klavier (instrumentenkunde) · 2016. 4. 13. · ein klavier besitzt eine so genannte klaviatur mit...

2
Klavier (Instrumentenkunde) Das Klavier gehört zu den Tasteninstrumenten. Der Name Klavier kommt aus dem lateinischen „clavis“ und das bedeutet Taste. Klavier ist ein Oberbegriff für Pianino und Flügel. Das Pianino ist das kleinere, kastenförmige und aufrecht stehende Klavier. Es wird auch einfach Klavier genannt. Also ist der Begriff Klavier sowohl ein Überbegriff für Pianino und Klavier, als auch die Bezeichnung für das Pianino im Speziellen. Das Klavier ist ein Soloinstrument, das heißt, man spielt es oft alleine. Es kommt aber auch vor, dass es in einem Orchester mitspielt, entweder mit den anderen Instrumenten zusammen, oder als Soloinstrument vom Orchester begleitet. In klassischen Stücken spielt das Klavier eine große Rolle, aber auch aus der modernen Musik und Bereichen der (Musik-)Pädagogik ist dieses Tasten- instrument nicht mehr wegzudenken. Geschichte des Klaviers Das Klavier hat zwei wichtige Vorgänger: Das Klavichord und das Cembalo. Sie haben keine Hammermechanik. Diese wurde 1709 von B. Christofori erfunden. Er erfand auch die Pedale am Klavier. Die Hammermechanik hat den Vorteil, dass man laut und leise spielen kann. Über die Jahrzehnte wurde das Klavier weiter entwickelt, bis es im späten 19. Jh. seine heutige Form erreichte. Nicht nur in Deutschland spielen viele Menschen Klavier, sondern auch in China. Heute spielen dort um die 20 Millionen Jugendliche Klavier. Der Unterschied zwischen einem Klavier und einem Flügel liegt darin, dass bei einem Flügel die Saiten waagrecht verlaufen und bei einem Klavier senkrecht. Deswegen ist ein Flügel viel größer als ein Klavier und benötigt mehr Platz. Bau & Tonerzeugung Wenn man auf eine Taste drückt wird eine Mechanik in Gang gesetzt, die ein Hämmerchen an die Saiten schlagen lässt. Dadurch entsteht ein Ton. Die Hämmerchen sind mit Filz bedeckt. Klaviere sind mehrchörig. Das bedeutet, dass ein Hämmerchen bis zu drei Saiten auf einmal anschlägt. Es gibt ein rechtes und ein linkes Pedal. Das Rechte wird Dämpfungsaufhebung genannt. Es sorgt dafür, dass die Hämmerchen, nachdem sie eine Saite angeschlagen haben, nicht - wie normalerweise - zurückfallen und den Ton so zum Schweigen bringen, sondern dass sie gehoben werden und der Ton weiterklingt. Das linke Pedal wird auch Piano-Pedal genannt. Ein Klavier ist mehrchörig und wenn das Piano-Pedal betätigt wird, schlägt der Hammer nicht mehr auf drei Saiten sondern nur noch auf eine, weswegen der Ton leiser ist. Die Saiten sind aus Metall. Die Saiten sind in einen gusseisernen Rahmen gespannt, da ihre Zugkraft sehr stark ist. Jede Saite hat eine Zugkraft bis ca. 60- 80 Kilogramm. Insgesamt sind das bis zu 20 Tonnen. Ein Klavier besitzt eine so genannte Klaviatur mit 88 Tasten. 52 sind weiß und 36 schwarz. Ein Klavier hat sieben Oktaven. Die Tasten sind abwechselnd angeordnet, also immer eine weiße Taste und dann etwas höher und weiter hinten eine schwarze Taste. An bestimmten Stellen fehlen schwarze Tasten. Dann sind die weißen Tasten nur einen halben Tonschritt voneinander entfernt. Deswegen werden dort keine schwarzen Tasten benötigt. Und: Mit 140.000 Schülern ist das Klavier das beliebteste Instrument Deutschlands und mehr als 3 Millionen Menschen besitzen ein Klavier oder einen Flügel. Ein Klavier besteht aus etwa 7100 und ein Flügel aus 8800 Einzelteilen. Für den Bau eines Klaviers benötigt man ungefähr 120, für einen Flügel 500 Arbeitsstunden. Der längste Konzertflügel der Welt misst 3,08 Meter. Der Weltrekord im Dauerklavierspielen wird von Ansi Verwey gehalten. Ihr gelang es, 52 Stunden und 59 Minuten am Stück Klavier zu spielen. 1

Upload: others

Post on 05-Feb-2021

2 views

Category:

Documents


0 download

TRANSCRIPT

  • Klavier (Instrumentenkunde)

    Das Klavier gehört zu den Tasteninstrumenten. Der Name Klavier kommt aus dem lateinischen „clavis“ und das bedeutet Taste. Klavier ist ein Oberbegriff für Pianino und Flügel. Das Pianino ist das kleinere, kastenförmige und aufrecht stehende Klavier. Es wird auch einfach Klavier genannt. Also ist der Begriff Klavier sowohl ein Überbegriff für Pianino und Klavier, als auch die Bezeichnung für das Pianino im Speziellen.

    Das Klavier ist ein Soloinstrument, das heißt, man spielt es oft alleine. Es kommt aber auch vor, dass es in einem Orchester mitspielt, entweder mit den anderen Instrumenten zusammen, oder als Soloinstrument vom Orchester begleitet. In klassischen Stücken spielt das Klavier eine große Rolle, aber auch aus der modernen Musik und Bereichen der (Musik-)Pädagogik ist dieses Tasten-instrument nicht mehr wegzudenken.

    Geschichte des KlaviersDas Klavier hat zwei wichtige Vorgänger: Das Klavichord und das Cembalo. Sie haben keine Hammermechanik. Diese wurde 1709 von B. Christofori erfunden. Er erfand auch die Pedale am Klavier. Die Hammermechanik hat den Vorteil, dass man laut und leise spielen kann. Über die Jahrzehnte wurde das Klavier weiter entwickelt, bis es im späten 19. Jh. seine heutige Form erreichte.

    Nicht nur in Deutschland spielen viele Menschen Klavier, sondern auch in China. Heute spielen dort um die 20 Millionen Jugendliche Klavier.

    Der Unterschied zwischen einem Klavier und einem Flügel liegt darin, dass bei einem Flügel die Saiten waagrecht verlaufen und bei einem Klavier senkrecht. Deswegen ist ein Flügel viel größer als ein Klavier und benötigt mehr Platz.

    Bau & TonerzeugungWenn man auf eine Taste drückt wird eine Mechanik in Gang gesetzt, die ein Hämmerchen an die Saiten schlagen lässt. Dadurch entsteht ein Ton. Die Hämmerchen sind mit Filz bedeckt. Klaviere sind mehrchörig. Das bedeutet, dass ein Hämmerchen bis zu drei Saiten auf einmal anschlägt.

    Es gibt ein rechtes und ein linkes Pedal. Das Rechte wird Dämpfungsaufhebunggenannt. Es sorgt dafür, dass die Hämmerchen, nachdem sie eine Saite angeschlagen haben, nicht - wie normalerweise - zurückfallen und den Ton so zum Schweigen bringen, sondern dass sie gehoben werden und der Ton weiterklingt. Das linke Pedal wird auch Piano-Pedal genannt. Ein Klavier ist mehrchörig und wenn das Piano-Pedal betätigt wird, schlägt der Hammer nichtmehr auf drei Saiten sondern nur noch auf eine, weswegen der Ton leiser ist.

    Die Saiten sind aus Metall. Die Saiten sind in einen gusseisernen Rahmen gespannt, da ihre Zugkraft sehr stark ist. Jede Saite hat eine Zugkraft bis ca. 60-80 Kilogramm. Insgesamt sind das bis zu 20 Tonnen.

    Ein Klavier besitzt eine so genannte Klaviatur mit 88 Tasten. 52 sind weiß und 36 schwarz. Ein Klavier hat sieben Oktaven. Die Tasten sind abwechselnd angeordnet, also immer eine weiße Taste und dann etwas höher und weiter hinten eine schwarze Taste. An bestimmten Stellen fehlen schwarze Tasten. Dann sind die weißen Tasten nur einen halben Tonschritt voneinander entfernt. Deswegen werden dort keine schwarzen Tasten benötigt.

    Und: Mit 140.000 Schülern ist das Klavier das beliebteste Instrument Deutschlands und mehr als 3 Millionen Menschen besitzen ein Klavier oder einen Flügel.

    Ein Klavier besteht aus etwa 7100 und ein Flügel aus 8800 Einzelteilen.

    Für den Bau eines Klaviers benötigt man ungefähr 120, für einen Flügel 500 Arbeitsstunden. Der längste Konzertflügel der Welt misst 3,08 Meter.

    Der Weltrekord im Dauerklavierspielen wird von Ansi Verwey gehalten. Ihr gelang es, 52 Stunden und 59 Minuten am Stück Klavier zu spielen.

    1

  • Klavier (Instrumentenkunde)

    2

    Geschichte des Klaviers