die neuen erfolgsfaktoren der papierindustrie

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Umsteigen – aufsteigen: Die neuen Erfolgsfaktoren der Papierindustrie

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Page 1: Die neuen Erfolgsfaktoren der Papierindustrie

Umsteigen – aufsteigen:

Die neuen Erfolgsfaktoren der Papierindustrie

Page 2: Die neuen Erfolgsfaktoren der Papierindustrie

Impressum

Herausgeber:Effi zienz-Agentur NRW

Mülheimer Straße 100

47057 Duisburg

Gestaltung:liniezwei Kommunikationsdesign,Düsseldorf

Druck:Buersche Druckerei,Gelsenkirchen

Wir danken den Unternehmen für die Bereitstellung des folgenden Bildmaterials:Stora Enso Kabel GmbH & Co. KG: S. 06 Kran, S. 13 alle Abb.

Julius Schulte Söhne GmbH & Co. KG:S. 14 Papierfabrik

KANZAN Spezialpapiere GmbH: S. 04 alle Abb., S. 06 Staplerfahrer, S. 18 Regal, S. 19

Papiermaschine u. Zeichnung, S. 20 alle Abb.

Page 3: Die neuen Erfolgsfaktoren der Papierindustrie

22 | 23

Beratung und Fördervermittlung: Wer unterstützt mich bei der Umset-

zung solcher Maßnahmen und wie kann ich welche fi nanziellen Mittel hierfür in Anspruch nehmen?

Pilot- und Verbundprojekte: Wie kann ich davon profi tieren, wenn

ich mich bei der Umsetzung meiner Maßnahmen mit anderen Unternehmen und Institutionen zusammenschließe?

Partner für Innovation und Wachstum.

Die EFA ist Berater, Initiator und Vermittler einer neuen Wirtschaftsstrategie, die uns allen zugute kommt – und der Erfolg gibt uns Recht. So haben wir inzwischen nicht nur zahlreiche Unternehmen aus Nordrhein-Westfalen bei der Umsetzung innovativer Maßnahmen unterstützt. Unter unserer Schirmherrschaft entstehen auch kontinu-ierlich neue Konzepte und Projekte – und darüber hinaus ein leistungsfähiges Info-Netzwerk für den gesamten NRW-Mittel-stand. So profitiert letztendlich unsere gesamte Gesellschaft von einem enormen Wissens- und Praxis-Potenzial, das natio-nal und international ein eindrucksvolles Beispiel dafür darstellt, was wirtschaftlich möglich und ökologisch nötig ist. Voraus-gesetzt, man nutzt das richtige Potenzial zur richtigen Zeit am richtigen Ort.

Kontakt und Ansprechpartner

Effi zienz-Agentur NRW

Hauptsitz DuisburgMülheimer Straße 100 · 47057 DuisburgTelefon: 02 03 / 3 78 79 - 30 · Fax: 02 03 / 3 78 79 - 44eMail: [email protected] · Internet: www.efanrw.de

Regionalbüro Aachen im TechnologiezentrumDennewartstraße 27 (am Europaplatz) · 52068 AachenTelefon: 02 41 / 9 63 16 21

Regionalbüro Bielefeld im TechnologiezentrumMeisenstraße 96 · 33607 BielefeldTelefon: 05 21 / 29 97 - 397

Regionalbüro Münster im HandwerkszentrumEchelmeyerstraße 1 - 2 · 48163 MünsterTelefon: 02 51 / 70 5 - 14 75

Regionalbüro Siegen im TechnologiezentrumBirlenbacher Straße 18 · 57078 SiegenTelefon: 02 71 / 2 50 39 - 60

Ansprechpartner Telefon eMail

Hauptsitz Duisburg 02 03 / 3 78 79 - 30 [email protected]

LeitungDr. Peter Jahns 02 03 / 3 78 79 - 42 [email protected]. Julia R. Tschesche(stellv.) 02 03 / 3 78 79 - 45 [email protected]

SekretariatInge Steinhauer 02 03 / 3 78 79 - 41 [email protected] Höfler 02 03 / 3 78 79 - 43 [email protected]

ÖffentlichkeitsarbeitSusan Kolta 02 03 / 3 78 79 - 47 [email protected] Menssen 02 03 / 3 78 79 - 52 [email protected] Schmitt 02 03 / 3 78 79 - 59 [email protected] Splett 02 03 / 3 78 79 - 38 [email protected]

ProjektkoordinationIlona Dierschke 02 03 / 3 78 79 - 49 [email protected] Graf 02 03 / 3 78 79 - 46 [email protected] Grundmann 02 03 / 3 78 79 - 53 [email protected] Hufmann 02 03 / 3 78 79 - 57 [email protected] Kunsleben 02 03 / 3 78 79 - 50 [email protected] Lodde 02 03 / 3 78 79 - 58 [email protected] Niemczyk 02 03 / 3 78 79 - 48 [email protected] M. Ötting 02 03 / 3 78 79 - 55 [email protected] Schumacher 02 03 / 3 78 79 - 56 [email protected] H. Sittel 02 03 / 3 78 79 - 51 [email protected]

Anfahrtsskizzewww.efanrw.de / anfahrtsskizze

Page 4: Die neuen Erfolgsfaktoren der Papierindustrie

02 | 03

Inhalt

Wie wirtschaften wir morgen? 04 | 05

Papier in Nordrhein-Westfalen: 06 | 07Eine Säule unserer Wirtschaft

Die Papierindustrie: 08 | 09Nachhaltig wirtschaften – erfolgreicher produzieren

Praxisbeispiele aus der Papierindustrie:

Kappa Zülpich Papier GmbH 10 | 11

Stora Enso Kabel GmbH & Co. KG 12 | 13

Julius Schulte Söhne GmbH & Co. KG 14 | 15

Sihl GmbH 16 | 17

KANZAN Spezialpapiere GmbH 18 | 19

Chancen erkennen und nutzen: 20 | 21Einsparpotenziale in der Papierindustrie

Effi zienz-Agentur NRW: 22 | 23Kompetenz und Synergien für den MittelstandKontakt und Ansprechpartner

Page 5: Die neuen Erfolgsfaktoren der Papierindustrie

Wie wirtschaften wir morgen?

Erfolge gemeinsam gestalten.

Die Unterstützung einer nachhaltigen Ent wicklung ist auch und gerade für Nord-rhein-Westfalen als einem der größten Wirtschaftsstandorte in Deutschland eine zentra le Aufgabe. Eine Aufgabe, die unsere Zukunft entscheidend prägt und von deren Erfolgen nachfolgende Generationen lang-fristig pro fi tieren können und sollen. Doch die Zeit drängt – vor allem angesichts so zentraler Probleme wie wirtschaft licher Wachstums schwäche und weitgehender Abhängigkeit von begrenzten natürlichen Ressourcen. Je schneller wir uns den Her-ausforderungen stellen und tragfähige Stra-tegien entwickeln, desto besser für die Wirt-schaft und Gesellschaft unseres Landes.

Die Potenziale dafür sind vorhanden, müs-sen allerdings noch besser und auf breiter Basis genutzt werden. Stichworte Ressour-censchonung und Dematerialisierung: Höhere Effi zienz bei geringerem Verbrauch ist sinnvoll und machbar – durch intel-ligentere Konzepte und leistungsfähigere Technologien.

Gerade für den Mittelstand als treibende wirtschaftliche Kraft in NRW hängt der künftige Erfolg davon ab, wie konsequent sich neue Strukturen in den Betrieben etablieren lassen, die mit derselben Menge an Material und Energie eine höhere Wert-schöpfung erzielen.

Zukunft als Aufgabe.

Viele Wege führen hier zum Ziel – zum Beispiel eine Reduzierung des Verpackungs-anteils, eine verlängerte Lebenszeit von Pro dukten, die Verwendung ressourcen-schonender Wertstoffe, eine optimierte Logistik oder Produkte, die einen möglichst sparsamen Einsatz von Material und Ener-gie von der Entwicklung über die Nutzung bis hin zur Entsorgung berücksichtigen. Schätzungen zeigen, dass selbst mit der heute vorhandenen Technik und unter Be rücksichtigung aktueller Rahmenbedin-gun gen noch weitere, erhebliche Einspar-poten ziale genutzt werden können – und zwar ohne Qualitätsverlust.

Page 6: Die neuen Erfolgsfaktoren der Papierindustrie

Höhere Effi zienz bei gerin gerem

Verbrauch ist sinnvoll und machbar

– durch intel ligentere Konzepte

und leistungsfähigere Technologien.

Chancen und Potenziale erkennen, um

gemeinsam die Zukunft anzupacken.

04 | 05

Die Kosten für unnötige Verluste müssen mit Hilfe neuer Rechnungssysteme voll stän-dig und transparent ausgewiesen wer den. Investitionsentscheidungen dürfen nicht nur aufgrund kurzfristiger Einsparungen ge troffen werden, sondern müssen die langfristige Wirtschaftlichkeit über den ge-samten Lebenszyklus der Anlagen hinweg mit einbeziehen. Sich ergänzende Produk-tionssysteme verschiedener Partner müssen intelligent verknüpft und das Know-how der Mitarbeiter für deren Nutzung gezielt aufgebaut werden.

Mehr Effi zienz für jeden – mehr Vorteile für alle.

Eine Steigerung der Ressourceneffi zienz sorgt nicht nur im einzelnen Betrieb für mehr Produktivität und weniger Kosten, sondern unterstützt auch aktiv das Wirt-schaftswachstum der Region. Denn nach wie vor gilt der Grundsatz: Wirtschaftli-cher und ökologischer Erfolg wird immer durch die knappsten Ressourcen einge-schränkt. Diejenigen Unternehmen, die diese Erkenntnis konsequent in intelligen-te Abläufe und Technologien umsetzen, erzielen also nicht nur einen echten Wett-be werbsvorsprung, sondern leisten durch diese Vorbildwirkung einen entscheiden-den Beitrag zum Umweltschutz.

Die Papierindustrie geht hier mit gutem Beispiel voran. So wird das einzelne Blatt Papier im Vergleich zu früher nur noch mit einem Bruchteil an Holz, Wasser und Energie hergestellt. Dennoch sieht sich gerade diese Branche dem enormen Wett-bewerbs- und Kostendruck eines globa li-sierten Marktes gegenüber, der diesen Vor-sprung schnell schrumpfen lässt.

Ein Grund mehr, die Anstrengungen in den Bereichen Nachhaltiges Wirtschaften und Ressourcen produktivität zu verstärken.

Page 7: Die neuen Erfolgsfaktoren der Papierindustrie

Deutschland

NRW

Die Papierindustrie in NRW bietet viel versprechende

Potenziale für kostensenkende und produktivitätssteigernde

Maßnahmen.

Papier in Nordrhein-Westfalen:

Eine Säule unserer Wirtschaft

Die Branche als Leistungsträger.

Eine Jahresproduktion von rund 20 Millio-nen Tonnen, ein Umsatzvolumen von über 13 Milliarden Euro, ca. 45.000 Mitarbeiter sowie insgesamt 3.000 verschiedene Papier-sorten machen Deutschland zur unange-fochtenen Nummer Eins der europäischen Papierindustrie. Somit rangiert unser Land im weltweiten Vergleich an fünfter Stelle – gleich hinter den USA, China, Japan und Kanada. Innerhalb dieser eindrucksvollen Statistik übernimmt Nordrhein-Westfalen mit fast 4 Millionen Tonnen erzeugtem Papier bundesweit die Führung vor allen anderen Bundesländern.

Das seit den 60er Jahren in Neuss herge-stellte und seitdem legendäre „Tempo“-Taschentuch repräsentiert nur einen kleinen Teil der gesamten Produktpalette. Papier und Pappe, Wellpappe und Verpackungs-mittel, Tapeten und Schreibwaren: Eine unüberschaubare Vielfalt an Produk-ten sind „made in NRW“ und stellen rund ein Viertel aller nationalen Umsätze, Ex- und Importe innerhalb dieser Branche dar.

Risiko gleich Chance.

Eine so kapital-, ressourcen- und energie-intensive Branche ist allerdings auch an-fällig für Preisschwankungen, denn schon heute machen die Energiekosten bei der Produktion von Papier, Karton und Pappe landesweit etwa 10 Prozent der Gesamt-kosten aus. So leidet der gesamte Industrie-zweig vor allem an ökologisch begründeten Belastungen wie Energiesteuern, Umlagen nach dem Kraft-Wärme-Kopplungs- oder Erneuerbare-Energien-Gesetz sowie stei-gen den Gas-, Öl- und Strompreisen. Hinzu kommen verteuerte Logistikleistungen durch die jüngst eingeführte Lkw-Maut.

Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Die branchenweiten Erlöse halten nicht mit der positiven Mengenentwicklung Schritt – und das im dritten Jahr in Folge. Zwar mel-de te die deutsche Papierbranche für 2004 eine durchschnittliche Absatzsteigerung von 5,4 Prozent, dem gegenüber steht je-doch ein Umsatz-Plus von nur 1,9 Prozent.

Papierindustrie in Deutschland:

20 Millionen Tonnen Jahresproduktion

13 Milliarden € Umsatzvolumen

3.000 Papiersorten

größte Papierindustrie in Europa

im weltweiten Vergleich an fünfter Stelle

Papierproduktion in NRW:

In NRW werden jährlich fast 4 Millionen

Tonnen Papier erzeugt. Das entspricht

einem Anteil von ca. 20% an der bundes-

weiten Papierproduktion im Jahr.

Page 8: Die neuen Erfolgsfaktoren der Papierindustrie

Im weltweiten Vergleich

ist Deutschland der fünft-

größte Papierproduzent.

06 | 07

Dieser Preisverfall von über 3 Prozent bei gleichzeitiger Erhöhung der produzierten Menge wird allgemein als alarmierendes Signal für die gesamte Branche gewertet – und ist Grund genug, den negativen Konse-quenzen mit einem gezielten Engagement für mehr Investitions- und Innovations-fähigkeit zu begegnen.

Unentdeckte Reserven mit ungeahnten Möglichkeiten.

Vor allem die überwiegend mittel stän disch geprägte Branchen-Struktur in Nordrhein-Westfalen bietet hier viel ver sprechende Potenziale für kostensenkende und pro duk -ti vi tätssteigernde Maßnahmen, die so-wohl ökonomischen als auch öko lo gischen Zielen gerecht werden. Maß nahmen, die sich dank der fundierten Beratungs- und Ser vice leistungen der Effi zienz-Agentur NRW in kurzer Zeit zielgerichtet umsetzen lassen.

Page 9: Die neuen Erfolgsfaktoren der Papierindustrie

Die Papierindustrie:

Nachhaltig wirtschaften – erfolgreicher produzieren

Die größten Einsparungspotenziale lassen sich vor allem in den drei Kernbereichen Wasser, Energie und Reststoffe erzielen.

Wertstoff Wasser:Weniger ist mehr.

Natürlich hat sich der Wasserverbrauch der Papierindustrie in Bezug auf die erzeugte Produktmenge im Laufe der Zeit wesent-lich verringert. Wurden etwa im Jahr 1960 noch etwa 75 m3 pro Tonne Papier benö-tigt, so beläuft sich die derzei tige Menge nur noch auf durchschnittlich 12 m3. Einem Kilo gramm produzierten Papiers ste-hen allerdings auch heute noch zwischen 250 und 1.000 Liter Wasser gegenüber – etwa für die Aufbereitung der Fasern und die Bildung des Faservlieses auf dem Papier-maschinensieb. Das Frischwasser kommt heute vor allem überall dort zum Einsatz, wo die Reinheit des Kreislaufwassers ge-währleistet werden muss.

Ein Großteil davon kann inzwischen wieder verwendet werden, was den effektiven Was-serverbrauch und den spezifi schen Abwas-seranfall deutlich vermindert.

klar getrennte Wasser-Kreislaufführung (nach Primär-, Sekundär- und äußerem Wasserkreislauf)

Einengung und -schließung der Wasser-kreislauf-Volumina

konsequente Gegenstromschaltung zwischen Papiermaschinen und Halb-stoffanlagen (Frischwasserzufuhr nur an der Papiermaschine)

angemessene Pufferbehälter zum Schwankungsausgleich und zur Verlustver meidung

interne Kreislaufreinigung mit Prozess-wasserrückführung

Getrennte Wasser-Kreislaufführung

in einer Papierfabrik:

1 Primärkreislauf

2 Sekundärkreislauf

3 Tertiärkreislauf (äußerer Kreislauf)

Page 10: Die neuen Erfolgsfaktoren der Papierindustrie

08 | 09

Kostenfaktor Energie:Nichts übersehen – alles nutzen. Die papiererzeugende Industrie ist zu einem der wichtigsten Abnehmer der Energieer-zeu ger geworden. Allein schon aus markt-wirtschaftlichen Gründen ist daher ein sinnvoller und sparsamer Einsatz an ther-mischer und elektrischer Energie für diese Branche wichtig und erfolgsentscheidend.

Vor allem folgende Bereiche sind in diesem Zusammenhang interessant:

gezielte Wärmerückgewinnung an verschiedenen Aggregaten wie Papier-maschinen oder Verbrennungsanlagen

Optimierung der mechanischen Ent-wäs serung an der Papiermaschine (z. B. durch Einsparung von thermischer Ener-gie in der Trockenpartie durch höhe ren Einsatz mechanischer Energie an der Pressenpartie)

Verwendung energiesparender Antriebs-systeme

Einsatz von Stromverbrauchern mit höheren Wirkungsgraden

verstärkte Verwendung von Drehzahl-reglern

Produktivitätsgewinn Reststoff:Substanz fi ndet Verwendung.

Vor allem die Senkung des Anteils papier-fremder Bestandteile (Sortierrückstände und Spuckstoffe) bietet ein erhebliches Ein-sparpotenzial im Sinne des Unternehmens und der Umwelt. Die energetische Verwer-tung dieser Stoffe sorgt nicht nur für eine langfristige Entsorgungssicherheit sowie für niedrige Betriebs- und Entsorgungskosten, sondern kann auch einen entscheidenden Beitrag zur Senkung der CO2-Emissionen leisten.

Immer mehr Abfälle wie unvermischter Primär-Schlamm und Deinking-Reststoffe fi nden auch in der Ziegelherstellung Ver-wendung, wo sie etwa zur Pororisierung von Mauersteinen eingesetzt werden. Die Zementindustrie hingegen nutzt vermehrt Abfallschlämme der Papierindustrie als Sekundärbrennstoffe.

Wassereinsparung

Ressourcenoptimierung

Energieeinsparung

Wasserverbrauch

Der Wasserverbrauch der

Papierindustrie pro Tonne

Papier hat sich von 1960 mit

75 m3/t bis 2004 mit nur

noch durchschnittlich 12 m3/t

wesentlich verringert.

m3/t

50

1012

75

1960 2004

Page 11: Die neuen Erfolgsfaktoren der Papierindustrie

1Praxisbeispiel:Kappa Zülpich Papier GmbH, Zülpich

Reststoffe zur Energiegewinnung

Kappa Zülpich Papier GmbH

Bessenicher Weg

53909 Zülpich

www.kappa-zuelpich.de

Produktpalette:

Wellenstoff

Schrenz

Deckenstoff

Testliner

Verpackungspapiere

Mitarbeiter: 198

Gründungsjahr: 1873

Das Unternehmen.

Die Kappa Zülpich Papier GmbH betreibt auf ihrem Firmengelände zwei Papier-maschinen zur Herstellung von Wellen-stoff, Schrenz, Deckenstoff, Testliner und Ver packungspapieren mit speziellen Eigen schaf ten. Schon bei der Gründung der Papierfabrik im Jahr 1873 setzte man auf Recycling, auch wenn dieser Begriff damals noch unbekannt war.

Bis in die 1960er Jahre hinein setzte man Stroh aus der familieneigenen Kornbren-nerei ein – später stellte man auf Altpa-pier um.

Heute werden davon ca. 425.000 Tonnen pro Jahr eingesetzt; das entspricht ca. 10% des jährlichen Altpapier-Aufkommens in NRW. Dies entlastet Deponien und Müllver-brennungsanlagen um den Anteil von ins-gesamt 6,5 Millionen Bürgern.

1970 schloss man bei Kappa Zülpich den Pro duktionswasserkreislauf vollständig und leitet seither nur noch unbelastete Kühl- und Niederschlagswässer in einen Bach ein. So wurde der Frischwasserver-brauch im Vergleich zum Branchendurch-schnitt um 80% gesenkt.

Seit 1995 wird darüber hinaus das Kreis-laufwasser bio logisch gereinigt, was Ge-ruchsemissionen erheblich reduziert und zusätzlich die Ein leitung in den Vorfl uter überfl üssig macht.

„Wir haben einen idealen Weg gefunden,

unsere Reststoffe in Energie umzuwandeln.

Es ist wirklich überraschend, wie man unter-

nehmerische Ziele und ökologische Vorteile

miteinander in Einklang bringen kann.“

(Dr. Peter Kramp, Geschäftsführer)

Durch den Einsatz von

ca. 425.000 Tonnen Altpapier

im Jahr werden Deponien

und Müllverbrennungsanlagen

erheblich entlastet.

Page 12: Die neuen Erfolgsfaktoren der Papierindustrie

Ressourcenoptimierung

Die Potenziale.

Der Rohstoff Altpapier enthält beim Ein-treffen im Werk Zülpich noch Reststoffe (Rejekte). Diese müssen zunächst ausge-schleust und entsorgt werden.

Seit 1997 nutzt man bei Kappa 60% dieser Rejekte zur Energiegewinnung. Hierfür wurde eine Rejekt-Verwertungsanlage in das bestehende Braunkohlekraftwerk in-tegriert, das auf Kraft-Wärme-Kopplung basiert. Auch das in der biologischen Was-serreinigung anfallende Biogas wird hier in Wasserdampf und elektrische Energie um gewandelt. Ein hochmodernes, eben-falls auf Kraft-Wärme-Kopplung basie-rendes Gaskraftwerk deckt seit 1996 fast den gesamten Restbedarf des Werkes an Energie ab.

10 | 11

Wassereinsparung

Energieeinsparung

t

20.000

15.000

10.000

5.000

20.000

14.000

20041997

Rejekt-Verwertung

Durch Verbesserungen im

Bereich der Förderketten und

-bänder konnte die Rejekt-

Verwertung von 14.000 Tonnen

auf ca. 20.000 Tonnen pro Jahr

erhöht werden.

Das Ergebnis.

In Zusammenarbeit mit der Effizienz-Agentur NRW konnte man mit Hilfe eines PIUS-Checks erhebliche Einsparpotenziale aufdecken. Durch Verbesserungen im Be-reich der Förderketten und -bänder konnte die Rejekt-Verwertung unter Einhaltung der Genehmigungsbestimmung um 6.000 Tonnen auf ca. 20.000 Tonnen pro Jahr er-höht werden. Hierdurch wird Kohle als Brennstoff ersetzt, und die Rejekte müssen nicht mehr extern entsorgt werden. Einer Investition von 50.000 € stehen bei dieser Maßnahme Einsparungen von über 660.000 € entgegen.

Aus dem Altpapier müssen

vor der Verwendung die

Reststoffe aus ge schleust

werden.

In der Rejekt-Verwertungsanlage

wird das Rejekt für die thermische

Verwertung im Kohlekraftwerk

vorbereitet.

Page 13: Die neuen Erfolgsfaktoren der Papierindustrie

2Praxisbeispiel:Stora Enso Kabel GmbH & Co. KG, Hagen

Stora Enso Kabel GmbH & Co. KG

Schwerter Straße 263

58099 Hagen

www.storaenso.com/kabel

Produktpalette:

Presse- und Katalogpapiere

Feinpapier

Mitarbeiter: 1.000

Jahresumsatz: ca. 400 Mio. €

Gründungsjahr: 1896

Das Unternehmen.

Mit 45.000 Mitarbeitern in über 40 Ländern, 12,4 Mrd. € Umsatz im Jahr 2004 und einer Jahresproduktion von ca. 16,4 Mio. Tonnen Papier und Karton zählt Stora Enso zu den weltweit führenden Konzernen der Forst-industrie. Die besondere Verantwortung für ökologische, soziale und wirt schaft liche Nachhaltigkeit wird u. a. durch die Aufnah-me der Stora Enso-Aktie in den Dow Jones Sustainability Index (DJSI) World sowie in den DJSI STOXX dokumentiert. Darüber hin-aus wird Stora Enso auch im FTSE4Good-Index für verantwortungs volle Investoren gelistet.

Als größter privater Arbeitgeber der Regi-on Hagen (ca. 1.000 Mitarbeiter) stellt Stora Enso Kabel mit einer jährlichen Pro -duk tions kapazität von ca. 620.000 Tonnen Papier und einem Umsatz von mehr als 400 Mio. € einen der leistungsfähigsten Konzernbereiche dar. Hier werden gestri ch -ene Druckpapiere für die Herstellung von Zeitschriften, Katalogen, Zeitungsbeilagen, Schulbüchern, Prospekten, Bildbänden und vielen anderen Drucksachen gefertigt.

Die Potenziale.

Zur Verbesserung der Glätte, des Glanzes, der Weiße und der Bedruckbarkeit ver-sehen viele Papierfabriken ihre Produkte mit einem Strich. Diese Oberfl ächenbe-schichtung besteht aus Pigmenten, Binde-mitteln und verschiedenen Hilfsstoffen. Die an den Streichmaschinen anfallenden Abwässer enthalten einerseits wertvolle Rohstoffe, vorwiegend Pigmente, anderer -seits sind sie aufgrund ihrer Zusammen-setzung schwer zu entsorgen.

Bei Stora Enso Kabel wurde eine Anlagen-kombination zur Streichfarbenrückführung entwickelt und in Betrieb genommen, die gleich zwei Vorteile für die Umwelt mitein-ander verbindet: die Rückgewinnung wert -voller Rohstoffe sowie die Rückführung des gereinigten Abwassers in den Produk-tionsprozess.

„Diese Maßnahme war

für die Bilanz unseres

Unternehmens ein Meilen-

stein – und in Sachen

Umweltentlastungen ein

echter Gewinn.“

(Detlef Schroth,

Leiter Umweltschutz)

Verantwortungsvolle Investitionen

Page 14: Die neuen Erfolgsfaktoren der Papierindustrie

Wassereinsparung

Ressourcenoptimierung

Energieeinsparung

12 | 13

Das Ergebnis.

Der Frischwasserverbrauch konnte um 24.552 m3 bzw. 4,5% pro Monat reduziert werden. Auch werden durch die Rückfüh-rung 3.800 Tonnen Streichpigmente pro Jahr eingespart. Zudem wurde die Funk tion der Kläranlage durch die Rückgewinnung störender Dispergiermittel und Latex opti-miert. Weitere Entlastungen erzielte man im Bereich der Schlammentwässerung und der Entsorgungskosten.

Der Pigment lieferant profi tiert von einem verringerten Ener gieeinsatz für die auf-wändige Zerklei ne rung, Aufschlämmung, Sortierung, Rein i gung und Klassifi zierung der Pigmen te. Und schließlich wurden auch die Umweltbelastungen durch den ver-minderten Abbau der Pigmente im Tage-bau deutlich reduziert.

Durch dieses vom „BMU-Programm zur För-derung von Investitionen zur Verminde rung von Umweltbelastungen“ unterstütz te Pro-jekt können bei einer Gesamtinvestition von ca. 2,8 Mio. € jährlich über 700.000 €

eingespart werden.

In einem gemeinsam mit der Effi zienz-Agentur NRW durchge füh rten PIUS-Check wurden im Jahr 2004 weitere Einsparpo-tenziale in den Bereichen Kreislaufwasser-schließung und Kühlung ermittelt, deren Nutzung zur Zeit geprüft wird.

Durch die Streichfarbenrück-

führung werden 3.800 Tonnen

Streichpigmente pro Jahr ein-

gespart.

Durch die Funktionen der Anlagen zur Streichfarbenrück-

führung können störende Dispergiermittel und Latex zurück-

gewonnen werden (Abb. Sedimentationsbehälter).

Frischwasserverbrauch

Der Frischwasserverbrauch konn-

te durch die Rückführung des

gereinigten Abwassers in den

Produktionsprozess um monat-

lich 4,5% reduziert werden.

m3

500.000

250.000

521.048545.600

vorher nachher

Page 15: Die neuen Erfolgsfaktoren der Papierindustrie

Praxisbeispiel:Julius Schulte Söhne GmbH & Co. KG, Düsseldorf

3

Ökologische Ausrichtung aller Prozesse

Julius Schulte Söhne GmbH & Co. KG

Fruchtstraße 28

40223 Düsseldorf

www.schulte-papier.de

Produktpalette: Hülsenkarton

Mitarbeiter: 118

Jahresumsatz: ca. 25 Mio. €

Gründungsjahr: 1886

Das Unternehmen.

Das traditionsreiche mittelständische Un ter-nehmen Julius Schulte produziert auf 20.000 m2 innerstädtischem Gelände Papier, Karton und Pappen aus Altpapier. Dabei hat man sich hier auf hochwertige Spezial -produkte für Nischenmärkte spe zialisiert. Ein gleich bleibend hohes Quali tätsniveau wird durch ein Qualitäts- und Umwelt-managementsystem nach DIN EN ISO 9001 und DIN EN ISO 14001 sichergestellt.

Für den Düsseldorfer Betrieb stand eine öko logische Ausrichtung aller Prozesse und Produkte schon immer im Vordergrund. So wurde hier beispielsweise in Eigenregie eine Anlage zur Wasserkreislaufschließung und Abwasseraufbereitung entwickelt, die als Pilotprojekt für Teilbereiche der Papierindustrie dienen kann.

„Die Papierindustrie hat in den letzten Jahren ihren Wasser-

verbrauch stark reduziert. Nun haben wir durch unsere

selbst entwickelte, vollbiologische Abwasseraufbereitung

noch weitergehende wirtschaftliche und ökologische

Vorteile erzielen können.“

(Georg Pingen, Betriebsleiter)

Blick auf die Papierfabrik

Julius Schulte Söhne GmbH

& Co. KG in einem Wohn-

gebiet in Düsseldorf.

Für die Produktion von

jährlich ca. 80.000 Tonnen

Hülsenkarton wird als

Rohstoff ausschließlich

Altpapier verwendet.

Page 16: Die neuen Erfolgsfaktoren der Papierindustrie

Wassereinsparung

Ressourcenoptimierung

Energieeinsparung

14 | 15

Die Potenziale.

Mit fi nanzieller Unterstützung der Deut-schen Bundesstiftung Umwelt (DBU) konnte man bei Julius Schulte den Wasserkreis-lauf schließen und das Abwasser gleichzei-tig biologisch aufbereiten und enthärten.

Die Abwasserreinigung erfolgt durch ein in der Papierindustrie bislang einmali-ges Ver fahren. In Zusammenarbeit mit der nieder ländischen Anlagenbau-Firma Paques Water Systems und der Techni-schen Universität Darmstadt (Fachgebiet Papierfabrikation) entwickelte die Firma Schulte eine Kreislauf-Wasser-Behand-lungsanlage (KWB-Anlage), die aus drei Reaktoren besteht.

Das belastete Wasser wird zunächst in einem speziellen Turmreaktor ohne Luft ver -goren und dadurch gereinigt, anschließend in zwei Belüftungsreaktoren entkalkt. Die Besonderheit: Das Biogas, das bei der Gärung entsteht, deckt den Energie bedarf der Anlage.

Das Ergebnis.

Bei einer Gesamtinvestition von ca. 1,5 Mio. € schont das Verfahren Ressourcen, spart Kosten und liefert durch die Bio-gasnutzung bald sogar neue Energie. 260.000 m3 Abwasser und 400.000 € Kanal-gebühren werden so jährlich eingespart. Darüber hinaus werden für die Reinigung keine zusätzlichen Chemikalien benötigt und Geruchsbelästigungen wirksam vermie-den – ein wichtiges Argument aufgrund der Lage in einem Wohngebiet.

Für diese Leistung wurde Julius Schulte mit dem Hauptpreis des Effi zienz-Preises NRW in der Kategorie „Produktion“ ausge zeich-net. Ein PIUS-Check in Zusammen arbeit mit der Effi zienz-Agentur NRW ergab kürz-lich weitere Einsparpotenziale durch eine Optimierung der Systemtemperatur (z. B. zur Senkung des Dampfverbrauchs), die vom Unternehmen derzeit geprüft werden.

Durch den PIUS-Check

konnten weitere Ein-

sparpotenziale ermittelt

werden.

Abwasser

Durch die Wasserkreislauf-

schließung werden 260.000 m3

Abwasser eingespart, wodurch

sich die Kanalbenutzungsge-

bühren jährlich um 400.000 €

verringerten.

m3

300.000

200.000

100.000

0 m3

260.000

vorher nachher

Page 17: Die neuen Erfolgsfaktoren der Papierindustrie

Praxisbeispiel:Sihl GmbH, Düren

4

Sihl GmbH

Kreuzauer Straße 33

52355 Düren

www.sihl.de

Produktpalette:

Inkjet-Papiere

Copy-Laser-Produkte

Tickets, Labels, Records

Mitarbeiter: 300

Gründungsjahr: 1902

Wirtschaftliche Verbrennung

Das Unternehmen.

Die Wurzeln des Unternehmens reichen mehr als 500 Jahre zurück, als der Züricher Stammbetrieb als „alte Papiermühle auf dem Werd“ erstmals erwähnt wurde. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts nahm man erfolgreich die Chancen ökonomischer, technologischer und sozialer Wand lungen wahr und entwickelte sich so vom traditi-onellen Papierhersteller zu einer innova-tiven und weltweiten Unternehmensgruppe.

Seit Ende November 2003 gehört das Kern geschäft zu der italienischen Diatec-Gruppe. Seitdem entwickelt, produziert und vermarktet Sihl einerseits Medien für den großformatigen, digitalen Farbdruck im Inkjet- und dielektrischen Verfahren sowie Spezialprodukte für technische und grafi sche Anwendungen, andererseits fl e-xible Datenträger für das Registrieren und Identifi zieren.

Die Potenziale.

Zur Herstellung beschichteten Papiers be-treibt die Sihl GmbH Düren unter anderem die Beschichtungsmaschine „DIANA“, vor allem für die Bereiche Wachspapiere (Tacho- scheiben) und thermosensitive Papiere.

Seit 1996 werden hier immer häufiger löse mittelfreie Lacke auf Wasserbasis ein-ge setzt. Die abgesaugte Luft enthält keine Schadstoffe mehr und kann ohne Ver bren-nung in die Atmosphäre entlassen werden. Die benötigte Wärmeenergie hier für musste aber weiterhin in der bestehenden Nach-verbrennungsanlage erzeugt werden, was weder wirtschaftlich noch besonders um-weltverträglich war. So betreibt man bei Sihl seit 2001 einen speziellen Dreizug-kessel, der ausschließlich Wärmeträgeröl mittels Gasbrenner erhitzt.

Ergänzung der thermischen Nachverbrennungsanlage mit

einem Dreizugkessel.

Page 18: Die neuen Erfolgsfaktoren der Papierindustrie

Energieeinsparung

Das Ergebnis.

Der Vorteil dieser gasbefeuerten Anlage ist eine wirtschaftliche Verbrennung mit hoher Wärmeausbeute und wesentlich weniger Schadstoffen bei einem Investi-tionsvolumen von ca. 300.000 €. War die thermische Nachverbrennungsanlage bis-her 4.000 bis 6.000 Betriebsstunden pro Jahr in Betrieb, so beträgt die derzeitige Aus lastung nur noch rund 2.500 Stunden. Der Zusatzkessel wird zusätzlich ca. 3.000

Stunden betrieben. So werden heute bei Sihl jährlich bis zu 167.000 € Heizölkosten eingespart. Darüber hinaus fallen 45% weniger Stickoxide sowie 76% weniger Staub, Schwefel und Nickel an.

Aufgrund dieses Erfolgs sollen nun auch im Rahmen eines PIUS-Checks die Möglich-keiten zur Wärmerückgewinnung aus der Abluft bewertet und genutzt werden.

16 | 17

Wassereinsparung

Ressourcenoptimierung

„Weniger Energiekosten, weniger Emissionen, eine bessere

Leistungsbilanz: Das Umdenken in diesem Bereich hat sich

für unser Unternehmen in vielerlei Hinsicht ausgezahlt.“

(Dr. Reiner Vaßen, Leiter Energie und Umwelt)

Durch den Zusatzkessel werden Heizkosten eingespart. Energieverbrauch

Ein Vergleich des Energieein-

satzes 2001 an TNV und WT-Öl-

Kessel zum Vorjahr (nur TNV)

ergab eine Einsparung von 42%.

MWh

20.000

15.000

10.000

5.000

2000 2001

WT

TNV

TNV

Page 19: Die neuen Erfolgsfaktoren der Papierindustrie

Praxisbeispiel:KANZAN Spezialpapiere GmbH, Düren

5

Sinnvolle Ausnutzung von Restwärme

KANZAN Spezialpapiere GmbH

Nippesstraße 5

52349 Düren

www.kanzan.de

Produktpalette:

Thermopapiere und Inkjet-Papiere

u. a. für:

Kontoauszüge

Selbstklebeetiketten

Lottobelege

Eintrittskarten

Öffentlichen Personennahverkehr

Flugtickes, Boardkarten

Parkscheine

Fax-Papier

Druckerpapier für Tintenstrahldrucker

Plotter-Papiere

Mitarbeiter: 310

Jahresumsatz: über 100 Mio. €

Gründungsjahr: 1990

Das Unternehmen.

Kanzan Spezialpapiere GmbH ist Hersteller von thermosensitiven Papieren und Inkjet-Papieren. Ursprünglich als deutsch-japa-nisches Jointventure gegründet, gehört Kanzan heute mehrheitlich zur Oji-Gruppe in Tokio, dem größten Papierhersteller in Japan. Seit 1991 produziert Kanzan im Werk Neumühl, einem Standort mit lan-ger Tradition – bereits 1710 entstand hier die erste Papierfabrik.

Heute werden hier über 100 verschiedene Papiersorten mit Flächengewichten zwi-schen 55 g/m2 und 250 g/m2 hergestellt. Das Unternehmen verfügt über eine Papier-maschine, zwei Streichmaschinen sowie mehrere Rollenschneider und ist nach DIN

ISO 9001: 2000 zertifi ziert.

„Die wirtschaftlichen Erfolge einer intensive-

ren Verwertung der Abwärme unserer Papier-

maschine hat uns darin bestärkt, unsere

Produktionsprozesse noch intensiver auf die

Einsatzmöglichkeit energie- und wasser-

sparender Technologien hin zu überprüfen.“

(Dr. Werner Rixen,

General Manager Mill Development)

Hochregallager für über 100 verschiedene Papiersorten.

Page 20: Die neuen Erfolgsfaktoren der Papierindustrie

Ressourcenoptimierung

Energieeinsparung

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Die Potenziale.

In der Trockenpartie einer Papiermaschine entsteht prozessbedingt eine hohe Ab wär-me, die weitgehend zur Vorwärmung der trockenen Luft dient, die der Trockenpartie zur Trocknung der Papierbahn zugeführt wird. Papiermaschinen benötigen warmes Wasser, das bei Kanzan bisher mit Frisch-dampf erzeugt wurde. Durch Einbau eines weiteren Wärmetauschers in die Abluft der Trockenpartie konnte auch noch die Rest-wärme ausgenutzt und für die Erzeugung des Warmwassers verwendet werden.

Das Ergebnis.

Durch diesen zweiten Wärmetauscher in der Abluft der Trockenpartie ließ sich der Frischdampfeinsatz um ca. 10.000 Ton nen pro Jahr senken. Die dazu notwen dige In-vestition betrug ca. 200.000 €. Bei variab-len Kosten von 15 € pro Tonne Dampf ent-spricht das einer Ersparnis von 150.000 € pro Jahr.

Weitere systematische Untersuchungen im Rahmen des PIUS-Checks lassen zusätzli-che Einsparungen bei Wasser und Energie erwarten.

Wassereinsparung

Frischdampfeinsatz

Durch den Einbau eines

weiteren Wärmetauschers

konnte der Frischdampf-

einsatz um ca. 10.000 Tonnen

pro Jahr gesenkt werden.

t/a

200.000

150.000

100.000

140.000150.000

vorher nachher

Zweiter Wärmetauscher zur Erwärmung von Prozesswasser.

Blick in den Wärmetauscher, mit der die Rest-

wärme sinnvoll ausgenutzt und weiter verwendet

werden kann.

Page 21: Die neuen Erfolgsfaktoren der Papierindustrie

Kontrollen von Druckluftnetzen Produktionssteigerung oder Dampf ein-

sparung durch höhere Bahntemperatur und verbesserte Entwässerung der Pressen

gut entwässerte Trockenzylinder mehrfache Wärmerückgewinnung

Wassereinsparung: Stoffverdünnung generell mit Kreislauf-

wasser, Verdünnung von Hilfsstoffen mit Rückwasser

Chancen erkennen und nutzen:

Einsparpotenziale in der Papierindustrie

Die vorgestellten Beispiele verdeutlichen, wie vielfältig die Möglichkeiten zur Kosten-senkung und Umweltentlastung gerade in der Papierindustrie sind.

Doch es gibt noch weitere Potenziale in-nerhalb dieser Branche, die nur darauf warten, entdeckt und genutzt zu werden. Vor allem zur Frischwassereinsparung bieten sich ungeahnte Chancen.

6Ressourcenoptimierung: verstärkter Einsatz von Füllstoffen

und Pigmenten

Energieeinsparung: einergieeinsparende Refi nergarnituren Dimensionierung einzelner Aggregate Überwachung der Sperrwassermenge

mit Durchfl ussbegrenzern automatischer Leistungsabwurf Verwendung energiesparender Antriebs-

systeme

1

1

23

45

89

1

Einsparpotenziale bei der Papierherstellung

7

Page 22: Die neuen Erfolgsfaktoren der Papierindustrie

20 | 21

Wassereinsparung

Ressourcenoptimierung

Energieeinsparung

Was können wir für Sie tun?

Die Effi zienz-Agentur NRW freut sich, Ihnen bei diesen und anderen wichtigen Schritten zu mehr Umweltentlastung und wirtschaft-lichem Erfolg zur Seite zu stehen. Mit ein-gehender Information und Unterstützung. Mit gezielter Vermittlung von Technologie-experten. Und mit dem Engagement, den Wirtschaftsstandort Nordrhein-Westfalen und seine Unterneh men gezielt zu fördern.

Sprechen Sie uns an – wir freuen uns auf Ihre Fragen!

3

Einsatz von verbrauchsreduzierenden Düsen in Spritzrohren

klare Wasserkreislaufführung und kon-sequente Gegenstromschaltung der Wasserkreisläufe zwischen den Papier-maschinen und Halbstoffanlagen, Volu mina der Wasserkreisläufe mög-lichst gering halten

interne Kreislaufreinigung mit konse-quenter Prozesswasserrückführung

Optimierung der Reinigung

4

5

2

Page 23: Die neuen Erfolgsfaktoren der Papierindustrie

Effi zienz-Agentur NRW:

Kompetenz und Synergien für den Mittelstand

Wegweiser zum Nachhaltigen Wirtschaften.

Die Effizienz-Agentur NRW – kurz EFA – ist die zentrale Anlaufstelle für produzie-rende kleine und mittlere Unternehmen in Nord rhein-West falen. Ziel ihrer Arbeit sind weit reichende strategische und technische Ver besserungen im Sinne des Nachhaltigen Wirtschaftens – durch neue Strategien, in no vative Technologien und ökologisch orientierte Maßnahmen.

Seit ihrer Gründung auf Initiative des nord -rhein-westfälischen Umweltministeriums im Jahre 1998 hat die EFA ihr Beratungs- und Leistungsspektrum kontinuierlich und erfolgreich ausgebaut. Heute ist die Effi -zienz-Agentur NRW nicht nur ein kompeten-ter und verlässlicher Partner für den Mit-telstand, sondern auch eine leistungs fähige Schnittstelle zwischen Wirt schaft, Wissen-schaft, Politik, Medien und Öffentlichkeit.

Als feste Größe für optimalen Wissens trans-fer und zielgerichtete Projekt-Aktivitäten ko ordiniert die EFA sämtliche Leistungen von Entwicklern, Anbietern, Förderern und Anwendern zukunftsträchtiger Innova -tionen. Damit immer mehr Produkte und Dienst leistungen in allen Branchen und Be-reichen der modernen Industrie entstehen können, die in Sachen Umweltverträg lich-keit und Wirtschaftlichkeit neue Wege ge-hen – und gerade deshalb so erfolgreich in internationalen Märkten bestehen können.

Inzwischen setzen sich insgesamt 18 EFA-Mitarbeiter in Duisburg sowie in den vier Regionalbüros Aachen, Bielefeld, Münster und Siegen dafür ein, dass möglichst viele kleine und mittlere Unternehmen in NRW durch intelligentes Wirtschaften von hand-festen finanziellen Vorteilen nachhaltig pro fi tieren können.

Ihre Fragen sind unser Antrieb.

Die EFA hat es sich zur Aufgabe gemacht, den nordrhein-westfälischen Mittelstand bei der Beantwortung essentieller Fragen in folgenden Bereichen zu unterstützen:

Produktionsintegrierter Umweltschutz: Wie lässt sich meine Wirtschaftlichkeit

erhöhen, indem Umweltbelastungen gar nicht erst entstehen?

Umweltgerechte Produktgestaltung: Welche unternehmerischen Vorteile ver-

schaffen mir Produkte, deren gesamter Lebenszyklus an ökologischen Maß stä-ben ausgerichtet ist?

Ressourcenkostenrechnung: Wie zahlt sich der durchdachte Umgang

mit knappen Gütern wie Rohstoffen und Energie unmittelbar für mich aus?

Effi zienz-Agentur NRW

Mülheimer Straße 100

47057 Duisburg

www.efanrw.de

Leistungsspektrum u. a.:

®PIUS-Check

Fördervermittlung

Ressourcenkostenrechnung RKR®

Contracting

Umweltgerechte Produktgestaltung

Mitarbeiter: 18

Gründungsjahr: 1998

Page 24: Die neuen Erfolgsfaktoren der Papierindustrie

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