studie (langfassung): globalisierungsreport 2014 wer profitiert am stärksten von der...
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Das Wichtigste in Kürze 6
1 Einleitung 8
2 Wer profitiert am stärksten von der Globalisierung? 9
2.1 Methodik 10
2.1.1Ermittlungdes„Globalisierungsweltmeisters“ 10
2.1.2ZukunftsszenarienzuGlobalisierungsentwicklungen 17
2.2 Globalisierungsindex:Ergebnisse 20
2.2.1DeskriptiveAuswertungdesGlobalisierungsindex 20
2.2.2RegressionsanalysenzumZusammenhangzwischenGlobalisierung
undWirtschaftswachstum 27
2.3 WachstumswirkungenderGlobalisierung 30
2.3.1Bestimmungdes„Globalisierungsweltmeisters“anhandder
EinkommensgewinnejeEinwohner 32
2.3.2GlobalisierungsinduzierteEinkommensgewinnejeEinwohnerinRelation
zumAnfangsniveau 36
2.3.3GlobalisierungsinduzierteEinkommensgewinneaufLänderebene 38
2.3.4GlobalisierungsgewinneimVergleichzumBruttoinlandsproduktinsgesamt 40
2.3.5EinkommensgewinnejeEinwohnerinBezugzuVeränderungender
Einkommensverteilung 40
2.4 ZukunftsszenarienzuGlobalisierungsentwicklungen 45
2.4.1ErgebnisseSzenario„BeschleunigteGlobalisierung“ 45
2.4.2ErgebnisseSzenario„DivergierendeGlobalisierung“ 50
3 Die attraktivsten Auslandsmärkte 58
3.1 FokusundMethodikdesPrognosFreihandels-undInvestitionsindex 59
3.2 DieattraktivstenAuslandsmärkte2013 61
4 Literaturverzeichnis 68
5 Anhang A – Zusätzliche Tabellen 69
6 Anhang B – Zusätzliche Abbildungen 77
Impressum 82
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Das Wichtigste in Kürze
Das Wichtigste in Kürze
DieStudie„Globalisierungsreport2014:WerprofitiertamstärkstenvonderGlobalisierung?“um-
fasstzweiTeile.DerersteTeilistderFragegewidmet,inwelchemMaßunterschiedlicheLänderin
derVergangenheitvonderGlobalisierungprofitierthabenundinwieferndasauchinZukunftder
Fallseinkann.DerzweiteTeilbietetmitdemPrognosFreihandels-undInvestitionsindexeindif-
ferenziertesMaßfürdieAttraktivitätvonAuslandsmärktenfürdeutscheUnternehmen.
MethodischberuhtdieEx-Post-AnalysedeserstenReportteilsaufSzenarienrechnungen für42
LänderimZeitraumvon1990bis2011.IneinemSzenariowirdangenommen,dassdieGlobali-
sierungabdemBeginndesUntersuchungszeitraumsnichtweitervorangeschrittenwäre.DieGe-
genüberstellungdesSzenariosunddertatsächlichbeobachtetenWirtschaftsentwicklungerlaubt
dann,globalisierungsinduzierteWertschöpfungsgewinnezuquantifizierenundüberLänderhin-
wegzuvergleichen.
DiewesentlichenErgebnissederEx-Post-AnalyseaufBasisderSzenarioberechnungenlassensich
wiefolgtzusammenfassen:
• SummiertmandieDifferenzendesBruttoinlandsproduktsjeEinwohnerzwischendemSze-
narioundderhistorischbeobachtetenEntwicklungüberdengesamtenAnalysezeitraum,so
verzeichnete Finnland mit im Durchschnitt jährlich 1.500 Euro je Einwohner die höchsten
Globalisierungsgewinne unter allen untersuchten Ländern. Deutschland liegt in dieser Be-
trachtungsweisegemeinsammitvielenkleinereneuropäischenStaatenimerstenDritteldes
Rankings.DiegroßenSchwellenländernehmendagegenausschließlichPlätzeamSchlussder
Ranglisteein.
• DieschwachenPositionenderSchwellenländer–insbesondereChinas–sindunteranderem
aufderenniedrigeWirtschaftsleistungjeEinwohnerimAusgangsjahrzurückzuführen.Sobe-
trägtderjahresdurchschnittlicheglobalisierungsinduzierteEinkommensgewinnjeEinwohner
inRelationzumBruttoinlandsproduktjeEinwohnerimJahr1990fürChinarund18,5Prozent,
fürDeutschlandhingegenknapp6ProzentundfürdieVereinigtenStaatenlediglichknapp2
Prozent.
DieProjektionendeserstenReportteilsbasierenaufzweizusätzlichenSzenarienrechnungenmit-
hilfe desmakroökonomischenModellsVIEW.FürdasSzenario „BeschleunigteGlobalisierung“
wirdangenommen,dassdieGlobalisierungimVergleichzurVergangenheitzukünftigmiteinein-
halbfacherGeschwindigkeitvoranschreitet.ImSzenario„divergierendeGlobalisierung“wirddie
wirtschaftlicheEntwicklungbei einer angenommenenStagnationdesVernetzungsgradesGrie-
chenlands,PortugalsundSpaniensmitderübrigenWeltsimuliert.
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Das Wichtigste in Kürze
DiewesentlichenErgebnissederProjektionenlassensichwiefolgtzusammenfassen:
• ImSzenario„BeschleunigteGlobalisierung“zeigtsich,dassinsbesondereosteuropäischeStaa-
tenunddiegroßenSchwellenländerbiszumJahr2020mitumrund0,5Prozentpunkteer-
höhtenWachstumsratenrechnenkönnten,wennsichdasTempoderGlobalisierungum50
Prozenterhöhenwürde.FürgroßeVolkswirtschaftenmithohemPro-Kopf-Einkommenwäre
dagegeneinwesentlichgeringererWachstumszuwachszuerwarten.
• ImSzenario„DivergierendeGlobalisierung“fallendieWachstumseinbußenfürdiedirektvon
der modellierten Stagnation der Globalisierung betroffenen Länder Griechenland, Portugal
undSpanienerwartungsgemäßamstärkstenaus.BiszumJahr2020würdendieseLänderbis
zueinenProzentpunktp.a.Wirtschaftswachstumeinbüßen.Indirektamstärkstenbetroffen
wärenVolkswirtschaftenwieItalien,diewichtigeHandelspartnerderdirektbetroffenenLän-
dersind.
DerPrognosFreihandels-undInvestitionsindex–GegenstanddeszweitenTeilsderStudie–bün-
delteinbreitesSpektrumökonomischer, institutionellerundpolitisch-gesellschaftlicher Indika-
toren zu einem umfassenden Maß der Attraktivität von Auslandsmärkten für deutsche Unter-
nehmen.WährenddieDarstellungalsRanglisteÜbersichtlichkeitgewährleistet,ermöglichendie
großeZahlbetrachteterLänderundderhoheDetaillierungsgradderIndikatorik,Auslandsmärkte
zuerkennen,derenAttraktivitätfürdeutscheAkteurenochvielfachunterschätztwird.
DiewesentlichenErgebnissederAnalysedesPrognos-Freihandels-undInvestitionsindexlassen
sichwiefolgtzusammenfassen:
• DerPrognosFreihandels-undInvestitionsindexzeigt,dasstrotzdergegenwärtigenKrisenin
derEuropäischenUnionundvorallemindenLändernderEuro-ZonedieattraktivstenRah-
menbedingungenfüreindeutschesAuslandsengagementweiterhinineuropäischenLändern
bestehen.
• DanebenbietenvorallemdieVereinigtenStaatenundeinigeasiatischeLänderattraktiveAus-
landsmärktefürdeutscheUnternehmen.
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1 Einleitung
1 Einleitung
Diezunehmendewirtschaftliche,politischeundsozialeVernetzungderWeltistallgegenwärtig.
SiezeigtsichimständigsteigendenAbsatzdeutscherMaschinenbauunternehmenaußerhalbder
Landesgrenzengenausowiedarin,dassmehrAsiatenalsNordamerikanerFacebook-Nutzersind
oderauchdarin,dassdieUNOmittlerweilefastsovieleMitgliederhatwieessouveräneStaaten
gibt.AlledieseEntwicklungen,sounterschiedlichsieseinmögen,sindAusprägungeneineswelt-
weitenPhänomens–derGlobalisierung.
DassdieVernetzungderWeltständigweitergeht,istunbestritten.DieBeurteilungderFolgender
Globalisierungfallenallerdings–oftideologischmotiviert–sehrunterschiedlichaus.Globalisie-
rungsgegnerpostulierenbeispielsweise,dassGlobalisierungdieUngleichheitzwischenLändern,
aberauchinnerhalbvonGesellschaftenfördert.BefürworterderGlobalisierungentgegnen,dass
dieinternationaleVernetzungneueMärkteeröffnetundsoWachstumundWohlstandermöglicht.
Zahlreiche wissenschaftliche Studien versuchen, die Diskussion zu versachlichen. So kommen
beispielsweiseBerghundNilsson (2010)zudemSchluss,dassvorallemdiesozialenAspekte
derGlobalisierungzueinerstärkerenUngleichheitderHaushaltsnettoeinkommen führen.Dre-
her(2006)stelltfest,dassGlobalisierungeinensignifikantpositivenEinflussaufdasWirtschafts-
wachstumentfaltet.ZuähnlichenErkenntnissengelangenDollarundKray(2001),Greenawayet
al.(1999)unddieWeltbank(2002).
EineSchwächederaufgeführtenStudienist,dasssiedenpositivenWachstumseffektderGlobali-
sierungzwarfeststellen,abernichthinreichendquantifizieren.Sobleibtungeklärt,wiestarkun-
terschiedlicheLändervonderGlobalisierungprofitieren.
DervorliegendePrognos-GlobalisierungsreportistinzweiTeilegegliedert.MitdemSchwerpunkt-
thema„WerprofitiertamstärkstenvonderGlobalisierung?“solldieebenskizzierteErkenntnis-
lückegeschlossenwerden.ZieldieserUntersuchungistes,fürallehochentwickeltenVolkswirt-
schaftenunddiewichtigstenSchwellenländer festzustellen,wiestarksiezwischenden Jahren
1990und2011vonderzunehmendenGlobalisierungprofitierenkonnten.DieUntersuchungof-
fenbartdamitdiegrößerenundkleinerenGewinnerderGlobalisierungundermöglichtesso,den
„Globalisierungsweltmeister“ zu bestimmen. In einem zweiten Schritt werden die zukünftigen
AuswirkungenderGlobalisierungimRahmenvonSzenarienrechnungenabgeschätzt.
DerzweiteTeildesGlobalisierungsreportsfokussiertaufdieAnalysederwirtschaftlichen,insti-
tutionellenundpolitisch-gesellschaftlichenRahmenbedingungenin100Volkswirtschaften.Hier-
fürwirdderPrognosInvestitions-undFreihandelsindexherangezogen.DerIndexbringtdie100
VolkswirtschaftenineineReihenfolgeundzeigt,welcheausländischenMärktediegrößtenChan-
cenundRisikenfüreindeutschesExport-undInvestitionsengagementbieten.
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2 Wer profitiert am stärksten von der Globalisierung?
2 Wer profitiert am stärksten von der Globalisierung?
ImerstenTeildesGlobalisierungsreportswerdendieWachstumsgewinnederentwickeltenVolks-
wirtschaftenundder führendenSchwellenländerquantifiziert.1ZudiesemZweckwerdenzwei
Analysendurchgeführt,diesichsowohlindenZeiträumenalsauchhinsichtlichderverwendeten
Untersuchungsmethodenunterscheiden.
DieersteAnalysebeziehtsichaufdenEx-Post-ZeitraumseitdemJahr1990.SieumfasstdieQuan-
tifizierungderGlobalisierungmithilfeeineseigenskonzipiertenIndexsowieeineökonometrische
UntersuchungderWirkungszusammenhängezwischenderGlobalisierungundderwirtschaftli-
chenEntwicklung.DieSynthesedieserErkenntnisseermöglichtes,die länderspezifischenGe-
winneundVerlusteimRahmenderGlobalisierungineineRanglistezuüberführenundsoden
„Globalisierungsweltmeister“zubestimmen.
DiezweiteAnalysehatzumZiel,dieWirkungsweisederGlobalisierunginFormvonZukunfts-
szenarienzuverdeutlichenundüberLänderhinwegvergleichbarzumachen.DieMethodikdie-
serAnalyseistaufdasmakroökonomischeModellVIEWausgerichtet.DerVorteilderAnwendung
vonVIEWliegtdarin,dassdiewichtigstenmakroökonomischenWirkungskanälederGlobalisie-
rungdirektmodelliertwerdenkönnen.AufdieseWeisewerdenfolgendeSzenarienuntersucht:
1. „BeschleunigteGlobalisierung“:FürdiesePrognosewirdangenommen,dasssichdieGloba-
lisierungweiterbeschleunigtundimVergleichzudenletztenbeidenJahrzehntenimLänder-
durchschnittmiteineinhalbfacherGeschwindigkeitvoranschreitet.
2. „DivergierendeGlobalisierung“:FürdiesesSzenariowirdangenommen,dassdieinternatio-
naleVernetzungindenLänderndessüdlichenEuro-Raumsnichtweitervoranschreitet,wäh-
renddieGlobalisierungindenübrigenStaatenihrTempobeibehält.DiesesSzenarioistdurch
diegegenwärtigmitUnsicherheitbehaftetefinanzielleLagedieserStaatenmotiviert,diedie
Außenhandelstätigkeithemmendürfte.
BeideSzenariensind inderBasisprognosedesPrognosWeltreports2013verankert.Aufdiese
WeisekönnendieErgebnissederSzenarienrechnungenmiteinemverlässlichenBenchmarkver-
glichenwerden.
1 DieuntersuchtenVolkswirtschaftensinddie42LänderdesPrognosWeltreports2013.DieseListevonLändernumfasstallehochentwickeltenVolkswirtschaftensowieallegroßenSchwellenländerunddamitrund90ProzentderweltweitenWirtschaftsleis-tung.
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2 Wer profitiert am stärksten von der Globalisierung?
2.1 Methodik
DiedetaillierteAnalysederWirkungszusammenhängezwischenderGlobalisierungundderwirt-
schaftlichen Entwicklung bildet die Grundlage für beide Untersuchungen. In der Analyse des
Ex-Post-Zeitraums wird die Kenntnis der Wirkungszusammenhänge dazu verwendet, die öko-
nomischenVeränderungendurchdieGlobalisierungzuquantifizierenundineineListevonGlo-
balisierungsgewinnernzuüberführen.FürdieSzenarienrechnungenbildendieselbenErkennt-
nissedieBasis,umdiegrundlegendenMechanismenderGlobalisierungdirektmodellierenund
AussagenüberzukünftigeEntwicklungentreffenzukönnen.DiezentralenSchrittederHerange-
hensweisesindimFolgendenfürbeideAnalysendetailliertbeschrieben.
2.1.1 Ermittlung des „Globalisierungsweltmeisters“
DieErmittlungdes„Globalisierungsweltmeisters“umfasstfolgendeArbeitsschritte:
• Arbeitsschritt1:KonzeptiondesGlobalisierungsindex
• Arbeitsschritt2:UntersuchungderWirkungszusammenhängezwischenGlobalisierungund
wirtschaftlicherEntwicklung
• Arbeitsschritt3:Bestimmungdes„Globalisierungsweltmeisters“
Arbeitsschritt 1: Konzeption des Globalisierungsindex
UmdenwirtschaftlichenEinflussderGlobalisierungquantifizierenzukönnen,mussdieserviel-
schichtigeProzessmessbargemachtwerden.DiesgeschiehtmithilfeeinesumfassendenIndex.
DieserenthältdifferenzierteIndikatoren,mitdenensichsowohldiewirtschaftlichenalsauchdie
politischenunddiesozialenAspektederGlobalisierungabbildenlassen(Tabelle1).2
DieausgewähltenökonomischenIndikatorensindinzweiThemenfelderunterteilt.DasersteThe-
menfeld„Transaktionsgrößen“umfasstIndikatoren,diesichauftatsächlicheTransaktionenvon
Waren,DienstleistungenoderfinanziellenMittelnbeziehen.EingrößeresTransaktionsvolumen
zeigtan,dasseinLandstärkermitderübrigenWeltvernetztist.DaszweiteThemenfeld„Transak-
tionsbeschränkungen“beinhaltetIndikatoren,dieRestriktionenfürfreieWaren-undFinanztrans-
fersanzeigen.TransaktionsbeschränkungensindeinIndizfüreinwenigerglobalisiertesLand.So-
wohldiesozialenalsauchdiepolitischenAspektederGlobalisierungwerdendurchdiejeweiligen
SubindizesdesKOFGlobalisierungsindexabgebildet.3
DieausgewähltenIndikatorenbildendenProzessderGlobalisierunginsgesamtinderTiefeund
auchinderBreitederbetrachtetenTeilaspektesehrgutab.UmeinumfassendesAbbildderGloba-
lisierungzurealisieren,müssendieIndikatorenzueinemIndexzusammengefasstwerden.Dazu
2 DieAuswahlderIndikatorenorientiertsichamKOFGlobalisierungsindex,vgl.Dreher(2006).
3 EineähnlicheVereinfachungistfürdiewirtschaftlicheKomponentederGlobalisierungnichtmöglich,daindenWirkungsanaly-senfürdieZukunftsszenarienderGlobalisierungeinhöhererDetaillierungsgradderIndikatorikbenötigtwird.
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2 Wer profitiert am stärksten von der Globalisierung?
werdendieDatenzunächstumAusreißerbereinigtundanschließendaufeineinheitlichesMaß
zwischen0und100normiert.4
4 UmdieDatenumAusreißerzubereinigen,werdendieAusprägungeneinesIndikators,dieunterhalbdes5-Prozent-Quantilsundoberhalbdes95-Prozent-QuantilsdiesesIndikatorsliegen,aufdieunterenbzw.oberenRandwertedieserQuantilezensiert.
Tabelle 1: Verwendete Globalisierungsindikatoren Indikatoren Beschreibung Quellewirtschaftliche IndikatorenTransaktionsgrößenGüterhandel (in % des Bruttoinlandsprodukts)
Summe aus Exporten und Importen von Gütern in Prozent des Bruttoinlandsprodukts.
Weltbank, World Development Indicators, 2013
Handel mit Dienstleistungen (in % des Bruttoinlandsprodukts)
Summe aus Exporten und Importen von Dienst- leistungen in Prozent des Bruttoinlandsprodukts.
Weltbank, World Development Indicators, 2013
Ausländische Direktinvestitionen (in % des Bruttoinlandsprodukts)
Summe aus eingegangenen und ausgegangenen aus-ländischen Direktinvestitionen (Bestand) in Prozent des Bruttoinlandsprodukts.
United Nations Conference on Trade and Development, 2012
Portfolioinvestitionen (in % des Bruttoinlandsprodukts)
Bestände an Portfolioinvestitionen: Summe aus Vermögenswerten und Verbindlichkeiten in Prozent des Bruttoinlandsprodukts.
Internationaler Währungs-fonds, Coordinated Portfolio Investment Survey, 2013
Auszahlungen an Ausländer (in % des Bruttoinlandsprodukts)
Summe aus Lohnzahlungen an ausländische Arbeit- nehmer und Kapitalerträgen in Prozent des Brutto-inlandsprodukts. Einkommen aus immateriellen Gütern sind nicht erfasst.
Weltbank, World Development Indicators, 2012
TransaktionsbeschränkungenImporthemmnisse Dieser Indikator basiert auf der Frage des Global
Competitiveness Report: „In Ihrem Land reduzieren tariffäre und nicht-tariffäre Handelshemmnisse die Möglichkeit von importierten Gütern, auf dem hei-mischen Markt zu konkurrieren.“ Die Wortwohl der Frage hat sich über die Jahre leicht verändert.
Fraser Institute, 2013
Einfuhrzölle Indikator zwischen 0 und 10. Höhere Werte bedeuten geringere Einfuhrzölle. Ein Wert von 0 entspricht einem durchschnittlichen Einfuhrzoll von 50 %.
Fraser Institute, 2013
Steuern auf internationalen Han-del (in % des Steueraufkommens)
Steuern auf internationalen Handel beinhalten Im- und Exportzölle, Gewinne aus Monopolen, Kurs-gewinne und Steuern auf Kursgewinne.
Weltbank, World Development Indicators, 2013
Kapitalkontrollen Index bestehend aus zwei gleichgewichteten Komponenten. (1) Indikator basierend auf der Frage des Global Competitiveness Report: „Wie verbreitet ist ausländischer Firmenbesitz in Ihrem Land?“ (2) Indikator des Internationalen Währungsfonds, der 13 Arten von Kapitalkontrollen mit einbezieht.
Fraser Institute, 2013
soziale IndikatorenTeilindex „Soziale Globalisierung“ des KOF Globalisierungsindex
Der Teilindex umfasst Indikatoren zu persönlichen Kontakten, zu Informationsflüssen und kultureller Nähe.
ETH Zürich, KOF Globalisie-rungsindex, 2013
politische IndikatorenTeilindex „Politische Globalisierung“ des KOF Globalisierungsindex
Der Teilindex umfasst Indikatoren wie die Anzahl von Auslandsvertretungen und internationaler Verträge, die Mitgliedschaft in internationalen Organisationen und die Teilnahme an UN Sicherheitsmissionen.
ETH Zürich, KOF Globalisie-rungsindex, 2013
Quelle: Prognos 2014
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2 Wer profitiert am stärksten von der Globalisierung?
HöhereWertebedeutendabeijeweils„mehrGlobalisierung“.5DieBereinigungumAusreißerist
sowohltechnischalsauchinhaltlichbegründet:Inhaltlich,weilnichtjedeextremeAusprägungen
AusdruckvonGlobalisierungist,6undtechnisch,weilAusreißernachNormierungderIndikatoren
zuverzerrtenWertenführen.
ImnächstenSchrittwerdenzunächstdieökonomischenIndikatorenzueinemTeilindexzusam-
mengefasst.DiesgeschiehtgetrenntfürdieIndikatorenderbeidenThemenfelderTransaktions-
größen und Transaktionsbeschränkungen. Dabei kommt mit der Prinzipalkomponentenanalyse
einstatistischesGewichtungsverfahrenzurAnwendung,dasdiemöglichenLinearkombinationen
derEinzelindikatorenuntersuchtunddieGewichtungsfaktorensowählt,dassdieVarianzderge-
wichteten Summe möglichst groß ausfällt. Auf diese Weise maximiert die Prinzipalkomponen-
tenanalysedie statistischeAussagekraftdes resultierenden Index.Die soerstelltenSubindizes
fürdieeinzelnenThemenfeldergehenjeweilsmit50ProzentGewichtungindenTeilindexWirt-
schaftein.7
ImAnschlusswerdendiedreiTeilindizeszueinemGlobalisierungsindexaggregiert.Dazuwer-
dendiewirtschaftlicheKomponentemit60ProzentunddiesozialesowiediepolitischeKompo-
nentemitjeweils20Prozentgewichtet.DiesebewussteSetzungentsprichtderVorstellung,dass
denökonomischenIndikatorenderGlobalisierunghinsichtlichderwirtschaftlichenEntwicklun-
geneinesLandesdiegrößteBedeutungzukommt.DieüberproportionaleGewichtungderwirt-
schaftlichenKomponenteistdamitimmerinVerbindungmitdenZielsetzungendieserStudiezu
sehenundstelltkeinallgemeinesWerturteilbezüglichderSignifikanzdereinzelnenKomponen-
tenfürdieGlobalisierungdar.
EinzelnederverwendetenZeitreihenweisenLückenauf.FehlendeDatenpunktewerdendabeier-
gänzt:LückeninnerhalbvonZeitreihenwerdenlinearinterpoliert.FehlendeWertezuBeginnoder
amEndeeinerZeitreihewerdendurchdenjeweilsletztenverfügbarenDatenpunktersetzt.Für
denFall,dasseinIndikatorfüreinLandüberdengesamtenZeitraumnichtverfügbarist,wirddie
gesamteZeitreihemittelsRegressionsanalysenimputiert.DazuwirdderIndikatorineinerHilfs-
regressiondurchalleanderenverwendetenIndikatorenerklärt.DasWissenüberdenErklärungs-
gehaltunddieAusprägungendervorhandenenIndikatorenermöglichtes,dennichtverfügbaren
Indikatorzuapproximieren.
Arbeitsschritt 2: Untersuchung der Wirkungszusammenhänge
DasZieldiesesArbeitsschritts istes,denWachstumseffektderGlobalisierungmithilfevonRe-
gressionsanalysenzuquantifizieren.Dieseermöglichenes,denEffekteinzelnerEinflussgrößen
5 ZurNormierungvonIndikatoren,beidenenansteigendeWerte„mehrGlobalisierung“bedeuten,kommtfolgendeFormelzurAn-wendung:(Xj,t–Min(X))/(Max(X)–Min(X))*100.DieGrößeXj,tistdiejeweiligeAusprägungdesIndikatorsfürdasLandjzumZeitpunktt.Max(X)undMin(X)sinddasMaximumunddasMinimumdiesesIndikatorsfüralleLänderundalleZeitpunkte.ZurNormierungvonIndikatoren,beidenenansteigendeWerte„wenigerGlobalisierung“bedeuten,kommtfolgendeFormelzurAn-wendung:(Max(X)–Xj,t)/(Max(X)–Min(X))*100.
6 BeispielsweiseüberschätztderWarenumschlagimHafenvonAntwerpendieeigentlichenExporteundImporteBelgiens.
7 DieWahlderGewichtungderThemenfelderistausderSpezifikationdesKOFGlobalisierungsindexübernommen.
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aufdiewirtschaftlicheEntwicklungherauszufiltern,indemfürdieEffekteandererErklärungsgrö-
ßenderWirtschaftsentwicklungstatistischkontrolliertwird.
IndenRegressionenwirddiewirtschaftlicheEntwicklungalszuerklärendeVariabledurchdas
prozentualeWachstumderWirtschaftsleistungjeEinwohneroperationalisiert.Alszentraleerklä-
rendeGrößedient der eigenskonzipierteGlobalisierungsindex.DieRegressionsergebnisse für
dieseVariablezeigenan,wiestarkdiewirtschaftlicheEntwicklungdurchdieGlobalisierungge-
triebenwird.VordemHintergrundderBedeutungderGlobalisierungfürdiewirtschaftlicheLeis-
tungsfähigkeiteinerVolkswirtschafterwartenwireinensignifikantpositivenEinflussdieserVa-
riable.
Um sicherzustellen, dass der Einfluss der Globalisierung weder über- noch unterschätzt wird,
müssenweiteremaßgeblicheDeterminantenderWirtschaftsentwicklungberücksichtigtwerden
(Tabelle2).DieerwartetenWachstumseffektedieserVariablenorientierensichsowohlantheore-
tischenÜberlegungenalsauchanempirischenBefunden:
• DieHöhedesBruttoinlandsprodukts jeEinwohnerwirdvordemHintergrundderökonomi-
schenKonvergenztheorieberücksichtigt.8Diesebesagt,dassVolkswirtschaftenmitgeringe-
remBruttoinlandsproduktjeEinwohnertendenzielleinhöheresWirtschaftswachstumaufwei-
sen,wasaufeinennegativenEinflussdieserDeterminantehindeutet.
• EinehöhereGeburtenratehatkurzfristigzurFolge,dasssicheingegebenesWirtschaftswachs-
tumauf einegrößereBevölkerungsbasis verteilt.Dementsprechenderwartenwir, dassdas
prozentualeWachstumderWirtschaftsleistungproEinwohnerkleinerausfällt,jegrößerdie
Geburtenrateist.9
• Hinsichtlichder Investitionstätigkeit (privatundöffentlich)kannhingegenvoneinemposi-
tivenEinflussaufdasWirtschaftswachstumjeEinwohnerausgegangenwerden,daInvestiti-
onenalsDeterminantedesKapitalstockswesentlichzurLeistungsfähigkeiteinerVolkswirt-
schaftbeitragen.
• DieInflationsratedientalsIndikatorfürmakroökonomischeStabilität.EinerniedrigenInfla-
tionsratewirddieFunktionzugeschrieben,dieWirtschaftstätigkeitanzuregen.EinehoheIn-
flationsratekanndagegeneinerÜberhitzungderwirtschaftlichenEntwicklungentgegenwir-
ken.AufBasisdieserÜberlegungenerwartenwireinennegativenEinflussderInflationauf
dasWirtschaftswachstum.10
8 DasBruttoinlandsproduktjeEinwohnergehtmitseinemumzweiJahreverzögertenWertindieRegressionenein,umzuver-meiden,dassdasWirtschaftswachstumjeEinwohneralsabhängigeVariableteilweisemitsichselbsterklärtwird.
9 LangfristigkanneinehöhereGeburtenratepositiveWirkungenaufdasWirtschaftswachstumausüben.DerartigeEffektesindallerdingsnichtGegenstanddervorliegendenUntersuchung.
10 DiesisttheoretischkeinunbedingterZusammenhang.VonnegativenInflationsraten(Deflation)kanneinenegativeWirkungaufdasWachstumerwartetwerden.IndervorliegendenAnalysesindDeflationsphasenmitAusnahmevonJapanallerdingsvonun-tergeordneterBedeutung.
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2 Wer profitiert am stärksten von der Globalisierung?
• Als zentrale Kennzahlen der Finanzpolitik werden sowohl der Staatskonsum als auch die
Schuldenstandsquoteberücksichtigt.WährendvordemHintergrundneoklassischerTheorie
undempirischerBefundedavonausgegangenwerdenkann,dasseinehoheSchuldenstands-
quotemiteinerMinderungdesWirtschaftswachstumseinhergeht,istderEinflussdesstaat-
lichenKonsumsaprioriungeklärt.11EinerseitskanneinhoherStaatskonsumzueinerVer-
drängungprivater Investitionstätigkeit führen.Andererseitskönnenauchmitkonsumtiven
StaatsausgabenaufgrundderzusätzlichenNachfrageprivateInvestitioneninduziertwerden.
• MitdemIndexfürRechtsstaatlichkeitkontrollierenwiraußerdemfürdieGütedesRechtssys-
tems.EingutausgeprägtesRechtssystemgiltalswichtigeVoraussetzungfüreinhohesWirt-
schaftswachstum.
• DieweiterführendeSchulbildungalsProxyfürHumankapitalsollteeinenpositivenEinfluss
aufdasWirtschaftswachstumausüben.
• Zusätzlichkontrollierenwirmittelseiner Indikatorvariable fürdieWeltwirtschaftskriseder
Jahre2008und2009.
DieRegressionsanalysenschließenalle42LänderdesPrognosWeltreportsmiteinundbehandeln
denZeitraumzwischen1992und2011.12DamitstehenfürjedesLandundjedeVariable20Daten-
11 Vgl.ReinhardundRogoff(2010).
12 DadasBruttoinlandsproduktjeEinwohnermitihremumzweiJahrezeitversetztenWertindieRegressioneneingeht,beziehensichdiefürdieRegressionenverwendetenDatenaufdenZeitraumzwischen1990und2011.
Tabelle 2: Potenzielle Einflussgrößen auf das Wirtschaftswachstum als Kontroll-variablen für die Regressionsanalysen
Einflussgrößen des Wirtschaftswachstums
Kontrollvariablen Quelle
Höhe des Bruttoinlandsprodukts je Einwohner
Bruttoinlandsprodukt je Einwohner in der vorletzten Periode (logarithmiert)
Weltbank, World Development Indicators, 2013
Geburtenrate Geburtenrate pro Frau (logarithmiert) Weltbank, World Development Indicators, 2013
Investitionen Bruttoanlangeninvestionenen (in Prozent des Bruttoinlandsprodukts
Weltbank, World Development Indicators, 2013
Inflation Anstieg der Verbraucher-preise (in Prozent)
Weltbank, World Development Indicators, 2013
Staatskonsum Staatliche Konsumausgaben (in Prozent des Bruttoinlandsprodukts)
Weltbank, World Development Indicators, 2013
Staatsverschuldung Staatsverschuldung (in Prozent des Bruttoinlandsprodukts)
Internationaler Währungsfonds, 2013
Qualität der Institutionen Index für Rechtsstaatlichkeit (Skala von 0 bis 10) Fraser Institute, 2013Weiterführende Schulbildung Anzahl der Besucher des Sekundarschulwesens
geteilt durch die Anzahl aller Berechtigter für das Sekundarschulwesen (in Prozent)
Weltbank, World Development Indicators, 2013
Krisenindikator 2008–2009 Indikatorvariable mit Wert 1 für die Jahre 2008–2009 und Wert 0 für alle übrigen Jahre.
Quelle: Prognos 2014
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punktezurVerfügung.DieserDatenstrukturwirddurchdenEinsatzspeziellerPanel-Regressions-
modelleRechnunggetragen.13
BeidergenauenSpezifikationdesRegressionsmodellsmüssenzweipotenzielleProblemquellen
berücksichtigtwerden:unbeobachteteHeterogenitätunddiemöglicheEndogenitätverschiedener
Einflussgrößen.
UnbeobachteteHeterogenitätberuhtaufdemUmstand,dassselbsteinesorgfältigeAuswahlder
Bestimmungsgrößennichtgewährleistenkann,dassalleUnterschiedezwischendenbetrachte-
ten Ländern adäquat berücksichtigt sind. Sind diese unbeobachteten Eigenschaften weder mit
derzuerklärendenVariablenochmitdenberücksichtigtenBestimmungsgrößenkorreliert,ent-
stehthierausnochkeineKomplikation.Trifftdiesnichtzu,wirdunbeobachteteHeterogenitätzu
einemProblem,daderErklärungsgehaltunbeobachteterEigenschaften fälschlicherweiseande-
renBestimmungsgrößenzugeordnetwird.ImErgebnisführtunbeobachteteHeterogenitätdamit
zuverzerrtenSchätzergebnissenfüralleBestimmungsgrößen.AusdiesemGrundwerdeninder
vorliegendenAnalysesogenannteFixed-Effects-Modelleverwendet.DiesekontrollierenfürUnter-
schiedezwischendenLändern,dieüberdenbetrachtetenZeitraumalsnäherungsweisekonstant
geltenkönnen.14
Endogenitätsproblemetretenbeispielsweisedannauf,wennzwischenderzuerklärendenVaria-
bleundeinerodermehrerenDeterminantenwechselseitigeAbhängigkeitenbestehen.Solchein
ZusammenhangkannunteranderemfürdieInvestitionstätigkeitunddasWirtschaftswachstum
vermutet werden: Eine hohe Investitionstätigkeit begünstigt das Wirtschaftswachstum (und ist
zudemTeildesWachstums),währenddiegutewirtschaftlicheEntwicklunggleichzeitigzueinem
positivenInvestitionsklimaführt.InsolchenFällenergibtsichdieSchwierigkeit,dassnichtunter-
schiedenwerdenkann,welcheVeränderungeninderDeterminantediezuerklärendeVariablebe-
einflussenundbeiwelchenVeränderungendieumgekehrteKausalitätgilt.Endogenitätsprobleme
führenebenfallszuverzerrtenSchätzergebnissen.
Um die potenzielle Endogenitätsproblematik zu berücksichtigen, kommen in der vorliegenden
StudieInstrumentenvariablen-Schätzmethoden(kurz:IV-Methoden)zurAnwendung.Beidiesem
zweistufigenVerfahren(auchzweistufigesKleinste-Quadrate-Verfahrengenannt)werdenjeneVa-
riablen,beideneneinEndogenitätsproblemvermutetwird,inzweiTeileaufgespalten:einenin
BezugaufdiezuerklärendeVariableexogenenTeilundeinenendogenenTeil.ImzweitenSchritt
desVerfahrens,dereigentlichenRegression,wirdnurderexogeneTeildesursprünglichenRe-
gressorsberücksichtigt.AufdieseWeiseistgewährleistet,dassinderendgültigenRegressionkein
Endogenitätsproblemmehrbesteht.UmdieseMethodeanwendenzukönnen,wirdfürjedepoten-
13 AlleAnalysenwurdenmitdemStatistikprogrammStata12durchgeführt.
14 WirtestendasFixed-Effects-ModellineinemVergleichmiteinemeinfachenOLS-Modell(Kleinste-Quadrate-Schätzer).Dasun-restringierteFixed-Effects-ModellenthältdabeieineKonstanteund41 länderspezifische Indikatorvariablen.DasrestringierteOLS-ModellenthältnurdieKonstante.DerLR-TestzwischenbeidenModellenprüft,obdieimpliziteRestriktionderländerspezi-fischenIndikatorvariablenaufdenWert0gerechtfertigtist.DieTestergebnisseverwerfendieseHypothesejedoch.DasFixed-Ef-fects-ModellerscheintvordiesemHintergrundalsdieüberzeugendereAlternative.
16
2 Wer profitiert am stärksten von der Globalisierung?
ziellendogeneBestimmungsgröße(mindestens)eineInstrumentenvariablebenötigt.Diesemuss
mitderendogenenBestimmungsgrößehochkorreliertsein,gleichzeitigErklärungsgehaltfürdie
zuerklärendeGrößebesitzen,abernichtvomselbenEndogenitätsproblembetroffensein.
IndervorliegendenStudiewerdenzeitlichumeinJahrzurückversetzteZeitreihenderpotenzi-
ellendogenenVariablenalsInstrumentenvariablenverwendet.UnterderAnnahme,dassdieer-
klärendenVariablenvonGegenwarts-undVergangenheitswertenderWachstumsratedesBrutto-
inlandsproduktsaffektiertseinkönnen,nichtabervonzukünftigenRealisationen,erfüllendiese
ZeitreihenalleAnforderungenangeeigneteInstrumentenvariablen.AufBasisdieserVorgehens-
weisewurdemitderInvestitionstätigkeitundderGeburtenratefürzweiVariablendieAnnahme
derExogenitätverworfen.15
DieErgebnissederRegressionsanalysenlassensichhinsichtlichdesEffektsderGlobalisierung
folgendermaßeninterpretieren:SteigtderGlobalisierungsindexumeinenPunkt,erhöhtsichdas
WachstumdesBruttoinlandsproduktsjeEinwohnerumbProzentpunkte,wobeibderHöhedes
geschätztenWachstumseffektsderGlobalisierungentspricht.DazueinBeispiel:DasWirtschafts-
wachstumjeEinwohnerbetrage2,5Prozent,derSchätzerfürdenEffektderGlobalisierungsei
b=0,2.IndiesemFallwürdederAnstiegdesGlobalisierungsindexumeinenPunktzueinerErhö-
hungdesWirtschaftswachstumsvon2,5auf2,7Prozentführen.DieserZusammenhangistfüralle
betrachtetenLänderunddengesamtenUntersuchungszeitraumkonstant.
DiesesWissenumdieSensitivitätdesWirtschaftswachstumsjeEinwohnerhinsichtlichderGloba-
lisierungwirdimnächstenArbeitsschrittdazuverwendet,dieglobalisierungsinduziertenWachs-
tumsgewinnedereinzelnenLänderzuquantifizieren.
Arbeitsschritt 3: Kür des „Globalisierungsweltmeisters“
DieQuantifizierungderglobalisierungsinduziertenWachstumsgewinneerfolgtinzweiTeilarbeits-
schritten:
• ImerstenSchrittwirdfürjedesLandberechnet,welcheWachstumsratensichbeieinerStag-
nationderGlobalisierungergebenhätten.DazuwerdendiejährlichenVeränderungendesGlo-
balisierungsindexmitdemSchätzerfürdieHöhedesGlobalisierungseffektsmultipliziertund
vondenhistorischenWertenderWachstumsratensubtrahiert.
• AusgehendvomBruttoinlandsproduktzuBeginndesUntersuchungszeitraumsundunterAn-
wendungderneuberechnetenWachstumsratenergibtsichfürjedesLandeinkontrafaktischer
Wachstumspfad,derdenWirtschaftsverlaufbeieinerStagnationderGlobalisierungabbildet.
15 FürdenTestaufgemeinsameExogenitätunterschiedlicherVariablenkombinationenwurdedieOption„endog“desStata-Befehls„xtivreg2“verwendet.DieEndogenitätderGeburtenratekorrespondiertmitempirischenErgebnissen,dieeinenZusammenhangzwischenwirtschaftlicherEntwicklungundderFertilitätfeststellenkonnten.Vgl.BarroundLee(1994).
17
2 Wer profitiert am stärksten von der Globalisierung?
DurchdenVergleichzwischendenhistorischenWertendesBruttoinlandsproduktsundjenen,die
sichaufdemkontrafaktischenWachstumspfadergeben,lassensichdieglobalisierungsinduzier-
tenWachstumsgewinneundVerlustedereinzelnenLändertabellierenundvergleichen.Fürdie
abschließendeBestimmungdes„Globalisierungsweltmeisters“istmaßgeblich,welchesLandim
Zeitraumzwischen1990und2011globalisierungsbedingt die größtenEinkommensgewinne je
Einwohnererzielenkonnte.
2.1.2 Zukunftsszenarien zu Globalisierungsentwicklungen
MitdenSzenarienrechnungensollaufgezeigtwerden,welcheBedeutungdiezunehmendewelt-
weiteVernetzungauchinZukunftfürdiewirtschaftlicheEntwicklunghabenkann.Dazuwerden
zweiunabhängigeSzenarienkonzipiert.
ImSzenario„BeschleunigteGlobalisierung“wirdangenommen,dassdieGlobalisierungimVer-
gleichzumZeitraumzwischen1990und2011miteineinhalbfacherGeschwindigkeitvoranschrei-
tet.DieabsoluteZunahmederGlobalisierungsgeschwindigkeitsollimSzenariodabeifüralleLän-
dergleichhochausfallen.DieseFestlegunghatzweiwünschenswerteEigenschaften.Zumeinen
istderAnstiegderGlobalisierungsgeschwindigkeitdamitfüralleLändervergleichbar.Zusätzlich
wirdeinerelativeAngleichungderGlobalisierungsgeschwindigkeitenerreicht:Staaten,dieihren
GradderVernetzungimEx-Post-Zeitraumvergleichsweiseschwachausbauenkonnten,steigernin
diesemSzenarioihreGlobalisierungsgeschwindigkeitstärkeralsjeneLändermitrelativgesehen
hoherGlobalisierungsgeschwindigkeit.DieSzenarienvorgabeimpliziertsomiteinenrealistischen
AufholprozessvonLändern,dieindenletztenbeidenJahrzehntenverhältnismäßiggeringeGloba-
lisierungsfortschritteerzielenkonnten.
ImSzenario„DivergierendeGlobalisierung“kommtdieGlobalisierungindenEuro-LändernGrie-
chenland,PortugalundSpanienzumErliegen.DasSzenariozeigtdamitdieverstecktenRisiken
auf,diesichfürdieseLänderalleindurcheineStagnationdesVernetzungsgradsmitderübrigen
Weltergeben.
BeideSzenarienwerdenmitdemmakroökonomischenWeltmodellVIEWderPrognosumgesetzt
(Kasten1).AlsAusgangspunktfürdieSzenarienrechnungendientdabeidieVorhersagedesPro-
gnosWeltreports2013.DieserBasisprognosekommtdiewichtigeFunktionzu,als„wahrschein-
lichstesSzenario“oderReferenzentwicklungeinenAnkerpunktzusetzen,aufBasisdessendie
ausdenSzenarienvorgabenresultierendenVeränderungensimuliertwerdenkönnen.Dieimpli-
ziteAnnahme,dieBasisprognoseseimiteiner„normalenGlobalisierungsentwicklung“verein-
bar,istgerechtfertigt,dafürdieseReferenzentwicklungkeineBrücheinderGlobalisierungsdy-
namikangenommenwerden,sondernmöglichstwahrscheinlicheVerläufe füralleFacettender
wirtschaftlichenEntwicklung.
18
2 Wer profitiert am stärksten von der Globalisierung?
Kasten 1: Das Prognos Weltwirtschaftsmodell VIEW
VIEWisteinumfassendesmakroökonomischesModell.EsbehandeltnebenderEntste-
hungundVerwendungderproduziertenGüterundDienstleistungenauchdenArbeits-
marktunddieöffentlichenFinanzenundverbindetdabeiallebeteiligtenLändersystema-
tischüberExporte,Importe,Wechselkurseetc.miteinander.
MithilfediesesglobalenPrognose-undSimulationsmodellslässtsichdetailliertundkon-
sistentdiezukünftigeEntwicklungderWeltwirtschaftdarstellen.InteraktionenundRück-
kopplungenzwischeneinzelnenLändernwerdenindemModellexpliziterfasstundmo-
delliert.SeineanalytischeAussagekraftgehtdaherweitüberdieisolierterLändermodelle
mitexogengegebenenweltwirtschaftlichenRahmenbedingungenhinaus.Inderaktuellen
VersionumfasstVIEWdie42gemessenanderWirtschaftsleistungwichtigstenLänderder
Weltunddamitüber90ProzentderglobalenWirtschaftsleistung.
AusgehendvonzentralenexogengesetztenParameternwieetwaderDemographie,der
zukünftigenEntwicklungdesinternationalenÖlpreisesoderderKonsolidierungsvorgaben
fürdiestaatlichenHaushaltewerdenmitVIEWPrognosenfürdieWeltwirtschaftunddie
einzelnenLändererstellt.DarüberhinausermöglichtVIEWdieBetrachtungverschiedens-
terSzenarien,indenenz.B.alternativeEntwicklungenineinemLandinallihrenKonse-
quenzenfürdieanderenLänderbisinsDetaildargestelltwerdenkönnen.
DieSimulationderunterschiedlichenGlobalisierungsentwicklungenerfolgtüberihreAuswirkun-
genaufdieAußenhandelsdynamik.WichtigsteStellgrößeistdabeidieWachstumsratederWaren-
importe,die imjeweiligenSzenarioalsVeränderungzurBasisprognosevorgegebenwird.16Die
WachstumsratederWarenexporteresultiertindenSzenariendagegenausdenverändertenIm-
portverläufenunddenimModellberücksichtigteninternationalenHandelsverflechtungen.17Mit
demAußenhandelwirdnichtnureinerderbedeutendstenWirkungskanälederGlobalisierungauf
diewirtschaftlicheEntwicklungmodelliert.AufgrundderdetailliertenDarstellungbilateralerHan-
delsverbindungeninVIEWisterimModellbestmöglichgeeignet,dievielschichtigenAuswirkun-
genderweltweitzunehmendenVernetzungdarzustellenundzuanalysieren.
DiekonkreteUmsetzungderzusimulierendenGlobalisierungsentwicklunginSzenarienvorgaben
bezüglichderWachstumsratenderImporteerfolgtvordemHintergrundderEx-Post-Entwicklung
derImporteimZusammenspielmitderdesGlobalisierungsindex:
16 WirverzichtenandieserStellebewusstdarauf,sowohlGüter-alsauchDienstleistungsimportezuexogenisieren.InhaltlichwärenkeinegroßenUnterschiedeindenErgebnissenfürdieSzenarienrechnungenzuerwarten,dadieGüterimportefürfastallebe-trachtetenLändermehrals90ProzentderGesamtimporteausmachen.TechnischistdieseVorgehensweisegeboten,dajedeexo-geneSetzungeinenEingriffindieLogikdesModellsbedeutet.
17 EinegleichzeitigeExogenisierungderGüterexporteundderGüterimportewärenichtmitdengegebenenundimModellberück-sichtigten internationalen Handelsverflechtungen vereinbar. Eine solche Vorgehensweise würde wesentliche Merkmale derweltwirtschaftlichenWirkungszusammenhängemissachtenunddamitnichtzusinnvollenErgebnissenführen.
19
2 Wer profitiert am stärksten von der Globalisierung?
• FürdasSzenario„BeschleunigteGlobalisierung“wirdzunächstderdurchschnittlichejährli-
cheAnstiegdesGlobalisierungsindexüberalleLänderzwischen1990und2011ermittelt.Die
HälftediesesWertsbildetdieSzenarienvorgabebezüglichderabsolutenBeschleunigungder
Globalisierung.DieseistfüralleLändergleichhoch.18Umfestzustellen,welcherEinflusssich
darausfürdenAußenhandeleinesjedenLandesableitenlässt,wirdanschließendaufBasis
vonEx-Post-Datenermittelt,wievielzusätzlichesWachstumsichausdieserVorgabefürdie
WarenimporteeinesLandesergeben.DazuwirddiedurchschnittlicheWachstumsratederWa-
renimporteimEx-Post-ZeitrauminsVerhältniszurdurchschnittlichenjährlichenDifferenzdes
GlobalisierungsindexgesetztundanschließendmitderSzenarienvorgabe fürdiebeschleu-
nigteGlobalisierungsgeschwindigkeitmultipliziert.
• DieVorgabenfürdasSzenario„DivergierendeGlobalisierung“betreffenausschließlichGrie-
chenland, Portugal und Spanien, für die eine Stagnation der Globalisierung angenommen
wird.UmdieseEntwicklungabzubilden,werdenfürjedesLanddiejährlichenWachstumsra-
tenderWarenimporteinsVerhältniszurdurchschnittlichenjährlichenVeränderungdesGlo-
balisierungsindexgesetzt.DasErgebnisdieserRechnunggibtan,wiestarkdiezunehmende
Globalisierung indeneinzelnenLändernmit einerVeränderungderWarenimporteeinher-
ging.DaimSzenarioeineStagnationdesVernetzungsgradesmodelliertwerdensollunddie
BasisprognoseannahmegemäßmiteinerimhistorischenKontextnormalenGlobalisierungs-
entwicklungvereinbarist,könnendieSzenarienvorgabenfürdieWachstumsratenderWaren-
importealsDifferenzderWachstumsrateninderBasisprognoseunddenwiebeschriebenbe-
rechneten,globalisierungsbedingtenWachstumsratenbestimmtwerden.
18 UmAusreißernvorzubeugen,wirddersimulierteabsoluteAnstiegdesGlobalisierungsindexaufmaximal200ProzentdesAn-stiegsimZeitraumzwischen1990und2011begrenzt.
20
2 Wer profitiert am stärksten von der Globalisierung?
2.2 Globalisierungsindex: Ergebnisse
In diesem Abschnitt werden zunächst die Ergebnisse der deskriptiven Analyse des Globalisie-
rungsindexdargestellt.DaraufaufbauendwerdendieRegressionsergebnissebezüglichderWir-
kungszusammenhängezwischenderGlobalisierungunddemWachstumdesBruttoinlandspro-
duktsausgewertet.SchließlichwirdanhandderglobalisierungsbedingtenEinkommensgewinne
der„Globalisierungsweltmeister“bestimmt.
2.2.1 Deskriptive Auswertung des Globalisierungsindex
DieAnalysedesGlobalisierungsindexzeigt,dassmitIrland,denNiederlandenundBelgienvor
allem hoch entwickelte, gut vernetzte sowie tendenziell kleinere Volkswirtschaften besonders
hoheAusprägungendesGlobalisierungsniveausaufweisen(Tabelle3).
GrößerehochentwickelteNationenwiebeispielsweiseDeutschland,Frankreich,ItalienoderSpa-
nienplatzierensichdagegenimMittelfeld.AuffallendistindiesemKontextdievergleichsweise
gutePositiondesVereinigtenKönigreichs.DieSchlusslichterimGlobalisierungsindexsindmit
LändernwieChina,BrasilienundIndienhauptsächlichdiegroßenSchwellenländer.DieseErgeb-
nissesinddamitvergleichbarmitResultatenandererGlobalisierungsindizes(Kasten2).
Tabelle 3: Globalisierungsindex für das Jahr 2011 Rang Land Globalisierungsindex Rang Land Globalisierungsindex
1 Irland 91,00 22 Griechenland 63,552 Niederlande 89,30 23 Slowenien 63,143 Belgien 89,00 24 Italien 63,134 Vereinigtes Königreich 82,44 25 Chile 62,375 Dänemark 80,95 26 Israel 61,846 Schweden 79,58 27 Bulgarien 61,697 Österreich 78,16 28 Polen 60,798 Ungarn 77,56 29 Vereinigte Staaten 60,749 Schweiz 77,43 30 Lettland 58,47
10 Finnland 76,71 31 Rumänien 56,4911 Portugal 75,66 32 Litauen 56,3712 Estland 73,89 33 Japan 50,0613 Frankreich 72,98 34 Türkei 48,8014 Tschechien 70,78 35 Südafrika 48,6215 Spanien 69,70 36 Südkorea 47,7516 Kanada 69,29 37 Russland 43,4517 Deutschland 69,23 38 Mexiko 42,3318 Slowakei 68,60 39 China 40,9119 Neuseeland 68,56 40 Brasilien 40,0820 Norwegen 68,03 41 Argentinien 34,5121 Australien 67,13 42 Indien 32,41
Quelle: Prognos 2014
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2 Wer profitiert am stärksten von der Globalisierung?
Kasten 2: Vergleich des Globalisierungsindex mit dem New Globalization Index19, dem Globalisierungsindex von Ernst & Young und der Economic Intelligence Unit (EIU)20 sowie dem KOF Globalisierungsindex21
FürdenVergleich verschiedener GlobalisierungsindizeswurdendieRangfolgen der In-
dizesaufdieListederindieserStudiebetrachtetenLänderverkürzt(Tabelle4).DerVer-
gleichergibtzunächstvieleGemeinsamkeiten.KleineundhochentwickelteStaatensowie
dasVereinigteKönigreichbelegeninallenbetrachtetenIndizesdievorderenRänge.Große
undhochentwickelteVolkswirtschaftenwieDeutschland,Frankreich,Italien,Kanadaoder
SpaniennehmenPlätzeimMittelfeldein.DieVereinigtenStaatenundJapansinddagegen
inallenIndizesnurimhinterenMittelfeldplatziert.DieletztenRängeindenGlobalisie-
rungsindizesbelegendurchwegdiegroßenSchwellenländer.
DerVergleichderIndizesoffenbartaberauchUnterschiede.Sobeträgtdiedurchschnittli-
cheabsoluteAbweichungderRanglistenplätzezwischendemindieserStudieverwendeten
GlobalisierungsindexunddemNewGlobalizationIndex4,2Ränge.Dieentsprechenden
WertefürdenGlobalisierungsindexvonErnst&Young/EIUunddenKOFGlobalisierungs-
index betragen 3,6 und 2,2 Ränge. Den relativ großen Abweichungen im New Globali-
zationIndexliegtmitdemJahr2005zumeineneinältererDatenstandzuGrunde,zum
anderendieTatsache,dassfürdiesenIndexalleHandelsströmemitderDistanzzumje-
weiligenHandelspartnergewichtetwerden.DieseHerangehensweisebewirkt,dassgloba-
lergegenüberregionalemHandelhöhergewichtetwird,wasbeispielsweisefürArgenti-
nienundSüdafrikazueinerVerbesserungderRanglistenpositionführt,fürUngarnund
TschechiendagegenzueinerVerschlechterung.DieUnterschiedefürdenIndexvonErnst
&Young/EIUergebensichmaßgeblichdurchUnterschiedeindenbetrachtetenIndikatoren
undderenGewichtung.SowirdimIndexvonErnst&Young/EIUbeispielsweisedieMobili-
tätvonArbeitskräftenberücksichtigt,wasindemindieserStudieverwendetenIndexnicht
derFallist.DagegenfindendiepolitischenAspektederGlobalisierungimIndexvonErnst
&Young/EIUkeineBerücksichtigung,waspolitischvergleichsweisestarkvernetzteLän-
derwieÖsterreich,PortugaloderdieTürkeibenachteiligt.DieAbweichungeninderRang-
folgedesKOFGlobalisierungsindexfallenvergleichsweiseniedrigaus,wasaufgrundder
konzeptionellenÜbereinstimmungzudemindieserStudieverwendetenGlobalisierungs-
indexnichtüberraschenkann.UnterschiedeergebensichaufgrundderdifferierendenGe-
wichtungenderTeilindizeshauptsächlichfürEstland,dessenvergleichsweisehoherWert
fürdenTeilindexWirtschaftzueinerVerbesserungderRanglistenpositionimhierverwen-
detenIndexführt.
19 Vgl.Vujakovic(2010).
20 Vgl.Ernst&Young(2013).DerIndexvonErnst&Young/EIUbasiertaufeinerUmfrageunterWirtschaftsfachleutenausdemJahr2012,ergänztumDatenausamtlichenStatistiken.
21 DieindieserBetrachtungverwendeteRangfolgedesKOFGlobalisierungsindexausdemJahr2013beziehtsichaufdasJahr2010.
22
2 Wer profitiert am stärksten von der Globalisierung?
Tabelle 4: Differenz der Platzierungen zwischen dem Globalisierungsindex und anderen Indizes
Rang im Globa-lisierungsindex
Land New Globalization Index
Ernst & Young, EIU KOF Globalization Index
1 Irland 0 0 –12 Niederlande 0 –1 03 Belgien –2 0 14 Vereinigtes Königreich 0 –3 –55 Dänemark –2 0 16 Schweden –3 –1 –27 Österreich 3 –8 58 Ungarn –15 1 09 Schweiz 5 4 –2
10 Finnland –4 0 –211 Portugal –10 –17 312 Estland 1 – –1013 Frankreich 1 0 –214 Tschechien –8 –2 215 Spanien –2 –3 116 Kanada 7 2 517 Deutschland 4 9 –118 Slowakei 6 9 319 Neuseeland 4 1 –420 Norwegen 7 –4 021 Australien 3 –1 322 Griechenland –5 –8 423 Slowenien –3 – 024 Italien 3 –4 425 Chile –2 –3 –626 Israel 4 8 –227 Bulgarien 0 7 –428 Polen 0 4 529 Vereinigte Staaten 4 6 230 Lettland –4 – –231 Rumänien –11 1 032 Litauen – – 333 Japan –6 –2 –334 Türkei –8 –4 235 Südafrika 9 –5 036 Südkorea –2 6 –137 Russland 3 –2 338 Mexiko 2 5 039 China 7 2 040 Brasilien 0 3 041 Argentinien 8 0 042 Indien 6 0 0
Anmerkung: Die Differenz der Ranglistenposition eines Landes wird berechnet als Ranglistenposition des Landes im in dieser Studie verwendeten Globalisierungsindex minus der Ranglistenposition im jeweiligen Vergleichsindex. „–“ zeigt an, dass das betreffende Land im jeweiligen Index nicht betrachtet wird.Quelle: Prognos 2014
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2 Wer profitiert am stärksten von der Globalisierung?
EinBlickaufdieTeilindizesgibtAufschlussdarüber,wiedieRangfolgeimGesamtindexzubewerten
ist(Tabelle5).DieSpitzenpositionenIrlands,derNiederlandeundBelgiensresultierenbeispielsweise
aushohenWertenindenTeilindizesWirtschaftundSoziales.AberauchimTeilindexPolitikweisen
diedreiGesamtspitzenreiterhoheWerteauf,auchwennhierandereLänderdieerstenPlätzebelegen.
Die niedrigen Werte des Globalisierungsindex für die großen Schwellenländer mögen zunächst
überraschen,spiegelnsichaberindurchwegschlechtenPositionenfürdieseLänderindenTeilin-
dizesWirtschaftundSozialeswider.22EineUrsachediesesResultatsistdieNormierungallerTrans-
aktionsgrößendesTeilindexWirtschaftmitderGrößederjeweiligenVolkswirtschaft(Kasten3).23
Kasten 3: Die Position Chinas im Globalisierungsindex
ChinanimmtimGesamtindexden39.Platzein.DiesesErgebnisistmaßgeblichdurchden
niedrigenWertChinasfürdenTeilindexWirtschaftbestimmt.WasvordemHintergrund
vonChinasBedeutungfürdieWeltwirtschaftüberraschenmag,lässtsichmitBlickaufdie
WerteChinasfüreinzelneIndikatorenerklären:
ZumeinenmussmansichvorAugenführen,dassimTeilindexWirtschaftnichtnurTransak-
tionsgrößen,sondernauchsolcheIndikatorenenthaltensind,dieBeschränkungenvonTrans-
aktionenmessen.HiernimmtChinaaufgrundseinerrestriktivenHandelspolitikfürallevier
IndikatoreneinenderhinterenPlätzeein.AmstärkstenausgeprägtistdiesfürdenIndikator
Kapitalkontrollen.Mit3,0von10PunktenweistChinafürdiesenIndikatordendrittniedrigs-
tenWertallerbetrachtetenLänderaus.ZumVergleich:SpitzenreiterimGlobalisierungsindex
wieIrlandoderdieNiederlandeverzeichnenhierWertezwischen8und9Punkten.
ZumanderenweistChinaauchfürdieIndikatorendesThemenfelds„Transaktionsgrößen“
imVergleichzuanderenVolkswirtschaftenkeinesehrgünstigenWerteauf.DiesgiltfürPort-
folioinvestitionen(10,5ProzentinRelationzumBruttoinlandsproduktundRang38)genauso
wiefürausländischeDirektinvestitionen(15ProzentinRelationzumBruttoinlandsprodukt
undRang42)undHandelmitDienstleistungen(6ProzentinRelationzumBruttoinlandspro-
duktundRang39).SelbstimWarenhandelbelegtChinamit46ProzentinRelationzumBrut-
toinlandsprodukt„nur“Rang29allerbetrachtetenLänder.EinedermaßgeblichenUrsachen
fürdieseBefundeist,dassdieabsolutenTransaktionsgrößeneinesLandesfürdenGlobalisie-
rungsindexjeweilsmitdemBruttoinlandsproduktnormiertwerden.InabsolutenWertenbe-
legtChinabeispielsweisefürdenWarenhandelmitnominalüber2,4BillionenEuroRang2
hinterdenVereinigtenStaatenundweistdamitdasFünffachedesHandelsvolumensvonBel-
gienauf.BetrachtetmandieseZahlenalsProzentwerte inRelationzumBruttoinlandspro-
duktdesjeweiligenLandes,soverzeichnetBelgienknappdreiMalsohoheWertewieChina.
22 IngeringeremMaßegiltdiesauchfürdenTeilindexPolitik.
23 ErgebnisseausderempirischenForschungzeigen,dassauchmethodischeVorgehensweisen,diegroßeVolkswirtschaftenweni-gerstark„benachteiligen“,zuähnlichenErgebnissenführen,vgl.z.B.Vujakovic(2010).
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2 Wer profitiert am stärksten von der Globalisierung?
Tabelle 5: Teilindizes des Globalisierungsindex für das Jahr 2011Rang Land Wirtschaft Rang Land Soziales Rang Land Politik
1 Irland 88,36 1 Irland 99,43 1 Italien 99,752 Niederlande 84,97 2 Österreich 98,27 2 Frankreich 99,483 Belgien 82,74 3 Belgien 98,21 3 Belgien 98,574 Vereinigtes Königreich 74,17 4 Schweiz 97,01 4 Spanien 97,985 Estland 72,93 5 Niederlande 97,00 5 Österreich 97,816 Dänemark 72,12 6 Kanada 96,73 6 Vereinigtes Königreich 97,117 Schweden 71,34 7 Dänemark 93,34 7 Schweden 95,898 Ungarn 69,48 8 Frankreich 93,29 8 Brasilien 95,729 Finnland 68,38 9 Portugal 92,87 9 Portugal 95,31
10 Schweiz 65,24 10 Vereinigtes Königreich 92,56 10 Dänemark 95,0311 Österreich 64,90 11 Tschechien 90,13 11 Kanada 95,0312 Portugal 63,37 12 Norwegen 89,48 12 Niederlande 94,5713 Neuseeland 61,21 13 Deutschland 88,94 13 Schweiz 94,4514 Tschechien 59,04 14 Slowakei 88,72 14 Argentinien 94,4015 Frankreich 57,37 15 Schweden 87,99 15 Türkei 94,0016 Chile 56,81 16 Spanien 87,92 16 Deutschland 93,3317 Slowakei 56,43 17 Finnland 87,57 17 Indien 92,8118 Lettland 55,09 18 Ungarn 86,94 18 Vereinigte Staaten 92,8119 Bulgarien 54,76 19 Griechenland 86,74 19 Norwegen 92,7620 Deutschland 54,63 20 Australien 85,98 20 Griechenland 92,6321 Spanien 54,19 21 Polen 82,55 21 Ungarn 92,4322 Australien 52,65 22 Vereinigte Staaten 81,98 22 Australien 91,7423 Norwegen 52,64 23 Italien 80,09 23 Rumänien 91,4424 Slowenien 51,74 24 Estland 79,29 24 Polen 91,2025 Kanada 51,56 25 Slowenien 78,00 25 Finnland 90,8626 Litauen 51,44 26 Neuseeland 77,40 26 Irland 90,5127 Israel 50,39 27 Israel 76,66 27 Chile 89,9328 Griechenland 46,13 28 Lettland 73,74 28 Südkorea 89,7829 Italien 45,27 29 Rumänien 70,50 29 Japan 89,6430 Polen 43,40 30 Russland 70,49 30 Südafrika 87,6831 Vereinigte Staaten 42,97 31 Litauen 70,27 31 Tschechien 86,6732 Rumänien 40,18 32 Japan 67,63 32 China 85,4633 Südafrika 36,26 33 Türkei 67,33 33 Russland 85,1334 Südkorea 34,93 34 Bulgarien 60,14 34 Slowakei 84,9835 Mexiko 31,08 35 Chile 51,49 35 Bulgarien 84,0436 Japan 31,01 36 Mexiko 48,70 36 Slowenien 82,4837 Türkei 27,56 37 China 48,11 37 Neuseeland 81,7538 China 23,65 38 Argentinien 47,93 38 Israel 81,3939 Brasilien 22,15 39 Südafrika 46,61 39 Estland 71,3640 Russland 20,54 40 Südkorea 44,20 40 Mexiko 69,7441 Indien 14,12 41 Brasilien 38,24 41 Litauen 57,2342 Argentinien 10,07 42 Indien 26,89 42 Lettland 53,34
Quelle: Prognos 2014
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2 Wer profitiert am stärksten von der Globalisierung?
HochentwickelteVolkswirtschaften,diefürdenGesamtindeximMittelfeldplatziertsind,weisen
imTeilindexPolitikSpitzenpositionenauf.DiesgiltinsbesonderefürItalien,FrankreichundSpa-
nienundingeringeremMaßauchfürDeutschland.ImTeilindexSoziales,aberbesondersimTeil-
indexWirtschaftsinddieseLänderzumeistnurimMittelfeldplatziert.InsbesondereDeutschland
belegt,obgleich langeZeitExportweltmeister,durchwegnurmittlereRanglistenplätze.Fürden
TeilindexWirtschaftistderAbstandDeutschlandsgemesseninIndexpunktenzurSpitzengruppe
besondersgroß.
UmeinigeTeilaspektedieserErgebnissebessereinordnenzukönnen,istesillustrativ,sichlän-
derspezifischeUnterschiedefüreinigeIndikatorenvorAugenzuführen.Beider Interpretation
vonAusprägungeneinzelnerIndikatorenistjedochzubeachten,dasshoheoderniedrigeWerte
mitkeinerWertungverbundensind.AlsGradmesserfürTeilaspektederVernetzungdesjewei-
ligenLandesmitderübrigenWeltkommt ihnenaberentscheidenderErklärungsgehalt fürdie
RangfolgeimGesamtindexoderindenTeilindizeszu.
BeispielsweiselässtsichderrelativgeringeWertdesGlobalisierungsindexfürDeutschlandzu-
mindestteilweisedurchGrößeneffekteerklären.SolagdieSummeausWarenexportenundWa-
renimportenimJahr2011beirund2BillionenEurounddamitüberviermalsohochwiedieBel-
giens.InRelationzumBruttoinlandsproduktverkehrtsichdieseReihenfolge:Belgienexportierte
undimportierteWarenimWertvonrund128ProzentinRelationzuseinerWirtschaftsleistung.
DiesersogenannteOffenheitsgrad liegt fürDeutschlandbei rund77Prozent.ÄhnlicheZusam-
menhängeergebensichauchfürandereWirtschaftsindikatoren.
EinweitererGrundfürdieSpitzenpositionenIrlands,derNiederlandeundBelgiensunddemver-
gleichsweiseschlechtenAbschneidenDeutschlandsistingeographischenGegebenheitensowiein
derStrukturderFinanzmärktezusuchen.SoverzeichnenbeispielsweisedieNiederlandeundBel-
gienauchaufgrundihrergutausgebautenHafeninfrastruktureinensehrhohenAußenhandel.Ir-
landweistdagegenastronomische1.300ProzentanPortfolioinvestitioneninRelationzumBrutto-
inlandsproduktaus.AuchbeidenausländischenDirektinvestitionenbelegtIrlandmitknapp261
Prozent inRelationzumBruttoinlandsprodukteinenSpitzenplatz.ZumVergleich:Deutschland
verzeichnethierlediglichWertevon143beziehungsweise60Prozent.VordemselbenHintergrund
istderhoheWertdesTeilindexWirtschaftfürdasVereinigteKönigreichzubewerten,dasindie-
serRanglistevomstarkenFinanzplatzLondonprofitiert.
EinBlickaufdieEntwicklungdesGlobalisierungsindexseitdemJahr1990zeigt,dassdieRang-
folgeindenletzten21JahrennurgeringenVeränderungenausgesetztwar(Abbildung1,Tabelle
28bisTabelle32inAnhangA).WährendfürdiemeistenStaatenbeidenIndexwertenwieerwar-
teteineAufwärtsbewegungzubeobachtenist,fälltdieserfüralleLänderrelativgleichmäßigaus.
DieSpitzengruppeausIrland,denNiederlandenundBelgienistseitBeginndesBeobachtungs-
zeitraumsunverändert.ÄhnlichverhältessichmitdenPlatzierungenderSchwellenländer,auch
wennhierleichteAufholtendenzenzubeobachtensind.
26
2 Wer profitiert am stärksten von der Globalisierung?
Damit lässtsichfesthalten,dassvorallemkleinere,aberhochentwickelteVolkswirtschaftenzu
denamstärkstenglobalisiertenLändernderWeltzählen.DiesenRangverdankendieLänderzum
Teil ihreninRelationzurWirtschaftsleistunghohenWertenfürdieWirtschaftsindikatoren.Die
europäischen Kernstaaten belegen mit Ausnahme des Vereinigten Königreichs dagegen Plätze
imMittelfeld,wasmaßgeblichdurchdiemäßigenWertederWirtschaftsindikatorenhervorgeru-
fenistunddurchdiehoheGewichtungdiesesTeilindexnochverstärktwird.DiegroßenSchwel-
lenländerbildendieSchlussgruppeimGlobalisierungsindex,weisenimZeitverlaufabereinehö-
hereDynamikauf.
Quelle: Prognos 2014
Abbildung 1: Ausprägungen des Globalisierungsindex für ausgewählte Länder im Zeitraum von 1990 bis 2011
10
20
30
40
50
60
70
80
90
100
Vereinigtes Königreich
Vereinigte Staaten
Russland
Niederlande
Japan
Italien
Irland
Indien
Frankreich
Deutschland
China
Belgien
2011201020092008200720062005200420032002200120001999199819971996199519941993199219911990
27
2 Wer profitiert am stärksten von der Globalisierung?
2.2.2 Regressionsanalysen zum Zusammenhang zwischen Globalisierung und Wirtschaftswachstum
DieDiskussionderRegressionsergebnissezudenWachstumswirkungenderGlobalisierungkonzen-
triertsichimFolgendenaufunsereBasisspezifikation(Tabelle6,Spalte2).Dieseenthältnebendem
GlobalisierungsindexalszentraleerklärendeVariabledasBruttoinlandsproduktjeEinwohner,dieGe-
burtenrate,dieInvestitionenunddenKrisenindikatorfürdieJahre2008und2009alsDeterminanten.24
Die Ergebnisse bescheinigen der Globalisierung einen signifikant positiven Einfluss auf das
WachstumdesBruttoinlandsproduktsjeEinwohner.DergeschätzteKoeffizientvon0,35besagt,
dasseinAnstiegdesGlobalisierungsindexumeinenPunktimDurchschnittzueinemAnstiegdes
WachstumsdesBruttoinlandsproduktsjeEinwohnerum0,35Prozentpunkteführt.DieseGrößen-
ordnungbedeutetbeispielsweise,dassDeutschlandbeieinemdurchschnittlichenAnstiegdesGlo-
24 DieAuswahlderVariablenfürdieBasisspezifikationistweitgehenddurchdieindenErgebnissenausgewieseneSignifikanzderWachstumswirkungendieserDeterminantenbegründet.ZusätzlichwerdenmitdenInvestitionenundderFertilitätdiebeidenen-dogenenerklärendenVariablenmiteinbezogen,umüberalleSpezifikationenhinwegvergleichbareErgebnissezuermöglichen.
Tabelle 6: Regressionsergebnisse zu den Determinanten des Wirtschaftswachstums je Einwohner
Abhängige Variable: Wachstum des Bruttoinlandsprodukts je Einwohner in Prozent
IV-Methode mit FE IV-Methode mit FE und Ländergruppen
Globalisierung Gesamt 0,35*** –(0,07)
Globalisierung für große Volkswirtschaften mit hohem Pro-Kopf-Einkommen – 0,26***
(0,05) kleine Volkswirtschaften mit hohem Pro-Kopf-Einkommen – 0,26***
(0,06)
große Volkswirtschaften mit niedrigerem Pro-Kopf-Einkommen
– 0,29(0,16)
kleine Volkswirtschaften mit niedrigerem Pro-Kopf-Einkommen
– 0,40***(0,10)
Bruttoinlandsprodukt je Einwohner der vorletzten Periode (logarithmiert)
–10,48*** –10,02***(1,60) (1,70)
Geburtenrate (logarithmiert) –10,44*** –10,19**(2,42) (3,26)
Investitionen (in % des Bruttoinlandsprodukts) 0,15 0,12(0,10) (0,10)
Krisenindikator 2008–2009 –3,55*** –3,59***(0,43) (0,43)
Anzahl der Beobachtungen R² (zentriert)
840 8400.40 0.40
Anmerkungen: Die Symbole *, **, *** zeigen die Signifikanz der Schätzergebnisse für die Niveaus 10 %, 5 % und 1 % an. In Klammern werden nach Ländern geclusterte Standardfehler angezeigt. Alle Regressionen enthalten eine Konstante. FE steht als Abkürzung für länderspezifische Fixed-Effects.Quelle: Prognos 2014
28
2 Wer profitiert am stärksten von der Globalisierung?
balisierungsindexvon0,76PunktenproJahrzwischen1990und2011jährlich0,27Prozentpunkte
seinesPro-Kopf-WachstumsderfortschreitendenVernetzungmitderübrigenWeltverdankt.Dies
entsprichtknapp20ProzentdesdurchschnittlichenWachstumsdesBruttoinlandsproduktsjeEin-
wohnerimselbenZeitraum.DamitkommtderGlobalisierungnebenanderenWachstumstreibern
wiedemtechnologischenFortschritteineentscheidendeBedeutungzu.
AuchdieübrigenSchätzergebnissederBasisspezifikationweisendieerwartetenVorzeichenauf.So-
wohldasBruttoinlandsproduktjeEinwohneralsauchdieGeburtenrateundderIndikatorfürdie
jüngsteWeltwirtschaftskrisegehenmitnegativenVorzeichenindieSchätzgleichungein,wobeiall
dieseErgebnissestatistischsignifikantsind.DerKoeffizientfürdenEinflussderWirtschaftsleistung
von–10,48bedeutet,dasseinAnstiegdesBruttoinlandsproduktsjeEinwohnerumeinProzentzwei
JahrespäterzueinerVerringerungdesPro-Kopf-Wachstumsvon0,105Prozentpunktenführt.Ähn-
lichesgiltfürdieFertilität.AuchfürdieseVariablekorrespondierteinAnstiegumeinProzentmit
einerDämpfungdesWachstumsjeEinwohnerum0,105Prozentpunkte.DergeschätzteKoeffizient
fürdieKrisenjahre2008und2009von–3,55bedeutet,dassdasWirtschaftswachstumjeEinwoh-
nerindiesemZeitraumumrund3,5ProzentpunkteniedrigerausfielalsimübrigenBeobachtungs-
zeitraum.AuchderSchätzwertfürdieInvestitioneninRelationzumBruttoinlandsproduktweistmit
0,15daserwarteteVorzeichenauf,istallerdingsnichtstatistischsignifikant.25
DieVerlässlichkeitderSchätzergebnissewirdanhandverschiedeneralternativerRegressionsspe-
zifikationenüberprüft.AlsersteAlternativebetrachtenwireineSpezifikation,beiderderWachs-
tumseffektderGlobalisierungfürunterschiedlicheLändergruppengetrenntgeschätztwird,wobei
ansonstenaberdieselbenerklärendenVariablenberücksichtigtwerden.DieuntersuchtenVolks-
wirtschaftenwerdenzudiesemZweckanhanddesBruttoinlandsproduktsjeEinwohnerdesJah-
res1990undderGrößederVolkswirtschaft(gemessendurchdasBruttoinlandsprodukt)dessel-
benJahresinviermöglichstgleichgroßeLändergruppenunterteilt(Tabelle7).26
DieErgebnissezeigen,dassallevierLändergruppenähnlicheSensitivitätendesPro-Kopf-Wachs-
tumshinsichtlichderGlobalisierungaufweisen(Tabelle6,Spalte3).ImVergleichzurBasisspe-
zifikationweisenkleineVolkswirtschaftenmitniedrigemBruttoinlandsproduktjeEinwohnermit
0,40einegeringfügighöhereSensitivitätdesWirtschaftswachstumsinBezugaufdieGlobalisie-
rungauf,währendalleübrigenLändergruppeneinegeringfügigniedrigereSensitivitätaufwei-
sen.DieDifferenzenzwischendenSchätzernsindzugering,umaussagekräftigeInterpretationen
zuzulassen,zumalkeinerderSchätzersignifikantvon0,35verschiedenist.27Damitwirddeut-
25 Schätzer,diekeinensignifikantenEinflussderInvestitionenaufdasBruttoinlandsproduktausweisen,sindinderempirischenLiteraturkeineSeltenheit.Vgl.Dreher(2006)undBorys,Polgár,&Zlate(2008).
26 BeiderUnterteilungwurdewiefolgtvorgegangen:ZunächstwurdenallebetrachtetenLänderanhanddesMediansdesBruttoin-landsproduktsjeEinwohnerimJahr1990inzweiGruppenunterteilt.Dieserbetrug10.050Euro.AnschließendwurdendieaufdieseWeisegebildetenLändergruppenanhanddesMediansdesBruttoinlandsproduktsimJahr1990injeweilszweiSubgruppenunterteilt.Dieserbetrug250Mrd.EurofürdieGruppederLändermithohemBruttoinlandsproduktjeEinwohnerund95Mrd.EurofürdieGruppederLändermitgeringemBruttoinlandsproduktjeEinwohner.
27 Dergeringstep-Wertfürzweiseitiget-TestsergibtsichmiteinemWertvon0,06fürdieGruppedergroßenVolkswirtschaftenmit hohem Bruttoinlandsprodukt je Einwohner. Der nächst geringste Wert ergibt sich mit 0,15 für die Gruppe kleiner Volk-swirtschaftenmitgeringermBruttoinlandsprodukt.DamitkanndieNull-Hypothese,dassdiegeschätzteSensitivitätdesWachs-tumshinsichtlichderGlobalisierungeinemWertvon0,35entspricht,nurfürdieGruppedergroßenVolkswirtschaftenmitho-hemBruttoinlandsproduktjeEinwohnerverworfenwardenunddasauchnurfüreinSignifikanzniveauvon10Prozent.
29
2 Wer profitiert am stärksten von der Globalisierung?
lich,dasssichdurchdiealternativeSpezifikationmit ländergruppenspezifischenSchätzernfür
denWachstumseinflussderGlobalisierungkeinewesentlichenzusätzlichenErkenntnisseerge-
ben.DarüberhinausunterscheidensichauchdiegeschätztenKoeffizientenderübrigenerklären-
denVariablenkaumvonjenenderBasisspezifikation.
AlsweitereAlternativenwerdensowohlausgehendvonderBasisspezifikationalsauchvonder
SpezifikationmitländergruppenspezifischenSensitivitätenzusätzlicheRegressionenmitunter-
schiedlichenKombinationenvonerklärendenVariablenuntersucht.28DieErgebnissedieserRe-
gressionenerhärtendenBefund,dasssowohldiegeschätztenWachstumseinflüssederGlobali-
sierungalsauchdiejenigenderübrigenerklärendenVariablenalsrobustunddamitverlässlich
geltenkönnen(Tabelle33undTabelle34inAnhangA).29
DasGesamtergebnisderRegressionsanalysendokumentiertdenstabilenundsignifikantpositi-
venEinflussderGlobalisierungaufdasWachstumdesBruttoinlandsproduktsjeEinwohner.Ins-
besonderediehoheVerlässlichkeitderSchätzungenstärktdasVertrauenindieRegressionser-
gebnisse.DiegeschätzteSensitivitätdesPro-Kopf-WachstumsausderBasisspezifikationvon0,35
ProzentpunktenjePunktdesGlobalisierungsindexkanndeshalbalszentralesZwischenergebnis
diesesAbschnittsgelten.AufBasisdieserSensitivitätwirdimnächstenAbschnittder„Globalisie-
rungsweltmeister“bestimmt.
28 InzusätzlichenRegressionenwurdenaußerdemdieTermsofTradealsKontrollvariablefürdieRelationvonExport-zuImport-preisenberücksichtigt.DieErgebnissezeigenüberalleSpezifikationenhinwegeinenpositiven,jedochnichtsignifikantenEin-flussderTermsofTradeaufdasWirtschaftswachstumundkeineVeränderungdergeschätztenWachstumswirkungenderGlobal-isierung.
29 DarüberhinausgehenalleerklärendenVariablenmitdemerwartetenVorzeichenindieSchätzgleichungein.DieeinzigeAus-nahmebildetdieweiterführendeSchulbildung,fürdiesicheinnegativerSchätzerergibt,derallerdingskeinkonventionellesstatistischesSignifikanzniveauerreicht.
Tabelle 7: Einordnung der untersuchten Volkswirtschaften anhand des Bruttoinlandsprodukts je Einwohner und der Größe der Volkswirtschaft
Große Volkswirtschaften mit hohem Pro-Kopf-Einkommen
Kleine Volkswirtschaften mit hohem Pro-Kopf-Einkommen
Große Volkswirtschaften mit niedrigem Pro-Kopf-Einkommen
Kleine Volkswirtschaften mit niedrigem Pro-Kopf-Einkommen
Australien Belgien Argentinien BulgarienDeutschland Dänemark Brasilien ChileFrankreich Finnland China EstlandItalien Griechenland Indien LettlandJapan Irland Mexiko LitauenKanada Israel Polen RumänienNiederlande Neuseeland Portugal SlowakeiSchweiz Norwegen Russland SlowenienSpanien Österreich Südafrika TschechienVereinigte Staaten Schweden Südkorea UngarnVereinigtes Königreich TürkeiQuelle: Prognos 2014
30
2 Wer profitiert am stärksten von der Globalisierung?
2.3 Wachstumswirkungen der Globalisierung
In diesem Abschnitt soll die Frage beantwortet werden, in welchem Umfang die untersuchten
Länder im Zeitraum von 1990 bis 2011 vom Fortschreiten der Globalisierung profitiert haben.
BasisdieserAnalyse istderVergleichderhistorischenEntwicklungdesBruttoinlandsprodukts
miteinemkontrafaktischenSzenario, fürdaseineStagnationderGlobalisierungauf ihremNi-
veauzuBeginndesBeobachtungszeitraumsangenommenwird.MitanderenWorten:Wirunter-
stellenimSzenario,dassderGlobalisierungsindexinallenJahrenvon1991bis2011aufseinem
WertdesJahres1990fürdasjeweiligeLandverharrthätte.30AlsMessgrößenfürdieGlobalisie-
rungsgewinneziehenwirdieüberdengesamtenBeobachtungszeitraumaufsummiertenDifferen-
zenderEntwicklungdesBruttoinlandsproduktsjeEinwohnerheran.BeiderInterpretationder
ErgebnissegilteszwischenWirtschaftswachstumundkumuliertenEinkommensgewinnenzuun-
terscheiden(Kasten4).
Zum„Globalisierungsweltmeister“wirddasLandgekürt,dessenEinwohneramstärkstenvonder
zunehmendenGlobalisierungprofitierthaben.DiesemFokusaufdiewirtschaftlicheSituationdes
Einzelnenentsprechend,werdensowohldieabsolutenalsauchdieabsolutenkaufkraftgewichte-
tenEinkommensgewinnejeEinwohneralszweialternativeKennzahlenzurBestimmungdesGlo-
balisierungsweltmeistersherangezogen.
ZurdifferenzierterenDarstellungderErgebnisse inBezugaufdieunterschiedlichenAusgangs-
situationenunddieunterschiedlichenGrößenverhältnissedereinzelnenVolkswirtschaftenwer-
denzusätzlichdieglobalisierungsinduziertenEinkommensgewinnejeEinwohnerinRelationzum
AusgangswertdesBruttoinlandsprodukts im Jahr1990sowiedieaggregiertenEinkommensge-
winnedergesamtenVolkswirtschaftausgewiesen.UmaußerdemeinenEindruckdavonzuvermit-
teln,inwiefernglobaleVernetzungstendenzenmitVeränderungenderVerteilungvonHaushalts-
nettoeinkommen einhergehen, stellen wir die globalisierungsinduzierten Einkommensgewinne
anschließenddenVeränderungendesGini-KoeffizientenindeneinzelnenLänderngegenüber.
Kasten 4: Interpretation der globalisierungsinduzierten Einkommensge-winne als Kennzahl zur Bestimmung des „Globalisierungsweltmeisters“
DieangenommeneStagnationderGlobalisierungbedingteinniedrigeresWirtschaftswachs-
tumundsomiteinenungünstigerenWachstumspfad.Die jahresweiseDifferenzzwischen
derHöhedesBruttoinlandsproduktsjeEinwohnergemäßdiesesalternativenPfadesundder
tatsächlichenEntwicklungzeigtdieabsolutenwirtschaftlichenGewinnean(Abbildung2).
30 FürdaskontrafaktischeSzenariowirddieEntwicklungdesBruttoinlandsproduktsjeEinwohnermitfolgenderFormelberechnet:
!"#!!"!!
=!"#!""#!"!!""#
∗ 1+!! − 0,35 ∗ (!"! − !"!!!)
100
!
!!!""!
DabeientsprichtgtderhistorischgegebenenZuwachsratedesBruttoinlandsprodukts jeEinwohner inProzent,POPtderBe-völkerungimJahrtunddemWertdesGlobalisierungsindeximJahrt.ImAnschlusswirddasBruttoinlandsproduktselbstdurchMultiplikationdesBruttoinlandsproduktsjeEinwohnermitdenhistorischgegebenenBevölkerungszahlenermittelt.
31
2 Wer profitiert am stärksten von der Globalisierung?
Als Maß für die kumulierten Auswirkungen der Globalisierung werden diese Gewinne
fürjedesbetrachteteLandüberdengesamtenZeitraumvon1990bis2011aufsummiert.
ImRahmendervorliegendenStudiewirddiesoerrechneteGrößeauchals„kumulierter,
durchdiefortschreitendeGlobalisierunginduzierterEinkommensgewinnbezeichnet“.Die-
ser sindnichtmit imRahmenderVolkswirtschaftlichenGesamtrechnungverwendeten
Größen,wiebeispielsweisedemverfügbarenEinkommen,zuverwechseln.
DesWeiteren istzwischenkumuliertenEinkommensgewinnenundverändertenWachs-
tumsratenzuunterscheiden.SoinduziertselbsteineeinmalighöhereWachstumsratedes
BruttoinlandsproduktsEinkommensgewinne,diesichauchbeiansonstenunveränderten
WachstumsratenüberdenverbleibendenUntersuchungszeitraumakkumulieren.Einein-
maligerglobalisierungsbedingterEinkommensgewinnhatdagegenkeineImplikationfür
dieWachstumsratederdarauffolgendenJahre.
Quelle: Prognos 2014
Abbildung 2: Schematische Darstellung der Entwicklung des Bruttoinlands-produkts und der globalisierungsinduzierten Einkommensgewinne
Tatsächliche Entwicklung Stagnierende Globalisierung
95
100
105
110
115
120
125
130
135
109876543210
Einkommensgewinn
32
2 Wer profitiert am stärksten von der Globalisierung?
2.3.1 Bestimmung des „Globalisierungsweltmeisters“ anhand der Einkommensgewinne je Einwohner
BetrachtetmandieabsolutenEinkommensgewinnejeEinwohnerdurchdiezunehmendeGlobalisie-
rung,sozeigtsich,dasszweiskandinavischeStaatendieerstenbeidenRanglistenplätzebelegen(Ta-
belle8).31FinnlandistdemnachindieserBetrachtungsweise„Globalisierungsweltmeister“,gefolgt
vonDänemark.MitderSchweiz,Österreich,Griechenland,IrlandundSchwedensindfünfweitere
kleineeuropäischeLänderaufdenerstenzehnRanglistenpositionenzufinden.Aberaucheinige
großeVolkswirtschaften,darunterJapanundDeutschland,verbuchengroßeEinkommensgewinneje
Einwohnerundkönnensichsozuden(größeren)GewinnerndesGlobalisierungsprozesseszählen.
AufdenRanglistenplätzen11bis24liegenhauptsächlichzentraleuropäischeStaatenoderVolkswirt-
schaftenmitimweltweitenVergleichhohemBruttoinlandsproduktjeEinwohner.Ausnahmenbilden
Slowenien,SüdkoreaundEstland.Auffallendist,dassdieEinwohnernichtinallengroßenIndust-
riestaatengleichermaßenvonderzunehmendenVernetzungderWeltprofitierenkonnten.Sofallen
dieGlobalisierungsgewinnejeEinwohnerimVereinigtenKönigreichundindenVereinigtenStaaten
wenigeralshalbsohochauswiebeispielsweisejenefürDeutschland.AuchLänderwieItalien,Ka-
nadaoderSpanienfallenindieseKategorie.DieGründefürdiesenBefundsindmaßgeblichinden
unterschiedlichenEntwicklungendesGlobalisierungsindexzusuchen.DabeikommtDeutschland
zumeinenzugute,dasseszwischen1990und2011unterdenangesprochenenLänderndengröß-
tenZuwachsdesGlobalisierungsindexverzeichnenkonnte(Tabelle28bisTabelle32inAnhangA).
MindestensebensowichtigistaberdieTatsache,dassdieFortschritteDeutschlandsinBezugauf
dieVernetzungmitderübrigenWeltvorallemdererstenHälftedesBeobachtungszeitraumszuzu-
rechnensind.ImVergleichmitvielenanderenVolkswirtschaftenkonntensichdieglobalisierungs-
bedingtenEinkommensgewinneinDeutschlanddamitübereinenlängerenZeitraumakkumulieren.
DashintereMittelfeldderGlobalisierungsgewinnerkomplettierenmaßgeblichStaatenausOsteu-
ropaunddemBaltikum.WährenddieseVolkswirtschaftenimVergleichzumSpitzenfeldlediglich
nurzwischen20und30ProzentderGlobalisierungsgewinne jeEinwohneraufweisenkönnen,
kanndiesinsbesonderevordemHintergrundderwirtschaftlichenVerwerfungennachdemVer-
fallderSowjetuniondochalsbeachtlicherErfolggelten.
SchlusslichterimVergleichderabsolutenGlobalisierungsgewinnejeEinwohnersinddiegroßen
Schwellenländer.DamitzählensietrotzderBedeutung,dieihnendankgroßerBinnenmärkteund
hoherwirtschaftlicherDynamikfürdieweltwirtschaftlicheEntwicklungzukommt,nichtzuden
maßgeblichenProfiteurenderGlobalisierungimSinnederkumuliertenabsolutenEinkommens-
gewinnejeEinwohner.
31 FürdierichtigeEinordnungderErgebnisseisteswichtigdaraufhinzuweisen,dassdievorliegendeUntersuchungkeineAussa-genbezüglichderEinkommensverteilunginnerhalbeinesLandeserlaubt.Dieausgewiesenen,durchdiefortschreitendeGloba-lisierunginduziertenEinkommensgewinnebeziehensichausschließlichaufdenDurchschnittderBevölkerung.
33
2 Wer profitiert am stärksten von der Globalisierung?
Tabelle 8: Absolute Einkommensgewinne je Einwohner durch die zunehmende Globalisierung im Zeitraum von 1990 bis 2011
Rang Land Durchschnittlicher jährlicher Einkommens-gewinn je Einwohner in Euro*
Kumulierter Einkommensgewinn je Einwohner in Euro*
1 Finnland 1.500 31.4002 Dänemark 1.420 29.8003 Japan 1.400 29.5004 Deutschland 1.240 26.1005 Schweiz 1.220 25.6006 Israel 1.080 22.6007 Österreich 1.010 21.3008 Griechenland 980 20.5009 Irland 970 20.400
10 Schweden 970 20.30011 Slowenien 900 18.90012 Niederlande 890 18.70013 Frankreich 800 16.90014 Portugal 800 16.80015 Südkorea 790 16.50016 Australien 750 15.80017 Italien 710 15.00018 Kanada 660 13.80019 Neuseeland 650 13.70020 Belgien 630 13.20021 Vereinigtes Königreich 580 12.10022 Spanien 570 11.90023 Estland 560 11.70024 Vereinigte Staaten 540 11.30025 Ungarn 410 8.60026 Lettland 350 7.30027 Litauen 330 7.00028 Chile 300 6.40029 Norwegen 300 6.30030 Tschechien 300 6.30031 Slowakei 270 5.70032 Polen 260 5.50033 Argentinien 230 4.90034 Türkei 190 4.00035 Rumänien 170 3.60036 Südafrika 160 3.40037 Bulgarien 160 3.40038 Brasilien 120 2.60039 Russland 120 2.50040 Mexiko 100 2.20041 China 80 1.70042 Indien 20 400
* real, zu Preisen des Jahres 2000; gerundete WerteQuelle: Prognos 2014
34
2 Wer profitiert am stärksten von der Globalisierung?
EineweiterewichtigeErkenntnisergibtsichbeijenenLändern,diefürdenGlobalisierungsindex
diehöchstenWerteverzeichnenkönnen:WederBelgien,dieNiederlandenochIrlandweisenSpit-
zenpositionenhinsichtlichderGlobalisierungsgewinne jeEinwohneraus.Ursächlich fürdieses
Resultatist,dassdieseVolkswirtschaftenzwarübereinenhohenVernetzungsgradmitderübri-
genWeltverfügen,diesbezüglichimUntersuchungszeitraumabernureinegeringeDynamikauf-
weisenkonnten.DiesesResultatzeigtdeutlich,welcheBedeutungandauerndeBemühungenzur
ÖffnungeinerVolkswirtschaftgegenüberderübrigenWelthaben–auchoderbesondersfürstark
globalisierteNationen.
DieBetrachtungderEntwicklungimZeitablaufgibtzusätzlichenAufschlussdarüber,wiedieglo-
balisierungsbedingtenEinkommensgewinnejeEinwohnerzubewertensind(Abbildung4bisAb-
bildung7inAnhangB).Siezeigt,dassdiegrößtenWachstumsgewinnedemZeitraumzwischen
Mitteder1990erundMittedeserstenJahrzehntsdes21.Jahrhundertszuzurechnensind.„Glo-
balisierungsweltmeister“FinnlandunddieübrigenHauptgewinnerderGlobalisierungkonnten
ihrBruttoinlandsproduktjeEinwohnerschonzuBeginndesUntersuchungszeitraumsglobalisie-
rungsbedingtsteigern.Damitwirddeutlich,wiewichtigdieEntwicklungenderfrühenJahredes
BeobachtungszeitraumsfürdieGesamtergebnissedieserUntersuchungsind:Jefrühzeitigerein
LandvonderGlobalisierungprofitierenkonnte,destolängergestaltetesichderZeitraum,über
dendieEinkommensgewinnejeEinwohnerakkumuliertwurden.DertechnologischeBoomund
diewichtigeRollederfinnischenTelekommunikationsindustrieinden1990erJahrendürftenin-
sofernentscheidendfürdieendgültigeRangfolgederGlobalisierungsgewinnersein.Dagegensind
LänderwieChile oderdieSlowakei, die erst im späterenZeitverlauf einendeutlichenAnstieg
desGlobalisierungsindexverzeichnenkonnten,durchdieWahldesUntersuchungszeitraums„be-
nachteiligt“.
InwiefernsichdieSituationdurchdiefortschreitendeGlobalisierungverbesserthat,hängtnicht
nurvondenabsolutenEinkommensgewinnenab,sondernvorallemdavon,welchesKonsumni-
veausichderEinzelnedamitleistenkann.AusdiesemGrundwerdenalsAlternativezurBestim-
mungdes„Globalisierungsweltmeisters“diekaufkraftgewichtetenEinkommensgewinne jeEin-
wohneranalysiert(Tabelle9).
AuchindieserBetrachtungsweiseführtFinnlanddieRanglistean.AufdenRanglistenplätzenhin-
terFinnlandergebensichimVergleichzurvorigenBetrachtungsweiseallerdingseinigeVerschie-
bungen.Slowenien,bezüglichderabsolutenglobalisierungsinduziertenEinkommensgewinneauf
Ranglistenplatz12,undGriechenlandaufRanglistenplatz11nehmennundenzweitenundden
drittenPlatz ein. Japan findet sichaufgrund seineshohenPreisniveausdagegennurnochauf
Ranglistenplatz16wieder,SchwedennurnochaufRang17.ÄhnlichesgiltfürdasVereinigteKö-
nigreichunddieVereinigtenStaaten,dieachtrespektiveneunRanglistenplätzeeinbüßen.
35
2 Wer profitiert am stärksten von der Globalisierung?
Tabelle 9: Kaufkraftbereinigte Einkommensgewinne je Einwohner durch die zunehmende Globalisierung im Zeitraum von 1990 bis 2011
Rang Land Durchschnittlicher jährlicher Einkommens-gewinn je Einwohner in Euro, KKP*
Kumulierter Einkommensgewinn je Einwohner in Euro, KKP*
1 Finnland 1.630 34.3002 Slowenien 1.570 33.0003 Griechenland 1.570 32.9004 Deutschland 1.400 29.3005 Dänemark 1.360 28.6006 Estland 1.330 27.9007 Israel 1.280 26.8008 Portugal 1.240 26.1009 Österreich 1.220 25.700
10 Südkorea 1.190 25.00011 Schweiz 1.110 23.30012 Irland 1.100 23.00013 Niederlande 1.080 22.70014 Ungarn 1.080 22.60015 Neuseeland 1.030 21.60016 Japan 980 20.50017 Schweden 970 20.30018 Italien 950 19.90019 Frankreich 930 19.50020 Australien 910 19.10021 Litauen 870 18.30022 Lettland 840 17.70023 Spanien 830 17.50024 Tschechien 810 17.10025 Kanada 800 16.70026 Belgien 770 16.10027 Bulgarien 630 13.30028 Polen 620 13.10029 Vereinigtes Königreich 600 12.60030 Rumänien 590 12.40031 Chile 580 12.20032 Slowakei 560 11.70033 Vereinigte Staaten 540 11.30034 Russland 450 9.50035 Türkei 410 8.70036 Südafrika 370 7.70037 Norwegen 290 6.10038 Argentinien 280 5.80039 Brasilien 230 4.90040 China 200 4.10041 Mexiko 170 3.50042 Indien 60 1.200
* kaufkraftbereinigt in Relation zu den Vereinigten Staaten; real zu Preisen des Jahres 2000; gerundete WerteQuelle: Prognos 2014
36
2 Wer profitiert am stärksten von der Globalisierung?
DiesenRangverschiebungenliegenteilweisebeachtlicheVeränderungenderausgewiesenenEin-
kommensgewinnezugrunde.WährendderkaufkraftbereinigteEinkommensgewinnjeEinwohner
fürFinnlandumrund3.000Eurounddamit10Prozenthöherausfälltalsderabsolute,nichtkauf-
kraftbereinigteEinkommensgewinnjeEinwohner,betragendieVeränderungeninGriechenland
rund12.500Eurooder60Prozent,inSlowenienrund14.000Eurooder75ProzentundinEstland
rund16.000Eurooder140Prozent.AuchdiegroßenSchwellenländerwerdeninderkaufkraftbe-
reinigtenBetrachtungsweisebessergestellt.DengrößtenSprungunterihnenverzeichnetRuss-
landmiteinemAnstiegvon7.000Eurooder280Prozent.
TrotzdergroßenRangverschiebungen füreinzelneLänderbleibtdasbereitsbeschriebeneGe-
samtbild der Rangfolge weitgehend bestehen. Die oberen Ranglistenpositionen nehmen haupt-
sächlichkleinereStaatenmithöheremBruttoinlandsproduktjeEinwohnerein.MitAusnahmevon
DeutschlandbelegendiegroßenIndustrienationenausschließlichPlätzeimMittelfeld.DiesesBild
wirddurchosteuropäischeStaatenkomplettiert.DiegroßenSchwellenländernehmenausnahms-
loshintereRanglistenplätzeein.
2.3.2 Globalisierungsinduzierte Einkommensgewinne je Einwohner in Relation zum Anfangsniveau
AnalysiertmandieEinkommensgewinnejeEinwohnerinRelationzumAusgangsniveaudesBrut-
toinlandsproduktsjeEinwohner,ergebensichstarkeVerschiebungeninderRangfolgederLänder
(Tabelle10).Volkswirtschaften,dieimJahr1990eingeringesbismittleresNiveauinBezugauf
dasBruttoinlandsproduktjeEinwohneraufwiesen,nehmenindieserBetrachtungsweiseSpitzen-
positionenein–allenvoranChina.
KleinereundmittelgroßeosteuropäischeVolkswirtschaftensowiediebaltischenStaaten,vorallem
EstlandundSlowenien,belegenPlätzeimvorderenDrittelderRangliste.DieMehrheitderklei-
nerenVolkswirtschaftenmithohemBruttoinlandsprodukt jeEinwohnerbelegenRängeimMit-
telfeld.Schweden,dieSchweiz,BelgienundinsbesondereNorwegenfindensichdagegenaufden
hinterenRanglistenplätzenwieder.MitgeradeeinmaleinemProzentfälltderkumulierteglobali-
sierungsinduzierteEinkommensgewinnjeEinwohnerinRelationzumAusgangsniveaudesBrut-
toinlandsproduktsjeEinwohnerinNorwegenrund18MalgeringerausalsinChinaundrundsie-
benMalgeringeralsimNachbarlandFinnland.
UnterdenhochentwickeltenIndustrieländernbelegtDeutschlandmitRang17denhöchstenRang-
listenplatz.Spanien,FrankreichundItaliennehmenPlätzeimhinterenMittelfeldein.Besonders
bemerkenswertsinddieErgebnisse fürdasVereinigteKönigreichunddieVereinigtenStaaten.
DerenPlatzierungenamunterenEndederRanglistesindResultatrelativgeringerabsoluterEin-
kommensgewinne,diedurchhoheAusgangsniveausdesBruttoinlandsproduktsjeEinwohnerzu-
sätzlichrelativiertwerden.
37
2 Wer profitiert am stärksten von der Globalisierung?
Tabelle 10: Einkommensgewinn je Einwohner durch die Globalisierung im Zeitraum zwischen 1990 bis 2011 in Relation zum Bruttoinlandsprodukt je Einwohner des Jahres 1990
Rang Land Durchschnittlicher jährlicher Einkom-mensgewinn je Einwohner in Relation zum Bruttoinlandsprodukt je Einwohner des Jahres 1990 in Prozent
Kumulierter Einkommensgewinn je Einwohner in Relation zum Bruttoin-landsprodukt je Einwohner des Jahres 1990 in Prozent
1 China 18,5 3882 Estland 11,3 2383 Südkorea 10,5 2204 Slowenien 9,9 2085 Griechenland 9,3 1946 Bulgarien 8,8 1867 Chile 8,7 1848 Ungarn 8,7 1829 Portugal 8,4 176
10 Rumänien 8,3 17511 Lettland 8,1 17112 Polen 7,8 16413 Litauen 7,1 14914 Finnland 6,9 14515 Israel 6,5 13616 Irland 6,3 13317 Deutschland 5,8 12218 Dänemark 5,4 11419 Neuseeland 5,2 10820 Tschechien 5,1 10721 Türkei 5,0 10522 Indien 5,0 10523 Österreich 4,9 10224 Südafrika 4,8 10025 Slowakei 4,7 9826 Spanien 4,6 9627 Niederlande 4,3 9128 Russland 4,2 8729 Frankreich 4,0 8330 Italien 3,9 8331 Australien 3,9 8332 Argentinien 3,8 8033 Schweden 3,8 7934 Japan 3,8 7935 Brasilien 3,4 7036 Schweiz 3,3 6937 Kanada 3,1 6538 Belgien 3,1 6539 Vereinigtes Königreich 2,7 5840 Mexiko 1,7 3741 Vereinigte Staaten 1,7 3642 Norwegen 1,0 21
Quelle: Prognos 2014
38
2 Wer profitiert am stärksten von der Globalisierung?
UnterdengroßenSchwellenländernkannnurChinaeinenoberenRanglistenplatzbelegen.Die
imVergleichzuChinagrößerenabsolutenEinkommensgewinne jeEinwohnerandererSchwel-
lenländerwerdendagegendurchhöhereAusgangswertedesBruttoinlandsprodukts jeEinwoh-
nerüberkompensiert.AusdiesemGrundfindetsichRusslandimhinterenMittelfeld,Argentinien,
BrasilienundMexikosogaraufdenunterenPlätzenderRanglistewieder.DiePositionIndiens
imMittelfeldistdasResultatdesniedrigstenabsolutenEinkommensgewinnsjeEinwohnerunter
allen betrachteten Ländern in Verbindung mit dem ebenfalls niedrigsten Niveau des Bruttoin-
landsproduktsjeEinwohnerimAusgangsjahr.
2.3.3 Globalisierungsinduzierte Einkommensgewinne auf Länderebene
BetrachtetmandieglobalisierungsinduziertenEinkommensgewinneaufLänderebene,zeigtsich
kaumüberraschend,dassausschließlichgroßeVolkswirtschaften imSpitzenfeldvertretensind
(Tabelle11).DenerstenRangbelegtJapanmiteinemEinkommensgewinnvonjahresdurchschnitt-
lichknapp180MilliardenEurodurchdiezunehmendeGlobalisierung.ÜberdengesamtenUnter-
suchungszeitraumsummierensichdieZugewinneJapansdamitaufdeutlichüberdreiBillionen
Eurooderrund68ProzentinRelationzumBruttoinlandsproduktdesJahres2011.AuchdieGloba-
lisierungsgewinnederVereinigtenStaaten,DeutschlandsundChinasweisenbeachtlicheBeträge
auf.SoentsprichtderZugewinnDeutschlandsüberdenZeitraumzwischen1990und2011sogar
rund92ProzentinRelationzumBruttoinlandsproduktdesJahres2011;damitisterhöheralsder
gesamteSchuldenstandderBundesrepublikzudiesemZeitpunkt.
AberauchkleineLänderweiseninRelationzuihrerjeweiligenWirtschaftsleistungteilweisebe-
achtlicheGlobalisierungsgewinneaus.SobeträgtderkumulierteglobalisierungsinduzierteEin-
kommensgewinnEstlandsmehrals160ProzentinRelationzumBruttoinlandsproduktdesJahres
2011.AuchLänderwieLettland,Litauen,Bulgarien,Slowenien,Rumänien,Ungarn,Finnland,Por-
tugalundGriechenlandkonntenGlobalisierungsgewinnemitentsprechendenkumuliertenQuo-
tenineinerHöhevonüber100Prozenterzielen.
DieReihenfolgederGlobalisierungsgewinneaufLänderebeneentsprichtweitgehendderöffentli-
chenWahrnehmung,dennaufaggregiertemNiveausinddiegroßenVolkswirtschaftendiemaß-
geblichen Akteure und Profiteure einer zunehmenden Vernetzung der Welt. Dass die großen
SchwellenländerChinaundIndienimGegensatzzuoftmalsgeäußertenVermutungennichtauf
RangeinsundzweiderhieraufgestelltenListederGewinnerderGlobalisierungstehen,könnte
zweiUrsachenhaben:ZumeinenbeeinträchtigtdieWahldesBeobachtungszeitraumsdiebeiden
Länder,dadieBerechnungenderabsolutenEinkommensgewinneaufdieseWeiseaufdenniedri-
genAusgangswertendesBruttoinlandsproduktsimJahr1990beruhen.DamitbleibendieAufhol-
prozesseChinasundIndiensmitjeweilszweistelligenZuwachsratendesBruttoinlandsprodukts
indenFolgejahrenunberücksichtigt.Zumanderenistnichtauszuschließen,dassdieeinheitliche
SchätzungdesEinflussesderGlobalisierungaufdasWirtschaftswachstumnichtallenBesonder-
heitenChinasundIndiensgerechtwerdenkann.
39
2 Wer profitiert am stärksten von der Globalisierung?
Tabelle 11: Durchschnittliche und kumulierte Einkommensgewinne durch die Globalisierung auf Länderebene im Zeitraum zwischen 1990 und 2011
Rang Land Durchschnittlicher jährlicher Einkommensgewinn ab dem Jahr 1990 in Mrd. Euro*
Kumulierter Einkommens-gewinn ab dem Jahr 1990 in Mrd. Euro*
Kumulierter Einkommensgewinn ab dem Jahr 1990 in Relation zum realen Brutto- inlandsprodukt des Jahres 2011**
1 Japan 178,7 3.752 682 Vereinigte Staaten 154,8 3.251 243 China 103,0 2.163 564 Deutschland 102,0 2.142 925 Frankreich 50,3 1.057 646 Italien 41,4 870 707 Südkorea 37,7 792 888 Vereinigtes Königreich 34,8 730 389 Spanien 24,1 506 65
10 Brasilien 22,3 468 4611 Kanada 20,9 438 4512 Indien 19,6 412 3613 Russland 17,0 356 7514 Australien 15,2 319 5115 Niederlande 14,4 303 6316 Türkei 12,5 262 5717 Mexiko 11,4 240 2618 Griechenland 10,8 226 14719 Polen 10,1 212 7420 Schweiz 9,0 188 5621 Schweden 8,8 184 5422 Argentinien 8,7 182 3523 Portugal 8,3 175 13024 Österreich 8,3 174 7025 Finnland 7,8 164 10226 Südafrika 7,8 163 7727 Dänemark 7,7 161 8628 Israel 7,4 156 8029 Belgien 6,6 138 4730 Chile 5,0 105 7931 Ungarn 4,1 87 14032 Irland 4,0 84 6033 Rumänien 3,8 79 12634 Tschechien 3,1 65 7235 Neuseeland 2,6 55 7736 Slowenien 1,8 38 13337 Slowakei 1,5 31 6038 Norwegen 1,4 29 1339 Bulgarien 1,2 26 12340 Litauen 1,1 24 11741 Lettland 0,8 17 13042 Estland 0,8 16 166
* real, zu Preisen des Jahres 2000, gerundete Werte; ** in ProzentQuelle: Prognos 2014
40
2 Wer profitiert am stärksten von der Globalisierung?
2.3.4 Globalisierungsgewinne im Vergleich zum Bruttoinlandsprodukt insgesamt
VordemHintergrundderbisherdiskutiertenErgebnisseistersichtlich,dassdemWachstumin
denbetrachtetenLändernaußerderGlobalisierungnochweitereQuellenzuGrundeliegen.Ein
VergleichderglobalisierungsinduziertenEinkommensgewinnemitdemgesamtenWachstumdes
Bruttoinlandsproduktszwischen1990und2011machtdiesumsodeutlicher(Tabelle35und36
inAnhangA).
WährendfüreinigeLändermehralsdieHälftederEinkommensgewinnemitGlobalisierungsent-
wicklungenassoziiertsind,beträgtderAnteildesglobalisierungsinduziertenEinkommensgewinns
amgesamtenWachstumderWirtschaftsleistungfürandereLänderwenigerals5Prozent.32Die
GründefürdieseDiskrepanzensindinderspeziellenSituationdereinzelnenLänderzusuchen.
Für viele europäische Staaten dürfte beispielsweise die Entstehung eines integrierten Binnen-
marktesvongroßerBedeutunggewesensein.DiegroßenSchwellenländerprofitierenmutmaßlich
vondynamischenBinnenmärktenoderderDiffusionvonTechnologieausdenIndustrienationen.
FürStaatenwieNorwegenspielenRohstoffvorkommeneinegewichtigeRolle.Eineumfassende
Diskussion länderspezifischer Wachstumsquellen bedürfte detaillierter Länderanalysen. Diese
sindnichtBestandteildervorliegendenStudie.
2.3.5 Einkommensgewinne je Einwohner in Bezug zu Veränderungen der Einkommensverteilung
DieErgebnissedervorangegangenenAnalysenbringenüberwiegendpositivegesamtwirtschaftli-
cheAuswirkungenderGlobalisierungzumAusdruck.Inwiefernsicheineglobalisierungsbedingt
positiveEntwicklungaufLänderebeneauchineinerverbessertenökonomischenSituationfürden
Einzelnenwiderspiegelt,beantwortensienicht.EinigeGlobalisierungskritikervertretenindieser
FragedieMeinung,dassdiefortschreitendeweltweiteVernetzungmitzunehmenderEinkommens-
ungleichheiteinhergeht.DiefolgendenAnalysensollenzeigen,inwieferndieseAussageimEin-
klangmitdenErgebnissendervorliegendenStudiesteht.
AlsMessgrößefürdieGleichheitoderUngleichheitderEinkommensverteilunginnerhalbeines
LandeswirddabeiderGini-KoeffizientfürdieNettoeinkommenverwendet.33DieserkannWerte
zwischen0und100annehmen.DieAusprägung0bedeutet,dassalleHaushalteeinesLandes
über gleiche Nettoeinkommen verfügen. Höhere Werte signalisieren höhere Ungleichheit. Der
32 AndieserStelleweisenwirdaraufhin,dassdieKonzeptionderSzenarienrechnungenaufeinemfüralleLändereinheitlichenSchätzerbezüglichderWachstumswirkungenderGlobalisierungberuht.DieseVorgehensweisebringtVorteilehinsichtlichderVergleichbarkeit von Globalisierungsgewinnen mit sich, länderspezifischen Eigenheiten kann damit jedoch nicht vollständigRechnunggetragenwerden.InsofernsolltendieausgewiesenenGlobalisierungsgewinneinRelationzurGesamtentwicklungdesBruttoinlandsproduktsalsSchätzwerteangesehenwerden.DenkomplexenHerausforderungeneinerländerspezifischenWachs-tumszerlegungwerdensienichtgerecht.
33 IndervorliegendenStudiewerdendieGini-KoeffizientendesDatensatzesSWIIDVersion4.0(StandardizedWorldIncomeIn-equalityDatabase)verwendet,vgl.Solt(2009).DieserDatensatzzeichnetsichsowohlbezüglichderAnzahlbetrachteterLänderalsauchbezüglichderBeobachtungszeiträumedurcheineguteDatenverfügbarkeitaus.
41
2 Wer profitiert am stärksten von der Globalisierung?
obereRandwertvon100würdeanzeigen,dasseineinzelnerHaushaltüberdasgesamteNettoein-
kommendesLandesverfügt.
EinerstesIndizdafür,dassGlobalisierungnichtzuhöhererEinkommensungleichheitführt,ergibt
sichausderKorrelationzwischendemGini-KoeffizientenunddemWertdesGlobalisierungsindex
einesLandes.DiesebeträgtüberalleLänderundbetrachtetenJahrehinweg–0,52(p=0,00)34und
zeigtdamitan,dassstärkerglobalisierteLändertendenzielleinegeringereSpreizungderEinkom-
mensverteilungaufweisen.BetrachtetmandieglobalisierungsinduziertenEinkommensgewinne
jeEinwohnerinBezugzurEntwicklungderGini-KoeffizientenimZeitraumvon1990bis2011,ver-
stärktsichdieserBefund(Abbildung3).
34 Einp-Wertvonunter0,05(0,01)besagt,dassdieStatistikmiteinerWahrscheinlichkeitvonüber95Prozent(99Prozent)vonNullverschiedenist.
Quelle: Prognos 2014
Abbildung 3: Scatterplot von absoluten Einkommensgewinnen je Einwohner durch die zunehmende Globalisierung in Bezug auf die Differenz des Gini-Koeffizienten im Zeitraum von 1990 bis 2011
–10 –5 0 5 10 15 20 250
5.000
10.000
15.000
20.000
25.000
30.000
35.000
Schweiz
Dänemark
Spanien Estland
Finnland
Frankreich
Griechenland
Südafrika
Vereinigte Staaten
Türkei
Schweden
Slowenien
Slowakei
Russland
Rumänien
Portugal
Polen
Neuseeland
Norwegen
Mexiko
Niederlande
LettlandLitauen
Südkorea
Vereinigtes Königreich
Ungarn
Indien
Irland
Japan
Italien
Israel
Belgien
Bulgarien
Österreich
Argentinien
Australien
Brasilien
Kanada
Chile
Deutschland
Tschechien
China
42
2 Wer profitiert am stärksten von der Globalisierung?
Zunächst fälltauf,dasses ineinerReihevonLändernbeigroßenGlobalisierungsgewinnenzu
einerAngleichungderNettohaushaltseinkommenkam.DiestrifftsowohlfürSchwellenländerwie
BrasilienundMexikozualsauchfüreuropäischeVolkswirtschaftenwiedieIrlandsoderÖster-
reichs.DemgegenübergehenglobalisierungsinduzierteEinkommensgewinnevor allem inLän-
dernOsteuropasverstärktmiterhöhterUngleichheitvonHaushaltsnettoeinkommeneinher.Das
GrosderbetrachtetenLänderverzeichnetdagegentrotzgroßerEinkommensgewinnedurchdie
zunehmendeGlobalisierungnureinengeringenAnstiegdesGini-Koeffizienten.
InsgesamtvermitteltAbbildung3denEindruck,dassgrößereglobalisierungsinduzierteEinkom-
mensgewinnejeEinwohnertendenziellmitgeringerenErhöhungendesGini-Koeffizienteneinher-
gehen.BerechnetmandieKorrelationzwischendiesenjährlichenGlobalisierungsgewinnenund
derjährlichenDifferenzderGini-Koeffizienten,bestätigtsichdieserBefund.DieKorrelationbe-
trägt–0,13(p=0,00).35
BezüglichderKorrelationsanalysenlässtsichzusammenfassendfesthalten,dassimRahmendes
AnsatzesdieserStudiekeinnegativerZusammenhangzwischenderfortschreitendenGlobalisie-
rungundderUngleichverteilungvonHaushaltsnettoeinkommenindeneinzelnenLändernfest-
gestelltwerdenkann.
EineeingehendereUntersuchungdesZusammenhangszwischenderGlobalisierungundderVer-
teilungderEinkommenkönnenRegressionsanalysenleisten.AlsabhängigeVariabledientdabei
derGini-Koeffizient.DieerklärendeVariablevonzentralemInteresseistderdurchdenGlobali-
sierungsindexoperationalisiertewirtschaftliche,politischeundsozialeVernetzungsgradderWelt.
ZusätzlichwirdindenRegressionenfürweitereEinflussgrößenderEinkommensverteilungkont-
rolliert(Tabelle12).DiessindimEinzelnen:
• TechnischerFortschritt:TechnischerFortschrittführtzueinerverstärktenNachfragenachqua-
lifiziertemPersonal.GleichzeitigreduziertsichrelativdazudieNachfragenachgeringquali-
fiziertenBeschäftigten.EinesolcheEntwicklungkanndazuführen,dassqualifizierteArbeit
nochbesserundgeringqualifizierteArbeitnochschlechterentlohntwird,waszueinererhöh-
tenSpreizungderHaushaltseinkommenführenwürde.
• Bildungszugang:VerbessertsichderBildungszugang,kanninderFolgeeingrößererAnteil
derErwerbstätigeninhöherqualifiziertenBereichenbeschäftigtsein.Damitfördertbessere
BildungtendenziellgleichereHaushaltsnettoeinkommen.
• ZusammensetzungderBeschäftigtenstruktur:Lohnhöhenhängenoftmalsdavonab, inwel-
chemSektorderArbeitsplatzbesteht.SokanneinhoherAnteilvonBeschäftigtenimAgrar-
sektor,indemdieEntlohnungvergleichsweiseniedrigist,miteinerstärkerenUngleichvertei-
35 DiesesErgebnisbestätigtsichauchfürandereKennzahlenalsrobust.DieKorrelationskoeffizientenzwischenkaufkraftbereinig-tenEinkommensgewinnenbeziehungsweisedenEinkommensgewinneninRelationzumAusgangsniveauundderDifferenzdesGini-KoeffizientenimZeitraumvon1990bis2011betragen–0,16(p=0,00),respektive–0,15(p=0,00).
43
2 Wer profitiert am stärksten von der Globalisierung?
lungeinhergehen.EinhöhererAnteilanFrauenunterdenBeschäftigtendagegendürftezu
einerverringertenEinkommensspreizungführen,dadieNettoeinkommengleichmäßigerüber
alleHaushalteverteiltsind.
Als Regressionsmodell wird ein Panel-Ansatz mit Fixed-Effects für Länder und Beobachtungs-
jahreverwendet,dermitderKleinsten-Quadrate-Methodegeschätztwird.Dieländerspezifischen
Effektekontrollierendabeifürzeitkonstante,unbeobachteteHeterogenitätderLänder.Diejahres-
spezifischenEffektedienendazu,dieEffektevonweltweitenmakroökonomischenImpulsensta-
tistischaufzufangen.36
Die Regressionsergebnisse zeigen zwei Spezifikationen der Schätzgleichung mit jeweils unter-
schiedlicherOperationalisierungdestechnischenFortschritts(Tabelle13).FürbeideRegressionen
gilt:DieGlobalisierungweistüberalleLänderhinwegeinenpositiven,abernichtsignifikanten
EffektaufdenGini-Koeffizientenauf.DerpositiveKoeffizientweistaufeinetendenzielldieUn-
gleichheitsteigerndeWirkungderGlobalisierunghin.DiefehlendeSignifikanzdesKoeffizienten
bedeutetjedoch,dassdieBeobachtungzufälligseinkann.InsofernkönnendieErgebnissenicht
alsBelegfüreinensolchenZusammenhanginterpretiertwerden.
TechnologischerFortschrittweistsowohlgemessendurchdasSolow-ResiduumalsauchdieAn-
zahlvonPatentanmelduntendenerwartetenpositivenKoeffizientenauf.Diefehlendestatistische
Signifikanzzeigtallerdings,dassdieErgebnissehinsichtlichdieserDeterminantemitVorsichtin-
terpretiertwerdensollten.
36 FürähnlicheempirischeAnsätzevgl.InternationalMonetaryFund(2007),Chapter4oderOECD(2011),Chapter2.
Tabelle 12: Potenzielle Einflussgrößen auf die Einkommensverteilung als Kontrollvariablen für die Regressionsanalysen
Einflussgrößen der Einkommensverteilung
Kontrollvariablen Quelle
Globalisierung Globalisierungsindex Prognos 2013Technischer Fortschritt Solow Residuum. (Berechnung: Veränderungsrate des
Bruttoinlandsprodukts abzüglich der mit den Einkommens-anteilen gewichteten Summe der Veränderungsraten der Produktionsfaktoren Arbeit und Kapital)
Prognos 2013; Grunddaten: OECD und EU-Ameco
Technischer Fortschritt Anzahl von Patenten (Bei europäischem oder US-Amerikanischem Patentamt)
OECD Science und Technology Indicators, 2013
Bildung Anteil der Bevölkerung mit abgeschlossener Sekundarstufe oder höherer Bildung
Barro und Lee (2013); Version 1.3
Bildung Durchschnittliche Anzahl an Schuljahren Barro und Lee (2013); Version 1.3Zusammensetzung der Beschäftigten
Anteil der Beschäftigten im Agrarsektor (in % der Gesamtbeschäftigten)
Weltbank, World Development Indicators, 2013
Zusammensetzung der Beschäftigten
Anteil der Beschäftigten im Industriesektor (in % der Gesamtbeschäftigten)
Weltbank, World Development Indicators, 2013
Zusammensetzung der Beschäftigten
Anteil der weiblichen Beschäftigten (in % der Gesamtbeschäftigten)
Weltbank, World Development Indicators, 2013
Quelle: Prognos 2014
44
2 Wer profitiert am stärksten von der Globalisierung?
AuchdieübrigenKontrollvariablenweisenüberwiegenddieerwartetenWirkungsrichtungenauf,
diegeschätztenKoeffizientenerweisensichjedochnichtimmeralssignifikant.SoistbessereBil-
dung–gemessenanderdurchschnittlichenLängedesSchulbesuchs–mitzunehmenderGleich-
heitvonHaushaltsnettoeinkommenassoziiert.DerAnteilinderLandwirtschaftbeschäftigterPer-
sonenwirkttendenziellungleichheitssteigernd,wobeidergeschätzteKoeffizientnichtsignifikant
ausfällt.EinhöhererAnteilanweiblichenBeschäftigtengehtwieerwartetmiteinergeringeren
SpreizungderHaushaltsnettoeinkommeneinher.
AlsErgebnisderRegressionsanalysenkannkonstatiertwerden,dasseinhöhererweltweiterVer-
netzungsgradgemessendurchdenGlobalisierungsindex tendenziellmiteinerstärkerenSprei-
zung der Haushaltsnettoeinkommen assoziiert ist. Dieser Befund wird dadurch eingeschränkt,
dassdieentsprechendenRegressionsergebnissekeinkonventionellverlangtesSignifikanzniveau
aufweisen.AusdiesemGrundseivoreinereindeutigenInterpretationderSchätzergebnissege-
warnt:DievorliegendeStudiekannkeinennachweisbarenZusammenhangzwischenGlobalisie-
rungundderEntwicklungderEinkommensverteilungfeststellen.
Tabelle 13: Regressionsergebnisse zu den Determinanten der Einkommens-verteilung
Abhängige Variable: Logarithmus des Gini-Koeffizienten (1) (2)Globalisierungsindex 0,0018 0,0021
(0,0013) (0,0014)Technischer Fortschritt gemessen durch Solow Residuum 0,0033
(0,0025) Anzahl von Patenten (bei europäischem oder US-
amerikanischem Patentamt)0,0012
(0,0099)Anteil der Bevölkerung mit abgeschlossener Sekundarstufe oder höherer Bildung
0,0035* 0,0014(0,0017) (0,0020)
Durchschnittliche Anzahl an Schuljahren –0,4454*** –0,2858*(0,1345) (0,1402)
Anteil der Beschäftigten im Agrarsektor (in % der Gesamtbeschäftigten)
0,0501 0,0447(0,0352) (0,0350)
Anteil der Beschäftigten im Industriesektor (in % der Gesamtbeschäftigten)
–0,0053 –0,0180(0,0579) (0,0620)
Anteil der weiblichen Beschäftigten (in % der Gesamtbeschäftigten)
–0,8276*** –0,5273**(0,2190) (0,1995)
Fixed-Effects für LänderDummyvariablen für Jahre
Ja JaJa Ja
Anzahl der BeobachtungenR² (zentriert)
620 8720,37 0,32
Anmerkungen: Die Symbole *, **, *** zeigen die Signifikanz der Schätzergebnisse für die Niveaus 10 %, 5 % und 1 % an. In Klammern werden nach Ländern geclusterte Standardfehler angezeigt. Alle Regressionen enthalten eine Konstante. Mit Ausnahme des Anteils der Bevölkerung mit abgeschlossener Sekundarstufe oder höherer Bildung handelt es sich bei allen Variablen um logarithmierte Werte. Die unterschiedlichen Anzahlen von Beobachtungen gehen auf die Datenverfügbarkeit zurück.Quelle: Prognos 2014
45
2 Wer profitiert am stärksten von der Globalisierung?
2.4 Zukunftsszenarien zu Globalisierungsentwicklungen
2.4.1 Ergebnisse Szenario „Beschleunigte Globalisierung“
DieModellvorgabenfürdasSzenario„BeschleunigteGlobalisierung“ergebenimVergleichzum
BasisszenarioDifferenzenfürdieWachstumsratenderExporteundderImporte,diesichzwischen
denLändernteilweisestarkunterscheiden(Tabelle14).DabeisindwederdieWachstumsratender
AußenhandelskomponentennochderVerlaufdesGlobalisierungsindeximEx-Post-Zeitraumallein
entscheidend,sondernderenZusammenspiel.BeispielsweiseverzeichnetendiebaltischenStaa-
tenimZeitraumzwischen1990und2011einImportwachstumvonmindestens6,7Prozentpro
Jahr.GleichzeitigfielderdurchschnittlichejährlicheAnstiegdesGlobalisierungsindexmitmin-
destens1,4PunktenproJahriminternationalenVergleichrelativhochaus.FürdieSzenarienvor-
gabenalsDifferenzzurBasisprognoseistentscheidend,wiestarkdasImportwachstuminRela-
tionzumAnstiegdesGlobalisierungsindexausfällt,dadieImporteimModelldurcheineVorgabe
exogenisiertwerden.
DieexemplarischgenanntenbaltischenStaatenweisenjeGlobalisierungspunkteinImportwachs-
tumzwischen4,7und6,1Prozentauf.ImSzenarioentsprichtdiesbeieinemeinheitlichenjähr-
lichen Anstieg des Globalisierungsindex in Höhe von 0,40 Punkten37 im Vergleich zur Basis-
prognoseeinemzusätzlichenImportwachstum,das imMittelfeldallerLänder liegt.Länderwie
Argentinien,BrasilienoderIndienweisenimEx-Post-ZeitraumdagegenhoheWachstumsratenfür
dieImporteinVerbindungmiteinerniedrigenGlobalisierungsdynamikauf,wasimVergleichzur
BasisprognosezuhohenWachstumsvorgabenfürdieImporteimSzenarioführt.Dieniedrigsten
WachstumsvorgabenfürdieImporteunddementsprechendniedrigeWachstumsratenfürdieEx-
porteergebensichimSzenariofürLänderwieBelgien,PortugalundeinigeosteuropäischeStaa-
ten,dieimVerhältniszumjährlichenAnstiegdesGlobalisierungsindexnurgeringeWachstums-
ratenfürdieImporteaufweisen.
BetrachtetmandieWachstumsratendesBruttoinlandsprodukts,diesichaufBasisderSimulati-
onsrechnungenergebenfürunterschiedlicheZeiträume,sofälltzunächstauf,dassallebetrachte-
tenLändervoneinerBeschleunigungderGlobalisierungprofitierenkönnen(Tabelle15).InAn-
betrachtderÜberlegung,dassgrößereHandelsvoluminaeinerhöherenSpezialisierungeinzelner
Volkswirtschaften förderlich sind und somit komparative Vorteile besser zur Geltung bringen,
solltediesnichtüberraschen.
AufgrundderTatsache,dasssichindembetrachtetenSzenariodieVorgabenfüralleLänderver-
ändern,mussbeiderInterpretationderErgebnissefüreinzelneLänderfolgendesberücksichtigt
werden: Präzise Aussagen bezüglich der Ursachen der Differenzen des Bruttoinlandsprodukts
37 Diesentspricht50ProzentdesdurchschnittlichenjährlichenAnstiegsdesGlobalisierungsindexfüralleLänderimZeitraumvon1990bis2011vgl.Abschnitt2.1.2.DieRestriktion,dassdersimuliertezusätzlicheAnstiegdesGlobalisierungsindexmaximal100ProzentinRelationzurdurchschnittlichenjährlichenDifferenzdesIndexfürdasjeweiligeLandzwischen1990und2011be-tragendarf,betrifftArgentinien,Belgien,Mexiko,NorwegenunddieVereinigtenStaaten.DersimulierteAnstiegdesGlobalisie-rungsindexfürdieseLänderbeträgt0,18Punkte,0,36Punkte,0,33Punkte,0,02Punkteund0,11Punkte.
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2 Wer profitiert am stärksten von der Globalisierung?
Tabelle 14: Differenzen des durchschnittlichen Export- und Importwachstums zwischen dem Szenario „Beschleunigte Globalisierung“ und der Basisprognose
Land Importe Exporte2020 2025 2020 2025
Argentinien 8,77 8,88 9,36 9,49Australien 2,58 2,62 2,76 2,51Belgien 0,98 1,00 0,97 0,98Brasilien 4,53 4,55 5,55 5,37Bulgarien 0,97 1,01 1,12 1,15Chile 2,31 2,34 2,49 2,52China 4,58 4,62 4,27 4,29Dänemark 1,70 1,78 1,64 1,75Deutschland 2,01 2,04 1,89 1,92Estland 2,33 2,34 2,36 2,39Finnland 1,53 1,57 1,61 1,64Frankreich 2,05 2,07 2,13 2,17Griechenland 1,11 1,16 1,39 1,49Indien 6,99 7,03 7,45 6,92Irland 2,35 2,66 2,18 2,33Israel 1,57 1,60 1,73 1,84Italien 2,20 2,24 1,95 2,00Japan 2,13 2,17 2,29 2,23Kanada 3,81 3,91 3,89 3,94Lettland 2,10 2,18 2,37 2,45Litauen 1,88 1,89 2,00 2,04Mexiko 4,91 4,94 5,07 5,12Neuseeland 1,59 1,65 1,66 1,72Niederlande 2,08 2,12 1,95 2,01Norwegen 1,34 1,38 1,04 1,09Österreich 2,16 2,20 2,10 2,17Polen 2,71 2,73 2,66 2,68Portugal 0,69 0,72 0,87 0,92Rumänien 0,84 0,88 1,01 1,06Russland 1,29 1,32 1,33 1,47Schweden 3,05 3,12 2,80 2,90Schweiz 3,72 3,80 3,22 3,34Slowakei 1,49 1,48 1,37 1,38Slowenien 1,24 1,26 1,23 1,27Spanien 2,66 2,73 2,53 2,63Südafrika 1,86 1,89 2,17 2,31Südkorea 2,75 2,75 2,52 2,50Tschechien 1,74 1,75 1,67 1,71Türkei 4,55 4,58 5,65 5,60Ungarn 1,33 1,34 1,37 1,41Vereinigte Staaten 4,40 4,46 5,11 4,91Vereinigtes Königreich 2,65 2,75 2,90 3,10Quelle: Prognos 2014
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2 Wer profitiert am stärksten von der Globalisierung?
Tabelle 15: Differenzen des Wirtschaftswachstums zwischen dem Szenario „Beschleunigte Globalisierung“ und der Basisprognose
Land Differenz des durchschnittlichem Wirtschaftswachstum im Vergleich zur Basisprognose in Prozentpunkten
2014 bis 2020 2014 bis 2025Argentinien 0,11 0,22Australien 0,12 0,24Belgien 0,08 0,13Brasilien 0,06 0,13Bulgarien 0,46 0,76Chile 0,27 0,69China 0,42 0,54Dänemark 0,10 0,32Deutschland 0,31 0,40Estland 0,72 0,94Finnland 0,33 0,48Frankreich 0,05 0,16Griechenland 0,19 0,56Indien 0,45 0,42Irland 0,62 0,35Israel 0,23 0,57Italien 0,05 0,14Japan 0,08 0,32Kanada 0,09 0,29Lettland 0,12 0,73Litauen 0,54 0,80Mexiko 0,20 0,14Neuseeland 0,21 0,46Niederlande 0,22 0,30Norwegen 0,02 0,11Österreich 0,28 0,46Polen 0,41 0,54Portugal 0,40 0,61Rumänien 0,19 0,60Russland 0,24 0,56Schweden 0,19 0,33Schweiz 0,18 0,35Slowakei 0,35 0,44Slowenien 0,35 0,61Spanien 0,14 0,30Südafrika 0,09 0,53Südkorea 0,47 0,42Tschechien 0,40 0,59Türkei 0,10 0,16Ungarn 0,44 0,58Vereinigte Staaten 0,04 0,12Vereinigtes Königreich 0,21 0,56Quelle: Prognos 2014
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2 Wer profitiert am stärksten von der Globalisierung?
zwischenSzenarioundReferenzentwicklungsindnurbedingtmöglich,dakaumzuunterschei-
denist,obländerspezifischeAbweichungenzwischenSzenarioundBasisprognosedirektaufbe-
stimmteSzenarienvorgabenzurückzuführensind,oderobdieErgebnissedurchkomplexeWech-
selwirkungenzwischenverschiedenenLändernherbeigeführtwerden.
Allgemeinlässtsichbeobachten,dassdieausderSimulationresultierendenWachstumsvorteile
landesspezifisch unterschiedlich ausfallen. Die größten Differenzen im Vergleich zur Basispro-
gnoseverzeichnenvorallemosteuropäischeStaaten.DiesliegtvermutlichzugroßenTeilenam
hohenOffenheitsgraddieserLänderimAusgangsjahrderSimulationsrechnungenundderBedeu-
tung,diederAußenhandelfürdiewirtschaftlicheEntwicklungdieserLänderhat.Beispielsweise
führtderrelativmoderateAnstiegderExporteundImportefürEstlandinVerbindungmiteinem
Offenheitsgradvonüber200ProzentzuHandelszuwächsen,dieinRelationzumBruttoinlands-
produktbeachtlicheGrößenordnungenerreichen.
LänderwieChinaundIndienverzeichnenauchbeieinemOffenheitsgradvonunter100Prozent
WachstumszuwächseimVergleichzurBasisprognosevonrundeinemhalbenProzentpunkt.Die-
serimLändervergleichrelativstarkeZuwachsergibtsichunteranderemdurchdiehoheVorgabe
bezüglichdeszusätzlichenImportwachstumsimSzenario.DassstarkeWachstumszuwächsefür
dieImporteundExportenichtnotwendigerweisezuhohenzusätzlichenWachstumsratenfürdas
Bruttoinlandsproduktführen,zeigenmitArgentinien,Brasilien,derTürkeiunddenVereinigten
StaatenLänder,diemitmaximal52ProzentdiegeringstenOffenheitsgradeallerbetrachtetenLän-
deraufweisen.
EntsprechenddemgünstigerenWirtschaftsverlaufimVergleichzurBasisprognoseergebensich
imSzenariofüralleLänderEinkommensgewinne(Tabelle16).BetrachtetmanzunächstdieEin-
kommensgewinneaufLänderebene,zeigtsich,dassChinakumuliertbiszumJahr2025ineiner
Höhevonrund2,7BillionenEurovonderbeschleunigtenGlobalisierungprofitierenwürde.Auch
anderegroßeVolkswirtschaftenwieDeutschland,Indien,Japan,dieVereinigtenStaatenoderdas
VereinigteKönigreichwürdenlautdenSimulationsergebnissenkumulierteEinkommensgewinne
vonüber500MilliardenEuroerzielen.DieGewinnefürAustralien,Frankreich,ItalienundSpa-
nienfallenimVergleichdazuehergeringaus.
UmreineGrößeneffekteauszublenden,betrachtenwirzusätzlichdieEinkommensgewinnejeEin-
wohner.IndieserBetrachtungsweiselässtsicherkennen,dassinderTendenzhochentwickelte
Staatenbesondersstarkgewinnen.EntsprechendsindunterdenerstenzehnPlätzenachteuro-
päischeLändervertreten.AuchbeimBlickaufAsienergibtsichbeiderPro-Kopf-Betrachtungein
verändertesBild.SoprofitiertSüdkoreadeutlichstärkervoneinerbeschleunigtenGlobalisierung
alsdiesfürChinaderFallist.AllerdingslässtsichnichtnuramBeispielChinaszeigen,dassdie
SchwellenländerbeiderPro-Kopf-BetrachtungeheramunterenEndestehen.InBrasilienundIn-
dienfallendiekumuliertenEinkommensgewinnejeEinwohnerdurcheinebeschleunigteGlobali-
sierungnochniedrigeraus.
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2 Wer profitiert am stärksten von der Globalisierung?
Tabelle 16: Kumulierte Einkommensgewinne im Vergleich zwischen dem Szenario „Beschleunigte Globalisierung“ und der Basisprognose im Zeitraum von 2014 bis 2025
Land Kumulierter Einkommens-gewinn in Mrd. Euro*
Kumulierter Einkommens- gewinn je Einwohner im Szenario in Euro*
Kumulierter kaufkraftgewich-teter** Einkommensgewinn je Einwohner im Szenario in Euro*
Kumulierter Einkommensgewinn je Einwoh-ner in Relation zum Bruttoinlandsprodukt je Einwohner im Jahr 2013 in Prozent
Argentinien 96 2.058 2.439 15Australien 98 3.843 4.651 14Belgien 25 2.127 2.591 8Brasilien 120 550 1.045 10Bulgarien 12 1.844 7.267 60Chile 69 3.685 6.973 43China 2.700 1.932 4.817 58Dänemark 31 5.296 5.091 16Deutschland 795 9.793 10.993 34Estland 9 7.155 17.062 92Finnland 57 10.252 11.184 35Frankreich 129 1.871 2.163 8Griechenland 40 3.505 5.611 28Indien 791 581 1.969 56Irland 75 15.535 17.530 49Israel 84 9.621 11.394 36Italien 91 1.438 1.910 7Japan 726 5.822 4.045 13Kanada 129 3.413 4.115 12Lettland 5 2.714 6.610 38Litauen 16 5.469 14.420 74Mexiko 160 1.266 1.963 16Neuseeland 23 4.801 7.584 27Niederlande 115 6.644 8.080 23Norwegen 12 2.171 2.093 5Österreich 81 9.292 11.203 31Polen 129 3.388 7.997 45Portugal 58 5.477 8.497 47Rumänien 18 874 2.998 30Russland 181 1.282 4.934 36Schweden 82 8.051 8.075 22Schweiz 75 8.703 7.938 20Slowakei 14 2.582 5.331 38Slowenien 12 5.793 10.125 44Spanien 132 2.741 4.053 17Südafrika 72 1.484 3.331 31Südkorea 510 10.113 15.327 53Tschechien 40 3.766 10.226 45Türkei 67 759 1.678 12Ungarn 30 3.114 8.145 51Vereinigte Staaten 861 2.485 2.485 6Vereinigtes Königreich 582 8.705 9.046 29* real, zu Preisen des Jahres 2000; gerundete Werte; ** kaufkraftgewichtet in Relation zu den Vereinigten StaatenQuelle: Prognos 2014
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2 Wer profitiert am stärksten von der Globalisierung?
AufgrundderunterschiedlichenWohlstandsniveausderbetrachtetenLändersinddieabsoluten
EinkommensgewinnefüreineBeurteilungdesWohlstandswachstumsjedochnurbedingtgeeig-
net.EinegrößereAussagekrafthabenkumulierteEinkommensgewinnejeEinwohnerinRelation
zumBruttoinlandsproduktjeEinwohner(imAusgangsjahrderSzenarienrechnungen).Dabeizeigt
sich,dassdieSchwellenländerChinaundIndienrelativbetrachtetdeutlichstärkervonderBe-
schleunigungderGlobalisierungprofitierenalsdiesderabsoluteEinkommensgewinnjeEinwoh-
nervermutenließe.Spiegelbildlichzeigtsich,dassdieEinkommensgewinnehochentwickelter
LänderwiebeispielsweiseNorwegenswenigerhochausfallen,wennmansieinRelationzumje-
weiligenNiveaudesBruttoinlandsproduktsjeEinwohnersetzt.
AuchaufdenjeweiligenArbeitsmärktenwürdeeineIntensivierungdesWelthandelspositiveWir-
kungenentfalten(Tabelle17).InderTendenzzeigtsich,dasseinhöheres,durchdieBeschleuni-
gungderGlobalisierunghervorgerufenesWirtschaftswachstumzueinerstärkerenDämpfungder
Arbeitslosenquoteführt.DiesgiltbeispielsweisefürdiebaltischenStaatensowiefürBulgarien,
ChileoderdasVereinigteKönigreich.DagegenzeigensichinVolkswirtschaftenwieArgentinien,
BrasilienoderMexikonurschwachpositiveEffekteamArbeitsmarkt,wasvordemHintergrund
dergeringenDifferenzenfürdasWirtschaftswachstumzwischendemSzenarioundderBasispro-
gnosenichtüberrascht.
FüreinigeLänderspieltauchdasEinsatzverhältniszwischendenFaktorenArbeitundKapital
eineRollefürdieEffekteaufdieArbeitslosenquote.SokönnendieArbeitsmärktehochentwickel-
terLänderwieDeutschlands,Italiens,Frankreichs,ÖsterreichsoderderVereinigtenStaatenkaum
vonderBeschleunigungderGlobalisierungprofitieren.DagegenverzeichnetIndientrotzrelativ
moderater Auswirkungen der Handelsintensivierung auf das Wirtschaftswachstum eine starke
VerringerungderArbeitslosenquote.DassdieserZusammenhangnichtfüralleLändergilt,zeigt
dasBeispielChinas.
Zusammenfassendlässtsichfeststellen,dasseineBeschleunigungderGlobalisierunginZukunft
einemweltweitgünstigerenWirtschaftsverlaufVorschubleistenkönnte.Hinsichtlichländerspezi-
fischerUnterschiedelässtdieSimulationaufgrundderAnzahlundKomplexitätderSzenarienvor-
gabenallerdingsnurwenigeRückschlüssezu.
2.4.2 Ergebnisse Szenario „Divergierende Globalisierung“
MitdemSzenario„DivergierendeGlobalisierung“werdendieAuswirkungeneinerStagnationder
GlobalisierunginGriechenland,PortugalundSpanienvordemHintergrunddergegenwärtigen
ProblemeindiesendreiLändernuntersucht.ZunächstergebensichaufBasisderSzenarienvor-
gabenveränderteWachstumsratenfürImporteundExporte(Tabelle18).38IndieserBetrachtung
zeigtsich,dassdasWelthandelsvolumenimSzenarioinsgesamtgeringerausfälltalsinderBasis-
prognose.DieimVergleichzurBasisprognosegrößtenEinbrüchedesWachstumsderAußenhan-
38 DenSzenarienvorgabenliegenVeränderungenimGlobalisierungsindexvon1,2PunktenfürGriechenland,von1,3PunktenfürPortugalundvon0,5PunktenfürSpanienzuGrunde.
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2 Wer profitiert am stärksten von der Globalisierung?
Tabelle 17: Differenz der Arbeitslosenquote im Vergleich des Szenarios „Be-schleunigte Globalisierung“ mit der Basisprognose in dem Jahren 2020 und 2025
Land Differenz der Arbeitslosenquote zwischen Szenario und Basisprognose in Prozentpunkten
2020 2025Argentinien –0,14 –0,29Australien –0,31 –0,45Belgien –0,09 –0,21Brasilien –0,03 –0,06Bulgarien –0,46 –1,05Chile –0,21 –0,98China –0,32 –0,21Dänemark –0,10 –0,23Deutschland –0,17 –0,13Estland –0,52 –0,71Finnland –0,61 –1,17Frankreich –0,10 –0,37Griechenland –0,19 –0,77Indien –0,62 –1,10Irland –0,28 –0,04Israel –0,12 –0,36Italien –0,04 –0,14Japan 0,00 –0,07Kanada –0,10 –0,51Lettland –0,12 –1,17Litauen –0,46 –0,98Mexiko –0,06 –0,02Neuseeland –0,45 –1,55Niederlande –0,10 –0,11Norwegen –0,11 –0,42Österreich –0,11 –0,15Polen –0,34 –0,39Portugal –0,26 –0,56Rumänien –0,19 –0,74Russland –0,11 –0,37Schweden –0,26 –0,53Schweiz –0,19 –0,34Slowakei –0,24 –0,37Slowenien –0,41 –0,68Spanien –0,28 –1,05Südafrika –0,05 –0,89Südkorea –0,44 –0,55Tschechien –0,27 –0,43Türkei –0,06 –0,09Ungarn –0,27 –0,48Vereinigte Staaten –0,06 –0,27Vereinigtes Königreich –0,47 –1,58Quelle: Prognos 2014
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2 Wer profitiert am stärksten von der Globalisierung?
delskomponentenmüssen–kaumüberraschend–diedreidirektbetroffenenLänderhinnehmen.
AberauchalleübrigenLänderverzeichnenimSzenarioeingeringeresExport-undImportwachs-
tumalsinderReferenzenentwicklung.BesondersbetroffensindItalienundBulgarien,dieunter
derSchwächewichtigerExportabnehmerleiden.SofließtderGroßteilderitalienischenExporte
nachEuropa,alleineDeutschlandundFrankreichnehmenrundeinViertelderitalienischenEx-
porteab.BulgarienwiederumleidetindembetrachtetenSzenariovorallemunterderSchwäche
ItaliensundGriechenlands.RundeinViertelderbulgarischenExportefließenindiesebeidenLän-
der.
DierelativeVerringerungdesWelthandelsimSzenariohateinniedrigeresWirtschaftswachstum
allerbetrachtetenVolkswirtschaftenzurFolge(Tabelle19).MitrundeinemProzentpunktfälltdie
DifferenzdesWirtschaftswachstumszurEntwicklunginderBasisprognoseindenvonderStag-
nationderGlobalisierungdirektbetroffenenLändernbesondershochaus.Dabeifälltauf,dassdie
WachstumseinbußenfürPortugalinetwadeneninSpanienundGriechenlandentsprechen,ob-
gleichdieVerringerungdesAußenhandelswachstumsfürdiebeidenletztgenanntenLänderannä-
hernddoppeltsohochausfälltwiefürPortugal.
EinGrundfürdieseBeobachtungliegtinderstarkenAbhängigkeitderAußenwirtschaftPortugals
vonseinemNachbarnSpanien.RundeinViertelallerportugiesischenExportefließennachSpa-
nienunddieportugiesischenImportewerdensogarzuknappeinemDrittelausdemNachbarland
gedeckt.DieSchwächungSpaniensstelltdamiteinerheblichesRisikoundeinezusätzlicheBelas-
tungfürdiewirtschaftlicheEntwicklungPortugalsdar.
IndennichtdirektbetroffenenLändernfallendieWachstumseinbußenzwargeringer,aberinab-
solutenBeträgenteilweiseimmernochbeachtlichaus.NebendenzuBeginndiesesAbschnittsbe-
handeltenLändernItalienundBulgarienergebensichauchfüranderezentraleuropäischeStaaten
wieFrankreichundDeutschlandmerklicheVerringerungendesWirtschaftswachstums.Diegro-
ßenSchwellenländerundStaaten,diegeographischweitvondendirektbetroffenenLändernent-
ferntliegen,habenimVergleichwesentlichgeringereBeeinträchtigungenzubefürchten.
AufBasisderverändertenWachstumsratenergebensichteilsbeträchtlichekumulierteEinkom-
mensverluste(Tabelle20).FürdieBetrachtungsweiseaufLänderebenezeigtsich,dassdiegröß-
tenVerlustenebendendirektbetroffenenLändernhauptsächlichfürdiegroßenVolkswirtschaf-
tenanfallen.ImnegativenSinneSpitzenreitersindhierdieVereinigtenStaatenundDeutschland.
Dabeiistallerdingszubeachten,dassdieErgebnissevornehmlichdurchGrößeneffektegetrieben
werden,wodurchselbstkleineVeränderungendesWirtschaftswachstumszugroßenabsoluten
EinkommensgewinnenoderVerlustenführen.
BetrachtetmanstattdessendiekumuliertenEinkommensdifferenzenjeEinwohner,entstehenin
dendirektvonderstagnierendenGlobalisierungbetroffenenLänderndiegrößtenEinkommens-
verluste, gefolgt von europäischen Staaten mit hohem Bruttoinlandsprodukt je Einwohner. Ge-
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2 Wer profitiert am stärksten von der Globalisierung?
Tabelle 18: Differenzen des durchschnittlichen Ex- und Importwachstums zwischen dem Szenario „Divergierende Globalisierung“ und der Basisprognose
Land Importe Exporte2020 2025 2020 2025
Argentinien –0,06 –0,06 –0,15 –0,11Australien –0,07 –0,05 –0,18 –0,07Belgien –0,16 –0,10 –0,17 –0,10Brasilien –0,05 –0,05 –0,14 –0,09Bulgarien –0,27 –0,24 –0,33 –0,26Chile –0,12 –0,11 –0,16 –0,12China –0,04 –0,04 –0,07 –0,07Dänemark –0,19 –0,12 –0,22 –0,12Deutschland –0,25 –0,17 –0,30 –0,18Estland –0,27 –0,15 –0,27 –0,15Finnland –0,17 –0,11 –0,20 –0,11Frankreich –0,26 –0,21 –0,38 –0,26Griechenland –3,22 –3,26 –3,99 –3,91Indien –0,02 –0,01 –0,03 –0,01Irland –0,15 –0,08 –0,17 –0,09Israel –0,05 –0,04 –0,06 –0,04Italien –0,31 –0,25 –0,36 –0,25Japan –0,07 –0,06 –0,10 –0,01Kanada –0,13 –0,05 –0,15 –0,03Lettland –0,22 –0,11 –0,22 –0,11Litauen –0,19 –0,11 –0,19 –0,10Mexiko –0,02 –0,02 –0,03 –0,02Neuseeland –0,05 –0,03 –0,07 –0,02Niederlande –0,21 –0,14 –0,23 –0,14Norwegen –0,15 –0,09 –0,15 –0,08Österreich –0,21 –0,12 –0,22 –0,10Polen –0,25 –0,17 –0,25 –0,16Portugal –2,19 –2,20 –2,51 –2,37Rumänien –0,24 –0,20 –0,27 –0,20Russland –0,09 –0,09 –0,15 –0,11Schweden –0,12 –0,08 –0,12 –0,07Schweiz –0,14 –0,10 –0,15 –0,09Slowakei –0,25 –0,14 –0,25 –0,14Slowenien –0,18 –0,12 –0,18 –0,11Spanien –3,10 –3,16 –3,37 –3,42Südafrika –0,02 –0,01 –0,02 0,00Südkorea –0,09 –0,04 –0,09 –0,04Tschechien –0,27 –0,14 –0,27 –0,13Türkei –0,07 –0,06 –0,11 –0,08Ungarn –0,22 –0,12 –0,23 –0,12Vereinigte Staaten –0,06 –0,07 –0,15 –0,12Vereinigtes Königreich –0,13 –0,12 –0,18 –0,13Quelle: Prognos 2014
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2 Wer profitiert am stärksten von der Globalisierung?
Tabelle 19: Differenzen des Wirtschaftswachstums zwischen dem Szenario „Divergierende Globalisierung“ und der Basisprognose
Land Differenz des durchschnittlichem Wirtschaftswachstum im Vergleich zur Basisprognose in Prozentpunkten
2014 bis 2020 2014 bis 2025Argentinien –0,08 –0,08Australien –0,08 –0,06Belgien –0,13 –0,09Brasilien –0,06 –0,05Bulgarien –0,33 –0,30Chile –0,12 –0,11China –0,05 –0,05Dänemark –0,18 –0,13Deutschland –0,21 –0,17Estland –0,22 –0,15Finnland –0,16 –0,12Frankreich –0,20 –0,18Griechenland –0,63 –0,96Indien –0,02 –0,02Irland –0,10 –0,07Israel –0,04 –0,04Italien –0,26 –0,22Japan –0,07 –0,07Kanada –0,11 –0,06Lettland –0,19 –0,11Litauen –0,14 –0,10Mexiko –0,02 –0,02Neuseeland –0,05 –0,03Niederlande –0,16 –0,13Norwegen –0,13 –0,08Österreich –0,20 –0,13Polen –0,23 –0,18Portugal –1,07 –1,14Rumänien –0,23 –0,22Russland –0,10 –0,10Schweden –0,09 –0,07Schweiz –0,10 –0,08Slowakei –0,23 –0,15Slowenien –0,15 –0,12Spanien –0,78 –1,10Südafrika –0,02 –0,01Südkorea –0,07 –0,04Tschechien –0,25 –0,15Türkei –0,06 –0,06Ungarn –0,15 –0,11Vereinigte Staaten –0,06 –0,07Vereinigtes Königreich –0,11 –0,11Quelle: Prognos 2014
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2 Wer profitiert am stärksten von der Globalisierung?
ringerekumulierteEinkommensverlustejeEinwohnerergebensichfürLändermitimVergleich
niedrigemBruttoinlandsproduktjeEinwohner–diesgiltmaßgeblichdiegroßenSchwellenländer.
DiesesErgebnisrelativiertsichquantitativ(abernichtqualitativ),wennmankaufkraftgewichtete
Einkommensgewinnebetrachtet.
DasErgebnis,dassvorallemeuropäischeLänderbetroffensind,verstärktsichnoch,wennman
diekumuliertenEinkommensgewinnejeEinwohnerinRelationzumAusgangsniveaudesBrutto-
inlandsproduktsjeEinwohnerimJahr2013alsMaßfürdieAuswirkungeneinerStagnationder
GlobalisierungindeneuropäischenKrisenländernheranzieht.DiedreidirektbetroffenenLänder
verzeichnenkumulierteEinkommensverlustezwischen63undrund103ProzentdesBruttoin-
landsproduktsjeEinwohnerimAusgangsjahrderSzenarienrechnung.MitAusnahmevonBulga-
rienbeträgtdieseKennzahlinallenübrigenbetrachtetenVolkswirtschaftenmaximal24Prozent.
BesondersgeringsinddieVerlusteindieserBetrachtungsweisefürdiegroßenSchwellenländer
undsolcheStaaten,dienurüberschwacheHandelsbeziehungenmitGriechenland,Portugaloder
Spanienverfügen,wieetwaSüdafrika,IsraeloderNeuseeland.
Die Verringerung des Wirtschaftswachstums infolge der simulierten Stagnation der Globalisie-
runginGriechenland,PortugalundSpanienhatwiederumAuswirkungenaufdieArbeitsmärkte
(Tabelle21).IndendirektbetroffenenLändernsteigtdieArbeitslosenquotebesondersstark.Am
härtestenbetroffenwäreSpanien,dessenohnehinhoheArbeitslosenquoteimJahr2025sichvon
knapp19ProzentinderBasisprognoseumweitere3,6Prozentpunkteerhöhenwürde.FürGrie-
chenlandundPortugal fälltderAnstiegderArbeitslosenquotemit1,2und0,9Prozentpunkten
zwargeringeraus.InRelationzurprognostiziertenArbeitslosenquotederBasisprognoseimJahr
2025entsprichtdies jedoch immernocheinemAnstiegvonrund10Prozent.Fürdienichtdi-
rektbetroffenenLänderergebensichmoderateSteigerungenderArbeitslosenquote,diefürLän-
dermitstarkenHandelsbeziehungenzuGriechenland,PortugaloderSpanientendenziellgrößer
ausfallen.
InsgesamtzeigtdieSimulationeinerStagnationderGlobalisierunginGriechenland,Portugalund
SpanienundderdarausresultierendenAuswirkungenfürdenAußenhandel,dassfürdiegesamte
WeltwirtschaftmitnegativenKonsequenzenzurechnenwäre.DiewirtschaftlichenBeeinträchti-
gungensinddabeiweltweitunterschiedlichverteilt.StarknegativeAuswirkungenergebensich
fürdiemaßgeblichenHandelspartnerderdirektbetroffenenLänder.Großeundgeographischweit
entfernteVolkswirtschaften,diewenigvomHandelmitGriechenland,PortugaloderSpanienab-
hängigsind,sinddagegenwenigbiskaumaffektiert.
56
2 Wer profitiert am stärksten von der Globalisierung?
Tabelle 20: Kumulierte Einkommensgewinne im Vergleich zwischen dem Szenario „Divergierende Globalisierung“ und der Basisprognose im Zeitraum von 2014 bis 2025
Land Kumulierter Einkommens-gewinn in Mrd. Euro*
Kumulierter Einkommens-gewinn je Einwohner im Szenario in Euro*
Kumulierter kaufkraftgewichte-ter** Einkommensgewinn je Einwohner im Szenario in Euro*
Kumulierter Einkommensgewinn je Einwoh-ner in Relation zum Bruttoinlandsprodukt je Einwohner im Jahr 2013 in Prozent
Argentinien –54 –1.178 –1.396 –9Australien –41 –1.624 –1.965 –6Belgien –37 –3.185 –3.880 –12Brasilien –82 –380 –722 –7Bulgarien –7 –1.071 –4.222 –35Chile –20 –1.066 –2.017 –12China –275 –197 –491 –6Dänemark –32 –5.544 –5.329 –17Deutschland –495 –6.090 –6.836 –21Estland –2 –1.883 –4.490 –24Finnland –23 –4.177 –4.557 –14Frankreich –317 –4.641 –5.364 –19Griechenland –90 –7.784 –12.463 –63Indien –31 –22 –76 –2Irland –14 –2.932 –3.309 –9Israel –8 –985 –1.166 –4Italien –282 –4.473 –5.941 –23Japan –346 –2.765 –1.921 –6Kanada –94 –2.535 –3.056 –9Lettland –3 –1.440 –3.507 –20Litauen –3 –1.178 –3.106 –16Mexiko –18 –144 –222 –2Neuseeland –3 –688 –1.087 –4Niederlande –77 –4.471 –5.437 –16Norwegen –29 –5.305 –5.115 –12Österreich –47 –5.479 –6.606 –18Polen –65 –1.700 –4.014 –22Portugal –128 –12.020 –18.647 –103Rumänien –13 –616 –2.112 –21Russland –52 –367 –1.413 –10Schweden –32 –3.197 –3.206 –9Schweiz –31 –3.671 –3.349 –9Slowakei –8 –1.472 –3.039 –22Slowenien –4 –1.894 –3.310 –14Spanien –592 –12.298 –18.184 –77Südafrika –4 –91 –204 –2Südkorea –72 –1.420 –2.152 –7Tschechien –21 –2.000 –5.430 –24Türkei –35 –394 –871 –6Ungarn –9 –956 –2.501 –16Vereinigte Staaten –834 –2.439 –2.439 –6Vereinigtes Königreich –204 –3.079 –3.199 –10* real, zu Preisen des Jahres 2000; gerundete Werte; ** kaufkraftgewichtet in Relation zu den Vereinigten StaatenQuelle: Prognos 2014
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2 Wer profitiert am stärksten von der Globalisierung?
Tabelle 21: Arbeitslosenquote im Vergleich des Szenarios „Divergierende Globalisierung“ und der Basisprognose
Land Differenz der Arbeitslosenquote zwischen Szenario und Basisprognose in Prozentpunkten2020 2025
Argentinien 0,08 0,08Australien 0,07 0,00Belgien 0,14 0,13Brasilien 0,02 0,02Bulgarien 0,26 0,26Chile 0,13 0,18China 0,15 0,14Dänemark 0,17 0,07Deutschland 0,06 0,02Estland 0,05 0,01Finnland 0,27 0,19Frankreich 0,26 0,26Griechenland 0,63 1,17Indien 0,03 0,04Irland 0,05 0,01Israel 0,02 0,02Italien 0,34 0,24Japan 0,01 0,01Kanada 0,12 0,05Lettland 0,12 0,04Litauen 0,09 0,06Mexiko 0,01 0,00Neuseeland 0,10 0,08Niederlande 0,10 0,07Norwegen 0,07 0,02Österreich 0,21 0,17Polen 0,11 0,05Portugal 0,70 0,89Rumänien 0,24 0,26Russland 0,06 0,07Schweden 0,09 0,07Schweiz 0,12 0,08Slowakei 0,13 0,06Slowenien 0,15 0,06Spanien 1,78 3,57Südafrika 0,02 0,04Südkorea 0,07 0,07Tschechien 0,08 0,01Türkei 0,03 0,03Ungarn 0,06 0,04Vereinigte Staaten 0,13 0,17Vereinigtes Königreich 0,19 0,20Quelle: Prognos 2014
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3 Die attraktivsten Auslandsmärkte
3 Die attraktivsten Auslandsmärkte
DievorstehendeUntersuchunghatgezeigt,welcheLänderindenvergangenenrund20Jahrenam
stärkstenvonderGlobalisierungprofitierthaben.DieaufdemAnsatzdes„Globalisierungswelt-
meisters“aufsetzendenSzenarienrechnungenhabengleichermaßendiePotenzialewiedieRisi-
kenverdeutlicht,dievoneinerAbweichungvombisherigenGlobalisierungspfadausgehen.Die
UntersuchunghatjeweilsdieBetroffenheitdereinzelnenLänderinBezugaufdieVeränderungen
vonWachstumsratenoderEinkommensgrößenaufgezeigt.
FürdiedeutscheVolkswirtschaftzeigtdieUntersuchungerheblicheGewinneauf.DieseErkennt-
nisistjedochineinemSinnevergleichsweiseabstrakt:DiegemessenenGlobalisierungsgewinne
sinddas statistischeResultat desZusammenspiels zahlloser individuellerEntscheidungenvon
Unternehmen,vonprivatenHaushaltenunddesStaates.EinAppell,PotenzialederGlobalisierung
zunutzen,kannsichdeshalbimmernurandieindividuellenAkteureundnichtaneineVolks-
wirtschaftalsGanzesrichten.
UmdiesichbietendenChancenergreifenzukönnen,istesdaherausSichtvonUnternehmenbe-
deutsam,aufdierichtigenAuslandsmärktezusetzen.DerBegriff„richtig“beziehtsichdarauf,
dassmiteinemAuslandsengagementdauerhaftEinkommensgewinneaufunternehmerischer–
unddamitaggregiertaufgesamtwirtschaftlicher–Ebeneerzieltwerdenkönnen.Genauindiesem
SinnemessenwirmitdemPrognosFreihandels-undInvestitionsindexdieAttraktivitätausländi-
scherMärkteausdeutscherSichtundbringendieseineineRangfolge.
DieerfasstenIndikatorenzurMessungderAttraktivitätgehendamitweitüberdieAspekteder
MarktgrößeoderderDynamikvonMärktenhinausundbetonenvorallemAspektewiedieVer-
lässlichkeitvonRahmenbedingungen.DieermittelteRangfolgekanndurchausdeutlichvonder
desGlobalisierungsindexabweichen:NichtalleLänder,diebesondersstarkglobalisiertsind,bie-
tenausdeutscherSichtingleichemMaßeattraktiveMärkte.DieKorrelationzwischenbeidenIn-
dizesistjedochhoch.39
39 DieKorrelationderRanglistendesFreihandels-undInvestitionsindexunddesGlobalisierungsindexbeträgt0,69.InIndexwertenbeträgtdieKorrelationsogar0,75.DarinzeigtsichdashoheMaßanÜbereinstimmungzwischenbeidenMaßen.VollständigeKor-relationwärebeieinemWertvon1gegeben.DieAbweichungvoneinerperfektenKorrelationergibtsichdurchdieunterschiedli-chethematischeAusrichtungbeiderIndizes.BeispielsweisebewertetderFreihandels-undInvestitionsindexdieMarktgrößeimSinnedesBruttoinlandsproduktsalspositivfürdieAttraktivitätdesjeweiligenLandes.ImGlobalisierungsindexwerdendieöko-nomischenIndikatorenmitderMarktgrößedesjeweiligenLandesnormiert,umdengemessenenVernetzungsgradeinesLandesmitderübrigenWeltnichtdurchGrößeneffektezuverzerren.
59
3 Die attraktivsten Auslandsmärkte
3.1 Fokus und Methodik des Prognos Freihandels- und Investitionsindex
DerPrognosFreihandels-undInvestitionsindexdecktmiteinembreitenSpektrumökonomischer,
institutionellerundpolitisch-gesellschaftlicherIndikatorendierelevantenErfolgsfaktorenfürein
Auslandsengagementumfassendab.DieDarstellungalsRanglisteermöglichtzudemeinenüber-
sichtlichenVergleichderLänderuntereinander.Aussagendarüber,welcheLänderundRegionen
sichfüreindeutschesAuslandsengagementbessereignenalsandere,sindzentraleErgebnisse
desPrognosFreihandels-undInvestitionsindex.ZumeinenwirddamitdieoffensichtlicheAttrak-
tivitätwichtigerHandelspartnerDeutschlandsidentifiziertundaufseinezentralenBestimmungs-
größenzurückgeführt,zumanderenlassensichAuslandsmärkteerkennen,derenAttraktivitätfür
deutscheAkteurenochvielfachunterschätztwird.
UmunterschiedlicheFragestellungenberücksichtigenzukönnen,umfasstderPrognosFreihan-
dels-undInvestitionsindexvierTeilrankings–Statik,Dynamik,ExporteundausländischeDirek-
tinvestitionen–sowieeinGesamtranking:
• DasTeilranking„Statik“bildetdiegegenwärtigeAttraktivitätderausländischenMärkteab.
• ImTeilranking„Dynamik“wirddemgegenübergezeigt,welcheMärkteindenzurückliegen-
denJahrenamstärkstenanAttraktivitätgewonnenhabenundwiedynamischsichdieseinZu-
kunftentwickeln,unabhängigvomAusgangsniveau.
• DiebeidenTeilranglisten„Exporte“und„AusländischeDirektinvestitionen(ADI)“berücksich-
tigenunterschiedlicheArtendesAuslandsengagements:DasersteRankingzeigtan,inwel-
chenLänderndasgrößteExportpotenzialbesteht.DaszweiteRankingverdeutlicht,inwelchen
LändernessichfürdeutscheUnternehmenanbietet,Direktinvestitionenzutätigenoderaus-
zuweiten.
• DasGesamtrankingfasstStatikundDynamikzusammen.DamitwirdzumeinenderTatsache
Rechnunggetragen,dasseinMarkt–auchperspektivisch–nurdannbesondersattraktivsein
kann,wennerbereitsheuteeinrelevantesNiveauaufweist.Zumanderenistgewährleistet,
dassdieAttraktivitätsmessungnichtrückwärtsgewandtist,mithinsolcheMärktebesonders
hervorstechen,dieeinePerspektivefürdieZukunftaufweisen.VordiesemHintergrundfließt
indasGesamtrankingdieTeilrangliste„Statik“mitdeutlichhöheremGewichteinalsdieTeil-
rangliste„Dynamik“.DasGesamtrankingmisstdannimumfassendstenSinnedieAttraktivi-
tätderausländischenMärkteausderPerspektivedeutscherUnternehmen.
FüreineangemesseneKalkulationderChancenundRisikeneinesAuslandsengagementssind
umfassendeKenntnisseüberländerspezifischeGegebenheitenerforderlich.Relevantsinddabei
nicht nur detaillierte Informationen über einzelne Märkte, sondern insbesondere gesamtwirt-
60
3 Die attraktivsten Auslandsmärkte
schaftlichesowieinstitutionelleundpolitisch-gesellschaftlicheMerkmale.DerPrognosFreihan-
dels-undInvestitionsindexträgtdieserTatsacheRechnung,weileraufeinerVielzahlzentraler
StandortfaktorenausländischerMärktebasiertunddadurchwichtigeAnsatzpunktefürdieEin-
schätzungdesErfolgeseinesAuslandsengagementszurVerfügungstellt. 33Einzelindikatoren
werdenzuneunSubindizeszusammengeführtunderlaubensomiteineausführlicheBeschrei-
bungderExport-undInvestitionsbedingungenderuntersuchtenVolkswirtschaften(Tabelle22).40
DieEinzelindikatorenwerdenteilweiseausinternationalanerkanntenIndizesgewonnen.Sower-
denetwaderHumanDevelopment Index,derCorruptionPerception Index,derEaseofDoing
BusinessIndexundausgewählteIndizesdesWorldEconomicForumverwendet.DieübrigenIn-
dikatorenwerdenhauptsächlichmitDatendesInternationalenWährungsfonds,derVereintenNa-
tionenundderWelthandelsorganisationberechnet,wobeijeweilsderjüngsteverfügbareDaten-
standverwendetwird.
Aufgrund der unterschiedlichen Skalierungen der Einzelindikatoren ist eine Normierung der
DatenaufeineneinheitlichenWertebereicherforderlich.WirwähleneineSkalavon0bis10.Das
LandmitderbestenAusprägungdesjeweiligenIndikatorserhältdabeidenWert10,dasLandmit
derschlechtestenAusprägungdenWert0.UmVerzerrungenvorzubeugen,werdenextremeAus-
reißermitDämpfungsfaktorenbelegt.
Die normierten Einzelindikatoren werden zu neun Subindizes zusammengefasst. Die anschlie-
ßendeGewichtungderSubindizesberücksichtigtdieunterschiedlichenZielsetzungendesAus-
landsengagements deutscher Unternehmen, indem sie nach der Ausrichtung der Teilrankings
variiert.SowirdbeispielsweisedieMarktgröße,gemessenamBruttoinlandsprodukt,inderTeil-
ranglisteExportestärkergewichtetalsinderTeilranglisteausländischeDirektinvestitionen.
ErstelltwirdderPrognosFreihandels-undInvestitionsindexfür100Volkswirtschafteneinschließ-
lichderEuropäischenUnionalsAggregat(ohneDeutschland).41MaßgeblichfürdieLänderauswahl
istdieMarktgrößegemessenamBruttoinlandsproduktausdemJahr2007,indemderGlobalisie-
rungsreporterstmaligerschienenist.DasSpektrumderVolkswirtschaftenreichtvondenVerei-
nigtenStaatenmiteinemBruttoinlandsproduktvon15,1BillionenUS-DollarbishinzuSimbabwe
miteinerWirtschaftsleistunginHöhevon9,5MilliardenUS-DollarimJahr2011.
40 DieVerfügbarkeitdervonunsbislangverwendetenBasisdatenausderReiheTheGlobalCompetitivenessReportdesWorldEco-nomicForumhatsichmitderneuestenPublikation2012–2013verschlechtertundindiesemJahreinigeAnpassungenerforder-lichgemacht.DavonbetroffenistderSubindexMarkteffizienz,fürdendreiEinzelindikatorenfortannichtmehrzurVerfügungstehen.ZurBeschreibungderausländischenFinanzmärkte–essinddiesdieIndikatorenKapitalmarktvollkommenheitundKapi-talmarktkontrollen–kannjedochkünftigaufadäquateAlternativendesFraserInstitutezurückgegriffenwerden.FürdenEinzel-indikatorLohnnebenkostenhabenwirhingegenkeinenpassendenErsatzgefunden,sodassdiesernichtmehrzurDarstellungderMarkteffizienzherangezogenwird.ZwarmindertdieVerwendungzweierneuerIndikatorensowiedieReduktionderAnzahlerklärenderIndikatorendieVergleichbarkeitderdiesjährigenRankingsmitseinenVorgängern,dieErgebnissebleibenjedochinihrenzentralenEntwicklungstendenzenbestehen.
41 ImUnterschiedzudenBerechnungenundSimulationeninKapitel2istdieAnzahlderUntersuchungsländernichtdurchdieLän-derauswahlinVIEWrestringiertundfälltdamithöheraus.
61
3 Die attraktivsten Auslandsmärkte
3.2 Die attraktivsten Auslandsmärkte 2013
DieRangfolgederattraktivstenAuslandsmärktefürdeutscheUnternehmenwirddurchdasGe-
samtranking(Tabelle23)unddievierfokusspezifischenTeilranglisten(Tabelle24bisTabelle27)
abgebildet.
DasGesamtrankingzeigt,dasstrotzdergegenwärtigenKriseninderEuropäischenUnionundvor
allemindenLändernderEuro-ZonedieattraktivstenRahmenbedingungenfüreindeutschesAus-
landsengagementweiterhinineuropäischenLändernbestehen.DanebenbietenvorallemdieVerei-
nigtenStaatenundeinigeasiatischeLänderattraktiveAuslandsmärktefürdeutscheUnternehmen.
DieEuropäischeUnionstellt trotzdesgemeinsamenBinnenmarktessowieeinergemeinsamen
Währungingegenwärtig17LänderneinensehrheterogenenWirtschaftsraumdar.DieseBeson-
derheitzeigtauchdasbreiteSpektrumderPlatzierungenderMitgliedstaatenderEuropäischen
UnionimGesamtranking:EsreichtvonRang5(Finnland)bisRang57(Griechenland).Dabeiposi-
Tabelle 22: Die Subindizes und Einzelindikatoren des Prognos Freihandels- und Investitionsindex
1. Marktgröße 6. Stabilität1.1 Bruttoinlandsprodukt 6.1 Sovereign Credit Ranking
6.2 Inflation2. Offenheit 6.3 Leistungsbilanzsaldo2.1 Offenheitsgrad 6.4 Politische Stabilität2.2 Direktinvestitionen 6.5 Wechselkursveränderungen gegenüber dem Euro2.3 Integrationsstand2.4 Zölle gegenüber der EU 7. Bildung, FuE, Innovationen2.5 Nicht-tarifäre Handelshemmnisse 7.1 Sekundäre Bildung2.6 Handelsstreitigkeiten 7.2 Tertiäre Bildung
7.3 Verfügbarkeit Naturwissenschaftler und Ingenieure3. Entwicklungsstand 7.4 FuE-Ausgaben von Privatunternehmen3.1 Einkommen je Einwohner3.2 Human Development Index 8. Markteffizienz3.3 Intra-industrieller Handel 8.1 Kapitalverkehrsrestriktionen3.4 Urbanisierungsgrad 8.2 Kapitalmarktvollkommenheit
8.3 Löhne und Produktivität4. Institutionen/Infrastruktur 8.4 Lokaler Wettbewerb4.1 Eigentumsrechte 8.5 Antimonopolregeln4.2 Regulierungsdichte 8.6 Verbreitung ausländischer Eigentümer4.3 Infrastruktur4.4 Korruption 9. Entfernung zu Deutschland
9.1 Distanz der Hauptstädte5. Praktische Geschäftstätigkeit 9.2 Seeweg5.1 Ease of Doing Business IndexQuelle: Prognos 2014
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3 Die attraktivsten Auslandsmärkte
tionierensichdiealtenMitgliedstaatenimAllgemeinendeutlichvordenneuenMitgliedsländern.
SpezielldieTeilranglisteExportemachtdeutlich,dassvorallemeuropäischeLänder–insbeson-
deredieNachbarländerDeutschlands–diebestenBedingungenfürdeutscheExporteurebieten.
EinebesondershoheAttraktivitätsowohlfüreinExport-alsauchfüreinInvestitionsengagement
deutscherUnternehmeninEuropazeigenseitlangemdienordischenLänderFinnland,Norwegen,
SchwedenundDänemark.DankdeshohenEntwicklungsstandes,einergutausgebautenInfrastruk-
tur,besteninstitutionellenRahmenbedingungensowieeinerhohenwirtschaftlichenundpolitischen
StabilitätgehörensieheuteinvierderfünfRanglistenzuden15attraktivstenAuslandsmärkten.
ImDynamikrankingliegendienordischenLänderhingegen,wievieleandereeuropäischeVolks-
wirtschaften,lediglichimMittelfeldoderderzweitenHälftederRangliste.Generellistzubeobach-
ten,dassLänder,dieheutesehrattraktiveAuslandsmärktefürdeutscheUnternehmendarstellen
undimStatik-Rankingsehrgutabschneiden,einevergleichsweisegeringeDynamikaufweisen.
DiesliegtvorallemambereitsfortgeschrittenenEntwicklungsstanddieserVolkswirtschaften,der
dasPotenzialfürweitereZuwächsezumTeilbeschränkt.
NordamerikazeigtmitdenVereinigtenStaaten(Rang2)undKanada(Rang19)insgesamteineaus-
gesprochenhoheAttraktivitätfürdeutscheExporteureundInvestoren.BeideLänderweisenähnli-
cheStärkenundSchwächenindenRahmenbedingungenaufundzeigenmitAusnahmederDynamik
einausgeglichenesBildindenjeweiligenPlatzierungen.DiezentraleSchwachstellebeiderVolkswirt-
schaften ist ihremangelndeOffenheit;Zölleundnicht-tarifäreHandelshemmnissebehindernden
deutschenExportindieseRegionstärkeralsinandereLänder.EinFreihandelsabkommenzwischen
derEuropäischenUnionunddenVereinigtenStaaten,welchesaktuelldiskutiertwird,würdediese
Problematikentschärfen.GegenwärtigsichernjedochdiehoheKaufkraftundinsbesondereinden
VereinigtenStaatendieMarktgrößedieNachfragenachdeutschenErzeugnissen.WeitereStärken
NordamerikasliegeninderhohenQualitätderInfrastruktur,vorteilhafteninstitutionellenRahmen-
bedungenundgutenVoraussetzungenfürBildung,ForschungundEntwicklungsowieInnovationen.
MitSingapur(Rang1),Hongkong(Rang4)undJapan(Rang12)erreichendreiasiatischeLänder
Platzierungenunterdenersten15imGesamtranking.ChinapositioniertsichzwarmitRang30
nochimerstenDrittel, liegt jedochweithinterdenbestplatziertenasiatischenLändernzurück.
SingapurundHongkongüberzeugentrotzihrergeringenMarktgrößeundsindinsbesonderefür
DirektinvestitionensehrinteressanteStandorte.
ChinahingegenkanndankseinerhohenWachstumsrateninderDynamikranglisteeineführende
Positioneinnehmen.BisChina jedochimHinblickaufdiewirtschaftlichenundinstitutionellen
RahmenbedingungendashoheNiveauderattraktivstenAuslandsmärkteerreicht,sindnocher-
heblicheAnpassungenerforderlich.GleichwohlistChinaaufeinemgutenWeg:Seiterstmaliger
Erstellungdes Index im Jahr2008hatdasLand inzentralen institutionellenVoraussetzungen
großeFortschritteerzielt,wiezumBeispielbeimSchutzderEigentumsrechte.
63
3 Die attraktivsten Auslandsmärkte
Tabelle 23: Gesamtranking des Investitions- und Freihandelsindex 2013Rang Volkswirtschaft Wert Rang Volkswirtschaft Wert
1 Singapur 7,00 51 Mexiko 4,682 Vereinigte Staaten 6,98 52 Südafrika 4,683 EU 6,98 53 Thailand 4,644 Hongkong 6,86 54 Peru 4,645 Finnland 6,76 55 Kroatien 4,616 Schweden 6,72 56 Jordanien 4,597 Vereinigtes Königreich 6,69 57 Griechenland 4,578 Schweiz 6,66 58 Marokko 4,469 Dänemark 6,64 59 Kolumbien 4,46
10 Luxemburg 6,62 60 Kasachstan 4,3911 Frankreich 6,62 61 Brasilien 4,3412 Japan 6,55 62 Uruguay 4,3313 Belgien 6,54 63 Trinidad und Tobago 4,2314 Niederlande 6,49 64 Ghana 4,1615 Norwegen 6,33 65 Russland 4,1316 Irland 6,31 66 Aserbaidschan 4,0517 Österreich 6,25 67 Costa Rica 4,0418 Estland 6,11 68 Indonesien 3,9419 Kanada 6,04 69 Indien 3,9120 Spanien 5,90 70 Libanon 3,8821 Katar 5,89 71 Sri Lanka 3,8722 Island 5,87 72 Vietnam 3,8123 Südkorea 5,85 73 El Salvador 3,8124 Vereinigte Arabische Emirate 5,77 74 Guatemala 3,7925 Tschechische Republik 5,69 75 Libyen 3,7726 Saudi-Arabien 5,68 76 Ukraine 3,7427 Slowenien 5,64 77 Ecuador 3,7428 Litauen 5,63 78 Serbien 3,7229 Australien 5,60 79 Dominikanische Republik 3,7030 China 5,60 80 Philippinen 3,6931 Portugal 5,59 81 Ägypten 3,6732 Israel 5,57 82 Nigeria 3,6433 Neuseeland 5,56 83 Argentinien 3,5634 Slowakische Republik 5,55 84 Algerien 3,5435 Polen 5,54 85 Belarus 3,4936 Taiwan 5,53 86 Kamerun 3,4537 Lettland 5,46 87 Elfenbeinküste 3,4438 Zypern 5,45 88 Kenia 3,3839 Italien 5,44 89 Turkmenistan 3,3540 Ungarn 5,43 90 Bangladesch 3,3141 Malaysia 5,41 91 Pakistan 3,2842 Bahrain 5,25 92 Syrien 3,1543 Chile 5,23 93 Iran 3,0344 Bulgarien 5,17 94 Jemen 2,8145 Oman 5,10 95 Simbabwe 2,7746 Kuwait 4,85 96 Angola 2,7447 Panama 4,76 97 Venezuela 2,6948 Türkei 4,73 98 Äthiopien 2,5449 Tunesien 4,71 99 Sudan 2,4750 Rumänien 4,70 100 Usbekistan 2,46
Quelle: Prognos 2014
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3 Die attraktivsten Auslandsmärkte
Tabelle 24: Teilranking Statik des Investitions- und Freihandelsindex 2013Rang Volkswirtschaft Wert Rang Volkswirtschaft Wert
1 Vereinigte Staaten 7,20 51 Südafrika 4,622 EU 7,19 52 Tunesien 4,623 Singapur 7,16 53 Kroatien 4,604 Finnland 6,94 54 Jordanien 4,595 Vereinigtes Königreich 6,90 55 Panama 4,576 Schweden 6,88 56 Thailand 4,557 Dänemark 6,84 57 Peru 4,458 Hongkong 6,80 58 Kolumbien 4,329 Frankreich 6,80 59 Kasachstan 4,30
10 Schweiz 6,79 60 Marokko 4,2911 Luxemburg 6,73 61 Brasilien 4,2212 Japan 6,69 62 Trinidad und Tobago 4,1613 Niederlande 6,62 63 Uruguay 4,1514 Belgien 6,60 64 Russland 4,0415 Norwegen 6,46 65 Aserbaidschan 3,9816 Irland 6,42 66 Costa Rica 3,9317 Österreich 6,37 67 Ghana 3,9118 Estland 6,26 68 Libanon 3,7519 Kanada 6,15 69 Indonesien 3,7420 Spanien 6,02 70 Libyen 3,6921 Island 5,89 71 Sri Lanka 3,6822 Südkorea 5,84 72 Indien 3,6723 Vereinigte Arabische Emirate 5,80 73 El Salvador 3,6724 Katar 5,78 74 Guatemala 3,6425 Tschechische Republik 5,72 75 Ukraine 3,6326 Slowenien 5,69 76 Vietnam 3,5627 Litauen 5,68 77 Philippinen 3,5628 Saudi-Arabien 5,67 78 Serbien 3,5429 Portugal 5,66 79 Ägypten 3,5430 Australien 5,63 80 Ecuador 3,5231 Neuseeland 5,63 81 Dominikanische Republik 3,4832 Israel 5,60 82 Nigeria 3,4033 Slowakische Republik 5,55 83 Argentinien 3,3334 Lettland 5,54 84 Algerien 3,3335 Zypern 5,53 85 Elfenbeinküste 3,2736 Italien 5,52 86 Kamerun 3,2637 Polen 5,50 87 Belarus 3,2438 China 5,49 88 Kenia 3,1739 Taiwan 5,48 89 Pakistan 3,1240 Ungarn 5,45 90 Bangladesch 3,0041 Malaysia 5,42 91 Syrien 2,9142 Bahrain 5,31 92 Iran 2,8943 Chile 5,19 93 Turkmenistan 2,8944 Bulgarien 5,14 94 Jemen 2,6545 Oman 4,99 95 Simbabwe 2,6046 Kuwait 4,80 96 Venezuela 2,5847 Rumänien 4,67 97 Angola 2,5548 Türkei 4,65 98 Sudan 2,3149 Mexiko 4,63 99 Äthiopien 2,2450 Griechenland 4,62 100 Usbekistan 2,07
Quelle: Prognos 2014
65
3 Die attraktivsten Auslandsmärkte
Tabelle 25: Teilranking Dynamik des Investitions- und Freihandelsindex 2013Rang Volkswirtschaft Wert Rang Volkswirtschaft Wert
1 Turkmenistan 7,54 51 Irland 5,302 Hongkong 7,37 52 Äthiopien 5,293 Katar 6,80 53 Ungarn 5,254 China 6,65 54 Kenia 5,235 Panama 6,49 55 Österreich 5,236 Ghana 6,40 56 Kasachstan 5,227 Peru 6,33 57 Finnland 5,218 Indien 6,12 58 Mexiko 5,199 Oman 6,06 59 Kamerun 5,18
10 Bangladesch 6,04 60 Litauen 5,1811 Belgien 6,02 61 Südafrika 5,1712 Vietnam 6,01 62 Guatemala 5,1613 Marokko 5,97 63 Slowenien 5,1614 Südkorea 5,95 64 Libanon 5,1015 Taiwan 5,94 65 Norwegen 5,0916 Uruguay 5,93 66 El Salvador 5,0817 Usbekistan 5,92 67 Vereinigte Staaten 5,0618 Nigeria 5,89 68 EU 5,0619 Polen 5,87 69 Costa Rica 5,0520 Ecuador 5,77 70 Rumänien 5,0421 Saudi-Arabien 5,76 71 Kanada 5,0122 Indonesien 5,70 72 Frankreich 5,0023 Luxemburg 5,69 73 Neuseeland 4,9724 Dominikanische Republik 5,68 74 Russland 4,9625 Belarus 5,66 75 Portugal 4,9626 Kolumbien 5,66 76 Elfenbeinküste 4,9527 Island 5,66 77 Ägypten 4,9128 Slowakische Republik 5,59 78 Trinidad und Tobago 4,8829 Chile 5,58 79 Philippinen 4,8530 Tunesien 5,57 80 Spanien 4,8531 Sri Lanka 5,56 81 Dänemark 4,8532 Argentinien 5,54 82 Vereinigtes Königreich 4,8233 Singapur 5,53 83 Pakistan 4,7634 Thailand 5,52 84 Ukraine 4,7635 Bulgarien 5,51 85 Estland 4,7436 Schweiz 5,49 86 Italien 4,7137 Vereinigte Arabische Emirate 5,48 87 Kroatien 4,7038 Brasilien 5,44 88 Bahrain 4,6839 Tschechische Republik 5,39 89 Lettland 4,6740 Algerien 5,38 90 Aserbaidschan 4,6741 Türkei 5,38 91 Zypern 4,6642 Syrien 5,36 92 Jordanien 4,5843 Kuwait 5,35 93 Libyen 4,4744 Malaysia 5,34 94 Angola 4,4445 Israel 5,34 95 Simbabwe 4,3846 Australien 5,33 96 Iran 4,2747 Niederlande 5,32 97 Jemen 4,2548 Schweden 5,32 98 Griechenland 4,0649 Serbien 5,32 99 Sudan 3,8350 Japan 5,31 100 Venezuela 3,67
Quelle: Prognos 2014
66
3 Die attraktivsten Auslandsmärkte
Tabelle 26: Teilranking Exporte des Investitions- und Freihandelsindex 2013Rang Volkswirtschaft Wert Rang Volkswirtschaft Wert
1 EU 7,83 51 Südafrika 4,432 Vereinigte Staaten 7,38 52 Kroatien 4,393 Vereinigtes Königreich 6,93 53 Marokko 4,364 Frankreich 6,81 54 Jordanien 4,355 Schweden 6,61 55 Kuwait 4,346 Niederlande 6,57 56 Panama 4,267 Dänemark 6,55 57 Peru 4,258 Luxemburg 6,45 58 Kolumbien 4,229 Japan 6,44 59 Brasilien 4,21
10 Finnland 6,44 60 Thailand 4,1211 Schweiz 6,37 61 Russland 4,0812 Belgien 6,36 62 Ghana 3,9413 Singapur 6,30 63 Belarus 3,9314 Norwegen 6,19 64 Kasachstan 3,9315 Österreich 6,19 65 Libyen 3,9116 Irland 6,12 66 Serbien 3,7617 Hongkong 6,05 67 Uruguay 3,7218 Spanien 6,04 68 Libanon 3,7119 Estland 6,02 69 Trinidad und Tobago 3,6720 Tschechische Republik 5,73 70 Costa Rica 3,6621 Kanada 5,66 71 Ukraine 3,6122 Italien 5,64 72 Ägypten 3,6023 Litauen 5,64 73 Aserbaidschan 3,5924 Island 5,62 74 Indien 3,5725 Lettland 5,57 75 El Salvador 3,4826 Portugal 5,57 76 Dominikanische Republik 3,4627 Slowenien 5,54 77 Algerien 3,4228 Ungarn 5,54 78 Sri Lanka 3,4229 Slowakische Republik 5,54 79 Indonesien 3,4230 China 5,53 80 Guatemala 3,3731 Polen 5,51 81 Ecuador 3,3432 Vereinigte Arabische Emirate 5,48 82 Argentinien 3,3333 Israel 5,37 83 Nigeria 3,3034 Südkorea 5,34 84 Philippinen 3,2535 Zypern 5,31 85 Vietnam 3,2436 Katar 5,31 86 Syrien 3,2237 Saudi-Arabien 5,18 87 Kamerun 3,1738 Bulgarien 4,97 88 Pakistan 3,1339 Bahrain 4,96 89 Elfenbeinküste 3,1040 Malaysia 4,92 90 Kenia 3,0141 Australien 4,90 91 Turkmenistan 2,9742 Türkei 4,80 92 Bangladesch 2,8843 Neuseeland 4,77 93 Venezuela 2,8044 Griechenland 4,72 94 Jemen 2,7545 Tunesien 4,69 95 Iran 2,6846 Rumänien 4,65 96 Simbabwe 2,6447 Mexiko 4,64 97 Angola 2,5748 Taiwan 4,58 98 Sudan 2,3149 Chile 4,58 99 Usbekistan 2,1550 Oman 4,57 100 Äthiopien 2,13
Quelle: Prognos 2014
67
3 Die attraktivsten Auslandsmärkte
Tabelle 27: Teilranking Ausländische Direktinvestitionen des Investitions- und Freihandelsindex 2013
Rang Volkswirtschaft Wert Rang Volkswirtschaft Wert1 Singapur 7,93 51 Panama 4,842 Finnland 7,50 52 Tunesien 4,823 Hongkong 7,37 53 Mexiko 4,814 Schweden 7,25 54 Rumänien 4,715 Dänemark 7,25 55 Kuwait 4,676 Vereinigtes Königreich 7,23 56 Kolumbien 4,637 Schweiz 7,22 57 Griechenland 4,528 Niederlande 7,01 58 Uruguay 4,469 Vereinigte Staaten 6,99 59 Kasachstan 4,46
10 EU 6,97 60 Marokko 4,4511 Japan 6,96 61 Kroatien 4,3612 Frankreich 6,91 62 Ghana 4,3513 Norwegen 6,84 63 Trinidad und Tobago 4,3014 Irland 6,84 64 Sri Lanka 4,1915 Neuseeland 6,80 65 Brasilien 4,1416 Luxemburg 6,77 66 Costa Rica 4,1317 Belgien 6,73 67 Indonesien 4,0118 Estland 6,61 68 Vietnam 3,9019 Südkorea 6,61 69 Guatemala 3,8820 Kanada 6,53 70 Aserbaidschan 3,8421 Österreich 6,51 71 Indien 3,7922 Island 6,32 72 Philippinen 3,7623 Taiwan 6,30 73 Libanon 3,7324 Australien 6,23 74 Ägypten 3,6925 Saudi-Arabien 6,15 75 El Salvador 3,6926 Vereinigte Arabische Emirate 6,14 76 Russland 3,6627 Katar 6,13 77 Nigeria 3,5828 Spanien 6,13 78 Ecuador 3,5729 Malaysia 6,07 79 Dominikanische Republik 3,5430 Israel 6,02 80 Pakistan 3,5231 Zypern 5,91 81 Kenia 3,4932 Portugal 5,85 82 Ukraine 3,3933 Bahrain 5,85 83 Kamerun 3,3634 Litauen 5,77 84 Argentinien 3,2535 Chile 5,77 85 Bangladesch 3,2436 Lettland 5,76 86 Serbien 3,2037 Tschechische Republik 5,72 87 Libyen 3,1638 Slowenien 5,70 88 Elfenbeinküste 3,1239 Slowakische Republik 5,57 89 Iran 2,9040 Polen 5,44 90 Algerien 2,7141 Ungarn 5,44 91 Simbabwe 2,5942 Oman 5,36 92 Syrien 2,5543 Italien 5,23 93 Belarus 2,5044 China 5,21 94 Venezuela 2,2545 Thailand 5,18 95 Angola 2,2246 Bulgarien 5,17 96 Jemen 2,1947 Südafrika 5,02 97 Sudan 2,0948 Jordanien 5,00 98 Äthiopien 2,0549 Peru 4,92 99 Turkmenistan 1,7550 Türkei 4,88 100 Usbekistan 1,19
Quelle: Prognos 2014
68
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69
5 Anhang A – Zusätzliche Tabellen
5 Anhang A – Zusätzliche Tabellen
Tabelle 28: Globalisierungsindex im Zeitablauf: Argentinien bis DeutschlandArgentinien Australien Belgien Brasilien Bulgarien Chile China Dänemark Deutschland
1990 30,8 54,8 81,5 29,4 28,8 41,4 17,3 66,0 53,31991 32,2 55,5 82,9 31,4 27,3 43,7 17,4 69,3 58,71992 33,9 57,2 84,1 32,7 34,8 43,8 17,6 73,1 58,91993 37,3 58,7 84,7 33,2 34,2 44,5 18,0 75,2 59,91994 40,1 60,7 85,9 33,7 34,9 45,9 22,0 72,6 60,11995 43,1 61,1 82,7 35,7 38,8 46,7 23,7 75,3 61,41996 42,6 60,9 85,0 36,4 45,7 47,0 23,9 76,2 63,41997 42,4 61,3 87,3 36,1 43,8 48,4 24,7 76,0 65,71998 42,3 62,7 87,7 35,3 42,9 49,3 28,8 75,5 67,71999 41,8 64,0 89,7 36,1 45,8 51,6 27,8 77,2 69,92000 41,2 65,3 93,5 35,6 49,9 53,0 28,4 83,2 73,32001 39,1 66,2 93,2 39,8 50,1 58,2 33,7 82,4 71,92002 42,0 65,1 91,6 40,4 47,3 58,0 36,6 81,6 73,32003 39,7 66,1 90,6 38,7 50,6 61,7 37,2 82,1 74,12004 40,2 66,1 91,0 40,5 56,5 63,8 41,5 81,9 73,12005 38,2 65,0 90,7 41,7 54,7 64,5 43,3 82,6 72,12006 37,9 67,2 91,8 41,3 60,9 66,4 40,5 83,0 72,82007 37,5 68,9 92,6 41,6 69,2 69,3 42,8 85,3 73,22008 37,4 65,3 91,8 39,7 66,1 68,3 41,5 82,2 70,52009 35,7 67,4 91,5 40,0 63,2 66,8 42,0 80,8 70,22010 35,5 68,0 90,1 40,8 62,2 65,7 42,2 81,5 69,72011 34,5 67,1 89,0 40,1 61,7 62,4 40,9 80,9 69,2
Quelle: Prognos 2014
70
5 Anhang A – Zusätzliche Tabellen
Tabelle 30: Globalisierungsindex im Zeitablauf: Kanada bis ÖsterreichKanada Lettland Litauen Mexiko Neuseeland Niederlande Norwegen Österreich
1990 62,6 27,3 27,0 35,4 54,1 76,2 67,6 65,01991 63,7 28,3 27,7 35,8 57,3 77,9 69,4 68,41992 64,3 29,9 28,7 39,5 59,4 78,4 68,6 68,41993 65,6 33,6 30,9 39,4 60,7 78,5 69,4 69,51994 66,5 38,5 37,6 40,3 62,6 80,1 70,1 70,21995 67,8 42,1 40,6 44,2 64,1 79,0 69,7 70,01996 68,9 46,5 45,5 39,9 64,8 80,3 70,3 71,41997 70,4 47,8 47,6 39,0 65,6 81,9 70,7 73,01998 71,9 49,5 47,4 38,5 66,2 84,6 71,4 74,51999 73,5 48,8 46,9 37,7 69,0 88,1 70,9 76,62000 74,8 49,4 47,2 37,6 71,4 93,9 71,6 79,22001 74,2 51,4 50,5 36,3 69,4 91,3 70,7 78,62002 72,4 52,0 51,4 37,1 69,0 88,8 68,2 78,42003 72,9 52,6 52,1 36,8 67,9 90,7 72,0 79,92004 73,2 56,6 54,3 37,1 68,9 88,7 68,5 80,32005 70,9 57,4 54,2 41,7 68,4 89,6 65,2 80,42006 70,5 59,1 54,5 39,4 70,2 90,2 68,6 81,72007 71,5 60,8 56,1 40,4 69,7 91,5 71,1 84,52008 69,8 59,5 57,8 39,6 70,1 90,5 68,7 81,02009 71,0 56,1 53,4 41,3 68,9 87,9 72,1 80,72010 70,8 57,7 56,0 42,1 68,7 89,0 70,1 79,52011 69,3 58,5 56,4 42,3 68,6 89,3 68,0 78,2
Quelle: Prognos 2014
Tabelle 29: Globalisierungsindex im Zeitablauf: Estland bis JapanEstland Finnland Frankreich Griechenland Indien Irland Israel Italien Japan
1990 34,9 55,8 61,7 39,0 18,2 76,6 40,6 53,3 37,81991 35,7 59,1 64,1 48,1 18,7 78,6 40,2 55,2 39,11992 38,1 61,4 65,4 49,0 19,7 79,7 40,6 56,7 43,51993 42,9 64,0 66,5 51,4 20,5 81,4 43,5 58,9 44,11994 49,7 65,0 64,2 52,0 20,9 83,1 44,1 58,4 44,11995 60,9 65,8 65,3 52,3 21,6 82,5 43,6 59,2 40,91996 61,9 69,7 66,3 54,0 23,7 83,2 45,7 60,5 44,71997 65,5 70,7 68,7 55,8 23,8 83,6 48,3 62,5 45,61998 65,6 72,1 71,5 58,9 23,8 87,7 51,1 64,9 46,81999 66,1 73,4 73,7 62,1 24,0 88,8 54,9 66,2 47,52000 68,5 77,5 76,3 65,5 24,6 91,3 58,4 68,6 48,62001 69,5 77,4 72,3 65,7 25,1 91,1 60,4 67,2 48,12002 69,1 76,9 73,5 65,5 25,4 90,0 61,5 66,1 47,62003 71,1 78,2 74,2 67,8 26,9 89,4 62,5 65,2 50,62004 74,7 78,6 76,8 69,0 27,5 89,9 61,0 67,9 50,92005 72,7 76,1 75,3 66,3 30,2 90,4 63,6 66,7 51,42006 74,4 76,2 76,6 66,8 30,5 87,5 63,1 65,8 52,62007 76,7 78,1 77,5 68,4 32,0 89,0 64,1 66,1 52,82008 75,7 75,4 73,6 67,8 33,1 87,6 65,5 64,4 51,22009 73,7 74,9 75,6 66,3 33,3 91,3 64,2 65,1 51,42010 75,8 76,6 75,3 64,9 32,7 92,1 64,9 64,8 51,32011 73,9 76,7 73,0 63,6 32,4 91,0 61,8 63,1 50,1
Quelle: Prognos 2014
71
5 Anhang A – Zusätzliche Tabellen
Tabelle 31: Globalisierungsindex im Zeitablauf: Polen bis SlowenienPolen Portugal Rumänien Russland Schweden Schweiz Slowakei Slowenien
1990 39,6 48,8 22,5 24,4 69,7 71,0 47,3 31,51991 41,1 52,7 26,8 24,5 71,2 73,3 46,0 34,91992 44,4 57,0 26,9 25,5 71,3 73,3 45,1 37,21993 46,1 60,6 28,7 29,1 73,3 74,8 43,9 39,31994 46,1 61,2 31,4 30,2 74,0 74,9 44,4 42,21995 47,4 62,3 35,5 32,1 74,4 74,5 47,2 41,71996 47,4 63,4 37,1 32,9 74,2 76,3 48,9 43,41997 48,7 64,5 38,7 33,7 75,8 80,0 51,0 49,51998 50,6 65,8 38,7 36,5 76,7 83,2 52,2 51,01999 51,3 66,2 40,3 37,6 77,6 85,3 52,9 51,12000 53,2 69,4 41,9 40,0 80,6 90,6 56,2 53,52001 51,0 71,5 43,1 41,4 79,9 87,8 58,0 54,72002 52,8 68,9 43,7 42,7 80,4 85,7 54,6 55,02003 55,6 71,0 44,4 42,9 80,9 84,7 54,8 59,02004 62,7 74,9 47,4 41,8 81,5 80,7 69,6 64,52005 59,6 72,3 52,0 42,6 81,2 82,6 69,8 64,12006 61,0 76,0 48,9 42,5 83,2 80,9 70,3 64,42007 63,4 77,8 61,2 44,1 84,9 81,5 72,1 66,82008 62,3 76,4 61,2 40,9 82,6 78,3 71,8 67,32009 63,0 77,3 60,2 43,5 83,9 78,8 70,3 63,82010 61,7 77,6 58,5 44,4 83,2 79,5 69,5 63,82011 60,8 75,7 56,5 43,4 79,6 77,4 68,6 63,1
Quelle: Prognos 2014
Tabelle 32: Globalisierungsindex im Zeitablauf: Spanien bis Vereinigtes KönigreichSpanien Südafrika Südkorea Tschechien Türkei Ungarn Vereinigte Staaten Vereinigtes
Königreich1990 57,1 27,7 23,9 53,7 36,3 44,7 58,4 73,31991 58,4 25,7 25,6 57,3 38,1 45,5 59,7 72,71992 60,5 24,7 27,9 56,0 38,9 48,1 59,6 72,51993 61,7 24,3 34,1 54,9 41,8 49,8 60,8 74,81994 63,0 24,6 34,7 56,2 46,6 51,6 60,9 73,01995 63,6 29,3 35,1 58,2 48,4 55,4 62,0 74,81996 64,2 31,3 36,4 59,0 47,8 58,6 62,5 75,81997 65,8 34,3 37,8 60,8 49,0 63,3 63,2 76,21998 67,1 36,9 41,2 62,3 47,0 65,3 64,0 78,11999 68,6 44,5 40,3 64,2 46,3 66,4 64,9 80,32000 71,2 46,3 41,6 66,4 47,0 68,1 65,5 83,52001 70,8 47,7 44,8 67,0 47,2 71,6 63,9 81,52002 70,6 48,2 43,7 68,0 45,7 68,5 61,2 80,82003 72,3 48,1 43,0 66,9 47,8 68,0 62,5 82,22004 71,6 46,6 45,4 72,6 49,6 77,0 63,8 79,42005 69,6 47,8 44,3 71,3 53,5 73,9 63,0 81,52006 70,2 49,1 46,1 71,8 50,2 78,2 64,5 83,72007 71,7 50,9 48,4 75,2 50,4 79,2 65,7 82,62008 70,2 49,7 48,1 72,8 50,3 78,2 62,4 81,02009 70,5 49,9 47,5 72,4 51,7 81,1 60,4 82,62010 70,7 49,9 47,4 72,4 50,5 80,1 60,9 82,92011 69,7 48,6 47,8 70,8 48,8 77,6 60,7 82,4
Quelle: Prognos 2014
72
5 Anhang A – Zusätzliche Tabellen
Tabelle 33: Regressionsergebnisse zu den Determinanten des Wirtschafts-wachstums je Einwohner – Verlässlichkeitsüberprüfung
Abhängige Variable: Wachstum des Bruttoinlandsprodukts je Einwohner in Prozent
IV-Methode mit FE
IV-Methode mit FE
IV-Methode mit FE
IV-Methode mit FE
IV-Methode mit FE
IV-Methode mit FE
Globalisierung Gesamt 0,35*** 0,34*** 0,32*** 0,32*** 0,32*** 0,33***(0,08) (0,08) (0,08) (0,08) (0,08) (0,08)
Bruttoinlandsprodukt je Einwohner der vorletzten Periode (logarithmiert)
–10,48*** –10,25*** –10,20*** –10,06*** –10,01*** –9,93***(1,60) (1,59) (1,69) (1,77) (1,78) (1,76)
Geburtenrate (logarithmiert) –10,44*** –9,89*** –9,88*** –10,86*** –10,76*** –10,97***(2,42) (2,38) (2,46) (2,61) (2,64) (2,83)
Investitionen (in % des Bruttoinlandsprodukts)
0,15 0,15 0,14 0,05 0,05 0,06(0,10) (0,10) (0,11) (0,14) (0,14) (0,14)
Krisenindikator 2008–2009 –3,55*** –3,60*** –3,39*** –3,40*** –3,35*** –3,35***(0,43) (0,43) (0,48) (0,50) (0,48) (0,48)
Inflation (in %) –0,003 –0,003 –0,003 –0,003 –0,003(0,003) (0,004) (0,003) (0,003) (0,003)
Staatliche Konsumausgaben (in % des Bruttoinlandsprodukts)
–0,18 –0,13 –0,11 –0,11(0,16) (0,16) (0,16) (0,16)
Staatsverschuldung (in % des Bruttoinlandsprodukts)
–0,04 –0,04 –0,03(0,02) (0,02) (0,02)
Index für Rechtsstaatlichkeit 0,45 0,47(0,40) (0,40)
Weiterführende Schulbildung –0,01(0,02)
Anzahl der BeobachtungenR² (zentriert)
840 840 840 840 840 8400,40 0,41 0,41 0,40 0,41 0,41
Anmerkungen: Die Symbole *, **, *** zeigen die Signifikanz der Schätzergebnisse für die Niveaus 10 %, 5 % und 1 % an, In Klammern werden nach Ländern geclusterte Standardfehler angezeigt, Alle Regressionen enthalten eine Konstante, FE steht als Abkürzung für länderspezifische Fixed-Effects.Quelle: Prognos 2014
73
5 Anhang A – Zusätzliche Tabellen
Tabelle 34: Regressionsergebnisse zu den Determinanten des Wirtschafts-wachstums je Einwohner mit ländergruppenspezifischen Schätzern für den Wachstumseinfluss der Globalisierung – Verlässlichkeitsüberprüfung
Abhängige Variable: Wachstum des Bruttoinlandsprodukts je Einwohner in Prozent
IV-Methode mit FE und Länder-gruppen
IV-Methode mit FE und Länder-gruppen
IV-Methode mit FE und Länder-gruppen
IV-Methode mit FE und Länder-gruppen
IV-Methode mit FE und Länder-gruppen
IV-Methode mit FE und Länder-gruppen
Globalisierung für große Volkswirtschaften mit
hohem Pro-Kopf-Einkommen0,26*** 0,26*** 0,26*** 0,29*** 0,30*** 0,29***(0,05) (0,04) (0,05) (0,06) (0,06) (0,06)
kleine Volkswirtschaften mit hohem Pro-Kopf-Einkommen
0,26*** 0,25*** 0,25*** 0,21** 0,22** 0,22**(0,06) (0,06) (0,07) (0,07) (0,08) (0,08)
große Volkswirtschaften mit niedrigerem Pro-Kopf-Einkommen
0,29 0,26 0,26 0,25* 0,23 0,23(0,16) (0,14) (0,14) (0,12) (0,12) (0,12)
kleine Volkswirtschaften mit nied-rigerem Pro-Kopf-Einkommen
0,40*** 0,39*** 0,37*** 0,37*** 0,38*** 0,38***(0,10) (0,10) (0,10) (0,10) (0,10) (0,10)
Bruttoinlandsprodukt je Einwohner der vorletzten Periode
–10,02*** –9,74*** –9,75*** –9,51*** –9,33*** –9,27***(1,70) (1,62) (1,67) (1,71) (1,75) (1,73)
Geburtenrate (logarithmiert) –10,19** –9,81** –9,77** –10,96** –11,12** –11,29**(3,26) (3,21) (3,30) (3,38) (3,40) (3,60)
Investitionen (in % des Bruttoinlandsprodukts)
0,12 0,12 0,12 0,02 0,02 0,02(0,10) (0,10) (0,10) (0,14) (0,14) (0,14)
Krisenindikator 2008–2009 –3,59*** –3,65*** –3,46*** –3,47*** –3,40*** –3,41***(0,43) (0,44) (0,50) (0,52) (0,50) (0,50)
Inflation (in %) –0,00 –0,00 –0,00 –0,00 –0,00(0,00) (0,00) (0,00) (0,00) (0,00)
Staatliche Konsumausgaben (in % des Bruttoinlandsprodukts)
–0,15 –0,10 –0,07 –0,07(0,16) (0,16) (0,16) (0,16)
Staatsverschuldung (in % des Bruttoinlandsprodukts)
–0,04* –0,04 –0,04(0,02) (0,02) (0,02)
Index für Rechtsstaatlichkeit 0,56 0,58(0,38) (0,38)
Weiterführende Schulbildung –0,01(0,02)
Anzahl der BeobachtungenR² (zentriert)
840 840 840 840 840 8400,40 0,41 0,41 0,40 0,41 0,41
Anmerkungen: Die Symbole *, **, *** zeigen die Signifikanz der Schätzergebnisse für die Niveaus 10 %, 5 % und 1 % an. In Klammern werden nach Ländern geclusterte Standardfehler angezeigt. Alle Regressionen enthalten eine Konstante. FE steht als Abkürzung für länderspezifische Fixed-Effects.Quelle: Prognos 2014
74
5 Anhang A – Zusätzliche Tabellen
Tabelle 35: Globalisierungsbedingte absolute Steigerung des Bruttoinlandsprodukts je Einwohner zwischen 1990 und 2011 in Relation zum Gesamtanstieg des Bruttoinlandsprodukts je Einwohner
Rang Land Absoluter Anstieg des Bruttoinlands-produkts je Einwohner durch die zunehmende Globalisierung in Euro*
Gesamter absoluter Anstieg des Brutto-inlandsprodukts je Einwohner in Euro*
Anteil der Steigerung des Bruttoin-landsprodukts je Einwohner durch die zunehmende Globalisierung in Prozent
1 Finnland 2.070 8.310 25,02 Japan 1.780 5.950 30,03 Israel 1.750 8.400 20,94 Dänemark 1.670 7.370 22,75 Deutschland 1.510 7.190 21,06 Irland 1.450 15.260 9,57 Slowenien 1.410 4.820 29,28 Südkorea 1.410 10.650 13,29 Österreich 1.290 8.710 14,8
10 Niederlande 1.240 8.420 14,711 Schweden 1.210 10.700 11,312 Australien 1.160 8.930 13,013 Portugal 1.130 3.240 34,814 Griechenland 1.080 3.040 35,615 Frankreich 960 4.830 19,916 Vereinigtes Königreich 940 9.790 9,617 Schweiz 940 5.270 17,818 Estland 910 2.220 41,019 Neuseeland 800 3.720 21,520 Spanien 700 4.410 15,821 Italien 680 2.550 26,822 Ungarn 670 1.500 44,723 Belgien 670 6.380 10,524 Kanada 640 6.940 9,225 Slowakei 640 3.710 17,226 Litauen 640 2.000 31,827 Lettland 610 1.990 30,928 Chile 530 4.180 12,629 Polen 510 4.040 12,630 Tschechien 500 2.780 17,931 Rumänien 320 840 37,932 Bulgarien 310 1.080 28,933 Vereinigte Staaten 310 11.100 2,834 Südafrika 290 750 38,835 Türkei 270 2.550 10,636 Russland 220 470 46,837 China 210 2.440 8,538 Mexiko 200 1.670 12,239 Brasilien 190 1.570 12,140 Argentinien 180 6.550 2,741 Norwegen 100 13.310 0,742 Indien 40 590 7,3
* real, zu Preisen des Jahres 2000, gerundete WerteQuelle: Prognos 2014
75
5 Anhang A – Zusätzliche Tabellen
Tabelle 36: Globalisierungsbedingte relative Steigerung des Bruttoinlandsprodukts je Einwohner zwischen 1990 und 2011 in Relation zum Gesamtanstieg des Bruttoinlandsprodukts je Einwohner
Rang Land Anstieg des Bruttoinlandsprodukts je Einwohner durch die zunehmende Globalisierung in Relation zum Aus-gangsniveau in Prozent
Gesamtanstieg des Bruttoinlands-produkts je Einwohner in Relation zum Ausgangsniveau in Prozent
Anteil der Steigerung des Bruttoin-landsprodukts je Einwohner durch die zunehmende Globalisierung in Relation zum Ausgangsniveau in Prozent
1 China 49,1 573,9 9,32 Südkorea 18,8 142,1 13,33 Estland 18,6 45,2 52,04 Bulgarien 17,2 59,6 33,05 Rumänien 15,5 41,0 15,26 Slowenien 15,5 53,0 42,57 Polen 15,1 119,8 14,38 Chile 15,0 119,1 30,59 Lettland 14,4 46,7 51,9
10 Ungarn 14,2 31,7 37,311 Litauen 13,6 42,9 44,312 Indien 12,4 169,4 26,313 Portugal 11,8 34,0 7,814 Slowakei 11,1 64,2 30,715 Israel 10,6 50,6 47,016 Griechenland 10,2 28,8 19,217 Finnland 9,6 38,4 10,818 Irland 9,5 99,7 27,319 Südafrika 8,5 22,0 21,020 Tschechien 8,5 47,3 46,121 Russland 7,8 16,7 63,522 Türkei 7,2 67,8 13,423 Deutschland 7,1 33,8 24,024 Dänemark 6,4 28,1 17,525 Neuseeland 6,3 29,5 24,726 Österreich 6,2 41,7 16,827 Australien 6,1 46,9 15,028 Niederlande 6,0 41,1 17,029 Spanien 5,7 35,8 23,630 Brasilien 5,2 43,1 14,431 Japan 4,8 16,0 26,332 Schweden 4,8 41,9 13,133 Frankreich 4,7 23,8 31,634 Vereinigtes Königreich 4,5 46,6 11,835 Italien 3,8 14,1 32,036 Mexiko 3,3 27,2 12,437 Belgien 3,3 31,3 27,538 Kanada 3,0 32,7 11,739 Argentinien 2,9 107,9 13,440 Schweiz 2,5 14,2 3,341 Vereinigte Staaten 1,0 34,8 3,042 Norwegen 0,3 44,4 2,9
Quelle: Prognos 2014
76
6 Anhang B – Zusätzliche Abbildungen
6 Anhang B – Zusätzliche Abbildungen
Quelle: Prognos 2014
Abbildung 4: Bruttoinlandsprodukt je Einwohner mit und ohne Globalisierung von 1990 bis 2011; Argentinien bis Frankreich; real in Euro zu Preisen des Jahres 2000
Deutschland
Finnland FrankreichEstland
DänemarkChina
ChileBulgarien
Belgien
Brasilien
AustralienArgentinien
BIP pro Kopf BIP pro Kopf ohne Globalisierung
20.000
22.000
24.000
26.000
28.000
2011200520001995199018.000
20.000
22.000
24.000
26.000
28.000
20112005200019951990
1.400
1.800
2.200
2.600
3.000
201120052000199519903.000
4.000
5.000
6.000
7.000
8.000
20112005200019951990
26.000
28.000
30.000
32.000
34.000
36.000
2011200520001995199020.000
22.000
24.000
26.000
28.000
20112005200019951990
20.000
21.000
22.000
23.000
24.000
25.000
26.000
2011200520001995199016.000
20.000
24.000
28.000
32.000
20112005200019951990
5.000
7.000
9.000
11.000
13.000
20112005200019951990
3.500
4.000
4.500
5.000
5.500
20112005200019951990
400
1.000
1.600
2.200
2.800
20112005200019951990
2.000
3.000
4.000
5.000
6.000
7.000
8.000
20112005200019951990
77
6 Anhang B – Zusätzliche Abbildungen
Quelle: Prognos 2014
Abbildung 5: Bruttoinlandsprodukt je Einwohner mit und ohne Globalisierung von 1990 bis 2011; Griechenland bis Niederlande; real in Euro in Werten des Jahres 2000
Lettland
Neuseeland NiederlandeMexiko
LitauenKanada
JapanItalien
Irland
Israel
IndienGriechenland
BIP pro Kopf BIP pro Kopf ohne Globalisierung
20.000
22.000
24.000
26.000
28.000
30.000
20112005200019951990
10.000
11.000
12.000
13.000
14.000
15.000
16.000
20112005200019951990
16.000
18.000
20.000
22.000
24.000
26.000
20112005200019951990
6.000
6.500
7.000
7.500
8.000
20112005200019951990
15.000
20.000
25.000
30.000
35.000
20112005200019951990
18.000
19.000
20.000
21.000
22.000
2011200520001995199037.000
39.000
41.000
43.000
45.000
20112005200019951990
2.000
3.000
4.000
5.000
6.000
7.000
20112005200019951990
11.000
12.000
13.000
14.000
15.000
16.000
17.000
20112005200019951990
2.000
3.000
4.000
5.000
6.000
7.000
20112005200019951990
20.000
22.000
24.000
26.000
28.000
30.000
20112005200019951990
300
400
500
600
700
800
900
1.000
20112005200019951990
78
6 Anhang B – Zusätzliche Abbildungen
Quelle: Prognos 2014
Slowakei
Spanien SüdafrikaSlowenien
SchweizSchweden
RusslandRumänien
Polen
Portugal
ÖsterreichNorwegen
BIP pro Kopf BIP pro Kopf ohne Globalisierung
Abbildung 6: Bruttoinlandsprodukt je Einwohner mit und ohne Globalisierung von 1990 bis 2011; Norwegen bis Südafrika; real in Euro in Werten des Jahres 2000
3.000
4.000
5.000
6.000
7.000
8.000
20112005200019951990
24.000
26.000
28.000
30.000
32.000
34.000
36.000
20112005200019951990
30.000
33.000
36.000
39.000
42.000
45.000
2011200520001995199020.000
22.000
24.000
26.000
28.000
30.000
20112005200019951990
9.000
10.000
11.000
12.000
13.000
201120052000199519901.600
2.000
2.400
2.800
3.200
201120052000199519901.500
2.000
2.500
3.000
3.500
20112005200019951990
35.000
37.000
39.000
41.000
43.000
201120052000199519904.000
5.000
6.000
7.000
8.000
9.000
10.000
20112005200019951990
3.000
3.300
3.600
3.900
4.200
201120052000199519907.000
9.000
11.000
13.000
15.000
2011200520001995199012.000
13.000
14.000
15.000
16.000
17.000
18.000
20112005200019951990
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6 Anhang B – Zusätzliche Abbildungen
Quelle: Prognos 2014
Abbildung 7: Bruttoinlandsprodukt je Einwohner mit und ohne Globalisierung von 1990 bis 2011; Südkorea bis Vereinigtes Königreich; real in Euro in Werten des Jahres 2000
Vereinigtes KönigreichVereinigte Staaten
Türkei
Ungarn
TschechienSüdkorea
BIP pro Kopf BIP pro Kopf ohne Globalisierung
7.000
9.000
11.000
13.000
15.000
17.000
19.000
201120052000199519905.000
6.000
7.000
8.000
9.000
201120052000199519903.500
4.000
4.500
5.000
5.500
6.000
6.500
20112005200019951990
3.500
4.000
4.500
5.000
5.500
6.000
65.00
2011200520001995199030.000
33.000
36.000
39.000
42.000
45.000
2011200520001995199020.000
22.000
24.000
26.000
28.000
30.000
32.000
34.000
20112005200019951990
80
Über die Autoren
ProjektteamDr. Michael Böhmer (Projektleitung)Dr. Johannes WeisserMarkus HochTina Schneidenbach
sindtätigimBereich„Wirtschaft,Gesellschaft,Staat“derPrognosAGandenStandortenMünchen
undBasel.
Über das Projekt “Global Economic Dynamics” (GED)
DasProjekt“GlobalEconomicDynamics”(GED)derBertelsmannStiftungsollzueinembesse-
renVerständnisderwachsendenKomplexitätglobalerWirtschaftsentwicklungenbeitragen.Durch
den Einsatz modernster Werkzeuge und Methoden zur Messung, Vorhersage und Darstellung
weltwirtschaftlicherDynamikenzieltdasProjektdaraufab,Globalisierung, ihreökonomischen
EffekteundihrepolitischenKonsequenzentransparenterundfassbarerzumachen.
KontaktBertelsmann Stiftung
GEDTeam
ProgrammNachhaltigWirtschaften
Carl-Bertelsmann-Straße256
33311Gütersloh
Telefon +49524181-81353
Fax +49524181-681353
GED Team
LeitungAndreas Esche
DirectorNachhaltigWirtschaften
Telefon +49524181-81333
Fax +49524181-681333
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ProjektmitarbeiterDr. Jan Arpe
ProjectManager
Telefon +49524181-81157
Fax +49524181-681157
Samuel George
ProjectManager
Telefon +49524181-81661
Fax +1202384-1984
Dr. Thieß Petersen
SeniorExpert
Telefon +49524181-81218
Fax +49524181-681218
Dr. Ulrich Schoof
ProjectManager
Telefon +49524181-81384
Fax +49524181-681384
Kooperationspartner
Prognos AG
HenricPetri-Straße9
CH-4010Basel
AnsprechpartnerDr. Michael Böhmer
ChefökonomPrognosAG
Telefon +49899541586-701
Fax +49899541586288-701
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Impressum
Impressum
© 2014 Bertelsmann Stiftung
BertelsmannStiftung
Carl-Bertelsmann-Straße256
33311Gütersloh
www.bertelsmann-stiftung.de
Verantwortlich
Dr.ThießPetersen
Lektorat
SibylleReiter
Gestaltung
NicoleMeyerholz,Bielefeld
Bildnachweis
©SergeyNivens–Fotolia.com
www.bertelsmann-stiftung.de
Adresse | Kontakt
Bertelsmann Stiftung
Carl-Bertelsmann-Straße 256
33311 Gütersloh
GED-Team
Programm Nachhaltig Wirtschaften
Telefon +49 5241 81-81353
www.ged-project.de