theorie fe c diagramm - n.ethz.ch
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Nick Bührer WuF 2017 1
Theorie Fe3C Diagramm
Besondere Namensgebung Phasen: α = Ferrit Fe3C = Zementit
γ = Austenit
Charakterisierung des Werkstoffes Das wichtigste Mittel zur Charakterisierung des Werkstoffes ist der C Gehalt.
Bei einem Gehalt unter 2.06% C sprechen wir von Stahl. Dieser Bereich lässt sich nochmals bei 0,8%C
in untereutektoid (links) und (rechts) übereutektoid unterteilen.
Bei einem Gehalt über 2.06% C sprechen wir von Gusseisen. Links von 4,3% C finden wir
untereutektisches und rechts übereutektsiches Gusseisen
Graues Gusseisen Man unterscheidet zwei verschiedene thermodynamische Gleichgewichte: Metastabil und Stabil. Die
stabile Erstarrung erfolgt bei unendlicher langsamer Abkühlung. Hierbei entsteht kein Fe3C sondern
Kohlenstoff in Form von Graphit. In einem Gefügebild lässt sich dieses Graphit als lange schwarze
Nadel erkennen(siehe Figur 2) . Aufgrund der dunklen Farbe des Graphits wird dieses Gusseisen grau
genannt.
Für diese Erstarrung gilt das Fe3C Diagramm nicht mehr. Das neue lässt sich in Figur 1 erkennen und
ist durch die roten Linien begrenzt. Überall, wo Fe3C als Phase steht, ersetzt man dies durch C.
γ+C (stabil)
α+C (stabil)
Figur 1
Graphit (C) Nadeln
Figur 2 Gefügebild Untereutektisches
graues Gusseisen
Graues
Gusseisen
Weißes
Gusseisen
Figur 3
Nick Bührer WuF 2017 2
Weißes Gusseisen Das Eisen liegt in einem metastabilen Gleichgewicht vor. Die Abkühlung ist schnell erfolgt, wodurch
die metastabile Phase Fe3C entstanden ist (#Verwirrend: Fe3C ist gleichzeitig Phase und Komponente). Das
bedeutet auf dem Gefügebild dürfen sich keine schwarze Nadeln mehr erkennen lassen, sondern
höchstens weiße (Fe3Cprimär ). Aufgrund der hellen Farbe des Fe3C wird das Gusseisen weiß genannt.
Besondere Gefügebestandteile
Perlit Perlit ist ein Sammelbegriff für die Phasen, die bei der eutektoiden
Umwandlung entstehen.
Die eutektoide Umwandlung lautet: γ → αed + Fe3Ced
Folglich ist Perlit = αed + Fe3Ced
Im Gefügebild sieht Perlit wie ein Zebrastreifen aus.
Ledeburit Ledeburit I ist ein Sammelbegriff für die Phasen, die bei der eutektischen Umwandlung entstehen.
Die eutektische Umwandlung lautet : S → γe + Fe3Ce
Folglich ist Ledeburit I = γe + Fe3Ce
Kühlt sich die Legierung weiter ab, kommt es zu Sekundärausscheidungen:
γe→Fe3CII .Diese lagern sich um das γe an und werden Teil des Ledeburits.
Sinkt die Temperatur weiter, erreicht die Legierung den eutektoiden Punkt,
folglich findet die Umwandlung γed → αed + Fe3Ced = Perlit statt. Im inneren des
Ledeburits entsteht Perlit. Dieses neue Gefüge wird Ledeburit II genannt.
Folglich ist Ledeburit II = Fe3Ce + Fe3CII + Perlit (aus γed)
Wichtig zu bemerken ist, dass Perlit aus γI nicht zu Ledeburit II gehört.
Fe3CII aus γI gehört ebenfalls nicht zum Ledeburit II
Im Gefügebild sieht Ledeburit wie Leopardenfell aus.
Eutektikum
Eutektoidum?
Figur 4
Perlit mit
Schalen-
zementit
Figur 4
Perlit mit Ledeburit II
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Gefügebilder je nach Gehalt bei 24° Grad
Mengendiagramme lesen 1. Trage die Legierung K ein
2. Miss die Gesamthöhe h und die Längen a,b,c,… zwischen den Begrenzungsgeraden des
Diagrammes
3. Die Gehalte errechnet sich als 𝝎𝒂𝑲 =
𝒂
𝒉 , 𝝎𝒃
𝑲 =𝒃
𝒉 , …
Perlit α (alles weiße) Perlit Schalenzementit
(Fe3CII aus γI) Perlit Ledeburit II Ledeburit II Fe3CI