www.che-consult.de länderberichte zur studiennachfrage 2007 bis 2020 dr. christian berthold
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Länderberichte zur Studiennachfrage2007 bis 2020
Dr. Christian Berthold
Gütersloh | 10. Juli 2008 2
0. Einleitung
Bundesweit kommt in den nächsten Jahren bis mindestens 2020 ein starker Anstieg der Studien-nachfrage auf die Hochschulen zu. Dies geschieht zum einen aufgrund eines so genannten ‚demo-graphischen Echos‘, d.h. die Kinder der ‚Babyboomer‘ verlassen die Schulen und führen so schon zu einem Nachfrageanstieg. Verstärkt wird dieser Zuwachs durch die Schulzeitverkürzung bis zum Abitur von 13 auf zwölf Jahre in den meisten Bundesländern, wodurch doppelte Abiturjahrgänge zeitgleich die Schule abschließen. Schließlich lässt sich auch ein verändertes Bildungsverhalten mit einem Trend zu höheren Abschlüssen beobachten.
Vor dem Hintergrund des allmählich und regional unterschiedlich stark sich vollziehenden demo-graphischen Wandels stellt das Hoch an Studienberechtigten eine einmalige Chance dar, qualifizierte junge Menschen in ausreichender Anzahl auszubilden. Während in den westdeutschen Flächenländern die Nachfrage vehement ansteigen wird, greift in den ostdeutschen Bundesländern der demographische Wandel in Form eines Rückgangs der Hochschulzugangsberechtigten bereits jetzt. Auf diese widersprüchliche Herausforderung versucht der Hochschulpakt 2020 eine Antwort zu geben.
Es ist angesichts des Wandels zur Wissensgesellschaft und des globalen Wettbewerbs ein Gebot der Stunde, der erhöhten Nachfrage nach Studienplätzen auch ein ausreichendes und hochwertiges Angebot an Studienmöglichkeiten gegenüberzustellen.
Im Folgenden werden nun die Berechnungen des CHE für die einzelnen Ländern vorgestellt, welche eine Grundlage für einen planvollen Umgang mit dem Studienanfängerhoch darstellen können.
Gütersloh | 10. Juli 2008 3
1. Methodisches
Das CHE hat auf Basis der Studienberechtigtenprognose der KMK die Entwicklung der Studien-anfängerzahlen bis 2020 errechnet. Dabei wurde der historische, landesspezifische Übertritt zwischen Schule und Hochschule (2005) konservativ fortgeschrieben und die dabei eintretende Verzögerung beispielsweise aufgrund von Wehr- oder Zivildienst oder einer vorgeschalteten Ausbildung berück-sichtigt. Es wurden nur Bildungsinländer[1] erfasst, da die Entwicklung der Studiennachfrage durch Bildungsausländer nicht ausreichend prognostiziert werden kann. Der Zuwachs der Studienanfänger wird im Vergleich zu 2005 ausgedrückt, da dies der im Hochschulpakt politisch fixierte Maßstab ist. Dieser Maßstab berücksichtigt aber nicht die tatsächliche Auslastung und Bedarfslage der Hochschulen.
Im Gegensatz zu anderen Prognosen arbeitet das CHE nur mit der Fortschreibung historischer Werte und verzichtet vollständig auf Trendfortschreibungen. Deshalb sind die angegebenen Prognosen sehr konservativ gehalten und zeigen tendenziell eher zu niedrige Werte an.
Bei den extrapolierten Werten handelt es sich zudem um eine Betrachtung der Nachfrageseite, so dass die Prognose durch einen zu geringen Ausbau der Hochschulen, also der Angebotsseite, politisch nichtig gemacht werden könnte. In diesem Sinne kann man die ermittelten Werte als normative Zahlen für einen (Mindest-) Ausbau der Hochschulen verstehen. (So viele zusätzliche Studienanfängerplätze müsste also bereit gestellt werden, wenn demselben Anteil von studienberechtigten Schulabgängern wie bisher ein Studium angeboten werden soll).
[1] d.h. Menschen, die in Deutschland ihre Hochschulreife erlangt haben.
Gütersloh | 10. Juli 2008 4
1.1. FAQ-1
Frage:Warum fallen die neuen Prognosen des CHE so viel höher aus?
Antwort:Datengrundlage der CHE-Berechnungen sind die von der KMK ermittelten Veränderungen der studienberechtigten Schulabgänger. Der massive Anstieg in der Prognose der KMK zwischen 2005 und 2007 geht insbesondere auf die Berücksichtigung eines erheblich stärkeren Übergangs in die 5. und in die 11. Klasse der Gymnasien zurück. Für ganz Deutschland bedeutet dies nach der neuen Prognose 1.103.000 Hochschulzugangsberechtigte bis zum Jahr 2020 zusätzlich gegenüber dem Niveau von 2003. Die alte Prognose sah dagegen nur 431.500 zusätzliche Studienberechtigte voraus – das war aber die planerische Grundlage für den Hochschulpakt I. Der Umfang der Veränderung wird in der nachfolgenden Graphik noch einmal deutlich.
Gütersloh | 10. Juli 2008 5
1.1. FAQ-1: Warum fallen die neuen Prognosen des CHE soviel höher aus?
100
110
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KMK-Prognose 2005 KMK-Prognose 2007
100 = Studienberechtigtenzahlen des Jahres 2003 (abs. 369.000)
431.500 mehr als 2003
1.103.000 mehr als 2003
Gütersloh | 10. Juli 2008 6
1.2. FAQ-2
Frage:In welche Jahre fallen die doppelten Abiturjahrgänge?
Antwort:
2007 Sachsen-Anhalt
2008 Mecklenburg-Vorpommern
2009 Saarland
2010 Hamburg
2011 Bayern, Niedersachsen
2012 Baden-Württemberg, Berlin, Brandenburg, Bremen
2013 Hessen I, Nordrhein-Westfalen
2014 Hessen II
2016 Schleswig-Holstein
Gütersloh | 10. Juli 2008 7
2. Bundesweite Betrachtung
Gütersloh | 10. Juli 2008 8
2.1. Potenzielle StudienanfängerInnen, 2007 - 2020
-20.000
0
20.000
40.000
60.000
80.000
100.00020
07
2008
2009
2010
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2013
2014
2015
2016
2017
2018
2019
2020
Nachfrageüberhang Angebotsüberhang Saldo
Entwicklung der Studienanfängerzahlen ggü. 2005CHE-Studie „Die Zukunft vor den Toren“ AP100 - Sonderauswertung
Gütersloh | 10. Juli 2008 9
2.2. „Demographischer Vektor“
Aggregierter Bedarf zusätzlicher Studienanfängerplätze und Angebotsüberschuss je Land 2007 bis 2020
-100.000
-50.000
0
50.000
100.000
150.000
200.000
250.000
NW
BW BY N
I
HE
RP
SH
HB
BE
SL
HH
BB
MV
ST
TH
SN
ZusätzlicheStudienanfänger bis 2020
Gütersloh | 10. Juli 2008 10
2.3. Hochschulpakt 2020 und Kosten
0 €
400 €
800 €
1.200 €
1.600 €
2.000 €20
07
2008
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2012
2013
2014
2015
2016
2017
2018
2019
2020
Mill
ione
n
Bundeszuschuss aus Hochschulpakt Ausfinanzierung der Studienanfänger bis 2010
Kosten bis 2020
Ende Hochschulpakt
Bundeszuschuss Hochschulpakt bis 2010: 565,7 Millionen €
15, 7 Mrd €
Gütersloh | 10. Juli 2008 11
3. Länderberichte
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3.1. Baden-Württemberg
-
2.000
4.000
6.000
8.000
10.000
12.000
14.000
16.000
18.000
20.000
2007
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2012
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2017
2018
2019
2020
100
110
120
130
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150
160
170
180
Zusätzliche Studienanfänger gegenüber 2005
Relativer Index (2005 = 100)
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3.2. Bayern
-
2.000
4.000
6.000
8.000
10.000
12.000
14.000
16.000
18.000
20.000
2007
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
2015
2016
2017
2018
2019
2020
100
110
120
130
140
150
160
170
180
Zusätzliche Studienanfänger gegenüber 2005
Relativer Index (2005 = 100)
Gütersloh | 10. Juli 2008 14
3.3. Berlin
-1.000
-500
0
500
1.000
1.500
2.000
2.500
2007
2008
2009
2010
2011
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2013
2014
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2016
2017
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80
90
100
110
120
130
140
150
Zusätzliche Studienanfänger gegenüber 2005
Relativer Index (2005 = 100)
Gütersloh | 10. Juli 2008 15
3.4. Brandenburg
-1.200
-1.000
-800
-600
-400
-200
0
200
400
600
2007
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
2015
2016
2017
2018
2019
2020
-
20
40
60
80
100
120
140
Zusätzliche Studienanfänger gegenüber 2005
Relativer Index (2005 = 100)
Gütersloh | 10. Juli 2008 16
3.5. Bremen
-
200
400
600
800
1.000
1.200
1.400
1.600
1.800
2.000
2007
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
2015
2016
2017
2018
2019
2020
100
110
120
130
140
150
160
170
180
Zusätzliche Studienanfänger gegenüber 2005
Relativer Index (2005 = 100)
Gütersloh | 10. Juli 2008 17
3.6. Hamburg
-1.000
-500
0
500
1.000
1.500
2.000
2007
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
2015
2016
2017
2018
2019
2020
80
90
100
110
120
130
140
Zusätzliche Studienanfänger gegenüber 2005
Relativer Index (2005 = 100)
Gütersloh | 10. Juli 2008 18
3.7. Hessen
-
1.000
2.000
3.000
4.000
5.000
6.000
7.000
8.000
2007
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
2015
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2017
2018
2019
2020
100
110
120
130
140
150
160
Zusätzliche Studienanfänger gegenüber 2005
Relativer Index (2005 = 100)
Gütersloh | 10. Juli 2008 19
3.8. Mecklenburg-Vorpommern
-1.800
-1.200
-600
0
600
1.200
2007
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
2015
2016
2017
2018
2019
2020
-
20
40
60
80
100
120
140
160
Zusätzliche Studienanfänger gegenüber 2005
Relativer Index (2005 = 100)
Gütersloh | 10. Juli 2008 20
3.9. Niedersachsen
-
1.000
2.000
3.000
4.000
5.000
6.000
7.000
8.000
2007
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
2015
2016
2017
2018
2019
2020
100
110
120
130
140
150
160
Zusätzliche Studienanfänger gegenüber 2005
Relativer Index (2005 = 100)
Gütersloh | 10. Juli 2008 21
3.10. Nordrhein-Westfalen
-
5.000
10.000
15.000
20.000
25.000
30.000
2007
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
2015
2016
2017
2018
2019
2020
100
110
120
130
140
150
160
Zusätzliche Studienanfänger gegenüber 2005
Relativer Index (2005 = 100)
Gütersloh | 10. Juli 2008 22
3.11. Rheinland-Pfalz
-
500
1.000
1.500
2.000
2.500
3.000
3.500
4.000
4.500
2007
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
2015
2016
2017
2018
2019
2020
100
110
120
130
140
150
160
Zusätzliche Studienanfänger gegenüber 2005
Relativer Index (2005 = 100)
Gütersloh | 10. Juli 2008 23
3.12. Saarland
-
200
400
600
800
1.000
1.200
2007
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
2015
2016
2017
2018
2019
2020
100
110
120
130
140
150
160
Zusätzliche Studienanfänger gegenüber 2005
Relativer Index (2005 = 100)
Gütersloh | 10. Juli 2008 24
3.13. Sachsen
-7.000
-6.000
-5.000
-4.000
-3.000
-2.000
-1.000
0
2007
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
2015
2016
2017
2018
2019
2020
-
10
20
30
40
50
60
70
80
90
100
Zusätzliche Studienanfänger gegenüber 2005
Relativer Index (2005 = 100)
Gütersloh | 10. Juli 2008 25
3.14. Sachsen-Anhalt
-3.500
-3.000
-2.500
-2.000
-1.500
-1.000
-500
0
500
1.000
2007
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
2015
2016
2017
2018
2019
2020
-
20
40
60
80
100
120
Zusätzliche Studienanfänger gegenüber 2005
Relativer Index (2005 = 100)
Gütersloh | 10. Juli 2008 26
3.15. Schleswig-Holstein
-
500
1.000
1.500
2.000
2.500
3.000
2007
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
2015
2016
2017
2018
2019
2020
100
110
120
130
140
150
160
Zusätzliche Studienanfänger gegenüber 2005
Relativer Index (2005 = 100)
Gütersloh | 10. Juli 2008 27
3.16. Thüringen
-3.500
-3.000
-2.500
-2.000
-1.500
-1.000
-500
0
2007
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
2015
2016
2017
2018
2019
2020
-
10
20
30
40
50
60
70
80
90
100
Zusätzliche Studienanfänger gegenüber 2005
Relativer Index (2005 = 100)