wirtschaftsausblick armenien · armenien • textilien: starke auswirkungen wegen globaler...
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WIRTSCHAFTSAUSBLICK ARMENIEN
Ausgabe 03 [aktualisiert] | August 2020
Überblick: Wirtschaftliche Situation 2020• BIP wird um 1,5% fallen; Prognose vor Corona: 5,5%• Privater Konsum und Investitionen gehen stark zurück• Höhere Staatsausgaben verringern den Rückgang der Nachfrage• Haushaltsdefizit wird bei 5% des BIP liegen, im Vergleich zu geplanten 2,3% vor Corona• Leistungsbilanzdefizit bei 8,6% des BIP, nur leicht höher als vor Corona (8,4%)• Export und private Kapitalzuflüsse gehen zwar stark zurück, dies wird aber durch einen
Importeinbruch praktisch ausgeglichen• Allerdings: niedrigere FDI und Umkehr privater Kapitalflüsse verursachen Problem das
Leistungsbilanzdefizit zu finanzieren• Aufstockung des stand-by arrangement (SBA) des IWF und sofortige Auszahlung von
280 Mio. USD entscheidend für Finanzierung der Haushalts- und Leistungsbilanzdefizite• Relativ stabiler Wechselkurs nach vorübergehender Abwertung um 5% im März 2020
Sonderthemen• Exporte in die EU. Effekt des möglichen Verlustes des GSP+ Status• FDI-Attrahierung. Anpassung der Zielgruppen angesichts Corona• Corona: Hohe und steigende Fallzahl, aber meiste Einschränkungen aufgehoben;
Unterstützungsmaßnahmen der Regierung und 300 Mio. USD von int. Gebern
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Basisindikatoren
2
Armenien Aserbaidschan Georgien Belarus Ukraine Russland
BIP, Mrd. USD 13,6 47,3 17,6 63,1 153,8 1699,9
BIP/Kopf, USD 4.593 4.689 4.763 6.658 3.648 11.587
Bevölkerung, Mio. 3,0 10,1 3,7 9,5 42,1 146,7
Handelsstruktur
Exporte Importe
Russland 28% | EU 22% | Schweiz 17% | Sonstige 33 % Russland 27% | EU 20% | China 17% | Sonstige 36%
Quellen: Nationale Statistikbehörden, IWF; 2019
Quelle: Armstat; 2019; Anmerkung: Warenhandel
Maschinen15%
Mineralische Erzeugnisse
(außer Kupfererzen)
15%
Transport14%
Chemische Erzeugnisse
9%
Lebensmittel7%
Stein- und Glaswaren
7%
Metalle6%
Sonstige27%
Kupfererze24%
Metalle15%
Lebensmittel13%
Stein- und Glaswaren11%
Spirituosen11%
Textilien6%
Mineralische Erzeugnisse
(außer Kupfererzen)
6%
Sonstige16%
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Wirtschaftswachstum
• 2019: BIP stieg um 7,6% auf der Basis von starkem Konsum
• 2020, Prognose des IWF im Mai: Rückgangum 1,5%, im Vergleich dazu Prognose vorCorona: 5,5%
Wachstumsfaktoren auf der Nachfrageseite
• 2020: Privater Konsum und Investitionen(insb. Lagerbestände) gehen stark zurück
• Allerdings reduzieren höhereStaatsausgaben die Auswirkungen des Coronaschocks
• Starker Exporteinbruch (insb. Tourismus) wird durch großen Importrückgangausgeglichen
➢ Starker Effekt von Corona auf BIP (7 Prozentpunkte) trotz staatl. Reaktion
Wirtschaftswachstum
3
Reales BIP-Wachstum
Beitrag zum Wirtschaftswachstum: Ausgabenseite
Quelle: IWF; *Prognose
Quelle: IWF; *Prognose
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2017 2018 2019 2020* 2021*
% zum Vj.
-5
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5
10
15
2017 2018 2019 2020* 2021*
NettoexporteBruttokapitalbildungKonsum (privater und staatlicher)Reales BIP-Wachstum
% Beitrag zum BIP-Wachstum
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-10
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20
30
40
2017 2018 2019
Landwirtschaft Bergbau Verarbeitendes Gewerbe Dienstleistungen
2019
• Starke Entwicklung im Dienstleisungs-sektor spiegelt privaten Konsum wieder
• Ebenso positive Ergebnisse im Bergbauund verarbeitenden Gewerbe
• Aber: Rückgang in der Landwirtschaftdauert an
➢ Landwirtschaft: Strukturelle Probleme
2020
• Starker Effekt von Corona auf DL-Sektor, insb. Einzelhandel, Bau und Tourismus
• Allerdings: gute Entwicklung im Bergbau, teils durch Wiederöffnung der Teghut-Kupfermine im Juli 2019 (Steigerung von der Ausgangsbasis)
➢ Haupteffekt von Corona auf Dienstleistungen
Sektorale Perspektive
4
Zusammensetzung der Wirtschaft
Quelle: Armstat; 2019
Sektorale Dynamik
Quelle: Armstat
% zum Vj.
Industrie18%
Landwirtschaft12%
Einzelhandel und Reparaturgewerbe
11%
Immobilienaktivitäten8%
Transport, Logistik und IT
7%
Kunst, Unterhaltung und Freizeit
6%
Sonstige38%
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0
2017 2018 2019 2020* 2021*
Quelle: IWF; *Prognose
% des BIP
Coronaeffekt auf die Leistungsbilanz
• Niedrigere Exporte von Waren und Dienstleistungen (-22% in 2020)
• Erheblicher Rückgang der Rücküber-weisungen, die 11% des BIP ausmachen
• Gleichzeitig: Importeinbruch von 18%
➢ Leistungsbilanzdefizit von 8,6% des BIP, nurmarginal über dem Wert vor Corona (8,4%)
Finanzierung des Leistungsbilanzdefizits
• Starke Reduzierung der Finanzierungs-posten des Leistungsbilanzdefizits
• FDI: Rückgang von 2,9% des BIP in 2019 auf 1,2% in 2020
• Umkehrung von privaten Kapitalzuflüssen, insb. Bankeinlagen
➢ IWF-Programm zentral für die Finanzierungdes Leistungsbilanzdefizits in 2020
Leistungsbilanz
5
Leistungsbilanzsaldo
FDI-Nettozuflüsse
Quellen: IWF, Armstat; *Prognose
0
1
2
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100
200
300
400
500
2017 2018 2019 2020* 2021*
FDI-Nettozuflüsse in Mio. USD FDI-Nettozuflüsse in % des BIP
% des BIPMio. USD
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März 2020• Wechselkurs von 479 auf 504 AMD/USD
gesprungen; 5% Abwertung
• Reaktion der CBA: US-Dollar-Verkäufe, um den Dram zu stützen
April 2020• Dram wertete auf und erreichte Ende April
Ursprungswert von 479 AMD/USD
• CBA intervenierte, kaufte allerdings dieses Mal US-Dollar
Seit Mai 2020: Situation recht stabil
➢ Geringe Nettoverkäufe von US-Dollar (36 Mio. USD) in Jan-Mai
➢ Erfolgreiche Stabilisierung unter Beibehaltung des flexiblen Systems
Warum wichtig?• Inflation durch Transmissionseffekt
• Dollarisierung im Bankensektor
Wechselkurs
6
Quelle: Armenische Zentralbank (CBA)
Wechselkurs und Währungsreserven
Dollarisierung
Quelle: Armenische Zentralbank (CBA)
470
475
480
485
490
1,0
1,5
2,0
2,5
3,0
Jan
17
Ap
r 1
7
Jul 1
7
Okt
17
Jan
18
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r 1
8
Jul 1
8
Okt
18
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19
Ap
r 1
9
Jul 1
9
Okt
19
Jan
20
Ap
r 2
0
Jul 2
0
Währungsreserven (linke Skala) Offizieller Wechselkurs (rechte Skala)
Mrd. USD AMD/USD
40
45
50
55
60
65
Jan
17
Mrz
17
Mai
17
Jul 1
7
Sep
17
No
v 1
7
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18
Mrz
18
Mai
18
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8
Sep
18
No
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9
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No
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20
Mai
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0
Anteil der Fremdwährungskredite an GesamtkreditenAnteil der Fremdwährungseinlagen an Gesamteinlagen
%
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Exporte
• Starker Rezession und Abwertung in Russland, dem Hauptexportmarkt für Armenien
• Textilien: starke Auswirkungen wegen globaler Wertschöpfungsketten und Verbindung zu Italien
• Allerdings: starke Exporte im Bergbau im H1-2020 trotz deutlichen Rückgangs der Kupferpreise in Q1-2020
• Hauptfaktor: Wiederöffnung der Kupfermine in Teghut im Juli 2019
➢ Starke Reduzierung im Export von Waren und Dienstleistungen
• Gleichzeitig: vergleichbarer Rückgang in Importen; deshalb praktisch keine Veränderung in der Leistungsbilanz erwartet
Warenhandel
7
Exporte nach Warengruppen
Quelle: IWF
Quelle: Armstat; 2019
Weltmarktpreis für Kupfer
Kupfererze24%
Metalle15%
Lebensmittel13%
Stein- und Glaswaren
11%
Spirituosen11%
Textilien6%
Mineralische Erzeugnisse
(außer Kupfererzen)
6%
Sonstige16%
5000
5500
6000
6500
7000
7500
Jan
-17
Mrz
-17
Mai
-17
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17
Sep
-17
No
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-18
Mai
-18
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-18
No
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-19
Mai
-19
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-19
No
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Mrz
-20
Mai
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USD/t
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0,0
0,5
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1,5
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2017 2018 2019 2020*
Grenzöffnung imSeptember
Grenzöffnung imDezember
Mrd. USD
Relevanz des Handels mit Dienstleistungen
• Dienstleistungsexporte traditionell sehr stark in Armenien
• Hauptposten: Tourismus und IT• Tourismus: stark negativer Effekt durch
Corona; Besucherzahlen werden deutlich fallen; Ausmaß hängt davon ab, wann die Grenzen wieder geöffnet werden
• IT: Effekt schwierig abzuschätzen, allerdings könnte staatliche Unterstützung für Hightech-Firmen negative Auswirkungen abfedern
➢ IT könnte von der Krise profitieren
➢ Tourismus: weitere Förderung grundsätzlich sinnvoll, aber Corona zeigt die Risiken auf; zu starke Abhängigkeit sollte vermieden werden
Handel mit Dienstleistungen
8
Quelle: Armenische Zentralbank (CBA)
Export von Waren und Dienstleistungen
Einnahmen im Tourismus-Sektor
Quellen: WTO, World Travel and Tourism Council, German Economic Team; *verschiedene Szenarien nach Zeitpunkt der Grenzöffnung / Restriktionsaufhebung
0
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2
3
4
5
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2016 2017 2018 2019
Waren Dienstleistungen
Mrd. USD
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2017 2018 2019 2020* 2021*
% zum Vj.Inflation
• 2019: relative niedrige Inflation von 0,7%
• Gründe: niedrige Lebensmittelpreise und leichte Aufwertung des Dram
• 2020: Inflation soll auf 1,5% steigen
• Also: Inflationsrate deutlich unter dem mittelfristigen Ziel der Zentralbank (4,0% mit einem Zielkorridor von +/-1,5%)
➢ Trotzdem: erfolgreiche Politik der Zentralbank; Preisstabilität gesichert
Leitzins
• Auf der Basis niedriger Inflation konnte die Zentralbank den Leitzins senken, um die Wirtschaft zu unterstützen
• Weitere Liquiditätsmaßnahmen sind u.a. die Senkung der Kernkapital-Unterlegungsquote (CAR) von 10% auf 9%
➢ Niedrige Inflation als Schlüsselelement für makroökonomische Stabilität
Inflation und Geldpolitik
9
Inflationsrate
Leitzins der Zentralbank
Quelle: Armenische Zentralbank (CBA)
Zielkorridor der Zentralbank
Quelle: IWF; *Prognose; Note: Jahresendwerte (Verbraucherpreise)
Ziel
4
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7
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-17
Mar
-17
May
-17
Jul-
17
Sep
-17
No
v-1
7
Jan
-18
Mar
-18
May
-18
Jul-
18
Sep
-18
No
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8
Jan
-19
Mar
-19
May
-19
Jul-
19
Sep
-19
No
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Jan
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Mar
-20
May
-20
Jul-
20
% p.a.
Source: Central Bank of Armenia
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2017 2018 2019 2020* 2021*
% des BIP
Haushaltsdefizit• Plan vor Corona: 2,3% des BIP• Neuer Plan: 5,0% des BIP➢ Steigerung um 2,7 Prozentpunkte
Änderungen im Haushalt wegen Corona • Einnahmen: -2,7% des BIP• Ausgaben für Gesundheit und
Subventionen für private Haushalte und Firmen: +1,5% of GDP
• Reallokation von Ausgaben: -1,6% des BIP
Firmenkredite• 1,4% des BIP (“unter dem Strich”)
➢ 4,0% zusätzliche Finanzierung notwendig
Staatsschulden (Zentralregierung)• Deutlicher Anstieg von 50% in 2019 auf
fast 61% in 2020
➢ Schlüsselelement ist die Aufstockung des IWF-Programms, um das zusätzliche Haushaltsdefizit zu finanzieren
Öffentliche Finanzen
10
Quelle: IWF, *Prognose
Haushaltsdefizit
Zusätzlicher Finanzierungsbedarf und –quellen (% des BIP)
Quelle: IWF
Zusätzliches Haushaltsdefizit 2,7%
Kredite an Firmen 1,4%
Zusätzlich benötigte Finanzierung 4,0%
Quellen für zusätzlichenFinanzierungbedarf
Inländische Finanzierung 0,8%
IWF-Finanzierung 2,4%
Andere Finanzierungsquellen 0,8%
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Kfz und Teile22%
Maschinen19%
Textilien15%
Chemische Erzeugnisse
8%
Mess- und Kontrollgeräte
6%
Elektogeräte3%
Sonstige27%
Umsatz• 2019: 295 Mio. EUR, Abnahme um 14% nach
außergewöhnlich hohem Anstieg in 2018
• 5M2020: Rückgang von 6% im Vergleich zur Vorjahresperiode
Deutsche Exporte
• 2019: Rückgang von 10%• Hauptgrund: schwache Investitions-
aktivität in Armenien,
• 5M2020: Anstieg um 23%
• Grund: starker Zuwachs im April, whrl. wegen Lieferung einer Gasturbine durch Siemens und andere Investitionsgüter
Deutsche Importe
• 2019: Rückgang um 21%, v.a. Metalle• 5M2020: weitere Abnahme um 44%
Fazit
• Nach starkem Anstieg 2018 sank der Handel 2019; weitere Verringerung 2020 wegen Corona abzusehen
Bilateraler Handel zwischen Deutschland und Armenien
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Deutscher Handel mit Armenien
Quelle: Statistisches Bundesamt; 2019; Anmerkung: Warenhandel
Deutsche Exporte nach Armenien
-200
-150
-100
-50
0
50
100
150
200
2017 2018 2019 5M2020
Deutsche Exporte Deutsche Importe Saldo
Quelle: Statistisches Bundesamt; Anmerkung: Warenhandel
Mio. EUR
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Hintergrund: GSP+ Regime
• Armenia genießt derzeit zollfreien Zugang zur EU für eine Reihe von Waren
• Allerdings: privilegierter Zugang abhängig von der Einkommens-klassifizierung der Weltbank
• ARM wird wahrscheinlich bald “graduieren” und den zollfreien Zugang zum EU-Markt im Januar 2022 verlieren
Effektabschätzung (Basis: 2019)
• Exporte in die EU: Rückgang um 82 Mio. USD oder 14% der Exporte an die EU (MFN und GSP+)
• Gesamtexporte: moderater Rückgang um 13 Mio. USD, wegen partieller Umorientierung
• Haupteffekt: Bekleidungsindustrie; deutlicher Rückgang um 6,8 Mio. USD
Exporte in die EU: Effekt des möglichen Verlustes des GSP+ Status
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BeschreibungExporte* in die EU, Mio. USD
Exportverlustin die EU,Mio. USD
GesamterExport-verlust,
Mio. USD
Ferromolybdän 141 -3,8 -3,8
Bekleidung 78 -6,8 -6,8
Gerollte Alufolie 67 -67,1 -0,9
Zigaretten 2 -1,5 -0,3
Kupfer; Müll/Schrott
1 0,0 0,0
FermentierteGetränke
1 -1,4 0,0
Andere Produktegemäß GSP+**
23 -1,2 -1,2
Gesamt 313 -81,8 -13,0
* Exporte gemäß GSP+ RegelungenQuelle: ITC Trade Map; eigene Schätzungen; Bruttoexporte inkl. Exporte imAbgabesystem; **unter der Annnahme dass die durchschnittl. MFN-Abgabebei 5% liegt und die Importelastizität bei 1
Effekt auf Exporte in die EU (GSP+ Regime)
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Hintergrund
• Coronakrise beeinflusst die FDI-Flüsse
• Globales FDI wird 2020 um etwa 40% fallen
• Effekt variiert zwischen Branchen und Ländern
Herausforderungen
• Wettbewerb zwischen Ländern wird
zunehmen, da weniger FDI zur Verfügung
• Investitionsförderagenturen (IPAs) müssen
Strategien und Aktivitäten anpassen
Empfehlungen
• Zielgruppenfokus für FDI-Attraktion anpassen
• Schwerpunkt auf wissens- und technologie-
orientierte Zielgruppen legen, z.B. Künstliche
Intelligenz (KI), digitale Lösungen im
Gesundheits- und Pharma-Bereich – diese
zeigen robuste Investitionsdynamik
Überprüfung des Zielgruppenfokus für Investitionsförderung
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Quelle: WAIPA 2020
25%
21%
19%
19%
17%
0%
0%
0% 5% 10% 15% 20% 25% 30%
Rückgang von 20-30%
Rückgang von bis zu 10%
Rückgang, aber noch zu früh fürFestlegungen
Rückgang von mehr als 30%
Rückgang um 10-20%
Zunahme
Keine Veränderung
Erwarteter Corona-Effekt auf FDI-Zuflüsse(Befragung von Investitionsförderagenturen)
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10.000
20.000
30.000
40.000
50.000
1 Mrz 22 Mrz 12 Apr 3 Mai 24 Mai 14 Jun 5 Jul 26 Jul
Gesamtfallzahl Genesene Aktive Fälle Todesfälle
Absolute Zahlen Pro 1 Mio. Einwohner
Gesamtfallzahl Todesfälle Genesene Aktive Fälle Gesamtfallzahl Todesfälle Aktive Fälle Tests
Armenien 39.102 762 29.861 8.479 13.193 257 2.861 56.830
Aserbaidschan 32.443 462 27.113 4.868 3.197 46 479 72.824
Georgien 1.179 17 959 203 296 4 50 56.449
Iran 309.437 17.190 268.102 24.145 3.680 204 287 15.723
Türkei 232.856 5.728 216.494 10.634 2.758 68 125 57.877
Russland 856.264 14.207 653.593 188.464 5.867 97 1.291 198.916
Deutschland 211.462 9.226 193.600 8.636 2.523 110 103 95.529
Frankreich 187.919 30.625 81.500 76.154 2.878 464 1.166 45.680
Corona: Fallzahlen
14
Quelle: Worldometer, Daten vom 2. August 2020; Anmerkungen: Neueste verfügbare Daten, Anzahl der Tests werden unregelmäßig aktualisiert
Kumulierte Coronafälle Inlandsperspektive
• April: Fallzahlenanstieg beschleunigte sich
• Mai und Anfang Juni: exponentieller Anstieg
• Seit Mitte Juni: Stabilisierung der aktiven Fälle
Internationale Perspektive
• Sehr hohe Gesamtfallzahl und aktive Fälle im Vergleich zur Bevölkerungszahl
• Testrate im Sommer erhöhtQuelle: Johns Hopkins University, Daten bis einschl. 2. August 2020
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Bewegungsfreiheit Bildung Wirtschaft
Grenzschließung
ÖPNV-Verbot
Sperrstunde
Reiserestriktionen in Großstädte
Private Kfz-Nutzung eingeschränkt
Maskenpflicht im öffentlichen Raum
Aktiv
X
X
Aufge-hoben
X
X
X
X
Schließung von Vorschulen und Kindergärten
Schließung von Schulen und Universitäten
Fernunterrricht(wo möglich)
Aktiv
X
X
Aufge-hoben
XAbsage von Veranstaltungen mit mehr als 20 Personen
Schließung von Einkaufszentren, Hotels und Restaurants
Lieferdienst eingeschränkt
Baustellenbetrieb eingeschränkt
Einzelhandel & Reparaturgewerbe
Aktiv
X
Aufge-hoben
X
X
X
X
Corona: Eindämmungs- und Lockerungsmaßnahmen
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Quelle: Armenische Regierung, Anmerkung: Auswahl, Maßnahmen bis einschl. 3. August 2020
Ausnahmezustand bis 12. August 2020 in Kraft
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Haushalte Unternehmen
• Familienunterstützung: 26.500 bzw. 100.000 AMD pro
Kind (abh. v. Alter und Beschäftigungsstatus der Eltern),
100.000 AMD für schwangere Frauen (abh. v. eigenem und
ggf. Beschäftigungsstatus des Ehemanns)
• Arbeitslosenunterstützung: 68.000 AMD für zwischen 13.
und 30. März arbeitslos gewordene (mit weniger als
500.000 AMD Monatslohn), verlängert und angepasst für
zwischen 31. März und 1. Juni arbeitslos gewordene
• Sektorunterstützung: 68.000 bis 136.000 AMD (50% des
Durchschnittlohns) für Arbeitnehmer und Selbstständige in
Gastronomie und Tourismus, Unterhaltung, Sport, Friseure
und Vorschulen, verlängert und angepasst: Pauschale i.H.
des Mindestlohns
• Energiekostenunterstützung: 30-50% der Rechnungen im
Feb/Mrz, abh. v. Höhe
• Unterstützung der Studenten: 100% (Graduierte) oder
75% (Rest) der Studiengebühren für Sommersemester
2020, Zinssubvention für Studienkredite (Mai bis Dez-
2020, abh. v. Noten)
• Kredite: Ko- und Re-Finanzierung, Subventionen bis zu 250 Mio. AMD: Löhne, Steuern, Rohmaterialen, Ausstattung, Nebenkosten, Lebensmittel
• Arbeitsplätze: Gehälter jedes 5. Mitarbeiters und weitere Zuschüsse für Unternehmen mit 2-50 bzw. 100 Mitarbeitern; Bedingung: keine Senkung der Gehälter und Entlassungen von Jan bzw. Feb bis Apr bzw. Mai-20
• Branchenunterstützung: Zinssubventionen und Ko-finanzierung für Landwirtschaft; Zuschüsse für High-Tech-Unternehmer
KMU und Kleinst-Unternehmen
• KMU: Kredite bis max. 50 Mio. AMD fürUnternehmen in bestimmten Sektoren (s. Sektorunterstützung und Verarbeitung, Transport, Lagerung, Gesundheit, Bau); gemischte Unterstützung für neueUnternehmungen
• Kleinst-Unternehmen: 10% des Umsatzes in 3M2020 (max. 2x Mindestlohn)
Corona: Staatliche Unterstützung
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Quelle: Armenische Regierung, Anmerkung: Auswahl aus Maßnahmen bis einschl. 3. August 2020
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Corona: Internationale Unterstützung
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Unterstützung durch internationale Finanzinstitutionen und Geber
Organisation Unterstützungsvolumen Status
IWF 175 Mio. USD (Aufstockung des 3-jährigen “stand-by arrangement“) Genehmigt
EU Kommission92 Mio. EUR (medizinische Ausrüstung und Training, KMU, soziale Unterstützung)
Genehmigt
ADB 20 Mio. USD (Notkredit: COVID-19 Working Capital Support Projekt) Genehmigt
U.S. / USAID6,6 Mio. USD (Notunterstützung, Gesundheit, Unternehmen, Soziales, NGOs)
Genehmigt
Weltbank 3 Mio. USD (medizinische Unterstützung) Genehmigt
EBRD 25 Mio. USD (Kredit an die InecoBank zur Unterstützung v. Firmen) Genehmigt
ISAR Germany Technische medizinische Unterstützung (v.a. Ärzte und Ausrüstung) GenehmigtQuellen: IWF, EU Kommission, ADB, US-Botschaft Armenien, Weltbank; Anmerkung: Stand: 3. August 2020
• IWF schloss den zweiten Review des stand-by arrangement (SBA) im Mai ab, dabei wurde:
– das 3-jährige SBA genehmigt (248 Mio. USD)
– der Zugang zu SBA-Mitteln ab Mai um 175 Mio. USD aufgestockt
– damit eine sofortige Ausschüttung von 280 Mio. USD möglich gemacht
• Sonstige: bislang Fokus auf medizinische Ausrüstung, da dort Engpässe möglich sind
• EU4Business soll Zuschüsse für innovative Tourismusprojekte wegen Corona gewähren
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K O N T A K T
Nikolas Schmidt, Länderkoordinator [email protected]
German Economic Team Tel: +49 30 / 20 61 34 64 0c/o BE Berlin Economics GmbH [email protected]ße 59 www.german-economic-team.com10627 Berlin
Über das German Economic Team
Das German Economic Team (GET) unterstützt die Regierungen der Länder Ukraine, Belarus, Moldau,Georgien und Usbekistan beratend bei der Gestaltung wirtschaftspolitischer Reformprozesse und dernachhaltigen Entwicklung wirtschaftlicher Rahmenbedingungen. Im Rahmen des Projekts sind wir auchin weiteren Ländern wie etwa Armenien zu ausgewählten Themen aktiv.
In einem kontinuierlichen Dialog mit hochrangigen Entscheidungsträgern in den Beratungsländernidentifizieren wir aktuelle wirtschaftspolitische Problemfelder und präsentieren anschließend auf Basisunabhängiger Analysen konkrete Handlungsempfehlungen.
Darüber hinaus unterstützt GET mit seinem Know-how und detaillierter Kenntnis der wirtschaftlichenZusammenhänge in der Region deutsche Institutionen aus Politik, Verwaltung und Wirtschaft.
Das German Economic Team wird durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi)finanziert. Das Beratungsunternehmen Berlin Economics ist mit der Umsetzung des Projekts beauftragt.