deutsche keramische gesellschaft e. v

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Vsraammlungsbrrichte Das 80 entstandene Calciumsulfat bleibt ausbliihf8hig. Der Beweis wurde an einem vollig sulfatfreien Ton, der mit VIRSAMMWWQS~lO(m Dentsdre Keramisae Qeeellmhaft e. V. SBch8ioche Bezirksgmppe. Jahmstagung in Dresden am 28. Mai 1938. Vdtzender: Dr. H. Lehmann, Dresden. Prof. Dr. A. Simon, T. H. Dresden: ,,AwsbMhungen an keramischen Erzeugnissen." Da jshrlich groh Werte durch sog.Ausbliihungenverloren- @en, ist die Beschtiftigung mit diesem Problem volkswirt- schaftlich bedeutungsvoll. Die Untersuchungen beschrhkten sich in der Hauptsache auf Ziegeltone, wobei die durch den Schwefelgehalt der Kohlen beim Brennen gebildeten ausbliih- f a g e n Salze im Vordergrund stehen. Zu untmheiden d a m sind die Anfliige, die nur Schonheitsfehler darstdlen, da sie sich im Wasser nicht mehr k. Die ausbliihenden Salze Liinnen 1. aus der Bodenfeuchtigkeit stammen, 2. sich durch Rauchgase der Schornsteine in Wechselwirkung 3. dem verwendeten Mortel bzw. dessen Bestandteilen ent- 4. Bestandteile des Rohtones sein, bzw. beim Brennen in den In den Ausbliihungen findet man fast ausschlieDlich die Sulfate des Magnesiums, calcium und seltener des Natriums. Dabei iibt Magnesiumsulfat vor allem auch eine Treibarbeit aus, die zur Zersthmg des Ziegels ftihrt. Ek wurde festgestellt. daD Chloride und Nitrate beim Brennen 50 vollsthdig zer- fallen, daB sie fiir Ausbliihungen primiker Art nicht in Frage konunen, wohbgegen sich Sulfate ganz anders verhalten. Am schsdlichsten ist das Caldumsulfat, das selbst bei Tempera- Die Untersuchungen an einem kalkfreien Kaolin und kalk- hdtigen Ton haben ergeben, daJ3 im kalkfreien Material Alkali- and Magneshmdfate oder Chloride nicht so schgdllch sind, weil d e durch den Brand weitestgehend zerstiirt werden. Im kalkhaltigen Ton wirken sie infolge der Bildung von calcium- sulfat ebenso schadllch wie ein p-er Calciumsulfatgehalt. Die Bildung der Sulfate geht stets iiber die Oxyde. Es ist nun wichtig, sich dariiber Klarheit zu verschaffen, ob ein Fertigfabrikat zu Ausbliihungen neigen wird. Die Tauch- und Trankversuche geben zwar ein richffges Bild, dauern aber zu lange. Vortr. hat eine Apparatur entwickelt, mit deren Hilfe nach 3--4sNndigem Einwirken von Wasser- dampf auf die zu priifenden Ziegel fiber die u. U. erfolgenden Ausbliihungen etwas ausgesagt werden kann. Die Versuchs- ergebnisse sind in Zusammenarbeit mit der Praxis vollkommen besatigt worden. Die Ausbltihungen in der Praxis enthielten i. allg. neben Calciumsulfat fast ausnahmslos Magnesium- sulfat und in selteneren FUen such Natriumsulfat. Diese Ztlssmmensetzung hatten auch die Ausbliihungen. die mit der vom Vortr. vorgeschlagenen Dampfappamtur erzielt wurden. im Gegensatz zu den Ausbliihungen bei den tilteren pr[ifmethoden. Die Verhinderung der Sulfatbildung in den Ziegeln ist durch reduzierendes Brennen miiglich, ebenso erweist sich ein Zusatz von Alkalichloriden und Fluoriden als giinstig. Im allg. wendet man in der Industrie zum Verhindern von Aus- bliihungen an sulfathaltigen Msssen &en Zusatz von Barium- carbonat an, da die landbufige Auffassung dahin geht, daB die liislichen Sulfate bei Zusatz von Bariumcarbonat in Barium- sulfat iibergehen und damit tot sind. Es hat sich nun bei den von BBttckw durchgefiihrten Untersuchungen herausgestellt, dal3 wahrend des Bremprozesses das biiher als tot angesehene Bariumsulfat mit dem Caldumcarbonst nach folgender Glei- BaSO, + CaCO, --f BaCO, + CaSO, mit Bestandteilen des Baues neubilden, stammen. oder ziegeln entstehen. tarcn von 1000@ bestandig ist. dung fesgiert: Calciumcarbonst und Bariumsulfat in ilquivalenten Mengen versetzt worden war, geftihrt. Es handelt dch also in diesem Falle wohlgemerkt um keine thermische Zersetznng des Bariumsulfats, denn diw bleibt im krlkfreien Ton unverbdert. Prof. Dr. K. Endell, T.H. Berlin: ,,ProbZeme der modemm Tonfwschung. " VagerCr gibt fiir Tone folgende Kompromil3defMtion:,,Die 'l'onsubstanz des Bodens ist eine Mischung ampholytischer, amorpher Komplexe mit einer Anzahl WohldefMerter Ton- mineralien, wie Kaolinit, Montmorillonit us~.'' Es muB in jedem Einzelfall gepriift werden, wieweit die auf den ver- schiedensten anderen Gebieten der Tonforschung gewonnenen Erkenntnisse fur die Keramik wertvoll und nut,&& sind. Auf die Wichtigkeit der Humusstoffe. die in verschidenen Tonen von Natur vorhanden sind, ist wiederholt hingewiesen worden. Die Festigkeit, die ein Ton nach dem Trocknen erhiilt, ist fiir Seine praktische Verwertung von grok Bedeutung. Wesent- lich als Vorbedingung fiir d e Verfestigungsvorghge von Tonen ist die Anwesenheit von HydrathWen. Untersuchungen in dem Wasseransaugeger$t von Schmidt u. Ensiinl) haben gezdgt, daB die Menge des Wassers, die von den verschiedenen Tonarten im Endzushd angenommen werden kann, a* - ordentlich verschieden ist'). tfber die grundlegenden Unter- suchringen, die zugleich die Fehlerquellen des Emli~GerMes behandeln, ist in der Axbeit von K. Endell, W. Loos, H. Mei- scheadw, V. Bere) berichtet worden. Die dabei feartgestelfen hohen Wassermengen fiir Bentonite sowie die ErWhung der PlastizitiLt und Trockeafestigkeit keramischer Rohstoffe und Massen bzw. von Sand-Bentonit-Mischungen lassen die ttber- tragung aller Erkenntnhe auf die K erd sehr aussichtsdch erscheinen und zeigen M6glichkeiten zum Ersatz der in der Steingut- und Steheugindustrie verwandten hochphtischen Tone, deren Iager&itten fast erschiipft sind. Lehmand) hat auf diese Zusammage zuerst hingewiesen und das Problem such bis zum praktlschen Molg wdterbearbeitet. Er wird dariibex a d der Hauptversammlung der DKG in Miinch- berichten. Dr. H. Lehmann, Dresden: ,,Ausgewdhllc Prufmthoden fiir die keramische Praxis." Im keramischen schrifttum findet man &che Yor- schl€ige fiir die ZWeclnnaBige FWifung keramkher Rohstoffe und Fertigfabrhte, die leider in der Praxk nicht oder nur zu einem geringen MaDe nutzbringend angewendet weden, obwohl durch E i n f h u n g einfacher FViifmethoden und %- richtung einer zweckmUigen Betriebskontrolle nicht nur die Qualiat des Fertigfabrikates gesteigert, sondem auch der ge- samte FabrikatiomprozeD wfrtschaftlfcher gestaltet werden kann. Es wird vor allem von den Betrieben, die fiber keine oder nur geringe Laboratoriumsawfistung verfiigen, immer deder eingewendet, dal3 der Nutzen einer Betriebskontrolle in keinem VerUtnis steht zu den Aufwendungen, die dafiir gemacht werden miil3ten. Man kann aber sagen. daB stch an& kleinere Betriebe mit einfachen Hilfsmitteln Moglichkeiten fiir die Priifung von Rohstoffen, Massen und Fertigfabrikaten schaffen k6nnen. Die Grol3betriebe unserer Industxie sind im Lade der letzten Zeit samt und sonders zu einer grol3ziigigen Nutzanwendung der durch die Forschung geschaffenen Priif- methoden ubergegangen. Es muB zugegeben werden, dal3 die Mapparate z.T. wohl ihren ZWeck den, aber in ihrer Bedienungsweise 1) 0. Enulin, €hem. Fabrik 6, 147 [1933]. *) K. EndeU: dber Wasseraufnahme von Gesteinsmehlen, Tonen und Zementen, Tagnng d. Vereins Deutscher Portland- Cement-Fabrikanten, 1936, Zementverlag Berh, S. 152. 8) uber Zusammenhiinge zwischen Wasserhaushalt der Ton- minerale und bodenphysikalischen Eigenschaften bindiger Biiden, Heft5 des Institnts der Deutschen Forschungsges. fur Boden- me&& (Degebo) an der T. H. Berlin 1938, 24 S. *) H. hhnuknn. itber die Wirknng von Bentonitznsstz auf Rohkaolin, Ber. dtsch. keram. Gee. 18, 31 119353. 558 Anpwaudtr Chemir 51.Jahry.lSJd. Nr.38

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Page 1: Deutsche Keramische Gesellschaft e. V

Vsraammlungsbrrichte

Das 80 entstandene Calciumsulfat bleibt ausbliihf8hig. Der Beweis wurde an einem vollig sulfatfreien Ton, der mit

V I R S A M M W W Q S ~ l O ( m

Dentsdre Keramisae Qeeellmhaft e. V. SBch8ioche Bezirksgmppe.

Jahmstagung in Dresden a m 28. Mai 1938.

Vdtzender: Dr. H. Lehmann, Dresden.

Prof. Dr. A. Simon, T. H. Dresden: ,,AwsbMhungen an keramischen Erzeugnissen."

Da jshrlich groh Werte durch sog. Ausbliihungen verloren- @en, ist die Beschtiftigung mit diesem Problem volkswirt- schaftlich bedeutungsvoll. Die Untersuchungen beschrhkten sich in der Hauptsache auf Ziegeltone, wobei die durch den Schwefelgehalt der Kohlen beim Brennen gebildeten ausbliih- f a g e n Salze im Vordergrund stehen. Zu untmheiden d a m sind die Anfliige, die nur Schonheitsfehler darstdlen, da sie sich im Wasser nicht mehr k. Die ausbliihenden Salze Liinnen 1. aus der Bodenfeuchtigkeit stammen, 2. sich durch Rauchgase der Schornsteine in Wechselwirkung

3. dem verwendeten Mortel bzw. dessen Bestandteilen ent-

4. Bestandteile des Rohtones sein, bzw. beim Brennen in den

In den Ausbliihungen findet man fast ausschlieDlich die Sulfate des Magnesiums, calcium und seltener des Natriums. Dabei iibt Magnesiumsulfat vor allem auch eine Treibarbeit aus, die zur Zersthmg des Ziegels ftihrt. Ek wurde festgestellt. d a D Chloride und Nitrate beim Brennen 50 vollsthdig zer- fallen, daB sie fiir Ausbliihungen primiker Art nicht in Frage konunen, wohbgegen sich Sulfate ganz anders verhalten. Am schsdlichsten ist das Caldumsulfat, das selbst bei Tempera-

Die Untersuchungen an einem kalkfreien Kaolin und kalk- hdtigen Ton haben ergeben, daJ3 im kalkfreien Material Alkali- and Magneshmdfate oder Chloride nicht so schgdllch sind, weil d e durch den Brand weitestgehend zerstiirt werden. Im kalkhaltigen Ton wirken sie infolge der Bildung von calcium- sulfat ebenso schadllch wie ein p-er Calciumsulfatgehalt. Die Bildung der Sulfate geht stets iiber die Oxyde.

Es ist nun wichtig, sich dariiber Klarheit zu verschaffen, ob ein Fertigfabrikat zu Ausbliihungen neigen wird. Die Tauch- und Trankversuche geben zwar ein richffges Bild, dauern aber zu lange. Vortr. hat eine Apparatur entwickelt, mit deren Hilfe nach 3--4sNndigem Einwirken von Wasser- dampf auf die zu priifenden Ziegel fiber die u. U. erfolgenden Ausbliihungen etwas ausgesagt werden kann. Die Versuchs- ergebnisse sind in Zusammenarbeit mit der Praxis vollkommen besatigt worden. Die Ausbltihungen in der Praxis enthielten i. allg. neben Calciumsulfat fas t ausnahmslos Magnesium- sulfat und in selteneren FUen such Natriumsulfat. Diese Ztlssmmensetzung hatten auch die Ausbliihungen. die mit der vom Vortr. vorgeschlagenen Dampfappamtur erzielt wurden. im Gegensatz zu den Ausbliihungen bei den tilteren pr[ifmethoden.

Die Verhinderung der Sulfatbildung in den Ziegeln ist durch reduzierendes Brennen miiglich, ebenso erweist sich ein Zusatz von Alkalichloriden und Fluoriden als giinstig. Im allg. wendet man in der Industrie zum Verhindern von Aus- bliihungen an sulfathaltigen Msssen &en Zusatz von Barium- carbonat an, da die landbufige Auffassung dahin geht, daB die liislichen Sulfate bei Zusatz von Bariumcarbonat in Barium- sulfat iibergehen und damit tot sind. Es hat sich nun bei den von BBttckw durchgefiihrten Untersuchungen herausgestellt, dal3 wahrend des Bremprozesses das biiher als tot angesehene Bariumsulfat mit dem Caldumcarbonst nach folgender Glei-

BaSO, + CaCO, --f BaCO, + CaSO,

mit Bestandteilen des Baues neubilden,

stammen. oder

ziegeln entstehen.

tarcn von 1000@ bestandig ist.

dung fesgiert:

Calciumcarbonst und Bariumsulfat in ilquivalenten Mengen versetzt worden war, geftihrt. Es handelt dch also in diesem Falle wohlgemerkt um keine thermische Zersetznng des Bariumsulfats, denn d i w bleibt im krlkfreien Ton unverbdert.

Prof. Dr. K. Endell, T.H. Berlin: ,,ProbZeme der modemm Tonfwschung. "

VagerCr gibt fiir Tone folgende Kompromil3defMtion: ,,Die 'l'onsubstanz des Bodens ist eine Mischung ampholytischer, amorpher Komplexe mit einer Anzahl WohldefMerter Ton- mineralien, wie Kaolinit, Montmorillonit us~.' ' Es muB in jedem Einzelfall gepriift werden, wieweit die auf den ver- schiedensten anderen Gebieten der Tonforschung gewonnenen Erkenntnisse fur die Keramik wertvoll und nut,&& sind. Auf die Wichtigkeit der Humusstoffe. die in verschidenen Tonen von Natur vorhanden sind, ist wiederholt hingewiesen worden. Die Festigkeit, die ein Ton nach dem Trocknen erhiilt, ist fiir Seine praktische Verwertung von grok Bedeutung. Wesent- lich als Vorbedingung fiir d e Verfestigungsvorghge von Tonen ist die Anwesenheit von HydrathWen. Untersuchungen in dem Wasseransaugeger$t von Schmidt u. Ensiinl) haben gezdgt, daB die Menge des Wassers, die von den verschiedenen Tonarten im Endzushd angenommen werden kann, a*- ordentlich verschieden ist'). tfber die grundlegenden Unter- suchringen, die zugleich die Fehlerquellen des Emli~GerMes behandeln, is t in der Axbeit von K . Endell, W . Loos, H . Mei- scheadw, V . Bere) berichtet worden. Die dabei feartgestelfen hohen Wassermengen fiir Bentonite sowie die ErWhung der PlastizitiLt und Trockeafestigkeit keramischer Rohstoffe und Massen bzw. von Sand-Bentonit-Mischungen lassen die ttber- tragung aller Erkenntnhe auf die K e r d sehr aussichtsdch erscheinen und zeigen M6glichkeiten zum Ersatz der in der Steingut- und Steheugindustrie verwandten hochphtischen Tone, deren Iager&itten fast erschiipft sind. Lehmand) hat auf diese Z u s a m m a g e zuerst hingewiesen und das Problem such bis zum praktlschen Molg wdterbearbeitet. Er wird dariibex a d der Hauptversammlung der DKG in Miinch- berichten.

Dr. H. Lehmann, Dresden: ,,Ausgewdhllc Prufmthoden fiir die keramische Praxis."

Im keramischen schrifttum findet man &che Yor- schl€ige fiir die ZWeclnnaBige FWifung keramkher Rohstoffe und Fertigfabrhte, die leider in der Praxk nicht oder nur zu einem geringen MaDe nutzbringend angewendet weden, obwohl durch Einfhung einfacher FViifmethoden und %- richtung einer zweckmUigen Betriebskontrolle nicht nur die Qualiat des Fertigfabrikates gesteigert, sondem auch der ge- samte FabrikatiomprozeD wfrtschaftlfcher gestaltet werden kann. Es wird vor allem von den Betrieben, die fiber keine oder nur geringe Laboratoriumsawfistung verfiigen, immer deder eingewendet, dal3 der Nutzen einer Betriebskontrolle in keinem VerUtnis steht zu den Aufwendungen, die dafiir gemacht werden miil3ten. Man kann aber sagen. daB stch an& kleinere Betriebe mit einfachen Hilfsmitteln Moglichkeiten fiir die Priifung von Rohstoffen, Massen und Fertigfabrikaten schaffen k6nnen. Die Grol3betriebe unserer Industxie sind im Lade der letzten Zeit samt und sonders zu einer grol3ziigigen Nutzanwendung der durch die Forschung geschaffenen Priif- methoden ubergegangen.

Es muB zugegeben werden, dal3 die Mapparate z.T. wohl ihren ZWeck d e n , aber in ihrer Bedienungsweise

1) 0. Enulin, €hem. Fabrik 6, 147 [1933]. *) K. EndeU: dber Wasseraufnahme von Gesteinsmehlen,

Tonen und Zementen, Tagnng d. Vereins Deutscher Portland- Cement-Fabrikanten, 1936, Zementverlag Berh, S. 152.

8 ) uber Zusammenhiinge zwischen Wasserhaushalt der Ton- minerale und bodenphysikalischen Eigenschaften bindiger Biiden, Heft5 des Institnts der Deutschen Forschungsges. fur Boden- me&& (Degebo) an der T. H. Berlin 1938, 24 S.

*) H. hhnuknn. itber die Wirknng von Bentonitznsstz auf Rohkaolin, Ber. dtsch. keram. Gee. 18, 31 119353.

558 Anpwaudtr Chemir 51.Jahry.lSJd. Nr.38

Page 2: Deutsche Keramische Gesellschaft e. V

A d e r s t komplhiert waren, so daD sie teilwelae in den Be- triebea wohl angeschafft, a k dam nicht verweadet wurden. Die forbchrehde Erkenntnia and die immerwWende Be- SChBftigung mit keramischen hb lemen in rein forschender Wd# haben ea ermiiglicht, fUr den Betrieb brauchbare prak- tlache PrGfapparate zu echaffen.

Die Kenntnis der Kornzusammensetzung aowahl der RahstaffealaauchderfcrtlganfbereitekenMasseniStunbedingt von Wichtigkeit, da die beim BrennprozeB in den Maaaen ab- laufenden Realrtlonea wdtest g e h d von dcr Kom@ der eineelnen Mas&ompcmenten abbangig siod. Eine grobe Kon- trolle Ist durch die Siebanalp Wch, die a k versagt, sobald Koang;r88enberelche unter'6Op einer d e n i m Auf- kUrung bedmen. In elner umfangreichen Arbeit: ,,Beitrag zur Koqr i jkkechnung und - y e in der Ke- ram&"') hat V0rt.r. bereits Pinmal zu den bekannten Methoden stellung genammen und das Fiir and Wider der einzelnen

Zur Beatimmung der Plast iz i ta t , besonders ftir ver- glekhende Kontrollen. leistet der Apparat von Pfefffmkoru') fUr daa Betriebslahtorium wertvolle Menste. Die Plastizitats- zahl nach Riek2) aoll - wePigatena bei Kaolinen - einen in vielen FiUlen brauchbaren Anhalt f i i i den Grad der Bildaamkeit geben. Sie atellt die Differenz der Waaaergehate im gerade formgerechten Zustande (Anmachwasser) und bei der sog. A- dar.

Zur Exmittlung der mnlimalPn Wasserhiillen von ge- pulv-, getrodmeten Rahstoffen, Massen usw. Jowie zur Exmittlung der GeschwindigMt, mit .der diese Wassermengen aufgesaugt werden, bedient man sich fiir Laboratoriiums- versllche vortdlhaft des Enslin-Geriitesl).

Wie es wichtig iat, fiir die plasttseh zu verarbeitenden Massen Aahaltapunkte iiber die maati%itat zu erhalten, so ist es e m wertdl , einen Anhalt zu haben iiber den Charakter der Gieomasse. Fur das keramische Laboratorium sind die

Viacoaimeter empfohlen worden. Sie be- ruhen entweder auf dem Prinzip des Kugelfallea, oder es wM, z.B. bei den R i U m i s m b etern, der Widerstand gememen, den das Untemchungsmaterial der Bewegung von Rahr- fliigeh entgegemetzt. Fur schnelle vergleichende Betriebs- kontrolluntersuchungen haben sich die Auslanfviscoelmeter beW8hrt. Das ViscoSimeter von Kohl') ist infolge seiner g d e n Bauhohe ungeeignet zur Bestimmung der Vis- c d t a t hochvhcoser Gielhnassen. Deshalb ist Vortr. schon vor Jahren dazu iibergegangen, ViacoSimeter zu schaffen, die wAhrend des Auslaufens der Masse fGr diese nur eine ganz geringe Niveaudifferenz ergeben.'.) Dieses Visc0- simeter mit einer Anzahl bestimmter Diiscn hat sich als AuDerst brauchbar Mt alle im keramischen Betriebe und auch beP keramischen Fors~hungsarbeiten notwendigen

Fur die Rentabititat einea Betriebes ist es von Wichtigkeit, daD die getrodmete Ware eine geniigende Trockenfestigkeit hat. ube!r die Bestimmung der Trockenfestigkeit und die zweclrmaDigerweiae anzuwendenden Apparate sind verschiedene Vorschlllge gemacht worden. Kohl beschreibt in h e r kbeit ,.Me Biegefestigkeit getroclrneter Tone als Ma13 h e s Binde- ~ermi5gens"~~) einen mit Betriebsmitteln gebauten Apparat, der in der FolgeGeIt im Prinzip keine V-gen erfahren hat, sondern lediglich in seiner baulichen Gestaltung verhdert worden ist. Die den vorhandenen Komtmktionen anhaftenden MBngel haben Vortr. dam geflihrt, einen verbesserh Apparat zu achaffen, der eine @Bere Genauigkeit bei einfacher Aus-

Mllgziehkew-).

--*

f i i h q p u t gewahrleistet~).

6) Sprechsaal KersimiL, Glas, Email 66, 655, 673, 687 [1932]. a) Alle Appnrate -den im Lichtbild gezeigt, ihre Arbeita-

weise erliiutert und die Butwicklung des Pipettierapparatea an Hand der vorhandenen Apparate erklht.

*) Sprechsaal Keramik, Glaa B m d 67, 297 [1924]. a) Ber. dtsch. keram. Gea. 4, 176 [19U], 17, 537 [1936]. ') Sprechsaal Keramik, Glaa, Email 68. 13 [1925]. 1') Ber. dtsch. keram. Ges. 16, 431 [1935]. 1') Ebenda 7, 19 [1926]. 1s) Spreebad Keramik, Glas, E m d 71, 207 [1938].

Verein DePtrcher Leben8mitteldmnhew 35. Hauptversammlune gemeinaarn mit der Tagung der ,,Reichsarbeits- Bemeinrchaft Landwirtschaftliche Gewerbeforschunp in Jena, 22.-25.Mal 1938.

Vorsitzender: Prof. Dr. Nottbohm, Hamburg. Ehrungen: Die J o s e f - K G d g - G z e erhidten

Direkkor Dr. Kophe, Berlin; Prof. Ur. Har te l , Garmisch; Dr. Litterscheid. Marburg.

Vortriige: Jh. Htihn. OsnabrUck: ,,Einigkeit und Re& und FreiMt." Der I&ensmittelchemiker kann seine Aufgabe nur in

Gemeiaachoftsarbeit mit Whenschaft, Landwirtschaft und Wirtschaft (Reichm&btmd) hen . Erst dam gelangt die Chemie zur SinngemaDen und schiipferischen Anwendung in den Untermchungsanstalten.

Dr. Petr i , Koblenz: ,,Ober die Rotschdnung &s Weines." Das Verfahren, auf dem Zusatz von stark geglahtem

rotem Eisetloxyd beruhend, bezweckt, die Weinfehler, die durch UllzWeckmaDige Behandlung der Reben mit schsdllngs- bek&npfungsmitfdn entstehen Wnnen, zu verbessern und kann als erfolgreich beeeichnet werden.

Dr. Kroner , Berlin: ,,Die BsaMttung &r Stci*RcindusCrie fiir die Lebensmittclversorgung."

Der industriellen Gewinnung der Swke kommt nach wie vor eine beaoadere Wichtigkeit im Lebemdttdgewerbe zu. insbesondere auch im Hhblick auf die Verwendung von Neben- erzeugdssen zur Herstellung von Suppenwiinen und der-

Dr. Thaler , Miinchen: ,,Oh die Bestimmung der Roh-

Das Verfahren hat verschiedene Vorziige gegentiber den

Dr. F. Liicke, Wesermiinde: ,,Die Nntxbarmachung ge-

Marinaden werden derart htrgeetelt, daS die Heringe

geftihrt, d. h. gar g d t werden. Dieaes Garmachebad, in das Fekt und BiweU sode Gem& und GeschmacMoffe iibergehen, wurde bisher nach der Benutzung fartgegosaca, daeswegenseinerKeimbehafhqeinVerderbenderFhchwaren leicht verursachen kann. Nach eingeheden Versuchen ist ee nun& gelungen, die Gannachebader zu entkeimen, ohne die Geschmaclr- und Geruchstoffe zu zmtijren, so da9 eine Wider- verwendung als Garmachebad und AufguO miiglich ist.

Dr. H. Kieferle, Weihenstephan: ,,Einfliisse der Fiitterung dss Mikhviekes auf Kennzakkn des Milcbfettes und Baschaffan- heit dcr But&."

Bd ausgesprochener Grbfiitterung ist die Joazahl dea Butterfettee hoch, etwa 47, bei fast ausschliel3lichkr Stall- ffitterung dedrig, etwa nur 27. Diese Schwankungen der Joazahl finden ihten Niederschlag in der HBtte oder der Weichheit der Butter.

Dr. K.Sc h up han .Grollbeeren : , , Methodik der Erfassnng om Qualikitsmerkmalen bei Ertcprodukten, insbesorrddre bei GmArs."

Zur FJrkennung von Unterschieden der Qualitat be4 Ge- miisen wurde versucht, ah Wertsneaser chemische and physi- kaliachchemische Verfahren heranzuziehen, namllch die I%- mittelung des Gesamtstickstoffes, des Rdnproteb, der Amide und Amjnoauren, der Mono- und Disaccharide, der iitherischen ole and organischen Muren aowie des Vitamingehaltes.

H. Datz, Zwickau: ,,Die Bedeutung volt Haarm a ls Be- weismit&l."

Pnp wurde an praktischen Beispielen an Hand von Proben und Lichtbildem gezeigt, wie durch Untesmchung der m e Verbrechen (vor allem Wilddieberei), Unfslle usw. nach- gewiesen werden komen. Die Untersuchungsverfahren sind in letzter Zeit verbessert worden.

gleichen waren.

faser uach K . Sch&wer."

glteren Verfahren, z. B. dem Weeder-Verfahren.

brawh Gatyuackeb&w in dw Fischindustrie."

durch dn Edg-salz-Bad in den PUDfahigen Z e d fiber-

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