headliner #111

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von Reinhold Giovanett U nser Lieblingslabel hat ge- laden und wird am näch- sten Donnerstag, 14. Okto- ber, entsichern. Und das gleich mit zwei Releases: Das zweite Album „Kill Yourself and go to Hollywood“ von IntoXication und eine eigens für diesen Release eingespielte Session der Bozner Band Klakson namens „Beauty and The Klakson“. Junge Punker mit leich- ter metallischer Schlagseite auf der einen Seite, routinierte, seit langen Jahren von der Liebe zu ih- rer Musik zusammengehaltene Band aus dem Bozner Halbschat- ten auf der anderen. Airbagpromo Records ist im Jänner 2009 mit dem Debüt Von The Boots gestartet und hat seither fünf legal downloadbare Alben veröffentlicht. Mit IntoXication und Klakson steigt die Zahl auf sieben und es lassen sich erste konkrete Umrisse erken- nen, die vor allem eines belegen: Airbagpromo Records wird seiner Grundidee (oder besser: Grün- dungsidee) Südtiroler Bands unter die Arme zu greifen absolut ge- recht. Vom Alternative/Rock (The Boots und The Living Targets) über finster Experimentelles (au- tumn:downpour:machinery) bis hin zu punkigem Rock'n'Roll (The Psy- chos) gibt es nach wie vor empfeh- lenswertes vom kleinen Planetoiden Südtirol zu hören. Airbagpromo Re- cords versucht seine Bands auf et- was größere Umlaufbahnen zu schicken oder gar erst ans Licht zu bringen und bietet diese dem ge- neigten Internetvolk auf dem Prä- sentierteller an. IntoXication ist dabei die erste Band, die auch ihr Nachfolgealbum bei Airbagpromo Records veröf- fentlicht. Die Band hatte einige Be- setzungswechsel zu verkraften und es ist in derartigen Situationen ganz und gar nicht selbstverständ- lich, dass die mit dem Debüt ge- machten Versprechungen einge- halten würden. IntoXication, die bereits mehrfach gezeigt haben, dass sie ein Gespür für gute Melo- dien haben, haben die Erwartun- gen gar übertroffen. Der Sound passt perfekt und zeichnet sich vor allem für viel Liebe zum Detail aus. Die Stimme von Caro bleibt das Trademark der Band und wenn sich die Songs auch nicht unbe- dingt gleich beim ersten Mal fest- beißen, wie es etwa bei „Neustart“ der Fall war, so ist das eher ein Qualitätsmerkmal als andersrum. Reiner Poppunk ist das nicht mehr, denn dafür fehlen die (ganz) einfa- chen Strickmuster und das Album ist in der Summe auch etwas zu hart, aber auch das ist ein Zeichen dafür, dass hier nicht (nur) Kalkül sondern die Kreativität und die Lust an der eigenen Musik feder- führend ist. Mit „Beauty and The Klakson“ hingegen begibt sich Airbagpro- mo Records erstmals auf neues Terrain, in mehrfachem Sinne. Klakson sind schon seit Ende der Siebziger unterwegs, machen eine Musik, die irgendwo zwi- schen Neil Young und Bob Dylan liegt, stets sehr entspannt und mit Ironie. Klakson kommen zudem aus den rein italienischen Bozner Musikerkreisen und man merkt dies nicht zuletzt auch daran, dass sie ihre Texte aus dem Bozner All- tag holen, wie beispielsweise in dem sehr gelungenen „Bolzano immaginaria“. Airbagpromo Records leistet mit diesem Doppelpack also erstklassi- ge Arbeit, nicht nur, weil es neue Musik veröffentlicht und den be- treffenden Bands Aufmerksamkeit verschafft, es reißt auch die eine oder andere Grenze nieder. Wir haben mit je zwei Musikern der beiden Bands kurze Interviews geführt. Diese Woche können die Antworten von The Klakson gele- sen werden. IntoXication wird nächste Woche folgen. Info: www.airbagpromo.com/records Freitag, 8. Oktober 2010 – Nr. 196 Redaktion Tageszeitung „Headliner“: 329/5913560 – [email protected] << HEAD LINER Grafik: Kreatif Erscheint am 14. Oktober gleichzeitig mit dem zweiten Album von IntoXication: „Beauty and The Klakson“ von Klakson. Grafik: „D“ Foto: Kreatif Das (Doppel-)Pack

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Headliner - Musikmagazin - Freitags in der Neuen Suedtiroler Tageszeitung

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Page 1: Headliner #111

von Reinhold Giovanett

Unser Lieblingslabel hat ge-laden und wird am näch-sten Donnerstag, 14. Okto-

ber, entsichern. Und das gleich mitzwei Releases: Das zweite Album„Kill Yourself and go to Hollywood“von IntoXication und eine eigensfür diesen Release eingespielteSession der Bozner Band Klaksonnamens „Beauty and TheKlakson“. Junge Punker mit leich-ter metallischer Schlagseite aufder einen Seite, routinierte, seitlangen Jahren von der Liebe zu ih-rer Musik zusammengehalteneBand aus dem Bozner Halbschat-ten auf der anderen.Airbagpromo Records ist im Jänner2009 mit dem Debüt Von The Bootsgestartet und hat seither fünf legaldownloadbare Alben veröffentlicht.Mit IntoXication und Klakson steigtdie Zahl auf sieben und es lassensich erste konkrete Umrisse erken-nen, die vor allem eines belegen:

Airbagpromo Records wird seinerGrundidee (oder besser: Grün-dungsidee) Südtiroler Bands unterdie Arme zu greifen absolut ge-recht. Vom Alternative/Rock (TheBoots und The Living Targets) überfinster Experimentelles (au-tumn:downpour:machinery) bis hinzu punkigem Rock'n'Roll (The Psy-chos) gibt es nach wie vor empfeh-lenswertes vom kleinen PlanetoidenSüdtirol zu hören. Airbagpromo Re-cords versucht seine Bands auf et-was größere Umlaufbahnen zuschicken oder gar erst ans Licht zubringen und bietet diese dem ge-neigten Internetvolk auf dem Prä-sentierteller an.IntoXication ist dabei die ersteBand, die auch ihr Nachfolgealbumbei Airbagpromo Records veröf-fentlicht. Die Band hatte einige Be-setzungswechsel zu verkraften undes ist in derartigen Situationenganz und gar nicht selbstverständ-lich, dass die mit dem Debüt ge-machten Versprechungen einge-

halten würden. IntoXication, diebereits mehrfach gezeigt haben,dass sie ein Gespür für gute Melo-dien haben, haben die Erwartun-gen gar übertroffen. Der Soundpasst perfekt und zeichnet sich vorallem für viel Liebe zum Detail aus.Die Stimme von Caro bleibt dasTrademark der Band und wennsich die Songs auch nicht unbe-dingt gleich beim ersten Mal fest-beißen, wie es etwa bei „Neustart“der Fall war, so ist das eher einQualitätsmerkmal als andersrum.Reiner Poppunk ist das nicht mehr,denn dafür fehlen die (ganz) einfa-chen Strickmuster und das Albumist in der Summe auch etwas zuhart, aber auch das ist ein Zeichendafür, dass hier nicht (nur) Kalkülsondern die Kreativität und dieLust an der eigenen Musik feder-führend ist.Mit „Beauty and The Klakson“hingegen begibt sich Airbagpro-mo Records erstmals auf neuesTerrain, in mehrfachem Sinne.

Klakson sind schon seit Ende derSiebziger unterwegs, macheneine Musik, die irgendwo zwi-schen Neil Young und Bob Dylanliegt, stets sehr entspannt und mitIronie. Klakson kommen zudemaus den rein italienischen BoznerMusikerkreisen und man merktdies nicht zuletzt auch daran, dasssie ihre Texte aus dem Bozner All-tag holen, wie beispielsweise indem sehr gelungenen „Bolzanoimmaginaria“.Airbagpromo Records leistet mitdiesem Doppelpack also erstklassi-ge Arbeit, nicht nur, weil es neueMusik veröffentlicht und den be-treffenden Bands Aufmerksamkeitverschafft, es reißt auch die eineoder andere Grenze nieder.Wir haben mit je zwei Musikernder beiden Bands kurze Interviewsgeführt. Diese Woche können dieAntworten von The Klakson gele-sen werden. IntoXication wirdnächste Woche folgen.Info: www.airbagpromo.com/records

Freitag, 8. Oktober 2010 – Nr. 196

Redaktion Tageszeitung „Headliner“: 329/5913560 – [email protected] <<

HEADL I N E R

Grafik: Kreatif

Erscheint am 14. Oktober gleichzeitig mit dem zweiten Album von

IntoXication: „Beauty and The Klakson“ von Klakson.

Grafik: „D“

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to: K

rea

tifDas (Doppel-)Pack

Page 2: Headliner #111

The Producer:

Paolo Crazy Carnevale

Paolo Crazy Carnevale, er

schreibt auch für den „Headli-

ner“ immer wieder, kennt die

Bozner Musikerszene sehr gut

und wenn er auch nicht mit The

Klakson auf der Bühne steht, er

ist defacto das sechste Mitglied

der Band. Als Produzent, als ge-

legentlicher Textschreiber, als

Manager und nicht zuletzt als je-

ner, der seit der Gründung der

Band 1980 immer wieder ihre Ar-

beiten veröffentlicht hat.

Headliner: Paolo, tu segui il

gruppo dei Klakson giá da moltis-

simi anni e con Penegal Records

hai pubblicato tanti lavori dei

Klakson su cassetta e CD. Come

mai la decisione di pubblicare il

nuovo lavoro tramite la internet-

label Airbagpromo Records?

Paolo Carzy Carnevale: L'ideanasce dal fatto che i Klakson hannosempre voglia di suonare insieme,compatibilmente con la presenza diStefano, e Stefano è una fucina dicreatività che continua a sfornarenuove canzoni. A questo va aggiun-to il fatto che tutto il materiale del-la Penegal Records è sempre circo-lato solo tra amici e fan sfegatati(pochi ma ottimi!). Sono convintoche grazie all'etichetta onlinedell'Airbagpromo, la musica deiKlakson possa arrivare anche a chinon ha mai sentito parlare di loro, emagari trovare nuovi fan.Parlami un pó della nascita di

„Beauty and The Klakson“ ...

Il progetto nasce da alcune nuovecanzoni scritte dai componenti delgruppo, canzoni che erano stateeseguite solo dal vivo durante l'ulti-

mo concerto, nella primavera del2009 al Masetti. Le canzoni "suona-vano" molto bene e ho creduto chemeritassero una registrazione pro-fessionale. Così ho cominciato apensare al disco e ho contattato Evadell'Airbagpromo. I tempi doveva-no essere più brevi, ma ora ci siamodavvero e personalmente sono mol-to contento del risultato. Il disco èstato registrato praticamente liveal Riff Studio. Poi abbiamo lasciatopassare qualche mese e siamo tor-nati in studio per il mix finale. Lecanzoni (due vecchie composizionimai incise professionalmente e seinuovi brani) sono spesso il frutto dicollaborazioni tra i componenti deiKlakson, per quanto riguarda il ti-tolo, mi è venuto in mente per il fat-to che ben tre delle canzoni eranointitolate con nomi di donna.

I Klakson non sono solo

un gruppo che é in giro giá

da decenni, ma é anche un

gruppo che suona pocho

dal vivo perche Stefano

Predelli é in giro per il

mondo (Oslo, California,

Nottingham). Perché pen-

si che il gruppo sia sopra-

vissuto e stilisticamente

cosa ci si puó aspettare

dal nuovo album?

I Klakson sono sopravvis-suti tutti questi anni per-chè a legarli oltre all'amici-zia ci sono il piacere e lostimolo del suonare insie-me, che per Bobbi, Renato,Stefano e Sandro dura da-vvero da decenni e che li havisti suonare insieme an-che in altre situazioni.Andrea è arrivato "ap-pena" nel 2003 ma si è inse-rito alla grande, essendoun grande. Per quanto ri-guarda i contenuti, è diffi-cile dire: è il tipico genere

Klakson (come lo hanno battezzatoin passato su una rivista nazionale):c'è il rock, non manca la venaturacountry, così come sono presentiritmo e ballate. E su tutto gran chi-tarre e tanta ironia nei testi e nelnon volersi mai prendere sul serio(altra cosa che abitua a sopravvi-vere tanto tempo!)

The Philosopher:

Stefano Predelli

Das ganz besondere Flair, das die

Musik von Klakson ausstrahlt,

hat vor allem auch mit Stefano

Predelli zu tun, mit seinen Melo-

dien, mit seiner Art zu singen.

Aus Arbeitsgründen bereits seit

Jahren nicht in Bozen, werden

seine gelegentlichen Aufenthal-

te in der Landeshauptstadt von

der Band (und dem Produzen-

ten) für die unterschiedlichen

Sessions genutzt, zu der auch das

nächsten Donnerstag veröffent-

lichte Album „Beauty & The

Klakson“ gehört. Im Dezember

wird er wieder in Bozen sein und

dann wieder zu einem offiziellen

Präsentationskonzert auf der

Bühne stehen.

Headliner: Come di norma per i

Klakson, le canzoni sono stati re-

gistrati praticamente in diretta.

Stupisce peró il fatto che avete ri-

pescato qualche canzone dal vo-

stro passato („Seems like a dre-

am“ ...). Come mai questa scelta

preferito proprio queste canzoni?

Stefano Predelli: E’ vero. Non men’ero accorto ma é vero. Queste de-cisioni dipendono dal produttore, ese lo intervisti ti accorgerai che éun produttore tirannico, le cui scel-te non vanno messe in discussione.Ma, come sempre, sono state buonescelte. Se non sbaglio i brani vecchisono due, Seems Like a Dream eRamona, e sono effettivamentevecchissimi. Il primo viene da unadelle primissime cose che abbiamoscritto, una canzone di BG original-mente in italiano, a cui ho poi aggi-unto i testi nuovi. E l’altro é un pe-zzo mio, anche di un sacco di tempofa, a giudicare dalle lyrics risale aprima di aver imparato l’inglese. Esono esemplari di elementi stlisticiper noi fondamentali: nel caso diSeems, la finta ballad romantica, enel caso di Ramona il riff stupido eil solista uguale alla melodia. Poinel cd il solista di Ramona l’ho fat-to io, volevo fare il vibrato e inveceé venuto un sound tipo la sigla diSponge Bob, molto bello direi. E,tornando alla domanda fondamen-

tale, due pezzi vecchi ma che, se miricordo bene, non abbiamo mai re-gistrato in studio?Da quando ti seguo insieme ai

Klakson, mi é sempre sembrato

che sei un musicista molto pro-

duttivo e originale. Stai sempre

scrivendo canzoni? E quali sono i

punti di riferimento (musical-

mente parlando) tuoi e dei

Klakson?

Sto scrivendo moltissimo, ma conl’etá é sorto un problema sconcer-tante, che ti rivelo in anteprima as-soluta, visto che ancora non lo sannonemmeno gli altri quattro: rileggo

quello che ho scritto, riascolto, ebutto via molta roba. Una volta, siaper quel che riguarda lo scrivereche le registrazioni, non buttavamovia assolutamente niente. E poi so-prattutto il bassista e il batteristasono diventati esigenti, vogliono lecanzoni con il ponte e la terza strofadiversa dalla prima. Quindi il risul-tato é che, pur scrivendo molto, pro-duco poco. Ma entro l’anno nuovo,quando incominciamo a pensare apezzi nuovi, dovrei avere almenouna decina di proposte (inclusecollaborazioni con Matita, che mi hadato un bel po’ di melodie, e con ilproduttore, a cui affideró qualchetesto). Lo stile resta imprevedibile,ma visto che gli altri sono bravi vor-rei proporre qualcosa di stile funkyo, ancor meglio, disco. Per quel cheriguarda le mie lyrics, comunque,sempre implacabilmente finto esi-stenzialismo combinato con i temi ti-pici della ballad country, con doppisensi mirati a sfuggire alla censura.Attualmente vivi a Nottingham e

– correggimi se sbaglio – hai una

cattedra di filosofia all'univer-

sitá di Nottingham. Domanda:

Potresti spiegarmi cosa insegni

attualmente e come mai un folo-

sofo fa il musicista (o viceversa)?

Ogni filosofo, si dice, é un musicistamancato. E ogni musicista é un filo-sofo mancato. Io sono fiero di avermancato in entrambi i settori.Info: www.myspace.com/theklakson

(Interview: rhd)

HEADL I N E RFreitag, 8. Oktober 2010 – Nr. 196

APR-SPECIAL BEI RADIO FREIER FALL

Am nächsten Donners-tag, 16. Oktober 2010steht in der wöchentli-chen RadiosendungFreier Fall (Rai SenderBozen) ein Special überAirbagpromo Recordsauf dem Progamm,denn KlaXson und In-toksication ähm …Klakson und IntoXica-tion werden zur Album-VÖ imStudio erwartet. Neben den In-terviews mit den Bands werdenam Donnerstag auch Songs aus„Kill Yourself And Go To Hol-

lywood“ und „BeautyAnd The Klakson“ imRadio zu hören sein.Den Anfang machenIntoXication um 19.40Uhr (APR-Special Teil1) und um 21.15 Uhrfolgt APR-Special Teil2 mit der Bozner BandKlakson. Dazwischengibt’s ab 20.30 Uhr ein

Interview mit Frei.Wild, bei demerstmals Songs aus dem noch un-veröffentlichten Album „Gegen-gift“ zu hören sind. Info: http://radiofreierfall.blogspot.com/

Klakson: „Beauty & The Klakson“ (apr006)

The Producer & The Philosopher

Sein Herz schlägt einmal für Rockmusik,einmal für Literatur: Paolo Crazy Carnevale, Produzent von Klakson, hierbei der Buchpräsentation seiner Biografieder Spolpo Blues Band 2008.

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Einer der Hauptsongschreiber bei Klakson,auch wenn er sich arbeitstechnisch zurZeit in Nottingham befindet: Stefano Predelli während einem der seltenenAuftritte seiner Band Klakson.

Page 3: Headliner #111

HEADL I N E RFreitag, 8. Oktober 2010 – Nr. 196

NEWS

4twenty

Album imFrühjahr

Die Brixner 4twenty arbeitenderzeit intensiv im Studio. Phi-lipp Oberhuber: „Stilmäßig darfman gespanntsein, ab und zuzeigen wir nunauch mal eineetwas düstereSeite. Erschei-nungstermin istvoraussichtlichFrühjahr 2011.“ Dennoch ver-graben sich 4twenty nicht 20fourStunden am Tag im Studio, son-dern heizen dem Publikum auchlive ein: am 16. Oktober im PMKInnsbruck und am 27. Novemberim Loop Sand in Taufers.

Live in Innsbruck

This Will Destroy You

Übermorgen, am Sonntag10.10.10, spielt die US-amerika-nische Postrock-Band This WillDestroy You live im PMK Inns-bruck. Im Vorprogramm spielenSense of Akasha aus Bruneck,die gerade an einem neuen Al-bum arbeiten. Achtung: PoisonFor Souls organisiert einen Bus,der euch von Bozen bzw. Brixennach IBK und wieder zurückbringt. Ticket plus Shuttle kostet30 Euro; insgesamt sind 28 Plät-ze zu vergeben. Info + Reservie-rung: [email protected]

Around

Musica e Dintorni

Und hier der nächste Event-Tipp, diesmal für den gutenZweck: Am Samstag, 16. Okto-ber findet im Ex-Alumix in Bo-zen unter dem Banner „Around– Musica e Dintorni“ eine Bene-fizveranstaltung statt, bei demvor allem Underground Technozu hören ist. Mit dabei sind Mir-co Violi, The Selph, AntonioLampis, Steve Dumont, BossiFunk, Lawrence d’Arabia, Da-vid Silver, Subdive und DaniAlessi Mef. Beginn um 17 Uhr;Ende um 3 Uhr morgens.

Interesse daran,

im Headliner zu

inserieren? Kontaktieren Sie uns:

[email protected]

Wer binich?Unsere 10-teilige Reihe „Wer bin ich?“ istkein Selbstfindungs-Esotherik-Krempel,aber ein lustiges Bandrätsel zur SüdtirolerMusikszene. Wir haben 10 Bands geknipstbzw. ihre Bandnamen auf einem Foto dargestellt; nun gilt es zu erraten, wer aufdem jeweiligen Bild zu sehen ist! Die Auflösung von heute findet ihr mit der vorletzten Folge in der kommenden Headliner-Ausgabe.

Des Rätsels Lösung von letzter Woche:

The Fonzies (Rockcover aus Bruneck)

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to:eva

Ruth Goller - Mittwoch 13. Oktober, live im Kass Brixen

I’m a bassplayer basedin London

Bevor die Brixnerin Ruth Goller

vor Jahren nach London zog, hat

sie in Südtirol in der Alternati-

ve/Punk-Band Stuff & Nonsense

gespielt. Das liegt lange zurück.

Mittlerweile hat sich Ruth in

London als Musikerin eingerich-

tet und verfolgt ihre Projekte

und Sessions, wobei sie ihr In-

strument, den Bass, in vielerlei

musikalischen Kontexten ein-

setzt. Anlässlich ihres Konzertes

am Mittwoch, 13. Oktober im Ju-

gendzentrum Kass in Brixen, ha-

ben wir sie kontaktiert und ihr

einige Fragen gestellt.

Headliner: Als wir uns das letzte

Mal gehört haben (August 2008),

hast du einige musikalisch sehr

unterschiedliche Projekte ver-

folgt. Was ist in diesen zwei Jah-

ren passiert?

Ruth Goller: In den letzten zweiJahren war ich viel mit Acoustic La-dyland's neuer CD „Living with aTiger" und Bojan Z's Tetraband aufTour. Ich hatte einen sehr aufregen-den Sommer in vielen verschiede-nen Ländern, bei vielen verschiede-nen Jazzfestivals. Außerdem habeich seitdem meine eigene Band BigCat/Small Cat gegründet, die einigegroßartige Londoner Musikernmiteinbezieht: Seb Rochford, TimGiles, Kit Downes, Josh Morrison,James Allsopp.Du hast damals vom Jazz-Punk

gesprochen, der in London prak-

tiziert wurde. Hat sich dieser

„Stil“ weiterentwickelt? Haben

sich deine damaligen Erwartun-

gen erfüllt?

Ich glaube mit Jazz-Punk meinte

ich einfach, dass sich dieMusik auf eine bestimmteSparte einschränkt, dennes ist ja schwierig experi-menteller Musik einen Na-men zu geben. Also werdeneinfach verschiedene Stilegemischt. Es fühlt sich ein-fach normal an in Londonexperimentelle Musik zumachen, und obwohl esmanchmal nicht vieleZuhörer gibt, sind einigeimmer da. Weiter ent-wickelt hat er sich in dem Sinn, dassJazzmusiker beginnen wieder mitelektronischer Musik zu experi-mentieren und sich nicht davorfürchten, sich von den originalen In-strumenten wegzubegeben. Diebeiden Jazzmusiker Finn Petersund Matthew Yee-King experimen-tieren beispielsweise in ihrer „Mu-sic of the mind“ mit elektronischenGehirnstimulationen und machendamit Musik.Du wirst am Mittwoch 13. Okto-

ber im Kass in Brixen auf der

Bühne stehen. Was kann sich das

Publikum erwarten? Mit welcher

Formation wirst du kommen?

Ich werde mit der Formation SmallCat auftreten. Das ist ein Trio mitKit Downes am Keyboard, JoshuaMorrison am Schlagzeug. Wir wer-den Stücke von mir und von KitDownes aufführen. In dieser Bandist Improvisation sehr wichtig, undman weiß selbst nie wie ein Liedendet. Es gibt generelle Richtlini-

en in der Musik, jedoch kommt al-les was jedem von uns gefällt undwas jeder von uns zur Zeit geradehört, zum Ausdruck. Auf deinem MySpace-Profil steht

als Eigendefinition „I'm a bass-

player based in London“. Könntest

du etwas über den Bass als Instru-

ment erzählen? Oder anders ge-

fragt: Was ist das Schöne am Bass?

Am Bassspielen gefällt mir, dass esRhythmus und Melodie für michideal vereint. Für mich persönlichist es nicht so sehr ein Instrumentfür Virtuosen, sondern dient derUnterstützung. Der Moment,wenn Schlagzeug und Bass sich sorichtig zusammen bewegen, ist fürmich einer der Schönsten. Kontra-bass ist wiederum eine ganz ande-re Geschichte. Ich liebe dasGeräusch der Resonanz, wenn mannur eine einzige Note spielt.Info: www.myspace.com/amadameruth und www.juze.it

(Interview: rhd)

Kommt mit ihrer Londoner

Band Small Cat nach Brixen:

Bassistin Ruth Goller.

Page 4: Headliner #111

Letzten Freitag war die Pink

Floyd Tribute Band Echoes in

der Stadthalle vor rund 1500 Be-

suchern zu Gast.

Endlich mal wieder was los inBozen war letzten Freitagin der Stadthalle. Und das

nicht nur für die Jugend. Die Musikvon Pink Floyd Musik vereint 3 Ge-nerationen! Von Kindern über Ju-gendlichen bis hin zu Zeitzeugender Band war alles dabei. Daransieht man wie aktuell die Musik die-ser Legenden noch heute ist. Esstanden natürlich nicht die origina-len Pink Floyd auf der Bühne, son-dern eine Tribute Band ausDeutschland. In Fachkreisenspricht man von der besten PinkFloyd Tribute Band Europas. IhreShows sind aufgrund der Aufwän-digkeit auf 30 pro Jahr limitiert unddie Nachfrage ist groß. Der VereinLiederszene Südtirol (Rocknet)ließ es sich nicht nehmen, die Bandfür eines der 30 Konzerte nach Süd-tirol zu holen. Als Vorgruppestimmte die Bozner Band MadPuppet das Publikum ein, denender Spaß auf der Bühne vor so vie-len Leuten deutlich anzusehen war.Als Echoes die Bühne betraten,ging die Show los. Jeder Song warperfekt einstudiert und hatte einespezielle Lichtshow zu bieten. Einweiteres Highlight war sicher derSchülerchor der Mittelschule Mari-engarten aus Frangart, der speziellfür „Another Brick In The Wall“,einen der bekanntesten Songs vonPink Floyd, arrangiert wurde.

Wir vom Headliner Team waren

mit dabei und haben vor dem

Konzert hinter die Kulissen ge-

schaut, um ein Interview mit der

Band zu führen.

Headliner: Wie kam es zur Grün-

dung der Band Echoes?

Echoes: In den 90er Jahren warenwir eine Schülerband. Damalsspielten wir noch Cover verschie-denster Bands wie unter anderemhalt auch Pink Floyd. Später kamuns die Idee, uns ausschließlich auf

Pink Floyd zu konzentrieren. Bis2002 spielten wir mit der alten Be-setzung. Damals waren es nochnicht so große Shows wie heute.Nach einer kurzen Pause kam mitden neuen Bandmitgliedern, vorallem auch wegen dem neuen Sän-ger, viel frischer Wind in die Band.Und 2005 haben wir unsere ersteXL-Show gespielt.Was bedeutet für euch der Name

Echoes?

„Echoes“ ist ja ein bekanntesStück Pink Floyd´s, das uns per-sönlich sehr gut gefällt. Mit diesemStück kam sozusagen die Wendeder Band. Anfangs war die Bandeher in die Psychedelic-Rockszeneeinzuordnen, ab „Echoes“ kamendie Einflüsse aus dem Progressive-Rock. Und ab dieser Zeit spielenwir auch unser Repertoire derBand. Deshalb der Name Echoes.Gibt’s bei euch bestimmte Tricks,

Rituale oder ähnliches, um Pink

Floyd so täuschend echt imitie-

ren zu können?

Wir machen keinen Urschrei oderähnliches. Wir versuchen uns sogut wie möglich in die Geschichterein zu fühlen, um so authentischwie möglich rüber zu kommen. Wirsind auf alle Fälle was anderes alseine Partyband.Euer Erfolgsrezept?

Unser Erfolgsrezept ist: Sehrguter Sound, das was Pink Floydist verstanden zu haben, so aut-hentisch wie möglich zu wirkenaber schon auch ein bisschen Ei-geninterpretation in die Songs zumischen.Wie lange braucht man, bis man

so eine Show wie diese hier in Bo-

zen, eingespielt hat?

Diese Show ist das Ergebnis derletzten acht Jahre Bühnenerfah-rung. Im Jahr 2005 sind wir vonden eher kleineren Shows zu XLShows gewechselt. Seitdem ist dieShow stetig gewachsen. Wasaußerdem auch zu diesem Ergeb-nis beiträgt, sind unsere Techniker,die uns schon seit langem beglei-

ten. Unser Lichttechniker ist bei-spielsweise seit der ersten XL-Show dabei.Wie ist euer Gefühl für den heuti-

gen Auftritt?

Sehr gut. Der Vorverkauf lief gutund es ist für uns was ganz beson-deres, denn es ist das erste Mal,dass wir in Italien spielen. Italiengehört ja auch zu den Hochburgendes Prog Rock. Außerdem war inItalien auch schon mal was sehrBesonderes von Pink Floyd: Livein Pompei.Wie gefällt euch Südtirol?

Südtirol ist ein wunderschönesLand. Einige von uns waren auchschon als Kind hier im Urlaub.Außerdem besteht unser Schlag-zeug aus Meraner Lärchenholz. :-)Info: www.echoes.de + www.madpuppet.com

(Interview: töggi)

HEADL I N E RFreitag, 8. Oktober 2010 – Nr. 196

Sie sind nicht unterzukriegen, dieBad Jokers aus dem Ahrntal. Unddas ist gut so. Denn die Band umSänger Georg Kirchler bietet das,was man gemeinhin unter guter al-ter Rockmusik mit Kante versteht.Live ist das ganz besonders emp-fehlenswert, denn es wird alles einklein wenig dreckiger. Der nächsteAuftritt der Jokers ist das, wasman ein wahres Heimspiel nennenkann: Am Samstag, 9. Oktoberwerden sie beim Ahrntaler Kirch-tag (Ahgna Kischta) in St. Johannim Ahrntal gemeinsam mit derWiener Band Blues Pumpm auf

der Bühne stehen. DerAuftritt wird scheinbarlive mitgeschnitten. ImOktober folgen dannnoch zwei weitere Kon-zerte: Samstag, 23. Ok-tober in Kasern und amSamstag, 30. Oktober inRodeneck. Info: www.badjokers.com

Nach einer längeren Pause,wieder zurück auf der Bühne: Georg Kirchler (rechts) undWalter Mutschlechner (links)von den Bad Jokers.

Bad Jokers auf Tour(en)

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Echoes in Bozen

Schlagzeug aus MeranerLärchenholz

Prog Rock in der gut gefüllten BoznerStadthalle: Die Pink Floyd

Tribute-Band Echoes mit Mad Puppet im Vorprogramm.

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Für’s Konzert einstudiert: Die Schüler der Mittelschule Frangart singen „Another

Brick in The Wall“.