internationaler kongreß für materialprüfung

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Versarnmlvngsbesichte Gla- Chinhydronelektrode En l E'eo saft nach nach A~F. e sofort 15 min 60 min mV mV mV mV mV E'0 elektrode Vers. Preiselbeer- 8. Unverdiiiirit . . :LO.O 0.0 -44.3 ---31.7 9. IJnverdiiniit . . .l.O,O 0.0 10. a) trnverdiinnt J0,O -- 0,6 -38.2 -37.0 --39,(1 b) 2facli verd. *0,0 - 0,l -39.9 -39,9 11. Unverdiinnt . . $6.0 +12,1 -34.7 -24,3 b) 2fach verd. +6,0 - 1.3 -35.7 -34.0 -33.2 12. a) Unverdiinnt +6,0 + 8.2 41,2 -35,3 1%-Elektrode nach zwischen + 600 und + 505 mV gegen die Wasserstoffelek- E" E"13 :i2i trode von 1 at Druck ge- sofort I 15 min 60 mb messen. ~llmmch nehmen mV I mV mV diese Werte ab, etwa 25 mV in 60 min, (1. h. die reduzieren- de Kraft der Pflanzenfliissigkeit -122,o -198Jn I -132.9 -20914 -151.0 nimmt zu. -103.5 -141.2 Wir haben also fest- -125,2 -127.1 gestellt : -127.7 1 -130.8 -137,O 1. Die Fruchtsiifte enthalten I -124.3 I -142.0 -147.9 -171,O 1 -173.6 -184,l An Hand der Werte der Tabelle 3 konnen wir nun fest- stellen, daB das Asymmetriepotential, abgesehen von den Versuchen 11 und 12, gleich 0 ist. In den genannten Versuchen kommt auWerdem solche Anormalitat zum Vorschein, dalj die Chinhydronelektrode allmzihlich positiver wird. - Die Platin- elektrode gibt uiii - 100 mV negativere Werte als die Chin- hydronelektrode. Dieser Unterschied nimmt mit der Zeit noch zu. '. 3. Wir haben die Kette 1. Chinh./Veib./H, bei 754 minHg und 18,40 gemessen und die elektromotonsche Kraft zu 704,l mV gefunden. Wenn wir diesen Wert auf lRD und 760 mm Hg Druck reduzieren, so erhalten wir den Wert 704.4 mV, der mit der Literatur') iibereinstimmt. 4. Me Kette Chinh./Veib./Glas/Sft/~es. KCl/Veib./Chiuli. 7 W. Clark: The Determination of Hydrogen Ions, Loiidoii 1928. reduzierende Stoffe, die ein grolleres Reduktionspotential haben als Chinhydron. Chinhydron gibt, rdt diesen Stoffen reagierend, ver- schiedene und allmWch mehr oder weniger verander- liche Keduktionspotentiale, die bedeutend hoher sind (sogar 50 mV) als diejenigen der Chinhydron-Glas- elektrode. Die Bestimmung des pH-Wertes mit der Chinhydron- elektrode gibt in solchen Saften sogar um 1 pA zu grol3e Werte. Die Versuche von Kauko u. Valkkilii, ebenso wie die- jenigen von uns weisen darauf hin, dal3 die Bestimmungen der pIl-Werte der Pflanzenflussigkeiten, die mit Chin- hydron ausgeftihrt werden, aul3erst unsicher sind. Auch in solchen Fallen, wo die Chinhydronwerte eine Zeit- lang konstant bleiben, konnen die gemessenen pH-Werte falsch sein. [A. 123.1 VERSLIMMLUWOSBERICHTI Internationaler KongreS fur Materialpriifung. London, 19.-24. April 1937. Gruppe D. Allgemein wichtige Themen. Untergruppe 1 - Beziehungen zwischen den Ergebnissen von Laboratoriumsversuchen und dem Verhalten im Gebrauch. Prof. M. ROB, Ziirich: ,,Betiehungen zwischen den Ergeb- ltissen der Materialfrufung im Laboratorium - einerseils, der tatsdchlichen statischcn Beanspruchung, der Ermiidung und der Slabilitdl andererseits; ihre Bedeutung fur die Sicherheit von Konslruklionen. " Zusammenfassende Feststellungen iiber die Bedeutung von Laboratoriumsversuchen und uber die Grenzen der daraus zu ziehenden SchluBfolgerungen. L)r.-Ing. l?. Lehr, Berlin-Dahlein: ,,Die befriebsmipge Beanspruchung der Konslruktionswerkstoffe icnd die Nulzbav- machung der im Laboratorium gefundenen Giitezahlen." Bei der Frage der tatsachlichen Sicherheit mu6 weiter ausgeholt werden, als es bisher geschehen ist. insbes. miissen folgende Fragen beachtet werden: 1. Welche Krafte sind ini Betrieb an den Maschinen vorhanden? Diese KrBfte. die friiher berechnet werden mufiten, sind jetzt meBbar. 2. Wie ist die Spannungsverteilung an den Maschinenteilen? 1x11 Staatl. Materialpriifungsamt sind statische DehnungsmeB- geriite entwickelt worden, die eine MeRstrecke bis herab zu 1 mm besitzen und die Spannungsverteilung auch in sehr ver- wickelten Maschinenteilen genau festzdegen gestatten. 3. Was halt der Konstruktionsteil als Games aus, wenn er durch bestimmte Krafte beansprucht wird? Dies wird heute fest- gestellt durch Dauervwsuche an ganzen Maschknteilen. Die Durchfiihrung dynamischer Dehungsmessungen hat Vortr. durch Schaffung eines MefigerBtes, das nach dem induktiven 66 Anperandlc Chcm(c bl.Jahrg.19J8. Nr 4

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Page 1: Internationaler Kongreß für Materialprüfung

Versarnmlvngsbesichte

G l a - Chinhydronelektrode

En l E'eo saft nach nach

A ~ F . e sofort 15 min 60 min mV mV mV mV mV

E'0 elektrode Vers. Preiselbeer-

8. Unverdiiiirit . . :LO.O 0.0 - 4 4 . 3 ---31.7 9. IJnverdiiniit . . .l.O,O 0.0

10. a) trnverdiinnt J 0 , O -- 0,6 -38.2 -37.0 --39,(1 b) 2facli verd. *0,0 - 0,l -39.9 -39,9

11. Unverdiinnt . . $6.0 +12,1 -34.7 -24,3

b) 2fach verd. +6,0 - 1.3 -35.7 -34.0 -33.2 12. a) Unverdiinnt +6,0 + 8.2 4 1 , 2 -35,3

1%-Elektrode

nach

zwischen + 600 und + 505 mV gegen die Wasserstoffelek-

E" E"13 :i2i trode von 1 at Druck ge- sofort I 15 min 60 mb messen. ~llmmch nehmen

mV I mV mV diese Werte ab, etwa 25 mV in 60 min, (1. h. die reduzieren- de Kraft der Pflanzenfliissigkeit

-122,o -198Jn I -132.9 -20914 -151.0 nimmt zu.

-103.5 -141.2 Wir haben also fest- -125,2 -127.1 gestellt :

-127.7 1 -130.8 -137,O 1. Die Fruchtsiifte enthalten

I

-124.3 I -142.0 -147.9

-171,O 1 -173.6 -184,l

An Hand der Werte der Tabelle 3 konnen wir nun fest- stellen, daB das Asymmetriepotential, abgesehen von den Versuchen 11 und 12, gleich 0 ist. In den genannten Versuchen kommt auWerdem solche Anormalitat zum Vorschein, dalj die Chinhydronelektrode allmzihlich positiver wird. - Die Platin- elektrode gibt uiii - 100 mV negativere Werte als die Chin- hydronelektrode. Dieser Unterschied nimmt mit der Zeit noch zu.

'.

3. Wir haben die Kette 1. Chinh./Veib./H,

bei 754 minHg und 18,40 gemessen und die elektromotonsche Kraft zu 704,l mV gefunden. Wenn wir diesen Wert auf l R D und 760 mm Hg Druck reduzieren, so erhalten wir den Wert 704.4 mV, der mit der Literatur') iibereinstimmt.

4.

Me Kette Chinh./Veib./Glas/Sft/~es. KCl/Veib./Chiuli.

7 W. Clark: The Determination of Hydrogen Ions, Loiidoii 1928.

reduzierende Stoffe, die ein grolleres Reduktionspotential haben als Chinhydron.

Chinhydron gibt, rdt diesen Stoffen reagierend, ver- schiedene und al lmWch mehr oder weniger verander- liche Keduktionspotentiale, die bedeutend hoher sind (sogar 50 mV) als diejenigen der Chinhydron-Glas- elektrode. Die Bestimmung des pH-Wertes mit der Chinhydron- elektrode gibt in solchen Saften sogar um 1 pA zu grol3e Werte.

Die Versuche von Kauko u. Valkkilii, ebenso wie die- jenigen von uns weisen darauf hin, dal3 die Bestimmungen der pIl-Werte der Pflanzenflussigkeiten, die mit Chin- hydron ausgeftihrt werden, aul3erst unsicher sind. Auch in solchen Fallen, wo die Chinhydronwerte eine Zeit- lang konstant bleiben, konnen die gemessenen pH-Werte falsch sein. [A. 123.1

VERSLIMMLUWOSBERICHTI

Internationaler KongreS fur Materialpriifung. London, 19.-24. April 1937.

Gruppe D. Allgemein wichtige Themen.

Untergruppe 1 - Beziehungen zwischen den Ergebnissen von Laboratoriumsversuchen und dem Verhalten im

Gebrauch. Prof. M. ROB, Ziirich: ,,Betiehungen zwischen den Ergeb-

ltissen der Materialfrufung im Laboratorium - einerseils, der tatsdchlichen statischcn Beanspruchung, der Ermiidung und der Slabilitdl andererseits; ihre Bedeutung fur die Sicherheit von Konslruklionen. "

Zusammenfassende Feststellungen iiber die Bedeutung von Laboratoriumsversuchen und uber die Grenzen der daraus zu ziehenden SchluBfolgerungen.

L)r.-Ing. l?. Lehr, Berlin-Dahlein: ,,Die befriebsmipge Beanspruchung der Konslruktionswerkstoffe icnd die Nulzbav- machung der im Laboratorium gefundenen Giitezahlen."

Bei der Frage der tatsachlichen Sicherheit mu6 weiter ausgeholt werden, als es bisher geschehen ist. insbes. miissen folgende Fragen beachtet werden: 1. Welche Krafte sind ini Betrieb an den Maschinen vorhanden? Diese KrBfte. die friiher berechnet werden mufiten, sind jetzt meBbar. 2. Wie ist die Spannungsverteilung an den Maschinenteilen? 1x11 Staatl. Materialpriifungsamt sind statische DehnungsmeB- geriite entwickelt worden, die eine MeRstrecke bis herab zu 1 mm besitzen und die Spannungsverteilung auch in sehr ver- wickelten Maschinenteilen genau festzdegen gestatten. 3. Was halt der Konstruktionsteil als Games aus, wenn er durch bestimmte Krafte beansprucht wird? Dies wird heute fest- gestellt durch Dauervwsuche an ganzen Maschknteilen. Die Durchfiihrung dynamischer Dehungsmessungen hat Vortr. durch Schaffung eines MefigerBtes, das nach dem induktiven

66 Anperandlc Chcm(c bl.Jahrg.19J8. Nr 4

Page 2: Internationaler Kongreß für Materialprüfung

I' e r a a m I J L 1 u n ysb e r ichts

Prinzip und rnit Tragerfrequenzen von 5 000-50000 Hertz arbeitet, in Angriff genommen.

Prof. R. Ki ihne l , Berlin: ,.Die Priifung dev Werkstojfe und ihre Bewdhrung im Betrieb."

Trotz gro13er Auswahl an Priifverfahren ist es oft nicht nioglich, die tatslchliche Beanspruchung nachzuahnien. Manchmal ergibt die Priifung eine tfbertreibung oder gar Verzerrung der Verhaltnisse; Schwierigkeiten treten ferner bei der Verwendung kleiner Modelle auf. Die Bewertung der Werkstoffpriifung ist daher noch strittig. Vortr. gibt eine ifber- sicht iiber die gegenwartig in I>eutsclilantl iiblicheii Priif- verfahren und ihre Beurteilung.

Prof. Iz. R i n a g l , Wien: ,,Bruchgefahr 6ei statischer .and werhselnder Beanspruchung. ' I

Bei statischer Beanspruchung liegt kein Grund vor, an der Giiltigkeit der iiblichen Festigkeitslehre zu zweifeln. Nicht so' klar sind die Verhdtnisse bei wechselnder Be- anspruchung, beim Dauerversuch. Vom Vortr. unter Ver- wendung neuartiger Kerbstabe durchgefiihrte Dauerversuche weisen darauf hin, da13 die Gesetze der Pestigkeitslehre unter gewissen Vorbehalten auch bei Rmmiidungsbeanspruchun~ anwendbar sind.

Prof. C. C. Teodorescu , Timisoara: ,,Versuchsfehler, Slreuung der Ergebnisse, wahrscheinliche A bweichungen."

Vortr. erortert die Deutung der gewohnlichen Mittelwerte bei der Priifung von Metallen u. a. und weist auf den Nutzen der Statistik und Wahrscheinlichkeitsrechnung hin. Bei .4ngabe eines charakteristischen Wertes sollte stets auBer dern Mittelwert die niaxinial gefundene Abweichung angegeben werden; die Priifbedingungen sollten so gewihlt werden, (la13 die Abweichungen moglichst gering sind.

R. H a d f i e l d und S. A. Main , Sheffield: ,,Die Beziehung zwischen Laboratoriumsprufungen und der Gebrauchsfdhigkeit von Stahl und Stahlproduklen."

Untergruppe 2 - Die Bedeutung neuerer Fortschritte der Phydk und Chemie f i r die Materialkenntnis.

F. G u y o t , Briissel: .,Industrielle Radiographie durch

Vortr. zeigt an verschiedenen Beispielen die Anwendung p5lrahlen."

von y-Strahlen zur inneren Kontrolle von Metallstiicken.

Dip1.-Ing. A. PogLny , Polen: ,,Messung uon Deforma- tionen bzw. Rissen bei Zug-, Druck- und Durchbiegungsversuchen mil polarisationsmikroskopischen Methoden. '

Die Anwendung der vom Vortr. entwickelten Apparatur und Methode eroffnet heute noch fast uniibersehbare Moglich- keiten, Erscheinungen zu beobachten, die den gewohnlichen Beobachtungsmethoden bisher nicht zugihglich waren. Als Beispiele werden beschrieben : 1. Die Beobachtungen der Erscheinungen bei auf Biegung beanspruchten Probebalken ; 2. Die Beobachtung der RiBbildung am Zugprobekorper.

Dr. P. Duwez, Mons: ,,Die Anwendung der Sekundtir- strukturhypothese auf die mechanischen Eigenschaften der Melalle."

Die Zwickysche Theorie der Sekundgrteilchen crlaubt eine einfache Dustellung vieler Ihcheinungen bei der plastischeri Ileformation.

In der Auaapracha wird liervorgehoben, dan die Natur der Sekundarstruktur und die Zurickyschen Anschauungell iiher die Notwsendigkeit ihrer Entstehung noch anfechtbar sind.

Gruppe C. Organische Material ien.

Untergruppe 1 - Textilien.

B. H. W i l s d o n , Leeds: ,,Mechanische Textilpviifungen"; Ur. H. Ph i l l i p s , 1,eeds: ,,Chemische Tentilprufungen."

Beide Vortriige, von Wilsdon zusammengefaljt, geben eine iibersicht iiber die Entwicklung der Textilpriifungsmethoden

in England seit 1931 und iiber die gegenwlrtigen Bestrebungen auf dieseni Gebiet.

Dr. R. S e v e r i , Roiii: ,,Das Verhalten von Te.ztilien bei der Herzog-Geiger-Abnutzungsprufung."

Vortr. hat den Einfluf3 verschiedener Faktoren, wie Spannung des Probekorpers, Art der Reibfllche usw. auf den Ausfall des Herzog-Geiger-Testes untersucht. Sehr stark wirkende Reibmittel, wie Schmirgelpapier oder eine rauhe Stahlscheibe, ergeben eine zu geringe Dif ferenzierung ver- schiederier Textilien. IJnter Venvendung desselben Materials wie der Probekorper als Reibmittel lassen sich bei geeigneter Wahl der Priifungsdauer und des Druckes Werte erhalten, die den Ergebnissen beini wirklichen Gebrauch besser ent- sprechen. Allgenieine Regeln fur alle Typen von Textilien lassen sich nicht aufstellen, sondern die Priifungsbedingungen (Spaimung der Probe, Versuchsdauer oder Zahl der Um- drehungen usw.) miissen von Fall zu Fall verscliieden ge w&lt werden.

Auasprache. Weltzien: Bei Geweben, wie Tuchen, bei tlenen Kette und SchuD nicht unterschiedlich sind, ist der Hemg- Qeiyer-Test gerechtfertigt. bei Kunstseidengeweben u. a. sind Methoden geeigneter, die das Gewebe in einer bestimmten Richtung beanspruchen; hier ist auch Nessel dem Schmirgelpapieroder anderen harten Reibfllichen vorzuziehen. Die Schadigung beginnt nicht erst, wenn eine bestimmte Menge Material abgescheuert ist, sondern schon, wenn Veranderungen des Aussehens, Exitstehung voii Flusen usw. beobachtet werden. Man sollte durch mikroskopische Unter- suchungen, durch Bestimmung der Luftdurchlassigkeit usw. die An- fangsstadien der Abnutzung feststellen, d. h. den ganzen Ab- nutzungsvorgang zeitlich verfolgen und nicht nur das Endsta- dium festlegen. - D e Wit t Smi th gibt einen Uberblick iiber die Sclieuerfestigkeitspriifung in 17. S. A. ; jede Gewebeart verlangt e k e andere Methode.

Dr. J. Ph. P f e i f f e r u. H. E i l e r s , Amsterdam: ,,Ver- gleichende Untersuchung der Eigensrhaften von Fasermaterialien, die als uerstdrkende Schicht an Baumaterialien und Isolierkorpern gebraucht werden. ''

Bei Faserstoffen, die als verstiirkende und bitumen. ge t rhk te wasserabstohnde Schichten benutzt werden, ist init biologischer Zerstoxung der Fasern zu rechnen. Der Angriff findet wahrscheinlich ohne Zutritt von Luftsauerstoff statt. Stark verholzte Fasern, wie Jute und Holzschliff, werden durch anaerobe thermophile Bakterien viel weniger geschadigt als nicht verholzte oder von ihrem Ligningehalt befreite Fasern. Bei den teilweise verholzten Fasem werden die ligninreichsten Anteile (intermediiire und primiire Schichten) weniger an- gegnffen als die schwkcher verholzten Sekund&rschichten. Verholzte Fasern. wie Kokos, konnen durch Gerbung mit Catechu gegen thermophile anaerobe Bakterien hinreichend widerstandsfiihig gemacht werden; bei nicht verholzten Fasern (Baumwolle, Leinen) ist dieser Effekt viel geringer. Der Widerstand der Baumwolle gegen Faulnis wird durch Imprg- gnierung mit einer konzentrierten Losung olloslicher, desinfi- zierender Metallseifen oder niit Carbolineum wesentlich gesteigert .

Auaaprache: Barker hezweifelt, daB bei den Versuchen des Vortr. der Angriff anaerob war. - Vortr.: Die Angaben beziehen sich auf sehr dicke Bitumenschichten als uberzug von 'Geweben bei Rohren in Olfeldern. Hier erfolgt die Diffusion von Sauerstoff und anderen Gasen so langsam, daB der Angriff als anaerob zu betrachten ist. - Ridge: Mit Bitumen impragnierte Jutekabel verlieren unter dem EinfluB von Feuchtigkeit ihre isolierenden Eigenschaften viel schneller nls bituminisiertes Papier, wahrscheinlich spielt also die Art der F;lser eine Rolle.

Dr. R . de B e n e d e t t i , Rom: ,,Reslivcmung des Baumwoll- gehaltes von Asbestgarnen mit einer calormetrischen Bombe."

Durch calorimetrische Bestimmung der Verbrennungs- wlrme in der Mahler-Bombe lABt sicli der Asbestgehalt einfach und rasch mit einer Genauigkeit von 1% bestimmen. Man verbrennt 10-15 g Material (entsprechend etwa I g Baum- wolle) unter Benutzung eines zylindrischen Korbes aus Chrom- nickelstahl oder besser Platindraht (Korbdurchmesser 35 mm, Hohe 50 mm, Drahtdurchmesser 0,5 min, Maschenweite 3 bis 4 mm); der Berechnung liegt ein mittlerer calorischer Wert von 4140 cal fur trockene Baumwolle zugrunde. Einige der

.4ngrsandle Chcmir 51. J n h r y . 19.33. .Vr . 4 67

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iisbestkoniponcnten (wasserreiche und eisenarme, afrikanische, italieiiische, canadische Asbeste) haben wie Wasser thermo- chemisch einen fast zu vernachliissigendeii, negativen EinfluB, wahrend die Gegenwart griiljerer Mengen Eisen (afrikanischer Blauasbest) einen deutlichen positiven EinfluiJ ausiibt, ebenso wie die in russischen uiid amerikanisclieii Asbesten eiithaltenen Spuren organischer Substanzen.

A u s s p r a c h . e : Die Anfrage von Ri le rs , 011 die Methode auch auf Asbestpapiere anwendlmr sei, n n Starlie und Cellulose 7ugegen sind, wird bejnht

Prof. n r . W. Wel tz ien , Krefeld: ,,Priifzing der Schiidi- gungen a n l i u m t s e i d e n Zwz T/7erlaz~fe der A xsrustung."

Bei der Untersuchung der Schadiguiigen an Kunstfasern sind folgcnde 3 Piinktc besonclers w-ichtig : 1. Die TJntersuchung nach chemischen Nethoden allein reicht niemals zur Fest- stellung der Ursachc einer Schadigung aus. Mechanische, physikalische, physikalisch-chemische und chemische Methorlen sollten stets gleichzeitig herangezogen werden, auch solche Methoden, die kein positives Ergebnis liefern. 2. Bei der Retrachtung dcr Eigenschaften von Kunstfasern ist man heute gewohnt , voni Vorhandensein der groom RiIolekiile und Micelleii auszugehen. Dabei wird die E'rage der Rildung griiljerer Strukturverbaride zu wenig beriicksichtigt. Bei der Herstellung cler Kunstfasern unter Durchlaufen des Gel- zustandes ist aber die Gelegenheit zur Entstehung elastischer Strukturen gegeben, deren Elastizitat nicht den grol3eii Mole- kiilen selbst zuzuschreiben ist. 3. Besoriders gef2ihrlich ist die niehrfache Beanspruchung derselben Faser durch Bleich- mittel, oxydierend wirkende Schichteii u. a.

Untergruppe 2 - Holzcellulose,

W. G. Campbell , Princes Iiisborough: ,,Holzcellulose." i l u f dem Gebiete der Holzcellulose findet der organische

Chewiker noch manche dufgaben. Der wichtigste Punkt ist gegenwartig die Beziehiung zwischen den1 aus Anhydroglucose- resten bestehenden Anteil und den iibrigen Anteilen. Die cL-Cellulose-Bestimniung ist ein empirisches Verfahren. Bei der Mercerisation und bei milder Saurehydrolyse findet offenbar keiiie scharfe Trennung der Holzcellulose in 3 17raktionen statt. Aus eirier bestirxiniten Holzart wurdc Cross und 73eaan-Cellulose mit 8074 sc-Cellulose gewoiinen; wurde aber das Holz vorher einer schwachen Hydrolyse unterworfen, so enthithlt die daraus hergestellte Cross- und Beoun.-Cellulose praktisch keiiie cc-Cellulose mehr. Wahrscheinlich werden durch die Hydrolyse Bindungen an cler Oberflache der Cellulosekristallite zerstort. Bin Teil der IIolzcellulose, der grooer ist als die sog. a-Cellulose, ist vielleicht identisch mit der or-Cellulose der Baumwollc, aber physikalisch sehr verschieden; dies konnte auch die beobachteten Unterschiede im Verhalteu heider Celluloseforiiien erklaren. Das furfurolliefernde Material uiid gewisse Hexosane in Holzcellulose bleiben dabei jedoch noch zu beriicksichtigeii. Auf Grund verschiedener Ergehnisse iiber die Wirkung niafliger Hitze und saurer Hydrolyse, sowie iiber den organischen Zerfall der Holzsubstariz neigt Vortr. zu der Ansicht, da13 das Molekiil der Ilolzcellulose furfurolliefernde Komplexe als integrierenden Bcstandteil enthalt.

A u s s p r a c h e . Mark: Fur die Zellstoffindustric sind die Verhaltnisse an der Oberflache der Cellulosekristalle sehr wichtig ; die rontgenographische Untersuchung kann hier aber nicht vie1 helfen. An der Kristallitoberflache haftende kiirzere Ketten wiirclen nur die ohnehin reichlich vorhandene amorphe Schlvarzullg ver- mehrcn.

H. De W i t t S m i t h , Sew York: ,,Die StruMnr der Cellulose.' '

Vortr. gibt einen Uberblick iiber deri gegenwiirtigen Stand der Forschung und weist insbes. unter Vorleguiig voti Mikro- photographien auf die interessanten Arbeiten von Faw hin, die das gesamte Gebiet der Struktur und Eigenschaften Tori Cellulosematerialien in eiiiem iieuen 1,ichte erschehien lassen.

A u s s p r a c h e . J a y m e : Die Arbcitcn von Y n r r bervegen sich hauptsachlich in botanischer Richtung. In chcmischer Reziehuiig jst daher noch einiges unklar, wie die Frage des Abbans der Cellulow bei tlcr Rntfcrnung cler Pektinsubst.anzen und die 1:nliisliclikcit

der Farrschcn Celluloseteilchen in Cu-Atninin Campbel l be- dauert, da13 Parr bisher nur Baaumwollecellulose untersucht hat und 13-eist :iuf die Arbeiteri von Ritter bei Holzcellulose hin.

Prof. G. J a y m e , Darmstadt: ,,Die Entwicklung dev Festiglieilspviifung imn Zellstojj."

Vortr. gibt einen iiberblick iiber die von deri Festigkeits- kommissionen in den einzelnen Landern geleisteten Arbeiten . Die in den nationalen Standardmethoden festgesetzten Be- dingungen fiir die Vorbereitung des Zellstoffes und die Her- stellung der ziir Priifuiig gelangenden Papierblatter weichen so sehr voneinander ab, daB ini Augenblick wenig Hoffnung fiir die Annahme bcsteht, in absehharer Zeit zu einer interriationalen F~iiiheitsiiiethode zu gelangeii. Es ware sehr zu begriiBen, weim eiiie internationale Komrriission durch Austausch voti Methoden untl Apparaten die internationale Verstandigung fordern wiirde. Hinsichtlich der eigentlichen Festigkeitspriifung am I'robeblatt besteht eine gooere Einheitlichkeit. Da fiir cliese Priifungen in allen Landern riahczu dieselhen Apparate benutzt werden, ist zu einer Vereinlieitlichung nur iioch die Standardisieruiig der VersuchsbediIigungeii erforderlich. Vortr. geht schlieljlich auf die Moglichkeit der Charakterisierung und Klassifizierung von Zellstoffen auf Grund der init den1 amerikanischcn Vulley-lrorz-Hollander und mit dcr Jokromiihle erhaltenen Mahlkurven ein.

A,us .$pra ,che . P o r s t e r : Durch Mahlung wird nicht die Faser, sondern das Papier starker, weil die ,,hiimmernde'' U'irkung beim Mahlen die Fasern so verandert, daW sie auf der Maschine Lesser cine ,,Matte" bilden. Es ist sehr schwer, bci den Labora- toriumsmethoden die Bcdingungen so zu wahlen, da13 sie den kom- plexen Vorgingen beim technischen Mahlen entsprechen. - ~ ~ ~ - Vor t r . : Diese Fordcrung ist uberhaupt unerfullbar : denn alle Fsbriken mahlen vcrschiedcn. - E d g e , Vcrtrctcr dcs British Pulp Evalua- tion Committee : Die Arbeiten der cngl. I'estigkeitskommission bewegen sich bcreits in Kichtung auf eine internationale Einheits- methode. Die Zinsetzung einer internationalen Kommission ist zurzeit verfriiht, da iiber die Beziehungen zwischen Laboratoriums- versuchen und den LSrgebnissen in den Papierfabriken noch zu wenig beknnnt ist. Die Frage der Hydratation beini Mahlen lPors fe r ) ist noch sehr offen.

Prof. H . Mark, Wien: , ,Feinstrz ik tur u n d rnoderne Fragen der Kunst fasern."

Wghrend die modernen Kiinstfasern hirisichtlich ReiW- festigkeit schon befriedigen, lassen Elastizitat und Knitter- festigkeit noch zu wiinschen iibrig. Vortr. hat dic Bausch- elastizitat eiiier grofleren Anzahl natiirlicher und kiinstlicher Pasern, allein und in Gemischen, untersucht . Die bei allseitiger, reversibler Koinpression eines rnit den1 Faserbausch gefiillten (;urnrniballes erhaltenen Kurven kann man durch eine Glei- chung: K 7~: [p + p,,)r;' wiedergeben, wohei der Exponent y des Volumens, der die Kurvenkriinlmung angibt, u. U. als (;eschmeidigkeit zu charakterisieren ist, wiihrend der ilnfangs- druck p. die Weichheit charakterisiert. Die Werte von y und po erstrecken sich iiber einen grofleren Bereich und sirid daher zur Kennzeichnung der Materialien geeignet. Bei Faser- gemischen ist die Weichheit nicht additiv; z. B. zeigt ein Gemisch (1 : 1) von Kapwolle niit der Weichheit 3 und Lanital iiiit der Weichheit 18 die Weichheit 4. Falls dafiir Interesse vorhanden ist, lieaen sich bei Zellstoff im aufgelockerten Zustaiide ahnliche Versuche macben, urn die ,,Elastizitat" ZII

charakterisieren. Vortr. geht schliefllich auf die Zusamnlen- hange zwischen der Knitterfestigkeit und der inneren Struktur der Fasern ein. Zur Vermeidurig des Knitterns sollte nlan Pasern erzeugen, bei denen die Cellulosekristallite in1 Ken1 orientiert, 'an der Oberflache nicht orientiert sind. Im 1,abora- torium ist dies rnoglich, indein man nicht aus Diisen spinnt, sondern deli P'aden von Spitzen abzieht. Mit den gegenwartigen technischeii Metlioden cler Kunstseidenlierstellung wird gerade das Gegenteil crreiclit.

A u s s p r a c l i , e : Auf die Frage von S m i t h , ob mit knitterfest- rriachenden I-Iarzen behandel te Fasern untersucht wordcn sind, erwidert Vortr . , daW solche Pasern nicht im offenen Zustande zii- ganglicli waren. - Peircc fragt, wie die fur die Erzielung repro- duzicrbarer Werte notwendigen Bausche mit regellos gelagcrten Pasern erhsl ten rvurden, da das aus dem Retrieb stamniende Material stets in gcwissem Vtnfnnge orientiert ist. - Vort r . gibt zu, dafi liier Schwierigkeiten ljestehen, brsonders bei Iarigfaserigen E'rodukten.

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Page 4: Internationaler Kongreß für Materialprüfung

Dr. G. Hostonisk y , Batizovce : , ,Dm HoeFplev-Viscosi- Konservierungsrnittel impraignierten Probestiickes gebracht und meter und seine -4 nwendung fikr die Betrirbskontrolle i n der das Erscheincn des Pilzes auf der entgegeiigesetzten Seite des h'unstseidenherstell~~ng. '' Probcstiickes beobachtet. Die erforderliche Versuchsdauer ist

Viscositat von Celluloselosungen in Kupferammin unter Ver- A u a a p r a c h e : In Abwesenlieit des Vortr. wird gegen die wendung des Industrieniodells C H des Hoeppler-~iscosimeters. italienische Methode cine Keihc von Einwanden erhoben : Schnell-

Vortr. beschreibt eine liletliode z11r Bestinimung der nur 'Ii6 so gr0B wie bei der Kliitzchenmethocle.

~~

A z c a s p r a c j t , e , , a y r u e : Die Spanne zwischen dell vofn Vortr. methoden miissen immcr den Anspriichen der Praxis entsprechen; die Rreazzano-Methode gibt aber kein wahrcs Urtcil iiber die fiir verschiedene Celluosematerialien angegebenen Werten ist nicht fungizide Wirkung eirles Konservierungsmittcls, zcigt das pilz- grol3 genug, nni kleine Schw-ankungen im Retrieb zu erfassen. Man

kounte die Spanne jedocll leicht durch der Methade, wachstum auf dem Holz und durch das Holz, aber nicht den €1012- wrfall an. TJnter Umstanden kann der Pilz liirtdurchwaclisen, eht. z. B. durch Erhohung der Konzentration, vergroRern. Die ,,Eigen-

viscositat,c eilies Zellstoffcs in Cu-Ammin kt nicht idcntisch mit clas Fungizid in Wirkung gctreteii ist. Zwischen den Ergebnissen der italienischen Methode und dcr Klotzchenrnethode besteht keine der Viscositat, die der Zellstoff bei der Verarbeitung zeigt. - Vor r , Zwei Zellstoffe mit erheblich verschiedener Kupferamrnin- Vergleichsmoglichkeit. Die Klotzchenrnethode ist 1-ielleicht noch in einiger Hinsicht verbcsserungsfahig, aber im wcsentlichen richtig. -~ B r y a n : Bei der italienischen Mcthode ist die Impfnng schwcr zu viscositat (30 und 60) gaben bci gleicher Nitrierung gleich viscose

stnndardisieren. Nitrocellulosen.

L. G , Cot t ra l l , Larkfield: ,,Entzaicklung der Papier- pvviifung in Gropbritannien seit 1930." Untergruppe 4 - Das Altern organischer Materialien.

Vortr. gibt einen kurzen Uberblick iiber den Stand der mechanischen, physikalischen und cheinischen Priifungs- methoden. Gegenwartig besteht in England fiir die Bestim- mung der Druckfahigkeit (Prior, B e k k ) erhebliches Interesse. Die von Prior vorgeschlagenen direkten Uruckproben haben nur relativen Wert, wenn die Druckfarbe nicht standardi- siert ist.

Untergruppe 3 -- Holzkonservierung.

Prof. K. R y s k a , Brno: , ,Untersuchungen uber die Eagen- schaften d e r in der Tschechoslowakei gewachsenen Rottanne (l'icea excelsa) . I '

Da in der Tschechoslowakei unter den Nadelholzern Fichte als Bau- und Gebrauchsholz am wichtigsten ist, wurden vom Institut fur Untersuchung von Bauniaterialien der tschechischen Technischen Hochschule in I i r o umfassende TJntersuchungen iiber Struktur, Dichte, Quellungsvermogen, H a t e und me- chanisclie Eigenschaften von Fichtenholz in Angriff genommen. Die TJntersuchungen, die sich bisher auf S Sorten aus ver- schiedenen Teilen des Landes erstrecken, sollen moglichst auf alle Sorten und nach allen Iiichtungen hin ausgedehiit werden.

Ausspra.clae. H o s t o m s k y : Holz aus hoheren 1,agen niit holier Dichte gibt nicht iiur eine bessere Ausbeute, sondern hat auch bessere mechanische Eigenschaften. Langsam gewachsenes Holz ist gleichmaoiger, was fur die Kunstseidenherstellung sehr wichtig ist. - Liese hat hochnordisches Kiefernholz anatomisch untersucht ; der Spatholzgchalt geht hicr aicder stark zuriick. - Teodorescu: Die Streuung der Mittelwerte bei mechanischen Holzpriifungen ist so groR, daR man zweifeln konnte, ob die Bildung eines Mittelwertes iiberhaupt einen Sinn hat. Eine Kommission sollte sich uber die Auffassung des Mittelwertes hei Holz einigen. Besonders bei der franzosischen Methode ist der Quotient Festig- keitispez. Gewicht mit starken Fehlern behaftet, weil ZLhler und Nenner unsicher sind. - C%ek weist darauf hin, daR bei den Zahlen yon Ryska der Quotient am bestcii ausgeglichen ist.

Dr.-Ing. I,. 6 i i e k , Prag: , ,Die Festigkeit und Ela.stizitcit des Holzes beim Druck senkrecht BUY Faserrichtung."

Prof. F. Liese, Eberswalde: , ,Neue Mi t f e l und Verfahren auf dew Gebiete der Holzkonservierung."

Vortr. gibt an Hand von Lichtbildern einen Uberblick uber die heute gebrauchlichen Konservierungsmittel und Ini- pragilierungsmethoden.

Dr. ,4. Breazzano, Kom: , ,Methoden zur Bestimmung der fungiziden Wirkung von Holzkonservierungsmi~teln.l)"

Die von der Berliner Konferenz 1930 angenommene ,,Klotzchenmethode" ist wegen der Wagungen dex Klotzchen miihsam, langwierig und aul3erdem ungenau, weil sich die Konservierungsrnittel in den verhdtnismi4Big grol3en Blocken nicht gleichmafiig verteilen. Bei der italienischen Methode (Breazzano) wird ein Stiick lebendes Mycel eines holzzerstijrmden Pilzes bei giinstigen Temperatur- und Feuchtigkeitsverhalt- nissen auf die eine Seite eines nur 0,6-0,7 imn dicken, nlit dem

1) Vgl. hierzu Liese, Nowak, Petera u. Rubanus, ,,'I'oximetrische Bestimmung von Holzkonservierungslnitteln", diese Ztschr. 48, 21 [1935].

G. B a r r , Peddington: , ,Die Oxydation von Mineralolen." Vortr. gibt einen c?berblick iiber neuere &%rbeiten betr.

IJntersuchungsmethoden und Kinetik des Reaktionsverlaufes. Schnellpriifungen sollten nicht in glasernen, sondern in eisernen GefaRen ansgefiiht werden". Glas scheint ein iiegativer Ka- talysator zu sein und sollte daher fur Oxydationspriifungen so lange vermieden werclen, bis bewiesen ist, daW die Reaktion in Beriihrung mit Glas in Bhnlicher Weise verlauft wie in Beriihrung mit den Materialien, denen heiWes 01 in der Praxis ausgesetzt ist.

B. n. P o r r i t t u. J . K. S c o t t , Croydon: ,,L)as Altern von vulkanisiertevn h'autschuk; VeranderungepL der mechanischen Bigenschaften." (Vorgctragen von Scot t . )

Rei den durch Altern hervorgerufenen Veranderungen von vulkanisiertem Kautschuk scheinen hauptsachlich drei Vor- gange beteiligt zu sein: 1. Oxydation; 2. Nachvulkanisation (Zunahme des gebundenen Schwefels) : 3. physikalische oder kolloidchemische Veranderungen (Aggregieruiig) . Die Oxy- dation ist dabei am wichtigsten. Vortr. bespricht den EinfluR verschiedener Faktoren auf das Altern. Temperaturerhohung beschleunigt nicht nur die Alterungserscheinungen, sondern verandert auch ihre Natur; der Grad der Beschleunigung ist ferner bei den einzelnen Kautschuken verschieden. Ein be- stimmter Temperaturkoeffizient fur das illtern laBt sich daher nicht angeben, und Schnellpriifungen bei hoheren Temperaturen koiinen nur ungef ahre Anlialtspunkte fur das Verhalten von Kautschuk bei der natiirlichen Alterung liefern.

Untergruppe 5 - Farben und Lacke.

H. R a b a t & , Paris: ,,Die Terrninologie in der Industrie der Korperjarben, Lacke u n d Anstrichmittel."

Vortr. legt an Hand von Beispielen die &fangel und die Verwirrung in der gegenwsrtigen franzosischen, englischen und deutschen Terminologie dar und fordert, unter Beriicksichtipng der Bigentiimlichkeit der 3 Sprachen Ordnung in diese Ter- minologie zu bringen.

Dr. G. Rossi , Roni: ,,Dae Einwivkung vox Isolzerlacken auf Kupfer."

Zur Bestiinmung der korrodierenden Wirkung von lsolier- lacken auf Kupferleiter verfahrt Vortr. folgenderniaBen : Eine rechtcckige, gut polierte Probeplatte aus Elektrolytkupfer (10 x 4 cm) mird in den zu untersuchenden Lack getaucht, getrocknet, festgelegten Bedingungen von Temperatur und Feuchtigkeit ausgesetzt, der Lack init einetn geeigneten, lieu- tralen Losungsmittel abgeeogen, verascht und das vorhardene Kupfer colorimetrisch bestimmt. Die Asche des urspriinglichen 1,ackes wird ebenfalls untersucht. Feuchtigkeit begiinstigt die Korrosion des Kupfers durch den Lack. Zwischen der Saure- zahl des Lackes und seiner Wirkung auf Kupfer besteht keine bestimnite Beziehung. Mit steigender Dicke des Films airnrnt die Korrosion zu. Zwischen den pE-Werten des 1,ackes und

2) Vgl. Berner u. Hjulstad, Stahlrohr f. alkuhoiyt. Reaktionen, Cheni. Fabrik 10, 510 [1937].

dngewandte Chemie 51.Jahrg.1938. Nr. 4

Page 5: Internationaler Kongreß für Materialprüfung

N e u e Bi icher

der Korrosioii besteht zwar eine gewisse Beziehung. Schon eine kleine Veranderung in den Behgungen der Umgebung oder in der Herstellung der Probeplatte fiihrt jedoch mit dem- selben Lack von gleichem p~ zu verschiedenen Werten fiir die Korrosion.

A u u s p r a c h e : J o r d a n : Vortr. hat den EinfluB der elektri- schen Beanspruchung auf den Umfang der Kupferkorrosion nicht beriicksichtigt ; bei Wechselstrom ist der Angriff geringer als bei Gleichstrom. Das Griinwerden von mit Bauxnwolle bedeckten1 Kupfer hangt mit dem C1-Cehalt der Baumwolle (Bleiche) zusammen. - RoOmann: Vielleicht ist fur die Korrosion die Hydrophilie des Farbfilms viel wichtiger als die Siurezahl.

Dr.-Ing. E. RoBmann, Berlin: ,,Die Prufung von An- slrichfilwien in Det~fschland3)."

Infolge der Schaffung ganz neuartiger Produkte ist die mechanisch-physikalische Priifung von. Anstrichfilmen sehr wichtig geworden. Vortr. gibt einen Cberblick iiber die in Deutschland angewandten Methoden. Zur besseren Bestimmung der Haftfestigkeit von Anstrichen werden jetzt im Institut fur Anstrichforschung der T. II. Berlin zwei Methoden ausgearbeitet, die harte und weiche Anstriche auf verschiedener Unterlage zu priifen gcstatten. Zur Gesamtpriifung von Anstrichen wird zurzeit ini Institut fur Anstrichforschung eine Methode erprobt, deren wesentliche Neuerung darin besteht, da13 die Anstriche in einer Schichtdicke von etwa 1 p angewandt-werden; dadurch M t sich die Priifung auch bei milder kiinstlicher Bewitterung auf einige U'ochen abkiirzen. Ergibt diese Methode allgemeiri richtige Bewertungen, so ist sie die einfachste von allen Priif- methoden. Es diirfte jedoch so bald nicht moglich sein, aus den Ergebnissen einer Kurzpriifung von etwa 14 Tageh mit Sicherheit auf die Haltbarkeit im Gebrauch wahrend mehrerer Jahre zu sddieWen, es sei denn, daB die Beanspruchung grofiten- teils mechanischer Art und der' Anstrich nicht dauernd dem Wetter ausgesetzt ist.

A u s s p r a c h e : De B r u g n weist darauf hin, daB bei Feld- versuchen die hinzutreteude Wassermenge viel kleiner ist nls unter anderen Bedingungen, weil Sonne und Wind ein Austrocknen cler geneigten Bleche fordern. - R i c h a r d : Der Ausfall der Ericksen- Priifung hangt von der KorngroBe des Untcrgrundes ab. - Vort r . Bei der Erich.Te.n-Priifung sind wichtig: Dickc des Bleches und dcr Schicht; Riegezeit des Bleches; KorngroDe der Unterlage; Art der Beobachtung. - H a n s t o c k : I)er alterndc Film darf nicht als homogene Substanz betrachtet u-erden ; die Veriinderung schrcitet von der Oberilache aus fort. Man sollte daher bei Sclmellpriifungen der Alterung die Dicke genau kontrollieren u ~ i d stnndardisieren.

Dr. L. A. J o r d a n , Peddington: ,,Die physikalischen Eige nscha f t en von Lock- i ind A nstrichfilmen. I '

In den letzten Jahren sind starke Bestrebungen zur Ver- besserung der physikalischen Bigenschaften von Lack- und Anstrichfilnien im Gange. Vortr. geht zunachst auf die Er- fassung der optischen Eigenschaften, wie Messung und hus- druck der Farbwerte auf wissenschaftlicher Gnindlage, Glanz, Deckkraft usw., ein, unter besonderer Beriicksichtigung der in der ,,Paint Research Station", Peddington, durchgefiihrten Arbeiten. Hinsichtlich der mechanischen Priifung gibt die Untersuchung der Filme bei wechselnder Dehhung und Re- laxation besseren Einblick in die Veranderungen beim Gebrauch bei wechselnder Temperatur als die Dehnung unter stetiger Belastung. Schnellpriifungen mit kiinstlicher Bewitterung sind zur Beurteilung der Haltbarkeit brauchbar, wenn man die Er- gebnisse vorsichtig auswertet und die Versuche auf ver- gleichbarer Grundlage ausfuhrt. Materialien, deren Eigen- schaften sich durch Erwiirmen verbessern, geben bei den Schnellpriifungen zu gute Werte.

Dr. A. Blom, Ziirich: ,,Die Bedeutung der Feinstruktur v m olfarbfilmen fiir die Priiftechnzk."

Die Untersuchung der Doppdbrechung gibt Einblick in die Struktur von Filmen. Vortr. zeigt an Hand zahlreicher, z. T. farbiger Lichtbilder die bei der Beruhrung der Filme mit einer heiBen Nadel, bei Zug, Biegung, zweiseitigem Druck usw. auftretenden Erscheinungen, die fiir die einzehen filmbildenden Materialien sehr verschieden sind.

Vgl. Ropmann, ,,Vereinfachte Priifungsmethoden f . Anstrich- filme", diese Ztschr. 50, 854 [1937].

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NEUE BUCHER

Verzeichnis von Schrifttum- Auskunftsstellen der Technik und verwandter Gebiete. Herausgegeben vom Deutschen Normenausschull. 64 Seiten, Normformat ,4 5. Beuth-Verlag G. m. b. H., Berlin 1937. Preis geb. KM. 1,60.

Dieses Biichelchen ist ein Anfang und zugleich eine Fort- setzung, und zwar eine Fortsetzing einer Umfrage, die im Jahre 1931 vom ,,Deutschen Verband technisch-wissenschaft- licher Vereine" als Schrift herausgegeben wurde, die eine 'ijbersicht iiber die vielfach Privatbetrieben und Vereinen angeschlosseiien Auskunftsstellen hinsichtlich ihres Aufgaben- kreises enthielt und diese Auskunftsstellen weiteren Kreisen zuganglich machen wollte. Diese Schrift ist vom Deutschen NormenausschuB nun in der vorliegenden Veroffentlichung ven-ollkommnet worden.

Der Deutsche NormenausschuB, der ja die Norniung auf seine Fahne geschrieben hat und von der Geburtszange ab alles normt, was dem Menschen auf seinem Lebenswege be- g e p e t oder ihm als Handwerkszeug oder dergleichen dient, hat es sich nicht nehmen lassen, diescs Quellennachweis- verzeichnis nach der Dezimalklassifikation anzuordnen. Dies dient natiirlich der Popularisieruig dieses Systems, dem der Deutsche NonnenausschuB in letzter Zeit besondere Liebe und Fiirsorge entgegenbringt. Dem Chemiker, der in der , ,Auskunftss te l le des Chernischen Zent ra lb la t t s" seine Dokumentationsstelle besitzt, wird zweifellos auch diese Veroffentlichung niitzlich sein.

Aber auch hier wird man die Grenze der Klassifikation erkennen. Beim aufmerksamen Durchblattern des Ver- zeichnisses liest man z. B. unter der Hauptiiberschrift 665 iile. Fette. Wachse. Gasc: 6657./S. Riechgase. T,cuchtgase und darunter als Auskunftsstellen angegeben: Deutscher Acetylen- verein e. V., Gasinstitut des Deutschen Vereiris uon Gas- uiid Wasserfachmannern, Deutscher Verein von Gas- und Wasserfachmannern. Was versteht man uiiter Riechgase ? - Von der organisch-chemischen Industrie sind nur die Seifen- und kosmetische Tndustrie beriicksichtigt. Ebenso ist nicht ganz klar, was unter 661 verstanden wird: Chemische Erzeug- nisse igi engeren Sinne; als Auskunftsstellen sind hier an- geECihrt: KaKForschungsanstalt G. ni. b. H., Deutscher Ace- tylenverein e. V. Die Systemnurnmex 662 enthalt Pyro- technik. Sprengstoffe, Brennstoff e , Feuerungskuide. Die Zuckerindustrie ist ein Unterkapitel der Herstellung und Konservierung fester Nahrungsmittel (664). Das sind aber keine Nachteile des Buches, sondern diese A4nordnung ist eben durch die zwangslaufige Durchfiihrung der Dezimal- klassifikation bedingt. Dem praktisch arbeitenden Ingenieur- Chemiker wird dieses Verzeichnis, da ja ein Sachregister bei- gegeben ist, in der schnellen Auffindung geeigneter Quellen- nachweisstellen sicher recht gute Dienste erweisen. Es diirfte wolil kaum in einer grofkren Bibliothek fehlen.

Das internationale Amt fur Chemie in Paris hat vor kurzem - wohl angeregt durch das oben genannte Verzeidmis des Verbandes technisch-wissenschaftlicher Vereine - ein , ,RCpertoire i n t e r n a t i o n a l d e s Centres d e Documen- t a t i o n chirnique" herausgegeben, in dem folgende Lander berucksichtigt sind: Argentinien, Belgien, Canada, Amerika, Frankreich, GroBbritannien, Italien, Niederlande, Polen und Deutschland. In diesem in einer luxuriosen, bibliographisch ausgezeichneten Weise aufgemachten Buche finden die einzelnen Stellen j e nach der Riihrigkeit der betreffenden Institution den entsprechenden Raum. Es wird an anderer Stelle noch eingehend besprochen werden.

Reide Verzeichnisse werden eine ausgezeichnete Grund- lage fur die Bestrebungen, die der so vorziiglich aufgemachte Weltkongrel3 der internationalen Dokumentation in Paris verfolgte, sein, Pflucke. [BB. 147.1

Er und ich. Von Wilhelm Ostwald. Theodor Martins

Aus dem NachlaB OstwaEds gibt im Auftrage der Werkstelle fur Farbkunde E . Ristenpart diese wohl letzte Schrift des goWen Gelehrten heraus. Sie ist eine Auseinandersetzung mit den Gegnern der Ostwaldschen Farbtheorie in Form eina Wechsel- rede, wobei Ostwald als ,,i&' und die Gegner als ,,er" sich mit Griinden und Gegengriinden ein Dauer-Wortgefecht liefern.

Textilverlag, Leipzig 1936. Preis geb. RM. 3.60.

Angewandls Chemie 5 1. Jahry . 1938. K r .