analyse der asche von gesalzenem ochsenfleisch und von schinken

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370 Thiel, Analyse der Asche von gesalaenem Der kleine Verlust in Nr. i und 2 durfte wohl der Ver- fluchtigung des gebildelen Chlorkaliums zugeschrieben werden, (la wiederliolt sehr stark im offenen Tiegel gegliiht wurde. Auch mufs man den Ruckstand nur allmllig erhilzen, da SOs, KO sowie C1 K sehr slarlr verknistcrn. Im bedecklen Tirgel fallen tliesc Vorsichtsmafsregeln natiirlich fort. Analyse der Asche von gesalzenem Ochsenfleisch und von Schinken; von C. Thiel. - Ccsalzcnes Oclisenfleisch , wie man solches in Gasthausern crhalt , wurdc von Felt und Haul sorgfiiltig befreit, bei ungefahr W O O gelrocknet, dann vorsichtig in einem hessiscben Tiegel bei gelinder Hilze verkohlt und die erhaltene Kohle bei kaum bcmerkbarer Rothgliihhilze in der MulTel eingeaschert. Ich er- liielt nach 5 bis 6 Stunden eine zienilich weifse Asche, welche die Porcellanschale kaum angegriffen hatte. Es gaben 1053 Grm. d i e m Fleischsorle 491 Grm. trocke- nes Fleisch (bei 1000) und 15,834 Grm. Asche. Die Asche besafs eine stark alkalische Reaction und enl- hielt folgende Bestandlheile : Eisenoxyd , Kalk , Magnesia, Kali, Natron, Chlor , Phosphorsaure , Schwefelsaure , Kieselslure, und einen in Siiuren unloslichen Ruckstand von Kohle und Sand. Ich bestimmte nun dieselben in 3 verschiedenen Porlionen und zwar auf folgende Weise. Die erste Portion Ioste icli in verdunnter Salzslure, fillrirte den unliisliclien Rucltstand auf ein gewogenes und bci 100" ge- trocknetcts Filter. Das Filtrat wurde niit essigsaurem Ammoniik vcrsetzt, dns gefdltc phosphorsaure Eiscnoxyd abfiltrirt, und die

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370 T h i e l , Analyse der Asche von gesalaenem

Der kleine Verlust in Nr. i und 2 durfte wohl der Ver- fluchtigung des gebildelen Chlorkaliums zugeschrieben werden, (la wiederliolt sehr stark im offenen Tiegel gegliiht wurde. Auch mufs man den Ruckstand nur allmllig erhilzen, da SOs, KO sowie C1 K sehr slarlr verknistcrn. Im bedecklen Tirgel fallen tliesc Vorsichtsmafsregeln natiirlich fort.

Analyse der Asche von gesalzenem Ochsenfleisch und von Schinken;

von C. Thiel. -

Ccsalzcnes Oclisenfleisch , wie man solches in Gasthausern crhalt , wurdc von Felt und Haul sorgfiiltig befreit, bei ungefahr W O O gelrocknet, dann vorsichtig in einem hessiscben Tiegel bei gelinder Hilze verkohlt und die erhaltene Kohle bei kaum bcmerkbarer Rothgliihhilze in der MulTel eingeaschert. Ich er- liielt nach 5 bis 6 Stunden eine zienilich weifse Asche, welche die Porcellanschale kaum angegriffen hatte.

Es gaben 1053 Grm. diem Fleischsorle 491 Grm. trocke- nes Fleisch (bei 1000) und 15,834 Grm. Asche.

Die Asche besafs eine stark alkalische Reaction und enl- hielt folgende Bestandlheile : Eisenoxyd , Kalk , Magnesia, Kali, Natron, Chlor , Phosphorsaure , Schwefelsaure , Kieselslure, und einen in Siiuren unloslichen Ruckstand von Kohle und Sand. Ich bestimmte nun dieselben in 3 verschiedenen Porlionen und zwar auf folgende Weise.

Die erste Portion Ioste icli in verdunnter Salzslure, fillrirte den unliisliclien Rucltstand auf ein gewogenes und bci 100" ge- trocknetcts Filter. Das Filtrat wurde niit essigsaurem Ammoniik vcrsetzt, dns gefdltc phosphorsaure Eiscnoxyd abfiltrirt, und die

Ochm$&ch md vvn Schinken. 371

Flussigkeit rriit oxalsaurenr Ammoniak im Ueberschufs verselzt. Das Fillrat vom oxalsaurenr Kalk wurde nun rnit Airrrnoniak iiber- sattigt, um die phosphorsaure Magnesia niederzuschlagen, und dann wurde noch im Fillrat der Rest der Phosphorsaure nrit schwefelsaurer Magnesia und Saliniak niedergesclilagcn wid best inim t .

Die zweite Portion wurde in Salpetersaure gelost, dann dic von Kohle und Sand abfiltrirle Flussigkeit zur Troche eingc- danipn , die ausgeschiedene Kieselsaure abfillrirt , und dic Lo- sung mit salpetersaurem Silberoxyd verselzt. Das Fillrat voni Chlorsilber wurde d a m etwas eingedainpft und zur Bcstiminung der Schwcfelsaure mit salpetersaurem Baryt versetzt.

In der letzlen Portion wurden die Alkalien bestimmt. Die Asche wurde in Salpelersaure geliist, dann nach Enlfcrnung des unliislichen Riickstandes mit Ammoniak im Ueberschufs ver- selzt ; es wurden dadurch Eisenoxyd , Kalk und Magnesia als pliosphorsaure Salze niedergeschlagen ; im Fillrat wurde dic noch vorhandene Phosphorsaure mittelst essigsauren Blei- oxyds entfernt , und der iiberschussige Bleizucker mit kohlen- saurem Ammoniak und zuletzl mit etwas Schwefelwasserstoff niedergcschlagen. Die abfiltrirte Flussigkeit wurde n u n in einer Platinschale mit Salzslure cingedampft , die Chloralltalirrretalle yewogen , und dann das Kali als Kaliumplalinchlorid beslimmt, wahrend das Natron aus dem Verlust bcrechnet wurde.

Es gaben nun 2,672 Grm. Asche 0,147 Grin. Kolile und Sand, 0,035 Grm. CaO, CO,, 0,028 Grm. phosphorsaures Eisen- oxyd, 0,152 Grrn. 2 MgO, PO, fur samnrtliche Magnesia, utid 0,739 Grm. 2 Rlg, PO, f ir die noch iibrige Phosphorshre.

Weiter gaben 0,784 Crrn. Asche O,S23 Grin. Ag CI, 0,0016 Gtiii. SiO, iind 0,014 Grin. BaO, SO,.

Endlich erhielt icli von 1,035 Grm. Asche 0,892 Grin. Chloralkalimetdle und 1,331 Crer R CI, PI CI,.

372 T h i e l , Analgae dsr A s c k von gasahenem

Die Asche hat hiernach folgende procentisclie Zusaminen- setzung :

Kohle

Nach Abzug dcs Chlornatritims, der Kieselsarre und dee un-

Direct ldslichen Rilckstandes auf 100 gefunden berechnet

und Sand 5,50 - Chlor 25,95 - Natriuni i6,82 - Kali 24,70 49,Oi Kalk 0,73 1 ,44 Mtigncsia 1,90 3,77 Phosphors. Eiserwxyd 1,04 2,OG Phosp horsaure 21,41 42,49 Schwefelsaure 0,62 1,23 liieselsaure 0,20 -

98,87 i 00,oo. Der Aschengehall belrlgt 3,22 pC. des bei 1 0 0 0 gclrock-

nelen Fleisches. Das Schinkenfleisch wurde auf dieselbe Weise eingcaschert,

und die Analysc der Asche ebenfalls so ausgefuhrt ~ i e bei dem gesalzenen Ochsenfleisch. Ich erhielt von 1645 Grin. rohen Schinkens i09,07 Grni. Asche und von 15,718 Grin. des bei 1 0 0 O getrocknelen Fleisches 3,084 Grm. Asclw , soniit 19,62 pC. des lrockenen Schinkens.

Es gabcn 2,965 Grm. Asche 0,007 Grrn. Kohle und Sand, 0,022 Grin. CaO, CO, , 0,003 Grm. phosphorsaures Eisenoxyd, 0,045 Grrn. 2 MgO, PO, fur die gesanirnle Magnesia, und 0,173 Grin. 2 MgO, PO, fur die ubrige Phosphorsaure.

Ferner erhielt ich von 3,238 Grm. Asche 0,012Grin. BaO, SO, u ~ i d von 0,231 Grin. Asche 0,502 Grm. Ag CI.

Es gaben weiler 2,228 Grm. Asche 2,167 Grin. Chlor- dkaliinelalle und 0,7739 Grin. R CI, Pt CI,.

Es ergiebt sich hieraus folgende Zusarnrnenselzung der Schinkenasche :

OchsenfEeiscW und vorb Schinken. 313

Auf 100 berechne; nacb Ah- ziig des Chlornatriuins, Chlor-

Direct kaliums, der Kohle und des gefunden Sandes

Kohle und Sand 0,23 - Kali 5,30 47,41 Kalk 0,4 1 3,66 Magnesia 0,54 4,83 Phosphors. Eisenoxyd 0,iO 0,89 Kaliuur 1,25 - Nal rium 34,06 - Chlor 53,72 - Phosphorslure 4,71 42,13 Schwefelsaure 0,12 1,08

100,44 100,oo. Beide Analysen wurdcn auf Veranlassung des Hrn. Prof.

Lie big ausgefuhrt.

Analyse der Asche von ungesalzeneni Schweine- fleisch $0;

von Echesarria.

Direct gefunden

Kali 35,83 Nalron 3,81

Magnesia 4,56 Eisenoxyd 0,33 Phosphorsaure 42,16 Natriutn 0,38 Chlor 0,59 Sand 2,74 Kohle 0,5 I

98,06

Kalk 7,15

Nach Abcug von Sand und Kohle auf 100 berechnet

37,79 4,02 7,54 4,81 0,35

0,40 44,47

0,62

") Hr. T h i e l fand ill dern bei iOOo getroclcncten Fleische 4,40 pC. Asche. D. R.