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Page 1: AK Jahresbericht 2019 - sbg.arbeiterkammer.at · Beispiel: Tauernklinikum Zell am See, Gletscherbahnen Kaprun, METRO oder Fahnen Gärtner. Dort kam er nicht nur mit den Mitarbeiterinnen

2019

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Trauer um Direktor Martin Neureiter

Dr. Martin Neureiter ist am 1. Mai 2020 nach schwerer Krankheit verstorben.

AK und Gewerkschaftsbewegung verlieren mit ihm einen Kämpfer für die

Interessen der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, einen Mitstreiter und

Freund. Was bleibt, ist die Erinnerung an Martin Neureiters menschliche und

verbindende Art.

Martin Neureiter wechselte 1989 als Steuerexperte in die Arbeiterkammer

Salzburg, übernahm 1998 die Abteilung Personal und Finanzen, wurde im

Jahr 2000 Direktor-Stellvertreter und war seit 1. Juli 2017 Direktor der

Arbeiterkammer Salzburg. Fachhochschule, BFI Salzburg und das

Parkhotel Brunauer trauern um ihren Aufsichtsrat.

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INHALTSVERZEICHNIS

HIGHLIGHTS 2019 6

PETER EDER ON TOUR 10

DIGITALE SCHWERPUNKTE 2019 12

GRUNDLAGENARBEIT 22Wirtschaftspolitik 24

Sozialpolitik 28Bildung, Jugend und Kultur 32

Frauenpolitik 34Konsumentenschutz 36

WIR FÖRDERN BILDUNG 38FH, TAZ & Lehrlingsförderungsverein 40

BIWEST, BFI & Parkhotel Brunauer 42

LEISTUNGSBILANZ 44

BUDGET 46

SERVICE 50Servicecenter 52

Arbeitsrechtsberatung 54Lehrlingsberatung 56

Lohnsteuerberatung 58Konsumentenberatung 60

Sozialversicherung 62ArbeitnehmerInnenschutz 64

Bildungs- und Berufsberatung 66Registrierung der Gesundheitsberufe 68

DIE AK IN DEN BEZIRKEN 70Bezirksstelle Tennengau 72

Bezirksstelle Pongau 73Bezirksstelle Lungau 74Bezirksstelle Pinzgau 75

WIR FÖRDERN BEWEGUNG 76ARGE Betriebssport 78

ORGANISATION 80Die AK Salzburg 82

Selbstverwaltung 83AK-Wahl 2019 84Präsidium 85

Vorstand 86Vollversammlung 87Organigramm 88

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PETER EDERAK-Präsident

Das Jahr 2019 begann mit einer Wahl, die gleichzeitig

Selbstverständnis und Auftrag der Arbeiterkammer zeigt. In zwei

Worten: Demokratie und Selbstverwaltung. Mehr als 200.000

Salzburger Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer waren bei der

AK-Wahl aufgerufen, über die Zusammensetzung und künftige

Ausrichtung ihrer Interessenvertretung mitzubestimmen. Das Ergebnis:

Eine Bestätigung für den eingeschlagenen Kurs einer serviceorientierten,

modernen und starken AK.

Die Arbeiterkammer steht an der Seite der Beschäftigten – und spricht

Zukunftsthemen an. Wie die voranschreitende Digitalisierung, der

wir uns im zweiten Halbjahr mit der viel beachteten Ausstellung „Smart

Home – Sweet Home?“ widmeten. Auch hier geht es um Mitbestimmung-

und Mitgestaltung einer Entwicklung, die uns wenige Monate später noch

fester im Griff haben sollte: Die Corona-Pandemie brachte mit Home Office

oder Home Schooling einen weiteren Schub im digitalen Bereich. Was

bleibt, ist die Erkenntnis: Auf unseren Sozialstaat und unser gut ausgebautes

Gesundheitssystem wollen und können wir nicht verzichten. Mit unseren

Forderungen liegen wir richtig. Mehr denn je geht es um Gerechtigkeit.

Einer, der sein Leben und Arbeiten diesem Thema verschrieben hatte, war Direktor

Martin Neureiter. Er hat uns nach langer schwerer Krankheit für immer verlassen.

Martin, du wirst uns sehr fehlen!

MAG.A CORNELIA SCHMIDJELLDirektor-Stellvertreterin

DIE ZUKUNFT MITBESTIMMEN & MITGESTALTEN

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H IGHL IGHTS 20 19

Juni. Beim Projekt „Du kannst was!“ kön-

nen Beschäftigte ihren formalen Ausbil-

dungsabschluss unkompliziert nachholen.

2019 nutzten 27 Personen die Chance

und stiegen von der Hilfskraft zur Fach-

kraft auf.

Mai. Auch 2019 war die Arbeiterkammer

Salzburg nicht nur als Mitveranstalter,

sondern auch aktiv mit zwei Teams beim

Firmen Triathlon im Einsatz. Medaille gab

es keine, doch der Spaß war groß.

März. Die große AK/ÖGB-Kindersachen-

börse fand im AK-Beratungszentrum statt.

Hunderte Eltern freuten sich über gut

erhaltene Kinderkleidung und Spielsachen

zum kleinen Preis.

März. Es fiel der Startschuss zum 12. AK/

ÖGB-Steuerlöscher – auch 2019 war der

Erfolg enorm: 8,6 Millionen Euro wurden

für die AK-Mitglieder vom Finanzamt

zurückgeholt.

Mai. Wie jedes Jahr wurde am 1. Mai vorm

AK/ÖGB-Gebäude der Tag der Arbeit

begangen. Viele Familien waren vor Ort

und feierten gemeinsam mit AK und ÖGB

diesen historisch wichtigen Tag.

Jänner. Am 28. Jänner startete die

AK-Wahl 2019 in Salzburg. 210.000

Beschäftigte waren aufgerufen, das

Arbeitnehmerparlament zu wählen.

5 Fraktionen standen zur Wahl.

8,6 MioEuro

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November. Wie jedes Jahr war der

BIM-Stand der AK Salzburg ein echter

Hingucker. Auch 2019 schauten hunderte

Jugendliche vorbei und ließen sich zu

verschiedensten Themen beraten.Oktober. Wie funktioniert Demokratie &

Politik? Dieser Frage gingen 148 Berufs-

schülerinnen und -schüler im Rahmen des

politischen Planspiels „Newland“ in der

LBS Hallein nach.

November. Zur 15. AK/ÖGB-Winter-

tauschbörse in Bischofshofen und

Salzburg strömten insgesamt über

33.000  Menschen und deckten sich

mit preiswerten Sportartikeln ein.Oktober. 27 Betriebe wurden erstmals im

feierlichen Rahmen mit dem „Gütesiegel

Praktikum“ ausgezeichnet. Die Initiative

verfolgt ein Ziel: der Ausbeutung junger

Menschen den Kampf anzusagen.

Juli. Die AK versorgte Urlauberinnen

und Urlauber im Europark mit wichtigen

Infos, damit diese das nötige Wissen

parat haben, um sich Ärger und Geld zu

ersparen, wenn es beim Verreisen hakt.

Juli. Treffen der kleinen und großen

Interessenvertreter und -vertreterinnen in

der Kinderstadt: AK-Präsident Peter Eder

gratulierte Selina, Clara und Elias zum

tollen AK-Wahlergebnis.

33.000Besucher

27Betriebe

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H IGHL IGHTS 20 19

Oktober. Die Digitalisierung hat längst Einzug

in alle Lebensbereiche gehalten, auch in die

eigenen 4 Wände. Das zeigen Arbeiterkammer

und Ars Electronica Solutions mit einer interakti-

ven Ausstellung „Smart Home – Sweet Home?“

– diese wurde am 8.10. in der AK-Beratungszen-

trale feierlich eröffnet. Interessierte Besucherin-

nen und Besucher hatten hier die Möglichkeit,

das digitale Zuhause von morgen hautnah zu

erleben.

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Juni. Zwischen 26. und 30. Juni war

Salzburg Schauplatz der 22. Europäischen

Betriebssportspiele „ECSG Salzburg

2019“. Bei dem Event der Superlative

kämpften rund 7.000 Sportbegeisterte

aus 22 Nationen in 326 Disziplinen um

Medaillen. Besonders erfolgreich haben

auch die Betriebssportlerinnen und

-sportler aus Österreich mit 104 Medaillen

und Rang drei in der Nationenwertung

abgeschnitten. Salzburgerinnen bzw.

Salzburger holten insgesamt 70 Medaillen.

Am großen Erfolg der „ECSG Salzburg

2019“ hatte der AK/ÖGB-Betriebssport

großen Anteil. Das Team war bei

der Organisation und Durchführung

maßgeblich involviert.

Juli. Im Sommer wurde ein neues Kapitel der sozialpartnerschaftlichen Erfolgsgeschichte „Lehre

mit Matura“ geschrieben. AK und WK Salzburg feierten gemeinsam mit 62 Absolventinnen und

Absolventen die bestandene Matura. Damit baut Salzburg seine Erfolgsquote weiter aus: Jeder

6. Lehrling bereitet sich neben dem Job auf die Allgemeine Hochschulreife vor. Eine so hohe Quote

gibt es in keinem anderen Bundesland.

März. Grund zur Freude hatte Peter Eder

am 19. März bei der Kammervollver-

sammlung: Er wurde mit 90 Prozent der

Stimmen zum Präsidenten der Arbeiter-

kammer Salzburg für die nächsten 5 Jahre

gewählt.

In seiner Antrittsrede bedankte sich

AK-Präsident Peter Eder bei den

Kammerrätinnen und Kammerräten aller

Fraktionen für das entgegengebrachte

Vertrauen. Das gute Wahlergebnis wolle

er dazu nutzen, um Lösungen für die

Salzburger Beschäftigten zu erarbeiten.

Zentrale politische Ziele sind gute Arbeit

mit gerecht verteilten Einkommen, echte

Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie

leistbares Leben, allem voran leistbares

Wohnen.

Zuvor erhielt Peter Eder als

Spitzenkandidat der FSG bei der

AK-Wahl 2019 (von 28.1. bis 8.2.) 65

Prozent der Stimmen. Damit bleibt

die Liste der sozialdemokratischen

GewerkschafterInnen von AK-Präsident

Peter Eder klare Nummer 1 im Salzburger

Arbeitnehmerparlament – weiterhin mit

2/3-Mehrheit. Mehr zur AK-Wahl 2019 gibt

es auf Seite 84.

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PETER EDER ON TOUR

PETER EDER ON TOUR

Seit seiner Amtsübernahme im Jahr 2018 ist es AK-Präsident

Peter Eder ein großes Anliegen, vor Ort bei den Beschäftigten in

den Betrieben zu sein – mit dem Ziel: die Sorgen und Anliegen

der Menschen zu kennen, damit er sich gezielt für Verbesserun-

gen einsetzen kann.

Für diese Mission ist dem AK-Präsidenten kein Weg zu weit – das

beweist der Tachostand. 2019 hat Peter Eder etwa 100 Firmen

mit 25.000 Beschäftigten besucht und dabei 50.000 Kilometer

zurückgelegt. Zum Vergleich: Der Umfang der Erde beträgt rund

40.000 Kilometer.

Zu den Betriebsbesuch-Highlights im Jahr 2019 zählten zum

Beispiel: Tauernklinikum Zell am See, Gletscherbahnen Kaprun,

METRO oder Fahnen Gärtner. Dort kam er nicht nur mit den

Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ins Gespräch, sondern packte

zum Teil selber an. Nicht nur bei der Arbeit, falls nötig, wurden

dringende Angelegenheiten der Beschäftigten umgehend mit

der Geschäftsführung besprochen.

Bezirkstage in den Regionen

Zusätzlich zu den Betriebsbesuchen tourte Peter Eder im Rah-

men der „Bezirkstage 2019“ durch das ganze Bundesland und

stattete jeder Region einen Extra-Besuch ab. Auch hier standen

die Beschäftigten im Mittelpunkt. Vor Ort in den Betrieben konnte

sich Eder überzeugen, welch wertvolle Leistungen die Beschäf-

tigten erbringen, mit denen sie das Land am Laufen halten.

Bei den Betriebsbesuchen kam AK-Präsident Eder nicht mit

leeren Händen. Für jede Mitarbeiterin und jeden Mitarbeiter gab

es eine kleine Aufmerksamkeit.

Tauernklinikum Zell am See: Peter Eder versorgte die

Beschäftigten nicht nur mit Schokolade, sondern auch

mit guter Stimmung. Darüber freuen sich auch die

Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Ein bisschen

Spaß muss sein.

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Metro: Peter Eder schaute beim Großhändler nicht zum Einkaufen vorbei, sondern wegen

den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern. Er suchte das Gespräch mit der Belegschaft

und informierte sich über deren Anliegen.

Gletscherbahnen Kaprun:

Egal ob Regen oder

Schnee – AK-Präsident

Peter Eder ließ sich

von den widrigen

Bedingungen nicht

stoppen. Auch die

Beschäftigten der

Gletscherbahn sind bei

jedem Wetter im Einsatz.

Fahnen Gärtner: Das in Mittersill

ansässige

Unternehmen

produziert Fahnen

für ganz Österreich

(wie man sieht). Wie

hervorragend die

Mitarbeiterinnen

und Mitarbeiter dort

arbeiten, davon

überzeugte sich

der AK-Präsident

vor Ort.

Bei meinen Betriebsbesuchen möchte ich in Erfahrung bringen, wo die Beschäftigten der Schuh drückt. Mit ihrem täglichen Einsatz sorgen sie dafür, dass unser Land funktioniert. Das hat Respekt und Wertschätzung verdient.Peter Eder, AK-Präsident

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Digitale Schwerpunkte2019

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DIG ITALE SCHWERPUNKTE 2019

DIGITALISIERUNG BEWUSST GESTALTEN

Online-Banking, Einkaufsplanung mithilfe smarter Kühlschränke, Bedienung von Haushaltsgeräten

via Sprachassistenten wie Alexa & Co., Arbeiten via Laptop oder Smartphone von Zuhause aus,

Videokonferenzen mit Arbeitskolleginnen und -kollegen: Egal, ob am Arbeitsplatz oder daheim, ob

jung oder alt – der digitale Wandel macht vor niemandem halt und hat schleichend mittlerweile alle

unsere Lebensbereiche erfasst.

Wer hat den Nutzen?

Vernetztes Arbeiten und Leben eröffnet

Entwicklungsmöglichkeiten, Komfort und

Spaß - und doch stehen den Chancen

viele Gefahren und Risiken gegenüber:

Unser Tun und Denken wird gläsern,

wir bezahlen ständig mit Daten, die sich

mächtige Konzerne zu eigen machen,

um Gewinne und Marktmacht in noch

nie dagewesenem Ausmaß zu vergrö-

ßern. Unser Leben wird von Algorithmen

bestimmt, deren Zustandekommen keiner

demokratischen Kontrolle unterliegt.

Kurzum: Damit die Digitalisierung den

Menschen nutzt, braucht es Rahmen-

bedingungen, die für eine gerechte Ver-

teilung der Vorteile sorgen. Alle sollen an

den Errungenschaften teilhaben können,

es braucht Regulierungen und eine faire

Besteuerung der Gewinne ebenso wie

mehr (Daten)Schutz für Verbraucherinnen

und Verbraucher und Mitwirkungsrechte

für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer.

Bildung ist eine unverzichtbare Vorausset-

zung um die technologische Entwicklung

nicht nur zu begreifen, sondern um sie

auch zu gestalten.

Wir machen unsere Mitglieder „digi-fit“

Bildung ist also ein zentraler Schlüssel für

Chancen in der digitalen Welt. Daher inves-

tiert die Arbeiterkammer Salzburg seit März

2019 noch mehr als zuvor in die Chancen

der Salzburgerinnen und Salzburger. Wir

bieten im Rahmen unseres Zukunfts-

programmes „AK extra“ zusätzliche und

verbesserte Leistungen fürs gleiche Geld.

Zum Beispiel kostenlose Workshops zu

Digitalisierung in Alltag und Beruf, Bewer-

bungscoachings und Bildungsberatung.

Herzstück ist eine Digitalisierungs-Offen-

sive, bei der es vor allem darum geht,

Schlüsselkompetenzen zu stärken. Etwa

den sicheren und an den neuen Möglich-

keiten orientierten Umgang mit Social

Media, Smartphone, Internet, und weiteren

Kommunikationstechnologien. Sie sollen

die Instrumente für eine an Lösungen für

die Menschen orientierte Arbeit 4.0 sein.

Auch auf künftige Generationen verges-

sen wir nicht: Mit „Ferienspaß trifft MINT“

hatten die Kinder unserer Mitglieder im

Sommer 2019 erstmals die Möglichkeit

an allen BFI-Standorten Naturwissen-

schaft und Technik spielerisch zu erleben.

Nebenbei konnten wir vielen Familien

damit das Problem der Kinderbetreuung

in Ferienzeiten abnehmen. Dieses für

AK-Mitglieder kostenlose Angebot wurde

so gut angenommen, dass „Ferienspaß

trifft MINT“ auch im Sommer 2020 wieder

am Programm stehen wird.

Damit nicht genug: Über unsere äußerst

erfolgreiche Ausstellung „Smart Home

– Sweet Home?“ lesen Sie auf den fol-

genden Seiten. In diesem Sinne bleibt

unsere Devise: „Die digitale Zukunft nicht

als gegeben hinnehmen, sondern aktiv

gestalten und kritisches Denken fördern.“

Auch bei der Digitalisierung geht es um eine gerechte Ver-teilung. Für die AK steht fest: Der technologische Fortschritt muss dazu dienen, die Lebens- und Arbeitsbedingungen der Beschäftigten zu verbessern und nicht dazu, die Macht der Konzerne noch weiter auszubauen. Dafür kämpfen wir.Mag.a Cornelia Schmidjell, AK-Direktor-Stellvertreterin

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SMART HOME – SWEET HOME?

Das digitale Zuhause der Zukunft zwischen Hype und Panik

Die Digitalisierung hat längst Einzug in alle

Lebensbereiche gehalten, auch in die eigenen

4 Wände. Das haben wir gemeinsam mit Ars

Electronica Solutions mit einer interaktiven

Ausstellung ab 8. Oktober 2019 in der

AK Salzburg gezeigt.

Bei dieser Ausstellung konnten sich die Besucher selbst ein Bild

machen und interaktive Installationen des Haushalts der Zukunft

ausprobieren. Zusätzlich wurde die Ausstellung mit 3D-Brille und

Smartphone zum Leben erweckt. Der Eintritt war kostenlos.

Für Schulklassen und Gruppen ab 5 Personen wurden Führungen

angeboten – durch die Ausstellung geführt und mit den

Besucherinnen und Besuchern diskutiert, haben Mitarbeiterinnen

und Mitarbeiter der AK, die speziell für diesen Zweck geschult

wurden und sich weitergebildet haben.

Gemeinsam mit Ars Electronica Solutions wollen wir mit dieser Ausstellung einen kritischen Denk- und Diskussionsanstoß für eine gerechte digitale Zukunft liefern.Mag.a Angela Riegler, Projektleiterin „Smart Home – Sweet Home?“

Hype oder Panik? Selbst ausprobiert

Der Badezimmerspiegel als Gesundheitscoach oder die Wunsch-

pizza durch Gedankenlesen: Erleichtern solche und ähnliche

technische Innovationen unser Leben, oder laufen wir Gefahr,

dass künftig Maschinen und Computerprogramme über unsere

Ernährung entscheiden oder bestimmen, wo wir was einkaufen?

Tolles Programm und viel Besuch

Parallel zur Ausstellung haben wir allen Interessierten ein umfang-

reiches Rahmenprogramm geboten (siehe „Smarte Side Events“),

das den digitalen Wandel aus verschiedenen Perspektiven

beleuchtet: Etwa, was die Digitalisierung für den Pflegebereich

bedeutet.

Das alles hat für regen Zuspruch gesorgt. Von Anfang Oktober

bis Ende des Jahres 2019 haben über 1.800 Personen unsere

Ausstellung und die Veranstaltungen des Rahmenprogramms

besucht, darunter rund 60 Schulklassen.

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DIG ITALE SCHWERPUNKTE 2019

Smarte Side Events

Das war das Rahmenprogramm zu „Smart Home – Sweet Home?“

14. Oktober 2019: „Künstliche Intelligenz: Zwischen Hype und Panik“

Im Rahmen der Montagsrunde der Robert-Jungk-Bibliothek dis-

kutierten Michael Mondria (Ars Electronica Solutions) und Tobias

Hinterseer (AK Salzburg) über Vor- und Nachteile der Künstlichen

Intelligenz: Mehr Lebensqualität durch technischen Komfort oder

Verlust der Privatsphäre durch „gläsernen Haushalt“ und Abhän-

gigkeit von Energie- und Internetanbietern?

12. November 2019: „Das Private ist politisch: Die Ausstellung aus der Genderperspektive“

Birgit Buchinger (Solution Sozialforschung) ging gemeinsam mit

dem Publikum der Frage nach, inwiefern Frauen und Männer

von der großen „vierten industriellen Revolution“ unterschiedlich

betroffen sind. Fazit: Der digitale Wandel droht Geschlechter-

unterschiede zu verstärken, denn viele Frauen werden von der

Digitalisierung ausgeklammert.

20. November 2019: „Neue Technologien und das Beispiel Smart Meter“

Welche gesellschaftlichen Rahmenbedingungen und Begleit-

maßnahmen braucht es zum Nutzen von Konsumentinnen und

Konsumenten? Diese Fragen rund um Datenschutz, Privatsphäre

und Auswirkungen auf unser Leben wurden am Beispiel der viel-

diskutierten Smart Meter behandelt. Gastreferenten waren u.a.

Ursula Maier-Rabler (Uni Salzburg) und Markus Schmidt (Salzburg

Netz GmbH).

10. Dezember 2019: „Assisted Living“: Digitale Systeme in der Pflege“

Was braucht ein funktionierendes Pflegesystem und welche Rolle

spielen dabei technische Assistenzsysteme? Welche techni-

schen Möglichkeiten gibt es bereits, speziell bei der Pflege zu

Hause, und wohin geht die Entwicklung? Inputs und Diskussions-

beiträge kamen von Nikolaus Dimmel (Uni Salzburg), Cornelia

Schneider (FH Wiener Neustadt), Birgit Trukeschitz (WU Wien) und

Nadja Haitzmann (Volkshilfe Salzburg).

21. Jänner 2020: „Digitalisierung trifft Praxis“

Betriebsrätinnen und Betriebsräte berichteten über Erfahrungen

aus der digitalen Arbeitswelt. Nach dem Workshop-Konzept eines

World Cafés kamen Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu Wort,

tauschten Erfahrungen aus und diskutierten aus der Praxis die

Realität der Digitalisierung in der Arbeitswelt.

Spiegel als Gesundheitscoach –

zählt er auch meine Kalorien?

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Wunschpizza durch Gedankenlesen – ob die schmeckt?

Smarte Haushaltsgeräte – soll der Kühlschrank bestimmen,

was und wo ich einkaufe?

Raumüberwachung – Möchte ich wirklich alles sehen?

Emotionserkennung – ihr Gesichtsausdruck, ein offenes Buch?

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DIG ITALE SCHWERPUNKTE 2019

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ZUKUNFTSPROGRAMM AK EXTRA

Mehr Leistung fürs gleiche Geld. Das ist das Ziel von „AK extra“,

dem Zukunftsprogramm der AK Salzburg, das Anfang 2019

gestartet ist. Das umfangreiche Extra-Service hat für alle Alters-

und Interessensgruppen etwas zu bieten, wobei der Fokus

klar auf digitaler (Weiter)-Bildung liegt. Zusätzlich wurde in den

Sommerferien ein kostenloses Betreuungsprogramm mit MINT-

Schwerpunkt an den BFI-Standorten Salzburg, St. Johann und

Zell am See angeboten.

Den Auftakt von „AK extra“ bildeten 3 Services, die in unserem

Auftrag vom BFI in Salzburg durchgeführt werden und für Mitglie-

der kostenlos sind.

Die Workshop-Reihe „Digital aktiv“ richtet sich an alle, die auf die

zunehmende Digitalisierung von Arbeit und Alltag vorbereitet

sein wollen. Das Angebot erweitert das Können rund um Smart-

phone, Internet sowie digitale Entwicklungen. Teilnehmerinnen

und Teilnehmer lernen neueste Anwendungen kennen und

erfahren, wie persönliche Daten geschützt werden können. In

5 Kursmodulen wird das „Kleine 1x1“ der Digitalisierung vermittelt

– so kann man sich besser, schneller und sicherer in einer digi-

talen Umwelt bewegen. Unter dem Titel „Total digital!?” wurde

das Angebot in weiterer Folge speziell auf die Bedürfnisse von

Betriebsrätinnen und Betriebsräten zugeschnitten.

Beim Coaching „Hol dir den Job“ checken Expertinnen und

Experten die Bewerbungsunterlagen und bereiten die Teil-

nehmerinnen und Teilnehmer auf das Bewerbungsgespräch im

Online-Zeitalter vor. Außerdem lernen Teilnehmende im Kurs,

Bewerbungsunterlagen am Puls der Zeit zu erstellen, kennen

die häufigsten Fragen und erwerben Selbstbewusstsein für den

Bewerbungsprozess.

Die AK-Bildungs- und Berufsberatung bietet Gratis-Testungen

und eröffnet im Beratungsgespräch neue berufliche Perspekti-

ven. Teilnehmende bekommen ein klares Bild ihrer Ressourcen

und Stärken, kennen mögliche Bildungsförderungen und können

ihre Bildungs-, Berufs- oder Schullaufbahn besser wählen. Inte-

ressierte finden folgende Angeboten vor: Potenzialanalyse für

Erwachsene, Perspektivenplanung für Maturantinnen und Matu-

ranten, „Schule oder Lehre?“, „Die richtige Schulwahl“ und einem

Berufsinteressentest. Die Bildungs- und Berufsberatung steht

allen Salzburger Mitgliedern kostenlos offen.

Weitere AK-Angebote im Rahmen des Zukunftsprogramms „AK

extra“ waren das Projekt „Digitale Region“, bei dem im Pongau in

Zusammenarbeit mit den Betrieben spezielle Maßnahmen ent-

wickelt wurden sowie das Projekt „Validierung für Pflegeassistenz“,

bei dem berufliches Praxiswissen bewertet und anerkannt wird

und sich die Dauer einer Ausbildung zur Pflegefachassistenz

dadurch verkürzt.

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Freizeitspaß trifft MINT

Für Erleichterung bei zahlreichen Eltern sorgte in weiterer Folge

das kostenlose Ferienbetreuungsprogramm, über das eine

erfolgreiche Bilanz gezogen werden konnte. An den BFI-Standor-

ten Salzburg, Bischofshofen und Zell am See nahmen im Juli und

August 191 Jugendliche zwischen 11 und 15 Jahren das Betreu-

ungsangebot „Freizeitspaß trifft MINT“ in Anspruch. Der wissbe-

gierige Nachwuchs konnte dabei experimentieren, programmie-

ren, analysieren und ausprobieren.

Während am Vormittag naturwissenschaftliche Schwerpunkte

gesetzt wurden, wurde am Nachmittag ein abwechslungsreiches

Freizeitprogramm mit den Kinderfreunden organisiert. Mit dem

Elektronik-Baukasten Arduino wurden Erfahrungen im Program-

mieren gesammelt, mit Lego Mindstorms Roboter gebaut und im

Labor Chemie- und Physik-Experimente durchgeführt. Während

in der Stadt Salzburg der Besuch eines Labors der HTL Salzburg

ein Highlight war, waren die Kinder im Pongau von der Werkstatt

im TAZ Mitterberghütten begeistert. Im Pinzgau gab es bei der

Exkursion zur Natrunbahn in Maria Alm Einblicke in die Funktions-

weise einer modernen Seilbahn.

Mit den Angeboten von ,AK extra‘ machen wir unsere Mitglieder und im Rahmen der Ferienbetreuung auch deren Kinder fit für die digitale Zukunft und verbessern somit die Chancen der Teilnehmenden am Arbeitsmarkt.Mag.a Hilla Lindhuber, Leiterin der Abteilung Bildung, Jugend und Kultur

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DIG ITALE SCHWERPUNKTE 2019

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DATENSCHUTZ

Während viele Jahrzehnte lang der „Big Brother“ aus dem dystopischen Roman „1984“

von George Orwell als Paradigma für „Überwachung“ diente, führt uns die aktuell in

atemberaubendem Tempo voranschreitende Digitalisierung aller Lebensbereiche vor

Augen, dass es für unsere Privatsphäre auch sehr gefährlich werden kann, wenn sich

viele „kleine Brüder“ unserer Datenspuren bemächtigen (wollen).

Datenschutz im betriebsrätlichen Alltag

Die Themen Überwachung und Datenschutz haben auch vor der

Arbeitswelt nicht Halt gemacht. Sie bergen zahlreiche Heraus-

forderungen für Betriebsrätinnen und Betriebsräte. 3 aktuelle Fra-

gen, die insbesondere aus betriebsrätlicher Sicht interessant sind:

Ist der Betriebsrat auch berufen, die individuellen Datenschutzinteressen der Beschäftigten im Rahmen seiner Tätigkeit zu berücksichtigen und zu schützen?

Das (neue) Datenschutzrecht darf bzw. kann nicht dazu gebraucht

bzw. missbraucht werden, eine effiziente Interessenvertretungs-

tätigkeit des BR zu verhindern. Ergeben sich Wertungswider-

sprüche, sind diese durch eine genaue Auslegung der betriebs-

verfassungsrechtlichen Mitwirkungsrechte des BR aufzulösen.

Diesbezüglich empfiehlt sich immer auch ein Blick in die 2020

neu aufgelegte Kommentierung des ArbVG im ÖGB-Verlag, wo

auch an jeweils geeigneter Stelle auf das (neue) Datenschutz-

recht eingegangen wird.

Welche Rolle können Betriebsvereinbarungen im Rahmen von Arbeitnehmer-Datenschutz spielen?

Nicht nur bei Betriebsvereinbarungen, die die dezidierte

(zulässige) Mitarbeiterkontrolle regeln sollen (z. B. Systeme der

Arbeitszeiterfassung), sondern im Rahmen aller abgeschlossenen

Betriebsvereinbarungen sollten immer die Überlegungen ange-

stellt werden, ob einerseits die Verarbeitung von Beschäftigten-

daten erforderlich ist und andererseits, wie diese Daten minimiert

werden können, wie lange ihre Speicherung erforderlich ist und

welche Datensicherheitsmaßnahmen gesetzt werden. Auch erfor-

dert das (neue) Datenschutzrecht eine regelmäßige Evaluierung

von Datenverarbeitungen. Wenn entsprechende Betriebsverein-

barungen befristet abgeschlossen werden, entsteht Druck, sie

regelmäßig zu überprüfen und gegebenenfalls zu adaptieren.

Wie kann ein Betriebsrat dem Arbeitgeber gegenüber die Überarbeitung bestehender Betriebsvereinbarungen durchsetzen?

Angesichts des neuen sehr hohen Strafrahmens für Fehler bei

der Anwendung der verschärften Datenschutzregeln legen

Arbeitgeber mittlerweile durchaus Wert auf solche datenschutz-

konformen Lösungen in Absprache mit dem Betriebsrat. Das

betrifft gleichermaßen die Einbindung in neuerdings allenfalls

erforderliche Datenschutz-Folgenabschätzungen als Vertreter

von solchen Datenverarbeitungen betroffener Arbeitnehmer.

Datenschutz aus Konsumentensicht

Datenschutz wirkt sich nicht nur im betriebsrätlichen Alltag aus.

Mit Einführung der Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) haben

auch die Konsumentinnen und Konsumenten ein vermeintlich

stärkeres Instrument erhalten, ihr Recht auf Privatsphäre geltend

zu machen.

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Interessenspolitisch stellen sich darüber hinaus viel umfangrei-

chere Fragen, zumal die Daten-Sammelwut von Websites, Apps

etc. unersättlich ist. Ausgefeilte Systeme und deren Intransparenz

greifen massiv in die Datensouveränität jedes Einzelnen ein. Aus

unserer Sicht muss diese Souveränität über die persönlichen

Daten gewahrt bleiben. Dabei sollen nicht nur die äußere Erschei-

nung der Person, sondern vor allem auch die inneren Gemüts-

zustände vor einer automatisierten maschinellen Erfassung und

dem danach durchgeführten Profiling geschützt werden.

Die Konsumentinnen und Konsumenten nehmen das alles (noch)

in Kauf – oft wohl aus Bequemlichkeit und Sparsamkeit. Es ist ja

durchaus praktisch, dass für Leistungen wie Google, Facebook,

WhatsApp und Co. vermeintlich nichts bezahlt werden muss. In

Wahrheit wurde das klassische Zahlungsmittel Geld mittlerweile

jedoch vom neuen Zahlungsmittel Daten abgelöst.

Die Big Player werden indirekt von den Konsumierenden finan-

ziert, indem diese ihnen umfassende Datenschätze zur Verfügung

stellen. Die dadurch erstellten Nutzerprofile werden dann nicht

nur Grundlage für maßgeschneiderte Werbung, sondern immer

öfter für Entscheidungen, wer z. B. einen Handyvertrag erhält,

verwendet.

Umso wichtiger ist es, das Bewusstsein der Konsumentinnen und

Konsumenten für die Notwendigkeit von Datenschutz und die

damit verbundene Privatsphäre zu schärfen.

In der schönen neuen Datenwelt ist vieles scheinbar kostenlos verfügbar. Google, Facebook, WhatsApp & Co sind allerdings in Wahrheit nicht gratis, vielmehr zahlen die Nutzerinnnen und Nutzer mit ihren persönlichen Daten. Mag.a Claudia Bohl, Datenschutzbeauftragte der AK Salzburg

Im Beratungsalltag der AK treten in diesem Zusammenhang immer wieder folgende datenschutzrechtliche Problemstellungen auf:

• Wie erhalte ich Auskunft über meine gespeicherten Daten? Was bedeutet die mir gegebene Auskunft?

• Wie kann ich eine Löschung meiner Daten erreichen?

• Wie kann ich mich durch überlange und kompliziert formulierte Datenschutzerklärungen kämpfen?

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Grundlagen- Arbeit

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GRUNDLAGENARBE IT

WIRTSCHAFTSPOLITIK

Während 2018 noch von einer wirtschaftlich hervorragenden Situation geprägt war, kam es 2019 zu

einem Abschwung. Trotzdem verzeichnete der Salzburger Arbeitsmarkt ein Beschäftigungsplus von

1,2 Prozent. Die wirtschaftspolitische Abteilung der AK Salzburg beobachtet die Entwicklungen stets

genau. Probleme werden nicht nur aufgezeigt, sondern es werden auch Lösungen und Forderungen

an die Politik erarbeitet. Die Themen reichen von Arbeitsmarkt über Verkehr bis hin zum Wohnen.

Trotz des wirtschaftlichen Abschwungs

hat sich die Beschäftigung im Bundes-

land Salzburg 2019 in absoluten Zahlen

positiv entwickelt: Im Jahresdurchschnitt

kam es zu einem Zuwachs von 3.107

Arbeitsplätzen bzw. +1,2 Prozent (aktiv

Beschäftigte – ohne Karenz). Es waren

256.445 Personen in Beschäftigung. Der

Großteil des Arbeitsplatzzuwachses entfiel

auf den Handel (+628 oder +1,4 Prozent),

freiberufliche Dienstleistungen (+577 bzw.

+5,3 Prozent) und den Tourismus

(+364 bzw. +1,4 Prozent).

Unabhängig von der Corona-Krise waren

die Vorboten einer nachlassenden Kon-

junktur im Jahr 2020 bereits eingetroffen:

Bei den Jobs in der Warenherstellung kam

es nur noch zu einem minimalen Zuwachs

(+228 bzw. +0,6 Prozent), wobei in der

zweiten Jahreshälfte die Beschäftigung

bereits sank. Außerdem zeigte sich im

Jahr 2019 erstmals seit langem wieder ein

Verlust von Vollzeitarbeitsplätzen. Laut

Mikrozensus der Statistik Austria ging

2019 die Zahl der Vollzeitarbeitsplätze um

rund 2.000 zurück, während die Zahl der

Teilzeitarbeitsplätze um rund 2.500 stieg.

Auch wenn die ökonomischen Auswir-

kungen der Corona-Krise zu Redaktions-

schluss noch nicht abschätzbar waren,

erweisen sich langjährige Forderungen

und Positionen der Arbeiterkammer als

treffsicher. Wichtiger denn je ist es mit

Kurzarbeit, mehr aktiver Arbeitsmarktpoli-

tik und einer Qualifizierungsoffensive, die

Menschen in Beschäftigung zu halten und

Arbeitslosen wieder eine Perspektive zu

geben. Vor allem der Kampf gegen die

Langzeitarbeitslosigkeit muss ins Zentrum

der Arbeitsmarktpolitik gerückt werden,

denn bereits vor der Coronakrise hat

sich im 10-Jahresvergleich die Anzahl der

Langzeitarbeitslosen verdreifacht.

Forderungen

• Mindestlohn 1.700 Euro brutto

• Verkürzung der Arbeitszeit

• 6 Urlaubswochen für alle

• Nachfolgeaktion für die Aktion 20.000 – Chance 45

• Qualifizierungsgeld mit Rechtsanspruch

• Mittel für aktive Arbeitsmarktpolitik bereitstellen

• Mehr Investitionen in soziale Infrastruktur

Zwischen 2009 und 2019 ist die Zahl der Langzeitarbeitslosen um 238 Prozent gestiegen. Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, fordert die AK mehr Geld für aktive Arbeitsmarktpolitik.Datenquelle: AMS Salzburg

2.247

671

24

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AK-Wohlstandsbericht

Dass Salzburg schön ist und „es uns gut

geht“ wird oft genug betont. Wie gut es

einer Gesellschaft geht, hängt aber von

vielen Faktoren ab – nicht nur von wirt-

schaftlichen Kennzahlen. Die AK Salzburg

geht von einem umfassenden Wohlstands-

verständnis aus und hat einen Salzburger

Wohlstandsbericht erstellt.

Darin wurden folgende Indikatoren, die

für ein gutes Leben stehen, untersucht

und bewertet: Verteilung von Wohlstand;

Beschäftigung und Qualität der Arbeit,

Qualität der Umwelt; Faktoren der Lebens-

qualität wie Gesundheit, Bildung oder

Wohnen; Ökonomische Stabilität.

Das Ergebnis: Bei keinem Ziel ist Salz-

burg schlecht aufgestellt, dennoch ist

man von den Bestwerten ein Stück weit

entfernt. Von 100 möglichen Punkten

(20 je Bereich) erreicht Salzburg aktuell

57 Punkte. Am besten liegt Salzburg bei

der ökonomischen Nachhaltigkeit, am

schlechtesten bei der intakten Umwelt. Ob

sich die Salzburgerinnen und Salzburger

in einer stabilen, finanziellen Lage befin-

den, hängt vor allem davon ab, ob sie ein

Erbe erhalten, oder nicht. Die Vermögen

sind sehr ungleich verteilt, die Nettoein-

kommen entwickeln sich nur mäßig. Im

Gegensatz zu anderen europäischen Län-

dern sorgen aber staatliche Leistungen,

wie kostenlose Schulen, Krankenhäuser

und höhere

Pensionen für eine gute Absicherung,

die Armutsgefährdung ist geringer als

anderswo. Gefragt ist also eine Politik, die

die Umwelt im Interesse von Klimaschutz

und Ressourcenschonung, wie auch der

Lebensbedingungen der Menschen,

verbessert.

Der AK-Wohlstandsbericht zeigt: Das Bundesland Salzburg liegt in allen fünf Bereichen im Mittelfeld. Vom Punktemaximum (20) ist man noch weit entfernt.

Fair verteilter materieller Wohlstand

Ökonomische Nachhaltigkeit

Vollbeschäftigung und gute Arbeit

Lebensqualität Intakte Umwelt

11

13

10

11

11

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GRUNDLAGENARBE IT

Arbeitsklima Index

Seit dem Jahr 2004 wird in Salzburg

der Arbeitsklima Index erhoben. Er

misst, wie es den Beschäftigten in

Salzburg geht. Der aktuelle Arbeits-

klima Index zeigt: Nach einer Tief-

phase steigt die Zufriedenheit der

Beschäftigten in der Arbeit erfreuli-

cherweise wieder deutlich an. Doch

es gibt noch viel Luft nach oben.

Wohnen

Mit nur 600 Mietwohnungen ist die Wohn-

bauförderung 2019 deutlich hinter den

geplanten 900 zurückgeblieben und

damit weit entfernt von der AK-Forderung

nach „1000 Mietwohnungen jährlich“.

Wohnbaufördermittel wurden wieder nicht

ausgeschöpft und fließen zurück in den

Landeshaushalt. Eine umfassende Zweck-

widmung der Wohnbaufördermittel fehlt,

dies gilt leider auch für die von Arbeit-

gebern und Arbeitnehmern geleisteten

Wohnbauförderungsbeiträge.

Entlastung für 10.000 Mietwohnungen

ermöglicht dagegen die Novelle des

Wohnbauförderungsgesetzes, bei der

die Wohnbauförderung die Zinsen senkt.

Der Anstieg der Mieten wird mit 2 Prozent

begrenzt. Die Wohnbaufördermittel für

aktive Bodenpolitik über die Land-Invest

wurden auf 10 Millionen aufgestockt und

damit einer Forderung der AK Rechnung

getragen.

Forderungen

• 1000 geförderte Mietwohnungen jährlich

• deutliche Erhöhung des Fördersatzes für Mietwohnungen

• umfassende Zweckwidmung der Wohnbauförderungsmittel – vom Wohnbauförderungsbeitrag bis zu den Rückflüssen aus Altdarlehen

Verkehr

Dass die AK-Interessenpolitik meist ein

jahrelanges „Bohren harter Bretter“ ist,

zeigt sich auch im Bereich Verkehr. Ob

günstige Jahreskarten für Schüler und

Lehrlinge oder Pensionisten und Pend-

ler – oft dauert es Jahre und braucht viel

Hartnäckigkeit bis unsere Forderungen

umgesetzt werden. So hat das Land Salz-

burg mit der Einführung des „myRegio“

Jahrestickets um 595 Euro einen Schritt in

die richtige Richtung zu unserer langjäh-

rigen Forderung nach einem 365-Euro-

Ticket gemacht.

Ein besonderes Beispiel diesbezüglich ist

unsere Forderung nach einer Vignetten-

ausnahme auf der Stadtautobahn rund um

Salzburg. Seit 1997 war diese Forderung

sechsmal Gegenstand eines Kammervoll-

versammlungsantrages, ehe die Bundes-

regierung diese Maßnahme zur Entlastung

des städtischen Straßennetzes umgesetzt

hat. Für die Stadt Salzburg als Grenzstadt

war diese Maßnahme besonders wichtig.

Forderungen

• Landesweites 365-Euro-Ticket

• Landesweiter integraler Bahn und Bus Salzburg-Takt nach dem Schweizer Modell

• Echter 15- bzw. 30-Minuten-Takt auf den ÖBB-Y-Ästen der S-Bahn (Straßwalchen/Golling-Salzburg-Freilassing)

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2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018

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Studien, Statistiken & Beratungen

Studie: So wird Wohnen wieder billiger

Die explodierenden Preise bei Mieten und Eigentum beschäftigen wie kein anderes Thema. Es fehlen umfassende Maßnahmen der Gemeinden, um mit der Bereitstellung von günstigem Bauland Wohnen wieder leistbarer zu machen. Das ist das ernüchternde Ergebnis der AK-Raumord-nungsstudie. Die Arbeiterkam-mer sieht Land und Gemein-den in der Pflicht, sämtliche Gestaltungsmöglichkeiten aus-zuschöpfen. Nur so kann Woh-nen endlich billiger werden.

Regionale Beschäftigungsstatistik

Die regionale Beschäftigungs-statistik wird seit 1981 zweimal jährlich in Zusammenarbeit mit der Österreichischen Gesundheitskasse Salzburg, der Salzburger Landesregie-rung (Landesstatistik) und der AK Salzburg durchgeführt. Die Statistik ist ein Instrument der Landeswirtschaftspolitik, je genauer, desto gezielter können Förderinstrumente eingesetzt werden.

Angebote für Betriebs-rätinnen und Betriebsräte

Die Expertinnen und Exper-ten der wirtschaftspolitischen Abteilung der Arbeiterkammer Salzburg stehen den Betriebs-rätinnen und Betriebsräten stets mit Rat und Hilfe zur Seite. Zum Beispiel helfen sie bei Erläuterung und Interpre-tation des Jahresabschlusses anhand einer Bilanzanalyse. Oder bei der zielgerichteten und sorgfältigen Vorbereitung auf Wirtschaftsgespräche. Und noch vieles mehr.

Betriebsrätekolleg an der BIWEST

Die umfassende wirtschaft-liche Ausbildung des Betriebs-rätekollegs wurde auch 2019 wieder begeistert angenom-men. Den Teilnehmerinnen und Teilnehmern konnte ein umfangreiches volks- und betriebswirtschaftliches Wis-sen vermittelt werden.

Die AK ist stolz darauf, die verantwortungsvolle Betriebs-ratsarbeit zu unterstützen und einen Beitrag zur besseren Durchsetzung der Arbeitneh-merpositionen zu leisten!

Der Kampf gegen Arbeitslosigkeit ist die wichtigste Aufgabe der AK-Wirtschaftspolitik: Es braucht genügend finanzielle Mittel und innovative Ideen, damit Arbeitssuchende schnell und nachhaltig wieder ins Erwerbsleben zurückfinden.MMag.a Michaela Schmidt und Mag. Florian Preisig, Leitung der wirtschaftspolitischen Abteilung

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GRUNDLAGENARBE IT

SOZIALPOLITIK

Gerade in Zeiten, in denen soziale Ungleichheit zunimmt, Armut in einer reichen Gesellschaft nicht

verhindert wird, Einschnitte im Sozialsystem auf der politischen Tagesordnung stehen und Arbeitslose

und die Bezieherinnen und Bezieher von Mindestsicherung an den Pranger gestellt werden, ist es für

die Arbeiterkammer umso wichtiger, soziale Ausgrenzung und ihre dahinter liegenden Mechanismen

zu thematisieren. Denn all das gefährdet den sozialen Zusammenhalt und letztendlich unsere

Demokratie.

Das Jahr 2019 war von Reformen und

Einschnitten im Sozialbereich geprägt:

Die Reform der Sozialversicherung und

das neue Bundes-Grundsatzgesetz über

die Sozialhilfe wurden vom Verfassungs-

gerichtshof geprüft und Teile als verfas-

sungswidrig aufgehoben. Zudem trat nach

5 Jahren Vorbereitungszeit das neue Salz-

burger Kinderbildungs- und -betreuungs-

gesetz in Kraft.

Aber auch Migration und Integration am

österreichischen Arbeitsmarkt war 2019

ein präsentes Thema und wurde von der

AK Salzburg mit Expertinnen und Experten

genau unter die Lupe genommen. Ein

ebenso wichtiger Brennpunkt war die

Entwicklung der Pflege, auch im Blick-

winkel der Digitalisierung. In Zeiten des

gesellschaftlichen Wandels und der immer

älter werdenden Gesellschaft braucht

es grundlegende Reformschritte und

die Sicherstellung der Finanzierung, um

eine qualitätsvolle Pflege auch in Zukunft

sichern zu können.

Wahlfreiheit für Familien

Zahlreiche wichtige Forderungen der AK

für eine echte Wahlfreiheit in der Elemen-

tarbildung wurden im neuen Salzburger

Kinderbildungs- und -betreuungsgesetz

nicht umgesetzt.

Auch 2019 haben wir daher für das

Betreuungsjahr 2018/2019 eine Untersu-

chung des Salzburger Angebots an ele-

mentaren Bildungseinrichtungen erstellt.

Die Ergebnisse belegen einmal mehr,

dass in der Elementarbildung noch viel zu

tun ist: 2/3 der Angebote sind mit einem

Vollzeitjob beider Elternteile nicht ver-

einbar. Auch die Ferienbetreuung ist für

Eltern eine große Herausforderung: Rund

die Hälfte aller Einrichtungen hat zwischen

6 und 15 Wochen im Jahr geschlossen.

Gleichzeitig sind Salzburger Familien mit

hohen Kosten konfrontiert: Für eine Fami-

lie mit 2 Kindern, von denen eines eine

Krabbelgruppe und eines einen Kinder-

garten besucht, betragen die monatlichen

Kinderbetreuungskosten bei einer Ganz-

tagesbetreuung mit Mittagessen durch-

schnittlich 468,40 Euro.

Für eine Chancengleichheit aller Kinder

und für eine gute Vereinbarkeit von Beruf

und Familie braucht es eine nochma-

lige Überarbeitung des Gesetzes, einen

raschen qualitätsvollen und leistbaren

Ausbau der Angebote mit Öffnungszeiten,

die mit der elterlichen Arbeitswelt verein-

bar sind. Damit Bildung nicht mehr von

den finanziellen Möglichkeiten der Eltern

abhängt, ist ein kostenfreier Zugang zur

Elementarbildung bis zum Jahr 2025 für

alle Kinder unumgänglich.

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Sozialhilfe: Politik muss Spielräume nutzen

Anfang 2019 diskutierten rund 200 Teil-

nehmende bei der AK-Tagung zur neuen

Sozialhilfe über die negativen Auswirkun-

gen der geplanten Reform und notwen-

dige Weiterentwicklungen des letzten

sozialen Netzes.

Am 1. Juni 2019 trat dann das Bundes-

Grundsatzgesetz über die Sozialhilfe in

Kraft. Auch wenn mit der Entscheidung

des Verfassungsgerichtshofes Ende 2019

(Aufhebung des Arbeitsqualifizierungsbo-

nus sowie der degressiv ausgestalteten

Kinderrichtsätze als verfassungswidrig) die

größten Ungerechtigkeiten beseitigt wur-

den, müssen die Bundesländer nach wie

vor ein Grundsatzgesetz umsetzen, das in

vielen Punkten einen massiven Rückschritt

und Leistungskürzungen im Vergleich zur

geltenden Mindestsicherung vorsieht (z. B.

keine Sonderzahlungen mehr für Kinder,

Höchstsätze statt Mindestsätze, Anrech-

nung von Sonderzahlungen aus Erwerbs-

tätigkeit und Pension). Jetzt liegt es an der

Salzburger Landesregierung, die – auch

durch den Verfassungsgerichtshof bestä-

tigten – Spielräume auszunutzen und ein

armutsfestes letztes soziales Sicherungs-

netz zu garantieren.

Vom Ausbau sozialer Infrastruktur (Kinderbetreuung, mobile Pflege) profitieren nicht nur die Betroffenen. Mehreinnahmen an Steuern und Sozialversicherung aufgrund höherer Beschäftigung übersteigen die Investitionskosten.

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GRUNDLAGENARBE IT

In Zeiten des digitalen Wandels braucht es Maßnahmen zur Gestaltung neuer Arbeitsformen, Eindämmung prekärer Arbeits- und Lebensbedingungen und einen Ausbau der Finanzierung und der Leistungen des sozialen Sicherungssystems. Wesentlich wird eine Arbeitszeitverkürzung mit Lohn- und Personalausgleich sein. Ein erster wichtiger Schritt hin zu einer gerechten Verteilung des gesellschaftlichen Wohlstandes.MMag.a Dr.in Eva Stöckl, Leiterin der sozialpolitischen Abteilung

Pflege- und Gesundheitspolitik

Im Dezember 2019 hat der Verfassungsgerichtshof seine Erkennt-

nisse zur Sozialversicherungs-Organisationsreform bekanntgege-

ben. Leider ist der VfGH in seinem Urteil nicht der Argumentation

der ArbeitnehmerInnenvertretung gefolgt und hat die wesent-

lichen Kritikpunkte – Reduktion der Sozialversicherungsträger

von 21 auf 5 und die Entmachtung der Arbeitnehmerinnen und

Arbeitnehmer innerhalb ihrer eigenen Krankenversicherung – für

verfassungskonform befunden.

Schon im Jahr 2019 zeichnete sich ab, dass die versprochene

Patientenmilliarde durch die Fusion illusorisch ist. Mittlerweile

schreibt die Österreichische Gesundheitskasse Anfang 2020

bereits tief rote Zahlen. Es wird ein Minus von rund 1,7 Mrd. Euro

bis zum Jahr 2024 prognostiziert. Dieses Geld fehlt für den künf-

tigen Ausbau einer bedarfsgerechten und flächendeckenden

Gesundheitsversorgung.

Wir setzen uns für eine Stärkung der regionalen hausärztlichen

Versorgung, die Forcierung des Ausbaus der Primär- und ambu-

lanten Fachversorgung in enger Kooperation mit den anderen

Gesundheitsberufen und für gleiche Leistungen für alle Versicher-

ten ein.

Migration und Integration

Der 2019 veröffentlichte Integrationsbericht zeigt: Zugewanderte

Menschen sind stärker am österreichischen Arbeitsmarkt vertre-

ten als noch vor 5 Jahren. Das galt für alle Herkunftsgruppen. Am

stärksten aber für Menschen aus den Hauptherkunftsländern, der

seit 2015 nach Österreich geflüchteten Menschen, wie Afghanis-

tan, Syrien und dem Irak.

Bei der Tagung „Migration und Integration am Arbeitsmarkt – Fak-

ten versus Frames?“, die im Rahmen des Salzburger Dialogjahres

2019 stattfand, lud die AK Salzburg eine hochkarätige Experten-

runde ins Parkhotel Brunauer, um nachzufragen, wo wir bei der

Arbeitsmarktintegration von zugewanderten Menschen stehen.

Zentral zeigte sich in der Diskussion: Damit zugewanderte Men-

schen ihren Beitrag leisten und wirtschaftlich auf eigenen Beinen

stehen können, müssen auch die Rahmenbedingungen stim-

men. Als kontraproduktiv erwies sich in diesem Kontext etwa der

Strategiewechsel, den die damalige Bundesregierung im Jahr

2018 beim Arbeitsmarktservice (AMS) vollzogen hat: Während

es Anfang 2018 noch einen AMS-Förderansatz für Sprachkurse,

Qualifizierung und Integration gab, wurden die Mittel dafür ab

April 2018 um 50 Prozent gekürzt und für das Jahr 2019 gleich

gänzlich gestrichen.

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Herausforderungen und Ausblick 2020

Auch wenn die sozialen und ökonomischen Auswirkungen der Corona-Krise zu Redaktionsschluss noch nicht abschätzbar waren, zeigt sich einmal mehr, wie wichtig ein starker Wohlfahrtsstaat mit einem funktionierenden und qualitätsvollen öffentli-chen Gesundheitssystem in Krisenzeiten ist. Jetzt muss es darum gehen, ihn weiter auszubauen und abzusichern.

Sozialhilfe neu und Reform des Arbeitslosengeldes

2020 wird das Salzburger Ausführungs-gesetz in Form des Salzburger Sozialun-terstützungsgesetz in Kraft treten. Hier muss Salzburg alle im Grundsatzgesetz vorhandenen Spielräume ausnützen, damit Bezieherinnen und Bezieher mit drohenden Kürzungen nicht noch weiter in die Armut getrieben werden. Damit aber noch nicht genug: Zwar wird die neue Bundesregierung von der unter schwarz-blau geplanten Abschaffung der Notstandshilfe Abstand nehmen, allerdings heißt es auch im aktuellen Regierungsprogramm, dass das Arbeits-losengeld weiterentwickelt und mit mehr Anreizen versehen werden soll. Eine mögliche Verschärfung der Zumut-barkeitsbestimmungen kann jedoch keine geeignete Antwort auf fehlende Arbeitsplätze, eine sich abschwächende Konjunktur und Vermittlungsprobleme wegen mangelnder beruflicher Quali-fikation sein.

Reform des Pflegesystems

Die neue Regierung plant u.a. eine grundlegende Pflegereform. Wir spre-chen uns für eine solidarische, steuer-finanzierte Absicherung des Risikos der Pflegebedürftigkeit, durch den Ausbau des Pflegefonds zu einem Pflege- garantiefonds und unter Einbeziehung vermögensbezogener Steuern aus. Neben der Sicherstellung der künftigen Finanzierung braucht es ein Gesamt-konzept, das auch den Ausbau eines qualitativen und leistbaren Angebots professioneller Pflegedienstleistungen, die Entlastung pflegender Angehöriger (vor allem Frauen) sowie attraktivere Ausbildungsmöglichkeiten und bessere Arbeitsbedingungen für künftige und bereits aktive Pflegekräfte umfasst. Bis ein derartiges Gesamtkonzept vorliegt muss das Land Salzburg unmittelbare Maßnahmen ergreifen und insbeson-dere das leistbare Angebot an mobiler Pflege in Salzburg ausbauen.

Auswirkungen der Sozialversicherungs-Organisationsreform

Die Landesstelle Salzburg hat nur mehr eingeschränkte Befugnisse. Alle wesentlichen Entscheidungen werden von Wien aus getroffen. Wir werden uns dennoch dafür stark machen, dass die Krankenversicherungsleistungen auf höchstem Niveau harmonisiert werden und es aufgrund der schlechten finanziellen Lage der Österreichischen Gesundheitskasse zu keinen Leistungs-kürzungen, zu keinen weiteren oder höheren Selbstbehalten kommt und, dass auf die regionalen Gesundheits-bedarfe vermehrt Rücksicht genommen wird.

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GRUNDLAGENARBE IT

BILDUNG, JUGEND UND KULTUR

Bildung trägt zu einem langen, gesunden Leben bei. Bildung schützt vor Armut und vermindert

Arbeitslosigkeit, verbessert Gesundheit und gibt die Möglichkeit, ein selbstbestimmtes und

selbstgestaltetes Leben zu führen. Aus diesen Gründen setzt sich die Arbeiterkammer dafür ein, dass

alle Menschen unabhängig von ihrem sozialen Status den gleichen Zugang zu Bildung haben.

Die AK-Abteilung Bildung, Jugend und Kul-

tur analysiert regelmäßig die Lebens- und

Arbeitsbedingungen junger Menschen und

leitet daraus Forderungen und Maßnah-

men für Verbesserungen ab.

Wie geht es „Digital Natives” mit smarten

Technologien? Wie sieht die Lebens-

und Arbeitswelt von morgen aus? Diese

Fragen wurden schwerpunktmäßig im

Jahr 2019 behandelt. So stand das Thema

Cyber-Mobbing im Fokus einer 2-tägi-

gen Fachtagung, bei der die AK-BJK als

Mitveranstalterin dabei war. Außerdem

wurde das AK-Workshopangebot „Arbeits-

welt & Schule“ um den Themenschwer-

punkt Arbeit 4.0 und Medienworkshops

erweitert. Am 2. Oktober diskutierten

Timo Daum und Tobias Hinterseer im Rah-

men des Festivals „Science meets Fiction“

mit Studierenden der FH Salzburg über

Künstliche Intelligenz, gleichzeitig startete

die AK-Ausstellung „Smart Home – Sweet

Home?“ im AK-Saal.

Gütesiegel Praktikum für mehr Fairness

Unter großem medialen Interesse fiel

Anfang 2019 der Startschuss fürs „Güte-

siegel Praktikum“. Diese in Österreich

einzigartige Initiative – in Kooperation mit

ÖGB, ÖH und GKK – verfolgt ein Ziel: Faire

Arbeitsbedingungen im Praktikum.

Am 9. Oktober erfolgte im Parkhotel Bru-

nauer der Höhepunkt der noch jungen

Initiative. Zum ersten Mal erhielten 27 Vor-

zeigebetriebe das Gütesiegel offiziell

verliehen. Unter den ausgezeichneten

Arbeitgeberinnen und Arbeitgebern sind

Salzburger Top-Unternehmen wie Porsche

Holding Österreich, Robert Bosch AG und

Salzburg AG.

Bedürfnisse der Eltern erhoben

Eine qualitativ hochwertige und leistbare

Kinderbetreuungsmöglichkeit in Wohn-

nähe, ist für Eltern der Schlüssel zu einer

funktionierenden Vereinbarkeit von Familie

und Beruf. Wie die AK-Studie zu Nachmit-

tags- und Ferienbetreuung zeigt, ist diese

Wahlfreiheit jedoch nicht immer gegeben.

Für rund ein Viertel der 400 befragten

Eltern war es schwierig, Sommerbetreuung

fürs Kind zu organisieren, 3 von 10 befrag-

ten Eltern gaben an, dass die Möglichkeit

der schulischen Nachmittagsbetreuung

fehlt.

Zudem zeigt die Nachhilfestudie, dass

10.500 Salzburger Schulkinder im letzten

Jahr bezahlte Nachhilfe benötigten. Mehr

als die Hälfte der Eltern fühlt sich dadurch

finanziell spürbar belastet.

Kinder profitieren, unabhängig von ihrem familiären Hintergrund, von ganztägigen Schulformen mit hochwertiger Betreuung. Kinder, die diese Form der Betreuung genießen, müssen seltener bezahlte Nachhilfe in Anspruch nehmen.Mag.a Hilla Lindhuber, Leiterin der Abteilung Bildung, Jugend und Kultur

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Highlights 2019

Veranstaltungen

● Verleihung „Gütesiegel Praktikum“

● Konzert AKyoung goes ARGE mit Eunique, KeKe und T-Ser

● Wohin nach der Volksschule: Expertenvortrag für Eltern

● Fachtagung dissen – haten – pranken: (Cyber-)Mobbing macht das Leben schwer

● Festival Science meets Fiction: Vortrag zum Thema Künstliche Intelligenz

● Wie lerne ich richtig und mit Freude: Eltern erfahren, wie gut sich eine fruchtbare Lernumgebung auswirkt

● Verleihung Wissenschafts- und Förderpreis

Studien

● AK-Jugendmonitor

● AK-Bildungsmonitor

● AK-Nachhilfe- und Ferienbetreuungsstudie

Kulturkooperationen

● Cinema Next mit AK-Filmförderpreis

● Music Acadamy im Rockhouse & Music Festival Take the A-Train

● Schüler- und Lehrlingskonzerte im Großen Festspielhaus

● Familienkonzerte & Kinderfestspiele

● Theaterfestival für Kleinkinder & Weltkindertag

● Jazzfestival & Street Dance Festival

● Projekt Literacy und soziale Gerechtigkeit

● Winterfest

● Kunst- und Theaterworkshops für Jugendliche

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GRUNDLAGENARBE IT

FRAUENPOLITIK

Im Jahr 2019 konnte eine langjährige Forderung, nämlich Zeiten der Elternkarenz auf

Gehaltsvorrückungen und andere zeitabhängige Ansprüche von Arbeitnehmerinnen und

Arbeitnehmern anzurechnen, umgesetzt werden. Dies stellt eine von vielen wichtigen Maßnahmen

zur Schließung der Einkommensschere zwischen Frauen und Männern dar.

Der Gender-Pay-Gap zwischen Frauen und Männern betrug

2019 bei ganzjährig Vollzeitbeschäftigten in Salzburg 22,5 Pro-

zent – dies sind rund 819 Euro pro Monat, die Frauen weniger

verdienen. Die Längsschnittbetrachtung zeigt, dass sich die Ein-

kommensschere nur sehr langsam (-5,8 Prozentpunkte seit 2006)

schließt.

Durch die seit 1. August 2019 wirksame Anrechnung von Karenz-

zeiten auf Gehaltsvorrückungen etc. wurde nun eine Maßnahme

getroffen, die zum Schließen der Einkommensschere beitragen

soll.

Frauenmonitor 2019

Alle 2 Jahre veröffentlicht das Frauenreferat der Arbeiterkammer

Salzburg den Frauenmonitor, in welchem die Lage von Arbeitneh-

merinnen in Salzburg analysiert wird, bestehende Ungleichheiten

aufgezeigt und Forderungen abgeleitet werden.

Die Ergebnisse des Frauenmonitors 2019 zeigen nur wenig

Bewegung in den unterschiedlichen Bereichen des Arbeitsmark-

tes. Jede 2. Frau in Salzburg arbeitet in Teilzeit, was den Einkom-

mensunterschied zwischen Männern und Frauen auf 35,9 Prozent

erhöht und sich in den niedrigen Pensionen von Frauen wider-

spiegelt. Frauen erhalten um knapp 43 Prozent weniger Pension,

26 Prozent der alleinlebenden Frauen in Pension sind armutsge-

fährdet.

Herausforderungen und Ausblick 2020

Mehr Einkommenstransparenz schaffen

Auf EU-Ebene wird an einer Richtlinie zur Einkommenstransparenz gearbeitet, die einen wesentlichen Beitrag zur fairen Entlohnung leisten kann. Im Regierungsprogramm werden Maßnahmen für mehr Lohntransparenz formuliert, diese gehen aus unserer Sicht aber nicht weit genug. Vielmehr braucht es eine Weiterentwicklung der bereits bestehen-den Instrumente (bspw. Einkommensberichte, Stelleninserate) sowie eine ausführliche Debatte über die Neubewertung von Arbeit, vor allem in den zumeist niedrig entlohnten, aber verantwortungsvollen und belastenden Tätigkeiten, in denen oftmals Frauen über-repräsentiert sind.

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Equal-Pension-Day war am 28. Juli 2019Frauen bekommen um 43 Prozent weniger Pension – das sind 11.586 Euro pro Jahr!

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Es ist wichtig, die Einkommenschancen und beruflichen Perspektiven von Frauen zu verbessern, um Frauen ein selbstbestimmtes und finanziell unabhängiges Leben zu ermöglichen.Mag.a Ines Grössenberger, Frauenreferentin

Internationaler Frauentag 2019: 100 Jahre Frauenwahlrecht

Anlässlich des internationalen Frauentags veranstalteten die

Frauenreferate von AK und ÖGB einen Abend unter dem Motto

„100 Jahre Frauenwahlrecht“. Der Vortrag von Petra Unger ging

den Spuren der Frauen-Wahlrechtsgeschichte nach, die Perfor-

mance von Anita Zieher machte zudem deutlich, dass das Frau-

enwahlrecht hart erkämpft wurde und Frauenrechte nach wie vor

nicht selbstverständlich sind. Auch im Jahr 2019 sind Frauen in

allen politischen Ämtern unterrepräsentiert, sind überwiegend für

unbezahlte Arbeit zuständig und erhalten für gleichwertige Arbeit

weniger Einkommen.

Geschlecht.Macht.Arbeit

Bewegung oder Rückschritt in der Gleichstellung zwischen Män-

nern und Frauen? Welche Rolle spielt das Geschlecht in Bezug

auf Arbeit und wie lässt sich „gute Arbeit“ aus einem feministi-

schen Blickwinkel entwickeln? Solche und weitere spannende

Fragen wurden von Feministinnen unterschiedlicher Generatio-

nen im Rahmen der Veranstaltung „Geschlecht. Macht. Arbeit“ im

Dezember 2019 in der ARGEkultur Salzburg diskutiert. Kritik gab

es an der spürbaren Retraditionalisierung von Geschlechterrollen

(u.a. Gendermarketing) sowie an der generellen Orientierung an

der männlichen Norm.

Geschlechtsspezifische Segregation aufbrechen

Die Teilung des Arbeitsmarktes in klas-sische „Frauenbranchen/-berufe“ bzw. „Männerbranchen/-berufe“ muss aufgebro-chen werden, da die Niveaus der Einkom-men meist stark mit dieser Zuschreibung in Verbindung stehen. Die Bundesregierung hat angekündigt, Maßnahmen zu setzen,

um mehr Frauen in technische Berufe und Männer in pädagogische und Care-Berufe zu bringen – konkrete Ausführungen dazu fehlen. Das werden wir im Auge behalten.

Weitere wichtige Aspekte, um Frauen ein unabhängiges und existenzsichern-des Leben zu ermöglichen sind u.a. die Förderungen der partnerschaftlichen Teilung der unbezahlten Elternarbeit, das

Recht von Teilzeit auf Vollzeit wechseln zu können, Aufklärung zu den Folgen langer Teilzeitarbeit, der Ausbau von elementa-ren Kinderbildungs- und Betreuungsplät-zen, Investitionen und Ausbau leistbarer Pflegedienstleistungen sowie armutsfeste Geldleistungen. Nicht zuletzt gilt es die seit Jahren überfälligen Schritte zu setzen, um endlich die Lücken im Unterhaltsrecht zu schließen.

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GRUNDLAGENARBE IT

KONSUMENTENSCHUTZ

Regelmäßige Wohnpreisanalysen, Preis- und Qualitätskontrollen bei Produkten, Lebensmitteln oder

Dienstleistungen: Damit liefert die AK-Konsumentenberatung nicht nur praktische Informationen für

das Treffen einer bedarfsgerechten Kaufentscheidung, sondern zeigt auch Ungereimtheiten am Markt

auf. Unsere jährliche Wohnpreisanalyse liefert unter anderem die Fakten für unsere Lobby-Arbeit für

Mietende. Denn in Sachen Wohnen gibt es noch sehr viel zu tun.

Auch die Wohnpreisanalyse 2019 zeigt: Salzburg hält nach wie

vor seinen Ruf als eines der teuersten Pflaster in ganz Öster-

reich. Die durchschnittlichen Mieten am privaten Wohnungsmarkt

betrugen in der Stadt Salzburg 14,8 Euro pro Quadratmeter und

im Land Salzburg 12,5 Euro pro Quadratmeter. Das ergibt seit

2000 eine Steigerung um 53,4 Prozent in der Stadt und 54,8 Pro-

zent im Land.

Diese Zahlen zeigen deutlich, dass sich die Wohnsituation in Salz-

burg für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer stetig verschärft.

Hinzu kommt, dass Mietende auch bei den Betriebskosten darum

kämpfen müssen, nicht über den Tisch gezogen zu werden, wie

der Fall eines Mieters zeigte. Mit der Betriebskostenabrechnung

wurden ihm jahrelang rechtswidrig Kosten vorgeschrieben. Mit

unserer Hilfe erhielt er zu viel bezahlte Beträge in Höhe von

2.600 Euro zurück.

Um leistbares Wohnen zu gewährleisten, bedarf es eines geän-

derten Mietrechts. Ein einheitliches Mietrecht mit einer effektiven

Mietzinsbegrenzung ist das Gebot der Stunde. Zudem fordert die

AK-Konsumentenberatung schon seit Jahren eine Senkung der

Betriebskostenbelastung, die Abschaffung der Befristung sowie

einen Kündigungsschutz für alle Mietverhältnisse.

Tests & Erhebungen decken Probleme auf

Die Warenkorberhebung mit 54 Produkten des täglichen Bedar-

fes zeigte auch 2019 eine Differenz zum benachbarten Bayern.

Salzburgerinnen und Salzburger zahlen mehr. Besonders ärger-

lich war das Ergebnis unseres Markenwarenkorbes: Die erhobe-

nen Preise von 50 Marken-Körperpflegeprodukten waren 2019 in

Salzburg im Schnitt um 55 Prozent teurer. Bemerkenswert: Droge-

riemärkte sind im Gesamtschnitt bei Produkten der Körperpflege

um 13 Prozent günstiger als Supermärkte.

Gezuckerte Getränke stehen in Verbindung mit Adipositas bei

Kindern oder der steigenden Anzahl an Diabetes Typ II- Erkran-

kungen. Grund genug für uns, Kakaoprodukte auf deren Zucker-

gehalt zu überprüfen. Das Ergebnis war ernüchternd. Nicht ganz

drei Viertel der Produkte beinhalteten 5 oder mehr Stück Würfel-

zucker pro Tasse. Für eine Produktgruppe, die vor allem Kinder

konsumieren, ist dieses Ergebnis nicht akzeptabel. Es bestärkt

unsere Forderung nach einer europaweiten Lebensmittel-Ampel.

Acrylamid, eine Substanz, die in Verdacht steht, krebserregend

zu sein, entsteht bei Kaffeeprodukten während des Röstvorgan-

ges. Das Ergebnis unserer Kaffeeuntersuchung war zufrieden-

stellend. Keine Probe überschritt den Richtwert. Erfreulich, 6 von

28 Kaffeeproben enthielten so gut wie kein Acrylamid.

Pestizidrückstände auf Trauben sorgten in der Vergangenheit

häufig für Schlagzeilen. Wir haben stichprobenartig untersucht:

Wer pestizidlose Trauben genießen will, muss zu Bioprodukten

greifen. Bei konventionell erzeugten Trauben konnten mehrere

Pestizide nachgewiesen werden. Da es Rückstandshöchstwerte

nur für Einzelsubstanzen gibt, waren alle Proben verkehrsfähig.

Wir fordern im Sinne des Vorsorgeprinzips einen minimalen Ein-

satz von Chemikalien.

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Konsumentenschutz und digitaler Wandel

Konsumentenschutz muss künftig verstärkt Userinnen und User schützen, denn die klassische Schieflage zwischen Konsumen-tinnen und Konsumenten sowie Unternehmen wird durch den digitalen Wandel verschärft.

In Zusammenhang mit Big Data (z.B. Bezahlen mit Daten) und der Prosumer-Thematik (arbeitende Kundschaft) stellen sich Vertei-lungsfragen. Bei vielen neuen Produkten, z. B. selbstfahrenden Autos oder Sprachassistenzsystemen, sind neue Rechtsfragen zu klären. Wer haftet, wenn das selbstfahrende Auto einen Unfall verursacht? Wer bezahlt, wenn die Sprachassistentin statt einen Schianzug gleich 50 bestellt?

Der Rechtsrahmen, um Konsumierende vor negativen Folgen der Digitalisierung zu schützen muss ausgebaut werden. Gleiches gilt für die faire Besteuerung von digitalen Gewinnen.

Bei der Entwicklung von Produkten müssen darüber hinaus Datenschutz, Sicherheit und Schutz der Privatsphäre von Kon-sumentinnen und Konsumenten sichergestellt sein. Auch die Souveränität der Menschen über ihre persönlichen Daten muss gewährleistet bleiben. Dazu gehört auch das Recht auf Vergessen und auf Schutz der Privatsphäre.

Die Digitalisierung verlangt eine Weiterentwicklung der Rechte der Konsumentinnen und Konsumenten. Nur wer sich über Chancen und Risiken des digitalen Wandels im Klaren ist, kann künftig Waren und Dienstleistungen sicher beziehen.Mag.a Angela Riegler, Leiterin der Konsumentenberatung

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Wir fördern Bildung

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WIR FÖRDERN B ILDUNG

Die Fachhochschule Salzburg (FH), das Technische Ausbildungszentrum (TAZ) Mitterberghütten und

der Lehrlingsförderungsverein sind Beispiele gelebter Sozialpartnerschaft. Arbeiterkammer und

Wirtschaftskammer ziehen in Sachen Bildung an einem Strang. Und davon profitieren jedes Jahr

tausende junge Menschen im Bundesland Salzburg.

Insbesondere in der Bildung wird Sozial-

partnerschaft in Salzburg deutlich gelebt:

So wurde einst die gemeinsame Träger-

schaft der Fachhochschule Salzburg als

ein „Überschreiten einer geistigen Demar-

kationslinie“ bezeichnet. Das TAZ-Mitter-

berghütten und der Lehrlingsförderungs-

verein, der das Erfolgsprojekt „Lehre mit

Matura“ ausrichtet, sorgen dafür, dass

junge Menschen berufliche Perspekti-

ven und Chancen auf dem Arbeitsmarkt

erhalten.

Fachhochschule Salzburg (FH)

Mehr als 3.000 Studierende und knapp

77.000 abgehaltene Lehrveranstaltungs-

stunden – die FH Salzburg hat ihren

Wachstumskurs auch im abgelaufenen

Geschäfts- und Studienjahr fortgesetzt.

Mehr als 10.000 bestens ausgebildete und

motivierte Absolventinnen und Absol-

venten bringen ihre hier erworbenen

Kompetenzen in Unternehmen im In- und

Ausland ein.

Ein Highlight unseres 25. Bestandjahres

war zusätzlich zur Aufstockung der

Pflege-Studienplätze in Salzburg insbe-

sondere der Start des ersten FH-Studien-

gangs außerhalb des Salzburger Zentral-

raums.

Am Campus Schwarzach konnten wir –

in hervorragender Kooperation mit dem

Kardinal-Schwarzenberg-Klinikum – im

September erstmals 35 angehende

Bachelor der „Gesundheits- & Kranken-

pflege“ begrüßen. Ebenfalls neu am Start:

„Human-Computer Interaction“, ein eng-

lischsprachiger und interdisziplinärer Joint

Master mit der Universität Salzburg.

Technisches Ausbildungszentrum (TAZ) Mitterberghütten

Seit über 10 Jahren gibt es das Techni-

sche Ausbildungszentrum Mitterberghüt-

ten (TAZ). Die Ausbildungsangebote in

Elektro- und Metallberufen werden mittler-

weile von über 320 Unternehmen genutzt.

Im Vorjahr haben über 1.200 Personen in

über 130 verschiedenen Kursen das TAZ

besucht.

Die Schulungsbereiche sind Elektro,

Metall, Pneumatik, Hydraulik, Schweißen

und Automatisierung. Bei den Kursen

handelt es sich um Standardkurse für

Lehrlinge und Erwachsene. Individuell

gestaltete Basis-, Facharbeiterausbildun-

gen und Vorbereitungskurse auf den Lehr-

abschluss runden das Angebot ab.

Im Auftrag des AMS werden junge

Menschen in Elektro- und Metallberufen

ausgebildet, sozialpädagogisch betreut,

bis eine Vermittlung in ein Lehrverhältnis

in einem Betrieb möglich wird. Für viele

Jugendliche die Möglichkeit, im Arbeitsle-

ben Fuß zu fassen.

Lehrlingsförderungsverein

Im Bundesland Salzburg ist der Lehr-

lingsförderungsverein zuständig für die

Abwicklung und Durchführung von „Lehre

mit Matura“. Ein Erfolgsprojekt, für das

Salzburg als Best-Practice-Beispiel gilt.

Seit 2008 gibt es die kostenlose „Lehre

mit Matura“ in Salzburg.

1.250 Lehrlinge habe die Matura bereits in

der Tasche. Dieses Modell ist in Salzburg

so erfolgreich wie in keinem anderen Bun-

desland. Mehr als jeder sechste Lehrling

(16 Prozent) im Bundesland bereitet sich

neben der Berufsausbildung noch auf die

Allgemeine Hochschulreife vor. Das sind

aktuell 1.360 von rund 8.422 Auszubilden-

den. Der Österreichschnitt beträgt rund

9 Prozent.

Einer der wesentlichen Gründe für den

Erfolg von „Lehre mit Matura“ in Salz-

burg ist die gute sozialpartnerschaftliche

Zusammenarbeit im Bildungsbereich, die

in Österreich einzigartig ist. Das BFI der

Arbeiterkammer und das WIFI der Wirt-

schaftskammer wickeln das Programm in

guter Kooperation gemeinsam ab.

FH, TAZ & LEHRLINGSFÖRDERUNGSVEREIN

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TAZ: Mit dem Leuchtturmprojekt „GenerationenHandWerkstatt“ konnten über 2.200 Kinder, Jugendliche, Erwachsene und Familien in modern eingerichteten Werkstätten sich ausprobieren und sich Kenntnisse aneignen. Über 13 Schulen und über 40 Prozent Mädchen und Frauen nutzten das Angebot, wodurch Interesse für handwerkliche Berufe geweckt wurde.

FH – Facts 2019:

• Studienjahr 2018/19: : Erstmals über 3.000 Studierende in insgesamt 18 Bachelor- und 12 Masterstudiengängen; über 10.000 Absolventinnen und Absolventen

• Forschung: etwa 100 Projekte mit 4,2 Mio. Forschungsvolumen, neue Forschungszentren

• Unternehmen FH: 32,7 Mio. Betriebsleistung 1,5 Mio. Investitionen 380 Beschäftigte 900 externe Lehrende

• Neu seit 2019/20: Masterstudium „Human-Computer Interaction”

• Neu seit Herbst 2019: der 4. FH-Standort in Schwarzach

Lebenslanges Lernen birgt das größte Potenzial für die Weiterentwicklung unserer Demokratie und für den Wirtschaftsstandort Österreich. Aus diesem Grund machen wir uns gemeinsam mit unserem Sozialpartner für mehr Bildung stark. Und zwar in allen Lebensabschnitten.Mag.a Cornelia Schmidjell, AK-Direktor-Stellvertreterin

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WIR FÖRDERN B ILDUNG

BIWEST, BFI & PARKHOTEL BRUNAUER

Abseits des sozialpartnerschaftlichen Engagements und der täglichen Beratung betreibt die

Arbeiterkammer Salzburg eigene Bildungseinrichtungen. Mit biwest, BFI und Parkhotel Brunauer

schafft die AK ein breites Angebot für alle Bildungshungrigen in jedem Alter.

Von Angeboten für Lehrlinge über Kurse

für Betriebsrätinnen und -räte bis hin zu

akademischen Titeln – in den eigenen Bil-

dungseinrichtungen der Arbeiterkammer

Salzburg ist für jeden das Passende dabei.

Tausende Menschen nutzen jährlich die

verschiedenen Aus- und Weiterbildungs-

möglichkeiten.

Damit ist die AK Salzburg eine der größ-

ten Trägerinnen von Angeboten, die

Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern

mehr Sicherheit auf dem Arbeitsmarkt

geben. Unsere Studien zeigen deutlich,

dass Bildung der Schlüssel für ein zufrie-

denes Leben ist.

Ein höheres Bildungsniveau schützt

vor Arbeitslosigkeit, führt zu höherem

Einkommen, begünstigt eine bessere

gesundheitliche Verfassung, fördert die

gesellschaftliche Teilhabe und erhöht die

Lebenszufriedenheit. Aus diesen Gründen

setzt sich die AK für mehr Bildung ein.

biwest

Das Betriebsräte-Kolleg „biwest“ im AK-Bildungshaus Seehof auf

der Innsbrucker Hungerburg ist ein Weiterbildungs-Lehrgang

für Mitglieder des Betriebsrats und der Personalvertretung aus

Westösterreich. Dieser wurde 2014 von den Arbeiterkammern

Vorarlberg, Salzburg und Tirol ins Leben gerufen. Beim 14-wöchi-

gen Vollzeit-Kurs werden den Teilnehmerinnen und Teilnehmern

notwendige Kenntnisse vermittelt, um Herausforderungen im

Betrieb zu erkennen und interessenpolitische Veränderungen

anzustoßen. Ein fundiertes Wissen gibt Selbstvertrauen und ist

die Basis dafür, um in Verhandlungen in den Betrieben das Beste

für die Beschäftigten herauszuholen.

Experten von Uni Innsbruck, Fachhochschule Salzburg und AK

sowie Wissenschaftler und Gastreferenten geben Inputs aus

den Bereichen Arbeits- und Sozialrecht, Betriebs- und Volkswirt-

schaftslehre, Kommunikation und Rhetorik, welche die Teilneh-

menden für die tägliche Arbeit dringend benötigen. 2019 konnte

bereits der 6. Lehrgang erfolgreich abgeschlossen werden.

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BFI – Bildung. Freude Inklusive.

Das BFI blickt stolz auf die Arbeit zurück, die als Bildungsinstitut

im Jahr 2019 geleistet wurde. An den Standorten im ganzen

Bundesland wurden rund 1.250 Kurse mit beinahe 95.000

Unterrichtseinheiten für mehr als 16.300 Teilnehmerinnen und

Teilnehmer durchgeführt. Mehr als 500 Salzburgerinnen und

Salzburger haben einen anerkannten Abschluss erworben – vom

Pflichtschulabschluss und Lehrabschlüssen über die Fachschule

für Wirtschaft und Leistungssport oder das Validierungsprojekt

„Du kannst was!“, Werkmeisterbriefe, Berufsreife- und Studien-

berechtigungsprüfungen sowie Ingenieurstitel bis hin zu

anerkannten Abschlüssen in der Pflege.

Neben diesen anerkannten Abschlüssen verhalf das BFI Salzburg

über 2.000 Personen durch nachweisliche Zusatzqualifikatio-

nen zu neuen Chancen am Arbeitsmarkt. Das vielfältige Ange-

bot reicht von Weiterbildungen in Deutsch oder im Bereich der

Ordinationsassistenz, Hubstapler- und Kranführerscheine oder

Lehrabschlussvorbereitungskurse, Ausbildungen der Design- und

Beratungsakademie bis hin zu vielen weiteren Kursen, die für

Klein-, Mittel- und Großbetriebe angeboten werden.

Als Partner von öffentlichen Institutionen ist das BFI Salzburg

ein Spezialist für die Umsetzung komplexer und anspruchsvoller

Projekte und leistet damit einen wichtigen Beitrag zu mehr Chan-

cengleichheit. Dies fördert die gesellschaftliche Teilhabe vieler

Menschen und stärkt den individuellen Erfolg am Arbeitsmarkt.

Gleichzeitig bildet das BFI Salzburg jedes Jahr eine Vielzahl an

Fachkräften aus, die über alle Branchen hinweg sehr gefragt sind.

Damit leistet man einen wichtigen Beitrag im Kampf gegen den

Fachkräftemangel.

BFI: Diese 3 Buchstaben stehen für „Bildung. Freude Inklusive“. Warum dieser Name so gut passt, versteht man erst, wenn man in die Gesichter der Absolventinnen und Absolventen schaut. Hier am Bild freut sich eine Klasse der Technisch-Gewerblichen Abendschule über den bestandenen Meisterbrief.

Parkhotel Brunauer

Das Parkhotel Brunauer der

Arbeiterkammer ist ein modern

ausgestatteter Tagungs- und Seminarort

im Zentrum Salzburgs mit viel Grün und

Vier-Sterne-Komfort. Individualgäste

schätzen das Hotel ebenso wie Firmen.

10 Seminar- und Veranstaltungsräume

in jeder Größe und mit exzellenter

Infrastruktur garantieren perfekte

Meetings, Klausuren, Tagungen und

Kongresse. Neben unterschiedlichen

Seminarräumen kann auch ein

Veranstaltungssaal für bis zu

200 Personen gebucht werden.

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LE ISTUNGSBILANZ

DAS LEISTET DIEARBEITERKAMMERDATEN UND ZAHLEN FÜR 2019

Für jeden Euro Mitgliedsbeitrag holt die AK für ihre Mitglieder mehr als einen Euro an barem Geld retour.

260.000 MITGLIEDER vertreten wir Tag für Tag.

in den Bereichen:

Arbeit, Soziales & Insolvenz: 95.000Konsumentenschutz: 21.000

Steuerrecht: 47.000Bildung: 8.000

350.000 MENSCHEN haben unsere Webseite besucht

28.500PERSONEN nahmen an unseren Veranstaltungen teil

40.000 KOSTENLOSE eMEDIEN

Unsere Expertinnen und Experten leisteten

41Millionen Euro

für die Mitglieder herausgeholt

18,3 Millionen Soziales

10,8 Millionen Euro Insolvenzentgelt

2 Millionen EuroArbeitsrecht, Jugend- und Lehrlingsschutz 8,9 Millionen Euro

Steuerrückzahlung

1 Millionen Euro Konsumentenschutz

Sie haben Rechte. Wir helfen, dass Sie auch zu Ihrem Recht kommen.

www.ak-salzburg.atTel. +43 (0)662 86 87

GERECHTIGKEIT MUSS SEIN

4.800RECHTSVERTRETUNGENGerichtlich & außergerichtlich

34,6Millionen Euro

AK-Beiträge

171.000BERATUNGEN

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• Beratung und Vertretung

• Tauschbörsen

• Steuerlöscher

• Online-Services

• Digitale Bibliothek

• Ermäßigungen und Rabatte

• Sportprogramm

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WIR BIETEN MEHR AK-MITGLIED SEIN ZAHLT SICH AUS.

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Budget

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BUDGET

Mitgliedernähe ist uns wichtig

Deshalb werden Dienstleistungen – aber

auch teilweise die Interessenvertretung

– seitens der AK Salzburg regional über

4 Bezirks- und Servicestellen und das

ArbeitnehmerInnenzentrum in Salzburg

erbracht. Damit können AK-Fachleute

den Beschäftigten in ganz Salzburg bei

den großen und kleinen Problemen am

Arbeitsplatz helfen. Dafür sorgen insge-

samt 168 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Löwenanteil für Rechtsschutz

Für 2019 wurden 24,5 Millionen Euro

verwendet. Über 10 Millionen davon sind

direkt in den Rechtsschutz im Arbeits- und

Sozialrecht geflossen, weitere Mittel wer-

den für Wirtschaft, Umwelt- und Konsu-

mentenschutz sowie Bildungsberatung

und Bildungsförderungen aufgewendet.

AK-Umlage sichert kompetente Beratung

Die AK-Umlage macht 98 Prozent des

Budgets aus. Sie sichert damit die kom-

petente Beratung und unabhängige

Interessenvertretung für die Mitglieder.

2019 konnte die AK Salzburg bei über

171.000 Beratungen mehr als 41 Millionen

Euro für ihre Mitglieder erkämpfen.

BUDGET FÜR DIE MITGLIEDER

Kosten der Umlageneinhebung

€ 519.030,961,47%1,77%

Selbstverwaltung € 625.385,50

14,07%

Kultur-, Bildungs- und Freizeitbereich

€ 4.960.995,21

18,60%

Wirtschaft, Umwelt- und

Konsumentenschutz € 6.558.264,78 8,04%

Information, Öffentlichkeitsarbeit und Dokumentation

€ 2.835.749,21 2,80%

Kostenbeitrag für die Führung der Büro- geschäfte der BAK

€ 988.279,23

Rechts- und Sozialbereich

€ 10.096.675,5928,63% 3,88%

Zuwendungen € 1.366.331,53

20,74%

Zuführung zu Rücklagen und Rückstellungen € 7.315.155,03

Für jeden Euro Mitgliedsbeitrag holen wir für unsere Mitglieder mehr als einen Euro an barem Geld retour.Mag.a Cornelia Schmidjell, AK-Direktor-Stellvertreterin

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So verteilt sich der monatliche Mitgliedsbeitrag laut Leistungsübersicht im Rechnungsabschluss 2019.

2,01 €für Rechtsschutz im

Arbeits- und Sozialrecht

0,56 €für Informationen und

Publikationen

0,10 €für Umlageneinhebung

1,26 €für Bildung, Förderungen

und Zuwendungen

1,45 €für Rückstellungen für

zukünftige Leistungen und Investitionen

0,12 €für Selbstverwaltung

1,30 €für Konsumentenschutz

und wirtschaftliche Expertisen

0,20 €an die Bundesarbeits-

kammer für länderüber-greifende Leistungen

Die AK wird nur von ihren Mitgliedern finanziert und ist daher nur den Mitgliedern verpflichtet. Die Arbeitgeber zahlen keinen Cent „Lohnnebenkosten“.

Der durchschnittliche Mitglieds-beitrag in Salzburg beträgt 7 Euro netto im Monat.

Zum Vergleich: Eine private Rechts-schutzversicherung kostet rund 200 Euro pro Jahr, eine Beratungs-stunde bei einem Rechtsanwalt zwischen 220 und 440 Euro plus Umsatzsteuer.

7 EuroDie AK-Umlage

Rechnungsabschluss 2019 – Leistungsübersicht

1. Kammerumlagen 34.602.376,76 €

2. Sonstige Erträge 663.151,22 €

3. Zinsensaldo 339,06 €

4. Auflösung von Rücklagen und Rückstellungen 0,00 €

Summe Erträge 35.265.867,04 €

5. Dienstleistungen 24.451.684,79 €

6. Zuwendungen 1.366.331,53 €

7. Selbstverwaltung 625.385,50 €

8. Vorsorge für Leistungen 7.315.155,03 €

9. Kosten der Umlageeinhebung 519.030,96 €

10. Kostenbeitrag für die Führung der Bürogeschäfte der BAK 988.279,23 €

Summe Aufwendungen 35.265.867,04 €

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Service

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SERVICE

Als 1. Anlaufstelle sorgen wir dafür, dass den AK-Mitgliedern schnell und unkompliziert geholfen wird. Ganz egal woher sie kommen und welche Sprache sie sprechen.Susanne Lugano, Leiterin des Servicecenters

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SERVICECENTER

Unser Servicecenter ist die 1. Anlaufstelle für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer,

die sich an die Arbeiterkammer Salzburg wenden. Sei es persönlich, telefonisch oder

schriftlich, die Kolleginnen sorgen dafür, dass unsere Mitglieder die richtige Beratung

erhalten. Tag für Tag hat das Servicecenter-Team mit 600 Personen Kontakt – und

dabei spielt oft auch die Vielsprachigkeit eine große Rolle.

Wenden sich Arbeitnehmerinnen und

Arbeitnehmer an die Arbeiterkammer

Salzburg, führt kein Weg an unseren

sympathischen Kolleginnen vom Ser-

vicecenter vorbei. Ihr Arbeitsplatz ist der

Eingangsbereich der AK-Zentrale in der

Markus-Sittikus-Straße.

Dort heißt das 8-köpfige Team unsere

Mitglieder nicht nur persönlich willkom-

men und leitet sie an die zuständigen

Beraterinnen und Berater weiter, es beant-

wortet auch telefonische oder schriftliche

Anfragen und führt erste Beratungen im

Arbeitsrecht durch.

Dass der Beratungsbedarf in der Arbeiter-

kammer Salzburg enorm ist, beweist die

Anzahl der Kontakte im Servicecenter:

Jeden Tag wenden sich im Schnitt

100 AK-Mitglieder persönlich an unsere

Kolleginnen. Dazu kommen noch

500 Telefonate und etwa 15 Arbeitsrechts-

beratungen täglich.

Rat & Hilfe in vielen Sprachen

Bei 600 Kontakten pro Tag kommt es

schon einmal vor, dass hilfesuchende

Personen sprachliche Unterstützung

benötigen. Auch dafür hat unser Service-

center eine Lösung parat – und diese

heißt: Vielsprachigkeit.

Die Kolleginnen führen Beratungen

nicht nur auf Deutsch, sondern auch

auf Türkisch, BKS (Bosnisch-Kroatisch-

Serbisch) sowie auf Englisch durch. Hier

profitiert die Arbeiterkammer von der

personellen/kulturellen Vielfalt im Service-

center-Team. Fremdsprachliche Hilfe-

stellungen können auf Muttersprachen-

niveau angeboten werden – was schon so

manche zum Staunen brachte.

Unabhängig von Herkunft oder

Sprache steht unsere Servicecenter

den Mitgliedern stets freundlich und

kompetent mit Rat und Hilfe zur Seite.

r

hren Beratungen

ch, sondern auch

Bosnisch-Kroatisch-

f Englisch durch. Hierr

erkammer von der

llen Vielfalt im Servicce-

dsprachliche Hilfe-

auf Muttersprachen-

werden – was schon so

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600Kundenkontakte

pro Tag

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Service und Hilfsbereitschaft werden großgeschrieben

Rund 600 Mal am Tag ist das Servicecenter die erste Anlaufstelle für Anliegen aller Art. Dabei hat die Zufriedenheit der AK-Mitglieder oberste Priorität. So wird allen „Spezialaufträgen“ mit einem Lächeln begegnet – dies zeigt der Fall von Herrn B., der mindestens einmal im Monat vorbeischaut und die Kolleginnen charmant begrüßt und freilich hinzufügt: „Ich weiß ja, dass sie das eigentlich nicht machen, aber könnten Sie mir vielleicht etwas ausdrucken, kopieren oder nachschauen?

Natürlich werden die Wünsche von Herrn B. und allen anderen Personen, die in die AK kommen, nach Möglichkeit erfüllt. Denn in der Arbeiterkammer Salzburg werden Service und Hilfsbereitschaft großgeschrieben. Auch wenn die Wünsche über die eigentliche Tätigkeit hinausgehen.

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SERVICE

ARBEITSRECHTSBERATUNG

Die Karfreitagsregelung war Ausdruck des Desinteresses der Bundesregierung an den Anliegen der Beschäftigten. Es ist sehr zu hoffen, dass sich diese Haltung in naher Zukunft bessert.Mag. Heimo Typplt, Leiter der Rechtsberatung

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persönlich: 9.469

schriftlich: 2.043

telefonisch: 40.000

51.512Mal

geholfen

555Mal vor Gericht

€ 6.593.506erkämpft

Ein medial sehr heiß diskutiertes Thema war gleich

zu Beginn des Jahres 2019 die Urlaubsregelung

am Karfreitag. Auch der Klimawandel macht

sich in der Arbeitsrechtsberatung bemerkbar.

Durch Hochwässer, Vermurungen oder extreme

Schneefälle stellt sich immer häufiger die Frage, ob

ein Dienstverhinderungsgrund vorliegt, wenn ein

Arbeitnehmer deshalb seine Arbeit nicht antreten kann.

In Bezug auf den Karfreitag hatte der Europäische Gerichtshof

in einem Urteil festgestellt, dass es diskriminierend ist, wenn

der Karfreitag nur für eine bestimmte Gruppe von Menschen als

religiöser Feiertag gilt, alle anderen aber arbeiten gehen müssen.

Anstatt eine gerechte und einfach zu handhabende gesetzliche

Regelung im Sinne des EuGH-Urteils zu finden, hat die damalige

Regierung das Konstrukt eines persönlichen Feiertags geschaf-

fen. Dienstnehmer dürfen sich einen freien Tag nehmen, der vom

bestehenden Urlaubsanspruch abgezwackt wird. Noch dazu

muss dieser persönliche Feiertag 3 Monate im Voraus ange-

meldet werden. Kein Wunder, dass diese Regelung in der Praxis

keine Rolle spielt.

Dabei hätte man das EuGH-Urteil nutzen können, um mehr

Gerechtigkeit für alle Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer zu

ermöglichen. Die verschärften Arbeitszeitregeln, das Aufwei-

chen der Wochenendruhe sowie die extreme Belastung durch

Überstunden in Österreich hätten einen zusätzlichen Feiertag

längst gerechtfertigt. Zumal sich die Regierung bisher auch immer

gegen die Einführung einer 6. Urlaubswoche für alle gewehrt hat.

Durch Klimawandel steigen Beratungen

Zunehmend ein Thema in der Beratung sind Dienstverhinde-

rungsgründe. Dabei wirkt sich der Klimawandel auch auf das

Arbeitsleben aus. Durch vermehrte Hochwässer, Vermurungen,

extreme Schneefälle und Lawinenabgänge kommt es immer

häufiger vor, dass Beschäftigte nicht an ihre Arbeitsstelle gelan-

gen können. Oft stellt sich dann die Frage, ob der Dienstgeber

das Entgelt zahlen muss. Rechtlich ist die Sache klar: Das Entgelt

steht zu, wenn der Dienstnehmer alles Zumutbare unternommen

hat, um zur Arbeit zu kommen. Leider halten sich nicht alle Dienst-

geber daran, was zu großen Verunsicherungen und Problemen

bei betroffenen Beschäftigten führt. Hier wäre eine noch klarere

und eindeutigere gesetzliche Regelung wünschenswert.

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Top-Themen:

1. Beendigung des Dienstverhältnis

2. Beratungen zum Entgelt

3. Allgemeine Fragen zum Arbeitsverhältnis

4. Arbeitsvertragsprüfung

5. Mutterschutz und Karenzurlaub

Fall des JahresJahrelang zu wenig ausbezahlt

Bei Interventionen und Klagen kann oft nicht gesagt werden, zu wessen Gunsten ein Gericht entscheidet. Nicht so im Fall des Herrn E. Bei ihm lagen die Fakten klar auf dem Tisch. Weshalb sich der ehemalige Dienstgeber trotzdem auf einen teuren Prozess einließ, ist nicht nachvollziehbar. Der Fall blieb den Mitarbeiterin-nen und Mitarbeitern jedenfalls gerade deshalb besonders in Erinnerung.

Herr E. war von Februar 2006 bis zum April 2019 als Bausachverständiger beschäftigt. In dieser Zeit erhielt er regelmäßig Teile seines Gehalts nicht aus-bezahlt und wurde bezüglich der restlichen Zahlungen vertröstet. Der Ingenieur bewies lange Geduld, schließlich reichte es ihm aber und er erklärte seinen berechtigten Austritt. Forderungen in Höhe von 44.088,86 Euro blieben offen. Völlig unverständlich weigerte sich der Dienstgeber, diese zu begleichen. Herr E. wandte sich an die AK, die im Rahmen des Rechtsschutzes Klage einbrachte und das Verfahren wie erwartet gewann. Vom Gericht wurde die volle Forderung zugesprochen.

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SERVICE

LEHRLINGSBERATUNG

Die Unterstützung und Förderung junger Menschen ist

der Arbeiterkammer Salzburg ein zentrales Anliegen. Aus

diesem Grund steht die AK-Lehrlingsberatung den jungen

Salzburgerinnen und Salzburgern bei allen Fragen rund um

Job und Ausbildung zur Seite.

Im Vorjahr half die AK-Lehrlingsberatung 6.944 Mal und erkämpfte

dabei 62.093 Euro für die Betroffenen. Am häufigsten wurden

2019 folgende Themen nachgefragt: Belehrung bei einvernehm-

licher Auflösung, Beendigung des Lehrverhältnisses, allgemeine

Fragen zum Lehrverhältnis sowie Fragen zur Entlohnung.

Ein Beratungsschwerpunkt ist die Qualität der Lehrlingsausbil-

dung, zumal die Anzahl der Lehrlinge, die ihre Lehrabschluss-

prüfung nicht bestehen, in Salzburg relativ hoch ist. 2019 haben

von 3.605 Jugendlichen, die zur Lehrabschlussprüfung angetre-

ten sind, 595 die Prüfung nicht bestanden, das entspricht knapp

16,5 Prozent. Daher fördert die AK auch Projekte wie „Du kannst

was!“. Personen, die bereits längere Zeit in einem Beruf arbeiten,

können dabei ihren Lehrabschluss nachholen. Das Projekt baut

auf den Kompetenzen und Fähigkeiten der Personen auf.

Events

Newland

Berufsschülerinnen und -schüler lernen

Demokratie und politisches Handeln ken-

nen. Darum geht es bei „Newland“. Das

politische Planspiel von Akzente und der

AK Salzburg fand bereits zum 6. Mal statt.

Projekt Marie

Junge Frauen in Männerberufen sind nach

wie vor Einzelkämpferinnen. Um diese

Pionierinnen auf ihrem Weg zu bestärken,

wurde das Projekt Marie ins Leben gerufen

und zum 3. Mal erfolgreich umgesetzt.

Lehrlingskonzerte

Zwei Lehrlingskonzerte wurden zum 7. Mal

im Großen Festspielhaus gespielt. Die

Philharmonie Salzburg führt durch ein spe-

ziell für Lehrlinge konzipiertes Programm.

Höhepunkt ist ein interaktiver Teil, in dem

die jungen Gäste selbst auf der Bühne mit-

wirken dürfen.

Während die Top-3-Lehrberufe bei Männern im technischen Bereich liegen, wählen Frauen kaufmännische Berufe sowie Friseurin/Stylistin. Das Gehalt ist dort bis zu 20 Prozent niedriger.Mag.a Dr.in Stephanie Posch, Leiterin der Lehrlingsberatung

persönlich: 709

telefonisch: 6.235

6.944Mal

geholfen

€ 62.093 erkämpft

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Fall des JahresLehrling zu 2.900 Euro verholfen

Ein 19-jähriger Lehrling wandte sich verzweifelt an die AK-Lehrlingsberatung. Der angehende Zahntechniker war nach knapp zwei Jahren Lehre fristlos entlassen worden. Begründet wurde diese Entscheidung vom Lehrberechtig-ten damit, dass der Lehrling mit dem Bunsenbrenner ein Loch in die Arbeitsplatte gebrannt hatte und eine Weiterbe-schäftigung nicht möglich sei. Dies war völlig unbegründet.

Nach Intervention und Gesprächen mit dem Dienstgeber konnte eine Einigung erzielt werden. Die fristlose Entlas-sung wurde in eine einvernehmliche Auflösung umgewan-delt. Der Lehrling erhielt dadurch 2.900 Euro Kündigungs-entschädigung und konnte sogar die Berufsschule noch besuchen.

Wir nehmen unter die LupeDer AK-Jugendmonitor 2019 bildet wesentliche Zahlen und Fakten rund um Lehre und Beruf kompakt ab.

Weitere spezielle Angebote für Lehrlinge:

Lehre mit Matura: Seit 2008 ist es möglich, zugleich Lehre und

dazu kostenlos die allgemeine Hochschulreife zu absolvieren. In

den 11 Jahren, seit es das Angebot gibt, haben über 1.400 Lehr-

linge die Matura abgelegt.

Lehrabschlussplus: Dieses Projekt begleitet Jugendliche und

junge Erwachsene, die zwar die Lehre abgeschlossen haben,

aber noch nicht zur Prüfung angetreten sind oder diese nicht

bestanden haben.

Lehrlingscoaching: Professionelle Coaches begleiten im Rahmen

dieses kostenlosen Angebots durch herausfordernde Situationen

in der Lehrzeit.

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SERVICE

LOHNSTEUERBERATUNG

Die AK holt zu viel bezahlte Steuern vom Finanzminister zurück. Die Lohnsteuerberatung der

Arbeiterkammer Salzburg blickt auf ein erfolgreiches Jahr zurück: Bei 14.764 persönlichen

Beratungsgesprächen konnten die Expertinnen und Experten 8,97 Millionen Euro an Gutschriften

für die Menschen erzielen.

Das Jahr 2019 war das Jahr der ange-

kündigten Steuerreformen. Aus Sicht der

Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer

sollte eine Steuerreform gerecht umver-

teilen und gleichzeitig die Wirtschaft

ankurbeln. Eine gerechte Verteilung in der

Steuerpolitik bedeutet, dass eine breite

Finanzierungsbasis im Steuersystem

besteht. Zur Finanzierung des Sozialstaats

braucht es eine Millionärssteuer und eine

reformierte Erbschafts- und Schenkungs-

steuer.

Die Steuerreform im Jahr 2019 wurde

nur mehr zum Teil umgesetzt, weil die

Regierung zurücktreten musste. Gekom-

men sind der Familienbonus Plus und der

Kindermehrbetrag. Letzterer wurde nach

Kritik der Arbeiterkammer eingeführt. Er

steht Alleinverdienern und Alleinerziehern

mit geringem Einkommen zu.

Ursprünglich war geplant, den Sozialver-

sicherungsbonus direkt bei der Lohnver-

rechnung in Abzug zu bringen. Für die

Personalverrechnung hätte dies einen

enormen Aufwand bedeutet. Auch hier

hat die AK eingegriffen. Der Sozialversi-

cherungsbonus wird jetzt im Rahmen der

Negativsteuer ausbezahlt. Wir sind dafür,

die Steuerfreigrenze auf 12.000 Euro

anzuheben und die kalte Progression ver-

teilungsgerecht abzuschaffen. Aufrecht

bleibt die Forderung, dass der Familien-

bonus Plus für alle Einkommensbezie-

her gelten und auch negativ ausbezahlt

werden soll. Außerdem sollen Steuerfrei-

und Steuerabsetzbeträge um die jährliche

Inflation angepasst werden.

Die AK holt Steuern zurück!

Für die Steuerlöscher-Aktion 2019 konn-

ten sich die Kundinnen und Kunden erst-

mals online anmelden. Dieses Service

wurde 2.500 Mal in Anspruch genom-

men. Beim Steuerlöscher selbst waren

dann 52 Beraterinnen und Berater für die

Arbeitnehmerinnen-Veranlagung im Ein-

satz.

Während beim Steuerlöscher der Fokus

auf Arbeitnehmerveranlagungen liegt, ist

das Spektrum im Lohnsteuerreferat weiter

gefasst. Es reicht von Beschwerden über

Wiederaufnahmeanträge bis zu Anfragen

zur Familienbeihilfe.

Das Lohnsteuerreferat und die Berate-

rinnen und Berater beim Steuerlöscher

haben 14.764 Beratungsgespräche geführt

und 8,97 Millionen Euro zurückgeholt. Das

bedeutet ein durchschnittliches Bera-

tungsergebnis von 607,74 Euro.

Ein gerechtes Steuersystem ist das Gebot der Stunde. Dazu gehört auch, dass zur Finanzierung des Sozialstaats eine Millionärssteuer und eine reformierte Erbschafts- und Schenkungssteuer eingeführt werden.Mag. Peter Lederer, LL. M., Leiter der Lohnsteuerberatung

!

-

t-

ie

-

58

telefonisch: 31.000

persönlich: 14.764

schriftlich: 1.458

47.222 Mal

geholfen

€ 8,97 Miozurückgeholt

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Fall des JahresHohe Gutschrift für Alleinerzieherin eines beeinträchtigten Kindes

Das Lohnsteuerreferat freut sich immer über hohe Gut-schriften, die für die AK-Mitglieder erzielt werden können. Besonders groß war die Freude, Frau N. zu helfen, die aufgrund der Behinderung ihres Kindes im Alltag ohnehin gefordert ist.

Frau Maria N. nahm die Lohnsteuerberatung in Salzburg zum ersten Mal in Anspruch und wusste davor nicht, dass bei der Behinderung eines Kindes Freibeträge zustehen. Zudem stand ihr nach der Trennung von ihrem Mann der Alleinerzieherabsetzbetrag für zwei Kinder zu. In Kombina-tion mit den Werbungskosten (berufsbedingten Ausgaben) und Sonderausgaben hat Frau N. 7.680 Euro an Gutschrift erhalten.

59

€ 607,74

Erfolgsgeschichte Steuerlöscher:

Im Schnitt konnten pro Steuerlöscher-Beratung 607,74 Euro an zu viel

bezahlten Steuern vom Finanzamt zurückgeholt werden.

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SERVICE

KONSUMENTENBERATUNG

Bei gesetzlichen Änderungen nützen wir nicht nur unser

Stellungnahme-Recht im Gesetzgebungsprozess, sondern passen

auch unser Serviceangebot an und informieren. Beispielsweise

gab es im Jahre 2019 vermehrt Beratungen zu Datenschutz-

Themen sowie eine Ausstellung, die Chancen und Risiken der

Digitalisierung vermittelte.

In der Konsumentenberatung der AK Salzburg wurden 2019

exakt 21.230 Beratungen durchgeführt. Davon 6.532 persönlich,

13.017 telefonisch und 1.681 mittels E-Mail.

Die in der Konsumentenberatung einlangenden Anfragen betref-

fen zunehmend komplexe und vielschichtige Sachverhalte. Die-

ser Trend, der bereits in den Vorjahren zu beobachten war, setzt

sich fort. Für Salzburgs Konsumierende erkämpften wir 2019 rund

940.000 Euro.

Seit dem Jahr 2012 führt das Thema Wohnen das Ranking der

Beratungsthemen an. 7.553 Beratungen waren es im Jahre 2019.

Neben den Dauerbrennern in der Wohnrechtsberatung, wie bei-

spielsweise unverständliche Nachforderungen bei den Betriebs-

kosten, unzulässige Überwälzungen von Instandhaltungsbeiträ-

gen auf Mietende, ungerechtfertigte Einbehaltung von Kautionen,

überhöhte Maklerprovisionen, oder unangemessene Forderun-

gen bei der Rückstellung der Wohnung, sind neue Kommunika-

tionswege der Digitalisierung geschuldet. Auffällig: Der Schrift-

verkehr zwischen privaten Mietvertragsparteien verlagert sich

zunehmend auf Whatsapp.

Dass nicht alle Konsumierenden von der Digitalisierung gleicher-

maßen profitieren, zeigt beispielsweise ein im Zuge unserer

Beratung aufgetauchtes Phänomen. Seit September 2019 ist es

für Online Banking notwendig, eine App am Handy oder PC zu

installieren. Viele Banken boten aber eine solche App für den PC

nicht an – wer kein Smartphone hatte, war hier im Nachteil.

Auch Phishing, bei dem versucht wird, durch gefälschte E-Mails

Konsumierenden persönliche Daten herauszulocken, kommt

immer wieder vor.

Bei den Lebensversicherungen waren viele Konsumierende

durch wenig Ertrag und hohe Nebenkosten verärgert.

Die Insolvenz des Reiseveranstalters Thomas Cook beschäf-

tigte die Konsumentenberatung. Da Reisende üblicherweise

eine Anzahlung und innerhalb von 14 Tagen vor Reiseantritt den

Reisepreis zu bezahlen haben, langten in der Konsumentenbe-

ratung Anfragen von Betroffenen ein, wie geleistete Zahlungen

rückerstattet werden.

Ein 2019 gegen die Österreichischen Lotterien wegen eines irre-

führenden Online-Spieles geführten Verfahrens endete mit einem

Erfolg. Die Österreichischen Lotterien verpflichteten sich, die

Spielbedingungen klar und transparent darzustellen.

telefonisch: 13.017

schriftlich: 1.681

persönlich: 6.532 21.230

Mal geholfen

60

€ 940.000 erkämpft

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Fall des JahresFür Phishing-Opfer 7.896 Euro zurückgeholt

Frau A. erhielt eine Phishing Mail, durch die sie auf eine ihrer Hausbank täu-schend ähnlich gestaltete Seite kam. Unter einem Vorwand wurde sie aufgefor-dert, ihre eBanking-Zugangsdaten einzugeben. Zu spät bemerkte sie, dass 13 Überweisungen mit höheren Beträgen auf unbekannte Konten veranlasst wurden.

Das Konto von Frau A. wurde mit 7.896 Euro belastet.

Frau A. wandte sich an die Konsumentenberatung der Arbeiterkammer Salzburg. Wir intervenierten bei der Bank und machten geltend, dass zu keinem Zeitpunkt Sicherheitsmechanismen, die die Bank hätte einziehen müssen, wirkten.

Schlussendlich zahlte die Bank nach mehreren Schreiben unsererseits zurück.

Phishing Mails, mit denen auf betrügerische Art und Weise versucht wird, an Geld zu kommen, kommen immer wieder vor. Die Banken sind aufgefordert, in ihren Systemen Sicherheitsmechanismen einzuziehen, um solche betrügerischen Vor-gangsweisen zu verunmöglichen oder zu erschweren.

Wir sorgen dafür, dass Konsumentinnen und Konsumenten ihre Rechte kennen und unterstützen sie dabei, zu ihrem Recht zu kommen.Denn: Rechte müssen auch durchsetzbar sein.Mag.a Angela Riegler, Leiterin der Konsumentenberatung

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Top-Themen:

1. Wohnen

2. Waren

3. Dienstleistungen

4. Telekommunikation

5. Versicherung

Damit hat sich das Ranking der Top-Themen im Vergleich zum Jahr 2018 nicht geändert.

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SERVICE

SOZIALVERSICHERUNG

Über 20.000 Mal hat das Referat Sozialversicherung im

Jahr 2019 geholfen und dabei mehr als 18,2 Millionen

Euro für unsere Mitglieder vor den Sozialgerichten

erkämpft. 50 Prozent der Verfahren konnten positiv

erledigt werden. Die Top-Themen in der Beratung waren

Kinderbetreuungsgeld, Pensionen und Pflegegeld.

Kinderbetreuungsgeld

Auch im Jahr 2019 stand das Kinderbe-

treuungsgeld an der Spitze der nach-

gefragten Themen. Ungebrochen hoch

ist die Zahl der Anfragen zur Wahl des

richtigen Modells, aber auch zu Themen

wie Wochengeld und Familienzeitbonus.

Zu beobachten ist außerdem, dass Eltern

zunehmend mobiler werden: Immer mehr

Eltern sind „Grenzgänger“, arbeiten also

in einem anderen Staat als dem, in dem

sie leben. Dabei ist nicht immer sofort

klar, welcher Staat für Familienleistungen

zuständig ist. Die komplexe EU-Rechtslage

ist eine besonderen Herausforderung

für die Kundenberatung – ein Trend, der

sich auch in anderen Bereichen, etwa der

Krankenversicherung, bemerkbar macht.

Wie wichtig unser Beratungsangebot rund

um das Thema Kinderbetreuungsgeld für

unsere Mitglieder ist, zeigt, dass unser

Angebot an Spezialberatungen in den

Bezirksstellen 2019 regelmäßig ausge-

bucht war.

Pensionen

Auch für die Pensionsberatung war das

Jahr 2019 eine Herausforderung. Der

Nationalratsbeschluss, mit 1. Jänner 2020

die abschlagsfreie Frühpension für jene

wiedereinzuführen, die bereits 45 Jahre

gearbeitet hatten, sorgte nicht nur für

politischen Zündstoff, sondern auch für

erhebliche Verunsicherung in der Bevöl-

kerung. Für die Expertinnen und Experten

des Sozialversicherungsreferats galt es,

rasch und kompetent für Aufklärung zu

sorgen und jenen, die ihre Pension nach

45 Arbeitsjahren bereits mit Abschlägen

angetreten hatten, das politische Enga-

gement der AK für eine rückwirkende

Anwendung der Regelung weiterhin zu

versichern.

Pflegegeld

Pflegebedürftige und ihre Angehörigen

zu unterstützen, ist der AK ein beson-

deres Anliegen. Sie ist dabei auch sehr

erfolgreich: Im Jahr 2019 konnten rund

70 Prozent der sozialgerichtlichen Pfle-

gegeldverfahren positiv erledigt wer-

den. Trotzdem zeigt sich, dass bei der

Begutachtung durch den Pensionsversi-

cherungsträger häufig Fehleinstufungen

passieren.

Um hier Abhilfe zu schaffen, haben wir

2019 erstmals das sogenannte „Pflege-

tagebuch“ aufgelegt – mit Erfolg: In nur

einem halben Jahr wurden 1.400 Exemp-

lare ausgegeben. Unter anderem enthält

das Pflegetagebuch Tabellen, in die pfle-

gende Angehörige die von ihnen geleis-

tete Betreuung und Hilfe im Alltag ein-

tragen und so auch für die Gutachterinnen

und Gutachter sichtbar machen können.

62

persönlich: 5.006

schriftlich: 1.288

telefonisch: ca. 14.000

20.294Mal

geholfen

558Klagen

eingebracht

€ 18.255.863 erkämpft

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Fall des JahresAK verhilft zur Schwerarbeits- pension

Der Beruf des Elektroinstallationstechnikers gilt in der Regel nicht als Schwerarbeit, da die körperliche Belastung im Normalfall zu gering ist. Im Fall eines Pinzgauer AK-Mitglieds sah das anders aus: Herr A. wurde fast ausschließ-lich auf Rohbauten eingesetzt, wo er Maschi-nen unter großem Kraftaufwand bediente. Wegen dieser enorm belastenden Tätigkeit beantragte er bei der PVA die Feststellung von Schwerarbeitszeiten, was aber abgelehnt wurde. Der Pinzgauer wandte sich an die AK. Vor Gericht gelang der Beweis, dass Herr A. an einem durchschnittlichen Arbeitstag so viele Kalorien verbrauchte, dass Schwer-arbeit im Sinne der Schwerarbeitsverordnung gegeben war. Er hatte diese Tätigkeit mehr als 10 Jahre lang ausgeübt und konnte mehr als 45 Versicherungsjahre aufweisen. Als Lohn für die viele und harte Arbeit kann der Pinzgauer nun mit 60 Jahren in die verdiente Schwer-arbeitspension gehen.

Top-Themen:

1. Kinderbetreuungsgeld/ Wochengeld/Familienzeitbonus

2. Pensionen

3. Pflegegeld

4. Arbeitslosenversicherung

5. Krankenversicherung

Dass das Kinderbetreuungsgeld ein Dauerbrenner in der Beratung ist, verwundert nicht. Geht es für Betroffene doch um die künftige Vereinbarkeit von Beruf und Familie und nicht zuletzt auch oft um viel Geld.Gerda Klingenbrunner, Leiterin der Sozialversicherungsberatung

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SERVICE

ARBEITNEHMERiNNENSCHUTZ

Das Team des ArbeitnehmerInnenschutzes berät Betriebsrätinnen und Betriebsräte,

Sicherheitsvertrauenspersonen und Beschäftigte, wie Arbeitsabläufe organisiert und gestaltet

werden, damit sie die Gesundheit nicht schädigen. In einer Schwerpunktaktion zur Beratung von

weiblichen Beschäftigten im Einzelhandel haben wir 1.500 Personen erreicht.

Gemeinsam mit der GPA-djp und den

ÖGB-Frauen haben wir in einer Verteilak-

tion zum Welttag für Arbeitssicherheit und

Gesundheitsschutz 1.500 Beschäftigte,

vorwiegend Frauen, in Einzelhandelsbe-

trieben in Salzburg erreicht. Durch persön-

liche Gespräche vor Ort wurden Belas-

tungen erhoben, Angebote der AK und

Gewerkschaft, sowie rechtliche Schutz-

bestimmungen aufgezeigt. Als besonders

belastend stellte sich das lange Stehen,

die langen Wege in den Betrieben sowie

das schwere Heben und Tragen für die

Beschäftigten heraus. Die AK Salzburg hilft

nun mittels eines Gesundheitsförderungs-

programms.

Gesetzliche Änderungen 2019

Rauchverbot in Gastronomiebetrieben seit 1. November 2019

Am 1. November 2019 trat das generelle

Rauchverbot für Gastronomiebetriebe in

Kraft. Das begrüßen wir, denn anders als

Gäste können Gastro-Angestellte nicht ein-

fach in ein anderes Lokal gehen. Die meis-

ten europäischen Länder haben bereits

vor Jahren Rauchverbote in der Gastro-

nomie eingeführt – mit Erfolg: signifikante

Abnahme von Herzinfarkten, Atemwegs-

erkrankungen und Frühgeburten.

Bauarbeiter-Schlechtwetterent- schädigungsgesetz

Für jene, die am Bau beschäftigt sind, gab

es hinsichtlich Arbeiten bei Hitze eine Ver-

besserung bei den Schlechtwetterkriterien

der BUAG.

Stunden, in denen + 32,5°C (Schatten-

messung) überschritten werden, gelten

seit 30. April 2019 als Schlechtwetterstun-

den. Zuvor lag die Temperaturgrenze bei

mehr als 35°C. Aber: Nach wie vor obliegt

die Entscheidung, ob bei Schlechtwetter

gearbeitet wird, dem Arbeitgeber.

Ausblick 2020

Die Auswirkungen der aktuellen

Covid-19-Pandemie auf den Arbeitnehme-

rInnenschutz haben geplante Projekte –

wie etwa rund um den digitalen Wandel –

vorläufig in den Hintergrund treten lassen.

Im Jahr 2020 werden wir genau analysie-

ren, welche Lehren aus der derzeitigen

Krise für den Bereich ArbeitnehmerInnen-

schutz gezogen werden können, welche

Problematiken von uns thematisiert wer-

den müssen und welcher Verbesserungen

es bedarf.

Arbeit muss so gestaltet sein, dass sie mehr ist, als Existenzsicherung. Sie soll auch die Möglichkeit bieten sich zu entfalten, sich zu entwickeln, Neues zu lernen und sozial eingebunden zu sein. Für diese Arbeitsbedingungen setzen wir uns ein. Mag.a Karin Hagenauer, MSc, Arbeitspsychologin

ltltetet

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64

persönlich: 121

schriftlich: 179telefonisch: 824

1.238 Mal

geholfen

Begehungen Arbeits- inspektorat: 27

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Veranstaltungen 2019 – fast 2.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer

2019 war ein sehr erfolgreiches Jahr im Bereich der Bildung und Information: Insgesamt haben in 21 Veranstaltungen und Aktionen 1.898 Personen teilge- nommen. Diese reichten von 7 SVP- Kursen, die in Kooperation mit dem BFI durchgeführt werden über 9 Tages-Fortbildungen bis hin zu einer Informations-kampagne für den ArbeitnehmerInnenschutz gemeinsam mit der GPA-djp und den ÖGB- Frauen für Beschäftigte im Einzelhandel.

Zu einem fixen Bestandteil unseres Fortbildungsangebots ist mittlerweile das SVP- Forum geworden. 60 SVPs aus dem Bundesland Salzburg nahmen am Vernetzungstreffen im Juni 2019 teil, bei dem es inhaltlich um die neuen Herausforderungen des ArbeitnehmerInnenschutzes im Zuge des Wandels der Arbeitswelt ging. Aber auch die Workshops, wie jener zu Bildschirmarbeit oder zur Gestaltung von Arbeitsstätten, fanden regen Anklang bei den Teilnehmerinnen und Teilnehmern.

Neu in der Sicherheitsvertrauens-personen-Ausbildung

Seit Herbst 2019 wird der Part der Arbeitspsychologie von Mag. Karin Hagenauer von der AK Salzburg abgehalten. Dies stellt eine Stärkung der Präsenz der AK Salzburg bei wichtigen Multiplikatorinnen und Multiplikatoren in Betrieben dar. Zudem können verstärkt Positionen der AK für den Bereich der psychisch gesunden Arbeitsgestaltung an ein breites Publikum vermittelt werden. Die AK Salzburg führt gemeinsam mit dem BFI und der AUVA Salzburg durchschnittlich 8 SVP-Kurse mit insgesamt 120 Teilnehmerinnen und Teilnehmern durch.

Top-Themen:

1. Mutterschutz

2. Psychische Belastungen

3. Bildschirmarbeitsplatz

4. Arbeitszeit und Pauseneinhaltung

5. Arbeitsstätte: Kälte, Licht, Zugluft, Hitze

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SERVICE

BILDUNGS- UND BERUFSBERATUNG

Die AK-Studien und -Untersuchungen zeigen deutlich:

Bildung ist der Schlüssel für ein zufriedenes und gelungenes Leben.

Am Weg dorthin stehen die Expertinnen und Experten der AK Bildungs-

und Berufsberatung mit einem großen Angebot für jedes Alter helfend zur Seite.

Bildung schafft Chancen

Die AK-Bildungs- und Berufsberatung unterstützt dabei, sich die

eigenen Ziele, Interessen und Kompetenzen bewusst zu machen,

Klarheit über die persönliche Situation zu erhalten und konkrete

nächste Schritte zu planen. Wir nehmen uns Zeit für Testung und/

oder ausführliches Gespräch.

Für Betriebe: Wir schulen Betriebsrätinnen und Betriebsräte

sowie Sicherheitsvertrauenspersonen und machen diese im

Betrieb zu Bildungsersthelferinnen und -helfern mit Infos zu Aus-

und Weiterbildungsmöglichkeiten.

Für Eltern: Wir bieten Vorträge wie „Wohin nach der Volks-

schule?“ oder „Wie lerne ich richtig mit Freude“.

Für Schulklassen: Wir unterstützen sowohl Schülerinnen und

Schüler nach der Regelschule als auch Maturantinnen und Matu-

ranten. Unsere Workshops sind dreistufig aufgebaut: 1) Wer bin

ich? 2) Wo will ich hin? 3) Wie bewerbe ich mich erfolgreich?

Mit dem Workshop „Exkursion an die Fachhochschule“ bieten wir

die Gelegenheit, einen Ausflug in die digitale Zukunft zu machen

und nebenbei ein bisschen FH-Luft zu schnuppern.

Für Lehrkräfte: Mit den Berufsorientierungsmappen „My Future“

(für die Sekundarstufe I bzw. NMS und AHS), „My Future plus“ (für

PTS) und „Wohin nach der Matura“ liefern wir fundiertes Material

für den Unterricht: Unter dem Motto „Erkenne dich selbst“ werden

Schülerinnen und Schüler motiviert, sich ihre Stärken, Fähig-

keiten, und Grenzen bewusst zu machen.

Für Messebesucherinnen und Messebesucher: Wir bieten Infor-

mationen u.a. bei BIM – Berufsinformationsmesse, SN-Karriere-

forum, SN Karriereforum Lehre, Salzburger Lehrlings-Shuttle,

Lange Nacht der Karriere, BIB – BerufsInfoBörse Lungau,

BoBi-Messe Zell/See.

Bildung schützt vor Arbeitslosigkeit, führt zu besserem Einkommen, begünstigt die gesundheitliche Verfassung und stärkt den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Aus diesem Grund setzen wir uns Tag für Tag für mehr Bildung ein.Mag.a Hilla Lindhuber, Leiterin der Abteilung Bildung, Jugend und Kultur

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persönlich: 150

schriftlich: 153

telefonisch: 210

513Mal

geholfen

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Arbeitswelt und Schule Unser Leistungspaket für Schulklassen in Zahlen:

• 246 Vorträge und Workshops wurden abgehalten

• 5.004 SchülerInnen und Jugendliche haben unsere Workshops durchlaufen

• 2.429 My-Future Mappen, 659 My-Future+ Mappen für Polytechnische Schulen und 408 Mappen „Was tun nach der Matura“ haben wir 2019 verschickt

• Wir bieten 15 Workshops, 6 Vorträge und 2 Simulationsspiele zu Themen von A wie Arbeitsrecht bis hin zu V wie Vorurteile

• Wir stellen Broschüren und Materialien für den weiterführenden Unterricht bereit

• Wir beraten und geben arbeitsrechtliche Expertise zum Thema Pflichtpraktikum und „Mein erster Job“

Neu 2019: Simulationsspiel zum Thema „Nachhaltigkeit“

Der Klimawandel beschäftigte viele Schülerinnen und Schüler zutiefst. Daher greifen wir mit dem Simulations-spiel „Nachhaltigkeit“ die aktuelle Debatte zur Klimakrise auf und zeigen Zusammenhänge und Handlungsmög-lichkeiten auf.

Das Spiel hat den Anspruch, die komplexen Netzwerke zwischen Wirt-schaftssystem, Umwelt und der in ihr agierenden Gruppen zu visualisieren. Ziel des Spiels ist es, mit den Schüle-rinnen und Schülern einen Ressour-cenkreislauf zu erschaffen und sie auf diese Weise für nachhaltiges Wirt-schaften zu sensibilisieren.

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SERVICE

REGISTRIERUNG DER GESUNDHEITSBERUFE

Egal ob diplomierte Pflegerinnen und Pfleger oder

Physiotherapeutinnen und Physiotherapeuten – seit 1. Juli

2018 werden Beschäftigte in 10 Gesundheitsberufen in einem

Register erfasst. Die Registrierung der AK-Mitglieder erfolgt über

uns. Bis 30. Juni 2019 haben wir in unserer Behördenfunktion

11.258 Berufsangehörige erfasst. Bei den tausenden Gesprächen,

die geführt wurden, erhielten wir viele neue und spannende

Einblicke in die Gesundheitsberufe.

Im Großteil der EU-Staaten umgesetzt, in

Österreich fast zwei Jahrzehnte diskutiert,

2018 endlich realisiert: die behördliche

Registrierung der größten Berufsgrup-

pen im Gesundheitsbereich – Pflege und

medizinisch technische Dienste. Damit

wird sichergestellt, dass nur Menschen in

diesen Berufen arbeiten, die eine entspre-

chende fachliche Qualifikation besitzen.

Ziel ist, die erworbenen Qualifikationen im

Gesundheitsbereich aufzuwerten sowie

mehr Sicherheit der Patientinnen und

Patienten zu gewährleisten.

Beim Umsetzen des Gesundheitsberufe-

registers kommt der Arbeiterkammer eine

zentrale Rolle zu: Per Gesetz wurde uns

die Aufgabe übertragen, die Registrie-

rung der Gesundheitsberufe im Bundes-

land Salzburg durchzuführen. Ab 1. Juli

2018 starteten wir mit unserer Arbeit als

Behörde. Nach einem Jahr haben wir

alle 11.258 Berufsangehörige im Bundes-

land Salzburg in das öffentliche Register

eingetragen. Doch die Aufgabe ist nicht

beendet. Alle Beschäftigten, die neu bzw.

wieder in einem Gesundheitsberuf zu

arbeiten beginnen, müssen sich bei uns

registrieren lassen.

Was macht die Arbeiterkammer als Behörde so einzigartig?

Wir sind nahe bei den Menschen: In insge-

samt 115 Betrieben haben wir die bereits

Beschäftigten vor Ort registriert. An den

sieben Schulstandorten sind wir regelmä-

ßig zu Gast, um die Absolventinnen und

Absolventen ins Register aufzunehmen.

Wir sind service-orientiert: wo immer wir

die Betroffenen unterstützen können,

Hürden aus dem Wege zu räumen, tun

wir das. Termine werden rasch vergeben,

Bescheide können bei Vollständigkeit der

Unterlagen in nicht einmal einer halben

Stunde persönlich übergeben werden.

Denn wir wollen nicht durch Bürokratie

Menschen von der Arbeit abhalten, son-

dern sie unterstützen, möglichst rasch ein

Beschäftigungsverhältnis aufnehmen zu

können.

Wir beraten: Wo immer es erforderlich ist,

geben wir Empfehlungen zur Unterlagen-

beschaffung, zu Fort- und Weiterbildung,

zu Karrieremöglichkeiten und Ausbil-

dungsfinanzierungen etc.

Wir arbeiten digital: Über 11.000 Akten

und positive Erledigungen, und dabei

kein einziges Blatt Papier verwendet. Wir

reden nicht von e-government, wir tun es

einfach. Bei uns laufen die Akten, nicht die

Menschen.

Die Gesundheitsberufe sind mit 83,7 Prozent der registrierten

Personen stark weiblich.

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Die Registrierung war eine völlig neue Erfahrung für uns. Wir konnten nachweisen, dass eine Behörde im 21. Jahrhundert unkompliziert und ergebnisorientiert arbeiten kann. Danke an das gesamte Team für die tolle Arbeit.Mag.a Gabi Burgstaller, Leiterin Gesundheitsberufe

Wichtige Schlüsse aus den Registrierungs-Gesprächen:

Zur Ausbildung: Vor allem im Mangelberuf Pflege muss sichergestellt werden, dass die Schülerinnen und Schüler keine Ausbildungskosten zu tragen haben. Zudem ist es ein Gebot der Fairness, dass künftig ein Entgelt für die umfangreichen Pflegepraktika bezahlen ist.

Zur Arbeitswelt: Die Beschäftigen in der Pflege stehen unter einem enormen Druck. Es braucht quantitativ und qualitativ Veränderungen: mehr Personal, faire Löhne, bessere Rahmenbedingungen wie Verlässlichkeit der Arbeitszeiten, ein Pool für Einspringerdienste usw. Erstaunlich: Wenn alles passt, gibt es sogar Menschen, die über die Regelpension hinaus tätig sein wollen. Da macht dieser Beruf trotz aller Anstrengung wirklich Freude.

Zur Flucht aus dem Beruf: Wer zu wenig Unterstützung und Wertschätzung erfährt, ist raus aus der Pflege. Um der personellen Fluktuation in der Pflege entgegenzuwirken, hat die Vollversammlung der Arbeiterkammer Salzburg im November 2019 einstimmig einen umfangreichen Forderungskatalog mit dem Titel „Pflege im Bundesland Salzburg zukunftsfit und attraktiv machen“ beschlossen.

69

11.258Beschäftigte registriert

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70

D IE AK IN DEN BEZ IRKEN

HALLEIN

SALZBURG

ZELL AM SEE

DIE ARBEITERKAMMER

in den Bezirken

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BISCHOFSHOFEN

TAMSWEG

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171.242Mal geholfen

€ 41.000.000 erkämpft

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DIE AK IN DEN BEZ IRKEN

Die Arbeitsbedingungen und die Bezahlung für Paketzusteller im Kleintransportgewerbe müssen deutlich verbessert werden!Dr. Othmar Praml, Bezirksstellenleiter

72

BEZIRKSSTELLE TENNENGAU

EN BEZ IRKEN

Der Tennengau hat seinen Aufwärtstrend

auch im Jahr 2019 fortgesetzt. Nirgendwo

sonst in Salzburg ist die Arbeitslosigkeit

im Vorjahr so stark zurückgegangen.

Und: Platz 2 im Bezirksranking bei den

Einkommen konnte verteidigt werden.

Das Kleintransportgewerbe ist ein hartes

Geschäft: Der kollektivvertragliche

Mindestlohn bei einer wöchentlichen

Arbeitszeit von 40 Stunden beträgt

lediglich 1.506,34 Euro brutto und für viele

Beschäftigte stehen extremer Zeitdruck

und unbezahlte Überstunden an der

Tagesordnung.

Fast 4.000 Mal stand die Bezirksstelle Tennengau im Jahr 2019

den Menschen mit Rat und Tat zur Seite. Auffällig: Immer öfter

kommt es zu Problemen im Kleintransportgewerbe.

3.927 Mal geholfen

€ 91.038,41 erkämpft

Fall des JahresUnbekannter beschädigte Firmenauto – Fahrer sollte zahlenEin Paketzusteller beendete sein Dienstverhältnis. Die Endab-rechnung brachte eine böse Überraschung für den Tennen-gauer. Sein Chef hatte nicht nur 2.800 Euro einbehalten, son-dern zusätzlich noch 450 Euro vom ehemaligen Dienstnehmer gefordert. Der Grund: Der Paketzusteller habe im Dienst ein Firmenfahrzeug beschädigt.

Da der Schaden am PKW aber in Wirklichkeit von einem Unbekannten am Firmenparkplatz verursacht wurde, inter-venierte das Team der AK-Bezirksstelle Tennengau vor dem Arbeits- und Sozialgericht. Die Forderung von 450 Euro wurde abgeschmettert und der Paketzusteller bekam die ihm zuste-henden 2.800 Euro ausbezahlt.

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Die AK-Bezirksstelle Bischofshofen ist

die regionale Anlaufstelle für Arbeit-

nehmerinnen und Arbeitnehmer, die

das Angebot gut annehmen. Rund

10 persönliche und 30 telefonische

Beratungen zu arbeits- und sozial-

rechtlichen Fragen werden täglich

durchgeführt. Neben einem umfang-

reichen Beratungsangebot nimmt die

AK Pongau ihre gesetzlichen Pflich-

ten wahr, indem beispielweise jährlich

rund 50 Betriebsratsfonds revidiert,

mehr als 100 Feststellungsverfahren

im Lehrlingswesen durchgeführt oder

in den wöchentlichen AMS-Sitzungen

die Interessen aus Beschäftigtensicht

eingebracht werden.

Zudem ist die AK in verschiedenen

regionalen Vereinen und Netzwerken

– von Leader Pongau bis zur Arge

Sozialdialog Pongau – vertreten. In

Kooperation mit dem BFI wurden im

Pongau 2019 zudem spezielle Aus-

und Weiterbildungen unter dem Titel

„Digitale Region“ angeboten, um die

Beschäftigten für die fortschreitende

Digitalisierung fit zu machen. Bezirks-

stellenleiter Martin Goller ist zudem

seit 2009 Vorstandsvorsitzender des

Technischen Ausbildungszentrums

Mitterberghütten (TAZ), das die AK

gemeinsam mit der WK trägt.

Unser Ziel als AK-Bezirksstelle Pongau ist es, die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer als moderner Dienstleister im breiten Leistungsspektrum der AK vor Ort optimal, bedarfsgerecht und flexibel zu betreuen. Dazu gehören nicht nur Beratungen, sondern auch unser täglicher Einsatz für die Pongauerinnen und Pongauer in verschiedensten regionalen Gremien und Netzwerken.Dr. Martin Goller, Bezirksstellenleiter

73

BEZIRKSSTELLE PONGAU

Das Bezirksstellen-Team rund um Martin Goller blickt auf ein

arbeitsreiches Jahr 2019 zurück. In 8.615 Fällen wurden

260.105,74 Euro erkämpft. 8.615 Mal geholfen

€ 260.105,74 erkämpft

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DIE AK IN DEN BEZ IRKEN

Erfreulich für den Lungau. 2019 waren

die Einkommen im Salzburg-Vergleich

gestiegen. Zudem war die Arbeitslosigkeit

gegenüber dem Vorjahr deutlich zurück-

gegangen. Kein anderer Bezirk konnte

sich über einen ähnlich hohen Beschäfti-

gungszuwachs freuen.

Aufholbedarf gibt es allerdings in Sachen

Kinderbetreuung, wie eine Studie der

AK Salzburg zeigt. Eine gute Vereinbar-

keit von Beruf und Familie ist nur schwer

möglich. Nur 19,2 Prozent bzw. 5 der

Einrichtungen erfüllen die VIF-Kriterien,

ein Indikator, den die AK entwickelt hat,

um zu prüfen, ob ein Angebot tatsächlich

die Vereinbarkeit von Familie und Beruf

ermöglicht. Dazu gehören u. a. Kinder-

betreuung durch qualifiziertes Personal,

mindestens 45 Stunden wöchentliche

Öffnungszeiten, Mittagessen-Angebot

und maximal 5 Schließwochen pro

Jahr. Im Bundesland Salzburg erfüllen

28,9  Prozent der Einrichtungen die Krite-

rien, Sieger ist Hallein mit 34,9 Prozent.

Als stark touristisch geprägter Bezirk

betreffen die häufigsten Anfragen im Lun-

gau die Kontrolle von Lohn- und Gehaltsab-

rechnungen, die Abgeltung von Mehr- und

Überstunden, die korrekte Einstufung in

den Kollektivvertrag etc. Insbesondere in

Berufen der Tourismus-Branche.

Trotz vielfacher Beteuerung der Interessen-

vertreter aus Hotellerie und Gastronomie,

dass kontinuierlich an einer Verbesserung

der Arbeitsbedingungen gearbeitet wird,

mussten auch im Jahr 2019 viele Fälle aus

diesem Bereich aufgenommen werden

und den Beschäftigten zur Durchsetzung

ihrer berechtigten Ansprüche verholfen

werden. Hauptbetroffene waren abermals

Saisoniers, die entweder nicht entspre-

chend ihrer geleisteten Arbeitszeit entlohnt

oder nicht entsprechend ihrer tatsächlichen

Beschäftigungsdauer bei der Sozialversi-

cherung angemeldet worden waren.

BEZIRKSSTELLE LUNGAU

Sorge bereitet mir, dass die Arbeitgeber von den Beschäftigten immer mehr Pflichten einfordern und ihnen gleichzeitig weniger Rechte zugestehen wollen.Bernhard Kendlbacher, Bezirksstellenleiter

Die AK-Bezirksstelle im Lungau leistet Großes für die Menschen vor

Ort im Bezirk. 2019 konnten bei 2600 Beratungen knapp 132.000 Euro

erkämpft werden.

2.600Mal geholfen

€ 132.000 erkämpft

74

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Gerade im Pinzgau, wo landesweit die geringsten Einkommen

erzielt werden, tun die hohen Wohnpreise besonders weh. Das

zeigt sich auch in den Beratungen – immer mehr Menschen

klagen darüber, dass Wohnen für sie nicht mehr leistbar ist. Das

Grundproblem ist auch in Salzburgs größtem Bezirk, dass es für

die Gemeinden immer schwieriger wird, geeignete Grundstücke

für die sogenannte Baulandsicherung zu einem fairen Preis zu

erwerben.

Motto: „Kurze Wege“

Oft braucht es gar keine Intervention oder eine Auseinanderset-

zung vor Gericht, um Beschäftigten zu ihrem Recht zu verhelfen.

Nach dem Motto „Kurze Wege“, reicht manchmal auch ein klären-

des persönliches Gespräch, wie folgender Fall aus der Bera-

tungspraxis der Bezirksstelle zeigt:

Eine Gastro-Mitarbeiterin sollte aufgrund haltloser Vorwürfe ent-

lassen werden. Das hätte auch den Rauswurf aus der Personal-

wohnung nach sich gezogen, sie wäre buchstäblich auf der

Straße gestanden. Bei einem Telefonat mit ihrem Chef machten

wir klar, dass wir das anfechten würden. Die Entlassung wurde

in eine Kündigung umgewandelt. Die Betroffene wurde für die

2 Wochen Kündigungsfrist vom Dienst freigestellt und konnte

vorerst in der Wohnung bleiben. Hätten wir die Gerichte bemüht,

hätte die Arbeitnehmerin von heute auf morgen keine Bleibe

mehr gehabt.

BEZIRKSSTELLE PINZGAU

Mir ist wichtig, Dinge so einfach wie möglich zu regeln. Da greife ich schon mal während der Beratung zum Telefon und suche eine rasche Lösung.Manfred Fellerer, Bezirksstellenleiter

Der Trend, dass Beratungen immer komplexer werden, macht

sich auch in der Bezirksstelle Pinzgau bemerkbar. Trotzdem

konnten die Kolleginnen und Kollegen in Zell am See im

Vorjahr fast 7.000 Mal helfen.

6.914Mal geholfen

€ 186.975,44 erkämpft

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Wir fördern Bewegung

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WIR FÖRDERN BEWEGUNG

Mit der ARGE Betriebssport verfolgen Arbeiterkammer und

Gewerkschaft ein großes Ziel: Salzburgs Beschäftigte dazu

bewegen, Sport zu betreiben. Denn sportliche Aktivitäten sind

nicht nur gesund, sie bieten auch einen perfekten Ausgleich

zum täglichen Stress in der Arbeit. Dass die ARGE Betriebssport

damit den Puls der Zeit trifft, beweisen Jahr für Jahr über

10.000 Menschen, die an dem umfangreichen Sportangebot

teilnehmen.

Die Palette an Sportangeboten war so vielfältig wie noch nie.

Neben den traditionellen Sportarten wie Fußball, Darts, Stock-

schießen oder Kegeln kamen 2019 einige neue Disziplinen dazu.

Von den jüngeren Angeboten erfreuten sich vor allem Bubble

Soccer und Fußballgolf großer Beliebtheit – ganz zu schweigen

von den Schnupperkursen für Einsteiger.

Zum Beispiel waren die zwei Schitouren-Schnuppertage bei

herrlichen Bedingungen am Schlenken restlos ausgebucht. Die

Sportangebote der ARGE Betriebssport erfreuen sich großer

Beliebtheit: Über 10.000 Menschen nahmen an insgesamt

26 Bewerben teil. Die großen Highlights des Sportjahrs 2019

waren der Firmen-Triathlon mit 588 Sportbegeisterte und die

Outdoor Kart-Betriebsmeisterschaften, bei denen sich 39 Teams

in Saalfelden auf der Rennstrecke um die begehrten Trophäen

matchten.

Dass das Laufen endgültig im Breitensport angekommen ist, zeigte

sich auch 2019 zum wiederholten Male. Symbolisch dafür steht der

große Andrang bei Business- und Frauenlauf sowie Firmentriath-

lon. Aus diesem Grund wird die ARGE Betriebssport auch 2020 die

Kooperationen mit diesen Bewerben fortführen*. Einem spannen-

den Betriebssportjahr steht nichts mehr im Wege. Die ARGE freut

sich erneut auf tausende Teilnehmerinnen und Teilnehmer.

* Durch das Coronavirus kann es zu groben Änderungen des

Betriebssportprogramms 2020 kommen.

ARGE BETRIEBSSPORT

588 Sportbegeisterte waren beim Firmen-Triathlon dabei.

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Wir bewegen, damit Gesundheit und Spaß nicht zu kurz kommen! Reinhold Hinterleitner, Geschäftsführer ARGE Betriebssport

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Europas Betriebssport zu Gast in Salzburg

Salzburg war zwischen 26. und 30. Juni

2019 das Zentrum des Betriebssports

in Europa. Bei den 22. Europäischen

Betriebssportspielen „ECSG Salzburg

2019“ kämpften 7000 Sportler in 326

Disziplinen um Medaillen. Als Mitorganisa-

tor hatte der AK/ÖGB-Betriebssport einen

großen Anteil am Erfolg der „ESCG 2019“.

Apropos Erfolg: Mit 104 Medaillen belegte

Österreich Rang drei in der Nationen-

wertung. Alleine die Salzburgerinnen und

Salzburger holten insgesamt 70  Medaillen.

Beste Nation wurde Deutschland mit

370 Medaillen vor Frankreich mit

175 Medaillen.

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Organisation

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ORGANISAT ION

DIE AK SALZBURG

Im Mittelpunkt der Tätigkeitsfelder der Arbeiterkammer Salzburg stehen

die Bedürfnisse und Interessen der 260.000 Mitglieder. Service und

Betreuung in höchster Qualität sind der Grundauftrag der Arbeiterkammer.

Die Expertinnen und Experten in 4 Beratungsstellen und in

der AK-Zentrale in der Landeshauptstadt garantieren, dass die

Beschäftigten im Bundesland Salzburg rasch und unbürokratisch

zu ihrem Recht kommen.

Die praktischen Erfahrungen aus 170.000 Beratungen, Interven-

tionen & Gerichtsvertretungen fließen dabei in die Grundlagen-

arbeit der AK Salzburg. Daraus abgeleitete Forderungen der

Arbeiterkammer werden in die Gremien- und Vertretungsarbeit

eingebracht.

Wir tun Gutes und reden darüber!

Intensive Öffentlichkeitsarbeit ist der Hebel, den die AK Salzburg

dazu nutzt, ihre Leistungen für die Mitglieder greif- und sichtbarer

zu machen. Probleme aus der Arbeitswelt, aus dem Konsumen-

tenschutz, aus dem Bildungsbereich bis zum Arbeitnehmer-

Innenschutz werden dabei öffentlichkeitswirksam aufgezeigt.

Gleichzeitig werden dazu interessenpolitische Forderungen

und anwendungsorientierte Lösungen in der Öffentlichkeit sehr

wirksam thematisiert.

Die Arbeiterkammer Salzburg unterstützt die Kammerrätinnen

und Kammerräte in ihrer politischen Arbeit. Die Organisation

der AK sichert hohe Qualitätsstandards bei Services und in

der Interessenvertretung. Die AK Salzburg gliedert sich in

diese Bereiche:

• Direktion: Direktor, † Dr. Martin Neureiter und Direktor-Stellvertreterin Mag.a Cornelia Schmidjell leiten gemeinsam die Arbeiterkammer Salzburg mit über 160 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.

• Beratung und Service: zuständig für Arbeits- und Sozialrecht, Konsumentenschutz Bildungs- und Berufsberatung sowie die Bezirks- und Servicestellen.

• Interessenpolitik: „Denkfabrik”, zuständig für Wirtschaftspolitik, Bildungspolitik, Frauenpolitik, Sozial- und Gesundheitspolitik.

• Interessenvertretung: zuständig für die Zusammenarbeit mit betrieblichen und überbetrieblichen Arbeitnehmervertretungen.

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260.000 Mitglieder

AK Salzburg: 168 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter

Interessenpolitik

Wahl

Fachwissen Umlage

politische Vorgaben Dienstleistung und Vertretung

Die Selbstverwaltung: 70 Kammerrätinnen und Kammerräte

SELBSTVERWALTUNG

Die Beschäftigten in Salzburg können sich auf ihre Interessenvertretung verlassen: Tausende

engagierte Betriebsrätinnen und Betriebsräte, Personalvertreterinnen und -vertreter sowie die

Gewerkschaft leisten tagtäglich ausgezeichnete Arbeit.

260.000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer wählen aus ihrer

Mitte alle 5 Jahre 70 Kammerrätinnen und Kammerräte in die

Gremien der Selbstverwaltung der AK Salzburg. Sie bilden das

Arbeitnehmerparlament bzw. die Kammervollversammlung.

Die Kammerrätinnen und -räte werden in ihrer politischen Arbeit

durch die Grundlagenarbeit der Expertinnen und Experten der AK

Salzburg unterstützt. Die Fachleute der AK bringen ihre prakti-

sche Erfahrung aus tausenden Beratungen, gerichtlichen Ver-

tretungen und Serviceleistungen ein und verbessern damit die

Lebensbedingungen der Beschäftigten.

Darüber hinaus arbeitet die Arbeiterkammer sehr eng mit den

Gewerkschaften und den betrieblichen Interessenvertretungen

zusammen – mit dem Ziel sich für die Arbeitnehmerinnen und

Arbeitnehmer in Salzburg einzusetzen.

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ORGANISAT ION

AK-WAHL 2019

Von 28. Jänner bis 8. Februar 2019 fand die AK-Wahl in Salzburg

statt. Die Sozialdemokratischen GewerkschafterInnen – mit

AK-Präsident Peter Eder, der zum ersten Mal zur Wahl angetreten

ist – wurden mit deutlichem Abstand zur stärksten Kraft im

Salzburger Arbeitnehmerparlament gewählt und verfügen auch

weiterhin über eine 2/3-Mehrheit.

Die ÖVP-Vertreter in der AK belegten Platz 2 vor den

Freiheitlichen Arbeitnehmern. Auf Rang 4 kamen die Alternativen/

Grünen GewerkschafterInnen. Der Gewerkschaftliche Linksblock

schaffte erneut den Sprung ins Arbeitnehmerparlament.

Damit sind in der AK-Vollversammlung in Salzburg erneut 5 Listen

vertreten. Die Sozialdemokraten kommen auf 47 Mandate, der

ÖAAB auf 10 Mandate, die Freiheitlichen auf 8, die Grünen auf

4 Mandate sowie der gewerkschaftliche Linksblock auf 1 Mandat.

Insgesamt waren 70 Mandate zu vergeben.

Mandatsverteilung AK-Wahl 2019

gültigen Stimmen in Prozent

FSG: 47

ÖAAB-FCG: 10

FA-FPÖ: 8

AUGE/UG: 4

GLB: 1

64,95%

14,32%12,16%

6,81%

1,76%

FSG ÖAAB&FCG FA-FPÖ AUGE/UG GLB

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PRÄSIDIUM*

Die Präsidentin bzw. der Präsident ist gemäß § 56 AKG die

gesetzliche Vertretung der Arbeiterkammer Salzburg und wird

von den 70 Kammerrätinnen und Kammerräten in der Vollver-

sammlung (ArbeitnehmerInnenparlament) gewählt.

Bei den AK-Wahlen 2019 wurde AK-Präsident Peter Eder (Fraktion

Sozialdemokratischer GewerkschafterInnen – FSG) in seiner

Funktion bestätigt und am 19. März 2019 von der Kammervollver-

sammlung wiedergewählt.

Vollversammlung

Präsident Peter Eder

FSG

Ausschüsse Vorstand Kontrollausschuss

Die Kammerrätinnen und Kammerräte wählen zudem in der konstituierenden Vollversammlung aus ihren Reihen das

Präsidium. Dem Präsidenten der AK Salzburg stehen im Präsidium eine Vizepräsidentin und zwei Vizepräsidenten zur Seite:

Gabriele Proschofski (FSG)

Othmar Danninger (FSG)

Hans-Peter Grandenti (FSG)

Die Vizepräsidentin und

die Vizepräsidenten

* seit 19. März 2019

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ORGANISAT ION

VORSTAND*

Die Mitglieder des Vorstandes werden von den Kammerrätin-

nen und Kammerräten im Rahmen der konstituierenden Voll-

versammlung gewählt. Im Vorstand werden unter anderem die

Vollversammlungen vorbereitet, der Jahresvoranschlag und der

Rechnungsabschluss genehmigt sowie die Durchführung grö-

ßerer Vorhaben der Arbeiterkammer beschlossen. Der Vorstand

der AK Salzburg ist gemäß Arbeiterkammergesetz ein wichti-

ges Beschlussorgan der Selbstverwaltung. Grundlagen dieser

Beschlüsse sind Berichte von AK-Expertinnen und AK-Experten

und die Tätigkeit der Ausschüsse, die der Vorstand zur Unterstüt-

zung seiner Arbeit einsetzt.

2019 trat der Vorstand der AK Salzburg auf Basis der Geschäfts-

und Haushaltsordnung 7 Mal zusammen. Die Arbeit des Vor-

standes bildet neben den Präsidentenentscheidungen und dem

laufenden Geschäfts- und Budgetvollzug die Grundlage für die

Tätigkeiten der Arbeiterkammer Salzburg.

2019 trat der Vorstand der AK Salzburg auf Basis der Geschäfts-

und Haushaltsordnung 8 Mal zusammen. Dabei wurden beispiels-

weise organisatorische Änderungen und neue Leistungen und

Angebote beschlossen. Der Vorstand der AK Salzburg besteht

aus dem Präsidenten, einer Vizepräsidentin und zwei Vizepräsi-

denten sowie den weiteren Mitgliedern.

In den Vorstand kooptiert:

Djuja Becirevic (FSG)

Christina Becker (FSG)

Gerald Forcher (FSG)

Georg Russegger (FSG)

Karl Egyed (FSG)

Friedrich Kössler (FA-FPÖ)

Ing. DI (FH) Johann Grünwald

(ÖAAB & FCG)

AK-Vorstandsmitglieder:

Heidi Hirschbichler, MBA (FSG)

Klaus Brandhuber (AUGE/UG)

* seit 19. März 2019

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VOLLVERSAMMLUNG

Die Vollversammlung der Arbeiterkammer Salzburg besteht aus 70 Kammerrätinnen und

Kammerräten, die von den Beschäftigten im Bundesland Salzburg gewählt werden. Das Parlament

der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer (bzw. Kammervollversammlung) tagt zumindest zweimal im

Jahr und beschließt die interessenpolitischen Vorgaben für die Tätigkeit der Arbeiterkammer sowie

die finanziellen Richtlinien und Vorgaben. Dabei stellen die Kammerrätinnen und Kammerräte der AK

die Interessen Salzburgs Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer stets in den Mittelpunkt.

2019 tagte die Vollversammlung der AK Salzburg insgesamt drei-

mal im Parkhotel Brunauer in der Landeshauptstadt. Darunter die

konstituierende Vollversammlung am 19. März 2019, bei der Peter

Eder auf Basis des Ergebnisses der AK-Wahlen 2019 erneut zum

Präsidenten der Salzburger Arbeiterkammer gewählt wurde.

Die 2. Vollversammlung der 15. Funktionsperiode fand am

23. Mai 2019 statt. Im Fokus dieser Sitzung des Arbeitnehme-

rInnenparlaments stand die Stärkung der Arbeitnehmerrechte

– Hintergrund: Das Betriebsrätegesetz feierte 2019 seinen

100. Geburtstag. Zentrale Punkte dabei: Der Ausbau der Mit-

bestimmungsrechte von Betriebsräten, Jugendvertrauensräten

sowie Sicherheitsvertrauenspersonen. Eine entsprechende Reso-

lution wurde von allen Fraktionen einstimmig beschlossen. Bestä-

tigt wurden diese Forderungen vom renommierten Arbeits- und

Sozialpolitikexperten Dr. Josef Cerny, Honorarprofessor an der

Universität Salzburg. Seiner Ansicht nach sind starke Interessen-

vertretungen auch in Zukunft ein unverzichtbarer Bestandteil der

Demokratie.

Die 3. Vollversammlung am 13. November 2019 stand ganz im

Zeichen von Zukunftsthemen, speziell der Frage: Wie können bei

den Auswirkungen des digitalen Wandels auf die Arbeits- und

Lebensbedingungen der Beschäftigten Chancen bestmöglich

genutzt und Risiken minimiert werden? Der Schlüssel dazu kann

nur Bildung sein. In mehreren Anträgen verschiedener Fraktionen

wurde der Ausbau möglichst kostenfreier Aus- und Weiterbil-

dungsangebote gefordert.

Insgesamt beschlossen die Kammerrätinnen und -räte bei den Vollversammlungen 99 Anträge und Resolutionen.

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ORGANISAT IONORGANISAT IONNOORGAANISAT IIOSAT IORGANISOR NN

ORGANIGRAMM

funktionell

Betriebs- und Regionalservice

Reinhold Hinterleitner

Bildung, Jugend und Kultur

Mag.a Hilla Lindhuber

Finanzen und Interne Dienstleistungen

Alexandra Haas, LLM.oec

Medien & Kommunikation

Mag. Florian Brauer

Gesundheitsberufe, -registrierung

Mag.a Gabriele Burgstaller

Personal & Recht

Mag.a Daniela Rauscher

Controlling & Organisations-

entwicklung

Mag. Dominik Senghaas

Innenrevision

Petra Brugger-Rückenbach,

Bakk. Phil. MA

Beteiligungen:

• BFI Salzburg GmbH• Parkhotel Salzburg GmbH• Fachhochschule Salzburg GmbH (50 Prozent)

Direktor† Dr. Martin Neureiter

• Technischen Ausbildungszentrums (TAZ) Mitterberghütten (50 Prozent)• Lehrlingsförderungsverein• biwest – Verein für Bildung der Arbeiterkammern Salzburg, Tirol und Vorarlberg

Präsidialbüro DI (FH) Dr. Michael

Hirschbichler

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PräsidentPeter Eder

ARGE Betriebssport

Reinhold Hinterleitner

Konsumentenberatung

Mag.a Angela Riegler

Rechtsabteilung

Mag. Heimo Typplt

Servicecenter

Susanne Lugano

Sozialpolitik

MMag.a Dr.in Eva Stöckl

Wirtschaft

MMag.a Michaela Schmidt

Direktor-Stv.in

Mag.a Cornelia Schmidjell

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Arbeiterkammer SalzburgMarkus-Sittikus-Straße 10, 5020 SalzburgTelefon: +43 (0)662 86 87 ISBN: 978-3-901817-51-9

Impressum

Projektleiter: Mag. Alexander Seywald, BARedaktion: Mag. Florian Brauer, Stephan Gabler, Bettina Gruber, Mag. Christoph Schulz, Petra Steinbrugger

Bildquellen: AK Salzburg, BFI Salzburg, Ars Electronica Solutions, AK/Mühlbacher/Straub, AK/Neumayr, AK/Rieger, AK/Salić, AK/ZitoGrafik: Gabriele GalleiDruck: Geschützte Werkstätten – Integrative Betriebe Salzburg GmbH

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