headliner #113

4
von Reinhold Giovanett K illjoy spielen Punkrock. Punk. Kein Post-, kein - core, kein xy-Punk. Aller- höchsten könnte man der Band nach ihren kurzen Ausflügen in Ska-Gefilde vor einigen Jahren, noch die Treue zu ihren Ursprün- gen, dem amerikanischen Pun- krock der Neunziger Jahre zuge- stehen. Aber das gehört in die Sparte Konsequenz. In ihrem Song „Remembering“ erinnern sie sich an das Feuer der Anfangstage, daran, dass in jungen Tagen ei- gentlich nur dieses Feuer zählte, das nach wie vor zu brennen scheint bei Killjoy. Seit einiger Zeit mit dem neuen Gi- tarristen unterwegs, zeigt sich die Bozner Punkband in guter Gesund- heit. Die zehn Songs stammen aus den letzten Jahren Bandaktivität und so ist der Einfluss des jungen Bozner Gitarristen Daniel Bach- mann, der von IntoXication zu Kill- joy stieß, wirklich spürbar, ist er doch quasi während der Produktion dieses Albums dazugestoßen. Aber für Killjoy zählt erst einmal die Ge- genwart. Und so ist auch der Titel „Better now“ zu verstehen, mit dem die „Früher war alles besser und geiler“-Fraktion ein deutliches Sta- tement vorgesetzt bekommt. Die zehn Songs, oder besser neun, denn „10.000 Words“ ist eine Balla- de, sind in kompakte Punkrockson- gs verpackte Melodien, wie man sie von Killjoy eigentlich seit jeher kennt, wobei „The Tour“ und „Goodbye“ ganz klar hervorste- chen. Durchhänger gibt es keinen. „10.000 Words“ ist als „normaler“ Punkrocker durchaus vorstellbar, hat aber in dieser, mit akustischen Gitarren und Streichern eingespiel- ten Version, durchaus seinen Reiz. Das Album, das in den „Studios On The Rocks“ von Thomas Winkler im August dieses Jahres produ- ziert wurde, erscheint in diesen Ta- gen und zeichnet sich durch ein witziges und gelungenes Artwork aus. Ein Detail, auf das Killjoy im- mer schon beachtet haben. Killjoy werden ihr Album „Better now“ zwischen 12. und 21. Novem- ber im Vorprogramm von Frei.Wild mit auf Tour nehmen und wenn die Show auf der Bühne stimmt, dann wird sich das auch auf den Merchan- dise-Stand auswirken. Killjoy nut- zen die Chance und sind ready. Sie haben genügend Live- und Tourer- fahrung um das Kind zu schaukeln. Im Refrain von „Life like Moviesce- nes“ stellt Mike die Frage: „It's like a movie scene / will there ever be a happy end?“. Angesichts der gegen- wärtigen Situation im Hause Killjoy, kann man getrost mit Oasis antwor- ten: „Definetely maybe!” Info: www.killjoy.ws Freitag, 22. Oktober 2010 – Nr. 206 Redaktion Tageszeitung „Headliner“: 329/5913560 – [email protected] << HEAD LINER Erscheint Ende Oktober, gerade rechtzeitig zur Deutschland/Österreich-Tour im November im Vorprogramm von Frei.Wild: „Better now!“ der Bozner Punker Killjoy. Straight forward „Better now“, das neue Album von Bozens Punkinstitution Killjoy

Upload: redaktion-headliner

Post on 23-Mar-2016

250 views

Category:

Documents


4 download

DESCRIPTION

Headliner - Musikmagazin - Freitags in der Neuen Suedtiroler Tageszeitung

TRANSCRIPT

Page 1: Headliner #113

von Reinhold Giovanett

Killjoy spielen Punkrock.Punk. Kein Post-, kein -core, kein xy-Punk. Aller-

höchsten könnte man der Bandnach ihren kurzen Ausflügen inSka-Gefilde vor einigen Jahren,noch die Treue zu ihren Ursprün-gen, dem amerikanischen Pun-krock der Neunziger Jahre zuge-stehen. Aber das gehört in dieSparte Konsequenz. In ihrem Song„Remembering“ erinnern sie sichan das Feuer der Anfangstage,daran, dass in jungen Tagen ei-gentlich nur dieses Feuer zählte,das nach wie vor zu brennenscheint bei Killjoy.Seit einiger Zeit mit dem neuen Gi-tarristen unterwegs, zeigt sich dieBozner Punkband in guter Gesund-heit. Die zehn Songs stammen aus

den letzten Jahren Bandaktivitätund so ist der Einfluss des jungenBozner Gitarristen Daniel Bach-mann, der von IntoXication zu Kill-joy stieß, wirklich spürbar, ist erdoch quasi während der Produktiondieses Albums dazugestoßen. Aberfür Killjoy zählt erst einmal die Ge-genwart. Und so ist auch der Titel„Better now“ zu verstehen, mit demdie „Früher war alles besser undgeiler“-Fraktion ein deutliches Sta-tement vorgesetzt bekommt.

Die zehn Songs, oder besser neun,denn „10.000 Words“ ist eine Balla-de, sind in kompakte Punkrockson-gs verpackte Melodien, wie man sievon Killjoy eigentlich seit jeherkennt, wobei „The Tour“ und„Goodbye“ ganz klar hervorste-chen. Durchhänger gibt es keinen.„10.000 Words“ ist als „normaler“Punkrocker durchaus vorstellbar,hat aber in dieser, mit akustischenGitarren und Streichern eingespiel-ten Version, durchaus seinen Reiz.Das Album, das in den „Studios OnThe Rocks“ von Thomas Winklerim August dieses Jahres produ-

ziert wurde, erscheint in diesen Ta-gen und zeichnet sich durch einwitziges und gelungenes Artworkaus. Ein Detail, auf das Killjoy im-mer schon beachtet haben. Killjoy werden ihr Album „Betternow“ zwischen 12. und 21. Novem-ber im Vorprogramm von Frei.Wildmit auf Tour nehmen und wenn dieShow auf der Bühne stimmt, dannwird sich das auch auf den Merchan-dise-Stand auswirken. Killjoy nut-zen die Chance und sind ready. Siehaben genügend Live- und Tourer-fahrung um das Kind zu schaukeln.Im Refrain von „Life like Moviesce-nes“ stellt Mike die Frage: „It's likea movie scene / will there ever be ahappy end?“. Angesichts der gegen-wärtigen Situation im Hause Killjoy,kann man getrost mit Oasis antwor-ten: „Definetely maybe!”Info: www.killjoy.ws

Freitag, 22. Oktober 2010 – Nr. 206

Redaktion Tageszeitung „Headliner“: 329/5913560 – [email protected] <<

HEADL I N E R

Erscheint Ende Oktober, gerade rechtzeitig zur Deutschland/Österreich-Tour im November im Vorprogramm von Frei.Wild: „Better now!“ der Bozner Punker Killjoy.

Straight forward

„Better now“, das neue Album von Bozens

Punkinstitution Killjoy

Page 2: Headliner #113

E s klingt spannend, was daam „Tag der Bibliotheken“in Völs über den Vormit-

tagstisch gehen wird. HanspeterDemetz wird lesen – ihr kennt ihnvon der letzten Seite der „FF“ –und eine exakte Handvoll Musikerwird spielen. So weit so gut undauch nicht sonderlich spektakulär,sieht man von der Coolness desHPD einmal ab.Diese Handvoll Musiker hat an die-sem Samstag, 23. Oktober, 10.30Uhr ihren ersten Auftritt. CincoGuitarreros Deluxe nennen siesich, haben fünf akustische Gitar-ren und singen „in einem gut im-provisierten Spanisch".Ein „gut improvisiertes Spanisch“ist wahrlich ein fetter Regenwurman der Angel, vor allem wenn manweiß, dass diese Angel von Punkfi-schern wie Andreas Federer, Si-mon Weißenegger (beide WC) undUwe Simonazzi (John Van Cule)gemeinsam mit den beiden VölserMusikern Markus Wörndle undPeter Kompatscher gehalten wird.Diese Cinco Guitarreros Deluxehatten sich getroffen und dabeischön langsam dieses Projekt erar-beitet, bzw. sie hatten die akusti-

schen Gitarren dabei, ein paar Bierund die Lust zum Spielen. Mehrbraucht es nicht ... nun ja, etwasKreativität, aber daran hat es bei-

spielsweise Federer, Weißeneggerund Simonazzi noch nie gefehlt.So kann man sich auf einen aben-teuerlichen Samstagvormittag – li-

terarisch wie musikalisch – freuen,mitten im schönen Völs amSchlern. (rhd)Info: www.myspace.com/cincoguitarrerosdeluxe

W ir erinnern uns: Sams-tag, 4. September, 2010,Jugendzentrum Point

Neumarkt. Der Unterlandler Bi-kerclub MF Gangsters und dasJugendzentrum Point Neumarkthaben zum Benefizkonzert für dieMukoviszidose-Hilfe Südtirol ge-laden. Das Konzert, das von Un-terlandler Bands wie etwas Phoe-nix Blues Band, The 3 Murphysund Hungerstrike, den VölserPunkern WC und der aus Modenastammenden Rammstein-Cover-band Wildes Tier bestritten wur-

de, ging reibungslos über die Büh-ne. Das Wetter war ideal, die Lo-cation sowieso und trotz Konkur-renzveranstaltungen war das klei-ne Festival gut besucht. Für dieOrganisatoren war es ein Spaß,wie Oswald Pernstich vom MFGangsters später unterstreichenwird, „ein Spaß, mit dem gleichzei-tig etwas Gutes getan wird.“Sechs Wochen später, um genau zusein, am letzten Freitag, 15. Okto-ber, kam es im Point in Neumarktzur Scheckübergabe. MF Gang-sters-Präsident Oswald Pernstich

hatte die Freude, Wilma Andergas-se, der Präsidentin des VereinsMukoviszidose-Hilfe Südtirol diestolze Summe von 5620 Euro zuüberreichen.Die Mukoviszidose-Hilfe Südtirolunterstützt mit ihrem Budget undalso auch mit dieser satten Spende,die Betroffenen mit konkreter Hil-fe. Neben der finanziellen Unter-stützung hat dieses Benefizkonzertzudem dazu beigetragen, dass sichetliche Menschen mit dieserKrankheit beschäftigten und in-zwischen wissen, dass es geradeWilma Andergassen und die Muko-viszidose-Hilfe waren, auf derenBetreiben hin vor zwanzig Jahrender Screening-Test eingeführtwurde, der an allen Neugeborenenin Südtirol durchgeführt wird.

Denn: Wenn die Krankheit auchnoch nicht heilbar ist, so könnendank verschiedener Therapien,viele Patienten inzwischen das Er-wachsenenalter erreichen. Die Mukoviszidose-Hilfe organi-siert diesbezüglich am Samstag, 6.November auf der Haselburg beiBozen einen Kongress zu diesernach wie vor unheilbaren Krank-heit. Der Kongress steht allen of-fen, Interessierten, Ärztinnen undÄrzten, Angehörigen, verfolgt erdoch das Ziel, über die Krankheitim Allgemeinen zu informierenund gleichzeitig die Gelegenheit zueinem „Meinungsaustausch zwi-schen Betroffenen und Fachleu-ten“ anzuregen wie die PräsidentinWilma Andergassen betont. (rhd)Info: www.mukoviszidose-bz.it

HEADL I N E RFreitag, 22. Oktober 2010 – Nr. 206

Benefizkonzert für Mukoviszidose

5600 Euro schwere Riffs

Der MF Gangsters konnte den stolzen Betrag von 5620 Euro überreichen: (v.n.r.) Rosmari Dibiasi (Schriftführerin Point Neumarkt), Stefan Ebner (Vize MF Gangsters),

Wilma Andergassen (Präsidentin der Mukoviszidose-Hilfe), Oswald Pernstich (Präsident des MF Gangster), Martha Peer (Vorstangsmitglied der Mukoviszidose-Hilfe Südtirol)

und Hubert Fischer (Jugendzentrum Point Neumarkt).

Fo

tos:rh

d

Smalltalk nach dem offiziellen Foto: Gegenseitige Wertschätzung war eines der Ergebnisse dieser Zusammenarbeit zwischen dem MF Gangsters, der Mukoviszidose-HilfeSüdtirol und dem Jugendzentrum „Point“ Neumarkt.

Völser Bandprominenz fusioniert auf Spanisch

Gimme Five ... ähm ... Cinco!Aus fünf mach eins: Cinco

Guitarreros Deluxe singen in Spanisch u.a.über Völser Begebenheiten.

Page 3: Headliner #113

HEADL I N E RFreitag, 22. Oktober 2010 – Nr. 206

NEWS

Blood Edition

CD-Release-Party

Vor gut zweieinhalb Jahren hatdie Naturnser Death Metal-Band Blood Edition die dreiSongs ihrer ersten Promo-CDauf MySpace veröffentlicht.Jetzt stehen Blood Edition mitihrem ersten Longplayer in denStartlöchern, der wieder mitLukas Flarer (Voices of Decay)

im Sound Control Studio in Me-ran eingespielt wurde. Das De-bütalbum wird am morgigenSamstag, 23. Oktober ab 20 Uhrim Rahmen einer CD-Release-Party im Juze Naturns vorge-stellt; mit dabei sind nebenBlood Edition auch die beidenDeath Metal-Bands IndecentExcision aus Lana und Arceasaus dem Eisacktal.

Bruneck Ravet

CRANKDaniel Trüb Schallrauch organi-siert am kommenden Freitag, 29.Oktober 2010 ein neues Event imUFO Bruneck: CRANK nenntsich die Veranstaltung, die Brun-eck zum Raven bringen und dieTechnoiden erfreuen wird! Ne-ben Daniel legen noch viele wei-tere Artist auf, darunter BossiFunk, Steve Dumont und vieleandere, die wir euch in der näch-sten Headliner-Ausgabe vorstel-len werden. Achtung: Wer mitdem Partybus zum Event kom-men möchte, meldet sich bis spä-testens heute Abend [email protected].

Interesse daran,

im Headliner zu

inserieren? Kontaktieren Sie uns:

[email protected]

Wer binich?Unsere 10-teilige Reihe „Wer bin ich?“ istkein Selbstfindungs-Esotherik-Krempel,aber ein lustiges Bandrätsel zur SüdtirolerMusikszene. Wir haben 10 Bands geknipstbzw. ihre Bandnamen auf einem Foto dargestellt; nun gilt es zu erraten, wer auf dem jeweiligen Bild zu sehen ist! Die Auflösung von heute findet ihr mit der letzten Folge in der kommenden Headliner-Ausgabe.

Des Rätsels Lösung von letzter Woche:

Cats on lemon balm (Electronic aus Meran)

Fo

tos:eva

Ein paar Schritte vomBozner Siegesplatz ent-fernt liegt das Studio

MicrocosmoPop von Ale Damian,Bassist der Indie-Band Eugénie.Dort ist nicht nur das aktuelle Eu-génie-Album „Il centro delle cose“entstanden, sondern zum Teilebenfalls das frisch veröffentlichte„Background Music For BankRobberies“ von VeryShortShorts,das bereits im August 2009 in Ber-lin eingespielt wurde. Damian hatauch diese Scheibe im Microcosmo-Pop gemischt und gemastert, denn VeryShortShorts ist dieZweitband des Eugénie -Gitarri-sten/Keyboarders Stefan Manca. Das italienisch-französische Triomit Sitz in Berlin spielt instrumen-talen, leicht jazzig angehauchtenProgrock, mit einem kräftigenSchuss Post-Punk. Auf Gitarre undBass wird dabei verzichtet; hierherrschen Piano (Stefan Manca),

Geige (Stefano Roveda) undSchlagzeug (Jeremy Thòma). Die15 Albumsongs auf „BackgroundMusic For Bank Robberies“ vonVeryShortShorts sind vorwiegenddüster, knapp gehalten wie dieShorts selbst und führen das Trioimmer wieder zu kurz angebunde-

nen Laut/Leise-Spannungsbö-gen, z.B. bei „The Tennis Tea-cher (Satan Where Are You?)“,„Fuckin’ Machine“ oder „PitùThe King Of Porno“. Am bestenwirkt das Zusammenspiel derBand aber bei „Briganti“, dashier durchaus eine gewisseEingänglichkeit erreicht.„Background Music For BankRobberies“ wird in Italien überdas Label Bar La Muerte undin Nord-Amerika über AboveGround Records veröffent-

licht. Letzteres führt VeryShortS-horts Ende Dezember mit der Pro-gressive Rockband Reason to Re-bel, die ebenfalls über Above Gro-und Records veröffentlicht, für 10Daten auf Tour durch die Vereinig-ten Staaten. Zunächst wird die CDaber in Stefan Mancas Heimatstadtvorgestellt: am Donnerstag, 28. Ok-tober 2010 im Pippo Bozen. (eva) Info: www.myspace.com/veryshortshorts

Fo

tos:V

SS

VSS, die Erste: Erscheint in Italien über Bar La Muerte und in

Nordamerika über Above Ground Records.

Instrumental mit Piano, Schlagzeug, Geige:

Das italienisch-französischeTrio VeryShortShorts.

VeryShortShorts

Überfall!

Page 4: Headliner #113

HEADL I N E RFreitag, 22. Oktober 2010 – Nr. 206

NEWS

Prehate

Live in Dornbirn

Brixens Extremmetaller Preha-te strecken ihre Fühler aus undmachen einen ersten Liveabste-cher ins Ausland: Am Freitag,17. Dezember werden sie ge-meinsam mit den Schweizern

Cataract und zwei weiterenBands im Kulturcafé Schlacht-hof in Dornbirn spielen. Fürdieses Konzert wird ein Bus or-ganisiert, der von Brixen ausstarten wird. Interessentenkönnen sich bei der Band selbst([email protected]) oder sichvia Facebook anmelden. Preisfür Busfahrt, Metal, Eintrittund Spaß: 30 Euro.

Live im UFO

Big Brotherand the Holding

CompanyJimi Hendrix, Jim Morrison, Ja-nis Joplin, drei Namen, die füreine Zeit stehen, die die (Musik-)Welt verändert haben. Tragi-scherweise sind gerade dieseIkonen der Woodstock-Genera-

tion verstor-ben, was demMythos umihre Musikund ihre Per-sonen zuträg-lich war. Dassihre Musikaber nach wievor zu strah-len imstandeist, zeigt bei-spielsweise

die Band Big Brother and theHolding Company, jene Band, dieJanis Joplin auf Alben wie „CheapThrills“ begleitet hat. Big Brothersind mit neuer Stimme, aber in al-ter Besetzung live im UFO zu se-hen. Im Vorprogramm: Le Mag-reen aus Bruneck. Termin: Don-nerstag, 28. Oktober, 20 Uhr.

Steinegg Live 2010

Kleine Sterne, große Sterne

D ass das Festival „SteineggLive“ erfolgreich ist, dasersieht man an den Na-

men, mit denen sie immer wiederüberraschen. Heuer ist dies bei-spielsweise der Rolling Stones-Drummer Charlie Watts, der mitder Formation von Axel Zwingen-berger nach Steinegg kommt. Dassdiese Musiker nach Steinegg kom-men beweist, dass die Agenturenlängst das nötige Vertrauen in daskleine Festival am Südhang der Al-pen haben, um „ihre“ Künstlerdorthin zu schicken. Wenn dieKonzertabende dann auch aus-verkauft sind, dann kann mandas natürlich auch unter „er-folgreich“ einreihen.Die Highlights des Festivalsrichten sich seit Jahren durch-aus bewusst an die ältere Gene-ration, aber „Steinegg Live“holt auch immer wieder jungeBands, junge Künstler auf dieBühne, im Vorprogramm, miteigenen Abenden oder eben mitder Reihe „Rising Stars“. Dies-bezüglich haben wir mit KonradMahlknecht einen der Organi-satoren von „Steinegg Live“ kontak-tiert, um ihm einige Fragen zu die-sen „Rising Stars“ zu stellen, die amSamstag, 23. Oktober das Vereins-haus so oder so rocken werden.

Headliner: Bei „Rising Stars“versammelt sich das gesamtejunge Gemüse des SteineggerMusikerInnen-Gartens auf derBühne des Vereinshauses.Kannst du das Konzept für unsetwas aufschlüsseln?Konrad Mahlknecht: Im Schattender internationalen Musiker undMusikgruppen kommen bei unse-rem Festival auch junge Leute ausdem Dorf zum Zug. Neben der Kin-der- und Jugendtheatergruppe amNachmittag erhalten die Musikbe-geisterten am Samstagabend unterdem Motto Rising Stars die Gele-genheit auf der Bühne zu stehen undso ihr Können dem Steinegger Pu-blikum zu präsentieren. Moderiertund organisiert wird der Abend vonSabine Psenner, einer jungen Piani-stin, die ihr Diplom am Konservato-

rium Bozen erworben hat. DerAbend ist meist voller Überraschun-gen, da die Musikgattungen völligunterschiedlich sind und alle Betei-ligten ihrer Kreativität vollen Lauflassen. Letztes Jahr wurde nebender Musik z.B. ein Kurzfilm prä-sentiert, dieses Jahr wird eine Tanz-einlage das Publikum begeistern.Als Organisatoren von SteineggLive wollen wir den Jugendlichen imDorf die Möglichkeit geben, Auf-trittserfahrungen zu sammeln.

Auch die Steinegger Mitglieder derPamstiddn Kings standen bei RisingStars auf der Bühne. Zudem finan-ziert der Kulturverein SteineggLive ein Probelokal im KulturhausSteinegg, das von Jugendlichengenützt werden kann. Wie sieht die konkrete Situationder Bands in Steinegg aus. WelcheBands schmeißen denn zur Zeitihre Öfen in den Proberäumen an?Neben den Mitgliedern der Pamst-iddn Kings sind viele andere Stei-negger in Bands aktiv: The Loords,The Vegetables oder Aspirinsind einige Namen solcher For-mationen. Aber es gibt noch ande-re, Mittelschüler und Jugendliche,namenlose Gruppen, die bereits anihrer Karriere basteln und in Kell-erräumen und Probelokalen sichdie Finger wund spielen.Ihr bietet dem Steinegger Poetry-Slammer Matthias Vieider erst-mals die gesamte Bühne für ei-nen gesamten Abend. Ist es nichtetwas früh für einen wie Mat-thias? Wie sieht denn sein Fahr-

plan für den Abend aus?Matthias war in den vergangenenJahren immer wieder bei RisingStars mit auf der Bühne und hatdie Leute im Saal mit seinen Tex-ten, aber auch auf der Klarinettewunderbar unterhalten. So habenwir uns überlegt, ihm einen ganzenAbend zur Verfügung zu stellen.Durch Programmumstellungen istes jetzt der Donnerstagabend ge-worden, also mitten unter den in-ternationalen Gästen bei Steinegg

Live.Da Matthias, trotz seiner Ju-gend bereits viel Erfahrung in derPoetry-Slam-Szene hat und häufigauf der Bühne steht, konnten wirdieses Wagnis eingehen und ihmals ersten Steinegger Künstler ei-nen ganzen Abend zur Verfügungstellen. Wir sind sicher, dass derAbend ein voller Erfolg wird.Worauf freust du dich denn ammeisten und wovor graut dir ammeisten wenn du an „SteineggLive 2010“ denkst?Ich freue mich auf die gute Musik,aber auch auf die ausgelasseneStimmung und die tolle Atmosphä-re, die sich während des Festivalsbei den Fans breit macht. Am mei-sten graut mir vor der Technik,wenn sie nicht funktioniert: eineleere Batterie beim Handy, ein ab-gestürzter Computer, ein zerknit-tertes Blatt in der Kopiermaschinekönnen einem bei all dem Stressschier zum Wahnsinn treiben. Info: www.steinegglive.com

(Interview: rhd)

Fo

tos: S

tein

eg

g L

ive

Irish Folk im Kilt: Zwei der Musiker der Steinegger Formation Irish Coffee.

Die Musik bei „Rising Stars“ ist so unterschiedlich wie die jungen Musikerselbst: Pamstiddn Kings in der SteineggerKammer-Version: Michael Lantschner, Andreas Psenner und Roland Gruber.

Erstmals ganz allein (und ganz lange) auf der Bühne: Der aus Steinegg stammendejunge Poet Matthias Vieider, zu sehen am

Donnerstag, 28. Oktober, 20 Uhr im Vereinshaus von Steinegg.