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Wälzlagerungen für die Papierindustrie Produkte · Service Konstruktion · Dimensionierung

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Wälzlagerungen für die Papierindustrie

Produkte · Service Konstruktion · Dimensionierung

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A Partnership in PaperWir bieten ein Komplettprogramm

für Papierfabriken, das zusätzlich durchdas Netz unserer Handelspartner ergänztwird.

Wir haben uns gegenüber der Papier-und Zellstoffindustrie verpflichtet, einvollständiges Produkt- und Service-Programm von Anfang bis Ende sicher-zustellen.

Unser 10-Punkte-Konzept vom Auftragseingang bis zur vorbeugendenInstandhaltung ermöglicht dauerhafteKostenersparnisse.

1. Innovation und Qualität

2. Weltweite Ressourcen und Support

3. Produkte

4. Überprüfung des Magazinbestands

5. Stock Management

6. Schulungs-Programme

7. Technischer Service

8. Vorausschauende Instandhaltung

9. Kommunikation

10. Dokumentierte Einsparung

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Wälzlagerungen für die PapierindustrieProdukte · Service · Konstruktion · Dimensionierung

Publ.-Nr. WL 13 103/2 DA

Stand 2000

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Inhalt

FAG 2

1 FAG-Produkte und Service für die Papierindustrie (Übersicht) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3

1.1 Normwälzlager . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41.2 Spezialprodukte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 51.3 Serviceangebot . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 51.4 Nachsetzzeichen, Technische Spezifikationen . . . . . . 6

2 Anforderungen an Papiermaschinenlagerungen . . . 7

3 Beispiele für die Gestaltung von Papiermaschinenlagerungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8

3.1 Naßpartie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 83.1.1 Formierwalze . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 93.1.2 Siebsaugwalze . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 103.1.3 Zentral-Preßwalze . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 123.1.4 Durchbiegungs-Ausgleichswalze . . . . . . . . . . . . . . . 133.2 Trockenpartie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 143.2.1 Leitwalze . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 143.2.2 Trockenzylinder . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 163.3 Kalander- und Schlußgruppe . . . . . . . . . . . . . . . . . . 183.3.1 Kalander-Thermowalze . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 183.3.2 Breitstreckwalze . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20

4 FAG-Service für mehr Betriebssicherheit . . . . . . . . 214.1 Aufbewahrung von Wälzlagern . . . . . . . . . . . . . . . . 214.2 Vorbereitungen zum Ein- und Ausbau . . . . . . . . . . . 214.3 Einbau und Ausbau bei zylindrischen und

kegeligen Paßflächen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 214.4 Passungen und Toleranzen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 234.5 Lagerüberwachung und -analyse . . . . . . . . . . . . . . . 264.6 PC-Programme zur Berechnung und Auslegung

von Wälzlagerungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 284.7 FAG-Montageservice . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 284.8 FAG-Schulungsangebot . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 284.9 Auswahl von Publikationen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29

5 Dimensionierung und Schmierung von Wälzlagern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30

5.1 Dimensionierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 305.2 Schmierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 325.2.1 Fettschmierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 325.2.2 Ölschmierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34

6 Tabellen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 386.1 Umrechnung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 386.2 Radialluft, Radialluftverminderung . . . . . . . . . . . . . 39

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Produkte und Service für die Papierindustrie

1 FAG-Produkte und Service für die Papierindustrie

Für die Papierindustrie bietet FAG einumfangreiches Programm an Produktenund Dienstleistungen.

Der Schwerpunkt des Wälzlager-bedarfs dieser Branche liegt im Bereichder Normwälzlager, also der Wälzlagermit standardisierten Hauptabmessungen.

Im Bereich der Stoffaufbereitung sinddies z. B. Pendelrollenlager und Zylin-derrollenlager. Dominierende Lagerbauartbei der Papierherstellung ist das Pendel-rollenlager. In Nebenaggregaten der Papier-maschine (Motoren, Getriebe, Ventilatoren,Pumpen) findet man auch Rillenkugellager,Schrägkugellager und Kegelrollenlager. Typi-sche Normwälzlager im Bereich der Papier-weiterverarbeitung sind Pendelrollenlager,Schrägkugellager und Zylinderrollenlager.Passend zu den Normwälzlagern liefert FAGauch Zubehörteile und Gehäuse.

Besonders gängige Pendelrollenlagermit einem Außendurchmesser ≥ 320 mmsind im FAG Paper Scope zusammenge-faßt. Es soll insbesondere für den Ersatzbe-darf der Papierfabriken die Produktverfüg-barkeit verbessern. Das FAG Paper Scopebesteht ausschließlich aus Produkten, diein der Papierindustrie von Bedeutung sind,aber nicht regelmäßig und mit stark unter-schiedlichen Stückzahlen benötigt werden.Dies sind Pendelrollenlager der gängigenReihen 230, 231, 232 und 239 mit den fürdie Papierindustrie typischen Ausführungs-varianten und Kombinationen, z. B.- zylindrische und kegelige Bohrung- vergrößerte Radialluft (C3 oder C4)- erhöhte Laufgenauigkeit (T52BW)

bei einem Drehzahlkennwert n · dm > 250 000 min-1 · mm

- Schmierbohrungen im Innenring (H140)- einsatzgehärtete Innenringe (W209B)

bei Trockenzylindern und beheiztenKalanderwalzen

Der Branchentrend für moderne Maschi-nen geht zu den Ausführungen C3/C4,H140, T52BW und W209B.

Daneben hat FAG ein spezielles Programm für die Branche zusammen-gestellt, mit dem auch komplexere lagerungstechnische Aufgaben funkti-onssicher und wirtschaftlich zu be-wältigen sind. Dazu gehören winkel-einstellbare Zylinderrollenlager, geteiltePendelrollenlager, Dreiringlager und spezielle Gehäuse.

Das FAG-Angebot wird abgerundetdurch Produkte für Montage, Wartungund Diagnose, Montage- und Diagnose-service, anwendungstechnische Beratung,Lehrgänge und Hilfsmittel für die Schu-lung, PC-Berechnungsprogramme undtechnische Veröffentlichungen.

Eine Übersicht der FAG-Produkteund des FAG-Service für die Papier-industrie zeigt die Tafel auf den Seiten 4 und 5.

Gebräuchliche Nachsetzzeichen undTechnische Spezifikationen enthält dieTafel auf Seite 6.

3 FAG

Pendelrollenlager für die Papierindustrie Winkeleinstellbares zweireihiges Zylinderrollenlager

Zustandsabhängige Wälzlagerüberwa-chung mit dem FAG Bearing Analyser

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Produkte und Service für die PapierindustrieNormwälzlager, Gehäuse und Zubehör

FAG 4

1.1 Normwälzlager, Gehäuse und Zubehör (Katalog WL 41 520)

Lagerbauart

Rillenkugellager

Schrägkugellager

Kegelrollenlager

Zylinderrollenlager

Pendelrollenlager

Lagerreihe/Ausführung/Größenbereich Anwendung

618...C3 (d 300...700) Seilscheiben619...C3 (d 140...260) Breitstreckwalzen62.. (d 60...160)

160.. (d 60...160) Motoren, GetriebeRührwerke, Ventilatoren

73.. (d 100...200) Drucksortierer72.. (d 100...200) Stofflöser

Pumpen, GetriebeWickler, Umroller

Drucksortierer,Stofflöser,Zwischenradlagerung,Pumpen, Getriebe,Brustwalzen-Axiallager

NU30../NU10.. (d 200...350) Refiner

NU23.. (d 50..140) Leitwalzen,NUB2../3.. (d 50...140) Regulierwalzen

NU/N30..C5.M17D.T27 (d 180...710) Trockenzylinder, GlättzylinerNU/N31..C5.M17D.T27 (d 180...710)NNU49.. (d 50...150) Tambourlager

FAG 5... Riffelwalzen

Getriebe,Stofflöser

240/241.. (d 120...220) Saugwalzen, Kastenlager

230..(K).MB.C3.T52BW.(H40AB/H40AC oder H140) Saugwalzen, Führerseite(d 360...710)239..(K).MB.C3.T52BW.(H40AB/H40AC oder H140) (d 440...950)231..K.MB.C3 (d 440...950) Saugwalzen, Antriebsseite

223/222..EK.C3 (d 50...180) Leitwalzen232..EA(S)K.M.C3 (d 110...180)

230/231/232..K.MB.C3 (d 200...560) Preßwalzen

230/239/(248)..MB.T52BW.(H40AB/H40AC oder H140) Durchbiegungsausgleichswalzen230/239/(248)..MB.C3.T52BW.(H40AB/H40AC oder H140)(d 200...850)

230/231..MB.(C3).(C4) (d 150...260) Kalanderwalzen

232..K.MB.C4.T52BW Soft-Kalanderwalzen231..K.MB.C4.T52BW (d 420...560)

230/231..K.MB.C4.(W209B) (d 180...300) Trockenzylinder

230/231..K.MB.C4.(W209B) (d 320...710) Glättzylinder

231..K.MB (d 50...150) Tambourlager

240..SK30.MB.C4.T52BW (d 140...160) Riffelwalzen

Stofflöser, Refiner, Häcksler, Schleifer, Drucksortierer,Entrindungstrommeln,(Laufrollen)

NU NUB2../3.. NNU 49

E-Konstruktion

Ausführung H140

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Produkte und Service für die PapierindustrieSpezialprodukte · Serviceangebot

5 FAG

1.3 Serviceangebot

• Montage- und Diagnoseservice

• Geräte für Montage, Wartung undDiagnose

• Anwendungstechnische Beratung

• FAG-Schulungsangebot- Wälzlager-Grundlehrgang

- Individuelle Schulungen für Instandhaltungspersonal

- Software zur Selbstschulung (W.L.S.)

- Videofilme

• FAG-Publikationen und TechnischeInformationen

• PC-Programme zur Berechnung undAuslegung von Lagerungen

- FAG-Produktkatalog auf CD-ROM- Spezielle Berechnungsprogramme

für Lager und Umbauteile

• Wälzlagerfette Arcanol

1.2 Spezialprodukte

Bauart

Winkeleinstellbare Zylinderrollenlager (Publ.-Nr. WL 13 111)

Dreiringlager (TI WL 43-1192)

Geteilte Pendelrollenlager (Publ.-Nr. WL 43 165)

Gehäuse

Reihe/Ausführung/Größenbereich Anwendung

FAG 5.....K.C5 (.W209B) (d 150...300) Trockenzylinder

FAG 5.....K.C5 (.W209B) (d 320...710) Glättzylinder

FAG 5..... (d 180...420) Angetriebene Durch-FAG 5..... (d 100...400) biegungsausgleichs-

walzen in Preßpartienund Kalandern

222SM..MA (d 55...200) Transmissionen,Stofflöser undRührwerke,Ventilatoren

FAG 5..... (d 170...400) Trockenzylinder-mit separaten Halteringen Umlagerungen

PMD31.. (d 180...300) TrockenzylinderPMDR31.. (d 180...300)

als Stehlager oderSchneidenlager-gehäuse

PM30..K-- (d 130...710) TrockenzylinderPM30..H-- (d 130...710) Glättzylinder

(nur fürUmlagerungen)

SUC30../31.. (d 130...710) Individualproduktals Stehlager-oder Schneiden-lagergehäuse

PMF 23/22/32.. (d 75...180) Leitwalzen(Trockenpartie)

PM30..H--PM30..K--

PMF (TI WL 13-2)

PMDRPMD (TI WL 13-1)

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Produkte und Service für die PapierindustrieNachsetzzeichen und Technische Spezifikationen für Wälzlager in der Papierindustrie

1.4 Nachsetzzeichen und Technische Spezifikationen für Wälzlager in der Papierindustrie

Nachsetzzeichen Beschreibung

C2 Radialluft kleiner als normalC3 Radialluft größer als normalC4 Radialluft größer als C3C5 Radialluft größer als C4

E, ED Geänderte Innenkonstruktion

H40 Lager ohne Schmiernut und ohne Schmierbohrungen im AußenringH40AB Pendelrollenlager mit zusätzlichen 6 Schmierbohrungen im InnenringH40AC Pendelrollenlager mit zusätzlichen 6 Schmierbohrungen und Schmiernut im InnenringH40CA Lager mit 6 Schmierbohrungen und Schmiernut im AußenringH44S Schmierbohrungen im Außenring mit Aluminiumstopfen verschlossenH44SA 3 Aluminiumstopfen zum Verschließen der Schmierbohrungen im AußenringH44SA 6 Aluminiumstopfen zum Verschließen der Schmierbohrungen im Innenring (nur in Verbindung mit H40AC)H88 Laufgenauigkeit P5 für Innenring, P4 für Außenring + J26C + M15NZ + eingeengte Breitentoleranz für

AußenringH140 Zusammenfassung von H40AC, H44SA, H44SB und T52BWH157 Zusammenfassung von H40 und H40AC, Öleinspritzdüsen

J26A Markierung der größten Rundlaufabweichung an Innenring oder HülseJ26B Markierung der größten Rundlaufabweichung an Außenring J26C Markierung der größten Rundlaufabweichung an Innenring und Außenring

M Massivkäfig aus Messing, Führung durch die RollkörperMB Zweiteiliger Massivkäfig aus Messing, Führung am InnenringMB1 Einteiliger Massivkäfig aus Messing, Führung am InnenringMB2 Modifizierter zweiteiliger Massivkäfig aus Messing, Führung am InnenringM15NZ Meßprotokoll mit Talyrond-Aufnahme, SeriennummerM17D Rißprüfung für Innenring

T27 Zylinderrollen mit kreisförmig-balligem MantelprofilT50H Eingeengte Toleranz des Außendurchmessers (nach Minus-Minus)T52BW P5-Laufgenauigkeit für Innenring und Außenring (+ J26C)

W10A Isotemp-Wärmebehandlung für AußenringW10D Isotemp-Wärmebehandlung für Außenring und InnenringW209B Innenring aus Einsatzstahl

Gebräuchliche Kombinationen:

C3.H40AB.T52BWC3.H40AC.T52BWC3.H140C3.T52BWC5.M17D.T27.W10A.W209BC5.M17D.T27.W10DH40AB.T52BWH40AC.T52BWH44S.T52BW

FAG 6

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Anforderungen an Papiermaschinenlagerungen

2 Anforderungen an Papier-maschinenlagerungen

Moderne Maschinen zur Herstellungvon endlosen Papier- und Kartonbahnensind große Anlagen, die 200 m Länge er-reichen können. Bei Bahnbreiten vonüber 10 m werden bis zu 1800 m Papierin der Minute hergestellt. Die Papierbahnläuft über eine Vielzahl von Walzen, diealle in Wälzlagern abgestützt sind.

Im wesentlichen bestehen Papierma-schinen stets aus den gleichen Kom-ponenten: Naßpartie, bestehend aus For-mer- und Pressenpartie, Trockenpartieund Schlußgruppe mit Kalander und Pa-pieraufrollung, Bild unten.

Typische Anforderungen an die Lage-rungen in Papiermaschinen sind:

• Höchste Betriebssicherheit• Montagefreundlichkeit• Ausgleich von Winkelfehlern• Vermeidung von Korrosion im Naßteil

• Hohe Temperatureignung im Trockenteil• Hohe Drehzahleignung• Hohe Qualität und Präzision der Lager

Eine Papiermaschine sollte möglichstununterbrochen laufen und nur bei ein-geplanten Wartungs- und Reparatur-arbeiten stillgesetzt werden müssen. Ausdiesem Grund steht die Forderung nachhöchster Betriebssicherheit und Zuver-lässigkeit bei der Konstruktion all dieserLagerstellen und der Auswahl der Lageran erster Stelle. Neben der richtigen La-gerwahl spielen Schmierung und War-tung eine ebenso wichtige Rolle, wobeiWartung die Diagnose der Wälzlager beilaufender Maschine einschließt.

Auch auf die Montagefreundlichkeitsollte geachtet werden, damit im Repara-turfall zeitsparend gearbeitet werden kann.

Wegen der Ausmaße der Papierma-schinen und der damit verbundenen La-gerabstände müssen die Lagerungen auchWinkelfehler und größere Längenände-rungen aufnehmen können.

Im Naßteil herrscht eine hohe Um-gebungsfeuchtigkeit. Deshalb ist die Ab-dichtung so auszulegen, daß Wasserein-tritt und Korrosion vermieden werden.Durch Feuchtigkeit kann die Schmierungund damit die Lebensdauer stark beein-trächtigt werden.

Im Trockenteil kommen hohe Betriebs-und Lagertemperaturen hinzu, was dieAnforderungen an die Schmierung unddie Lagerausführung weiter erhöht.

Schließlich müssen auch die wegen derhohen Papiergeschwindigkeit auftreten-den Drehzahlen bei der Gestaltung derLagerung und der Lagerauswahl berück-sichtigt werden.

Papiermaschinen sind Einzelanlagen,die auf die spezifischen Anforderungender Kunden zugeschnitten werden. Seri-enfertigungen, die in anderen Branchenüblich sind, scheiden daher aus. Mankann aber bei der Auslegung der Lage-rung auf Erfahrungen mit ähnlichenKomponenten und Betriebsbedingungenzurückgreifen.

7 FAG

Naßpartie

Starker WasseranfallUmgebungstemperatur < 50°C

Saugwalze

Durchbiegungs-ausgleichswalze

Pressenpartie

Leitwalze

Trocken-zylinder

Thermowalze

Hohe FeuchtigkeitUmgebungstemperatur > 100°C( ) ( )

Trockenpartie

Papier-leitwalze

Schlußgruppe

Formerpartie

außenbesaugteLeitwalze

Durchbiegungs-ausgleichswalze

Breitstreckwalze

Formier-walze

Breitstreck-walze

Breitstreckwalze

Schema einer modernen Papiermaschine

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Anforderungen an PapiermaschinenlagerungenBeispiele für die Gestaltung von Papiermaschinenlagerungen

Die dominierende Bauart, besonders bei mittleren und größeren Lagern, ist heute das Pendelrollenlager.Größere Zylinderrollenlager sind häufig auf spezielle Betriebsbedin-gungen und Walzenkonstruktionen abgestimmt.

In anderen Maschinen und Aggregatender Papierfabrik (Motoren, Getriebe,Ventilatoren, Entrindungstrommeln,Schleifer, Häcksler, Refiner, Rührwerke,Streichanlagen, Umroller und Schneid-einrichtungen) kommen auch andere

Lagerbauarten vor (siehe Übersicht aufSeite 4 und 5).

Die Lager in der Papierindustrie wer-den für eine weit höhere nominelle Le-bensdauer ausgelegt, als es sonst im Ma-schinenbau üblich ist, siehe Abschnitt 5.1.

Die Schmierung hat einen sehr großenEinfluß auf die Gebrauchsdauer der La-ger. Bei modernen Papiermaschinen sindaus Gründen der Betriebssicherheit undWartung alle Walzenlager an eine Ölum-laufversorgung angeschlossen. Bei älterenPapiermaschinen kommt in der Naß-

partie (bei niedrigen Umgebungstempe-raturen) noch Fettschmierung vor. In derTrockenpartie werden Seilscheiben-lagerungen, Breitstreckwalzenlager undvereinzelt noch Leitwalzenlager mit Fettgeschmiert, siehe Abschnitt 5.2.

Ausschlaggebend für eine lange Ge-brauchsdauer ist auch eine hohe Sauber-keit in den Lagerungen während der ge-samten Betriebszeit. Dies erfordert höch-ste Zuverlässigkeit der Abdichtungen,insbesondere gegen Feuchtigkeit und un-terschiedliche Gestaltung je nach Walzen-art, siehe Beispiele im Abschnitt 3.

FAG 8

3 Beispiele für die Gestaltung von Papiermaschinenlagerungen

3.1 Naßpartie

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Beispiele für die Gestaltung von PapiermaschinenlagerungenNaßpartie

3.1.1 Formierwalze

Die Formierwalze ist in modernen,schnellaufenden Papiermaschinen die er-ste Walze, über die das - noch im Wassergelöste - Papier geführt wird. Sie soll ei-nen Großteil des Wassers ableiten unddas verbleibende Papiervlies in "Form"bringen. Die Formierwalze besteht aus ei-nem bis zu 10 m langen Zylinder auskorrosionsbeständigem Edelstahl. Durchkleine Bohrungen, die über die Ober-fläche des Zylinders verteilt sind, wird dasWasser abgesaugt. Es sammelt sich zu-nächst in einem bienenwabenartigen Ge-flecht an der Walzenaußenseite und wirdnach etwa einer halben Umdrehung inWannen abgeschleudert. Das zwischenzwei Kunststoffsieben weiter entwässertePapierfasergelege wird über die Sieb-saugwalze zur Pressenpartie gefördert.

Technische Daten

Walzenlänge 7 120 mm; Walzen-durchmesser 1 150 mm; Drehzahl 276 min-1 (Geschwindigkeit 1 000 m/min); Walzengewichtskraft 200 kN; Siebzug 5 kN/m.

Lagerwahl, Dimensionierung

Die Größe der Hauptlager auf derFührerseite liegt konstruktiv durch denSaugkastendurchmesser fest. Ratsam sindLager mit möglichst niedriger dynami-scher Tragzahl, um die Schlupfgefahr zuverringern (vgl. Beispiel 3.1.2). Wegenmöglicher Fluchtfehler sind winkelein-stellbare Lager erforderlich.

Hauptkriterien bei der Lagerdimensio-nierung sind das Walzengewicht, derSiebzug und die Drehzahl.

Eingebaut sind FAG Pendelrollenla-ger: 22326ED.C3 als Stützlager des Saug-kastens, als Hauptlager (Führerseite)23996K.MB und als Hauptlager (Trieb-seite) 23068K.MB. Die direkt auf diekegeligen Wellensitze montierten Haupt-lager werden mit Hilfe des Hydraulikver-fahrens ein- und ausgebaut.

Das Festlager (Triebseite) dient zuraxialen Führung der Walze, während dasLoslager durch Verschieben des Außen-rings in der Gehäusebohrung möglicheLängenänderungen ausgleicht.

Bearbeitungstoleranzen

Hauptlager: Umfangslast erfordertFestsitz für die Innenringe; Rundheits-toleranz IT5/2 (DIN ISO 1101); Kegel-winkeltoleranz AT7 (DIN 7178). Gehäusebohrungen nach G7, da Punkt-last am Außenring.

Saugkastenlager: Gehäusebohrungnach N7 (Umfangslast für Außenring),Welle nach f6 (Punktlast für Innen-ring).

Schmierung

Umlaufschmierung mit einem Mineralöl mit ausreichender Viskositätund EP-Zusätzen sowie Additiven für guten Korrosionsschutz und Wasserab-scheidevermögen. Mindest-Ölmengennach Abschnitt 5.2.2.

Abdichtung

Hauptlager: Gegen Wassereintritt vonaußen schützt insbesondere walzenseitigein mehrgängiges Labyrinth.

Saugkastenlager: Labyrinth als Schutzgegen Wassereintritt (Saugkastenseite).

9 FAG

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Beispiele für die Gestaltung von PapiermaschinenlagerungenNaßpartie

3.1.2 Siebsaugwalze

Siebsaugwalzen sind in der Sieb- oderPressenpartie einer Papiermaschine ange-ordnet. Es sind bis zu 10 m lange Hohlzy-linder, die über den ganzen Umfang vielekleine Bohrungen haben. Durch den dre-henden Walzenmantel und das Vakuumim Walzeninneren wird der darüber-laufenden Stoffbahn ein Teil des Wassersentzogen. Der Saugkasten als innen-liegende Achse steht still. Bei modernenMaschinen wird der Walzenmantel überPlanetenräder angetrieben.

Technische Daten

Walzenlänge 7 800 mm; Walzen-durchmesser 1 600 mm; Drehzahl 278 min-1 (Geschwindigkeit 1400 m/min); Walzengewichtskraft 270 kN; Siebzug 5 kN/m.

Lagerwahl, Dimensionierung

Die Lagergröße liegt konstruktivdurch den Saugkastendurchmesser fest.Ratsam sind Lager mit möglichst nied-riger dynamischer Tragzahl; die höherespezifische Lagerbelastung verringert die

Schlupfgefahr (bei zu geringer Belastungund Mangelschmierung kann es zumGleiten der Wälzkörper auf den Laufbah-nen kommen).

Wegen möglicher Fluchtfehler sindwinkeleinstellbare Lager erforderlich.

Hauptkriterien bei der Lagerdimensio-nierung sind das Walzengewicht, derSiebzug und die Drehzahl.

Eingesetzt werden PendelrollenlagerFAG 239/850K.MB.C3 mit kegeligerBohrung (K 1:12) und vergrößerter Radi-alluft. Die Lager sind aus Gründen derLaufgenauigkeit direkt auf die kegeligenWellensitze montiert. Zur leichterenMontage wird das Hydraulikverfahrenangewendet.

Das Festlager dient zur axialen Füh-rung der Walze, während das Loslagerdurch Verschieben des Außenrings in derGehäusebohrung mögliche Längen-änderungen ausgleicht.

Für beide Lager ergibt sich eine nominelle Lebensdauer Lh > 100 000 h.Bei einer Betriebstemperatur von 60 °C und einem Öl ISO VG 68(Viskositätsverhältnis κ > 2; Faktor a23 = 2,2) ermittelt man mit der er-weiterten Lebensdauerberechnung mehr als 200 000 h.

Bearbeitungstoleranzen

Der Innenring hat Umfangslast und istfest auf den kegeligen Lagersitz der Wellemontiert.

Rundheitstoleranz IT5/2 (DIN ISO 1101);Kegelwinkeltoleranz AT7 (DIN 7178).

Gehäusebohrungen nach G7, daPunktlast am Außenring.

Schmierung

Die Pendelrollenlager werden durchUmlaufschmierung mit einer Mindest-Öl-menge von 8 l/min versorgt. Verwendetwird ein Mineralöl mit ausreichender Vis-kosität und EP-Zusätzen. Erforderlich sindauch Additive für guten Korrosionsschutzund Wasserabscheidevermögen. Durch Öl-zufuhr in der Lagermitte erreicht man einewirkungsvolle Schmierung.

Abdichtung

Über Abspritzrillen wird eventuell austre-tendes Öl in Ölfangkammern abgeschleu-dert und zurückgeführt. Gegen Wasserein-tritt von außen schützen walzenseitig einSpritzblech und ein mehrgängiges, fettge-fülltes Labyrinth mit integriertem V-Ring.

FAG 10

Werkfoto Valmet

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Beispiele für die Gestaltung von PapiermaschinenlagerungenNaßpartie

11 FAG

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Beispiele für die Gestaltung von PapiermaschinenlagerungenNaßpartie

3.1.3 Zentral-Preßwalze

Die Papierbahn läuft auf einem Filz-tuch durch die Preßwalzen; dabei wirdein großer Teil des Wassers aus der feuch-ten Papierbahn gepreßt. Gegen die Zen-tral-Preßwalze moderner Pressenpartienwerden eine oder mehrere (Saug-) Preß-walzen gedrückt. Die Zentral-Preßwalzeist massiv, aus Granit/Stahl oder Stahl miteinem Überzug (Beschichtung).

Technische Daten

Walzenlänge 8 800 mm; Walzen-durchmesser 1 500 mm; Geschwindigkeit1 450 m/min; Walzengewichtskraft 750 kN. Andruck von 3 Walzen in Position 30°, 180° und 210°; Lager-temperatur ca. 60 °C. Direkter Antrieb.

Lagerwahl, Dimensionierung

Wegen der hohen Radialbelastung undmöglicher Fluchtungsfehler zwischen denLagerstellen werden winkeleinstellbarePendelrollenlager der Reihe 231 oder 232mit sehr hoher Tragfähigkeit eingesetzt.

Wichtig ist auch die geringe Bauhöhedieser Lager, da die Gehäusehöhe durchden Walzendurchmesser begrenzt wird.

Die Gewichtskraft der Walze und dieKraftkomponenten der Anpreßwalzen er-geben eine resultierende LagerbelastungFr = 300 kN.

An jeder Lagerstelle ist ein Pendel-rollenlager FAG 231/600K.MB.C3 ein-gebaut. Die Lager mit kegeliger Bohrung(Kegel 1:12) werden mit Hilfe desHydraulikverfahrens direkt auf den kege-ligen Wellensitz gepreßt.

Das Loslager auf der Bedienungsseiteermöglicht durch Verschieben des Außen-rings im Gehäuse Längenänderungen derWalze bei Temperatureinfluß. Das Festla-ger befindet sich auf der Antriebsseite.

Bei einer Drehzahl von 308 min-1 er-rechnet sich eine nominelle Lebensdauervon Lh > 100 000 h. Nach der erweitertenLebensdauerberechnung ergibt sich beiguter Schmierung (Viskositätsverhältnis κ ≈ 3, Basiswert a23II = 3) und erhöhter Sau-berkeit (Verunreinigungskenngröße V = 0,5)im Schmierspalt ein Lhna » 100 000 h.

Bearbeitungstoleranzen

Der Innenring hat Umfangslast und ist festauf den kegeligen Lagersitz der Welle montiert.Rundheitstoleranz IT5/2 (DIN ISO 1101);Kegelwinkeltoleranz AT7 (DIN 7178).

Gehäusebohrungen nach G7, daPunktlast am Außenring.

Schmierung

Umlaufschmierung (Mindest-Ölmenge7 l/min) mit einem Mineralöl (ISO VG100), das EP-Zusätze sowie Additive fürguten Korrosionsschutz und Wasser-abscheidevermögen enthält.

Ölzufuhr in der Lagermitte für einewirkungsvolle Schmierung. Ölrücklaufbeiderseits des Lagers über Ölsammel-taschen und Verbindungsbohrungen.

Abdichtung

Ölabspritzrillen im Walzenzapfen ver-hindern Ölaustritt an den Deckeldurch-gangsbohrungen. Berührungs- und war-tungsfreie Spaltdichtungen schützen dieLager vor Umgebungseinflüssen.

FAG 12

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13 FAG

Beispiele für die Gestaltung von PapiermaschinenlagerungenNaßpartie

3.1.4 Durchbiegungs-Ausgleichswalze

Durchbiegungs-Ausgleichswalzen sor-gen in Pressenpartien und in Kalandernfür eine gleichmäßige Papierdicke überdie Bahnbreite und für eine gleichmäßighohe Papiergüte. Der Antrieb erfolgt aufder Festlagerseite über Getriebe undBogenzahnkupplung auf den Walzen-mantel.

Unter hohem Druck wird die Aus-gleichswalze an die Gegenwalze (Kalan-derwalze) gepreßt. Durchbiegung der Ge-genwalze und Formänderung des Walzen-mantels sind die Folgen. Dieser Formmuß sich der Walzenmantel der Aus-gleichswalze anpassen.

Die Durchbiegungs-Ausgleichswalzebesteht aus einer stehenden Achse unddem umlaufendem Walzenmantel. Aufder Achse sind getrennt druckregelbareStellglieder angeordnet, die den Walzen-mantel hydrostatisch stützen und die Ein-stellung der Mantelform bewirken.Unterschiedlicher Druck formt den Wal-zenmantel entsprechend der gebogenenGegenwalze und führt so zu einer gleich-mäßigen Papierdicke.

Technische Daten

Walzenlänge 9 300 mm; Walzen-durchmesser 1 025 mm; Walzengewicht61 t; Mantelgewichtskraft 210 kN;Anpreßdruck 700 kN; Umfangsgeschwin-digkeit 1500 m/min (n = 470 min-1);Lagertemperatur 55 °C.

Lagerwahl, Dimensionierung

Gewählt werden PendelrollenlagerFAG 23096MB.H140 (dynamische Trag-zahl C = 3 800 kN). Geforderte Ge-brauchsdauer: > 100 000 h. Das Lager hat im Betrieb (bei geschlossenem Spaltund Anpreßdruck) nur Führungsaufgaben.

Wegen möglicher Schlupfgefahr sindevtl. Lager der Baureihe 239 mit ge-ringerer Tragzahl zu wählen.

Die Lager haben eine erhöhte Rund-laufgenauigkeit (Spezifikation T52BW alsBestandteil von H140), da Laufun-genauigkeiten des umlaufenden Wal-zenmantels die Qualität der Papierbahnbeeinflussen.

Bearbeitungstoleranzen

Lagersitze auf der Achse nach f6 wegenPunktlast für die Innenringe.

Feste Passung (Gehäusebohrung nach P6) wegen Umfangslast für die Au-ßenringe. Wegen der Demontage mitdem Hydraulikverfahren sind dieSchmierbohrungen im Außenring ver-schlossen.

Schmierung

Wenn dynamische Winkelfehlerund/oder Schlupf auftreten können, muß eine sehr gute Schmierung immereinen tragfähigen Schmierfilm sicher-stellen. Die Lager werden mit dem für das Hydrauliksystem eingesetztenSchmieröl (ISO VG 150 mit EP-Zu-sätzen) geschmiert.

Bei neueren Konstruktionen und ins-besondere bei beheizten Walzen wird dasSchmieröl über Schmierbohrungen imInnenring direkt an die Kontaktstellen inden Lagern gebracht.

Separater Ölkreislauf für die Rillen-kugellager des Getriebes.

Abdichtung

Nach außen sind die Lager mit einemWellendichtring abgedichtet. Zur Innen-seite sorgt eine Stauscheibe für ein Öl-reservoir im Lagerbereich.

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FAG 14

Beispiele für die Gestaltung von PapiermaschinenlagerungenTrockenpartie

3.2 Trockenpartie

3.2.1 Leitwalze

Leitwalzen dienen zur Führung undUmlenkung der Sieb- oder Filztücher imNaß- und Trockenteil einer Papier-maschine. Für beide Bereiche werden zurLagerung der Leitwalzen gleiche Lagerverwendet. Je nach Einsatzort unterschei-den sich jedoch Schmierung und Abdich-tung der Walzenlagerung.

Ältere Maschinen sind in der Naßpar-tie meist mit Fett, in der Trockenpartiemit Öl geschmiert.

Bei neuen Maschinen haben die Lagerim Naß- und Trockenbereich Ölumlauf-schmierung. Getrennte Ölkreisläufe fürNaß- und Trockenpartie sind wegen derunterschiedlichen Betriebsbedingungenjedoch notwendig.

Bei immer größeren Maschinen erge-ben sich auch zunehmend höhere Ma-schinengeschwindigkeiten. Deshalb wer-den hier die Lagerinnenringe mit koni-scher Bohrung direkt auf die kegeligenWalzenzapfen montiert.

NaßteilDie Lager sind je nach Maschinen-

position zum Teil hoher Feuchtigkeit ausgesetzt. Insbesondere beim Ma-schinenreinigen mit Hochdruckstrah-lern darf kein Wasser in die Gehäuse gelangen.

TrockenteilUmgebungstemperaturen von ca. 95 °C

bewirken größere Längenänderungenund stellen höhere Ansprüche an dieSchmierung. Die Betriebstemperatur derLager kann bis zu 115 °C betragen.

Technische Daten

Arbeitsbreite 8 800 mm; Walzen-durchmesser 700 mm; Papiergeschwin-digkeit 1 650 m/min (n = 750 min-1);Walzengewicht 8 000 kg (GewichtskraftFG ≈ 80 kN); Papierzug 1 kN/m (ZugkraftFz ≈ 9 kN); Umschlingung 180°; Lager-temperatur ca. 105 °C.

Lagerwahl, Dimensionierung

Die Lager müssen die Belastungen beigleichzeitigem Ausgleich von Winkel-fehlern (Fluchtungsfehler, Durch-biegung) aufnehmen können. Wegen derTemperaturdifferenz ist vergrößerte Radi-alluft nach C3 erforderlich.

Eingebaut sind Pendelrollenlager FAG 22330EDK.C3.

Werkfoto Beloit

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15 FAG

Beispiele für die Gestaltung von PapiermaschinenlagerungenTrockenpartie

Lagerbelastung:

P = (FG + Fz)/2 = (80 + 9)/2 = 44,5 kN

Durch die geforderte Walzensteifigkeitist der Durchmesser des Walzenzapfensvorgegeben. Daraus ergibt sich eine hohedynamische Kennzahl fL entsprechend ei-ner nominellen Lebensdauer Lh von weitüber 200 000 Stunden; die erreichbareLebensdauer liegt bei den vorhandenenguten Schmierbedingungen noch höher.

Die Gehäuse können stehend oderhängend angeordnet oder seitlich an-geschraubt sein. Sie sind für Ölumlauf-schmierung eingerichtet.

Bearbeitungstoleranzen

Die Innenringe haben Umfangslastund sind mit direktem Sitz fest auf den

kegeligen Walzenzapfen gepaßt. Die Wal-zenzapfen haben Ölkanäle, so daß die La-ger mit dem Hydraulikverfahren ein- undausgebaut werden können.

Rundheitstoleranz IT5/2 (DIN ISO1101); Kegelwinkeltoleranz AT7 (DIN7178).

Lagersitze in der Gehäusebohrungnach G7.

Schmierung

In der Trockenpartie: siehe Beispiel3.2.2 (Trockenzylinder), da die Lager am Ölkreislauf der Trockenzylinder ange-schlossen sind. Mindestdurchflußmenge0,9 l/min.

In der Naßpartie: siehe Beispiele 3.1.2 (Siebsaugwalze) und 3.1.3 (Zentral-Preßwalze), da die Lager am Ölkreislauf der Naßpartiewalzen ange-

schlossen sind. Mindestdurchflußmenge0,5 l/min.

Abdichtung

In der Trockenpartie verhindern berührungs- und wartungsfreie Spalt-dichtungen den Ölaustritt an denDeckeldurchgangsbohrungen.

In der Naßpartie sind die Lager durchnachschmierbare Labyrinthdichtungengegen Wasserzutritt zu schützen. Restölwird über Abspritzrillen in Ölfang-kammern abgeschleudert und zurück-geführt. Deckeldichtungen machen dieGehäuse öldicht.

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FAG 16

Beispiele für die Gestaltung von PapiermaschinenlagerungenTrockenpartie

3.2.2 Trockenzylinder

In der Trockenpartie wird das restlicheWasser verdampft. Das Papier läuft überzahlreiche beheizte Trockenzylinder, ge-führt von endlosen Trockensieben (früherTrockenfilze). Die Trockenzylinder sinddampfbeheizt (Dampftemperatur hängtab von Papierart, -dicke, -geschwindig-keit und Anzahl der Trockenzylinder).Die hohen Temperaturen des Heizdamp-fes übertragen sich auf die Lagersitzstellenund beanspruchen die Wälzlager entspre-chend hoch. Um möglichst niedrige Lagertemperaturen zu erreichen, werdenheute die dampfdurchströmten Zylinder-zapfen isoliert.

Technische Daten

Arbeitsbreite 5 700 mm; Zylinder-durchmesser 1 800 mm; Papiergeschwin-digkeit 1 400 m/min (Drehzahl 248 min-1);Beheizungstemperatur 165 °C (7 bar);Zylindergewicht 9 000 kg;

Filzzug 4,5 kN/m; Umschlingungs-winkel 180°; Umgebungstemperatur un-ter der Trockenpartiehaube ca. 95 °C; iso-lierte Zapfenbohrungen.

Lagerwahl

Die Lagerbelastung errechnet sich ausWalzengewicht, Filzzug und zeitweiligerWasserfüllung. Das Loslager wird mit 75 kN belastet, das Festlager unterBerücksichtigung der Antriebskräfte mit83 kN. Durch die Beheizung derTrockenzylinder kommt es zu Wärme-dehnungen, die bei der großen Zylin-derlänge zu beträchtlichen Längen-änderungen führt; ferner erfordern auf-tretende Fluchtfehler zwischen beidenLagerstellen winkeleinstellbare Wälzlager.

Auf der Bedienungsseite ist als Los-lager ein zweireihiges Zylinderrollenlagerder Maßreihe 31 vorgesehen. Es gleichtauftretende Längenänderungen zwangloszwischen den Rollen und der Innen-ringlaufbahn im Lager aus. Ein Gelenkla-gerumring nimmt mit seiner sphärischenGleitfläche eventuelle Fluchtungenauig-keiten der Zylinderzapfen auf. Eingebautist ein zweireihiges winkeleinstellbaresZylinderrollenlager FAG 566487K.C5mit den Abmessungen 200x340x112 mm.

Als Festlager auf der Antriebsseitedient ein Pendelrollenlager FAG23140BK.MB.C4.

Um auch in der Aufheizphase bei einermaximalen Temperaturdifferenz von 50 K ein Verspannen der Lager zu vermei-den, haben beide Lager ein etwa gleichgroßes Betriebsspiel. Das Pendelrollenla-ger hat eine vergrößerte Radialluft nachC4 (260...340 µm), das Zylinderrollen-lager eine vergrößerte Radialluft nach C5(275...330 µm).

Beide Lager haben eine kegelige Boh-rung (K 1:12) und sind mittels Hydrau-likverfahren direkt auf die kegeligen Zylinderzapfen montiert.

Da das Zylinderrollenlager und dasPendelrollenlager abmessungsgleich sind,werden sowohl auf der Antriebsseite alsauch auf der Bedienungsseite ungeteiltePMD-Stehlagergehäuse verwendet (FAG PMD3140AF bzw. BF).

Wegen der erhöhten Betriebstempe-ratur sind beide Lager speziell wärmebe-handelt (isotemp) und dadurch bis 200 °C maßstabil.

Dimensionierung der Lager

Bei Lagern für Trockenzylinder wird eine erreichbare Lebensdauer Lhna ≥ 250 000 Stunden gefordert.

Einen ganz entscheidenden Einflußbei der erweiterten Lebensdauer-berechnung hat die Schmierung.

Für ein Mineralöl mit einer Nennvis-kosität von 220 mm2/s (ISO VG 220)beträgt bei einer durchschnittlichenBetriebstemperatur von 100 °C dieBetriebsviskosität ν ≈ 16 mm2/s.

Die Bezugsviskosität ergibt sich ausder Drehzahl und dem mittleren Lager-durchmesser dm = (200 + 340)/2 = 270 mm zu ν1 = 25 mm2/s.

Daraus folgt das Viskositätsverhältnis κ = ν/ν1 = 16/25 = 0,64.

Mit der Bestimmungsgröße K = 1 er-gibt sich für das Pendelrollenlager ein Ba-siswert a23II = 1,1.

Für das Zylinderrollenlager gelten dieWerte K = 0 und a23II = 1,4.

Bei normaler Sauberkeit (Sauberkeits-faktor s = 1) beträgt der Faktor a23 = a23II · s1,1 für das Pendelrollenlager,1,4 für das Zylinderrollenlager.

Damit wird die erreichbare Lebens-dauer Lhna = a1 · a23 · Lh für beide Lagerweit über 250 000 h.

Bearbeitungstoleranzen

Die Innenringe haben Umfangslastund sind mit direktem Sitz auf den kege-ligen Walzenzapfen fest gepaßt. Die Walzen-zapfen haben Ölkanäle, so daß die Lagermit dem Hydraulikverfahren ein- undausgebaut werden können. Rundheits-toleranz IT5/2 (DIN ISO 1101),Kegelwinkeltoleranz AT7 (DIN 7178).Lagersitze in der Gehäusebohrung nach G7.

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17 FAG

Schmierung

Die Lagergehäuse sind an ein zentralesÖlumlauf-Schmiersystem angeschlossen,so daß ständig Wärme aus dem Lager ab-geführt wird. Verwendet werden hoch-wertige Mineralöle ISO VG 220 oder320, die eine hohe Betriebsviskosität,thermische Stabilität, guten Verschleiß-schutz, gutes Wasserabscheidevermögenund hohen Reinheitsgrad aufweisen müs-

sen. Eine Mindestölmenge von 1,6 l/minwird über eine Schmiernut und Schmier-bohrungen im Außenring direkt in dieLagermitte geleitet.

Durch die mittige Ölzuführung ist dieAbführung des Öles auf beiden Seiten desLagers möglich. Die Gefahr von Ölstauund Leckage wird deutlich vermindert.Eventuell eingedrungene Verunreinigun-gen und Verschleißpartikel werden aufdiese Weise sofort aus dem Lager gespült.

Abdichtung

Berührungs- und wartungsfreie Spalt-dichtungen übernehmen die Abdichtungan den Zapfendurchgängen. Über Spritz-rillen und Ölfangkammern wird das Ölabgeschleudert und fließt durch Rück-laufbohungen in die beiden Ölräume amGehäuseboden zurück. Deckeldichtun-gen machen die Papiermaschinengehäuseöldicht.

Beispiele für die Gestaltung von PapiermaschinenlagerungenTrockenpartie

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FAG 18

3.3.1 Kalander-Thermowalze

In der Papiermaschine durchläuft dasPapier nach Verlassen der Trockenpartiedas sogenannte Glättwerk. Soft-Kalanderglätten die Oberfläche und verbessern da-mit die Druckeigenschaften des Papiers.Der Kalander besteht aus zwei hinterein-ander angeordneten Walzenpaaren. DieKalanderwalze (Stahl) liegt einmal unterund einmal über einer Gegenwalze, dersogenannten Durchbiegungs-Aus-gleichswalze (elastisches Material). Soft-Kalanderwalzen können mit Wasser,Dampf oder mit Öl beheizt sein. DieSpalt- bzw. "Nip"-Belastung (Anpreß-druck) richtet sich nach der jeweiligenPapiersorte.

Technische Daten

Arbeitsbreite ca. 7 m; Drehzahl 350 min-1

(Geschwindigkeit 1 100 m/min); Heizmedium Öl mit 200...250 °C; Walzenzapfen isoliert; Betriebstemperaturam Lagerinnenring 130 °C.

Lagerwahl, Dimensionierung

Die radiale Lagerbelastung hängt abvom Einsatz der Kalanderwalze als Unter-oder Oberwalze, von der GewichtskraftFG und der variablen Andrucklast mitZeitanteilen.

P1 = FG + FNip min = 600 kNP2 = FG + FNip mittel = 990 kNP3 = FG + FNip max = 1260 kNP4 = FG - FNip min = 60 kNP5 = FG - FNip mittel = 390 kNP6 = FG - FNip max = 720 kNZeitanteile: P1, P4 je 10 %, P2, P3, P5, P6je 20 %.

Beim Einsatz als Unterwalze addierensich Walzengewichtskraft und Nip-Last;beim Einsatz als Oberwalze wirkt nur dieDifferenz aus Nip-Last und Gewichts-kraft.

Die Auslegung der Lager nach dermaximalen Belastung hätte beim Einsatzin der Oberwalze Überdimensionierungzur Folge (dynamisch äquivalente Bela-

stung P < 0,02 · dynamische Tragzahl C).Bei dieser zu niedrigen Belastung kannSchlupf auftreten, der bei unzureichenderSchmierung zu Lagerschäden führenkann. Um dies zu vermeiden, sind kleine-re Lager mit geringerer dynamischerTragzahl C zu verwenden, so daß P/C > 0,02 wird. Durch die geringereRollenmasse reduziert sich die Gefahr desSchmierfilmdurchbruches. In kritischenFällen empfehlen wir Lager mit beschich-teten Rollen.

Die Forderungen nach Tragfähigkeitund Winkeleinstellbarkeit werden durchPendelrollenlager erfüllt.

Die Durchmesser von Walzenzapfenund Walzenmantel begrenzen die Bauhöhe der Lager. Eingebaut sind dierelativ breiten Pendelrollenlager FAG 231/560AK.MB.C4.T52BW.

Die nominelle Lebensdauer beträgt beiden gegebenen Last- und Zeitanteilen Lh = 83 000 h.

Mit einem Schmieröl ISO VG 220 erreicht man bei der Betriebstemperatur130 °C das Viskositätsverhältnis κ = 0,71. Die erweiterte Lebensdauer-berechnung ergibt (mit fs* > 12; a23II = 1,2; V = 0,5; s = 1,6) eine erreich-bare Lebensdauer Lhna > 100 000 h.

Die große Temperaturdifferenz während des Aufheizens erfordert wegen der Gefahr einer Radialver-spannung im Lager die vergrößerte Radialluft C4. Bei dem Drehzahlkenn-wert n · dm = 224 000 min-1 · mm sind Lager mit erhöhter Laufgenauigkeitnach Spezifikation T52BW zu emp-fehlen.

Bearbeitungstoleranzen

Die Innenringe haben Umfangslastund sind fest mit direktem Sitz auf denkegeligen Walzenzapfen gepaßt. Die Wal-zenzapfen haben Ölkanäle, so daß die La-ger mit dem Hydraulikverfahren ein- undausgebaut werden können.

Beispiele für die Gestaltung von PapiermaschinenlagerungenKalander- und Schlußgruppe

3.3 Kalander- und Schlußgruppe Werkfoto Valmet

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19 FAG

Beispiele für die Gestaltung von PapiermaschinenlagerungenKalander- und Schlußgruppe

Rundheitstoleranz IT5/2 (DIN ISO 1101),

Kegelwinkeltoleranz AT7 (DIN 7178).

Lagersitze in der Gehäusebohrung nach F7.

Schmierung

Ölumlaufschmierung mit einem quali-tativ geeigneten Syntheseöl ISO VG220, das sich im dynamischen Test (FAG-Prüfstand FE8) bewährt hat.

Durch Zuführung einer hohen Ölmengein Lagermitte (Mindestdurchflußmenge 12 l/min) erreicht man Wärmeabfuhr undgeringe thermische Belastung des Öles.Eventuelle Verunreinigungen und Ver-schleißpartikel werden aus dem Lager gespült. Der Ölrücklauf erfolgt zu beidenSeiten des Lagers über Ölsammeltaschenund Verbindungsbohrungen.

Abdichtung

Zur Walzenseite hin verhindern Win-kelringe den direkten Ölaustritt an denDeckeldurchgangsbohrungen. Restöl wirdüber Abspritzrillen in Ölfangkammernabgeschleudert und zurückgeführt. Deckel-dichtungen machen die Gehäuse öldicht.

Werkfoto Voith

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3.3.2 Breitstreckwalze

Papierbahnen, die in Längsrichtungtransportiert werden, neigen zur Falten-bildung. Breitstreckwalzen dehnen oderstrecken die über sie laufenden Bahnen inQuerrichtung auf Bahnbreite und strei-chen Falten, lose Bahnmitten oder Bah-nenden aus. Breitstreckwalzen bestehenaus einer symmetrisch zu ihrer Längsach-se gebogenen, feststehenden Achse, umdie sich der Walzenmantel dreht. DenWalzenmantel bilden rohrförmige Teil-stücke, die freidrehend und winkelbeweg-lich gelagert sind. Die Teilstücke stellensich so zueinander ein, daß sich die Biege-form der Achse auf der Mantelfläche ab-bildet. Je nach Einsatzfall - Naßpartie,Trockenpartie oder Weiterverarbeitung -sind die Teilstücke aus nichtrostendemStahl oder mit einer flexiblen Beschich-tung (Gummi o. ä.) versehen.

Technische Daten

Walzenlänge 8 300 mm, bestehend aus22 Teilstücken; Gewichtskraft/Teilstückplus Sieb- oder Papierbahnzug bei 30°Umschlingung 2 kN/m; daraus resultierteine Radiallast von nur 0,5 kN pro Lager. Drehzahl des Walzenmantels 1 160 min-1.

Betriebstemperatur in der Naßpartie40 °C; in der Trockenpartie und in der

Weiterverarbeitung mit Infrarot-trocknung können bis zu 120 °C auf-treten.

Lagerwahl, Dimensionierung

Bei drehendem Außenring wird sehrhohe Leichtgängigkeit der Lagerung ge-fordert, da die Teilstücke in der Naßpar-tie nur vom Siebzug, in der Trockenpartieoder Weiterverarbeitung nur von der Pa-pierbahn angetrieben werden.

Außerdem ist hohe Betriebssicherheitnötig, weil der Ausfall nur eines Lagersden Ausbau der kompletten Breitstreck-walze erforderlich macht.

Eingesetzt werden RillenkugellagerFAG 61936.C3. Bei neuen Anwendun-gen mit hohen Drehzahlen (n · dm-Werte0,6 · 106 bis 1 · 106 min-1 · mm) wähltman Rillenkugellager mit Keramikkugeln(Hybridlager). Die vergrößerte RadialluftC3 ermöglicht die zwanglose Einstellungder Teilstücke. Durch die niedrige Bela-stung erreichen die Lager eine nominelleLebensdauer Lh von weit über 100 000Stunden.

Bearbeitungstoleranzen

Weil der Lageraußenring mit demWalzenmantel rotiert, ist er mit Toleranz

M6 fest gepaßt und axial durch einenSprengring gesichert.

Der Innenring hat Punktlast und istmit h6 auf der Wellenbüchse gepaßt. We-gen der gebogenen Walzenachse und ausMontagegründen ist die Büchse sehr losegepaßt und axial mit einer Schraube fixiert.

Schmierung

Die Lager sind for-life geschmiert, d. h.es ist keine Nachschmierung vorgesehen.Die Forderung nach Leichtgängigkeitund nach Standzeiten bis zu fünf Jahren(8 000 Betriebsstunden pro Jahr) bestim-men die Schmierfettauswahl und Füll-menge. Bei den hohen Drehzahlen undniedrigen Belastungen sind reibungsarmeFette (z. B. FAG Wälzlagerfett ArcanolL75) von Vorteil.

Abdichtung

Zur Abdichtung werden wegen der geforderten Leichtgängigkeit nicht-berührende Deckscheiben verwenden. Siesind beidseitig am Lageraußenring ange-klebt, damit das aus dem Schmierfettzentrifugierte Grundöl nicht entweichenkann. Zusätzlich sorgen Rundschnur-dichtungen für Öldichtheit.

FAG 20

Beispiele für die Gestaltung von PapiermaschinenlagerungenKalander- und Schlußgruppe

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FAG-Service für mehr BetriebssicherheitAufbewahrung von Wälzlagern · Vorbereitung · Ein- und Ausbau

4 FAG-Service für mehr Betriebssicherheit

FAG bietet ein ganzes Paket von Service-geräten und Serviceleistungen an. FAGMeß- und Montagegeräte erleichtern dieHandhabung der Lager. Mit Diagnosegerä-ten kann der Zustand der Lagerung über-wacht werden. Bei schwierigen Einbau-und Überwachungsaufgaben hilft der FAG-Montage- und Diagnoseservice vor Ort.

Die FAG-Anwendungstechnik berätund schult in wälzlagertechnischen Fragen.

4.1 Aufbewahrung von Wälzlagern

Wälzlager bleiben bis unmittelbar vordem Einbau in ihrer Verpackung, damitsie nicht verschmutzen oder rosten.Größere Lager, wie sie in Papiermaschi-nen üblich sind, bewahrt man liegendund auf dem ganzen Umfang unterstütztin einem separaten, trockenen Raum auf.

Korrosionsschutz und Verpackung derFAG Wälzlager sind so ausgelegt, daß dieEigenschaften der Lager lange erhaltenbleiben. Der Korrosionsschutz ist auf Ver-träglichkeit mit den in der Papierindu-strie üblichen Schmierstoffen abgestimmtund muß vor der Montage nicht ausge-waschen werden.

Während der Aufbewahrung dürfenkeine aggressiven Medien einwirken wiez. B. Gase, Nebel oder Aerosole von Säu-ren, Laugen oder Salzen. Auch direktesSonnenlicht ist zu vermeiden, da es zugroßen Temperaturschwankungen in derVerpackung führen kann.

Die zulässige Aufbewahrungszeit beiNormalkonservierung beträgt bis zu 5 Jahren. Über Sonderkonservierung und die Verwendbarkeit älterer Lager informiert FAG auf Wunsch.

Detaillierte Hinweise zur Aufbewahrungvon FAG Wälzlagern und Fetten enthältder Katalog WL 41 520 "FAG Wälzlager".

4.2 Vorbereitungen zum Ein- und Ausbau

Die erforderlichen Vorbereitungenzum Ein- und Ausbau von Wälzlagernsind ausführlich dargestellt in der FAG-Publikation WL 80 100 "Montage vonWälzlagern".

Vor dem Auspacken der Lager kontrolliert man alle zur Lagerung gehörenden Teile auf ihre Maß- undFormgenauigkeit.

Zur Kontrolle der Wellensitze großerLager benutzt man in der Regel Außen-mikrometer.

Bei der Kontrolle von Gehäuseboh-rungen verwendet man Innenmikrometeroder Bohrungsmeßgeräte.

Kontrolle einer Gehäusebohrung mit einem Innenmikrometer

4.3 Einbau und Ausbau bei zylindrischen und kegeligen Paßflächen

Allgemeine Angaben zum Ein- undAusbau von Wälzlagern enthält die FAG-Publikation WL 80 100 "Montage vonWälzlagern".

Zur Montage von Wälzlagern in derPapierindustrie benutzt man meist ther-mische und hydraulische Verfahren. Dazusiehe auch FAG-Publ.-Nr. WL 80 200"Verfahren und Geräte für die Montageund Wartung von Wälzlagern".

4.3.1 Einbau und Ausbau bei zylindrischen Paßflächen

Einbau: Lager, die auf einer zylindri-schen Welle einen Festsitz haben sollen,wärmt man an und schrumpft sie dann auf.Für die gebräuchlichen Passungen (vgl. Ab-schnitt 4.4) genügt ein Anwärmen auf 80bis 100 °C. Die maximal zulässige Monta-getemperatur von 120 °C darf nicht über-schritten werden, um Maßänderungen undHärteminderung zu vermeiden.

Schnelles, sauberes und sicheres Anwärmen ermöglichen besonders induktive Anwärmgeräte. Das FAG Anwärmgerät AWG3,5 (vgl. auch TI Nr.WL 80-47) eignet sich für Wälzlager ab20 mm Bohrung mit einem Gewicht biszu 40 kg.

Induktives FAG Anwärmgerät AWG3,5

Vielfach werden Wälzlager aller Größenund Bauarten auch im Ölbad angewärmt.Nachteile: Unfallgefahr, Umweltbelastungdurch Öldämpfe, Brennbarkeit des heißenÖls, Gefahr der Lagerverschmutzung, teu-re Entsorgung des Altöls. Die erwärmtenLagerteile schiebt man schnell und ohneVerkanten bis zum Anschlag auf. Nachdem Aufschieben ist der Innenring gegendie Anlage zu spannen und bis zum Erkal-ten unter Spannung zu halten.

Große Lager transportiert man meistmit einem Kran. Das Lager wird dann ineine Montagezange gehängt.

Ausbau: Zum Abziehen kleinerer Lagereignen sich mechanische Abzieh-vorrichtungen oder hydraulische Pressen.

Mit dem Ringbrenner sollten Innen-ringe zum Ausbau nur in Notfällen an-gewärmt werden, wenn die Ölkanäle fürdas Hydraulikverfahren fehlen. Dabei istäußerste Sorgfalt erforderlich, weil die Rin-ge gegen ungleichmäßige Erwärmung undörtliche Überhitzung empfindlich sind.

Auch mit Hilfe des Hydraulikverfah-rens (siehe Abschnitt 4.3.2) lassen sichLager von zylindrischen Sitzen abpressen.

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FAG-Service für mehr BetriebssicherheitEin- und Ausbau

4.3.2 Einbau und Ausbau bei kegeligen Paßflächen

Einbau: Wälzlager in Papiermaschinenwerden meist direkt auf kegelige Wellen-zapfen montiert. Große und breite Ma-schinen mit hoher Papiergeschwindigkeiterfordern eine hohe Laufgenauigkeit. Da-bei ist der direkte Sitz vorteilhaft, weilnur zwei Paßflächen vorhanden sind.

Bei geringeren Ansprüchen an dieLaufgenauigkeit verwendet man auchSpann- oder Abziehhülsen. Hier sind vierPaßflächen im Eingriff.

Der erforderliche Festsitz ergibt sich,indem man den Innenring axial aufpreßtoder die Abziehhülse zwischen Innenringund Welle einpreßt. Ob ein genügendfester Sitz erreicht ist, erkennt man an derVerminderung der Radialluft durch dieAufweitung des Innenrings.

Die Radialluft wird zunächst vor demEinbau gemessen. Beim Aufpressen kon-trolliert man die Luft ständig, bis der ge-wünschte Wert erreicht ist. Anstelle derRadialluftverminderung kann auch deraxiale Verschiebeweg gemessen werden.

Die Radialluft mißt man mit Fühlleh-ren. Bei Pendelrollenlagern ist darauf zuachten, daß die Radialluft (Gr) gleichzei-tig über beide Rollenreihen gemessenwird. Nur bei gleichen Luftwerten an bei-den Rollenreihen ist sichergestellt, daßder Innenring nicht seitlich zum Außen-ring versetzt ist.

Bei großen Pendelrollenlagern (d >500 mm) wird wegen der Verformung derLagerringe die Radialluft an 3 Punktengemessen, siehe Schema.

Zum Aufpressen größerer Lager aufden Kegelsitz oder zum Einpressen derAbziehhülse benutzt man Ringkolben-pressen, vgl. auch Publ.-Nr. WL 80 103"FAG Ringkolbenpressen". Die Pressewird auf das Wellen- oder Hülsengewindeaufgeschraubt. Beim Einpressen von Öldrückt der Ringkolben das Lager auf denKegel bzw. die Hülse zwischen Lagerboh-rung und Welle.

Kann die Radialluft nicht mit Fühlleh-ren gemessen werden, läßt sich das FAGVerschiebewegmeßgerät RKP.MG ver-wenden. Es wird auf der Stirnseite derRingkolbenpresse angeschraubt.

Ringkolbenpressen

Durch das Hydraulikverfahren werdender Einbau und vor allem der Ausbau vonLagern ab ca. 160 mm Bohrung stark ver-einfacht. Allerdings müssen Ölnuten undZuführungskanäle sowie Anschluß-gewinde für Druckerzeuger vorgesehensein. Ausführliche Angaben siehe FAG-Publ.-Nr. WL 80 102 "Hydraulik-verfahren zum Ein- und Ausbau vonWälzlagern".

Für den Einbau wird ein Öl mit einerViskosität von ≈ 75 mm2/s bei 20 °C(Nennviskosität 32 mm2/s bei 40 °C)empfohlen. Bei unmittelbarem Sitz desLagers auf dem kegeligen Zapfen wirdnur wenig Öl benötigt. Es genügen einfa-che Ölinjektoren mit geringer Förder-menge.

Größere Spann- und Abziehhülsen(Ausführungen HG bzw. H, siehe Kata-log WL 41 520) haben Ölzuführungs-bohrungen und Ölnuten für das Hydrau-likverfahren. Der auftretende Ölverlustan den Rändern der Paßflächen erforderteine stärkere Ölzufuhr, so daß eine Pum-pe verwendet werden muß.

Besonders vorteilhaft ist das Hydrau-likverfahren beim Ausbau großer Lager.Sobald sich ein durchgehender Ölfilmzwischen den Paßflächen gebildet hat,springt der Lagerring infolge der frei wer-denden Axialkomponente schlagartig vonder Welle ab. Ein axialer Anschlag ist un-bedingt erforderlich, um Unfälle zu ver-meiden.

Zum Ausbau von Lagern, die unmittel-bar auf dem kegeligen Zapfen sitzen, genü-gen einfache Ölinjektoren mit geringerFördermenge, während bei Hülsenbefesti-gung eine Pumpe verwendet werden muß.

Für den Ausbau wird ein Öl mit einerViskosität von ≈ 150 mm2/s bei 20 °C(Nennviskosität 46 mm2/s bei 40 °C)empfohlen. Sind die Paßflächen beschä-digt, nimmt man ein hochviskoses Ge-triebeöl mit ≈ 1 150 mm2/s bei 20 °C(Nennviskosität 320 mm2/s bei 40 °C).Passungsrost kann man durch rostlösendeZusätze zum Öl lösen.

FAG 22

a

b c

ebec

eaeceb

eaa

b c

a

b c

ea

ec=ea

2

eb= ea

2

Messung ohne Prisma

Welle

Messung mit Prisma

Radialluft e =ea + eb + ec

2

Radialluftmessung bei großen Pendelrollenlagern

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FAG-Service für mehr BetriebssicherheitPassungen und Toleranzen

4.4 Passungen und Toleranzen

Allgemeine Richtlinien für die Wahlder richtigen Passung enthält der FAG-Katalog WL 41520.

Üblich ist die Toleranz G7 für dieGehäusebohrung; nach G7 sind z. B. Pa-piermaschinengehäuse der Reihen PM30,PMD, PMDR und PMF bearbeitet.

Bei konischen Zapfen ist der Kegel sozu bestimmen, daß das Lager nach demAufpressen an der richtigen Stelle auf dieWelle kommt. Bei der Bestimmung desKegeldurchmessers - das Bezugsmaß istder kleine Durchmesser - muß vor allemdie für einen festen Sitz des Innenringsnotwendige Aufweitung berücksichtigtwerden. Diese radiale Aufweitung wirktsich als Radialluftverminderung aus. Zubeachten ist, daß selbst bei Vollwellen ausStahl nicht das gesamte Durchmesser-übermaß des Kegels als Radialluft-verminderung wirksam wird. Noch klei-nere Aufweitungen erhält man bei Hohl-wellen und bei Wellen aus Grauguß. Indiesen Fällen muß der Kegeldurchmesserentsprechend größer sein. Auch dieMaßtoleranzen der Lager und die Ferti-gungstoleranzen der Welle sind zuberücksichtigen. Als axialen Verschiebe-weg legt man zweckmäßigerweise dieAbstandsänderungen zwischen der Stirn-fläche des Kegels am kleinen Durchmes-ser und dem Lagerinnenring fest. Emp-fohlene Maß- und Formtoleranzen siehefolgende Tafeln.

Toleranzen kegeliger Wellensitze

23 FAG

Nennmaß der Durchmesser- Rundheitstoleranz Geradheits-Welle toleranz (IT5)/2 toleranz

k6 DIN ISO 1101 IT3über bis min maxmm µm µm µm

80 120 +3 +25 7,5 6120 180 +3 +28 9 8180 250 +4 +33 10 10250 315 +4 +36 11,5 12315 400 +4 +40 12,5 13400 500 +5 +45 13,5 15500 630 0 +44 14,5 (17)630 800 0 +50 16 (19)800 1000 0 +56 18 (21)

(Werte in Klammern nach FAG)

Toleranzen des Kegelwinkels

Nennmaß der Kegelwinkeltoleranz nach AT7 (DIN 7178)Lagerbreite Büber bis ATα ATDmm Winkelsekunden µm

40 63 +65 0/+12,5...0/+2063 100 +52 0/+16...0/+25100 160 +41 0/+20...0/+32160 250 +33 0/+25...0/+40250 400 +26 0/+32...0/+50

ATD/2ATDAT

t1

t5t6

Die Anschlagfläche für das Kegelmeßgerätund die Kegelmantelfläche müssen ineiner Aufspannung bearbeitet werden

A

t1

t5

t6

A

d'

B

L

�2

Kegel 1:12

Kegel 1:30

ATD/2

dd1

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Berechnung des kleinen Kegeldurchmessers bei Walzenzapfen

d' = d + ΔR · 1/(dm/h) · 1/fi · w + G'+ Δdmp/2+ L · 1/k [mm]

d' Kleiner Kegeldurchmesser des Zapfens [mm]d Nennmaß der Lagerbohrung [mm]ΔR Mittelwert der Radialluftverminderung (Tabelle 1) [mm]dm/h Wandstärkenverhältnis des Innenrings (Tabelle 2)1/fi Korrekturfaktor für Hohlzapfen aus Stahl (Diagramm 3)

= 1 für Vollwellenw Korrekturfaktor für verschiedene Zapfenwerkstoffe (Diagramm 4)G' Auf den Durchmesser bezogenes Glättungsmaß = 2 · 0,6 · Rz

(Tabelle 5) [mm] Δdmp Toleranz des Nennmaßes der Lagerbohrung (Tabelle 6) [mm]L Abstand der Stirnflächen des montierten Lagers und des Zapfens [mm]

(Normalfall: Stirnfläche des montierten Lagers bündig mit Stirnfläche des Zapfens, d. h. L = 0)

1/k Kegelverhältnis (= 0,0833 bei Kegel 1:12, = 0, 0333 bei Kegel 1:30)

Tabelle 1: Radialluftverminderung ΔR

Nennmaß der Lagerbohrung Radialluftverminderungd Pendelrollenlager Zylinderrollenlagerüber bis min max min maxmm mm mm

50 65 0,03 0,04 0,03 0,03565 80 0,04 0,05 0,035 0,0480 100 0,045 0,06 0,04 0,045100 120 0,05 0,07 0,045 0,055120 140 0,065 0,09 0,055 0,065

140 160 0,075 0,1 0,06 0,075160 180 0,08 0,11 0,065 0,085180 200 0,09 0,13 0,075 0,095200 225 0,1 0,14 0,085 0,105225 250 0,11 0,15 0,095 0,115

250 280 0,12 0,17 0,105 0,125280 315 0,13 0,19 0,115 0,14315 355 0,15 0,21 0,13 0,16355 400 0,17 0,23 0,14 0,17400 450 0,2 0,26 0,15 0,185

450 500 0,21 0,28 0,16 0,195500 560 0,24 0,32 0,17 0,215560 630 0,26 0,35 0,185 0,24630 710 0,3 0,4 0,2 0,26710 800 0,34 0,45 0,22 0,28

800 900 0,37 0,5 0,24 0,31900 1000 0,41 0,55 0,26 0,34

Tabelle 2: Wandstärkenverhältnissefür Innenringe mit d > 50 mm

Lagerreihe dm/h

Pendelrollenlager

239 0,91230 0,88231 0,85

232 0,83240 0,88241 0,87

222 0,84223 0,78

Zylinderrollenlager

NU10 0,87NU2 0,85NU3 0,78

NU4 0,73NU30 0,89

FAG 24

L

d' dmh di

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Diagramm 4: Korrekturfaktor w für verschiedene WerkstoffeGG = Grauguß, GGG = Sphäroguß, St = Stahl

FAG-Service für mehr BetriebssicherheitPassungen und Toleranzen

Diagramm 3: Korrekturfaktor 1/fi für Hohlzapfen (Stahl) Tabelle 5: Auf den Durchmesser bezogenes Glättungsmaß G'

Bearbeitung GlättungG'mm

poliert 0

sehr fein geschliffen 0,001

fein geschliffen 0,0025

feinstgedreht 0,005

feingedreht 0,007

Tabelle 6: Toleranz Δdmp der Lagerbohrung

Nennmaß der ToleranzLagerbohrungüber bismm µm

50 80 0/+30

80 120 0/+35

120 180 0/+40

180 250 0/+46

250 315 0/+52

315 400 0/+57

400 500 0/+63

500 630 0/+70

630 800 0/+80

800 1000 0/+90

25 FAG

0 0,1 0,2 0,3 0,4 0,5 0,6 0,7 0,9

1,0

1,2

1,4

1,6

1,8

2,0

dm/h=0,7

0,8 0,9

di/dm

1/fi

0,8

0 0,1 0,2 0,3 0,4 0,5 0,6 0,7 0,9

1,0

1,05

1,10

1,15

1,20

1,25

1,30

1,35

St

GGG

GG

w

0,8

di/dm

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FAG-Service für mehr BetriebssicherheitLagerüberwachung und -analyse

4.5 Lagerüberwachung und -analyse

Wälzlager in Papiermaschinen müssenüberwacht werden, um hohe Folgekostendurch Produktionsausfall zu vermeiden.Die Lagergebrauchsdauer und die Ma-schinenverfügbarkeit kann man nur dannoptimal nutzen, wenn die Lagerungenzustandsabhängig gewartet werden. Diessetzt allerdings das rechtzeitige Erkennenvon Lagerschäden, die Abschätzung desSchadensausmaßes und die Verfolgungdes Schadenswachstums voraus. Bei zu-standsabhängiger Wartung können La-gerwechsel in produktionsarme Zeiteneingeplant und dadurch unnötige Still-standszeiten vermieden werden.

4.5.1 FAG Detector 2000

Der FAG Detector kommt vor allemfür Lagerungen in der Peripherie der Papiermaschine in Betracht, bei denenkaum mit Störeinflüssen anderer Maschinenteile zu rechnen ist.

Das preiswerte Handmeßgerät ist mitnur sechs Tasten leicht zu bedienen. Eszeichnet sich durch ein geringes Gewichtaus.

Zunächst bringt man den Beschleuni-gungsaufnehmer an der zu prüfenden La-gerstelle an. Die aufgenommenen Kenn-werte zur Beurteilung des Maschinen-bzw. Bauteilzustands werden nach einem

Meßrundgang auf einen Rechner übertra-gen, dort mit der Software "FAG 2000"ausgewertet, analysiert und grafisch dar-gestellt.

Für jede Meßstelle vergleicht die Soft-ware die neu gemessenen Kennwerte mitden für diesen Meßort festgelegtenGrenzwerten für einen Alarm. Wird einerder Schwellwerte überschritten, zeigt diesdie Software an.

Neu hinzugekommene Kennwertekönnen abhängig vom Meßzeitpunkt gra-fisch dargestellt werden.

Mit Hilfe der Trendanalyse kann derAnwender abschätzen, wann voraussicht-lich ein Alarm auftreten wird.

Nähere Angaben zum Detector 2000erhalten Sie auf Anfrage.

4.5.2 FAG Bearing Analyser 2000

FAG bietet effiziente Schadensdia-gnose, basierend auf der Hüllkurven-De-tektion (HKD), bereits seit vielen Jahrenals Dienstleistung an. Damit der Betrei-ber auch selbst den Zustand seiner Anla-gen permanent überwachen kann, stelltFAG das Diagnosegerät "Bearing Analyser" zum Kauf zur Verfügung.

Lagerschäden kündigen sich in den mei-sten Fällen durch Schwingungsänderungenan, die der FAG Bearing Analyser erfaßtund auswertet. Der handliche, leicht be-

dienbare Schwingungsanalysator arbeitetnach dem bewährten HKD-Verfahren. Erdiagnostiziert alle Schäden, die Geräuschverursachen, z. B. Anrisse, Pittings, Ein-drücke oder Schmutz. Der an das tragbareGerät angeschlossene Beschleunigungsauf-nehmer mißt Schwingungen am Lager bis 20 kHz.

Das Expertensystem wertet die Datenaus und zeigt dem Benutzer bei hoherDiagnosesicherheit an, ob das Lager inOrdnung oder beschädigt ist, wenn zuvoraktuelle Drehzahl und Lagerdaten einge-geben wurden. Mit zunehmendem Schä-digungsgrad, der sich mit Trendmessun-gen ermitteln läßt, verkürzen sich dieMeßabstände, bis ein Lageraustausch erforderlich wird.

Nähere Angaben zum "FAG BearingAnalyser" erhalten Sie auf Anfrage.

4.5.3 System VibroCheck

Das fest installierte Online-Überwa-chungssystem VibroCheck von FAG bie-tet die Möglichkeit, eine große Zahl vonMeßstellen mit dem PC kontinuierlich zuüberwachen. Meßwertaufnehmer an derLagerstelle leiten Signale an Schaltmodu-le (VC-Module). Die Signale werden aneinen PC im Leitstand der Papierfabrikoder bei Bedarf per Modem an eine FAG-Service-Station mit PC übertragen. BeiErreichen einer Warngrenze stellt ein Ex-pertensystem eine automatische Diagnosemit der gleichen Sicherheit wie der Ana-lyser (Abschnitt 4.5.2).

FAG 26

FAG VibroCheck

FAG Bearing Analyser 2000FAG Detector 2000

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FAG-Service für mehr BetriebssicherheitLagerüberwachung und -analyse

4.5.4 Lageranalyse

Soll ein schadhaftes Lager aus einerMaschine ausgebaut werden, ist un-bedingt zu klären, was den Schaden ver-ursacht hat und wie ein erneuter Ausfallzukünftig zu vermeiden ist. Können dieAusfallursachen nicht vom Betreiber der

Papiermaschine selbst oder durch einenFAG-Mitarbeiter vor Ort geklärt werden,ist das Lager zur Begutachtung an FAGzu senden.

Folgende Angaben sollen bei derRücksendung von Lagern unbedingt ge-macht werden:

Druckpolierte Laufbahn und begin-nender Verschleiß im Außenring einesPendelrollenlagers; Einbau auf der Füh-rerseite eines Trockenzylinders; Ursache:zu hoher Wasseranteil im Schmieröl

Schlupfschaden auf der Tonnenrolle ei-nes Pendelrollenlagers; Einbau bei einerSaugwalze; Ursache: zu geringe Bela-stung und ungeeignetes Schmierfett

Stillstandskorrosion in der Außen-ringlaufbahn eines Pendelrollenlagers;Ursache: zu hoher Wasseranteil imSchmierfett

27 FAG

1. Firma Name, Anschrift, Abteilung

2. Anwendungsfall

2.1 Maschine/Aggregat

2.2 Genaue Einbaustelle (z. B. Leitwalze, Trockenpartie, Festlager oder Loslager)

2.3 Hersteller der Maschine

2.4 Betriebszeit

2.5 Maschinendaten (Produkt, Länge, Breite)

2.6 Zahl der bisherigen Lagerausfälle an dieser Stelle/Partie

3. Betriebsbedingungen - Walzendurchmesser- Papiergeschwindigkeit- Walzenlänge- Drehzahl- Belastung radial (axial)- Laufzeit pro Tag- Schmierung (Art, Ölsorte,Fettsorte, Menge, Nachschmierintervall)

- Zeichnung der Einbaustelle(Passungen, Abdichtung etc.)

4. Lager - Kurzzeichen (mit allen Nachsetzzeichen)- Laufzeit bis zum Ausfall (wann montiert?)- Montage durch wen?- Erscheinungsbild des geschädigten Lagers(Innenring, Außenring, Rollen, Käfig), evtl. Fotos und Skizzen

- Wie hat sich der Schaden bemerkbar gemacht?

Ausführliche Angaben zur Schadensanalyse und Begutachtung gelaufener Wälzlagerenthält die FAG-Publ.-Nr. WL 82 102 "Wälzlagerschäden".

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FAG-Service für mehr BetriebssicherheitPC-Programme · Montageservice · Schulungsangebot

4.6 PC-Programme zur Berechnung und Auslegung von Wälzlagerungen

Das Streben nach mehr Betriebssi-cherheit beginnt lange vor der Wälz-lagermontage. Am Anfang steht immerdie Auswahl des richtigen Wälzlagers.

Zur Auswahl und Berechnung vonWälzlagerungen steht mit dem FAG-Pro-duktkatalog auf CD-ROM eine wesent-lich effizientere Hilfe zur Verfügung alsmit dem gedruckten Katalog. Der An-wender erhält ein komplettes Beratungs-system, das ihn - mit WINDOWS-Be-nutzerführung - bis zur bestellfähigenAuflistung der FAG Normwälzlagerführt. Berechnen lassen sich nominelleund erweiterte Lebensdauer, zulässigeDrehzahlen, Überrollfrequenzen (wichtigfür die Lagerdiagnose), Wärmebilanz underforderliche Ölmengen.

Mit der Version 2.0 des CD-ROM-Katalogs kann vom ausgewählten Lagerein DXF-File erzeugt und in CAD-Zei-chenprogramme importiert werden. DieTabellenseiten lassen sich wie im ge-druckten Katalog ausdrucken, ebenso dieLeistungsdaten, der Maßplan und dieEinbaumaße einzelner Lager.

Daneben hält FAG noch eine Reihevon speziellen Berechnungsprogrammenbereit. Ermittelt werden z. B. - Lagerluftveränderung- Federung und Steifigkeit von

Wälzlagern- WellenbiegungNähere Beschreibung dieser PC-Pro-gramme siehe TI Nr. WL 49-41.

4.7 FAG-Montageservice

Erfahrene FAG-Monteure überneh-men auf Wunsch die Montage aller Wälz-lagerungen in der Papierindustrie, dieAbnahme der Gegenstücke (Walzenzap-fen, Gehäuse), die Fehlersuche bei nichteinwandfrei laufenden Lagerungen, den

Ausbau der Lager, die Schulung des Mon-tagepersonals und die Beratung für dieRationalisierung von Montagevorgängen.Die Monteure helfen auch bei der Aus-wahl der geeigneten Werkzeuge und stel-len die Geräte und Verfahren vor.

4.8 FAG-Schulungsangebot

Besseres Fachwissen hilft, die Lager-gebrauchsdauer zu steigern und Lager-schäden zu vermeiden.

FAG richtet schon seit vielen Jahrenpraxisorientierte Schulungen, Kurse undSeminare zum Thema Wälzlager aus. Siefinden statt bei FAG, bei den FAG-Han-delspartnern und direkt bei den Papierfa-briken. Vorteilhaft bei den Seminaren vorOrt ist, daß für die Teilnehmer keineFahrtkosten entstehen und für die An-und Abreise keine Arbeitszeit ausfällt.Das Schulungsangebot für Papierfabrikenumfaßt- Wälzlager-Basisseminar- Training Montage und Demontage- Empfehlungen für die Schmierung- Seminar zur Schadensanalyse- Individuelle Kundenseminare vor Ort

Für das Selbststudium am Bildschirmhat FAG die Software W.L.S. mit inter-aktiver Programmführung entwickelt.Dieses Lernprogramm vermittelt solidesBasiswissen über die Eigenschaften derverschiedenen Lagerarten, über das Be-zeichnungssystem, über die Montage vonWälzlagern und über die Vermeidungvon Lagerschäden. Das dialogorientierteLernprogramm trägt einer immer indivi-duelleren Aus- und Fortbildung in denBetrieben Rechnung. Das kompletteSoftwarepaket eignet sich für alle, die mitWälzlagern zu tun haben, ob in Einkaufund Materialwirtschaft, in Konstruktionund Entwicklung oder bei der Montage.

Für Schulung, Beratung und Aus-bildung stehen mehrere FAG-Videofilmezur Verfügung, z. B.:- Ein- und Ausbau von Wälzlagern- Hydraulikverfahren zum Ein- und

Ausbau von großen Wälzlagern- Induktives Anwärmgerät zur

Montage großer Wälzlager- Lageraustausch mit geteilten

FAG Pendelrollenlagern 222SM

Weitere Videofilme siehe TI Nr. WL 00-11.

FAG 28

FAG-Schulungsangebot

FAG Wälzlager-Lern-System W.L.S.

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FAG-Service für mehr BetriebssicherheitAuswahl von Publikationen

4.9 Auswahl von weiteren FAG-Publikationen

KatalogWL 41 520 FAG Wälzlager

Publ.-Nr.WL 13 111 Winkeleinstellbare Zylinderrollenlager für Trocken-/Glättzylinder und Leitwalzen in PapiermaschinenWL 13 112 A Partnership in PaperWL 13 501 Lagerung des Glättzylinders einer PapiermaschineWL 13 502 FAG Pendelrollenlager in einem HolzschleiferWL 13 503 FAG Pendelrollenlager E in Filzleitwalzen der Trockenpartie von PapiermaschinenWL 13 504 Leistungssteigerung bei einer finnischen PapiermaschineWL 13 505 Refiner-Lagerung mit FAG ZylinderrollenlagernWL 13 506 Lagerung des Kreppzylinders in einer Tissue-PapiermaschineWL 13 507 Produktionssteigerung bei Papiermaschinen durch Umstellung des Trockenteils auf FAG WälzlagerWL 13 508 Geteilte FAG Pendelrollenlager in Trockenzylindern von Papiermaschinen reduzieren

Stillstandszeiten bei LagerwechselWL 13 509 FAG Rillenkugellager für Breitstreckwalzen in PapiermaschinenWL 13 510 Erhebliche Energieeinsparung durch Umlagerung der Trockenzylinder in Papiermaschinen von

Gleitlagerungen auf WälzlagerungenWL 13 511 Trockenzylinderlagerungen in einer finnischen Kartonfabrik über 10 Jahre zuverlässig im EinsatzWL 13 512 Geteilte FAG Pendelrollenlager in Rührwerken von Papierfabriken reduzieren StillstandszeitenWL 13 513 FAG Hybridlager für BreitstreckwalzenWL 13 514 FAG Pendelkugellager für Sektionsleitwalzen in KalandernWL 43 165 Geteilte FAG PendelrollenlagerWL 80 100 Montage von WälzlagernWL 80 102 Hydraulikverfahren zum Ein- und Ausbau von WälzlagernWL 80 103 FAG RingkolbenpressenWL 80 137 Diagnose von Wälzlagern mit dem FAG DetectorWL 80 141 Diagnose von Wälzlagern mit dem FAG Bearing AnalyserWL 80 151 Reparatur-Service für große WälzlagerWL 81 115 Schmierung von WälzlagernWL 82 102 Wälzlagerschäden

TI Nr.WL 13-1 Gehäuse für Trockenzylinder in PapiermaschinenWL 13-2 PMF-Gehäuse für Leitwalzen in PapiermaschinenWL 43-1192 FAG Dreiringlager für die PapierindustrieWL 49-41 FAG PC-ProgrammeWL 62-1 "Doping" für die Oberfläche – Wälzlager-Beschichtungen bei FAGWL 80-14 Ein- und Ausbau von Pendelrollenlagern mit kegeliger BohrungWL 80-46 FAG HandpumpensätzeWL 80-47 Induktive FAG AnwärmgeräteWL 80-48 Mechanische FAG Abziehvorrichtungen

29 FAG

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Dimensionierung und Schmierung von WälzlagernDimensionierung

5 Dimensionierung und Schmierung von Wälzlagern

5.1 Dimensionierung

Durch die Dimensionierungsrechnungüberprüft man Wälzlager daraufhin, obdie Forderungen an Gebrauchsdauer undWirtschaftlichkeit erfüllt sind. Papierma-schinenlager werden in der Regel dyna-misch beansprucht. Bei ihnen drehen sichdie Ringe relativ zueinander.

Die Ermittlung der nominellenLebensdauer Lh für dynamisch bean-spruchte Wälzlager wird ausführlich dar-gestellt im Katalog WL 41 520 "FAGWälzlager". Mit diesem Verfahren werdenvon den Betriebsbedingungen nur die Be-lastung und die Drehzahl berücksichtigt.In Wirklichkeit hängt die erreichbareLebensdauer aber noch von einer Reiheweiterer Einflüsse ab.

Aufbauend auf der erweiterten Lebensdauerberechnung nach DIN ISO281, entwickelte FAG ein verfeinertesVerfahren zur Bestimmung der erreich-baren Lebensdauer Lhna, mit dem dieBetriebsbedingungen, insbesondere derEinfluß der Sauberkeit im Schmierspalt,zahlenmäßig erfaßt werden. Das Verfah-ren zur Ermittlung der erreichbaren Lebensdauer ist im Katalog WL 41 520beschrieben.

Richtwerte für die Dimensionierung

In der folgenden Tafel sind für die ver-schiedenen Einbaustellen bei Maschinenund Aggregaten in der PapierherstellungRichtwerte für die erreichbare Lebens-dauer Lhna angegeben. Zum Vergleichsind auch bisherige Lebensdauerwerte Lhaufgeführt. Diese entsprechen weit-gehend den Empfehlungen der TAPPI(Technical Association of the Pulp andPaper Industry, USA). Dort findet sich z. B. für Trockenzylinder ein Richtwertfür Lh von 285 000 Stunden. Für alte,nicht isolierte Zapfenlagerungen würdedas mit einem Faktor a23 = 0,35 zu einererreichbaren Lebensdauer Lhna von etwa

100 000 Stunden führen. Bei modernenMaschinen mit genereller Zapfeniso-lierung erwartet man Lhna-Werte > 250 000 Stunden, also ungewöhnlichhohe Standzeiten.

Dagegen liegen die Standzeiterwartun-gen für Lager der Naßpartie deutlich un-ter 15 Jahren, weil in diesem ZeitraumUmbauten und Modernisierungen üblichsind.

Wichtig für die Auslegung sind z. B. bei Trockenzylindern stark unter-schiedliche Betriebsgeschwindigkeiten.Sie liegen für eine Kartonmaschine unter 800 m/min, bei einem Trocken-

Richtwerte für die Dimensionierung von Wälzlagern in der Papierherstellung

Einbaustelle Erreichbare LebensdauerLhna*)h Jahre**)

Naßteil

Formierwalzen,Saugwalzen,Leitwalzen, > 100 000 > 12Preßwalzen

Trockenteil (Primärforderung: Lh > 100 000 h)

Leitwalzen > 120 000 > 15

Trockenzylinder > 250 000 > 30

Glättzylinder > 350 000 > 45

Sonstiges

Kalander,Glättwerkswalzen, > 80 000 > 10Tamboure

schwimmende Walzen > 80 000 > 10

Refiner,Stofflöser > 80 000 > 10

*) gerechnet mit a23 = a23II, also s = 1 für normale Sauberkeit**) bei 8000 Betriebsstunden pro Jahr

zylinder für Zeitungspapier bis zu 1800 m/min.

Wir empfehlen, zunächst Lh für die amhöchsten belastete Walze unter Berück-sichtigung der Konstruktionsdrehzahl (nk)und der dynamisch äquivalenten Lagerbe-lastung P (siehe Seite 31) zu bestimmen.

Zur Ermittlung von Lhna sollte die tat-sächliche Betriebsgeschwindigkeit unddamit das niedrigste Viskositätsverhältnisκ berücksichtigt werden.

Anhaltswerte für die Betriebstempera-tur von Trockenzylinderlagern (Innen-ring) siehe Diagramm auf Seite 31.

FAG 30

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Dimensionierung und Schmierung von WälzlagernDimensionierung

Dynamisch äquivalente Belastung P derWälzlager in Papiermaschinen

G Eigengewichtskraft vonWalze/Zylinder[kN]

Fz Filzzug/Siebzug[kN] bei 180° Umschlingung

f1 = 1,055 für zeitweilige Füllung der Trocken- und Glättzylinder mit Kondenswasser

f2 = 1,1 für auf das Festlager wirkende Axialkräfte (Antrieb, Schrägzug des Filzes oder Siebes), wenn keine konkreten Werte vorliegen

Trocken-/Glättzylinder, Führerseite:P = (G/2 + Fz) · f1zusätzlich beachten: axiale Ver-schiebekraft bei Pendelrollenlager alsLoslager und Kräfte aus Dampf-anschluß, bei Glättylinder auch Entla-stung durch Anpreßwalzen

Trocken-/Glättzylinder, Triebseite:P = (G/2 + Fz) · f1 · f2zusätzlich beachten: Radialkraft ausAntrieb und Kräfte aus Dampf-anschluß sowie axiale Verschiebekraftvon Loslager

Leitwalze:P = (G/2 + Fz) · f2

Siebsaugwalze:P = (G/2 + Fz) · f2zusätzlich beachten: Kraftrichtung so-wie Entlastung bzw. Belastung durchUnterdruck im Saugkasten

Preßwalze/Anpreßwalze:P = (G/2 + Fz) · f2zusätzlich beachten: Kraftrichtung so-wie Entlastung bzw. Belastung durchandere Walzen/Zylinder

Kalanderwalze:P = G/2 ± FNip/2zusätzlich beachten: Einsatzposition,Zeit- und Lastanteile (vgl. auch Ab-schnitt 3.3.1)

Korrekturfaktor für Härteminderung

Die dynamische Tragzahl C muß beiWälzlagern in Papiermaschinen, die stan-dardmäßig nach S1 wärmebehandeltsind, bei Betriebstemperaturen > 100 °Cmit fH multipliziert werden.

Korrekturfaktor fH zur Berücksichtigungdes Einflusses der Betriebstemperaturauf die Tragzahl von Wälzlagern ausChromstahl

Anhaltswerte für die Temperatur der Wälzlager in Trockenzylindern, gültig für gängige Pendelrollenlagergrößen bei Schmierung mit Mindest-Ölmengen (Abschnitt 5.2.2), in Abhängigkeit von Dampftemperatur und Isolation (Zusammenhang Dampftemperatur/Dampfdruck siehe 6.1.3 und 6.1.4)

31 FAG

0 100 200

1,1

1,0

0,9

Temperatur°C

fH

0,8

mittlereTemperaturdes Lager-innenrings

70

80

90

100

110

120

130

140

150

°C

140 150 160 170 180

Walzenzapfen isoliert

Walzenzapfen nicht isoliert

Dampftemperatur

ºC

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Dimensionierung und Schmierung von WälzlagernSchmierung

5.2 Schmierung von Wälzlagern

Die Betriebsbedingungen und damitauch die Anforderungen an die Schmie-rung können sich an den verschiedenenLagerstellen von Papiermaschinen sehrstark unterscheiden. Deshalb wird dieSchmierung im Abschnitt 3 bei den Lage-rungsbeispielen konkret behandelt. Andieser Stelle sind dagegen allgemeineGesichtspunkte zur Schmierung vonPapiermaschinenlagerungen erläutert.Ausführlich dargestellt ist die Wälzlager-schmierung in der FAG-Publikation WL 81 115 "Schmierung von Wälz-lagern".

Für die Wahl des Schmierverfahrenssind Belastung, Drehzahl und Betriebs-temperatur des Lagers sowie die Umwelt-bedingungen, daneben aber auch die Be-triebssicherheit, maßgebend. Deshalbkommt bei Papiermaschinenlagern in derRegel Ölumlaufschmierung, seltenerFettschmierung in Frage.

Zur Ermittlung der Lagerverlust-leistung sind manchmal Wärmebilanz-rechnungen hilfreich (siehe Publ.-Nr. WL 81 115). Die Genauigkeit einer sol-chen Berechnung wird jedoch nur dannakzeptabel, wenn die Betriebsdaten undentsprechende Werte für die Wärmefluß-verhältnisse bekannt sind.

5.2.1 Fettschmierung

Fettschmierung ist bei kleineren undmittleren Lagern möglich, wenn dieDrehzahlen und die Temperaturen nichtzu hoch liegen. Der Vorteil einer Fett-schmierung liegt im geringen konstruk-tiven Aufwand; zusätzlich unterstützt dasFett die Abdichtung. Auch für die War-tung ist ein geringer Aufwand erforder-lich. Außerdem kann bei einem Zusam-menbruch der Schmierstoffzufuhr mitlängeren Restlaufzeiten gerechnet wer-den. Fettschmierung wird für Papierma-schinenlager hauptsächlich für die Lagerin der Naßpartie angewendet, weil dortniedrige Temperaturen vorliegen und aufeine gute Abdichtung gegen Wasser undSchmutz geachtet werden muß.

Fettgeschmierte Lagerungen in derTrockenpartie, an denen höhere Tempe-raturen auftreten, sowie an sehr hoch be-lasteten Lagerstellen sind die Ausnahme.

Fettauswahl

Kriterien zur Fettauswahl enthält z. B.die FAG-Publikation Nr. WL 81 115.

Allgemeine Empfehlungen für Fettschmierung von Wälzlagern in Papiermaschinen(Naßbereich und Trockenpartie)

• Fette nach FAG-Anforderungsprofil (Seite 33)

• Direkte Fettzufuhr (bei Pendelrollenlagern z. B. über Schmiernut und Bohrungen im Außen- oder Innenring)

• Wöchentliche bis monatliche Nachschmierung je nach Medienbeaufschlagung

• Nachschmiermenge entsprechend FAG-Publ.-Nr. WL 81 115/4, S. 38m1 = 0,002 · D · B [g] bei manueller Fettzufuhrm2 = 1 · [π/4 · B · (D2 - d2) · 10-9 - G/7800] [kg/h] bei automatischer

Fettzufuhr

mitD Lageraußendurchmesser [mm]B Lagerbreite [mm]d Lagerbohrung [mm]G Lagergewicht [kg]

• Beidseitige Abführung des Fettes

• Reichliche Nachschmierung vor und nach längerem Stillstand

• Möglichst Vermeidung der Vermischung unterschiedlicher Fette, auch bei ausgewiesener Verträglichkeit

• Installation möglichst kurzer Zuleitungen

• Schutz der Zuleitungen vor Wärmeeinstrahlung

Neben den Angaben der Fettherstellerzu den Fetteigenschaften sind jedoch Erfah-rungswerte über die praktische Anwendungbesonders wichtig. FAG hat deshalb Anfor-derungsprofile und Lastenhefte getrennt fürdie Naß- und Trockenpartie entwickelt.

Eine aktuelle Liste mit von FAG emp-fohlenen Fetten für den Naßbereich und fürdie Trockenpartie erhalten Sie auf Anfrage.

FAG 32

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Dimensionierung und Schmierung von WälzlagernSchmierung

Anforderungen an Fette für Lager im Naßbereich:

- Sehr gute Wasserbeständigkeit- Gute Dichtwirkung- Sehr guter Korrosionsschutz- Gute Schmierfilmbildung- Gute Verträglichkeit mit Elastomeren und Kunststoffen- Multimetallverträglichkeit- Gute Oxidationsstabilität- Beste Schmierfähigkeit auch in kinematisch anspruchsvollen Lagern durch

ausgewählten Verdicker und in Wälzlagern unterschiedlichster Bauart wirksame EP-Zusätze

- Hohe Reinheit- Gute Förderbarkeit in Zentralschmieranlagen

(keine Trennung von Öl und Verdicker unter Druck, gutes Entspannungsverhalten, gutes Nachfließverhalten im Vorratsbehälter)

Anforderungen an Fette für Lager in der Trockenpartie:

- Beste Oxidationsstabilität- Sehr gute Hochtemperatureignung- Keine Rückstandsbildung in Lagern und Gehäusen- Sehr guter Korrosionsschutz- Multimetallverträglichkeit- Gute Schmierfilmbildung- Beste Schmierfähigkeit auch in kinematisch anspruchsvollen Lagern durch

schmierwirksamen Verdicker und in Wälzlagern bei unterschiedlichsten Temperaturen wirksame Additive

- Gute Dichtwirkung- Gute Verträglichkeit mit Elastomeren und Kunststoffen- Hohe Reinheit- Problemlose Förderbarkeit in Zentralschmieranlagen

(keine Trennung von Öl und Verdicker unter Druck, gutes Entspannungsverhalten, gutes Nachfließverhalten im Vorratsbehälter, keine Verkokung in Rohrleitungen)

- Gutes Fettauslaufverhalten aus den Gehäusen- Sehr lange Gebrauchsdauer

Gesamtminderungsfaktoren q

Lagerstelle Gesamtminderungsfaktor q

Naßpartiezum Teil sehr feuchte Umgebung 0,1 - 0,3

Trockenpartiesoweit fettgeschmiert 0,3 - 0,4(z. B. Trockenfilzleitwalzen)

Versorgung der Lager mit Fett

Für eine ausreichende Versorgung derLager sind wichtig die Wahl der richtigenFettmenge, die auf die Gebrauchsdauerdes Fettes abgestimmte Nachschmierung,die richtige Gestaltung der Lagerstelle sowie das richtige Schmierverfahren. Diegrundlegenden Gesichtspunkte sind inder Publ.-Nr. WL 81 115 ausführlich erläutert.

Das dort angegebene Diagramm fürdie Schmierfrist tf gilt nur für günstigeUmgebungsbedingungen und Standard-fette auf Lithiumseifenbasis. Bei Papier-maschinen ist besonders der Einfluß derTemperatur und der Umgebung wichtig.

Die verminderte Schmierfrist tfq ergibtsich mit dem Gesamtminderungsfaktor q(siehe Tafel unten links), der alle ungün-stigen Betriebs- und Umgebungsbedin-gungen berücksichtigt, aus

tfq = q · tf

Das Nachschmierintervall ist etwa mit0,5 bis 0,7 · tfq anzusetzen. Bewährt haben sich in der Praxis für Lager in derNaßpartie (zum Teil starker Wasseranfall)Nachschmierintervalle ≤ 2 Wochen undfür fettgeschmierte Lager der Trocken-partie von rund 4 Wochen.

Bei Pendelrollenlagern sollte dasFrischfett stets über die Schmiernut unddie Schmierbohrungen im Außenring zu-geführt werden, da so der optimale Aus-tausch mit Verdrängung des Altfettes ambesten gewährleistet ist. Es erfolgt danneine völlig gleichmäßige Verteilung aufbeide Rollenreihen, wobei das Altfett ausdem Lager gedrängt wird. Bei korrosions-gefährdeten Lagern des Naßteiles ist diesbesonders wichtig. Bei drehendemAußenring kann während des Betriebsnicht über den Außenring nachge-schmiert werden.

Um auch hier direkt in der Lagermittenachschmieren zu können, sollten Lagermit Schmierbohrungen im Innenring ver-wendet werden. Lagerausführungen mitSchmiernut und -bohrungen sind üblich;

33 FAG

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Dimensionierung und Schmierung von WälzlagernSchmierung

dadurch kann eine umlaufende Schmier-nut am Lagerzapfen entfallen.

Der Einfluß solcher Maßnahmen wirdsehr oft weit unterbewertet. Wie die Pra-xis zeigt, treten aber gerade in den fettge-schmierten Lagern der Naßpartie diemeisten Schäden durch mangelhafte Ver-sorgung mit Schmierstoff oder durch Ver-mengung des Schmierstoffes mit Wasser(verminderte Schmierwirkung) und auchdirekte Korrosion an den Funktions-flächen auf.

Da Korrosion auch während der La-gerstillstandszeiten auftreten kann (durcheindringendes Wasser bei Reinigungs-arbeiten oder Kondenswasserbildung), istes vorteilhaft, die Lagerungen unmittel-bar vor dem Stillsetzen der Maschine oderwenn Walzen in Reserve gelegt werden,noch einmal gründlich nachzuschmieren.

Eine Mischung unterschiedlicher Fettesollte möglichst vermieden werden. Fetteunterschiedlicher Verseifungsbasis dürfenauf keinen Fall vermischt werden. Wirdauf eine andere Fettsorte umgestellt, sohat eine gründliche Reinigung mit Fett-spülung zu erfolgen.

Bei Einbau eines neuen Lagers erfolgtdie erste Nachschmierung zweckmäßi-gerweise nach einer verkürzten Zeitspan-ne, damit Montageverunreinigungen undEinlaufverschleiß beseitigt werden.

5.2.2 Ölschmierung

Ölschmierung ist erforderlich, wennwegen hoher Belastung und Drehzahl mitstarker Eigenerwärmung des Lagers zurechnen ist oder wenn die Lager von derUmgebung her stark erwärmt werden.

Die heute im Papiermaschinenbau üb-liche Ölumlaufschmierung bietet folgen-de Vorteile:

Bei richtiger Konstruktion der Ölfüh-rung sind Ansammlungen von Verun-reinigungen ausgeschlossen; sie werdenmit dem Ölstrom zu den entsprechendenÖlreinigungs- und Ölpflegevorrichtungen(Filter, Separatoren, Absetzbecken etc.)transportiert und dort aus dem Kreislauf

Allgemeine Empfehlungen für die Schmierung von Papiermaschinenlagerungen mitUmlaufölen:

• Öle nach dem FAG-Anforderungsprofil• direkte Ölzufuhr, bei Pendelrollenlagern und winkeleinstellbaren Zylinderrollenla-

gern über Schmiernut und Schmierbohrungen in den Ringen• Beidseitiger Ölabfluß mit ausreichend dimensionierten Leitungsquerschnitten• Vermeidung von Restölsumpf• Mindestdurchflußmengen nach FAG-Empfehlungen • Einzelüberwachung jeder Schmierstelle• Schutz der Zufuhrleitungen gegen Strahlungswärme• Ölzuführtemperatur max. 50 bis 60 °C durch Ölrückkühlung für die Trockenpartie• Separate Ölversorgungssysteme für die unterschiedlichen Arbeitsbereiche der

Papiermaschine• Effektive Zapfenisolierung bei den Trockenzylindern und Thermowalzen

Anmerkung: Durch Isolierung der dampfdurchströmten Hohlzapfen und eine aus-reichende Ölmenge sowie Rückkühlung erreicht man heute eine niedrige Lager-temperatur und damit ausreichende Betriebsviskosität des Schmieröls. Bei nicht isolierten Zapfenbohrungen und niedriger Geschwindigkeit ist ein Viskositätsver-hältnis � < 0,4 zu erwarten und somit ein Lebensdauerfaktor a23 von max. 0,35.

• Beruhigungszonen und Luftabscheidemöglichkeiten im Tank• Ölpflegemaßnahmen:

- Spülung und Feinstfiltration vor Inbetriebnahme, nach größeren Reparaturen, Lagerschäden oder vollständigem Ölwechsel

- Filterung im Hauptstrom mit 12 µm, besser 6 µm mit Rückhalterate βx ≥ 75. Eine zusätzliche Nebenstromfilterung mit 6 µm und βx ≥ 75 erhöht die Effektivität bei großem Öldurchsatz erheblich.

- Ölreinheitsklasse 15/12 nach ISO 4406- Wassergehalt < 0,03 Gewichts-% (300 ppm)- Rechtzeitiger Ölwechsel in Abhängigkeit des Ölzustands (Ölhersteller)

ausgeschieden. Bei großer Gesamtöl-menge wird die Beanspruchung des Ölesreduziert. Außerdem läßt sich durchÖlrückkühlung Wärme abführen und dieLagertemperatur senken.

Bei besonders hoch additivierten Mi-neralölen und bei Syntheseölen ist dieVerträglichkeit mit Dichtungs- undKäfigmaterialien zu beachten.

FAG 34

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Dimensionierung und Schmierung von WälzlagernSchmierung

Ölauswahl

Zur Schmierung von Wälzlagern sindMineralöle und Syntheseöle geeignet. Die Wahl des Öles hängt von den an derjeweiligen Lagerstelle herrschenden Betriebsbedingungen ab.

FAG hat auch für Öle in Papierma-schinen Anforderungsprofile getrennt fürdie Naß- und Trockenpartie erstellt.

Anforderungen an Umlauföle für Lagerin der Naßpartie:- Hohe Oxidationsstabilität- Gutes Demulgiervermögen- Guter Korrosionsschutz- Multimetallverträglichkeit- Hydrolysestabilität- Hoher Viskositätsindex - Hoher Druck-Viskositätskoeffizient- Im Wälzlager wirksame

grenzschichtbildende Additive- Gute Verträglichkeit mit

Elastomeren und Kunststoffen- Ausgezeichnete

Reinigungsvermögen- Problemlose Filtrierbarkeit- Gute Verträglichkeit mit

Konservierungsmitteln- Besonders gute Langzeiteignung

Anforderungen an Umlauföle für Lagerin der Trockenpartie:- Beste Oxidationsstabilität- Gutes Demulgiervermögen- Guter Korrosionsschutz- Multimetallverträglichkeit- Hydrolysestabilität- Hoher Viskositätsindex - Hoher Druck-Viskositätskoeffizient- Im Wälzlager wirksame

grenzschichtbildende Additive- Gute Verträglichkeit mit

Elastomeren und Kunststoffen

- AusgezeichnetesReinigungsvermögen

- Problemlose Filtrierbarkeit- Schaumverhinderung- Vermeidung von Rückstandsbildung

und Trübung- Besondere Langzeiteignung

Eine aktuelle Liste mit von FAG emp-fohlenen Ölen für den Naßbereich und fürdie Trockenpartie erhalten Sie auf Anfrage.

Versorgung der Lager mit Öl

Welche Ölmenge im Einzelfall zuge-führt werden muß, hängt im wesent-lichen von den jeweiligen Bedingungender Wärmezu- und -abfuhr ab. Bei hohen Drehzahlkennwerten (n · dm > 300 000 min-1 · mm, z. B. beiSaugwalzen) sind Wärmebilanz-rechnungen entsprechend FAG-Publ.-Nr.WL 81 115/4 zu empfehlen.

Zur Schmierung der Lager selbst istnur eine sehr geringe Ölmenge erfor-derlich. Aus Sicherheitsgründen und umzu gewährleisten, daß immer alleKontaktflächen mit Öl versorgt werden,wählt man aber wesentlich größere Men-gen. Eine weitere Steigerung wirdnotwendig, wenn gezielte Wärmeabfuhrvorgesehen wird.

Auch bei ölgeschmierten Lagern sollteman den Vorteil der direkten Schmier-stoffzufuhr durch Schmiernut und -boh-rungen der Laufringe nutzen.

Wälzlager müssen bereits beim An-laufen der Maschine mit Schmierstoff ver-sorgt werden. Bei einer Ölumlaufschmie-rung sollte daher die Förderpumpe bereitsvor dem Start der Maschine anlaufen.

FAG-Empfehlungen für die Ölmen-gen bei den einzelnen Lagerungen der Pa-piermaschine sind in den Diagrammenauf Seite 36 und 37 angegeben.

Druckverlust bei Ölumlaufschmierung

Wie bereits ausgeführt, soll das Ölmöglichst direkt in die Lager gelangen.Das kühlende Öl wird so ohne vorherigeErwärmung in die zu schmierenden Kon-taktbereiche geführt und kann dort Wär-me aufnehmen und abtransportieren.Wegen der niedrigeren Temperatur hatdas Öl eine höhere Viskosität, so daß sichein tragfähigerer Schmierfilm aufbauenkann.

Durch die Schmiernuten in den FAGPendelrollenlagern und zweireihigen Zy-linderrollenlagern kann bei größeren Öl-mengen ein Druckverlust auftreten. Beieiner großen Lageranzahl - wie in Papier-maschinen - ist dies bei der Auslegung derUmlaufanlage durch eine höhere Pum-penleistung zu berücksichtigen. Entschei-dend für den Druckverlust sind die Ab-messungen der Schmiernuten. Der Ein-fluß der Schmierbohrungen istvernachlässigbar klein. Näherungsweiseberechnet man den Druckverlust mit derFormel

Δp = 44 · 10–5 H2 · D · Q · ν [bar][(H – t) · t]3

wobei Q Öldurchflußmenge [l/min]ν Ölviskosität [mm2/s]H Breite der Schmiernut [mm]t Tiefe der Schmiernut [mm]D Lageraußendurchmesser [mm]

Zur Verminderung des Druckverlustesbei großen Ölmengen ist es zweckmäßig,zusätzlich im Gehäuse eine Umfangsnutanzubringen. Dies ist auch bei Loslagernmit größerem Verschiebeweg zu empfeh-len, um die Ölzufuhr sicherzustellen.

35 FAG

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Dimensionierung und Schmierung von WälzlagernSchmierung

Mindestöldurchflußmengen bei Umlaufschmierung

für Wälzlager in Leitwalzen für Wälzlager in Trocken- und Glättzylindern

für Wälzlager in Naßpressen für Wälzlager in Siebsaugwalzen

FAG 36

5

1

l/min

Min

des

töld

urch

flußm

enge

Q

Lageraußendurchmesser D

0,5

0,2

0,1

0,05

0,02

Pendelrollenlager-Reihe 223..K.C3 Trockenpartie Naßpartie

50 200100 500mm

20

10

5

2

1

l/min

Min

des

töld

urch

flußm

enge

Q

Lageraußendurchmesser D

Pendelrollenlager-Reihe 231..K.C4Pendelrollenlager-Reihe 230..K.C4

Sattdampfüberdruck = 3,0 bar = T = 142°C (unterer Bereich)Sattdampfüberdruck = 10,5 bar = T = 185°C (oberer Bereich)

^^

0,5

0,2

200 500 1000mm

20

5

2

1

l/min

Min

des

töld

urch

flußm

enge

Q

Lageraußendurchmesser D

n · dm ≤ 200 000 min-1 · mm untere Bereichshälften · dm > 200 000 min-1 · mm obere Bereichshälfte

Pendelrollenlager-Reihe 232..KPendelrollenlager-Reihe 231..K

0,5

0,2

0,1

100 200 500 1000mm

1

3

2

5

10

20

0,5500400 1000

Pendelrollenlager-Reihe 230..KPendelrollenlager-Reihe 239..K

n · dm < 200 000 min-1 · mm untere Bereichshälften · dm = 200 000 - 300 000 min-1 · mm obere Bereichshälften · dm > 300 000 min-1 · mm obere Begrenzung des Bereichs

Min

des

töld

urch

flußm

enge

Q

l/min

Lageraußendurchmesser D700 mm

7

0,7

1,5

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Dimensionierung und Schmierung von WälzlagernSchmierung

Mindestöldurchflußmengen bei Umlaufschmierung

für Wälzlager in Soft-Kalandern

Ölabführung

Bei relativ hohen Öldurchflußmengenund bei verminderten Lagertemperatureninfolge Isolation und Kühlung kommtder Gestaltung des Ölablaufs eine beson-dere Bedeutung zu.

Nicht ausreichend dimensionierte Ölabläufe und höherviskose Öle können,besonders beim Kaltstart der Papier-maschine, eine Ölleckage bei den Gehäu-sen bewirken. Neben ausreichend großenAblaufquerschnitten beiderseits der Lagermit ausreichend dimensionierten Aus-gleichsbohrungen am tiefsten Punkt desGehäuses sind die Ablaufrohre mit mög-lichst großem Gefälle zu versehen.

Wichtig ist auch, daß eine spätere Zu-sammenführung von Ablaufrohren miteinem entsprechend großen Durchmesserfortzuführen ist, um einen Rückstau zuvermeiden. Für eine genauere Dimen-sionierung im Gefällebereich der Ab-laufleitung von 1 bis 5 % benutzt mandie Formel

da = 11,7 · 4√Q · ν/G [mm]

wobeida Durchmesser der

Ablaufleitung [mm]Q Öldurchflußmenge [l/min]ν Ölviskosität [mm2/s]G Gefälle [%]

37 FAG

Berechnet für: P/C = 0,05 ... 0,15 n · dm = 300 000 min-1 · mm Betriebstemperatur = 125 °C Ölviskosität VG220 Abstrahlung 30% über Gehäuseoberfläche tein - taus = 20 °C

1 500 mm

P/C = 0,15

P/C = 0,05

Pendelrollenlager Reihe 232.. Reihe 231..

Lageraußendurchmesser D

Min

des

töld

urch

flußm

enge

Q

500 600 700 800 1 000 1 200

50

20

10

8

543

2

l/min

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TabellenUmrechnung

6 Tabellen

6.1 Umrechnung6.1.1 Durchflußmenge

6.1.2 Geschwindigkeit

6.1.3 Temperatur

6.1.4 Sattdampfdruck

FAG 38

0 1

0 2 4 6

2

8

3

10

4

12

5

14 16 18

6

20 22

7

24 26 28

8 9 10

4030

US Gallons/min

l/min

0

0

1 000

500

2 000

1 000

3 000

1 500

4 000 5 000

2 000

6 000 7 000

2 500

8 000

3 000

9 000 10 000 fpm

m/min

150

75

200

100

250

125

300

150

350

175

400

200

1

5 10

2

20

3

30

4

50

5

70

7

100

10

150

15

200

°F

°C

bar

psi

1 US Gallon = 3,7854 l

1 fpm = 0,3048 m/min

x °C = (x·9/5 + 32) °F

1 psi = 0,0689 bar

32 34 36 38

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TabellenRadialluft

6.2 Radialluft

6.2.1 Radialluft der FAG Zylinderrollenlager

6.2.2 Radialluftverminderung bei FAG Zylinderrollenlagern mit kegeliger Bohrung

39 FAG

Maße in mm

Nennmaß der über 50 65 80 100 120 140 160 180 200 225 250 280 315 355 400 450 500 560 630Lagerbohrung bis 65 80 100 120 140 160 180 200 225 250 280 315 355 400 450 500 560 630 710

mit zylindrischer Bohrung

Lagerluft in μm

Luftgruppe min 40 40 50 50 60 70 75 90 105 110 125 130 145 190 210 220 240 260 285CN (normal) max 70 75 85 90 105 120 125 145 165 175 195 205 225 280 310 330 360 380 425

Luftgruppe min 60 65 75 85 100 115 120 140 160 170 190 200 225 280 310 330 360 380 425C3 max 90 100 110 125 145 165 170 195 220 235 260 275 305 370 410 440 480 500 565

Luftgruppe min 80 90 105 125 145 165 170 195 220 235 260 275 305 370 410 440 480 500 565C4 max 110 125 140 165 190 215 220 250 280 300 330 350 385 460 510 550 600 620 705

Luftgruppe min 110 130 155 180 200 225 250 275 305 330 370 410 455 510 565 625 600 620 705C5 max 140 165 190 220 245 275 300 330 365 395 440 485 535 600 665 735 720 740 845

mit kegeliger Bohrung

Lagerluft in μm

Luftgruppe min 50 60 70 90 100 110 125 140 155 170 185 205 225 255 285 315 350 380 435CN (normal) max 80 95 105 130 145 160 175 195 215 235 255 280 305 345 385 425 470 500 575

Luftgruppe min 70 85 95 115 130 145 160 180 200 220 240 265 290 330 370 410 455 500 565C3 max 100 120 130 155 175 195 210 235 260 285 310 340 370 420 470 520 575 620 705

Luftgruppe min 90 110 120 140 160 180 195 220 245 270 295 325 355 405 455 505 560 620 695C4 max 120 145 155 180 205 230 245 275 305 335 365 400 435 495 555 615 680 740 835

Luftgruppe min 120 145 155 180 205 230 245 275 305 335 365 400 435 495 555 615 680 740 835C5 max 150 180 190 220 250 280 295 330 365 400 435 475 515 585 655 725 800 860 975

*) Abweichende Werte bei Benutzung des Verschiebe-meßgeräts RKP.MG beachten.

1) Es gilt: Lager, deren Radialluft vor dem Einbau in deroberen Hälfte des Toleranzbereichs liegt, montiert manmit dem größeren Wert der Radialluftverminderungoder des axiales Verschiebewegs, Lager in der unterenHälfte des Toleranzbereichs mit dem kleineren Wert derRadialluftverminderung oder des axialen Verschiebe-wegs.

2) Gilt nur für Vollwellen aus Stahl und für Hohlwellen, deren Bohrung nicht größer ist als der halbe Wellen-durchmesser. Für Hohlwellen mit di/dm > 0,5 ist der Verschiebeweg bei Stahl mit 1/fi (Diagramm 3, Seite 25)und bei Grauguß oder Sphäroguß zusätzlich mit w(Diagramm 4, Seite 25) zu multiplizieren.

Nennmaß der Verminderung Verschiebeweg*) Kontrollwert der kleinsten Lagerbohrung der Radialluft1) auf dem Kegel 1:122) Radialluft nach dem Einbau

d Welle Hülse CN C3 C4 C5über bis min max min max min max min min min minmm mm mm mm

50 65 0,03 0,035 0,45 0,55 0,5 0,65 0,02 0,035 0,05 0,08565 80 0,035 0,04 0,55 0,6 0,65 0,7 0,025 0,04 0,07 0,10580 100 0,04 0,045 0,6 0,7 0,65 0,8 0,03 0,05 0,075 0,11

100 120 0,045 0,055 0,7 0,85 0,8 0,95 0,045 0,065 0,085 0,125120 140 0,055 0,065 0,85 1 0,95 1,1 0,045 0,07 0,095 0,14140 160 0,06 0,075 0,9 1,2 1 1,3 0,05 0,075 0,105 0,155

160 180 0,065 0,085 1 1,3 1,1 1,5 0,06 0,08 0,11 0,16180 200 0,075 0,095 1,2 1,5 1,3 1,7 0,065 0,09 0,125 0,18200 225 0,085 0,105 1,3 1,6 1,4 1,8 0,07 0,1 0,14 0,2

225 250 0,095 0,115 1,5 1,8 1,6 2 0,075 0,105 0,155 0,22250 280 0,105 0,125 1,6 2 1,7 2,3 0,08 0,125 0,17 0,24280 315 0,115 0,14 1,8 2,2 1,9 2,4 0,09 0,13 0,185 0,26

315 355 0,13 0,16 2 2,5 2,2 2,7 0,095 0,14 0,195 0,275355 400 0,14 0,17 2,2 2,6 2,5 2,9 0,115 0,165 0,235 0,325400 450 0,15 0,185 2,3 2,8 2,6 3,1 0,135 0,19 0,27 0,37

450 500 0,16 0,195 2,5 3 2,8 3,4 0,155 0,215 0,31 0,42500 560 0,17 0,215 2,7 3,4 3,1 3,8 0,18 0,24 0,345 0,465560 630 0,185 0,24 2,9 3,7 3,5 4,2 0,195 0,26 0,38 0,5

630 710 0,2 0,26 3,1 4,1 3,6 4,7 0,235 0,305 0,435 0,575

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TabellenRadialluft

6.2.3 Radialluft der FAG Pendelrollenlager

6.2.4 Radialluftverminderung bei FAG Pendelrollenlagern mit kegeliger Bohrung

FAG 40

Maße in mm

Nennmaß der über 50 65 80 100 120 140 160 180 200 225 250 280 315 355 400 450 500 560 630 710 800 900Lagerbohrung bis 65 80 100 120 140 160 180 200 225 250 280 315 355 400 450 500 560 630 710 800 900 1000

mit zylindrischer Bohrung

Lagerluft in μm

Luftgruppe min 40 50 60 75 95 110 120 130 140 150 170 190 200 220 240 260 280 310 350 390 430 480CN (normal) max 65 80 100 120 145 170 180 200 220 240 260 280 310 340 370 410 440 480 530 580 650 710

Luftgruppe min 65 80 100 120 145 170 180 200 220 240 260 280 310 340 370 410 440 480 530 580 650 710C3 max 90 110 135 160 190 220 240 260 290 320 350 370 410 450 500 550 600 650 700 770 860 930

Luftgruppe min 90 110 135 160 190 220 240 260 290 320 350 370 410 450 500 550 600 650 700 770 860 930C4 max 120 145 180 210 240 280 310 340 380 420 460 500 550 600 660 720 780 850 920 1010 1120 1220

Luftgruppe min 120 145 180 210 240 280 310 340 380 420 460 500 550 600 660 720 780 850 925 1010 1120 1220C5 max 150 150 225 260 300 350 390 430 470 520 570 630 690 750 820 900 1000 1100 1190 1300 1440 1570

mit kegeliger Bohrung

Lagerluft in μm

Luftgruppe min 55 70 80 100 120 130 140 160 180 200 220 240 270 300 330 370 410 460 510 570 640 710CN (normal) max 75 95 110 135 160 180 200 220 250 270 300 330 360 400 440 490 540 600 670 750 840 930

Luftgruppe min 75 95 110 135 160 180 200 220 250 270 300 330 360 400 440 490 540 600 670 750 840 930C3 max 95 120 140 170 200 230 260 290 320 350 390 430 470 520 570 630 680 760 850 960 1070 1190

Luftgruppe min 95 120 140 170 200 230 260 290 320 350 390 430 470 520 570 630 680 760 850 960 1070 1190C4 max 120 150 180 220 260 300 340 370 410 450 490 540 590 650 720 790 870 980 1090 1220 1370 1520

Luftgruppe min 120 150 180 220 260 300 340 370 410 450 490 540 590 650 720 790 870 980 1090 1220 1370 1520C5 max 160 200 230 280 330 380 430 470 520 570 620 680 740 820 910 1000 1100 1230 1360 1500 1690 1860

*) Abweichende Werte bei Benutzung des Verschiebe-meßgeräts RKP.MG beachten.

1) Es gilt: Lager, deren Radialluft vor dem Einbau in deroberen Hälfte des Toleranzbereichs liegt, montiert manmit dem größeren Wert der Radialluftverminderungoder des axiales Verschiebewegs, Lager in der unterenHälfte des Toleranzbereichs mit dem kleineren Wert derRadialluftverminderung oder des axialen Verschiebe-wegs.

2) Gilt nur für Vollwellen aus Stahl und für Hohlwellen, deren Bohrung nicht größer ist als der halbe Wellen-durchmesser. Für Hohlwellen mit di/dm > 0,5 ist der Verschiebeweg bei Stahl mit 1/fi (Diagramm 3, Seite 25)und bei Grauguß oder Sphäroguß zusätzlich mit w(Diagramm 4, Seite 25) zu multiplizieren.

Nennmaß der Verminderung Verschiebeweg*) Verschiebeweg*) Kontrollwert derLagerbohrung der Radialluft1) auf dem Kegel 1:122) auf dem Kegel 1:302) kleinsten Radialluft

nach dem Einbaud Welle Hülse Welle Hülse CN C3 C4 C5über bis min max min max min max min max min max min min min minmm mm mm mm mm

50 65 0,03 0,04 0,45 0,6 0,5 0,7 – – – – 0,025 0,035 0,055 0,0865 80 0,04 0,05 0,6 0,75 0,7 0,85 – – – – 0,025 0,04 0,07 0,180 100 0,045 0,06 0,7 0,9 0,75 1 1,7 2,2 1,8 2,4 0,035 0,05 0,08 0,12

100 120 0,05 0,07 0,7 1,1 0,8 1,2 1,9 2,7 2 2,8 0,05 0,065 0,1 0,15120 140 0,065 0,09 1,1 1,4 1,2 1,5 2,7 3,5 2,8 3,6 0,055 0,08 0,11 0,17140 160 0,075 0,1 1,2 1,6 1,3 1,7 3 4 3,1 4,2 0,055 0,09 0,13 0,2

160 180 0,08 0,11 1,3 1,7 1,4 1,9 3,2 4,2 3,3 4,6 0,06 0,1 0,15 0,23180 200 0,09 0,13 1,4 2 1,5 2,2 3,5 4,5 3,6 5 0,07 0,1 0,16 0,24200 225 0,1 0,14 1,6 2,2 1,7 2,4 4 5,5 4,2 5,7 0,08 0,12 0,18 0,27

225 250 0,11 0,15 1,7 2,4 1,8 2,6 4,2 6 4,6 6,2 0,09 0,13 0,2 0,3250 280 0,12 0,17 1,9 2,6 2 2,9 4,7 6,7 4,8 6,9 0,1 0,14 0,22 0,32280 315 0,13 0,19 2 3 2,2 3,2 5 7,5 5,2 7,7 0,11 0,15 0,24 0,35

315 355 0,15 0,21 2,4 3,4 2,6 3,6 6 8,2 6,2 8,4 0,12 0,17 0,26 0,38355 400 0,17 0,23 2,6 3,6 2,9 3,9 6,5 9 6,8 9,2 0,13 0,19 0,29 0,42400 450 0,2 0,26 3,1 4,1 3,4 4,4 7,7 10 8 10,4 0,13 0,2 0,31 0,46

450 500 0,21 0,28 3,3 4,4 3,6 4,8 8,2 11 8,4 11,2 0,16 0,23 0,35 0,51500 560 0,24 0,32 3,7 5 4,1 5,4 9,2 12,5 9,6 12,8 0,17 0,25 0,36 0,55560 630 0,26 0,35 4 5,4 4,4 5,9 10 13,5 10,4 14 0,2 0,29 0,41 0,63

630 710 0,3 0,4 4,6 6,2 5,1 6,8 11,5 15,5 12 16 0,21 0,31 0,45 0,69710 800 0,34 0,45 5,3 7 5,8 7,6 13,3 17,5 13,6 18 0,23 0,35 0,51 0,77800 900 0,37 0,5 5,7 7,8 6,3 8,5 14,3 19,5 14,8 20 0,27 0,39 0,57 0,87

900 1000 0,41 0,55 6,3 8,5 7 9,4 15,8 21 16,4 22 0,3 0,43 0,64 0,97

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