weinbau und gartenbau säuremanagement bei den 2013er weinen · 2014. 10. 1. · erweiterte...

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Saeuremanagement-13122013.pptx 1 Bayerische Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau Säuremanagement bei den 2013er Weinen Fachzentrum Analytik Dr. Martin Geßner VOENOS am 13.12.2013 Der Jahrgang 2013 Folie 2 VOENOS „Der Jahrgang 2013“ FZ Analytik Dr. M. Geßner Bayerische Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau Präparate Verfahren Stabilisierung Chemische Entsäuerung

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    Bayerische Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau

    Säuremanagement bei den 2013er Weinen

    Fachzentrum Analytik

    Dr. Martin Geßner VOENOS am 13.12.2013 Der Jahrgang 2013

    Folie 2 VOENOS „Der Jahrgang 2013“ FZ Analytik Dr. M. Geßner Bayerische Landesanstalt für

    Weinbau und Gartenbau

    Präparate

    Verfahren

    Stabilisierung

    Chemische Entsäuerung

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    Folie 3 VOENOS „Der Jahrgang 2013“ FZ Analytik Dr. M. Geßner Bayerische Landesanstalt für

    Weinbau und Gartenbau

    Calziumcarbonat, Calciumkarbonat, kohlensaurer Kalk, CaCO3, Bruttopreis pro kg 1,05 €

    Kaliumbicarbonat, Kaliumhydrogencarbonat, Kalinat, KHCO3, Bruttopreis pro kg 3,75 €

    Neoanticid, Sihadex, Doppelsalz-Kalk, Calziumcarbonat mit Impfkristallen, Bruttopreis pro kg 3,81 €

    Malicid, homogene Zubereitung aus Kalk (CaCO3) und Weinsäure (C4H6O6), Bruttopreis pro kg 17,02 €

    Präparate für die Entsäuerung

    Brutto-Preise mit Stand 9.12.2013 bei Abnahme von 25 kg

    Folie 4 VOENOS „Der Jahrgang 2013“ FZ Analytik Dr. M. Geßner Bayerische Landesanstalt für

    Weinbau und Gartenbau

    Präparate für die Entsäuerung

    CaCO3 Kalk Neoanticid

    Malicid KHCO3 Kalinat

    weißes Pulver

    weißes Pulver

    weißes Pulver

    weiße Kristalle

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    Folie 5 VOENOS „Der Jahrgang 2013“ FZ Analytik Dr. M. Geßner Bayerische Landesanstalt für

    Weinbau und Gartenbau

    Einfachentsäuerung mit kohlensaurem Kalk (CaCO3) Fällt nur Weinsäure als Calzium-Tartrat aus.

    Feinentsäuerung mit Kalinat (KHCO3) Fällt nur Weinsäure als Kalium-Hyrogentartrat (Weinstein) aus.

    Doppelsalzentsäuerung mit Spezialkalk (Neoanticid) Fällt in der Teilmenge Weinsäure und Äpfelsäure aus, der

    Weinsäureanteil überwiegt.

    erweiterte Doppelsalzentsäuerung mit Spezialkalk und Malicid Fällt in der Teilmenge Weinsäure und Äpfelsäure aus, durch den

    Zusatz von Kalk-Weinsäure-Mischung erhöht sich die Menge an

    Äpfelsäure bei der Fällung.

    Chemische Entsäuerungsverfahren

    Laut VO (EG) 491/2009 Anhang 4

    Zeitliche Befristung der Entsäuerung für Jungweine bis zum 16.3.

    Wein darf nur um 1 g/l entsäuert werden; kein zeitliches Limit.

    Folie 6 VOENOS „Der Jahrgang 2013“ FZ Analytik Dr. M. Geßner Bayerische Landesanstalt für

    Weinbau und Gartenbau

    Wein aus weitgehend gesundem Lesegut, durchgegoren

    oder in der Endphase der Gärung

    Keine Schwefelung nach der Gärung und vor der Gärung

    möglichst < 30 mg/l

    pH-Wert 3,1 bis 3,3

    Spundvolles Gebinde /Fein- oder Vollhefe

    Temperaturbereich 18-20°C

    Kenntnis von Gesamtsäure, Äpfelsäure, pH-Wert und

    Weinsäure

    BSA - biologischer Säureabbau

    Voraussetzungen für gelungenen BSA

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    Folie 7 VOENOS „Der Jahrgang 2013“ FZ Analytik Dr. M. Geßner Bayerische Landesanstalt für

    Weinbau und Gartenbau

    Mein Wein hat eine stabile freie SO2 mit ca. 40 mg/l.

    Aktuelle Analysenwerte für den Gehalt an Gesamtsäure und Weinsäure, sowie den pH-Wert.

    Das angestrebte Entsäuerungsziel kann am Besten mittels Vorversuch ermittelt werden.

    Was sollten sie wissen, nachdem die Entscheidung für eine chemische Entsäuerung gefallen ist?

    Folie 8 VOENOS „Der Jahrgang 2013“ FZ Analytik Dr. M. Geßner Bayerische Landesanstalt für

    Weinbau und Gartenbau

    Der wichtigste Schritt vor einer chemischen Entsäuerung wird die Ermittlung des idealen Säureniveaus für den fertigen Wein sein.

    Der analytische Wert der titrierbaren Säure (Gesamtsäure berechnet als WS in g/l) kann zusammen mit dem pH-Wert nur einen groben Anhaltspunkt liefern.

    Weine des Jahrgangs 2013 schmecken oft weniger säurebetont, als man von den Analysenwerten ausgehend erwartet.

    Zu berücksichtigen ist auch die Geschmacksrichtung des fertigen Weines. Halbtrockene Wein dürfen aber auch nicht süß-sauer schmecken.

    Welchen Säuregehalt streben sie an?

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    Folie 9 VOENOS „Der Jahrgang 2013“ FZ Analytik Dr. M. Geßner Bayerische Landesanstalt für

    Weinbau und Gartenbau

    6,67% ige Kalk-Lösung: 6,67 g CaCO3 mit Wasser auf 100 ml auffüllen. Die Suspension vor dem Gebrauch unbedingt aufschütteln.

    Vorversuche zur Entsäuerung mit Kalk

    Entsäuerungsvorversuch im Ansatz 1 Liter um 1 g/l 10 ml/l 6,67% ige Kalk-Lösung um 2 g/l 20 ml/l 6,67% ige Kalk-Lösung um 3 g/l 30 ml/l 6,67% ige Kalk-Lösung

    Entsäuerungsvorversuch im Ansatz 100 ml um 1 g/l 1 ml/l 6,67% ige Kalk-Lösung um 2 g/l 2 ml/l 6,67% ige Kalk-Lösung um 3 g/l 3 ml/l 6,67% ige Kalk-Lösung

    Ausscheidung absitzen lassen, Verkostung ist dann möglich. Die Calzuimtartrat-Ausscheidung ist dann noch nicht vollständig. Das neutrale Calziumtartrat schmeckt nicht sauer.

    Folie 10 VOENOS „Der Jahrgang 2013“ FZ Analytik Dr. M. Geßner Bayerische Landesanstalt für

    Weinbau und Gartenbau

    6,67% ige Kalinat-Lösung: 6,67 g KHCO3 mit Wasser auf 100 ml auffüllen. Die Suspension vor dem Gebrauch unbedingt aufschütteln.

    Vorversuche zur Entsäuerung mit Kalinat

    Entsäuerungsvorversuch im Ansatz 1 Liter um 1 g/l 10 ml/l 6,67% ige Kalinat-Lösung um 2 g/l 20 ml/l 6,67% ige Kalinat-Lösung um 3 g/l 30 ml/l 6,67% ige Kalinat-Lösung

    Entsäuerungsvorversuch im Ansatz 100 ml um 1 g/l 1 ml/l 6,67% ige Kalinat-Lösung um 2 g/l 2 ml/l 6,67% ige Kalinat-Lösung um 3 g/l 3 ml/l 6,67% ige Kalinat-Lösung

    Ausscheidung durch Lagerung im Kühlschrank bei 4°C forcieren. Nach frühestens einem Tag verkosten. Die Kaliumhydrogentartrat-Ausscheidung sollte weitgehend abgeschlossen sein. Das noch in Lösung befindliche Kaliumhydrogentartrat schmeckt sauer.

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    Folie 11 VOENOS „Der Jahrgang 2013“ FZ Analytik Dr. M. Geßner Bayerische Landesanstalt für

    Weinbau und Gartenbau

    Die Entsäuerungsspanne ist die Grundlage für die Wahl des Entsäuerungsverfahrens.

    GS = Gesamtsäure in g/l

    WS = Weinsäure in g/l

    Maximale ESS für Einfachentsäuerung in g/l WS – 1 g/l = Emax für Einfachentsäuerung

    Maximale ESS für Doppelsalzentsäuerung in g/l Emax für DS-Entsäuerung =

    Entsäuerungsspanne (ESS in g/l)

    (WS – 0,5) * (GS - 2)

    (GS – 2) - WS

    Folie 12 VOENOS „Der Jahrgang 2013“ FZ Analytik Dr. M. Geßner Bayerische Landesanstalt für

    Weinbau und Gartenbau

    Entfernung der Weinsäure durch Ausfällung mit Kalk als schwerlösliches Salz (Calziumtartrat)

    Stabilisierungszeit zur vollständigen Calziumtartrat-Fällung mindestens 4 – 8 Wochen in filtriertem Wein.

    Zugelassenes Mittel ist kohlensaurer Kalk (CaCO3) 0,667 g CaCO3 fällen 1 g Weinsäure

    Limitierender Faktor ist der Gehalt an Weinsäure 1 g/l Weinsäure sollte nach der Entsäuerung noch vorhanden sein.

    Berechnung:

    Entsäuerungsspanne * 66,7 g * Weinmenge in hl = g Kalk für Weinmenge

    (GS – ZS) * 66,7 * hl WM = Gramm Kalk für Weinmenge [hl]

    Einfachentsäuerung

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    Folie 13 VOENOS „Der Jahrgang 2013“ FZ Analytik Dr. M. Geßner Bayerische Landesanstalt für

    Weinbau und Gartenbau

    Teilweinmenge wird überentsäuert (auf 2 g/l) und nach vollständiger Kristall- abtrennung in die Restmenge zurückgegeben.

    Arbeitsschritte:

    Spezialkalk vorlegen und anteigen

    Teilweinmenge langsam unter Rühren zupumpen.

    CO2 entweicht und pH-Wert liegt immer über 4,5

    Nur unter diesen Bedingungen bilden sich Doppelsalzkristalle (Mischkristalle aus Calzium, L-WS und L-ÄS).

    Nach vollständiger Abtrennung der Kristalle durch Filtration, Rückverschnitt mit der nicht entsäuerten Restweinmenge.

    Stabilisierungszeit zur vollständigen Calziumtartrat-Fällung beträgt mindestens 4 – 8 Wochen in filtriertem Wein.

    Doppelsalzentsäuerung

    Folie 14 VOENOS „Der Jahrgang 2013“ FZ Analytik Dr. M. Geßner Bayerische Landesanstalt für

    Weinbau und Gartenbau

    Teilweinmenge =

    Die Berechnung der Menge an Neoanticid erfolgt auf die Gesamtmenge

    des Weines und wird für die TWM verwendet.

    Menge Spezialkalk (Neoanticid) in g bei Weinmenge in hl

    Entsäuerungsspanne * Weinmenge in hl * 66,7

    Menge Spezialkalk (Neoanticid) in g bei Weinmenge in l

    Entsäuerungsspanne * Weinmenge in Liter * 0,667

    Berechnungen zur Doppelsalzentsäuerung

    Entsäuerungsspanne * Weinmenge

    Gesamtsäure - 2

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    Folie 15 VOENOS „Der Jahrgang 2013“ FZ Analytik Dr. M. Geßner Bayerische Landesanstalt für

    Weinbau und Gartenbau

    Durchführung der Doppelsalzentsäuerung

    http://www.erbsloeh.com/de/datenblatt/WEIN/Aktuell_Entsaeuerungshinweise.pdf

    Trubvolumen: 1 kg Neoanticid ergibt 5 – 6 Liter Kristalltrub

    1.

    Schritt 2.

    Schritt

    4.

    Schritt 3.

    Schritt

    Filtrierte Teilmenge und Restmenge

    zusammenführen. Restmenge nicht

    über Filter mit Kristalltrub filtrieren.

    Folie 16 VOENOS „Der Jahrgang 2013“ FZ Analytik Dr. M. Geßner Bayerische Landesanstalt für

    Weinbau und Gartenbau

    Teilweinmenge wird überentsäuert (auf 2 g/l), mit der berechneten Menge an Malicid versetzt, und nach vollständiger Kristallabtrennung in die Restmenge zurückgegeben.

    Arbeitsschritte:

    Spezialkalk vorlegen und in Wein anteigen.

    Teilweinmenge langsam unter Rühren zupumpen.

    CO2 entweicht und der pH-Wert liegt immer über 4,5.

    Nach Ende der CO2-Bildung erfolgt die Zugabe von Malicid.

    Nach vollständiger Abtrennung der Kristalle durch Filtration, Rückverschnitt mit der nicht entsäuerten Restweinmenge.

    Stabilisierungszeit zur vollständigen Calziumtartrat-Fällung beträgt mindestens 4 – 8 Wochen in filtriertem Wein.

    Erweiterte Doppelsalzentsäuerung

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    Folie 17 VOENOS „Der Jahrgang 2013“ FZ Analytik Dr. M. Geßner Bayerische Landesanstalt für

    Weinbau und Gartenbau

    Teilweinmenge =

    Menge Spezialkalk (Neoanticid) in g bei Weinmenge in hl

    Entsäuerungsspanne * hl Weinmenge * 66,7

    Malicid in g für die Gesamtmenge Wein in hl

    = 170 * (ESS – WS + 1,0 – (ESS * WS) / (GS – 2)) * hl Wein

    1,0 g/l ist die angestrebte Restweinsäure in der Gesamtmenge

    Die Berechnung der Menge an Malicid erfolgt auf die

    Gesamtmenge des Weines, und wird in trockener Form der

    TWM zugesetzt.

    Berechnungen zur erweiterten Doppel-salzentsäuerung

    Entsäuerungsspanne * Weinmenge

    Gesamtsäure - 2

    Folie 18 VOENOS „Der Jahrgang 2013“ FZ Analytik Dr. M. Geßner Bayerische Landesanstalt für

    Weinbau und Gartenbau

    Durchführung der erweiterten Doppelsalzentsäuerung http://w

    ww

    .erb

    slo

    eh

    .com

    /de/d

    ate

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    tt/W

    EIN

    /Aktu

    ell_

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    eru

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    weis

    e.p

    df

    Trubvolumen: 1 kg Neoanticid ergibt 5 – 6 Liter Kristalltrub

    1 kg Malicid ergibt 7 – 8 Liter Kristalltrub

    1.

    Schritt 2.

    Schritt

    3.

    Schritt 4.

    Schritt

    Filtrierte Teilmenge und Restmenge

    zusammenführen. Restmenge nicht

    über Filter mit Kristalltrub filtrieren.

    5.

    Schritt

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    Folie 19 VOENOS „Der Jahrgang 2013“ FZ Analytik Dr. M. Geßner Bayerische Landesanstalt für

    Weinbau und Gartenbau

    Kristallabtrennung durch Sedimentation ist nur eine Notlösung

    Erweiterte Doppelsalzentsäuerung um 4,5 g/l

    mit steigende Mengen an Malicid.

    Nach 20 Std.

    Sedimentation

    Mengenverlust von

    bis zu 40% der

    Teilweinmenge.

    Deshalb wird das

    Entsäuerungsziel

    nicht ganz erreicht.

    Folie 20 VOENOS „Der Jahrgang 2013“ FZ Analytik Dr. M. Geßner Bayerische Landesanstalt für

    Weinbau und Gartenbau

    Abtrennung der Doppelsalzkristalle

    Hefefilter

    Papierfaltenfilter

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    Folie 21 VOENOS „Der Jahrgang 2013“ FZ Analytik Dr. M. Geßner Bayerische Landesanstalt für

    Weinbau und Gartenbau

    Abtrennung der Doppelsalzkristalle

    Spezialfilterkerzen, wie Tiefenfilterkerzen aus Edelstahl sind zur Kristallabtrennung bedingt geeignet. Der Preis ist sehr hoch.

    Folie 22 VOENOS „Der Jahrgang 2013“ FZ Analytik Dr. M. Geßner Bayerische Landesanstalt für

    Weinbau und Gartenbau

    Filtration mit Schichtenfilter ist wegen der großen Kristalltrubmenge

    ungeeignet.

    Kieselgurrahmenfilter haben ausreichend Platz für Kristalltrub.

    Die Abtrennung von Kristalltrub mittels Separator oder Crossflow-

    Filter führt zu Geräteschäden.

    Einfache Sedimentation ist eine Notlösung und führt nicht zum

    Entsäuerungsziel wegen Mengenverlust bei der Teilweinmenge.

    Filtration über Faltenfilter oder Leinentuch bedingt hohen Lufteintrag

    und CO2-Verlust; brauchbare Alternative für den Kleinbetrieb.

    Kieselgurfilter sind nur bedingt geeignet, Eindringen der Kristalle in

    die Siebelemente und Verbiegen der Elemente.

    Hefefilter sind gut geeignet

    Filterkerzen besitzen begrenztes Volumen zur Kristallaufnahme und

    sind sehr teuer.

    Abtrennung der Doppelsalzkristalle

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    Folie 23 VOENOS „Der Jahrgang 2013“ FZ Analytik Dr. M. Geßner Bayerische Landesanstalt für

    Weinbau und Gartenbau

    Entfernung der Weinsäure durch Ausfällung mit Kalinat als Kaliumhydrogentartrat (Weinstein).

    Die Fällung wird durch Kühlung stark beschleunigt. Der angestrebte Säuregehalt stellt sich erst nach vollständiger Fällung ein.

    Zugelassenes Mittel ist Kaliumhydrogencarbonat KHCO3 0,667 g KHCO3 fällen 1 g Weinsäure aus.

    Keine zeitliche Begrenzung, auch bei Wein möglich, wenn die Entsäuerungsspanne unter 1,0 g/l liegt.

    Berechnung:

    Entsäuerungsspanne * 66,7 g * WM in hl = g Kalinat für Weinmenge

    (GS – ZS) * 66,7 * hl WM = Gramm Kalinat für WM [hl]

    Feinentsäuerung mit KHCO3

    Folie 24 VOENOS „Der Jahrgang 2013“ FZ Analytik Dr. M. Geßner Bayerische Landesanstalt für

    Weinbau und Gartenbau

    Kristallstabilisierung, Vermeidung von Calziumtartrat-Ausscheidungen

    Gefahr der Calziumtartrat-Ausscheidung ist bei Calzium über 100 mg/l und L-Weinsäure über 0,5 g/l im Wein gegeben.

    In VO (EG) 606/2009 Anhang 1a sind DL-Weinsäure (Traubensäure) oder dessen neutrales Kaliumsalz zugelassen, um das überschüssige Calzium auszufällen.

    DL-Weinsäure Bruttopreis bei Abnahme

    von 5 kg ist 16,18 €/kg

    Neutrales Kaliumsalz der

    DL-Weinsäure (Di-Kaliumuvat) Bruttopreis bei Abnahme

    von 5 kg ist 17,08 €/kg

    Handelsname ist

    Calciumstabilat

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    Folie 25 VOENOS „Der Jahrgang 2013“ FZ Analytik Dr. M. Geßner Bayerische Landesanstalt für

    Weinbau und Gartenbau

    Vermeidung von Calzium-Ausscheidungen

    Das Calziumsalz der D-Weinsäure ist 10mal schwerer löslich als das Calziumsalz der L-Weinsäure.

    3,75 mg DL-Weinsäure fällen 1 mg Calzium aus.

    5,65 mg Calciumstabilat (Di-Kaliumuvat) fällen 1 mg Calzium aus.

    Nach Verwendung von Calciumstabilat muss der Wein wegen Kalium-Eintrag unbedingt weinsteinstabilisiert werden.

    Calcium-Tartrat

    Calcium-Uvat

    Folie 26 VOENOS „Der Jahrgang 2013“ FZ Analytik Dr. M. Geßner Bayerische Landesanstalt für

    Weinbau und Gartenbau

    Calziumstabilisierung bei 2010er Saphira

    Probe Variante GS g/l pH-

    Wert WS g/l

    Calzium mg/l

    Kalium mg/l

    S1 keine Stabilisierung 10,2 3,71 1,2 227 2870 S2

    + 1,5 g/l Calciumstabilat

    10,3

    3,73

    0,7

    80

    3130

    S3 + 1,13 g/l DL-WS 11,4

    3,53

    0,8

    40

    2650

    Ausgangsgehalt an Calzium 400 mg/l Entfernung von 300 mg/l Calzium

    Probenlagerung 2 Tage bei 22°C, 2 Tage bei 4°C und 2 Tage bei -2°C

    Weinsteinstabilisierung noch nicht abgeschlossen, aber bei S2 und S3 wird bedingt durch den niedrigen WS-Gehalt nicht viel Weinstein ausfallen.

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    Folie 27 VOENOS „Der Jahrgang 2013“ FZ Analytik Dr. M. Geßner Bayerische Landesanstalt für

    Weinbau und Gartenbau

    Kristallstabilisierung Calziumtartrat

    Kaliumhydrogentartrat (Weinstein)

    Geringe Beschleunigung der Ausscheidung durch Kälte möglich.

    Wartezeit für die Stabilisierung ca. 4 – 6 Wochen im filtrierten Wein.

    Keine Verhinderung oder Verzögerung der Kristallausscheidung durch CMC und Metaweinsäure.

    Kristalle sind unabhängig von der Weinfarbe weiß.

    Beschleunigung der Kristallisation durch Kälte möglich.

    Verhinderung der Kristallausscheidung durch CMC nur bei geringer Übersättigung gegeben.

    Verzögerung der Weinstein-Kristallausscheidung durch Metaweinsäure möglich.

    Kristalle sind weinfarben .

    Folie 28 VOENOS „Der Jahrgang 2013“ FZ Analytik Dr. M. Geßner Bayerische Landesanstalt für

    Weinbau und Gartenbau

    Für Rückfragen stehen wir gerne zur Verfügung. Tel.: 0931 98018110 Tel.: 0931 98018107 Aktuelle Infos über Oenofax http://www.weinbauring.de/database/dbfiles/weinbaufax2013/weinbaufax.pdf