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OKTOBER/NOVEMBER 1. DRITTEL 2014/2015 DAS STADIONMAGAZIN DES EC RED BULL SALZBURG WAYNE GRETZKY WWW.REDBULLS.COM zu Gast in unserer Nachwuchs-Akademie DANIEL RATUSHNY Wie tickt unser Trainer? DUNCAN/HUGHES Die Rückkehrer PLUS CHL, MHL

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Page 1: WAYNE GRETZKY - EC Red Bull Salzburg · 2019-03-27 · 24 Wayne Gretzky 30 HC Davos 32 Widhalm-Twins 34 Held von einst: Arturs Irbe IMPRESSUM Herausgeber EC Red Bull Salzburg Team

OKTOBER/NOVEMBER 1. DRITTEL 2014/2015

DAS STADIONMAGAZIN DES EC RED BULL SALZBURG

WAYNE GRETZKY

WWW.REDBULLS.COM

zu Gast in unserer Nachwuchs-Akademie

DANIEL RATUSHNY Wie tickt unser Trainer?DUNCAN/HUGHES Die RückkehrerPLUS CHL, MHL

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SERVUS, HOCKEY-FANS!

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INHALT 4 CHL-Highlights 8 Interview Daniel Ratushny 14 unser Kader 16 Spielplan, Teamfoto 18 Ryan Duncan und John Hughes 22 Junior Corner 24 Wayne Gretzky 30 HC Davos 32 Widhalm-Twins 34 Held von einst: Arturs Irbe

IMPRESSUM Herausgeber EC Red Bull Salzburg Team Werner Jessner (Chefredaktion), Dominik Uhl (Artdirektion), Markus Kučera (Fotoredaktion), Guido Stapelfeldt, Paul Stuefer Redaktion & Produktion Red Bull Media House GmbH, Heinrich-Collin-Straße 1, A-1140 Wien, +43 (0)1 90221-0, www.redbulletin.com Druck Offset 5020 Druckerei & Verlag Ges.m.b.H., Bayernstraße 27, A-5072 Siezenheim

Name: EC Red Bull SalzburgGegründet: 2000Stadion: Eisarena SalzburgAdresse: Hermann-Bahr-Promenade 2, A-5020 Salzburg Web: www.redbulls.com

Was war das für ein Start in die neue Saison: Das Team hat das System unseres neuen Trainers Daniel Ratushny (Interview ab Seite 8) blitzschnell verinnerlicht und damit Gegner in der EBEL und der Champions Hockey League gleichermaßen in die Verzweiflung getrieben. In die Salzburger Kabine zurückgekehrt sind mit Ryan „Danke“ Duncan und John „Johnny“ Hughes zwei Legionäre, die ihr Können bereits bewiesen haben. Warum sie zurückgekommen sind und wie lange sie diesmal hier bleiben werden, ist in einem Head-to-Head nachzulesen – ab Seite 18.

Ein paar Wochen vor der Eröffnung der Nachwuchsakademie am rechten Saalachufer schwebte ein UFO in Salzburg ein. An Bord: der beste Eishockeyspieler aller Zeiten, Wayne Gretzky, samt Familie. 15 Jahre nach seinem Rücktritt hält er noch immer unglaubliche 60 (plus) NHL-Rekorde, darunter jene für die meisten Punkte, Tore und Assists. In Salzburg stand er – kaum zu glauben – zum allerersten Mal gemeinsam mit seinen Söhnen Ty und Tristan am Eis, sehr zum Entzücken von Mrs. Gretzky, die den Moment aus allen denkbaren Perspektiven fürs Familienalbum festhielt. Mehr vom exklusiven Besuch des „Great One“ in unserer Coverstory ab Seite 24.

Im Dezember hören wir uns wieder.

Viel Spaß beim Lesen und mit unseren Jungs am Eis wünschtdie Redaktion

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Beeindruckende Red Bulls: In der Gruppenphase schlagen unsere Jungs die starken Teams von JYP Jyväskylä, HV71 Jönköping sowie die Kloten Flyers und sichern sich Platz 1 in der Gruppe I (links). Finnisch-tschechische, ähem, Verständigung: Lauri Tukonen von TPS Turku knöpft sich Jan Zdráhal vom HC Pardubice vor. Die Finnen gewinnen in Gruppe F beide Begegnungen (oben).

Hochspannung in Gruppe G: Mit Sparta Prag, KalPa Kuopio und den Växjö Lakers (im Bild: Stürmer Nick Johnson bezwingt Adler-Mannheim-Goalie Dennis Endras) kämpften drei Teams bis zum Schluss um den Gruppensieg. Nur Mannheim war vorzeitig raus. DEL-Teams hatten – bis auf die Kölner Haie – in der Champions Hockey League generell einen schweren Stand.

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Wiedersehen auf hohem Niveau: Der Sieger der European Trophy und des Red Bulls Salute aus dem Vorjahr, JYP Jyväskylä, trifft auf den Sieger von 2011, die Red Bulls. In einem hochklassigen Spiel mussten sich unsere Jungs 3:2 geschlagen geben. Die Revanche im Retourspiel fiel grimmig aus: Die Finnen wurden in einem hochklassigen Spiel mit 4:0 heimgeschickt.

Die Topscorer der jeweiligen Teams tragen in CHL-Spielen ein eigenes Trikot und einen speziellen Helm. Das macht die Orientierung für Fans leichter. Hier nehmen sich in Gruppe B die Spieler der ZSC Lions Jakub Klepiš von Färjestad vor, der normalerweise die Rückennummer 20 trägt. In einer heiß umkämpften Partie setzte sich das schwedische Team mit 4:3 durch.

HOL DIR JETZT DIE NEUE FAN-KOLLEKTION

DES EC RED BULL SALZBURG.

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HOL DIR JETZT DIE NEUE FAN-KOLLEKTION

DES EC RED BULL SALZBURG.

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Daniel Ratushny. Unser neuer Coach über seine Philosophie, die Vorbereitung, den kleinen Luxus im Alltag und was es braucht, um bei ihm ein Leiberl zu haben.Interview: Werner Jessner

WIR KONTROL-LIEREN DEN PUCK

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INTERVIEW

m 15. April 1993 haben Sie Ihr erstes und einziges NHL-Match bestritten: ein Assist, eine Strafe. Kein schlechter Start. Was ist dann passiert?Es war das letzte Match vor den Playoffs, in denen meine Vancouver Canucks bis ins Semifinale gekommen sind. In den Playoffs wurde ich nicht eingesetzt und habe auch in der kommenden Saison den Sprung in die Stammmannschaft nicht mehr geschafft. Stattdessen habe ich in der IHL, der AHL, in Europa und sogar Japan gespielt.

Was hat gefehlt zur NHL-Karriere? Immerhin waren Sie ein Zweitrunden-Draftpick.Wie so oft gibt es nicht den einen, einzigen Grund. In meinem Jahrgang gab es viele Spieler, die besser waren als ich und keinen einzigen NHL-Einsatz hatten. Natürlich hätte ich gerne mehr NHL-Spiele gemacht, aber immerhin konnte ich mein Hobby, meine Leidenschaft zum Job machen. Über ein Jahrzehnt als Spieler, seit sechs Jahren als Profi-Trainer.

Welche Qualitäten muss ein Hockeyspieler mit-bringen, um es als Profi zu schaffen?Körperliche Robustheit, klar. Hockey ist ein hartes Spiel. Genauso wichtig sind mentale Stärke und die richtige Einstellung. Und in den meisten Fällen kommt richtiges Timing entscheidend dazu: Dein Team muss gerade das benötigen, was du ihm geben kannst. Dann musst du in jedem Spiel, bei jedem Wechsel beweisen, dass du diesen Platz verdienst.

Worauf achten Sie bei der Auswahl der Spieler?Wir – das sind der sportliche Leiter Stefan Wagner und ich – haben keine „Rollenspieler“ gesucht, sondern solche, die gleichermaßen offensive wie defensive Qualitäten haben. Das Um und Auf für

mich ist aber die Einstellung: Kommt der Spieler jeden Tag gern zur Arbeit? Ist er bereit, dazu-zulernen? Wenn ich diese Fragen uneingeschränkt mit Ja beantworten kann, ist das jemand, mit dem ich gerne und gut arbeiten werde.

Einige Ihrer Vorgänger haben auf erfahrene Spieler vertraut, andere junge forciert, manche besonderes Augenmerk auf Fitness oder Team-geist gelegt. Welche Schwerpunkte setzen Sie?Ich will eine Kultur etablieren, in der das Lernen, das Besserwerden zählt. Wir dürfen nie vergessen, dass uns der Verein hier sehr gut behandelt und es unsere Pflicht ist, das Vertrauen zurück zuzahlen. Wir wollen hart trainieren und dabei den Spaß nicht vergessen.

Welches Hockey werden wir also sehen?Wir sind ein Puck-Pressure-Team und ein Puck- Possession-Team. Wir stellen uns nicht hinten rein und warten auf Chancen, sondern wir kreieren sie. Wir kontrollieren den Puck und übernehmen die Initiative – selbst wenn uns dabei manchmal Fehler unterlaufen. Wir sind gut am Stock, körper-lich stark und schnell. Letzter Punkt: Jeder einzelne Spieler hat auch defensive Aufgaben wahrzu-nehmen, ungeachtet seiner Rolle oder Position.

Für einen jungen Trainer klingt das nach einer sehr elaborierten Philosophie. Kommt das daher, dass Sie in so vielen – und so unterschiedlichen – Ländern gespielt haben?Kanada, Finnland, Schweden: Man kann von überall etwas mitnehmen. Ein Beispiel: In Japan haben wir einmal gegen das schlechteste Team der Liga gespielt. Wir waren tot, völlig kaputt und sind gegen den Tabellenletzten mit 0:5 unter die Räder gekommen. Nach alter kanadischer Schule hätte es Gebrüll in der Kabine geben müssen, mit

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Schuldzuweisungen und Sanktionen. Der japani-sche Coach aber ist in die Kabine gekommen und hat uns ein paar Tage freigegeben. „Denkt nach, was passiert ist“, hat er gesagt. „Lernt daraus.“ In diesem Jahr sind wir Meister geworden. Der harte Weg ist nicht immer der beste.

Sind Sie ein lauter Trainer?Ich werde leiser. Menschen haben Emotionen. Aber wenn jeder sein Bestes gegeben hat, gibt es keinen Grund, laut zu werden.

Kennen Sie Ihren Puls auf der Bank?Nicht in Zahlen, aber ich lebe mit jeder Faser meines Körpers mit. Definitiv.

Was passiert in einem Trainingslager?Ich führe Einzelgespräche und präsentiere jedem meine Ideen, bevor ich vor die Mannschaft trete. Dann bauen wir Schritt für Schritt ein Gerüst. Dazu setzen wir meine Ideen um und drillen sie, bis sie selbstverständlich, ja „blind“ funktionieren, und zwar in jeder Situation. Nur wenn du Dinge tun kannst, ohne darüber nachzudenken, kannst du sie wirklich schnell tun.

Körperliche Fitness?Da verlasse ich mich auf die Fitness-Coaches, weil ich keine diesbezügliche Ausbildung habe. Ich will schnelle, fitte Spieler, die der Härte des Hockeys gewachsen sind. Hockey ist eine Serie von Sprints, und trotzdem darfst du die Ausdauer nicht ver-nachlässigen. Sportmedizinisch eine komplizierte Materie!

Sehen Sie Unterschiede zwischen DEL und EBEL?Mit meinem damaligen Team Straubing haben wir jedes Jahr gegen die Black Wings Linz gespielt. Gegen deren Trainer Rob Daum habe ich übrigens

schon auf der Uni gecoacht. Daum ist ein smarter Bursche, der attraktives Hockey spielen lässt. Wir haben gegen Linz regelmäßig verloren. Der Stan-dard der EBEL ist wirklich gut, das zeigen auch die Ergebnisse in der CHL.

Die EBEL ist also in Europa angekommen?Auf jeden Fall.

Daniel Ratushny: von den Straubing Tigers nach SalzburgFoto

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INTERVIEW

Mit dem EHC Olten (Schweizer National League B; Anm.) und Straubing haben Sie Underdogs trainiert. In Salzburg erwartet man jedes Jahr den Titel. Was bedeutet das?Diesen Druck nehme ich gern auf meine Schultern. Ich will immer gewinnen, und mit einer so tollen Organisation sind die Chancen dafür besser.

Noch bevor Sie Ihre erste EBEL-Partie gecoacht haben, wurden Sie zusätzlich Trainer des Nationalteams. Ging das nicht ein bisschen gar schnell?Ein Nationalteam zu trainieren ist eine Ehre. Eine unglaubliche Ehre! Mit Sport direktor Alpo Suhonen und meinen Co-Trainern Christoph Brandner, Dieter Kalt junior und Reinhard Divis habe ich erfahrene Partner an meiner Seite, die Liga, Spieler und Kultur in Österreich kennen. Gemeinsam wollen wir etwas aufbauen. Der Fokus mit dem Nationalteam ist ganz klar auf die WM gerichtet. Die Spiele bis dahin ver stehen wir als Schritte auf diesem Weg.

Sind Sie ein Jugendförderer?Meine Top-Priorität ist, zu gewinnen. Darauf werde ich meine Aufstellung ausrichten. Gleichzeitig ist Red Bull aber bekannt dafür, junge Spieler auszu-bilden. Die MHL-Teilnahme ist das beste Beispiel dafür. Bei manchen Spielern hast du als Coach das Gefühl, dass du ihnen Vertrauen schenken musst, weil sie es später doppelt zurückzahlen werden. Ein Schritt zurück, um zwei nach vorn zu machen.

Wie äußert sich Vertrauen?Vertrauen ist Eiszeit. Und die Möglichkeit, Fehler machen zu dürfen, ohne dass es sofortige Kon-sequenzen hat.

Wie werden sich die Goalies Luka Gračnar und Bernd Brückler die Arbeit teilen?

Bernd ist ein verdienter Veteran, eine absolute Führungsfigur mit tollem Charakter. Luka auf der anderen Seite ist ein unglaublich fleißiger, hart trai-nierender junger Bursche, wahnsinnig talentiert und sehr reif für sein Alter. Ich habe das Riesenglück, zwei phantastische Goalies im Team zu haben. Wer spielt, entscheide ich von Match zu Match.

Sind Sie hockeybesessen?Ich liebe Hockey, keine Frage. Aber ich versuche, die Balance zu halten.

Wie balancieren Sie sich aus?Im Moment ist das leider noch ein bisschen schwierig, weil ich mich noch immer einarbeite. Aber wenn die Zeit reif ist, werde ich das reiche Kultur- und Naturangebot von Salzburg wahr-nehmen. Ich liebe die Berge, die Seen. Ein kleiner Luxus, den ich mir gönne: Ich fahre mit dem Fahr-rad in die Eishalle, das ist eine knappe Viertel- Fo

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stunde, in der ich die Stadt in mich aufsauge. Salzburg ist nicht von ungefähr einer der lebens-wertesten Plätze der Welt.

Kommt Ihre Freundin nach?Nein, sie lebt in Olso, hat einen guten Job dort und will den – zu Recht! – nicht aufgeben.

Welche Teams beeindrucken Sie?Interessant finde ich Teams, die anders spielen, als ich es tun würde. Die versuche ich zu ent-schlüsseln. Passive Teams, Teams, die mit der „Trap“ spielen, abwartende Teams, die auf Fehler der Gegner lauern. Als Fan des Spiels liebe ich Teams, die hart zum Netz gehen, attackieren, den Abschluss suchen, die harte Checks fahren.

Beispiele?Köln, Ingolstadt gegen Ende der Saison, Skellefteå in Schweden, die ZSC Lions in der Schweiz.

Wird die Champions Hockey League einen einheitlichen charakteristisch europäischen Stil hervorbringen?Das wird man sehen. Die unterschiedlichen euro-päischen Schulen von Tschechien, Skandinavien, der Schweiz und allen dazwischen werden in eine große Schale geworfen, und am Ende wird eine übrig bleiben. Ich habe nicht die geringste Idee, welches Land den ersten CHL-Sieger stellen wird.

Was ist das beste Gefühl als Spieler?Wenn du in diesen Flow kommst, wo alles von selbst funktioniert, wenn deine Hände und Füße fliegen und du dich fühlst wie ein Kind am Teich.

Und als Coach?Wenn dein Team im Flow ist, du auf der Bank stehst und genießt, wie dein Team zu einer Einheit verschmilzt. Ich kriege Gänsehaut, wenn ich bloß an diese Momente denke.

Unser Coach: Vertrauen ist Eiszeit.

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TEAM

2 VerteidigerBrian Fahey02.03.1981, USA

33 TorLuka Gračnar31.10.1993, SLO

30 TorBernd Brückler26.09.1981, AUT

20 VerteidigerDaniel Welser16.02.1983, AUT

6 VerteidigerAlexander Pallestrang04.04.1990, AUT

28 VerteidigerMichael Boivin22.11.1990, CAN

5 StürmerThomas Raffl19.06.1986, AUT

51 VerteidigerMatthias Trattnig22.04.1979, AUT

60 VerteidigerTroy Milam30.06.1980, USA

80 VerteidigerZdeněk Kutlák13.02.1980, CZE

77 VerteidigerFlorian Mühlstein12.11.1990, AUT

91 VerteidigerDominique Heinrich31.07.1990, AUT

UNSER TEAM

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11 StürmerBen Walter11.05.1984, CAN

12 StürmerAlexander Cijan16.05.1994, AUT

9 StürmerAlexander Rauchenwald11.05.1993, AUT

67 StürmerKonstantin Komarek08.11.1992, AUT

70 StürmerMarkus Pöck15.01.1992, AUT

17 StürmerMarco Bruckner14.05.1991, AUT

16 StürmerRyan Duncan14.07.1984, CAN

15 StürmerManuel Latusa23.01.1984, AUT

19 StürmerKyle Beach13.01.1990, CAN

21 StürmerBrett Sterling24.04.1984, USA

40 StürmerAndreas Kristler30.08.1990, AUT

55 StürmerDavid Meckler09.07.1987, USA

HEAD COACHDaniel Ratushny29.10.1970, CAN

ASSISTANT COACHRob Davison01.05.1980, CAN

72 StürmerJohn Hughes06.01.1988, CANFo

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SAISONPLANER

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11 Do., 16. 10. 2014 19:15 Uhr EC Red Bull Salzburg EC VSV

12 So., 19. 10. 2014 17:30 Uhr EC Red Bull Salzburg Sapa Fehérvár AV19

13 Fr., 24. 10. 2014 19:15 Uhr Dornbirner Eishockey Club EC Red Bull Salzburg

14 So., 26. 10. 2014 17:30 Uhr EC Red Bull Salzburg HC TWK Innsbruck „Die Haie“

15 Fr., 31. 10. 2014 19:15 Uhr EC Red Bull Salzburg EHC LIWEST Black Wings Linz

16 So., 02. 11. 2014 17:30 Uhr EC Red Bull Salzburg EC-KAC

17 Do., 13. 11. 2014 19:45 Uhr HCB Südtirol EC Red Bull Salzburg

18 So., 16. 11. 2014 17:30 Uhr EC-KAC EC Red Bull Salzburg

19 Fr., 21. 11. 2014 19:15 Uhr EC VSV EC Red Bull Salzburg

20 So., 23. 11. 2014 17:30 Uhr EC Red Bull Salzburg HDD Olimpija Ljubljana

21 Di., 25. 11. 2014 19:15 Uhr Moser Medical Graz99ers EC Red Bull Salzburg

22 Fr., 28. 11. 2014 19:15 Uhr EC Red Bull Salzburg UPC Vienna Capitals

23 So., 30. 11. 2014 17:30 Uhr EC-KAC EC Red Bull Salzburg

24 Fr., 05. 12. 2014 19:15 Uhr EC Red Bull Salzburg Dornbirner Eishockey Club

25 So., 07. 12. 2014 17:30 Uhr EC Red Bull Salzburg Sapa Fehérvár AV19

26 Fr., 12. 12. 2014 19:15 Uhr HC TWK Innsbruck „Die Haie“ EC Red Bull Salzburg

27 So., 14. 12. 2014 17:30 Uhr EC Red Bull Salzburg EHC LIWEST Black Wings Linz

28 Fr., 19. 12. 2014 18:30 Uhr HC Orli Znojmo EC Red Bull Salzburg

29 So., 21. 12. 2014 17:30 Uhr EC Red Bull Salzburg EC VSV

30 Di., 23. 12. 2014 19:15 Uhr EC Red Bull Salzburg HCB Südtirol

31 Fr., 26. 12. 2014 17:30 Uhr EC Red Bull Salzburg HDD Olimpija Ljubljana

32 So., 28. 12. 2014 17:30 Uhr Dornbirner Eishockey Club EC Red Bull Salzburg

33 Di., 30. 12. 2014 19:15 Uhr Sapa Fehérvár AV19 EC Red Bull Salzburg

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Die Rückkehrer John Hughes und Ryan Duncan stellen sich unseren Fragen.

Interview: Werner Jessner, Guido Stapelfeldt

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Die Rückkehrer John Hughes und Ryan Duncan stellen sich unseren Fragen.

Interview: Werner Jessner, Guido Stapelfeldt

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Warum ist es in Salzburg dann eben doch am schönsten?Ryan Duncan Gegenfrage: Team, Stadt, Organi-sation – was gibt es an Salzburg nicht zu mögen?John Hughes Die Altstadt von Salzburg gehört zu den schönsten, die ich je gesehen habe. Auch das Zurückkommen zu den Red Bulls war ein echtes Heimkommen. EBEL, CHL: Wir kommen!

Aber bei den Teams, für die ihr in der Zwischen-zeit gespielt habt, war doch wohl auch nicht alles schlecht.RD München und die DEL waren eh auch voll okay. In Summe keine große Umstellung, aber in Salzburg zu sein fühlt sich für mich einfach richtig an.JH Ich mag Ljubljana und Slowenien. Auch sportlich hat es mit dem Erreichen der Playoffs und einem Semifinale für ein Underdog-Team gut gepasst. Von Villach wird mir vor allem der Ausblick aus meiner Wohnung auf den See in Erinnerung bleiben.

Was hat sich in eurem Leben seit dem Abschied damals getan?RD Ich bin erwachsener geworden, meine Freundin auch. Und der Verkehr in Salzburg hat zugenommen! JH Seit drei Jahren habe ich eine neue Freundin. Sie kennt Salzburg noch nicht. Als ich zum ersten Mal hier in Salzburg war, war das mein erster Europa-Vertrag. Ich hatte Heimweh nach Kanada. Jetzt habe ich mir zwar drüben ein Haus gekauft, aber Europa ist längst eine Art zweite Heimat für mich geworden.

Streng sportlich gesehen: Haben die Fans in Salzburg einen besseren Spieler zurück-bekommen?RD Ich würde sagen, dass ich in München neue Stärken dazugewonnen habe, selbst wenn meine Statistiken nicht ganz so gut waren wie zuvor in Salzburg. Bin ich ein besseres Gesamtpaket als vor zwei Jahren? Ich hoffe doch. JH Klar! Mein erstes Jahr hier war super, danach habe ich mit Tampere und Hannover Entschei-dungen getroffen, die sich nicht bewährt haben. Dennoch lernst du als Spieler überall etwas Neues dazu. Außerdem weiß ich jetzt, wie man im Som-mer bestmöglich trainiert. Das wusste ich damals noch nicht.

Selber Platz in der Kabine wie damals?RD Ein Platz weiter rechts. Johnny sitzt auf meinem Platz von vor zwei Jahren. Ich kann mit der Umstel-lung aber gut leben, weil ich in meiner Ecke jetzt mehr Platz habe.JH Als ich zum letzten Mal hier war, hat die Kabine noch völlig anders ausgesehen: Sie war viel kleiner und längst nicht so schön. Damals bin ich übrigens neben Martin Mairitsch gesessen, der jetzt in Dornbirn spielt.

Das Erste, was ihr nach der Rückkehr in Salzburg gemacht habt?RD Meine Freundin und ich waren im Country Saloon. Das ist unser Lieblingsrestaurant in ganz Europa! Danach sind wir auf den Gaisberg gegangen und haben die Aussicht genossen.JH Und wir waren gegenüber: Meine Freundin und ich sind ins M32 am Mönchsberg gegangen. Fo

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Wer von euch beiden wird am Ende der Regular Season mehr Punkte haben?RD Johnny! Er ist ein echter Goalscorer, das beweist er Jahr für Jahr. Warum sollte es heuer anders sein?JH Dunc. Der hat in meiner Abwesenheit hier doch 30 Tore und mehr pro Saison geschossen! Im Ernst: Die Stärke dieses Teams ist die Leistungs-dichte. Da kann jeder punkten.

Eure liebsten Sturmpartner in Salzburg?RD Daniel Welser. Steve Regier. Jonathan Filewich. JH Damals habe ich mit Adrian Foster und Darryl Bootland in einer Linie gespielt. Hoffentlich passt die Chemie in meiner Linie heuer genauso gut wie unsere damals.

Welche Spieler eures letzten Vereins hättet ihr gern mit zu den Red Bulls genommen?RD Alex Barta ist sehr gut, Daniel Sparre auch. Die beiden.JH Derek Ryan ist einer der besten Spieler, die je in dieser Liga unterwegs waren.

Wie lang bleibt ihr diesmal hier?RD Hoffentlich bis zum Ende meiner Karriere! Man sieht es an der Akademie und unseren Resultaten in der Champions Hockey League, dass Salzburg eine der Top-Adressen im europäischen Hockey ist.JH Zumindest einmal bis zum ersten Titel mit den Red Bulls. Als ich zum letzten Mal hier war, haben wir den ja in Spiel 7 verloren. Diese Scharte will ich auswetzen. Danach: so lang wie möglich!

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RED BULLS DRAFT Wer bastelt die kreativste Hockey-Ausrüstung? Alles ist erlaubt, das Publikum entscheidet, was am besten gefällt. Schickt Fotos eures Entwurfs bis spätestens 1. 1. 2015 an [email protected], mit der Post oder gebt sie in der Eishalle ab. Der Sieger staubt eine komplette Ausrüstung von Warrior ab. Zur Inspiration rechts der letzte Sieger.

Mehr Müssen als Wollen gegen die Sachalin Sharks: knappe 4:2-Niederlage

3:2-Sieg gegen den HC MVD aus Moskau Auch die Red Army von ZSKA Moskau putzen wir weg: 4:3

MEINTAGEBUCH

MOLODJOSCHNAJA CHOKKEINAJA LIGA

TAGEBUCH

Wer bastelt die kreativste Hockey-Ausrüstung? Alles ist erlaubt, das Publikum entscheidet, was am besten gefällt. Schickt Fotos eures Entwurfs bis spätestens

2015 an [email protected], mit der Post oder gebt sie in der Eishalle ab. Der Sieger

TAGEBUCHPETER HOCHKOFLER (C) „Wir gewöhnen uns ans Reisen. Abflug am Abend in Moskau, Ankunft in der nächsten Stadt um neun Uhr morgens, Match am Nach-mittag, dann heim. Man merkt, dass uns die Teams nicht mehr unterschätzen.“ Fo

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Keiner war so gut wie er: Einen Monat vor der Eröffnung der Nachwuchsakademie in Salzburg-Liefering weihte Jahrhundert-spieler Wayne Gretzky die Stätte höchstpersönlich ein.

Gott lässt sich Zeit. Wer Wayne Gretzky heißt und erst gestern aus Kalifornien gekommen ist, legt Vormittagstermine etwas entspannter an, könnte man meinen. Die Wahrheit aber ist, dass die Frau des Hockey-Gotts, Janet, morgens ein wenig länger braucht, um so auszusehen, wie man sich ein Ex- Playmate, eine erfolgreiche Schauspielerin, fünf-fache Mutter und Waynes Ehefrau (seit 1988) vor-stellt. Das Resultat ist wirklich gelungen, und über den knapp sitzenden Jeans blitzt das Tattoo mit der Nummer 99 durch. In der NHL für alle Zeiten gesperrt, auf ihrem Rücken für alle Zeiten verewigt; das Privileg einer ganz besonderen Frau.

Zwei der drei Söhne sind auch mit von der Partie; Ty und Tristan, zwei wohlerzogene und gut im Saft stehende Buben, für die die noch leere Nachwuchsakademie das reine Paradies ist: Schau, ein Tischfußballtisch! Eine Eishalle! Und das Video auf dem Screen! Cool! Können wir bitte Hockey-schuhe haben?

Papa Gretzky lächelt nachsichtig. Er kennt seine Rasselbande, er ist ein Familienmensch durch und durch, aber vorher geben wir einander erst einmal alle ordentlich die Hand, Manieren

müssen Manieren bleiben, das hat er von seinem Vater Walt von klein auf mitgekriegt.

Gretzkys Händedruck ist fest, seine Erscheinung größer als angenommen. Es hat ja immer ge heißen, er sei schmächtig, müsse am Eis alles mit Technik und Antizipation machen, aber mit 1,83 Me ter Körpergröße hat er durchaus auch physische Prä-senz. Zu seinen 84 Kilo Kampfgewicht von einst sind vielleicht drei weitere dazugekommen, aber den Athleten nimmst du ihm noch immer zu jeder Sekunde ab, trotz des Jetlags.

Ein bisschen hinkt er beim Gehen, das sind die Hüften und ein wenig auch das Kreuz. „Vor ein paar Jahren habe ich mit Yoga begonnen“, sagt er, „das hilft mir wirklich sehr.“ Dann muss er selbst lachen: „Zu meiner aktiven Zeit haben wir die Muskeln nicht gedehnt, und Trainer verboten ihren Spielern den Fitnessraum, weil sie der Mei-nung waren, das würde unbeweglich machen. Andere Zeiten!“

Gretzky outet sich als fanatischer Eishockey- Konsument, der gern vor dem Schirm sitzt: „Ich trauere den alten Zeiten keine Sekunde nach. Das Spiel heute ist so viel besser. Schneller,

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athletischer, aufregender. Früher stürmten die drei schnellsten Spieler, die langsamen standen in der Verteidigung und die dicken im Tor. Wir Stürmer mussten im Angriffsdrittel abbremsen und warten, bis die Verteidiger nachgerückt waren. Das war ein ganz anderer Aufbau als heute, wo alle fünf Offensiv- und Defensivaufgaben haben.“

Wayne Gretzky, Schütze von 894 Toren in 1487 NHL-Partien, sitzt in der Umkleidekabine neben der vorderen der beiden Eishallen, ganz rechts auf der Bank, direkt gegenüber der Position des Trainers. So wird es früher gewesen sein, nur dass hier in Zukunft Jungs aus Salzburg und Mün-chen ihre Schuhe schnüren werden und nicht der Mann, der seinen Sport geprägt hat wie vielleicht höchstens Pelé den Fußball oder Ali das Boxen.

Die Jungs, ganz aus dem Häuschen ob der vielen Möglichkeiten, sind längst raus in die Halle. „Du bist noch nie mit beiden zugleich am Eis gewesen“, fällt Janet auf. Eine Hockey-Karriere für die Kids hat sich nie ergeben: „Wir sind in New York und Los Angeles aufgewachsen, da liegen Tennis oder Baseball einfach näher.“ Der mittlere Sohn, Trevor, wurde ja tatsächlich vom Major-

League-Baseball-Team Chicago Cubs gedraftet und spielt derzeit bei den Burlington Bees in der Midwest League. „Wir haben uns da wohl alle viel Druck erspart“, trauert Gretzky der ausgebliebe-nen Eis hockey-Karriere seiner Buben kein bisschen nach. „Man würde sie immer an mir messen.“

Das Talent ist dennoch unübersehbar. Der 14-jährige Tristan zieht auf dem frischen Eis der Nachwuchsakademie seine Bahnen, erst vorwärts und, nachdem ihm Papa Wayne das Rückwärts-laufen erklärt hat, auch rückwärts, einfach so, gleich beim ersten Mal. Und er hat nicht einmal einen Stock zum Festhalten dabei! Mama Janet filmt mit großer Begeisterung und unübersehbarem Stolz, ach, ihre Männer!

Weiter in die Shooting-Ranch, große Augen überall, dann die Skating-Mill, Janet sorgt für den Sager des Tages, als sie Wayne ganz ernst anschaut und sagt: „Stell dir vor, wie gut du erst geworden wärst, wenn du diese Trainingsmöglich-keiten gehabt hättest!“ Kurz hängt ein Moment fragender Stille im Raum, aber dann bricht schallendes Gelächter aus, Wayne selbst legt los. Er, von dem Don Jackson, sein ehemaliger Team-

Tristan, Wayne und Ty Gretzky (von links) erstmals gemeinsam am Eis

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kollege bei den Edmonton Oilers, der Erfolgstrainer des EC Red Bull Salzburg und nunmehrige Coach des EHC Red Bull München, immer sagt, er sei als Mensch noch besser gewesen denn als Spieler, ist völlig uneitel, ein Teamplayer im besten Sinn. Und wenn ein Witz auf seine Kappe geht, dann ist das eben so, ganz wie in der Kabine früher, genau wie in allen Eishockey-Kabinen auf der ganzen Welt. „The Great One“ sieht sich da als nichts Besseres.

Im Gegenteil: Fragt man ihn nach seiner großen Zeit, nach seinem Vermächtnis, will er nicht als Genie erinnert werden, sondern als Arbeiter, „als jemand, der in jedem Spiel alles gegeben hat“. Haben ihn Trainer anders behandelt? Seine salo-monische Antwort: „Ein Lehrer nimmt sich am ersten Schultag vor, zu jedem Kind gleich zu sein. Am Ende des Jahres wird er 20 Individuen unterschied-lich behandelt haben. Ich habe genauso Fehler gemacht wie meine Mitspieler. Aber wenn ich kreativ sein konnte, haben meine positiven Seiten die Fehler meist überwogen. Je höher du kommst, desto besser werden deine Trainer und auch deine Mitspieler. Ich stand mit insgesamt sieben Mit-gliedern der Hall of Fame in gemeinsamen Teams. Burschen wie Paul Coffey, Mark Messier oder Jari Kurri waren die dankbarsten Spieler überhaupt für Trainer. Sie wollten gewinnen, und sie haben uneigennützig gespielt. Das hat die anderen besser und das Team gefährlicher gemacht.“

Die alten Hockey-Tugenden von Einsatz, Team-geist und Arbeit – Wayne Gretzky verkörpert sie mit jeder Faser. „Auch wenn es oft anstrengend war und wehgetan hat, gibt es nichts, was ich an Hockey nicht geliebt habe“, sagt er, während er auf dem Weg durch die Nachwuchsakademie den anderen der Gruppe ganz selbstverständlich die Tür aufhält. „Ich bin dankbar für jedes Spiel, für jeden Tag am Eis.“ Einen geerdeteren Men-schen als Wayne Gretzky kann man sich kaum vorstellen, und da ist nichts aufgesetzt.

Inzwischen ist die Gruppe bei den Zimmern der künftigen Eishockey-Cracks angelangt. Jeweils zwei teilen sich ein modernes, stylish eingerichtetes Zimmer, Balkon inklusive. Ty und Tristan überlegen sichtlich, ob von einer Hockey-Karriere abzusehen nicht vielleicht doch ein Fehler war, Wayne steht am Balkon und schaut sinnierend in die Berge. Wer weiß, vielleicht wünscht er sich, er wäre noch einmal 15 Jahre alt.

Da tritt Janet zu ihm raus und legt ihm stumm die Hand auf die Schulter.

NAMEWayne Douglas Gretzky

GEBOREN AM26. 1. 1961GRÖSSE1,83 m

NHL-ERFOLGE4 Stanley Cups

über 60 bis heute ungebrochene Rekorde18-mal im Allstar-Team

TORE894

ASSISTS1963

NHL-SPIELE1487 (Regular Season)

Olympia-Gold 2002 mit Kanada als Manager

Wer weiß, vielleicht wünscht er sich, er wäre noch einmal 15 Jahre alt.

Da tritt Janet zu ihm raus und legt ihm stumm die Hand auf die Schulter.

NAMEWayne Douglas Gretzky

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DIE NACHWUCHSAKADEMIE IN SALZBURG-LIEFERING

7 Fußballplätze, 2 Eishallen, beste Trai-ningsmöglichkeiten und modernste Infra-struktur: Im Salzburger Stadtteil Liefering konzentriert sich Red Bulls Nachwuchs-

arbeit für Fußball und Eishockey.

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Verfolgen Sie europäisches Eishockey?Ein wenig. Vor allem bei Weltmeisterschaften und Olympischen Spielen. Ich habe das Gefühl, dass Europa aufholt. Es gibt nicht mehr nur die NHL und Russland. Viele Europäer haben sich in der NHL etabliert. Ich finde das gut.

Ihre aktuellen Lieblingsspieler?Sid Crosby und Alex Owetschkin schießen in einer sehr kompetitiven Liga verlässlich 50 Tore pro Saison. Außerdem haben sie Respekt vor ihren Nationalteams. Das mag ich an ihnen.

Was müsste passieren, damit jemand 92 Tore pro Saison schießt wie Sie einst?Ein solcher Spieler wird kommen. Der Grund, warum heute weniger Tore fallen als früher, ist die Torwart ausrüstung. Gib ihnen wieder runde statt eckige Pads und kleinere Fanghandschuhe, schon ist wieder alles möglich.

Das letztjährige Stanley-Cup-Finale bestritten zwei Ihrer früheren Teams, die Los Angeles Kings und die New York Rangers. Wem haben Sie die Daumen gedrückt?Keinem. Ich konnte ohnehin nicht verlieren. Ich habe in beiden Städten gern gelebt, in beiden Organisationen gern gespielt. Endlich mussten Zuschauer explizit darum bitten, wenn sie in Sport-bars in L. A. wenigstens auf einem Schirm Basket-ball sehen wollten. Überall lief Eishockey – ganz wie zu meiner Zeit mit den Kings.

Ihr Lieblingsteam als Zuschauer?L. A. spielt im Moment sehr attraktiv. Schnell, aggressiv, hart am Puck, unterhaltsam und torreich. Die Organisation ist stabil, es gibt guten Nach-wuchs. Die Kings werden in den nächsten Saisonen regelmäßig um den Stanley Cup mitspielen.Fo

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LEGENDÄRE VEREINE

Folge 4. Schweizer Rekordmeister, Veranstalter des Spengler Cups, Heimstätte der Superstars: Kurz hinter der österreichischen

Grenze ist verdammt feines Hockey zu Hause.

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Einen Verein ohne Gegner: Gibt es das? In der Schweiz unter Umständen schon. Müsste man sich auf einen Club jenseits des eigenen einigen, wäre der traditionsreiche HCD das Team der Wahl von einem Großteil der Schweizer Hockeyfans. Nicht nur, dass die Bündner mit 30 Titeln Rekordmeister sind: Die Ausrichtung des Spengler Cups seit 1923 und die fantastische Holzarchitektur der Vaillant Arena (unter älteren Fans als Eisstadion Davos bekannt) machen jeden Besuch beim HC zum Erlebnis.

29 Teams haben sich in den letzten 87 Jahren in die Siegerliste des Spengler Cups eingeschrie-ben. Ganze 15 Mal durfte der Pokal daheim in Davos beim HC bleiben, knapp dahinter Team Canada mit zwölf Siegen. Das ist das Besondere am Spengler Cup: Nicht nur Vereinsmannschaften ereilt der Ruf des HCD, sondern auch Nationen-teams. Team Canada zum Beispiel setzt sich aus den besten kanadischen Spielern, die in Europa engagiert sind, zusammen. Traditionell in den

Tagen zwischen Weihnachten und Silvester aus-getragen, werden sich beim Spengler Cup 2014 Servette Genf, Team Canada, Salawat Julajew Ufa, Jokerit Helsinki, Medveščak Zagreb und der HC Davos die Ehre geben.

Nach dem letztjährigen Viertelfinal-Aus gegen die Kloten Flyers und der verpassten Qualifikation für die Champions Hockey League trat Kapitän Sandro Rizzi zurück. Langzeitcoach Arno Del Curto (in Amt und Würden seit 1996) nahm das Geschehene zum Anlass, das Team umzubauen. HCD- Eigengewächs Andres Ambühl, eine Saison zuvor aus Zürich retour geholt, wurde zum Captain befördert, gestandene Cracks kamen auf den Markt, zum Beispiel Zdeněk Kutlák, der uns seither bei den Red Bulls viel Freude bereitet.

Der Saisonstart der erfrischten Blau-Gelben aus Graubünden ließ die Erwartungen der Fans jedenfalls steigen: Bei Redaktionsschluss kämpfte Davos mit den ZSC Lions und Servette Genf um die Tabellenspitze der National League A.

FAKTENGEGRÜNDET: 1921STADION: Vaillant ArenaFASSUNGSVERMÖGEN: 7080TRAINER: Arno Del CurtoCAPTAIN: Andres AmbühlLETZTE SAISON: Platz 6 in der Regular Season, Viertelfinal-Aus gegen die Kloten Flyers

REKORDE30facher Schweizer Meister15facher Spengler-Cup-Sieger

BERÜHMTE EX-DAVOSER: Jonas Hiller Mark Streit Nino Niederreiter

HC DAVOS

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Planet EBEL. Auch wenn wir am Eis Gegner sind, verbindet uns doch die Liebe zum Sport. Folge 1: die Zwillinge Lorenz und Leon Widhalm aus dem Nach-wuchs der UPC Vienna Capitals.

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GUTE GEGNER

Planet EBEL.Auch wenn wir am Eis Gegner sind, verbindet uns doch die Liebe zum Sport. Folgedie Zwillinge Lorenz und Leon Widhalm aus dem Nachwuchs der UPC Vienna Capitals.

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Lorenz (links) und Leon, Nummer 13 und 3.

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lpe d’Huez, Frankreich. Mégavalanche ist der schwierigste und längste Mountain bike-Downhill-Marathon der Welt, ein Rennen mit Massenstart, das Jahr für Jahr 2000 Fahrer aus der ganzen Welt anzieht. Die Strecke ist so hart und lang, dass man das Rennen in Österreich nicht reproduzieren könnte, selbst wenn man wollte. Der Start erfolgt auf 3300 Meter Seehöhe, das Ziel liegt 25 Kilometer, 2500 Tiefenmeter und zwei Täler weiter. Weil Bergfranzosen Bergfranzosen sind, gibt es beim Mégavalanche natürlich auch eine Kinderklasse auf dem Mittelteil der Strecke. Für gute Erziehung ist es schließlich nie zu früh.

In den letzten beiden Jahren haben die tradi-tio nell patriotischen Franzosen aber eine ganz besondere Lektion erteilt bekommen. Ganz vorn waren mit Leon und Lorenz Widhalm keine Söhne des Landes, in dem Gott angeblich wohnt und ganz sicher Downhill fährt, sondern Zwillinge aus Wien-Floridsdorf, geboren am 22. Mai 2003.

Ihr Vater Thomas, selbst 24-Stunden-Weltmeis-ter im Cross Country (jawohl, das ist genau das, wonach es sich anhört: mit dem Mountainbike 24 Stunden lang nonstop über einen Rundkurs fahren), ist ziemlich genau jener Vater, den wir uns alle gewünscht haben. Einst Motorrad-Rennfahrer, Trickski-Fahrer (okay: heute heißt das Freestyle) und Fußballer, ist er nach einem schweren Sturz mit seiner Suzuki RG 500 Gamma in Brünn 1987 zur Rehabilitation aufs Mountainbike auf- und nicht wieder abgestiegen. Es gibt keinen Fahrer im renommierten Team von www.mountainbiker.at, der mehr Pokale nach Hause gebracht hat als er. Arbeiten, trainieren, schlafen – und dabei Spaß und Manieren nicht vergessen: Genau diese Liebe und Passion vermittelt der Haustechniker im Wiener Allgemeinen Krankenhaus seinen Jungs.

Als die Zwillinge Lorenz und Leon fünf Jahre alt waren, absolvierten sie das erste Schnupper-

training bei den UPC Vienna Capitals. Das Feuer brannte gleich lichterloh. Weltmeister Thomas: „Sie waren so ehrgeizig, und jeder wollte den anderen übertreffen, bis ein Trainer auf die Idee kam, einen der beiden ins Tor zu stellen.“ Seither ist Lorenz Goalie und lässt – pardon – auch ältere Teamkollegen ziemlich alt aussehen. Center Leon glänzt als Playmaker und Assist-Geber und wurde erst letztens in einem Vorbereitungsturnier in Tsche-chien als Spieler des Turniers ausgezeichnet – ebenfalls als Under-Ager.

In Summe kommen die zwei Schüler der Neuen Mittelschule, Fachzweig Eishockey, auf rund 50 Spiele pro Jahr. Da war es für den allein-erziehenden Vater Thomas leichter, sich selbst in den Betreuerstab der UPC Vienna Capitals zu entsenden: Wer Zwillinge bändigen kann, der schafft das auch mit kompletten Eishockeyteams, außerdem hilft es, das notorisch angespannte Sportbudget der drei Männer zu entlasten.

Die Frage, was ihnen mehr Spaß mache, Eis-hockey oder Mountainbiken, lösen die zwei pfiffi-

gen Jungs, die ihre Lektion in „Bitte“, „Danke“ etc. gründlich gelernt haben, jahreszeitlich diploma-tisch. Fragt man sie im Sommer, lautet die Antwort stets „Mountainbiken“, ab Herbst „Eishockey“.

Und die Teamkollegen? „Die haben jetzt auch alle ein Mountainbike.“

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HELD VON FRÜHER

Noch heute schnalzen Fans mit der Zunge, wenn der Name unseres lettischen Goalies aus der Saison 2005/06 fällt.

Heute ist er Tormann-Trainer der Buffalo Sabres.

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ARTURS IRBEGoalies stehen im Ruf, besonders zu sein. In der Saison 2005/06 konnten sich die Fans der Red Bulls davon überzeugen, als der lettische Natio-nalgoalie zur Saisonmitte nach Salzburg wech-selte. Wilde Geschichten waren ihm vorausgeeilt: dass er immer mit derselben alten Jofa-Maske spielte und, als sie beim besten Willen nicht mehr zu gebrauchen war, in einer lokalen Zeitung Anzeigen schaltete, um gleichwertigen Ersatz zu finden. Dass er im Zuge der lettischen Unabhän-gigkeitsbewegung gegen die Sowjetunion auf die Straße gegangen war und sich geweigert hatte, für das Nachfolgeteam der Sbornaja zu spielen. Dass er der Vater des lettischen 3:2-Sensations-siegs gegen die russische Auswahl im Jahr 2000 gewesen war. Dass ihn sein eigener Hund bei-nahe die Karriere gekostet hätte, weil der ihm die Hand zer-fleischt hatte.

Und natürlich waren da die Wundertaten aus der NHL: „Archie“ war der erste Goalie, der jemals in einem All-Star-Game ein Assist erzielen konnte, die Carolina Hurricanes trug er fast im Alleingang ins Stanley-Cup-Finale. Und jetzt Salzburg! Die Red Bulls beendeten unter Trainer Hardy Nilsson den Grund-durchgang auf Platz 1. Kein

Zuschauer wird diese Saison je vergessen: In den 24 Grunddurchgangsspielen mit Irbe holten die Red Bulls nur sechs Mal keinen Punkt. Die hoch emotionale Finalserie beendete Dany Bousquet in der Overtime von Spiel 6 für den VSV.

Der teils groß aufspielende Irbe stellte sich in der nächsten Saison noch bei HK Nitra in der Slowakei für sechs Spiele ins Tor, ließ es dann aber gut sein. Daheim in Lettland war er längst ein Volksheld, zudem hatte er eine Organisation gegründet, die sich um Waisenkinder kümmert. Immer wieder trainierte er Goalies des lettischen Nationalteams – was auch Österreichs Auswahl des Öfteren schmerzlich zu spüren bekam.

Der lettische Nationaltrainer Ted Nolan war es auch, der Irbe wieder zurück in die NHL

lockte, diesmal als Goalie-Coach der Buffalo Sabres. Nolan soll das Team vom Kanonenfutter der Atlantic Division

wieder zur anerkannten Macht befördern. Auf Irbes Schützlinge, den Tschechen Michal Neuvirth und den Schweden Jhonas Enroth, kommt jedenfalls viel Arbeit zu: In der letzten Saison hat

Buffalo in 82 Spielen 248 Tore kas-siert. Eine Tordifferenz von minus

91 war Negativrekord der NHL. Arturs Irbe will sicher-

stellen, dass das nicht mehr vorkommt.

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