intere kommunikation
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Cosmos Business Zoom-Beitrag über die interne Kommunikation in Unternehmen.TRANSCRIPT
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COSMOS BUSINES ZOOM
Interne Kommunikation Lange Zeit als kleiner Bruder der externen Kommunikation betrachtet, scheint
die Relevanz der internen Kommunikation als strategisches Führungsinstrument
nun weitgehend akzeptiert zu sein. Gut so, denn diese Akzeptanz in den Köpfen
der Geschäftsleitung und der Führungskräfte ist eine Grundvoraussetzung für
den erfolgreichen Einsatz. Welche Ziele werden mit einer optimierten internen
Kommunikation verfolgt und welche Instrumente stehen überhaupt zur Verfü-
gung? Dieser Artikel versucht diese und andere Fragen praxisnah zu beantwor-
ten.
von Marc Aeberli Beginnen wir bei der Definition:
Interne Kommunikation (IK) „ … umfasst alle kommunikativen und
informativen Vorgänge, die zwischen den
Mitgliedern eines Unternehmens oder
einer Organisation ablaufen. Sie ist als
integrativer Teil eines ganzheitlichen
Kommunikationsmanagements zielge-richtet und erfolgsorientiert“i
.
Die IK verläuft in verschiedene Richtun-gen. Darstellung 1ii fasst Arten und
Merkmale zusammen.
IK ist eine originäre Führungsaufgabe
und kann als Schnittstelle zwischen Hu-
man Resource Management und Kom-
munikation verstanden werden.
Wie eingangs erwähnt, nimmt die Be-
deutung der IK zu. Das ist zum Teil auf
eine verstärkte Mitarbeiterorientierung
zurückzuführen. Mitarbeitende sollen die
Ziele des Unternehmens kennen und sich
damit identifizieren. Es ist offensichtlich,
dass dazu Kommunikationsaustausch
unerlässlich ist. Die IK hat aber auch
deshalb eine verstärkte Relevanz, weil
Unternehmen heute wandlungsfähiger
sein müssen. Durch die Dynamisierung
des Umfelds kann sich eine Unterneh-
mung selten auf dem Erschaffenen bzw.
Erreichten ausruhen. Wandel ist dadurch
eine Daueraufgabe geworden. Dabei
kommt aber nicht nur der Unterneh-
mensspitze und den Führungskräften
eine entscheidende Rolle zu, sondern
auch den Mitarbeitenden. Kommunikati-
on bildet beim Ideenaustausch, bei der
Identifizierung von Trends oder der Mo-
bilisierung für Neues einen zentralen Erfolgsfaktor. Darstellung 2iii zeigt die
originären Ziele, die mit IK erreicht wer-
den sollen.
Darstellung 1: Informationsfluss der internen Kommunikation
Begriff Themen (z.B.) Kommentar
Abwärtskommunikation
(von oben nach unten; Top-down)
Aufgaben, Massnah-men, Praktiken, Ver-ordnungen, Leistungs-
bewertungen, Ziel-transfer
Infos von Führungskräften (FK) an die Mitarbeiten-den (MA), wobei differenziert werden kann zwi-schen: was MA wissen muss, was MA wissen soll,
was MA wissen möchte
Aufwärtskommunikation
(von unten nach oben Bot-tom-up)
Probleme, Vorschläge, Gefühle, Erfahrungen
Kommunikationsabläufe von MA an FK (wobei die-selbe Differenzierung wie oben gemacht werden kann)
Horizontalkommunikation
(Quer, dieselbe Hierarchie-stufe)
Aufgabenkoordination, Austausch
Brücke zwischen hierarchisch Gleichgestellten, Infoaustausch für Gesamtzusammenhang
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Darstellung 2: Ziele der internen Kommunikation
Ziele Erläuterungen
Koordination und
Austausch
Sicherstellung des betrieblichen Ablaufs
Beschleunigte Informationsverarbeitung und Entschei-
dungsfindung, Projektumsetzung
Richtige Infos an richtiger Stelle
Transparenz
Förderung der
Unternehmenskultur
Interne Kommunikation trägt zur Schaffung einer Kul-
tur bei
Kultur verleiht Unternehmen ein Gesicht (intern UND
extern)
Positive Unternehmenskultur Positive externe Effek-
te
Erhöhung der
Identifikation
Förderung des Wir -Gefühls
Verständnis für Ziele und Massnahmen
Sich als Teil des Ganzen sehen
Stolz sein, für dieses Unternehmen zu arbeiten
Förderung von
Motivation und
Engagement
(Individuelle) Leistungsbeurteilung
MA fühlt sich als Teil des Ganzen
Verhinderung von Demotivation und Frust, verursacht
durch unzulängliche Kommunikation
Verhinderung innerer Kündigung und Interessenlosig-
keit an Unternehmensentwicklung
Erhöhung der
Loyalität
Durch bessere Unternehmenskultur und mehr Identifi-
kation wird die Loyalität zum Unternehmen wahr-
scheinlicher, auch in schwierigen Zeiten
Gefühl der Mitverantwortung seitens der MA
Positive interne
Reputation
Positive innere Reputation wirkt nach aussen (zu Sta-
keholdern)
Diese Ziele tragen alle in irgendeiner Weise der Erreichung der übergeordneten Unter-
nehmensziele bei.
Die organisationalen Rahmenbedingun-
gen eines Unternehmens üben massgeb-
lichen Einfluss auf die IK aus.
Kommunikationswege und Kommunikati-
onsverantwortlichkeiten unterscheiden
sich je nachdem, ob ein Unternehmen
zentralisiert oder dezentralisiert ge-
führt wird.
Es ist weiter zu unterscheiden, ob die
Unternehmung nur an einem Stand-
ort oder an mehreren aktiv ist,
was für eine Infrastruktur vorhanden
ist (z.B. verfügt die Belegschaft in ei-
nem Produktionsunternehmen über
eine geringere PC-Zugangsdichte als
dies bei einem Finanzdienstleister der
Fall sein wird)
oder wie die Struktur der Mitarbei-
tenden aussieht (z.B. Alter, Bildungs-
niveau, Nationalität, …).
Ein nächstes grosses Thema ist die In-strumentenwahl. Darstellung 3iv fasst
einige zentrale Instrumente zusammen:
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Darstellung 3: Ausgewählte Instrumente der internen Kommunikation
Die Mitarbeiterzeitung
Ein Instrument der Abwärtskommunikation. Eine Stärke ist die Nachhaltigkeit und die Gestaltbarkeit. Die Kommunikation erfolgt in schriftlicher (gedruckter) Form, z.T. auch via Inter- oder Intranet (als E-Paper). Sie wendet sich an eine breite Zielgruppe und wird häufig auch von den Angehörigen des Unternehmens gelesen. Sie eignet sich eher für die Einwegkommunikation von Makrothemen mit Langzeitcharakter oder für Hinter-grundberichte, als für die Kommunikation aktuellster Entwicklungen. Die Mitarbeiterzeitschrift erlebt eine Renaissance, ist aber zeit- und kostenintensiv.
Das Intranet
Kann als eine Ergänzung zur Mitarbeiterzeitschrift angesehen werden, die sich mit tagesaktuellen Gescheh-nissen befasst. Eine weitere Einsatzform ist der Daten- und Dokumentenaustausch. Das Intranet zeichnet sich durch einen geringen Distributionsaufwand aus und erlaubt Gestaltungselemente, setzt aber eine gewis-se Infrastruktur voraus. Es ist ein Instrument, das in alle Richtungen (abwärts, aufwärts, horizontal) einge-setzt werden kann.
E-Mail Zeichnet sich ebenfalls durch geringen Distributionsaufwand aus, wenngleich ein Zugang zu einem E-Mail-Account vorhanden sein muss. E-Mail eignet sich für aktuelle Informationen, Austausch von Daten und Do-kumenten und stellt wohl eines der schnellsten Instrumente dar. Der Empfänger kann auch unmittelbar ant-worten und so z.B. weitere Infos oder Begründungen erhalten. Eine E-Mail kann archiviert, leicht weitergelei-tet oder ausgedruckt verbreitet werden. Es ist ein Instrument, das in alle Richtungen (abwärts, aufwärts, horizontal) eingesetzt werden kann. E-Mail kann aber auch zum Fluch werden, z.B. bei einem übermässigen Einsatz (Überflutung).
Rundschreiben
Ein Instrument der Abwärtskommunikation. Weniger geeignet für die schnelle Information oder einen Dialog, sondern eher als Instrument für orientierende Informationen an die gesamte Belegschaft. Rundschreiben werden häufig dem Lohnauszug oder sonstigen offiziellen Mitteilungen beigelegt.
Schwarzes Brett
Das Schwarze Brett ist ein Instrument der Abwärtskommunikation. Es eignet sich für Organisatorisches, Kurzlebiges. Nachhaltige Informationsvermittlung oder Hintergrundinfos sind kaum möglich. Das Schwarzes Brett wendet sich an eine bestimmte, abgegrenzte Zielgruppe (mit Zugang zum Schwarzen Brett).
Informationsveranstaltung
Ein grosser Vorteil dieser persönlichen Abwärtskommunikation ist die Möglichkeit der Emotionalisierung. Sol-che Veranstaltungen können für die gesamte Belegschaft oder für einen bestimmten Teil organisiert werden. Das Instrument zeichnet sich durch Nachhaltigkeit und Gestaltbarkeit aus. Es handelt sich meist um Einweg-kommunikation, z.T mit Dialogmöglichkeiten.
(Abteilung-/Team-/Führungskräfte-)Sitzung Ist mehr auf Dialog ausgelegt als die Informationsveranstaltung. Meistens Mix zwischen Einwegkommunikati-on des Verantwortlichen und gegenseitigem Austausch / Koordination. Dient zur Kommunikation und Klärung von Themen aller Art.
Diskussionsrunde, Workshop Eine Möglichkeit der gemeinsamen Diskussion und Erarbeitung von Konzepten und Lösungsvorschlägen. Kön-nen ganz unterschiedliche Ausrichtungen haben, dienen aber generell eher dem Austausch auf höheren Hie-
rarchieebenen.
Mitarbeitergespräch Eigentlich ein Instrument der Abwärtskommunikation, wobei hier auch Aufwärtskommunikation vom Mitarbei-tenden zum Vorgesetzten vorkommt. Es eignet sich für die Zielvermittlung und für die Erörterung sensibler Themen. Die nonverbale Kommunikation beeinflusst den Gesamteindruck eines Mitarbeitergespräches sehr.
Fortsetzung auf der nächsten Seite…
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… Fortsetzung
Mitarbeiterbefragung
Dieses Instrument der Aufwärtskommunikation kann auf sehr unterschiedliche Weise benutzt werden. Unab-hängig von der Ausgestaltung (mündlich, schriftlich, online; Art der Fragestellungen; …) geht es darum, die Einstellungen, Bedürfnisse und Wünsche der Mitarbeiter zu erfahren.
Betriebliches Vorschlagswesen
Wie die Mitarbeiterbefragung kein klassisches, aber oft eingesetztes Instrument der Aufwärtskommunikation. Initiative Mitarbeitende können ihre Ideen und Vorschläge auf vorgefertigten Formularen oder dergleichen einreichen.
Informelle Gespräche (ausserhalb der offiziellen Kanäle)
Den informellen Gesprächen kommt eine hohe Bedeutung zu. Sie werden als das wichtigste Instrument der horizontalen Kommunikation angesehen. Diese Kommunikation kann nicht systematisiert, aber gezielt geför-dert werden, z.B. durch die Einrichtung von Kaffee-Ecken, After-Work-Parties, Auflüge und dergleichen.
Die aufgeführten Instrumente bilden eine Auswahl, die Aufzählung ist keinesfalls abschliessend.
Wie ist die IK-Arbeit in der Praxis
anzupacken?
IK sollte zentral geplant und koordiniert,
aber ganzheitlich gelebt werden.
Bestimmen Sie die Rahmenbedin-
gungen durch eine Situationsanalyse
Bilden Sie sinnvolle Teilzielgruppen
und formulieren Sie messbare Teilzie-
le für Ihre interne Kommunikation
Kommunizieren Sie entsprechend
zielorientiert
Nehmen Sie bei der Instrumenten-
auswahl Rücksicht auf die avisierte
Zielgruppe (z.B. Führungskräfte, Mit-
arbeitende Abteilung X, Gesamtbe-
legschaft) und die zu kommunizie-
renden Inhalte
Stimmen Sie Ihren Instrumentenein-
satz unbedingt ab. Idealerweise er-
gänzen sich die Einzelmassnahmen
und erreichen so eine erhöhte Ge-
samtwirkung. Achten Sie auch auf ei-
ne vollständige Integration Ihrer IK
in die Gesamtkommunikation des Un-
ternehmens
Legen Sie eine Kommunikationsinfra-
struktur an, die die einzusetzenden
Instrumente, die avisierten Zielgrup-
pen, die jeweils erhoffte Wirkung, die
geplante Frequenz und die Zustän-
digkeiten festhält. So behalten Sie
den Überblick
Kontrollieren Sie die gesetzten Teil-
ziele. Kontrollieren Sie aber auch die
Durchführung der Einzelmassnahmen
hinsichtlich Qualität und Frequenz.
Zudem empfiehlt es sich, die Situati-
onsanalyse periodisch zu aktualisie-
ren
Bei der Erstellung eines Konzepts kann
der von Einwiler u.a. (2008) vorgeschla-
gene Planungsprozess Hilfestellung bie-
ten, siehe dazu: Empfehlenswerte Bü-
cher zum Thema.
Identifikation mit dem Unternehmen ist nur
eines der IK-Ziele.
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Empfehlenswerte Bücher zum Thema
Meckel/Schmid (Herausgeber):
Unternehmenskommunikation
2008, 556 Seiten, CHF 53.90
http://www.cosmos-business.ch/business/detail/ISBN-9783834909732
Nur Ein Kapitel zur IK (Einwiller u.a.), das aber dafür TOP. Zudem zahlreiche
andere interessante Beiträge.
Schick:
Interne Unternehmenskommunikation
2010, 244 Seiten, CHF 54.00
Detailansicht:
http://www.cosmos-business.ch/business/detail/ISBN-9783791029474
Tschumi:
Handbuch zum Personalmanagement
2009, 288 Seiten, CHF 69.00
http://www.cosmos-business.ch/business/detail/ISBN-9783952295809
Allgemeines Buch zum Personalmanagement mit praxisnahem, kurzen IK-
Teil. Die richtige Wahl, falls Ihre Interessen eher HR -Themen betreffen.
hingeschaut & hinterfragt:
Cosmos Business Zoom | Beiträge zu wirtschaftlichen und
rechtlichen Themen. www.cosmosbusiness.ch, by Cosmos Verlag AG
CH-3074 Muri b. Bern.
© Marc Aeberli, Cosmos Verlag AG, 3074 Muri-Bern (2011).
Zitierungen / Quellen:
i Zitat nach Einwiller u.a. (2008, S. 225). ii In Anlehnung an Einwiller u.a. (2008), Tschumi (2009). iii In Anlehnung an Einwiller u.a. (2008), Tschumi (2009). iv In Anlehnung an Einwiller u.a. (2008), Tschumi (2009) und Schick (2010). Einwiller, Sabine/Klöfer, Franz/Nies, Ulrich (2008): Mitarbeiterkommunikation, in: Meckel, Miriam/Schmid Beat
(Hrsg): Unternehmenskommunikation, Kommunikationsmanagement aus Sicht der Unternehmensfüh-rung, Wiesbaden, Gabler, S. 223-288.
Schick, Siegfried (2010): Interne Unternehmenskommunikation, Strategien entwickeln, Strukturen schaffen, Prozes-
se steuern, Stuttgart, Schäffer-Poeschel. Tschumi, Martin (2009): Handbuch zum Personalmanagement, Zürich, Praxium.