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Wie wohl fhle ich mich?

Testen Sie Ihr Wohlbefinden mit dem WHO-5-Fragebogen

Eine gute Lebensqualitt ist ein bedeutsames Ziel der Diabetestherapie. Letztlich zielen alle Behandlungsbemhungen auf den Erhalt oder die Steigerung der Lebensqualitt. Studien zeigen, dass eine gute Lebensqualitt die Umsetzung der Diabetestherapie erleichtert. Hierbei ist das psychische Wohlbefinden eine wichtige Determinante der Lebensqualitt. Auf der anderen Seite ist bekannt, dass bei einem schlechten Wohlbefinden, einer reduzierten Lebensqualitt das Risiko fr eine schlechte Stoffwechseleinstellung sowie die Entwicklung von Folgeerkrankungen steigt.

Depressivitt verringert das Wohlbefinden

Bisherige Befunde zeigen, dass eine erhhte Depressivitt eine sehr bedeutsame Barriere fr das Erreichen optimaler Therapieziele darstellt. Denn eine erfolgreiche Behandlung des Diabetes erfordert eine aktive Mitarbeit des Patienten, der durch sein tgliches Therapieverhalten und Selbstmanagement den Verlauf der Erkrankung entscheidend beeinflusst. Patienten mit einer depressiven Symptomatik gelingt es oft deutlich schlechter, ihr Therapieverhalten an die jeweiligen Behandlungsnotwendigkeiten anzupassen, als Diabetikern mit einem guten Wohlbefinden. Diabetespatienten, die sich hufig depressiv oder niedergeschlagen fhlen, setzen im geringeren Ausma die notwendigen therapeutischen Manahmen um. So ist gut untersucht, dass bei Menschen mit Diabetes und einer Depression mehr Probleme auftreten, die Ernhrungsweise oder das Bewegungsverhalten zu verndern. Aber auch weniger komplexe Selbstbehandlungsmanahmen, wie eine regelmige Blutzuckerselbstkontrolle oder die Einnahme von Diabetes- oder Blutdruckmedikamenten werden weniger konsequent umgesetzt. Es berrascht daher nicht, dass viele Diabetiker mit einem schlechteren Wohlbefinden auch eine vergleichsweise schlechtere Blutzuckereinstellung aufweisen als nicht-depressive Diabetiker. Die oben beschriebenen Selbstmanagementprobleme im Bezug auf die Diabeteserkrankung sind sicher hierfr mitverantwortlich.

Erhhte Sterblichkeit

Leider zeigen Langzeitstudien auch, dass ein reduziertes psychisches Wohlbefinden und eine erhhte Depressivitt mit einem erhhten Risiko fr das Auftreten von Diabeteskomplikationen und sogar mit einer erhhten Sterblichkeit verbunden sind.

Es gibt daher drei sehr gewichtige Grnde dafr, sich bei Menschen mit Diabetes nher mit dem Wohlbefinden zu befassen.!

Eine gute Lebensqualitt ist fr die meisten Menschen mit Diabetes ein zentrales Ziel der Diabetestherapie. Daher sollte regelmig berprft werden, ob dieses Ziel auch erreicht wird bzw. diabetesbezogene Grnde fr ein schlechtes Wohlbefinden verantwortlich sind.

Ein reduziertes Wohlbefinden hat auf Dauer oft schlechte Auswirkungen in Bezug auf das Selbstmanagement des Patienten und die Therapieergebnisse.

Ein schlechtes Wohlbefinden ist oft mit einer erhhten Depressivitt bzw. einer klinischen Depression verbunden.

Leider zeigt die Praxis, dass das Thema Wohlbefinden des Patienten nur selten routinemig angesprochen wird und auch die Erkennungsrate von Depressionen bei Menschen mit Diabetes unter 50% liegt.

Daher empfiehlt es sich, ein kurzes Instrument wie den WHO-5 einzusetzen und auf Basis des Ergebnisses, im Gesprch mit dem Arzt das Wohlbefinden zu thematisieren.

Kurz und bndig: Der WHO-5 Fragebogen

Das psychische Wohlbefinden kann mit einem kurzen Fragebogen, der von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) entwickelt wurde, einfach und erstaunlich przise erfasst werden. Da es sich um einen Test mit nur 5 Fragen handelt, leitet sich der Name WHO-5 ab. In der Regel bentigt man nur rund 2 Minuten zum Beantworten der Fragen, welche alle positiv formuliert sind. Konkret werden Sie gefragt, inwieweit im Zeitraum der letzten 2 Wochen die folgenden Gefhle oder Stimmungen bei ihm vorherrschend waren: Ausgeglichene Laune, Frhlichkeit Entspannung Aktivitt und Vitalitt Energiegeladenheit Interesse an Dingen

Die Bewertung erfolgt auf einer 5-Skala: Trifft die jeweilige Aussage fr die letzten 2 Wochen immer zu (die ganze Zeit), so ergibt dies 5 Punkte, trat diese in den letzten beiden Wochen nie auf (zu keiner Zeit), so ergibt dies 0 Punkte. Die Punkte zu jeder Frage werden zusammengezhlt und ergeben einen Gesamtsummenwert. Maximal knnen 25 Punkte erreicht werden, was ein optimales Wohlbefinden signalisiert. Ein Gesamtpunktwert von 0 zeigt das minimalste Wohlbefinden an.

WHO-Test zum Wohlbefinden Whrend der letzten 2 Wochen ...die ganze Zeitmeistensmehr als die Hlfte der Zeitweniger als die Hlfte der Zeitmanchmalzu keiner ZeitSumme

fhlte ich mich frhlich und gut gelaunt543210

fhlte ich mich ruhig und entspannt543210

fhlte ich mich aktiv und gut vital543210

fhlte ich mich beim Aufwachen frisch und ausgeruht543210

erlebte ich tglich eine Flle von Dingen die mich interessieren543210

Gesamt

Einfache Auswertung

Bei der Bewertung eines individuellen Gesamtpunktwertes kann man sich an folgenden Kriterien orientieren:

19 25 Punkte bedeuten ein sehr gutes Wohlbefinden.

13 18 Punkte bedeuten ein insgesamt zufrieden stellendes Wohlbefinden.

12 10 Punkte sind ein Hinweis auf ein reduziertes Wohlbefinden.

Weniger als 10 Punkte deuten auf ein deutlich eingeschrnktes Wohlbefinden hin.

Bei unter 7 Punkten ist das Vorhandensein einer klinischen Depression sehr wahrscheinlich.

Das Ergebnis des Fragebogens sollte auf jeden Fall mit dem Arzt besprochen werden.

Niedrige Werte - mgliche Depression

Ein reduziertes psychisches Wohlbefinden kann darber hinaus auf das Vorliegen einer depressiven Strung hindeuten, welche bei Diabetikern deutlich hufiger auftritt als in der Allgemeinbevlkerung. Angesichts der negativen Konsequenzen einer depressiven Erkrankung bei Diabetespatienten fr den weiteren Erkrankungsverlauf ist das frhzeitige Erkennen einer Depression eine entscheidende Voraussetzung fr eine adquate antidepressive Therapie. Der WHO-5-Fragebogen hat sich in vielen groangelegten Studien im ambulanten wie stationren Bereich als ein valides Instrument zum Depressionsscreening erwiesen.

Bei einem Punktwert von 13 oder niedriger sollte daher an eine depressive Verstimmung oder eine behandlungsbedrftige depressive Strung gedacht werden, die vom Arzt durch weitere Gesprche und Untersuchungen besttigt werden soll.

Zusammengestellt aus: Diabetesforum, Heft 7/8, 2010 von Dr. Bernhard Kulzer