.Wildung, D. (2010): Die Berliner Reliefs aus der Pyramidenanlage des Sahure. In:V. Brinkmann, Sahure.

Tod und Leben eines großen Pharao, Frankfurt – München, 182–195.Wilkinson,A. (1971):Ancient Egyptian Jewellery, London.Winkler-Horacek, L. (2011):Wege der Sphinx. Monster zwischen Orient und Okzident, Rahden.Winlock, H.E. (1942): Excavations at Deir el Bah. ri. 1911–1931, New York.Winterhalter, S. (1998): Die Plastik der 17. Dynastie. In: A. Brodbek, Ein ägyptisches Glasperlenspiel.

Ägyptologische Beiträge für Erik Hornung aus seinem Schülerkreis, Berlin, 265–308.Wreszinski,W. (1923):Atlas zur altägyptischen Kulturgeschichte I, Leipzig.Ziegler, C. (1987): Sphinx du roi Siamun. In:Tanis. L’or des Pharaons, Paris, 164–165, Nr. 42.Ziegler, C. (1999): Sphinx du roi Mérenrê. In: C. Ziegler, L’art égyptien au temps des pyramides, Paris,

346–347, Nr. 172.Ziegler, C. (2008): Reine ou princesse représentée avec la coiffure de la déesse Hathor. In: C. Ziegler,

Reines d’Égypte. D’Hétephérès à Cléopâtre, Monaco, 315, Nr. 146.Ziegler, C. (2002): Les Pharaons, Mailand – Paris.Zivie, C.M. (1976): Giza au deuxième millénaire (BdE 70), Kairo.Zivie, C.M. (1984): Sphinx. In: LÄ V,Wiesbaden, Sp. 1139–1147.Zivie-Coche, C.M. (2004): Sphinx. Das Rätsel des Kolosses von Gisa, Darmstadt.Zivie-Coche, C.M. (2006): Le Sphinx de Giza et le culte d’Harmachis. In: E.Warmenbol, Sphinx. Les gar-

diens de l’Égypte, Brüssel, 55–69.

Dr. Erika FischerInstitut für AltertumswissenschaftenJohannes Gutenberg-Universität Mainz55099 [email protected]

Altorientalische Forschungen 40 (2013) 2 281

Abstract

The article deals with Neutron Activation Analysis (NAA) of Mycenaean pottery, providing a survey ofthe data from Egypt, Israel, Lebanon, Syria and Turkey. Within this framework, four new results are pre-sented. A stirrup jar from the Fayum, Egypt, LH III B/2, and a fragment of a stirrup jar from Kamid el-Loz (Kumidi), Lebanon, LH III A2/B, belong to the NAA group Mycenae/Berbati, which is wellknown from vessels from the Levant and Egypt. The results of the analyses of two other fragments didnot fit with the expectations of the archaeologists: A deep bowl from Sirkeli, Turkey, LH III C, assumedto be a Cilician product, was assigned to NAA group Tanagra A. Petrographic analysis might help toexplain this result. Finally, a piriform jar from Kusaklı (Sarissa), LH III A2/B, one of only a few Mycena-ean vessels known from Central Anatolia, was found to belong to NAA group Ul36, the provenance ofwhich is unknown. The three other objects belonging to Ul36 are fragments of Red Lustrous Wheel-made-Ware.

Keywords: mykenische Keramik, Red Lustrous Wheelmade-Ware, Neutronenaktivierungsanalysen,Spätbronzezeit, Ostmittelmeerraum

Zwei Aspekte des interregionalen und interkulturellen Austauschs stehen im Mittel-punkt meines Beitrags: die mykenische Keramik und die Red Lustrous Wheelmade-Ware(RLWm-W), jeweils vor dem Hintergrund der Herkunftsbestimmung durch Neutronen-aktivierungsanalysen (NAA).

Tobias Mühlenbruch*

Zum Phänomen der mykenischen Keramik und der Red Lustrous Wheelmade-Ware im östlichen Mittelmeerraum des 2. Jahrtausends v. Chr.

Altorientalische Forschungen 40 (2013) 2, 282–294

DOI 10.1524/aof.2013.0014

* Der vorliegende Beitrag ist die überarbeitete Version eines Vortrags, den ich 2011 in Berlin, anlässlichdes Workshops „Schnittpunkt Levante: Interkulturelle Kontakte während der Bronze- und Eisen-zeit“‚ organisiert von der Orient-Abteilung des Deutschen Archäologischen Instituts, AußenstelleDamaskus, gehalten habe. Ein herzlicher Dank gilt dem Organisator des Workshops, AlexanderAhrens, für die freundliche Einladung und die Möglichkeit, das Projekt präsentieren zu dürfen, so-wie an Hans Mommsen für die Durchführung der Neutronenaktivierungsanalysen und Diskussio-nen. Großer Dank geht weiterhin an Andreas Müller-Karpe für die Genehmigung der Analysen undvielfältige Unterstützung sowie Brendan Burke, Elizabeth B. French, Bartek Lis, Joseph Maran,Penelope A. Mountjoy, Aslı Özyar, Susan E. Sherratt, Jonathan E. Tomlinson und eine unbekannteGutachterin/einen unbekannten Gutachter für hilfreiche Kommentare und Einschätzungen speziellhinsichtlich des Fragments aus Sirkeli. Zu danken habe ich auch Anette Engeland. Abkürzungen nachden Richtlinien des Deutschen Archäologischen Instituts.

Beide Fundgattungen gehören in die Spätbronzezeit und Frühe Eisenzeit nach levantini-scher und anatolischer Terminologie, also die Zeit von ca. 1600 bis 1050 v. Chr. Orientiertman sich an dem Epochenmodell, das für die Ägäis und Zypern verwendet wird, und dasdas Ende der Bronzezeit um ca. 1050 v. Chr. ansetzt, dann gehören beide Keramikgattun-gen in die Spätbronzezeit.1 Generell ist auf den Bruch in der kulturellen Entwicklung des Ostmittelmeerraumes um 1200 v. Chr. hinzuweisen, an dem sich die Terminologie fürAnatolien und die Levante orientiert, und der gekennzeichnet ist durch die Zerstörung der mykenischen Paläste in Südgriechenland, Zerstörungen auf Zypern, das Ende deshethitischen Großreichs in Anatolien und Zerstörungen/Siedlungsauflassungen (teilweisehöchstwahrscheinlich hervorgerufen durch die „Seevölker“) in der Levante (grundlegendetwa:Ward / Joukowsky 1992).

Altorientalische Forschungen 40 (2013) 2

1 Grundlegend etwa: Eriksson (1993); Mountjoy (1986); Mountjoy (1993). Zur Chronologieterminologieetwa Bell 2006, 3 Abb. 1; Kozal 2006, 29.

283

Abb. 1. Karte des Ostmittelmeerraumes mit den wichtigsten Fundorten (Kartenvorlage: Institut für Vor- und Frühgeschichte der Universität Tübingen).

Beginnen wir mit der mykenischen Keramik. Als solche sei zunächst sämtliche von denTrägern der mykenischen Kultur, deren Verbreitungsgebiet in Südgriechenland liegt, pro-duzierte Keramik verstanden, zusätzlich jedoch auch außerhalb Südgriechenlands her-gestellte Keramik, die sich in Form, Dekor und Mustern eng an südgriechischen Vorbildernorientierte (siehe Mühlenbruch 2009: 23). Es ist vor allem die Feinkeramik Südgriechen-lands und davon wiederum die bemalte, die als gut erforscht bezeichnet werden kann.

Südgriechenland ist als Entstehungsgebiet der mykenischen Keramik gesichert. Exportemykenischer Keramik aus Südgriechenland erreichten weite Teile des Mittelmeerraumes,unter anderem auch Spanien. Dies gilt speziell für Späthelladisch (SH) III A2/B, ab ca. 1370 v. Chr. (Mountjoy 1993: 164, Tab. VI, 170–174). Aus Zentralanatolien, dem Kern-gebiet des spätbronzezeitlichen Großreichs der Hethiter, sind dagegen nur bemerkenswertwenige mykenische Gefäße/Gefäßfragmente bekannt.2 Von besonderer Bedeutung fürden Keramikexport war die Argolis mit einem wichtigen Töpferzentrum in der Region vonMykenai/Berbati (Elementmuster MYBE) (etwa Mommsen / Maran 2000/2001).

Nach archäologischer Einschätzung, in vielen Fällen gestützt durch NAA, wurden Ge-fäße mykenischer Form und Verzierung ab SH III A2 auch außerhalb des Kerngebieteshergestellt, vor allem aber in SH III C, ab ca. 1200 v. Chr., etwa in Italien, Kleinasien, aufZypern und in der Levante gefertigt (Mountjoy 1993: 164,Tab.VI, 172, 174–175).

Unter den Keramikfunden aus der Levante und aus Ägypten im GeoarchäologischenLabor und der Lehrsammlung des Vorgeschichtlichen Seminars der Philipps-UniversitätMarburg befinden sich auch zwei mykenische Gefäße/Gefäßfragmente aus Ägypten unddem Libanon, die kürzlich mit NAA untersucht wurden (Mühlenbruch / Mommsen 2011).Es handelt sich dabei zum einen um eine Bügelkanne der späten mykenischen Palastzeit(SH III B/2, ca. 1300/1250–1200 v. Chr., FS 171–174, Probe „Fayu 1“;Abb. 2), vermutlich auseinem Grab aus Medinet Gurob im Fayum (Ägypten).

Dem Gefäß fehlt lediglich der obere Teil des Ausgusses, die qualitätsvolle rotbraune Be-malung ist teilweise abgerieben. Die Höhe des Gefäßes beträgt 12,4 cm, der Bauchdurch-messer 12,2 cm, der Durchmesser des Bodens 4,6 cm und der der Knaufplatte 2,9 cm. Aufder Knaufplatte befindet sich ein ausgefüllter Kreis. Die Schulterzone trägt auffälliger-weise kein Muster; ein Band umfährt Knauf und Ausgussansatz. Das Fehlen einer kom-plexeren Verzierung tritt generell häufiger an Bügelkannen in der Levante und auf Zypernauf. Möglicherweise war für die lediglich linear verzierten Exemplare schon bei der Her-stellung ein „Export“ vorgesehen, sodass der Töpfer darauf verzichtete, ihre Schulter-zonen zu dekorieren, was angesichts argolidischer Erwartungen an eine Bügelkanne nichtmöglich gewesen wäre.3 Denn die NAA erbrachte eine Zuweisung zu der Elementmuster-Gruppe MYBE und belegt damit einmal mehr die länger bekannte Bedeutung dieses Töp-ferzentrums in der Argolis für den Export mykenischer Keramik. Dasselbe Ergebnis giltauch für die Mehrzahl der beprobten SH III B/SH III C Früh-Keramik aus dem ägyp-tischen Qantir-Piramesse, das aber auch eine größere Anzahl zypro-mykenischer und süd-levantinisch-mykenischer Fragmente erbrachte (Mommsen et al. 1996; Mountjoy / Momm-

T. Mühlenbruch, Zum Phänomen der mykenischen Keramik und der Red Lustrous Wheelmade-Ware

2 Zuletzt: Genz (2004); Kozal (2006); Kozal (2007).3 Zusammenfassend mit entsprechenden Literaturzitaten Mühlenbruch (2010).

284

sen 2001). Für mykenische Keramik aus Tell el Amarna aus SH III A2/B war das Element-muster MYBE gleichfalls von größter Bedeutung.4

Eine Probe aus Tell el Ajjul (Israel) verwies auf die Argolis.5 Die mykenische Keramikaus Lachish (vor allem SH III A2/B) stammte ebenfalls primär aus der Argolis, aber auch aus Zypern und Kreta (French / Sherratt 2004; French / Tomlinson 2004: besonders 16, Tab. 1; Hankey / Hankey 2004; Hankey et al. 2004; Tomlinson 2004). SH III C-Keramikaus Ashdod und Tell Miqne (Ekron) stammt aus der südlichen Levante,6 SH III B-Gefäßeaus Tell es-Sa>idiyeh waren auch in der Levante gefertigt worden (Koehl / Yellin 2007).SH III C-Gefäße/Fragmente aus Beth Shean zeigen Elementmuster, die nach Zypern ver-weisen (D’Agata et al. 2005), mykenische Keramik aus Tell Abu Hawam vor allem solche,die mit der Argolis zu verbinden sind, aber auch ein kretisches (French / Tomlinson 2004:besonders 16, Tab. 1; French 1993: 7–10). Zwei vor SH III C zu datierende Proben mykeni-scher Keramik aus Akko sind MYBE zuzuweisen (D’Agata et al. 2005), weitere aus SH IIIA/B aus Gräbern aus Akko der Gegend von Nichoria in Messenien (Gunneweg / Michel1999). Eine SH III C-Bügelkanne aus Tell Keisan wurde Zypern/Kouklia (Palaepaphos)zugewiesen (Gunneweg / Perlman 1994). Ebenfalls MYBE zuzuordnen sind die mykeni-schen Keramikfunde aus SH III A2/B aus dem Grab 387 von Tell Dan, inklusive des SH IIIA2-Streitwagenkraters (Yellin / Maeir 1992; Gunneweg / Michel 1999). Gleiches gilt für dieMasse der Funde aus Nordisrael, die jüngst analysiert wurden (Zuckerman et al. 2010).

Das Elementmuster der Gruppe MYBE besitzt auch das neu beprobte Fragment einerBügelkanne aus Kamid el-Loz (Kumidi), Libanon, einer für mykenische Keramik in der

Altorientalische Forschungen 40 (2013) 2

4 Mommsen et al. (1992). Siehe auch French / Tomlinson (2004: besonders 16,Tab. 1).5 French / Tomlinson (2004: besonders 16,Tab. 1). Zu Israel siehe auch Asaro / Perlman (1973).6 Zu Ashdod: Asaro et al. (1971); Perlman / Asaro (1982). Zu Tell Miqne (Ekron): Gunneweg et al.

(1986).

285

Abb. 2. Bügelkanne aus dem Fayum (Tobias Mühlenbruch).

nördlichen Levante wichtigen Stätte (FS N.N., Probe „Kami 2“; Abb. 3). Den erhaltenenTeil der Schulterzone zierte vermutlich eine mykenische Blume, FM 18 (Mountjoy 1986:68,Abb. 77, 69, 77–81, 105–108, 126 f.). Damit ist diese Scherbe ein Fragment, das sich gut indas vom Fundort bekannte Repertoire mykenischer Keramik einfügt. Dieses gehört in SH III A2/B, ca. 1370–1200 v. Chr. (siehe Penner 2006; Mühlenbruch 2009: 75–81).

Seit mehreren Jahren wissen wir, dass in der Siedlung von Tell Kazel in Syrien währendder Spätbronzezeit II vor allem mykenische Keramik aus der Argolis auftritt und dass inder Umgebung des Ortes am Übergang zur und in der frühen Eisenzeit selbst auch myke-nische Gefäße hergestellt wurden (Badre et al. 2005; Jung 2006a; Jung 2007). Die Produk-tion „eigener“ mykenischer Gefäße nach 1200 v. Chr. ist für den nordsyrischen Raum überNAA an Funden aus Tell Djinderis mittlerweile ebenfalls gesichert (Mühlenbruch et al.2009).

Die Bewohner von Kilise Tepe besaßen mykenische Keramik aus SH III A2/B, die ausder Ägäis stammen könnte; ab SH III C, das heißt für die frühe Eisenzeit ab ca. 1200 v. Chr., ist aus Sicht der Archäologen auch für diese Region die Herstellung von Gefäßen inmykenischer Form und Verzierung anzunehmen (French 2007;Tomlinson 2007).

NAA an Funden aus Tarsus-Gözlükule bestätigten das Bild eines Imports von argolidi-scher Keramik während SH III A2/B nach Kilikien, aber auch, dass SH III C-Keramik indieser Landschaft nicht mehr mit Südgriechenland zu verbinden ist. Ein Fragment aus SHIII A2/B ließ sich der Gruppe MYBE zuweisen, die Scherben aus SH III C sind mehrheit-lich kilikischer und zyprischer Provenienz (Mommsen et al. 2011). Dass Zypern nicht nurfür SH III B-, sondern vor allem für SH III C-Keramik im östlichsten Teil des Mittelmeeresein wichtiges Produktionszentrum war, haben NAA an Funden etwa aus Sinda und Kouk-lia (Palaepaphos) auf Zypern gezeigt.7 SH III A2-Keramik aus Hala Sultan Tekke gehörtevornehmlich zur Gruppe MYBE (Mommsen et al. 2003).

Für Westanatolien ist auf die mykenischen Keramikfunde aus Troja einzugehen. Un-abhängig ihrer Zeitstellung zeigte sich für diesen Ort, im Unterschied zu den bisher vor-gestellten, dass die Masse der analysierten mykenischen Scherben aus Troja in der Um-gebung der Siedlung hergestellt wurden, wobei es stets, bis in SH III C, Importe gab

T. Mühlenbruch, Zum Phänomen der mykenischen Keramik und der Red Lustrous Wheelmade-Ware

7 Karageorghis et al. (1972); Mommsen / Sjöberg (2007). Siehe auch Asaro et al. (1971);Asaro / Perlman(1973);Artzy et al. (1976); Mountjoy / Mommsen (2001).

286

Abb. 3. Bügelkanne aus Kamid el-Loz/Kumidi (Tobias Mühlenbruch).

(Knacke-Loy 1994; Mommsen et al. 2001; Mountjoy / Mommsen 2006). Naturwissenschaft-liche Analysen an mykenischer Keramik aus Milet wiesen darauf hin, dass sie primär vorOrt hergestellt wurde (Gödecken 1988). Zwei mykenische Keramikproben vom Schiffs-wrack aus Uluburun, SH III A2, verwiesen ebenfalls in die Argolis und nach Zypern.8

Interessant ist das Ergebnis der NAA für eine Skyphosscherbe aus Sirkeli in Kilikien(Probe „Sirk 1“; Abb. 49). Das Fragment zeigt stilistisch enge Verbindungen zu Gruppenmykenischer Keramik aus SH III C (12./11. Jh. v. Chr., FS 285), die im syro-kilikischenRaum hergestellt wurden und die durch Skyphoi etwa aus Tarsus, Kilise Tepe und Tell Afis(Syrien) sowie Tell Djinderis belegt sind (vergleiche Mountjoy 2005 und Mühlenbruch2009: 25–28, 32–39 mit weiterer Literatur). Das analysierte Fragment ist im erhaltenen Be-reich außen lediglich linear verziert, die Randinnenseite trägt ein schmales Band, unterdem ein breiteres folgt. Die Bänder sind mit einem dünnen und daher nicht mehr flächen-deckend erhaltenen Tonschlicker aufgetragen und wirken „flüchtig“ angebracht. Die raueTonqualität und der Wandungsverlauf sind für Skyphoi aus Südgriechenland ungewöhn-lich. So wurde archäologischerseits eine Herstellung in Kilikien oder benachbarten Ge-bieten erwartet.10

Das Ergebnis der NAA, das Elementmuster TanA, zeigte dagegen beste Übereinstim-mungen mit Boiotien in Mittelgriechenland, mit der Umgebung von Tanagra: Die Ton-probe K4,Tana 66T sowie Proben von Tanagrafigurinen stellen die Basis dieser Zuweisungdar.11 Sollte dies durch petrografische Analysen bestätigt werden, dann spräche dies für

Altorientalische Forschungen 40 (2013) 2

8 French / Tomlinson (2004: besonders 16,Tab. 1). Siehe auch Jung (2005: 47).9 Die Zeichnung wurde im Vergleich mit Mühlenbruch / Mommsen (2011: 283,Abb. 3) geringfügig ver-

ändert.10 Farbe der Oberfläche: HUE 10YR 8/4; Farbe des Bruches: HUE 10YR 7/2; Farbe der Bänder: HUE

10YR 4/2 (Munsell Soil Color Charts, 1975 Edition).Zur Bestimmung: Mountjoy (1986: 149–152, 176–178, 179, Abb. 231, 200). Linear verzierte Skyphoi,sofern das beprobte Fragment zu dieser Gruppe gehört, sind allerdings schon ab SH III B belegt:Podzuweit (2007: 45–51). Zu Tarsus: Mountjoy (2005: dort als beste Parallelen hinsichtlich des Dekors122, Abb. 12, Nr. 297, Nr. 299, Nr. 301, hinsichtlich des Wandungsverlaufs z.B. 131, Abb. 17, Nr. 418).Zur NAA: Mühlenbruch / Mommsen (2011: 283 f.).

11 Mühlenbruch / Mommsen (2011). Siehe Mountjoy (1999: 685, Abb. 262, Nr. 191, Nr. 195, Nr. 197, 686,Abb. 263, Nr. 201, Nr. 202) zu Skyphoi aus Boiotien, die in ihrer Bemalung, nicht aber im ProfilverlaufParallelen zum Fragment aus Sirkeli zeigen.

287

Abb. 4. Skyphos aus Sirkeli Höyük (Tobias Mühlenbruch).

einen überregionalen Kontakt zwischen beiden Regionen nach dem immensen Kultur-wandel um 1200 v. Chr. – eine Theorie, die zurzeit nur mit Zurückhaltung geäußert sei, daHinweise auf derartige Kontakte während der Nachpalastzeit bislang nur spärlich belegtsind. In dieser Richtung ist aber definitiv der Befund zu Troja hinsichtlich Verbindungenwährend SH III C zu interpretieren (Mountjoy / Mommsen 2006: 121).

Erfreulicherweise konnte jüngst auch einer der exzeptionellen mykenischen Funde ausZentralanatolien mittels NAA untersucht werden. Es handelt sich um Scherben einer ge-schweiften Amphore aus Kusaklı (Sarissa), die ebenfalls in SH III A2/B zu datieren ist (FS 45.48, Probe „Kusk 1“; Abb. 5). Erhalten ist ein Schulter- bzw. Henkelfragment, wobeidie Henkelzone von breiten horizontalen Bändern gerahmt ist, an die sich jeweils Gruppenfeiner Linien anschließen. Über das Wandungsfragment ist ein weiteres breites Band alsAbschluss der unteren Gruppe feiner Linien abzusichern, unterhalb des Bauches folgteeine weitere Gruppe feiner Linien, darunter erneut ein breiteres Band. Vielleicht ziertenim nicht erhaltenen Teil bogenförmige Elemente die Henkelzone, es kommen aber auchandere Reihenmotive infrage (Mielke 2004; Mühlenbruch / Mommsen 2011). Das Ana-lyseergebnis entsprach nicht der Erwartung des Archäologen, einen weiteren Vertreter derGruppe MYBE nachweisen zu können, erbrachte dafür aber ein viel erstaunlicheresResultat. Denn die Probe konnte dem Elementmuster Ul36 (Unlokalisiert Nr. 36) zuge-wiesen werden, die bisher in drei Fällen und stets für RLWm-W bezeugt ist. Das bedeutet,dass hier ein Gefäß mykenischer Form und mykenischer Verzierung aus einer Tonzusam-mensetzung gefertigt wurde, die sonst der Produktion typischer Gefäße der RLWm-Wdiente (Mühlenbruch / Mommsen 2011): Die Masse der Gefäße aus RLWm-W stellen näm-lich „Spindle Bottles“, „Libationsarme“ und Linsenflaschen dar (Eriksson 1993).

Die RLWm-W stellt die Forschung vor große Fragen. Die erste gilt der Herkunft, dienicht abschließend geklärt ist. Diskutiert wird eine Herstellung in Kilikien, Nord-Zypern,

T. Mühlenbruch, Zum Phänomen der mykenischen Keramik und der Red Lustrous Wheelmade-Ware288

Abb. 5. Geschweifte Amphore aus Kusaklı/Sarissa (modifiziert nach Mielke 2004: 155,Abb. 13b).

aber auch, dass mit der Ware eine weiträumiger verbreitete spezifische Herstellungstech-nik verbunden gewesen sein mag, was jedoch eine problembehaftete Theorie darstellt.12

Die zweite Frage ist mit ihrer Bedeutung für die interkulturellen Beziehungen der ost-mediterranen Welt des 2. Jt. v. Chr. verbunden, denn die Vertreter des begrenzten Formen-repertoires zeigen eine weite Verbreitung, jedoch mit regionalen Schwerpunkten für dieverschiedenen Gefäßtypen (Mielke 2006: 41–43, 72–75, 139–142). Während unter den Ge-fäßen aus RLWm-W die Masse der „Libationsarme“, die in rituellem Kontext angesiedeltwerden sollten, in Anatolien gefunden wurden, stammen mehr als 80 % der Linsenflaschenaus Zypern, wo auch mehr als 40 % der Spindle Bottles dokumentiert wurden. Ägyptenund Syrien besitzen primär einen höheren Anteil an bekannten Spindle Bottles (Mielke2006: Anhang 5). Selbstverständlich ist dieses Bild quellenkritisch zu bewerten, für dashethitische Anatolien etwa vor dem Hintergrund fehlender Gräber, während aus der Spät-bronzezeit Zyperns zahlreiche Bestattungen vorliegen. Außerdem spielt der Forschungs-und Publikationsstand eine Rolle.

Die Zuweisung der mykenischen Amphore aus Kusaklı (Sarissa) stellt nun ein weiteresinteressantes Detail zum Phänomen der RLWm-W dar, hilft allerdings nicht, die Her-kunftsfrage der Ware zu klären. Sollte die Herstellung von Gefäßen in RLWm-W nicht aneine bestimmte Region gebunden gewesen sein, dann kann die Amphore theoretisch auchbei Kusaklı (Sarissa) gefertigt worden sein – möglicherweise von einem einheimischenTöpfer nach einem mykenischen Vorbild, wahrscheinlicher aber von einem Töpfer ausSüdgriechenland oder aus Westkleinasien, der dann nach Ostkappadokien gekommen seinund dort getöpfert haben müsste. Dies könnte im Kontext der sporadisch in hethitischenTexten belegten Beziehungen zwischen dem Großreich und Ah

˘h˘ijawa, das in unterschied-

lichem Umfang mit dem Gebiet der mykenischen Kultur verbunden wird, geschehensein.13 Sollte die RLWm-W in ihrer Herstellung dagegen an Kilikien/Nord-/Zypern gebun-den gewesen sein, so verwiese das Gefäß für Kusaklı (Sarissa) nach Süden14 und würde einexzeptionelles da frühes, in Kilikien/auf Nord-/Zypern gefertigtes und anschließend „ge-wandertes“ mykenisches Gefäß darstellen.15 Auch hier stellt sich die Frage nach der Per-son des Töpfers und seiner kulturellen Prägung. Für den Fall der Herstellung der Amphoreauf Zypern wäre es in historisch-politischer Hinsicht interessant zu wissen, ob Zypern zumZeitpunkt der „Ausfuhr“ des Gefäßes bereits Teil des hethitischen Großreichs war,16 wo-mit der Transfer nach Kusaklı (Sarissa) als „innerhethitisch“ zu beurteilen wäre.

Altorientalische Forschungen 40 (2013) 2

12 Zum Beispiel Knappett / Kilikoglou (2007); Mielke (2006: etwa 174); Schubert / Kozal (2007). Sieheauch Mühlenbruch (2011).

13 Etwa Niemeier (2002) zum Thema; siehe auch die entsprechenden Verweise in Klengel (1999).14 Anders: Mielke (2004: 156).15 Vergleiche Mountjoy (1993: 164,Tab.VI).16 Siehe beispielsweise Klengel (1999: 122, 262, 307).

289

Zusammenfassung und Ausblick

Die mykenische Keramik und die RLWm-W stehen seit Längerem im Fokus der Erfor-schung Anatoliens, Zyperns, der Levante und Ägyptens. Der Nachweis von mykenischerKeramik der Elementmuster-Gruppe MYBE für das ägyptische Fayum und Kamid el-Loz(Kumidi) überrascht nicht, sondern bestätigt die in den letzten Jahrzehnten gewonneneEinschätzung der großen Bedeutung dieses Töpfergebietes für den Export mykenischerKeramik aus der Argolis im 14./13. Jh. v. Chr., entsprechend der Phasen SH III A/B. Indieser Zeit existierten in mehreren Landschaften Südgriechenlands Paläste mit den zu-gehörigen frühstaatlichen Strukturen.17 Speziell aus der Argolis liegen teilweise aufwendigverzierte feinkeramische Gefäße vor. Daher kann davon ausgegangen werden, dass dieVerantwortlichen in den Palastsiedlungen von Mykenai und Tiryns intensiv im Export vonFlüssigkeiten wie Öl,Wein, Parfüm etc. in geschlossenen Keramikgefäßen engagiert waren,aber auch im Export offener Gefäße wie Kratere, deren Motive und Szenen sich an denWünschen der Abnehmer auf Zypern und in der Levante orientierten.18

Für die Zeit nach dem kulturellen Einschnitt im Ostmittelmeerraum um 1200 v. Chr.,SH III C, wird von grundsätzlich veränderten Lebensbedingungen ausgegangen. In dieseZeit gehörte die vermehrte Herstellung mykenischer Keramik auf Zypern, in Kilikien undin der Levante. Das Modell gewandelter Verhältnisse im 12. und 11. Jh. v. Chr. wird auchauf den Handel übertragen, wobei vor allem der Fernhandel zwischen den Eliten der ost-mediterranen Staaten in zumindest weiten Teilen der Vergangenheit angehört hat.19 Hin-sichtlich möglicher überregionaler Kontakte während des 12./11. Jh. v. Chr. bedürfen etwadie Funde aus Sirkeli weiterer Untersuchungen.

Die mykenische Keramik in den einzelnen Gebieten Anatoliens, in der Levante, aufZypern und in Ägypten wird in den Staaten der Spätbronzezeit von der Bevölkerung inunterschiedlicher Weise nachgefragt, erhältlich, „bewertet“ und eingesetzt worden sein.Für die Levante im 12. Jh. v. Chr. müssen wir den historischen Quellen zufolge von ver-änderten Strukturen politischer, wirtschaftlicher, kultureller, aber auch sozialer Art aus-gehen. In diesem Kontext sind auch die mykenische Keramik an verschiedenen Orten derLevante und ihre Nutzung durch die dort lebenden Menschen zu sehen.20

Ähnliche Fragen nach der Nachfrage, Verfügbarkeit, den Einsatzfeldern und der Wert-zuschreibung müssen wir ebenfalls für die Bewertung der RLWm-W stellen, deren Phä-nomen durch die Zugehörigkeit der mykenischen geschweiften Amphore aus Kusaklı (Sarissa) eine neue, überraschende Facette erhalten hat. Wünschenswert sind weitereNAA an den wenigen mykenischen Keramikfunden aus dem hethitischen KerngebietZentralanatoliens sowie ergänzende Reihenuntersuchungen an RLWm-W aus verschiede-nen Fundorten bzw. -regionen (siehe Mühlenbruch 2011, aber auch Knappett / Kilikoglou2007, Schubert / Kozal 2007).

T. Mühlenbruch, Zum Phänomen der mykenischen Keramik und der Red Lustrous Wheelmade-Ware

17 Etwa Deger-Jalkotzy (1991); Deger-Jalkotzy (1995); Deger-Jalkotzy (1998); Mountjoy (1993: 11–22).18 Etwa Jung (2006b); Sherratt (1999); Stockhammer (2008: 251–262); van Wijngaarden (2002), jeweils

mit weiterer Literatur.19 Etwa Deger-Jalkotzy (1994); Deger-Jalkotzy (1998); Deger-Jalkotzy (2002).20 Etwa Bell (2006); Jung (2006a); Jung (2006b); Killebrew (2005); Mühlenbruch (2009: 109–149); Stock-

hammer (2013) jüngst zur „Einbindung fremder Keramik“; van Wijngaarden (2002); Yasur-Landau(2010).

290

Literaturverzeichnis

Artzy, M. et al. (1976):Alasiya of the Amarna Letters, JNES 35, 171–182.Asaro, F. et al. (1971):An Introductory Study of Mycenaean IIIC1 Ware from Tel Ashdod,Archaeometry

13, 169–175.Asaro, F. / I. Perlman (1973): Provenience Studies of Mycenaean Pottery Employing Neutron Activation

Analysis. In: Department of Antiquities, Cyprus, Acts of the International Arg(sic!)haeological Sym-posium „The Mycenaeans in the Eastern Mediterranean“. Nicosia 27th March–2nd April 1972, Nicosia,213–224.

Badre, L. et al. (2005): The Provenance of Aegean- and Syrian-Type Pottery found at Tell Kazel (Syria).With an Appendix by M. Kerschner, ÄgLev 15, 15–47.

Bell, C. (2006): The Evolution of Long Distance Trading Relationships across the LBA/Iron Age Transi-tion on the Northern Levantine Coast: Crisis, Continuity and Change. A Study Based on ImportedCeramics, Bronze and Its Constituent Metals (BARIntSer 1574), Oxford.

D’Agata, A.L. et al. (2005): Imported Pottery of LH III C Style from Israel. Style, Provenance, andChronology. In: R. Laffineur / E. Greco (Hrsg.), Emporia. Aegeans in the Central and Eastern Medi-terranean. Proceedings of the 10th International Aegean Conference/10e Rencontre égéenne inter-nationale.Athens. Italian School of Archaeology, 14–18 April 2004 (Aegaeum 25), Liège, 371–379.

Deger-Jalkotzy, S. (1991): Diskontinuität und Kontinuität:Aspekte politischer und sozialer Organisationin mykenischer Zeit und in der Welt der Homerischen Epen. In: D. Musti et al. (Hrsg.), La transizionedal miceneo all’alto arcaismo. Dal palazzo alla città. Atti del Convegno Internazionale Roma, 14–19marzo 1988, Rom, 53–66.

Deger-Jalkotzy, S. (1994): The Post-Palatial Period of Greece: An Aegean Prelude to the 11th CenturyB.C. in Cyprus. In: V. Karageorghis (Hrsg.), Cyprus in the 11th Century B.C. Proceedings of the Inter-national Symposium Organized by: The Archaeological Research Unit of the University of Cyprusand The Anastasios G. Leventis Foundation, Nicosia 30–31 October, 1993, Nicosia, 11–29.

Deger-Jalkotzy, S. (1995): Mykenische Herrschaftsformen ohne Paläste und die griechische Polis. In:R. Laffineur / W.-D. Niemeier (Hrsg.), Politeia. Society and State in the Aegean Bronze Age. Pro-ceedings of the 5th International Aegean Conference/5e Rencontre égéenne internationale. Universityof Heidelberg,Archäologisches Institut 10–13 April 1994 (Aegaeum 12), Liège, 367–377.

Deger-Jalkotzy, S. (1998): The Last Mycenaeans and Their Successors Updated. In: S. Gitin et al., Medi-terranean Peoples in Transition. Thirteenth to Early Tenth Century BCE. In Honour of ProfessorTrude Dothan, Jerusalem, 114–128.

Deger-Jalkotzy, S. (2002): Innerägäische Beziehungen und auswärtige Kontakte des mykenischen Grie-chenland in nachpalatialer Zeit. In: E.A. Braun-Holzinger / H. Matthäus (Hrsg.), Die nahöstlichenKulturen und Griechenland an der Wende vom 2. zum 1. Jahrtausend v. Chr. Kontinuität und Wandelvon Strukturen und Mechanismen kultureller Interaktion, Paderborn, 47–74.

Eriksson, K.O. (1993): Red Lustrous Wheel-made Ware (SIMA 103), Jonsered.French, E.B. (1993): Wace and Blegen: Some Introductory Thoughts and a Case Study. With an Appen-

dix by S.M.A. Hoffman and V.J. Robinson. In: C. Zerner et al. (Hrsg.), Wace and Blegen. Pottery as Evidence for Trade in the Aegean Bronze Age 1939–1989. Proceedings of the International Con-ference Held at the American School of Classical Studies at Athens. Athens, December 2–3, 1989,Amsterdam, 3–10.

French, E.B. (2007): The Mycenaean Pottery. In: N. Postgate / D. Thomas (Hrsg.), Excavations at KiliseTepe, 1994–98: From Bronze Age to Byzantine in Western Cilicia (BIAA Monograph 30), Cambridge,373–376, 752 f.

French, E.B. / S. Sherratt (2004): The Aegean Pottery. Section D: Typological and Chronological Con-siderations. In: D. Ussishkin (Hrsg.), The Renewed Archaeological Excavations at Lachish (1973–1994),Tel Aviv, 1446–1449.

French, E.B. / J. Tomlinson (2004): The Contribution of Chemical Analysis to Provenance Studies. In:J. Balensi et al. (Hrsg.), La céramique mycénienne de l’Égée au Levant. Hommage à Vronwy Hankey,Lyon, 15–25.

Altorientalische Forschungen 40 (2013) 2 291

Genz, H. (2004): Eine mykenische Scherbe aus Bogazköy,AA, 77–84.Gödecken, K.B. (1988): A Contribution to the Early History of Miletus. The Settlement in Mycenaean

Times and Its Connections Overseas. In: E.B. French / K.A. Wardle (Hrsg.), Problems in GreekHistory. Papers Presented at the Centenary Conference of the British School of Archaeology atAthens, Manchester April 1986, Bristol, 307–318.

Gunneweg, J. et al. (1986): On the Origin of Pottery from Tel Miqne-Ekron, BASOR 264, 3–16.Gunneweg, J. / H.V. Michel (1999): Does the Different Layout of the Late Bronze Age Tombs at

Laish/Dan and Akko in Northern Canaan Reflect Different Trade Relations? An Instrumental Neu-tron Activation Study on Mycenaean Pottery, JASc 26, 989–995.

Gunneweg, J. / I. Perlman (1994):The Origin of a Mycenaean III C:1 Stirrup Jar from Tell Keisan, RB 101,559–561.

Hankey,V. / H. Hankey (2004):The Aegean Pottery. Section B:A Mycenaean Pictorial Krater from LevelVI. In: D. Ussishkin (Hrsg.), The Renewed Archaeological Excavations at Lachish (1973–1994), TelAviv, 1426–1436.

Hankey, V. et al. (2004): The Aegean Pottery. Section A: Catalogue and Descriptions. In: D. Ussishkin(Hrsg.),The Renewed Archaeological Excavations at Lachish (1973–1994),Tel Aviv, 1373–1425.

Jung, R. (2005):Aspekte des mykenischen Handels und Produktenaustauschs. In: B. Horejs et al. (Hrsg.),Interpretationsraum Bronzezeit. Bernhard Hänsel von seinen Schülern gewidmet (UPA 121), Bonn,45–70.

Jung, R. (2006a): Die mykenische Keramik von Tell Kazel (Syrien), DaM 15, 147–218.Jung, R. (2006b): EUPOTON POTERION: Mykenische Keramik und mykenische Trinksitten in der

Ägäis, in Syrien, Makedonien und Italien. In: Anonymus (Hrsg.), Studi di Protostoria in Onore diRenato Peroni, Borgo San Lorenzo, 407–423.

Jung, R. (2007): Tell Kazel and the Mycenaean Contacts with Amurru (Syria). In: M. Bietak / E. Czerny(Hrsg.), The Synchronisation of Civilisations in the Eastern Mediterranean in the Second MilleniumB.C. III. Proceedings of the SCIEM 2000 – 2nd EuroConference,Vienna, 28th of May to 1st of June 2003(Contributions to the Chronology of the Eastern Mediterranean 9),Wien, 551–570.

Karageorghis,V. et al. (1972): Concerning Two Mycenaean Pictorial Sherds from Kouklia (Palaepaphos),Cyprus,AA, 188–197.

Killebrew, A.E. (2005): Biblical Peoples and Ethnicity: An Archaeological Study of Egyptians, Canaani-tes, Philistines, and Early Israel, 1300–1100 B.C.E., Leiden.

Klengel, H. (1999): Geschichte des Hethitischen Reiches. Unter Mitwirkung von Fiorella Imparati,Volkert Haas und Theo P.J. van den Hout (HdO I/34), Leiden – Boston – Köln.

Knacke-Loy, O. (1994): Isotopengeochemische, chemische und petrographische Untersuchungen zurHerkunftsbestimmung der bronzezeitlichen Keramik von Troia (Heidelberger GeowissenschaftlicheAbhandlungen 77), Heidelberg.

Knappett, C. / V. Kilikoglou (2007): Provenancing Red Lustrous Wheelmade Ware: Scales of Analysisand Floating Fabrics. In: I. Hein (Hrsg.), The Lustrous Wares of Late Bronze Age Cyprus and theEastern Mediterranean. Papers of a Conference Vienna 5th–6th November 2004 (Contributions to theChronology of the Eastern Mediterranean 18),Wien, 115–140.

Koehl, R.B. / J.Yellin (2007):What Aegean „Simple Style“ Pottery Reveals about Interconnections in the13th-Century Eastern Mediterranean. In: P.P. Betancourt et al. (Hrsg.), Krinoi kai Limenes. Studies inHonor of Joseph and Maria Shaw (Prehistory Monographs 22), Philadelphia, 199–207.

Kozal, E. (2006):Anatolien im 2. Jt. v. u. Z. und die Hinterlassenschaften materieller Kultur aus dem Ost-mittelmeerraum, insbesondere Zyperns. http://tobias-lib.ub.uni-tuebingen.de/volltexte/2006/2481/pdf/01_Texte.pdf (01.11.2007).

Kozal, E. (2007): Regionality in Anatolia between 15th and 13th Centuries BC: Red Lustrous Wheel-MadeWare Versus Mycenaean Pottery. In: I. Hein (Hrsg.), The Lustrous Wares of Late Bronze Age Cyprusand the Eastern Mediterranean. Papers of a Conference Vienna 5th–6th November 2004 (Contribu-tions to the Chronology of the Eastern Mediterranean 18),Wien, 141–148.

Mielke, D.P. (2004): Die Ausgrabung des Nordwest-Tores. In: A. Müller-Karpe et al., Untersuchungen inKusaklı 2003, MDOG 136, 137–172, dort 146–157.

T. Mühlenbruch, Zum Phänomen der mykenischen Keramik und der Red Lustrous Wheelmade-Ware292

Mielke, D.P. (2006): Die Keramik vom Westhang (Kusaklı-Sarissa 2), Rahden.Mommsen, H. et al. (1992): Provenance Determination of Mycenaean Sherds Found in Tell el Amarna by

Neutron Activation Analysis, JASc 19, 295–302.Mommsen, H. et al. (1996): Neutron Activation Analysis of Mycenaean Sherds from the Town of Rames-

ses II near Qantir and Greek-Egyptian Trade Relations. In: S. . Demirci (Hrsg.), Archaeometry 94. TheProceedings of the 29th International Symposium of Archaeometry. An International SymposiumHeld at Ankara, 9–14 May 1994,Ankara, 169–178.

Mommsen, H. et al. (2001): Neutron Activation Analysis of the Pottery from Troy in the Berlin Schlie-mann Collection,AA, 169–211.

Mommsen, H. et al. (2003): Neutron Activation Analysis Results of Six Mycenaean Sherds from HalaSultan Tekke, Cyprus,Archaeology and Natural Science 2, 5–10.

Mommsen, H. et al. (2011): Provenance Determination of Mycenaean IIIC Vessels from the 1934–1939Excavations at Tarsus-Gözlükule by Neutron Activation Analysis, Archaeometry 53: no. doi: 10.1111/j.1475-4754.2010.00583.x.

Mommsen, H. / J. Maran (2000/2001): Production Places of Some Mycenaean Pictorial Vessels. The Con-tribution of Chemical Analysis, OpAth 25–26, 95–106.

Mommsen, H. / B.L. Sjöberg (2007): The Importance of the „Best Relative Fit Factor“ when EvaluatingElemental Concentration Data of Pottery Demonstrated with Mycenaean Sherds from Sinda, Cyprus,Archaeometry 49, 359–371.

Mountjoy, P.A. (1986): Mycenaean Decorated Pottery.A Guide to Identification (SIMA 73), Göteborg.Mountjoy, P.A. (1993): Mycenaean Pottery.An Introduction (Oxford University Committee for Archaeo-

logy Monograph 36), Oxford.Mountjoy, P.A. (1999): Regional Mycenaean Decorated Pottery, Rahden.Mountjoy, P.A. (2005): The Mycenaean Pottery from the 1934–1939 Excavations at Tarsus. In: A. Özyar

(Hrsg.), Field Seasons 2001–2003 of the Tarsus-Gözlükule Interdisziplinary Project, Istanbul, 83–134.Mountjoy, P.A. / H. Mommsen (2001): Mycenaean Pottery from Qantir-Piramesse, Egypt, BSA 96,

123–155.Mountjoy, P.A. / H. Mommsen (2006): Neutron Activation Analysis of Mycenaean Pottery from Troia

(1988–2003 Excavations), StTroica 16, 97–123.Mühlenbruch, T. (2009): Die Synchronisierung der nördlichen Levante und Kilikiens mit der ägäischen

Spätbronzezeit (Contributions to the Chronology of the Eastern Mediterranean 19),Wien.Mühlenbruch, T. (2010): Eine mykenische Bügelkanne aus Ägypten in Marburg und ihre Implikationen

für den Handel zwischen Südgriechenland und dem östlichen Mittelmeerraum in SH III B2, ÄgLev20, 357–361.

Mühlenbruch, T. (2011): Kayalıpınar – ein hethitisches Zentrum mit „Palastbezirk“. Die Red LustrousWheelmade-Ware aus „Gebäude B“ und ein Ansatz für die „soziale Deutung“ der „Libationsarme“,ÄgLev 21, 291–303.

Mühlenbruch, T. et al. (2009): Neutronenaktivierungsanalysen an Keramik aus Tell Djinderis, ÄgLev 19,219–227.

Mühlenbruch, T. / H. Mommsen (2011): Neutronenaktivierungsanalysen an mykenischer Keramik ausKusaklı-Sarissa und Sirkeli (Türkei), Kamid el-Loz-Kumidi (Libanon) und dem Fayum (Ägypten),ÄgLev 21, 281–290.

Niemeier, W.-D. (2002): H˘

attusa und Ah˘h˘ijawa im Konflikt um Millawanda/Milet. Die politische und

kulturelle Rolle des mykenischen Griechenland in Westkleinasien. In: Kunst- und Ausstellungshalleder Bundesrepublik Deutschland (Hrsg.), Die Hethiter und ihr Reich. Das Volk der 1000 Götter,Stuttgart, 294–299.

Penner, S. (2006): Kamid el-Loz 19. Die Keramik der Spätbronzezeit. Tempelanlagen T3 bis T1, Palast-anlagen P5 bis P1/2, Königsgrab („Schatzhaus“) und „Königliche Werkstatt“ (SaarBeitr 63), Bonn.

Perlman, I. / F. Asaro (1982): Provenience Studies on Pottery of Strata 11 and 10. In: M. Dothan / Y. Po-rath (Hrsg.), Ashdod IV. Excavation of Area M. The Fortifications of the Lower City (Atiqot XV),Jerusalem, 70–90.

Podzuweit, C. (2007): Studien zur spätmykenischen Keramik (Tiryns 14),Wiesbaden.

Altorientalische Forschungen 40 (2013) 2 293

Schubert, C. / E. Kozal (2007): Preliminary Results of Scientific and Petrographic Analyses on Red Lust-rous Wheel-made Ware and other LBA Ceramics from Central Anatolia and Cyprus. In: I. Hein(Hrsg.), The Lustrous Wares of Late Bronze Age Cyprus and the Eastern Mediterranean. Papers of a Conference Vienna 5th–6th November 2004 (Contributions to the Chronology of the Eastern Medi-terranean 18),Wien, 169–177.

Sherratt, E.S. (1999): E pur si muove: Pots, Markets and Values in the Second Millennium Mediterran-ean. In: J.P. Crielaard et al. (Hrsg.), The Complex Past of Pottery. Production, Circulation and Con-sumption of Mycenaean and Greek Pottery (Sixteenth to Early Fifth Centuries BC). Proceedings of the ARCHON International Conference, Held in Amsterdam, 8–9 November 1996, Amsterdam,163–211.

Stockhammer, P.W. (2008): Kontinuität und Wandel – Die Keramik der Nachpalastzeit aus der Unter-stadt von Tiryns. http://www.ub.uni-heidelberg.de/archiv/8612/ (01.10.2008).

Stockhammer, P.W. (2013): Materielle Verflechtungen – Zur lokalen Einbindung fremder Keramik in derostmediterranen Spätbronzezeit (unpubl. Habilitationsschrift Basel).

Tomlinson, J.E. (2004): The Aegean Pottery. Section C: Statistical Evaluation of Neutron ActivationData. In: D. Ussishkin (Hrsg.), The Renewed Archaeological Excavations at Lachish (1973–1994),Tel Aviv, 1437–1445.

Tomlinson, J.E. (2007): Comparison of NAA Data for Six Mycenaean-style Samples from Kilise Tepewith Chemical Reference Groups from Mainland Greece, Crete, Cyprus and the Levant. In: N. Post-gate / D. Thomas (Hrsg.), Excavations at Kilise Tepe, 1994–98: From Bronze Age to Byzantine inWestern Cilicia (BIAA Monograph 30), Cambridge, 377–378.

van Wijngaarden, G.J. (2002): Use and Appreciation of Mycenaean Pottery in the Levant, Cyprus andItaly (ca. 1600–1200 BC) (Amsterdam Archaeological Studies 8),Amsterdam.

Ward, W.A. / M.S. Joukowsky (Hrsg.) (1992): The Crisis Years: The 12th Century B.C. From beyond theDanube to the Tigris, Dubuque.

Yasur-Landau,A. (2010):The Philistines and Aegean Migration at the End of the Late Bronze Age, Cam-bridge.

Yellin, J. / A. Maeir (1992): The Origin of the Pictorial Krater from the ,Mycenaean‘ Tomb at Tel Dan,Archaeometry 34, 31–36.

Zuckerman, S. et al. (2010): A Provenance Study of Mycenaean Pottery from Northern Israel, JASc 37,409–416.

Tobias MühlenbruchVorgeschichtliches SeminarPhilipps-Universität MarburgBiegenstraße 11D - 35032 [email protected]

T. Mühlenbruch, Zum Phänomen der mykenischen Keramik und der Red Lustrous Wheelmade-Ware294

Abstract

This paper discusses the problem of the sparse archaeological material pointing to Hittite presence in theLevant. While this is not surprising in the region outside of the empire, it contradicts our written sourcesfor Hittite Syria. This is usually explained by the lack of interest in the “Hittitization” of the conqueredterritories.After an updated survey of the material, the problems with this explanation and possible solu-tions will be presented. It is proposed that while the new findings basically do not change the archaeo-logical picture, the problems inherent to this explanation can be solved only by the assumption of thegradual acculturation of the local population supported also by the Hittite administration.

Keywords: Levant, Hittite Syria, Hittite archaeology, Hittite foreign contacts,Acculturation

Einleitung

Bekanntlich sind archäologische Funde hethitischer Herkunft in der Levante nicht beson-ders zahlreich. In der südlichen Levante ist dies nicht überraschend, da diese Region nichtzum hethitischen Reich gehörte. Es stellt sich aber die Frage, wie entsprechende Fundedorthin gelangen konnten. Der erste (kürzere) Teil des Aufsatzes ist dieser Frage gewid-met. Die nördliche Levante hingegen stand für eine längere Zeit unter hethitischer Herr-schaft; die Aufgabe der Forschung ist es daher, diesen Widerspruch zu deuten, verschie-dene Erklärungen hat die Forschung bisher bereits geliefert. Dieses Problem wird imzweiten (längeren) Teil des Aufsatzes erörtert.

* Ich bedanke mich herzlich bei Alexander Ahrens für die Organisation der Tagung und für die freund-liche Einladung, Mirko Novák für nützliche Bemerkungen zu einer früheren Fassung des Beitrags (fürdie folgende Darstellung bleibe ich aber selbstverständlich allein verantwortlich) sowie Susan Helftund K. Aslıhan Yener, die mir ihre unveröffentlichten Beiträge zur Verfügung gestellt haben. Die end-gültige Fassung dieses Beitrags ist im Rahmen meiner durch ein TÜBITAK-Stipendium gefördertenForschungen an der Koç Universität, Istanbul, zustande gekommen. Die Abkürzungen folgen demVerzeichnis des Reallexikons der Assyriologie und Vorderasiatischen Archäologie.

Zsolt Simon

Die hethitische Präsenz in der Levante während der Spätbronzezeit:Archäologische vs. schriftliche Quellen*

Altorientalische Forschungen 40 (2013) 2, 295–313

DOI 10.1524/aof.2013.0015

1. Hethitische Funde außerhalb des hethitischen Reiches: Die südliche Levante

Wegen der politischen Lage sind bis jetzt nur sehr wenige hethitische Funde in der süd-lichen Levante, außerhalb des hethitischen Reiches, gefunden worden (eine kritische Listefindet sich bei Singer 2006: 736–743; vgl. auch Genz 2011: 316–317; Gilan 2013: 42–43). Eshandelt sich vor allem um eine Elfenbeinplatte aus Megiddo (jüngst Alexander 1991, mitLit.) und einige Siegel bzw. Siegelabdrücke: Einen Prinzensiegelabdruck aus Tel Aphek(Singer 1977), ein Siegel eines Wagenlenkers aus Megiddo (Singer 1995), zwei privateSiegel aus Tell el-Far>ah Süd (Singer 2006: 738–739, mit Lit.) und einen Siegelring auseinem Grab aus Tel Nami (Singer 1993).

Verständlicherweise ist die Erklärung dieser Streufunde nicht einfach und dementspre-chend herrscht keine Einigkeit in der Forschung. Einige Forscher (Collins 2007: 216–218;vgl. auch Lebrun 1998: 160–162; Gerhards 2009: 148) meinen, dass diese Funde die Hinter-lassenschaft von Berufsgruppen, die nach Palästina wanderten und sich dort niederließen(Kaufleute, Handwerker, Ärzte, Soldaten, Diener, Musiker und Ritualexperten), darstel-len, womit sie gleichzeitig die Frage nach den angenommenen hethitisch-biblischen kultu-rellen Parallelen erklären möchten. Dies ist aber aus mehreren Gesichtspunkten frag-würdig. Zaccagnini (1983: 247–256 und bes. 258, mit Lit.), der sowohl die innerstaatliche(„redistributive“) als auch die zwischenstaatliche („reziproke“) Mobilität der Experten derSpätbronzezeit beschrieben hat, betont, dass freie Bewegung außerhalb der Kontrolle desPalastes nicht möglich war (abgesehen von der Flucht), und die zwischenstaatliche Mobi-lität (vor der Eisenzeit) auf einen Expertenaustausch beschränkt blieb, wobei aber dieExperten nach einer gewissen Periode zurückkehren mussten (Zaccagnini 1983: 253–254).Mit anderen Worten sind die seltenen Fälle, wie der des babylonischen Arztes, der sich in H˘

atti niedergelassen hat, als Ausnahmen zu betrachten.Des Weiteren gehören der Prinzensiegelabdruck aus Tel Aphek und das Siegel eines

Wagenlenkers aus Megiddo bestimmt zum diplomatischen Bereich (Singer 2006: 738).Unter Diplomaten versteht man hier die nach Ägypten reisenden und somit auch die diesüdliche Levante durchquerenden hethitischen Botschafter (und ihr Personal), da dieHethiter keine Kontakte mit den Untertanen des Pharaos gehabt hatten, d.h. ihre Reise-ziele lagen nicht in Palästina. Deshalb müssen diese Funde zufällige Streufunde sein.1 DieFrage – die auch im Hinblick auf die Elfenbeinplatte nicht bedeutungslos ist –, ob dieseDiplomaten die Stadt Megiddo als Stützpunkt benutzten, wie Singer (2006: 733, Anm. 57)vorgeschlagen hat (ihm folgt Gilan 2013: 42), bleibt offen, weil der als Beweis zitierte Text(KBo 28.86 Rs. 1′–9′) zu fragmentarisch ist. Sogar die Identifizierung der dort genanntenSiedlung Makkitta mit Megiddo ist aus philologischer Sicht fraglich, da die geminierte

Zsolt Simon, Die hethitische Präsenz in der Levante während der Spätbronzezeit

1 Eine mögliche Ausnahme könnte in der Anklage Ramses’ II. gegen die Moabiter zu finden sein, sichmit den Hethitern verbündet zu haben (so laut der Neuinterpretation der Inschrift Luxortempel AV1–7, vgl. Darnell / Jasnow 1993: 268–274). Da aber bisher keine andere historische Quelle dieses an-gebliche Bündnis erwähnt, und Moab zudem offensichtlich auch politisch nicht in der Lage war, einsolches Bündnis zu schließen (zu Moab in dieser Periode, vgl. Routledge 2004: 58–86), kann man dieseAnklage von Ramses II. für eine zweckmäßige Provokation seitens der Ägypter halten (so auch Kit-chen 1999: 97, mit der Aufzählung theoretisch möglicher Umstände, die eine solche Anklage überhaupthätten begründen können).

296

Schreibung Ma-ak-ki-it-ta-a entgegen Singer (1988: 332, Anm. 19) kaum mit dem Namenvon Megiddo vereinbart werden kann (jedoch übernommen auch von Hagenbuchner1986: 439; Starke 2002; Genz 2011: 316; Gilan 2013: 42).2 Die Elfenbeinplatte könnte somitentweder durch Handel oder Diplomatie, eventuell sogar erst später, nach Megiddo undvermutlich in den Besitz eines ägyptischen Hochbeamten gelangt sein, wie Singer vor-schlägt (statt eines lokalen kanaanitischen Herrschers, wie früher vermutet wurde, vgl. Sin-ger 1988–1989: bes. 105–106, mit Lit.); es kann aus diesem Fund keineswegs auf eine hethi-tische Präsenz geschlossen werden.

Nur die zwei Siegel aus Tell el-Far>ah Süd und der Siegelring aus einem Grab aus Tel Nami können Privatpersonen zugeschrieben werden (so auch Singer 1993: 191; vgl.aber Singer 2006: 738–739), wobei jedoch die Umstände hierbei völlig unklar sind. DieAusgräberin interpretiert das Grab anhand von Grabbeigaben (d. i.Weihrauchständer, Öl-lampen und Granatapfelzepter) als das Grab eines Priesters (Artzy 1990), obwohl es ohneWeiteres auch das eines Kaufmanns sein könnte (Singer 2006: 738), was im Falle einesmaritimen Handelszentrums, wie es Tel Nami (Artzy 1995) war, zumindest nicht allzu über-raschend wäre. Dessen Name war U-sa5, wahrscheinlich identisch mit dem keilschriftlich inNordsyrien belegten hurritischen Namen Use/i (Singer 1993: 190), und gehört als solchereher zum hethitischen Einflussbereich in Nordsyrien, als dass er auf eine Präsenz derHethiter selbst hinweisen würde.

Insgesamt betrachtet gab es also in der südlichen Levante weder direkten Kontakt mitden Hethitern, noch eine hethitische Präsenz vor Ort, daher besteht die archäologischeEvidenz – in Einklang mit den schriftlichen Quellen – aus wenigen Streufunden und vor-wiegend aus Siegeln.3

2. Hethitische Funde innerhalb des hethitischen Reiches: Die nördliche Levante

Anders als in der südlichen steht in der nördlichen Levante die karge archäologische Evi-denz in auffallendem Widerspruch zu den historisch-inschriftlich zahlreichen Belegenhethitischer Oberherrschaft während der Großreichzeit. Dieser Tatsache haben zuerstJean (1995), dann Genz (2006) einen Aufsatz gewidmet (vgl. noch Helft 2010: 42–80,189–202), in denen sie die archäologischen Evidenzen zusammengefasst haben. Deren

Altorientalische Forschungen 40 (2013) 2

2 Hier muss betont werden, dass der Name von Megiddo über stimmhafte Konsonanten verfügt (vgl.z.B. die zeitgenössischen Belege aus der Amarna-Korrespondenz; Cogan 1993: 12) und solange es fürdieses Problem (z.B. ägyptische Vermittlung?) keine Erklärung gibt, kann eine solche Gleichung nichtakzeptiert werden. (Die Erklärung von Singer [1988: 332, s.o.] entbehrt einer überzeugenden philologi-schen Grundlage: „In view of the indiscriminate use of single and double consonants at Bogazköy, thespelling of the name with a double kk does not raise any problem in its equation with Magidda/Megiddo. The same applies of course to the unselective use of voiced and voiceless consonants.“) Die-ser Punkt ist insofern von Bedeutung, als Meggido ein Stützpunkt gewesen sein könnte (s.o.), der fürgeografisch südlichere Kontakte günstig gewesen wäre.

3 Man könnte postulieren, dass die biblischen Parallelen in sich selbst die hethitische Präsenz in derLevante beweisen. Doch abgesehen davon, dass der hethitische Ursprung dieser Elemente heftig dis-kutiert wird und meist sehr fraglich ist (für den neuesten Überblick, vgl. Hutter 2013), konnten dieseElemente frühestens ab der späthethitischen Periode in die Levante vermittelt werden; ausführlichdazu Simon (2013, mit Lit.).

297

Feststellungen können hier dank den Neufunden und neuen Erkenntnissen ergänzt wer-den (die Funde beschränken sich allein auf die Großreichszeit, weil die kurze althethiti-sche Eroberung von Nordsyrien nur in den damit eventuell zu assoziierenden Zerstörungs-schichten greifbar ist).4

Laut Genz (2006; abgekürzt in Genz 2011: 311–313; vgl. auch Helft 2010: 42–74) bestehtdie inschriftliche Evidenz aus hethitischen Keilschrifttafeln aus Ugarit (Neu 1995:126–127), Alalah

˘(Niedorf 2002: bes. 518, Anm. 3, mit Lit.) und zuletzt auch aus Tell Afis

(Archi 2012) und Oylum Höyük;5 aus hethitischen Stempelsiegeln bzw. deren Abdrückenaus Alalah

˘(Woolley 1955: 266–267), Ugarit (Schaeffer 1956a: 1–23), Ebla (Archi 1980a),

Emar (dazu s. unten), Minet el-Beida (Gorny 1993: 183, Anm. 136, mit Lit.), aber auch TellKazel (Dunand et al. 1964: 12) und jetzt Tell Tweini (Lebrun / Tavernier 2012);6 aus syro-hethitischen Rollsiegeln bzw. deren Abrollungen aus Ugarit (Schaeffer 1956a: 23–30) undRas Ibn Hani (Bounni et al. 1998: 86); des Weiteren aus der Darstellung einer Göttertriasaus Elektron aus Ugarit (Schaeffer 1956b) und aus einem einhenkligen Krug aus Alalah

˘II7

(Woolley 1955: Taf. CXI, Nr. 39). „Weitestgehend fehlt“ (Genz 2006: 502) aber sowohl dieMonumentalkunst (bis auf das Relief von Tudh

˘aliya, dem Statthalter von Mukis aus

Alalah˘, Woolley 1955: 241–242),8 als auch die Architektur.9 Auch die östlicheren Fundstät-

ten (el-Qitar, Tell Fray, Emar) ändern nichts an diesem Bild, weil die Hethiter dort eben-falls hauptsächlich durch die Siegelpraxis und Keilschrifttafeln – bzw. durch einen hiero-glyphen-luwischen Namensgraffito eines Schreibers (Archi 1980b) – belegt sind (Genz2006: 502, mit Lit.; für Emar s. noch unten). Wie die jüngsten Funde die historischenSchlussfolgerungen aus den Bereichen Keramik, Monumentalkunst und Architektur än-dern, wird unten besprochen.

Wie Genz (2006: 503–505) betont, sieht man hier ein sehr auf die Verwaltung einge-schränktes Fundspektrum fast ohne Monumentalkunst; auch die Objekte des täglichenLebens sind kaum belegt. Dies steht, so Genz, im starken Kontrast zu der von Ägyptenbeherrschten südlichen Levante, wo sich ägyptische Bauformen, zahlreiche Reliefs undStelen, ägyptische bzw. nach ägyptischen Vorbildern gefertigte Keramik, Siegel und Ob-jekte der Kleinkunst fanden (mit Hinweis auf Weinstein 1998: 230–236 und Higginbotham2000: 145–301).

Zsolt Simon, Die hethitische Präsenz in der Levante während der Spätbronzezeit

4 Alalah˘

VII: vgl. die Literatur in Klengel (1999: 47,Anm. 64) und Akar (2013: 40,Anm. 20), vgl. aber diealthethitischen Scherben aus Alalah

˘VI (Yener / Akar im Druck: 265, mit Abb. 2); Ebla IIIB: Matthiae

(1980: 55–56, 113); ihm folgen Klengel (1992: 81), Mazzoni (2002: 130); Lidar Höyük 8: Hauptmann(1987: 205); Liverani (1988: 170).

5 Die Tafel wurde während der 2012-Kampagne gefunden und wird von Ahmet Ünal veröffentlicht wer-den.

6 Entsprechende Siegel wurden auch in eisenzeitlichen Kontexten in Karkamis, Deve Höyük, Hama,und Tell Afis gefunden (Genz 2006: 501, mit Lit.), ihre Datierung ist aber unklar, vgl. jetzt die Diskus-sion bei Venturi (2012: 23).

7 Da die genaue Stratigraphie von Alalah˘

in diesem Zusammenhang nicht von Belang ist, wurde dieSchichtenzählung von Woolley beibehalten. Für eine neue Stratigraphie, vgl.Yener (2013, mit Lit.).

8 Identifizierung mit Niedorf (2002: 521), ihm folgt auch Genz (2006: 502), vgl. noch de Martino (2010:93–94).

9 Für Kritik zur Deutung eines in Alalah˘

III entdeckten Gebäudes als hethitischer Tempel durch Wool-ley bzw. zu einem in Emar als Bit Hilani durch Margueron (1995), vgl. Genz (2006: 503, mit Lit.).

298

Wie könnte man dies erklären? Genz lehnt die chronologische Lösung (d.h. die Ägypterherrschten in der Levante länger als die Hethiter in Nordsyrien) mit der Begründung ab,dass die ägyptischen Elemente sofort mit dem Anfang der Herrschaft während der 18. Dy-nastie erschienen. Stattdessen meint er, „dass die Hethiter im Gegensatz zu den Ägypternnicht an einer bewussten Akkulturation ihrer Untertanen interessiert waren, zumindestnicht im außeranatolischen Raum“ und „die Hethiter scheinen sich damit begnügt zuhaben, die eroberten Gebiete effektiv zu kontrollieren“ (Genz 2006: 504, 505; ihm folgtVenturi 2012: 3; vgl. schon Faist 2002: 130, 138–139).10 Genz unterstützt diese Erklärungnoch mit der Beobachtung, dass die Ägyptisierung sich auch daran zeigt, dass die Söhnevon ägyptischen Vasallen an den ägyptischen Hof gebracht wurden und dort eine ägypti-sche Erziehung erhielten (Redford 1992: 198–199), „entsprechendes ist aus dem hethiti-schen Herrschaftsbereich nicht bekannt“ (Genz 2006: 504–505), was, wie unten weiter aus-geführt wird, mitunter nicht genau der Fall gewesen zu sein scheint.

Obwohl diese Erklärung gewissermaßen in Widerspruch zu Feststellungen steht, dass dieHethiter dem „Fremden“ gegenüber eine positive aufgeschlossene Einstellung zeigten(Klinger 1992: 204–205) und eine Art kultureller „Kosmopolitismus“ die Hethiter kenn-zeichnete (Singer 1994: 82,Anm. 4)11 bzw. zu der Beobachtung, dass die hethitische Reichs-verwaltung mit der Einführung der hethitischen standardisierten Massenproduktion vonKeramik (die sog. drab ware) Hand in Hand ging (dazu s. unten), lässt sich dennoch dieDeutung von Genz noch durch weitere Beobachtungen untermauern. Erstens ist Beyce-sultan zu erwähnen, das, obwohl es unter hethitischer Herrschaft stand, nicht hethitisiertwurde, sondern ganz im Gegenteil seine eigene Identität gegenüber den Hethitern bei-behalten hat (Mac Sweeney 2010; 2011: 94–138). Zweitens, und entgegen der seit langemherrschenden Forschungsmeinung, ist es inzwischen klar geworden, dass die Hethiter dieGötter der eroberten Länder nicht in ihr Pantheon integrierten, sondern sie auch nach derEroberung als fremd empfanden (Schwemer 2006, mit Lit.).

Trotz dieser Umstände sind sowohl die historischen als auch die archäologischen Argu-mente von Genz hier erneut zu diskutieren. Zunächst einmal kann „effektives Kontrollie-ren“ Einflüsse auf verschiedene Ebenen haben – dies wird unten noch ausführlich bespro-chen.Was den Grad der Ägyptisierung unter den Eliten der nördlichen Levante betrifft, istdie Anbindung der Vasallen und das Schaffen einer verstärkten Loyalität durch die Er-ziehung der Söhne der Vasallenherrscher keineswegs nur für die Ägypter belegt. Obwohlhethitische Verträge solche Verbindlichkeit forcierenden Maßnahmen nicht direkt und ex-plizit enthalten, sind zumindest drei Fälle bekannt, bei denen ähnliches auch am hethiti-schen Hof bewiesen bzw. zumindest wahrscheinlich ist: (1) Eh

˘li-Sarruma, Sohn von Ari-

Sarruma, des Vasallenkönigs von Isuwa, war, bevor er den Thron bestieg, als hochrangigerHofbeamter in H

˘attusa tätig (Herbordt 2005: 79, mit Belegen), so auch möglicherweise

schon (2) sein Vater, falls er mit dem königlichen Prinzen Ari-Sarruma des Siegels Nisan-

Altorientalische Forschungen 40 (2013) 2

10 An diesem Punkt würde es sich lohnen, die Interpretationen der Funde in der südlichen mit denen inder nördlichen Levante zu vergleichen. Heute wird ein wesentlich beschränkteres Fundspektrum imFalle der südlichen Levante von einem Teil der Forscher als Beweis für eine Präsenz der Hethiter ge-deutet (vgl. oben).

11 Für die Besprechung dieser Problematik und mögliche Lösungen, vgl. jüngst Genz (2010; 2011).

299

tepe Nr. 633 identisch ist (vgl. Herbordt 2005: 79). (3) Sausgamuwa, der Vasallenkönig vonAmurru, war nicht nur ein in H

˘attusa tätiger Schreiber (s. sein Siegel, Nisantepe Nr. 365;

vgl. Herbordt 2005: 82, mit Diskussion; für seine dortige Tätigkeit, vgl. noch KUB 3.56 Rs. 12′; dazu Klengel 1999: 246, Anm. 467), sondern trägt auch einen typisch luwischenNamen – ohne hethitische Ahnen gehabt zu haben (s. Anm. 12). Der Fall Sausgamuwa war aus hethitologischer Sicht besonders ergiebig: Wie Singer (2009: 97–98) darauf auf-merksam macht, benutzte Sausgamuwa ausschließlich hethitische Siegel und zwar alsREX.FILIUS, obwohl er auf denselben Tafeln als König von Amurru handelte (vgl. nochHerbordt 2005: 30), mit anderen Worten hat Sausgamuwa seine Rolle in der Hierarchie deshethitischen Reiches als Prinz für wichtiger als seinen königlichen Rang in Amurru gehal-ten. Man könnte natürlich einwenden, dass es sich hier um Mitglieder der hethitischengroßköniglichen Familie handelt (Eh

˘li-Sarruma war der Sohn der hethitischen Prinzessin

Kilush˘epa) und dies ihre Tätigkeit in der hethitischen Hauptstadt erklärt. Die Vasallen-

könige (wie Ari-Sarruma und Sausgamuwa) durch eine Heirat in die Familie einzubinden,war eine auch bei den Hethitern weitverbreite Praxis (vgl. Klengel 2001: 263). Es folgt daraus aber nicht zwingend, dass sie danach auch als Hofbeamte tätig waren. Was Ari-Sarruma und Sausgamuwa betrifft, so waren beide keine Nachkommen der hethitischengroßköniglichen Familie, sondern in der Tat nur Schwiegersöhne H

˘attusilis III.12

Wie lässt sich aber das – von Genz nicht in Frage gestellte – Weiterleben der hethtiti-schen Kultur erklären? Wie jüngst Harmansah (2011: 57–61) zusammengefasst hat, siehtman beim Zusammenfall des Hethiterreiches wegen der Erstarkung der lokalen Zentrenwie Karkamis und Malatya eine Verschiebung der Machzentren nach Osten, der die auffast allen Ebenen beobachtbare kulturelle Kontinuität zwischen dem hethitischen Groß-reich und den späthethitischen Staaten (neben der politisch-genealogischen auch in Kunst[vgl. Orthmann 2002; Aro 2003], Religion [Hutter 2003] und Literatur [Simon 2011; vgl.noch Bunnens 2000: 17–18]) entspricht. Eine solche Kontinuität kann nicht durch eineMasseneinwanderung erst nach der Großreichszeit verursacht worden sein (wie früher inder Fachliteratur mehrmals vorgeschlagen wurde, vgl. z.B. Macqueen 1995: 1099; Wartke2005: 57; vorsichtiger jedoch Hawkins 1995: 1297 („perhaps“); für eine detaillierte Gegen-argumentation, vgl. jetzt Bryce 2012: 52–60). Eine Kontinuität wäre somit nur in jenemFalle möglich, wenn eine seit langem etablierte Verwaltung vorausgegangen wäre, ent-weder durch Einwanderung, eine von den Hethitern aufoktroyierten Akkulturation(„Hethitisierung“), oder eine von den Hethitern nicht erzwungene, aber ggf. unterstützte

Zsolt Simon, Die hethitische Präsenz in der Levante während der Spätbronzezeit

12 Im Falle von Ari-Sarruma folge ich der traditionellen Auffassung, dass seine Familie keine Nebenlinieder großköniglichen Familie ist. Jüngst hat Glocker (2011) eine neue Genealogie vorgeschlagen, wo-bei die für uns interessanteste Annahme, die Könige von Isuwa wären die Nachkommen von H

˘al-

pasulupi, dem Bruder von Mursili II. (Glocker 2011: 267–269), Beweisen entbehrt. Sausgamuwas Mut-ter ist unbekannt, aber die vorsichtig („dürfte“) vorgeschlagene Idee von Klengel (1969: 313), dass siemit Gassulawiya, Tochter von H

˘attusili III., identisch wäre (ohne Zweifel in Klengel 2001: 264 und

Singer 1992: 233; aber nur „probably“, in Singer 2009: 97; „vielleicht“ in van den Hout 1995: 113;„perhaps“ in Bryce 20052: 477, Anm. 74), ist m.E. nicht wahrscheinlich, weil Sausgamuwa dann seineleibliche Tante geheiratet hätte. Gegen diese These, vgl. auch Houwink ten Cate (1996: 53–54). DassBentesina, Vater von Sausgamuwa, auch eine andere Ehe / ein anderes Verhältnis vor Gassulawiyagehabt hat, geht aus den Quellen eindeutig hervor (vgl. den Vertrag von H

˘attusili III. mit Bentesina,

CTH 92,Vs. 20–22, 30–33).

300

freiwillige Akkulturation der lokalen Bevölkerung (s. unten). Die Erklärungen durch Ein-wanderung bzw. freiwilliger Akkulturation scheinen aber in Widerspruch zu dem von Genzskizzierten Bild nach der Evidenz der archäologischen Hinterlassenschaften zu stehen,weshalb es sich lohnt, sie näher betrachten.13

Die Anzahl der Einwanderer zu dieser Zeit ist mangels ausreichender archäologischerEvidenz schwer einzuschätzen (vgl. Aro 2010: 1–2). Es ist trivial, dass viele hethitischeBeamte und Soldaten an den neu eingerichteten Höfen von Aleppo und Karkamis an-sässig waren (hethitische / luwische Muttersprachler befanden sich auch unter den Schrei-bern, wie die Orthographie gewisser Konsonanten in der syro-hethitischen Glyptik zeigt[d’Alfonso 2004]). Einen Hinweis auf das Verhältnis von ortsansässigen zu eingewander-ten Beamten in Emar bietet die Prosopographie ihrer Siegelabdrücke: Die überwiegendeMehrheit der Siegelbesitzer war lokaler Herkunft (Faist 2002: 138; Herbordt 2006:164–165), was die These von Beckman (1992: 49; ihm folgt Genz 2006: 505), in Nordsyrienseien nur wenige hethitische Beamte tätig gewesen, bestätigt. Auch die Anzahl der Sol-daten bleibt unklar, vor allem, weil keine Einigkeit in der Forschung herrscht, ob auchgrößere hethitische Truppen in Nordsyrien stationiert waren. Obwohl einige Forscher diedauerhafte Einrichtung von hethitischen Garnisonen in Syrien bezweifeln (so Klengel2001: 267; ihm folgen Genz 2006: 505 und Aro 2010: 3), ist z.B. der Bau einer Festung inAstata durch Mursili II. in der Tat belegt (KBo 4.4 ii 59–62), die Margueron (1982: 62; 1995:134) mit Tell Faq<us (12 km südlich von Emar), m.E. überzeugend, identifiziert hat (ihmfolgt auch Beckman 1992: 44 und vorsichtig Helft 2010: 202; für eine Identifizierung mit el-Qitar, vgl. Adamthwaite 2001: 222–224). Ein anderes Beispiel könnten die vermutlichhethitischen Festungen von Alalah

˘darstellen (vgl. Akar 2013). Die Anwesenheit hethiti-

scher Truppen kann auch durch die neuen Funde von hethitischen Waffen aus Nordsyrienunterstützt werden, nämlich durch zwei Äxte aus Tell Afis (Venturi 2012: 19–22) bzw. ausAlalah

˘(Yener 2011; für weitere mögliche Waffen, die aber noch weiterer Untersuchungen

bedürfen, vgl. Helft 2010: 56–57). Obwohl man sie auch als Tausch- oder Zeremonial-objekte auffassen könnte, sind sie m.E. im Hinblick auf diese Festungen vermutlich eherals Indiz für die Anwesenheit von hethitischen Truppen zu sehen.

In diesem Zusammenhang muss man darauf hinweisen, dass nach der Großreichszeitnicht die Keilschriftkultur und die hethitische Sprache in Nordsyrien fortdauerten, son-dern das Luwische und die Hieroglyphenschrift. Das Luwische hat nicht nur weitergelebt,es verbreitete sich auch außerhalb der Elite und wurde bis zum Ende der späthethitischenPeriode gesprochen, was u.a. durch die späten(!) Funde von H. ama (beschriftete Muschel-schale, Ostrakon, Bullen, HAMA Frag. 5–10), die wahrscheinlich aus Karkamis stammen-den ASSUR-Briefe (Hawkins 2000: 421–423 bzw. 533) und den Namen des letzten Königsvon Karkamis, Pisiris (der zwei Erscheinungen des gesprochenen Luwischen, die -iya- >

Altorientalische Forschungen 40 (2013) 2

13 Die allgemeine Literatur über Kulturkontakte ist stark angewachsen. Für eine nützliche, anthropolo-gisch-zentrierte Einführung, vgl. Gilan (2004, bes. 19–24, mit Lit.); auch Attoura (2002) und Blum(2002) zum Begriff der „Akkulturation“. Der Begriff lässt sich mit Gilan (2004: 19) folgendermaßendefinieren: „Die Übernahme bzw. die Anpassung an die Komponenten der anderen Kultur wird alsAkkulturation erfasst.“ Die als Alternativen existierenden weiteren theoretischen Begriffe (u.a. „kul-turelle Kreolisierung“ bzw. „Fusion / reziproke Akkulturation“, vgl. Uziel 2007: 169, mit Lit.) könnenaber m.E. durch das Material ausgeschlossen werden.

301

-i-Kontraktion und den Rhotazismus zeigt, vgl. Giusfredi 2010: 61, Anm. 113; Simon 2010:84,Anm. 15) unterstützt wird.14

Da die lokalen hethitischen Eliten notwendigerweise die Reichselite repräsentierten,die zu der Großreichszeit schon zweisprachig, hethitisch-luwisch, war (Yakubovich 2009:303–416), erscheint eine Beeinflussung der Lokalbevölkerung plausibel. Hätte es schoneine größere luwischsprachiger Bevölkerung zu jener Zeit in Nordsyrien gegeben, wäre dieErklärung wesentlich einfacher. Es ist klar, dass das Luwische zu dieser Zeit in Nordsyriengesprochen wurde und eine wichtige Rolle gespielt hat, weil die lokalen westsemitischenNamen auf den Siegeln gemäß der luwischen Phonologie (d.h. mit dem Schwund der aus-lautenden Verschlusslaute bzw. Nasale) erscheinen (vgl. Cohen 2010 mit Simon 2012:Sp. 103). Da keine Einwanderungen in Nordsyrien bekannt sind, muss man eine andere Erklärung für die Präsenz luwischsprachiger Elemente finden, und so bilden gerade die in Nordsyrien stationierten Truppen eine passende Erklärung (Aro 2010: 3; Bryce 2012:54–55), insbesondere, weil luwische Muttersprachler sehr häufig in den hethitischen Trup-pen vorkamen (vgl. Singer 2005: Sp. 447–451).

Obwohl die zweisprachige Elite und die Anwesenheit luwischsprachiger Truppen dieAusbreitung des Luwischen erklären, bleibt die Frage der sonstigen kulturellen Konti-nuität, die eindeutig mit der Elite in Verbindung zu bringen ist, d.h. ob es sich bei dieser umerzwungene oder freie Akkulturation handelt, noch weitgehend ungeklärt. Deshalb mussman sich erneut den hethitischen Befunden bzw. Funden zuwenden. Genz (2006: 503) istder Meinung, dass, obwohl „die Untersuchungen in Karkamis nicht bis in spätbronzezeit-liche Schichten hineinreichten (…), sich dennoch schon jetzt abzeichnet, dass die hethiti-schen Funde aus Syrien nur ein sehr eingeschränktes Fundspektrum wiedergeben.“ Einesolche Feststellung ist jedoch, solange die hethitischen Verwaltungszentren Karkamis undAleppo nicht bekannt sind, methodologisch gesehen verfrüht (vgl. auch Aro 2010: 1).

Ein plausiblerer Weg zu einer Antwort auf diese Frage wäre, dass man gerade Karkamisund Aleppo nicht hinzuzieht, um die Größe der hethitischen Einflüsse konkret zu verste-hen, da sie als Verwaltungszentren vermutlich sogar „hethitisierter“ als die durchschnitt-lichen levantinischen Siedlungen gewesen sein dürften. (Diesem Umstand darf man dieExistenz der hieroglyphen-luwischen Bauinschrift ALEPPO 1 von Talmi-Sarruma, Königvon Aleppo (Bossert 1954; Laroche 1956) bzw. die ursprünglich hethiterzeitlichen reliefier-ten Blöcke in Karkamis (Özyar 1998) zuschreiben.15) Stattdessen sollte man vielmehr undeingehender das Augenmerk auf die kleineren lokalen Zentren wie Ugarit, Alalah

˘und –

als Analogie – Emar richten.16

Zsolt Simon, Die hethitische Präsenz in der Levante während der Spätbronzezeit

14 Die soziolinguistische Stellung bzw. Geschichte des Luwischen in der Region der nördlichen Levantebzw. Syriens bedarf einer eigenen Untersuchung.

15 Die Datierung der hethitischen Figurinen von Göttern und Dämonen aus einem Grab des 7.Jh. ausKarkamis (Woolley 1952: 252–257) ist umstritten, vgl. dazu den Überblick von Seidl (1972: 41–43, mitLit. und Diskussion), die für die Spätbronzezeit plädiert, ihr folgt auch Genz (2006: 501).

16 In der folgenden Diskussion wird die Brandbestattung, die als „Indo-European practice“ gekenn-zeichnet wurde und deren Einführung in Syrien deshalb mehrmals den Hethitern bzw. Luwiern zuge-wiesen wurde (Singer 2005: Sp. 439–440; 2006: 741–742; ihm folgt Aro 2010: 3) außer Acht gelassen,weil dies archäologisch nicht nachweisbar ist, vgl. Seeher (1993), auch Simon (2012: Sp. 100).

302

Ugarit wurde bereits zuvor kurz erwähnt, und es scheint, dass es praktisch keinen in dermateriellen Hinterlassenschaft identifizierbaren hethitischen Einfluss auf die Stadt gab(Singer 1999: 650; Freu 2006: 119; Glatz 2009: 138; vgl. Faist 2002: 130–134, 140). So konnteman hethitischen Einfluss nur in dem Schreibercurriculum (van Soldt 2010: 205, mit Lit.),im Recht (Márquez Rowe 1999; ihm folgt van Soldt 2010: 206; Faist 2002: 132–133) und imWortschatz aufspüren: Watson (1995–2008, 2004, 2011) hat Dutzende von hethitischenLehnwörtern im Ugaritischen identifiziert. Obwohl seine Vorschläge noch kritisch über-prüft werden sollten, kann man, wenn sie richtig sind, damit einen weiteren Typ von hethiti-schem Einfluss beobachten, da es sich in den meisten Fällen um Kulturwörter (Produkte,Technologie- und Verwaltungsterminologie) handelt.17

Was Emar betrifft, zeigt die Fundsituation (Genz 2006) das gewöhnliche nordsyrischeBild: Es gibt Keilschrifttafeln (Laroche 1982: 54–55, 60; Salvini / Trémouille 2003), Stempel-siegel (Beyer 2001: 146–164; Starke 2001; 2003) und Rollsiegel und deren Abrollungen(Beyer 2001: 25–111); und den in Emar mehrfach belegten einhenkligen Krug (Caubet1982: 82, Abb. 31). Parallel dazu sind aber tiefgreifende Änderungen zu beobachten, dieallerdings archäologisch nur teilweise nachweisbar sind. Es wurde ein neuer Urkundentyp,der sich in der Tafelform und der Siegelungspraxis, in der Paläographie sowie in bestimm-ten Rechtsklauseln von der älteren lokalen Schreibtradition unterscheidet, eingeführt (zu-sammen mit dem dazugehörigen Schreibercurriculum), und das ältere Datierungssystemmit Eponymen und Monatsnamen wurde durch einen neuen Kalender abgelöst. Die „syri-sche“ Schrift wurde von der „syro-hethitischen“ Schrift nach der sog. Zweiten Dynastieabgelöst (zweite Hälfte des 13. Jh.), aber die ersten „syro-hethitischen Zeichen“ erschie-nen schon während der sog. Ersten Dynastie (Mitte des 14. Jh.), d.h. unmittelbar nach derhethitischen Eroberung (Cohen 2012: 33–38, mit umfassender Lit.; vor allem Ikeda 1999;Cohen 2005; Faist 2002; 2008; vgl. noch Herbordt 2005: 30–32, hier auch zur Siegelpraxis inUgarit und Amurru). Neben der Verwaltung war der Kult der andere Bereich, auf den dieHethiter aktiven Einfluss ausgeübt haben: Sie haben nicht nur ihre eigenen Kulte ein-geführt, sondern auch die Verwaltung der lokalen Kulte durch einheimische Mitarbeiterübernommen (Cohen 2011, seine Ergebnisse widerlegen die Meinung von Fleming 2000:226, dass die Hethiter keinen Einfluss im Bereich der Religion ausgeübt hätten).18

Hier kann man beobachten, dass Hethiter sich eben doch in die lokalen Traditionen ein-brachten. Dass dieser Einfluss aber nicht nur auf die Verwaltung und den Kult beschränkt

Altorientalische Forschungen 40 (2013) 2

17 Die laryngalhaltigen Wörter werden in Simon (demnächst) kritisch besprochen. Für einige grammati-sche Eigenschaften, die auf hethitischen Einfluss zurückgehen dürften, vgl. Huehnergard (1989:282–283), dagegen aber Neu (1995: 127–128; ohne Argumente). Izre’el (1992) entdeckte hethitischenEinfluss auch in der Schreibersprache in Amurru. Der Vorschlag von Singer (1991: 334–335; 1992:233–234), SALrabıtu des Amurru-Akkadischen sei eine Lehnübersetzung von heth. DUMU.SALGAL, kann aber wegen der unterschiedlichen Bedeutungen nicht aufrechterhalten werden (vgl.noch de Roos 2005). Singer (1992: 231–232) und van Soldt (2010: 206) möchten auch die hurritischeNamensgebung innerhalb der administrativen Elite von Ugarit und Amurru mit dem ähnlichen Ge-brauch bei den Hethitern in Zusammenhang bringen.

18 Dies führt zu der ungelösten Frage, ob die Hethiter auch den Staatskult als eine Art „religiösen Im-perialismus“ in die eroberten Territorien eingeführt haben (vgl. Arnaud 1987: 18–19; Cohen 2011:154), wogegen Prechel (2008: 250–251) anhand der hethitischen Kultinventartexte aus Emar plädiert.

303

war, zeigen auch die neueren archäologischen Analysen bzw. Funde:Wie jetzt Sakal (2007)bewiesen hat, stehen die Portallöwen aus Emar zusammen mit dem mit der Tempelanlagein Zusammenhang stehenden Löwenpaar aus Alalah

˘III/II (Woolley 1955: 242–243) in

einer syrischen Tradition, die durch die hethitische Kunst eindeutig beeinflusst wurde.19

In Emar erscheint auch eine neue Siegelkunst, die die syrische Form (Zylindersiegel) mithethitischer Ikonographie verbindet (Beyer 1982; Herbordt 2006: 164–165), wobei diehethitischen Einflüsse kein bloßer Transfer hethitischer Kulturelemente waren, sondernvielmehr deren Modifikation und Neugestaltung (Faist 2002: 138; vgl. Mora 1992). Ähn-liches kann man auch in den großreichszeitlichen Tempeln von Aleppo und >Ain Dara be-obachten, wo die Grundrisse in beiden Fällen der syrischen Tradition entsprechen, dasBaudekor folgt aber derjenigen des hethitischen Reiches (Novák 2012: 48–50; vgl. auchKohlmeyer 2008; Gilibert 2011b: 79).20

Auch die Neufunde der dritten Siedlung, Alalah˘, zeigen einen eindeutig hethitischen

Einfluss außerhalb der Verwaltung und des Kultes. Es handelt sich um die schon erwähntehethitische Axt, eine Elfenbeinplakette, auf der Gilibert (2011a: 44) anatolische Sphingenidentifiziert hat, eine Terrakottaplatte, auf der das von Imamkulu bekannte Motiv der„nackten Göttin“ mit Pflanzen erscheint, die hier durch ihre Kopfbedeckung als hethi-tisch identifiziert werden kann (Woolley 1955: 247–248; Alexander 1991: 168–167), undzahlreiche Miniaturgefäße aus Level II & I, die perfekte Parallelen zu H

˘attusa aufweisen

(Yener / Akar im Druck: 268–269, mit Abb. 6).21

Schließlich können aus der Keramik von Tell Afis Schlüsse gezogen werden. Viele For-scher sind der Ansicht, dass der politische Einfluss der Hethiter (von Gordion bis Korucu-tepe und Tille Höyük, im Süden bis Kinet Höyük und Kilise Tepe) durch die sog. drab ware,ein standardisiertes Massenprodukt mit geringem Formenschatz, gekennzeichnet werdenkann. Bei dieser handelt es sich um lokal, aber mit zentralisierten Methoden gemachteKeramik (Summers 1993: 47–48; Henrickson 1995; Gates 2001; Gunter 2006; Postgate2007). Wie Venturi (2012: 11–16) zeigt, entsprechen die Keramikfunde von Tell Afis (da-runter der schon erwähnte Typ des einhenkligen Krugs) diesem Bild.22 Obwohl die Gründefür diese Standardisierung noch nicht klar sind, passen beide vorgeschlagenen (und ein-ander eigentlich nicht ausschließenden, sondern unterstützenden) Erklärungen in dasBild: Nach Gates (2001: 140–141) handelt es sich um einen Teil des zentral geregelten öko-nomischen Programms; aber laut Müller (2005: 112) und Postgate (2007: 145) wurde die

Zsolt Simon, Die hethitische Präsenz in der Levante während der Spätbronzezeit

19 Einwag / Otto (2012: 109, 112) plädieren gegen diese Auffassung, sie ziehen aber nicht alle Argumentevon Sakal in Betracht.

20 Zur Datierung, vgl. Kohlmeyer (2008). Novák (2012: 50) schlägt für >Ain Dara vorsichtig eine längerePeriode vor (1250–1100 v. Chr.).

21 Diese Miniaturgefäße werden bald von der Ausgräberin publiziert. Für weitere mögliche Fälle ausAlalah

˘, vgl.Yener (2005: 111).

22 Auch Gefäßzeichen sind belegt (Venturi 2012: 16–19), die aber entgegen der früheren Auffassung(vgl. vor allem Gates 2001) vermutlich nicht mit der zentralisierten Produktion bzw. den hethitischenEroberungen und der nachfolgenden Integration / kulturellen Homogenisierung zusammengebrachtwerden können, vgl. die detaillierte Analyse von Glatz (2012: bes. 15, 22, 31–32, 34). Venturi (2012:25–26) betont zudem die Beziehungen von Tell Afis zu Kilikien und der >Amuq-Ebene, aber geradeanhand jener Eigenschaften, die das hethitische Reich als Ganzes gekennzeichnet haben.

304

standardisierte Keramik durch die von der Zentralverwaltung abhängige lokale, admini-strative und militärische Elite genutzt. Die Beobachtung von Gunter (2006: 359, Anm. 15,mit Lit.), dass diese Keramik im Gebiet der östlichen Eroberungen (Azzi und H

˘ayasa)

nicht erscheint, spricht für die Deutung von Müller und Postgate, weil es hier keine Spurenvon hethitischer Administration und Elite in nordsyrischem Sinne gibt.Auch die Beobach-tung, dass der Formenschatz außerhalb der Kernterritorien, d.h. Nordzentralanatolien,nur beschränkt vorkommt und regional verschiedene Adaptationsprozesse vorangegan-gen sind (Glatz 2009: 130–131, mit Lit.), untermauert diese Auffassung. Dies könnte inAnatolien ferner durch den (bisher unbewiesenen) Gebrauch einer „archaischen“ Kera-mik von der ruralen Bevölkerung gestützt werden (die Problematik zusammenfassend, vgl.Schoop 2011: 265–267, mit Lit.). Mit anderen Worten ist das Vorhandensein der drab wareein Beweis für die Präsenz der hethitischen Reichsverwaltung, eventuell einer hethitischenElite, was dann wiederum das Bild der schriftlichen Quellen bzw. das des gerade geschil-derten Weiterlebens reflektieren würde.23

3. Fazit

Da die Verteilung des archäologischen Materials, wie oben erwähnt, nicht ausgeglichen ist,und da die Ausgrabungen sich (wegen der aktuellen politischen Lage) leider nur be-schränkt fortsetzen lassen, können nur einige vorläufige Folgerungen gezogen werden.24

Es überrascht nicht, dass der Vergleich der südlichen mit der nördlichen Levante zeigt,dass man außerhalb des hethitisch dominierten Gebietes nur Streufunde, innerhalb dieserRegion aber u.a. auch Objekte der Verwaltung findet.Aber auch das inzwischen breiter ge-wordene Fundspektrum der nördlichen Levante (hethitische Architektur, monumentaleKunst, zentralisierte Keramikproduktion, Siegel und Objekte der Kleinkunst) betrifft fastausschließlich die Administration – Objekte des täglichen Lebens sind bis heute selten (diehethitische Keramik gehört zur lokalen Elite). Dies ist an sich wiederum nicht über-raschend und stützt die These von Genz, dass die Hethiter kein Interesse an der „Hethiti-sierung“ der eroberten Gebiete hatten, sondern nur ein effektives Kontrollieren anstreb-ten (was, nach den obigen Ausführungen, durch das Miteinbeziehen der lokalen Prinzen indie Reichsverwaltung verstärkt wurde, womit eine Art Hethitisierung [vgl. den Fall vonSausgamuwa, s.o.] notwendigerweise Hand in Hand ging).

Altorientalische Forschungen 40 (2013) 2

23 Was die Vermutung, dass die Wirtschaft außerhalb des hethitischen Einflussbereiches geblieben sei(Arnaud 1987: 12; Adamthwaite 2001: 87–175; Klengel 2001: 260; Cohen 2011: 153, mit Lit.), gewisser-maßen modifiziert.

24 Der/die anonyme Gutachter/in verwies auf die Erstellung eines „Comparative Framework“, das dieHerrschaft der Hethiter in der Levante z.B. mit jener der Mitanni oder der Assyrer vergleichen sollte.Einerseits ist dies, wie es schon aus dem Titel hervorgeht, nicht Ziel dieses Aufsatzes, andererseits binich sehr skeptisch, ob ein solcher Vergleich in der Tat weiter führen würde: Aus der Einstellung derMitanni oder Assyrer gegenüber der lokalen Bevölkerung können keine verbindlichen Schlussfolge-rungen über die Einstellung der Hethiter gezogen werden (ganz abgesehen davon, dass es sich umdrei sehr verschiedene historische Situationen handelt).

305

Damit in Zusammenhang steht nun zudem die These von Helft (2010: 78–80), die eben-falls die meisten der Objekte der hethitischen Elite zuschreibt. Zwei Umstände bleiben dabei ungeklärt: Einerseits das Weiterleben und die Ausbreitung des Luwischen als ge-sprochene Sprache im späthethitischen Syrien auch außerhalb der Elite; andererseits dievielleicht bewusste Adaptation der hethitischen Kunsttechniken an die lokalen Traditio-nen. Obwohl das Weiterleben des Luwischen mit der (auch genealogisch) kontinuierlichenElite bzw. mit dem Bedarf an Verwaltung erklärt werden könnte, bleibt die Ausbreitungdes Luwischen ungeklärt. Offensichtlich kann man entweder von einer von den Hethiternerzwungenen Akkulturation („Hethitisierung“) oder einer freiwilligen Akkulturation aus-gehen. Im Falle der Kunst ist unbekannt, ob diese Neugestaltung durch die neue hethitisch-luwische Elite oder durch die lokale Bevölkerung zustande gekommen ist (Helft 2010:52, 65, 192–193 plädiert für die erste Möglichkeit, wobei die Ergebnisse von der lokalen Be-völkerung übernommen wurden; Novák 2012: 51 erwägt hingegen beide Möglichkeiten).In beiden Fällen ist das Ergebnis das gleiche, es ist nur nicht einfach aufzuzeigen, über wel-chen Weg es dazu gekommen ist. Im Falle einer erzwungenen Akkulturation würde maneine der ägyptisch dominierten südlichen Levante ähnliche Fundlage mit einem viel brei-teren Fundspektrum erwarten (wie schon Genz 2006: 503–505 angedeutet hat), des Weite-ren den Gebrauch des Hethitischen in der lokalen diplomatischen Korrespondenz, wasbeides nicht der Fall ist. Eine schrittweise Akkulturation der lokalen Bevölkerung könnteden Widerspruch zwischen dem zu der hethitischen Verwaltungselite gehörenden Fund-material und der Ausbreitung des Luwischen erklären (zur Kunst, s. unten).

Für eine Akkulturation sollen die zu übernehmenden Güter zugänglich sein, was hierzutrifft: Die Elite der lokalen Bevölkerung war jedenfalls einem starken hethitischen Ein-fluss von den in Nordsyrien tätigen Beamten und deren materieller Kultur (Schriftkultur,zentralisierte Keramikproduktion, Monumental- und Kleinkunst) ausgesetzt. Ein Pendantfür die einfache Bevölkerung wären womöglich die in Nordsyrien stationierten hethiti-schen Truppen gewesen, deren Anwesenheit, wie oben dargestellt wurde, aus den Festun-gen und Waffen gefolgert werden könnte. Die Anwesenheit militärischer Truppen odergenerell vieler luwischsprachiger Bevölkerungskontingente, die eben nicht zur Elite ge-hörten, ist in diesem Falle nicht ausschlaggebend, könnte aber die allgemeine Ausbreitungdes Luwischen in der späthethitischen Periode (und die Anwesenheit des Luwischen alsgesprochene Sprache in der nördlichen Levante schon in der Großreichszeit) besser er-klären.

Der Vorschlag, dass die anwesende administrative Elite und Truppen Akkulturations-prozesse auslösen können (und ausgelöst haben), kann am Beispiel von Ugarit gewisser-maßen „geprüft“ werden: Eine hethitische Verwaltung oder gar Truppen existierten inUgarit nicht, und die Stadt ist in der Tat berühmt für ihre kulturelle Weigerung gegenüberjeglicher Akkulturation bzw.Annäherung an hethitische Kulturausprägungen (s. oben).25

Zsolt Simon, Die hethitische Präsenz in der Levante während der Spätbronzezeit

25 Singer (1999: 650) sah eine der Ursachen in den fast bis zum Ende ihrer Geschichte fehlenden dynasti-schen Beziehungen zwischen der Stadt Ugarit und dem hethitischen Reich. Das Verheiraten hethiti-scher Prinzessinnen an die lokalen Herrscherhöfe der nördlichen Levante ist aber sicherlich nichtausreichend, um derartig vielfältige Akkulturationsprozesse anzusetzen, wie man sie in Nordsyriensieht. Helft (2010: 190–191) schlägt hingegen vor, den Grund darin zu sehen, dass die machtpolitische

306

Die These von Genz, dass die Hethiter an der „Hethitisierung“ nicht interessiert ge-wesen wären, kann also mit der Behauptung ergänzt werden, dass die lokale Bevölkerungsehr wohl an einer Akkulturation interessiert war. Eine Akkulturation könnte aber auchvon den Hethitern bewusst gefördert worden sein: Da die oben erwähnte Neugestaltungentweder mit der monumentalen Kunst oder mit der Verwaltung (Glyptik) zusammen-hängt, kann man diese Neuerungen – nach Helft – sehr wohl der hethitischen Elite zu-schreiben, die mit der Schaffung einer gemeinsamen Kunstsprache die Effektivität derKontrolle zu erhöhen hoffen konnte. Offenbar war die Akkulturation der Kultur der Ober-herrschaft auch für die lokale Bevölkerung gewinnbringend: Im Lichte dieser, eigentlichfür beide Seiten vorteilhaften, freiwilligen Akkulturation werden sowohl die spezielleFundsituation als auch das Weiterleben der hethitischen Kultur in der nördlichen Levanteund – im Allgemeinen – in Nordsyrien besser verständlich.26

Altorientalische Forschungen 40 (2013) 2

Situation der ugaritischen Herrscher nicht von den hethitischen Königen direkt abhängig war, zudemdie „Kultur“ von Ugarit nicht weniger ausgeprägt war als die der Hethiter, und der Stadtstaat Ugaritallgemein negativ bzw. ablehnend gegenüber der hethitischen Herrschaft und Kultur eingestellt war.Der erste Grund hat aber kaum etwas mit den Kulturkontakten zu tun, der zweite Grund erklärtnicht, warum die anderen Teile Syriens der hethitischen Kultur gegenüber weit offener waren, und derdritte kann nicht bewiesen werden (ihr angeführter Beweis, d.h. die Auseinandersetzungen zwischenden Kaufleuten von Ura und Ugarit, kann kaum als allgemeine negative Einstellung gegenüber denHethitern interpretiert werden).

26 Als Analogie könnte man u.a. auch die Romanisierung Galliens und Hispaniens hier anführen.

307

Literaturverzeichnis

Adamthwaite, M.R. (2001): Late Hittite Emar. The Chronology, Synchronisms, and Socio-Political As-pects of a Late Bronze Age Fortress Town (ANES Suppl. 8), Louvain – Paris – Sterling.

Akar, M. (2013): The Late Bronze Age Fortresses at Alalakh: Architecture and Identity in Mediterra-nean Exchange Systems. In: K.A.Yener,Across the Border: Late Bronze–Iron Age Relations betweenSyria and Anatolia. Proceedings of a Symposium Held at the Research Center of Anatolian Studies,Koç University, Istanbul, May 31–June 1, 2010 (ANES Suppl. 42), Leuven – Paris – Walpole, 37–60.

Alexander, R.L. (1991): Sausga and the Hittite Ivory from Megiddo, JNES 50, 161–182.Archi,A. (1980a): Impronte di un sigillo geroglifico ittita da Ebla, SMEA 22, 33.Archi,A. (1980b): Materiale epigrafico ittita da Tell Fray, SMEA 22, 31–32.Archi, A. (2012): The Cuneiform Tablets. In: A. Archi / F. Venturi, Hittites at Tell Afis (Syria), Or. 81,

32–55.Arnaud, D. (1987): Les Hittites sur le Moyen-Euphrate: protecteurs et indigènes, Hethitica 8, 9–27.Aro, S. (2003): Art and Architecture. In: H.C. Melchert, The Luwians (HdOr. 68), Leiden – Boston,

281–337.Aro, S. (2010): Luwians in Aleppo? In: I. Singer, ipamati kistamati pari tumatimis. Luwian and Hittite

Studies Presented to J. David Hawkins on the Occasion of His 70th Birthday,Tel Aviv, 1–9.Artzy, M. (1990): Pomegranate Scepters and Incense Stand with Pomegranates Found in Priest’s Grave,

Biblical Archaeology Review 16, 48–51.Artzy, M. (1995): Nami. A Second Millennium International Maritime Trading Center in the Mediterra-

nean. In: S. Gitin, Recent Excavations in Israel:A View to the West, Dubuque, 17–41.Attoura, H. (2002): Aspekte der Akkulturation. In: H. Blum et al., Brückenland Anatolien? Ursachen,

Extensität und Modi des Kulturaustausches zwischen Anatolien und seinen Nachbarn, Tübingen,19–33.

Beckman, G. (1992): Hittite Administration in Syria in the Light of the Texts from Hattusa, Ugarit andEmar. In: M.W. Chavalas / J.L. Hayes, New Horizons in the Study of Ancient Syria (BiMes. 25), Malibu,41–49.

Beyer, D. (1982): Les empreintes des sceaux. In: D. Beyer, Meskéné – Emar. Dix ans de travaux 1972–1982, Paris, 61–68.

Beyer, D. (2001): Emar IV. Les sceaux. Mission archéologiques de Meskéné – Emar. Recherches au paysd’Astata (OBO SA 20), Fribourg – Göttingen.

Blum, H. (2002): Überlegungen zum Thema „Akkulturation“. In: H. Blum et al., Brückenland Anato-lien? Ursachen, Extensität und Modi des Kulturaustausches zwischen Anatolien und seinen Nach-barn,Tübingen, 1–17.

Bossert, H.T. (1954): Bemerkungen zu einer hieroglyphen-hethitischen Inschrift aus Aleppo, Syria 31,225–253.

Bounni, A. et al. (1998): Ras Ibn Hani, I. Le Palais Nord du bronze récent. Fouilles 1979–1995, synthésepréliminaire, Beyrouth.

Bryce,T. (20052):The Kingdom of the Hittites, Oxford.Bryce,T. (2012):The World of the Neo-Hittite Kingdoms.A Political and Military History, Oxford.Bunnens, G. (2000): Syria in the Iron Age. Problems of Definition. In: G. Bunnens, Essays on Syria in the

Iron Age (ANES Suppl. 7), Louvain – Paris – Sterling, 3–19.Caubet, A. (1982): La céramique. In: D. Beyer, Meskéné – Emar. Dix ans de travaux 1972–1982, Paris,

71–86.Cogan, M. (1993): Megiddo.A. Philologisch, RlA 8, 12–14.Cohen,Y. (2005): Change and Innovation in the Administration and Scribal Practices of Emar during the

Hittite Dominion,Tel Aviv 32, 192–203.Cohen, Y. (2010): Shortened Names in Emar and Elsewhere. In: I. Singer, ipamati kistamati pari tumati-

mis. Luwian and Hittite Studies presented to J. David Hawkins on the Occasion of his 70th Birthday,Tel Aviv, 32–43.

Cohen,Y. (2011):The Administration of Cult in Hittite Emar,AoF 38, 145–157.

Zsolt Simon, Die hethitische Präsenz in der Levante während der Spätbronzezeit308

Cohen, Y. (2012): An Overview on the Scripts of Late Bronze Age Emar. In: E. Devecchi, Palaeographyand Scribal Practices in Syro-Palestine and Anatolia in the Late Bronze Age. Papers Read at a Sympo-sium in Leiden, 17–18 December 2009, Leiden, 33–45.

Collins, B.J. (2007):The Hittites and Their World (Archaeology and Biblical Studies 7),Atlanta.d’Alfonso, L. (2004): Gli ittiti sul Medio Eufrate alle prese con la fonetica semitica (XIII sec. a. C.), Kas-

kal 1, 45–58.Darnell, J.C. / R. Jasnow (1993): On the Moabite Inscriptions of Ramesses II at Luxor Temple, JNES 52,

263–274.de Martino, S. (2010): Symbols of Power in the Late Hittite Kingdom. In: Y. Cohen et al., Pax Hethitica.

Studies on the Hittites and Their Neighbours in Honour of Itamar Singer (StBoT 51), Wiesbaden,87–98.

de Roos, J. (2005): dumu.munus gal Reconsidered,Anatolica 31, 211–215.Dunand, M. et al. (1964): Fouilles de Tell Kazel, Les annales archéologiques de Syrie 14, 3–13.Einwag, B. / A. Otto (2012): Die Torlöwen an Tempel 1 von Tall Bazi und ihre Stellung in der Reihe der

steinerner Löwenorthostaten. In: H.D. Baker et al., Stories of Long Ago. Festschrift für Michael D.Roaf (AOAT 397), Münster, 91–115.

Faist, B. (2002): Die Rechtsordnung in Syrien nach der hethitischen Eroberung:Wandel und Kontinuität.In: H. Blum et al., Brückenland Anatolien? Ursachen, Extensität und Modi des Kulturaustauscheszwischen Anatolien und seinen Nachbarn,Tübingen, 129–146.

Faist, B. (2008): Scribal Traditions and Administration at Emar. In: L. d’Alfonso et al., The City of Emarand the Late Bronze Age Empires. History, Landscape, and Society. Proceedings of the KonstanzEmar Conference, 25.–26. 04. 2006 (AOAT 349), Münster, 197–205.

Fleming, D.E. (2000): Time at Emar. The Cultic Calendar and the Rituals from the Diviner’s House (MesCiv. 11),Winona Lake.

Freu, J. (2006): Histoire politique du Royaume d’Ugarit (Collection Kubaba. Série Antiquité 11),Paris.

Gates, M.-H. (2001): Potmarks at Kinet Höyük and the Hittite Ceramic Industry. In: É. Jean et al., La Cilicie. Espaces et pouvoirs locaux (2e millénaire av. J.-C.–4e siécle ap. J.-C.). Actes de la table ronde internationale d’Istanbul, 2–5 novembre 1999. Kilikia: mekânlar ve yerel güçler (M.Ö. 2. binyıl–M.S.4. yüzyıl). Uluslararası yuvarlak masa toplantısı bildirileri, Istanbul, 2–5 Kasım 1999, Paris – Istanbul,137–157.

Genz, H. (2006): Hethitische Präsenz im spätbronzezeitlichen Syrien: Die archäologische Evidenz, BagM37, 499–509.

Genz, H. (2010): Anatolien als Landbrücke in der späten Bronzezeit? Kommentare zu den hethitischenFernbeziehungen aus archäologischer Sicht. In: R. Rollinger et al., Interkulturalität in der Alten Welt.Vorderasien, Hellas, Ägypten und die vielfältigen Ebenen des Kontakts,Wiesbaden, 13–22.

Genz, H. (2011): Foreign Contacts of the Hittites. In: H. Genz / D.P. Mielke, Insights into Hittite Historyand Archaeology (Colloquia antiqua 2), Leuven – Paris – Walpole, 301–331.

Gerhards, M. (2009): Die biblischen „Hethiter“,WO 39, 145–179.Gilan, A. (2004): Überlegungen zu „Kultur“ und „Außenwirkung“. In: M. Novák et al., Die Außenwir-

kung des späthethitischen Kulturraumes. Güteraustausch – Kulturkontakt – Kulturtransfer.Akten derzweiten Forschungstagung des Graduiertenkollegs „Anatolien und seine Nachbarn“ der Eberhard-Karls-Universität Tübingen (20. bis 22. November 2003) (AOAT 323), Münster, 9–27.

Gilan,A. (2013): Hittites in Canaan? The Archaeological Evidence, Biblische Notizen 156, 39–52.Gilibert, A. (2011a): Die anatolische Sphinx. In: L. Winckler-Horacek, Wege der Sphinx. Monster zwi-

schen Orient und Okzident. Eine Ausstellung der Abguss-Sammlung Antiker Plastik des Instituts fürKlassische Archäologie der Freien Universität Berlin, Berlin, 39–49.

Gilibert, A. (2011b): Die nordsyrische Sphinx. In: L. Winckler-Horacek, Wege der Sphinx. Monster zwi-schen Orient und Okzident. Eine Ausstellung der Abguss-Sammlung Antiker Plastik des Instituts fürKlassische Archäologie der Freien Universität Berlin, Berlin, 79–92.

Giusfredi, F. (2010): Sources for a Socio-Economic History of the Neo-Hittite States (THeth. 28), Heidel-berg.

Altorientalische Forschungen 40 (2013) 2 309

Glatz, C. (2009): Empire as a Network: Spheres of Material Interaction in the Late Bronze Age Anatolia,Journal of Anthropological Archaeology 28, 127–141.

Glatz, C. (2012): Bearing the Marks of Control? Reassessing Pot Marks in Late Bronze Anatolia, AJA116, 5–38.

Glocker, J. (2011):Alisarruma, König von Isuwa,AoF 38, 254–276.Gorny, R.L. (1993):The Biconvex Seals of Alisar Höyük,AnSt. 43, 163–191.Gunter, A.C. (2006): Issues in Hittite Ceramic Production. A View from the Western Frontier. In: D.P.

Mielke et al., Strukturierung und Datierung in der hethitischen Archäologie. Voraussetzungen – Pro-bleme – Neue Ansätze. Internationaler Workshop, Istanbul, 26.–27. November 2004 (Byzas 4), Istan-bul, 349–363.

Hagenbuchner,A. (1986): Die Korrespondenz der Hethiter I–II (THeth. 15–16), Heidelberg.Harmansah, Ö. (2011): Moving Landscapes, Making Place: Cities, Monuments and Commemoration at

Malizi/Melid, Journal of Mediterranean Archaeology 24, 55–83.Hauptmann, H. (1987): Lidar Höyük, 1986,AnSt. 37, 203–206.Hawkins, J.D. (1995): Karkamish and Karatepe. Neo-Hittite City-States in North Syria. In: J.M. Sasson,

Civilizations of the Ancient Near East, New York, 1295–1307.Hawkins, J.D. (2000): Corpus of Hieroglyphic Luwian Inscriptions I. Inscriptions of the Iron Age, Berlin –

New York.Helft, S. (2010): Patterns of Exchange/Patterns of Power:A New Archaeology of the Hittite Empire. Un-

veröffentlichte Doktorarbeit, University of Pennsylvania.Henrickson, R.C. (1995): Hittite Pottery and Potters: The View from Late Bronze Age Gordion, Biblical

Archaeologist 58, 82–90.Herbordt, S. (2005): Die Prinzen- und Beamtensiegel der hethitischen Grossreichszeit auf Tonbullen aus

dem Nisantepe-Archiv in Hattusa. Mit Kommentaren zu den Siegelinschriften und Hieroglyphen vonJ. David Hawkins (BoH

˘a. 19), Mainz am Rhein.

Herbordt, S. (2006): Die hethitische Glyptik im Lichte der politischen und kulturellen Beziehungen desHethiterreiches zu Syrien und Mesopotamien. In: G.Wilhelm, Hattusa – Bogazköy. Das Hethiterreichim Spannungsfeld des Alten Orients. 6. Internationales Colloquium der Deutschen Orient-Gesell-schaft, 22.–24. März 2006,Würzburg (CDOG 6),Wiesbaden, 159–172.

Higginbotham, C.R. (2000): Egyptianization and Elite Emulation in Ramesside Palestine. Governanceand Accommodation on the Imperial Periphery (CHANE 2), Leiden – Boston – Köln.

Houwink ten Cate, P.H.J. (1996):The Hittite Dynastic Marriages of the Period between ca. 1258 and 1244B.C.,AoF 23, 40–75.

Huehnergard, J. (1989):The Akkadian of Ugarit (HSS 34),Atlanta.Hutter, M. (2003): Aspects of Luwian Religion. In: H.C. Melchert, The Luwians (HdOr. 68), Leiden –

Boston, 211–280.Hutter, M. (2013):Anatolien und die Welt der Hebräischen Bibel, Biblische Notizen 156.Ikeda, J. (1999): Scribes in Emar. In: K. Watanabe, Priests and Officials in the Ancient Near East.

Papers of the Second Colloquium on the Ancient Near East – The City and Its Life Held at theMiddle Eastern Culture Center in Japan (Mitaka, Tokyo), March 22–24, 1996, Heidelberg, 163–185.

Izre’el, Sh. (1992): Hatti and the Kingdom of Amurru: Linguistic Influences. In: D. Charpin / F. Joannès,La circulation des biens, des personnes et des idées dans le Proche-Orient ancien. Actes de laXXXVIIIe Rencontre Assyriologique Internationale (Paris, 8–10 juillet 1991), Paris, 227–230.

Jean, É. (1995): L’implantation hittite en Syrie du Nord au bronze récent, Sources – Travaux historiques36–37, 39–48.

Kitchen, K.A. (1999): Ramesside Inscriptions,Translated & Annotated, Notes and Comments II. Rames-ses II, Royal Inscriptions, Oxford.

Klengel, H. (1969): Geschichte Syriens im 2. Jahrtausend v. u. Z. 2. Mittel- und Südsyrien, Berlin.Klengel, H. (1992): Syria, 3000 to 300 B.C.A Handbook of Political History, Berlin.Klengel, H. (1999): Geschichte des hethitischen Reiches (HdOr. 34), Leiden – Boston – Köln.Klengel, H. (2001): Einige Bemerkungen zur hethitischen Herrschaftsordnung in Syrien. In: G. Wilhelm,

Zsolt Simon, Die hethitische Präsenz in der Levante während der Spätbronzezeit310

Akten des IV. Internationalen Kongresses für Hethitologie.Würzburg, 4.–8. Oktober 1999 (StBoT 45),Wiesbaden, 255–271.

Klinger, J. (1992): Fremde und Außenseiter in Hatti. In:V. Haas,Außenseiter und Randgruppen. Beiträgezu einer Sozialgeschichte des Alten Orients (Xenia 32), Konstanz, 187–212.

Kohlmeyer, K. (2008): Zur Datierung der Skulpturen von >Ain Dara. In: D. Bonatz et al., Fundstellen. Ge-sammelte Schriften zur Archäologie und Geschichte Altvorderasiens ad honorem Hartmut Kühne,Wiesbaden, 119–130.

Laroche, E. (1956): L’inscription hittite d’Alep, Syria 33, 131–141.Laroche, E. (1982): Documents hittites et hourrites. In: D. Beyer, Meskéné – Emar. Dix ans de travaux

1972–1982, Paris, 53–60.Lebrun, R. (1998): Hittites et Hourrites en Palestine-Canaan,Transeuphratène 15, 153–163.Lebrun, R. / J. Tavernier (2012): Deux objets inscrits de Tell Tweini. In: T. Boiy et al., The Ancient Near

East, a Life! Festschrift Karel Van Lerberghe (OLA 220), Leuven – Paris – Walpole, 319–333.Liverani, M. (1988):The Fire of H

˘ah

˘h˘um, OrAnt. 27, 165–172.

Mac Sweeney, N. (2010): Hittites and Arzawans:A View from Western Anatolia,AnSt. 60, 7–24.Mac Sweeney, N. (2011): Community Identity & Archaeology: Dynamic Communities at Aphrodisias

and Beycesultan, Michigan.Macqueen, J.G. (1995): The History of Anatolia and of the Hittite Empire: An Overview. In: J.M. Sasson,

Civilizations of the Ancient Near East, New York, 1085–1105.Margueron, J.-C. (1982): Aux marches de l’Empire Hittite. Une campagne de fouilles à Tell Faq’ous

(Syrie), citadelle du pays d’Astata. In: M. Yon, La Syrie au bronze récent. Recueil publié à l’occasiondu cinquantenaire de la découverte d’Ougarit – Ras Shamra (Extraits de la XXVIIe Rencontre As-syriologique Internationale, Paris, juillet 1980), Paris, 47–66.

Margueron, J.-C. (1995): Emar, Capital of Astata in the Fourteenth Century BCE, Biblical Archaeologist58, 126–138.

Márquez Rowe, I. (1999): Royal Land Grants and ilku-Service in Ugarit. The Legal Mechanism. In:H. Klengel / J. Renger, Landwirtschaft im Alten Orient (BBVO 18), Berlin, 171–178.

Matthiae, P. (1980): Ebla.An Empire Rediscovered, London et al.Mazzoni, S. (2002): Late Bronze Age Pottery Production. In: M. al-Maqdissi et al., Céramique de l’âge du

bronze en Syrie, I. La Syrie du sud et la vallée de l’Oronte. Beyrouth, 129–142.Mora, C. (1992): Artistes, artisans et scribes entre Kargamis et Hatti au XIIIe siècle. In: D. Charpin /

F. Joannès, La circulation des biens, des personnes et des idées dans le Proche-Orient ancien. Actes de la XXXVIIIe Rencontre Assyriologique Internationale (Paris, 8–10 juillet 1991), Paris, 241–249.

Müller, U. (2005): Norsun Tepe and Lidar Höyük. The Examples of Cultural Change During the EarlyIron Age. In: A. Çilingiroglu / G. Darbyshire, Anatolian Iron Ages 5. Proceedings of the Fifth Ana-tolian Iron Ages Colloquium Held at Van, 6–10 August 2001,Ankara, 107–114.

Neu, E. (1995): Hethiter und Hethitisch in Ugarit. In: M. Dietrich / O. Loretz, Ugarit. Ein ostmediterranesKulturzentrum im Alten Orient. Ergebnisse und Perspektiven der Forschung 1. Ugarit und seine alt-orientalische Umwelt, Münster, 115–129.

Niedorf, C.F. (2002): Ein hethitisches Brieffragment aus Alalah˘. In: O. Loretz et al., Ex Mespotamia et

Syria Lux. Festschrift für Manfred Dietrich zu seinem 65. Geburtstag (AOAT 281), Münster, 517–526.Novák, M. (2012): The Temple of >Ain Dara in the Context of Imperial and Neo-Hittite Architecture

and Art. In: J. Kamlah, Temple Building and Temple Cult. Architecture and Cultic Paraphernalia ofTemples in the Levant (2.–1. Mill. B.C.E.) (Abhandlungen des Deutschen Palästinavereins 41), Wies-baden, 41–54.

Özyar, A. (1998): The Use and Ab-use of Re-use at Karkamish. In: G. Arsebük et al., Light on the Top ofthe Black Hill. Studies Presented to Halet Çambel. Karatepe’deki Isık. Halet Çambel’e sunulanyazılar, Istanbul, 633–640.

Orthmann, W. (2002): Die Bildkunst im Übergang von der Großreichszeit zur späthethitischen Periode.In: E. Braun-Holzinger / H. Matthäus, Die nahöstlichen Kulturen und Griechenland an der Wendevom 2. zum 1. Jahrtausend v. Chr. Kontinuität und Wandel von Strukturen und Mechanismen kulturel-ler Interaktion, Möhnesee, 153–159.

Altorientalische Forschungen 40 (2013) 2 311

Postgate, J.N. (2007):The Ceramics of Centralization and Dissolution: A Case Study from Rough Cilicia,AnSt. 57, 141–150.

Prechel, D. (2008): Hethitische Rituale in Emar? In: L. d’Alfonso et al., The City of Emar and the LateBronze Age Empires. History, Landscape, and Society. Proceedings of the Konstanz Emar Conference,25.–26. 04. 2006 (AOAT 349), Münster, 243–252.

Redford, D.B. (1992): Egypt, Canaan, and Israel in Ancient Times, Princeton.Routledge, B.E. (2004): Moab in the Iron Age. Hegemony, Polity,Archaeology, Philadelphia.Sakal, F. (2007): Zerschlagen und beraubt, die Geschichte der Torlöwen aus Emar. In: M.Alparslan et al.,

Vita. Festschrift in Honor of Belkıs Dinçol and Ali Dinçol. Belkıs Dinçol’a ve Ali Dinçol’a Armagan,Istanbul, 637–645.

Salvini, M. / M.-C.Trémouille (2003): Les texts Hittites de Meskéné-Emar, SMEA 45, 225–271.Schaeffer, C.F.A. (1956a): Recueil des sceaux et cylindres hittites imprimés sur les tablettes des Archives

Sud du palais de Ras Shamra suivi de considérations sur les pratiques sigillographiques des rois d’Uga-rit, Ugaritica 3, 1–86.

Schaeffer, C.F.A. (1956b):Triade hittite sur un pendentif de électrum de Ras Shamra, Ugaritica 3, 94–95.Schoop, U.-D. (2011): Hittite Pottery:A Summary. In: H. Genz / D. P. Mielke, Insights into Hittite History

and Archaeology, Leuven – Paris – Walpole, 241–273.Schwemer, D. (2006): Fremde Götter in Hatti. Die hethitische Religion im Spannungsfeld von Synkretis-

mus und Abgrenzung. In: G. Wilhelm, H˘

attusa – Bogazköy. Das Hethiterreich im Spannungsfeld desAlten Orients. 6. Internationales Colloquium der Deutschen Orient-Gesellschaft, 22.–24. März 2006,Würzburg (CDOG 6),Wiesbaden, 137–157.

Seidl, U. (1972): Lapisreliefs und ihre Goldfassungen aus Karkamis, IstM 22, 15–43.Seeher, J. (1993): Körperbestattung und Kremation – ein Gegensatz?, IstM 43, 219–226.Simon, Z. (2010): Hethitisch-luwische Fremdwörter im Ägyptischen?, Göttinger Miszellen 227, 77–2.Simon, Z. (2011): Hethitische Topoi in der hieroglyphen-luwischen Historiographie. Bemerkungen zur

Frage der Kontinuität. In: M. Hutter / S. Hutter-Braunsar, Hethitische Literatur. Überlieferungspro-zesse,Textstrukturen,Ausdrucksformen und Nachwirken.Akten des Symposiums vom 18. bis 20. Feb-ruar 2010 in Bonn (AOAT 391), Münster, 227–243.

Simon Z. (2012): Rezension zu I. Singer: ipamati kistamati pari tumatimis. Luwian and Hittite Studiespresented to J. David Hawkins on the Occasion of his 70th Birthday, BiOr. 69, Sp. 99–104.

Simon Z. (2013): Die angenommenen hethitisch-biblischen kulturellen Parallelen: Das Problem der Ver-mittlung, Biblische Notizen 156, 17–38.

Simon Z. (demnächst): Der phonetische Wert der luwischen Laryngale. Erscheint in den Tagungsaktendes 8. Internationalen Kongresses für Hethitologie,Warschau.

Singer, I. (1977):A Hittite Hieroglyphic Seal Impression from Tel Aphek,Tel Aviv 4, 178–190.Singer, I. (1988): Megiddo Mentioned in a Letter from Bogazköy. In: E. Neu / C. Rüster, Documentum

Asiae Minoris Antiquae. Festschrift für Heinrich Otten zum 75. Geburtstag,Wiesbaden, 327–332.Singer, I. (1988–1989):The Political Status of Megiddo VIIA,Tel Aviv 15–16, 101–112.Singer, I. (1991):The Title „Great Princess“ in the Hittite Empire, UF 23, 327–338.Singer, I. (1992): Hittite Cultural Influence in the Kingdom of Amurru. In: D. Charpin / F. Joannès, La cir-

culation des biens, des personnes et des idées dans le Proche-Orient ancien. Actes de la XXXVIIIe

Rencontre Assyriologique Internationale (Paris, 8–10 juillet 1991), Paris, 231–234.Singer, I. (1993): A Hittite Signet Ring from Tel Nami. In: A.F. Rainey, Kinattutu sa darâti. Raphael Kut-

scher Memorial Volume,Tel Aviv, 189–193.Singer, I. (1994): „The Thousand Gods of Hatti“.The Limits of an Expanding Pantheon, IOS 14, 81–102.Singer, I. (1995):A Hittite Seal from Megiddo, Biblical Archaeologist 58, 91–93.Singer, I. (1999): A Political History of Ugarit. In: W.G.E. Watson / N. Wyatt, Handbook of Ugaritic Stu-

dies (HdOr. 39), Leiden – Boston – Köln, 603–733.Singer, I. (2005): On Luwians and Hittites, BiOr. 62, Sp. 430–451.Singer, I. (2006): The Hittites and the Bible Revisited. In: A.M. Maeir / P. de Miroschedji, „I Will Speak

the Riddles of Ancient Times“. Archaeological and Historical Studies in Honor of Amihai Mazar onthe Occasion of His Sixtieth Birthday,Winona Lake, 723–756.

Zsolt Simon, Die hethitische Präsenz in der Levante während der Spätbronzezeit312

Singer, I. (2009): Sausgamuwa, RlA 12, 96–98.Starke, F. (2001): Ein silbernes, bikonvexes Siegel mit luwischer Hieroglyphenschrift, BagM 32, 103–105.Starke, F. (2002): Das Hethitische Großreich und seine Nachbarn im 13. Jh. v. Chr. (Karte). In: Kunst- und

Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland GmbH, Die Hethiter und ihr Reich. Das Volk der1000 Götter, Stuttgart, 306–307.

Starke, F. (2003): Ein Stempelsiegel mit luwischer Inschrift, BagM 34, 91–92.Summers, G.D. (1993):Tille Höyük 4.The Late Bronze Age and the Iron Age Transition. Geç Bronz Çagı

ve Geç Bronz Çagından Demir Çagına Geçis,Ankara.Uziel, J. (2007): The Development Process of Philistine Material Culture: Assimilation, Acculturation

and Everything in between, Levant 39, 165–173.van den Hout, T. (1995): Der Ulmitesub-Vertrag. Eine prosopographische Untersuchung (StBoT 38),

Wiesbaden.van Soldt,W.H. (2010): Ugarit as a Hittite Vassal State,AoF 37, 198–207.Venturi, F. (2012): New Evidence of Cultural Links between Syria and Anatolia through Analysis of Late

Bronze Age II Tell Afis Material Culture. In: A. Archi / F. Venturi, Hittites at Tell Afis (Syria), Or. 81,1–31.

Wartke, R.-B. (2005): Sam’al. Ein aramäischer Stadtstaat des 10. bis 8. Jhs. v. Chr. und die Geschichte sei-ner Erforschung, Berlin – Mainz am Rhein.

Watson,W.G.E. (1995–2008): Non-Semitic Words in the Ugaritic Lexicon (1)–(7). UF 27 (1995) 533–558;UF 28 (1996) 701–719; UF 30 (1998) 751–760; UF 31 (1999) 785–799; UF 32 (2000) 567–575; UF 38(2006) 717–728; UF 40 (2008) 547–570.

Watson,W.G.E. (2004):A Hittite Loanword in Ugaritic? UF 36, 533–538.Watson, W.G.E. (2011): Semitic and Non-Semitic Terms for Horse-Trappings in Ugaritic, AulaOr. 29,

155–176.Weinstein, J.M. (1998): Egypt and the Levant in the Reign of Amenhotep III. In: D. O’Connor / E. H.

Cline,Amenhotep III. Perspectives in His Reign,Ann Arbor, 223–236.Woolley, Sir L. (1952): Carchemish. Report on the Excavations at Jerablus on Behalf of the British Mu-

seum III., London.Woolley, Sir L. (1955): Alalakh. An Account of the Excavations at Tell Atchana in the Hatay, 1937–1949,

Oxford.Yakubovich, I. (2009): Sociolingustics of the Luvian Language (Brill’s Studies in Indo-European Lan-

guages & Linguistics 2), Leiden – Boston.Yener, K.A. (2005): Alalakh Spatial Organization. In: K.A. Yener, The Amuq Valley Regional Projects I.

Surveys in the Plain of Antioch and Orontes Delta,Turkey, 1995–2002 (OIP 131), Chicago, 99–144.Yener, K.A. (2011): Hittite Metals at the Frontier: A Three-Spiked Battle Ax from Alalakh. In: P.P. Be-

tancourt / S.C. Ferrence, Metallurgy: Understanding How, Learning Why. Studies in Honour of JamesD. Muhly (Prehistory Monographs 29), Philadelphia, 265–272.

Yener, K.A. (2013): New Excavations at Alalakh: the 14th–12th Centuries BC. In: K.A. Yener, Across theBorder: Late Bronze–Iron Age Relations between Syria and Anatolia. Proceedings of a SymposiumHeld at the Research Center of Anatolian Studies, Koç University, Istanbul, May 31–June 1, 2010(ANES Suppl. 42), Leuven – Paris – Walpole, 11–35.

Yener, K.A. / M. Akar (im Druck): Alalah – Tell Açana. Alalakh – Tell Atchana. In: Hititler. Bir AnadoluImparatorlugu. Hittites.An Anatolian Empire, Istanbul, 264–271.

Zaccagnini, C. (1983): Patterns of Mobility among Ancient Near Eastern Craftsmen, JNES 42, 245–264.

Zsolt SimonHatház u. 5.1106 [email protected]

Altorientalische Forschungen 40 (2013) 2 313