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Fachverband der Kunststoffrohr-Industrie
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Der KRV 2018Jahresbericht und Leistungsspektrum des Kunststoffrohrverband e.V.
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Der KRV 2018Jahresbericht und Leistungsspektrum des Kunststoffrohrverband e.V.
KRV: RÜCKBLICK | EINBLICK | AUSBLICK Jahresbericht 20184
Inhalt
VORWORT SEITE 06
KRV-JAHRESTAGUNG UND KRV-MITGLIEDERVERSAMMLUNG SEITE 08
Rückblick auf 60 Jahre Kunststoffrohrverband e.V. SEITE 08
KRV-Mitgliederversammlung 2017 SEITE 16
PUBLIC AFFAIRS SEITE 18
Gestaltung der politischen Rahmen- und Wettbewerbsbedingungen – Public-Affairs-Aktivitäten 2017/18 SEITE 20
Energiepolitik, Infrastrukturausbau, Umweltpolitik und Kreislaufwirtschaft – Themen der Kunststoffrohr-Industrie SEITE 22
Stellungnahme des Verbändenetzwerk „European Drinking Water“ zur Reform der EU-Trinkwasserrichtlinie SEITE 28
ÖFFENTLICHKEITSARBEIT UND WISSENSTRANSFER SEITE 32
Kunststoffrohre in der Industrie: Die richtige Wahl! SEITE 34
Kunststoff – Der vielseitige Werkstoff für moderne Rohrsysteme in der Infrastruktur SEITE 41
Kunststoffrohrsysteme in der Abwasserentsorgung: Verbände verstärken Öffentlichkeitsarbeit SEITE 45
KRV-Gastvorlesungen – Verbandsaktivitäten zur Unterstützung der Hochschul- und Berufsausbildung SEITE 47
Der KRV online: Auf Knopfdruck geballtes Wissen über Kunststoffrohrsysteme SEITE 49
KRV sponsert die „World University Challenge“ auf der IFAT 2018 in München SEITE 50
22. Rohrbau-Kongress – Die Branche traf sich in Weimar SEITE 52
Informieren. Orientieren. Analysieren. Die KRV Nachrichten SEITE 54
Geprüfte Qualität – die Werkstoffliste des KRV SEITE 56
KRV: RÜCKBLICK | EINBLICK | AUSBLICK 5Jahresbericht 2018
ZAHLEN UND FAKTEN SEITE 60
Deutsche Kunststoffrohr-Industrie – Eckdaten SEITE 62
Der Geschäftsklima-Index für Kunststoffrohre SEITE 67
Auswertungsergebnisse öffentlicher Ausschreibungen in Deutschland SEITE 70
ORGANISATION KUNSTSTOFFROHRVERBAND E.V. SEITE 72
Vorstand des Kunststoffrohrverband e.V. SEITE 74
Mitglieder des Kunststoffrohrverband e.V. SEITE 75
Partnerschaften des Kunststoffrohrverband e.V. SEITE 76
Partner am Standort SEITE 77
Impressum, Herausgeber SEITE 79
Vorwort
KRV: RÜCKBLICK | EINBLICK | AUSBLICK Jahresbericht 20186
Liebe Leserinnen und Leser,
Die Kunststoffrohr-Industrie zählt zu den innovativen, mittelständisch geprägten und zugleich international ausgerichteten Industrien in Deutschland. Die rund 60 Unternehmenhaben im Jahr 2017 annähernd 800.000 t Kunststoff zu Rohrsystemen verarbeitet. Moderne Kunststoffrohrsysteme spielen eine Schlüsselrolle in vielen Bereichen des täg -lichen Lebens, beispielsweise bei der Umsetzung der Energiewende, im Bereich der Tele-kommunikation (Stichwort: Breitband) sowie bei der Versorgung mit Trinkwasser und derEntsorgung von Abwasser. Unsere Produkte und Systeme sind somit elementare Bestand-teile der kommunalen wie auch überregionalen Infrastruktur einer leistungsfähigen Indus -triegesellschaft.
Entsprechend lässt sich auch das Selbstverständnis der im Netzwerk Kunststoffrohrverbandengagierten Akteure beschreiben. Sie nehmen die Herausforderungen an, die Megatrendswie Digitalisierung, Klimawandel und Urbanisierung nach sich ziehen, und entwickeln inno -vative und nachhaltige Lösungen für deren Bewältigung. Kunststoffrohrsysteme bewegenDaten, Energie, Gas, Kälte, Wärme und Wasser – das ist unsere Kernkompetenz, und dazugestalten wir einen fruchtbaren Dialog mit allen gesellschaftlichen, politischen und wirt-schaftlichen Kräften. Leitmotiv und Ziel unseres Handelns sind eine leistungsstarke Infra-struktur, Sicherheit für die Verbraucher sowie eine bessere Lebensqualität für alle Men-schen.
Dabei setzen wir zunehmend auf die globalen Wachstumschancen unserer Industrie. Heutebevölkern 7,38 Milliarden Menschen die Welt; bis zum Jahr 2050 rechnen wir mit einemweiteren Wachstum der Weltbevölkerung um rund 32 Prozent auf 9,77 Milliarden Menschen. Sie alle benötigen eine ausreichende Wasserversorgung, eine funktions- undleistungsgerechte Abwasserinfrastruktur sowie Strom und Leitungssysteme für die Energie -versorgung. Dabei werden gleichzeitig immer mehr Menschen vom Land in die Städte ziehen: Das 21. Jahrhundert wird das Jahrhundert der Städte. In 2007 lebten erstmals mehrMenschen in den urbanen Ballungsgebieten als auf dem Land. Bis 2050 wird sich der Anteilauf über 65 Prozent erhöhen. Der Ausbau der Städte und die bauliche Verdichtung im Bestand stellen die Ver- und Entsorgungsnetze vor große Herausforderungen. Hier bietenKunststoffrohrsysteme hervorragende, belastbare Lösungen. Selbiges gilt für die Energie-versorgung: Knapp 1,1 Milliarden Menschen sind weltweit ohne Strom, die meisten vonihnen leben in Afrika und Asien. Moderne Rohrsysteme sind elementar, um die Defizite zubeheben und Energie buchstäblich zu den Menschen zu bringen.
Dr. Elmar LöckenhoffGeschäftsführer
KRV: RÜCKBLICK | EINBLICK | AUSBLICK 7Jahresbericht 2018
Auch die Digitalisierung eröffnet neue Absatzmärkte. Ein Beispiel sind die sog. „Smart- Cities“: So werden demnächst über 70 Millionen intelligente, vernetzte Straßenbeleuch-tungen in Betrieb sein, die mit Strom versorgt und digital gesteuert werden wollen. Auchdazu bedarf es großer Mengen an Kunststoffrohrsystemen.
Dass der Boom der Städte nicht ohne Auswirkungen auf das Klima bleibt, liegt wiederumauf der Hand. Anfang August 2017 erklärten die Vereinigten Staaten von Amerika ihrenRückzug aus dem (2015 in Paris geschlossenen) Weltklimavertrag. Selbst wenn die kon-kreten Folgen, gemessen an CO2-Emissionswerten, noch ungewiss sind, so wird der Aus-stieg der USA aus dem Pariser Abkommen dem Weltklima aller Voraussicht nach schaden.Eine denkbare Folge sind mehr klimabedingte Wetterereignisse. Auch hier bietet die Kunst-stoffrohr-Industrie Lösungen, etwa zum Rückhalt von Regenwasser und damit zur Ver-meidung unvorhersehbarer Überflutung.
Die Megatrends und die sich daraus für unsere Industrie ergebenden Herausforderungenzeigen, dass unsere Wachstums- und Entwicklungsmärkte vor allem auch außerhalbDeutschlands und Europas entstehen werden. Die deutsche Kunststoffrohr-Industrie hatsich hierauf längst eingestellt. Immerhin exportieren die Hersteller bereits heute rund einViertel ihrer in Deutschland zu Kunststoffrohrsystemen verarbeiteten Produktionsmengeins Ausland. Der Export dürfte auch in Zukunft weiterhin an Bedeutung gewinnen. Umsowichtiger, dass sich die Bundesregierung im Verein mit ihren europäischen Partnern fürden Erhalt eines regelbasierten Welthandelssystems einsetzt.
Ihr
Dr. Elmar Löckenhoff
KRV Jahrestagung und Mitgliederversammlung– Rückblick auf 60 Jahre Kunststoffrohrverband e.V.
KRV: RÜCKBLICK | EINBLICK | AUSBLICK Jahresbericht 20188
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KRV: RÜCKBLICK | EINBLICK | AUSBLICK 9Jahresbericht 2018
Rückblick auf 60 Jahre Kunststoffrohrverband e.V.DIE FESTVERANSTALTUNG ZUM SECHZIGJÄHRIGEN BESTEHEN DES KUNSTSTOFFROHR-
VERBAND E.V. AM 5. OKTOBER 2017 STAND UNTER DEM LEITTHEMA „60 JAHRE KRV –
60 JAHRE EUROPÄISCHE INTEGRATION“. MIT GÄSTEN AUS POLITIK, FORSCHUNG UND
WIRTSCHAFT WURDE ÜBER DIE ZUKÜNFTIGEN HERAUSFORDERUNGEN FÜR DIE
KUNSTSTOFFROHR-INDUSTRIE DISKUTIERT.
Am 5. Oktober 2017 konnte Dr. Elmar Löcken hoff, Geschäftsführer des Kunststoff-rohrverband e.V., die Vertreter der Mitglieds-unternehmen und Gäste von anderen Ver-bänden, Zertifizierern und Materialprüf -anstalten zur Jahrestagung anlässlich des 60. Geburtstages des Kunststoffrohrverban-des begrüßen.
Sechzig Jahre KRV, sechzig Jahre Römische VerträgeTatsächlich gab es in diesem Jahr doppeltenGrund zu feiern: zum einen wurde derKunststoffrohrverband e.V. sechzig Jahre alt – allein dies war Anlass genug, einmalkurz innezuhalten und über Herkunft, ge-genwärtige Positionierung und Zukunft un-serer Industrie und des KRV als ihrer Vertre-tung nachzudenken. Die Kunststoffrohr- Industrie leistet an unzählig vielen Ortenunverzichtbare Beiträge zum Funktionierenunserer Infrastruktur und somit unsererVolkswirtschaft.
Zum anderen blickte die Europäische Unionauf ihr sechzigjähriges Bestehen zurück. Vor 60 Jahren – nur zwölf Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs! – unterzeichnetendie Gründungsstaaten Frankreich, Italien,Deutsch land, Belgien, die Niederlande und
Luxemburg im Senatorenpalast auf dem Ka-pitol die Römischen Verträge – ein Ereignisvon immenser historischer Tragweite, wel-ches aber heute, in einer deutlich größer ge-wordenen Europäischen Union, nicht überalldie Wertschätzung erfährt, die es verdient.
Zu beiden Themen – dem Wertbeitrag unse-rer Industrie wie auch der EuropäischenUnion – berichtete Michael Schuster, Vor-standsvorsitzender des KRV.
„Sechzig Jahre KRV, sechzig Jahre RömischeVerträge“ – zwei Ereignisse, die in der Tat derbesonderen Würdigung bedürfen und die ingewisser Weise auch miteinander zusam-menhängen. So ist eine florierende Entwick-lung unserer Industrie ohne einen funktions-fähigen europäischen Binnenmarkt schlicht-weg nicht denkbar. Umgekehrt ist dieserEuropäische Markt auf eine moderne, leis-tungsstarke Infrastruktur bei Energie, Wasseroder Telekommunikation existentiell ange-wiesen.
Aber von Anfang an! Blenden wir kurz zurückins Jahr 1957, das Gründungsjahr unseresVerbandes. In Deutschland regiert seit achtJahren Bundeskanzler Konrad Adenauer, dieumlagefinanzierte Rente tritt in Kraft, die
ersten Wehrpflichtigen rücken in die Kaser-nen der Bundeswehr ein. Willy Brandt wirdRegierender Bürgermeister von Berlin, wäh-rend die Sowjetunion durch Entsendungeines Satelliten ins All den „Sputnikschock“auslöst.
Ein ereignisreiches Jahr somit… Am 21. September 1957 trugen sieben Un-ternehmen den „Kunststoffrohr-Verein“ indas Vereinsregister des Amtsgerichts Düssel-dorf ein. Diese Gründungsmitglieder kamenaus unterschiedlichen Branchen und hattenzuvor auch andere Werkstoffe verarbeitet.Ihre Beweggründe für die Vereinsgründungwaren verschieden: Die einen suchten einenguten Korrosionsschutz für ihre Rohre, an-dere einen elastischen Rohrwerkstoff undwieder andere eine preisgünstige Alternativezum teuren Stahl. Technischer Erfahrungstausch sowie dieFestlegung technischer Regeln für die Pro-duktion und Verarbeitung von Kunststoff-rohrsystemen – so lauteten die mit der Ver-bandsgründung verbundenen Ziele. Sodannstand das Bemühen um Qualitätsprodukteim Vordergrund der Aktivitäten: 1964 wurdeauf Initiative des KRV die RAL Gütegemein-schaft Kunststoffrohre e.V. gegründet. Im
KRV Jahrestagung und Mitgliederversammlung– Rückblick auf 60 Jahre Kunststoffrohrverband e.V.
KRV: RÜCKBLICK | EINBLICK | AUSBLICK Jahresbericht 201810
selben Jahr firmierte der KRV zum Fachver-band um und siedelte nach Bonn um.
Im Spiegelbild des Marktes veränderten sichin der Folgezeit die Vereinsaufgaben. In den70er Jahren gewann die Öffentlichkeitsarbeitfür den KRV an Bedeutung. Die erste Ausga-be unseres Verbandsorgans „KRV Nachrich-ten“ erschien im Jahr 1978.
In den 80er Jahren kamen weiterentwickelteKunststoffe, Rohrdesigns und damit Rohr-systeme auf den Markt. Diese bedurften derbegleitenden, technischen Regelsetzung. In-folge der fortschreitenden Markteroberungdurch Kunststoffrohrsysteme in speziellenAnwendungsbereichen, so namentlich in derVersorgung, Entsorgung, Haustechnik sowieder Industrie, musste die Branche sich dannauch mit ersten Anfeindungen auseinander-setzen: PVC geriet in die Kritik und sollte spä-ter – in Folge des Düsseldorfer Flughafen-brandes im April 1996 – zu einem der bisheute bestuntersuchten (Rohr-)Werkstoffeüberhaupt werden.
In den 1990er Jahren gewann der europäi-sche Binnenmarkt für den KRV an Bedeu-tung. So mussten die einschlägigen nationa-len Regeln der Technik – sei es z.B. das
DVGW-Regelwerk oder auch DIN-Normenfür Rohranwendungen – in europäische Pro-duktnormen überführt werden.
Nach der Jahrtausendwende kam für denKRV die nächste Herausforderung: Die Güte -gemeinschaft Kunststoffrohre wurde aufge-löst. Nationale Gütezeichen passten nichtmehr wirklich zu Binnenmarkt und Freihan-del. Im Markt kam es zu Konsolidierungen beiden Herstellern.
Der Verband richtet sich neu aus – mit ErfolgOb Energieversorgung oder Telekommunika-tion, ob Trink- oder Abwasserversorgung –faktisch kommt kein Bereich der öffentlichenund industriellen Infrastruktur heute ohneKunststoffrohre aus. Vor diesem Hintergrundhat sich auch die politische Kommunikationdes KRV – „Public Affairs“ genannt – starkintensiviert und systematisch ein Bezie-hungsnetzwerk in Berlin aufgebaut. Dortwurde in zahlreichen Gesprächen mit Vertre-tern aller Bundestagsfraktionen und der füruns relevanten Ministerien unsere Positionenzur Energiepolitik, aber auch zu den Berei-chen Umwelt (Kreislaufwirtschaft), Bauenund Infrastruktur vorgetragen. BisherigerHöhepunkt dieser Aktivitäten war der 1. Par-
lamentarischer Abend im März 2017 in derDeutschen Parlamentarischen Gesellschaftmit Blick aufs Reichstagsgebäude.
In den nächsten Jahren wird es darumgehen, die Wettbewerbsbedingungen für un-sere Industrie mitzugestalten und dabei zu-nehmend auch den europäischen Markt inden Blick zu nehmen. Unstrittig ist, dass dievorhandenen Netze, etwa im Energiebereichoder in der Telekommunikation, in wachsen-dem Maße zu europäischen Netzen zusam-mengeschaltet werden. Für die Kunststoff-rohr-Industrie bedeutet mehr Europa eineriesige Chance.
Unabhängig von unseren eigenen Interessenals Industrie, sind wir alle dazu angehalten,60 Jahre nach den Römischen Verträgeneinen prüfenden Blick auf den Zustand desvereinigten Europa zu werfen. Die EU ist zueiner Staatengemeinschaft von gewaltigerGröße herangewachsen, mit 28 Mitgliedern,einer halben Milliarde Menschen, einem ge-meinsamen Markt für Produkte, Dienstleis-tungen, Kapital und Arbeitskräfte sowie einereinheitlichen Währung – dem Euro – in der-zeit 19 Staaten.
Minister Herbert Reul (CDU), Ministerium des Innern des Landes
Nordrhein-Westfalen
Thomas Kufen (CDU), Oberbürgermeister der Stadt Essen
KRV: RÜCKBLICK | EINBLICK | AUSBLICK 11Jahresbericht 2018
Peter Franke, Vizepräsident der Bundesnetzagentur
KRV Jahrestagung und Mitgliederversammlung – Rückblick auf 60 Jahre Kunststoffrohrverband e.V.
KRV: RÜCKBLICK | EINBLICK | AUSBLICK Jahresbericht 201812
Vielleicht ist es auch der schlichten Größeund Komplexität dieses Gebildes geschuldet,dass es in den vergangenen Jahren zu erheb-lichen Anspannungen, Krisen und Verwer-fungen kam. Finanzkrise, Staatsschuldenkri-se, Griechenland, der „Brexit“, die Flücht-lingsthematik – mehr „Krise“ geht vermutlichnicht in so vergleichsweise kurzer Zeit.
Die Vorschläge zuerst von Kommissionsprä-sident Jean-Claude Juncker am 13. Septem-ber sowie von Frankreichs Präsident Emma-nuel Macron am 26. September zur künfti-gen Ausgestaltung der EU kommen somit zurrechten Zeit! Beide plädieren für mehr Inte-gration und eine Stärkung der europäischenInstitutionen. Vom gemeinsamen Finanzmi-nister über den „Euro für alle“ bis hin zur An-gleichung der Unternehmenssteuern reichtnun der Bogen der Möglichkeiten.
Auf die Bundesregierung kommt auch euro-papolitisch Einiges zu – nach dem 60jährigenJubiläum ist vor der nächsten Entwicklungs-stufe der EU.
Ähnliches gilt für uns als KRV – nach demJubiläum ist vor der unmittelbaren und wei-teren Zukunft. Ökonomisch betrachtet, bli-cken wir mit Zuversicht nach vorne: Rund
20 % des insgesamt 580.000 km langen Ab-wassernetzes in Deutschland sollen undmüssen kurz- bis mittelfristig erneuert odersaniert werden. Dazu kommen der Energie-leitungs- sowie der Breitbandausbau, aberauch das Thema Erdwärme. Aufgabe des Ver-bands wird es auch künftig sein, die Interes-sen aller Mitgliedsunternehmen und ihrervielen tausend Beschäftigten gegenüber ver-schiedenen „Stakeholdern“ bestmöglich zuvertreten.
Bedeutung moderner Energienetze für Wirtschaft und Gesellschaft – einenationale und europäische PerspektiveAls erster Referent der Jahrestagung 2017stellte Peter Franke, Vizepräsident der Bun-desnetzagentur und dort zuständig für dieBereiche Energie und Post, die Bedeutungmoderner Energienetze für Wirtschaft undGesellschaft aus einer nationalen und euro-päischen Perspektive dar.
Die Bundesnetzagentur mit Sitz in Bonn hatden Auftrag, durch Regulierung in den Zu-ständigkeitsbereichen Elektrizität, Gas, Tele-kommunikation, Post und Eisenbahnen denWettbewerb zu fördern und einen diskrimi-nierungsfreien Netzzugang zu gewährleis-ten. In den Märkten Post und Telekommuni-
kation achtet sie nach eigenen Angabenzudem auf „flächendeckende, ausreichendeDienstleistungen und schafft Regelungen fürFrequenzen und Rufnummern“.
Herr Franke beschrieb in seiner Rede umfas-send die energiepolitischen Herausforderun-gen, vor denen Bundesregierung, Bundes-netzagentur, Industrie und Verbraucher ste-hen. Bei der Gestaltung der Energiewendemuss es auch künftig darum gehen, die Zieleder Versorgungssicherheit, der Bezahlbarkeitund des Klimaschutzes in Einklang zu brin-gen. Die Umstellung auf erneuerbare Ener-gien kann nur dann ein Erfolg werden, wennder Netzausbau – auch durch den breitenEinsatz von Erdkabeln – zügig vorankommt.Von Rom über Maastricht zu Macron – müs-sen wir die EU neu erfinden?
Prof. Dr. Ansgar Belke, Jean-Monnet-Profes-sor für Makroökonomie, Universität Duis-burg-Essen, Mitglied des „Monetary ExpertPanels“ des Europäischen Parlaments sowieexterner Berater der Generaldirektion fürWirtschaft und Finanzen der EuropäischenKommission, warf als zweiter Referent desTages einen kritischen, aber nicht zu pessi-mistischen Blick auf den Zustand der Euro-päischen Union.
Prof. Dr. Ansgar Belke, Jean-Monnet-Professor für Makroökonomie,
Universität Duisburg-Essen
Prof. Dr. Bernd Weber, Direktor Zentrum f. Wirtschaft- und Neurowissen-
schaften, Universität Bonn
KRV: RÜCKBLICK | EINBLICK | AUSBLICK 13Jahresbericht 2018
Prof. Dr. Ansgar Belke, Jean-Monnet-Professor für
Makroökonomie, Universität Duisburg-Essen
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Peter Franke, Vizepräsident der Bundesnetzagentur Thomas Kufen (CDU),
Oberbürgermeister der Stadt Essen
KRV Jahrestagung und Mitgliederversammlung– Rückblick auf 60 Jahre Kunststoffrohrverband e.V.
KRV: RÜCKBLICK | EINBLICK | AUSBLICK Jahresbericht 201814
Moderne kommunale Infrastruktur alsWettbewerbsvorteil für UnternehmenThomas Kufen (CDU), Oberbürgermeister derStadt Essen, führte aus, vor welch anspruchs-vollen Herausforderungen die Kommunal -politik in Deutschland und speziell in Nord-rhein-Westfalen und Essen derzeit hinsicht-lich des Klimaschutzes, Infrastrukturausbausund Digitalisierung steht. Dabei ginge es inden kommenden Jahren darum, die Versor-gungslage der Bürger und die Wettbewerbs-fähigkeit der Unternehmen in Anbetrachtnotwendiger Infrastrukturinvestitionen auf-rechtzuerhalten. Dies sowohl im Bereich derTrinkwasserversorgung und Abwasserentsor-gung als auch dem Energieleitungs- oderBreitbandausbau.
Kommunen zählen zu den wichtigsten An-wendern von Kunststoffrohrsystemen. Dielokalen Unternehmen und mit ihnen alleBürgerinnen und Bürger sind auf eine mo-derne Infrastruktur, darunter moderne Rohr-systeme, existentiell angewiesen.
Die Rolle der Emotionen im KaufentscheidungsprozessNachdem die ersten drei Referenten auf po-litische und ökonomische Rahmenbedingun-gen der Kunststoffrohr-Industrie geblickthatten, wurde die Perspektive gewechseltund das Feld Verhaltensökonomik betreten.
Zum Thema „Die Rolle der Emotionen imKaufentscheidungsprozess“ referierte Prof.Dr. Bernd Weber, Direktor Zentrum für Wirt-schaft- und Neurowissenschaften, Univer -sität Bonn. Prof. Weber kombiniert das Wis-sen und die Methoden von Neurowissen-schaft, Verhaltensgenetik, Psychologie undempirischer Wirtschaftsforschung, um dasVerständnis menschlichen Verhaltens zu er-weitern, insbesondere in wirtschaftlich rele-vanten Kontexten. Damit wurde auf dieFrage eingegangen, nach welchen KriterienKunden ihre Entscheidungen treffen und wierational der Verbraucher ist.
60 Jahre Römische Verträge – Europa quo vadis?Einen persönlichen Blick auf die aktuelle Lageder Europäischen Union bot Minister Herbert
Reul, Ministerium des Innern des LandesNordrhein-Westfalen.
Vor dem Hintergrund seiner „Vergangenheit“als Vorsitzender der CDU/CSU-Gruppe imEuropäischen Parlament machten seine Aus-führungen deutlich, dass auch Innenpolitikheute unweigerlich Europa- bzw. sogar Au-ßenpolitik sein kann.
Seine Perspektive auf die innenpolitischenHerausforderungen zeigte zudem deutlich,vor welch anspruchsvollen Aufgaben die Si-cherheitspolitik in Deutschland und speziellin Nordrhein-Westfalen in der laufenden Le-gislaturperiode steht.
Minister Reul endete mit einem Appell zumehr Engagement und Weitsicht, der bei unseren Mitgliedern und Gästen auf offeneOhren stieß.
„Über Kohle und Kumpel“Eine Führung durch das UNESCO-WelterbeZeche Zollverein zum Thema „Über Kohleund Kumpel“, rundete den ersten Tag derVeranstaltung ab.
Prof. Dr. Bernd Weber Klaus Wolf Dr. Elmar Löckenhoff
KRV: RÜCKBLICK | EINBLICK | AUSBLICK 15Jahresbericht 2018
Von der ersten Schicht im Jahr 1851 bis zurStilllegung 1986 wurden auf der Zeche Zoll-verein in Essen-Katernberg insgesamt 240Millionen Tonnen Kohle abgebaut. Über undunter Tage waren bis zu 8.000 Bergleute im Schichtwechsel beschäftigt, insgesamthaben dort mehr als 600.000 Menschen ge-arbeitet. Die von Franz Haniel gegründete Zeche wardie größte Steinkohlenzeche weltweit, dieKokerei so groß wie keine andere in Europa.Neben ihrer beeindruckenden Größe ist aberauch die Architektur des Zollverein-Komple-xes herausragend. Zollverein wird alsschönste Zeche der Welt bezeichnet. Der be-rühmte Doppelbock-Förderturm ist das be-kannteste Wahrzeichen des Ruhrgebiets undSymbol für die Industriekultur einer ganzenRegion. Der Industriekomplex Zeche und Ko-kerei Zollverein, der 2001 als UNESCO-Welt-erbe ausgezeichnet wurde, gilt als eines derimposantesten Industriedenkmäler der Welt.Bei dieser Führung erhielten die BesucherEinblicke in die authentisch erhaltenen Über-tageanlagen von Zollverein Schacht XII. DerWeg führte von der Schachthalle, in der frü-
her die Kohle ankam, durch die Sieberei biszur Kohlenwäsche, wo die Kohle aufbereitetund anschließend verladen wurde. Die Gästelernten die Produktionsabläufe der einstgrößten und leistungsstärksten Steinkohlen-zeche der Welt kennen und erfuhren span-nende Details über die Arbeits- und Lebens-bedingungen der Zollverein-Bergleute.
Das abschließende Dinner gab Gelegenheit,die Eindrücke des Tages gemeinsam Revuepassieren zu lassen.
9:00 Uhr Einführung
9:10 Uhr Kick off „KRV 2022“ - Strategieworkshop
Moderation: Partake, Strategie und Innovationsberatung, Berlin
12:00 Uhr Mitgliederversammlung Kunststoffrohrverband e.V.
gesonderte Tagesordnung
anschließend Businesslunch/Abreise
Damenprogramm
09:45 – 12:00 Uhr Führung Museum Folkwang
Freitag, 6. Oktober 2017
10:00 – 10:30 Uhr Eröffnung
Dr. Elmar Löckenhoff, Geschäftsführer Kunststoffrohrverband
Jubiläumsansprache
Michael Schuster, Vorsitzender Kunststoffrohrverband
10:30 – 11:30 Uhr Die Bedeutung moderner Energienetze für Wirtschaft und
Gesellschaft – eine nationale und europäische Perspektive
Peter Franke, Vizepräsident der Bundesnetzagentur
11:30 – 11:45 Uhr Kaffeepause
11: 45 – 12:45 Uhr Von Rom über Maastricht zu Macron – müssen wir die EU neu erfinden?
Prof. Dr. Ansgar Belke, Jean-Monnet-Professor für Makroökonomie,
Universität Duisburg-Essen,
Präsident „European Economics and Finance Society“ (EEFS)
anschließend Businesslunch
14:00 – 14:30 Uhr Moderne kommunale Infrastruktur als Wettbewerbsvorteil
für Unternehmen
Grußwort Thomas Kufen, Oberbürgermeister der Stadt Essen
14:30 – 15:30 Uhr Wie rational ist der Verbraucher? –
Einsichten der Gehirn- und Verhaltensforschung
Acting Director Center for Economics and Neuroscience, Universität Bonn
16:00 Uhr Treffen in der Hotellobby, Bustransfer
16:30 Uhr Zeche Zollverein: Führung „Über Kohle und Kumpel“
anschließend Rücktransfer mit dem Bus zum Hotel Atlantic
19:00 Uhr Sektempfang
19:30 Uhr Dinner mit Festvortrag
20:00 Uhr 60 Jahre römische Verträge – Europa quo vadis?
Herbert Reul, Minister des Inneren des Landes Nordrhein-Westfalen
(ehem. Vorsitzender der CDU/CSU-Gruppe im Europaparlament)
anschließend Ausklang an der Hotelbar
Donnerstag, 5. Oktober 2017
Bild: Pandomo ® von Ardex
Bild: www.Fotolia.com: ©PattySia
Bild: ©PLAN FORWARD
KRV Jahrestagung und Mitgliederversammlung – KRV Mitgliederversammlung 2017
KRV: RÜCKBLICK | EINBLICK | AUSBLICK Jahresbericht 201816
KRV-Mitgliederversammlung 2017
DIE MITGLIEDER DES KUNSTSTOFFROHRVERBAND E.V. TRAFEN SICH AM 6. OKTOBER
2017 IN ESSEN ZU IHRER MITGLIEDERVERSAMMLUNG. DER VORSITZENDE DES
VERBANDES, MICHAEL SCHUSTER, UND DER GESCHÄFTSFÜHRER DR. ELMAR LÖCKEN-
HOFF, GABEN EINEN RÜCKBLICK AUF DAS VERGANGENE GESCHÄFTSJAHR UND ZOGEN
BILANZ ÜBER DIE VERBANDSARBEIT.
European Drinking Water – Ein Netzwerk für TrinkwasserqualitätIn der Europäischen Union sind die Anfor-derungen an Materialien, Werkstoffe undProdukte in Kontakt mit Trinkwasser unter-schiedlich. Durch nationale Einzelanforde-rungen und einen fehlenden europäischenStandard in der Trinkwasserhygiene, sindunterschiedliche Anforderungen und Prü-fungen zu erfüllen. Die Industrie verfolgtdas Ziel, einen einheitlichen europäischenStandard in der Trinkwasserhygiene unterder Formel „One standard, one test, acceptedeverywhere“ zu formulieren und Handels-hemmnisse abzubauen.
Mit dem Ziel eines einheitlichen europäi-schen Standards für Trinkwasserhygiene hatsich inzwischen ein Industriekonsortium von30 Verbänden und Organisationen unterdem Titel „European Drinking Water“ zu-sammengefunden. Der KRV beteilige sich anden Aktivitäten des Konsortiums.
CE-Kennzeichnung von KunststoffrohrenNach wie vor ist die CE-Kennzeichnung fürKunststoffrohrsysteme auf Grundlage derBauproduktenverordnung nicht möglich.Hierzu fehlen die normativen Voraussetzun-gen in Form harmonisierter europäischerNormen nach den Vorgaben der Verord-nung. Deshalb muss die Botschaft unserer
Industrie an die Anwender nach wie vor lau-ten, dass sie getrost die nach den im Marktbekannten Produktstandards gefertigtenKunststoffrohrsysteme einsetzen können.Damit sind alle geltenden Anforderungenerfüllt. Bezüglich der harmonisierten Nor-men verfolgt TEPPFA nach wie vor das sogenannte „Umbrella Konzept“, also dieEinführung von produktübergreifenden har-monisierten Normen für die Anwendungs-bereiche Hausabfluss-, Abwasser- und erd-verlegte Druckleitungen sowie die Hausin-stallation (Warm- und Kaltwasser).
KRV-Impulse zur BundestagswahlDer KRV hat die Politikstandpunkte unsererIndustrie rechtzeitig vor der Bundestagswahlin einer Sonderausgabe der „Impulse“ zu denThemen „Investitions-, Bau- und Energiepo-litik“ sowie der „Kreislaufwirtschaft und demArbeitsmarkt“ vorgelegt. Die Broschüre dientezudem der Information der Bundestagsabge-ordneten anlässlich des Ersten Parlamentari-schen Abends des KRV in Berlin.
Parlamentarischer Abend am 23.03.2017Unter der Schirmherrschaft von BerndWestphal, MdB, wirtschaftspolitischer Spre-cher der SPD-Bundestagsfraktion, hatte derKRV am 23. März in die Deutsche Parlamen-tarische Gesellschaft nach Berlin eingeladen.In Form von zwei 15minütigen Impulsrefe-
raten berichteten Herr Prof. Dr. Lars Feld (Direktor des Walter-Eucken-Instituts) undProf. Dr. Gustav Horn (Direktor der Hans-Böckler-Stiftung) über ihre kontroversenAnsätze zum Infrastrukturausbau und denöffentlichen Investitionen in Deutschland.Die Veranstaltung war mit 12 Bundestags-abgeordneten sowie 5 Mitarbeitern namhaf-ter Abgeordneter gut besucht und fandregen Zuspruch. Der KRV wurde von Abge-ordneten ermuntert, eine derartige Veran-staltung zu wiederholen.
Besuche von Bundestagsabgeordnetenbei KRV-MitgliedunternehmenDie Einladungen von Bundestagsabgeordne-ten zur Mitgliederversammlung sowie demParlamentarischen Abend führten anschlie-ßend zu Besuchen von Ingrid Arndt-Brauer(SPD), Vorsitzende des Finanzausschussesdes Deutschen Bundestages, am 24. Januar2017 bei der Hewing GmbH und Gitta Con-nemann (CDU), stellvertretende Fraktions-vorsitzende der CDU/CSU-Fraktion, am 24. Mai 2017 bei der Wavin GmbH.
Deutsche Bogenn GmbHDie Bundeskanzlerin hat im vergangenenJahr die Eröffnungsansprache anlässlich desRichtfestes des KunststoffrohrherstellersDeutsche Bogenn GmbH in ihrem Wahlkreisin Sassnitz im Landkreis Vorpommern-Rügen
KRV: RÜCKBLICK | EINBLICK | AUSBLICK 17Jahresbericht 2018
gehalten. Die Deutsche Bogenn GmbH ist einzum türkischen MIR-Konzern gehörendesUnternehmen und hat für den Bau einerKunststoffrohrfabrik auf der Insel Rügen, imFährhafen Sassnitz, im Jahr 2015 eine För-derung von 9 Millionen Euro aus Landesmit-teln erhalten. Das erklärte Ziel des Unterneh-mens ist die Extrusion von Groß- und Lang-rohren (3 m Durchmesser/1,5 km Länge) vonder Kaimauer des Fährhafens aus unmittel-bar in die Ostsee. Inzwischen wurde aus derPresse bekannt, dass die Produktionshallevon der Fährhafengesellschaft gebaut undan die Deutsche Bogenn GmbH vermietetwerde. Die Fertigungshalle befindet sich ca.4 km vom Hafen entfernt, sodass zunächstein Kanal für die durch die Ostsee zu trans-portierenden Großrohre gebaut werdenmüsste. Hierzu besteht kein Bebauungsplan.
Der Kunststoffrohrverband geht davon aus,dass die Deutsche Bogenn GmbH Rohre füralle Anwendungsbereiche produzieren wird.Vor diesem Hintergrund ist dem KRV darangelegen, sicher zu stellen, dass die gewährteSubvention rechtmäßig erfolgte. Der KRV hatsich folglich an den Wirtschaftsminister desLandes Mecklenburg-Vorpommern mit derBitte um Stellungnahme gewendet. Wir er-hielten die Antwort des zuständigen Fachre-ferenten, wonach „alles im Rahmen des EU-Beihilferechts“ erfolgte. Aufgrund be-
gründeter Zweifel an der Einhaltung der För-derbedingungen haben wir Akteneinsichtnach dem Informationsfreiheitgesetz gefor-dert. Diese wurde uns verwehrt, da damit Be-triebsgeheimnisse offenbart würden. DieDeutsche Bogenn GmbH habe nicht aufunser Anliegen reagiert, was einer Ablehnungentspreche. Mit Blick auf das ausschließlicheInteresse des KRV an den Daten des Förder-antrages sowie der Bewilligung, wurde Widerspruch gegen die Ablehnung zur Akten-einsicht eingelegt. Kurz vor der Bundestags-wahl erhielt der KRV von der Landesförde-rungsgesellschaft die Nachricht: „Andere Vor-gänge sind derzeit vorrangig – ein Bescheidvor dem 22. September ist nicht möglich“. DerKRV hat inzwischen beim VerwaltungsgerichtSchwerin Klage auf Akteneinsicht erhobenund überlegt zudem, der Europäischen Kom-mission den Fall vorzutragen.
Pressebericht der FBSDie KRV-Geschäftsstelle hat umfassend dieMitglieder über seine Maßnahmen zur Ver-öffentlichung des unlauteren Presseberichtsder FBS informiert. Im Ergebnis konnte sichder KRV mit dem Antrag auf Erlass einereinstweiligen Verfügung gegen die FBS be-haupten, die anschließend ihren Bericht bzw.ihre Meldung gegenüber der Presse und demVerteiler ihres Newsletters zurückgezogenhat.
Discover: PlasticsTEPPFA möchte mit einer PR-Kampagne Vor-urteile gegen und Informationsdefizite überKunststoffrohrsysteme abbauen. Die natio-nale Umsetzung durch die Verbände in Frankreich, Polen, Großbritannien undDeutschland erfolgt vor allem durch eine„Microsite“. Der KRV ging im April 2018 anden Start.
Jahresbericht 2017Der Jahresbericht wurde in einer Auflage von750 Exemplaren an Politiker, Ministerien, Be-hörden sowie alle wesentlichen Einrichtun-gen „rund um Kunststoffrohrsysteme“ ge-sendet, um über die Verbandsaktivitäten zuberichten.
MitgliederAls neues Fördermitglied wurde die batten-feld-cincinnati Germany GmbH in denKunststoffrohrverband aufgenommen.
VorstandOliver Denz, Geschäftsführer der Westfä -lische Kunststoff Technik GmbH, wurde er-neut in den Vorstand des KRV gewählt. Mar-cus Wittmann, Geschäftsführer der Frän -kische Rohrwerke Gebr. Kirchner GmbH + Co.KG, wurde als neues Mitglied in den Vor-stand des KRV gewählt.
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KRV: RÜCKBLICK | EINBLICK | AUSBLICK Jahresbericht 201818
KRV: RÜCKBLICK | EINBLICK | AUSBLICK 19Jahresbericht 2018
Public Affairs• Gestaltung der politischen Rahmen- und Wettbewerbsbedingungen –
Public-Affairs-Aktivitäten 2017/18
• Energiepolitik, Infrastrukturausbau, Umweltpolitik und Kreislaufwirtschaft – Themen der Kunststoffrohr-Industrie
• Das Industriekonsortium „European Drinking Water“ nimmt Stellung zur Reform der EU-Trinkwasserrichtlinie
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Gestaltung der politischen Rahmen- und Wettbewerbsbedingungen – Public-Affairs-Aktivitäten 2017/18
KRV: RÜCKBLICK | EINBLICK | AUSBLICK Jahresbericht 201820
Ein gut aufgelegter Oberbürgermeister Thomas Kufen (CDU) begrüßte die Mitglie-der des KRV in der Ruhr-Metropole und be-richtete anschaulich von den Herausforde-rungen der 600.000-Einwohner-Kommuneetwa in den Bereichen Infrastruktur, Versor-gung und Mobilität. Auch ging der CDU-Po-litiker auf die gesonderten Anstrengungenseines Amtes zur Eingliederung mehrerertausend Flüchtlinge in die Stadtgemein-schaft ein.
Der Vizepräsident der Bundesnetzagentur,Peter Franke, schilderte die ersten Erfahrun-gen bei der Umstellung des Strommarktesauf Ausschreibungsverfahren im Rahmendes Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG).Franke zufolge gehe es auch künftig darum,Versorgungssicherheit, Bezahlbarkeit vonEnergie und Klimaschutzziele in Einklang zubringen. Die Energiewende könne im Übri-gen nur gelingen, wenn der Leitungsbaurasch voranschreite, so der Behörden-Vize-chef zu den zahlreichen, im Saal versam-melten Rohr- und Rohstoffherstellern.
Den abendlichen Festvortrag hielt sodannder Innenminister von Nordrhein-Westfa-
len, Herbert Reul (CDU). Diesen hatte derKRV noch in seiner Funktion als Vorsitzen-den der CDU/CSU-Gruppe im EuropäischenParlament angefragt, bevor der damalsneugewählte Ministerpräsident Armin La-schet (CDU; KRV-Gastredner im Jahr 2016,damals noch als Oppositionsführer imLandtag NRW) Reul zu dessen Überra-schung in sein Kabinett berief. Reul berich-tete im Kreise der KRV-Mitglieder ausführ-lich sowohl über seine Erfahrungen alsEuropa-Parlamentarier als auch über die in-nenpolitische und in Sonderheit die Sicher-heitslage in Nordrhein-Westfalen. Politik, soder 66jährige, müsse wieder stärker „mit ru-higer Hand, viel Geduld und Ehrlichkeit“ be-trieben werden.
In der Zwischenzeit hatten die Bundesbür-ger den 19. Deutschen Bundestag gewählt.Allerdings ließ das Wahlergebnis keine ein-deutige oder gar rasche Regierungsbildungzu. Stattdessen verhandelten Union, Grüneund FDP wochenlang über ein „Jamaika“-Bündnis. Die Folgen sind bekannt: Um dieJahreswende 2017/18 herum stand dieviertgrößte Industrienation der Welt wei-terhin ohne neugewählte Bundesregierung
da. Schon wurde über einen neuen Urnen-gang spekuliert. Nach einer Intervention desBundespräsidenten wurde die Option aufNeuwahlen jedoch verworfen – die Unionlud stattdessen die SPD zu Verhandlungenzur Neuauflage der sogenannten „GroßenKoalition“ ein. Dem Koalitionsvertrag imFebruar folgte die Regierungsbildung imMärz, sodass die neuen Ministerinnen undMinister kurz vor Ostern ihre Häuser bezo-gen und die Regierungstätigkeit mit einemhalben Jahr Verspätung wieder aufgenom-men werden konnte.
Der KRV begleitete die gesamte Phase derSondierungen und Koalitionsverhandlun-gen mithilfe seines in Berlin ansässigenDienstleisters aufmerksam und analysierte– auch im Lichte der zuvor gesichtetenWahlprogramme – gründlich die verschie-denen, denkbaren Szenarien. Insbesonderemit Blick auf die künftige Energie-, aberauch hinsichtlich der Umwelt- sowie derallgemeinen Wirtschaftspolitik war keines-wegs gesichert, dass die Grundinteressendes KRV, die der Verband im Frühjahr 2017veröffentlicht hatte, in jedweder Koalitions-konstellation „eins zu eins“ aufgegriffen
Gestaltung der politischen Rahmen-und Wettbewerbsbedingungen – Public-Affairs-Aktivitäten 2017/18
DIE POLITISCHEN AKTIVITÄTEN DES KRV IM BERICHTSZEITRAUM WAREN GEPRÄGT
VON DEN AUSSAGEN UND SCHWERPUNKTSETZUNGEN MEHRERER HOCHRANGIGER
GASTREDNER, DIE DEM VERBAND ANLÄSSLICH SEINES 60JÄHRIGEN BESTEHENS BEI
DER JAHRESTAGUNG IM OKTOBER 2017 IN ESSEN DIE EHRE ERWIESEN.
KRV: RÜCKBLICK | EINBLICK | AUSBLICK 21Jahresbericht 2018
würden. Umso wichtiger war es, sich für diemöglichen Ausgänge bereit zu halten undnicht zuletzt die handelnden Personen, diefür höhere Ämter in Frage kamen, frühzeitigin den Blick zu nehmen. Derart vorbereitet,ging die tatsächliche Regierungsbildung fürden KRV letztlich ohne größere Überra-schung aus. Der Koalitionsvertrag setztklare Akzente in der Energiepolitik (Markt-fähigkeit der Erneuerbaren), in der Klima-politik (Kohleausstieg) sowie im Bereich derKreislaufwirtschaft, die mit noch höherenRecycling-Quoten weiter ausgebaut werdensoll. Hier wird es für den KRV darum gehen,für seine Mitgliedsunternehmen „windowsof opportunity“, d. h. konkrete Mitgestal-tungs- und letztlich auch neue Geschäfts-möglichkeiten zu identifizieren, die sich ausder anstehenden Gesetzgebung ableitenlassen. Zugleich gilt es, Bedrohungen derWettbewerbsfähigkeit, etwa durch nochmehr Bürokratie oder versteckte Steuernund Abgaben, frühzeitig zu erkennen undzu bekämpfen. Die klare Erwartung des KRVan die Bundesregierung lautet jedenfalls,den Freihandel zu verteidigen, die Digitali-sierung voranzutreiben, den Fachkräfte-mangel einzudämmen und eine realistische,die Unternehmen nicht überfordernde
Energiepolitik zu betreiben. Diese Positionenwird der KRV künftig auch wieder im akti-ven Dialog mit der Politik vorbringen. Eine besondere Gelegenheit liegt hierbei imZusammenbringen relevanter Bundestags-abgeordneter mit Vertretern von KRV-Mit-gliedsunternehmen im jeweiligen Wahlkreis.Die KRV-Geschäftsstelle wird die Mitglieds-unternehmen bei der Realisierung solcher„Matchings“ unterstützen, um den Abge-ordneten die Bedeutung des jeweiligen Un-ternehmens für ihre Region (Arbeitsplätze,Ausbildungsplätze etc.) näher zu bringen.Derweil behält der Verband mittels der ent-sprechenden Ressourcen und Formate daspolitische Geschehen in Berlin einschließ-lich des Besuchs wichtiger Plenardebatten,Ausschussanhörungen etc. jederzeit imBlick. Für die zeitnahe Wiederaufnahme po-litischer Gespräche, die Kommentierung re-levanter Gesetzgebungsvorhaben oder auchdie Fortführung der mit dem Parlamentari-schen Abend 2017 begonnenen Dialogstra-tegie ist der Verband in seinem 61. Jahrsomit bestens vorbereitet.
Prof. Dr. Lars Feld, Direktor des Walter-Eucken-Instituts und Mitglied des
Sachverständigenrats zur Begutachtung der gesamtwirt schaftlichen Entwicklung
Prof. Dr. Gustav Horn, Direktor des Instituts für Makroökonomie
und Konjunkturforschung (IMK) der Hans-Böckler-Stiftung
Public Affairs – Energiepolitik, Infrastrukturausbau, Umweltpolitik und Kreislaufwirtschaft – Themen der Kunststoffrohr-Industrie
KRV: RÜCKBLICK | EINBLICK | AUSBLICK Jahresbericht 201822
Energiewende: EEG-Finanzierung offen Bis 2030 soll ein Anteil von etwa 65 % Er-neuerbarer Energien erreicht werden. Dazusoll eine EE-Sonderausschreibung erfolgen,über die „acht bis zehn Mio. Tonnen CO2-Reduktion erreicht werden sollen“. Voraus-setzung dafür sei allerdings die Aufnahme-fähigkeit der Netze. Diesbezüglich ist ein„Netzausbaubeschleunigungsgesetz“ ge-plant. Die Sektorenkopplung soll in Verbin-dung mit Speichertechnologien vorangetrie-ben und die Kraft-Wärme-Kopplung weiter-entwickelt und umfassend modernisiertwerden. Zur schrittweisen Reduzierung undBeendigung der Kohleverstromung ist ein„Abschlussdatum“ vorgesehen.
Noch unerwähnt blieb im Sondierungspa-pier die umstrittene Frage nach der künfti-gen Finanzierung des EEG. Jedoch äußertensich die potentiellen Koalitionäre im Vorfeldder Koalitionsverhandlungen zu diesemThema. So forderte der SPD-Wirtschaftspo-litiker Bernd Westphal auf der Handelsblatt-
Energietagung am 24. Januar in Berlin einenEinstieg in die CO2-Bepreisung. „Das Ziel ist,in den Sektoren Wärme und Verkehr, dienicht unter den Emissionshandel (ETS) fal-len, eine Besteuerung oder eine Abgabe aufCO2 einzuführen. Im Nicht-ETS-Bereich wirdes sicherlich Bewegung geben“, so Westphal.Dem widersprach sogleich der energiepoli-tische Koordinator der Unions-Bundestags-fraktion, Thomas Bareiß: „Ich glaube, wirhaben Gesprächsbedarf und müssen schau-en, was sinnvoll und machbar ist“. Die FDPschließt lt. Fraktionsvize Michael Theurereine nationale CO2-Steuer nicht kategorischaus, sofern die Stromsteuer vollständig ab-geschafft werde.
Der am 7. Februar unterzeichnete Koaliti-onsvertrag befasst sich zwar intensiv mitden Themen Energie, Klimaschutz, Recyclingund Digitalisierung. Allerdings finden sichzu kritischen Energiethemen keine konkre-ten Ideen – beispielsweise zu einer künftigenCO2-Bepreisung oder einer umfassenden
Reform des EEG. Es wird lediglich angeregt,die EEG- und Systemkosten so gering wiemöglich zu halten. Der EU-Emissionshandelsoll als Leitinstrument weiter gestärkt wer-den. Die große Koalition konzentriert sich inihrem Papier vor allem auf Energieeffizienz-maßnahmen, die Modernisierung der Ener-gienetze und die Sektorenkopplung (Wärme,Verkehr, Strom).
Über die Themen Energie und Klima verhan-deln mit NRW-Ministerpräsident Armin La-schet, Thomas Bareiß, Marie-Louise Dött(alle CDU), Anja Weisgerber (CSU) sowieBernd Westphal (SPD) zahlreiche Politiker, zudenen der KRV in den vergangenen Jahrenbelastbare Gesprächskontakte aufgebauthat.
Update Energiewende: SPD nimmt Stellung zur künftigen Wirtschafts- und EnergiepolitikDie SPD-Bundestagsfraktion hat ihr Formatdes energie- und wirtschaftspolitischen
Energiepolitik, Infrastrukturausbau,Umweltpolitik und Kreislaufwirtschaft– Themen der Kunststoffrohr-Industrie
BEIM THEMA ENERGIE UND KLIMA GEHT ES IM SCHWERPUNKT UM DIE
ERREICHUNG DER CO2-REDUKTIONSZIELE, DEN GEPLANTEN KOHLEAUSSTIEG
SOWIE DIE KÜNFTIGE FINANZIERUNG DES EEG. IM SONDIERUNGSPAPIER VON
UNION UND SPD VOM 12. JANUAR HATTEN SICH DIE PARTNER AUF EINEN
„WEITEREN, ZIELSTREBIGEN … UND ZUNEHMEND MARKTORIENTIERTEN AUSBAU
DER ERNEUERBAREN ENERGIEN“ VERSTÄNDIGT.
KRV: RÜCKBLICK | EINBLICK | AUSBLICK 23Jahresbericht 2018
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Public Affairs – Energiepolitik, Infrastrukturausbau, Umweltpolitik und Kreislaufwirtschaft – Themen der Kunststoffrohr-Industrie
KRV: RÜCKBLICK | EINBLICK | AUSBLICK Jahresbericht 201824
Frühstücks am 20. Februar in Berlin wieder-aufleben lassen (hbpa war für den KRV vorOrt). Neben dem stellv. Fraktionsvorsitzen-den Hubertus Heil nahmen u. a. auch diedem KRV bekannten Abgeordneten BerndWestphal (wirtschafts- und energiepoliti-scher Sprecher) und Ulrich Freese (Sprecherfür Industrie und Rohstoffe) teil.
Zunächst nahm MdB Heil zur Diskussion umdie beihilferechtliche Regelung der KWK-An-lagen und deren kritische Bewertung durchdie EU-Kommission Stellung. Die aktuelleLage sei „hochgradig unbefriedigend“ undstehe ganz oben auf der Gesprächsliste zwi-schen Bundesregierung und EU-Kommission(am 2. März wurde im Bundesrat über einenAntrag Thüringens beraten, der die Rechtssi-cherheit für KWK-Anlagen fordert).
Der Bundesrat hat den Antrag „Rechtssi-cherheit für KWK-Anlagen“ angenommen.Inzwischen haben Bundeswirtschaftsminis-ter Peter Altmaier und EU-Wettbewerbs-kommissarin Margrethe Vestager sich am 8.Mai auf eine Grundsatzeinigung zur EEG-Ei-genversorgung verständigt. Die Umsetzungin nationales Recht sollte noch vor der Som-merpause abgeschlossen sein, kam jedochaufgrund von inhaltlichen Differenzen zwi-schen den Koalitionspartnern (Union undSPD) ins Stocken.
,Zum Thema CO2-Bepreisung erklärte Heil,dass die SPD eine hohe Sympathie dafür
hege, es aber insbesondere mit der CSU keinVorankommen gab. Er verwies auch auf dieanstehende Landtagswahl in Bayern. „Even-tuell kann man das Thema danach noch ein-mal anbringen.“ „Alternative Finanzierungs-modelle [des EEG] sind im Koalitionsvertragauch nicht ausgeschlossen“, so Heil auf dieAnmerkung, dass im Koalitionsvertrag dazunichts Bestimmtes stehe.
Bewertung EnergiewendeSowohl eine mögliche „Bauernmaut“ alsauch eine Neugestaltung des EEG, z.B. inForm einer CO2-Bepreisung, hätten Auswir-kungen auf die Kostensituation der KRV-Mitgliedsunternehmen. Hier muss der KRVdie politischen Entwicklungen aufmerksamverfolgen, um sich rechtzeitig einbringen zukönnen.
Infrastrukturausbau: Kanäle kurz- bis mittelfristig sanierungsbedürftigIn Bayern sind rund 14,5 % der öffentlichenAbwasserkanäle kurz- bis mittelfristig sanie-rungsbedürftig. Das geht aus einer Antwortder Landesumweltministerin Ulrike Scharf(CSU) auf eine schriftliche Anfrage der SPDzum Zustand des bayerischen Kanalnetzesvom 1. Februar hervor. Für 2018 sei eine Zu-standserfassung vorgesehen.
Die Sanierungstätigkeiten müssen weitergesteigert werden, um den festgestelltenBedarf abzubauen und dem rasch anwach-
senden Anteil alter Kanäle gerecht zu wer-den, so die Umweltministerin.
Der SPD-Umweltpolitiker Harry Scheuen-stuhl, der die Anfrage gestellt hatte, warntevor einem „schleichenden Verfall“ des öf-fentlichen Abwassernetzes. „Die Kommunenkönnen diese Milliardenkosten nicht alleinestemmen“, so Harry Scheuenstuhl.
Staat erzielt Milliardenüberschüsse –Kritik an fehlenden InvestitionenDas Statistische Bundesamt vermeldete am23. Februar einen Rekordüberschuss vonBund, Ländern und Kommunen i. H. v. knapp37 Mrd. Euro. Klaus Ernst, stellv. Vorsitzen-der der Fraktion DIE LINKE und Vorsitzenderdes Wirtschaftsausschusses im Dt. Bundes-tag, kommentierte in Richtung Bundesre -gierung, dass es „unverantwortlich ist, not-wendige Investitionen zu unterlassen, ummit Überschüssen glänzen zu können“.„Deutschland brauche u. a. funktionierendeVerkehrsnetze und eine flächendeckende di-gitale Infrastruktur“, erklärte Klaus Ernstweiter.
Antrittsrede des Bundesministers für Wirtschaft und EnergieBundeswirtschaftsminister Peter Altmaier:„Erneuerbare Energien müssen ohne Sub-ventionen auskommen.“
Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier(CDU) hat im Deutschen Bundestag am 21.
Bildquelle: © Armin Laschet/CDU NRW 2018
Armin Laschet (CDU),
Ministerpräsident des Landes Nordrhein-Westfalen
Bildquelle: © Bundesregierung/Kugler
Peter Altmaier (CDU),
Bundesminister für Wirtschaft und Energie
Bildquelle: © Andreas Pöcking
Anja Siegesmund (Bündnis 90/Grüne), Ministerin für
Umwelt, Energie und Naturschutz des Landes Thüringen
KRV: RÜCKBLICK | EINBLICK | AUSBLICK 25Jahresbericht 2018
März seine Regierungserklärung abgegeben.Mit Blick auf sein eigenes Haus sagte PeterAltmaier, dass das BMWi in erster Linie einMittelstandsministerium sein müsse, dassich serviceorientiert um die Anliegen desdeutschen Mittelstands kümmere. Denn„wenn wir die Zukunft gewinnen wollen,dürfen wir den Mittelstand nicht verlieren“.Dafür bräuchten die Betriebe vor allem ver-lässliche Rahmenbedingungen, um Pla-nungssicherheit für ihre Investitionen zuhaben. Auch die Menschen, die mit „neuenIdeen die Digitalisierung mit Leben füllen“und innovative Konzepte entwickeln, müss-ten unterstützt werden.
Zum Umbau der Energieversorgung verwiesPeter Altmaier auf die Kosten: Die Energie-wende werde nur gelingen, wenn es nichteine „Koste-es-was-es-wolle“-Energiewendesei. Die erneuerbaren Energien müssten zueinem Geschäftsmodell werden, das ohneSubventionen dauerhaft tragfähig undwettbewerbsfähig ist. Auch der Netzausbauist Peter Altmaier ein großes Anliegen: DieEnergiewende werde nur vorankommen,wenn der Netzausbau vorankomme. Dazuversprach er: „Wenn ich ein halbes Jahr imAmt bin, werde ich jede problematische Lei-tung persönlich kennen und besucht haben“.
Update Energiewende: Proteste gegen Stromtasse „Suedlink“ Im thüringischen Fambach haben am 25.März rund 3.000 Menschen gegen die ge-
plante Stromtrasse „Suedlink“ protestiert.Während einer Kundgebung sprachen sichmehrere Kommunal- und Landespolitiker da-gegen aus, dass die Stromleitung den Frei-staat durchquert. LandesumweltministerinAnja Siegesmund (Grüne) sicherte weitereUnterstützung durch die Landesregierung zu.
Die Landesregierung hat einen anderen Tras-senkorridor vorgeschlagen, der durch West-hessen und Nordrhein-Westfalen führt undThüringen nicht berührt. Die NetzbetreiberTennet und TransnetBW verweisen dagegendarauf, dass die Varianten durch Thüringenweniger [sogenannte] Konfliktstellen enthiel-ten, die dem Verlauf der Trasse entgegenste-hen würden. Die Bundesnetzagentur hat sichdieser Haltung angeschlossen.
Derweil hat der Bundesrat am 23. März denAntrag der hessischen Landesregierung zurbesseren Stromnetz-Auslastung an dieFachausschüsse verwiesen. Das Land Hessenwill mit seinem Antrag erreichen, dass dieKapazitäten im Übertragungsnetz besser ge-nutzt werden. Andernfalls sei der weitereZubau von erneuerbaren Energien aufgrunddes schleppenden Netzausbaus nicht mög-lich. Zudem dienten die Maßnahmen der Be-grenzung von Kosten für Netzstabilisie-rungsmaßnahmen.
Bewertung EnergiewendeDie Proteste zeigen einmal mehr die Proble-matik des bundesweiten Netzausbaus - Lo-
kalinteressen erschweren die zügige Umset-zung. Trotz des weitestgehenden Einsatzesvon Erdkabeln auf der „Thüringer Trasse“wird der Netzausbau, zumindest im geplan-ten Umfang, als unnötig erachtet.
Anja Siegesmund (B90/Grüne), Landesum-weltministerin Thüringen am 25. März 2018:„Weder wurden unsere Argumente berück-sichtigt noch unser Alternativvorschlagernsthaft geprüft. Das nehmen wir nicht hin– und die Menschen in der Region erst rechtnicht.“
Umweltpolitik: Bundesrat nimmt zur EU-Trinkwasserrichtlinie StellungDer Bundesrat fasste am 27. April im Ple-num einen Beschluss zur Novelle der EU-Trinkwasserrichtlinie. Darin heißt es, dass dieSicherstellung der Trinkwasserqualität inDeutschland bislang vorbildlich geregelt sei.Die Länderkammer gibt jedoch zu bedenken,dass durch die geplante Streichung der Be-stimmungen über Materialien und Produkte,die mit Trinkwasser in Berührung kommen(Artikel 10 der EU-Trinkwasserrichtlinie),ohne dass bereits eine entsprechende har-monisierte europäische Norm vorliege, eineRegelungslücke entstehe.
Bezüglich einer Gefahrenbewertung schlägtdie EU-Kommission die Überwachung „an-derer relevanter Schadstoffe“, darunter auchMikroplastik, vor. Aus Sicht des Bundesrates
Bildquelle: © Susie Knoll
Michael Thews (SPD), MdB, Berichterstatter
für Kreislaufwirtschaft und Nachhaltigkeit der
SPD-Bundestagsfraktion
Bildquelle: ©Dr. Bettina Hoffmann/Grüne Hessen
Dr. Bettina Hoffmann (Bündnis 90/Die Grünen), MdB,
Sprecherin für Umweltpolitik und Umweltgesundheit
der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen
Björn Simon (CDU), MdB, Mitglied im Ausschuss für
Verkehr und digitale Infrastruktur
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Anbindung von Windparks Biogasanlagen, Kraftwerke
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Schutzrohre fur unterirdische Hochspannungskabel
(„Erdverkabelung“)
Public Affairs – Energiepolitik, Infrastrukturausbau, Umweltpolitik und Kreislaufwirtschaft – Themen der Kunststoffrohr-Industrie
KRV: RÜCKBLICK | EINBLICK | AUSBLICK Jahresbericht 201826
ist Mikroplastik jedoch „kaum trinkwasser-relevant“. Im Übrigen fehle es an „einheitli-chen Analysemethoden“ sowie hinreichen-der Kenntnis über gesundheitliche Auswir-kungen.
Der Bundesverband der Energie- und Was-serwirtschaft (bdew) begrüßte die Ände-rungsvorschläge des Bundesrates: „Die ge-forderte drastische Erhöhung der Wasser-probenentnahmen und die aufgeblähtenInformationspflichten schießen über jedesZiel hinaus“, so der Verband in seiner Pres-semitteilung am 27. April.
Umweltpolitik: EU will Einwegplastik verbieten Anlässlich des diesjährigen Earth Day am 22.April 2018 unter dem Motto „Stoppt diePlastikvermüllung“ forderte der SPD-Um-weltpolitiker Michael Thews energischeMaßnahmen zur Verringerung und besserenVerwertung von Kunststoffabfällen. „Bereitsbei der Herstellung muss darauf geachtetwerden, dass eine spätere Wiederverwen-dung und ein qualitativ hochwertiges Re-cycling möglich sind. Ebenso muss der Ein-satz von Sekundärkunststoffen erhöht wer-den.“
Derweil forderte am 23. April der Bundes-vorsitzende der Grünen und (Noch-)Um-weltminister in Schleswig-Holstein, Robert
Habeck, Wegwerfprodukte aus Kunststoffüber eine neue Steuer teurer zu machen.Zudem könne es nicht sein, „dass Erdöl, dasbspw. für die Produktion von Kunststoffenverwendet wird, anders als Öl für Kraftstoffesteuerlich bevorzugt wird“.
Mit dem Ziel, die Meeresverschmutzungdurch Plastikabfälle zu reduzieren, hat dieEU-Kommission am 28. Mai ihre Pläne zumKampf gegen Einwegprodukte aus Kunst-stoffen vorgestellt. Im Fokus stehen dabeizehn Produktkategorien, auf die zusammen70 % des in den Meeren gefundenen Abfallsentfallen.
An oberster Stelle der Maßnahmen steht einVerbot von Wattestäbchen, Einweggeschirrsowie Stäben für Luftballons. Für diese Pro-dukte gebe es bereits erschwingliche Alter-nativen zu Kunststoff, sodass sie vom Marktgenommen werden könnten, erklärte dieKommission. Bei Produkten ohne offen-sichtliche Alternativen liegt der Schwer-punkt auf der Eindämmung ihres Ver-brauchs.
Bundesumweltministerin Svenja Schulze(SPD) sprach sich gegen ein generelles Ver-bot von Plastik aus. „Plastik ist ein sehrwertvoller Stoff und wird in vielen Berei-chen, etwa der Medizin, gebraucht.“ Die Ver-wendung als Verpackungsmaterial will sie
aber massiv zurückdrängen. Es dürfe keinPlastik mehr eingesetzt werden, dass nichtrecycelbar ist, forderte Svenja Schulze ineinem Interview am 28. Mai.
Bewertung UmweltpolitikDie „Anti-Plastik-Stimmung“ wird durch denEU-Vorschlag erneut befeuert. Dr. BettinaHoffmann, MdB, Sprecherin für Umweltpo-litik (B90/Grüne), am 28. Mai 2018: „Es istrichtig, Wegwerfprodukte aus Plastik zu re-duzieren. Doch Verbote von Plastikstrohhal-men oder Wegwerfgeschirr allein packendas Problem nicht an der Wurzel. Auch dieSubventionierung von Plastikmüll mussendlich ein Ende haben. Es kann nicht sein,dass der Staat Erdöl zur Produktion vonKunststoffen nicht besteuert.“
Baupolitik: Bundesregierung zieht positives Fazit der Bürokratiebremse Drei Jahre nach Einführung der sogenann-ten Bürokratiebremse zieht die Bundesregie-rung in einer Unterrichtung vom 16. Mai einpositives Fazit dieser Regelung. Die Wirt-schaft habe seither um rund 1,9 MilliardenEuro („laufender Erfüllungsaufwand“) ent-lastet werden können.
Allerdings habe der Erfüllungsaufwand, derfür die Wirtschaft aus der Umsetzung vonEU-Vorgaben entstand, 2017 um rund eine
Energiewende – hier kommen Kunststoffrohre zum Einsatz
Bildquelle: ©Fotolia: Jürgen FälchleBildquelle: ©Fotolia: Fabian
Gebäudetechnik (Fußboden- oder Niedrigtemperatur-
heizungen)
KRV: RÜCKBLICK | EINBLICK | AUSBLICK 27Jahresbericht 2018
Milliarde Euro zugenommen. Die Bundesre-gierung setze sich auf EU-Ebene für eine„Begrenzung des Erfüllungsaufwands undfür eine gezielte Verringerung der Bürokra-tiekosten“ ein.
Infrastruktur & Bau: KfW-Kommunalpanel 2018: Steigende Investitionsbedarfe treffenauf begrenzte Kapazitäten Der Investitionsrückstand auf kommunalerEbene nimmt dramatisch zu. Das ist einesder zentralen Ergebnisse des KfW-Kommu-nalpanels 2018, das am 19. Juni in Berlinvorgestellt wurde. Demnach ist der Investi-tionsstau im Vergleich zum Jahr 2016 von126 Milliarden Euro auf knapp 159 Milliar-den Euro im Jahr 2017 angewachsen.
Die Hauptursache des zunehmenden Inves-titionsrückstands ist nach Einschätzung vonKfW-Chefvolkswirt Jörg Zeuner das hoheBevölkerungswachstum. Viele Kommunenseien gezwungen, schnellstmöglich neueSchulen, Kitas und Wohnungen zu bauen.Der Bedarf im Bereich Wasserversorgungund Abwasserentsorgung erhöhte sich imVergleich zur letztjährigen Erhebung umknapp eine Milliarde EUR.
Die Umfrage bestätigt, dass die Bauwirt-schaft so stark ausgelastet ist, dass Kommu-nen deutlich höhere Preise bezahlen müssen
als in den vergangenen Jahren. Die Investi-tionsausgaben würden so zwar steigen –mehr Infrastruktur werde aber nicht bereit-gestellt. Die Kommunalverwaltungen ver-fügten zudem nicht über das nötige Perso-nal, um Projekte zu planen, Fördermittel ab-zurufen oder Bauaufträge auszuschreiben.
Bewertung BaupolitikDas Kommunalpanel bestätigt die Erkennt-nis des 1. Parlamentarischen Abends desKRV, dass die Investitionstätigkeit der Kom-munen vor allem von der Haushaltslage undpersonellen Planungskapazitäten bestimmtwird. Zur schrittweisen Deckung der Aus-bau- bzw. Erneuerungsbedarfe könnenKunststoffrohrsysteme als geeignete Lösunggegenüber relevanten Stakeholdern positio-niert werden.
Umwelt & Recycling: Auswirkungen von Mikro plastik müssenweiter erforscht werden Es ist bislang nicht hinreichend geklärt, obund inwieweit Mikro- und Nanokunststoffeeine Gefahr für Umwelt und Natur darstel-len. Dies stellt die Bundesregierung in ihrerAntwort auf eine Kleine Anfrage der Grü-nen-Bundestagsfraktion vom 4. Juni fest.
Es müsse zudem differenziert auf Kunststof-fe geblickt werden, da die positiven Eigen-schaften, z.B. in Bezug auf Hygieneanforde-
rungen im Lebensmittelbereich oder imLeichtbau, dabei helfen würden, Energieoder stoffliche Ressourcen einzusparen.
Zielkonflikt in der Kreislaufwirtschaft Der neue abfallpolitische Sprecher derCDU/CSU-Bundestagsfraktion, Björn Simon,nimmt auf seiner Website grundsätzlichStellung zur Kreislaufwirtschaft. Er be-schreibt u. a. die Problematik, dass die meis-ten Kunststoffe nicht sortenrein sortiertwerden können
Björn Simon, MdB, Abfallpolitischer Spre-cher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, amJuni 2018: „Die aus Abfällen neu hergestell-ten Kunststoffe haben meist schlechtereMaterialeigenschaften als die Ausgangsstof-fe. Dieser Konflikt führt schon heute dazu,dass die Rezyklate oft für viele Produktenicht verwendet werden können. DiesesProblem konnte ich auch in der Klausurta-gung unserer Arbeitsgruppe Umwelt gegen-über der Bundesumweltministerin SvenjaSchulze (SPD) erörtern. Gemeinsam wollenwir hier eine für alle Parteien verträglicheLösung finden.“
Gebäudetechnik (Erdwärmeverteiler) Infrastruktur (Erdwärmesonden)
Bildquelle: ©HakaGerodur AGBildquelle: ©Fotolia: bluedesignBildquelle: ©Fotolia: Ingo Bartussek
Public Affairs – Stellungnahme des Verbändenetzwerk „European Drinking Water“ zur Reform der EU-Trinkwasserrichtlinie
KRV: RÜCKBLICK | EINBLICK | AUSBLICK Jahresbericht 201828
Quelle: ©Fotolia #143179889 | Urheber: BRAD
www.europeandrinkingwater.eu
KRV: RÜCKBLICK | EINBLICK | AUSBLICK 29Jahresbericht 2018
In den letzten Jahrzehnten haben mehrereEU-Mitgliedstaaten eigene Vorschriften fürMaterialien und Produkte entwickelt, die mitTrinkwasser in Kontakt kommen (z. B. Was-serleitungen, Wasserhähne, Wassererhitzer,Pumpen, Wasserzähler usw.), und die zu un-terschiedlichen hygienischen Anforderungenund zu möglicherweise unterschiedlichen Niveaus des Schutzes der menschlichen Gesundheit führen. Dies wirkt sich nicht nurauf die Verbraucher aus, sondern benachtei-ligt auch Unternehmen, insbesondere KMU,die beim Export ihrer Produkte in andere EU-Länder unnötig belastet werden. Wie aus derÜberprüfung der EU-Trinkwasserrichtliniedurch die Europäische Kommission hervor-geht, funktionieren die derzeitigen Bestim-mungen über Materialien und Produkte, diemit Trinkwasser in Kontakt kommen, nichtgut und stellen eine langfristige Herausfor-derung für die Bereitstellung von sauberemund gesundem Trinkwasser in der EU dar.1)
Das Verbändenetzwerk EDW hält den Vor-schlag der Europäischen Kommission zur Reform der EU-Trinkwasserrichtlinie für nichtausreichend, um eine Harmonisierung zu er-reichen. Die Europäische Kommission schlägtvor, die hygienischen Anforderungen2) fürMaterialien und Produkte, die mit Trinkwasserin Kontakt kommen („Trinkwasseranwendun-gen“), unter der EU-Bauproduktenverord-nung (BauPVO) festzulegen. Ziel der EU-Bau-produktenverordnung ist es, harmonisierteeuropäische Normen für die Vermarktungvon Bauprodukten in der gesamten EU fest-zulegen, um den EU-Binnenmarkt zu vollen-den. Das Verbändenetzwerk EDW ist der Ansicht, dass aus nachfolgenden Gründenmittels der EU-Bauproduktenverordnung dienotwendige Harmonisierung nicht erreichtwird:
• Viele Produkte, die mit Trinkwasser in Kon-takt kommen – wie z. B. Wassererhitzer,
Wasserzähler, Pumpen und Haushaltsge -räte – fallen nicht in den Geltungsbereichder EU-Bauproduktenverordnung (Bau -PVO). Die Vorschläge der EuropäischenKommission schließen einen großen Teil derProdukte, die mit Trinkwasser in Kontaktkommen, von der Harmonisierung aus undschafft damit eine erhebliche Lücke und einrechtliches Vakuum.
• Die EU-Bauproduktenverordnung (Bau -PVO) kann nur zu einer teilweisen undunzu reichenden Harmonisierung führen:Normen definieren üblicherweise nur diePrüf methoden, anhand derer Produkte ge-prüft werden müssen.3) Wie von der Euro-päischen Kommission anerkannt, legenNormen in der Regel nicht die hygieni-schen Anforderungen fest, nach denenProdukte geprüft werden sollen. Ohne EU-weite Hygienevorschriften ist keineechte Harmonisierung möglich, damit alle
Stellungnahme des Verbändenetz-werk „European Drinking Water“ zurReform der EU-Trinkwasserrichtlinie
DAS VERBÄNDENETZWERK „EUROPEAN DRINKING WATER“ (EDW) UNTERSTÜTZT
EU-WEIT HARMONISIERTE ANFORDERUNGEN AN DIE HYGIENISCHE SICHERHEIT VON
TRINKWASSER. DIE HARMONISIERUNG WIRD DER SICHERHEIT DER EUROPÄISCHEN
VERBRAUCHER ZUGUTEKOMMEN UND GLEICHZEITIG DIE WETTBEWERBSFÄHIGKEIT
DER EUROPÄISCHEN INDUSTRIE UND DEN BINNENMARKT STÄRKEN. EDW HÄLT DEN
VORSCHLAG DER EUROPÄISCHEN KOMMISSION ZUR REFORM DER EU-TRINKWASSER-
RICHTLINIE FÜR NICHT AUSREICHEND, UM EINE HARMONISIERUNG ZU ERREICHEN.
Public Affairs – Stellungnahme des Verbändenetzwerk „European Drinking Water“ zur Reform der EU-Trinkwasserrichtlinie
KRV: RÜCKBLICK | EINBLICK | AUSBLICK Jahresbericht 201830
EU-Bürger denselben hohen Gesundheits-schutz genießen können.
EDW EmpfehlungenDas Verbändenetzwerk EDW fordert einedeutliche Stärkung der von der EuropäischenKommission vorgeschlagenen Maßnahmen,um so eine vollständige Harmonisierung undhohe Sicherheitsstandards für Materialienund Produkte, die mit Trinkwasser in Kontaktkommen, zu gewährleisten.
Wir empfehlen den politischen Entschei-dungsträgern der EU, die EU-Trinkwasser-richtlinie dergestalt zu überarbeiten, dass:• es den EU-Institutionen ermöglicht wird,
rechtsverbindliche Maßnahmen zur weite-ren Harmonisierung der hygienischen An-forderungen an Materialien und Produktein Kontakt mit Trinkwasser zu ergreifen,einschließlich der schrittweisen Entwick-lung einer EU-weiten Liste von Stoffen, diefür die Herstellung von Materialien4) inKontakt mit Trinkwasser zugelassen sind.Dieser Ansatz würde:• sicherstellen, dass die gleichen hohen
Sicherheitsstandards für alle europäi-schen Verbraucher gelten und denkbare„Schlupflöcher“ für die Sicherheit der Ver-braucher auf nationaler Ebene geschlos-sen werden;
• sicherstellen, dass alle Produkte – unab-hängig davon, ob sie in den Anwendungs-bereich der EU-Bauproduktenverordnung(BauPVO) fallen – unter die harmonisier-ten Hygienevorschriften fallen;
• klargestellt wird, dass das Ziel der EU-Trink-wasserpolitik die Entwicklung eines voll-ständig harmonisierten Regelungsrahmensfür Materialien und Produkte in Kontakt mitTrinkwasser ist. Das IndustriekonsortiumEDW unterstützt die Aufnahme einer Über-prüfungsklausel in die EU-Trinkwasserricht-linie, in der die Europäische Kommissionaufgefordert wird:• die Fortschritte bei der Harmonisierung
der Hygienevorschriften für Trinkwasser-anwendungen zu evaluieren;
• gegebenenfalls geeignete Maßnahmen zuergreifen – wie etwa einen Vorschlag füreine neue Verordnung – wenn erforderlich.
• sichergestellt wird, dass die Kohärenz zwi-schen der EU-Trinkwasserrichtlinie und derEU-Bauproduktenverordnung (BauPVO) ge-währleistet ist. Dies erfordert, dass die har-monisierten Normen, die im Rahmen derBauPVO entwickelt wurden, Bezug auf dierechtlich verbindlichen Maßnahmen neh-men, die die Europäische Kommission imRahmen der EU-Trinkwasserrichtlinie5) er-
lassen hat. Dadurch können Produkte, diein Kontakt mit Trinkwasser kommen und dieEU-weiten hygienischen Anforderungender EU-Trinkwasserrichtlinie erfüllen, in dergesamten EU vermarktet werden.
• jede Lücke im Harmonisierungsprozess ge-schlossen wird. Um dies zu erreichen, solltedie EU-Trinkwasserrichtlinie die Mitglied-staaten ermächtigen und nachdrücklichdazu ermutigen, auch für Produkte, dienicht unter die BauPVO fallen, harmonisier-te europäische Normen nur für die Trink-wasserversorgung anzuwenden.
Das Verbändenetzwerk EDW ist der Ansicht,dass die oben genannten Empfehlungen dieGrundlage für eine ehrgeizige und pragma-tische Lösung für die Entwicklung eines voll-ständig harmonisierten Rechtsrahmens fürTrinkwasseranwendungen darstellen. Einesolche Harmonisierung würde sowohl diegleiche Trinkwasserqualität für die Verbrau-cher in ganz Europa gewährleisten als auchdie Wettbewerbsfähigkeit und Innovations-fähigkeit der europäischen Industrie verbes-sern.
1) Europäische Kommission, Arbeitsdokument derKommissionsdienststellen „Refit Evaluation of theDrinking Water Directive 98/83/EC“, 1 December2016, p. 42, Verfügbar unter http://ec.europa.eu/en-vironment/water/water-drink/pdf/SWD_2016_428_F1.pdf
2) Zu den hygienischen Anforderungen gehören: eineListe von Stoffen, die für die Herstellung von Materialien in Kontakt mit Trinkwasser zugelassensind; andere allgemeine hygienische Anforderungenan Materialien und Produkte (z. B. mikrobiellesWachstum, Geschmack, Geruch, Farbe und Trübungdes Wassers); gemeinsame europäische Testmetho-den; ein System zur eindeutigen Kennzeichnung vonProdukten in Kontakt mit Trinkwasser gemäß denEU-Rechtsvorschriften.
3) Bericht der Europäische Kommission über dieDurchführung der Verordnung (EU) No 305/2011, 7 July 2016, p. 6, Verfügbar unter http://eur-lex.europa.eu/legal-content/EN/TXT/PDF/?uri=CELEX:52016DC0445&from=EN
4) Zu den Materialien, die mit Trinkwasser in Kontaktkommen, gehören organische Materialien, Elasto-mere, Zement, Metalle.
5) Siehe 1
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KRV: RÜCKBLICK | EINBLICK | AUSBLICK 31Jahresbericht 2018
ANIMA – Federazione delle Associazioni Nazionali dell'Industria Meccanica Varia ed Affine ............... www.anima.itAPPLiA – Home Appliance Europe .................................................................................................................................. www.applia-europe.euAqua – European Association of Water and Heat meter manufacturers ........................................................ www.aqua-metering.orgAqua Europa ........................................................................................................................................................................... www.aqua-europa.eubma – Bathroom Manufacturers Association ............................................................................................................. www.bathroom-association.org.ukBranchehuset .......................................................................................................................................................................... www.branchehuset.dkBritish Water .......................................................................................................................................................................... www.britishwater.co.ukCEIR – European Association for the Taps and Valves Industry .......................................................................... ww.ceir.euCES – Silicones Europe ......................................................................................................................................................... www.silicones.euCESA – Catering Equipment Suppliers Association .................................................................................................. www.cesa.org.ukDKI – Deutsches Kupferinstitut Berufsverband e.V. ................................................................................................. www.kupferinstitut.deEADIPS FGR – European Association for Ductile Iron Pipe Systems, Fachgemeinschaft Guss–Rohrsysteme (FGR) e.V. ...................................................................................................... www.eadips.orgEFCEM – European Federation of Catering Equipment Manufacturer ............................................................ www.efcem.infoehi – Association of the European Heating Industry ............................................................................................... www.ehi.euELiSANA – European Light Stabilisers and Antioxidants ...................................................................................... www.specialty-chemicals.euESA – European Sealing Assoziation .............................................................................................................................. www.europeansealing.comETRMA – European Tyre & Rubber Manufacturers .................................................................................................. www.etrma.orgEuropump – European Association of Pump Manufacturers .............................................................................. www.europump.orgEVA – European Vending Association ............................................................................................................................ www.vending-europe.euFCA – Food Contact Additives .......................................................................................................................................... www.ecetoc.orgfigawa – Bundesvereinigung der Firmen im Gas– und Wasserfach e.V. ......................................................... www.figawa.orgKRV – Kunststoffrohrverband e.V. ................................................................................................................................... www.krv.dePlasticsEurope – Association of Plastics Manufacturers ...................................................................................... www.plasticseurope.orgSOIA – Ion Exchange & Adsorbent Resins ................................................................................................................... www.soia.cefic.orgTEPPFA – The European Plastic Pipes and Fittings Association .......................................................................... www.teppfa.euVDDW – Verband der Deutschen Wasser– und Wärmezählerindustrie e.V. ................................................... www.vddw.deVRH – Verein Rohrleitungssysteme in der Haustechnik e.V. ................................................................................. www.vrh.deWQE – Water Quality Association ................................................................................................................................... www.wqa.orgZVEI – Zentralverband Elektrotechnik– und Elektronikindustrie e.V. ................................................................ www.zvei.org
Die im Verbändenetzwerk „European Drinking Water“(EDW) zusammengeschlossenen 30 Verbände und Organisationen sind:
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• Kunststoffrohre in der Industrie: Die richtige Wahl!
• Kunststoff – Der vielseitige Werkstoff für moderne Rohrsysteme in der Infrastruktur
• Kunststoffrohrsysteme in der Abwasserentsorgung: Verbände verstärken Öffentlichkeitsarbeit
• KRV-Gastvorlesungen – Verbandsaktivitäten zur Unterstützung der Hochschul- und Berufsausbildung
• Der KRV online: Auf Knopfdruck geballtes Wissen über Kunststoffrohrsysteme
• KRV sponsert die „World University Challenge“ auf der IFAT 2018 in München
• 22. Rohrbau-Kongress – Die Branche traf sich in Weimar
• Informieren orientieren analysieren – die KRV Nachrichten
• Geprüfte Qualität – die Werkstoffliste des KRV
Öffentlichkeitsarbeit und Wissenstransfer
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Öffentlichkeitsarbeit und Wissenstransfer
KRV: RÜCKBLICK | EINBLICK | AUSBLICK Jahresbericht 201834
Quelle: © Georg Fischer GmbH Deutschland
KRV: RÜCKBLICK | EINBLICK | AUSBLICK 35Jahresbericht 2018
Kunststoffrohre werden seit über 70 Jahrenerfolgreich im industriellen Anlagen- undApparatebau eingesetzt. Moderne Kunst-stoffrohrsysteme sind hier praktisch nichtmehr weg zu denken. Für die oft sehr kom-plexen Anforderungen im industriellen Anlagenbau bieten Rohrsysteme aus Kunst-stoff interessante technische und wirt-schaftliche Lösungen – sei es im Bereich vonHerstellungs prozessen, Kraftwerken, derPharma- und Lebensmittelproduktion, imchemischen Anlagenbaus, der Petrochemie,in Lackieranlagen, der Halbleiterindustrieoder im Bergbau.
Die nunmehr 13. Schulung des KRV fand am28. November 2017 in den Räumen des„Comcenter Brühl“ in Erfurt statt. Erfahreneund kompetente Referenten von Anwendernund Herstellern berichteten über ihre Erfah-rungen mit Kunststoffrohrsystemen im in-dustriellen Anwendungsbereich und boteneine interessante Diskussionsplattform.• Dipl.-Ing. Georg Schwalme, SKZ – KFE
gGmbH: „Industrie 4.0 in der Kunststoff-
verarbeitung – Revolution oder Evolution?“• B. Eng. Anne-Marie Hof, Georg Fischer
GmbH: „Digitale Rohrnetzdokumentation– GF Track & Trace“
• Sven Weise, Straub Werke KG: „Mechani-sche Rohrverbinder für Kunststoffrohre“
• Georg Krebs, Munsch Kunststoff-Schweiß-technik GmbH: „Entwicklung der Hand-schweißextruder –Verschweißen von Son-derwerkstoffen“
• Roland Rasch, Bänninger Kunststoff-Pro-dukte GmbH: „Berücksichtigung der Län-genänderung bei Kunststoffrohrsystemen“
• Frank Horn, SIMONA AG: „Slurry Transport– Rohre und Platten für umfassende An-wendungslösungen“
• Carsten Meissner, Siemens AG Germany:„Was kann moderne Branddetektion leisten– verschiedene Lösungen mittels Kunst-stoffrohr“
Der Einsatz von Kunststoffrohrsystemen inder Industrie ist im besonderen Maße vomjeweiligen Bestimmungszweck abhängig –spezielle Anforderungen bedürfen somit
auch spezieller Rohre, nebst der dafür geeig-neten Verbindungs- und Verlegungstech -niken. Und letztlich müssen die Produkte halten, was sie versprechen. Das wiederum erfordert eine systematische Qualitätssiche-rung.
Industrie 4.0 in der Kunststoffverarbei-tung – Revolution oder Evolution?Erster Referent des Tages war Dipl.-Ing.Georg Schwalme von der SKZ – KFE gGmbH.Mit seinem Vortrag „Industrie 4.0 in derKunststoffverarbeitung – Revolution oderEvolution?“ nahm er sich der Themas „Digi-talisierung“ an.
Das industrielle Internet der Dinge (IIoT) ver-ändert partiell Handels- und Produktionsket-ten und bietet innovative Möglichkeiten so-wohl in den Beziehungen zwischen Kundenund Lieferanten als auch in der Produktion.Somit entstehen neue attraktive Geschäfts-modelle aber auch bisher unbekannte Chan-cen und Risiken. Obwohl der Begriff Industrie4.0 mittlerweile häufig für derartige Verän-
Kunststoffrohre in der Industrie: Die richtige Wahl!
INGENIEURE, KONSTRUKTEURE, UND FACHBERATER AUS DEN BEREICHEN
INDUSTRIE-, ANLAGEN- UND APPARATEBAU TRAFEN SICH AM 28. NOVEMBER 2017
IM „COMCENTER BRÜHL“ IN ERFURT ZUR MITTLERWEILE 13. KRV-INDUSTRIEROHR -
SCHULUNG. UNTER DEM LEITTHEMA „KUNSTSTOFFROHRE IN DER INDUSTRIE:
DIE RICHTIGE WAHL!“ KONNTE DIPL.-ING. OLIVER DENZ, OBMANN DER KRV-FACH-
GRUPPE INDUSTRIEROHRE UND GESCHÄFTSFÜHRER DER WKT GMBH, 60 TEILNEHMER
ZU EINER PRAXISBEZOGENEN WEITERBILDUNG BEGRÜSSEN.
Öffentlichkeitsarbeit und Wissenstransfer
KRV: RÜCKBLICK | EINBLICK | AUSBLICK Jahresbericht 201836
derungen strapaziert wird, existierten vieleunterschiedliche Definitionen und in vielenFällen Unsicherheiten zu Auswirkungen undUmsetzungsstrategien. Der Vortrag gabeinen Überblick über mögliche Entwicklun-gen und Effekte auf die kunststoffverarbei-tende Industrie und zeigt Handlungsfelderauf.
Für eine hohe Produktionseffizienz ist einesystematische Engpassanalyse für den Ge-samtprozess, ggf. auch nur für den Ferti-gungsprozess, sinnvoll. Viele wichtige Bau-steine für eine flexible, vernetzte Produktionexistieren heute schon, wobei es zunächstum die effiziente Automatisierung von Ma-terialfluss und Informationsfluss geht.
Für eine konsequente Umsetzung einer„Smart Factory“ sind alle Prozesse zu digita-lisieren, viele Teilschritte zu optimieren (eli-minieren, redesignen) und Geschäftsprozessezu überdenken.
Nur ganzheitliche Lösungsansätze führenzum Ziel. Dabei muss berücksichtigt werden,dass alle wesentlichen Erfolgsfaktoren (Kos-ten, Qualität, …) weitgehend in der Produkt-entwicklung festgelegt werden. Insgesamt,so Herr Schwalme bietet die „Smart Factory“ein enormes wirtschaftliches Potenzial.
Digitale Rohrnetzdokumentation – GF Track & TraceDer Vortrag von Anne-Marie Hof, Georg Fischer GmbH, „Digitale Rohrnetzdokumen-tation – GF Track & Trace“ nahm das Thema„Digitalisierung“ auf und zeigte, wie diesebereits praktisch umgesetzt wird. Das Zusammenspiel zwischen Informationstech-nologie, Netzwerkdokumentation, Überwa-chung und Sanierung wird ein immer wichtigeres Thema in den Gas- und Wasser-netzwerken. „GF Track & Trace“ findet An-wendung bei der Planung von neuen Netz-werken, sowie während der Installation undim Falle von Sanierungsarbeiten.
Eine moderne Netzwerkdokumentation fürPE-Rohrleitungen beschränkt sich nicht aufdie Bereitstellung von elektronischenSchweißprotokollen entsprechend der gän-gigen Anforderungen, sondern hat den Anspruch, den gesamten Lebenszyklus allerBauteile einer Rohrleitung von der Herstel-lung, dem Einbau bis zum Betrieb darzustel-len. Durch den Einsatz von neuen Technolo-gien wird gewährleistet, dass die Datensätzean einem zentralen Speicherort sicher vor-liegen, jederzeit und von überall abrufbarsind und während der verschiedenen Phasenmit zusätzlichen Informationen versehenwerden können. Der Netzbetreiber kann Analysen über den Baufortschritt, die betei-ligten Unternehmen und die verwendetenKomponenten erstellen. Als Nachweis der Installationsqualität sind unter anderemSchweißprotokolle und Bilder, die währendder Installation aufgenommen wurden, ver-fügbar.
Referenten des KRV-Seminars (von links): Oliver Denz (Westfälische Kunststoff Technik GmbH), Carsten Meissner (Siemens AG Germany),
Anne-Marie Hof (Georg Fischer GmbH), Roland Rasch (Bänninger Kunststoff-Produkte GmbH), Frank Horn (SIMONA AG),
Georg Krebs (Munsch Kunststoff-Schweißtechnik GmbH), Sven Weise (Straub Werke KG)
Quelle: ©KRV
KRV: RÜCKBLICK | EINBLICK | AUSBLICK 37Jahresbericht 2018
Georg Fischer Rohrleitungssystem AG ver-wendet seit geraumer Zeit einen QR-Codezur eindeutigen Identifizierung der ELGEFHeizwendelformstücke. Jedes einzelne Form-stück wird bereits in der Produktionszelle miteinem eigenen QR-Code versehen und istdamit eindeutig identifiziert. Schon in derProduktion wird somit der Datensatz mit denaktuellen und spezifischen Daten versehen.Der QR-Code beinhaltet viele Daten, unteranderem die Informationen des Trace- undSchweißbarcodes.
Der Code bietet die Möglichkeit Track & TraceServices auf dem Smartphone zu aktivieren.Diese Dienste helfen, die Installationsqualitätzu sichern und unterstützen die Dokumen-tation der Rohrleitungskomponenten. ZurErfassung weiterer Produkte kann die Appauch einen virtuellen QR-Code erstellen;dazu muss nur der EAN oder Traceabilitycodedes Produktes eingescannt werden.
Während der Installation können mit Hilfeder Smartphone Applikation unter anderemBilder und Videos, Baustellenbezeichnung,Auftragsnummer, Schweißer-ID, Schweiß-protokolle und GPS Koordinaten diesem QR-Code zugeordnet und zu den bereits vorhan-denen Herstellinformationen in einer Daten-bank, in Echtzeit, online gespeichert werden.Nach der Installation kann der Datensatz mitwichtigen Informationen erweitert werden,
wie zum Beispiel dem Ergebnis der Druck-prüfung oder den Protokollen einer zerstö-rungsfreien Materialprüfung. Wartungszy-klen für Ventile und Armaturen können imSystem hinterlegt werden und erleichtern soden Unterhalt eines Netzwerkes.
Frau Hof resümierte, dass mit der Anwen-dung dieses Systems die Netzwerkdokumen-tation komplett, aktuell und online verfügbarwird! Netzbetreiber können damit die Einhal-tung ihrer Spezifikationen zu 100 % sicher-stellen!
Mechanische Rohrverbinder für Kunststoffrohre Die Industrie verlangt schnelle, sichere undökonomische Verbindungslösungen für ihreverschiedensten Rohrmaterialen und Me-dien.
Sven Weise, Straub Werke KG, stellt in sei-nem Vortrag „Mechanische Rohrverbinder
Dipl.-Ing. Georg Schwalme (SKZ – KFE gGmbH) B. Eng. Anne-Marie Hof (Georg Fischer GmbH) Sven Weise (Straub Werke KG)
Georg Krebs
(Munsch Kunststoff-Schweißtechnik GmbH)
Roland Rasch
(Bänninger Kunststoff-Produkte GmbH)
Carsten Meissner (Siemens AG Germany)
Frank Horn
(SIMONA AG)
Öffentlichkeitsarbeit und Wissenstransfer
KRV: RÜCKBLICK | EINBLICK | AUSBLICK Jahresbericht 201838
für Kunststoffrohre“ die Anwendungsberei-che und Anwendungsmöglichkeiten von me-chanischen Rohrkupplungen vor.
In Werkstätten und unter idealen Montage-bedingungen werden Kunststoffrohre i.d.R.mittels Schweißen, Kleben oder Laminierenverbunden. Herr Weise veranschaulichte,dass sobald nachlaufendes Medium im Rohrvorhanden ist, ungünstige Wetterverhältnis-se wie Kälte, Wind, Regen oder Schnee vor-liegen, eine schwierige Einbausituation vor-liegt, kürzeste Montagezeiten gefordert sindoder verschiedener Rohrmaterialien verbun-den werden sollen, der Einsatz von Rohr-kupplungen von Vorteil sein kann.
Anhand von zahlreichen Anwendungsbei-spielen veranschaulicht Herr Weise den Teil-nehmern die „richtige“ Kupplungsauswahl.
Entwicklung der Handschweißextruder –Verschweißen von Sonderwerkstoffen Auch Georg Krebs, Munsch Kunststoff-Schweißtechnik GmbH, blieb mit seinem Vor-trag „Entwicklung der Handschweißextruder– Verschweißen von Sonderwerkstoffen“beim Thema Verbindungstechnik. Er be-schrieb zunächst die Entwicklung von denersten Handschweißextrudern im Jahr 1973bis zur heute gebräuchlichen Technik. ImJahr 1973 wurde bei der Munsch GmbH derweltweit erste Handschweißextruder entwi-ckelt der. Diese Extruder mit externer Luft-versorgung brachten, bei einem Gerätege-wicht von ca.12 kg, einen Ausstoß von 1.8kg/h. Im Jahr 1993 wurden die Modelle UKRAund U7RA mit einer internen Luftversorgungvorgestellt. Diese Geräte generierten einenAusstoß von max. 3.0 kg/h bei einem Ge-wicht von 8 kg.
Im Jahr 2006 kam das Modell „Munsch Mini“zur Verarbeitung unterschiedlicher Materia-lien auf den Markt. Die Verarbeitungspara-meter können individuell auf unterschiedli-che Materialien eingestellt und abgeglichenwerden. Dieses Gerät hat, bei einem Gewicht
von 3.4 kg, einen Ausstoß von ca. 0.6 kg/hund kann für unterschiedliche Arten thermo-plastischer Kunststoffe verwendet werden.
Handschweißextruder werden heute für dasSchweißen von Behältern, Rohrleitungen,Formteilen, Wäscher und Auskleidungen fürdie Industrie ebenso eingesetzt, wie für dasVerschweißen von Kunststofffolien, z. B. imDeponie- und Wasserbau. Während Trink-wasserrohre und Gasrohre aus Kunststoff inder Regel mittels Heizelement-Stumpf oderHeizwendelschweißung verbunden werden,finden Handschweißextruder im Abwasser-und Deponiebereich Verwendung. Hier wer-den Sammelschächte, Inspektions- und Re-visionsöffnungen, Bögen oder Formstückegeschweißt.
Anschließend wurde das eigentliche Verfah-ren erklärt und dargestellt, was bei Sonder-werkstoffen wie PVC-C, PFA etc. zu beachtenist.
Hier gilt es insbesondere, beim Schweißendie Masse und Lufttemperaturen in einemsehr kleinen Temperaturfenster konstant zuhalten. Dabei können die sehr hohen Masse-und Vorwärmtemperaturen ein Problem dar-stellen. Die hohen Massetemperaturen (teil-weise über 400°C) machen es unmöglich, wieüblich Schweißschuhe aus Teflon zu verwen-den. Auch müssen Sonderwerkstoffe für Ex-truderschnecken und Schmelzkammern ver-wendet werden.
Der Vorteil einer Verschweißung von Sonder-werkstoffen mit dem Extruder liegt darin,größere Schweißnähte in einer besserenQualität schneller herstellen zu können.Dabei können unterschiedliche Schweiß-nahtgeometrien mit einfach herzustellendenSchweißschuhen erstellt werden.
Berücksichtigung der Längenänderungbei KunststoffrohrsystemenDie Längenänderung bei verlegten Kunst-stoffrohrleitungen in Verbindung mit Tem-
peraturen und verschiedenen Medien warThema des Vortrags „Berücksichtigung derLängenänderung bei Kunststoffrohrsyste-men“ von Roland Rasch von der BänningerKunststoff-Produkte GmbH.
Gerade im Vergleich mit metallischen Rohr-leitungen ist das Thema Längenänderung be-sonders zu beachten. Falsch verlegte Leitun-gen oder nicht berücksichtige Ausdehnung,insbesondere beim Einsatz mit hohen Tempe-raturen, können die sehr guten Eigenschaftenund Montagevorteile aller Standardkunst-stoffe sehr schnell zu Nichte machen.
Herr Rasch zeigt die vorbildliche und korrek-te Montage, sowie die Besonderheiten dereinzelnen Werkstoffe, die unbedingt zu be-rücksichtigen sind. Von der Planung über die Ermittlung der erforderlichen Maße und Abstände bis hin zur fertig verlegten Rohr-leitung wurden alle wichtigen Punkte behan-delt.
Nur eine sorgfältig geplante und korrekteAusführung erfüllt die Kriterien und sorgt füreine besonders lange Lebenserwartung undsomit auch für einen deutlichen Vorteil ge-genüber vielen metallischen Rohrleitungen.
Slurry Transport – Rohre und Platten für umfassende AnwendungslösungenFrank Horn, SIMONA AG, stellte mit seinemVortrag „Slurry Transport – Rohre und Plat-ten für umfassende Anwendungslösungen“ein Kunststoffrohrsystem zum Transport vonFeststoffen bzw. Schlämmen vor.
Der hydraulische/pneumatische Feststoff-transport bezeichnet die Förderung vonzweiphasigen Gemischen z. B. in Druckrohr-leitungen. Dabei dienen eine Flüssigkeit oderein Gas als Trägermaterial für den Transportvon Feststoffen.
Noch ist der Transport von Schüttgütern inForm eines Schlammes nicht weit bekanntund verbreitet. Er stellt aber eine der güns-
KRV: RÜCKBLICK | EINBLICK | AUSBLICK 39Jahresbericht 2018
tigsten Möglichkeiten dar, Schüttgüter überweite Strecken zu transportieren. Besondersdurch den geringen Energieeintrag zur För-derung ergeben sich Einsparmöglichkeiten.
Beim Transport von Schlämmen sind dieRohrleitungen vor allem einem hohen Ver-schleiß ausgesetzt. Üblicherweise werdenStahlrohre eingesetzt, da sie zumindest inder Anschaffung günstig sind und deren In-stallation weltweit bekannt ist. Um die Stahl-rohre hinsichtlich der Dauerhaftigkeit zu verbessern, werden auch gummierte Stahl -leitungen eingesetzt. Aufgrund der Gum -mierung können diese Rohre aber nicht mehrverschweißt werden und die Kosteneinspa-rung durch eine geringere Lebensdauer kanndurch die nun notwendigen Kosten fürFlanschverbindungen aufgebraucht werden.
Um in diesem Anwendungsgebiet auch dieVorteile von Kunststoffrohren zur Anwen-dung bringen zu können, hat die SIMONA AGein PE-Rohrsystem mit einer hochabriebfes-ten Innenschicht entwickelt.
Das Verfahren bietet den großen Vorteil, dassFeststoffe von Bruchsteingröße bis feinkör-nige Schlämme und Stäube wirtschaftlichverlust- und emissionsfrei über weite Stre-cken transportiert werden können. Hierzugibt es in der Praxis eine Vielzahl von Rohr-
werkstoffen und Auskleidungsmaterialien.Die betrieblichen Anforderungen im pneu-matischen und hydraulischen Feststofftrans-port durch Abrasion, Schlag, Betriebsdruck,Betriebstemperaturen, Fließgeschwindigkei-ten und unterschiedlichste Transportmediensind in vielen Anwendungen extrem hoch.
Zum Nachweis der Gebrauchstauglichkeitunter den vor genannten Belastungspara -metern werden verschiedenste Prüfungenheran gezogen:• Sand-Slurry-Testverfahren • Kerbschlagprüfungen • Sandstrahlversuche • Darmstädter-Kipprinnenversuch
Die traditionell eingesetzten metallisch ba-sierten Transportsysteme haben oft nur einesehr begrenzte Haltbarkeit und sind zudemdurch ihr Gewicht sehr stark im Handling be-schränkt. Daher besteht zunehmender Be-darf an der Entwicklung immer belastbarererund hinsichtlich der Verarbeitung und derMontage vor Ort optimierter Systeme.
Zum Abschluss des Vortrages zeigte HerrHorn noch Anwendungsbeispiele, in denenStahlrohre erfolgreich durch Kunststoffrohreersetzt werden konnten
,Was kann moderne Branddetektion leisten – verschiedene Lösungen mittelsKunststoffrohrIm letzten Vortrag des Tages „Was kann mo-derne Branddetektion leisten – verschiedeneLösungen mittels Kunststoffrohr“ zeigteCarsten Meissner, Siemens AG Germany, welche Alternativen es zum klassischenRauchmelder gibt.
Die Ansaug-Rauchdetektion gewährleisteteine zuverlässige Branddetektion auch inschwierigen Anwendungsbereichen, in de neneine sehr frühe Branderkennung notwendigist. Anwendungsbeispiele, in der diese Sicher-heitstechnik angewendet wird, sind:
• Reine Bereiche wie Rechenzentren undReinräume
• Schwer zugängliche Bereiche wie Kabel -kanäle, Trafozellen oder Kraftwerke
• Historische Gebäude wie Theater, Museenund Bibliotheken
• Eingeschränkt zugängliche Bereiche wieOperationssäle
• Öffentliche Bereiche wie U-Bahn-Statio-nen, Parkhäuser und Gefängnisse
• Raue Umgebungen wie industrielle Pro-duktionsbereiche
• Deckenhohe und belüftete Räume wie Lagerhallen
Quelle: ©KRV
Öffentlichkeitsarbeit und Wissenstransfer
KRV: RÜCKBLICK | EINBLICK | AUSBLICK Jahresbericht 201740
Ansaug-Rauchmelder entnehmen kontinu-ierlich über Kunststoffrohrsysteme Luftpro-ben aus den zu schützenden Bereichen undüberprüfen diese auf Brandpartikel. Bei die-ser optischen Dual-Wellenlängen-Detektionwer den zwei Wellenlängen genutzt (blau undinfrarot), mit denen kleinste Rauchpartikel,wie sie in den frühesten Phasen einer Über-hitzung entstehen oder in offenen Brändenvorkommen, detektiert werden können.
Da die Ansaug-Rauchmelder die Größe undKonzentration der Partikel erkennen, könnensie zwischen Rauch, Staub und Dampf un-terscheiden. Somit wird höchste Zuverlässig-keit und Immunität gegen Täuschungsgrö-ßen gewährleistet, wodurch Ausfallzeitenund hohe Kosten durch Falschalarme verhin-dert werden.
Mit seinem Vortrag gelang es Herrn Meissneraufzeigen, was moderne Branddetektion leis-ten kann und wie Kunststoffrohrsystemeihren Beitrag dazu leisten.
ResümeeInformativ und praxisnah ist der An-spruch, der an die KRV-Industrierohrschu-lung gestellt wird. Die bereits im 13. Jahrstatt findende Veranstaltung wurde vonden Teilnehmern durchweg mit „gut“ be-wertet. Dies belegt den hohen informati-ven und praxisnahen Charakter des Semi-nars.
Industrierohrseminar 2018Die 14. Industrierohrschulung findet am 20.November 2018 in der HandwerkskammerHamburg statt. Wieder werden Referentenüber Aktuelles und Interessantes aus dem In-dustrierohrsektor berichten.
Auf dem Programm stehen Beiträge zu denThemen Verbindungstechnik, werkstoffwis-sen, Schiffsbau, Biogas sowie Berichte ausder Anwendungspraxis.
• Sebastian Sommer, SchweißtechnischeLehr- und Versuchsanstalt Nord gGmbH(SLV): „Entstehung und aktuelles Wirkender SLV“
• Dipl.-Ing. (FH) Thomas Engel, Simona AG:„Innovationen in der Verbindungstechnik –Moderne Lösungen auf Basis von Heiz-wendelschweißtechnik“
• Herbert Terwyen, Basell Polyolefine GmbH:„Was können PE100-RC und PE-RT besserals Standard-PE100? Mehr Möglichkeitenin anspruchsvollen und neuen Industrie-anwendungen“
• Karen Borchers, Dow Deutschland Anla-gengesellschaft mbH: „Structural HealthOnline Monitoring für GFK-Bauteile“
• Hermann van Laak, Evonik Resource Effi-ciency GmbH: „Potential für Rohrleitungs-systeme mit Polyamid für industrielle An-wendungen“
• Dr.-Ing. Jürgen Heinemann, DIN CERTCOGesellschaft für KonformitätsbewertungmbH: „Anwendung und Qualifizierung vonKunststoffrohren im chemischen Anlagen-und Apparatebau“
• Thomas Runge, Georg Fischer GmbH: „In-novative Lösungen aus Kunststoff im ma-ritimen Bereich“
• Dipl.-Ing. Stefan Depmer, WestfälischeKunststoff Technik GmbH: „Update Biogas– Aktuelle Informationen zum Einsatz vonKunststoffrohren in Biogas-Anlagen“
• Dr. Elmar Löckenhoff, Kunststoffrohrver-band e.V.: „Wissensplattform KRV“
Kunststoffrohre in der Industrie: Die richtige Wahl!
11.00 h: Registrierung und Imbiss12.00 h: Eröffnung und Begrüßung
Dipl.-Ing. Oliver Denz, Vorstand KRV, Obmann der
FG Industrierohre, Geschäftsführer WKT GmbH
12.10 h: Entstehung und aktuelles Wirken der SLV
Sebastian Sommer, Schweißtechnische Lehr- und
Versuchsanstalt Nord gGmbH (SLV)
12.25 h: Innovationen in der Verbindungstechnik – Moderne
Lösungen auf Basis von Heizwendelschweißtechnik
Dipl.-Ing. (FH) Thomas Engel, Simona AG
12.55 h: Was können PE100-RC und PE-RT besser als „Standard-
PE100“? Mehr Möglichkeiten in anspruchsvollen und
neuen IndustrieanwendungenHerbert Terwyen, Basell Polyolefine GmbH
13.25–14.05 h: Kaffeepause14.05 h: Structural Health Online Monitoring für GFK-Bauteile
Karen Borchers, Dow Deutschland Anlagengesellschaft mbH
14.35 h: Potential für Rohrleitungssysteme mit Polyamid
für industrielle AnwendungenHermann van Laak, Evonik Resource Efficiency GmbH
15.05 h: Anwendung und Qualifizierung von Kunststoffrohren im
chemischen Anlagen- und Apparatebau
Dr.-Ing. Jürgen Heinemann, DIN CERTCO Gesellschaft für
Konformitätsbewertung mbH15.35–15.55 h: Kaffeepause15.55 h: Innovative Lösungen aus Kunststoff im maritimen Bereich
Thomas Runge, Georg Fischer GmbH
16.25 h: Update Biogas – Aktuelle Informationen zum Einsatz
von Kunststoffrohren in Biogas-Anlagen
Dipl.-Ing. Stefan Depmer, Westfälische Kunststoff Technik
GmbH16.55 h: Wissensplattform KRV/Zusammenfassung
Elmar Löckenhoff, Geschäftsführer Kunststoffrohrverband e. V.
17.20 h: Ende der Veranstaltung
Schulungsprogramm 20. November 2018
richtet sich die Schulungre in der Industrie: Die nd Fachberater aus den
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Das Programm mit Referenten, Vor-tragsthemen, Veranstaltungsort undTeilnahmegebühr kann auf der KRV-Homepage unter www.krv.de abgerufenwerden. Auf Wunsch können Sie dasProgramm auch in Print-Form anfor-dern.E-Mail: [email protected] Fax: 02 28 / 9 14 77-19
Details und Anmeldung 2018
Schulung
KUNSTSTOFFROHRE IN DER INDUSTRIE:
DIE RICHTIGE WAHL!
20. November 2018, Handwerkskammer in HamburgIn Zusammenarbeit mit der Fachgruppe Industrierohre
im Kunststoffrohrverband e. V.
olgreich in der Industrieaus dem indus tri ellenweg zu den ken. Für dieen Anlagenbau bietene und wirtschaftlicheessen, Kraftwerken,baus oder des che-
nach mehr Infor-dustrie. Die nun-8 in den Räum-hrene und kom-chten uber ihreAnwendungs-tform. Erfah-gstechniken,hungs- und
Fachverband der Kunststoffrohr-Industrie
KRV: RÜCKBLICK | EINBLICK | AUSBLICK 41Jahresbericht 2018
Mehr als 3000 Teilnehmer und rund 400Aussteller sind der imposante Beleg für denStellenwert des jährlichen Experten- und„Familien“-Treffens in Oldenburg. Das mitt-lerweile 32. Rohrleitungsforums, hatte Pro-fessor Wegener unter das Leitthema „Rohr-leitungen - Innovative Bau- und Sanierungs-techniken“ gestellt.
Rohrleitungen unterliegen – wie alle anderenBauwerke auch – dem technischen Ver-schleiß sowie der Alterung. Von der Allge-meinheit besonders wahrgenommen werdendie notwendigen baulichen Maßnahmen beiden großen Freispiegelkanälen in der Ent-wässerung, die – abhängig von Beanspru-chung und Material sowie anderen Parame-tern – eventuell nach 100 Jahren nicht mehrfunktionstüchtig sind.
Besonders in den Innenbereichen größererStädte, sind in diesen Jahren große Maßnah-men zu erwarten, da ab Beginn des 20. Jahr-hunderts vielerorts mit dem Bau von Ent-wässerungsleitungen begonnen wurde. Ne -ben dem Neubau gibt es doch mittlerweile
Kunststoff – Der vielseitige Werkstoff für moderne Rohrsysteme in der Infrastruktur
DAS INSTITUT FÜR ROHRLEITUNGSBAU AN DER FACHHOCHSCHULE OLDENBURG E.V.
(IRO) LUD AM 8. UND 9. FEBRUAR WIEDER ZUM JÄHRLICHEN BRANCHENTREFFEN IN
DIE RÄUMLICHKEITEN DER JADE-HOCHSCHULE NACH OLDENBURG EIN. IM VORTRAGS-
BLOCK „KUNSTSTOFFROHRSYSTEME“ BERICHTETEN MITGLIEDSUNTERNEHMEN DES
KRV ÜBER AKTUELLES VOM ROHRLEITUNGSMARKT.
Öffentlichkeitsarbeit und Wissenstransfer
KRV: RÜCKBLICK | EINBLICK | AUSBLICK Jahresbericht 201842
viele gute, angepasste Technologien, vongrabenloser Verlegung zu ausgefeilter Sanie-rungstechnik.
Im Vortragsblock „Kunststoff – Der vielseitigeWerkstoff für moderne Rohrsysteme in derInfrastruktur“ berichteten Mitglieder desKunststoffrohrverband e.V. über Wissens-wertes aus der Kunststoffrohr-Industrie.
Der Vortragsblock des KRV war mit folgen-den Referenten besetzt:• Dipl.-Wirtsch.-Ing. Günter Brümmer, Wavin
GmbH: „PP-Systeme in der drucklosen Ent-wässerung! - Zukunftsorientierte Abwas-sersysteme vom Waschbecken bis zur Klär-anlage“
• Dipl.-Ing. Robert Eckert, Friatec AG: „Wirt-schaftliche Aspekte bei der Rohrverbin-dungstechnik unter Einhaltung einerhohen Qualität und Zuverlässigkeit“
• B. Eng. Anne-Marie Hof, Georg FischerGmbH: „Zerstörungsfreies Prüfen von Elek-tro- und Stumpfschweißungen“
PP-Systeme in der drucklosen Entwässerung! – Zukunftsorientierte Abwassersysteme vom Waschbecken bis zur KläranlageZukunftsorientierte Abwassersysteme sind inaller Munde, aber was bedeutet zukunftsori-entiert? Was beinhaltet das Abwassersystem,
wo beginnt es, wo endet es? Wie sind die An-forderungen an ein modernes Abwassernetzzu definieren? Dies sind nur einige Fragen,die sich bei der Betrachtung unserer Entwäs-serung stellen und die Dipl.-Wirtsch.-Ing.Günter Brümmer (Wavin GmbH) in seinemVortrag über Entwässerungssysteme aus Po-lypropylen beantwortete.
Die unterschiedlichsten Anforderungen inden einzelnen Bereichen der Abwasserent-sorgung sind zu beachten. Es gibt mittler-weile ausgereifte Systeme aus PP, die sowohlden hohen Anforderungen, als auch den ge-setzlichen und normativen Ansprüchen mehrals gerecht werden. Der Werkstoff Polypro-pylen (PP) bietet die Möglichkeit, alle Kom-ponenten des Abwassersystems aus einemMaterial und mit gleichbleibenden Eigen-schaften herzustellen. Die über Jahrzehntegewonnenen positiven Erfahrungen mit diesem wertigen Werkstoff und die vielfäl -tigen konstruktiven Möglichkeiten, sind einwesent licher Baustein für eine zukunftsori-entierte Entwässerung vom Waschbecken biszur Kläranlage.
Im öffentlichen Kanalsystem werden schonviele Jahrzehnte PP-Systeme erfolgreich ein-gesetzt. Ob glattwandige oder profilierteRohrsysteme, bis hin zu Schächten, in allenDimensionen steht dem Anwender ein brei-
tes Portfolio zur Verfügung. Mit genormtenProdukten kann ein zukunftsorientiertes Ab-wassersystem nach dem Stand der Technikerstellt werden.
In einer ganzheitlichen Betrachtung istneben dem Schmutz- auch das Nieder-schlagswasser zu berücksichtigen. Grund-sätzlich schreibt das Wasserhaushaltsgesetzteine ortsnahe Versickerung vor. Ist dies nichtmöglich, soll das Niederschlagswasser ohneVermischung mit dem Schmutzwasser inTrennsysteme abgleitet werden. Auch dieserFall ist nicht immer und überall umsetzbar.
Daher gibt es auch weiterhin die MöglichkeitMischwasserkanäle zu betrieben. Für dieortsnahe Niederschlagswasserversickerungstehen vielfältige Systeme zur Verfügung.
Eine effektive Form ist die Rigolenversicke-rung mit Kunststoffblöcken aus PolypropylenHierbei werden, entsprechend der erforder-lichen Kapazität, Kunststoffblöcke im Bodeneingebaut, die mit einem Vlies ummanteltsind. Diese Rigolen können auch bei Starkre-genereignissen große Mengen an Nieder-schlagswasser aufnehmen, zwischenspei-chern und dann verzögert dem Boden undsomit dem natürlichen Kreislauf wieder zu-führen.
Referenten des KRV Vortragsblock „Kunststoff –
Der vielseitige Werkstoff für moderne Rohrsysteme in
der Infrastruktur“ (von links) Dipl.-Ing. Robert Eckert
(Friatec AG), B. Eng. Anne-Marie Hof (Georg Fischer
GmbH), Dipl.-Wirtsch.-Ing. Günter Brümmer (Wavin
GmbH)Bildquelle: ©KRV – Michael Stephan
KRV: RÜCKBLICK | EINBLICK | AUSBLICK 43Jahresbericht 2018
Wirtschaftliche Aspekte bei der Rohrver-bindungstechnik unter Einhaltung einerhohen Qualität und ZuverlässigkeitDie Gewährleistung der Versorgungssicher-heit basiert wesentlich auf der dauerhaftenZuverlässigkeit unserer unterirdischen Infra-struktur. Ausbildung, Produktqualität undÜberwachung halten das erreichte, hohe Ni-veau aufrecht. Innovationen werden dieseneingeschlagenen Weg auch zukünftig tragenund fortführen. Weiterentwickelte Produkteund optimierte Verarbeitungsmethoden hel-fen, z.B. Zeitbedarf und Kosten beim Einbauvon PE-Rohrleitungssystemen zu reduzieren.Dabei gewinnt die Bewertung der Umwelt-einflüsse während der gesamten Nutzungs-dauer von Rohrleitungen als neuer Parame-ter stark an Einfluss auf Entscheidungspro-zesse. Hier können Kunststoffrohrsystemeeinen weiteren Trumpf ausspielen.
Am Beispiel der neuen DruckanbohrarmaturFRIALEN DAA zeigt Dipl.-Ing. Robert Eckert(Friatec AG) auf, wie im Zuge der Produkt-entwicklung von Heizwendel-Formstückenein ganzheitliches Anforderungsprofil hierfürabgebildet werden kann. Hierzu zählen:• die normungstechnischen Grundlagen,• die Anforderungen an die Qualifikation
und Ausbildung für den Einbau,• Vorgaben für den Einbau, Verlegericht -
linien, Montageanleitungen sowie
• die Definition eines Produktanforderungs-profils.
Dabei ist im Besonderen zu berücksichtigen:• die geforderte Funktion und Dauerhaftig-
keit,• die Ökobilanz, hinsichtlich der eingesetzten
Ressourcen, des erforderlichen Energiever-brauchs und der Nutzung „sauberer“ Ener-gie,
• die Anpassung der ökonomischen Kriterienbei der Produktgestaltung,
• eine einfache, fehlerneutrale Montage und• eine zeitsparende Verarbeitung auf der
Baustelle.
Diese Anforderungen wurden erreicht. DieGrundlagen stimmen, die Handhabung desProdukts ist einfach, die Verarbeitung zeit-sparend. Das Anforderungsprofil stimmt mitder Praxiserwartung überein. Darüber hinauswerden die ehrgeizigen ökologischen Vorsät-ze nicht nur im Hinblick auf die Produktge-staltung, sondern auch durch einen geringe-ren Energiebedarf erfüllt. Richtungsweisendist die praktisch emissionsfreie Deckung desEnergiebedarfs durch die Nutzung einer sau-beren Quelle, dem Brennstoffzellenkraftwerk.
Zerstörungsfreies Prüfen von Elektro-und StumpfschweißungenRohrleitungssysteme aus Kunststoff werden
erfolgreich in der Gas- und Wasserversor-gung sowie in der Industrie eingesetzt. Dieverbreitetsten Verbindungstechnologien sindElektro- und Stumpfschweißungen.
Jeder Installationsfehler bei der Verbindungkann jedoch fatale Folgen nach sich ziehen.Dabei sind versteckte Installations- oderSchweißfehler meistens nicht durch visuellePrüfung oder den Bead Bend Back Test auf-zufinden.
Mit ihrem Vortrag „Zerstörungsfreies Prüfenvon Elektro- und Stumpfschweißungen“stellte B. Eng. Anne-Marie Hof (Georg FischerGmbH) dar, dass mit der Anwendung derNDT-Technologie (Non Destructive Testing)nun auch bei Kunststoffen Qualitätskontrol-len nach dem Schweißvorgang durchgeführtwerden können, ohne die Schweißnaht dabeizerstören zu müssen.
Das Scannen der Schweißnähte erfolgt mitHilfe spezifisch ausgelegter Ultraschallsen-soren. Für Elektroschweißungen wird dasPAUT-Verfahren (phased array ultrasonic)und für Stumpfschweißungen wird dasTOFD-Verfahren (ultrasonic time of flight dif-fraction) eingesetzt.
Mit Hilfe eines neu entwickelten Algorithmusist GF Piping Systems in der Lage, eine Pass-
Dipl.-Wirtsch.-Ing. Günter Brümmer (Wavin GmbH) Dipl.-Ing. Robert Eckert (Friatec AG) B. Eng. Anne-Marie Hof (Georg Fischer GmbH)
Bildquelle: ©KRV – Michael Stephan Bildquelle: ©KRV – Michael Stephan Bildquelle: ©KRV – Michael Stephan
Zerstörungsfreies Prüfen einer Stumpfschweißnaht Ein Brennstoffzellenkraftwerk versorgt die FRIATEC
GmbH mit sauberer Wärme und Energie
Ganzheitliches Abwassermanagement - PP-Systeme in
der drucklosen Entwässerung!
Ultraschallbild einer Stumpfschweißverbindung Wirtschaftliche Aspekte bei der Rohrverbindungstechnik –
Ein universeller Anbohrschlüssel für alle Dimensionen
Bildquelle: ©Wavin GmbH Bildquelle: ©Georg Fischer GmbH Bildquelle: ©Friatec GmbH
Bildquelle: ©Georg Fischer GmbH Bildquelle: ©Friatec GmbHBildquelle: ©Wavin GmbH
Öffentlichkeitsarbeit und Wissenstransfer
KRV: RÜCKBLICK | EINBLICK | AUSBLICK Jahresbericht 201844
/Fail-Bewertung für Stumpf- und Elektro-schweißnähte anzubieten. Die Festigkeit feh-lerhafter Schweißungen wurde anhand vonLangzeittests ermittelt. Dabei wurden kleineFehlerquellen absichtlich in die Schweißnäh-te der Prüfstücke eingefasst. Geprüft wurdenverschiedene Installationsfehler, wie derWandversatz, welcher eine Festigkeitsreduk-tion nach sich zog. Die Lage der Störstelleergab ein langsames Risswachstum und dieForm und Größe beeinflussten die Lebens-dauer. Der daraus definierte Algorithmus be-rücksichtigt den Wandversatz, die Rohrpe-netration sowie die Form und Größe vonFehlern. Diese Bewertung ist an der Qualitätund der zu erwartenden Lebensdauer desRohrleitungssystems ausgerichtet. In Zusam-menarbeit mit den international tätigen Part-nern können zwischen 20 und 30 Schweiß -
nähte pro Tag geprüft werden. QualifizierteInspekteure gemäß SNT-TC-1A / PCN/EN473/ CSWIP (oder gleichwertiger Ausbildung)führen die Scans durch. Das minimiert dieGesamtkosten eines Projektes und verkürztden Projektzyklus erheblich. Mit diesem welt-weit ersten globalen NDT Service bietet GF Piping Systems seinen Kunden Unterstützungim Hinblick auf ein lückenloses Qualitätsmanagement an.
Oldenburger Rohrleitungsforum 2019Am 14. und 15. Februar 2019 findet das 33.Oldenburger Rohrleitungsforums unter demLeitthema „Rohrleitungen – Transportmedi-um für Trinkwasser und Abwasser“ statt.Selbstverständlich wird der KRV auch dabeiwieder einen Beitrag zum Gelingen der Ver-anstaltung leisten.
Der Vortragsblock „Kunststoffrohrsystemefür eine leistungsstarke Infrastruktur“ wirddabei mit folgenden Referaten besetzt:• Marco Zerbin, Westnetz GmbH und Dipl.-
Ing. Oliver Denz, Westfälische KunststoffTechnik GmbH: „Sanierung im Hochdruck-netz – Einsatz von Gasdruckrohren aus Po-lyamid 12“
• Dipl.-Ing. Uwe Napierski, Amiblu GmbH:„Umweltschutz mit Rohrsystemen ausGFK“
• Dr. Markus Bornemann und Ralf Mickley,battenfeld-cincinnati Germany GmbH:„Neue Möglichkeiten zur Herstellung vonPE-Rohren - Ein Beitrag aus der Sicht einesExtrusionsanlagenherstellers“
Rigolen ermöglichen eine Zwischenspeicherung und
verzögerte Versickerung großer Mengen an Nieder-
schlagswasser bei Starkregenereignissen
KRV: RÜCKBLICK | EINBLICK | AUSBLICK 45Jahresbericht 2018
Abwassernetze aus Kunststoffrohrsystemensind standsicher, funktionsfähig und dicht.Sie sind nachhaltig und können nach ihrerNutzungszeit dem Recycling zugeführt wer-den. So zumindest stellen sich die Fakten
dar. Sie werden seit Jahrzehnten verwendet,sind aber in den Augen vieler Kanalnetzbe-treiber immer noch neue Produkte mit„nicht einschätzbaren“ Eigenschaften.
Mit der Kampagne werden Planer und Bau-unternehmen angesprochen, die in der Was-serversorgung und Abwassertechnik tätigsind, sowie Kommunen und Industrieunter-nehmen, die Kanalnetze betreiben.
Kunststoffrohrsysteme in der Abwasserentsorgung: Verbände verstärken Öffentlichkeitsarbeit
DER KUNSTSTOFFROHRVERBAND E.V. (KRV) UND DER EUROPÄISCHE VERBAND
FÜR KUNSTSTOFFROHRSYSTEME „TEPPFA“ (THE EUROPEAN PLASTIC PIPES AND
FITTINGS ASSOCIATION) HABEN DIE KAMPAGNE „DISCOVER PLASTICS“ GESTARTET.
DIESE SOLL DIE VORTEILE VON KUNSTSTOFFROHRSYSTEMEN (ROHRE, FORMTEILE
UND SCHÄCHTE) DEUTLICH HERAUSSTELLEN.
Quelle: ©http://www.discover-plasticpipes.com/de/
Öffentlichkeitsarbeit und Wissenstransfer
KRV: RÜCKBLICK | EINBLICK | AUSBLICK Jahresbericht 201846
„Discover Plastics“ verfolgt das Ziel, die Vor-teile von Kunststoffrohrsystemen (d.h. vonKunststoffrohren, -formteilen und -schäch-ten) in diesem Anwendungsbereich deutlichherauszustellen. Dr. Elmar Löckenhoff, Ge-schäftsführer des KRV: „Wir haben europa-weit die Ergebnisse von zwanzigjähriger unabhängiger Forschungsarbeit zusammen-getragen und informieren die Fachöffent-lichkeit jetzt gezielt über die spezifischen Eigenschaften von Kunststoffrohren in In-frastruktur-Anwendungen, insbesondere inder Abwasserentsorgung.“
Dabei werden auch Vorbehalte angespro-chen und ausgeräumt, die u. a. bei Planernimmer wieder zu hören sind. Dr. Elmar Lö-ckenhoff: „Die Flexibilität von Kunststoff-rohren wird häufig als Nachteil gesehen –selbst bei Fachleuten. Diese Eigenschaft istjedoch ein Vorteil, weil sie dazu führt, dassbei erdüberdeckten Rohren Flächenpressun-gen gleichmäßig in den umgebenden Bodenabgeleitet werden.“ Auch bei Setzungen istein Leitungssystem aus Kunststoff anpas-sungsfähiger. Auf diese Weise werden Risseund damit Leckagen vermieden – mit derKonsequenz, dass das Abwassersystem er-wiesenermaßen ein stabiles Langzeitverhal-ten und eine hohe Standsicherheit aufweist.
Darüber hinaus verfügen Kunststoffrohrsys-teme über eine sehr hohe chemische Be-ständigkeit und korrodieren nicht. Deshalbeignen sie sich in idealer Weise für den Ein-
satz in der Abwasserinfrastruktur. Technischausgereifte und seit Jahrzehnten in der Pra-xis bewährte Verbindungstechniken wie z. B.Steck-, Schweiß- und Flanschverbindungenermöglichen eine optimale Anpassung desRohrsystems an die individuellen Gegeben-heiten. Dabei steht den Planern und Anwen-dern ein breites Programm an Kunststoff-Formteilen zur Verfügung.
Im Vorfeld der Kampagne wurden u. a. Re-ferenz-Anwendungen in Europa gesammeltund aufbereitet, die den Planern und Inge-nieuren zur Verfügung gestellt werden. Siedemonstrieren nicht nur die Leistungs- undAnpassungsfähigkeit von Kunststoffrohrenin Abwassersystemen, sondern auch ihrelange Lebensdauer.
Als Kommunikationsplattform steht die Mi-crosite www.discover-plasticpipes.com/DEzur Verfügung. Sie fasst u. a. die Resultatediverser Forschungsarbeiten zum Leistungs-vermögen und Verhalten von erdverlegtenKunststoffrohren im Abwassernetz zusam-men. Zu diesen Studien gehört der For-schungsbericht „100 Year Service Life ofGravity Sewer Pipes“, der unter Labor- undPraxisbedingungen die Langzeiteffekte u. a.von Verkehr, Korrosion und anderen Ein-flussfaktoren auf Kunststoffrohre unter-sucht. Der Report kommt zu dem Ergebnis,dass normkonforme Kunststoffrohre unterdiesen Bedingungen zuverlässig eine Le-bensdauer von hundert Jahren erreichen.
Im Rahmen der Forschungsprojekte, die aufder Microsite dokumentiert werden, hatTEPFFA auch Kunststoffrohre in vorhande-nen Abwassersystemen ausgraben und um-fassend untersuchen lassen. An diesen Pro-jekten waren jeweils unabhängige Instituteund Experten beteiligt.
Damit ist die Microsite ein Informations-Pool für die gesamte Branche der Wasser-und Abwassertechnik. Ziel ist es, den Multi-plikatoren und Entscheidern insbesondere inden Kommunen Kunststoffrohre als nichtnur gangbare, sondern vorteilhafte Alterna-tive zu den bislang dominierenden Werk-stoffen Beton und Steinzeug nahezubrin-gen.
Dr. Elmar Löckenhoff: „Auch, wenn Rohrsys-teme aus Kunststoff schon seit rund sechzigJahren erfolgreich in Misch- und Trennsys-temen des Abwassernetzes eingesetzt wer-den, sind sie im bestehenden Netz aktuelldie ,Nummer Drei’ bei den Werkstoffen. Beider Neuverlegung ist Kunststoff zwar stär-ker repräsentiert, aber wir treffen dochimmer wieder auch auf Vorbehalte. UnsereKampagne ,Discover Plastics’ hat zum Ziel,diese Vorbehalte zu widerlegen. Deshalbwerden wir der Fachwelt in den kommendenMonaten sachliche Argumente für den Ein-satz dieses Hochleistungswerkstoffs im Ab-wassernetz liefern.“
Quelle: ©http://www.discover-plasticpipes.com/de/
KRV: RÜCKBLICK | EINBLICK | AUSBLICK 47Jahresbericht 2018
Nicht nur die Kunststoffrohrhersteller su-chen gut ausgebildete Fachkräfte und Inge-nieure. Ingenieurwissen über die Leistungs-fähigkeit von Kunststoffen und den darausgefertigten Rohrsystemen benötigen wirauch auf der Kundenseite. Bei den Planern,den Architekten und Beratern, im Einkaufund in ausschreibenden Stellen, in der Bau-ausführung und Unterhaltung der Rohrlei-tungsnetze benötigen wir Menschen, dieverstehen und wertschätzen, was man mitunseren Produkten alles machen kann.
Hier setzt das Programm zur Hochschulleh-rerförderung des KRV an, um das Fachwissenüber Kunststoffrohrsysteme in die Ausbil-dung zukünftiger Entscheidungsträger ein-zubringen und zur Vernetzung der Kompe-tenzen und Ressourcen von Wissenschaftund Praxis beizutragen. Um die Berücksich-tigung von Kunststoffrohrsystemen bei derPlanung und Ausschreibung von Bauprojek-ten mit der angemessenen Selbstverständ-lichkeit voranzutreiben, kooperiert der KRV
mit einer Vielzahl von Hochschullehrern. ImInteresse seiner Mitglieder übernimmt derVerband die Aufgabe, den StudierendenKenntnisse über die Leistungsfähigkeit vonKunststoffrohrsystemen, über moderne Ein-bauverfahren und über das sich dynamischentwickelnde Angebot der Branche zu ver-mitteln. Beginnend mit dem Grundwissenüber Kunststoffe bis zur Frage der Nachhal-tigkeit von Kunststoffrohrsystemen werdenindividuelle Vorlesungsschwerpunkte ange-boten.
Bereits seit 2009 setzt der KRV das Koopera-tionskonzept mit einer Vielzahl von Hoch-schullehrern und Hochschulen um. Nebenden Bauingenieurstudenten gehörten auchzukünftige Ingenieure der Verfahrenstechnik,Architekten und Landschaftsplaner zum Zu-hörerkreis. Bisher waren bereits 26 Hoch-schulen und Universitäten beteiligt.
Nicht nur von Hochschulabsolventen wird imBerufsalltag ein umfangreiches Wissen über
KRV-Gastvorlesungen – Verbands -aktivitäten zur Unterstützung derHochschul- und Berufsausbildung
UM STUDIERENDEN DAS SPEZIELLE FACHWISSEN ÜBER KUNSTSTOFFROHRSYSTEME ZU
VERMITTELN, DAS ZUNEHMEND IN DER BERUFSPRAXIS VON HOCHSCHULABSOLVENTEN
GEFORDERT WIRD, KOOPERIERT DER KRV BEREITS SEIT 2009 MIT EINER VIELZAHL VON
HOCHSCHULLEHRERN. AM BERUFSKOLLEG DER BAUWIRTSCHAFT IN KERPEN UNTER-
STÜTZT DER KRV AUCH DIE AUSZUBILDENDEN ZU ROHRLEITUNGSBAUERN MIT REGEL-
MÄSSIGEN GASTVORLESUNGEN ÜBER KUNSTSTOFFROHRSYSTEME.
... für die Organisation und Koordina-tion der KRV-Gastvorlesungen:
Dipl.-Ing. Andreas RedmannTelefon: +49 228 914 77-15E-Mail: [email protected]
Dipl.-Ing., Dipl.-Wirtsch.-Ing. (FH) Elmar LeschTelefon: +49 31 619 34 68E-Mail: [email protected]
Die nächste Hochschullehrertagung istfür das Jahr 2019 geplant. Gastgeberwird dann die aquatherm GmbH inAtten dorn sein.
Ansprechpartner ...
Hochschullehrertagung 2019
Öffentlichkeitsarbeit und Wissenstransfer
KRV: RÜCKBLICK | EINBLICK | AUSBLICK Jahresbericht 201848
Kunststoffrohrsysteme erwartet. Gleichesgilt auch für den Praktiker auf der Baustelle.Was muss bei der Anlieferung zur Baustellekontrolliert werden, wie ist das Rohr zu lagern, worauf ist beim Einbau zu achten?Das sind Kenntnisse, die es im Rahmen derBerufsausbildung zu vermitteln gilt.
Angehende Rohrleitungsbauer/in erhaltendieses Wissen im Rahmen der Ausbildung
am Berufskolleg der Bauwirtschaft in Kerpendirekt vom KRV. Unterrichtsinhalte zu Kunst-stoffrohrsystemen für die Trinkwasser- undGasversorgung sind hier fester Bestandteildes Lehrplans.
Neben den Gastvorlesungen gehört der di-rekte Kontakt zu den Lehrenden zum Koope-rationsmodell des KRV. In Kooperation mitder Fördergemeinschaft zur Information der
Hochschullehrer für das Bauwesen (FIHB)e.V. bietet der Kunststoffrohrverband e.V. mitseinen Mitgliedunternehmen praxisbezogeneWeiterbildung für Hochschullehrerinnen undHochschullehrer an.
• FH Aachen – University of Applied Sciences................................................................................................................... www.fh-aachen.de• Hochschule Biberach – Biberach University of Applied Sciences........................................................................... www.hochschule-biberach.de• Hochschule Bochum – Bochum University of Applied Sciences............................................................................. www.hochschule-bochum.de• Hochschule Bonn-Rhein-Sieg............................................................................................................................................... www.h-brs.de• Hochschule Darmstadt – University of Applied Sciences .......................................................................................... www.h-da.de• THD – Technische Hochschule Deggendorf ..................................................................................................................... www.th-deg.de• Fachhochschule Dortmund.................................................................................................................................................... www.fh-dortmund.de• Technische Universität Dresden ........................................................................................................................................... www.tu-dresden.de• Hochschule für Technik und Wirtschaft Dresden ......................................................................................................... www.htw-dresden.de• Technische Hochschule Mittelhessen (THM) – University of Applied Sciences................................................. www.thm.de• Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst, Hildesheim/Holzminden/Göttingen ...................... www.hawk-hhg.de• Hochschule Koblenz.................................................................................................................................................................. www.hs-koblenz.de• Hochschule Konstanz Technik, Wirtschaft und Gestaltung – University of Applied Sciences.................... www.htwg-konstanz.de• Hochschule Lausitz (FH) – University of Applied Sciences ........................................................................................ www.egc-cottbus.de• Hochschule Mainz ..................................................................................................................................................................... www.hs-mainz.de• Universität der Bundeswehr München.............................................................................................................................. www.unibw.de• Hochschule Neubrandenburg ............................................................................................................................................... www.hs-nb.de• Technische Hochschule Nürnberg Georg Simon Ohm ................................................................................................ www.th-nuernberg.de• Ostbayerische Technische Hochschule Regensburg..................................................................................................... www.oth-regensburg.de• Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes............................................................................................ www.htwsaar.de• Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften ............................................................................................... www.ostfalia.de• Hochschule Trier – Trier University of Applied Sciences............................................................................................. www.hochschule-trier.de• Jade Hochschule Wilhelmshaven/Oldenburg/Elsfleth ................................................................................................. www.jade-hs.de• Hochschule Wismar – University of Applied Sciences Technology, Business and Design ............................ www.hs-wismar.de• Hochschule für angewandte Wissenschaften Würzburg-Schweinfurt ................................................................ www.fhws.de• Hochschule Zittau/Görlitz ...................................................................................................................................................... www.hszg.de
Beteiligte Hochschulen am Kooperationsmodell des KRV
KRV: RÜCKBLICK | EINBLICK | AUSBLICK 49Jahresbericht 2018
WIPO – Das Wissensportal des KRVDer Kunststoffrohrverband e.V. bietet allenan Kunststoffrohrsystemen Interessiertenetwas Besonderes: Das Online-Wissenspor-tal WIPO. Es findet sich auf der Homepagedes Verbandes unter www.krv.de und ist einezeitgemäße Informationsplattform für pro-fessionelles Wissensmanagement. NebenGrundwissen vermittelt das „Wipo“ Infor-mationen über Rohrsysteme, Werkstoffe,Anwendungen, Verlegung, Qualität, Recyc-ling und Normen – rundum alles. Und dasWissensportal wächst kontinuierlich. Ein Be-such lohnt sich, immer.
Der KRV online: Auf Knopfdruck geballtes Wissen über Kunststoffrohrsysteme
Im Zeitraum von Januar bis Dezember 2017 konnten wir insgesamt10.619 Besucher auf der KRV Homepage www.krv.de begrüßen. Umdie Attraktivität des Online-Angebotes zu steigern, hat der KRVseine Homepage 2018 grundlegend überarbeitet. Neben Informa-tionen für die Mitglieder des Verbandes bietet die Homepage auchWissenswertes für die Politik und Verwaltung und die Lehrendenund Studierenden an Hochschulen. Ebenso finden sich Informa-tionen für den Handel, die Versorgungsunternehmen und Stadt-entwässerungen, für Rohrleitungsbauer, Installateure und Anla-genbauer sowie allen an der Kunststoffroh-Industrie interessier-ten. Auch die Kampagne „Discover Plastics“ ist Teil der neuenStruktur und sorgt für zusätzlichen Klicks auf die Homepage. BisMitte August 2018 wurde www.krv.de bereits 12.388 aufgerufen.Damit wird der KRV weiterhin dem Anspruch gerecht, das zentraleSprachrohr der Branche zu sein.
Besucherstatistik der Homepage www.krv.de
Öffentlichkeitsarbeit und Wissenstransfer
KRV: RÜCKBLICK | EINBLICK | AUSBLICK Jahresbericht 201850
Gewinner der „World University Challenge“ (von links) Dokuz Eylul Universität Izmir (Türkei), TU Wien und Universität Kassel
Bildquelle: ©DWA World University Challenge Bildquelle: ©DWA World University Challenge
Bildquelle: ©DWA World University Challenge
KRV: RÜCKBLICK | EINBLICK | AUSBLICK 51Jahresbericht 2018
Zum zweiten Mal gab es auf der IFAT 2018diesen Hochschulwettbewerb mit 14 inter-nationalen studentischen Teams. In ver-schiedenen Disziplinen konnten sich Bache-lor-, Master- und Doktoranden aller Um-weltwissenschaften miteinander in derkrea tiven Problemlösung messen.
Die Studententeams der „World UniversityChallenge“ traten in München in den nach-folgenden Disziplinen gegeneinander an.
• IWRM – Integriertes Wasserressourcen-Management
Infrastrukturmessungen aus Wasserwirt-schaft, Abfallwirtschaft und Energiemana-gement mussten mit DWA-Umweltkartenkombiniert werden.
• „Serious Game Aqua Republica“Mit Hilfe eines Computer-Simulationsspielssollten der Zusammenhang zwischen Was-
sernutzung, sozialer und wirtschaftlicherEntwicklung und ökologischer Nachhaltig-keit simuliert und bearbeitet werden.
• DurchflussmessungKontrolle und Messung in Abflüssen undKläranlagen waren anhand eines Modellsnachzuweisen.
• Virtual RealityDie Teilnehmer inspizierten eine virtuelleKläranlage und mussten Fehler erkennen.
Gewinner der „World University Challenge“auf der IFAT 2018 war das Team der TUWien. Die Konkurrenten der Dokuz EylulUniversität Izmir (Türkei) und der UniversitätKassel belegten den zweiten und drittenPlatz.
KRV sponsert die „World University Challenge“ auf der IFAT 2018 in München
ES IST WICHTIG, DIE INGENIEURE VON MORGEN ZU UNTERSTÜTZEN. MIT DER
„WORLD UNIVERSITY CHALLENGE“ WILL DIE DEUTSCHE VEREINIGUNG FÜR
WASSERWIRTSCHAFT, ABWASSER UND ABFALL E.V. (DWA) NATIONALE UND
INTERNATIONALE STUDIERENDE UND BERUFSEINSTEIGER FÖRDERN UND
UNTERNEHMEN AUF QUALIFIZIERTE NACHWUCHSKRÄFTE AUFMERKSAM MACHEN.
UM DIES MÖGLICH ZU MACHEN, BETEILIGTE SICH AUCH DER KRV MIT EINEM
SPONSORING AN DER „WORLD UNIVERSITY CHALLENGE“.
Bildquelle: ©DWA World University Challenge
Bildquelle: ©DWA World University Challenge
Öffentlichkeitsarbeit und Wissenstransfer
KRV: RÜCKBLICK | EINBLICK | AUSBLICK Jahresbericht 201852
Bildquelle: ©Wavin GmbH
KRV: RÜCKBLICK | EINBLICK | AUSBLICK 53Jahresbericht 2018Bildquelle: © Fotolia #135137386 | Urheber: yurolaitsalbert
Teil der Wissenschaftstage, die vom IAB – Institut für Angewandte Bauforschung Wei-mar gGmbH veranstaltet werden, ist der überbeide Tage stattfindende 22. Rohrbau-Kon-gress. Auf dem Kongress, der vom Rohrlei-tungsbauverband e.V. (rbv) unterstützt wird,berichtete Dipl.-Ing. Andreas Redmann ineinem Vortrag zum Thema „Anforderungenan Kunststoffrohrsysteme zur Sanierung vonAbwasserkanälen“.
Die regelmäßigen Erhebungen der Deut-schen Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e.V. (DWA) zum Zustandder Kanalisation in Deutschland zeigen diehohe Schadensquote des Kanalnetzes undden damit verbundenen monetären Sanie-rungsaufwand.
Die Anzahl der kurz- und mittelfristig zu sanierenden Kanäle lag 2015 demnach beietwa 19,4 % der Netzlänge. Dies entsprichtbei einer Gesamtlänge der öffentlichen Kanalisation in Deutschland von 575.561 kmetwa 111.659 km.
Kunststoffrohre sind bei der Sanierung die-ser Kanäle die richtige Wahl. Technische Anforderungen an die dabei verwendeten
Kunststoffrohrsysteme ergeben sich sowohlaus den Einbauverfahren als auch den Be-triebsbedingungen des sanierten Kanals.
Neben der herkömmlichen „offenen Bauwei-se“ haben sich aufgrund der Flexibilität, gro-ßer Rohrlängen sowie zugfester Verbindun-gen alternative grabenlose Verfahren zur Sanierung von Abwasserleitungen wie Close-fit-Lining, TIP-Verfahren (tight in pipe) oderBerstlining etabliert. Die eingesetzten Kunst-stoffrohrsysteme sind oftmals auf das jewei-lige Sanierungsverfahren zugeschnitten bzw.speziell hierfür entwickelt worden.
Die Sortimentsbreite von Kunststoffrohrsys-temen ist außerordentlich groß und ermög-licht dem Anwender, das optimale Produktfür unterschiedlichste Anforderungen zuwählen. Mit Blick auf die Anforderungen anden sanierten Abwasserkanal sind die che-mische Widerstandsfähigkeit des Rohres unddie Dichtheit der Verbindungen von beson-derer Relevanz. Alle zum Einsatz kommendenBauteile müssen daher dauerhaft und zuver-lässig auch den Einwirkungen von aggressi-ven Medien widerstehen, um einen sicherenBetrieb des Kanalrohrsystems zu gewährleis-ten.
Eine besonders problematische Einwirkungist dabei die „biogene Schwefelsäurekorrosi-on“. Diese stellt für Kunststoffrohrsystemekein Problem dar. Beim Einsatz von Kunst-stoffrohren in der grabenlosen Kanalsanie-rung wird bei den sanierten Kanälen die glei-che Lebensdauer wie bei einer Neuverlegungerreicht. Kunststoffrohrsysteme sind werk-seitig produziert und qualitätsgesichert. DieFremdüberwachung der Produktion durchanerkannte Prüfinstitute ist ein Garant fürden hohen Qualitätsstandard.
Die Rohrsysteme sollen aber nicht nur ein-fach einzubauen und sicher zu betreiben,sondern auch nach der Nutzungsphase wie-derverwertbar sein. Kunststoffrohrsystemeerfüllen auch diese Anforderungen. Bei dergrabenlosen Sanierung können die Vorteilevon Kunststoffrohrsystemen optimal ausge-nutzt werden, so das Fazit von Herrn Red-mann.
22. Rohrbau-Kongress –Die Branche traf sich in Weimar
FAST 60 RENOMMIERTE REFERENTEN AUS INDUSTRIE UND WISSENSCHAFT
BERICHTETEN WÄHREND DER IAB-WISSENSCHAFTSTAGE 2017 AM 15. UND
16. NOVEMBER IM LEONARDO HOTEL WEIMAR ÜBER AKTUELLE BRANCHENTHEMEN
UND INFORMIERTEN ÜBER NEUESTE ENTWICKLUNGEN. AUCH DER KRV WAR MIT
EINEM VORTRAG VERTRETEN.
KRV: INFORMIEREN | ORIENTIEREN | ANALYSIEREN KRV Nachrichten, Mai 201810
Diese Frage hat sich nicht nur die Westnetz GmbH gestellt und einPilotprojekt in Beckum, NRW, mit Leitungen aus dem Polyamid 12(PA 12) VESTAMID® NRG gestartet, sondern auch verschiedeneGasversorger bzw. Netzbetreiber weltweit. So entstand zuletzt inBrasilien im Herbst 2017 eine 24 Kilometer lange Leitung, die Bio-methan aus einer städtischen Deponie zu den Verbrauchern trans-portiert.
Von der Benzinleitung zum GasrohrZurück nach Deutschland. Um bis zum Druckbereich 16 bar vorzu-stoßen - PE100 ist nur bis 10 bar Betriebsdruck einsetzbar -, hatdas Unternehmen Evonik Industries, Essen, seinen langjährig in Lei-tungssystemen von Fahrzeugen eingesetzten Kunststoff PA 12VESTAMID® zu dem für großvolumige Rohre geeigneten KunststoffVESTAMID® NRG weiterentwickelt. Generell gilt, dass langkettige,semikristalline Polyamide nur wenig Wasser aufnehmen, eine ge-ringe Kriechneigung und hohe Schlagzähigkeit zeigen und in einembreiten Temperaturbereich eingesetzt werden können. Sie sind sehrgut beständig gegen Fette, Öle, Kraftstoffe, Hydraulikflüssigkeiten,Lösemittel und sogar Salzlösungen. Diese Eigenschaften liefert
kaum ein anderer polymerer Werkstoff dieser Preisklasse. Sie sindes auch, auf die der Jahrzehnte lange Erfolg des Werkstoffs in derAutomobilindustrie gründet. Ausgehend von den sehr dünnenKraftstoffleitungen im Automobilbau wurde mit VESTAMID® NRGein neuer PA12-Typ auf den Markt gebracht, der die Anforderungenvon großvolumigen Gasrohren mit einem Außendurchmesser vonbis zu 160 mm erfüllt: Das Material hält Betriebsdrücken bis 16 barStand und ist damit für Verteilungsleitungen und Industriean-schlüsse geeignet. Seit Dezember 2015 ist es in der TechnischenPrüfgrundlage des Deutschen Vereins des Gas- und Wasserfachese.V. (DVGW) erfasst: Kunststoff-Rohrleitungssysteme in der Gas-und Wasserverteilung; GW335-A6: Rohre aus PA-U 160 und PA-U180 sowie zugehörige Verbinder und Verbindungen. Die Partner derEntwicklung des neuen Gasleitungssystems – Rohrhersteller West-fälische Kunststoff Technik GmbH, Fitting- und Teilehersteller Si-mona AG und Friatec AG – haben ihre jeweiligen Produkte für dieDVGW-Zertifizierung beantragt. Gleiches hat Evonik beim DINCERTCO für den Rohstoff VESTAMID® NRG 2101 yellow eingelei-tet.
POLYAMID 12-GASLEITUNGEN
Mit Hochdruck zu neuen Projekten Oliver Denz, Westfälische Kunststoff Technik GmbH, Sprockhövel, und Jochen Weiguny, Evonik Resource Efficiency GmbH, Marl
VOLLWAND-KUNSTSTOFFROHRE HABEN GEGENÜBER STAHL MEHRERE VORTEILE:
DASS SIE BEDEUTEND LEICHTER UND DAHER EINFACHER ZU VERLEGEN SIND,
BEWEISEN ROHRE AUS POLYETHYLEN SEIT JAHREN. AUCH DIE EINFACHE VERBIN-
DUNG FÜR VERSCHIEDENE SCHWEISSTECHNIKEN IST BEKANNT. WARUM SOLLTE MAN
DIESE VORTEILE NICHT AUCH IM HÖHEREN DRUCKBEREICH BIS 16 BAR NUTZEN?
Bild 1:
Aufgrund des geringeren Gewichts im
Vergleich mit Stahl können Polyamid
12-Rohre einfach gehandhabt werden.
KRV: INFORMIEREN | ORIENTIEREN | ANALYSIEREN 11KRV Nachrichten, Mai 2018
Die maximalen Betriebsdrücke für Kunststoffrohre in der Gasin-stallation werden durch die Innendruckfestigkeit und den Wider-stand gegen schnelle Rissfortpflanzung begrenzt. Zeitstand-Innen-druckversuche sind an PA 12–Rohren bisher nach ASTM D2837-02abgeschlossen worden. Nach ISO 9080 wurden ebenfalls Rohre ge-prüft. Aus den ermittelten Daten lassen sich mit einem Sicherheits-faktor von 2,0 die maximalen Betriebsdrücke ableiten. Aufgrundder vorliegenden Prüfdaten und der Erfahrungen in vielen Test- wieauch kommerziellen Installationen wurde die Eignung von PA 12für Hochdruck-Gasnetze von 10 bis 16 bar nachgewiesen. Einigeder Installationen in den USA sind bereits seit etlichen Jahren imEinsatz. Jährlich werden hier Rohrstücke von installierten Pipelines
entnommen und auf ihre chemischen und physikalischen Eigen-schaften, unter anderem beim Gas Technology Institut, untersucht.Veränderungen bei den Eigenschaften wurden nicht beobachtet.
Anwendungsschulung und Materialtests überzeugenTrotz des Austauschs dieser positiven Erfahrungen, die dazu bei-trugen, dass Westnetz seine Entscheidung bei der Sanierung einer70 Jahre alten Stahlleitung in Beckum zugunsten PA-12-Leitungentraf, gab es auch Bedenken, ob das Material für die Installation undden späteren Betrieb der Gasleitung geeignet ist. Daher wurde imVorfeld eine praktische Unterweisung mit einem Experten der An-wendungstechnik von Evonik und dem technischen Produktmana-
Bild 3+4:
Polyamid 12-Gasrohre
können neben der
konventionellen Ver -
legung auch grabenlos
verlegt werden.
Dabei ist eine weitere
Kostensenkung zu
erwarten.
Bild 2: Die Verlegung von Polyamid-12-Rohren ist ohne große Verkehrsbeeinträchtigungen möglich.
KRV: INFORMIEREN | ORIENTIEREN | ANALYSIEREN KRV Nachrichten, Mai 201826
In Naurod, einem Stadtteil der hessischen Landeshauptstadt Wies-baden, war der Wickerbach mit einem Betonrohr DN 600 kanalisiert.Die Standsicherheit war bei dem bereits in die Jahre gekommenenKanal nicht mehr gewährleistet. Gemeinsam mit dem planenden In-genieurbüro wurde eine innovative Lösung gefunden. Der Kanalwurde mit dem neuen SIMONA® PP-HM Vortriebsrohrsystem übereine Länge von 265 m saniert. Da auch Regenwasseranschlüsse undStraßenabläufe in geschlossener Bauweise angebunden werden soll-ten, entschied man sich dazu, die Maßnahme im TIP-Verfahren zurealisieren. TIP steht für „Tight In Pipe“ und ist eine Weiterentwick-lung des Kaliberberstverfahrens und eine Technologie zur Erneuerungvon schadhaften Kanälen mit minimalem Ringspalt. Gegenstand des
Verfahrens ist der Einbau von PP-Vortriebsrohren über vorhandeneSchachtbauwerke oder Baugruben, die einen geringfügig kleinerenAußendurchmesser gegenüber dem Altkanal-DN haben. Der Ring-spalt zwischen Alt- und Neurohr wird dabei in der Regel nicht ver-füllt.
Für die Baumaßnahme in Wiesbaden kamen SIMONA® PP-HM Vor-triebsrohre aus getempertem PP-HM in der TIP-Abmessung d = 585mm sowie das von SIMONA neu entwickelte Innensattelsystem zurgrabenlosen Anbindung der Regenwasseranschlüsse und Straßen-abläufe zum Einsatz. Der Rohreinschub erfolgte vom Startschachtaus. Die axiale Einschubkraft wurde dabei über die rund 0,6 m langen
INNOVATIVES PP-VORTRIEBSROHRSYSTEM VON SIMONA
Kanalbau, aber bitte ohne große Verkehrsbeeinträchtigung! Holger Wobito und Wolfgang Krämer, SIMONA AG, Kirn
WIE SANIERT MAN EINEN MARODEN ABWASSERKANAL UND HAUSANSCHLÜSSE
OHNE AUFWÄNDIGE STRASSENGRÄBEN UND OHNE BEHINDERUNG DES STADT -
VERKEHRS? GANZ EINFACH – MIT EINEM ROBOTER, EINER HYDRAULIKPRESS -
EINHEIT UND DEM NEUEN VORTRIEBSROHRSYSTEM VON SIMONA. IN 1,50 M TIEFE
UNTER STRASSENNIVEAU WURDE EIN ALTKANAL MIT EINER NENNWEITE
VON 600 MM IN GESCHLOSSENER BAUWEISE ERNEUERT.
Bild 1: Montage der SIMONA® PP HM Vortriebsrohre
durch einen Mitarbeiter der Firma karo-san.
Bild 2: Schweißvorversuche beim ausführenden
Auftragnehmer – Firma karo-san in Illingen
KRV: INFORMIEREN | ORIENTIEREN | ANALYSIEREN 27KRV Nachrichten, Mai 2018
und besonders steifen PP-Vortriebsrohre zum Kaliberkopf übertragenund in den Altkanal eingeschoben. Werkseitig CNC-gefräste, außen-bündige Rohrmuffenverbindung mit integriertem Dichtsystem ga-rantieren die Lagestabilität und Dichtigkeit der Steckverbindung. DieHausanschlussinnensättel wurden stoffschlüssig und dauerhaft dichtmit dem PP-Rohr verschweißt. Das neue System ermöglicht zumeinen die Anbindung von Seitenzuläufen in Close-fit- sowie TIP-Li-ningrohren (PP und PE) mittels Hutprofilen. Zum anderen könnenerstmalig ausgebrochene Seitenzuläufe bei der Sanierung mit PP/PE-Liningrohren auch mittels kraftschlüssiger Verpressung angebundenwerden.
In Wiesbaden erfolgte die grabenlose Anbindung der Seitenanschlüs-se DN 80 - DN 150 mit den SIMONA® PP Innensätteln mittels Harz-
verpressung. Dazu fräste ein Roboter die zuvor abgemessenen Posi-tionen der Hausanschlüsse auf, deren Innenflächen durch die me-chanische Bearbeitung gleichzeitig gereinigt wurden. Anschließendwurden die Innensättel bei kontinuierlicher Kameraüberwachungdurch den Roboter platziert und unter permanentem Anpressdruckverschweißt. In einem zweiten Schritt wurde dann die formgebendeBlase im Zulauf gesetzt und anschließend der Ausbruchbereich mitEpoxidharz verpresst.
Die Besonderheit bei diesem Projekt lag im erstmaligen Einsatz derSIMONA® PP Innensättel, die mit Harz-Verpressung installiert wer-den. SIMONA hat im Zuge der Neuentwicklung des auf PP-HM basierten Sanierungsrohrsystems, aus welcher auch die Vortriebs-und Liningrohre mit rohrwandintegrierter Steckverbindung hervor-gingen, ebenso die Entwicklung innovativer Produkte für die graben-lose Seitenzulauf- sowie Schachtanschlussanbindung in bestehendenSchächten vorangetrieben.
Die neuen SIMONA® Innensättel ermöglichen den planenden Inge-nieurbüros somit eine individuell auf das Schadensbild der Seiten-zuläufe angepasste Anbindung: Einerseits mit der seit Jahren imMarkt etablierten Hutprofiltechnik sowie neuerdings auch mit derHarzverpressung bei DN 80 – DN 200 Zulaufdurchmessern zur Ver-pressung bereits ausgebrochener Seitenzuläufe.
Dank der Weiterentwicklung des Systemzubehörs für PP und PE Liningrohre sind somit dauerhafte Sanierungserfolge ohne örtlichenTiefbau und minimaler Einschränkung des Verkehrs möglich.
Weitere Informationen zu den Neuentwicklungen von SMONA fürdie grabenlose Rohrsanierung oder zum TIP-Verfahren finden Sieunter www.simona.de/rohrsanierung sowie im RSV Merkblatt 2.2.
Bild 5: Prinzipskizze
zur Seitenanschluss -
anbindung mittels
Verpressung
Bild 3:
Mittels Harzverpres-
sung verschweißter
SIMONA® PP Innensat-
tel im PP HM TIP-Vor-
triebsrohr d = 585 mm
Bild 4:
Erfolgreiche Anbindung durch
Harzverpressung
im Ausbruchbereich
KRV: INFORMIEREN | ORIENTIEREN | ANALYSIEREN KRV Nachrichten, Mai 201832
FRIAFIT®-ABWASSERSYSTEM
Vielfalt und Komplettprogramm fur die Sanierung!Dipl.-Ing. (FH) Kai Büßecker, Friatec AG, Mannheim
DIE ABWASSERBETRIEBE DER STADT ST. INGBERT SANIEREN EINEN
TEIL IHRER KANALISATION MIT CLOSE-FIT-LINERN AUS POLYETHYLEN
VON DN 300 BIS DN 500.
Kanalsanierung in St. Ingbert mit Close-Fit-Liner aus Polyethylen (PE)
Fachverband der
Kunststoffrohr-Industrie
Mai 2018
Branchentrends und Wirtschaftsnews vom Fachverband der Kunststoffrohr-IndustrieNachrichtenINFORMIEREN | ORIENTIEREN | ANALYSIEREN
Bildquelle: © Fotolia #120013081 | Urheber: cineberg
KRV: RÜCKBLICK | EINBLICK | AUSBLICK 55Jahresbericht 2018
Dem KRV ist die Information über die Leis-tungsfähigkeit moderner Kunststoffrohrsys-teme ein besonderes Anliegen. So berichtendie KRV Nachrichten in der aktuellen Ausga-be Mai 2018 über:
• PP-Systeme in der drucklosen Entwässe-rung! Zukunftsorientierte Abwassersyste-me vom Waschbecken bis zur Kläranlage,Dipl.-Wirtsch.-Ing. Günter Brümmer, WavinGmbH, Twist
• Fernkälte-Netzausbau der StadtwerkeMünchen – Ökologische Gebäudekühlungdank Fittings und Schweißtechnik, Georg
Fischer GmbH, Albers-hausen
• Polyamid 12 Gasleitungen – mit Hoch-druck zu neuen Projekten, Dipl.-Ing. OliverDenz, Westfälische Kunststoff TechnikGmbH, Sprockhövel und Jochen Weiguny,Evonik Resource Efficiency GmbH, Marl
• Wilhelmshaven macht das Rathausviertelfit für den Starkregen – Flowtite GFK-Rohre mit Drachenprofil, Dipl.-Ing. UweNapierski, Amiblu GmbH, Döbeln
• FDC-Rohrlinie erbringt höchste Flexibilitätbei Durchmesser und Wanddicke, Mag. Ju-dith Lebic, battenfeld-cincinnati AustriaGmbH, Wien
• Mit BCtouch UX einen Schritt weiter zu In-dustrie 4.0, Mag. Judith Lebic, battenfeld-cincinnati Austria GmbH, Wien
• Vom Supermarkt zum modernen Wohn -objekt – FRÄNKISCHE stattet Eigentums-wohnungen in Cottbus mit alpex undprofi-air aus, Simone Schmitt, FRÄNKI-SCHE Rohrwerke Gebr. Kirchner GmbH &Co. KG, Königsberg
• Innovatives PP-Vortriebsrohrsystem vonSIMONA – Kanalbau, aber bitte ohne großeVerkehrsbeeinträchtigung!, Dipl.-Ing. Hol-ger Wobito und Dipl.-Ing. Wolfgang Krä-mer, Simona AG, Kirn
• „Wasser marsch!“ für landwirtschaftlichesTrockengebiet – Omniplast Druckrohre kilometerweit im Einsatz, Tom Moog, Mar-ken-Beratung, Nauort (i. A. der OmniplastGmbH, Ehringshausen)
• Ausbau der Kapazitäten im Bereich derRohrproduktion für den Industriesektor –PP-RCT-Rohre und PP-RCT-Faserrohre, Ro-land Rasch, Bänninger Kunststoff-Produk-te GmbH, Reiskirchen
• Versorgung gesichert durch Wavin Rohr-systeme: Nachhaltige Bier-Pipeline für dasWacken Open Air, Wavin GmbH, Twist
• Friatfit-Abwassersystem zeigt Vielfalt undbietet Komplett-Programm für die Sanie-rung, Dipl.-Ing. (FH) Kai Büßecker, FriatecAG, Mannheim
Informieren. Orientieren. Analysieren.Die KRV Nachrichten
Direkter Link zum Download der KRV Nachrichten 2018 ➞
DIE KRV NACHRICHTEN WERDEN IN GEDRUCKTER FORM VON MEHR ALS 4.200
ABONNENTEN BEZOGEN. ZUSÄTZLICH STEHT DAS HEFT ZUM DOWNLOAD AUF DER
KRV-HOMEPAGE ZUR VERFÜGUNG. DIE KRV NACHRICHTEN BIETEN DEN MARKTTEIL-
NEHMERN ENTLANG DER WERTSCHÖPFUNGSKETTE VON KUNSTSTOFFROHRSYSTEMEN
EINE ATTRAKTIVE MÖGLICHKEIT ZUR INFORMATION ÜBER DIE PRODUKTE UND
INNOVATIONEN UNSERER MITGLIEDSUNTERNEHMEN.
KRV: INFORMIEREN | ORIENTIEREN | ANALYSIEREN 33KRV Nachrichten, Mai 2018
Bild 1: In der Wiesenstraße: PE-Liner
wird uber Revisionsschacht eingezogen
Bild 2: Altrohr wird am
Anschlusspunkt zerstört
Bild 3: Freigelegter PE-Liner
mit Notabfluss in Fensteröffnung
Das Close-Fit-Verfahren Der Begriff Close-Fit stammt aus dem Englischen und kann mit „enganliegend“ oder „passgenau“ ubersetzt werden. Das heißt nach demEinzug des PE-Liners verbleibt ein minimaler, idealerweise kein Ring -raum, zwischen PE-Liner und Altrohr. Zum Einsatz kommen PE-Lineraus Polyethylen hoher Dichte (PE-HD), die bereits unmittelbar nachder Herstellung, im noch warmen Zustand c- oder u-förmig gefaltetwerden. Danach werden sie auf Trommeln gewickelt und zu den Bau-stellen transportiert. Durch die Verformung wird der Rohrquerschnittreduziert, dies ermöglicht das Einziehen in die zu sanierende Leitung.Im Abwasserbereich kann der Einzug mittels Motorseilwinden uberbestehende Revisionsschächte erfolgen (Bild 1).
Danach wird der PE-Liner mit Wasserdampf beaufschlagt, der so-genannte „Memory-Effekt“ wird aktiviert – der PE-Liner „erinnert“sich quasi an seine frühere Form und rundet sich ohne Hilfsmittelzurück.
Anbindung an den PE-Liner Der vorhandene Querschnitt der Altrohre definiert den Außen-durchmesser des PE-Liners und weicht damit von den Standardau-ßendurchmessern ab. Durch die vorhandenen Schädigungen desAltrohres wie Längsrisse und Abrasionen im Sohlenbereich, könnendiese Ovalitäten aufweisen. Die geometrische Form ist deshalbweitgehend undefiniert. Zunächst wird in offener Bauweise dasAltrohr am Anschlusspunkt zerstört und der PE-Liner freigelegt(Bild 2). Die bestehenden Hausanschlüsse wurden vorab für denNotabfluss ro botergesteuert geöffnet (Bild 3).
Die Arbeitsräume sind meist äußerst beengt. Alternativ können abder Nennweite DN 250 mit sogenannten Hutprofilen in geschlos-sener Bauweise die Hausanschlüsse wieder angeschlossen werden.Diese werden kameragesteuert über den PE-Liner eingebracht undmittels eines flexiblen, harzgetränkten Textilschlauches mit dembestehenden Hausanschluss verbunden. Allerdings entsteht ledig-lich eine Klebeverbindung, die hinsichtlich Qualität und Betriebs-dauer nicht mit einer Schweißverbindung zu vergleichen ist. Positivzu Buche schlagen die kurzen Bauzeiten und niedrigen Baukosten.
Abwassersattel ASA-TL mit Abgang d 160 Unter Berücksichtigung all der genannten variablen Einflussgrößenwurde eine Sonderaufspanntechnik entwickelt, die intelligent aufdiese wechselnden Erfordernisse und Gegebenheiten reagierenkann (Bild 4).
Die bereits erstellte Öffnung wird dabei mittels Kippdübel zur Auf-spannung genutzt. Mit einem innen liegenden Luftschlauch wirdder Schmelzedruck optimal gesteuert. Durch die reihum angebrach-ten Adapterschrauben kann vor der Schweißung nochmals manuellnachjustiert werden. Durch dieses eigens entwickelte ASATOP- Auf-spanngerät können die Abwassersättel ASA-TL auf PE-Liner sicherund zuverlässig verarbeitet werden. Zu guter Letzt wird mittelsStandard-Anbohrgerät FWFIT die Notöffnung überbohrt und einstufenloser Zugang zum PE-Liner hergestellt (Bild 5).
Abwassersattel ASA-VL mit Abgang d 225 Der ASA-VL mit Abgang d 225 ermöglicht das nachträgliche Erstel-len von großvolumigen Anschlussleitungen d 225/DN 200 ohnegroßen Zeitaufwand durch Sperren und Trennen des Hauptkanalsvon d 315 bis d 710. Die zur Schweißung und zum Aufbau des Fuge-druckes erforderliche Aufspannkraft des Sattels wird durch Vakuumaufgebracht. Die Fixierung des Sattels kann an jeder beliebigen Po-
Close-Fit-Liner aus
Polyethylen (PE)
Öffentlichkeitsarbeit und Wissenstransfer
KRV: RÜCKBLICK | EINBLICK | AUSBLICK Jahresbericht 201856
GAS UND TRINKWASSER SIND SENSIBEL ZU BEHANDELNDE MEDIEN. DESHALB
SIND AN ROHRSYSTEME FÜR DIESEN ANWENDUNGSBEREICH IM INTERESSE DER
SICHERHEIT UND GESUNDHEIT, BESONDERE QUALITÄTSANFORDERUNGEN AN DIE
WERKSTOFFE ZU STELLEN. DIE KRV-WERKSTOFFLISTE „ZERTIFIZIERTE KUNSTSTOFFE
FÜR DRUCKROHRE UND FORMSTÜCKE“ DOKUMENTIERT DIE QUALITÄT VON
ROHRWERKSTOFFEN UND GIBT EINEN ÜBERBLICK ÜBER DIE AM MARKT
VERFÜGBAREN, QUALITÄTSÜBERWACHTEN UND ZERTIFIZIERTEN WERKSTOFFE.
Druckrohrleitungssysteme sind anspruchs-volle Konstruktionen, Gas und Trinkwassersensibel zu behandelnde Medien. Deshalbwerden an Rohre und Formstücke, die in die-sem Bereich Anwendung finden, besondereQualitätsanforderungen gestellt.
Die Herstellung qualitativ hochwertigerKunststoffrohrsysteme beginnt nicht bei derExtrusion, sondern bereits bei der Beschaf-fung der Formmasse. Wer Qualität anbietet,sollte dies auch zeigen. Rohre und Formteilemüssen die in den Produktnormen geforder-ten mechanischen, physikalischen und che-mischen Eigenschaften aufweisen. Im Kon-takt mit Trinkwasser müssen darüber hinausgesetzliche Anforderungen an die Hygieneerfüllen werden.
Ausgangsstoff für die Produktion von Rohrenund Formteilen ist eine vom Rohstoffherstel-ler als Granulat gelieferte Formmasse. Mit derZertifizierung der Formmasse wird die Quali-tät des Produktes gegenüber Verarbeiternund Endkunden durch den neutralen Nach-
weis eines unabhängigen Dritten bescheinigt.Dies bietet Sicherheit innerhalb der Wert-schöpfungskette.
Die an eine PE-Formmasse gestellten Anfor-derungen regelt die PAS 1031 „Werkstoff Polyethylen (PE) für die Herstellung vonDruckrohren und Formstücken – Anforderun-gen und Prüfungen“. Die Einhaltung dieserAnforderungen an die Werkstoffe wird durcheine Zertifizierung der DIN CERTCO Gesell-schaft für Konformitätsbewertung mbH be-stätigt und mit der KRV-Listung dokumen-tiert.
Die Zertifizierung kann dabei helfen, neueKunden zu gewinnen und weitere Märkte zuerschließen. In Zeiten der Globalisierungschaffen sie Vergleichswerte. ZertifizierteForm massen erfüllen mögliche Anforderun-gen von Endkunden und bieten dem Rohr-und Formteilhersteller bessere Chancen beiAusschreibungen. Das Zertifikat bietet Kun-den Orientierung, macht Leistungsfähigkeitsowie Qualität und Sicherheit für Außenste-
hende sichtbar. PE-Formmassen,die erfolgreich zertifiziert sind,werden auf die KRV-Werkstoff-liste „Zertifizierte Kunststoffe fürDruckrohre und Formstücke“ aufgenom-men. Regelmäßig werden aktua-lisierte Ausgaben der KRV-Werk-stoffliste veröffentlicht.
Geprüfte PE-Streifenmaterialien fürDruckrohre werden vom KRV in einer eigenenKRV-Werkstoffliste aufgeführt. Bei der Aus-wahl der Streifenmaterialien für den Rohr-werkstoff, ist die hier genannte Kombinationder Werkstofftypen kompatibel und vorzuzie-hen. Andere gelistete Streifenmaterialien desgleichen Werkstofftyps sind aber ebenfallszulässig.
Geprüfte Qualität – die Werkstoffliste des KRV
KRV: RÜCKBLICK | EINBLICK | AUSBLICK 57Jahresbericht 2018
Der direkte Weg zu den KRV-Werkstofflisten ➞
Öffentlichkeitsarbeit und Wissenstransfer
KRV: RÜCKBLICK | EINBLICK | AUSBLICK Jahresbericht 201858
Hersteller Werkstofftyp Werk- Farbe Bewitte- Nachgewiesene schnelle Anwendung3)
stoff- rungs- Rissfortpflanzung (RCP)bezeich- nachweis S4- oder FS-Test2)
nung mit Anwendung Anwendung7 GJ/m2 1) auch für Rohre der Rohre
≥ 32 mm bis ... mmWanddicke WanddickeDA TW AW G DA G TW AW
Borealis BorSafeTM ME3440 PE 80 ■ schwarz o – – – ≤ 22,7 x x x –
Borealis BorSafeTM HE3470–LS PE 80 ■ schwarz o x x x ≤ 45,5 x x x x
INEOS Eltex TUB 171 PE 80 ■ schwarz o – – – ≤ 22,7 x x x –
LyondellBasell Hostalen GM 5010 T3 black PE 80 ■ schwarz o x x x ≤ 28,6 x x x x
Repsol Alcudia T80N PE 80 ■ schwarz o x x – ≤ 22,7 x x x –
SABIC Polyolefine Vestolen A 5061 R 10000 PE 80 ■ schwarz o – – – ≤ 22,7 x x x x
TOTAL Petrochemicals MDPE 3802 B PE 80 ■ schwarz o – – – ≤ 22,7 x x – –
Unipetrol RPA Liten PL 10 PE 80 ■ schwarz o – – – – x – – x
Borealis BorSafeTM HE3490–IM5) PE 100 ■ schwarz o o o o o x x x –
Borealis BorSafeTM HE3490-LS PE 100 ■ schwarz o x x x ≤ 45,5 x x x x
Borealis BorSafeTM HE3490-LS-H PE 100 ■ schwarz o x x x ≤ 45,4 x4) x4) x4) x4)
INEOS Eltex TUB 121 PE 100 ■ schwarz o x x x ≤ 36,4 x x x x
INEOS Eltex TUB 121 N 3000 PE 100 ■ schwarz o x x x ≤ 22,7 x x x x
INEOS Eltex TUB 121 N 6000 PE 100 ■ schwarz o x x x ≤ 22,7 x4) x4) x4) x4)
INEOS Eltex TUB 121 N 9000 PE 100 ■ schwarz o x x x ≤ 22,7 x4) x4) x4) x4)
LyondellBasell Hostalen CRP 100 black PE 100 ■ schwarz o x x x ≤ 57,2 x x x x
LyondellBasell Hostalen CRP 100 Resist CR black PE 100 ■ schwarz o x x x ≤ 57,2 x4) x4) x4) x4)
Repsol Alcudia T100NLS PE 100 ■ schwarz o x x – ≤ 22,7 x x x –
SABIC Polyolefine SABIC HDPE P 6006 10000 PE 100 ■ schwarz o x x x ≤ 22,7 x x x x
SABIC Polyolefine SABIC HDPE P 6006AD 10000 PE 100 ■ schwarz o x x x ≤ 22,7 x x x x
SABIC Polyolefine SABIC VESTOLEN A RELY 5922 R 10000 PE 100 ■ schwarz o x x x ≤ 22,7 x4) x4) x4) x4)
SABIC Polyolefine SABIC VESTOLEN A RELY 5924 R 10000 PE 100 ■ schwarz o x x x ≤ 22,7 x x x x
SABIC Polyolefine Vestolen A 6060 R 10000 PE 100 ■ schwarz o x x x ≤ 22,7 x x x x
SCG (Thai Polyethylene) EL-Lene H1000PC black PE 100 ■ schwarz o x x x ≤ 22,7 x x x x
Borealis BorSafeTM ME3441 PE 80 ■ gelb x – – – ≤ 22,7 – x – –
INEOS Eltex TUB 172 PE 80 ■ gelb x – – – ≤ 28,6 – x – –
TOTAL Petrochemicals MDPE 3802 YCF PE 80 ■ gelb x – – – ≤ 22,7 – x – –
Evonik VESTAMID NRG 2101 gelb PA-U 12 ■ gelb – – – ≤ 14,6 – x – –
Borealis BosSafeTM HE3492-LS-H PE 100 ■ orange-gelb x – – – ≤ 45,5 – x4) – –
INEOS Eltex TUB 125 N 2025 PE 100 ■ orange-gelb x – – – ≤ 45,5 – x – –
INEOS Eltex TUB 125 N 6000 PE 100 ■ orange-gelb x – – – ≤ 22,7 – x4) – –
INEOS Eltex TUB 125 N 8000 TS DOQ PE 100 ■ orange-gelb x – – – ≤ 22,7 – x4) – –
LyondellBasell Hostalen CRP 100 orange PE 100 ■ orange-gelb x – – – ≤ 45,4 – x – –
LyondellBasell Hostalen CRP 100 Resist CR orange PE 100 ■ orange-gelb x – – – ≤ 32,3 – x4) – –
SABIC Polyolefine SABIC Vestolen A 6060 R 62430 PE 100 ■ orange-gelb x – – – ≤ 22,7 – x – –
TOTAL Petrochemicals HDPE XS 10 Orange YCF PE 100 ■ orange-gelb x – – – ≤ 28,6 – x – –
TOTAL Petrochemicals HDPE XSC 50 Orange PE 100 ■ orange-gelb x – – – ≤ 20,5 – x4) – –
Borealis BorSafeTM HE3494-LS-H PE 100 ■ königsblau x – x – – – – x4) –
INEOS Eltex TUB 124 N 2025 PE 100 ■ königsblau x – – – – – – x –
INEOS Eltex TUB 124 N 6000 PE 100 ■ königsblau x – – – – – – x4) –
INEOS Eltex TUB 124 N 8000 TS DOQ PE 100 ■ königsblau x – – – – – – x4) –
LyondellBasell Hostalen CRP 100 Resist CR W blue PE 100 ■ königsblau x – x – – – – x4) –
LyondellBasell Hostalen CRP 100 W blue PE 100 ■ königsblau x – x – – – – x –
SABIC Polyolefine Vestolen A 6060 R 65307 PE 100 ■ königsblau x – – – – x – x –
Legende: o Nachweis nicht erforderlich x Nachweis erbracht Nachweis nicht erbracht – Keine Anwendung
Stand: September 2018 1) Strahlendosis entspricht einer durchschnittlich 2-jährigen Außenbewitterung in Mitteleuropa (siehe auch DIN EN 12007-2)2) RCP = Rapid Crack Propagation – S4-Test (small scale steady state test) – FS-Test (full scale test)3) DA = Druckrohre allgemein gemäß DIN EN ISO 15494 sowie DIN CERTCO ZP Kunststoffdruckrohrsysteme, Anhang D
TW = Trinkwasserrohre gemäß DIN EN 12201 sowie DIN CERTCO ZP Kunststoffdruckrohrsysteme, Anhang F; DVGW-Arbeitsblatt GW 335 – Teil A 2 bzw. Teil B 2G = Gasrohre gemäß DIN EN 1555 bzw. ISO 16486-1 sowie DIN CERTCO ZP Kunststoffdruckrohrsysteme, Anhang G bzw. P; DVGW-Arbeitsblatt GW 335 –
Teil A 2, Teil A 6 bzw. Teil B 2AW = Abwasserdruckrohre gemäß DIN EN 12201 sowie DIN CERTCO ZP Kunststoffdruckrohrsysteme, Anhang E
4) Zusätzlich DIN CERTCO ZP Kunststoffrohrsysteme (Druckrohre und -formstücke), Anhang O (PAS 1075) nachgewiesen5) Nur für Formstücke
x
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Fortsetzung ➞ KRV-Werkstoffliste „Zertifizierte Werkstofftypen für Druckrohre und Formstücke“
KRV: RÜCKBLICK | EINBLICK | AUSBLICK 59Jahresbericht 2018
Hersteller Rohr-Werkstofftyp schwarz Streifen-Werkstofftyp Werkstoff- Farbebezeichnung
LyondellBasell Hostalen GM 5010 T3 black Hostalen GM 5010 T3 S brown PE 80 ■ braun
Unipetrol RPA Liten PL 10 Liten PL 10-150 PE 80 ■ braun
Borealis BorSafeTM HE3490-LS BorSafeTM HE3497-LS-H PE 100 ■ braun
Borealis BorSafeTM HE3490-LS-H BorSafeTM HE3497-LS-H PE 100 ■ braun
INEOS Eltex TUB 121 Eltex B 4922/90 N 3000 PE 100 ■ braun
INEOS Eltex TUB 121 N 3000 Eltex B 4922/90 N 3000 PE 100 ■ braun
INEOS Eltex TUB 121 N 6000 Eltex B 4922/90 N 3000 PE 100 ■ braun
LyondellBasell Hostalen CRP 100 black Hostalen CRP 100 S brown PE 100 ■ braun
LyondellBasell Hostalen CRP 100 Resist CR black Hostalen CRP 100 S brown PE 100 ■ braun
SABIC Polyolefine SABIC HDPE P 6006 10000 Vestolen A 6006 R braun 63363 PE 100 ■ braun
SABIC Polyolefine SABIC HDPE P 6006AD 10000 Vestolen A 6006 R braun 63363 PE 100 ■ braun
SABIC Polyolefine SABIC VESTOLEN A RELY 5922 R 10000 Vestolen A 6006 R braun 63363 PE 100 ■ braun
SABIC Polyolefine SABIC VESTOLEN A RELY 5924 R 10000 Vestolen A 6006 R braun 63363 PE 100 ■ braun
SABIC Polyolefine Vestolen A 6060 R 10000 Vestolen A 6006 R braun 63363 PE 100 ■ braun
Borealis BorSafeTM ME3440 BorSafeTM ME3446 PE 80 ■ gelb
Borealis BorSafeTM HE3470-LS BorSafeTM ME3446 PE 80 ■ gelb
INEOS Eltex TUB 171 Eltex K 3820/20 PE 80 ■ gelb
LyondellBasell Hostalen GM 5010 T3 black Hostalen GM 5010 T3 S yellow PE 80 ■ gelb
TOTAL Petrochemicals MDPE 3802 B MDPE LF 38 YS CF PE 80 ■ gelb
Borealis BorSafeTM HE3490-LS BorSafeTM HE3498-LS-H PE 100 ■ orange-gelb
Borealis BorSafeTM HE3490-LS-H BorSafeTM HE3498-LS-H PE 100 ■ orange-gelb
INEOS Eltex TUB 121 Eltex B 4922/20 PE 100 ■ orange-gelb
INEOS Eltex TUB 121 N 3000 Eltex B 4922/20 N 3000 PE 100 ■ orange-gelb
INEOS Eltex TUB 121 N 3000 Eltex B 4922/50 N 3000 PE 100 ■ orange-gelb
INEOS Eltex TUB 121 N 6000 Eltex B 4922/20 N 3000 PE 100 ■ orange-gelb
LyondellBasell Hostalen CRP 100 black Hostalen CRP 100 S orangeyellow PE 100 ■ orange-gelb
LyondellBasell Hostalen CRP 100 Resist CR black Hostalen CRP 100 S orangeyellow PE 100 ■ orange-gelb
SABIC Polyolefine SABIC HDPE P 6006 10000 Vestolen A 6006 R o.-gelb 62434 PE 100 ■ orange-gelb
SABIC Polyolefine SABIC HDPE P 6006AD 10000 Vestolen A 6006 R o.-gelb 62434 PE 100 ■ orange-gelb
SABIC Polyolefine SABIC VESTOLEN A RELY 5922 R 10000 Vestolen A 6006 R o.-gelb 62434 PE 100 ■ orange-gelb
SABIC Polyolefine SABIC VESTOLEN A RELY 5924 R 10000 Vestolen A 6006 R o.-gelb 62434 PE 100 ■ orange-gelb
SABIC Polyolefine Vestolen A 6060 R 10000 Vestolen A 6006 R o.-gelb 62434 PE 100 ■ orange-gelb
SCG (Thai Polyethylene) EL-Lene H1000PC black EL-Lene H1000PBL orangegelb PE 100 ■ orange-gelb
Borealis BorSafeTM ME3440 BorSafeTM ME3445 PE 80 ■ lichtblau
Borealis BorSafeTM HE3470-LS BorSafeTM ME3445 PE 80 ■ lichtblau
INEOS Eltex TUB 171 Eltex K 3820/40 PE 80 ■ lichtblau
LyondellBasell Hostalen GM 5010 T3 black Hostalen GM 5010 T3 S blue PE 80 ■ lichtblau
SABIC Polyolefine Vestolen A 5061 R 10000 Vestolen A 5061 R blau 65308 PE 80 ■ lichtblau
Borealis BorSafeTM HE3490-LS BorSafeTM HE3495-LS-H PE 100 ■ königsblau
Borealis BorSafeTM HE3490-LS-H BorSafeTM HE3495-LS-H PE 100 ■ königsblau
INEOS Eltex TUB 121 N 3000 Eltex B 4922/40 N 3000 PE 100 ■ königsblau
INEOS Eltex TUB 121 N 6000 Eltex TUB 124 N 6000 PE 100 ■ königsblau
LyondellBasell Hostalen CRP 100 black Hostalen CRP 100 S blue PE 100 ■ königsblau
LyondellBasell Hostalen CRP 100 Resist CR black Hostalen CRP 100 S blue PE 100 ■ königsblau
SABIC Polyolefine SABIC HDPE P 6006 10000 Vestolen A 6006 R blau 65307 PE 100 ■ königsblau
SABIC Polyolefine SABIC HDPE P 6006AD 10000 Vestolen A 6006 R blau 65307 PE 100 ■ königsblau
SABIC Polyolefine SABIC VESTOLEN A RELY 5922 R 10000 Vestolen A 6006 R blau 65307 PE 100 ■ königsblau
SABIC Polyolefine SABIC VESTOLEN A RELY 5924 R 10000 Vestolen A 6006 R blau 65307 PE 100 ■ königsblau
SABIC Polyolefine Vestolen A 6060 R 10000 Vestolen A 6006 R blau 65307 PE 100 ■ königsblau
SCG (Thai Polyethylene) EL-Lene H1000PC black EL-Lene H1000PBL blau PE 100 ■ königsblau
Stand: September 2018
KRV-Werkstoffliste „Zertifizierte PE-Streifenmaterialien für Druckrohre“
• Deutsche Kunststoffrohr-Industrie – Eckdaten
• Auswertungsergebnisse öffentlicher Ausschreibungen in Deutschland
• Der Geschäftsklima-Index für Kunststoffrohre
Zahlen und Fakten
Zahlen und Fakten
KRV: RÜCKBLICK | EINBLICK | AUSBLICK Jahresbericht 201862
Deutsche Kunststoffrohr-Industrie –Eckdaten
GFK
PP
PVC-U
PE
PEPP
GFK
PVC-U
48,7%12,4%
8,4%
30,5%
Werkstoffanteile an der GesamtproduktionKennzahlen der deutschen Kunststoffrohr-Industrie
24,8%
Exportanteil (PE, PVC-U und PP)
9,2%
Importanteil (PE, PVC-U und PP)
Anzahl der Hersteller1): 633)
Mitarbeiter: rd. 15.3003)
Umsatz2): rd. 4,4 Mrd. Euro3)
Für den Absatz bestimmte Produktionsmenge: 794.541 t
1) einschließlich Vertriebsgesellschaften mit Produktionsstandorten außerhalbDeutschlands
2) Umsatzeinschätzung, interne KRV-Berechnung3) Die Angaben beruhen auf Daten der Creditreform Bonn Rossen KG,
Stand 2016
KRV: RÜCKBLICK | EINBLICK | AUSBLICK 63Jahresbericht 2018
Produktion von Kunststoffrohrsystemen aus PE, PVC-U, PP und GFK , in 1.000 t
800 t
700 t
600 t
500 t
400 t
300 t
200 t
100 t
0 t19
5619
5919
6219
6519
6819
7119
7419
7719
8019
8319
8619
8919
9219
9519
9820
0120
0420
0720
1020
1320
1620
17
Korrelation zwischen internationalen bzw. nationalen politischen Ereignissen und den Produktionsmengen
1973: erste Ölkrise
1979: zweite Ölkrise
1980: Beginn 1. Golfkrieg (Iran-Irak-Krieg)
1989: Wiedervereinigung
1990: Beginn 2. Golfkrieg(Irak-Krieg)
1999–2000: Sonderkonjunktureffekt Netzaus-bau Telekommunikation und Gas
2003: Agenda 2010
2014: Ausbau des Euro-Rettungs-schirms, Dax klettert um25,48 % auf 9.805 Punkte
2009: Konjunkturpaket I und II
2011: Verabschiedung Euro-Rettungsschirm
1995–2005: Strukturelle Wachstums-schwäche in Deutschland
Quelle: Statistisches Bundesamt, Fachserie 4, Reihe 3.1
2007: Ausbruch der Finanz- und Wirtschaftskrise
2008: „Lehman-Pleite“
Zahlen und Fakten
KRV: RÜCKBLICK | EINBLICK | AUSBLICK Jahresbericht 201864
Produktionsmenge, in 1.000 t
800 t
700 t
600 t
500 t
400 t
300 t
200 t
100 t
0 tJahr
2016 20172003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015
569 587
652
727
780760
674700
776743
688
744 747
795
747
Produktion von Kunststoffrohrsystemen aus PE, PP, PVC-U und GFK
Quelle: Statistisches Bundesamt, Fachserie 4, Reihe 3.1
Menge, in 1.000 t800 t
700 t
600 t
500 t
400 t
300 t
200 t
100 t
0 t 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017
Produktion von Kunststoffrohrsystemen (PE, PP und PVC-U) insgesamt und nach Verwendung Inland, Export und Import
Fakt:Produktionsmenge 2017 gegenüber demVorjahr um 48.000 t bzw. 6,4 % gestiegen.
Gründe:• Produktionsmenge steigt auf Rekord-
wert von 794.541 t.
• Investitionen in die öffentliche Infrastruktur und weiterhin in denWohnungsbau sind wesentliche Treiberder Nachfrage nach Kunststoffrohr -systemen.
• Ähnliches Mengenwachstum bei PVC-U (+5,2 %), PP (+12,8 %) und GFK (+9,8 %). Lediglich bei PE ein geringerer Mengenanstieg um nur 2,9 %.
Inlandsmarkt:Die für den Inlandsmarkt bestimmte Produktionsmenge steigt um 5,5 % auf614.167 t.
Importe und Exporte:Die Im- und Exporte verändern sich prozentual nicht.
Quelle: Statistisches Bundesamt, Fachserie 4, Reihe 3.1 und Außenhandelsstatistik Deutschland
Produktion gesamt Import
Inlandsabsatz: Produktion abzgl. Außenbeitrag (Export-Import) Export
675 611 637 700 674 628 680 679 686 727540 509 520 577 562 517 569 574 582 614188 150 168 179 167 168 170 169 168 18053 48 52 57 56 57 59 65 63 67
KRV: RÜCKBLICK | EINBLICK | AUSBLICK 65Jahresbericht 2018
Produktionsmenge, in 1.000 t120 t
100 t
80 t
60 t
40 t
20 t
0 t 3. VJ 2015 4. VJ 2015 1. VJ 2016 2. VJ 2016 3. VJ 2016 4. VJ 2016 1. VJ 2017 2. VJ 2017 3. VJ 2017 4. VJ 2017
Quelle: Statistisches Bundesamt, Fachserie 4; R. 3.1
PVC-U PP
98,652 73,869 85,248 105,652 103,410 81,463 94,087 107,826 104,664 79,98765,204 42,833 54,585 63,784 62,514 42,434 62,509 67,345 65,525 47,207 23,503 16,280 20,580 24,505 24,335 17,796 25,825 28,751 26,059 17,70219,063 17,577 12,909 16,775 16,326 15,070 12,191 18,914 17,545 18,4043,100 3,005 3,216 3,480 3,329 3,005 3,196 3,189 3,436 3,371
GFKPE
Produktionsmengen von Rohren und Formteilen
Baugenehmigungen, in 1.000
Veranschlagte Kosten des Baugewerbes,in Mrd. EUR
16
14
12
10
8
6
4
2
0
8
7
6
5
4
3
2
1
0 Mai Jun2016 2017
Jul Aug Sep Okt Nov Dez Jan Feb Mär Apr Mai Jun2018
Jul Aug Sep Okt Nov Dez Jan Feb MärApr
Quelle: Statistisches Bundesamt, Ausgewählte Zahlen für die Bauwirtschaft
Baugenehmigungen für Wohngebäude
Absatzverläufe:• Über alle Werkstoffe startet das Jahr
2017 im Q1 mit einer gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 12,1 % gestiegenen Produktion.
• Auch Q2 (+5,5 %), Q3 (+3,5 %) und Q4 (+4,3 %) legen gegenüber dem Vorjahresniveau zu.
• Nachdem PE im Vergleich 2016 zu 2015überproportional gestiegen war, zeigt erim Jahr 2017 nur einen Anstieg um 2,9 %, bleibt aber mit Abstand der führende Rohrwerkstoff.
Niedrige Zinsen und wachsender Bedarf:Der Wohnungsbau bleibt stärkste Stützeder Baukonjunktur• 2017 wurden insgesamt 284.800 Wohnun-
gen fertiggestellt. Eine Steigerung gegen-über dem Vorjahr um 7.100 (+ 2,6 %).
• Die Anzahl der Fertigstellungen in Zwei-und Mehrfamilienhäusern nahm zu, derBau von Einfamilienhäusern nahm ab.
• Die Wohnungsbaugenehmigungen gingen2107 um 27.300 bzw. 7,3 %, zurück.
• Baulandengpässe und der Mangel an Pla-nungskapazitäten in den Kommunalver -waltungen bremsen die Entwicklung.
• Der Genehmigungsüberhang, d.h. geneh-migte aber noch nicht fertiggestellte Woh-nungen, lag Ende 2017 bei 653.300.
Baugenehmigungen für Wohngebäude mit drei oder mehr WohnungenGenehmigungen für Baumaßnahmen an bestehenden Gebäuden
Baugenehmigungen für Wohngebäude mit ein oder zwei Wohnungen
Baugenehmigungen für Wohn- und Nichtwohngebäude
Veranschlagte Kosten für die Errichtung neuer Gebäude
Veranschlagte Kosten für Bau-maßnahmen an bestehenden Gebäuden
PA
Zahlen und Fakten
KRV: RÜCKBLICK | EINBLICK | AUSBLICK Jahresbericht 201866
Aufragseingang, in Mio. EUR
1.800
2.000
1.600
1.400
1.200
1.000
800
600
400
200
0 Mai Jun2016 2017
Jul Aug Sep Okt Nov Dez Jan Feb Mär Apr Mai Jun2018
Jul Aug Sep Okt Nov Dez Jan Feb Mär AprApr
Öffentlicher Hochbau
Wohnungsbau
Gewerblicher Hochbau
Aufragseingang, in Mio. EUR
2.000
1.600
1.800
1.400
1.200
1.000
800
600
400
200
0 Mai Jun2016 2017
Jul Aug Sep Okt Nov Dez Jan Feb Mär Apr Mai Jun2018
Jul Aug Sep Okt Nov Dez Jan Feb Mär AprApr
Öffentlicher Tiefbau
Straßenbau
Gewerblicher Tiefbau
Auftragseingänge im Baugewerbe im Bereich Hochbau
Steigende Investitionen der Öffent -lichen Hand und der Industrie• Der Wohnungsbau war 2017 mit einem
Auftragsplus von 5,1 % auf 16 Mrd.Euro weiterhin ein Eckpfeiler der Bau-konjunktur.
• Zusätzliche Bundesmittel verhelfendem öffentlichen Hochbau zu einerSteigerung des Auftragseingangs um + 11,4 % auf 4,8 Mrd. Euro.
• Gestiegene Investitionsbereitschaft derIndustrie führt zu einem Auftragsplusim gewerbliche Hochbau um 7,1 % auf18,2 Mrd. Euro.
Auftragseingänge im Baugewerbe im Bereich Tiefbau
„Investitionshochlauf“ bei den Ver-kehrswegeinvestitionen des Bundes• Bundesmittel aus dem Investitions-
hochlaufprogramm sorgen für steigen-den Auftragseingang im Straßenbauund Tiefbau.
• Fehlende Planungskapazitäten durchjahrelangen Personalabbau in den öffentlichen Ämtern bremsen die positive Entwicklung.
• Öffentlicher und gewerblicher Tiefbau(Elektrizitätsverteilung, Wasserversor-gung, Kanalisation usw.) legt 2017 um7,9 % bzw. 6,6 % auf zusammen 20,6 Mrd. Euro zu.
• Anstieg der Auftragseingänge im Straßenbau 2017 um 5,3 % auf 12,6 Mrd. Euro.
Quelle: Statistisches Bundesamt, ausgewählte Zahlen für die Bauwirtschaft
Quelle: Statistisches Bundesamt, ausgewählte Zahlen für die Bauwirtschaft
KRV: RÜCKBLICK | EINBLICK | AUSBLICK 67Jahresbericht 2018
Der Geschäftsklima-Index für Kunststoffroh-re bietet den teilnehmenden Unternehmendie Möglichkeit, regelmäßig ihre individuelleSituation mit der Lage der Gesamtbranchezu vergleichen sowie Gründe für Markt- undAbsatzveränderungen zu erkennen. Darüberhinaus bietet er Ansatzpunkte, spezifischeEntwicklungen nach Anwendungsbereichenfür Kunststoffrohre oder auch nach Kunst-stoffarten nachzuvollziehen sowie aktuelleMarktbestimmungsfaktoren und Trends zuerkennen.
Die seit mehreren Jahren in der Branche etab-lierte Erhebung zur Ermittlung eines aktuel-len, belastbaren und regelmäßigen Indikatorsüber den Zustand der Kunststoffrohrherstel-lerbranche war auch 2017 ein wichtiges Spie-gelbild hinsichtlich der eigenen Geschäftsent-wicklung gegenüber dem Gesamtmarkt.
Der Geschäftsklima-Index berücksichtigtdabei neben historischen und aktuellen Datenauch Einschätzungen über die zukünftige Ab-satzsituation der Kunststoffrohrhersteller. DesWeiteren inkludieren die vier QuartalsberichteAuswertungen zur Ertragslage und zu Her-stellkosten bei den Unternehmen sowie derenaktuellen Einflussfaktoren.
Jahresrückblick 2017 Der Geschäftsklima-Index 2017 lag über daskomplette Jahr im positiven Bereich. Insbe-
sondere die ersten beiden Quartale lagen aufeinem hohen Niveau. Nachdem sich der Ge-schäftsklima-Index im Jahr 2016 gegenüber2015 leicht geschwächt zeigte, stieg die Stim-mung in 2017 wieder an. Während der Ge-schäftsklima-Index im Jahr 2016 noch einMittelwert von 3,5 erreichte, lag der Wert in2017 mit 8,9 Punkten rund 5,4 Punkte überdem Wert des Vorjahres. Insbesondere die Ge-schäftslage wurde von den Rohrherstellerndeutlich positiver bewertet – im Mittel überdie vier Quartale verteilt lag der Index hier bei-0,5 in 2016 und 9,0 in 2017. Die Geschäfts-erwartungen bewerteten die Unternehmendementsprechend ähnlich.
Erstes Quartal 2017Der Geschäftsklima-Index lag mit 15,4 Punk-ten im ersten Quartal 2017 leicht über demWert des Vergleichsquartals im Vorjahr (14,3).Gründe hierfür waren vor allem ein Anstiegder Nachfrage im Versorgungsbereich und dieallgemein bessere Auftragslage in der Bau-branche. Das hohe Nachfrageniveau im ers-ten Quartal 2017 zusammen mit einer gutenKonjunkturentwicklung, spiegelte sich auchin der Bewertung der Geschäftslage wieder.Mit einem Wert von 18,5 verbesserte sich dieGeschäftslage nochmal deutlich gegenüberdem vierten Quartal 2016 (0,5 Punkte). Bis aufden Bereich Haustechnik verzeichneten alleBereiche im ersten Quartal 2017 ein Wachs-tum – am deutlichsten der Versorgungs- und
Industriebereich. Auch die Geschäftserwar-tungen für das zweite Quartal 2017 waren zudiesem Zeitpunkt mit einem Wert von 12,2äußerst positiv bewertet worden.
Zweites Quartal 2017Auch im zweiten Quartal setzte sich der po-sitive Trend gegenüber dem Vorjahr fort,wenn auch verglichen mit dem sehr starkenersten Quartal auf nicht mehr ganz so hohemNiveau. Der Geschäftsklima-Index sank ge-genüber dem ersten Quartal 2017 um rund1,8 Punkte auf einen Wert von 13,6. Der Be-reich Haustechnik konnte als einziger im Ver-gleich zum ersten Quartal mit einem Zuwachsvon 9,5 Punkten und einem Index-Wert von14,3 zulegen. In allen anderen Bereichen wur-den leichte Absatzrückgänge gegenüber demVorquartal verzeichnet. Der Index der Ge-schäftslage fiel im Vergleich zum Vorquartalum rund 5,1 Punkte auf einen immer nochhohen Wert von 13,4. Verglichen mit denWerten aus dem zweiten Quartal in 2016konnte insbesondere im Bereich Versorgungein höheres Niveau erreicht werden. Haus-technik, Industrierohre und Entsorgung konn-ten ebenfalls mittlere Zuwächse verbuchen.Hauptgründe für die positive Entwicklungwaren aus Sicht der Rohrhersteller vor allemeine allgemein gute Marktentwicklung sowieerhöhte Bauaktivitäten.
Der Geschäftsklima-Index für KunststoffrohreMIT DEM GESCHÄFTSKLIMA-INDEX FÜR KUNSTSTOFFROHRE FÜHRT DER KUNSTSTOFF-
ROHRVERBAND IM VIERTELJÄHRLICHEN RHYTHMUS EINE ERHEBUNG ZUM „ZUSTAND“
DER KUNSTSTOFFROHRBRANCHE – IM SINNE EINES KONJUNKTURBAROMETERS – DURCH.
Zahlen und Fakten
KRV: RÜCKBLICK | EINBLICK | AUSBLICK Jahresbericht 201668
Drittes Quartal 2017Das hohe Niveau der ersten beiden Quartalekonnte im dritten Quartal nicht mehr gehal-ten werden. Der Index lag mit dem Jahrestiefvon 2,3 zwar immer noch im positiven Be-reich, fiel jedoch deutlich um 11,3 Punkte imVergleich zum zweiten Quartal 2017. Auch dieGeschäftserwartung für das vierte Quartal2017 wurde zu diesem Zeitpunkt mit einemWert von 0,4 – einem Rückgang um 13,4Punkte gegenüber dem zweiten Quartal 2017– negativ bewertet. Die Ertragslage gestaltetesich trotzdem positiv und wurde insgesamtbesser bewertet als in den ersten beidenQuartalen 2017. Der gestiegene Wettbewerbzwischen den Rohrherstellern, der darausentstehende Preisdruck und die insgesamtkontinuierlich gestiegenen Herstellkostenwaren bis Jahresende relevante Themen.
Viertes Quartal 2017Im vierten Quartal stieg der Index mit rund1,8 Punkten wieder leicht auf einen Wert von4,1 an. Die Geschäftslage allerdings wurdemit einem Wert von 0,0 und entsprechenddem Jahrestief 4,1 Punkte schlechter bewer-tet als im dritten Quartal 2017. Die Ge-schäftserwartung für das erste Quartal 2018wurde seitens der Rohrhersteller mit einemZuwachs von 7,8 Punkten und einem Wertvon 8,2 Punkten deutlich besser bewertet alsnoch im dritten Quartal 2017. Insbesondereder Bereich Entsorgung entwickelte sich miteinem Zuwachs von 11,9 Punkten und einemIndex-Wert von 7,1 besser als erwartet. ImVergleich zum vierten Vorjahresquartal 2016konnten 60 % der Rohrhersteller höhere Ab-sätze verzeichnen, resultierend aus demguten Auftragseingang zum Jahresende hin.Lediglich der Bereich Haustechnik wurdeetwas schlechter bewertet. Gründe für dienicht mehr sehr starke Entwicklung in die-sem Bereich waren unter anderem die beidensehr starken ersten Quartale 2017 sowie einanhaltender Wettbewerbs- und Preisdruck.
Marktbestimmungsfaktoren 2017Die Entwicklung der Rohstoffkosten und derRohstoffmärkte bzw. die Rohstoffverfügbar-keit waren die zentralen Marktbestimmungs-faktoren 2017.
Als zentrale Marktbestimmungsfaktoren imLaufe des Jahres 2017 wurden aus Sicht derKunststoffrohrhersteller insbesondere ge-stiegene Rohstoffkosten bzw. die Verfügbar-keit von Rohstoffen genannt. Darüber hinauswurden gestiegene Logistikkosten sowie deranhaltende Preisdruck und Preiswettbewerbals wichtige Faktoren beschrieben.
2017 verzeichnete die Mehrheit der Kunst-stoffrohrhersteller höhere Herstellkosten alsim Vorjahr – insbesondere aufgrund höhererRohstoff- und Personalkosten. Dies zeigtesich auch bei der Betrachtung des Herstell-kostenindex, der 2017 mit einem Mittelwertvon -12,3 noch etwas niedriger lag als 2016mit einem Mittelwert von -8,9. Zum Jahres-ende im vierten Quartal 2017 lag der Indexmit -10,5 nochmal rund 2,8 Punkte unterdem Index des vierten Vorjahresquartals2016 (-7,7).
Die Ertragslage wurde insgesamt für das Jahr2017 besser bewertet als im Vorjahr 2016.Grund hierfür war unter anderem die guteKonjunkturentwicklung im Bausektor mitentsprechend hoher Auftragslage.
KunststofferzeugungDie kunststofferzeugenden Unternehmennahmen eine verbesserte Marktlage im ers-ten Halbjahr 2017 wahr. Am Ende des Jahresergab sich insgesamt jedoch ein schlechteresBild als im Vorjahr. Im ersten Quartal 2017zeichneten die kunststofferzeugenden Un-ternehmen ein insgesamt gegensätzlichesBild im Vergleich zu den Rohrherstellern, u.a.witterungsbedingt mit geringeren Absatz-mengen im Bereich der Entsorgung. Der Ver-sorgungsbereich legte etwas zu, ebenso derBereich Haustechnik. Als zentraler Marktbe-
stimmungsfaktor gilt insbesondere die Ent-wicklung der (Export-)Nachfrage.
Im zweiten Quartal 2017 bewerteten diekunststofferzeugenden Unternehmen dieGeschäftslage als stabil bis leicht positiv –insgesamt aber etwas schlechter als dieRohrhersteller. Besonders im Bereich derEntsorgung wurde eine negative Entwick-lung – verglichen mit dem Vorquartal – ge-sehen. Versorgung und Haustechnik konntensich hingegen etwas verbessern.
Das dritte Quartal 2017 bewerteten diekunststofferzeugenden Unternehmen positivund insgesamt besser als die Rohrhersteller.Vor allem in den Bereichen Versorgung, Ent-sorgung und Haustechnik war der Ge-schäftsklimaindex deutlich positiv ausge-prägt. Ein Grund für diese Entwicklung wardie gute und anhaltende Auftragslage sowieeine verstärkte Nachfrage.
Im vierten Quartal 2017 zeigten die kunst-stofferzeugenden Unternehmen – ähnlichwie die Rohrhersteller – insgesamt ein leichtpositives Niveau. Im Vergleich zum Vorjah-resquartal 2016 wurden gestiegene Herstell-kosten beschrieben. Neben der konjunkturel-len Entwicklung zählten aus Sicht der Kunst-stofferzeuger auch gestiegene Kosten beiVorprodukten (Öl, Naphtha) zu den zentralenMarktbestimmungsfaktoren.
CONVERSIODie Conversio Market & Strategy GmbH istein Spezialist für B2B Marktforschung undBeratung und verfügt über langjährige Pro-jekterfahrungen in der kunststofferzeugen-den und -verarbeitenden Industrie, aberauch in den Einsatzgebieten der Kunststoff-rohre wie Versorgung, Entsorgung, Haus-technik und Industrie. In Zusammenarbeitmit dem Kunststoffrohrverband haben dieMitarbeiter von Conversio den Geschäftskli-ma-Index für Kunststoffrohre entwickelt undführen diesen im Quartalsrhythmus durch.
KRV: RÜCKBLICK | EINBLICK | AUSBLICK 69Jahresbericht 2016
Mittelwert für den Geschäftsklima-Index (Quartale 1–4)
Mittelwert für die Geschäftslage (Quartale 1–4)
Mittelwert für die Geschäftserwartung (Quartale 1–4)
Geschäftslage, -erwartungen, Geschäftsklima, Ertragslage, Herstellkosten
16
–8
2
4
6
8
10
12
14
0
–2
–4
–6
Q1/2016 Q2/2016 Q3/2016 Q4/2016 Q1/2017 Q2/2017 Q3/2017 Q4/2017
Mittelwert 2017 Geschäftsklima-Index +8,9
Geschäftslage +9,0 Geschäftserwartung +8,7
Mittelwert 2016 Geschäftsklima-Index +3,5
Geschäftslage –0,5 Geschäftserwartung +7,4
Quelle: KRV 2017
Der Geschäftsklima-Index für Kunststoffrohre im Gesamtverlauf
Ansprechpartner Conversio Market & Strategy GmbHJan SchmittBereichsleiter/Director Germany
63184 Mainaschaff, Am Glockenturm 6Telefon +49 (0) 6021 92199-94Mobil +49 (0) 170 9681134
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Zahlen und Fakten
KRV: RÜCKBLICK | EINBLICK | AUSBLICK Jahresbericht 201870
Die „InfoBau-Münster“ ist ein Informations-und Servicedienst für die Bauwirtschaft und erfasst regelmäßig die öffentlichen Ausschrei-bungen von Rohrleitungssystemen in Deutsch-land. Auf dieser Grundlage wertet der KRV dieausgeschriebenen Rohrlängen, nach ihrenNennweiten und Werkstoffen differenziert, aus.
Über alle Anwendungsbereiche hinweg wur-den in Deutschland von 2013 bis 2017 ins -gesamt 51.596 km an Rohren öffentlich aus-geschrieben (vgl. Tabelle 1). Kunststoffrohrsys-teme sind daran mit 35,9 % bzw. 18.520 kmbeteiligt und stellen damit den größten Anteilder werkstoffspezifischen Ausschreibungen.Auf alle übrigen Werkstoffe entfallen 12,3 %bzw. 6.355 km. Bei 51,8 % alle öffentlichenAusschreibungen der letzten 5 Jahre enthieltenkeine Angaben zum Werkstoff. Auch wennaufgrund der repräsentativen Datenlage davonausgegangen werden kann, dass die Mengen-anteile hier nicht von der übrigen Verteilungnennenswert abweichen, brachten es die Aus-schreibungslängen ohne Nennung speziellerRohrmaterialien damit auf 26.741 km.
Warum der Anteil der Ausschreibungen ohneNennung des Rohrmate rials dennoch signifi-kant hoch ist, muss grundsätzlich hinterfragtwerden. Eine mögliche Ursache könnte darinliegen, dass in VOB/A 2016, § 7 „Leistungsbe-schreibung“, Abs. 2 festgelegt ist, dass soweites durch den Auftragsgegenstand nicht ge-rechtfertigt ist, in technischen Spezifikationennicht auf eine bestimmte Produktion oder Her-kunft oder ein besonderes Verfahren, das dievon einem bestimmten Unternehmen bereit-gestellten Produkte charakterisiert, oder aufMarken, Patente, Typen oder einen bestimmtenUrsprung oder eine bestimmte Produktion ver-
wiesen werden darf, wenn dadurch bestimmteUnternehmen oder bestimmte Produkte be-günstigt oder ausgeschlossen werden. SolcheVerweise sind nur ausnahmsweise zulässig,wenn der Auftragsgegenstand nicht hinrei-chend genau und allgemein verständlich be-schrieben werden kann. Sie sind dann mit demZusatz „oder gleichwertig“ zu versehen. Damitkönnte der hohe Anteil der Ausschreibungenohne Werkstoffspezifikation nicht als Ergebnisunzureichender Planung, sondern mit derAngst, zu konkrete Anforderungen zu stellen,begründet sein.
Verglichen mit dem Jahr 2016 ist die Gesamt-länge der öffentlich ausgeschriebenen Rohreum 504 km bzw. 4,7 % gestiegen. Für dieKunststoffrohrsysteme wurde ein Minus von229 km bzw. 5,6 % ermittelt. Auch bei den übrigen Werkstoffen, ist eine Verringerung um413 km bzw. 26,3 % zu verzeichnen. Die Aus-schreibungslänge ohne Vorgabe eines Rohr-materials stieg gleichzeitig um 1.146 km bzw.22,4 %. Mehr als die Hälfte der öffentlichenAusschreibungen war damit ohne Vorgabeeines Rohrwerkstoffes. Am deutlichsten zeigtsich dies im Anwendungsbereich der Entsor-gung. Hier wurden 2013 bis 2017 insgesamt26.051 km Rohrsysteme für Schmutz-, Misch-und Regenwasser ausgeschrieben (vgl. Tab. 2und 3). Der Kunststoffanteil beträgt dabei 28,8 %, der der übrigen Werkstoffe 15,0 %.Hier überwiegen die Ausschreibungen ohneWerkstoffangabe im Betrachtungszeitraummit einem Anteil von 56,3 % bzw. 14.654 km.
Im Vergleich zum Jahr 2016 ist die Gesamt -länge der öffentlich ausgeschriebenen Rohr-systeme für Schmutz-, Misch- und Regenwas-ser annähernd unverändert geblieben (+ 92 km
bzw. 1,6 %). Bei Kunststoffrohrsystemen ist bezogen auf das Vorjahr, ein Rückgang um 264 km bzw. 14,2 % zu verzeichnen. Die übri-gen Werkstoffe verzeichneten ein Minus von469 km bzw. 42,8 %. Die Werkstoffe Beton undSteinzeug zeigen dabei unterschiedliche Ent-wicklungen. Steinzeug lag im Jahr 2017 aufeinem, dem Vorjahr vergleichbaren, Beton aufeinem deutlich geringeren Niveau. Beim Betonist eine Abnahme um 434 km auf nur noch 299 km, beim Steinzeug eine Abnahme um nur14 km auf 312 km zu verzeichnen (vgl. Tab. 3).Die Ausschreibungslänge ohne Vorgabe einesRohrmaterials beträgt gleichzeitig 825 kmmehr als im Jahr zuvor. Dies entspricht einerSteigerung von 30,4 %.
In der Trinkwasserversorgung setzen die Ver-sorgungsunternehmen weiterhin unangefoch-ten auf Rohrsysteme aus Kunststoff. Von ins-gesamt 18.419 km der ausgeschriebenenRohre im Betrachtungszeitraum 2013 bis 2017entfielen 40,7 % bzw. 7.491 km auf Kunststoff-rohrsysteme. Gussrohre standen hier hinten anund erreichten einen Anteil von nur 11,7 %bzw. 2.158 km, ohne Werkstoffspezifikationwurden im Betrachtungszeitraum 8.769 kmbzw. 47,6 % ausgeschrieben (vgl. Tab. 4).
Im Vergleich zum Jahr 2016 ist die Gesamtlän-ge der öffentlich ausgeschriebenen Rohrsys-teme für die Anwendung Trinkwasser um 562km bzw. 15,2 % gestiegen. Der explizit alsKunststoffrohr ausgeschriebene Anteil zeigteinen weiterhin hohen, um 64 km bzw. 4,1 %gestiegenen Wert. Überproportional steigenauch hier die Ausschreibungen ohne Werk -stoff angabe um 430 km bzw. 25,1 % auf 2.145km. Dies macht etwa die Hälfte der ausgewer-teten Ausschreibungslängen aus.
Auswertungsergebnisse öffentlicherAusschreibungen in Deutschland
KRV: RÜCKBLICK | EINBLICK | AUSBLICK 71Jahresbericht 2018
Jahr Gesamtlänge Kunststoff übrige Werkstoffe ohne Spezifikation2013 10.179 km 3.729 km 36,6 % 1.270 km 12,5 % 5.179 km 50,9 %2014 9.292 km 3.560 km 38,3 % 1.248 km 13,4 % 4.485 km 48,3 %2015 10.061 km 3.266 km 32,5 % 1.084 km 10,8 % 5.711 km 56,8 %2016 10.780 km 4.097 km 38,0 % 1.573 km 14,6 % 5.110 km 47,4 %2017 11.284 km 3.868 km 34,3 % 1.160 km 10,3 % 6.256 km 55,4 %Summe 51.596 km 18,520 km 35,9 % 6.335 km 12,3 % 26.741 km 51,8 %
Tabelle 1: Gesamtlängen öffentlich ausgeschriebener Rohre
Tabelle 2: Gesamtlängen öffentlich ausgeschriebener Rohre für die Anwendungen Schmutzwasser, Mischwasser und Regenwasser
Tabelle 3: Anteile der „übrigen Werkstoffe“ bei öffentlich ausgeschriebenen Rohren für die Anwendungen Schmutzwasser, Mischwasser und Regenwasser
Jahr Gesamtlänge Kunststoff Guss ohne Spezifikation2013 3.492 km 1.510 km 43,2 % 443 km 12,7 % 1.540 km 44,1 %2014 3.338 km 1.534 km 46,0 % 410 km 12,3 % 1.394 km 41,8 %2015 3.628 km 1.253 km 34,5 % 400 km 11,0 % 1.976 km 54,4 %2016 3.699 km 1.565 km 42,3 % 420 km 11,3 % 1.715 km 46,4 %2017 4.261 km 1.629 km 38,2 % 486 km 11,4 % 2.145 km 50,3 %Summe 18.419 km 7.491 km 40,7 % 2.158 km 11,7 % 8.769 km 47,6 %
Tabelle 4: Gesamtlängen öffentlich ausgeschriebener Rohre für die Anwendung Trinkwasser
Jahr Gesamtlänge Kunststoff übrige Werkstoffe ohne Spezifikation2013 5.129 km 1.396 km 27,2 % 765 km 14,9 % 2.967 km 57,9 %2014 4.363 km 1.275 km 29,2 % 781 km 17,9 % 2.307 km 52,9 %2015 5.114 km 1.370 km 26,8 % 624 km 12,2 % 3.120 km 61,0 %2016 5.677 km 1.862 km 32,8 % 1.097 km 19,3 % 2.718 km 47,9 %2017 5.769 km 1.598 km 27,7 % 628 km 10,9 % 3.543 km 61,4 %Summe 26.051 km 7.502 km 28,8 % 3.896 km 15,0 % 14.564 km 56,3 %
Jahr Gesamtlänge Beton Guss Steinzeug2013 765 km 324 km 42,3 % 16 km 2,1 % 425 km 55,5 %2014 781 km 391 km 50,0 % 13 km 1,7 % 377 km 48,3 %2015 624 km 296 km 47,4 % 12 km 2,0 % 317 km 50,7 %2016 1.097 km 733 km 66,8 % 38 km 3,5 % 326 km 29,7 %2017 628 km 299 km 47,6 % 17 km 2,7 % 312 km 49,7 %Summe 3.896 km 2.043 km 52,4 % 96 km 2,5 % 1.757 km 45,1 %
• Vorstand des Kunststoffrohrverband e.V.
• Mitglieder des Kunststoffrohrverband e.V.
• Partnerschaften des Kunststoffrohrverband e.V.
• Partner am Standort
• Impressum/Herausgeber
OrganisationKunststoffrohrverband e.V.
KRV: RÜCKBLICK | EINBLICK | AUSBLICK Jahresbericht 201874
Michael SchusterVorsitzenderGeschäftsführer der Wavin GmbH
Oliver DenzStellvertretender VorsitzenderGeschäftsführer der Westfälische Kunststoff Technik GmbH
Marcus Wittmann Geschäftsführer der Fränkische Rohrwerke Gebr. Kirchner GmbH & Co.KG
Klaus Wolf Vorstand der FRIATEC Aktiengesellschaft(bis 30. Juni 2018)
Vorstand des Kunststoffrohrverband e.V.
Organisation Kunststoffrohrverband e.V.
Jahresbericht 2018 75KRV: RÜCKBLICK | EINBLICK | AUSBLICK
Rohrhersteller/SystemanbieterAkatherm FIP GmbH, Mannheim ....................................................................................................................... www.akatherm-fip.deAmiblu GmbH, Döbeln ........................................................................................................................................... www.amiblu.comaquatherm GmbH, Attendorn ............................................................................................................................. www.aquatherm.deBänninger Kunststoff-Produkte GmbH, Reiskirchen .................................................................................. www.baenninger.deBT Bautechnik Impex GmbH, Aichach............................................................................................................... www.btbautechnik.deFRÄNKISCHE ROHRWERKE Gebr. Kirchner GmbH + Co. KG, Königsberg............................................ www.fraenkische.comFRIATEC GmbH, Mannheim................................................................................................................................... www.friatec.deGeorg Fischer DEKA GmbH, Dautphetal........................................................................................................... www.gfps.com/dekaGeorg Fischer GmbH, Albershausen .................................................................................................................. www.gfps.com/deGERODUR MPM Kunststoffverarbeitung GmbH & Co. KG, Neustadt .................................................. www.gerodur.de Hewing GmbH, Ochtrup ......................................................................................................................................... www.hewing.com Kabelwerk Eupen AG Kunststoffrohrwerk, Eupen ....................................................................................... www.eupen.com Karl Schöngen KG Kunststoff-Rohrsysteme, Salzgitter............................................................................. www.schoengen.de Omniplast GmbH, Ehringshausen ..................................................................................................................... www.omniplast.dePipelife Deutschland GmbH & Co. KG, Bad Zwischenahn ........................................................................ www.pipelife.de Plasson GmbH, Wesel .............................................................................................................................................. www.plasson.de SIMONA AG, Kirn....................................................................................................................................................... www.simona.de TECE GmbH, Emsdetten .......................................................................................................................................... www.tece.de Wavin GmbH, Twist .................................................................................................................................................. www.wavin.de Westfälische Kunststoff Technik GmbH, Sprockhövel................................................................................ www.wkt-online.de
RohstofferzeugerBorealis AG, Wien .................................................................................................................................................... www.borealisgroup.comEvonik Resource Efficiency GmbH, Marl.......................................................................................................... www.evonik.comIneos Köln GmbH, Köln........................................................................................................................................... www.ineoskoeln.de INOVYN Deutschland GmbH, Rheinberg.......................................................................................................... www.inovyn.com LyondellBasell, Frankfurt am Main ................................................................................................................... www.lyondellbasell.com SABIC Europe, Sittard.............................................................................................................................................. www.sabic.com Solvay Specialty Polymers Germany GmbH, Düsseldorf ........................................................................... www.solvayplastics.com Total Petrochemicals & Refining SA/NV, Düsseldorf................................................................................... www.totalpetrochemicals.com
Fördermitgliederbattenfeld-cincinnati Germany GmbH............................................................................................................. www.battenfeld-cincinnati.com
Mitglieder des Kunststoffrohrverband e.V.
DVGW Deutscher Verein des Gas- und Wasserfaches e.V. ..................................................................... www.dvgw.de
DVS – Deutscher Verband für Schweißen und verwandte Verfahren e.V. ....................................... www.die-verbindungs-spezialisten.de
DWA Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e.V. ............................... www.dwa.de
figawa Bundesvereinigung der Firmen im Gas- und Wasserfach e. V. ............................................. www.figawa.org
FIHB – Fördergemeinschaft zur Information der Hochschullehrer für das Bauwesen e. V. ..... www.fihb.de
German Water Partnership e.V. ......................................................................................................................... www.germanwaterpartnership.de
Institut für Kunststoffverarbeitung (IKV) in Industrie und Handwerk an der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen ................................................... www.ikv-aachen.de
iro e.V. ......................................................................................................................................................................... www.iro-online.de
PVC4Pipes .................................................................................................................................................................. www.pvc4pipes.com
TEPPFA ....................................................................................................................................................................... www.teppfa.eu
Wasserforum Köln e.V. ......................................................................................................................................... www.wasserforum-koeln.de
Partnerschaften des Kunststoffrohrverband e.V.
anniversaryth
The European Plastic Pipes and Fittings Association
Channelling Performance
76 Jahresbericht 2018KRV: RÜCKBLICK | EINBLICK | AUSBLICK
Organisation Kunststoffrohrverband e.V.
Jahresbericht 2018 77KRV: RÜCKBLICK | EINBLICK | AUSBLICK
Partner am Standort
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DIN CERTCOGesellschaft für Konformitätsbewertung mbHZertifizierungszentrum Bonn
DIN CERTCO ist Ihr Partner für alle Aspekte der Konformitätsbewer-tung und besitzt über 40 Jahre Erfahrung in der Zertifizierung undRegistrierung eines breiten Spektrums von Produkten, Dienstleis-tungen, Fachbetrieben und Personen.
Seit 2004 setzt DIN CERTCO am Standort Bonn die Grundsätze derQualitätspolitik für Kunststoffrohrsysteme als Nachfolger der Güte -gemeinschaft Kunststoffrohre e.V. (GKR) fort. In Zusammenarbeitmit dem KRV, den Rohstoff- und Rohrherstellern, Anwendern, Prüf-laboratorien und allen interessierten Kreisen werden für unter-schiedlichste Anwendungsbereiche Zertifizierungsprogramme ent-wickelt, die auf den aktuellen Normen aufbauen und darüber hinausherausragende Qualitätsmerkmale festschreiben (DINplus). Kompe-tent und transparent unterstützt DIN CERTCO mit der DINplus-Zer-tifizierung so die unabhängige und freiwillige Qualitätssicherungfür Kunststoffrohrsysteme.
Dipl.-Ing. Gerd NiedréeTelefon: +49 228 926 77-75 Telefax: +49 228 926 77-78E-Mail: [email protected]
Dr.-Ing. Jürgen HeinemannTelefon: +49 30 7562-1105Telefax: +49 30 7562-1141E-Mail: [email protected]
PKR Palettensystem-Verwaltungs GmbH
Die PKR Palettensystem-Verwaltungs GmbH beschafft und verwaltetPaletten und Gitterboxen, in denen die Kunststoffrohr-Industrie ihreFormteile als Verpackung ausliefert. Es handelt sich dabei um einrationelles, kostengünstiges Rücknahmesystem auf Pfandbasis.
Unternehmensgegenstand der PKR ist die Verwaltung, Pflege, Auf-rechterhaltung sowie die Ersatzbeschaffung für ein zum Zwecke derVerpackungsvermeidung und Logistik eingerichtetes Boxen system.Zurzeit nutzen 12 Hersteller von Kunststoffsystemen das Gitter -boxen- und Logistiksystem als Verpackungseinheit für den Transportvon Formstücken zum Handel oder auf die Baustellen. Mehr als500.000 Kunststoffpaletten mit klappbaren Metallgitteraufsätzensind im Umlauf und transportieren rund 50.000 Tonnen Formstückeim Wert von schätzungsweise 60 Mio. Euro zwischen Industrie undKunden.
Die PKR überwacht und reguliert im Rahmen eines Poolvertragesden derzeitigen bzw. zukünftigen Bestand an PKR-Boxen, koordiniertderen Umverteilung zwischen den Poolteilnehmern und nimmt dieAufgaben des Kartellvertreters gemäß § 13 GWB wahr.
Geschäftsführer Dr. Elmar LöckenhoffTelefon: +49 228 914 77-20Telefax: +49 228 914 77-40E-Mail: [email protected]
VertriebRuth SchlegelmilchTelefon: +49 228 914 77-21Telefax: +49 228 914 77-29E-Mail: [email protected]
78 Jahresbericht 2018KRV: RÜCKBLICK | EINBLICK | AUSBLICK
Organisation Kunststoffrohrverband e.V.
Kunststoffrohrverband e.V. Jahresbericht 2018Bonn, September 2018
IMPRESSUM/HERAUSGEBER
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Office-AssistentinRuth [email protected]: +49 228 914 77-11
Office-Assistentin und SachbearbeitungMartina [email protected]: +49 228 914 77-13
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