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menschen und ziele im Klinikum Mutterhaus 32. Ausgabe | September 2015 Das Klinikum als lebendiges und innovationsfreudiges Gesundheitszentrum Pflege professionalisiert Dekubitusprophylaxe Expertenstandards gewinnen an Bedeutung Entscheidung treffen im Spannungsfeld Ethische Dilemmata im klinischen Alltag

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Page 1: innovationsfreudiges Gesundheitszentrum Expertenstandards ... · Anlagen zum Röntgen und für den Ultra-schall“, so Jörg Mehr. Ein umfangreiches Bauprojekt ist die Neugestaltung

menschen und zieleim Klinikum Mutterhaus

32. Ausgabe | September 2015

Das Klinikum als lebendiges undinnovationsfreudiges Gesundheitszentrum

Pflege professionalisiert DekubitusprophylaxeExpertenstandards gewinnen an Bedeutung

Entscheidung treffen im Spannungsfeld Ethische Dilemmata im klinischen Alltag

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Inhalt 3 Editorial

4 Ein Blick in die nähere Zukunft

6 Unternehmenskommunikation im Klinikum Mutterhaus

8 Dekubitusprophylaxe | Pflegeberatung

10 Medizin, Forschung und IT | Medikamentensicherheit

12 Personalia

13 Die Mitarbeitervertretung berichtet

14 Leitbild

16 Aus- und Weiterbildung / Karriere

18 10 Jahre Grüne Damen und Herren

19 Qualität wird groß geschrieben

20 Porträt Dr. med. Virginie Ruvet

21 Porträt Thomas Stuppi

22 Entscheidung treffen im Spannungsfeld

24 Ein Tag mit Dr. med. Christoph Block

26 Meldungen und Vermischtes

27 Was macht eigentlich Prof. Dr. med Wolfgang Rauh?

32. Ausgabe | September 2015

3 | muz | editorial

wir im Trierer Klinikum Mutterhaus der Borromäerinnen sind mit unserem Krankenhaus der Schwerpunktversorgung eines der größten Häuser der Region. Die optimale Patientenversorgung ist unser wichtigstes Ziel. Damit wir dieses auch erreichen, sind hohe Aufwendun-gen notwendig, denn wir wollen die uns anvertrauten Patientinnen und Patien-ten bestmöglich behandeln – von der Diagnose bis hin zur Therapie. Dass dabei nicht nur wir, sondern alle Kliniken im Bundesgebiet vor kaum lösbaren Aufgaben stehen werden, wenn die angekündigte Krankenhausreform Gesetz wird, ist of-fensichtlich. Denn statt Reformen, die uns weiterbringen, werden mit den Neuerun-gen keine notwendigen Finanzierungen sichergestellt – weder beim Personal noch bei den Leistungen, die wir tagtäglich erbringen. Deswegen macht sich das Klinikum Mutterhaus gegen die geplante Krankenhausreform stark – gemeinsam mit den beiden anderen Trierer Kranken-häusern. Denn wir wollen, dass Sie auch in Zukunft bestens versorgt sind.

EditorialHerausgeberin:Klinikum Mutterhaus der Borromäerinnen gGmbHFeldstraße 16, 54290 TrierTel. 0651 [email protected]

Verantwortlich:Kommunikation, Marketing, ÖffentlichkeitsarbeitHelga Bohnet Bettina Leuchtenberg M.A.Kath. Theologin Ass. PR-Beraterin (DAPR)Tel. 0651 947-2717 Tel. 0651 [email protected] [email protected]

Redaktion und Fotos:Matthias Anders, Hans-Werner Bohn, Helga Bohnet, Michael Clemens, Robert Herschler, Lisa Jäger, Lisa Kehring, Jörg Kinn, Bettina Leuchtenberg, Stefanie Radtke

Lektorat:Thomas Oberkirch M.A., M.A.

Gestaltung, Satz und Druck:zoradesignDipl. Des. (FH) Stefanie RadtkeAm Grüneberg 110, 54292 Trier

Impressum

klimaneutralnatureOffice.com | DE-275-799124

gedruckt

Magazin gedruckt auf 100% Recyclingpapier (ausgezeichnet mit der Euroblume)

Dr. med. Oliver Kunitz Dipl.-Kaufmann Jörg Mehr Medizinischer Geschäftsführer Kaufmännischer Geschäftsführer

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Mitarbeiterinnen, liebe Mitarbeiter,

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So laut und störend Baustellen sein können – so sind sie doch notwendig, um die Patientinnen und Patienten auch wei-terhin auf höchstem Niveau versorgen zu können. Was sich hinter den im Klinikum Mutterhaus nach den neuesten hygieni-schen Standards gebauten Staubschutz-wänden verbirgt, ist deshalb topmodern, patientenorientiert und kann sich sehen lassen. Höchste Qualitätskriterien gelten bei allen Maßnahmen rund um die Inves-titionen des Klinikums Mutterhaus.

Zum Wohle der Patienten und Mitarbeiter

32. Ausgabe | September 2015

4 | muz | titelthema

Wer jemals ein Haus gebaut hat, weiß, dass es nie fertig wird. Immer wieder gilt es, Altes zu ersetzen, technische Neue-rungen zu installieren und auch die Optik auf den neuesten Stand zu bringen. „In einem Krankenhaus gilt dies in besonderem Maße, denn die Medizin entwickelt sich in rasendem Tempo. Selbstverständlich passt sich das Klinikum Mutterhaus zum Wohle der Patienten dieser Entwicklung an“, betont der Geschäftsführer Dipl.-Kaufmann Jörg Mehr. „In den letzten beiden Jahren haben wir in verschiedene Bereiche, u. a. in den Neubau der Intensivstation und der Pflegestationen investiert, die heute schon im Betrieb sind.“

Nicht auf den ersten Blick zu sehen, aber dennoch wichtig und unerlässlich, sind dar-über hinaus die Baumaßnahmen im Hinblick auf den Brandschutz im Klinikum. „Parallel zu den kontinuierlich laufenden Renovie-rungsmaßnahmen haben wir außerdem die Reinraumlabore in der Krankenhausapotheke ausgebaut. Des Weiteren wird eine zweite Bettenwaschanlage den Mitarbeitern der Abteilung das Arbeiten zukünftig erleichtern. Unsere Patienten profitieren seit letztem Jahr auch ganz deutlich von einem hochmodernen Durchleuchtungsgerät und einer neuen Gam-makamera. Ausgetauscht durch die neueste Generation werden weitere diagnostische

Neubau der Krankenpflegeschule und Erweiterung der KJP

Angesichts der sich kontinuierlich weiterent-wickelnden Patientenversorgung braucht das Klinikum auch fortwährend mehr Flächen. So ist geplant, einige nicht an der stationä-ren Patientenversorgung direkt beteiligten Abteilungen in einen Neubau mit 3.800 Quadratmetern direkt neben dem Patienten-parkdeck auf dem Gelände des angrenzenden Autohauses zu verlagern. „In dem geplanten viergeschossigen Neubau wird z. B. auch die Karl Borromäus Schule im Erdgeschoss adäquate hochmoderne Räume erhalten“, berichtet Jörg Mehr. „Hiermit wollen wir die Ausbildung in der Pflege stärken, welche einen hohen Stellenwert für die Zukunft unseres Klinikums hat.“ In der Folge kann an der Stelle des alten Verwaltungsgebäudes ein

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5 | muz | titelthema

Eines der Großgeräte im Klinikum Mutterhaus für die Diagnostik: Assistenzarzt Volker Schuh untersucht die Blutgefäße des Patienten mit Hilfe der Digitalen Subtraktionsangiographie (DSA). Auf großen Bildschirmen können hier Verstopfungen und Verengungen dargestellt werden. Vorab wurde dem Patienten ein Kontrastmittel zugeführt.

weiterer Klinikbau entstehen, der aufgrund der stetig steigenden Patientenzahlen drin-gend benötigt wird.

Auch im Bereich der Kinder- und Jugendpsy-chiatrie ist mehr Platz vonnöten. Geplant ist, an die bestehende Abteilung einen Erweite-rungsbau anzuschließen.

„Wir sind froh, dass das Land Rheinland-Pfalz seit Jahren unsere Eigeninvestitionen mit Fördermitteln unterstützt“, so Geschäftsführer Jörg Mehr. „Nur so ist es uns möglich, die Pati-entenversorgung weiterhin auf einem hohen Niveau anbieten zu können und unser Klinikum als lebendiges und innovationsfreudiges Gesundheitszentrum weiterzuentwickeln.“

Anlagen zum Röntgen und für den Ultra-schall“, so Jörg Mehr.

Ein umfangreiches Bauprojekt ist die Neugestaltung der Ambulanz für die Hals-Nasen- und Ohrenmedizin (HNO). An dem Ort der ehemaligen Zentralen Aufnahme im Hauptgebäude des Klinikums entsteht derzeit eine moderne und großzügige Ambulanz, die sich optisch an der Zentralen Aufnahme im Haus N orientieren wird. Im Frühjahr 2016 kann diese Ambulanz die ersten Patienten versorgen.

Ein großes Plus für alle stationär aufgenomme-nen Patienten ist das leistungsstarke W-LAN, das ihnen inzwischen zur Verfügung steht.

Das Reinraumlabor der Krankenhausapotheke:Der grüne Lichtbogen zeigt an, dass die Apothekerin die Zytostatika herstellen kann.

Das Klinikum Mutterhaus als lebendiges und innovationsfreudiges Gesundheitszentrum

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6 | muz | neues aus dem klinikum mutterhaus

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Kommunikation auf AugenhöheDas Klinikum Mutterhaus im Kommunikationsnetzwerk - vom Kind als Patienten bis hin zum niedergelassenen Mediziner als Partner

„Wir und Informationen. [...] Um Verantwortung übernehmen zu können, ist Informiertsein und Informieren in verständlicher Sprache Vorausset-zung.“

Das Zitat aus dem christlichen Leitbild des Klini-kums Mutterhaus wird ganz praktisch und täglich im Alltag umgesetzt. Denn wir sprechen viele Sprachen, um mit den uns anvertrauten Patienten, Mitarbeitern, Partnern und der Öffentlichkeit auf Augenhöhe kommunizieren zu können.

Information, Kommunikation und Austausch des Klinikums passieren auf verschiedenen Ebenen und mit den unterschiedlichsten Medien. Denn das Wiedererlangen der Gesundheit ist ein so hohes Gut, dass wir als Leitmotiv unseres Handelns die Kommunikation als wesentliches Element unserer Unternehmensphilosophie ansehen.

„Um eine direkte Beziehung zu den Medizinern des Klinikums herzustellen, haben wir 2014 das Format ‚Montags im Mutterhaus‘ ins Leben gerufen“, berichtet Dr. Christian Sprenger, Chefarzt der Gefäßchirurgie. „Hier können wir unsere medizinischen Spezialgebiete patientengerecht darstellen und einen persönlichen Kontakt zu den Patienten und Interessierten herstellen.“

Um Kindern die Angst vor dem Krankenhaus zu nehmen, plant das Klinikum Mutterhaus 2015 bereits im fünften Jahr die Veranstaltungen des Zukunftsdiploms der Lokalen Agenda Trier mit interessanten Themen für Kindergarten- und Grund-schulkinder. „Bei den großen Veranstaltungen wie dem Teddykrankenhaus und den Aktionstagen zur Kindergesundheit bekommen wir die richtige Unterstützung für unser gemeinsames Ziel – den Kindern die Angst vor dem Krankenhaus zu nehmen“, freut sich Christel Kallies, Pflegedienstleiterin für die Kinderabteilungen.

Juli 2015

Die Klinikleitung informiert

Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,

die Entwicklungen der letzten Jahre im Gesundheitswesen stellen uns jetzt und in Zukunft vor

Herausforderungen. Neben der Notwendigkeit zu wirtschaftlichem Handeln der Kliniken im

gesamten Bundesgebiet, kommen der drohende Fachkräftemangel und die Schwierigkeiten bei

der Nachwuchsgewinnung, sowie die Erhöhung der gesetzlichen Anforderungen z.B. im

Rahmen der Dokumentation, hinzu. Die Gestaltung eines attraktiven Arbeitsplatzes durch die

Fokussierung auf die ursprünglichen Tätigkeiten einer Berufsgruppe und die Aufgabendelegation

zur Entlastung, gewinnt somit zunehmend an Bedeutung.

Wir sehen in unserem Klinikum erfreulicherweise steigende Patientenzahlen. Dies führt bei

Ihnen zu einer Verdichtung und Erhöhung der Arbeitsintensität. Darauf haben Sie uns in

Mitarbeiterbefragungen und vielen konstruktiven Gesprächen hingewiesen, sowie erste Ideen

zur Verbesserung eingereicht. In 2014 sind wir mit dem Projekt „Verbesserung der Aufbau- und

Ablauforganisation in Medizin, Pflege und Verwaltung“ gemeinsam mit der Firma Oberender und

Partner gestartet. Daraus haben sich unter anderem die untengenannten Teilprojekte ergeben.

Das Direktorium hat der Umsetzung dieser Teilprojekte bereits zugestimmt und vertraut auf Ihre

aktive Unterstützung. Erste kurze Informationen zu den Teilprojekten zur Aufbau- und Ablauforganisation in der

Medizin, Pflege und Verwaltung haben Sie schon in den letzten beiden Newslettern der

Klinikleitung erfahren. Wir haben das Beratungsunternehmen, Oberender und Partner, gebeten

und beauftragt, die Teilprojekte unter einem PMO (Projektmanagement Office)

zusammenzuführen und gemeinsam mit den Projektleitern aus dem Mutterhaus erfolgreich

umzusetzen. Es wurden Pilotbereiche festgelegt, in denen die Umsetzung bereits begonnen hat.

gesamten Bundesgebiet, kommen der drohende Fachkräftemangel und die Schwierigkeiten bei

der Nachwuchsgewinnung, sowie die Erhöhung der gesetzlichen Anforderungen z.B. im

Rahmen der Dokumentation, hinzu. Die Gestaltu

Fokussierung auf die ursprünglichen Tätigkeiten einer Berufsgruppe und die Aufgabendelegation

zur Entlastung, gewinnt somit zunehmend an Bedeutung.

Wir sehen in unserem Klinikum erfreulicherweis

Ihnen zu einer Verdichtung und Erhöhung der Ar

Mitarbeiterbefragungen und vielen konstruktiven Gesprächen hingewiesen, sowie erste Ideen

zur Verbesserung eingereicht. In 2014 sind wir mit dem Projekt „Verbesserung der Aufbau- und

Er gehört zum Leben

www.volksfreund.de

Was Sie schon immer über Krebs wissen wollten –

Sie fragen, wir antworten!Präsentiert vom Trierischen Volksfreund und dem Klinikum Mutterhaus der Borromäerinnen

GESUNDHEITSW CHENLeben mit Krebs

Mit unseren Themenwochen „Leben mit Krebs“ möchten wir zeigen: Umfassendes Wissen und frühzeitiges Handeln können Leben retten. Gemeinsam mit Experten

des Klinikums Mutterhaus Trier laden wir alle Betroffenen, Angehörigen und interessierten Leser zum Themenabend am Dienstag, 02.12., in das TV Medienhaus

ein. Hier haben Sie die Möglichkeit vor Ort alle Fragen zu stellen, die Ihnen auf dem Herzen liegen. Erfahren Sie Wissenswertes – unsere Experten stehen Ihnen Rede und

Antwort. Die Veranstaltung ist für Sie kostenlos. Anmelden können Sie sich unter 0651 7199-285 (Mi-Fr und Mo 9 bis 15 Uhr).

Unser Tipp: Gerne können Sie Ihre Fragen ganz anonym schon vorab per E-Mail bis Montag, 01.12., an [email protected] senden.

Termin: Dienstag, 02. Dezember 2014, 19 Uhr

Ort: Forum, TV Medienhaus Trier

Die Expertinnen und Experten:

Dr. med. Rolf Mahlberg

Chefarzt Innere Medizin 1

und Leiter des

Onkologischen Zentrums

Dr. med. Marlies Haupert

Oberärztin, Internistin,

Onkologin, Palliativmedizi-

nerin und Psychoonkologin

Dr. med. Marion Klieden

Leitende Oberärztin

Gynäkologie

Beatrix Theves

Leitende Medizinisch-

technische Radiologie-

assistentin (MTRA)

Stephanie Jahn

Fachpflegekraft für

Onkologie / Palliative Care

Was Sie schon immer über Krebs wissen wollten –

Sie fragen, wir antworten!Präsentiert vom Trierischen Volksfreund und dem Klinikum Mutterhaus der Borromäerinnen

GESUNDHEITS

Mit unseren Themenwochen „Leben mit Krebs“ möchten wir zeigen: Umfassendes Wissen und frühzeitiges Handeln können Leben retten. Gemeinsam mit Experten

des Klinikums Mutterhaus Trier laden wir alle Betroffenen, Angehörigen und interessierten Leser zum Themenabend am Dienstag, 02.12., in das TV Medienhaus

ein. Hier haben Sie die Möglichkeit vor Ort alle Fragen zu stellen, die Ihnen auf dem Herzen liegen. Erfahren Sie Wissenswertes – unsere Experten stehen Ihnen Rede und

Antwort. Die Veranstaltung ist für Sie kostenlos. Anmelden können Sie sich unter 0651 7199-285 (Mi-Fr und Mo 9 bis 15 Uhr).

Unser Tipp: Gerne können Sie Ihre Fragen ganz anonym schon vorab per E-Mail bis Montag, 01.12., an

Termin: Dienstag, 02. Dezember 2014, 19 Uhr

Ort: Forum, TV Medienhaus Trier

Die Expertinnen und Experten:

Dr. med. Marlies Haupert

Oberärztin, Internistin,

Onkologin, Palliativmedizi-

nerin und Psychoonkologin

Stephanie Jahn

Fachpflegekraft für

Onkologie / Palliative Care

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Pflege professionalisiert DekubitusprophylaxeExpertenstandards ergänzen hohe Qualität und ZuwendungIm Rahmen einer Kick-Off-Veran-staltung und einer darauffolgenden Multiplikatorenschulung wurde der Expertenstandard „Dekubituspro-phylaxe in der Pflege“ im Klinikum Mutterhaus der Borromäerinnen eingeführt – ein wichtiges Thema für die Praxis, in der schon immer höchste Ansprüche gelten.

Gesundheits- und Krankenpflegerin Meike Höllen (links), Stellvertretende Stations-leiterin der Abteilung Innere Medizin 2, berät im Pflegeberatungsbüro des Klinikums Mutterhaus der Borromäerinnen zum Thema Chronischer Kopfschmerz. Im zentralen Foyer des Klinikums werden Patienten, Angehörige und Interessierte umfassend be-raten und geschult. Die Themen und Termine werden sowohl im Haus als auch unter www.mutterhaus.de bekannt gegeben.

Pflegeberatung für Patienten und Angehörige

So sind die Expertenstandards der Maß-stab zur Beurteilung des anerkannten Standes der medizinisch-pflegerischen aktuellen Erkenntnisse. Die Pflegedirek-torin des Klinikums, Schwester Carola Lange, dazu: „Ziel der Umsetzung ist es, dass unsere Pflegenden ihr Handeln an diesen pflegewissenschaftlichen Er-kenntnissen ausrichten und entsprechend begründen und dokumentieren.“

Der Expertenstandard zum Thema Deku-bitusprophylaxe:

erhöht die Patientenorientierung,

definiert berufliche Aufgaben und Verant-wortungen

bietet Handlungssicherheit,

dient der Weiterentwicklung der Pflege und Pflegequalität in allen Einsatzfeldern der Pflege,

dient der Professionalisierung und

stellt einen wichtigen Schritt und eine gute Möglichkeit dar, gebündelte und aktuelle Pflegewissenschaftliche Erkennt-nisse in die Praxis zu transferieren.

Die Grundlage der Einführung stellt der Standard des deutschen Netzwerks für Qualitätentwicklung in der Pflege (DNQP) dar. Dieses trifft bei Problemstellungen in der Pflege konkrete Aussagen, die auf nationaler Ebene gültig sind. Auf der Basis des aktuellen Wissens in Pflegewissen-schaft und Pflegepraxis einigen sich aus-gewählte Vertreter der Berufsgruppen auf pragmatische Handlungsempfehlungen. So auch zum Thema Dekubitusprophylaxe.

Im Klinikum Mutterhaus gibt es für die konzeptionelle Anpassung und letztend-liche Umsetzung dieser vorgegebenen Standards das Prozessmanagement Pflege. In enger Abstimmung mit der Pflege-direktion können so die gebündelten und aktuellen pflegewissenschaftlichen Erkenntnisse in die Praxis transformiert werden – zum Wohle und zur Sicherheit der Patientinnen und Patienten.

Das DNQP ist ein bundesweiter Zusam-menschluss von Fachkollegen und -kollegi-nen in der Pflege, die sich mit dem Thema Qualitätsentwicklung auseinandersetzen. Übergreifende Zielsetzung des DNQP ist die Förderung der Pflegequalität auf der Basis von Praxis- und Expertenstandards in allen Einsatzfeldern der Pflege.

Ein nationaler Expertenstandard ist nach dem Verständnis des DNQP ein Instrument der Qualitätsentwicklung auf nationaler Ebene. Er trifft Aussagen zu bestimmten Pflegeproblemen, die das aktuelle Wissen in Pflegewissen-schaft und Pflegepraxis berücksichtigen, und enthält Handlungsempfehlungen, auf die sich ausgewählte Vertreter der Berufsgruppen geeinigt haben. Die Expertenstandards sind nach dem Vorbild eines Qualitätsstandards nach Avedis Donabedian aufgebaut und enthalten die Kernelemente Struktur-, Prozess- und Ergebnisqualität.

Weitere Informationen finden Sie unter www.dnqp.de

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Medizin, Forschung und IT

Medizin ist ohne IT nicht zu denken und schon gar nicht zu praktizieren. Dies beginnt ganz einfach beim Einlesen der Versichertenkarte vor dem

Arztbesuch, die Diagnostik bedient sich digitaler bildgebender Methoden und auch in der Verwaltung und Abrechnung ist ein Arbeiten ohne Computer

nicht mehr möglich. „Dass gerade in einem Krankenhaus die Informationstech-nologie ein Motor für die Prozesse ist, der reibungslos funktionieren muss, muss

überhaupt nicht diskutiert werden“, weiß Dr. Oliver Kunitz, Ärztlicher Geschäftsführer und Chefarzt der Abteilung Anästhesie und Intensivmedizin im Klinikum Mutterhaus.

Deshalb fi nden Sie auf der Seite in der muz, bei der es um medizinische Neuerungen und Forschung geht, heute einen Beitrag über den Service des IT-Teams im Klinikum. Denn nur

gemeinsam mit deren Unterstützung kann den Ärzten, Pfl egern und Therapeuten das gelingen, was ihnen am Herzen liegt: die beste Versorgung der Patientinnen und Patienten.

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10 | muz | neues aus der medizin

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11 | muz | neues aus der medizin

Informationstechnik aus Sicht der Anwender – neues IT-Servicemanagement im Klinikum

Dass ein Krankenhaus ohne Computer oder IT (Informationstechnik) funktionieren soll, ist heute unvorstellbar – auch für die Menschen, die normalerweise keinen Kontakt zu dieser Thematik haben. Aber selbst Krankenhaus-Profis, also den Pflegepersonen, Ärzten und Verwaltungsmitarbeitern, fehlt es als den sogenannten Anwendern oft an Transparenz in der IT. Tritt eine Störung auf, behindert das die Arbeit und erzeugt oftmals Frust. „Es soll halt funktionieren – mehr erwarte ich doch gar nicht“, heißt es häufig. Wie lange im Vorfeld die Abläufe reibungslos funktio-niert haben, die komplexen Systeme sicher administriert wurden und wie viele Daten und Informationen täglich bereitgestellt und gesichert werden, wird dabei oft außer Acht gelassen.

Es geht also um die Komplexität der Informa-tionstechnik und die Vielfalt der Hard- und Software. Die Chance zu bekommen, genau das als Anwender zu erfassen und damit auch Verständnis für die Partner in der IT entwi-ckeln zu können, ist die Herausforderung.

Deshalb hat die IT-Leitung des Klinikums Mutterhaus gerade dieses Ziel ins Auge gefasst: Die Arbeit der Kolleginnen und Kollegen soll transparent, prozessorientiert und objektiv bewertbar sein. Das bedeutet genauso, den Anwender in den Mittelpunkt zu rücken.

„Das IT-Servicemanagement beschreibt mit seinen Prozessen den Wandel der Informa-tionstechnik zu mehr Serviceorientierung“, verspricht der Abteilungsleiter Michael Ankelin im muz-Gespräch. Dafür haben alle EDV-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter in einem Seminar mit abschließender Zerti-fizierung einen „Werkzeugkasten“ für die verschiedensten Situationen bekommen. Das heißt, dass IT-Prozesse beschrieben werden und diese dann Grundlage für die gemein-same Arbeit zwischen dem Team der EDV und den Kollegen aus Medizin, Pflege und Verwaltung bilden.

Rolf Kronenberger, der stellvertretende Leiter der IT-Abteilung dazu: „Wir bereiten beispielsweise im Changemanagement jede Veränderung in der IT-Umgebung detailliert vor, machen einen Zeit- und Maßnahmen-plan, bewerten die Risiken und beziehen die Abteilungsleiter und weitestgehend auch

unsere Anwender mit ein.“ Das erste große Projekt, das nach dieser Systematik abge-laufen ist, wurde durch die Systemgruppe unter Projektleitung von Ulrich Sartoris, der sich die stellvertretende IT-Leitung mit Rolf Kronenberger teilt, mit Bravour bewältigt. „So haben wir z. B. die Dateien vom alten Zent-ralspeicher auf einen neuen übertragen. Die Inhalte setzen sich zusammen aus dem Rönt-genarchiv PACS, dem Dokumenten-archiv, dem Krankenhausinformationssystem sowie den Daten aller Netzwerklaufwerke“, fasst Kronenberger zusammen. „Insgesamt wurden 100 Millionen Dateien auf das neue System übertragen. Das war ein ‚Change‘, also ein Veränderungsprozess, der richtig groß war. Stellen Sie sich eine Datenmenge vor, die auf 120 Servern gelagert war – vergleichbar mit dem Inhalt von ca. 60.000 CDs!“ Die IT-Leiter freuen sich, dass die Mitarbeiter der Klinik nur vier Stunden lang auf das etablierte EDV-Ausfallkonzept zurückgreifen mussten.

„Die neue Methode, nach der wir arbeiten, heißt IT-Infrastructure Library, kurz ITIL. Es handelt sich dabei um eine in Handbüchern festgeschriebene Rahmenstruktur zur trans-parenten und einheitlichen Formulierung von IT-Prozessen“, erklärt Michael Ankelin. Gleichzeitig ist dies eine wichtige Vorausset-zung für das gemeinsame Verständnis von Ar-beitsabläufen, aber auch für die Vergleichbar-keit von Kennzahlen in der IT. Die Methoden, Konzepte und Instrumente gelten inzwischen als internationaler Standard in der IT.“

Die Anwender bekommen so eine klarere Vorstellung von dem, was sich verändert. Im Wesentlichen bilden die ITIL-Prozesse einen Kompass. Je besser die Steuerung funktioniert, desto effizienter können z. B. die Berufsgruppen am Patienten durch die IT unterstützt werden und desto wirtschaft-licher kann letztlich das Klinikum arbeiten. Somit kann diese wichtige Serviceabteilung aus ihrem Schattendasein im Unternehmen heraustreten und zum wichtigen Motor von Entscheidungen und Verbesserungen entwi-ckelt und wahrgenommen werden.

Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe zeichnet Klinikum Mutterhaus als Projektkran-kenhaus aus.

Anfang Juni dieses Jahres nahm unsere leitende Apothekerin Sabine Steinbach an der WHO-Ab-schlussveranstaltung über die „Sicherstellung der richtigen Medikation bei Übergängen im Behand-lungsprozess“ in Berlin teil. Die Weltgesundheits-organisation hatte das Projekt, das die Abstim-mung der Medikamente der Patienten bei einem stationären Aufenthalt verbessern soll, weltweit initiiert. In Deutschland wird es vom Bundes-ministerium für Gesundheit (BMG) gefördert. Durch die gemeinsame Arbeit auf internationaler Ebene sind die Begriff e verständlicherweise in englischer Sprache. Der ursprüngliche Name des Projektes lautet „Action on Patient Safety: High 5s“ – abgeleitet von der ursprünglichen Intention des Projekts, nämlich die Reduzierung von fünf schweren Patientensicherheitsproblemen in fünf Ländern über fünf Jahre.

Somit wurde eine Checkliste, sogenannte Standard Operating Protocols (SOP), in den Krankenhäusern implementiert, die sich mit der Vermeidung von Medikationsfehlern aufgrund von unvollständiger oder fehlgeschlagener In-formationsübermittlung bei Übergängen im Ver-

Mehr Sicherheit für Patienten durch Vermeidung von Medikationsfehlernsorgungsprozess befasst. Zu den unerwünschten Arzneimittelereignissen an diesen Schnittstellen zählen u. a. die unabsichtliche Auslassung der benötigten Hausmedikation, das Versäumnis der Weiterführung der Hausmedikation oder auch Doppeltherapien. Mit dazu gehören auch Fehler, die mit der Verordnung, also der Angabe der falschen Dosierung oder auch der Dosierform, in Zusammenhang stehen.

Die SOP versucht, genau diese unerwünschten Arzneimittelereignisse zu verhüten:

Die Erstellung einer vollständigen und genauen Liste der aktuellen Hausmedikation jedes einzelnen Patienten, einschließlich Name, Dosierung, Häufi gkeit und Applikati-onsweg des Medikaments bei Krankenhaus-aufnahme,

die Verwendung dieser Liste bei der Erstellung von Medikamentenverordnungen bei Aufnah-me, Verlegung und/oder Entlassung und

den Vergleich dieser Liste mit den Verord-nungen bei Aufnahme, Verlegung und/oder Entlassung des Patienten, um etwaige Diskre-panzen aufzudecken und sie dem verordnen-den Arzt mitzuteilen, damit die Verordnungen ggf. geändert werden können.

September 2015

neues aus der medizin

An der Abschlussveranstaltung in Berlin, die unter Moderation der Vorsitzenden des Aktionsbündnisse Patientensicherheit, Hedwig François-Kettner, stattfand, nahmen Vertre-ter des Bundesministeriums für Gesundheit, der Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft, des Aktionsbündnisses Patien-tensicherheit, des Ärztlichen Zentrums für Qualität im Gesundheitswesen, der Deutschen Krankenhausgesellschaft, des Bundesverbandes Deutscher Krankenhausapotheker und der beteiligten Kliniken teil. Nur sechs der Projekt-krankenhäuser lieferten im Projektzeitraum die zur Evaluation erforderlichen Daten. Drei der Projektkrankenhäuser, darunter das Klinikum Mutterhaus, berichteten über ihre Erfahrungen im Rahmen des Projektes. Diese drei Teilnehmer wurden mit einer Anerkennungsurkunde für ihre aktive Teilnahme, persönlich unterzeichnet von Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe, ausgezeichnet.

Rolf Kronenberger, stellvertretender Leiter der IT-Abteilung

Michael Ankelin, Leiter der IT-Abteilung

Ulrich Sartoris, stellvertretender Leiter der IT-Abteilung

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12 | muz | personalia

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13 | muz | mav

Zur Rolle der Mitarbeitervertretung (MAV) bei Personalgesprächen

Im Bistum Trier regelt die Mitarbeitervertre-tungsordnung (MAVO), dass Gespräche mit dem Dienstgeber von einem gewählten Vertreter der MAV begleitet werden können. Diesen Service können alle Mitarbeiter annehmen, wenn sie das Gespräch nicht alleine führen möchten. Gerade wenn es um Schwierigkeiten, die Gefährdung des Arbeitsverhältnisses oder auch um Vertragsan-gelegenheiten geht, kann der Beistand eine gute Hilfe sein.

Was heißt das konkret?

Die MAV kann nicht von sich aus die Teilnah-me an einem Personalgespräch einfordern.

Die Entscheidung, ob die MAV dabei ist, trifft der betroffene Mitarbeiter.

Dabei kann der Mitarbeiter frei entscheiden, welches MAV-Mitglied er zum Personalge-spräch hinzuziehen möchte.

Sinn dieser Regelung ist, dass den Mitarbei-tern in einer möglicherweise belastenden Gesprächssituation jemand zur Seite steht.

Die MAV begleitet z. B:

Konfliktgespräche

Krankenrückkehrergespräche

Gespräche zum Betrieblichen Eingliederungs-management (BEM)

Mitarbeitergespräche mit unklarem oder nicht definierten Inhalt

Gespräche zu den Themen Arbeitsvertrag und Tarif

Hieronymus-Preis geht an Christine Görgen aus dem Seelsorge-TeamDr. Christine Görgen ist mit dem Hierony-mus-Preis der Theologischen Fakultät Trier ausgezeichnet worden. Sie erhält den Preis für ihre „herausragende Dissertation“ über den Pathodizeebegriff bei Viktor E. Frankl. Der Hieronymus-Preis wird alle drei Jahre vergeben und ist mit 1.000 Euro dotiert. Dr. theol. Christine Görgen ist Pastoralrefe-rentin und ausgebildete Logotherapeutin. Von 2006 bis 2012 war sie wissenschaft-liche Mitarbeiterin an der Theologischen Fakultät Trier, heute ist sie Mitglied unseres Seelsorge-Teams.

Literaturangabe:

Christine Görgen, Pathodizee statt Theo-dizee? Mensch, Gott und Leid im Denken Viktor E. Frankls, Reihe: Herausforderung Theodizee. Transdisziplinäre Studien Bd. 2, 2013, 352 S.

Personalia

Die Mitarbeiter haben allerdings das Recht, vorab zu erfahren, worum es bei dem Personalgespräch gehen soll. Nur dann ist es möglich, sich darauf vorzubereiten.

Welche Aufgaben hat das begleitende MAV- Mitglied?

Wenn möglich, ist ein Vorgespräch mit dem Betroffenen zu führen – auch um die Rolle der MAV zu klären.

Die MAV ist nicht Rechtsbeistand.

Die MAV greift ins Gespräch ein, wenn:

Respekt, Wertschätzung und Ton zu wün-schen übrig lassen,

rechtliche Aspekte in Frage zu stellen oder anzumerken sind und

es nötig ist, um von voreiligen Äußerungen oder Einlassungen abzuraten, z. B. bei Vorwürfen schwerwiegender Vertragsverlet-zungen.

Die MAV sorgt dafür, dass das Gespräch moderiert und dokumentiert wird,

die MAV achtet bei evtl. Lösungsversuchen darauf, dass die Situation des gesamten Teams bzw. der gesamten Abteilung im Blick ist und

die MAV sorgt dafür, dass es – falls nötig – ein Gespräch zur Reflexion bzw. Evaluation getroffener Vereinbarungen gibt.

Wenn die MAV zu Gesprächen hinzugezogen werden soll, muss es sich nicht bereits um eine konkrete Gefährdung des Arbeitsverhältnisses handeln, es genügen vielmehr Schwierigkeiten, die in der Zukunft zu einer solchen Gefährdung führen könnten.

Bei Fragen und Problemen können sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Klinikums Mutterhaus immer an die Mitarbeitervertretung wenden!

Wohlverdienter RuhestandDr. Dr. Wilhelm Classen geht nach 24 Jahren als Chefarzt der Erwachsenenpsychiatrie in seinen wohlverdienten Ruhestand. Mit ihm und seiner Chefarzt-Kollegin Dr. Beatrix Risch hat er seit 2006 im Neubau Haus K mit dem multiprofessionellen Team einen überaus wichtigen Beitrag zur psychiatrischen Versorgung der Region geleistet.

Neue Leiterin im Kreißsaal Sandra Schmitz folgt auf Therese Bernarding

Im Kreißsaal des Klinikums Mutterhaus erblicken im Jahr rund 1.200 Kinder das Licht der Welt. Zu Beginn der Tätigkeit von Therese Bernarding lag die Zahl noch bei etwa 800 Geburten. Im Berufsleben der Leitenden Hebamme haben sich sowohl das Haus als auch die Aufgaben stetig vergrö-ßert. Neue Leiterin ist die Hebamme Sandra Schmitz.

Die MAV als Beistand

Im Februar 2015 wurde Dr. Peter Schwerdtfeger nach 38 Jahren Tätigkeit im Klinikum Mutter-haus in den Ruhestand verabschiedet. Seit 1994 leitete er als Chefarzt die Abteilung Hals-Nasen-Ohrenheilkunde (HNO). Seine Nachfolger Dr. Peter Kress MBA und Dr. Peter Schäfer haben lange bei ihm als Oberärzte gearbeitet.

Herzlich willkommen im Klinikum!Im Mai ist eine neue Gruppe Studierende zu uns ins Haus gekommen, um hier ihr praktisches Jahr zu absolvieren. An ihrem ersten Tag wurden die fünf jungen Frauen mit einem besonderen Programm begrüßt und sie lernten das Klinikum bei einem Rundgang kennen. Nach der offiziellen Begrüßung durch das Direktorium, einer Hygieneschulung und dem gemeinsamen Mittagessen stand ein Stadtrundgang auf dem Programm.

Bruder Johannes Lütticken, SeelsorgeOberarzt Dr. Christioph Dany, Innere Medizin 1

Mit Bruder Johannes Lütticken hat ein langgedienter Seelsorger das Haus verlas-sen. Seit 2004 war er im Klinikum vor allem auf der Palliativstation und im Bereich der Psychosomatik aktiv.

Seine Dienstzeit ebenfalls beendet hat Ober-arzt Dr. Christoph Dany. Sein Arbeitsgebiet war die Innere Medizin 1 und hier besonders die Sonografie.

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Die Doppelseite zeigt eine der 42 Leitbildtafeln, die seit

Ende 2013 an vielen Stellen im Klinikum zu finden sind.

Sorgfältig herausgelöst, eignet sie sich hervorragend

als kleines Poster.

32. Ausgabe | September 2015

14 | muz | leitbild

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16 | muz | aus- und weiterbildung / karriere

32. Ausgabe | September 2015

17 | muz | aus- und weiterbildung / karriere

„Manchmal wird ein Patient kopfüber operiert …“Erster OP-Lagerungsworkshop im Klinikum MutterhausPatienten auf einem Operationstisch zu la-gern ist so alt wie das „operative Handwerk“ selbst. Im Laufe der Jahre haben sich die Anforderungen an die Operationslagerun-gen jedoch geändert. Neben der Rückenlage werden Patienten auch in Bauch- oder Seitenlage operiert. Einen weiteren Schwer-punkt im Bereich der OP-Lagerungstechnik nimmt die Unfallchirurgie und die Ortho-pädie ein. Hier müssen Patienten aufgrund ihrer Erkrankung in halbsitzender Position oder auf dem Extensionstisch in spezieller Streckstellung der Extremitäten gelagert werden.

Einen besonderen Einfl uss auf die spe-ziellen Lagerungen eines Patienten auf dem OP-Tisch hatte die Einführung der minimalinvasiven Operationstechnik (MIC).

Durch die Lageveränderung des Patienten auf dem OP-Tisch wird das Sichtfeld für das Operationsgebiet wesentlich verbessert, indem der Patient in extreme Kopftiefpo-sition, also mit seitlicher Verkantung oder auch in Oberkörperhochlagerung positio-niert wird. Damit diese Lagerungen auch möglich sind, wurden die OP-Tische und das OP-Tischzubehör in der Vergangenheit den entsprechenden Anforderungen angepasst. Ein OP-Tisch aus den 70er Jahren durfte noch bis ca. 180 kg belastet werden, die heutigen OP-Tische haben eine Belastungs-grenze von ca. 360 kg!

Vor diesem Hintergrund fand im Zentral-OP des Klinikums Mutterhaus im Frühjahr ein Workshop statt, bei dem verschiedene La-gerungstechniken und Zubehörteile gezeigt

und praktisch vorgeführt wurden. Durch die Teilnahme von Ärzten und Pfl egekräften aus dem OP- und dem Anästhesiebereich wurde auch hier die Wichtigkeit der Zusammenar-beit deutlich. In der Regel werden Patienten erst gelagert, wenn sie in Narkose sind. Das bedeutet, die natürlichen Abwehrmecha-nismen, wie die Reaktion auf Druck- oder Schwerkräfte, sind nicht vorhanden. Aus diesem Grunde muss eine hohe Sorgfalt bezüglich der korrekten Lagerung des Pati-enten auf dem OP-Tisch gewährleistet sein, um einen Lagerungsschaden zu vermeiden.

Im Anschluss an die praktischen Übun-gen referierte der Trierer Rechtsanwalt Dr. Andreas Ammer über die rechtlichen Bedingungen und Verantwortlichkeiten bei Operationslagerungen.

Anfang März 2015 haben 20 Stationsleitungen des Klinikums Mutterhaus erfolgreich den Fortbildungskurs zum zertifizierten Stationsmanager abgeschlossen. Innerhalb eines halben Jahres wurden die Teilnehmer in fünf Modulen in den Bereichen des Arbeitsrechts, der flexiblen und bedarfsgerechten Dienstplangestaltung, der Kranken-hausfinanzierung sowie der Führungskräfteentwicklung mit aktuellem juristischen und betriebswirtschaftlichen Wissen ausgestattet.

Fortbildungskurs Stationsmanagement erfolgreich abgeschlossen

Die Bilder zeigen gut die Komplexität bei OP-Lagerungen. Zu sehen sind eine endoskopische Lage-rung für Darmeingriffe (links) und eine halbsitzende Lagerung für Schultereingriffe (rechts).

Fortbildungskurs Stationsmanagement erfolgreich abgeschlossen

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19 | muz | qualitätsmanagement

Wer in ein Krankenhaus geht, erwartet neben einer persönlichen Betreuung, emphatischer Zugewandtheit und einem Austausch auf Augenhöhe selbstver-ständlich auch höchste medizinische Expertise und Qualität. Während die persönlichen Eindrücke immer nur individuell bewertet werden können, sind es im medizinischen Bereich zahlreiche Fachgesellschaften, Arbeitskreise und Institute, welche die Latte an Qualität hoch hängen und diese auch regelmäßig überprüfen.

Das Klinikum Mutterhaus der Borromä-erinnen legt großen Wert darauf, seine Qualität auch von außen begutachten zu lassen. „Nationale und internationale Standards sind der Maßstab für die Arbeit an unseren Patientinnen und Patienten“, so der medizinischer Geschäftsführer Dr. Oliver Kunitz. „Wichtig ist, dass wir in den Audit- und Überprüfungsphasen alle un-sere eigenen Abläufe und Prozesse kritisch unter die Lupe nehmen. Nur so können wir uns stetig verbessern.“ Zu unterscheiden sind die Zertifikate, welche dem Gesamt-haus mit allen seinen 16 Fachabteilungen und 14 Zentren übergeben werden von solchen, welche ganz gezielt eine medizi-nische Abteilung oder auch ein interdiszip-linäres Zentrum auszeichnen.

Das Gesamthaus erfüllt seit September 2013 als erstes in Rheinland-Pfalz und als fünftes Unternehmen im Gesundheits-wesen bundesweit die Kriterien der DIN EN ISO 9001, proCumCert (pCC) sowie der Managementanforderungen zum Arbeits-schutz MAAS-BGW. Im Herbst 2015 werden die hier geforderten Standards nochmals auf ihre Aktualität hin überprüft.

Ganz aktuell hat das Klinikum ein Zertifi-kat für vorbildliches Abfallmanagement von Remondis erhalten. Da sich Abfälle nicht komplett vermeiden lassen, wurde im Klinikum über Jahre hinweg die Sortie-rung kontinuierlich verbessert. Mittler-

Qualität wird groß geschrieben anerkannt. Die Erfüllung der hohen Quali-tätsanforderungen unterliegt dabei einer

fortlaufenden Kontrolle. Vernetzung und intensive Zusammenarbeit der an der

Behandlung der Patienten beteiligten Ärzte, Pflegekräfte, Physiothera-peuten, Orthopädietechniker und Reha-Einrichtungen sorgen für die erforderlichen Strukturen zur optimalen Vorbereitung, Durch-

führung und Nachbehandlung der Operationen.

Dem Gefäßzentrum ist von der Deutschen Gesellschaft für Gefäßchirurgie und Gefäßmedizin

(DGG) erneut seine Anerkennung nach den Kriterien der Gesellschaft

für operative, endovaskuläre und präventive Gefäßmedizin ausgesprochen worden. Im Mittelpunkt der Überprüfung stehen dabei Qualitätsgesichtspunkte wie die Vorhaltung einer Gefäßsprechstunde als Anlaufstelle, die Gewährleistung einer Rund-um-die-Uhr-Versorgung durch voll weitergebildete Fachärzte, Expertise durch hohe Fallzahlen, funktionierende interdisziplinäre Zusammenarbeit, Teilnah-me an qualitätssichernden Maßnahmen oder das Vorliegen einer fortgeschrittenen Weiterbildungsermächtigung.

Kinder und Familien

„Ausgezeichnet. FÜR KINDER“ ist ein Gütesiegel, welches Kinderkliniken bzw. Abteilungen für Kinder- und Jugendme-dizin / Kinderchirurgie erhalten, die die vorgegebenen Maßnahmen zur Qualitäts-sicherung für die stationäre Versorgung von Kindern und Jugendlichen erfüllen. Dieses Siegel erhält das Kinderzentrum bereits seit 2010 regelmäßig alle zwei Jahre. Bereits zum zweiten Mal ist das Klinikum Mutterhaus 2015 vom regionalen Medienhaus Trierischer Volkfreund als „besonders familienfreundliches Unter-nehmen“ ausgezeichnet worden.

weile werden die Abfälle in insgesamt 15 Fraktionen ge-trennt. Somit ist bei fast allen Stoffen eine Verwertung möglich. Remondis, der lang-jährige Partner des Klinikums für die stoff-liche und energetische Verwertung von Abfällen und Wertstoffen, hat deshalb ein Nachhaltigkeitszertifikat für die Primär-rohstoffeinsparung, die Energiegewinnung und -einsparung und die CO2-Einsparung überreicht. Im vergangenen Jahr konnten primäre Rohstoffe von insgesamt 310 Tonnen, davon 49 Tonnen fossile Brennstof-fe, 204 Tonnen Holz, sieben Tonnen Metalle, zwölf Tonnen Torf / Humus und 38 Tonnen Mineralik eingespart werden. Energie in Höhe von 950 MWh – das entspricht dem jährlichen Strom- und Wärmeverbrauch von 56 Musterhaushalten – wurden eingespart und gewonnen. In Bezug auf die gefährlichen Treibhausgase hat das Klinikum 102 Tonnen CO2-Äquivalent, das entspricht den Emissionen von 45 Tonnen verbrannter Steinkohle, vermieden.

Aktuelle Zertifizierungen der Fachab-teilungen

Seit Februar 2015 ist die Abteilung Orthopädie des Klinikums Mutterhaus gemeinsam mit dem Orthopaedicum Trier als „Zertifiziertes Endoprothesenzentrum“

Offene Ohren und helfende Hände

Von Montag bis Freitag nehmen sich die ehrenamtlichen Helfer zwischen 9.00 und 11.30 Uhr Zeit für den Patientenbesuch auf den verschiedenen Stationen. An ihrer grün-weißen Robe und auch an ihrem freundlichen Lächeln erkennt man sie sofort. Genauso herzlich betritt auch Mien van den Boomen in ihrem zehnten Jahr als Grüne Dame an diesem Dienstagmorgen den Sozialraum der Gruppe im Klinikum. Wie die anderen kommt auch sie einmal wöchentlich ins Krankenhaus, um eine zugeteilte Station mit ihrem Dienst zu unterstützen.

„Es ist schon eine Stunde vergangen und ich war erst auf zwei Zimmern“, erzählt die Grüne Dame mit niederländischem Akzent. Denn die aus Holland stammende Frau legt, wie auch ihre Kollegen, großen Wert darauf, dass sie während ihres Einsatzes jedes Zimmer besucht und jeden Patien-ten persönlich anspricht. „Das kann auf dem einen oder anderen Zimmer schon

mal ein bisschen länger dauern.“ Daher melden sich die Damen und Herren bei den Gesundheits- und Krankenpflegern der Station morgens immer erst an, bevor sie ihren Dienst beginnen. Hier erfahren sie, welcher Patient ihres Besuches bedarf. Mien van den Boomen schreitet zielstrebig den Stationsflur entlang und kennzeichnet das Zimmer, das sie betritt, mit dem Schild „Grüne Damen und Herren“. So weiß das Personal immer, wo sie sich befindet. „Dann können mich die Schwestern und Pfleger auch mal zur Hilfe rufen, wenn spontan ein Bett zum Transport verschoben werden muss. Auch da packen wir gerne mit an.“ Diese Zusammenarbeit hat sich nach der Gründung im Mai 2005 bestens eingespielt.

„Geschenkte Zeit, Zuwendung, ein offenes Ohr, das Dasein, das Verweilen, das Mit-Aushalten auch in dunklen Stunden sind der Wert dieser Arbeit und eine nicht mehr wegzudenkende Unterstützung in unserem Klinikalltag“,so Klinikoberin Elke Kirsch,

10 Jahre Grüne Damen und Herren im Klinikum Mutterhaus

die Verantwortliche für das Ehrenamt im Klinikum Mutterhaus. „Wir sind sehr froh, dass unsere Grünen Damen und Herren ge-meinsam mit den Pflegekräften und Ärzten ein fürsorgliches und zugewandtes Klima für unsere Patienten schaffen“, betont Geschäftsführer Jörg Mehr. „Ich bedanke mich im Namen des gesamten Klinikums ganz herzlich für das große Engage-ment.“ Dieses so wichtige gute Verhältnis zueinander und die Harmonie im Klinikum sind nicht zuletzt ausschlaggebend dafür, dass die mittlerweile 30 Ehrenamtlichen ihre offenen Ohren und helfenden Hände liebend gerne einsetzen.

Seit zehn Jahren besuchen die Grünen Damen und Herren die Patienten auf den Zimmern. Ob Gespräche, Lesestoff oder kleinere Besorgungen – der Erwachsenenbesucherdienst kümmert sich seither um die persönlichen Anliegen.

Offene Ohren und

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Ein Fragebogen, zwei Porträts

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20 | muz | porträt

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Dr. med. Virginie Ruvet, Oberärztin in der Chirurgie 1

Thomas Stuppi, Krankenpfleger auf der S18 in der Erwachsenenpsychiatrie

Ein Fragebogen, zwei PorträtsIn welchen Bereich tri� t man Sie im Klinikum an?Seit dem Umzug der Psychiatrie im Oktober 2006 vom Herz-Jesu Krankenhaus ins Gebäu-de K, arbeite ich dort als Krankenpfl eger auf der Station S18. Ich arbeite als 100%-Kraft in der Krankenpfl ege und seit ca. drei Jahren habe ich eine Stelle als Schichtleiter.

Was ist hier Ihre Aufgabe?Auf einer psychiatrischen Station zu arbeiten kann sehr bereichernd sein, da man in der Regel mehr Zeit hat, Gespräche mit Patienten zu führen als in der Somatik. Spannend hierbei ist die – oft unter-schiedliche – Interpretation von Ärzten, Pfl egepersonal und Therapeuten. Einen gemeinsamen Konsens zu fi nden ist dabei das Erstrebenswerte.

Wo haben Sie Ihre Ausbildung absolviert?Nach meinen beiden Ausbildungen zum Elektroanlageninstallateur und Energie-anlagenelektroniker in Homburg (Saar), studierte ich an der FH Trier Energie- und Umwelttechnik. Für die Krankenpfl ege be-geisterte ich mich 1986. Meine Tätigkeit als Dipl.-Ingenieur für bautechnische Gewerke in Köln, habe ich für meine Krankenpfl e-geausbildung von 1996 bis 1999 gerne aufgegeben.

Wie konnten Sie sich hier persönlich und beru� ich weiterentwickeln?Nach drei Jahren in der Kinder- und Jugend-psychiatrie konnte ich 2002 auf meinen Wunsch hin in die Erwachsenenpsychiatrie wechseln. Meinen Wünschen in Bezug auf Weiterentwicklung und Weiterbildung wurde seitens des Krankenhauses stets entsprochen. Seit ca. elf Jahren bin ich als Diabetesmentor tätig, was mir auch sehr viel Freude bereitet. Das gibt mir die Möglichkeit, mich mit Kollegen anderer Fachbereiche auszutauschen.

Was schätzen Sie an Ihren Kollegin-nen und Kollegen?Das hohe Maß an Belastbarkeit, Flexibilität und Empathie gegenüber den Patienten. Auch bei schwierigsten psychiatrischen Pa-tienten kontinuierlich empathisch zu sein. Dies wirkt nie „gespielt oder gezwungen“, sondern gelebt und ehrlich.

Was treibt Sie an?Das Geschenk, psychiatrisch-kranke Pati-enten bei einem kleinen Teilabschnitt ihres Lebens begleiten zu dürfen.

Was wollten Sie als Kind werden?Als Kind las ich das Buch „Die geheimnis-volle Insel“ von Jules Verne. In diesem Buch fl üchten fünf Strafgefangene aus einem Gefängnis in Richmond/Virginia. Die Flucht gelingt ihnen in einem Heißluftballon, den ein Insasse, der Ingenieur Cyrus Smith, aus allem, was ihm im Gefängnis in die Hände kam, herstellte. Auf einer kleinen Pazifi kin-sel notgelandet, errichtet Smith ein Labor und stellt alles, was man zum Überleben benötigt, quasi selbst her. Da wusste ich, was ich werden wollte: Ingenieur.

Was sind Ihre Hobbys? Womit ver-bringen Sie Ihre Freizeit?Die meiste Zeit verbringe ich mit Wandern. Die Traumschleifen am Saar-Hunsrücksteig sind meine Favoriten. Ich habe aber auch schon diverse Inseln erwandert, bin schon zwei Mal den Moselhöhenweg nach Koblenz gegangen und habe den Dodentocht-Lauf in Belgien (100km in 24h) bereits vier Mal gemeistert. Ich spiele außerdem Squash und reise sehr gerne. Mit dem Zelt über beide Inseln Neuseelands zu reisen, ist ein großer Traum von mir, den ich mir hoff ent-lich noch erfüllen kann.

Wenn Sie das Klinikum Mutterhaus in drei Worten beschreiben müss-ten – wie würden diese lauten?Flexibel,

Hilfsbereit,

Loyal.

gemeinsamen Konsens zu fi nden ist dabei

Wo haben Sie Ihre Ausbildung

Nach meinen beiden Ausbildungen zum Elektroanlageninstallateur und Energie-anlagenelektroniker in Homburg (Saar), studierte ich an der FH Trier Energie- und Umwelttechnik. Für die Krankenpfl ege be-geisterte ich mich 1986. Meine Tätigkeit als Dipl.-Ingenieur für bautechnische Gewerke in Köln, habe ich für meine Krankenpfl e-geausbildung von 1996 bis 1999 gerne

Wie konnten Sie sich hier persönlich und beru� ich weiterentwickeln?Nach drei Jahren in der Kinder- und Jugend-psychiatrie konnte ich 2002 auf meinen Wunsch hin in die Erwachsenenpsychiatrie wechseln. Meinen Wünschen in Bezug auf Weiterentwicklung und Weiterbildung wurde seitens des Krankenhauses stets entsprochen. Seit ca. elf Jahren bin ich als Diabetesmentor tätig, was mir auch sehr viel Freude bereitet. Das gibt mir die Möglichkeit, mich mit Kollegen anderer Fachbereiche auszutauschen.

fl üchten fünf Strafgefangene aus einem Gefängnis in Richmond/Virginia. Die Flucht gelingt ihnen in einem Heißluftballon, den ein Insasse, der Ingenieur Cyrus Smith, aus allem, was ihm im Gefängnis in die Hände kam, herstellte. Auf einer kleinen Pazifi kin-sel notgelandet, errichtet Smith ein Labor und stellt alles, was man zum Überleben benötigt, quasi selbst her. Da wusste ich, was ich werden wollte: Ingenieur.

Flexibel,

Hilfsbereit,

Loyal.

In welchen Bereich tri� t man Sie im Klinikum an?In der Chirurgie 1, oft im OP.

Was ist hier Ihre Aufgabe?Ich arbeite dort als Oberärztin. Sprich, in der meisten Zeit operieren wir. Allerdings sind wir auch verantwortlich für die Versorgung der Patienten auf den Stationen. Außerdem beraten wir in unseren verschiedenen Spezi-al-Sprechstunden. Viele weitere Aufgaben, wie die Betreuung unserer verschiedenen Zentren, die Ausbildung unserer Assistenten und auch die eigenen Fortbildungen sind wesentlicher Bestandteil meiner Arbeit.

Wo haben Sie Ihre Ausbildung absolviert?Studiert habe ich in Straßburg und in Mainz. Dann absolvierte ich mein Prakti-sches Jahr in Wiesbaden. Meine gesamte berufl iche Zeit verbringe ich seitdem hier im Klinikum Mutterhaus in Trier.

Wie konnten Sie sich hier persönlich und beru� ich weiterentwickeln?Eigentlich wollte ich nur kurz bleiben. Daraus wurden nun neun Jahre. Meine gesamte berufl iche Ausbildung habe ich hier wahrgenommen. Nach dem Facharzt hat man mir rasch die Chance gegeben, erst Funktionsoberärztin und dann Oberärztin zu werden.

Was schätzen Sie an Ihren Kollegin-nen und Kollegen?Generell schätze ich im Klinikum Mutter-haus, dass man mit den meisten Kollegen – egal aus welchem Bereich sie sind – immer gut zusammenarbeitet und es auch mal zu einem Gespräch jenseits der Arbeit kommt.

In der Chirurgie arbeiten wir sehr eng miteinander zusammen, es besteht ein reger fachlicher Austausch. Privat kennen wir uns ebenso recht gut, so dass auch mal bei privaten Problemen immer Hilfe

angeboten wird. Außerdem fi nde ich, dass im gesamten Haus und auch schon direkt beim Betreten ein insgesamt sehr netter Umgangston vorherrscht.

Was treibt Sie an?Chirurgie hat den Vor- und Nachteil, dass man permanent Dinge besser machen kann. Der Versuch, Patienten perfekt operativ und perioperativ zu versorgen ist täglicher Antrieb.

Was wollten Sie als Kind werden?Tatsächlich Chirurgin, aber dann gab es viele andere Ideen zwischendurch.

Was sind Ihre Hobbys? Womit ver-bringen Sie Ihre Freizeit?Leider ist es kaum möglich, geregelt Hobbys nachzugehen. In der Freizeit gehe ich gerne auf Konzerte jeglicher Art, lese und reise sehr gerne.

Wenn Sie das Klinikum Mutterhaus in drei Worten beschreiben müss-ten – wie würden diese lauten?Kompetenz, Kollegialität, manchmal Stress.

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Entscheidung treffen im Spannungsfeld

Dies sind Beispiele sogenannter ethi-scher Dilemmata, die den Pflegenden und Ärzten so manche unruhige Nacht bescheren und die tägliche Arbeit auf Station zusätzlich erschweren. Denn: Unter einem ethischen Dilemma versteht man eine ethisch-moralische Entscheidungssituation, in der mehrere Handlungen gleichzeitig geboten sind, sich gegenseitig aber ausschließen.

Gehe ich als Angehörige meinem Wunsch nach, den Vater so lange wie möglich „zu behalten“, widerspreche ich seinem Wunsch, nicht mehr leiden zu wollen und endlich mit der bereits verstorbenen Ehefrau vereint zu wer-den? Wie reagieren die professionellen Helfer auf einer Krankenhausstation auf den Wunsch des Angehörigen, den Kranken künstlich zu ernähren, wenn er selbst den Wunsch zu essen längst aufgegeben hat? Schafft es die Schwester, ein kollegiales Gespräch mit dem behandelnden Arzt zu führen und mit Patient und Angehörigen einen Abbruch der Therapie zu erwägen?

„Die moderne Medizin produziert im-mer mehr dieser Fälle“, so Pfarrer Peter Klauer. „Je mehr die Medizin vermag, desto mehr Entscheidungen sind zu treffen. Oft fühlen sich Patienten und Angehörige einfach überfordert.“ Der Leiter der Seelsorge tut mit seinem Team viel dafür, die Mitarbeitenden, Angehörigen und Patienten in diesen Entscheidungsprozessen zu begleiten.

Ethische Dilemmata im klinischen Alltag

Denn entscheiden muss letztlich der Patient und/oder seine Angehörigen in enger Abstimmung mit den behandeln-den Ärztinnen und Ärzten. „Sie dabei zu unterstützen, das ist die Aufgabe der Medizinethik“, so Pfarrer Peter Klauer.

Renate Langenbach, langjährige Oberärztin in der Palliativabteilung des Klinikums, stellt dabei in den Fokus aller Aktivitäten, darauf zu achten, was der Patient will: „Wenn wir dem Patienten nah sind, erfahren wir, was er will. Wir dürfen dabei auch nicht ver-gessen, diejenigen, die den Patienten kennen – den Hausarzt, den häuslichen Pflegedienst und nicht zuletzt Mitglie-der der Familie – zu kontaktieren und zu befragen.“

In dem Spannungsdreieck zwischen Pa-tient, Angehörigem und Medizin/Pflege findet die ethische Auseinandersetzung statt. Im Mittelpunkt steht dabei immer der kranke Mensch. Die verschiedenen Berufsgruppen, die für den Palliativ-patienten sorgen, treffen sich z. B. im Klinikum Mutterhaus wöchentlich zur Besprechung. Jeder aus der Gruppe kann und soll dort seine Perspektive gegenüber medizinischen Entscheidun-gen und Wahrnehmungen der jeweils anderen Profession zum Ausdruck bringen. So soll sich ein möglichst umfassendes Bild von dem Patienten, seinen Wünschen und Bedürfnisse herausbilden.

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23 | muz | seelsorge und ethik

Seit 2004 existiert auch die Einrichtung der ethischen Fallbesprechung im Kli-nikum, welche die Entscheidungsträger in besonderen Situationen unterstützt: Dies ist eine klar strukturierte und mo-derierte Besprechung aller, die konkret an der Behandlung und Versorgung eines Patienten oder einer Patientin beteiligt sind. Mit im Boot sind z. B. das behandelnde Ärzteteam, die Pflegen-den, der Sozialdienst, die Seelsorge und der psychologische oder physiothera-peutische Dienst.

Die Fallbesprechungen dienen dazu, ethische Konflikte, die im Behand-lungsprozess eines Patienten auftre-ten, zu benennen, zu verstehen, nach Lösungsmöglichkeiten zu suchen und Handlungsempfehlungen zu formu-lieren. Sie fördern die Vielfältigkeit in der Wahrnehmung des Patienten, das gegenseitige Verständnis der Berufs-gruppen für ihre jeweilige Perspektive, die Konsensbildung und die gemeinsa-me Handlungsfähigkeit.

Die Seelsorger sind ein unverzicht-barer Teil im ethischen Dialog. „Wenn die Nöte unaussprechbar werden, ein beschriebenes Dilemma das Handeln erschwert oder sogar unmöglich macht, ist es gut, zusammenzustehen und für den Kranken und seine Angehörigen da zu sein“, so Seelsorger Peter Klauer.

Müde und voller überwältigender Eindrücke sitzen Mitarbeiterinnen und

Mitarbeiter des Klinikums vor dem Topkapi Palast in Istanbul. Im Frühjahr

2015 führten die jährlichen Exerzitien auf den Spuren des frühen Chris-

tentums nach Istanbul, das einstige Konstantinopel.

Exerzitien in Istanbul

„Mein Vater braucht unbedingt noch eine Chemotherapie“ – was will jedoch der Patient, was denkt der Arzt, was ist am besten für ihn?

„Ich möchte nichts mehr essen, Schwester“ – kann mit einer Magensonde vielleicht doch noch Zeit gewonnen werden, z. B. für die Erledigung wichtiger familiärer Angelegenheiten?

Pflegekräfte nehmen Veränderungen an einem schwerkran-ken Patienten wahr, die aus ihrer Sicht eine weitere, bereits geplante Behandlung, gar Operation, in Frage stellen.

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1 In der Villa Kunterbunt

Die Villa Kunterbunt ist das Nachsor-gezentrum für krebs-, chronisch- und schwerstkranke Kinder und deren Famili-en in der Region Trier. Es ist angegliedert an das Kinderzentrum des Klinikums Mutterhaus. In unmittelbarer Nähe zum Krankenhaus finden hier Kinder, Jugendliche und deren Familien Hilfe, Rat und Unterstützung. Bei der Morgen-besprechung mit Irmgard Groß aus der Villa-Verwaltung bespricht Dr. Block die interne Organisation, Termine und die therapeutischen Abläufe der hier aktiven 19 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

2 Unterwegs in der Region Trier

Spendenübergabe in der Rinderauktions-halle in Bitburg: Obwohl Dr. Christoph Block sehr häufig das Glück hat, Spenden für die Villa entgegennehmen zu dürfen, ist dieser Termin auch für ihn etwas Besonderes. Denn diesmal spendete der junge Landwirt Frank Königs aus Stadt-kyll ein wertvolles Zuchtkalb, welches als Hauptgewinn auch prompt den Besitzer wechselte. Der Hintergrund: Erstmals bei einem „Züchterklönabend“ bei der Land-wirtfamilie Königs wurde eine Verlosung durchgeführt: „Meine Frau Michaela und ich sind überaus dankbar und glücklich, dass wir drei gesunde Kinder haben. Hierfür möchten wir uns mit dieser Spende bedanken. Der gesamte Erlös von 1.200 Euro ist für die Villa Kunterbunt in Trier bestimmt“, so Frank Königs.

Ein Tag mit Dr. med. Christoph Block Leiter der Villa Kunterbunt und Oberarzt in der Kinder- und Jugendmedizin

Weitere Informationen finden Sie unter:

www.villa-kunterbun

t.de

3 Ambulante Untersuchung

Zurück in Trier: Eine ambulante Unter-suchung steht an. Dr. Block lässt den kleinen Patienten etwas machen, was sonst nicht so gerne gesehen wird: Er darf ihm die Zunge herausstrecken! Nach einem weiteren Blick ins Ohr ist die schmerzfreie Untersuchung auch schon vorbei. Gute Besserung, kleiner Mann!

4 Elternwohnung

Seit genau zehn Jahren haben Eltern die Möglichkeit, in der gegenüber dem Klinikum liegenden Elternwohnung zu le-ben. In Anspruch nehmen dies vor allem Familien mit einem langen Anfahrtsweg, deren Kinder für längere Zeit stationär versorgt werden müssen. Regelmäßig schaut Dr. Block hier nach dem Rechten und kümmert sich persönlich um die Gäste des Hauses.

Oberarzt in der Kinder- und Jugendmedizin, Leiter des Nachsorgezentrums und darüber hinaus Geschäftsführer des Villa Kunterbunt e.V. – man könnte denken, das sind drei Arbeitsstellen für drei verschiedene Angestellte, aber all dies übernimmt eine Person – Dr. Christoph Block. Um zu erleben, wie er mit so vielen Aufgaben und Verantwortungen in den verschiedenen Bereichen fertig wird, haben wir Ihn für diese Ausgabe der „muz | menschen und ziele“ einen Tag lang begleitet.

5 Kinderstationen

Als Oberarzt der Kinder- und Jugendme-dizin ist Dr. Christoph Block auch täglich auf den Krankenstationen der Abteilung. Im Gespräch mit der Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerin werden die Wer-te der Patienten besprochen und Pflege-maßnahmen geplant. Als Neonatologe ist er spezialisiert auf die Behandlung der kranken Neugeborenen, welche im Perinatalzentrum mit dem Level 1 im Kli-nikum Mutterhaus bestens aufgehoben sind. Sein zweiter Schwerpunkt ist die Hämato-Onkologie, also das Therapieren von Kindern mit bösartigen Tumoren und schweren Krebserkrankungen.

und kümmert sich persönlich um die Gäste des Hauses.

6 15 Jahre Villa Kunterbunt

Teamsitzung in der Küche der Villa Kunterbunt. Ein großes Ereignis wirft seine Schatten voraus, der 15. Geburtstag des Nachsorgezent-rum in der Feldstraße. Ein kunterbuntes Geburtstagsfest will geplant sein und Merchandising-Produkte werden ausgewählt. Die Villa konnte im Jahr 2000 nach einer großen Spendenaktion der hiesigen Lokalzeitung Trieri-scher Volksfreund ihrer Bestimmung übergeben werden. Hierfür wurde ein historisches Haus komplett saniert und kinderfreundlich umgestaltet. Bis heute ist die Villa für ihre Angebote, darunter auch Ferienfreizeiten, Selbsthilfegrup-pen und therapeutische Angebote, auf Spenden angewiesen.

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24 | muz | ein tag mit ...

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Wolfgang Rauh begann seine ärztliche Tätigkeit in Trier 1983 als ärztlicher Direktor der Kinderklinik St. Katharinen und Chefarzt der pädiatrischen Abteilung. Seit der Integration der Kinderklinik in die damalige Krankenanstalt Mutterhaus der Borromäerinnen war er Chefarzt der Abteilung für Kinder- und Jugendmedizin. Für sein großes Engagement im Bezug auf die Entwicklung der Kinder- und Jugend-medizin bekam er 2013 das Bundesver-dienstkreuz am Bande verliehen. Prof. Dr. Wolfgang Rauh verließ seinen langjäh-rigen Wirkungskreis in der Kinder- und Jugendmedizin des Klinikums Mutterhaus 2012, um in den Ruhestand zu gehen.

„Das Wichtigste ist mir die Gesundheit und dass es meiner Familie gutgeht.“ Prof. Rauh sitzt gut gelaunt auf seiner Terrasse mit einem traumhaften Blick über ganz Trier. Gleichzeitig räumt er ein, dass die Übergangszeit in den Ruhestand schwerer als erwartet für ihn war. Dass er immer noch einmal wöchentlich eine Spezial-sprechstunde in der Praxis eines Kollegen abhält, ersetze nicht die vielen Kontakte, die er früher zu den kleinen Patienten, Eltern und vor allem seinen Mitarbei-tern gehabt habe, so der Mediziner. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vermisst er besonders schmerzlich, das Ritual der Morgenbesprechung, die Ambulanz, seine ihm immer noch herzlich verbundenen Oberärzte.

Er genießt das Zusammensein mit seinen Kindern und mittlerweile zwei prächtigen Enkelkindern. Letztere leben mit den Eltern in der Schweiz, ein Sohn in England und die jüngste Tochter mittlerweile in San Francisco. So muss sich das Ehepaar, Patricia Lennon-Rauh und Wolfgang Rauh nie über Urlaubsziele Gedanken machen. Viel Sport – mittlerweile mehr Golf als Tennis – Lesen, Theaterbesuche

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26 | muz | meldungen und vermischtes

Weitere Informationen zu der Abteilung

Kinder- und Jugendmedizin finden Sie unter:

www.mutterhaus.de

Was macht eigentlichProf. Dr. med. Wolfgang Rauh?

und ganz besonders auch die interessierte Teilhabe am Weltgeschehen, machen ihm und seiner Frau den Ruhestand reich und angenehm. Wie Ruheständler wirken beide ganz und gar nicht – dafür sorgt schon der quicklebendige Flat-coated Retriever King, der die beiden auf Trab hält.

Auf die Frage, was Wolfgang Rauh dem Klinikum und der Villa Kunterbunt, die er aufbaute und welcher er zwölf Jahre lang vorstand, für die Zukunft wünscht, formuliert er Nachdenkliches und Ernstes: „… dass es der Pädiatrie gelingt, trotz des Diktats der Ökonomie den besonderen Charakter der Abteilung für die Kinder und

Wolfgang Rauh begann seine ärztliche Tätigkeit in Trier 1983 als ärztlicher Direktor der Kinderklinik St. Katharinen und Chefarzt der pädiatrischen Abteilung. Seit der Integration der Kinderklinik in die damalige Krankenanstalt Mutterhaus der Borromäerinnen war er Chefarzt der Abteilung für Kinder- und Jugendmedizin. Für sein großes Engagement im Bezug auf die Entwicklung der Kinder- und Jugend-medizin bekam er 2013 das Bundesver-dienstkreuz am Bande verliehen. Prof. Dr. Wolfgang Rauh verließ seinen langjäh-rigen Wirkungskreis in der Kinder- und Jugendmedizin des Klinikums Mutterhaus 2012, um in den Ruhestand zu gehen.

„Das Wichtigste ist mir die Gesundheit

Was macht eigentlichProf. Dr. med. Wolfgang Rauh?

Erste Hilfe für Teddy und Co.Aktionstag im Kinderzentrum Bär mit Bauchweh, Pinguin mit Pusteln und Schildkröte mit Schienbeinbruch. Im Teddykrankenhaus des Trierer Klinikums Mutterhaus der Borromäerinnen haben Kinder an einem schönen Julisamstag ihre Lieblinge behandeln lassen und ganz nebenbei gelernt, dass man im Kranken-haus keine Angst haben muss. Schildi Strupp zum Beispiel konnte nicht mehr gut laufen, das rechte vordere Bein tut der sonst so flinken Schildkröte weh. Nach der ersten Untersuchung darf die Schildkrö-tenmama selbst eine Spritze gegen die Schmerzen geben, bevor es zum Röntgen geht. Auf dem Bild ist ganz deutlich zu erkennen: Das Bein ist gebrochen. Und so bekommt Schildi Strupp einen Stützver-band. Mit einem eigenen Rezept können noch Medikamente in der Teddy-Apotheke abgeholt werden, bevor es dann heißt: „Gute Besserung!“

Das Teddykrankenhaus war die Attraktion beim großen Aktionstag Kinderzentrum 2015 im Trierer Familienkrankenhaus. Für Groß und Klein war am Samstag, dem 18. Juli, bei bestem Sommerwetter so einiges geboten: In der Kinderambulanz konnte man hautnah erleben, was passiert, wenn man selbst einmal ins Krankenhaus muss. Das kann passieren, weil man sich verletzt hat oder es einem nicht gutgeht. Die mutigen Kinder konnten sich ihren Blutdruck messen lassen oder auch andere Untersuchungsmethoden ausprobieren. Die Kinderkrankenpflegerinnen erklärten, was ein Röntgenbild ist und warum man sich im Krankenhaus auch oft Schutzklei-dung anziehen muss.

Schule im Krankenhaus Haben Sie gewusst, dass es im Krankenhaus auch eine Schule gibt? Ute Bölke und Win-fried Bogerts sind Kliniklehrer und machen ganz persönlichen Schulunterricht mit den Kindern und Jugendlichen, die für eine längere Zeit im Krankenhaus liegen müssen, weil sie schwer krank sind. Sie erklärten, dass es wichtig sei, dass die Kinder weiter lernen und üben, damit sie wieder gut in der Schule mitkommen, wenn sie das Krankenhaus verlassen dürfen. Manche Kinder können sogar über das Internet und per Webcam am Unterricht in ihrer eigenen Klasse teilnehmen!

Ganz eigene Klassenzimmer hat die Kinder- und Jugendpsychiatrie: eines für Grund-schüler und zwei weitere für die größeren Kinder und Jugendlichen. Hier gehen die Kinder jeden Vormittag zur Schule, nach-mittags fi nden dann die Therapien statt.

Informationen für die ganze Familie Und auch die Eltern haben eine Menge erfahren beim Kinderaktionstag. Ärzte boten Beratungen an, das Schlafl abor der Neuropädiatrie wurde erklärt und bei der Frühgeborenenstation konnten sich die Familien einen Inkubator anschauen. Das ist ein Babybett für die ganz kleinen Babys, in denen es warm ist, die Babys ausreichend Sauerstoff bekommen und ganz geschützt liegen. Das Bettchen ist auch an diverse Ge-räte angeschlossen, mit denen zum Beispiel die Herzfunktion gemessen werden kann. In einem Notfall macht ein Signal aufmerk-sam, so dass die Ärzte und Kinderkranken- und Gesundheitspfl eger schnell helfen können. Und auch das Seelsorgeteam des Klinikums war vor Ort. Wenn Kinder oder El-tern Sorgen und Nöte haben, sind sie immer für sie da und unterstützen die Familien.

ihre Eltern zu sichern. Vor allem wünsche ich mir, dass es gelingt, die Politik in diese Richtung zu bringen. Auch die Villa Kunterbunt mit ihrer hervorragenden Arbeit soll ihren Stellenwert bei der Bevölkerung und den betroff enen Eltern auf jeden Fall behalten“.

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