rlb magazin, 2010

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Auf zu neuen Höhen Ausnahmekletterin Johanna Ernst im Interview. Sie hat alles gewonnen, was es in ihrem Sport zu gewinnen gibt. Doch sie möchte noch mehr und sucht neue Herausforderungen. SEITE 34 AUSGABE 01 | APRIL 2010 Freiwillige beim Roten Kreuz: Sie retten Leben, betreuen Be- dürftige und geben Menschen in Krisensituationen Halt. SEITE 24 Blick hinter die Kulissen: Im Raiffeisen-Rechenzentrum laufen die sprichwörtlichen Fäden zusammen. SEITE 20 Die RLB Kunstbrücke: Seit 1998 zeigt die RLB zeitgenössi- sche und Tiroler Kunst. Ein Streif- zug durch die Aus- stellungsgeschichte. SEITE 42

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Kundenmagazin der Raiffeisen-Landesbank Tirol AG

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Auf zu neuen HöhenAusnahmekletterin Johanna Ernst im Interview. Sie hat alles gewonnen, was es in ihrem Sport zu gewinnen gibt. Doch sie möchte noch mehr und sucht neue Herausforderungen. s e i t e 3 4

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Freiwillige beim Roten Kreuz: Sie retten Leben, betreuen Be-dürftige und geben Menschen in Krisensituationen Halt. s e i t e 2 4

Blick hinter die Kulissen: Im Raiffeisen-Rechenzentrum laufen die sprichwörtlichen Fäden zusammen. s e i t e 2 0

Die RLB Kunstbrücke: Seit 1998 zeigt die RLB zeitgenössi-sche und Tiroler Kunst. Ein Streif-zug durch die Aus-stellungsgeschichte. s e i t e 4 2

IMPRESSUM Medieninhaber, Herausgeber & Verleger: Rai� eisen-Landesbank Tirol AG, Adamgasse 1-7, A-6021 Innsbruck • Chefredaktion & Projektleitung: Michael Weiß, 0512 / 5305-0 • Konzeption: Mag. Thomas Wass, Michael Weiß & target group publishing GmbH / Zielgruppenverlag • Layout, Grafi k: Philipp Frenzel • Produktion: target group publishing GmbH / Zielgruppenverlag Verlagsort: 6020 Innsbruck • Druck: Niederösterreichisches Pressehaus, St. Pölten • Erscheinungsweise: mindestens einmal jährlich • O� enlegung nach § 25 des Mediengesetzes / Grund-legende Richtung und Zweck des Magazins: Information über Aktivitäten der Rai� eisen-Landesbank Tirol AG und der Tiroler Rai� eisenbanken sowie Informationen zu von der Rai� eisen-Landesbank Tirol AG angebotenen Produkten und Dienstleistungen • Fotonachweis: Michael Rathmayr; Gerhard Berger; Christian Forcher, Rai� eisen, falls nicht anders angegeben.Änderungen und Irrtümer bei allen Angaben vorbehalten.

D as Prädikat Ausnahmetalent tri� t auf kaum jemanden mehr zu als auf Johanna Ernst. Jüngste Europa-meisterin und jüngste Weltmeiste-

rin aller Zeiten, Siegerin des Gesamtweltcups – mit 17 Jahren hat die Sportkletterin im Grunde alles gewonnen, was es in ihrer Sport-art zu holen gibt. Was sie antreibt und welche Ziele sie sich setzt, verrät die sympathische Sistranserin im Interview mit dem Rai� eisen Magazin.

Neben der außergewöhnlichen Sportlerin Johanna Ernst kommen Menschen zu Wort, die ebenfalls Großartiges und Wertvolles leis-ten. Etwa Marina Baldauf, Obfrau der Tiroler Hospizgemeinschaft, oder engagierte Tiroler wie Dominic Dietrich, der in seiner Freizeit als Rettungssanitäter und Ausbildner beim Roten Kreuz tätig ist.

Hannes Schmid, Vorstandssprecher der RLB Tirol AG, hat sich wiederum einen Tag lang über die Schulter blicken lassen und spricht über seine Arbeit an der Spitze des Unter-nehmens und die damit verbundene Verant-wortung. Einen Blick hinter die Kulissen des Rai� eisen-Rechenzentrums, dessen Computer in der Sekunde unvorstellbare 488 Millio-nen Rechenoperationen ausführen können, gewährte Geschäftsführer Günther Chronst. Und Silvia Höller, Leiterin der RLB Kunstbrü-cke, hat für das Rai� eisen Magazin ihre zehn Lieblingsexponate aus über zehn erfolgreichen Ausstellungsjahren ausgewählt.

Diese und noch zahlreiche andere Geschichten warten auf Sie im Rai� eisen Magazin. Viel Spaß beim Lesen!

Editorial

Dinge, die Sie über Rai� eisen vielleicht noch nicht wussten 4

Die Rai� eisen-Bankengruppe in Österreich 6

Die RLB Tirol AG 8

Ein Tag mit Hannes Schmid Dem RLB-Vorstandssprecher auf der Spur

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Attraktiver Arbeitgeber Von der Lehrlingsinitiative bis zum Vitalprogramm

16

Orte der Begegnung Neue Bankstellen als Blickfang

18

Das Rai� eisen-Netz Eine Reportage aus dem Rechenzentrum

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Da, wo was los ist – beim Rai� eisen Club Tirol 22

Im Dienste der Menschlichkeit Zu Gast beim Roten Kreuz

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„Letztendlich geht es darum, für jemanden da zu sein“ Die Obfrau der Hospizgemeinschaft im Interview

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Energiesparen leicht gemacht Zur Erö� nung des Energiehausparks Tirol

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„Unethische Geschäfte sind tabu“ Über die Arbeit des Ethikbeirates von Rai� eisen

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Auf zu neuen Höhen Kletter-Star Johanna Ernst im Porträt

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Österreichs Talenteschmiede Lokalaugenschein im Skigymnasium Stams

38

Sportlicher Partner Rai� eisen als Sportförderer

40

Die Brücke zur Kunst Zehn Werke aus 12 Jahren RLB Kunstbrücke

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Faszination Berg – Das Alpenvereinsmuseum in der Hofburg 46

Von Alpenzoo bis Züchtercup Das Engagement von Rai� eisen für Kultur, Brauchtum und Soziales

48

Volles Programm – Eventvorschau 50

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Die PhilosophieDie wohl kürzeste Erklärung der Raiffeisen-Idee stammt von ihrem Erfinder selbst und lautet:

„Was dem Einzelnennicht möglich ist, das

vermögen viele.“Konkret zeichnet sich das Genossenschaftsprinzip durch folgende Faktoren aus: • SelbSthilfe: Bereitschaft zur gegenseitigen Hilfe.• SelbStverwaltung: Mitglieder entscheiden über ihre Genossenschaft.• Solidarität: Ein gemeinsames wirtschaftliches Ziel auf Basis des

Füreinandereinstehens.• SubSidiarität: Die Kraft der Genossenschaft wird dort eingesetzt,

wo die Kraft des Einzelnen nicht ausreicht.• nachhaltigkeit: Ziel ist die dauerhafte wirtschaftliche Verbesserung.• identitätSprinzip: Mitglieder und Kunden sind ident.

ZahlenIn Österreich gibt es rund 1600 selbstständige Raiffeisen-Ge-nossenschaften. Davon sind 541 Raiffeisenbanken, 95 Raiffeisen-Lagerhäuser sowie 131 Molkerei-en. Die restlichen mehr als 830 Genossenschaften beschäftigen sich mit Viehzucht, Maschinen, Weide, Wegebau, Elektrizität, Grunderwerb und als Winzer.

Was ist das Besonderean einer Raiffeisenbank?

g anz einfach: Die Mitglieder tragen als Miteigentümer und Kunden entscheidend zur Ausrichtung ihrer Raiffeisenbank bei. Sie werden umfassend informiert und stimmen

über wichtige Fragen ab. Anders als anonyme Großbanken ist jede Raiffeisenbank regional verwurzelt und selbstständig. Das bedeutet: Die Raiffeisenbank handelt vor Ort autonom. Kurze Entscheidungswege sind die Folge. Gleichzeitig wird die gesamte Kraft des Know-hows und weltweiten Netzwerkes von Raiffeisen im Dienst am Mitglied und Kunden genutzt. Durch diesen Verbund werden Stärken von Großbanken mit der Flexibilität einer ortsverbundenen Bank wirksam zusammengeführt. Haftungs- und Solidargemeinschaft bieten allen Kunden ein hohes Maß an Sicherheit.

Oetz und Inzing waren die Ersten

d ie erste Raiffeisenbank Österreichs wurde 1886 in

Mühldorf bei Spitz an der Donau ins Leben gerufen. Die beidenersten Raiffeisenbanken aufTiroler Boden wurden im Jahr1888 gegründet – fast auf den Tag genau. Auf die Raiffeisenkasse Oetz folgte 24 Stunden später die Raiffeisenkasse in Inzing. Auch die Raiffeisen-Landesbank Tirol AG hat ihre Ursprünge im 19. Jahrhundert: Ihre Vorgängerin, die Raiffeisen-Zentralkasse Tirol, wurde bereits 1895 gegründet.

Das Giebelkreuz

d as Giebelkreuz ist Teil des Markenzeichens fast aller Un-

ternehmen der Raiffeisen Banken-gruppe und der RZB Group. Es stellt zwei gekreuzt auf einem Hausgiebel angebrachte stilisierte Pferdeköpfe dar und ist ein Schutzsymbol, das in alten europäischen Volkstraditionen wurzelt: Ein Giebelkreuz am Dach sollte das Haus und seine Bewohner vor äußeren Gefahren schützen und Böses abwehren. Es wurde bereits 1877 – noch zu Lebzeiten von Friedrich Willhelm Raiffeisen – als Markenzeichen ausgewählt. Es symbolisiert den Schutz und die Sicherheit, den die Mitglieder der Raiffeisenbanken durch ihre selbst bestimmte Kooperation genießen. Das Giebelkreuz ist heute eine der bekanntesten Marken Österreichs und findet weltweite Verwendung.

500 Millionen MitgliederS eit dem 19. Jahrhundert hat

die Raiffeisen-Idee einen Siegeszug um die Welt angetreten. Weltweit arbeiten Genossen-schaften nach dem System Raiff-eisen. In mehr als 100 Ländern gibt es rund 900.000 Raiffeisen-Genossenschaften mit insgesamt rund 500 Millionen Mitgliedern.

Österreichs größter Arbeitgeber Raiffeisen-Mitarbeiterstand jeweils zum 1. Jänner des jeweiligen Jahres (alle Sparten)

Dinge, die Sie über

Raiffeisenvielleicht noch

nichtwussten

2003 2006 2007 2008 2009

10.000

20.000

30.000

40.000

50.000

60.000

56.224

54.619

54.171

52.843

47.630

Friedrich Wilhelm Raiffeisen

a ls Bürgermeister in verschiedenen Gemeinden des Westerwaldes war Friedrich Wilhelm Raiffeisen (1818–1888) mit der Verarmung beträchtlicher Teile der Landbe-

völkerung konfrontiert. Aus den Erfahrungen seiner Arbeit entwickelte Raiffeisen einlandwirtschaftliches Genossenschaftssystem, das den Bauern ermöglichte, Geld anzuspa-ren oder zum Ankauf von Vieh und Gerät günstig auszuleihen. 1862 legte er mit der Schaf-fung des ersten Darlehenskassen-Vereins den Grundstein für die heute weltumspannende Organisation der Raiffeisen-Genossenschaften. Friedrich Wilhelm Raiffeisen leistete durch sein Wirken einen außerordentlich wichtigen Beitrag zur Sozialgeschichte Europas und gilt als einer der größten Sozialreformer des 19. Jahrhunderts.

Der erste „Schalterraum“ in Oetz

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SkopjePodgorica

Istanbul

Oslo

Kopenhagen

Frankfurt

Berlin

Brüssel

Amsterdam

London

Dublin

Paris

Mailand

Rom

Lissabon

Sizilien

Wien

Maribor

Zagreb

Sarajewo

Budapest

Tirana

Tunis

Belgrad

PristinaSofia

Bukarest

Chisinau

Kiew

Warschau

Minsk

Vilnius

Algier

Prag

Bratislava

Helsinki

Moskau

Tbilisi

JerewanBaku

Ankara

Aschgabat

TeheranNikosia

NORWEGEN

SCHWEDEN

DÄNEMARK

DEUTSCHLAND

LUXEMBURG

BELGIEN

NIEDERLANDE

GROSSBRITANNIENIRLAND

FRANKREICHSCHWEIZ

LIECHTEN-STEIN

ITALIEN

PORTUGAL

SPANIEN

MALTA

ÖSTERREICH

SLOWENIEN KROATIEN

BOSNIEN UNDHERZEGOWINA

UNGARN

ALBANIEN

MONTENEGRO

SERBIEN

MAZEDONIENBULGARIEN

RUMÄNIEN

MOLDAU

UKRAINE

POLEN BELARUS

LITAUEN

RUSSLAND

SLOWAKEI

LETTLAND

FINNLAND

ESTLAND

RUSSLAND

KASACHSTAN

GEORGIEN

ARMENIEN

ASERBAIDSCHAN

TÜRKEI

TURKMENISTAN

IRAN

USBEKISTAN

IRAKSYRIEN

GRIECHENLAND

Athen

Korsika

Sardinien

SCHWARZES MEER KASPISCHES MEER

ARALSEE

OSTSEE

NORDSEE

Tallinn

Riga

TSCHECHISCHEREPUBLIK

MITTELMEER

ZYPERNMAROKKO ALGERIEN TUNESIEN

KOSOVO

as in July 2008

THE WORLD OF BUSINESS BANKING IS OUR WORLD.www.rzb.at

ie Rai� eisen-Bankengruppe Ös terreich (RBG) bildet mit rund 541 selbstständi-gen lokalen Rai� eisenbanken, insgesamt 2.263 Bank stellen, acht regional tätigen Landeszentralen und der Rai� eisen-

Zentralbank Österreich AG (RZB) als Spitzeninstitut das dichteste Bankstellen-

netz des Landes. Rund 1,7 Millionen Österrei-cherinnen und Österreicher sind Mitglieder und

damit auch Miteigentümer von Rai� eisenbanken. Mehr als 40 Pro-zent aller ÖsterreicherInnen sind Kunden einer Rai� eisenbank. Als Universal-Bankengruppe o� eriert Rai� eisen seinen Kun-den ein umfassendes Angebot. Dank des engen Verbundes – auch mit den spezialisierten Tochter- und Beteiligungsunternehmen der RZB – ist es allen österreichischen Rai� eisenbanken möglich, dem individuellen Bedarf jeder Kundengruppe zu entsprechen und ein Allfi nanz-Angebot „unter einem Dach“ zu erbringen. Die lokalen Rai� eisenbanken sind selbstständige Universal-banken mit einer konsequenten, kundenorientierten Geschäfts-ausrichtung, die ein komplettes Bankdienstleistungsangebot

Die Rai� eisen-Bankengruppe in Europa

Rai� eisen-Bankengruppe Österreich

BETEILIGUNGEN AN ÖSTERREICHISCHENFINANZINSTITUTIONEN

NETZWERK IN CEE

AUSLÄNDISCHE NIEDER LASSUNGEN UND BETEILIGUNGEN

SPEZIAL- UNDABWICKLUNGS-UNTERNEHMEN

1,7 MILLIONEN MITGLIEDER

541 RAIFFEISENBANKEN

RAIFFEISENLANDESBANKEN (8 LANDESZENTRALEN), ZVEZA BANK

anbieten. Gleichzeitig sind die Rai� eisenbanken die Eigentümer ihrer jeweiligen Landeszentrale. Die Landeszentralen, wie die Rai� eisen-Landesbank Tirol AG in Tirol, übernehmen den Liquidi-tätsausgleich für das Bundesland und bieten zusätzliche, zentrale Dienstleistungen für die Rai� eisenbanken in ihren Bundesländern an. Darüber hinaus agieren die Landeszentralen als selbstständige Universalbanken und sind Aktionäre der Rai� eisen-Zentralbank Österreich AG (RZB). Die RZB ist das Spitzeninstitut der RBG. Bereits 1927 gegrün-det, ist sie heute eine führende Kommerz- und Investmentbank Österreichs. Aber auch in Zentral- und Osteuropa zählt die RZB zu den führenden Finanzdienstleistern und ist ein Spezialist für diese Wachstumsregion. Zum Allfi nanz-Angebot der Rai� eisenbanken gehören auch die Finanzdienstleistungen von Rai� eisen-Spezial-unter neh men, etwa jene der Wertpapierfonds-Gesellschaften Rai� eisen Capital Management, der Rai� eisen-Versicherung, der Rai� eisen-Leasing oder der Rai� eisen Bausparkasse, die in Öster-reich zu den Marktführern gehören. Die Rai� eisen-Bankengruppe ist mit mehr als 23.000 MitarbeiterInnen in Österreich auch einer der größten Arbeitgeber.

Die Rai� eisen-Bankengruppe in Österreich

6 7

Es bleibt in der FamilieDie RLB Tirol AG hält Beteiligungen an einer Reihe bekannter und erfolgreicher Unterneh men, wie diese Auswahl verdeutlicht.

Platz 1Mit 48 Prozent Marktanteil ist

Raiff eisen in Tirol unangefoch-tener Marktführer. Die 81 Tiroler

Raiff eisenbanken verfügen über den größten Kundenanteil und reprä-

sentieren damit die mit Abstand größte und leistungsfähigste Ban-

kengruppe des Landes Tirol. Die RLB Tirol AG ist das Spitzeninsti-

tut der Raiff eisen-Bankengrup-pe Tirol und betreibt derzeit

insgesamt 17 Bankstellen – wie etwa die Universelle

RLB am Innsbrucker SOWI-Areal, in Pradl,

Imst oder Lienz.

OBERAU

RLB-Bankstelle Pradl

UNIverselle RLBRLB-Bankstelle Lienz

Raiff eisen Zentralbank Österreich AG

Österreichische Nationalbank

AlpenBank AG

Raiff eisen Bausparkasse

Raiff eisen-Leasing GmbH

Raiff eisen Capital Management

Raiff eisen Bau Tirol

Raiff eisen & Steinmayr Tirol Consult

Unser Lagerhaus Warenbeteiligungs-GmbH

RACON West Software GmbHLOGIS IT Service GmbH

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1890 1900 1910 1920 1930 1940 19 50 1960 1970 1980 1990 2000 2010

1893 Gründung der Rai�eisen-Zentralkasse (RZK) in der Innsbrucker Maria-Theresien-Straße

1959Mitarbeiter-

stand: 20

1975Autogrammstunde

von Niki Lauda,der ersten Werbeikone

von Rai�eisen

1976Die Rai�eisen-Zentralkasse

ist die o�zielle Bank derOlympischen Winterspiele 1976. 1996

DiejungeRLB

wirderö�net.

1986 Gemeinsam mit dem

Treibhaus veranstaltetRai�eisen das 1. Open Air

in Innsbruck: 40.000sind beim Konzert

von Gianna Nanniniam Bergisel dabei.

2010Jeder zweite Tiroler ist

Kunde einer Rai�eisenbank,Rai�eisen verwaltet in Tirol

1,4 Millionen Konten.Mehr als 72.500 Kunden

vertrauen der RLB Tirol AG.

1960 Übersiedlung zum Südtiroler Platz 8

1974 Die RZK startet eine Bausteinaktion für das Olympische Komitee, die 60 Millionen Schilling einbringt.

1978 Peter Habeler,

Reinhold Messneram Mount Everest

1998Umbau der Zentrale in der Adamgasse, Erö�nung der RLB Kunstbrücke

1990 Der Rai�eisen Club

Tirol wird gegründet.

Positive Bilanz Trotz schwieriger wirtschaftlicher Bedingungen erreichte die RLB

Tirol AG das zweitbeste Betriebsergebnis ihrer Geschichte.

Doppelt hält besserDie gesetzliche Einlagensicherung ist Raiffeisen nicht genug – die Raiffeisen-Kundengarantiegemein-schaft Österreich sorgt zusätzlich für Sicherheit.

I n Zeiten von Globalisierung und Großfusionen setzte Raiffeisen bereits 2000 mit der Gründung der Raiffeisen-Kundengarantiegemeinschaft Österreich (RKÖ) ein Zeichen in puncto Einla-

gensicherheit. Die RKÖ garantiert in Ergänzung zur gesetzlichen Einlagensicherung in Österreich für bis zu 100 Prozent der Kundeneinlagen. Raiffeisen schreibt damit fest, wofür das Markenzeichen – das Schutzsymbol Giebelkreuz – immer schon gestan-den hat, nämlich Sicherheit und Vertrauen. Die RKÖ besteht aus Landes-Kundengarantiegemein-schaften. Die wirtschaftlichen Reserven aller beige-tretenen Banken – wie etwa auch der RLB Tirol AG – werden in rechtlich verbindlicher Weise nach einem genau geregelten Verteilungs- und Belas-tungsschlüssel herangezogen, sodass Kundenein-lagen selbst im Falle eines – noch nie da gewesenen – Konkurses auch über die gesetzliche Einlagen-sicherung hinaus gesichert bleiben.

P ositive Geschäftszahlen präsen-tierte die Raiffeisen-Landesbank Tirol AG für das Geschäftsjahr 2009. „Das Ergebnis ist ein deut-

liches Zeichen für Stabilität und Erfolg unserer Bank in turbulenten Zeiten“, so Hannes Schmid, der Sprecher des Vorstan-des der RLB Tirol AG. Das Spitzeninstitut des Tiroler Raiffeisensektors weist für das Geschäftsjahr eine Bilanzsumme von 7,3 Milliarden Euro aus. Die Betriebserträge stiegen gegenüber 2008 um 3,2 Prozent auf 114,16 Millionen Euro. Die Betriebs-aufwendungen erhöhten sich auf 72,83 Millionen Euro. Daraus resultierte ein um 7,6 Prozent geringeres Betriebsergebnis von 41,33 Millionen Euro, das dennoch das zweitbeste in der Unternehmensgeschich-te darstellt. Trotz äußerst schwierigem Branchenumfeld hat das Unternehmen ein Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstä-tigkeit (EGT) von 16,71 Millionen Euro er-

wirtschaftet, was eine Steigerung von 10,9 Prozent zum Vorjahresniveau bedeutet.

RIsIkovoRsoRge eRhöhtAufgrund des realwirtschaftlichen Um-felds hat auch die Raiffeisen-Landesbank Tirol AG die Kreditrisikovorsorge deut-lich erhöht. Die Wertberichtigungen auf Forderungen wurden um 58 Prozent auf 24,11 Millionen Euro im Sinne des Vor-sorgeprinzips angehoben. Als Partner der Tiroler Wirtschaft hat die RLB Tirol AG ihre Position behauptet. „Zwar werde oft versucht, eine Kreditklemme herbeizure-den, die Zahlen für 2009 unterstreichen aber neuerlich, dass es diese bei Raiffeisen nachweislich nicht gibt“, verwies der für Kommerzkunden zuständige Vorstand Hans Unterdorfer auf den Anstieg der Aus-leihungen um 2,1 Prozent auf insgesamt 2,5 Milliarden Euro. Die Aktionäre der RLB Tirol AG – zu 99 Prozent die Tiroler Raiffei-

senbanken – erhalten heuer eine Dividende von 8 Prozent bzw. 80 Euro je Aktie.

voRsIchtIg oPtImIstIschTrotz anhaltend sehr herausfordernder wirtschaftlicher Rahmenbedingungen so-wie Konjunkturprognosen ist der Ausblick für das Geschäftsjahr 2010 von vorsichti-gem Optimismus geprägt. Hannes Schmid:

„2010 wird uns sehr stark fordern. Wir wis-sen aber, dass wir aufgrund unseres soliden Geschäftsmodells erfolgreich sind und auch in Zukunft sein werden. Wir treten nicht an, bloß um Jahr für Jahr um jeden Preis einen noch höheren Gewinn zu erwirtschaften. Kundenzufriedenheit und ein nachhaltiges Wirtschaften haben für uns auch in den kommenden Jahren oberste Priorität!“

Der Vorstand der RLB Tirol AG: Hans Unterdorfer, Hannes

Schmid, Reinhard Mayr und Gobert Sternbach (v.l.n.r.)

1978 Peter Habeler erstmals ohne zusätzlichen Sauer-stoff auf dem Mount Everest (8848 m Seehöhe)

1975 Hermann Maier wird gerade drei, als Raiffeisen-Werbeikone Niki Lauda bereits Autogramme schreibt.

1960 Baugrube für den heutigen Firmensitz in der Adamgasse, im Hintergrund die Nationalbank

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Ein Tag mit Hannes SchmidEin verantwortungsvoller Beruf bringt viele Aufgaben mit sich.

Wie aber sieht der Tagesablauf eines Spitzenbankers konkret aus? Das Raffeisen Magazin hat Vorstandssprecher Dr. Hannes Schmid begleitet.

TExT: DAniEl nAScHBERgER

8.00 Uhr – Startschuss. Der erste Termin ist die täglich stattfindende Postsitzung. Hier werden der gesamte Posteingang des Vortages sowie alle zu un-terzeichnenden Dokumente bearbeitet. Hannes Schmid und seine Assistentin gehen alle wichtigen Unterlagen durch. Heute sind unter anderem zwei Kreditverträge und 40 Zeugnisse für die Teilnehmer einer Wohnbauschulung zu unterschreiben.

10.30 Uhr – Neues Gesicht. Die Vorstände Hannes Schmid und Reinhard Mayr empfangengregor Reitmair, den neuen geschäftsleiter der Raiba götzens und Birgitz, und dessen Kollegen Walter gruber. Beim ersten Treffen werden die Ziele des neuen leiters und seine Anregungen für den künftigen Arbeitsablauf besprochen.

7.00 Uhr – Los geht’s. Pünktlich verlässt Hannes Schmid seine Wohnung in lans, um in einen neuen arbeitsreichen Tag zu starten. Erstes Ziel ist die RlB-Zentrale in der innsbrucker Adamgasse.

8.30 Uhr – Kleine Stärkung. Alle 14 Tage trifft sich Hannes Schmid mit den Führungskräften aus seinem Vorstandsbereich zu einem „business breakfast“. Besprochen werden unter anderem innovative Kundenangebote, Entwicklungen am Bankenmarkt und strategische Überlegungen. Die leichte Früh-stückskost ist ganz auf das RlB Vital programm zugeschnitten.

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„Es bereitet mir Freude zu gestalten“Hannes Schmid im interview über Verantwortung, lange Arbeitstage

und warum er oft auf ein gutes Buch verzichten muss.

H err Dr. Schmid, wie würden Sie Ihre Position an der Spitze der RLB Tirol AG charakterisieren?HANNES SCHMID: Richtung-

gebend, Dienstleister für Führungskräfte, mit Vorbildwirkung vor allem zur Kunden-orientierung. Man trägt mit den Vorstands-kollegen die Letztverantwortung für die MitarbeiterInnen, den Kundenbereich und damit das gesamte Unternehmen.

Wie gehen Sie mit der Verantwortung um, die Sie tragen?

Ich spüre diese täglich. Unsere Branche hält viele herausfordernde Situationen bereit. Wir wollen als Unternehmen einerseits Arbeits-plätze sichern und positive Ergebnisse erzie-len und andererseits auch stets den Nutzen für unsere Kunden erhöhen. Hierbei eine Ba-lance herzustellen, ist die Kunst des Manage-ments. Verantwortung sollte aber niemals zur Belastung werden, sonst ist man falsch im Be-ruf. Mir bereitet es Freude, zu gestalten und Möglichkeiten zu suchen, das Unternehmen weiterzuentwickeln.

Wie bereiten Sie sich auf einen Arbeitstag vor?Früher habe ich geglaubt, ich würde mir den Tag in einer derartigen Position eintei-len können. Stattdessen gibt es einen Plan aus Standardmeetings, Kundenterminen und Notwendigkeiten. Alles genau getak-tet. Jeden Montag findet eine Bürobespre-chung statt, den Wochenplan präge ich mir genauestens ein. Die Tagesmappe mit dem Zeitplan des kommenden Tages ist mein Begleiter beim Heimgehen – zur kurzen Vorbereitung.

Wie lange dauert denn Ihr durchschnitt­licher Arbeitstag?

Normalerweise bin ich von 7.00 bis 24.00 Uhr unterwegs, das kommt ganz darauf an, ob Abendveranstaltungen auf dem Pro-gramm stehen. Glücklicherweise bin ich ein Mensch, der auch mit wenig Schlaf das Auslangen findet.

Wie gehen Sie auf die vielen verschiedenen Gesprächspartner ein?Es macht gleich viel Spaß, sich mit einer vertrauten Person oder einem neuen Ge-sprächspartner zu unterhalten. Es ist im-mer wichtig, zuhören zu können, mein Ge-

genüber muss sich wohlfühlen. Dann ist es für uns beide eine Win-win-Situation.

Klingelt Ihr Handy ununterbrochen oder gönnen Sie sich auch Pausen?Meine Handynummer wird nur an einen ausgewählten Personenkreis weitergege-ben, deshalb habe ich durchaus Ruhepha-sen. Allerdings bleibt es auf jeden Fall durchgehend eingeschaltet, erreichbar bin ich grundsätzlich rund um die Uhr.

Würden Sie sich als Workaholic bezeichnen?Nein, das nicht – eher als gut organisiert. Ich betrachte Arbeit nicht als Droge, son-dern vielmehr als Freude und Verantwor-tung. Und Letztere kann ich sicher nicht mit Abwesenheit übernehmen. Daher dau-ert ein Arbeitstag schon mal recht lange.

Was ist das Reizvolle an Ihrem Beruf?Trotz aller Strukturierung und Organi-sation geschieht auch Ungeplantes. Viele Entscheidungen müssen aufgrund des Er-fahrungsschatzes getroffen werden und nicht aus sachlicher Logik. Es ist für mich äußerst beruhigend, wenn man sieht, dass eine Entscheidung die richtige war.

Wie schalten Sie ab und finden Ihre Entspannung?Meist durch viel Bewegung im Freien. Das kann in einfachster Form Spazierengehen sein. Bei Terminen außer Haus bin ich in Innsbruck häufig zu Fuß unterwegs und kann dabei abschalten. Im Urlaub oder an Wochen-enden bin ich des Öfteren in den Bergen un-terwegs. Im Sommer gehe ich viel laufen, im Winter Ski fahren. Leider komme ich nicht mehr oft zum Lesen eines guten Buches, da ich für den Beruf genug zu lesen habe.

Vielen Dank für das Gespräch.

ZUR PERSonHannes Schmid wurde am 24. november 1953 in lustenau (Vorarlberg) geboren. 1978 beendete er das Studium der Handelswissenschaften und zwei Jahre später das Doktorat der Sozial- und Wirtschaftswissenschaften in Wien. 1989 absolvierte Schmid zudem die Summer School des Management Zentrums St. gallen. Ab 1981 arbeitete er bei der Raiffeisenlandesbank niederösterreich-Wien, wo er mit der Führung des Stabes der innenorganisation die erste Abteilungsleitung übernahm. Danach leitete Schmid den Aufbau der RlB-Vertretung in St. Pölten. Von 1999 bis 2001 war der Vorarlberger in der RlB nÖ-Wien als Hauptabteilungsleiter in den Bereichen controlling, Strategische Planung und Risikocontrolling tätig, an-schließend fungierte er als geschäftsführer der „strategie.team-BeratungsgmbH“, einem Tochterunternehmen der Raiffeisen-Bankengruppe. Seit April 2005 ist Hannes Schmid Sprecher des Vorstandes der RlB Tirol Ag.

„Glücklicherweise bin ich ein Mensch, der auch mit vier bis fünf Stunden Schlaf das Auslangen findet.“

16.00 Uhr – Risikomanagement.Einmal pro Quartal findet die Sitzung des Exekutivkomitees statt, in deren Rahmen gemeinsam mit dem Raiffeisenverband Tirol umfas-send Risikoberichte bearbeitet werden. Bis in die frühen Abend-stunden tagen die führenden Köpfe des Solidaritätsvereins, einer Hilfsgemeinschaft der Tiroler Raiffeisenbanken.

13.00 Uhr – Zwischenstärkung.Zeit für das Mittagessen muss sein. Doch auch dieses ist durchaus mit Arbeit verbunden. Hannes Schmid nützt die Mittagspause, um mit UniQA-landesdirektor Helmut Krieghofer anstehende Projekte zu besprechen.

14.00 Uhr – Besonderes Treffen. nicole Hosp stattet der RlB und Hannes Schmid einen Besuch ab. Die Spitzenskiläuferin, die derzeit für ihr comeback schuftet, berich-tet beim gemütlichen Plausch von ihren ersten Trainingseinheiten auf Skiern nach überstandener Verletzung.

11.30 Uhr – Meilenstein.Hannes Schmid besichtigt das Raiffeisen Wohncenter im Energie-hauspark, das unweit des Einkaufszentrums DEZ errichtet worden ist. Der Vorstandssprecher erhält eine Führung durch die Räumlich-keiten des neuen Raiffeisen-Highlights, das Ende April eröffnet wird.

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Attraktiver ArbeitgeberDie Raiffeisen-Bankengruppe beschäftigt im Tiroler Raum etwa 2800 Personen mit ver-schiedenstem Ausbildungshin-tergrund. Durch die kürzlichgestartete Lehrlings-Offensive sollen neue Arbeitsplätze für Jugendliche entstehen.

LehRe zuR BAnkkAuffRAu/zum BAnkkAufmAnnAusbildungszeit: 3 Jahre oder 3,5 Jahre (mit matura)

P ro Lehrjahr absolvieren die Teilnehmer – neben der Praxisausbildung in ihrer jewei-ligen Bankstelle – zwei Mal fünf Wochen Blockunterricht an der Fachberufsschule

für Büro II in Innsbruck. Während dieser Zeit können die Lehrlinge im Internat am Loh-bachufer wohnen. Dadurch nimmt das Ausbildungsmodell auf die meist eingeschränkte Mobilität der Jugendlichen aus allen Tiroler Bezirken Rücksicht. Lerngemeinschaften sollen das soziale Netzwerk fördern und den Lernerfolg unterstützen. Ein Förderungs-programm ergänzt die Schulausbildung mit speziellen Trainings und Seminaren.

fit in der RLB

D ie RLB Tirol AG versteht es als soziale Verant-wortung, das Wohlbe-

finden und die Gesundheit der MitarbeiterInnen zu fördern und die Lebensqualität am Arbeitsplatz zu verbessern. Daher wurde vor zwei Jahren das Projekt „RLB Vital – Wir bewegen uns“ ins Leben gerufen. Im Rahmen dieses Programms wurden mehrere Angebote für die MitarbeiterInnen ausgear-beitet, darunter sechs Gesund-heitszirkel (Diskussionsrunden zur gesunden Arbeitsgestal-tung), Ernährungsberatungen, Bewegungskurse und zahlreiche Vorträge für mentales Training. Highlights waren die Seminare „Die Kraft des Shaolin“ und „Nichtraucher in fünf Stun-den“. Im heurigen Jahr stehen erneut zahlreiche Maßnahmen in den Bereichen Ernährung, Bewegung, Mentales und Arbeitsmedizin zur Verfügung. Zudem halten sich die Mitarbei-terInnen seit bereits mehr als 40 Jahren in ihrer Raiffeisen Betriebssportgemeinschaft fit. Sie nutzen dabei ein vielseitiges Angebot der Sektionen Fußball, Gymnastik, Kegeln/Bowling, Muscle Workout, Tischtennis und Volleyball.

D ie 81 Tiroler Raiffeisenbanken bilden zusammen mit ihrem Spitzeninstitut, der Raiffeisen- Landesbank Tirol AG, und 262

Bankstellen in den 279 Gemeinden die größte und leistungsfähigste Bankengrup-pe in Tirol. Mit rund 2800 MitarbeiterIn-nen ist Raiffeisen zudem einer der größten privaten Arbeitgeber im Bundesland. Die Palette an Berufen ist breit ge-fächert: ob Betreuer im Servicebereich, Berater für Privat- oder Firmenkunden, Risikomanager oder Bargeldlogistiker, um nur einige der bankspezifischen zu nen-nen. Mitarbeiter in Marketing, Controlling, Rechnungswesen, Prozess- und Immobi-lienmanagement und vielen anderen Abtei-lungen sorgen für einen reibungslosen Ab-lauf im Unternehmen. Hinzu kommen auch Handwerker, Hausboten oder Reinigungs-personal, ohne die ein positiver Auftritt der Raiffeisen-Bankengruppe ebenfalls nicht möglich wäre.

UmfassenDe aUsbilDUngswegeRaiffeisen denkt an die Zukunft und will daher möglichst vielen Jugendlichen Job-chancen bieten. Bis 2012 sollen im Rah-men einer Lehrlings-Offensive 120 neue Jugendarbeitsplätze geschaffen werden. Im Herbst 2009 begann die erste „Raiffei-sen-Klasse“ an der zuständigen Fachbe-

rufsschule in Innsbruck die Ausbildung zur Bankkauffrau beziehungsweise zum Bankkaufmann. Nach drei oder dreiein-halb (Lehre mit Matura) Jahren stehen den AbsolventInnen verschiedene Berufswege bei Raiffeisen offen. „Ein Ausbildungs-platz der Jugendlichen ist in der Regel oft gleichbedeutend mit einem Arbeitsplatz in der größten Bankengruppe Tirols“, betont RLB-Vorstandssprecher Hannes Schmid.

gesellschaftlicher beitragIm vergangenen Jahr stellten insgesamt 23 Tiroler Raiffeisenbanken Ausbildungs-plätze zur Verfügung, heuer sind es bereits über 30. Erklärtes Ziel der Bankengruppe ist es, die Anzahl der teilnehmenden Ban-ken jedes Jahr schrittweise zu erhöhen. „Mit diesem Ausbildungsmodell entsteht Wertschöpfung vor Ort. Wir schaffen neue Ausbildungsplätze für die Jugend in je-der Tiroler Region und leisten somit einen wichtigen gesellschaftlichen Beitrag“, kon-statiert Hannes Schmid. Rund 2,1 Millionen Euro investie-ren die Tiroler Raiffeisenbanken in die Lehrlings-Offensive und setzen damit ein Zeichen. Die Initiative, die vom Land Tirol maßgeblich unterstützt wird, ist ein wich-tiges Signal in wirtschaftlich schwierigen Zeiten, in denen die Lage am Arbeitsmarkt eine große Herausforderung darstellt.

24 %handelsakademie (hAk)

23 %handelsschule (hASCh)

15 %universitäts-abschluss

13 %Lehre

7 %höhere Bundes-lehranstalt (hBLA)

6 %Sonstige Ausbildung (z. B. aus-ländische Schule)

6 %Allg.bildende höhere Schule (AhS)

4 %fachschule für wirtschaftliche Berufe

2 %fach-hoch-schule (z. B. mCI)

AuSBILDung DeR mITARBeITeR/-Innen

vOn 566 AngeSTeLLTen SInD ...

Beispiel RLB Tirol Ag

482 (85,16 %)vollzeitarbeitsplätze

84 (14,84 %)Teilzeitarbeitsplätze

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277 (48,94 %)männer

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Im Bild von links erste Reihe: Dr. hannes Schmid, Sprecher der Raiffeisen-Bankengruppe Tirol, fachberufs-schuldirektorin monika Stelzhammer, Landeshauptmann günther Platter, Wolfgang gredler (Raiffeisenbank Wipptal, Projektkoordinator der Lehrlingsoffensive); Im Bild von links zweite Reihe: fünf Raiffeisen-Lehrlinge – Regina kleinhans, martin Draxl und Andreas Bartl (Raiffeisenbank Reutte), Sabrina Breitfelder (Raiffeisen Regionalbank hall), nicole eller (Raiffeisenbank Wipptal).

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F rüher gingen die Bauern am Tag des Herrn nach der Messe zur Sonn-tagskasse. Sie legten Geld auf die Bank oder fragten um einen Kredit

an. Heute sind die Banken fünf Tage die Wo-che geöffnet und Überweisungen werden großteils online abgewickelt. Und dennoch: Vom Geist der Regionalität durchdrungen, spannen die neuen RLB-Bankstellen archi-tektonisch den Bogen zwischen Tradition und urbaner Moderne. „Wir wollen für unsere Kunden einen Marktplatz, einen Ort der Begegnung kre-ieren“, erklärt Johann Kollreider, Leiter der Abteilung Privat- und Geschäftskunden, das Konzept. Dem Tiroler Architekten Jo-hann Obermoser ist die Umsetzung gelun-gen. „Die Bank präsentiert sich mit dem, was ihr wichtig ist. Mit Kompetenz, Kunden-freundlichkeit und Kunst. Die Architektur der Filialen transportiert diese Botschaft.“ Auch wenn so mancher sich erst an das Neue gewöhnen muss, so nehmen die Kunden den Ort der Begegnung schließlich gerne an. Die Bankstelle in der Höttinger Au ebenso wie in Pradl und Imst. Dieses Jahr soll der Umbau der Bankstelle am Marktplatz, nach demsel-ben Prinzip gestaltet, folgen.

Ein HaucH von GEmütlicHkEitDass eine Bank nicht kühl und streng wir-ken muss, zeigt das neue Konzept. Holz, Pflanzen und historische Bilder sorgen für Wärme und Gemütlichkeit, für Leben und Lebendigkeit. Indirekte Beleuchtung, farb-lich changierende Lichtfelder, Decken- und Wandkunstwerke in grafischem Design, Eternit und Metallelemente an Schaltern vermitteln die nötige Kühle, Eleganz und Diskretion. Eine Bank ist keine Stube. Sie

ist ein Ort der Geldkompetenz, der Selbst-bedienung und der Begegnung. In den neuen Filialen wird die Begegnung in den Vordergrund gestellt. So gibt es kein Foyer mehr mit SB-Bereich, wie es bis dato üblich war, sondern die Kunden treten direkt in den modern gestalteten Schalterbereich. Die Bank lebt von den Menschen, die das Geld einlegen oder abheben, und von denen, die es verwalten. Und so sollen sich diese beiden Seiten auch begegnen. Und selbst wer seine Geschäfte am SB-Gerät erledigt, kann jederzeit mit einem Betreuer in Kon-takt treten – die Möglichkeit zu Kommuni-kation steht im Raum.

kunst baut brückEnDie Kunstbrücke in der Zentrale Adamgas-se hat das Profil der Raiffeisenbank stark geprägt. Die Werke von Tiroler Künstlern schmücken jedoch nicht nur den Hauptsitz, sondern seit 2007 kontinuierlich auch die neuen Bankstellen. Ob Feuerstein und Fuchs in Pradl, Stocker in der Höttinger Au oder Hinterhuber in Imst. Kunst ist Kommuni-kation in Formen, Farben, Bildern, Zeichen. Kunst ist wie Architektur ein Kulturgut, das die Landesbank fördern und unterstützen möchte. Kunst – meist von Tirolern – für Ti-roler. Ob architektonisches Design, Decken-malerei oder ein Bauernmarkt in der Filiale. Im Zentrum steht „Made in Tirol“, die Ver-bindung von Geschichte und Gegenwart, von Bank und Kunde. So laden Sofas, die der lokalen Finanzwelt einen Hauch von Gemütlichkeit verleihen, zum Verweilen ein. Eine Bank nicht nur zum Geldgeschäf-te erledigen, sondern auch zum Sitzen. Der Ort wird somit der Doppeldeutigkeit des Wortes gerecht.

Orte der BegegnungDie neuen RLB-Bankstellen spannen architektonisch den Bogen

zwischen Tradition und Moderne.

TexT: JuLia BRuggeR

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neue BanksTeLLen DeR Raiffeisen-LanDesBank TiROL ag

1 in Pradl schmückt eine graphik von fuchs und feuerstein die geschwungene Wand. Dicht an dicht finden sich flaggen von Deutschland, frankreich, italien und zahlreichen anderen nationen. gaunerzinken erinnern an alte geheimschriften von Bettlern, einbrechern, Dieben und Hausierern. gegenüber reflektieren alte Pradl-fotos den stadtteil. am Weg zum Bankomaten kann der kunde jederzeit den Berater konsultieren. am ende des Raumes lädt heute eine kleine sitzgruppe aus Leder zum Verweilen ein.

2 in der filiale in imst leuchten die Lichtwände in verschiedenen farben. Die Decke erinnert an Waben und bringt verspielte struktur in die Bankenwelt.

3 in der Höttinger au kontrastiert eine gemütliche sitzgruppe in fröhlichen farben den seriösen schalterbereich. Hier kann der kunde in aller Ruhe eine Tasse kaffee genießen, sich austauschen oder in der Zeitung blättern. in den Räumen hinter den Holzwänden finden in diskreter atmosphäre an länglichen Holztischen Beratungsgespräche statt.

4 steinboden, Holzwand, Deckenkunst und viel Licht. Die neuen filialen der Raiffeisenbanken laden den kunden ein, den Raum zu betreten, zu betrachten und zu genießen. selbst am Bankomaten oder auszugsdrucker bleibt der kunde mit dem Berater in kontakt – und wenn es nur ein kurzes Hallo oder ein freundlicher Blickkontakt ist.

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E s ist ein unscheinbares Gebäu-de, abseits der innerstädtischen Verkehrsadern und inmitten von Wohnhäusern versteckt. Wer nur

die Fassade betrachtet, erahnt wohl kaum, was sich Tag für Tag im Inneren abspielt. Lediglich ein Schild verrät, dass es sich um das Raiffeisen Rechenzentrum handelt. In der Innsbrucker Adamgasse laufen die Drähte im wahrsten Sinne des Wortes zu-sammen. Scheinbar simple Vorgänge wie das Abheben von Geld am Bankomaten oder das Drucken der Kontoauszüge wer-den hier erst möglich gemacht. Obwohl das Herz des komplexen Computersystems, der Großrechner, eigentlich in Linz steht. „Wir sind im Rahmen eines IT-Ver-bundes tätig und haben eine Kooperation mit der Raiffeisen-Landesbank Oberöster-reich. Dort befindet sich auch das Haupt-rechenzentrum“, erklärt Geschäftsführer Günther Chronst. Über 300 Kilometer an Kabeln verlaufen deshalb zwischen Inns-bruck und Linz, jede noch so kleine Bank-stelle in Tirol ist über das gewaltige Netz mit dem Hauptrechenzentrum verbunden. Für einen reibungslosen Ablauf des Bank-geschäfts sorgen zusätzlich 3000 Kilome-ter verlegte Kabelleitungen in Tirol.

RasantE Entwicklung135 MitarbeiterInnen sind am Tiroler Standort des Rechenzentrums beschäftigt und für sämtliche Soft- und Hardware der Raiffeisen-Bankengruppe im gesamten Bundesland zuständig. Über 2800 Arbeits-plätze werden betreut, dazu 400 Bankoma-ten und 200 Kontoauszugsdrucker. Wenn irgendwo in Tirol Probleme auftreten, rückt das Team der RACON West oder LO-GIS IT aus oder versucht per Fernwartung, die Fehlerquellen an den PCs zu beheben. Außerdem wird laufend an der Entwick-lung neuer Computerprogramme sowie

an der Verbesserung bereits bestehender Software gearbeitet. „Eine Transaktion mag einfach erscheinen, aber was dahin-tersteckt, ist harte Arbeit von Computer-experten. Wenn ein Kunde seine Daten eingibt, werden diese vom Großrechner in Linz geprüft und wenn alles in Ordnung ist, kann sofort Geld behoben werden – das ge-schieht alles innerhalb weniger Sekunden“, erläutert Chronst. Was heutzutage selbstverständlich er-scheint, hat lange als reine Utopie gegolten. Günther Chronst erinnert sich gut an jene Zeit, als Bankomaten noch wie Wunder-werke bestaunt worden sind. Bereits seit 1981 ist er im 1972 gegründeten Rechen-zentrum tätig und damit heute einer der Dienstältesten. „Die gewaltigen Sprünge in den letzten Jahrzehnten sind faszinie-rend zu beobachten. Die Komplexität aller Abläufe ist enorm gestiegen, vor allem im Bankensektor. Als ich hier anfing, war In-ternet-Banking nicht einmal ein Begriff“, muss Chronst schmunzeln.

gaRantiERtE sichERhEitDas jetzige Rechenzentrum ist mit jenem aus der Anfangszeit nicht mehr vergleichbar und hochmodern ausgestattet. Der Groß-rechner kann in einer Sekunde fast 488 Millionen Operationen ausführen, dank die-ser unglaublichen Rechenleistung wäre es etwa möglich, dass alle 72.500 RLB-Kunden gleichzeitig Geld abheben könnten. So wird zudem gewährleistet, die notwendigen Com-puterprogramme in allen Tiroler Geschäfts-stellen permanent in Betrieb zu halten. Die sensiblen und vertraulichen Daten, die im Rechenzentrum gespeichert sind, erfordern ein Höchstmaß an Sicherheit. Dementsprechend werden Besucher gleich am Eingang gründlich überprüft, in die „verbotenen Zonen“ können ohnehin nur eigens akkreditierte MitarbeiterInnen vor-stoßen. „Auf dem Thema Sicherheit liegt ein ganz wesentlicher Fokus, gerade bei ei-ner Bank ist das selbstverständlich. Unsere Fachleute haben einen Ring von Firewalls um die gesamte Bankengruppe gezogen,

damit das System optimal geschützt ist. Eindringlinge von außen werden dadurch frühzeitig abgeblockt“, berichtet Günther Chronst. Jedes elektronische Dokument, das von außen kommt, wird mit einer Reihe von Schutzprogrammen auf Viren durch-sucht, die Zugriffsberechtigung genau geprüft. Für die MitarbeiterInnen gelten klare Regeln bei der Kommunikation, jeder Benutzer muss sich authentifizieren, bevor er zugelassen wird. Die Bankengruppe lässt sich die Sicher-heit der Kundendaten einiges kosten, in ent-sprechende Systeme und Verfahren wird daher viel investiert. Die Raiffeisenbanken sind jedenfalls bestens abgesichert, auch wenn „Attacken“ von außen an der Tages-ordnung stehen. „Eine Bank ist natürlich ein herausforderndes Ziel für Hacker. Es hat jedoch bislang noch nie eine Situation gege-ben, in der wir ernsthaft in Gefahr gewesen sind“, betont Chronst, der die 1,4 Millionen Konten der Tiroler Raiffeisenkunden in vertrauenswürdigen Händen weiß.

Das Raiffeisen-NetzEinzahlungen am Girokonto, das Erstellen von Kontoauszügen oder E-Banking gehören im Computerzeitalter zum Alltag im Bankgeschäft. Bei Tirols Raiffeisenbanken sind für einen reibungslosen Ablauf dieser Vorgänge die RACON West Software GmbH und die LOGIS IT Service GmbH verantwortlich.

TExT: DANIEL NASCHBERGER

www.grz.at

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„Die gewaltigen Sprünge in den letzten Jahrzehn-ten sind faszinierend zu beobachten. Die Kom-plexität aller Abläufe ist enorm gestiegen, vor allem im Bankensektor. Als ich hier anfing, war Internet-Banking nicht einmal ein Begriff.“GüNTHER CHRONST

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E gal, ob sie Karten für P!nk oder das Nova Rock Festival kaufen wollen, Rat in Bankfragen brau-

chen oder sich bei McDonald’s über eine Ermäßigung freuen – der Rai­ eisen Club betreut die Tiroler Jugendlichen in allen Lebenslagen. Und das seit mitt-lerweile 20 Jahren. „Unser Mot-to lautet: Bank und Freizeit in

einem. Der Rai­ eisen Club soll die jungen Tiroler begleiten, mit Vergünstigungen unterstützen und natürlich auch unterhal-

ten“, erklärt Geschäftsführerin Christine Hofer.

Mit über 90.000 Mitgliedern ist der Rai­ eisen Club der erfolgreichs-

te Bank- und Freizeitclub Westöster-reichs. Um eine fl ächendeckende Betreu-

ung sicherzustellen, kümmern sich 250 Club-Betreuer in ganz Tirol um die Anlie-

gen der jungen Kunden.

DER RENNER: MCDONALD’SBesonders beliebt in der Zielgruppe bis 27 Jahre sind die Vergünstigungen, die bei den rund 400 Club-Kooperationspartnern im ganzen Land erhältlich sind. In zahlreichen Schwimmbädern, Skigebieten, Fahrschu-len und Sportgeschäften sparen Mitglieder mit ihrer Club-Karte bares Geld – und das kommt angesichts des knappen Taschen-gelds oder Studentenbudgets natürlich sehr gelegen. Die mit Abstand beliebteste Aktion ist die österreichweit einzigartige Koope-ration mit McDonald’s, mit der Rai­ eisen Club-Mitglieder beim Kauf jedes Menüs bil-liger aussteigen. Aber auch in Fahrschulen, Fitnessstudios und beim Kinobesuch wird

die Club-Karte gerne gezückt. Christine Hofer hat einen heißen Tipp für den

kommenden Sommer: „Ganz neu im Reigen der Kooperationspart-

ner ist die 66.000 Quadratmeter große Frei-zeit- und Sportanlage Area 47 am Eingang des Ötztals, die im Mai erö­ net wird.“

650 EVENTS PRO JAHRPro Jahr unterstützt der Rai­ eisen Club über 650 Veranstaltungen in Tirol – vom Air & Sty-le über das Weltcup-Opening in Sölden bis hin zu Konzerten von Madonna, Lenny Kravitz und den Sportfreunden Stiller. Für alle diese Events gibt es ermäßigte Vorverkauf-Tickets für Rai­ eisen Club-Mitglieder, die in über 262 Tiroler Bankstellen erworben werden kön-nen. In diesen Bankstellen gibt es zudem auch Tickets für rund 2000 weitere Veranstaltun-gen in ganz Österreich und dem benachbarten Ausland zu kaufen. Der Rai­ eisen Club ist damit – vor allem in den Tiroler Bezirken – die Vorverkaufsstelle Nummer eins.

BENEFIZ & ANNA F.Einen großen Erfolg landete der Rai­ ei-sen Club Tirol mit dem Benefi zabend „One Night Four Shows“, der kurz vor Weihnach-ten 2009 im Congress Innsbruck statt-fand. Vier hochkarätige Musikacts (unter anderem Mono & Nikitaman und Shantel) standen bei diesem Konzert für den guten Zweck auf der Bühne, die Einnahmen von über 18.000 Euro wurden für die ORF-Aktion „Licht ins Dunkel“ gespendet. Eine Wiederholung dieser Eventidee ist für Rai­ eisen Club-Geschäftsführerin Chris-tine Hofer deshalb durchaus denkbar. Beliebt waren zuletzt auch die Konzert-tourneen von Sunrise Avenue und Anna F., die exklusiv für Rai­ eisen Club-Mit-glieder organisiert wurden. Im Fall von Anna F. konnten sich all jene freuen, die dem Rai­ eisen Club in den ersten Mona-ten des Jahres 2010 neu beigetreten waren, ein Mitglied geworben hatten oder sich für ein All-Inclusive-Clubpaket entschieden hatten – sie waren gratis bei einem der vier Tirol-Auftritte des Shootingstars dabei.

INFOS ...... zu allen Ermäßigungen und Veranstaltungen des Rai� eisen Club Tirol bekommen Mitglieder im „Filznickl“-Magazin (sechsmal jährlich plus Bonus-Booklet) und auf der Website www.club-tirol.at.

Echen oder sich bei McDonald’s

die jungen Tiroler begleiten, mit

Christine Hofer. Mit über 90.000 Mitgliedern ist

der Rai­ eisen Club der erfolgreichs-te Bank- und Freizeitclub Westöster-

reichs. Um eine fl ächendeckende Betreu-ung sicherzustellen, kümmern sich 250

Club-Betreuer in ganz Tirol um die Anlie-gen der jungen Kunden.

DER RENNER: MCDONALD’SBesonders beliebt in der Zielgruppe bis 27 Jahre sind die Vergünstigungen, die bei den rund 400 Club-Kooperationspartnern im ganzen Land erhältlich sind. In zahlreichen Schwimmbädern, Skigebieten, Fahrschu-len und Sportgeschäften sparen Mitglieder mit ihrer Club-Karte bares Geld – und das kommt angesichts des knappen Taschen-gelds oder Studentenbudgets natürlich sehr gelegen. Die mit Abstand beliebteste Aktion ist die österreichweit einzigartige Koope-ration mit McDonald’s, mit der Rai­ eisen Club-Mitglieder beim Kauf jedes Menüs bil-liger aussteigen. Aber auch in Fahrschulen, Fitnessstudios und beim Kinobesuch wird

die Club-Karte gerne gezückt. Christine Hofer hat einen heißen Tipp für den

kommenden Sommer: „Ganz neu

Da, wo was los istSeit 20 Jahren betreut der Rai� eisen Club die Tiroler Jugend in

allen Bank- und Freizeitbelangen. Über 90.000 Mitglieder nutzen inzwischen die Vergünstigungen und Serviceleistungen.

TEXT: BARBARA WOHLSEIN

„Unser Motto lautet: Bank und

Freizeit in einem. Der Rai� eisen

Club soll die jungen Tiroler begleiten, mit

Vergünstigungen unterstützen und

natürlich auch unterhalten.“

CHRISTINE HOFERGESCHÄFTSFÜHRERIN

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Lenny Kravitz

P!nk – am 5. Juni 2010 am Olympiaworld-Freigelände in Innsbruck

Sunrise Avenue

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I nnsbruck scheint an diesem Freitag-abend bereits in kollektiver Wochen-endstimmung zu sein. Die Rushhour ist vorüber, der Großteil der Bevölke-

rung hat den Arbeitsplatz zumindest für zwei Tage hinter sich gelassen. Am Sillufer herrscht hingegen reger Betrieb. Während in der Wache der Freiwilligen Rettung eini-ge Sanitäter auf Einsätze warten, wird im ersten Stock des Gebäudes fleißig trainiert. Eine Gruppe Jugendlicher ist gerade da-bei, den Ablauf einer Reanimation an einer Puppe zu üben. Drei Ausbildner überprüfen das Vorgehen und zwischendurch auch das bisher erlernte fachliche Wissen. Einer von ihnen ist der 21-jährige Domi-nic Dietrich. Der hauptberufliche Netzwerk-administrator ist einer von insgesamt sechs Betreuern in Innsbruck, die wöchentlich mit diversen Jugendgruppen arbeiten und diese in Erster Hilfe sowie Grundlagen der Sanitätshilfe unterrichten. „Wir wollen im Rahmen einer umfassenden Ausbildung vor allem die Angst davor nehmen, etwas falsch zu machen. Jede Form der Hilfeleistung kann Leben retten, selbst wenn es nur das Absetzen des Notrufs ist“, erklärt Dietrich. Die Jugendlichen sind jedenfalls mit Feuereifer bei der Sache, wissbegierig und höchst aufmerksam. Akribisch versuchen sie, die korrekten Maßnahmen zur Wie-derbelebung durchzuführen. Die Mädchen und Burschen sind Teil eines seit vielen Jahren bestehenden Programms des Roten Kreuzes, bei dem 13- bis 17-Jährigen le-bensrettende Kenntnisse und der sorgsame Umgang mit anderen Menschen vermittelt werden. Als Ausbildungsnachweis erhalten sie Leistungsabzeichen in Bronze (13 bis 15 Jahre), Silber (15 bis 17 Jahre) und Gold, wobei Letzteres als Sanitäterabschlussprü-fung gilt. Die jeweiligen Leistungsstufen werden jährlich beim Tiroler Landesju-gendbewerb abgeschlossen. Jugendgruppen aus dem gesamten Bundesland stellen hier ihr theoretisches und praktisches Können bei Notfällen unter Beweis. Der Wettbewerb ist für die Gruppe von Dominic Dietrich der Höhepunkt des heu-rigen Jahres. Nach dem für alle Teilnehmer erfolgreich verlaufenen Bronzekurs wollen sich die Jugendlichen nun mit dem Silber-abzeichen schmücken und außerdem noch den Titel der landesweit besten Jugend-gruppe nach Innsbruck holen. Dietrich und seine Kollegen investieren viel Zeit in die

Schulungen und zusätzliche Aktivitäten wie gemeinsame Ausflüge, Hüttenwochen-enden oder Übungstage. All das machen sie, wann immer es die eigentlichen beruf-lichen Verpflichtungen zulassen – und vor allem unentgeltlich. „Der Gedanke zählt und die Arbeit beim Roten Kreuz bereitet mir viel Freude. Die Kurse sind nicht nur eine interessante, sondern vor allem auch überaus sinnvolle Freizeitbeschäftigung. Ich habe früher selbst an den Jugendkur-sen teilgenommen und danach die Ausbil-dung zum Rettungssanitäter absolviert“, erzählt Dietrich, der zusätzlich an arbeits-freien Tagen im Rettungsdienst tätig ist. Er ist einer von vielen, die das auf freiwil-liger Hilfe aufbauende System des Roten Kreuzes mittragen.

HIlfe für BedürftIgeIn Tirols Landeshauptstadt sind rund 100 Mitglieder hauptamtlich beschäftigt, die restlichen fast 700 widmen sich der guten Sache in ihrer Freizeit. Hinzu kommen noch die Zivildiener, ohne deren Enga-

gement das Rote Kreuz seinem sozialen Auftrag kaum nachkommen könnte. Diese werden in verschiedenen Bereichen einge-setzt – primär im Rettungs- und Kranken-transport, aber auch im Blutspendedienst, bei Essen auf Rädern oder für Organisa-tionsaufgaben. „Natürlich braucht es Idealismus. Man muss sich ganz einfach die Zeit nehmen, um seinen Beitrag leisten zu können. Wenn ich mir ständig darüber Gedanken machen wür-de, wie ich meine Freizeit anders gestalten könnte, wäre ich ohnehin fehl am Platz“, sagt Veronika Biebel. Sie und ihr derzeit 14-köpfi-ges Team leisten jedes Jahr tausende freiwil-lige Stunden in den Gesundheits- und sozia-len Diensten (GSD). In Innsbruck bestehen diese vorwiegend aus Besuchen von pflege- und betreuungsbedürftigen Personen, alten Menschen und sozial Schwachen. Die GSD-Mitarbeiter kümmern sich um Einkäufe, gehen für ihre Klienten zur Apotheke oder begleiten sie zum Arzt. „Oftmals unterhal-ten wir uns auch nur mit den Menschen und trinken zusammen einen Kaffee. Dann ist

Im Dienste der Menschlichkeit

Sie retten Leben, betreuen Bedürftige und geben Menschen in Krisensituationen Halt. Die Mitarbeiter des Roten Kreuzes sind ein unverzichtbarer Teil unserer Gesellschaft und leisten unzählbare Stunden gemeinnütziger Arbeit.

TexT: DAnIeL nAScHBeRGeR

Ambulanzdienste wie jener beim Festum-zug im September 2009 gehören zu den

klassischen Aufgaben des Roten Kreuzes.

Das Rote Kreuz und die RLB Tirol AG verbindet seit vielen Jahren eine soziale Partnerschaft.

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Pionier der HumanitätDem Schweizer Henry Dunant (1828–1910) verdanken wir die

entstehung der Rotkreuz-Bewegung. er rief eine der wichtigsten Organisationen der Menschheit ins Leben.

e in Ereignis mit österreichischer Beteiligung gab vor 151 Jahren den entscheidenden Anstoß zur Gründung des Roten Kreuzes. Am

24. Juni 1859 trafen die Truppen des Kai-sertums Österreich in der Schlacht von Solferino auf jene des Königreichs Sardi-nien und dessen Verbündeten Frankreich. Am Abend der äußerst blutigen Ausein-andersetzung kam der damals 31-jährige Schweizer Geschäftsmann Henry Dunant in den lombardischen Ort und musste mit-ansehen, wie Tausende verwundete Sol-daten ohne ausreichende medizinische Versorgung zurückgelassen worden waren. Entsetzt über die katastrophalen Zustände vergaß er den ursprünglichen Grund seiner Reise und begann mit der Organisation ei-ner Hilfsaktion. Drei Jahre darauf veröf-fentlichte Dunant das erschütternde Buch „Eine Erinnerung an Solferino“, in dem er seine Erlebnisse schilderte und die Ausbil-dung freiwilliger Helfer in Friedenszeiten anregte. Außerdem forderte er Verträge, mit denen die Neutralität und der Schutz der Kriegsverwundeten und deren Helfer garantiert werden sollte.

genfer KonventIon1863 gründete Henry Dunant mit vier wei-teren Genfer Bürgern das „Internationale Komitee der Hilfsgesellschaften für Ver-wundetenpflege“, das später den heute noch gültigen Namen Internationales Komitee vom Roten Kreuz bekam. 1864 unterzeich-neten zwölf Staaten die Erste Genfer Kon-vention. In dieser wurde festgelegt, dass Ambulanzen, Lazarette und Sanitätsper-

sonal des Roten Kreuzes als neutral aner-kannt, geschützt und geachtet werden und Verwundete ohne Unterschied der Nationa-lität und Partei aufgenommen und gepflegt werden dürfen. Als Schutz- und Kennzei-chen wählte man ein rotes Kreuz auf wei-ßem Grund, die Umkehrung der Schweizer Flagge. 1876 kam der rote Halbmond in den islamischen Ländern hinzu. Die Österrei-chische Gesellschaft vom Rothen Kreuze wurde 1880 eingerichtet. Henry Dunant erhielt schließlich 1901 für seine Verdienste den ersten Friedensnobelpreis. Heute gibt es in 186 Staaten nationale Gesellschaf-ten der Internationalen Rotkreuz- und Rothalbmond-Bewegung, deren überwie-gend freiwillige Mitarbeiter sich dem Hilfs-gedanken verpflichtet haben.

QueLLe: ÖSTeRReIcHIScHeS ROTeS KReuz, www.ROTeSKReuz.AT

PARTneRScHAFT DeR RLB TIROL AG MIT DeM ROTen KReuzImmer wieder finden kostenlose erste-Hilfe-Kurse für Kunden in der RLB statt. Bei Vorlage der Kundenkarte (Kontokarte) erhalten alle Raiffeisenkunden eine ermäßigung von 10 Prozent beim Ausleihen von Pflegebetten.

ihnen häufig schon geholfen. Viele benötigen lediglich eine Person, die zuhören kann“, berichtet Veronika Biebel, die als Kran-kenschwester aus dem Gesundheitswesen kommt. Ihre Kollegen sind dagegen in den unterschiedlichsten Berufen beschäftigt, einige Pensionisten. Die betreuten Personen leben zumeist in Wohn- und Altenheimen, ebenso wichtig ist die Hauskrankenpflege. Angehörige von Pflegebedürftigen können um Unterstüt-zung bei den GSD ansuchen, wie Biebel er-läutert: „Viele sind überfordert mit der Pfle-ge. Wir stehen deshalb beratend zur Seite, damit sich die Angehörigen in dieser un-gewohnten Situation zurechtfinden. Beim Roten Kreuz können sie auch spezielle Pflegebetten, Rollstühle oder andere Hilfs-mittel ausleihen.“ Sicherheitsbedürftigen Klienten rät Biebel meist zu einer Installie-rung des Hausnotrufs, mit dem eine perma-nente Verbindung zur Rotkreuz-Leitstelle besteht und jederzeit Hilfe gerufen werden kann. Dieser wird in Tirol mittlerweile schon von über 3200 Personen genutzt.

BeIstand In scHweren stundenDie Grundvoraussetzung für die Arbeit bei den GSD ist ein 16-stündiger Erste-Hilfe-Kurs, der alle drei Jahre erneuert werden muss. Hinzu kommen einige spezifische Module, die vom Landesverband regelmä-ßig angeboten werden. Noch wesentlich mehr Ausbildungsstunden müssen Anwär-ter des Kriseninterventionsteams (KIT) bewältigen. Tirol gilt hierbei als absoluter Vorreiter mit den bundesweit schwierigs-ten Aufnahmetests. Immerhin hat die KIT-Gründung hier ihren Ausgang genommen. Ausschlaggebend war das Lawinenun-glück von Galtür im Jahr 1999, als die An-gehörigen der Opfer psychologisch betreut werden sollten. „Es war alles sehr chao-tisch. Man hat damals festgestellt, dass ein

derartiger Einsatz ohne straffe Organisati-on nicht zu bewältigen ist. Es braucht eine einheitliche Uniformierung und passen-de Kommunikationsmittel und daher die Struktur des Roten Kreuzes“, schildert die Innsbrucker KIT-Leiterin Raimunde Hof-stätter die Ursache für die Entstehung der Einrichtung. Das KIT ist inzwischen zu einem festen Bestandteil des Österreichi-schen Roten Kreuzes geworden, etwa 1000 Mitarbeiter helfen in den Bundesländern bei der Aufarbeitung nach traumatischen Ereignissen. Das Innsbrucker Team um-fasst 40 Personen, die allesamt ehrenamt-lich dabei sind. Es ist multiprofessionell aufgebaut und besteht unter anderem aus Psychologen, Feuerwehrleuten, Polizisten, Sanitätern, Sozialarbeitern, Kranken-schwestern oder Pädagogen. Generell wird das KIT bei unerwartet auftretenden Todesfällen wie dem plötz-lichen Kindstod, Suiziden oder erfolg-losen Reanimationsversuchen gerufen, um die Angehörigen zu betreuen. Zudem unterstützt es die Exekutive bei der Über-bringung von Todesnachrichten und hilft bei Gewaltdelikten, sozialen Krisen und Banküberfällen. Allein heuer musste das Kriseninterventionsteam bislang jeden zweiten Tag in Innsbruck und Umgebung ausrücken. Bei jedem Einsatz ist man selbst einer hohen psychischen Belastung ausgesetzt. Die Verarbeitung des Erlebten ist nicht immer einfach, gibt Raimunde Hofstätter zu: „Jeder reagiert anders. Wir haben un-ser Netz, um uns gegenseitig aufzufangen, und führen Stressverarbeitungsgespräche. Zwar wird man im Lauf der Zeit routinier-ter, aber es gibt Fälle, die länger nachwir-ken.“ Die Mitarbeiter verlieren dennoch nie den Mut – denn wie in allen Bereichen des Roten Kreuzes stellen sie sich uneigennüt-zig in den Dienst der Menschlichkeit.

„Die Verarbeitung des Erlebten ist nicht immer einfach. Jeder reagiert anders. Wir haben unser Netz, um uns gegenseitig auf-zufangen, und führen Stressverarbeitungs-gespräche. Zwar wird man im Lauf der Zeit routinierter, aber es gibt Fälle, die länger nachwirken.“RAIMunDe HOFSTäTTeR, LeITeRIn DeS KRISenInTeRVenTIOnSTeAMS InnSBRucK

VeRAnTwORTunG FüR DIe MITMenScHenAls regional verwurzeltem unternehmen liegt Raiffeisen die heimische Bevölkerung besonders am Herzen. Durch gezielte Förderungen werden viele soziale einrichtungen wie das Rote Kreuz unterstützt. weitere soziale Partner der RLB Tirol AG sind:• Tiroler Hospizgemeinschaft: www.hospiz-tirol.at • eltern-Kind-zentrum Innsbruck: www.ekiz-ibk.at • caritas: www.caritas-tirol.at • Haus der Begegnung Innsbruck: www.dioezese-innsbruck.at • Rote nasen clowndoctors: www.rotenasen.at • Seraphisches Liebeswerk der Kapuziner: www.slw.at • Kunstwerkstatt Lienz der Lebenshilfe Tirol:

www.kunstwerkstatt-lienz.at

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Beim Jugendkurs lernen die Teilnehmer die Grundkenntnisse der Reanimation.

Seit 1907 ist das Rote Kreuz in Tirol rund um die uhr im einsatz und versorgt jährlich

tausende Patienten.

Rotkreuz-Mitarbeiter bei der Auslieferung für „essen auf Rädern“

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F rau Baldauf, „Nicht dem Leben mehr Tage, sondern den Tagen mehr Leben geben“ lautet das Motto der Hospizgemeinschaft. Was

bedeutet das?Marina Baldauf: Das Motto steht für eine Lebenshaltung. Es geht darum, den Menschen bis zum letzten Atemzug Acht-samkeit, Wertschätzung, Respekt und Würde entgegenzubringen. Das Wichtigste für sterbenskranke Menschen ist zunächst, dass man ihre Schmerzen lindert und ihnen Zeit schenkt. In der Hospizgemeinschaft setzen sich dafür unsere hauptamtlichen Mitarbeiter, Ärzte, diplomierten Schwes-tern, Pfleger, Sozialarbeiter, Psychologen, Seelsorger und natürlich eine Reihe von freiwillig, ehrenamtlich Arbeitenden ein. Ohne Ehrenamt wäre unsere Arbeit gar nicht möglich.

Haben wir zu wenig Zeit für sterbende Menschen?In unserer Gesellschaft steht Leistung im Vordergrund. Leistung ist ein sehr wichtiger Aspekt. Doch der Sterbeprozess wird dann leider häufig als etwas empfunden, das nicht in dieses Konzept passt, das nicht Platz hat.

Wegschauen und Verdrängen kann also nicht der richtige Weg sein.Ja, wir haben einfach verlernt, mit unserer Endlichkeit umzugehen, sie immer wieder zu sehen und bei aller Lebendigkeit auch die Begrenztheit unseres Lebens zuzulassen.

Der Mensch strebt nach Unsterblichkeit. Selbst der Alterungsprozess wird künstlich hinausgezögert, als wäre der Tod unser Feind. Im Grunde ist es ja aber gerade die Begrenzt-heit, die es uns erlaubt zu reifen. Ohne Tod würde alles einfach so dahinfließen. Und schließlich sterben wir das ganze Leben lang Tode – sei es bei der Verabschiedung von der Jugend, von Gewohnheiten oder von geliebten Menschen. So ermöglicht uns das Leben, ständig zu üben und uns auf den end-

gültigen Abschied vorzubereiten. Wir müs-sen es nur als Chance sehen.

Wie kann einem Menschen die Angst vor dem Tod genommen werden?Ich denke, dass für viele Menschen der Glaube eine starke Hilfe ist. Er kann die Angst mindern. Große Angst kann aber auch genommen werden, wenn die körper-lichen und seelischen Schmerzen gelindert werden und wenn Angehörige gut aufgeho-ben sind. Den schmerzvollen Prozess des Abschieds und des Loslassens versuchen wir zu begleiten. Sie arbeiten seit 20 Jahren ehrenamtlich für eine Gemeinschaft, die junge und alte Menschen in den letzten Tagen und Mona-ten ihres Lebens begleitet. Was hat das in Ihrem Leben verändert?

Ich sehe viel klarer, dass jeder Mensch ein-zigartig ist und dass ich nicht mit einem Re-zept oder Katalog an Ratschlägen kommen kann. Ich bin nur Begleiterin. Letztendlich geht es darum, für jemanden da zu sein. Ich muss nicht handeln, sondern vor allem mit meinen inneren Ohren lauschen, was der Andere braucht. Meine eigenen Bedürfnis-se und Vorstellungen treten dabei in den Hintergrund. Wenn mir das gelingt, erfüllt mich das mit Freude. Auf diese Weise hat mir der Sterbende ein großes Geschenk mit auf meinen Weg gegeben. Diese Erkenntnis hat mich mit Dankbarkeit erfüllt.

Wenn Sie ständig mit dem Sterben konfron-tiert sind, fürchten Sie dann noch den Tod?Ich fürchte mich weniger vor dem Tod. Ich wünsche mir vor allem, dass der Sterbepro-zess schmerzfrei und in Geborgenheit ver-läuft. Mir ist es auch ein Anliegen, mit den mir wichtigen Menschen versöhnt zu sein, wenn ich fortgehe. Ich glaube, das wün-schen wir uns fast alle.

Vielen Dank für das Gespräch.

Zur PersonMarina Baldauf (55) ist Gründungsmitglied der Tiroler Hospizgemeinschaft und seit acht Jahren deren Vorsitzende. Ihre wirtschaftliche Kompetenz erlangte sie während ihrer Arbeit im Bankensektor. Zusätzlich ist sie als Mediatorin tätig. „Vor 20 Jahren waren wir ein beseelter und dilettantischer Haufen mit einem gemeinsamen Anliegen“, erinnert sich Baldauf. Heute ist die Hospizgemeinschaft längst den Kinderschuhen entwachsen und arbeitet professionell. „HosPIZ“ ...

... ist eine Haltung gegenüber leidenden und sterbenden Menschen. es bedeutet: • Begleitung, unterstützung für Menschen, die

auf einer unbekannten, für viele angstvollen reise sind.

• sicherheit auf den Weg mitgeben: fachlich, persönlich, sozial und spirituell.

• Dem Menschen ein Leben in Würde bis zuletzt ermöglichen.

• Das Werkzeug dazu heißt „Palliative Care“. es ist medizinische und pflegerische Betreuung, die erleichterung und Linderung schafft.

DIe GesCHICHTeHospize waren im Mittelalter Herbergen, die den Pilgern auf ihren reisen unterkunft, rast und Pflege boten. Die moderne Hospizbewegung bietet heute rastplätze für schwer kranke und sterbende Menschen an. Die Bewegung entwickelte sich in england in den 1960er Jahren und fand in den 80er Jahren auch nach Tirol. Hier setzen sich über 200 ehrenamtliche MitarbeiterInnen für eine würdevolle letzte Lebensphase ein. 1992 wurde die Tiroler Hospizgemeinschaft als Verein der Caritas gegründet. 1998 öffnete im sanatorium Kettenbrücke die erste Hospiz- und Palliativstati-on mit 8 Betten ihre Pforten. Heute stehen dort 14 Betten in einem liebevoll gestalteten umfeld für jeden zur Verfügung, der Hilfe benötigt. Hauptziel der Hospizgemeinschaft ist es, das sterben und den Tod wieder als wichtigen Teil des Lebens ins öffentliche Bewusstsein zu holen. Bei aller Kompetenz und Fachlichkeit – auch in der Aus- und Weiterbildung – legt die Hospiz-gemeinschaft großen Wert auf Herzensbildung. Das spürt und sieht man auf der Hospiz- und Palliativstation im 6. und 7. stock des sanatoriums Kettenbrücke und in der mobilen Betreuung.

HoTLIne 0810/969878, von 8 bis 20 UhrMit finanzieller unterstützung der rLB betreibt die Hospizgemeinschaft eine Hotline. Montag bis sonntag zwischen 8 uhr und 20 uhr erhalten ratsuchende Information zu lebensbedrohli-chen erkrankungen, von der Diagnose bis zum Lebensende. Die nummer steht Patienten, deren Bezugspersonen, pflegenden Angehörigen, Ärzten, Heimen, sozialsprengeln, Behindertenein-richtungen u. a. sozialen einrichtungen zur Verfü-gung. „Das gibt sehr viel sicherheit, vor allem den Angehörigen, wenn sie die Betroffenen zu Hause pflegen möchten“, freut sich Marina Baldauf.

„Letztendlich geht es darum, für jemanden da zu sein“

Vor 20 Jahren legte eine Gruppe engagierter Menschen, unter ihnen Marina Baldauf, den Grundstein. Heute bewegt die obfrau der Tiroler Hospizgemeinschaft der umgang mit sterbenskranken

Menschen immer noch zutiefst.InTerVIeW: JuLIA BruGGer

„In unserer Gesellschaft steht Leistung im Vordergrund. Leistung ist ein sehr wichtiger Aspekt. Doch der Sterbe-

prozess wird dann leider häufig als etwas empfunden, das nicht in dieses Konzept passt, das nicht Platz hat.“

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O b Neubau oder Sanierung: Im Energiehauspark Tirol ist alles zum Thema Neubau und Sanie-rung zu finden – immer unter

dem Aspekt der Energieeffizienz. „30 bis zu 50 Prozent der inneren Wärme verliert man durch undichte Fenster“, sagt Roger Klimek, Leiter der Vertriebsunterstützung Wohnen der Raiffeisen-Bankengruppe Tirol. „Eine fehlende Fassadendämmung kann noch einmal 20 bis 40 Prozent der Wärme kosten.“ Der Energiehauspark, Westösterreichs größter Musterhauspark sowie Zentrum für erneuerbare Energie-medien, hat es sich zum Ziel gesetzt, dem entgegenzuwirken. 30 Unternehmer prä-sentieren hier die neueste Technik in den Bereichen thermische Solarenergie, Pho-tovoltaik, Wärmepumpen, kontrollierte Wohnraumbelüftung, Biomasse und mehr. Zusätzlich findet der Besucher alles rund um Gebäudesanierungen. Es ist ein Dorf der Zukunft, das am Ran-de von Innsbruck, direkt neben dem DEZ, entstanden ist. Auf einer Fläche von 6000 Quadratmetern finden sich hochwertige Ausstellungshäuser: Niedrigenergie- und Passivhäuser sowie Nullenergie- und Plu-senergiehäuser – die mithilfe von Photovol-taik mehr Energie produzieren, als in ihnen

mit allen Elektrogeräten verbraucht wird, wie Klimek erklärt.

EnErgiE Einfach ErklärtEnergie zum Anfassen gibt es auf dem Tiro-ler Erdwärmeweg. Auf dem Lehrpfad sind Wärmepumpen-Stationen aus Fertigbe-ton, Glas und Sprechsysteme verteilt. Sie erklären die Möglichkeiten der Energiege-winnung durch Wärmepumpen. Ob Heizen mit Erdwärme, Luft oder Wasser, in der Wärmepumpentechnik ist vieles möglich. Einfach verständlich wird die komplizier-te Technik auch für den Laien erklärt. Im Haus der Energie finden sich von der Pel-lets-Heizung und der Wärmepumpe bis zur thermischen Solaranlage alle erneuerbaren Energiemedien. Neben den Ausstellungs-stücken stehen die spezifische, kostenlose Spezialberatung und die direkte Kauf-möglichkeit im Vordergrund. Vom Verein Energie Tirol werden hier Energiesparbe-ratungsgespräche angeboten. Beleuchtet wird die Musterhaussiedlung energieautark von solarbetriebenen Stra-ßenleuchten. Innovativ ist auch die erste Klimaschutzstraße Tirols. Gepflastert mit speziellen Betonsteinen wird eine zusätz-liche Feinstaubbelastung verhindert. Auch das Aufheizen der Unterseite der Straße

wird unterbunden und wirkt somit gegen die Erderwärmung. Die Raiffeisen-Bankengruppe Tirol hat im Energiehauspark ein neues Raiffei-sen Wohncenter errichtet, in das mehr als 500.000 Euro investiert werden. In dem Passivhaus findet sich auf 300 Quadratme-tern ein umfassendes Leistungsangebot zum Thema Wohnen. Dem Besucher werden un-verbindliche Beratungsgespräche über die optimale Nutzung aller Förderungen für den Immobilienbau, -kauf bis hin zur Sanierung eines Objektes auf höchstem Niveau angebo-ten. Verschiedene Spezialisten übernehmen zusätzliche kostenlose Beratungen: von der Rechtsberatung über die Klärung steuer-licher Fragen über Einrichtungsberatung bis hin zu Feng Shui und Wünschelrutengehen. Für Neukunden gibt es auch eine umfangrei-che Finanzierungsberatung vor Ort.

E-MObilität zuM tEstEnAuf dem Gelände des Energiehausparks kann auch eines der ersten in Tirol zugelas-senen Elektroautos Probe gefahren werden: Die Höchstgeschwindigkeit des Fiat 500 beträgt 105 km/h bei einer Reichweite von bis zu 200 Kilometern. Aufgeladen werden kann das Fahrzeug an der energieautar-ken Elektro-Tankstelle. Das Photovoltaik-

Carport zur eigenen Stromgewinnung für Elektrofahrzeuge ist ein System, das sich in Zukunft immer mehr bewähren wird. Im Energiehauspark ist die erste derartige Elektro-Tankstelle Tirols zu finden. Ein Ziel ist es, schon bald auch Städte und Kommu-nen mit Elektro-Fahrzeugen auszustatten. Mit dem Energiehauspark Tirol soll die Angebotslücke im Bereich zukunfts-weisendes und umweltschonendes Bauen und Wohnen für den Raum Nord-, Ost- und Südtirol sowie Südbayern abgedeckt werden. Insgesamt wurden 4,5 Millionen Euro investiert. Geleitet wird der Energie-hauspark Tirol von Manfred Abenthung, der 2008 mit diesem Projekt zum Jungun-ternehmer des Jahres gekürt wurde. „Raiffeisen ist der größte Wohnbau-Fi-nanzierer in unserem Bundesland. Daher liegt es auf der Hand, dass wir in dem einzigartigen Projekt ,Energiehauspark Tirol‘ in Innsbruck mit einem Kompetenzzentrum dabei sind", sagt Hannes Schmid, Sprecher der Raiffei-sen-Bankengruppe Tirol. „Das neue Raiff-eisen Wohncenter ist ein weiteres wichtiges Projekt, das nicht nur unsere herausragende Position in der Wohnbaufinanzierung unter-streicht, sondern für uns auch im Rahmen der bundesweiten Raiffeisen Klimaschutz-Initia-tive von großer Bedeutung ist.“

Was befindet sich im energiehauspark?• musterhäuser zur besichtigung und

beratung zum bauwerk• raiffeisen Wohncenter• das plusenergiehaus• energiesparberatung durch die energie tirol• tiroler erdwärmeweg (erdwärme zum

angreifen)• erste straße mit energieautarker

straßenbeleuchtung• tirols erstes zugelassenes elektrofahrzeug

zum testen• tirols erste klimaschutzstraße• tirols erste photovoltaiktankstelle• regenwassernutzung und biologische

kläranlagen

kostenlose beratung im raiffeisen Wohncenter:• rechtsanwälte• steuerberater• einrichtungsberater• feng shui• erdwärme und kontrollierte Wohnraum­

belüftung• alle mit dem thema Wohnen verbundenen

förderungen• Wünschelrutengehen

energie­sparen leicht gemacht

der energiehauspark ist Österreichs erste plattform für energiesparendes bauen und Wohnen. auf 6000 Qua­dratmetern dreht sich alles um energieeffizienz. anfang mai wird eröffnet.

text: florian gasser

das raiffeisen Wohncenter im energiehauspark

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F rau Hofer-Perktold, was bedeutet der Begriff Ethik in der Welt der Banken?Marlies Hofer-Perktold:

Man muss hier verschiedene Ebenen unter-scheiden. Eine Ebene betrifft die Produkte, welche die Banken anbieten. Hier entschei-det der Investor, nach welchen Kriterien er die Investitionsentscheidungen trifft, ob nach ethischen oder nicht. Eine weite-re Ebene betrifft die Bank selber. Wie geht sie mit ihren Mitarbeitern um? Wie ist die Umweltpolitik, Informationspolitik und so weiter? Wären hier gravierende Mängel in der Unternehmenspolitik, wäre sie – wie auch andere Unternehmen – als Geschäfts-partner nicht akzeptabel, selbst wenn sie ethische Produkte anbieten würde.

Und was bedeutet Ethik in Zusammenhang mit Veranlagung?Eine Vielzahl von Banken verkauft soge-nannte Ethik-Fonds. Die Kriterien, nach denen die Fonds zusammengestellt werden, sind jedoch unterschiedlich. Bei der RCM definiert diese Kriterien der Ethikbeirat.

Woran orientiert sich die Definition? Es geht um Nachhaltigkeit, um Umwelt- und soziale Verantwortung. Unternehmen, die dies praktizieren, werden gelistet. So-wohl die institutionellen Anleger, wie wir es sind (Diözese Innsbruck, Anm.), als auch Privatkunden wollen sichergehen, dass bei-spielsweise keine Tierversuche, keine Por-nographie oder keine Waffengeschäfte mit der Veranlagung unterstützt werden.

Woher weiß ein Fondsmanager, ob ein Un-ternehmen ethisch handelt oder nicht?Einmal geben die Unternehmen selber Da-ten an Ratingagenturen weiter – oekom re-search in München ist beispielsweise eine nachhaltige Ratingagentur, die auf unter-

schiedlichste Quellen zurückgreift. NGOs liefern dabei ebenso Daten.

Bringen ethische Veranlagungen auch Geld?Auf jeden Fall. Die Rendite ist sehr stabil und mindestens gleich hoch wie für nicht-ethische Veranlagungen, phasenweise so-gar besser. Unternehmen, die sich an ethi-sche Grundsätze halten, wirtschaften in der Regel sehr gut.

Wann ist ein Produkt ethisch nicht vertretbar?Wenn es den ethischen Kriterien, die der Investor selber festlegt, nicht entspricht. Es ist eine ganz besondere Herausforde-rung für Anleger, sich mit dem Thema zu beschäftigen und immer wieder die sich da-raus ergebenden Fragen zu diskutieren. Am einfachsten sind absolute Negativkriteri-en, sogenannte Ausschlusskriterien wie beispielsweise Rüstungsindustrie, Abtrei-bung, Pornographie. Unternehmen mit die-sen Geschäftsfeldern sind ausgeschlossen. Schwieriger wird es bei relativen Negativ-kriterien wie kontroverses Umweltverhal-ten, „grüne“ Gentechnik oder Alkoholver-trieb. Im Beirat haben wir über diese Werte abgestimmt.

Wir leben in einer Wertegesellschaft. Nachhaltigkeit, ökologisches Einkaufen und fairer Handel werden zunehmend nach-gefragt. Springen die Banken damit auf einen Trend auf, der von der Gesellschaft eingefordert wird? Dies kann man durchaus so sehen. Al-lerdings sehe ich beispielsweise bei der RLB und auch bei anderen Banken, dass sogenannte Ethik-Fonds schon länger an-geboten werden und damit die Bewusst-seinsbildung bei den Kunden auch aktiv vorangetrieben wird.

Vielen Dank für das Gespräch.

„Unethische Geschäfte sind tabu“

Ethisches Investment ist mehr als ein Feigenblatt. Was dahinter-steckt, erklärt Marlies Hofer-Perktold, Leiterin der Abteilung „Finanzen & Controllerdienste“ in der Diözese Innsbruck und Mitglied im Ethikbeirat der Raiffeisen Capital Management.

IntERvIEW: JULIA BRUGGER

ZUR PERsonMarlies Hofer-Perktold (40) ist seit 2003 Leiterin der Abteilung „Finanzen & Con-trollerdienste“ in der Diözese Innsbruck. Expertise in „Ethischem Investment“, Mitglied im Ethikbeirat der Raiffeisen Capital Management, Mitarbeit im Ar-beitskreis der Finanzkammerdirektoren zur Formulierung eines gemeinsamen Ziel-Kriterienkatalogs der Diözesen Österreichs.

... ist eine Dachmarke innerhalb des Raiffeisen-sektors. Der Fonds Raiffeisen Ethik-Aktien der RLB wurde im Rahmen der Raiffeisen Capital Management aufgelegt und kann in allen Raiffei-senbanken gezeichnet werden.

EntWICKLUnG EtHIsCHEs InvEstMEnt1928: Der „Pioneer Fund“ der Methodist Church in Amerika gilt als erster Ethik-Investmentfonds. Er schloss Unternehmen aus, die Alkohol, tabak oder Waffen produzierten und mit Glücksspiel zu tun hatten.1960er Jahre: Boykott gegen den amerikani-schen Chemiegiganten Dow Chemical. Weil die Gesellschaft das nervengift napalm für den vietnamkrieg produzierte, wurden Aktien des Unternehmens boykottiert.1970er Jahre: Die Kritik am vietnamkrieg und an der Apartheidpolitik südafrikas veranlasste in den siebziger Jahren einige Anleger dazu, nicht mehr in Unternehmen und Branchen zu investieren, die von Krieg und Ungerechtigkeit profitierten.1988: Erster Ökofonds in Großbritannien als Folge des aufkommenden Umweltbewusstseins. Er vermied Investments in umweltschädigende Industrien.2002: Der erste ethisch-nachhaltige Aktienfonds der RLB wird in tirol aufgelegt.

ZAHLEn 2009• Die Anzahl der nachhaltigen Publikums -

fonds aus den Bereichen nachhaltigkeit, Ethik und erneuerbare Energie stieg in D/A/CH von 274 auf 313.

• Fondsvolumen: 30 Mrd. Euro (2008: 21 Mrd. Euro)

• Kursgewinne: 22 % im DurchschnittQuelle: SuStainable buSineSS inStitute

EInIGUnG DEs EtHIKBEIRAtEs DER RCM: AUssCHLUss von ...• Rüstungs- und Waffenindustrie• Produktion von Alkoholika• Herstellung von tabakwaren• Betreibern von Kernkraftwerken• Glücksspiel• Herstellung von Pornographie• Abtreibung (Klinikbetreiber/Medizin)• tierversuchen• Pelzproduktion und -handel• Bestechung, Wirtschaftskriminalität• Behinderung von Gewerkschaften• Menschenrechtsverletzungen• Zwangs- und Kinderarbeit• kontroverse Wirtschaftspraktiken

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J ohanna Ernst ist der Prototyp ei-nes Naturtalents. Seit vier Jahren klettert die Wahltirolerin der Welt-elite bei allen Wettkämpfen um die

Ohren. Die 17-Jährige ist das Maß aller Dinge. 2008 wurde sie Gesamtweltcupsie-gerin, gewann 2009 erneut und wurde mit 16 Jahren, fast nebenbei, noch die jüngste Vorstiegsweltmeisterin aller Zeiten. Davor wurde sie zweimal Jugendweltmeisterin (2006/07), zweimal Jugendeuropacupge-samtsiegerin (2006/07), Siegerin der Ju-gend-WM in Sydney 2008, viermal Jugend-staatsmeisterin und noch einiges mehr. Doch auch eine Weltmeisterin hat all-tägliche Probleme: Kurz vor dem verein-barten Interviewtermin fliegt die Tür des Kletterzentrums Tivoli auf und ein Blond-schopf wirbelt heraus. Johanna Ernsts Auto steht im Halteverbot und die Polizei ist bereits da, um Parksündern entlang der Straße Strafzettel unter die Scheibenwi-scher zu klemmen. Außer Atem setzt sie sich dann wieder an den Tisch im Café des Kletterzentrums. Im Gespräch mit dem Raiffeisen Magazin erzählt sie von neuen Herausforderungen, warum Asien nicht unbedingt ihr Fall ist und über ein Teen-agerleben als Spitzensportlerin.

Deine Erfolgsbilanz ist unglaublich eindrucksvoll. Kann jemand, der so viel gewonnen hat, überhaupt noch Ziele bei Wettkämpfen haben?Johanna Ernst: Ja, schon. Ich möchte alles, was ich gewonnen habe, noch einmal gewinnen, alle Titel verteidigen. Aber ich

mache mich natürlich auch auf die Suche nach neuen Herausforderungen.

Zum Beispiel?Ich habe bisher nur bei ein paar Boulder-Wettkämpfen mitgemacht. 2010 möchte ich bei allen antreten und bei den Weltmeister-schaften mindestens bis ins Finale kommen.

Viele deiner Kollegen, wie etwa David Lama, zieht es inzwischen immer mehr ins alpine Gelände. Reizt dich das auch?Klar. Ich möchte schon verschiedene Rou-ten über mehrere Seillängen gehen. Alpines Klettern gefällt mir viel besser als in der Halle. Ich habe aber leider noch nie selbst eine Route gelegt, also die Bohrhaken selbst gebohrt. Aber das würde ich schon gerne einmal tun. Expeditionen oder große Alpintouren interessieren mich aber eher weniger.

Interessiert dich Berggehen generell nicht?Nein, das ist nicht so sehr meins. Das ist mir auch viel zu anstrengend. Auf den Berg fahre ich am liebsten mit dem Lift hinauf und mit den Skiern hinunter. Was ich schon gerne machen würde, wären Skitouren.

Hast du ein großes Vorbild?Lynn Hill. Sie war bei Wettkämpfen sehr er-folgreich und die erste Frau, die die Nose (die bekannteste Route am El Capitan im Yosemi-te Nationalpark, Anm.) durchgestiegen ist.

Da hat Lynn Hill auch Free Solo, also Klet-tern ohne Seil, gemacht. Würden dich auch

einmal andere Disziplinen wie Speed- Klettern oder eben Free Solo interessieren?Ja, Free Solo auf alle Fälle. Mein Traum wäre es, im Yosemite Nationalpark Free Solo zu klettern und dann mit dem Fall-schirm herunterzuspringen.

Bist du schon einmal Free Solo geklettert?Nein, das traue ich mich noch nicht.

Wie bist du eigentlich zum Klettern gekommen?Mit acht Jahren war ich in Osttirol in ei-nem Ferienlager, in dem auch Klettern angeboten wurde. Da habe ich mitgemacht und der Trainer hat mich dann gefragt, ob ich schon länger klettere, weil ich sehr gut war. Es hat mir von Anfang an unglaubli-chen Spaß gemacht und ich habe weiter-gemacht. Zwei Jahre später nahm ich am ersten Wettkampf in Rum teil und habe ihn auch gleich gewonnen. Dadurch kam ich zu Reini Scherer, der mein Trainer wurde.

Du hast damals noch in der Steiermark gelebt. Wie war das Pendeln für dich?Unglaublich mühsam. Wir hatten eine Gar-çonniere in Innsbruck und jeden Freitag nach der Schule hat mich mein Vater abge-holt und wir sind nach Innsbruck zum Trai-nieren gefahren. Schließlich ist dann meine ganze Familie nach Tirol gezogen.

Wie schaut dein Trainingsalltag aus? Wie viele Stunden trainierst du?Derzeit drei bis vier Stunden in der Früh und am Nachmittag noch einmal zwei bis drei Stunden.

Auf zu neuen HöhenJohanna Ernst hat alles gewonnen, was es im Sportklettern zu gewinnen gibt.

Doch sie möchte noch mehr und sucht neue Herausforderungen.

IntErvIEw: FlorIAn GASSEr

„Ich möchte alles, was ich ge-wonnen habe, noch einmal ge-winnen, alle Titel verteidigen.

Aber ich mache mich natürlich auch auf die Suche nach neuen

Herausforderungen.“

ErFolGE• vierfache österreichische

Jugendmeisterin 2004 – 2007

• Jugendeuropameisterin 2006 und 2007

• Dreifache Jugendwelt-meisterin 2006 – 2008

• 1. Platz rockmaster ArCo 2008

• Jüngste Europameisterin vorstieg 2008

• Jüngste weltmeisterin vorstieg 2009

• Führende der weltrangliste 2009

• weltcupgesamtsieg 2008 und 2009

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Verträgt sich das mit der Schule?Ich habe die fünfte und sechste Klasse im Sport-BORG in Innsbruck besucht, das war furchtbar. Ich ging zur Schule, bin dann schnell nach Hause und habe gegessen, bin dann zum Training gehetzt, anschließend wieder nach Hause, habe gelernt und dann geschlafen – das war mein Alltag. Länger als zwei Jahre habe ich das nicht durchgehalten.

Du hast die Schule für den Sport aufgegeben?Ja, die Matura möchte ich aber nachholen. Ich mache gerade eine Fernmatura. In zwei Jahren bin ich damit fertig. Der Vorteil ist, dass ich mir die Zeit selbst einteilen kann. Inzwischen ist mein Alltag okay. Ich lerne in der Früh ein wenig, gehe trainieren und lerne dann am Nachmittag wieder. Rund vier Stunden pro Tag widme ich der Schule, die restliche Zeit dem Sport.

Kann jemand, der so jung wie du bereits ein erfolgreicher Spitzensportler ist, überhaupt ein normaler Teenager sein?Eingeschränkt. Natürlich werden die Freunde weniger und man kann auch nicht mehr jedem vertrauen. Auch habe ich gar nicht die Zeit, dass ich mich andauernd mit Leuten treffe. Auf der anderen Seite reise ich durch den Sport unglaublich viel und lerne Leute rund um die Welt kennen, die auch diesen Sport ausüben. Die Vorteile überwiegen absolut.

Der Verzicht auf ein normales Teenager-leben rentiert sich?

Ich weiß ja nicht, wie es anders ist. Ich habe es nie anders erlebt. Es ist auf alle Fälle läs-sig, so wie es ist.

Wo warst du in den vergangenen Jahren überall?Einmal rund um den Globus – mindestens (lacht). In Australien bei der Jugendwelt-meisterschaft, in den USA und einmal quer durch Europa. In Asien war ich auch, dort ist es ganz furchtbar (lacht). 2008 waren die Weltmeisterschaften in Xining in Chi-na. Wir Sportler waren gemeinsam unter-gebracht und bekamen alle, durch die Bank, Magen-Darm-Grippe. Das war schrecklich.

Gehen sich bei einem derart dichten Trai-nings- und Wettkampfprogramm eigentlich noch andere Hobbys aus?Ich gehe sehr gerne laufen und Rad fahren.

Hast du Hobbys, die nichts mit Sport zu tun haben?(Überlegt lange und sagt lachend) Ja, shop-pen gehen. Und reisen.

Warst du schon jemals auf Urlaub, ohne am Urlaubsort zu klettern?Nein, Urlaub ist Klettern. Sonst wäre er nicht komplett. Ein Urlaub ohne Klettern ist für mich kein Urlaub.

Was ist die große Faszination beim Klettern?Das kann man nur ganz schwer in Wor-te fassen, gehen wir zusammen klettern, dann weißt du es. Es ist dieses Nachden-

ken, wie muss ich mich eindrehen, was sind die nächsten Züge, wie kann ich am besten den Griff halten. Wenn ich dann eine Route durchgestiegen bin, an der ich vielleicht wochenlang herumprobiert habe, dann ist das einmalig. Es ist ein ganz anderes Gefühl, als wie man es sich vorstellt, wenn man nur am Boden steht und zusieht. In der Halle hat man dieses Gefühl nicht so sehr, aber im Freien ist es unbeschreiblich.

Gibt es Routen, bei denen du dich besonders schwergetan hast?Ja, da gibt’s einige. Am meisten genervt hat mich die Route „Cool your foot, man“ im Schleier Wasserfall (ein Klettergarten am Wilden Kaiser, Anm.), das ist eine 8b+. Un-ten der Einstieg, das war ein totaler Scheiß. Den hab ich nie zusammengebracht, jedes Mal bin ich rausgeflogen. Aber schlussend-lich habe ich es dann doch geschafft.

Was sind deine großen Ziele für die nächs-ten Monate abseits der Wettkämpfe? Gibt es Routen, die du in nächster Zeit unbedingt klettern möchtest?Ja, zum Beispiel „In memo Reini“, eine Route im Ötztal, die ich noch immer nicht durchgestiegen bin. Sie ist zwar nur zwölf Meter hoch, aber ich habe es noch nicht ge-schafft. Das ist so ein Ziel, das ich in Angriff nehmen möchte. Und ich würde gern mehr im Freien bouldern gehen.

Viel Erfolg und danke für das Gespräch.

lIEblInGSklEttErGEbIEtE In ÖStErrEICH1 Zillertal2 Ötztal3 Schleier wasserfall

lIEblInGSklEttErGEbIEtE AuSSErHAlb ÖStErrEICHS1 Colorado (rocky Mountains)2 Arco (Italien)3 Siurana (barcelona)

wunSCHklEttErGEbIEtE1 Hueco tanks (texas/uSA)2 Yosemite nationalpark (kalifornien/uSA)3 Céüse (Frankreich)

lIEblInGSMuSIkEr1 Eminem2 lady Gaga3 black Eyed Peas

lIEblInGSFIlME1 Herr der ringe2 Fluch der karibik3 Ice Age

„Mein Traum wäre es, im Yosemite Nationalpark

Free Solo zu klettern und dann mit dem Fallschirm

herunterzuspringen.“

Zur PErSonJohanna Ernst wird am 16. november 1992 in Mittersill/Salzburg geboren. Im Alter von acht Jahren packt sie in einem Ferienlager in osttirol das kletterfieber. Mit zehn Jahren nimmt sie an ihrem ersten wettbewerb in rum teil und gewinnt ihn. klettertrainer reini Scherer nimmt sie unter seine Fittiche und sie eilt von Erfolg zu Erfolg. Heute wird sie von rupi Messner trainiert. Ihr vater robert Ernst ist ihr Manager, Mentalcoach und krafttrainer. Johanna Ernst lebt in Sistrans.

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M arkus schüttelt den Kopf. Wirk-lich zufrieden scheint er mit dem letzten Absprung nicht zu sein. Noch ein skeptischer Blick

nach oben zum Schanzentisch, dann packt er seine Skier und trägt sie zum Auto. Mar-kus ist Schüler im Skigymnasium Stams. Dort träumt der Nordische Kombinierer von der großen Karriere als Sportler – ein steiniger Weg, den allerdings schon viele Stams-Generationen zuvor beschritten haben. Die Vorbilder des 15-Jährigen sind jene vier Österreicher, die im Februar bei den Olympischen Spielen in Vancouver Gold im Teambewerb erobern konnten: Gruber, Stecher, Gottwald, Kreiner – alle-samt Stams-Absolventen. Das Skigymnasium ist die österreichi-sche Talenteschmiede schlechthin, hier bezieht der heimische Skiverband eine Vielzahl seiner Athleten. Nur überdurch-schnittlich begabte Skifahrer, Snowboar-der, Skispringer, Langläufer, Biathleten und Nordische Kombinierer besuchen die Schule, die bereits etliche große Namen hervorgebracht hat. Obwohl die Gründung der Internatsschule im Jahr 1967 eigent-lich als Verzweiflungstat bezeichnet wer-den kann. „Zurückzuführen ist diese auf das schlechte Abschneiden der Österrei-cher bei der Ski-WM 1966 im chilenischen Portillo. Frankreich war damals die über-ragende Nation und nach einer Analyse der Situation hat man festgestellt, dass die Franzosen über derartige Einrichtungen verfügen. Also hat der Staat reagiert und die Schule aus der Taufe gehoben“, erzählt Arno Staudacher, der Direktor des Insti-tuts. Nach kurzer Zeit stand das Projekt jedoch aufgrund budgetärer Probleme und geringer Erfolge vor dem Aus. Es waren schließlich die Skispringer, die das Ruder herumrissen. Ab Mitte der 1970er dominierten Stams-Abgänger wie Karl Schnabl und Toni Innauer den Weltcup. Seitdem zeich-net die Ausbildung in Stams für unzählige Weltcupsiege, Olympia- und WM-Medail-len verantwortlich. Allein in Vancouver kamen wieder zwölf hinzu, allen voran die drei Medaillen des Skisprungüberfliegers Gregor Schlierenzauer. „Er kommt heute noch hin und wieder zum Trainieren nach Stams. Gregor ist natürlich ein gern gese-hener Gast“, freut sich Arno Staudacher

über Besuche des ehemaligen Schützlings. Dessen Erfolge sollten den Stams-Schülern jedenfalls Ansporn genug sein.

InternatIonale SchülerUrsprünglich wurde Stams als reines Ober-stufengymnasium errichtet, später aller-dings auch eine Handelsschule integriert. Die Ausbildung geht demnach entweder über fünf (mit Matura) oder vier Schulzei-ten. Seit einigen Jahren werden auch Ju-gendliche aus anderen Nationen aufgenom-men. Im laufenden Schuljahr sind 18 der insgesamt 168 Schüler keine österreichi-schen Staatsbürger, der Großteil von ihnen kommt aus der Schweiz oder Liechtenstein. Simon Heeb ist einer von fünf Sportlern aus dem kleinen Fürstentum. Der Skifahrer wird heuer die Handelsschule abschließen und hat in dieser Saison schon mehrere FIS-Rennen bestritten. „Für mich hat es nie eine andere Entscheidung gegeben, als hierher zu gehen. Das Niveau ist sehr hoch, sowohl sportlich als auch schulisch. Die Umgebung ist perfekt“, berichtet der 18-Jährige, der auch einen Plan B abseits der sportlichen Laufbahn in der Tasche hat: „Ich schaue jetzt mal, wie es mit dem Skifahren läuft. Wenn es nicht klappt, werde ich daheim in der Firma meines Vaters arbeiten.“ Während Österreichs Alpinherren bei Olympia in Kanada nichts zu feiern hatten, konnte Stams dennoch über Edelmetall ju-beln. Dafür sorgte mit Silvan Zurbriggen ausgerechnet ein Schweizer. Direktor Stau-dacher sieht die Ergebnisse mit gemischten Gefühlen: „Es ist toll für Silvan, aber dass er in Stams zur Schule gegangen ist, interes-siert in Wahrheit niemanden in Österreich. Hierzulande sieht man nur die enttäuschen-den Resultate der heimischen Athleten und schon wird ein Modell wie das unserer Schule von einigen Seiten in Frage gestellt.“

BeSondereS SchulSySteMStaudacher versucht, die Kritik zu kontern und verweist auf Namen wie Stephan Eber-harter, Mario Reiter oder Patrick Ortlieb: „Wenn die Stams besucht haben, wird das System wohl nicht ganz so falsch sein. Wir haben international genug Werbung für den Sport gemacht und erfüllen nebenbei unseren Bildungsauftrag.“ Nicht umsonst gilt Stams als bestes Skigymnasium der Welt. Die Aufnahme-

prüfung geht über zwei Tage, in denen die Kandidaten auf ihre sportlichen und schulischen Fähigkeiten gesichtet werden. Denn die Lernanforderungen in Stams sind ebenso hoch wie die sportlichen. Dank ei-nes Leistungsstufensystems ist es möglich, Defizite in gewissen Fächern aufzuholen, dazu werden spezielle Förderkurse ange-boten. Training und Unterricht sind eng miteinander verknüpft und individuell auf die Bedürfnisse der Schüler abgestimmt. Lehrpersonal und Trainer betreiben daher regen Austausch untereinander – vor allem

da der Schulplan aufgrund der verschie-densten Wettkampfintervalle flexibel ge-staltet werden muss. Die Schüler wissen jedenfalls, auf was sie sich einlassen, wenn sie nach Stams kommen. „Immerhin kostet der Besuch 475 Euro pro Monat, für Nicht-Österreicher so-gar 740. Man muss sich bewusst sein, dass es nur ein Bruchteil wirklich in die Weltspitze schafft. Dafür haben unsere übrigen Absol-venten einen sehr guten Schulabschluss und sind in der Berufswelt zumeist überaus er-folgreich“, betont Arno Staudacher.

Raiffeisen und stams

Raiffeisen unterstützt das sportinternat bereits seit vielen Jahren. das skigymnasium im tiroler Oberland war die erste schule in Österreich,die e-Learning testete. Bei der umsetzung der Lernplattform war Raiffeisen intensiv beteiligt und stellte sein netzwerk zur Verfügung. Zudem wurde der schule bei der entwicklung des Leit-bildes und einer sogenannten Corporate identity zur öffentlichen Positionierung unter die arme gegriffen. Raiffeisen sponsert auch das „studentof the year“-Programm in stams, das hervor-ragende schulische und sportliche Leistungen sowie das soziale Verhalten in Kombination honoriert. der sieger erhält dabei den vollen Jahresbeitrag für die anfallenden schul- und Heimkosten erstattet.

www.schigymnasium-stams.at

Österreichs talenteschmiedeWohl kaum eine andere schule hat so viele Olympiasieger und Welt-meister hervorgebracht wie das skigymnasium in stams. Hier finden die schüler optimale Lern- und trainingsbedingungen vor.text: danieL nasCHBeRgeR

„Wenn Stephan Eberharter, Mario Reiter oder Patrick Ortlieb Stams be-sucht haben, wird das System wohl nicht ganz so falsch sein. Wir haben international genug Werbung für den Sport gemacht und erfüllen nebenbei unseren Bildungs-auftrag.“

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W ie ist die Partnerschaft mit Rai� eisen entstanden?NICOLE HOSP: Das Sponsoring kam vor zwei Jahren zustande. Man kann es

als gegenseitiges Suchen und Finden bezeichnen. Als Ein-zelsportler ist es nie leicht, einen großen Sponsor zu über-zeugen, da haben es Vereine sicherlich leichter. Ich bin sehr froh, dass es schließlich geklappt hat. Besonders zuletzt habe ich gemerkt, wie wichtig es ist, einen treuen Partner zu haben. Immerhin habe ich mir im Herbst das Kreuz-band gerissen und bin daher die komplette Saison ausge-fallen. Rai� eisen steht auch in diesen schweren Zeiten zu mir, das ist heutzutage nicht selbstverständlich.

Wie bist du damit umgegangen, die Olympischen Spiele auf-grund deiner Verletzung zu Hause verfolgen zu müssen? Das war natürlich keine leichte Situation für mich. Die Spiele in Vancouver wären das Highlight dieser Saison gewesen – noch dazu wird Olympia im Gegensatz zu den Weltmeisterschaften nur alle vier Jahre ausgetragen. Ich habe mir schon bei Gelegenheit einige Skibewerbe abgeschaut, aber war ehrlich gesagt nicht mit sehr großer Begeisterung dabei. Ich ho� e, ich bekomme nochmals meine olympi-sche Chance, allerdings ist es ein langer Weg bis dorthin. Jetzt konzen-triere ich mich auf die kommende Saison und versuche, an die letzten Erfolge anzuknüpfen.

Du warst Schülerin im Skigymnasium Stams. Warum hast du dich damals entschieden, dorthin zu gehen?Der Sport war mir schon als Kind enorm wichtig und ich wusste, dass dies die ideale Möglichkeit wäre, Sport und Schule zu verbinden. In einer nor-malen Schule hätte ich nebenbei unmöglich so viel Zeit ins Training investie-ren können. Dann wäre ich wohl auch nicht dort gelandet, wo ich heute stehe. Ich habe im Juli 2002 die Handelsschule beendet und im Oktober gleich mei-nen ersten Weltcupsieg in Sölden gefeiert. Ein besseres Beispiel, was mir der schulische Weg in Stams gebracht hat, gibt es eigentlich nicht.

Vielen Dank für das Gespräch.

„Rai� eisen steht zu mir“Die Tirolerin Nicole Hosp ist eine der erfolgreichsten aktiven Skirennläufe-rinnen. Im Interview erzählt sie von ihrer Partnerschaft mit Rai� eisen und den verpassten Olympischen Spielen.

ie ist die Partnerschaft mit Rai� eisen

Das Sponsoring kam vor zwei Jahren zustande. Man kann es

als gegenseitiges Suchen und Finden bezeichnen. Als Ein-zelsportler ist es nie leicht, einen großen Sponsor zu über-zeugen, da haben es Vereine sicherlich leichter. Ich bin sehr froh, dass es schließlich geklappt hat. Besonders zuletzt habe ich gemerkt, wie wichtig es ist, einen treuen Partner zu haben. Immerhin habe ich mir im Herbst das Kreuz-band gerissen und bin daher die komplette Saison ausge-fallen. Rai� eisen steht auch in diesen schweren Zeiten zu

Wie bist du damit umgegangen, die Olympischen Spiele auf-grund deiner Verletzung zu Hause verfolgen zu müssen? Das war natürlich keine leichte Situation für mich. Die Spiele in Vancouver wären das Highlight dieser Saison gewesen – noch dazu wird Olympia im Gegensatz zu den Weltmeisterschaften nur alle vier Jahre ausgetragen. Ich habe mir schon bei Gelegenheit einige Skibewerbe abgeschaut, aber war ehrlich gesagt nicht mit sehr großer Begeisterung dabei. Ich ho� e, ich bekomme nochmals meine olympi-sche Chance, allerdings ist es ein langer Weg bis dorthin. Jetzt konzen-triere ich mich auf die kommende Saison und versuche, an die letzten

Du warst Schülerin im Skigymnasium Stams. Warum hast du dich

Der Sport war mir schon als Kind enorm wichtig und ich wusste, dass dies die ideale Möglichkeit wäre, Sport und Schule zu verbinden. In einer nor-malen Schule hätte ich nebenbei unmöglich so viel Zeit ins Training investie-ren können. Dann wäre ich wohl auch nicht dort gelandet, wo ich heute stehe. Ich habe im Juli 2002 die Handelsschule beendet und im Oktober gleich mei-nen ersten Weltcupsieg in Sölden gefeiert. Ein besseres Beispiel, was mir der schulische Weg in Stams gebracht hat, gibt es eigentlich nicht.

„Rai� eisen steht zu mir“ ist eine der

erfolgreichsten aktiven Skirennläufe-

STECKBRIEF NICOLE HOSPGeburtstag: 6. November 1983 • Geburtsort: Ehenbichl/ReutteDebüt im Weltcup: 18. Februar 2001 • Disziplinen: alle

Weltcupsiege: • 11Kristallkugeln: • Gesamt: Gewinnerin (2006/07) • Riesenslalom: Gewinnerin (2006/07) • Super-G: Zweite (2006/07) • Slalom: Zweite (2006/07, 2007/08) • Kombination: Dritte (2006/07)Medaillen: • Olympia: Silber 2006 (Slalom) • WM: Gold 2007 (Riesenslalom), Silber 2003 (Kombination) & 2005 (Teambewerb), Bronze 2003 (Slalom) & 2007 (Abfahrt)Junioren-WM: • Bronze 2002 (Abfahrt)

Sportlicher PartnerBereits vor 40 Jahren leistete Rai� eisen Pionierarbeit im Bereich des Sportsponsorings.

Seitdem profi tieren national und regional tausende Einzelsportler, Mannschaften und Veranstaltungen von den Fördermaßnahmen.

B undesweit konzentriert sich Rai� -eisen auf den Spitzensport und die populärsten Sportarten. Auf regi-onaler und lokaler Ebene liegt der

Fokus darüber hinaus auf dem Jugend- und Breitensport. Rai� eisen versucht, junge Ta-lente vom Beginn ihrer Karriere an auf ih-rem Weg zur Spitze zu begleiten. Seit vier Jahrzehnten werden nicht nur zahlreiche Teams und Sportveranstaltun-gen gefördert, sondern vor allem auch die beliebtesten und besten Einzelsportler. Den Anfang machte einst Österreichs Formel-1-Legende Niki Lauda, es folgten Allzeit-größen des heimischen Sports wie Gerhard

Berger, Thomas Muster, Anita Wachter oder Hermann Maier. Diese Testimonials symbolisieren Zielstrebigkeit, Ehrgeiz und Ausdauer – genau jene Werte, die der Ju-gend vermittelt werden sollen. Rai� eisen versteht sich als „die ös-terreichische Bank“, deshalb ist auch die Fußball-Nationalmannschaft ein idealer Partner. Der Kern liegt allerdings wie in sämtlichen Sportarten im regionalen Be-reich: So wird etwa jeder zweite Fußball-verein des Landes unterstützt.

TIROLS AUSHÄNGESCHILDDie Rai� eisen-Bankengruppe Tirol erfüllt

seit vielen Jahren ihren Förderauftrag für ortsansässige Vereine und forciert dabei neben dem Vereinsleben sowohl die soziale Struktur als auch die Infrastruktur. Rai� -eisen agiert in allen Tiroler Gemeinden, um fl ächendeckend als starker Partner aufzu-treten. Sportsponsoring wird als gesell-schaftliche Verantwortung gesehen. Eine Aufgabe, die man intensiv wahrnimmt, wie die Fülle an Aktivitäten beweist. Rai� eisen unterstützt junge Tiro-ler Talente in verschiedenen sportlichen Disziplinen, etwa das Kletterass Johanna Ernst oder die Rodlerin Melanie Batkow-ski. Zu den geförderten Vereinen gehören

der Tiroler Leichtathletikverband, der Tiroler Skiverband oder auch der FC Wa-cker Innsbruck. Hinzu kommen zahlrei-che Sportevents: Weltcup der Nordischen Kombination in Seefeld, Internationaler Tiroler Koasalauf, Tour de Tirol oder Bi-athlon-Weltcup in Hochfi lzen. Insbesondere im Skisport ist Rai� ei-sen seit langer Zeit engagiert: Neben dem Sponsoring von Einzelsportlern war Rai� -eisen Partnerbank bei vielen Großereignis-sen der letzten Jahrzehnte: ob Olympische Spiele 1976 in Innsbruck, Nordische Ski-WM 1985 in Seefeld oder Alpine Ski-WM 2001 in St. Anton.

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A ls einzige Raiffeisen-Landes-bank in ganz Österreich besitzt die RLB Tirol AG einen eigenen Ausstellungsraum für Kunst

– die RLB Kunstbrücke. In drei Ausstel-lungen pro Jahr werden in unmittelbarer Nähe zur Schalterhalle in der Bankzentrale Adamgasse Werke renommierter Künst-ler gezeigt – und zwar frei zugänglich und kostenlos. Genau darin liegt laut Kuratorin Mag. Silvia Höller auch der Auftrag: „Wir wollen auch jenen Tirolern Kunst nahe-bringen, die normalerweise keine Ausstel-lungen besuchen.“

FlorA, lAssnig & Co.Der Fokus der Ausstellungstätigkeit in der Kunstbrücke liegt im Bereich Tiroler Kunst – von Persönlichkeiten der Nachkriegszeit bis hin zu zeitgenössischen Tendenzen. Er-gänzt wird der künstlerische Blick auf das eigene Land von international renommier-ten Positionen. Dieses Konzept spiegelt

sich auch in der illustren Liste jener Künst-ler wider, die bereits in der RLB Kunst-brücke zu sehen waren: Maria Lassnig, Clemens Holzmeister, Arnulf Rainer, Paul Flora, Lois & Franziska Weinberger und viele mehr. Zurzeit wird in der Adamgasse gerade die Ausstellung „Leo Putz: Frauen-bilder“ aus der Sammlung Siegfried Unter-berger gezeigt. Das Interesse der Tiroler ist groß, wie Mag. Silvia Höller erzählt: „In der ersten Woche nach der Eröffnung kamen an die 90 Besucher pro Tag.“

rlB KunstpreisZur Förderung junger heimischer Künst-ler gibt es seit 2004 den RLB Kunstpreis, der alle zwei Jahre vergeben wird und mit insgesamt 18.000 Euro dotiert ist. Teilnah-meberechtigt sind alle Künstler ab Jahr-gang 1970, die in Tirol geboren sind oder seit fünf Jahren hier leben. 2008 ging der gebürtige Innsbrucker Christoph Hinter-huber als Sieger hervor, neben dem Haupt-

preis im Wert von 10.000 Euro konnte er sich auch über eine Einzelausstellung im Tiroler Landesmuseum freuen. Für Höller ist der RLB Kunstpreis ein Herzensanlie-gen: „Es geht darum, Künstler aus dem ei-genen Land zu unterstützen und ihnen eine Plattform zu geben. Gerade in der jungen, aktuellen Kunstszene ist das besonders wichtig.“ Was nur wenige wissen: Die Raiffei-sen-Landesbank Tirol AG betreibt seit den 1960ern auch eine Kunstsammlung, die mittlerweile an die 250 Arbeiten um-fasst. Eine prominent besetzte Fachjury entscheidet jedes Jahr, welche Werke angekauft werden.

Die Brücke zur KunstSeit 1998 lädt die RLB Kunst-brücke in der Adamgasse zum kostenlosen Kunstgenuss ein. Für das Raiffeisen Magazin hat Kuratorin Mag. Silvia Höller zehn gezeigte Werke ausge-wählt, die die Arbeit der „Gale-rie in der Bank“ widerspiegeln.

TexT: BARBARA WoHLSeinAKTueLLe AuSSTeLLunGDie Ausstellung „Leo Putz. Frauenbilder“ ist noch bis 7. Mai in der RLB Kunstbrücke zu sehen. Vorschau: Ab 22. Juni werden Arbeiten aus dem RLB Kunstpreis-Wettbewerb gezeigt.

Pia Steixner, ohne Titel, 2003, Werbebroschüren, MDF-Platten, H 240, D 100 cm

„Diese Arbeit entstand 2003 im Zusammenhang mit der Ausstellung ‚sechs positionen‘. Die Ausstellungs-reihe präsentierte insgesamt 21 Tiroler Künstlerinnen. Sie erhielten jeweils ein kleines Produktionsbudget, um u. a. raumbezogene Arbeiten zu realisieren. Pia Steixner entwickelte zwei große Säulenregale mit unzähligen akkurat eingeschichteten Werbe broschüren, die täglich unsere Haushalte über-schwemmen. Mit einfachsten Mitteln gestaltete Steixner beeindruckende Rundspei-cher, die wie monumentale Denkmäler für unsere entsor-gungsgesellschaft stehen.“

esther Stocker 2009, Acryl auf Leinwand, 60 x 90 cm, Sammlung RLB Tirol AG, Ankäufe 2010

„Seit 2007 werden im Rahmen der umbauten bzw. neugestaltungen von RLB-Bankstellen künstlerische interventionen von Tiroler Künstlerinnen miteinbezogen. im letzten Jahr realisierte die junge, äußerst er-folgreiche Künstlerin esther Stocker eine Deckenmalerei in der Bankstelle Höttinger Au. Stocker verarbeitet in unverwechselbarer Weise komplexe geometrische Zeichen- und Rastersysteme und verwendet dabei ausschließlich Schwarz, Weiß und Grau.“

ZuR PeRSonMag. Silvia Höller hat Kunstgeschichte studiert, war sechs Jahre am Südtiroler Landesmuseum Schloss Tirol tätig und ist heute freie Kuratorin. neben ihrer Arbeit für die RLB Kunstbrücke hat sie in den letzten Jahren auch Projekte und Ausstellungen in Rom, Prato, Wien und Südtirol realisiert.

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Daniel Richter, Don’t mess with Jill, dem Verfeinerer der Geschichte, 2001, Lack, Öl auf Leinwand, 231 x 252 cm, Kunsthalle zu Kiel

„Das Bild war eine zentrale Arbeit in der Ausstellung ‚narrative‘, die sich mit der erzählung in der aktuellen Kunst befasste. Daniel Richter zählt neben neo Rauch zu den neuen Stars der Malerei am internationalen Kunstmarkt. Seit 2000 sind seine Arbeiten geprägt von fi-gurenreichen, chaotischen Szenen sowie realen kunst-, kulturhistorischen oder politischen Verweisen. Das apokalyptische Treiben in diesem Tafelbild erinnert entfernt an mittelalter-liche infernovisionen – bleibt aber dennoch oder gerade deshalb merkwürdig fremd.“

Raimund Abraham, nine Houses, 1972–76, Detail, Triptychon, Bleistift und Ölkreide auf Transpa-rentpapier, 99 x 300 cm, Deutsches Architekturmuseum, Frankfurt

„ich habe Raimund Abraham im Zusammenhang mit der Ausstellung ‚10 Jahre RLB Kunstbrücke – 10 Tiroler Positionen‘ (2008) kennen gelernt. Als ich vor kurzem las, dass er am 4. März bei ei-nem Autounfall in Los Angeles ums Leben kam, war ich zutiefst betroffen. er war eine bedeuten-de Persönlichkeit, nicht nur im Feld der Baukunst. Zwar hat er wenig gebaut – sein bekanntestes Bauwerk ist das Österreichische Kulturinstitut in der Stadt new York (2001), wo er seit 1971 lebte. Aber seine gezeichneten utopien haben Manifestcharakter. Vor allem sein theoretisches Schaf-fen und seine jahrzehntelange Lehrtätigkeit haben Generationen von Architekten beeinflusst.“

Lucio Fontana, Concetto spaziale, 1957, Öl auf Leinwand, 93 x 73 cm, Sammlung Lenz Schönberg, Ausstellung „ZeRo. eine europäische Vision. Sammlung Lenz Schönberg“, 2003

„An diese Ausstellung denke ich nach wie vor gerne zurück. Die Werke von Yves Klein, Lucio Fontana, Heinz Mack, otto Piene, Günther uecker u. a. sind von einer ganz besonderen Ausdruckskraft. Durch eine radikale Vereinfa-chung der Kunst und Mittel, durch den Verzicht auf Form und Gestik wur-de eine neue Bildsprache entwickelt, die bis heute nichts von ihrer Faszinati-on verloren hat.“

eva Schlegel, o. T., 014, 2003, Lambdaprint, 120 x 78 cm

„neben zahlreichen Wolkenbildern auf Blei waren in der Ausstellung von eva Schlegel 2009 auch einige ihrer bekannten Porträtserien von Frauen zu sehen. Gleich Traum-bildern scheinen die fotografischen inszenierungen wie eine Meditation über die Frage nach dem Verhältnis von körperlicher Präsenz oder Absenz.“

Thomas Feuerstein, Politiker ii, 2007, Polypropylen, 40 x 55 x 25 cm, Sammlung RLB Tirol AG, Ankäufe 2008

„Thomas Feuerstein war der Hauptpreisträger des RLB Kunstpreises 2006. Mit ihm begannen wir auch die Ko-operation mit dem Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum, die seither vorsieht, dass der Hauptpreisträger dort eine einzelausstellung erhält. Feuerstein gelingt es in seinem vielfältigen Werk, das Medienarbeiten, Fotografie, Skulptur und Malerei umfasst, äußerst spannende Verknüpfungen von Kunst und Wissenschaft zu schaffen.“

ernst Ludwig Kirchner, Weiblicher Akt im Tub, 1911, Öl auf Leinwand, 76 x 69,5 cm, Kunsthalle zu Kiel

„ernst Ludwig Kirchner zählt zu den herausragendsten Vertretern der Künstlergruppe ‚Die Brücke‘. Bezeichnend dafür sei der Verkauf seines Bildes ‚Berliner Straßenszene‘ (1913) genannt, das 2006 nach einem aufsehenerregenden Restitutionsverfahren – vergleichbar jenem in Österreich um das Bildnis der ‚Adele Bloch-Bauer ii‘ von Gustav Klimt – bei Christie’s in new York um den Rekordpreis von 34 Millionen Dollar versteigert wurde. Mit solchen ikonen der Kunstge-schichte arbeiten zu dürfen wie bei der Ausstellung ‚Schätze bilden – Meisterwerke der Gemäldesammlung der Kunsthalle zu Kiel‘ im Jahr 2007, war für mich ein absolutes Highlight.“

Maria Lassnig, Traurige Trau-ben, 1982, Öl auf Leinwand, 24 x 41 cm, Sammlung essl, Klosterneuburg, Ausstellung „Maria Lassnig – Werke aus der Sammlung essl“, 2005

„Die Balance zwischen Bild-gegenstand und Farbigkeit, zwischen Sichtbarem und Geheimnisvollem, zwischen ironie und ernst so sugges-tiv und doch unmittelbar umzusetzen, gelingt der Grande Dame der österrei-chischen Kunst meisterhaft. in ihrer Kunst manifestiert sich in seltener Deutlichkeit innere Stärke und Vitalität – in ihrer künstlerischen entwicklung spiegelt sich aber auch ein langer, mit großer Konsequenz und Geduld gegangener Weg wider, für den ich größten Respekt empfinde.“

Yves netzhammer, Die Subjektivierung der Wiederholung, 2007, DVD-PAL, 31.15 min., Ausstellung „narrative“, 2008

„Yves netzhammer, der 2007 den Schweizer Pa-villon bei der Biennale in Venedig bespielte, ist ein Magier der rätselhaften, digitalen Bilderwelten. Mit einer sehr reduzier-ten, grafischen Sprache generiert er am Com-puter ruhige, unterkühlt poetische Stimmungen. Die surrealen inszenie-rungen und Metamor-phosen eröffnen sich dem Betrachter wie wunderbare Traumse-quenzen.“

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B erge sind eine nur schwer zu erklä-rende Faszination. Der Aufstieg ist mit großen Mühen und Gefah-ren verbunden – trotzdem zieht es

Menschen überall auf der Welt auf die Gipfel. Auf 700 Quadratmetern, in der Innsbrucker Hofburg, geht die Dauerausstellung „Berge – eine unverständliche Leidenschaft“ des Alpenvereinsmuseums der Frage nach, was hinter der Faszination „Berg“ steckt.

LandkarteEmpfangen wird der Besucher von einem monumentalen Ölbild des Malers Edward Theodore Compton, dem Alpenmaler schlechthin. Sein Panoramabild „Wieß-bachhorn und Klockerin“ zieht den Betrach-ter gleich dorthin, wo ihn die Ausstellung haben möchte: in die Bergwelt. Die Frage nach der Verständlichkeit der Leidenschaft scheint wie weggewischt, sie ist einfach da. Eine Landkarte führt weiter durch die zwölf Ausstellungsräume. Es ist eine Welt von Mythen und Messungen, Abenteuer und Akribie, Fantasie und Fanatismus, in die der Betrachter entführt wird. Gezeigt werden unzählige Bilder, Fotografien und

Dias, etwa die Laternbildsammlung (1898-1941). Doch nicht nur frontale Berieselung ist zu erwarten. Der „Diaabend“ verlangt vom Besucher selbst zu entscheiden, wel-chen Ablauf er sich wünscht. Die Berührung bestimmter Punkte, die mit verschiedenen Attributen wie „glücklich“ oder „männlich“ benannt sind, bestimmt die gezeigten Dias.

QuaLen und GLücksGefühLeDie beiden Kuratoren Philipp Felsch und Beat Gugger haben aus den Beständen des Alpenvereinsmuseums eine Wanderung geschaffen, die das Berggehen in all seinen Facetten beleuchtet. Die Mühen, die Qua-len, das Glücksgefühl – das Auf und Ab in der Beziehung zwischen Berg und Mensch.Nicht zuletzt wird der bergaffine Besucher in der Ausstellung gezwungen, sein eige-nes Tun zu hinterfragen. Warum zieht es ihn selbst immer wieder in die Berge, wa-rum nimmt er die Strapazen auf sich? Die Antworten dafür muss jeder selbst finden, Anregungen dafür findet man in der Aus-stellung genug. Neben Bildern laden Texte zum Verweilen und Nachdenken ein, zum Sitzenbleiben und zum Staunen.

Doch auch tatsächliches Werkzeug des Bergsteigens ist in der Ausstellung zu fin-den. Etwa das Schuhwerk von Hermann Buhl, das er bei seiner Nanga-Parbat-Erst-besteigung 1953 benützte, aber auch das Dopingmittel Pervitin, das Buhl während der Besteigung zu sich nahm. Ebenso kön-nen handschriftliche Notizen von Himala-ya-Bezwingern betrachtet werden. Allein die zittrige Handschrift ist Zeugnis der An-strengungen der Schreiber.

„spieLpLatz der Gefahren“Zur Ausstellung ist ein gleichnamiges Buch im Folio-Verlag erschienen. Es ist weniger eine Dokumentation der Ausstellung als ein kulturhistorisches Bilder- und Lesebuch, welches das Thema „Berg“ von den unter-schiedlichsten Seiten betrachtet – von der „bürgerlichen Leidenschaft Bergsteigen“ über die Vermessung der Bergwelt bis hin zu den Bergen als „Spielplatz der Gefahren“. Bis 2012 ist die Ausstellung in der Inns-brucker Hofburg zu besichtigen. Ein Aus-flug in die Welt der Selbstüberwindung und einer Faszination, die rational nicht zu er-klären ist.

Faszination BergAnsprechend und anregend wird die Beziehung zwischen Mensch und Berg in einer

Ausstellung des Österreichischen Alpenvereins dargestellt.TexT: FloriAn GAsser

AnGeBoTe Für schulklAssen und Gruppenletztes kindergartenjahr sowie erste und zweite schulstufe: „über stock und stein“. die Bilder der Ausstellung erzählen, dass sich nicht nur die Ausrüstung verändert hat, sondern auch das Gehen auf den Berg und die haltung der Men-schen. Mit einem Bewegungsspiel erfahren die kinder, wie sich die Bergsteiger im Gelände zu verschiedenen Zeiten fortbewegt haben. historische Gegenstände werden ertastet und ihrer entwicklung nachgespürt. dritte bis siebte schulstufe: „herzklopfen“. Auf einem gemeinsamen rundgang wird erforscht, was das herz höherschlagen lässt, und Vergleiche zwischen früher und heute gezogen. die Vor- und nachteile des Gehens in einer seilschaft werden am eigenen leib erprobt und bei erschöpfung sorgt – wie in den Bergen üblich – Traubenzucker fürs leibliche Wohl.

Ab der achten schulstufe: „nichts als scheußliche Berge“. über Jahrhunderte hinweg waren Gebirge angsteinflößende erhebungen in der landschaft, die ein ungeliebtes hindernis darstellten. heute sind die Alpen der Tummelplatz europas – ein beliebtes Ziel für Menschen aus der ganzen Welt. doch warum empfinden manche Menschen die Berge als scheußlich und andere als faszinierend schön?

VorTeil Für rAiFFeisen-kundenBei der erstanmeldung zum Alpenverein – sektion innsbruck entfällt bei Vorlage der kundenkarte (kontokarte) die einschreibgebühr in der höhe von 3 euro.

dAs Alpen-Verein-MuseuM ende 2007 wurde in der innsbrucker hof-burg die Ausstellung des Alpenverein- Museums „Berge– eine unverständ-liche leidenschaft“ eröffnet. diese von der raiffeisen-landesbank Tirol AG kofinan-zierte präsentation zeigt erstmals die sammlungsbestände des Österreichischen Alpenvereins und thematisiert als breite kulturgeschichtliche schau auch Motive und erfahrungen des Alpi-nismus. die Ausstellung in der innsbrucker hof-burg ist ein temporäres projekt, ein Alpenver-einsmuseum auf Zeit. eine internationale Tagung der Museums-akademie Joanneum Graz im Frühjahr 2009 diente ihrer evaluie-rung im Vergleich mit anderen einschlägigen Museen, um spielarten und konzepte eines künftigen „alpinen“ Museums sichtbar machen zu können. die Ausstellung „Berge – eine unverständliche leidenschaft“ ist bis 2012 im 1. stock der innsbrucker hofburg zu sehen. Täglich geöffnet von 9 bis 17 uhr.

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V on den Innsbrucker Festwochen der Alten Musik bis zum Fleckvieh-Jungzüchtercup ist es zugegebenermaßen ein weiter Sprung. Trotzdem sind beide Veranstaltungen Fix-

punkte im heimischen Veranstaltungskalender und gehören zum Leben in Tirol wie die Berge und der Inn. Rai� eisen hat es sich seit Jahrzehnten zur Auf-gabe gemacht, genau diese Bandbreite des ge-sellschaftlichen Lebens zu unterstützen und zu

pfl egen – ob in der Stadt oder am Land, im Bereich Kunst oder Brauchtum. Als Konsequenz fi nden sich in der Förderbilanz nicht nur zahlreiche Sportver-

eine und Konzertveranstalter, sondern auch zahlrei-che soziale Einrichtungen, Bildungsstätten und sogar Ausfl ugsziele wie das Alpinarium in Galtür. Dieses

breite Engagement macht Rai� eisen zum größ-ten privaten Förderer des Landes.

ENGAGEMENT MIT SINNTraditionelle Fasnachtsumzüge, ein Feri-encamp des Österreichischen Alpenver-eins, der Alpenzoo-Besuch mit der ganzen Familie – sinnvolle Freizeitgestaltung ist wertvoll und wird deshalb von der größten Bankengruppe des Landes seit vielen Jah-ren gefördert. Zur Freizeitgestaltung gehört natürlich auch die breite Palette an Kulturangeboten, die Tirol ausmacht. Das New Orleans Festi-val lockt Jahr für Jahr tausende Besucher bei freiem Eintritt auf den Innsbrucker Markt-platz, das Schloss Bruck in Lienz beherbergt eine permanente Werkschau von Albin Eg-ger-Lienz und die Wiltener Sängerknaben genießen auch jenseits der Landesgrenzen einen ausgezeichneten Ruf. Sie alle werden von der Rai� eisen-Landesbank Tirol AG aus vollster Überzeugung unterstützt.

SOZIALES GEWISSENWo auch immer in Tirol Hilfe gebraucht wird, ist es Rai� eisen ein Anliegen, zur Stelle zu sein. Neben der Caritas und dem Roten Kreuz wird zum Beispiel auch die Tiroler Hospizgemeinschaft in ihrer wich-

Von Alpenzoo bis ZüchtercupEinen positiven Beitrag zum gesellschaftlichen Leben der Tiroler Bevölkerung leisten – das ist ein zentrales Anliegen

der Rai� eisen-Bankengruppe Tirol. Die Fülle der unterstützten Einrichtungen und Events spiegelt die Vielfalt des Landes wider.

Von Alpenzoo bis ZüchtercupEinen Tiroler Bevölkerung leisten – das ist ein zentrales Anliegen

tigen Arbeit unterstützt. Geför-dert wird auch das Seraphische Liebeswerk, das die Bubenburg in Fügen im Zillertal betreibt.Aus- und Weiterbildung ist ein zusätzliches Anliegen in der Förderarbeit. Neben der Uni-versität Innsbruck und dem MCI sind auch verschiedene Innsbrucker Schulen langjäh-rige Kooperationspartner.

LANDWIRTSCHAFT UND BRAUCHTUM

Als fi xe Bestandteile von Tiroler Dorfgemeinschaften sind Freiwillige Feuerwehren nicht mehr wegzuden-ken. Ihre Anliegen werden von Tirols Rai� eisenbanken unterstützt wie eine Vielzahl von landwirtschaftlichen Leistungsschauen – von der Speckprä-mierung bis zur Bergschaf-Night-show. Sie stärken das soziale Gefü-ge in den Gemeinden und greifen den heimischen Bauern unter die Arme – zum langfristigen Wohle des Tiroler Lebensraums.

Vpunkte im heimischen Veranstaltungskalender und gehören zum Leben in Tirol wie die Berge und der Inn. Rai� eisen hat es sich seit Jahrzehnten zur Auf-gabe gemacht, genau diese Bandbreite des ge-sellschaftlichen Lebens zu unterstützen und zu

pfl egen – ob in der Stadt oder am Land, im Bereich Kunst oder Brauchtum. Als Konsequenz fi nden sich in der Förderbilanz nicht nur zahlreiche Sportver-

eine und Konzertveranstalter, sondern auch zahlrei-che soziale Einrichtungen, Bildungsstätten und sogar Ausfl ugsziele wie das Alpinarium in Galtür. Dieses

breite Engagement macht Rai� eisen zum größ-ten privaten Förderer des Landes.

der Rai� eisen-Bankengruppe Tirol. Die Fülle der unterstützten Einrichtungen und Events spiegelt die Vielfalt des Landes wider.

tigen Arbeit unterstützt. Geför-dert wird auch das Seraphische Liebeswerk, das die Bubenburg in Fügen im Zillertal betreibt.Aus- und Weiterbildung ist ein zusätzliches Anliegen in der Förderarbeit. Neben der Uni-versität Innsbruck und dem MCI sind auch verschiedene Innsbrucker Schulen langjäh-

LANDWIRTSCHAFT UND

Als fi xe Bestandteile von Tiroler Dorfgemeinschaften sind Freiwillige Feuerwehren nicht mehr wegzuden-ken. Ihre Anliegen werden von Tirols Rai� eisenbanken unterstützt wie eine Vielzahl von landwirtschaftlichen Leistungsschauen – von der Speckprä-mierung bis zur Bergschaf-Night-show. Sie stärken das soziale Gefü-ge in den Gemeinden und greifen den heimischen Bauern unter die Arme – zum langfristigen Wohle

Das breite Engagement macht Rai� eisen zum größten privaten Förderer des Landes.

Wiltener SängerknabenDirektor Michael Martys und RLB-Vorstandssprecher

Hannes Schmid beim Sumsi-Tag im Innsbrucker Alpenzoo New Orleans Festival

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Innsbrucker Festwochen der Alten Musik

8.–29. August,Innsbruck

M it einem neuen Führungs-duo gehen die Festwochen

der Alten Musik in diesem Jahr an den Start: Geschäfts-führerin Christa Redik und der künstlerische Leiter Alessandro de Marchi haben das Programm 2010 unter das Motto „Ein Stück vom Glück“ gestellt. Im Fokus sind Werke von italienischen und italie-nisch inspirierten Komponis-ten aus der Zeit von 1500 bis 1750. Als Opernproduktionen werden bei den diesjährigen Festwochen Giovanni Battista Pergolesis „L’Olimpiade“ und Antonio Vivaldis „Ottone in villa“ erstmals in Innsbruck zu sehen sein. Überaus beliebt ist auch das Ambraser Schloss-fest, das heuer am 15. August stattfindet.

P!nk – The Funhouse Summer Carnival 2010 Tour

5. Juni,Freigelände Olympiaworld Innsbruck

D as spannendste Open-Air-Konzert Tirols geht

am 5. Juni am Freigelände der Olympiaworld Innsbruck über die Bühne – Chartstürmerin P!nk kommt! Die amerika-nische Powerfrau hat in den letzten Jahren einen Erfolg nach dem nächsten gefeiert und auch in Innsbruck darf man sich einiges an Action erwarten: Die „The Funhouse Summer Carnival 2010 Tour“ soll noch spektakulärer und bunter werden als alles, was man bislang von P!nk gesehen hat. Erwähnenswert ist auch das hochkarätige Rahmenpro-gramm: Neben P!nk werden an diesem Abend auch One Repu-blic, Paolo Nutini, Nikka Costa und die Ö3-Soundcheck-Ge-winner 2010 auf der Open-Air-Bühne stehen und gemeinsam Festivalstimmung verbreiten. Tickets gibt es im Vorverkauf bei allen Raiffeisenbanken.

TschirgArt Jazzfestival

6.–9. Mai,Imst

R enommierte Künstlerna-men bestimmen das Line-

up beim 8. TschirgArt Jazzfes-tival im Tiroler Oberland. Der norwegische Ausnahmemusi-ker Jon Lord ist mit einem gro-ßen Orchester in Imst zu Gast, Al Di Meola & Biréli Lagrène sorgen für „Gitarrenzauber“ und auf besonders atmosphäri-sches Saxophonspiel darf man sich beim Auftritt von Jan Gar-barek freuen. Zudem werden beim TschirgArt Festival auch wieder Jazzkompositionen aus Tirol, dargeboten von heimi-schen Künstlern, zu hören sein.

Schlossbergspiele Rattenberg: „Kanzler Bienner“

2. Juli bis 7. August,Rattenberg

N ach dem Erfolg des Mitterer-Stücks „Speck-

bacher“, das den Schlossberg-spielen Rattenberg im Vorjahr mit 12.500 Besuchern einen Rekordsommer bescherte, wid-met man sich im Tiroler Un-terland heuer einem Klassiker – dem „Kanzler Bienner“. Die Geschichte von Dr. Wilhelm Bienner hat auf dem Schloss-berg Rattenberg eine lange Theatertradition, seit 1954 wurde das historische Thema in regelmäßigen Abständen auf die Freiluftbühne gebracht. Für den Sommer 2010 hat der Innsbrucker Autor und Regisseur Manfred Schild den Stoff neu bearbeitet und daraus „einen Politkrimi um Macht, Korruption und Bürokratie“ ge-macht. Premiere ist am 2. Juli. Alle Spieltermine findet man auf www.schlossbergspiele-rattenberg.at.

Simply Red

22. November,Olympiaworld Innsbruck

E in kleiner Ausblick in den musikalischen Spätherbst

2010: Am 22. November wer-den Simply Red in der Olym-piaworld Innsbruck gastieren! Im Rahmen ihrer „Greatest Hits“-Tour werden Mick Huck-nall und Co. Tirol noch einmal einen letzten Live-Besuch abstatten, bevor sie sich vom Showbusiness verabschieden. Deshalb: Rechtzeitig Karten sichern (Vorverkauf in allen Tiroler Raiffeisenbanken).

Operettensommer Kufstein

30. Juli bis 14. August, Festung Kufstein

E inen Hauch von Mörbisch bringt der Operettensom-

mer auf der Festung Kufstein nach Tirol. In der spektakulä-ren Kulisse werden auch 2010 wieder bekannte Melodien die Besucher erfreuen – auf dem Programm steht in diesem Jahr „Wiener Blut“, die letzte Operette von Johann Strauß. Dank des überdachten Fes-tungshofs sind die Vorstellun-gen absolut wetterfest, einem walzerseligen Operettenabend steht damit nichts im Weg. Termine: 30. & 31. Juli, 6.–8. & 12.–14. August, jeweils um 20.30 Uhr.

New Orleans Festival 2010

22.–25. Juli,Marktplatz Innsbruck

In den elf Jahren seines Bestehens hat sich das New

Orleans Festival am Inns-brucker Marktplatz zu einem absoluten Publikumsmagneten entwickelt. Jeden Sommer kommen hochkarätige Musiker aus der Südstaatenmetropole nach Tirol, um ein Wochenen-de lang bei freiem Eintritt „The Big Easy“ zu zelebrieren. Auf dem Programm stehen feinste Blues-, Jazz-, Soul- und Funk-klänge – ein Klassiker ist auch die sonntägliche Gospelmesse im Dom zu St. Jakob.

In den nächs-ten Monaten ist einiges los – hier eine Auswahl von spannenden Events in ganz Tirol, die von Raiffeisen unter-stützt werden.

Volles Programm

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Obfrau Claudia Lugger will mit „Kanzler Bienner“ an den Erfolg des Vorjahres anknüpfen.

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