die mediennutzung in der europÄischen...
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Standard Eurobarometer 80
Herbst 2013
DIE MEDIENNUTZUNG IN DER EUROPÄISCHEN UNION
BERICHT
Befragung: November 2013
Diese Umfrage wurde von der Europäischen Kommission, Generaldirektion Kommunikation
in Auftrag gegeben und koordiniert.
http://ec.europa.eu/public_opinion/index_en.htm
Dieses Dokument gibt nicht die Meinung der Europäischen Kommission wieder. Die darin enthaltenen Interpretationen oder Ansichten sind ausschlieβlich die der Autoren.
Standard Eurobarometer 80 / Herbst 2013 – TNS opinion & social
Standard-Eurobarometer 80 Herbst 2013
Die Mediennutzung
in der Europäischen Union
Studie durchgeführt von TNS Opinion & Social im Auftrag der
Europäischen Kommission, Generaldirektion Kommunikation
Koordiniert von der Europäischen Kommission, Generaldirektion Kommunikation
(DG COMM „Strategie, Corporate Communication-Maßnahmen und Eurobarometer”)
STANDARD-EUROBAROMETER 80 DIE MEDIENNUTZUNG – HERBST 2013
1
INHALT
EINLEITUNG ....................................................................................................... 2
I. DIE MEDIENNUTZUNG UND DAS VERTRAUEN IN DIE MEDIEN ................... 5
1. DIE MEDIENNUTZUNG ..................................................................................... 5
2. DAS VERTRAUEN IN DIE MEDIEN ..................................................................... 18
II. DER INFORMATIONSSTAND DER BÜRGER ZU EUROPÄISCHEN
ANGELEGENHEITEN .......................................................................................... 33
III. DIE INFORMATIONSQUELLEN ZU POLITISCHEN ANGELEGENHEITEN UND
ZUR EUROPÄISCHEN UNION ............................................................................. 37
1. DIE NATIONALEN POLITISCHEN ANGELEGENHEITEN ............................................. 37
2. DIE EUROPÄISCHEN POLITISCHEN ANGELEGENHEITEN .......................................... 41
3. DIE AKTIVE SUCHE NACH INFORMATIONEN ÜBER DIE EUROPÄISCHE UNION .............. 46
4. DIE MEDIENBERICHTERSTATTUNG ÜBER DIE EUROPÄISCHE UNION .......................... 49
IV. SOZIALE NETZWERKE .............................................................................. 62
ANLAGEN
Technische spezifikationen
STANDARD-EUROBAROMETER 80 DIE MEDIENNUTZUNG – HERBST 2013
2
EINLEITUNG
Die Befragung für das Standard-Eurobarometer 80 wurde zwischen dem 2. und 17.
November 20131 in 34 Ländern oder Gebieten durchgeführt: den 28 Mitgliedstaaten der
Europäischen Union2, den fünf Kandidatenländern (ehemalige jugoslawische Republik
Mazedonien, Türkei, Island, Montenegro und Serbien) sowie in der türkisch-zyprischen
Gemeinschaft in dem Landesteil, der nicht von der Regierung der Republik Zypern
kontrolliert wird.
Der vorliegende Bericht analysiert die Mediennutzung der Europäer, ihre Meinung zur
Berichterstattung der Medien über die Europäische Union sowie die Entwicklungen, die
sich zu diesen Fragen seit Herbst 2012 (Standard-Eurobarometer-Befragung 783)
ergeben haben.
Zur Erinnerung: Die Standard-Eurobarometer-Befragung vom Herbst 2012 (EB78)
machte deutlich, dass die Europäer zunehmend das Internet und soziale
Netzwerke nutzen. Sie zeigte auch, dass die Europäer zwar vermehrt fernsehen, ihr
Vertrauen in die verschiedenen Medien jedoch abnahm.
Dieser Bericht analysiert nacheinander folgende Bereiche:
- Die Mediennutzung der Europäer;
- Das Vertrauen, das die Bürger den unterschiedlichen Medien entgegenbringen,
sowie die Vertrauenswürdigkeit der verschiedenen, im Internet zur Verfügung
stehenden Informationsquellen;
- Das von den Europäern bei sich persönlich und bei ihren Mitbürgern
wahrgenommene Informationsniveau zu europäischen Angelegenheiten;
- Die wichtigsten Informationsquellen zu nationalen und europäischen
Angelegenheiten und bei der Suche nach Informationen über die Europäische
Union;
- Die Meinung der europäischen Bürger über die Berichterstattung nationaler
Medien zur europäischen Union: Wird zu viel oder nicht genug berichtet? Wird zu
positiv, zu negativ oder objektiv berichtet?
- Die Erwartungen der Bürger gegenüber den Informationsquellen zur Europäischen
Union;
- Die Ansichten der Bürger über soziale Netzwerke, deren Beitrag zur politischen
Information und deren Einfluss auf das Verhältnis der Bürger zur Politik.
1 Die genauen Daten zu den Erhebungen in den einzelnen Mitgliedstaaten entnehmen Sie bitte den technischen Hinweisen. 2 Es handelt sich um das erste Standard-Eurobarometer seit dem EU-Beitritt Kroatiens am 1. Juli 2013. Die in diesem Bericht präsentierten Ergebnisse entsprechen somit dem gewichteten Durchschnittswert für die 28 Mitgliedstaaten. 3 http://ec.europa.eu/public_opinion/archives/eb/eb78/eb78_media_de.pdf
STANDARD-EUROBAROMETER 80 DIE MEDIENNUTZUNG – HERBST 2013
3
Der vollständige Bericht zur Standard-Eurobarometer-Befragung 80 setzt sich aus
mehreren Teilen zusammen. Der erste Teil widmet sich dem Stand der öffentlichen
Meinung in der Europäischen Union. Vier weitere Teile stellen die Meinung der Europäer
zu anderen Themen dar: die europäische Bürgerschaft; die Finanz- und Wirtschaftskrise
und die Strategie Europa 2020. Der hier vorliegende Teil befasst sich mit der
Mediennutzung in der Europäischen Union.
Die allgemeine Analyse und die soziodemografischen Analysen basieren auf den
Ergebnissen für den Durchschnittswert zu den 28 Mitgliedstaaten. Dieser
Durchschnittswert ist gewichtet, um der Bevölkerungsgröße in den einzelnen
Mitgliedstaaten Rechnung zu tragen. Die Durchschnittswerte zu den vorhergegangenen
Jahren weisen die Ergebnisse für alle Staaten aus, die zum Zeitpunkt der jeweiligen
Studie Mitglieder der Europäischen Union waren. Einige Fragen wurden auch an Befragte
in den Kandidatenländern zum Beitritt zur Europäischen Union sowie an die türkisch-
zyprische Gemeinschaft gestellt.
Die angewendete Methode entspricht der Vorgehensweise bei den Eurobarometer-
Befragungen der Generaldirektion Kommunikation (Referat „Strategie, Corporate
Communication-Maßnahmen und Eurobarometer“)4. Technische Hinweise zur
Vorgehensweise der Institute des Netzwerks TNS Opinion & Social bei Befragungen
finden Sie im Anhang dieses Berichts. Diese Hinweise umfassen auch die
Konfidenzintervalle5.
4 http://ec.europa.eu/public_opinion/index_fr.htm 5 Die Ergebnistabellen befinden sich im Anhang. Wir möchten darauf hinweisen, dass die Gesamtsumme der Prozentangaben in den Ergebnistabellen zu diesem Bericht mehr als 100% betragen kann, wenn die befragten Personen die Möglichkeit hatten, mehrere Antworten zu einer Frage zu nennen.
STANDARD-EUROBAROMETER 80 DIE MEDIENNUTZUNG – HERBST 2013
4
Bedeutung der in diesem Bericht verwendeten Abkürzungen:
ABKÜRZUNGEN BE Belgien LV Lettland BG Bulgarien LU Luxemburg CZ Tschechische Republik HU Ungarn DK Dänemark MT Malta DE Deutschland NL Niederlande EE Estland AT Österreich EL Griechenland PL Polen ES Spanien PT Portugal FR Frankreich RO Rumänien HR Kroatien SI Slowenien IE Irland SK Slowakei IT Italien FI Finnland CY Republik Zypern* SE Schweden LT Litauen UK Vereinigtes Königreich CY (tcc)
Türkisch-zyprische Gemeinschaft EU28 Europäische Union - gewichteter Durchschnitt für die 28 Mitgliedstaaten
TR Türkei Euro-zone
BE, FR, IT, LU, DE, AT, ES, PT, IE, NL, FI, EL, EE, SI, CY,
MT, SK
MK Ehemalige jugoslawische Republik Mazedonien**
Nicht-Euro-zone
BG, CZ, DK, HR, LV, LT, HU, PL, RO, SE, UK
IS Island
ME Montenegro
RS Serbien
* Zypern als Ganzes ist einer der 28 Mitgliedstaaten der Europäischen Union. Der „Acquis communautaire“
(gemeinschaftlicher Besitzstand) ist jedoch in dem Landesteil aufgehoben, der nicht von der Regierung der
Republik Zypern kontrolliert wird. Aus praktischen Gründen werden daher nur die Interviews, die im von der
Regierung der Republik Zypern kontrollierten Landesteil durchgeführt wurden, in der Kategorie „CY“
ausgewiesen und für den Durchschnitt der EU28 berücksichtigt. Die im nicht von der Regierung der Republik
Zypern kontrollierten Landesteil geführten Interviews werden in der Kategorie „CY(tcc)“ [tcc: turkish cypriot
community = türkisch-zyprische Gemeinschaft] ausgewiesen.
** Vorläufige Abkürzung, die nicht dem endgültigen Code für dieses Land vorgreifen soll. Dieser wird nach
Abschluss der derzeit bei den Vereinten Nationen laufenden Verhandlungen vereinbart.
* * * * *
Wir möchten uns ausdrücklich bei allen Personen in ganz Europa bedanken, die sich die
Zeit genommen haben, an dieser Befragung teilzunehmen.
Ohne ihre aktive Beteiligung wäre diese Studie nicht möglich gewesen.
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I. DIE MEDIENNUTZUNG UND DAS VERTRAUEN IN DIE MEDIEN
- Das Fernsehen bleibt das von den Europäern am meisten genutzte Medium.
Die Nutzung des Internets nimmt zu. -
1. DIE MEDIENNUTZUNG
Das Fernsehen bleibt das von den Europäern am meisten genutzte Medium: 87%
geben an, dass sie (entweder über ein Fernsehgerät oder über das Internet) täglich oder
fast täglich fernsehen (dieser Wert bleibt im Vergleich zur Standard-Eurobarometer-
Befragung vom Herbst 2012, EB78, unverändert). 97% geben an, mindestens einmal in
der Woche fernzusehen (unverändert)6.
Auch wenn sich beim Prozentanteil des Fernsehens über das Internet ein geringer
Zugewinn verzeichnen lässt, sehen die Europäer weiterhin am häufigsten über ein
Fernsehgerät fern: Mehr als neun von zehn Europäern geben an, mindestens einmal
wöchentlich über ein Fernsehgerät fernzusehen (95%, -2 Prozentpunkte), während etwas
weniger als zwei von zehn Europäern angeben, dass sie mindestens einmal wöchentlich
über das Internet fernsehen (18%, +1).
6 QE3. Bitte sagen Sie mir, wie häufig Sie … Fernsehen/Über das Internet fernsehen/Das Internet nutzen/Radio hören/Gedruckte Presseerzeugnisse lesen/Soziale Netzwerke im Internet nutzen
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Unabhängig vom Alter und der beruflichen Situation der Befragten gibt eine große
Mehrheit der Europäer an, täglich oder fast täglich fernzusehen. Hierbei lassen sich
jedoch eine Reihe feiner Unterschiede feststellen:
Beim Fernsehen über ein Fernsehgerät:
- Diese Praxis wird mit steigendem Alter häufiger: 75% bei den 15-24-Jährigen,
80% bei den 25-39-Jährigen, 86% bei den 40-54-Jährigen und 93% bei den
Befragten im Alter von 55 Jahren und mehr;
- Sie ist bei Europäern, die ihre Ausbildung im Alter von 15 Jahren oder früher
beendet haben (94%), stärker ausgeprägt als bei jenen, die ihre Ausbildung bis
zum Alter von 20 Jahren oder länger verfolgt haben (81%);
- Studenten geben am seltensten an, täglich oder fast täglich über ein Fernsehgerät
fernzusehen (71%);
- Die Praxis des Fernsehens über ein Fernsehgerät ist von der finanziellen Situation
des Haushalts unabhängig (85% der Europäer sehen täglich oder fast täglich fern,
unabhängig davon, ob sie Schwierigkeiten beim Bezahlen ihrer Rechnungen haben
oder nicht).
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Beim Fernsehen über das Internet:
- Diese Praxis wird mit steigendem Alter seltener: 34% der 15-24-Jährigen sehen
mindestens einmal in der Woche über das Internet fern, bei den 25-39-Jährigen
sind es 26%, bei den 40-54-Jährigen 16% und bei den Befragten im Alter von 55
Jahren oder mehr lediglich 8%;
- Zudem geben 24% der Europäer mit dem höchsten Bildungsniveau an,
mindestens einmal pro Woche über das Internet fernzusehen, während es bei
denen, die ihre Ausbildung im Alter von 15 Jahren oder früher beendet haben, nur
5% sind;
- Studenten sehen zwar am seltensten über ein Fernsehgerät fern, mehr als ein
Drittel von ihnen sieht jedoch mindestens einmal pro Woche über das Internet
fern (37%). Dieser Anteil liegt über dem europäischen Durchschnittswert;
- Auch abhängig von der beruflichen Situation lassen sich Unterschiede feststellen:
26% der leitenden Angestellten sehen mindestens einmal pro Woche über das
Internet fern. Bei den einfachen Angestellten sind es 23%, bei den
Selbstständigen 22% und bei den Arbeitern 18%.
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Mehr als drei Viertel der Befragten in allen Mitgliedstaaten geben an, dass sie täglich
oder fast täglich über ein Fernsehgerät fernsehen. In Bulgarien und Portugal ist diese
Form der Mediennutzung am weitesten verbreitet (93%). In Schweden (76%) und
Luxemburg (77%) ist sie am seltensten.
Das tägliche oder beinahe tägliche Fernsehen über ein Fernsehgerät bleibt zwar auch in
Dänemark (81%, -8 Prozentpunkte) und Schweden (76%, -7) eine weit verbreitete
Praxis, allerdings geht sie im Vergleich zur Standard-Eurobarometer-Befragung vom
Herbst 2012 (EB78) deutlich zurück.
Das Fernsehen über das Internet ist vor allem in den nordeuropäischen Ländern eine
häufige Form der Mediennutzung: 43% (-1 Prozentpunkt) der Befragten in Schweden,
40% (+5) der Befragten in Finnland und 31% (+2) der Befragten in Dänemark geben an,
mindestens einmal pro Woche über das Internet fernzusehen. Diese Form des
Fernsehens hat insgesamt im Vergleich zum Herbst 2012 nur geringe Veränderungen
erfahren. Ausnahmen bilden Zypern (25% sehen mindestens einmal pro Woche über das
Internet fern, +9) und Italien (18%, +6). Eine gegenläufige Entwicklung lässt sich in
Rumänien feststellen: Hier wird seltener über das Internet ferngesehen (13%, -7).
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Das Radio wird von den Europäern am zweithäufigsten mindestens einmal pro Woche
genutzt: einer von zwei Europäern gibt an, täglich oder fast täglich Radio zu hören.
Dieser Anteil geht im Vergleich zur Eurobarometer-Befragung vom Herbst 2012 (EB78),
nachdem im Vergleich zum Herbst 2011 ein leichter Anstieg von zwei Prozentpunkten
verzeichnet wurde, um drei Prozentpunkte zurück. Insgesamt geben 74% der Europäer
an, mindestens einmal pro Woche Radio zu hören.
Die Radionutzung unterscheidet sich je nach Alter, Bildungsniveau und beruflicher
Situation deutlich:
- Während 55% der 40-54-Jährigen und 51% der Befragten im Alter von 55 Jahren
und mehr täglich oder fast täglich Radio hören, sind es unter den 15-24-Jährigen
nur 39%;
- Zudem hören 58% der Europäer, die ihre Ausbildung bis zum Alter von 20 Jahren
oder länger fortgeführt haben, täglich oder fast täglich Radio, während es unter
denjenigen, die ihre Ausbildung mit 15 Jahren oder früher beendet haben,
lediglich 41% sind;
- Leitende Angestellte (64%) und Selbstständige (57%) hören häufiger täglich
Radio als Angestellte und Arbeiter (beide 53%). Noch größer ist der Abstand zu
Arbeitslosen (38%) und Hausfrauen bzw. -männern (37%);
- Am größten ist der Unterschied zwischen den Europäern, die nahezu nie
Schwierigkeiten beim Bezahlen ihrer Rechnungen haben (56%), und jenen, die
angeben, solche Schwierigkeiten meistens zu haben (38%). Erstere hören sehr
viel häufiger Radio als letztere.
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Die Länder, in denen die Befragten am häufigsten angeben, täglich oder beinahe täglich
Radio zu hören, sind Deutschland (70%), Irland (70%) und Österreich (70%). Im
Gegensatz dazu erklärt weniger als ein Drittel der Befragten in Bulgarien (22%) und
Rumänien (31%), täglich Radio zu hören.
Die Radionutzung hat seit der Befragung vom Herbst 2012 (EB78) einige Veränderungen
erfahren: Auf Malta (51%, -10 Prozentpunkte), in Slowenien (59%, -10), in Spanien
(33%, -9), in Polen (42%, -9), in Belgien (64%, -7) und im Vereinigten Königreich
(49%, -7) hören weniger Befragte täglich Radio. In Portugal hingegen steigt der Anteil
der täglichen Hörer deutlich an (37%, +11).
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Die Presse ist das Medium, dessen Nutzung sich im Vergleich zur letzten Befragung vom
Herbst 2012 am deutlichsten verändert hat: Derzeit geben 65% der Europäer an,
mindestens einmal pro Woche ein gedrucktes Presseerzeugnis zu lesen. Dies entspricht
einem Rückgang von 6 Prozentpunkten. 33% der Europäer geben aktuell an, täglich oder
fast täglich ein gedrucktes Presseerzeugnis zu lesen (-4).
Zudem ist die Presse ein Medium, das von Europäern verschiedener Kategorien auf sehr
unterschiedliche Weise genutzt wird:
- Deutliche Unterschiede bei der Presselektüre ergeben sich abhängig vom Alter der
Befragten: Während 44% der Europäer im Alter von 55 Jahren und mehr
angeben, täglich gedruckte Presseerzeugnisse zu lesen, sind es nur 34% der 40-
54-Jährigen, 26% der 25-39-Jährigen und 17% der 15-24-Jährigen;
- Zudem lesen Europäer, die ihre Ausbildung bis zum Alter von 20 Jahren oder
länger verfolgt haben (42%), häufiger gedruckte Presseerzeugnisse, als jene, die
ihre Ausbildung im Alter von 15 Jahren oder früher beendet haben (30%);
- Der Anteil der Befragten, die angeben, täglich oder fast täglich gedruckte
Presseerzeugnisse zu lesen, ist unter leitenden Angestellten höher (49%) als
unter einfachen Angestellten (34%) und Arbeitern (28%). Außerdem zeigt sich ein
großer Unterschied zwischen jenen Europäern, die nahezu nie Schwierigkeiten
beim Bezahlen ihrer Rechnungen haben (43%), und denjenigen, die meistens
Schwierigkeiten beim Bezahlen ihrer Rechnungen haben (18%);
- In fast allen soziodemografischen Kategorien gibt mehr als einer von zwei
Befragten an, mindestens einmal pro Woche gedruckte Presseerzeugnisse zu
lesen. Dies trifft häufiger auf leitende Angestellte (82%), Befragte mit dem
höchsten Bildungsniveau (76%) oder Europäer im Alter von 40 Jahren oder mehr
(69%) zu als auf Hausfrauen bzw -männer (52%), Arbeitslose (53%), Befragte,
die ihre Ausbildung im Alter von 15 Jahren oder früher beendet haben (55%),
oder die jüngsten Befragten (54%).
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Während mehr als drei Viertel der Europäer, die nahezu nie Schwierigkeiten beim
Bezahlen ihrer Rechnungen haben, mindestens einmal pro Woche gedruckte
Presseerzeugnisse lesen (73%), sind es weniger als die Hälfte derjenigen, die
angeben, solche Schwierigkeiten meistens zu haben (48%).
Die Unterschiede zwischen den einzelnen Ländern fallen bei der Presselektüre sehr groß
aus: In Schweden (75%) und Finnland (71%) geben mehr als 70% der Befragten an,
täglich oder fast täglich gedruckte Presseerzeugnisse zu lesen. In Griechenland (6%),
Bulgarien (10%) und Polen (10%) ist diese tägliche Praxis sehr viel weniger verbreitet.
Die tägliche oder fast tägliche Lektüre gedruckter Presseerzeugnisse hat im Vergleich
zum Herbst 2012 auf Malta (22%, -8 Prozentpunkte), in Ungarn (24%, -7), in Spanien
(19%, -7), in Bulgarien (10%, -6) und in Polen (10%, -6), wo sie bereits sehr selten war,
deutlich abgenommen. Dies gilt auch für die Niederlande (54%, -6).
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Der Anteil der Europäer, die angeben, das Internet zu nutzen, nimmt weiterhin zu,
obwohl der Anstieg aktuell weniger deutlich ist als im Herbst 2012: 70% nutzen das
Internet mindestens einmal pro Woche (+1 Prozentpunkt im Vergleich zur Standard-
Eurobarometer-Befragung vom Herbst 2012 (EB78) und +6 im Vergleich zum Herbst
2011 (EB76)). 56% geben an, es täglich oder fast täglich zu nutzen (+2 im Vergleich
zum Herbst 2012 und +8 im Vergleich zum Herbst 2011).
Zwei von zehn Europäern geben an, „niemals“ das Internet zu nutzen
(20%, -2 Prozentpunkte), während 6% spontan angeben, keinen Zugang zu diesem
Medium zu haben (+1).
Die tägliche Nutzung des Internets nimmt mit steigendem Alter stark ab: 87% der 15-
24-Jährigen, 75% der 25-39-Jährigen, 57% der 40-54-Jährigen und 29% der Befragten
im Alter von 55 Jahren und mehr geben an, das Internet täglich zu nutzen. Im Vergleich
zum Herbst 2012 ergeben sich keine signifikanten Veränderungen.
Die tägliche oder beinahe tägliche Nutzung des Internets ist unter leitenden Angestellten
besonders stark ausgeprägt (82%), aber auch unter Angestellten (73%) weit verbreitet,
die beide das Internet häufiger täglich nutzen als Arbeiter (58%). Betrachtet man die
Einschätzung der eigenen Position in der Gesellschaft, so zeigt sich eine Kluft: Lediglich
43% der Europäer, die sich selbst zur Unterschicht der Gesellschaft zählen, nutzen
täglich oder fast täglich das Internet. Hingegen sind es 68% derjenigen, die sich zur
Oberschicht der Gesellschaft zählen.
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Auch weiterhin finden sich in den nord- und westeuropäischen Ländern die höchsten
Anteile an Befragten, die angeben, das Internet täglich zu nutzen: Zwei Drittel oder mehr
der Befragten in den Niederlanden (87%), in Schweden (87%), in Dänemark (82%), in
Finnland (74%), in Estland (69%), im Vereinigten Königreich (68%), in Luxemburg
(67%), in Lettland (67%) und in Frankreich (66%) geben an, täglich oder fast täglich das
Internet zu nutzen.
Hingegen erklären in Rumänien (33%), Portugal (35%), Ungarn (37%) und Bulgarien
(38%) weniger als vier von zehn Befragten, das Internet täglich zu nutzen.
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Zu den signifikanten Entwicklungen im Vergleich zum Herbst 2012 (EB78) zählt der
Anstieg der täglichen oder beinahe täglichen Nutzung des Internets auf Zypern
(49%, +11 Prozentpunkte), in der Slowakei (51%, +8), auf Malta (61%, +6, nach einem
Anstieg um 11 Prozentpunkte zwischen Herbst 2011 (EB76) und Herbst 2012), aber auch
in Portugal (35%, +6 im Vergleich zum Herbst 2012 und +12 im Vergleich zum Herbst
2011) und in Griechenland (44%, +6 und+13).
Die Nutzung sozialer Netzwerke im Internet nimmt in der Europäischen Union
ebenfalls zu, obwohl diese Entwicklung derzeit weniger deutlich fortschreitet als zwischen
Herbst 2011 und Herbst 2012: 44% der Europäer geben derzeit an, mindestens einmal
pro Woche soziale Netzwerke im Internet zu nutzen. Dies entspricht einem Anstieg um
zwei Prozentpunkte im Vergleich zum Herbst 2012 und um neun Prozentpunkte im
Vergleich zum Herbst 2011. Drei von zehn Europäern geben an, täglich oder fast täglich
die Seiten sozialer Netzwerke zu besuchen (30%, +3 und +10 im Vergleich zum Herbst
2011).
Die Unterschiede in der Nutzung zwischen den verschiedenen Alterskategorien sind bei
den sozialen Netzwerken noch deutlicher ausgeprägt als beim Internet im weiteren
Sinne, wobei sich für die ältesten Europäer so gut wie keine Veränderung ergibt: 70%
der 15-24-Jährigen geben an, die sozialen Netzwerke täglich oder beinahe täglich zu
nutzen (+4 Prozentpunkte im Vergleich zum EB78), unter den 25-39-Jährigen sind es
44% (+4), unter den 40-54-Jährigen 24% (+3) und unter den Befragten im Alter von 55
Jahren und mehr 7% (+1).
Betrachtet man die berufliche Situation der Befragten, so sind es die Angestellten, die am
häufigsten angeben, soziale Netzwerke täglich oder fast täglich zu nutzen (38%). Sie
platzieren sich damit vor den leitenden Angestellten (33%) und den Arbeitern (32%). Die
Unterschiede zwischen den beruflichen Kategorien sind somit feiner, als wenn man die
Nutzung des Internets im weiteren Sinne betrachtet.
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Die Analyse der Länderergebnisse zeigt, dass in den Niederlanden 49% der Befragten
angeben, soziale Netzwerke im Internet täglich oder fast täglich zu nutzen. In Schweden
sind es 48%. Im Vergleich dazu ist die tägliche oder nahezu tägliche Nutzung sozialer
Netzwerke in Österreich, Polen und Rumänien weniger stark verbreitet (je 21%).
Die Nutzung sozialer Netzwerke nimmt im Vergleich zum Herbst 2012 vor allem in den
Ländern zu, in denen sie bereits zuvor relativ weit verbreitet war, nämlich in Schweden
(66% nutzen diese Netzwerke ungefähr einmal pro Woche, +7 Prozentpunkte) und in
Dänemark (64%, +7). Es ist zudem festzuhalten, dass die tägliche Nutzung dieser
Netzwerke auch in Portugal (39%, +8) und auf Zypern (45%, +7) deutlich zugenommen
hat.
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2. DAS VERTRAUEN IN DIE MEDIEN
- Das Vertrauen in die Medien zeigt sich unverändert; das Radio bleibt weiterhin
das einzige Medium, dem eine Mehrheit der Europäer vertraut -
Die Anzahl der Europäer, die den verschiedenen Medien7 ihr Vertrauen
schenken, scheint sich zu stabilisieren, nachdem sie zwischen Herbst 2011 (EB76)
und Herbst 2012 (EB78) zurückgegangen war. Die Rangfolge der Medien, denen die
Europäer am meisten vertrauen, bleibt unverändert:
- Das Radio bleibt das
Medium, dem die Europäer
am meisten vertrauen (54%,
unverändert, im Vergleich zu
37% „eher nicht vertrauen“,
-1 Prozentpunkt);
- Es folgt das Fernsehen,
wobei sich die öffentlich
Meinung zu diesem Medium
stark gespalten zeigt (48%
Vertrauen, unverändert,
gegenüber 48% „eher nicht
vertrauen“, +1);
- Die Europäer, die der Presse
vertrauen, bleiben in der
Minderheit (41%, +1,
gegenüber 53%, -1);
- Dies gilt auch für diejenigen, die dem Internet vertrauen, wobei das Misstrauen
gegenüber diesem Medium sogar leicht ansteigt (34%, -1, gegenüber 46%, +2).
Die soziodemografische Analyse ermöglicht folgende Erkenntnisse:
- Die Stärke des Vertrauens unterscheidet sich zwischen den verschiedenen
Altersgruppen der befragten Europäer nur wenig. Dies gilt sowohl für das Radio
als auch für die Presse und das Fernsehen. Beim Internet hingegen nimmt das
Vertrauen mit zunehmendem Alter der Befragten deutlich ab und die Abstände
zwischen den Ergebnissen entsprechen in etwa denjenigen, die sich auch zur
Mediennutzung ergeben: 46% bei den 15-24-Jährigen, die zu den Hauptnutzern
des Internets zählen, 44% bei den 25-39-Jährigen, 36% bei den 40-54-Jährigen
und nur 20% bei den Befragten im Alter von 55 Jahren und mehr;
7 QA10. Ich möchte nun gerne von Ihnen wissen, wie viel Vertrauen Sie in bestimmte Medien und Institutionen haben. Sagen Sie mir bitte für jedes der folgenden Medien bzw. für jede der folgenden Institutionen, ob Sie ihr eher vertrauen oder eher nicht vertrauen. Wie ist es mit ...?
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Auffällig hierbei ist, dass das Vertrauen unter den Befragten der Kategorien, die
das Internet am häufigsten nutzen, abnimmt: Unter den jüngsten Befragten
(46%, -3, gegenüber 48%, +3) und vor allem unter den Studenten (46%, -8,
gegenüber 47%, +6). Aufgrund dieser Entwicklungen misstraut im Gegensatz
zum Herbst 2012 in diesen Kategorien nunmehr eine Mehrheit der Befragten dem
Internet;
- Zwar tendieren die Europäer mit dem höchsten Bildungsniveau, die die
verschiedenen Medien häufiger nutzen, ebenfalls eher dazu, diesen auch zu
vertrauen, als die Befragten mit niedrigerem Bildungsniveau. Die Unterschiede
zwischen diesen Gruppen verringern sich jedoch, wenn man das Medium
Fernsehen betrachtet: Etwas weniger als einer von zwei Befragten vertraut dem
Medium Fernsehen – unabhängig vom Bildungsniveau der Befragten;
- Es ist zudem festzuhalten, dass Europäer, die nahezu nie Schwierigkeiten beim
Bezahlen ihrer Rechnungen haben, häufiger angeben, den verschiedenen Medien
zu vertrauen, als jene, die sich in finanziellen Schwierigkeiten befinden.
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Die Analyse des Vertrauens in die verschiedenen Medien unter dem Gesichtspunkt der
Häufigkeit ihrer Nutzung ergibt zudem, dass:
- Befragte, die mindestens einmal pro Woche Radio hören, diesem Medium
häufiger vertrauen als die Gesamtbevölkerung (61% im Vergleich zu 54% im EU-
Durchschnitt). Dieses Vertrauen ist unter den Europäern, die seltener Radio
hören, weniger stark ausgeprägt (43% derjenigen, die zwei- oder dreimal pro
Monat oder seltener Radio hören);
- Das Vertrauen in das Fernsehen ist unter denen, die dieses Medium mindestens
einmal pro Woche nutzen (49%), praktisch gleich hoch wie unter den Europäern
insgesamt (48%). Hingegen vertrauen mehr als zwei Drittel derjenigen, die
weniger häufig fernsehen, diesem Medium „eher nicht“ (67% der Befragten, die
zwei- bis dreimal pro Monat oder seltener fernsehen);
- Zwar ist das Vertrauen in die Presse unter den Befragten, die diese mindestens
einmal pro Woche lesen, etwas größer als in der Gesamtbevölkerung
(45% gegenüber 40% für alle Europäer), eine Mehrheit misstraut diesem Medium
jedoch auch in dieser Gruppe weiterhin (51%). Diese misstrauische Haltung ist
unter den Befragten, die seltener die Presse lesen, und jenen, die niemals die
Presse lesen, etwas stärker ausgeprägt (55% bzw. 62%) als unter den Befragten
der übrigen Gruppen;
- Eine Mehrheit derjenigen, die regelmäßig das Internet nutzen, gibt an, dass sie
diesem Medium „eher nicht vertraut“ (49%, gegenüber 44% die ihm „eher
vertraut“). Dieses Misstrauen ist unter den Europäern, die das Internet seltener
nutzen, stärker ausgeprägt (52% derjenigen, die zwei- oder dreimal pro Monat
oder seltener das Internet nutzen) als unter den Befragten der übrigen Gruppen.
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In 21 von 28 Mitgliedstaaten vertraut eine Mehrheit der Befragten dem Radio. Bei der
Standard-Eurobarometer-Befragung im Herbst 2011 (EB76) waren es 23 von 27
Mitgliedstaaten. Die Ausnahmen sind: Griechenland (32% Vertrauen, gegenüber 65%
Misstrauen), Slowenien (35% gegenüber 53%), Italien (39% gegenüber 48%), Spanien
(42% gegenüber 48%), Kroatien (43% gegenüber 52%), Zypern (46% gegenüber 50%)
und Ungarn (47% gegenüber 48%). In Finnland (81%), Schweden (79%) und Österreich
(77%), das zu den Ländern gehört, in denen am meisten Radio gehört wird, vertrauen
die Befragten diesem Medium am häufigsten. In den übrigen Ländern, in denen am
häufigsten Radio gehört wird, vertraut eine –allerdings weniger deutliche – Mehrheit der
Befragten diesem Medium: 64% in Deutschland und 59% in Irland.
Betrachtet man die Entwicklung der öffentlichen Meinung, so ist festzuhalten, dass in
Slowenien das Vertrauen in das Radio deutlich abnimmt (35%, -15 Prozentpunkte). Ein
ähnlicher Vertrauensverlust lässt sich, wie wir später sehen werden, auch für weitere
Medien feststellen. Auch auf Zypern sinkt das Vertrauen in das Radio (46%, -8). Im
Gegensatz dazu nimmt das Vertrauen in dieses Medium auf Malta (42%, +6) und in
Österreich (77%, +6) merklich zu.
STANDARD-EUROBAROMETER 80 DIE MEDIENNUTZUNG – HERBST 2013
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STANDARD-EUROBAROMETER 80 DIE MEDIENNUTZUNG – HERBST 2013
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In 21 Mitgliedstaaten vertraut eine Mehrheit dem Fernsehen, wobei dieses Vertrauen in
Finnland (76%) und Österreich (74%) am höchsten ist.
In den Ländern, in denen die Befragten dem Fernsehen mehrheitlich misstrauen, finden
sich auch die Befragten, die dem Radio mehrheitlich misstrauisch gegenüberstehen. Eine
Ausnahme bildet Ungarn, wo eine knappe Mehrheit dem Fernsehen vertraut
(50% Vertrauen, gegenüber 48% Misstrauen). In Frankreich, wo eine Mehrheit der
Befragten dem Radio vertraut, misstraut hingegen eine relativ große Mehrheit dem
Fernsehen (37% „eher vertrauen“, gegenüber 60% „eher nicht vertrauen“).
Das Vertrauen in das Fernsehen geht in Slowenien (32%, -19 Prozentpunkte), in Portugal
(57%, -9), in der Slowakei (59%, -7) und auf Zypern (45%, -7) merklich zurück. Auf
Malta hingegen nimmt es deutlich zu (50%, +10).
STANDARD-EUROBAROMETER 80 DIE MEDIENNUTZUNG – HERBST 2013
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STANDARD-EUROBAROMETER 80 DIE MEDIENNUTZUNG – HERBST 2013
26
In 13 Mitgliedstaaten hegt eine Mehrheit der Befragten Vertrauen in die Presse,
während dies im Herbst 2012 nur in neun Mitgliedstaaten der Fall war. Dieses Vertrauen
ist in Finnland (68%), in Österreich (64%) und in den Niederlanden (61%), die zu den
Ländern gehören, in denen die Presse am meisten gelesen wird, besonders ausgeprägt.
In diesem Zusammenhang ist festzuhalten, dass in Schweden, wo die Presse ein
wichtiges Informationsmedium ist, lediglich eine sehr knappe Mehrheit diesem Medium
vertraut (49% Vertrauen, gegenüber 48% Misstrauen). In Deutschland sind die
Befragten, die der Presse vertrauen, sogar in der Minderheit (46% gegenüber 49%).
Im Vereinigten Königreich (78%) ist das Misstrauen gegenüber der Presse am stärksten
ausgeprägt ist, obwohl mehr als drei Viertel der Befragten angeben, mindestens einmal
pro Woche gedruckte Presseerzeugnisse zu lesen. Es folgen Griechenland (74%) und
Slowenien (70%).
Es ist die öffentliche Meinung in Slowenien, die in dieser Hinsicht die deutlichste
Veränderung erfahren hat: Der Anteil derjenigen, die der Presse misstrauen, hat im
Vergleich zum Herbst 2012 um 15 Prozentpunkte zugenommen. Auch auf Zypern
(56%, +7) und in der Tschechischen Republik (49%, +7) sind die Misstrauensanteile
gestiegen. In Belgien (58%, +8) und auf Malta (37%, +8) ist hingegen das Vertrauen in
die Presse gewachsen.
STANDARD-EUROBAROMETER 80 DIE MEDIENNUTZUNG – HERBST 2013
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STANDARD-EUROBAROMETER 80 DIE MEDIENNUTZUNG – HERBST 2013
28
Wie bereits im Herbst 2012 vertraut in 13 Mitgliedstaaten eine Mehrheit der Befragten
dem Internet. Dieses Vertrauen ist in der Tschechischen Republik (55%, der Wert ist
somit höher als jener für das Vertrauen in die Presse), in Dänemark (51%) und in der
Slowakei (49%) am deutlichsten ausgeprägt.
Eine misstrauische Haltung gegenüber dem Internet ist vor allem in Slowenien (62%),
wo es im Vergleich zum Herbst 2012 16 Prozentpunkte hinzugewinnt, aber auch in
Schweden (60%, +1), im Vereinigten Königreich (55%, +3) und in Irland (54%, +5)
weit verbreitet.
STANDARD-EUROBAROMETER 80 DIE MEDIENNUTZUNG – HERBST 2013
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STANDARD-EUROBAROMETER 80 DIE MEDIENNUTZUNG – HERBST 2013
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In den Kandidatenländern:
- In Island vertraut auch weiterhin eine Mehrheit der Befragten der Presse, dem
Radio und dem Fernsehen. Das Internet verliert diese Mehrheit, sodass derzeit
nur noch eine Minderheit angibt, diesem Medium zu vertrauen. Die
Misstrauenswerte überwiegen jedoch nur knapp (45% Vertrauen, -2
Prozentpunkte, gegenüber 47% Misstrauen, +4).
- In Montenegro verliert die Presse deutlich an Vertrauen, sodass derzeit nur noch
eine Minderheit diesem Medium vertraut (44%, -9). Hingegen nimmt das
Vertrauen in das Internet deutlich zu (49%, +10), wobei die Anzahl derjenigen,
die ihm misstrauen, jedoch ebenfalls steigt (39%, +7), was darauf hindeutet,
dass die Befragten in diesem Land sich nach und nach eine Meinung zu diesem
Medium bilden.
- In der Türkei misstrauen die Befragten mehrheitlich allen Medien, wobei das
Misstrauen gegenüber dem Radio auf 69% ansteigt (+10);
- Das Internet ist das einzige Medium, dem eine Mehrheit der Befragten in der
ehemaligen jugoslawischen Republik Mazedonien (41% Vertrauen,
gegenüber 34% Misstrauen) und in Serbien (42% gegenüber 34%) vertraut,
obwohl noch im Herbst 2012 eine Mehrheit der serbischen Befragten ihr
Misstrauen gegenüber dem Internet bekundeten (45% Misstrauen gegenüber
36% Vertrauen).
STANDARD-EUROBAROMETER 80 DIE MEDIENNUTZUNG – HERBST 2013
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DIE GLAUBWÜRDIGKEIT DER VERSCHIEDENEN QUELLEN IM INTERNET
Bittet man sie, zu beurteilen, wie glaubwürdig verschiedene Informationsquellen im
Internet ihrer Meinung nach sind, so erklärt eine Mehrheit jener Europäer, die das
Internet nutzen, offiziellen Webseiten und Webseiten von Institutionen mehr zu
vertrauen als anderen Webseiten (38%, unverändert im Vergleich zur Standard-
Eurobarometer-Befragung vom Herbst 2012)8. Demgegenüber geben 17% der Europäer
an, offiziellen Webseiten und Webseiten von Institutionen weniger zu vertrauen als
anderen Webseiten. Dieser Anteil steigt somit im Vergleich zum Herbst 2012 um zwei
Prozentpunkte. Weiterhin erklärt ein Viertel der Befragten spontan, keinen Unterschied
zwischen offiziellen Webseiten oder Webseiten von Institutionen und anderen Webseiten
zu machen. Etwas weniger als einer von zehn Europäern gibt zudem spontan an, kein
Vertrauen in das zu haben, was im Internet steht (9%, -1).
Basis: Europäer, die das Internet nutzen: 74% der gesamten Stichprobe
Die soziodemografische Analyse der Ergebnisse zeigt, dass die jungen Befragten, –
obwohl sie das Internet häufiger nutzen als die älteren, ähnliche Antworten im Hinblick
auf ihr Vertrauen in verschiedene Webseiten geben wie die älteren (41% der 15-24-
Jährigen vertrauen offiziellen Webseiten und Webseiten von Institutionen mehr als
anderen Webseiten, im Vergleich zu 37% der Befragten im Alter von 55 Jahren und
mehr).
Deutlichere Unterschiede ergeben sich, wenn man den Bildungsstand der Befragten
betrachtet: 45% der Europäer, die ihre Ausbildung bis zum Alter von 20 Jahren oder
länger verfolgt haben, vertrauen offiziellen Webseiten und Webseiten von Institutionen
mehr als anderen Webseiten. Hingegen sind es nur 26% der Europäer, die ihre
Ausbildung im Alter von 15 Jahren oder früher beendet haben.
8 QE8. Welche der beiden folgenden Aussagen kommt Ihrer persönlichen Meinung am nächsten? Sie vertrauen offiziellen Webseiten und Webseiten von Institutionen mehr als anderen Webseiten/Sie vertrauen offiziellen Webseiten und Webseiten von Institutionen weniger als anderen Webseiten
STANDARD-EUROBAROMETER 80 DIE MEDIENNUTZUNG – HERBST 2013
32
Diese vertrauen anderen Webseiten nicht unbedingt mehr, geben aber häufiger spontan
an, kein Vertrauen in das zu haben, was im Internet steht
(17% im Vergleich zu 9% im Durchschnitt).
Basis: Europäer, die das Internet nutzen: 74% der gesamten Stichprobe
Die Länder, in denen das Internet am häufigsten genutzt wird, sind auch diejenigen, in
denen das Vertrauen in offizielle Webseiten und Webseiten von Institutionen am
höchsten ist: 70% in Dänemark, 69% in Schweden und 60% in den Niederlanden und in
Finnland.
In den Ländern der Europäischen Union vertraut eine Mehrzahl der Befragten diesen
Webseiten; dies gilt nun auch in Griechenland (24%, +4 Prozentpunkte), wo dies im
Herbst 2012 noch nicht der Fall war. Allerdings gibt ein Drittel der griechischen Befragten
(33%, -8) spontan an, keinen Unterschied zwischen offiziellen Webseiten und anderen
Webseiten zu machen. In Luxemburg (38%, -12) und Bulgarien (24%, -11) geht das
Vertrauen in offizielle Webseiten merklich zurück. Unter den Befragten in Kroatien
hingegen nimmt das Vertrauen in diese Webseiten deutlich zu (30%, +9).
STANDARD-EUROBAROMETER 80 DIE MEDIENNUTZUNG – HERBST 2013
33
II. DER INFORMATIONSSTAND DER BÜRGER ZU EUROPÄISCHEN
ANGELEGENHEITEN
- Mehr als zwei Drittel der Europäer betrachtet sich als schlecht über
europäische Angelegenheiten informiert -
Fast drei Viertel der Europäer sind
der Ansicht, dass die Menschen in
ihrem Land schlecht über
europäische Angelegenheiten
informiert sind, wobei dieser
Anteil im Vergleich zum Herbst
2012 leicht gesunken ist (73%, -2
Prozentpunkte)9. Nahezu sieben
von zehn Europäer kommen zu
der gleichen Bewertung, wenn sie
ihren eigenen Informationsstand
beurteilen sollen (69%, +1)10.
Die Befragten in fast allen
Mitgliedstaaten haben
mehrheitlich das Gefühl, dass sie
selbst, aber auch die anderen,
schlecht über europäische Angelegenheiten informiert sind. Die einzige Ausnahme ist
Luxemburg: Hier meinen 50% der Befragten, dass die Menschen in ihrem Land gut über
diese Angelegenheiten informiert sind, und 52% glauben, selbst gut hierüber informiert
zu sein. Diese Anteile sind allerdings im Vergleich zur Befragung EB78 im Herbst 2012
gesunken, und zwar um -6 bzw. -2 Prozentpunkte.
Die Länder, in denen der Informationsstand der Bürger am schlechtesten beurteilt wird,
sind Spanien (86% sind der Meinung, dass die Menschen in ihrem Land „schlecht
informiert“ sind, und 81% geben an, sie selbst seien schlecht informiert), Frankreich
(85% und 80%) und Portugal (84% und 77%).
Folgende Entwicklungen sind festzuhalten:
- Das Gefühl, selbst über europäische Angelegenheiten gut informiert zu sein, ist in
Kroatien im Vergleich zum Herbst 2012 stark zurückgegangen
(27%, -13 Prozentpunkte). Der Eintritt des Landes in die Europäische Union mag
dafür gesorgt haben, dass die Erwartungen der Befragten in dieser Frage
gestiegen sind. In Österreich (44%, +8) und Litauen (41%, +8) hingegen hat
dieses Gefühl deutlich zugenommen;
9 QE1. Inwieweit sind Ihrer Meinung nach die Menschen in (UNSEREM LAND) insgesamt gesehen gut oder nicht gut über europäische Angelegenheiten informiert? 10 QE2. Und inwieweit sind Sie persönlich Ihrer Meinung nach insgesamt gesehen gut oder nicht gut über europäische Angelegenheiten informiert?
STANDARD-EUROBAROMETER 80 DIE MEDIENNUTZUNG – HERBST 2013
34
- Das Gefühl, ihre Mitbürger seien über europäische Angelegenheiten gut
informiert, ist bei den Befragten in mehreren Ländern gestiegen: in Litauen
(41%, +8 Prozentpunkte), in Österreich (39%, +7), in den Niederlanden
(23%, +7), in Rumänien (21%, +6) und in Deutschland (30%, +6). Im
Vereinigten Königreich hingegen ging es um mehrere Prozentpunkte zurück
(20%, -7).
STANDARD-EUROBAROMETER 80 DIE MEDIENNUTZUNG – HERBST 2013
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Das Gefühl, über europäische Angelegenheiten nicht gut informiert zu sein, empfindet in
allen Bevölkerungskategorien eine Mehrheit der Befragten, wobei bei der Betrachtung der
Ergebnisse mit Hinblick auf das Bildungsniveau und die berufliche Situation große
Unterschiede zwischen den verschiedenen Gruppen zu beobachten sind:
- Das Alter der Befragten bleibt praktisch ohne Einfluss auf deren Antworten;
- Das Gefühl, nicht über genügend Informationen zu verfügen, ist jedoch unter den
Europäern, die ihre Ausbildung im Alter von 15 Jahren oder früher beendet haben
(82%), sehr viel stärker ausgeprägt als unter jenen, die ihre Ausbildung bis zum
Alter von 20 Jahren oder länger verfolgt haben (57%);
- Zudem ist es unter Arbeitern (73%) weiter verbreitet als unter Angestellten
(66%) und leitenden Angestellten (54%).
STANDARD-EUROBAROMETER 80 DIE MEDIENNUTZUNG – HERBST 2013
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Die untenstehende Tabelle zeigt die nach soziodemografischen Kriterien analysierten
Ergebnisse zu den sechs größten Ländern der Europäischen Union sowie zu vier von der
Wirtschafts- und Finanzkrise besonders betroffenen Ländern.
STANDARD-EUROBAROMETER 80 DIE MEDIENNUTZUNG – HERBST 2013
37
III. DIE INFORMATIONSQUELLEN ZU POLITISCHEN
ANGELEGENHEITEN UND ZUR EUROPÄISCHEN UNION
- Das Internet gewinnt unter den wichtigsten Informationsquellen zu
nationalen und europäischen politischen Angelegenheiten an Bedeutung -
1. DIE NATIONALEN POLITISCHEN ANGELEGENHEITEN
Die beliebteste
Informationsquelle der
Europäer zu nationalen
politischen Angelegenheiten
ist weiterhin das Fernsehen,
obwohl dessen Anteil im
Vergleich zur Standard-
Eurobarometer-Befragung vom
Herbst 2012 leicht
zurückgegangen ist (82%, -2
Prozentpunkte)11. Auf Rang
zwei folgt die Presse, die jedoch
bedeutend seltener genannt
wird (43%, -4, d. h. -7
Prozentpunkte im Vergleich zur
Befragung vom Herbst 2011
(EB76)). Das Radio belegt Platz
drei in der Rangfolge der
beliebtesten
Informationsquellen (36%, -1), hat jedoch derzeit nur noch einige Prozentpunkte
Vorsprung auf das Internet, das als einzige Informationsquelle zu nationalen politischen
Angelegenheiten seinen Anteil erhöhen kann (33%, +2 und +4 im Vergleich zum Herbst
2011).
Untersucht man jedoch, welches Medium die Europäer als erstes als wichtige
Informationsquelle zu diesen Angelegenheiten nennen, so hat das Fernsehen
weiterhin einen bedeutenden Vorsprung auf alle andere Medien (62%, unverändert).
Das Internet baut seine zweite Position leicht aus (14%, +1 Prozentpunkt) und platziert sich
vor der Presse (11%, -1) und dem Radio (7%, -1), deren Anteile zurückgehen.
11 QE4A. Woher erhalten Sie die meisten Nachrichten zu nationalen politischen Angelegenheiten?
STANDARD-EUROBAROMETER 80 DIE MEDIENNUTZUNG – HERBST 2013
38
Das Fernsehen belegt in allen Mitgliedstaaten der Europäischen Union mit Ausnahme
von Luxemburg Platz eins in der Rangfolge der wichtigsten Medien für Informationen zu
nationalen politischen Angelegenheiten. In Luxemburg ist die Presse das am häufigsten
zuerst genannte Medium (65%, unverändert).
Die Presse wird in Schweden (71%, +5 Prozentpunkte), Finnland (69%, unverändert)
und Österreich (68%, -2) am häufigsten genannt. Ihr Anteil geht in Kroatien (35%, -11)
und Rumänien (38%, -8) deutlich zurück.
Das Radio seinerseits wird in Irland (57%, unverändert), Dänemark
(53%, +5 Prozentpunkte) und Luxemburg (50%, +3) häufig genannt. Sein Anteil sinkt
hingegen merklich in Polen (31%, -13), auf Malta (39%, -11) und auf Zypern
(36%, -10).
Das Internet wird besonders häufig in Estland (57%, +2 Prozentpunkte), in Lettland
(57%, +1) und in Dänemark (52%, +2) als wichtige Informationsquelle bezeichnet. Die
deutlichsten Veränderungen im Vergleich zum Herbst 2012 sind zu diesem Medium auf
Malta (44%, +9), auf Zypern (38%, +8), in Rumänien (31%, +8), in Irland (32%, +8)
und in Frankreich (34%, +6) zu verzeichnen. Hingegen wird das Internet in Polen
(31%, -6) und in der Slowakei (33%, -6) seltener als Informationsmedium zu nationalen
politischen Angelegenheiten genannt.
STANDARD-EUROBAROMETER 80 DIE MEDIENNUTZUNG – HERBST 2013
39
DIE RANGFOLGE DER WICHTIGSTEN INFORMATIONSQUELLEN IM INTERNET
Die Rangfolge der Webseiten, die die Europäer am häufigsten nutzen, um sich über
nationale politische Angelegenheiten zu informieren12, zeigt sich im Vergleich zum Herbst
2012 unverändert: Informationsseiten (Internetseiten von Zeitungen,
Nachrichtenmagazinen etc.) positionieren sich eindeutig an erster Stelle
(67%, -1 Prozentpunkt), gefolgt von sozialen Netzwerken im Internet
(27%, unverändert). Offizielle Internetseiten und Internetseiten von Institutionen
belegen Platz drei (23%, -1), vor Blogs (11%, unverändert) und Videoportalen (7%, -1).
Basis: Europäer, die das Internet als Informationsquelle
zu nationalen politischen Angelegenheiten nutzen: 33% der gesamten Stichprobe
Informationsseiten werden in Schweden (89%, +1 Prozentpunkt), Dänemark (86%, -3),
Estland (83%, +6) und Luxemburg (81%, +4) am häufigsten genannt. In Portugal (68%,
+13) und auf Malta (76%, +10) gewinnen sie am meisten an Bedeutung.
Soziale Netzwerke im Internet werden in Griechenland (44%, +3 Prozentpunkte),
Bulgarien (43%, +2) und Ungarn (40%, +7) häufig als Informationsquelle zu nationalen
politischen Angelegenheiten angegeben. In Kroatien (35%, +15), Rumänien
(39%, +9, nach einem vorherigen Anstieg um 18 Prozentpunkte im Herbst 2012),
Ungarn (40%, +7), Schweden (31%, +7) und Luxemburg (26%, +7) gewinnen sie als
Informationsquelle zu nationalen politischen Angelegenheiten deutlich an Wichtigkeit.
STANDARD-EUROBAROMETER 80 DIE MEDIENNUTZUNG – HERBST 2013
40
Die soziodemografische Analyse zeigt, dass:
- Soziale Netzwerke im Internet von den 15-24-Jährigen (38%) und den 24-39-
Jährigen (29%) häufiger genutzt werden als von anderen Bürgern. Dies gilt auch
für Europäer, die ihre Ausbildung vor Erreichen des 20. Lebensjahrs beendet
haben (33% derjenigen, die ihre Ausbildung mit 15 Jahren oder früher beendet
haben, und 29% derjenigen, die ihre Ausbildung im Alter zwischen 16 und 19
Jahren beendet haben), sowie für Arbeiter (31%), Arbeitslose (33%) und
Europäer, die angeben, meistens Schwierigkeiten beim Bezahlen ihrer
Rechnungen zu haben (34%). Für diese demografischen Gruppen sind soziale
Netzwerke die zweitwichtigste Informationsquelle zu nationalen politischen
Angelegenheiten;
- Die Befragten der übrigen Kategorien im Hinblick auf Alter und Bildungsstand
bevorzugen bei der Suche nach Informationen zur nationalen Politik eher offizielle
Internetseiten und Internetseiten von Institutionen als soziale Netzwerke im
Internet.
Basis: Europäer, die das Internet als Informationsquelle
zu nationalen politischen Angelegenheiten nutzen: 33% der gesamten Stichprobe
12 QE6. Welche der folgenden Webseiten nutzen Sie, um im Internet Nachrichten zu nationalen politischen Angelegenheiten zu erhalten?
STANDARD-EUROBAROMETER 80 DIE MEDIENNUTZUNG – HERBST 2013
41
2. DIE EUROPÄISCHEN POLITISCHEN ANGELEGENHEITEN
Wie zu nationalen politischen
Fragen ist das Fernsehen auch
zu europäischen politischen
Angelegenheiten die bei den
Europäern beliebteste
Informationsquelle; trotz eines
leichten Rückgangs seines
Anteils (75%, -3 Prozentpunkte
im Vergleich zur Standard-
Eurobarometer-Befragung vom
Herbst 2012)13.
Die Presse belegt Platz zwei,
wird jedoch seltener genannt
als bei vorangegangenen
Befragungen (40%, -4 im
Vergleich zum Herbst 2012 und
-7 im Vergleich zum Herbst
2011). Das Radio erreicht Platz
drei, verliert jedoch ebenfalls
an Zuspruch (31%, -3 und -4). Das Internet platziert sich knapp hinter dem Radio und
verzeichnet einen geringen Zugewinn (29%, +1 und +3). Wie schon bei den nationalen
politischen Angelegenheiten ist das Internet das einzige Medium, dessen Bedeutung als
Informationsquelle zunimmt.
Betrachtet man die
erstgenannten Medien, so
bleibt das Fernsehen an der
Spitze der wichtigsten
Informationsquellen zur
aktuellen europäischen Politik
(58%, unverändert). Das
Internet positioniert sich auf
Platz zwei (13%, +1
Prozentpunkt), vor der Presse
(10%, -1) und dem Radio
(6%, -1).
13 QE5. Woher erhalten Sie die meisten Nachrichten zu europäischen politischen Angelegenheiten?
STANDARD-EUROBAROMETER 80 DIE MEDIENNUTZUNG – HERBST 2013
42
Wie schon bei der Frage nach den wichtigsten Medien für Informationen zu nationalen
politischen Angelegenheiten lassen sich auch zu dieser Frage dieselben großen
soziodemografischen Unterschiede bei der Mediennutzung im weiten Sinne
nachweisen:
- Junge Befragte und Studenten nennen häufiger als andere das Internet, das bei
ihnen nach dem Fernsehen die zweitwichtigste Informationsquelle ist;
- Europäer mit dem höchsten Bildungsniveau und leitende Angestellte nennen das
Internet häufiger als der Durchschnitt. Es wird jedoch von dieser Berufsgruppe
weniger häufig genannt als Fernsehen und Presse.
STANDARD-EUROBAROMETER 80 DIE MEDIENNUTZUNG – HERBST 2013
43
DIE RANGFOLGE DER WICHTIGSTEN INFORMATIONSQUELLEN IM INTERNET
Die Rangfolge der wichtigsten Webseiten für Informationen zu europäischen politischen
Angelegenheiten erfährt einige kleine Veränderungen14:
- Informationsseiten werden weiterhin am häufigsten aufgerufen
(65%, -1 Prozentpunkt);
- Auf Platz zwei rangieren offizielle Internetseiten und Internetseiten von
Institutionen (25%, +1 Prozentpunkt) sowie soziale Netzwerke im Internet, deren
Anteil bei dieser Befragung gleich hoch ausfällt (25%, +2);
- Blogs scheinen an Wichtigkeit zu verlieren und werden weniger häufig genannt als
im Herbst 2012 (10%, -2 Prozentpunkte);
- Es folgen die Videoportale (7%, unverändert);
- Der Anteil der Befragten, die spontan angeben, keine dieser Webseiten zu nutzen,
um Informationen zu europäischen politischen Angelegenheiten zu erhalten, geht
im Vergleich zum Herbst 2012 um einen Prozentpunkt zurück (7%).
Basis: Europäer, die das Internet als Informationsquelle
zu europäischen politischen Angelegenheiten nutzen: 29% der Stichprobe
14 QE7. Welche der folgenden Webseiten nutzen Sie, um im Internet Nachrichten zu europäischen politischen Angelegenheiten zu erhalten?
STANDARD-EUROBAROMETER 80 DIE MEDIENNUTZUNG – HERBST 2013
44
Informationsseiten werden in Schweden (85%, +1 Prozentpunkt), in Dänemark
(81%, -3) und in Luxemburg (81%, +3) am häufigsten genannt. Die wichtigsten
positiven Entwicklungen ergeben sich auf Malta (77%, +9) und in Spanien (70%, +9).
Hingegen verlieren Informationsseiten in Griechenland (59%, -15), Kroatien (61%, -10)
und Deutschland (61%, -10) bedeutend an Wichtigkeit.
Die Befragten in Österreich (41%, -2 Prozentpunkte) und Luxemburg (36%, -6) nennen
offizielle Internetseiten und Internetseiten von Institutionen am häufigsten. Die
deutlichsten Entwicklungen zu diesen Seiten sind negativer Art: offizielle Internetseiten
und Internetseiten von Institutionen verlieren 14 Prozentpunkte in Bulgarien (18%) und
sieben Prozentpunkte in Polen (16%).
In Rumänien (42%, +12 Prozentpunkte) und Bulgarien (39%, -5) werden soziale
Netzwerke im Internet am häufigsten als Informationsquellen zu europäischen
politischen Angelegenheiten genannt. Wichtige Bedeutungsveränderungen lassen sich in
Kroatien (31%, +10), Frankreich (25%, +9), Italien (25%, +8) und Portugal (34%, +8)
beobachten.
Die Analyse nach soziodemografischen Kriterien zeigt, dass:
- Die Wichtigkeit von Informationsseiten bei der Suche nach Informationen zu
europäischen politischen Angelegenheiten mit steigendem Alter der Befragten
deutlich zunimmt: 54% der 15-24-Jährigen, 66% der 25-39-Jährigen, 68% der
40-54-Jährigen und 74% der Befragten im Alter von 55 Jahren und mehr nutzen
diese Seiten. Das Alter, in dem die Befragten ihre Ausbildung beendeten, ist
ebenfalls ein Kriterium, zu dem sich bedeutende Unterschiede ergeben:
53% derjenigen, die die Schule mit 15 Jahren oder früher verlassen haben,
nennen Informationsseiten als Nachrichtenquelle, während es 73% derjenigen
sind, die ihre Ausbildung bis zum Alter von 20 Jahren oder länger fortgesetzt
haben. Trotz dieser Unterschiede nutzen Europäer aller Kategorien diese Seiten
bei der Suche nach Informationen zu europäischen politischen Angelegenheiten
am häufigsten;
- Offizielle Internetseiten und Internetseiten von Institutionen werden von
Europäern im Alter von 55 Jahren und mehr (30%), von Europäern, die ihre
Ausbildung bis zum Alter von 20 Jahren oder länger verfolgt haben (29%), und
von leitenden Angestellten (33%) überdurchschnittlich oft genannt;
- Soziale Netzwerke im Internet werden von den 15-24-Jährigen (35%) und in
geringerem Maße von den 25-39-Jährigen (26%) überdurchschnittlich häufig
genannt. Dies trifft jedoch auch auf Arbeitslose (31%), Arbeiter (28%) und
Hausfrauen bzw. -männer (28%) zu.
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Basis: Europäer, die das Internet als Informationsquelle
zu europäischen politischen Angelegenheiten nutzen: 29% der Stichprobe
STANDARD-EUROBAROMETER 80 DIE MEDIENNUTZUNG – HERBST 2013
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3. DIE AKTIVE SUCHE NACH INFORMATIONEN ÜBER DIE EUROPÄISCHE UNION
Die Rangfolge der wichtigsten Quellen für Informationen zur Europäischen Union ähnelt
derjenigen, die im Herbst 2012 ermittelt wurde15:
- Das Fernsehen bleibt die am
häufigsten genannte Quelle
(48%, -1 Prozentpunkt);
- Das Internet folgt an zweiter
Stelle (33%, unverändert);
- Die Tageszeitungen belegen
Platz drei, werden jedoch
erneut deutlich seltener
genannt als zuvor (26%, -4,
-7 im Vergleich zum Herbst
2011);
- Gespräche mit Verwandten,
Freunden und Kollegen
erreichen auch diesmal Platz
vier (19% der Nennungen, -
1) und positionieren sich
somit vor dem Radio
(17%, -1);
- Es folgen andere Zeitungen
und Zeitschriften (10%, -1),
Bücher, Broschüren und
Informationsblätter (6%,
unverändert) sowie Konferenzen oder Veranstaltungen (3%, unverändert);
- Mehr als ein Fünftel der Europäer gibt spontan an, nie nach solchen Informationen
zu suchen (21%, +1).
In sechs Mitgliedstaaten steht das Internet in der Rangfolge der wichtigsten Quellen bei
der Suche nach Informationen über die EU, ihre Politik und ihre Institutionen an erster
Stelle: in Schweden (62%), in den Niederlanden (59%), in Finnland (58%), in Dänemark
(57%), in Estland (52%) und in Lettland (44%).
Sein Anteil wächst auf Zypern (37%, +8 Prozentpunkte) und Malta (40%, +7)
beträchtlich. In Polen hingegen geht er zurück (22%, -8).
15 QE9. Wenn Sie nach Informationen über die Europäische Union, ihre Politik und ihre Institutionen suchen, welche der folgenden Informationsquellen nutzen Sie dann?
STANDARD-EUROBAROMETER 80 DIE MEDIENNUTZUNG – HERBST 2013
47
In allen anderen Mitgliedstaaten belegt das Fernsehen den ersten Platz in der Rangfolge
der bei der Suche nach Informationen zur Europäischen Union wichtigsten Medien.
Tageszeitungen werden in Österreich (53%), Luxemburg (50%), Deutschland (44%),
Finnland (42%) und Schweden (40%) häufig genannt.
Die deutlichsten Veränderungen hierzu zeigen sich in Bulgarien (18%, -9 Prozentpunkte),
in Kroatien (18%, -8), in der Slowakei (19%, -8) und auf Zypern (20%, -8).
Gespräche mit Verwandten und Freunden werden auf Zypern (48%), in Österreich
(47%), in Griechenland (40%) und in Dänemark (40%) häufig genannt.
In Portugal (19%, +10 Prozentpunkte), Ungarn (27%, +8) und Belgien (23%, +7)
werden sie häufiger genannt als im Herbst 2012, in Kroatien (19%, -9) und Slowenien
(26%, -8) geht ihr Anteil hingegen zurück.
Konferenzen, Vorträge oder Veranstaltungen werden in Griechenland (11%,
-4 Prozentpunkte) und Portugal (10%, +4) von mehr Befragten genannt als zuvor.
Mehr als ein Viertel der Befragten in Polen (36%), im Vereinigten Königreich (30%), in
Bulgarien (28%), in Portugal (28%) und in Lettland (26%) gibt spontan an, nie nach
Informationen über die Europäische Union zu suchen.
In fast allen Kandidatenländern belegt das Fernsehen Platz eins der wichtigsten
Informationsquellen bei der Suche nach Informationen über die EU, ihre Politik und ihre
Institutionen. Die einzige Ausnahme bildet Island, wo das Internet an erster Stelle steht
(69%).
Die soziodemografische Analyse macht wiederum die bereits beschriebenen großen
Unterschiede in der Mediennutzung erkennbar: Jüngere Befragte, Befragte mit dem
höchsten Bildungsniveau und leitende Angestellten bevorzugen das Internet. In den
übrigen Kategorien belegt das Fernsehen Platz eins.
STANDARD-EUROBAROMETER 80 DIE MEDIENNUTZUNG – HERBST 2013
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Die vier erstgenannten Antworten
STANDARD-EUROBAROMETER 80 DIE MEDIENNUTZUNG – HERBST 2013
49
4. DIE MEDIENBERICHTERSTATTUNG ÜBER DIE EUROPÄISCHE UNION
- Eine Mehrheit der Europäer ist der Meinung, dass ihre nationalen Medien
genug und objektiv über die Europäische Union berichten -
Eine Mehrheit der Europäer denkt auch weiterhin, dass ihre nationalen Medien „genug“
über die Europäische Union berichten. Dies gilt sowohl für die Presse
(55%, -1 Prozentpunkt) als auch für das Fernsehen (53%, -2), das Radio (47%, -1) und
das Internet (43%, +1)16. Unabhängig davon, um welches Medium es sich handelt,
tendieren die Europäer eher dazu, ihm vorzuwerfen, es berichte zu wenig über die
Europäische Union als zu viel (28% urteilen „zu wenig“ für das Fernsehen, im Vergleich
zu 11% für „zu viel“; 27% gegenüber 6% für das Radio; 19% gegenüber 9% für die
Presse und 12% gegenüber 6% für das Internet).
Eine langfristige Analyse macht deutlich, dass sich die öffentliche Meinung zu diesem
Aspekt seit der Standard-Eurobarometer-Befragung vom Herbst 2007 (EB68) deutlich
verändert hat: Der Anteil der Europäer, denen zufolge die Medien genug über die
Europäische Union berichten, hat bei allen abgefragten Medien zugenommen
(+14 Prozentpunkte für das Fernsehen, +10 für die Presse, +12 für das Radio und +13
für das Internet), während das Gefühl, dass die Medien zu wenig über die Europäische
Union berichten (das im Herbst 2007 für Fernsehen und Radio sogar von einer Mehrheit
empfunden wurde) in teils spektakulärem Umfang zurückgegangen ist
(-20 für das Fernsehen, -17 für die Presse, -19 für das Radio und -7 für das Internet).
16 QE10. Ganz allgemein gesprochen: Finden Sie, dass im (NATIONALEN) Fernsehen zu viel, genug oder zu wenig über die Europäische Union berichtet wird? Und im Radio? Und in Zeitungen und Zeitschriften? Und auf Internetseiten?
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Die Befragten in Finnland gehören zu jenen, die am häufigsten der Ansicht sind, dass ihre
nationalen Medien genug über die Europäische Union berichten (76% vertreten diese
Ansicht zum Fernsehen, 66% zum Radio, 81% zur Presse und 61% zum Internet). Dies
trifft auch auf die Befragten in Estland (70%/66%/73%/64%) und in der Slowakei
(72%/68%/70%/57%) zu.
Die Länder, in denen die Befragten ihren nationalen Medien überdurchschnittlich oft
vorwerfen, nicht genug über die Europäische Union zu berichten, sind Frankreich
(47% für das Fernsehen, 41% für das Radio, 29% für die Presse und 23% für das
Internet), die Niederlande (44%/34%/24%/16%), Schweden (37%/34%/34%/19%) und
Dänemark (36%/30%/27%/15%).
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Kroatien gehört ebenfalls zur Gruppe der Länder, in denen die Befragten den Medien am
häufigsten vorwerfen, nicht genug über die Europäische Union zu berichten, obwohl
dieses Gefühl hier seit dem Beitritt des Landes zur Europäischen Union deutlich
zurückgegangen ist (36%, -8 Prozentpunkte/35%, -9/30%, -10/17%, -4).
Die Länder, in denen den Medien überdurchschnittlich häufig vorgeworfen wird, zu viel
über die Europäische Union zu berichten, sind Griechenland (36% für das Fernsehen,
16% für das Radio, 22% für die Presse und 8% für das Internet), Spanien
(17%/12%/14%/15%), Zypern (20%/11%/13%/8%) und Rumänien
(21%/11%/15%/der Anteil für das Internet entspricht mit 7% dem Durchschnitt). Zu
den bemerkenswerten Entwicklungen zählt die Tatsache, dass der Eindruck, das
Fernsehen berichte nicht genug über die Europäische Union, in Frankreich
(47%, +7 Prozentpunkte) und Griechenland (26%, +7) zunimmt. In Italien (14%, +7)
und Slowenien (17%, +6) haben hingegen deutlich mehr Befragte als zuvor das Gefühl,
das Fernsehen berichte zu viel über die Union. In Portugal nimmt der Eindruck zu, dass
im Radio nicht genug über die Europäische Union berichtet wird (24%, +8).
Europäer mit dem höchsten Bildungsniveau, die großes Interesse für Politik hegen,
meinen überdurchschnittlich häufig, dass ihre nationalen Medien „zu wenig“ über die
Europäische Union berichten. Aber auch in diesen Kategorien überwiegt insgesamt der
Eindruck, dass die nationalen Medien genug über die Europäische Union berichten.
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DIE DARSTELLUNG DER EUROPÄISCHEN UNION IN DER MEDIENBERICHTERSTATTUNG
Nach Ansicht einer Mehrheit der Europäer wird in den Medien objektiv über die
Europäische Union berichtet. Dies gilt für alle abgefragten Medien: Fernsehen
(52%, -1 Prozentpunkt), Radio (51%, -1), Zeitungen und Zeitschriften (49%, -2) und
Internet (40%, unverändert)17. Bemerkenswert ist, dass der Anteil der Europäer, die
diese Frage beim Medium Internet mit „Weiß nicht“ beantworten, weiterhin sehr hoch ist
(46%, unverändert).
Der Eindruck, dass die Medien die Europäische Union „zu positiv“ behandeln, ist unter
den Befragten bei Fernsehen (18% gegenüber 15%) und Radio (12% gegenüber 10%)
etwas stärker als das Gefühl, die Berichterstattung sei „zu negativ“. Die jeweiligen
Anteile sind dabei im Vergleich zum Herbst 2012 relativ stabil. Betrachtet man die
Meinungen zu Presse und Internet, so zeigt sich ein umgekehrtes Verhältnis
(13% gegenüber 14% bzw. 6% gegenüber 8%).
In folgenden Mitgliedstaaten empfinden die Befragten die Medienberichterstattung über
die EU als besonders objektiv: Österreich (71% für das Fernsehen, 70% für das Radio,
66% für die Presse und 48% für das Internet), Belgien (68%/69%/66%/53%), Finnland
(67%/65%/69%/56%), die Tschechische Republik (67%/66%/64%/56%), und die
Slowakei (65%/72%/65%/53%).
17 QE11. Und sind Sie der Meinung, dass die Europäische Union im (NATIONALEN) Fernsehen zu positiv, objektiv oder zu negativ dargestellt wird? Und im Radio? Und in Zeitungen und Zeitschriften? Und auf Internetseiten?
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Die Befragten in Griechenland betrachten die Berichterstattung zur Europäischen Union
im eigenen Land weiterhin kritischer als der Durchschnitt und werfen den Medien,
zumindest was das Fernsehen, das Radio und die Presse angeht, gleichzeitig vor, zu
positiv und zu negativ zu berichten. Das Urteil der Befragten zum Internet fällt weniger
kritisch aus. In Frankreich werfen mehr Befragte als in anderen Ländern den meisten
Medien ihres Landes vor, die EU zu negativ zu behandeln (27% für das Fernsehen, 20%
für das Radio und 14% für das Internet). Das Urteil über die Berichterstattung in der
Presse fällt im Vereinigten Königreich (30% finden die Berichterstattung „zu negativ“)
und in Schweden (24%) am schlechtesten aus.
Kroatien, das seit dem 1. Juli 2013 Mitglied der Europäischen Union ist, gehört zu den
Ländern, in denen die meisten Befragten den Medien vorwerfen, „zu positiv“ über die
Europäische Union zu berichten. Diese kritische Haltung wird allerdings im Vergleich zum
Herbst 2012 sehr viel seltener vertreten. Dies gilt sowohl für das Fernsehen
(43%, -17 Prozentpunkte) als auch für das Radio (33%, -15), die Presse (31%, -17) und
das Internet (21%, -7).
Die soziodemografische Analyse macht lediglich geringe Bewertungsunterschiede
deutlich: Die Befragten aller Kategorien sind mehrheitlich der Ansicht, dass die Medien in
ihrem Land objektiv über die Europäische Union berichten. Insgesamt ist der Anteil der
Europäer, die meinen, dass die Berichterstattung zur Europäischen Union zu positiv
ausfällt, etwas größer als der Anteil derjenigen, die diese Berichterstattung als zu negativ
empfinden. Die leitenden Angestellten nehmen dabei gegenüber den Befragten anderer
Kategorien eine Sonderstellung ein: Sie finden die Berichterstattung in allen vier
abgefragten Medien häufiger „zu negativ“ als „zu positiv“.
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INFORMATIONEN ZUR EUROPÄISCHEN UNION IM INTERNET
Die Meinung der Europäer
dazu, bei welchen
Internetseiten es besonders
hilfreich wäre, wenn diese
Informationen zur
Europäischen Union bieten
würden, zeigt sich im Vergleich
zur Standard-Eurobarometer-
Befragung vom Herbst 2012
nahezu unverändert: Die
Befragten nennen am
häufigsten Informationsseiten
(37%, +1 Prozentpunkt), es
folgen offizielle Internetseiten
und Internetseiten von
Institutionen (32%,
unverändert)18. Soziale
Netzwerke im Internet werden
sehr viel seltener genannt
(12%, unverändert), platzieren sich aber noch vor Blogs (6%, +1) und Videoportalen
(4%, unverändert).
Fast ein Viertel der befragten Europäer gibt spontan an, dass ihm keine der
Antwortmöglichkeiten hilfreich scheint (23%, -1).
Informationsseiten eignen sich aus Sicht der Befragten in 26 Mitgliedstaaten am
besten als Quelle für Informationen über die EU. In zwei Mitgliedstaaten ziehen die
Befragten offizielle Internetseiten und Internetseiten von Institutionen vor, nämlich in
Schweden (69%, +1 Prozentpunkt) und in Dänemark (64%, -5). Weiterhin ist
festzuhalten, dass in Slowenien und Rumänien Informationsseiten und offizielle
Internetseiten sowie Internetseiten von Institutionen gleich hohe Anteile erreichen und
sich somit den ersten Platz teilen (mit Anteilen von jeweils 30%, -3, bzw. 27%, -1).
Soziale Netzwerke im Internet werden in Griechenland (23%, -3 Prozentpunkte), in
Österreich (22%, +1) und auf Zypern(21%, +1) überdurchschnittlich häufig als hilfreiche
Quellen für Informationen zur EU betrachtet. In Finnland (18%, +7) und in Rumänien
(14%, +6) werden sie aktuell häufiger genannt als im Herbst 2012.
18 QE12. Auf welchen der folgenden Internetseiten wäre es Ihrer Meinung nach hilfreich, Informationen zur EU zu finden?
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Die soziodemografische Analyse bestätigt die Tendenzen, die sich bereits bei der
Untersuchung der Mediennutzung abzeichneten:
- Junge Befragte, die das Internet am häufigsten nutzen, nennen sowohl
Informationsseiten (48%) als auch offizielle Internetseiten und Internetseiten von
Institutionen (40%) und soziale Netzwerke (23%) häufiger als der europäische
Durchschnitt;
- Befragte im Alter von 55 Jahren und mehr nennen etwas häufiger
Informationsseiten (23%) als offizielle Internetseiten und Internetseiten von
Institutionen (20%). Soziale Netzwerke (4%) und Blogs (2%) sind für diese
Gruppe lediglich von marginaler Bedeutung. Ein Viertel der Befragten dieser
Altersgruppe beantwortet die Frage nach hilfreichen Internetseiten für
Informationen über die EU mit „Weiß nicht“ und 37% mit „Nichts davon“;
- Die Befragten mit dem höchsten Bildungsniveau, die – wie bereits gehört -
offiziellen Internetseiten und Internetseiten von Institutionen besonders häufig
vertrauen, nennen diese auch hier sehr viel häufiger als der Durchschnitt (47%),
entscheiden sich aber ebenfalls sehr häufig für Informationsseiten (52%). Was
soziale Netzwerke betrifft, so entsprechen die Informationserwartungen dieser
Gruppe dem Durchschnitt (14%);
- Leitende Angestellte nennen häufig Informationsseiten (53%) sowie offizielle
Internetseiten und Internetseiten von Institutionen (53%). Dies gilt auch für
Studenten (53% für Informationsseiten, 46% für offizielle Internetseiten und
Internetseiten von Institutionen), die zudem von sozialen Netzwerken (24%)
mehr Informationen zur EU erwarten als der Durchschnitt der Europäer.
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IV. SOZIALE NETZWERKE
- Die Europäer gestehen sozialen Netzwerken immer mehr Vorzüge zu, die Zweifel
an ihrer Glaubwürdigkeit im Hinblick auf politische Informationen nehmen jedoch
ebenfalls zu -
Die Nutzung sozialer Netzwerke im Internet hat im Vergleich zum Herbst 2012
leicht zugenommen (44% nutzen sie mindestens einmal pro Woche,
+2 Prozentpunkte). Der Anteil der Europäer, der soziale Netzwerke gar nicht nutzt, bleibt
jedoch hoch (41%, -2), was erklärt, dass fast ein Viertel der Europäer es vorzieht, auf
Fragen zu sozialen Netzwerken keine Meinung zu äußern (je nach Aussage zwischen 22%
und 28% im Vergleich zu zwischen 25% und 30% im Herbst 2012).
Eine Mehrheit der Europäer, die sich im Vergleich zum Herbst 2012 leicht vergrößert,
stimmt jedoch mehreren positiven Aussagen zu sozialen Netzwerken zu19:
- „Soziale Netzwerke im Internet bieten eine moderne Möglichkeit, um bei
politischen Angelegenheiten auf dem neuesten Stand zu bleiben“ (52% stimmen
zu, +2 Prozentpunkte, +5 Prozentpunkte im Vergleich zum Herbst 2011,
gegenüber 26%, +1);
- Sie „können bei Menschen das Interesse für politische Angelegenheiten wecken“
(52%, +2 und +5, gegenüber 25%, unverändert);
- Sie „bieten eine gute Möglichkeit, bei politischen Themen mitreden zu können“
(51%, +1 und +4, gegenüber 26%, +1);
Es ist festzuhalten, dass auch die Anteile der negativen Meinungen zu zwei der drei
Aussagen leicht gestiegen sind.
19 QE13. Unabhängig davon, ob Sie soziale Netzwerke im Internet (Internetseiten sozialer Netzwerke, Videoportale und Blogs) nutzen oder nicht, sagen Sie mir bitte, ob Sie folgenden Aussagen voll und ganz zustimmen, eher zustimmen, eher nicht zustimmen oder überhaupt nicht zustimmen.
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Die Europäer stimmen zudem derzeit etwas häufiger der Aussage zu, dass
Informationen, die man in sozialen Netzwerken zu politischen Angelegenheiten findet,
nicht vertrauenswürdig sind (44%, +1 Prozentpunkt und +4, gegenüber 28%, +1).
In allen Mitgliedstaaten beurteilen die Befragten den politischen Nutzen sozialer
Netzwerke überwiegend positiv, sei es um auf dem neuesten Informationsstand zu
bleiben, Interesse an politischen Angelegenheiten zu wecken oder bei politischen Themen
mitzureden.
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Drei Länder nehmen im Hinblick auf signifikante Entwicklungen der öffentlichen Meinung
zu sozialen Netzwerken eine Sonderstellung ein:
- In Rumänien nimmt die positive Einstellung zu sozialen Netzwerken stark zu
(55%, +20 Prozentpunkte zur Möglichkeit bei politischen Angelegenheiten auf
dem neuesten Stand zu bleiben; 49%, +18 zur Möglichkeit, das Interesse für
politische Angelegenheiten zu wecken und 51%, +15 zur Möglichkeit, bei
politischen Themen mitzureden);
- Dies gilt auch für die Tschechische Republik, wo der Zuwachs im Vergleich zum
Herbst 2012 jedoch weniger deutlich ausfällt (54%, +8/51%, +11/54%, +6);
- In Slowenien lässt sich hingegen eine umgekehrte Entwicklung beobachten: Die
positive Haltung zu sozialen Netzwerken ist im Vergleich zum Herbst 2012
weniger ausgeprägt (61%, -9 Prozentpunkte zur Möglichkeit, bei politischen
Angelegenheiten auf dem neuesten Stand zu bleiben; 58%, -8 zur Möglichkeit,
das Interesse für politische Angelegenheiten zu wecken; 59%, -7 zur Möglichkeit,
bei politischen Themen mitzureden). Trotz dieses Rückgangs nimmt weiterhin eine
große Mehrheit der Befragten in diesem Land eine positive Haltung zu sozialen
Netzwerken ein.
Der Eindruck, dass soziale Netzwerke im Internet die Möglichkeit bieten, bei politischen
Angelegenheiten auf dem neuesten Stand zu bleiben, verstärkt sich unter den
Befragten mehrerer Länder, nämlich in Spanien (64%, +6 Prozentpunkte), in Frankreich
(48%, +6), auf Zypern (65%, +6), in Lettland (67%, +6) und in Litauen (51%, +6). Auf
Malta hingegen geht sein Anteil zurück (61%, -9).
Die Ansicht, dass soziale Netzwerke bei Menschen das Interesse für politische
Angelegenheiten wecken können, verliert auf Malta (61%, -8 Prozentpunkte) und in
Italien (44%, -7) an Anhängern.
Auf Zypern (59%, +8 Prozentpunkte) und in Irland (55%, +7) stimmen mehr Befragte
der Aussage zu, dass soziale Netzwerke eine gute Möglichkeit bieten, bei politischen
Themen mitzureden. In Bulgarien geht die Zustimmung zu dieser Aussage hingegen
deutlich zurück (52%, -7).
In fast allen Mitgliedstaaten kritisiert eine Mehrheit der Befragten die mangelnde
Vertrauenswürdigkeit der Informationen auf den Seiten sozialer Netzwerke.
Ausnahmen von dieser Haltung bilden Bulgarien (25% insgesamt für „stimme zu“
gegenüber 33%), Griechenland (33% gegenüber 42%) und Italien (33% gegenüber
37%), wobei der Anteil derjenigen, die keine Antwort geben, in Bulgarien sehr hoch ist
(42%).
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Die kritische Haltung zur Vertrauenswürdigkeit der sozialen Netzwerke zeigt sich in den
Mitgliedstaaten besonders stark ausgeprägt, in denen die Anzahl der Befragten, die
sozialen Netzwerken Vorteile zuerkennen, unter dem europäischen Durchschnittswert
liegt, wie zum Beispiel in Frankreich (57%). Sie wird aber auch in Ländern vertreten, in
denen die Befragten den sozialen Netzwerken diese Qualitäten zusprechen, wie zum
Beispiel in Schweden (63%) und in Dänemark (55%).
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Erneut zeigen sich dieselben soziodemografischen Unterschiede wie zur Nutzung
sozialer Netzwerke:
- Die jüngsten Befragten, die Befragten mit dem höchsten Bildungsniveau, die
leitenden Angestellten und die Angestellten, die soziale Netzwerke am häufigsten
nutzen, begrüßen deren politische Vorzüge häufiger als der Durchschnitt,
unterstreichen aber auch deutlicher die mangelnde Vertrauenswürdigkeit der
Informationen auf diesen Seiten;
- Europäer im Alter von 55 Jahren und mehr, Europäer mit dem höchsten
Bildungsniveau und Arbeiter heben diese Vorzüge am seltensten hervor,
kritisieren aber auch seltener die mangelnde Vertrauenswürdigkeit der
Informationen. Dies mag darin begründet liegen, dass diese Kategorien eine
weniger ausgeprägte Meinung zu diesem Thema haben (der Anteil derjenigen, die
mit „Weiß nicht“ antworten, liegt über dem Durchschnittswert).
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STANDARD EUROBAROMETER 80
Die öffentliche meinung in des Europaïschen Union
TECHNISCHE SPEZIFIKATIONEN
Zwischen dem 2. und dem 17. November 2013 hat TNS opinion & social, ein Konsortium aus TNS plc und TNS
opinion, im Auftrag der EUROPÄISCHEN KOMMISSION, Generaldirektion Kommunikation, Referat „Strategie,
Corporate Communication-Maßnahmen und Eurobarometer“, die EUROBAROMETER-Umfragewelle 80.1
durchgeführt.
Die EUROBAROMETER-Umfragewelle 80.1 ist die STANDARD EUROBAROMETER 80 Umfrage und deckt die Gruppe
der mindestens 15 jährigen Personen ab, die über die Nationalität eines EU-Mitgliedsstaates verfügen und in einem
der Mitgliedstaaten der Europäischen Union ihren Wohnsitz haben.
Die STANDARD EUROBAROMETER 80 Umfrage wurde außerdem in den fünf Bewerberländern (Türkei, die ehemalige
jugoslawische Republik Mazedonien, Island, Montenegro and Serbien) sowie in der türkisch-zyprischen Gemeinschaft
durchgeführt. In diesen Ländern wurden die einheimische Bevölkerung und die Bürger aller EU-Mitgliedsländer
befragt, die ihren Wohnsitz in diesen Ländern haben und eine der Landessprachen ausreichend beherrschen, um den
Fragebogen beantworten zu können.
In den einzelnen Ländern wurden jeweils mit einer zur Bevölkerungszahl (um jeweils das gesamte Land abzudecken)
und Bevölkerungsdichte proportionalen Wahrscheinlichkeit mehrere Erhebungspunkte durch Ziehung ermittelt.
Zu diesem Zweck wurden aus den "regionalen Verwaltungseinheiten" nach einer Schichtung pro Einzeleinheit und
nach Regionstypen, diese Erhebungspunkte systematisch durch Ziehung ermittelt. Sie repräsentieren so das
Gesamtgebiet des an der Studie teilnehmenden Landes, nach EUROSTAT-NUTS II (oder entsprechendem) und nach
der Verteilung der nationalen Wohnbevölkerung in Bezug auf großstädtische Ballungszentren sowie städtische und
ländliche Gebiete. Für jeden der Erhebungspunkte wurde nach dem Zufallsprinzip eine Ausgangsadresse gezogen.
Die weiteren Adressen (jede n-te Adresse) wurden daraufhin ausgehend von der Ausgangsadresse nach einem
Random-Route-Verfahren ausgewählt. In jedem Haushalt wurde dann der Befragte nach einem Zufallsprinzip
bestimmt (nach der Regel des „zeitlich am nächsten liegenden Geburtstags"). Alle Interviews wurden von Angesicht
zu Angesicht mit dem Befragten und in der jeweiligen Landessprache durchgeführt. Was die Technik der
Datensammlung betrifft, wurde in allen Ländern, in denen dies möglich war, das CAPI-System (Computer Assisted
Personal Interview) eingesetzt.
In jedem Land wurde ein Vergleich der Stichprobe mit der Grundgesamtheit durchgeführt. Die Beschreibung der
Grundgesamtheit basiert auf den Bevölkerungsdaten von EUROSTAT bzw. den von den nationalen Statistik-Instituten
stammenden Daten. Für alle von der Studie abgedeckten Länder wurde auf der Basis dieser Beschreibung der
Grundgesamtheit ein Verfahren zur nationalen Gewichtung ausgearbeitet (unter Einbeziehung von Marginal- und
Kreuzgewichtungen). In allen Ländern wurden das Geschlecht, das Alter, die Regionen und die Siedlungsgröße in das
Iterationsverfahren einbezogen. Für die internationale Gewichtung (z.B. EU-Mittelwerte) hat TNS Opinion & Social auf
die offiziellen, von EUROSTAT oder den nationalen Statistik-Instituten herausgegebenen Zahlen zurückgegriffen. Die
vollständigen Bevölkerungszahlen, die in dieses Verfahren der nachträglichen Gewichtung eingeflossen sind, sind
unten angegeben.
STANDARD EUROBAROMETER 80 DIE MEDIENNUTZUNG – HERBST 2013
TS2
Der Leser sollte darauf hingewiesen werden, dass es sich bei den Ergebnissen einer Umfrage stets um Schätzungen
handelt, deren Genauigkeit – bei sonst gleichen Voraussetzungen – von der Stichprobengröße und dem
Stichprobenanteil abhängig ist. Für eine Stichprobengröße von ungefähr 1.000 Interviews, schwanken die wahren
Werte innerhalb der folgenden Konfidenzintervalle:
STANDARD EUROBAROMETER 80 DIE MEDIENNUTZUNG – HERBST 2013
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