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Internationaler Frauentag 2013 – Heute für morgen Zeichen setzen 1 Internationaler Frauentag 2013 Eigenständige Existenzsicherung von Frauen

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Internationaler Frauentag 2013. Eigenständige Existenzsicherung von Frauen. Internationaler Frauentag 2013 – Heute für morgen Zeichen setzen. 1. Eigenständige Existenzsicherung von Frauen. Was ist eine eigenständige Existenzsicherung ? - PowerPoint PPT Presentation

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Page 1: Internationaler Frauentag 2013

Internationaler Frauentag 2013 – Heute für morgen Zeichen setzen 1

Internationaler Frauentag 2013

Eigenständige Existenzsicherung

von Frauen

Page 2: Internationaler Frauentag 2013

Internationaler Frauentag 2013 – Heute für morgen Zeichen setzen 2

Eigenständige Existenzsicherung von Frauen

Was ist eine eigenständige Existenzsicherung ?

Kurzfristige Existenzsicherung: notwendiges Einkommen zur Deckung des unmittelbaren Bedarfs in einem Monat

Langfristige Existenzsicherung: notwendiges Einkommen zum Erwerb ausreichender Ansprüche für den Fall von Elternschaft, Arbeitslosigkeit, Erwerbsunfähigkeit & Alter

Tab. 1: Bruttomonatseinkommen aus abhängiger Beschäftigung für eine eigenständige Existenzsicherung (2011)

Kinderlose PersonAlleinerziehende Person

mit einem Kind

Kurzfristige Existenzsicherung 1.118 € 1.515 €

Langfristige Existenzsicherung 2.175 € 2.654 €

Quelle: Pimminger (2012).

Page 3: Internationaler Frauentag 2013

Internationaler Frauentag 2013 – Heute für morgen Zeichen setzen 3

Existenzsicherndes Einkommen

Abb. 1: Anteil der weiblichen Beschäftigten im Alter von 25 bis 60 Jahren mit

Bruttomonatsentgelten unterhalb existenzsichernder Grenzwerte (2010)

33%

45%

62%

74%

0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%

Kinderlose bis 1.100 €

mit Kind bis 1.500 €

Kinderlose bis 2.100 €

mit Kind bis 2.600 €

Un

terh

alb

la

ng

fris

tig

er

Exis

ten

zsic

heru

ng

Un

terh

alb

ku

rzfr

isti

ger

Exis

ten

zsic

heru

ng

Quelle: Eigene Darstellung angelehnt an Pimminger (2012).

Page 4: Internationaler Frauentag 2013

Internationaler Frauentag 2013 – Heute für morgen Zeichen setzen 4

Existenzsicherndes Einkommen: Vergleich mit männlichen

Beschäftigten

33%

45%

10%

15%

29%

43%

74%

62%

0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%

Kinderlose bis 1.100 €

mit Kind bis 1.500 €

Kinderlose bis 2.100 €

mit Kind bis 2.600 €

Männer

Frauen

Un

terh

alb

ku

rzfr

isti

ger

Exis

ten

zsic

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ng

Un

terh

alb

la

ng

fris

tig

er

Exis

ten

zsic

heru

ng

Quelle: Eigene Darstellung angelehnt an Pimminger (2012).

Abb. 2: Anteile der Beschäftigten im Alter von 25 bis 26 Jahren mit

Bruttomonatsentgelten unterhalb existenzsichernder Grenzwerte nach Geschlecht (2010)

Traditionelle Rolle des alleinigen „Familienernährers“ schwer zu erfüllen

Page 5: Internationaler Frauentag 2013

Internationaler Frauentag 2013 – Heute für morgen Zeichen setzen 5

Lebenslaufperspektive

Ehegattensplitting

Beitragsfreie Mitversicherung bei der GV

Betreuungsgeld

Kinderbetreuungsmöglichkeiten

Institutionen

Ausbildung/ Studium

Erwerbsphase

Ruhestand

Studienfach- und Berufswahl

Umfang der Erwerbstätigkeit:Vollzeit- und TeilzeitMini-Job

Kontinuität der Erwerbsbeteiligung

Einkommenshöhe:Gender Pay GapNiedriglohn

Gender Pension Gap

AbhängigkeitsstrukturenKONSEQUENZEN

DETERMINANTEN

Lebensphasen

Altersarmut

Anrechnung der Kindererziehungszeiten

Page 6: Internationaler Frauentag 2013

Internationaler Frauentag 2013 – Heute für morgen Zeichen setzen 6

1. Studienfach- und Berufswahl

Männer Frauen

1. BWL 1. BWL

2. Maschinenbau/-wesen

2. Germanistik

3. Informatik 3. Rechtswissenschaften

4. Elektrotechnik 4. Humanmedizin

5. Rechtswissenschaft 5. Erziehungswissenschaften

6. Wirtschaftswissenschaft

6. Psychologie

7. Wirtschaftsingenieurwesen

7. Wirtschaftswissenschaften

8. Humanmedizin 8. Anglistik/Englisch

9. Wirtschaftsinformatik

9. Biologie

10. Bauingenieurwesen

10. Mathematik

Tab. 2: Die am stärksten besetzten Studienfächer nach Geschlecht

Quelle: Statistisches Bundesamt, Wiesbaden (2011).

klassische Geschlechterrollenbilder:

Männlichkeit =Technik, MINT-Fächer

Weiblichkeit = soziale & kommunikativen Kompetenzen

Unterbewusst vermittelte Rollenbilder

Page 7: Internationaler Frauentag 2013

Internationaler Frauentag 2013 – Heute für morgen Zeichen setzen 7

Lebenslaufperspektive

Ehegattensplitting

Beitragsfreie Mitversicherung bei der GV

Betreuungsgeld

Kinderbetreuungsmöglichkeiten

Institutionen

Ausbildung/ Studium

Erwerbsphase

Ruhestand

Studienfach- und Berufswahl

Umfang der Erwerbstätigkeit:Vollzeit- und TeilzeitMini-Job

Kontinuität der Erwerbsbeteiligung

Einkommenshöhe:Gender Pay GapNiedriglohn

Gender Pension Gap

AbhängigkeitsstrukturenKONSEQUENZEN

DETERMINANTEN

Lebensphasen

Altersarmut

Anrechnung der Kindererziehungszeiten

Page 8: Internationaler Frauentag 2013

Internationaler Frauentag 2013 – Heute für morgen Zeichen setzen 8

Umfang der Erwerbstätigkeit

Erwerbstätigenquote

Erwerbstätigenquote in Vollzeitäquivalent

66,2% 50,7%Quelle: Statistsiches Bundesamt, Wiesbaden. (Stand 2009)

Zunahme der Erwerbsbeteiligung von Frauen ≠ Arbeitszeitvolumen

Quelle: Bundesagentur für Arbeit 2012. Bearbeitung: WSI GenderDatenPortal 2012.

Abb. 3: Umfang der Erwerbstätigkeit nach Geschlecht im zeitlichen Vergleich

Page 9: Internationaler Frauentag 2013

Internationaler Frauentag 2013 – Heute für morgen Zeichen setzen 9

Umfang der Erwerbstätigkeit: Erwerbsmuster

Abb. 4: Paargemeinschaften mit minderjährigen Kindern nach Erwerbstätigkeit der Eltern (2011)

45%

24%18%

4,30% 2,10% 1,90% 1,60% 1,60% 1,40%

0%

10%

20%

30%

40%

50%

60%

Vater VZ,Mutter TZ

Vater VZ,Mutter n.

erw.

beide VZ beiden.erw.

beide TZ MutterTZ, Vatern.erw.

Vater TZ,Muttern.erw.

MutterVZ.,Vatern.ew.

MutterVZ.,

Vater TZ

Quelle:Pimminger (2012a).

Traditionelle Arbeitsteilung:

Vollzeiterwerbsarbeit der Männer & Zuverdienst der Frauen

Page 10: Internationaler Frauentag 2013

Internationaler Frauentag 2013 – Heute für morgen Zeichen setzen 10

Beispiel Familienernährerin

Abb. 12: Mehrpersonenerwerbshaushalte in Deutschland (2007)

8,8%

9,0%

20,9%

57,5%

1,2%

2,6%

weibl. Familienernährerinalleinerzieh.

weibl. Familienernährerin imPaar HH

Paar HH beide verdienen gleich

männl. Familienernährer im PaarHH

männl. Familienernähreralleinerzieh.

andere Kombinationen

Quelle: SOEP, Brehmer, Klenner, Klammer (2010).

Sehr gute Bildungs- und Berufsabschlüsse, hohe Erwerbsorientierung

Familienernährerinnen

Druck auf dem Arbeitsmarkt (z.B. Leiharbeit, befristete Verträge, Arbeitslosigkeit) zum Nachteil des männlichen Familienernährers

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Internationaler Frauentag 2013 – Heute für morgen Zeichen setzen 11

Umfang der Erwerbsbeteiligung: Gründe für Teilzeit

Betreuung von Kindern / Pflegebedürftigen

Vollzeittätigkeit nicht zu finden

Aus- oder Weiterbildung

Krankheit oder Unfallfolgen

Andere Gründe

Gesamt

44,3 % 22,3% 8,4% 2,8% 22,2%

Männer

8,3% 39,7% 23,2% 7,7% 21,2%

Frauen

51,2% 18,9% 18,9% 1,9% 22,4%

Frauen

Alte BL

56,2% 13,5% 13,5% 1,7% 23,3%

Neue BL

23,4% 49,4% 49,4% / 17,6

Tab. 3: Hauptgrund für Teilzeittätigkeit der 20- bis 64-jährigen Erwerbstätigen (2010)

Familieninhärente Gründe (besonders im Westen) für Teilzeitbeschäftigung überwiegen bei Frauen

Quelle: Statistisches Bundesamt, Wiesbaden.

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Umfang der Erwerbstätigkeit: Minijob

2/3 sind Frauen, davon 84 % verheiratet

mehr als 75 % verdienen weniger als 8,50€ / h

Keine Brückenfunktion, sondern eine schnell einsetzende & hohe Klebewirkung (biographische Sackgasse)

Minijob = Mini-Rente = Altersarmut

Einmal Minijob, immer Minijob…

Abb. 5: Geschlechteranteil der Niedriglohn-Verdiener

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Internationaler Frauentag 2013 – Heute für morgen Zeichen setzen 13

Wunsch nach mehr…

Studie vom Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (2011):

• Teilzeitbeschäftigte Frauen wünschen eine Erhöhung um 4 h

27 h• Geringfügig beschäftigte Frauen wünschen eine Erhöhung

um 9 h 21 h = sozialversicherungspflichtige TeilzeitbeschäftigungVerlängerungspotenziale insbesondere

bei Frauen…:

… die regelmäßig Überstunden machen … die geringfügig beschäftigt sind

… mit niedriger beruflicher Qualifikation

… mit niedrigen Haushaltseinkommen …ohne Partner & ohne jungen Kindern

Page 14: Internationaler Frauentag 2013

Internationaler Frauentag 2013 – Heute für morgen Zeichen setzen 14

Lebenslaufperspektive

Ehegattensplitting

Beitragsfreie Mitversicherung bei der GV

Betreuungsgeld

Kinderbetreuungsmöglichkeiten

Institutionen

Ausbildung/ Studium

Erwerbsphase

Ruhestand

Studienfach- und Berufswahl

Umfang der Erwerbstätigkeit:Vollzeit- und TeilzeitMini-Job

Kontinuität der Erwerbsbeteiligung

Einkommenshöhe:Gender Pay GapNiedriglohn

Gender Pension Gap

AbhängigkeitsstrukturenKONSEQUENZEN

DETERMINANTEN

Lebensphasen

Altersarmut

Anrechnung der Kindererziehungszeiten

Page 15: Internationaler Frauentag 2013

Internationaler Frauentag 2013 – Heute für morgen Zeichen setzen 15

Kontinuität der Erwerbsbeteiligung

Abb. 5: Erwerbsbiografien: Erwerbsunterbrechungen (Kindererziehung und Pflege) & Vollzeitbeschäftigung der

Geburtenjahrgänge 1942 bis 1962 (in Jahren)

2,8

28,3

9,1

16,4

0

5

10

15

20

25

30

35

familienbedingteErwerbsunterbrechung (in Jahren)

Vollzeitbeschäftigung (in Jahren)

Ost

West

Bei 5 Jahren Erwerbsunterbrechung: 50%-ige Wahrscheinlichkeit auf gleichwertige Position

Dauer der Erwerbs-unterbrechung

- Wiedereinstieg in ein Beschäftigungs-verhalten

- gleichwertige Position bei demselben AG

- Keine Lohnabschläge

Quelle: eigene Darstellung, angelehnt an Pimminger (2012)

Page 16: Internationaler Frauentag 2013

Internationaler Frauentag 2013 – Heute für morgen Zeichen setzen 16

Lebenslaufperspektive

Ehegattensplitting

Beitragsfreie Mitversicherung bei der GV

Betreuungsgeld

Kinderbetreuungsmöglichkeiten

Institutionen

Ausbildung/ Studium

Erwerbsphase

Ruhestand

Studienfach- und Berufswahl

Umfang der Erwerbstätigkeit:Vollzeit- und TeilzeitMini-Job

Kontinuität der Erwerbsbeteiligung

Einkommenshöhe:Gender Pay GapNiedriglohn

Gender Pension Gap

AbhängigkeitsstrukturenKONSEQUENZEN

DETERMINANTEN

Lebensphasen

Altersarmut

Anrechnung der Kindererziehungszeiten

Page 17: Internationaler Frauentag 2013

Internationaler Frauentag 2013 – Heute für morgen Zeichen setzen 17

Einkommenshöhe: Berufsbranche

Horizontale Segregation:

niedrig entlohnte frauendominierte,

personennahe Dienstleistungen

vs.

hoch entlohnte männerdominierende

Technikberufe

Quelle: Statistisches Bundesamt, Wiesbaden. Eigene Darstellung.

Page 18: Internationaler Frauentag 2013

Internationaler Frauentag 2013 – Heute für morgen Zeichen setzen 18

Einkommenshöhe: Positionen

Vertikale Segregation:

Unterschiedlich (bezahlte) Positionen

Abb. 7: Geschlechteranteil in Vorständen und Aufsichträten im Zeitvergleich

Page 19: Internationaler Frauentag 2013

Internationaler Frauentag 2013 – Heute für morgen Zeichen setzen 19

Einkommenshöhe: Positionen

Öffentlicher Sektor: geringer Zugang zu bestimmten Segmenten & innerbetrieblichen – und behördlichen Aufstiegschancen

Beschäftigte

gesamt

Beschäftigten im

höheren Dienst

Alle Leitungsfunkti

onen

Unterabteilungs-

leitung

Abteilungs-

leitung

BeamteteStaats-

sekretäre

49% 36% 23% 18% 14% 3%

Tab. 4: Frauenanteil in Führungspositionen in den obersten Bundesbehörden 2009

Quelle: Schimeta (2012): 17.

• Vertikale Segregation nach Geschlecht besonders stark ausgeprägt

• Frauenanteil sinkt mit steigender Hierarchieebene und unterscheidet sich deutlich nach Ressort und Politikfeld (z.B. BMVg Frauenanteil in Referatsleitung 17% vs. BMFSFJ 55,2%)

Page 20: Internationaler Frauentag 2013

Internationaler Frauentag 2013 – Heute für morgen Zeichen setzen 20

Einkommenshöhe: Gender Pay Gap

Tab. 5: Verdienstunterschied (Stundenlohn) zwischen Frauen und Männern (2010)

Bruttostundenverdienst

Wirtschaftszweig insgesamt Frauen Männer

Verdienstunter-schied

Euro %

Insgesamt 16,95 14,62 18,81 22

Arbeitnehmer in leitender Stellung

35,10 28,64 37,66 24

Herausgehobener Arbeitnehmer

23,32 21,07 24,88 15

Fachangestellter 16,18 15,17 16,99 11

Angelernter Arbeitnehmer 13,03 11,91 13,82 14

Ungelernter Arbeitnehmer 10,42 10,16 10,74 5

Quelle. Statistisches Bundesamt, eigene Darstellung.

22%

Entgeltungleich-

heit zwischen

Männern und

Frauen

Mit zunehmender Qualifikation nimmt das Einkommensgefälle zu.

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Internationaler Frauentag 2013 – Heute für morgen Zeichen setzen 21

Lebenslaufperspektive

Ehegattensplitting

Beitragsfreie Mitversicherung bei der GV

Betreuungsgeld

Kinderbetreuungsmöglichkeiten

Institutionen

Ausbildung/ Studium

Erwerbsphase

Ruhestand

Studienfach- und Berufswahl

Umfang der Erwerbstätigkeit:Vollzeit- und TeilzeitMini-Job

Kontinuität der Erwerbsbeteiligung

Einkommenshöhe:Gender Pay GapNiedriglohn

Gender Pension Gap

AbhängigkeitsstrukturenKONSEQUENZEN

DETERMINANTEN

Lebensphasen

Altersarmut

Anrechnung der Kindererziehungszeiten

Page 22: Internationaler Frauentag 2013

Internationaler Frauentag 2013 – Heute für morgen Zeichen setzen 22

Institutionellen Gegebenheiten

Quelle: Wrohlich (2012).

Abb. 8 : Das deutsche Steuer- und Transfersystem und seine Auswirkungen auf Arbeitsanreize.

Beispiel: Ehepaar mit Medianlohn und 1 Kind von 2 Jahren

Page 23: Internationaler Frauentag 2013

Internationaler Frauentag 2013 – Heute für morgen Zeichen setzen 23

Institutionellen Gegebenheiten

Steuer- und Transfersystem ≠ Arbeitsanreize für Frauen

1.Rationierung der Kinderbetreuungsplätze (35 % Betreuungsquote für 2013)- Hemmt Erwerbstätigkeit von Frauen mit Kindern (besonders unter 3 Jahren)- Provoziert Teilzeitarbeit, besonders für alleinerziehende Mütter

2. Betreuungsgeld- ist ein Rückschritt und konterkariert die Vereinbarkeit von Familie und Beruf- Frauen ziehen sich aus der Berufswelt zurück

3. Ehegattensplitting- Mit der Aufnahme eines zweiten Einkommens sinkt die Einkommensdifferenz und somit die steuerliche Entlastung aus dem Splittingverfahren- EhepartnerInnen mit dem (potentiell) geringeren Einkommen verzichten auf eine Erwerbstätigkeit/ arbeiten in Teilzeitstellen

4. Beitragsfreie Mitversicherung- Beitragsfreie Mitversicherung bei der Gesetzlichen Krankenversicherung, wenn EhepartnerIn erwerbslos ist

5. Anrechnung der Kindererziehung für die Alterssicherung

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Internationaler Frauentag 2013 – Heute für morgen Zeichen setzen 24

Lebenslaufperspektive

Ehegattensplitting

Beitragsfreie Mitversicherung bei der GV

Betreuungsgeld

Kinderbetreuungsmöglichkeiten

Institutionen

Ausbildung/ Studium

Erwerbsphase

Ruhestand

Studienfach- und Berufswahl

Umfang der Erwerbstätigkeit:Vollzeit- und TeilzeitMini-Job

Kontinuität der Erwerbsbeteiligung

Einkommenshöhe:Gender Pay GapNiedriglohn

Gender Pension Gap

AbhängigkeitsstrukturenKONSEQUENZEN

DETERMINANTEN

Lebensphasen

Altersarmut

Anrechnung der Kindererziehungszeiten

Page 25: Internationaler Frauentag 2013

Internationaler Frauentag 2013 – Heute für morgen Zeichen setzen 25

Konsequenz: Altersarmut von Frauen

Abb. 9: Rentenhöhe. Rentenzugang 2010, alle Altersrenten.

857 € 878 €

682 €

475 €

0 €

100 €

200 €

300 €

400 €

500 €

600 €

700 €

800 €

900 €

1.000 €

Ost West

Männer

Frauen

Kumulierte Risiken im Lebenslauf = Altersarmut

• Absicherung durch den Ehemann wird unsicherer (Scheidungsrisiko)

• Rentenreformpolitik: Individualisierung der Alterssicherung

• Grundsicherung liegt bei 668 € (Stand 31.12.2010)

Frauen im Westen = Altersarmut

Abhängig von der Rente des Ehepartners: Familiensubsidiarität

Quelle: LAW-Life Projection 2012; berechnet von Rasner (2012), DIW.

Page 26: Internationaler Frauentag 2013

Internationaler Frauentag 2013 – Heute für morgen Zeichen setzen 26

Konsequenzen: Gender Pension Gap

- kürzere Beitragskarrieren - weniger Arbeitsstunden- niedriges Einkommen

Abb. 10: Geschlechtspezifische Rentenlücke: Rentenzugang 2010, alle Altersrenten.

857 € 878 €

682 €

475 €

0 €

100 €

200 €

300 €

400 €

500 €

600 €

700 €

800 €

900 €

1.000 €

Ost West

Männer

Frauen

Quelle: Deutsche Rentenversicherung 2011.

45%22%

Rentengefälle

Page 27: Internationaler Frauentag 2013

Internationaler Frauentag 2013 – Heute für morgen Zeichen setzen 27

Gender Pension Gap im Zeitverlauf

•Verringerung der Rentenlücke im Osten•Keine Verringerung (oder Erweiterung) der Entgeltlücke

ABER: Rentenanwartschaften sind gesunken

Abb. 11: Entgeltpunkte aus allen rentenrelevanten Tätigkeiten im Kohortenvergleich

Quelle: Rasner (2012), DIW.

Anmerkungen: Entgeltpunkte bis 58 Jahren. Keine Geburten nach 1992.

Page 28: Internationaler Frauentag 2013

Internationaler Frauentag 2013 – Heute für morgen Zeichen setzen 28

Konsequenz: Abhängigkeit

Abb. 12: Überwiegender Lebensunterhalt von Frauen und Männern im Alter von 25 bis 60 Jahren (2010)

80%

9%3% 6% 2%

65%

8%3%

21%

3%0%

10%20%30%40%50%60%70%80%90%

100%

Erwer

bstä

tigke

it

ALG I

& II

Renten

, Pen

sion,

Ver

mög

en

Angeh

örige

Sonsti

ge H

ilfen

Männer

Frauen Was passiert im Falle einer:

• Scheidung

• Verwitwung

• Arbeitslosigkeit des Mannes

Quelle: Eigene Darstellung angelehnt an Pimminger (2012), ESF.

Page 29: Internationaler Frauentag 2013

Internationaler Frauentag 2013 – Heute für morgen Zeichen setzen 29

Lebenslaufperspektive:Pfadabhängigkeit

Ehegattensplitting

Beitragsfreie Mitversicherung bei der GV

Betreuungsgeld

Kinderbetreuungsmöglichkeiten

Institutionen

Ausbildung/ Studium

Erwerbsphase

Ruhestand

Studienfach- und Berufswahl

Umfang der Erwerbstätigkeit:Vollzeit- und TeilzeitMini-Job

Kontinuität der Erwerbsbeteiligung

Einkommenshöhe:Gender Pay GapNiedriglohn

Gender Pension Gap

AbhängigkeitsstrukturenKONSEQUENZEN

DETERMINANTEN

Lebensphasen

Altersarmut

Anrechnung der Kindererziehungszeiten

Page 30: Internationaler Frauentag 2013

Internationaler Frauentag 2013 – Heute für morgen Zeichen setzen 30

Wir fordern…

• einen gesetzlichen Mindestlohn nicht unter 8,50 Euro/ Stunde als Lohnuntergrenze einzuführen und alle Arbeitsverhältnisse ab der ersten Arbeitstunde sozial abzusichern;

• die Betreuungsstruktur für Kinder und Pflegebedürftige qualitativ hochwertig auszubauen, sodass die Vereinbarkeit von Familie und Beruf möglich wird, sowie das Betreuungsgeld abzuschaffen;

Page 31: Internationaler Frauentag 2013

Internationaler Frauentag 2013 – Heute für morgen Zeichen setzen 31

Wir fordern…

• einen Rechtsanspruch auf die Rückkehr aus Teilzeit- in Vollzeitbeschäftigung, sodass Frauen ihre Arbeitszeit wieder aufstocken können, um ihre Einkommen zu steigern und ihre Aufstiegschancen zu verbessern;

• mehr Frauen in Führungspositionen, damit Frauen Vorbilder sein können und die männlich geprägte Anwesenheitskultur in der Arbeitswelt hinterfragt wird.

Page 32: Internationaler Frauentag 2013

Internationaler Frauentag 2013 – Heute für morgen Zeichen setzen 32

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!

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Internationaler Frauentag 2013 – Heute für morgen Zeichen setzen 33

Literaturangaben

Agentur für Gleichstellung im ESF (Hg.) (2012): Existenzsichernde Beschäftigung von Frauen und Männern. Pimminger, Irene.

Agentur für Gleichstellung im ESF (Hg.) (2012a): Armut und Armutsrisiken von Männern und Frauen. Pimminger, Irene.

Brehmer, Wolfgang/ Klenner, Chrstina/ Klammer, Ute (2010): Wenn Frauen das Geld verdienen – eine empirische Annäherung an das Phänomen der „Familienernährerin“; WSI – Diskussionspapier Nr. 170, Juli 2010.

BMFSFJ (Hg.) (2011): Neue Wege – Gleiche Chancen. Gleichstellung von Frauen und Männern im Lebensverlauf. Erster Gleichstellungsbericht.

BMFSFJ (Hg.) (2012): Frauen im Minijob. Motive und (Fehl-) Anreize für die Aufnahme geringfügiger Beschäftigung im Lebenslauf.

Friedirch-Ebert-Stiftung (Hg.) (2012): Einsam an der Spitze: Frauen in Führungspositionen im öffentlichen Sektor. Schimeta, Julia. Forum Politik und Gesellschaft

Rasner, Anika (2012): Gender Pension Gap im Kohortenvergleich. Können die Babyboomer Frauen die Lücke schließen? Erste Gender Studies Tagung des DIW Berlin. Download unter: http://www.diw.de/documents/dokumentenarchiv/17/diw_01.c.409612.de/genderstudiestagung_rasner.pdf

Wagner, Susanne (2011): Frauen würden gerne länger arbeiten. IAB-Kurzbericht 9/2011.

Wrohlich, Katharina (2012): Das deutsche Steuer- Transfer-System und seine Anreizwirkungen bezüglich des Arbeitsangebots von Frauen. Erste Gender-Studies Tagung des DIW Berlin. Download unter:

http://www.diw.de/documents/dokumentenarchiv/17/diw_01.c.409622.de/genderstudiestagung_wrohlich.pdf