wasserstoff

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ANNALEN DER PHARMACIE. __ VIII. Bandee rveites und drittes H A J Rericht iiber new! Entdeckungen uiid Err weiteniwlgeii irn Gebiete der Pharmacie, ERS 7'E R A B SCHN XTT. Die uumetallischen Elemente und deren Verb in d u n g en. M'a s s e F s t 0 f f* VV a s s c re Quellen und Mineralwasser. Die Quellenverhiiltnisse des Tcutoburger Wsldcsd Es ist bekannt, welche bedeutende Zerkliiftungen und Xliihlungen das Iheide - und Quadcrsandstein - Cehiige irn All- gwwincn darhietet, und auch diese Verhtilfnisse hi 'retito- bnr ger \Valdc vorkommen , die bereits durch die B 4 8 a d - turigen von Ha u sman n, H o ff'ma n n, I( e Fe rs t e i n , Hrandes u. a naher erortett sind, rind wic damit ein au- herordentlicher Wasser- oder Quellenreichthum vcrbunden iut, woz'i die Quellen der Lippe bei Lippspriiige und die der Pader lei Paderborn die bedeatendsten Belege liefern. Pro- fessor Bis chof in Bonn bat die Qnelleovt.~~hiiltnisse drs Teu. inbJrirger VI'a~des ausfiihrlich ulrtersriclit (9 t 11 w : g g. S e i - 7.. . d Phorm \'*! IrJ. I. ur-3 ' '*sr2,

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A N N A L E N D E R P H A R M A C I E .

__ VIII. Bandee rveites und drittes H A

J

Rericht iiber new! Entdeckungen uiid Err weiteniwlgeii irn Gebiete der Pharmacie,

E R S 7 ' E R A B S C H N X T T .

D i e u u m e t a l l i s c h e n E l e m e n t e u n d d e r e n V e r b i n d u n g en.

M ' a s s e F s t 0 f f * VV a s s c r e

Q u e l l e n u n d Minera lwasser .

Die Quellenverhiiltnisse des Tcutoburger Wsldcsd Es ist bekannt, welche bedeutende Zerkliiftungen und

Xliihlungen das Iheide - und Quadcrsandstein - Cehiige irn Al l - gwwincn darhietet, und auch diese Verhtilfnisse hi 'retito- bnr ger \Valdc vorkommen , die bereits durch die B 4 8 a d - turigen von H a u s m a n n, H o f f 'ma n n, I( e Fe r s t e i n , H r a n d e s u. a naher erortett sind, rind wic damit ein au- herordentlicher Wasser- oder Quellenreichthum vcrbunden iut, woz'i die Quellen der Lippe bei Lippspriiige und die der Pader le i Paderborn die bedeatendsten Belege liefern. Pro- fessor Bis chof in Bonn bat die Qnelleovt.~~hiiltnisse drs Teu. inbJrirger VI'a~des ausfiihrlich ulrtersriclit (9 t 11 w : g g. S e i -

7 . . . d Phorm \ '*! IrJ. I. ur-3 ' ' * s r 2 ,

d e 1' s Journ. LXVIII. 949). Die Zerlrliiftungen und Lliihlen in diesem Gebirge bieten grorse unterirdiscbe Wasseransamm- lungcn dar und ous diesen Vorrathabammern entnehinen die QuellcF ihr Wasser. Wahrencl daher in dem Schiefergebirgc an1 Rhcine die Meteorwasser griifstentheils anf der Oberflache ablaufen, und E'liisse und Uachc bei nasser Jahreszeit bedcu- tend anschwellen, sicltern sie in dem \I'cstphalischen Fliitz- gebirge in iinziihlige Spslten nnd Nliifte, und versorgen mf cine regelmiirsigere Weisc die Quellen. Im Quadersondsteine scheinen nlle die zahlreichcn wid so iiurserst rrgieligerr siil'sen Quellen des westlichen Abbanges des 'L'eutoburgcr Waldes uncl des ncrdlichen der Iiaar zu entspringcn. Das ltreide- gebirge , welches den Quadersandstein 'bedecbt , und die letzte IlGgelreihe am westlichen Abliange tles ' r e u t o b u l p M'aldes and am niirdlichen der Haw bildct, ICl'sb ewischen sich uncl dem Qusdcrsandstein eine l'halarulde , in welcher ein grofser 'Cheil des W'assers der letztcrn 'LU Tage komiut.

Lippspiiige ist tler erstc Ort gegeri Nordwest, am west- lichen Abhange des I'eutcihurger \Veldes, IVO bedeutende Wessermassen m m Vorschein bumnien. In L,ippsl~rin~e selbst, unmittelbnr bci der Iluine tler 'I'einpellierrenburg, entspringt die 1,ippe aus einer ti.icIiterfi;rinigen ~ e r t i e f o n g , and: bildet soglcich einen etwa too Fufs langen und 70 Furs breiten 'l'eidi, aus tlem so vie1 Wasser abtlicrst, dars eine unmittel- bar claran storserldc Niihle voii drei Nahlgiingen betrieben werden Itann. Die 'I'emperatur der Lippe- Qucllen fand B i - s c h o f 7 , 3 O n., einige geriiigcre Quellen in dem Orte hatten 9 - 10' R. 'I'ernp. Bus den Qucllcn der l i ppc , wic aus de- nen der iibrigcn Qucllcri in 1 ippsprilige critwicbclii sich strtr

Gasbkisen. Uas t ias aus eiirer siil'scii Quelle in i,ippsprii,y bestand in 100 ~AUS 3,75 1-01. Sauer>Loflgns und q.j,55 Stick-

KUJ . )o F,!k yon doii ()tictic.ll dcr i . : p p rrrtti'rnt . cnl.

StolTgLis.

spring? die warme (hwlle, iiber dcren festr: Bestandtheile b r a n d e s in dicsen Annalen in1 vorigen Jahre einc Analyse niittheilte; zoch aus diesel. Quelle entwickelt sich stets vie1 Gas. Es elrthiilt in ioo Vol.

Seuei stoffgas 2,66 V. Stichgcls 83,4[+ Y

Kohlensiiuregas I /l,90 ,, Uic Quellen i n Paderbonl kommcn i n einer Strecke yon

0. i d 1 W. hervor; die am weitesten gegen 0. entspringen- den h:hen die niedrigste 'I'emp., die ziemlich rcgelmiifsig gegen W. zuninimt, und in den am weitesten gegen W. ge- 1:geneii ihr Maximiiin erreicht , so dafv die Temp. derselben am 2 4 . April 1833 von 7 O R . einiger Quellen bis zu i2,96" R. steigt i n der sogenannten warmen Paderquelle , am welcber sich ebenfalls reichlich Gas entwickelt, das i n JOO Vol. UUE

13,04 Vol. Sauerstoffgas und 86,96 Vol. Stickgas besteht. Mit der War'rne scheint auch in gleichem Yerhaltnifs der

Gehalt an Chloi*verbinJungen zuxunehmen. Dafiir spricht auch die gegen W. yon Paderborn nur eine Meile entfernte Saline Salzkolben, dereir Soolbrunnen 1 4 O , 1 R. Temp. bat. Aus einer andern der warmen Paderquellen lieferten IOC)

Maal's Wasser ein Gasgcmenge, welcbes bestand aus :

l{ohlens~urcgas 3,792 Maafsth. Sauerstoffgas 0,344 9

Stickgas 1,360 B I ---

5,496 Aus einer dritten Quelle, die wie die

Temp. bat, lieferten 100 Maal'sth. Wasscr : vonge 11p3 R.

hrr PIlgctrieiiic!n c ! d man onnehmen, daf! dlr Erhala- tbnerr RUS deo siifscn Qilelien RIIS einer Jnf? bcstchen, die accti8er Seaerctoff entbiilt nls die atmosphiirische.

Ueher de:~ t h p r u n g diecer Gasexhalationen stellt R i s c h o f foigende Hppthese als die wahrscheinlichrtc oaf. Die Spalleo und Hliif?e ales Kreide - und QuadeIsandstcin - C;elirges com-

rnnnieiren mit rler Atmorphiire mid mind dalier iuit J,uf't on-

b;rGillt. :)as !? iisser dieser Kliifie absorbirt VOI; dieser Latt FA? ;LII:H~* urn so melir, jc rtarlter der I h c k k t , den die dari i i icr r:el;cnJerr Tgt'essrrsiiulen darauf ausii! 2n. Eiu l'heil 4,s sbsorbirren Seuc.rstoffgmses oxydirt kohicnstoffhaltigc Sab- strrutm, w--ohrochPinlich organische Ueberreste in den1 I{alk, uttd et entwiekelt aich nun eine an SauerstolT a'rmcre T d t . Riiemit soll rber keinesnegs gesagt werden , tlrfs allc 1Coh- laaretare,' die wir in (?uellen und nainentlich i n Siiucrliugetr $del iq auf gieicha Weise entotehen, vielmehr iniissen whorl jrnrcity des 'l'eutobut-gee Waldes, am iisdicherr 4bhange. dip Sartlgen Miusi atquellen ihren Iboblensiiiiregtt~ttlt g i n % an- drm Uzsacber. v ~ d e t ~ l i e n .

IXe 8 tlt-llieidsc~ticllt~ zit lieilhruis) i r k b : i i w i i

Dime Q.uelle bolt riach geschicbtlicheri ~Jcbe r l i~~fe~r i i~g rn die :,ltmte aller bayerschem Mineralquellen seyn. Einer Nach- rscbt B L S ~ dc: llloste: chronik zu Hendictbeuren ziifolgc mi! cw, zugleich mit dew Hloster, iin J. 955 durch die 1 npwn zeretiirt wwtltn aeyn. !at Jahr 1059 lids tlas Hlosttr den

Brucinen wicdcr aufgraben ; bierbei entstand Feaev nuf tler Ohctfldche dcs W a u e m und man glauke, die @elk s v dtarch ein Wuadei tntrtanden. Eine iihnliche ErschGsiiiiis hot sich hei der Reinigung des Bruniicns 1831 day. Ein . Hrr'r w n i , nnchdem Jer Brunnen bis auf wenige Furs a m -

gesrirrip& r . ortit ii war $ mit cinem Kcr ~er~i iAi: liinobgestiegcn.

urn za when wo dos Wasser hervorquelle. PlGtzlich 6tand ein grofser Theil der Obertliiche des Wasders, cla niirniii h wo die Garblesen mporatiegen, in Flamme und inan halt* IUGhc drs Feuer eo liischen.

Dar wns~tr dieger Qrnlls eathalt raach F ii c h k in eiw.;n Pfunde MI 16 Unzen:

Jodnatriuin . . . 0,912 Gvtn Btomnatriam . 0,300 s Chlornetrium . . 36,899 B

brahtcnsauiq?s Natron 4,957 koblena. Halb . . 0,504 Y

kohlens. Bittererde opdo 7)

Hiwlerde . . . o,t ia >)

Erdbarsigen und hu- murartigcn Extractiortoff und spu- rest oon Eisenoxyd und 'i'honede.

100 I{ubikzoIl des Wrsselr eiithirltcn 4,00 I(. Z IhhSen- waserstoffgas (Schweigg . Se ide l s Journ. LXVII!. 8 ) sj .

Die Wieralwviisser im Furstenthorn Mci!dau.

Dia Mioeralwiiwer diems Landcs sind auf Veranlasbiirig des H e m Generah von K i s s i l e f f , Prisiderlim dcr Moldau and Wallacbey , einer chtmischeo Wntersnchung unterwodh worden, die ?on Apotheker A b r n h a i n f f y zu Jassy a w 3 & fiihrt i e ~

I. Die Schwefelquel le ZII S t r uugrt.

Diese liegt in der Nahe von 'I'irguvumos. J)as W a m r ist klar, schmeclrt und riecht hepatisch, hilt eivc 'L'cinp. von 8" R., und gibt in jeder Stonde 396 Civilpfuud Wassor.

15 Pfund der i'Vasse1-s a 16 Unzen eutbdten:

Gran : schwefeluaures Xatron . . . . 45,100 schwefelsaure Magnesia . . . . 25,600 schwefelsaurcn Kalh . . . . . 18,noo salzsnures Ratron . . . . . . 6,750 salzsaure Magnesia . . . . . 6,950 salesaurer Kalk . . . . . . ca,+ kohlensaures katron . . . . . 21,125

kohlensaure Magnesia . . . . 20,000

Uieselerdo . . . . . . . . . 5,166 schwef'elhaltiges Harz . . . . 1 ~ 1 1 1

kohlcnsauren Kalli . . . . . . 17,142

--- 5308,09+ ,

loo lhbikzoll Wasser geben 19,607 Kubikzoll Schwefel-

E ine zweite Quelle zu Strunga ist der errten iihsheh, wasserstoff.

nur weniger reichhaltig an Bestandtheilen.

2. D i e ( ; )ue l l e i i a m S l a n i h a . Vier Stunden von Oltna, an1 Sach Slanika Gnden r ich

drei C~uzllcn. a) Die Pards- otler Priisideiiteir -Quelle.

I h s e s Wasser konimt aus eiiiem kalhhaltigen Sandstein, ist ltlar, farhloS, sclimeckt prickelnd, etwas salzig , specif. Gcw. 1,004, Temp. 8" R. Die Quclle gild is jeder S t u l d e 180 Pl'und Wasser. 15 Pfund desselbeu a t h a l t e n :

G r a u : kohlensaures TSatron . . . . . 47,815 kohlensauren Kalk . . . . . . 94,000 salzsaures Natron . . . . . . 104,2jo

salzsaurer Halk . . . . . . . . 15,a50 schwefelsaurcs Nntron . . . . 86,510 Kicselerde . . . . . . . . 3,950 Erdharz . . . . . . . . . 0,750

db,895

100 I{ubikzoll dieses Wasscrs liel'ern 146,50 J{. Z. Loh- lensaurcs und 4 I(. 2. Schwefelwasserstoffas.

b) Die zweitc ()ucllc. Dies ist eine Salzqnelle, nur wenige Schritte yon drr

vorigen entfernt. lhs Wnsser ist I&r, t'ai,llos, geruchlos * sclimeckt S t d i saleig. Spec. Gew. 1,019 ; Temp. tl n. Es enthalt in 100 'l'heilen:

T h c i l e : salzsaures Natron . . . . . . 1,175 hohlensaure Magnesia . . . . . 0,039

kohlensaures Natron . . . . . 0,486 Iiohlensaure Magnesia . . . . . 0,019

. . . . . . . salzsauren Halk 0,047

bohlensauren Kalk . . . . . . 0,024 schwefolsaures Natron . . , . . 0,117 schwefelsnure Magnesia . . . . 0,039 Kieselerde . . . . . . . . . 0,007

a d h a r z . . . . . . . . . . o,ooa - 1,955

100 l{ubilizoll Wasser lief'ern loo H. 2. Kolilensiurc. Nicht weit von dieser Saizquelle lindet sich noch eine an- dcre, die in riel griifserer Meiige das Salewasser gibt; in einer Slundc *5 Pfund.

c) Die dritte Quelle. Ilie liegt ohngefiihr 50 Schritte ron der zwciten Sda-

tpelle , komiiit aus aandigenr Mden , und giebt in der Stunde nur 68 Pf. Wasser. I3.s ist klar * von kohlensiwrem , kaum bemerbbaren adstringirenden Geschmack ; spec. Gew. I ,001 ; l'emp. 8' n. Die Bestandtheile diesos Wassera sind in 15 Pfunden :

G r a n : solzsaures Natron . . . . . . I 7,500 schwclelsaurcs Batroir . . . . 14,250

koblensaures Eisenorydul . . . 1,750

t i r a n - Hiescterde . . . . . . . . . 5,ooc H a n . . . . . . . . . . . o,c5o

38,750 loo J~chilrzoll dcs Vl'assers entl-.?iten 8 i,?33 LZ. 2. koh-

Ein p a r Schritte weiter von der ebtm ew;ihnten Quelle findet sich eine iihnliche, die sparsimdr, Iciriaha urn die Malfte weriiaer desselbcn Ninera1wa;sers gieht.

icnsnures Gas.

3- Die ~ I i n e r a l q u e l l e i n Frnusin, am Flussc Pint ik , heim DorTe H a n ; u ,

Diese Qaelle eatspringt nus eiriein saodigen Boden und liefcrt 90 Pfirnil m'asser in dcr Stu:ide. nieses ist klar, farllos, gcr~cl l loj , schmeckt angenehm priclielncl , wcnig her le : spec. Gew. 1,003; l'emp. 6' R. 180 Unzen desselbvn enthalten :

G r a n I

kohlcnsaures Natron . . . . . 46,000 kohlensaure Magnesia . . . . . 44,250 kohlenscluren Halk . . . . . . 32,500 kohlensaures Eisenoxydul . . . 1,195 salzsaures Natron . , . - . . 26,000

salzsauren Halk . . . . . . . 18,000 schwef'elsaures Natron . . . . 31,000 Itieselerde . . . . . . . . 5,000 Hare . . . . . . . . . . 0,5uo

ioo R. 2. Wasser geben 89 K. 2. iiohlensiiure.

----- 204,375

In drr R'iihe dieser QuelSe finden sich noch zwei aodere iihnliche, &sr bchwlchere.

4. Das iMinera lwasser e u Borka.

Dies6 Qoelle liegt in einer wilden Gegend , ohngef8'hr eitre Stuade von desn Dorfe Bovka, am Furso eines Berges, ;;ud ~ i b t u \ l : ingt aus ciner Felsenritze, ungefahr 4 Fnfs hfihcr

12i

als der Bo:ltaflul's. Das T,ager dcr dortigen Gebirgyaiten bestelit aus Gneis iind quarziialtigem Than. Das Wassei ist Mar, gcrirchlos , sehmeclit schr erquichend siiuerlich , hioter- her schwach salzig; spec. Gew. 1,004; Temp. 6" R. Die Quellc liefert in der Stunde 90 Pfund Wasser. Es enthalt in 10 Pfunden:

G r a n : kohlensaures Natron . . . . a5a,150 ltohlensaurer Halk . . . . . 31,500 kohlensaures Eisenorydul . . . 5,000 salzsaures Natron . . . . . 74400 kohlensaure Nagnesia . . . . 13,000

Hieselerde . . . . . . . . I 1,000

Ham . . . . . . . . . . 0,250

387,300 5. Dan k o h l e n s a n r e M i n e r a l w n s a c r i n S c h a r o .

D o r n a .

Unter dem Namen des Dornaer Siberlings ist dieses Mineralwaseer bekannt. Die Quelle entspringt aus eincm kieselsandigen Crunde, gibt jedc Stunde 405 Pfund Wasser. Dieses ist hrystallbell , geruchlos, ron angenehui prickelndeni Geschmachj Temp. 5" R.; spec. Gew. 1,008. 180 Unzen des Wassers enthalten :

Gran: koiilensaures Natron . . . . . 86,000

kohlensaure Magnesia . . . . . 14,250 kohlensauren Kalk . . . . . . 23,000

kohlensatires Eisenoryclul , . . 9,2!50

salzsaures Natron . . . . . . 14,000

salzsauren Kalh . . . . . . . 11,000

Harz . . . . . . . . . . o,aFio Humus . . . . . . . . . 0,500

Kieselerde . . . . . . . . o,bon

07r750 - ---

100 Ihbikzoll Wasser liefern 10833 K. 2,. 1:oblensh'urc.

6. nic 6c . I iwefcIq i i e I l r in F o n t a n e l l i . Auf der Herrschaft E’ontanelli, a Stundcn vom Dorfe

&)rata, in der waldigen Cdirgsgegend , h p a z i n a genannt, entspringt diese Queile; oie hat nur einen schuachen Zuflurb, riecht und schmeckt starh nach Schwefelwasseratoff. Spec. Gew. 1,003; l’emp. 9” R. 15 Pfund des Wassers cnthalten:

G r a i l : schwefelsaures Natron . . . . 54,500

selzsaures Natron . . . . . . 17,951) bohlensaures Natron .. . . . . 29,25O

liohlensaoren Kallr . . . . . . 43,000 kohleosaure Bittererde . . . . 21,000

Kieselerdc . . . . I . . . 24,000

schwefelhaltiges Harz . . . . 1,500

982,250

schwefelsauren I(allr . . . . . 91,7750

I 00 Hubikzoll W’asser enthalten 20,689 Hubikz. Schwc-

Aufser dicsen fiIineralw&sern findet sich ohnweit Okna, hei dem 1)orfe Grossrschti noch ein unbedeutendes sc l iw~c l i e~ hohlensaures Mineralwasser, und bei dem h r f e Nekih ein eisenvitrlolhaltiges M’asser. ( B u c n. Repert. XLIV. 337.)

feIwassetstofK

Bestimmung des Jods in Minerdwbseim.

Flicrzu bc-dient sich F u c h s fdgender Methode. Dar Wasscr wird zuerst bis nuf eiaen beliebigen Funkt, etwa 94, eingekochr, und nach den1 Filiriren mit einer Aufliisung von Cblorsilber in Amrnonialr versetzt und dadurch das Jod in Vei*bindung niit clrm Silber priicipitirt. Aus dcm rcharf ge- trocliictcm PrHcipitat lakt sich leicht der Jod- u. Jotlnatrium- Gehalt herechnen. Es mufs aber cin nicht unbedeotenJer Ainmotiiakgehalt in der ClilorsilberlGsung vorhanden seyn, weil sonst nielit nur allcs Brom, sondern avck etwas Chlor-

silLcr mil dem Jndsilheib niedirfcillt. fiat mail die Quantitiit des zur Pracipitation in Aiiwenclu;ig gelwaclilen Ctiloi,siIbers bestimmt , und schlagt man noch , nachdeiii das Jodsilber niedergefallen ist , das iibei~schiissig augetetzte ChlorsilLer h r c h eine SGrire nieder, so kann man a m cler Quantitat dieses PrIicipitates, welches ein ‘rheil d ~ s ganzen angeaen- deten Chlorsilbers ist , auch iiiiclen , wie vie1 JoJsilber geld- det worden. Ucide Bestiiiirnungcn coiitroliren sich.

Um auf eine leichte Weise die Qusntitiit des in Ammo- niak auhuliisenden und zur F’iillung des Jods anzuwendendcn Chlorsilbers zu bestimmen, dark man nur eine geringere MenrJe gkschrnolzenen und in Wasser aufgeliisten Silbersal- peters mittelst Salmiak in Chlorsilbcr verwandelu, uno I .I’ ieses ohne Weiteres (ohne es auf ein Filter gebr’acht zu halien), in Aminoniak aufliiseri. Diese Aufliisung, welcbe nicht rnehr Cblorsilber enthalten soll, als zur Priicipitation des in einer gegebenen Fl3ssigbeit niuthmarslich vorhandenen Jods erfor- deriieh ist, wird mit Ammoniak versetzt, dann gane in die jodbaltige Fliissigkeit gegossen ond der Ruhe iibedassen , bis sich der gelbe Niederschlag abgesetzt hat. nabei mufs man voraus wissen, dafs keine durch Ammoniak Gllbare Basis vorhanden ist. Wenn man das so erhaltene Jodsilber, nach- deiii sein Gcwicht bestinimt worden, auf nassem W e g e mit- telst Zink zersetzt, so ergieht sich daraos, nach dem Gesetz der Sittigungscapacitot., ob es rcines Jodsilber war, oder OL sich dabei aucb Chlor - oder Broinsilber befand.

Die ammoniakalisclic Chlorsilberaufliisung gibt auch ei n

gutcs neagcns fiir Jod a l , intiem dadurch die Fliissigkeit augeiiblicklicli gelblich gefa‘rlt w i d , wenn eine geringe Metige pines jodhaltigen IGrpcrs tlarin voihailden war.

(Schwcigg. Seidele J0U1’1i. I ,\\‘Ill. wUj.

Die Thei-incn der Cordillereil.

Eine Beihe Jieser Mineralwiisser sind von B o u 8 s i n - ga u 1 t untersuclr! worden.

Dus Schwefclwczssrr oon Juan , in der nilihe des Vulltana Tulirna, in einer W h e von 4000 Meter, L t 32" C. Temp. El cntfiait nur Schwefclwasserstoff und Kdilensiiure.

Das Wclsser VOR Tochc in Quindiu. Hiihe 19fi5 Meter. Temp. 35",5 C. Bestandtheiie :

Hoblendare . . . . . eine grol'sc Alrngc kohlenseurer Halk . . . . . o,oooi5 Chlarcalciurn . . . . . . . 0,00002

hohlensanres Eisen . . . . . Spuren HieselerJe . . . . . . . . Spuren

.&a trbic:, In der Nabe decr Vrilhana Puract. Hiihs 4000 Xeter ; lemp, 36". Enthiilt Iiclrwefelwasserstoff und Kobtensiiure , obne wirklicb selzige Materien.

Das Wusser ; NZ Coxnuco. Meeresh5he 9500 Meter. Temp 7a",8. BesLdndtheile :

Vie1 Ibhlewk'nre und vie1 Suhwe- fel w asserstoffgas

schwefelsatwes Natron . . . . 0,00390 CWwnrtrinm . . . . . . . o,ooa75 doppeltkohtensaures Natron . . 0,00069 kohlensaorer Kalk . . . . . O,OOOIO

Kieselerde . . . . . . . . 0,0000~

Das Wasser LU Pandiaco in der Nahe des Vulbans Paeto. Neereshiibe 9%' FWer. Temp. 36" C. Bestandtheile :

Kohlensikrc doppelebahlemwer Balk . . . o,oooo5 kotJerisanrr-s Natrorr . . . . o,aoo6r kohten,anr.e Bittererde . . . . Spuren .

Hiesdelerdr . . . . . . . . dergl. kohlensuuires Eizen . . . . . dessl,

i Xhaa v i m 7'f4gficre$. Avf dem kvcgc von Tuquercs nach Gcachucal Rielit man cine kalte Quclle, BUR welchrr sich Pc!~wefelwasserstofl entwickelt.

Zwischcn dew Jrullian Cunibal und dem Cletscher von Cbile ist eine reiche Tiiei*mr, die Sehwe- fein asserstoff und bohlensaures Gas ei!twickelt.

I'rrllran uon f.'uinbui.

rirlkun Antisaria. In der Gegend yon T.gsco in 3549 Meter Meeresbiihe ist eine cisenhaltige Quelk, van 27O.a C. Temp., die vie1 Holtlensiiute enthii!t und reichiieh Kalk ab- sttzt, so dafs dieselbe wie ZII Pandioca btwutzt wild.,

Am Fufsc des Vulkans in, indianischen U d c Alangazi sind n:ehr.e warmc ~ i i e l l e o ; dic- Qnelle de 10s Belerinos besitxt eine Temp. von 36",7 C. Dicses Wasser irt fast rein und enthiilt nnr Spuren von ChlornRtrium! Chior.. iiiognium nncl Chlorcalcium. l o der Umgegend vnn Cotopaxi h d nwbre Scbwefelquellen.

I'trlkun ,yon Twzgu~agua. I h s 1Vmscr de lo5 llanos ist

eireiihaltig, Temp. 5&",4 C. gibt vie1 Kolilensiure aus und scizt pin Sediment von Eisenocfier utid %olhisauren Kalk ab. \feereshGlie 1909 Meter. - I n rler NShe vnn 'L'uiiguragua itoninit auch cine Quelle OW, XIS dcr man ein abfihrctides Salz drrstcllt , clas selw gnriilmt wird wegen s~~i!ier Wirhun- geti. --

Virlkun Cotopaxi.

1)a.s IVu.sscr ~ o n Rat(-irn cathLlt:

s~ll\~~!f~lsiit i l .e Rittcrerde . . . opoi 50

Chlurnatrium . . . . . . . o p o i 58 I{ieselerde . . . . . . . . Sporen

Am Chirnborusso , welcher ougenscheinlich ein alter Vt& ban ist, iindev sicb bir Mocha Quellen, die Schwefelwasser- stoff und kohlensaures Gas entwiclieln.

In der Gegclrd yon Cacnea, in einem tlurcb Porphyre

sdlWefelsau1L.n lhlk . . . . . 0,oooja

sclowzfelsaures R'ntron . . . . o,oo.i$3

gclinic1len S~nJfit?irite~&::. C v i . l e t SjCh *.:f 0 r"l?r TGFR;*

(Iaelle, aus welchcr diesclben Gase in g r o k Meme aus- N m c n .

Diese Tbottpchen, bemerht B o u r s i o g a u l t , du'rftca beweben, Jars die Gase der 'I'hermeo in der Niihe m n 'Pal- krnen derselberi A ~ L rind d e die, die in den Cratern rich finden : Hulilensiiure und Schwefelwaascixtofl. FA ut Ibl@ch wahrseheinlich , dalb die Therrncn des trachytirchen Terrains der Cordillereo ihrc Temp. unterirdiachem Feuer redanken, und ihre &he auc dem liinern der Vullrvne kommen. Die 1bhlensr"ure kann durch die bloke Wirhung der Yeuers .w dem hohlensauren Nalk kommeo , and aueh am hohlrnrnurem Natron, wenn dieam mit kiesel - und lbonhaltigen Matcrien, in den trschytischen Felsen relbst , in Contact koiumt.

L)er Schwel'elnasserstoff kann dumb die Wirbuog der Wauerdnmpfe aat' Gehrefelnatrium rich bilden , d u r c h achrefelmores Natron entsteht , welches man in den meiaten 'l'hermen findet, und Schwefelwasrerstoflgas, aclcher in den Thermen wie in den Cratern vorhommt. h d l i c h mplb man die Reactionen in Betracht rieben, die das Cblornarriam ( t ~

Ieidet, deon nach obiger Hypothere mds es gleicbtall in den vulbrnkheri Herden erirtiren. 'Aus den Chlor&en der Albrrliuretalle wird unbr Einllufs hoher l'emperaluren ond drr Wirhung ron Wuserdiiinyferi und kieselhdtigen Substanzen Salzsiiare mtwiclrelt , indesaen liiidet man untcr den elasti- *hen Fl'liiurigheitcn rler Bulbvne in der Niihe des Aquators hein ralzsaurer Gas. Uieser wird walu*scbeinlicb von den Carbonaten gebunden, wenn diese wirhlicb in den rulbeni- rehen Herden deh finden, and aach ddurch wird Kohlen- aimre fmi rerden. VVenn aber in eiirem Vdbair Cbloriirc o h Crri.benate mistiren, doon wid Saltri'ure frci sicb mi- wicheln. ( Annales de Chim. et de Phis. LiI. 181.)

I)& MineruLasser i-on C ~ O I I U C O ~ eincm lhde nuf : h i

WGgt vun PO~O~PII ii;ich Jcru f'ulhun F o r d : irt eine

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Thernie von 4,8" C. l'emp. Es entwickelt sich daraus eine sehr grohe Menge Schwpfelwassei*stofl uiid l~oltkensiiurt~ ; nnch dcm Erkalten hat es keioen hepatischen Gesehmark mehr. Es enthdlt :

schwefelsaures Natron . . . . 0,00389 Chlornatrium . . . . . . . 0,00275 do~~peltkohlerisaures Natroii . . 0,00069 1:ohlensauren Kalk . . . . . 0,000io kohlensaure Magnesia ; liohlens.

Mangan; Kieselerde . . . . Spuren. Ohncrachtet seines Schwefelgehaltes und dars die Ein-

wohner des Cauca -'I'hales fast alle an Hautkrankheiten leiden, wird das Wasser von Coconuco doch nicbt gebraucltt.

A m Ausflufs der Quelle setet sich haufig eine schmutzig- weifse Concretion an. Sie enthalt:

kohtensauren I{alli . . . . . . 74,2 lioiilensaure .Magnesia . . . . . ai ,o koblensaures Maiigan . . . . . 4,o schwefelsnures Natron . . . . . r, 8

Ber3chsic:thigt iaan blofs das Imhlensaurt: Mangan und den ltohlenrauren Halk, SG w iirde man eine \'t.rbindung ha- ben yon

liohlensrui*em I(alk . . . . ItoliltmaureY Marigan . . . 33 = 1 x

Ifeide C.rrbonate b ind indessen isoniorph und es : t d s

den llincralogen iiberinsscn blciben, ob fine durrh ein Mine- ralwasser algesetete Verbindung eine Species in? \Iincrkiisv. stenie nusniachun konn. Uebrigens rliirii-.n seltci ?'hermen cincn so grofsen Mangangehalt haben t(!s OM 'rTmer yon

Coconuco.

77 = 4 A t .

( Aniiales d e Chini. et de 3hys. l.!L 396.)

Das Wasser des Rio Vinagre. Der Rio de Pasambio Ehrt ein saurei Wasser and wird

desbalb von den Einwohnern Rio Vinsgre, oder Eesigfluf's genannt. W i r haben schon friiher dariiber einige Mittheilun- gen gemacht; B o u r s i n g a u l t hat biirzlich in den Annoles de Chim. et de P b p LI. 107 neue Versuche dariiber bebsnnt gemscbt. Der Rio Vinagre entspringt in den Cordilleren, in der Niihe des Nraters des Valbaos PuracB, in ohngefibr 4300 Meter IvIeereshiihe. Bis zum Dorfe Pnrack bat der Plah einen unterirclischen Lauf, und nor bei der Chorrera de &n Antonio liann man sich dem nio Vinagre leicht nahern. Er bildet hier einen Wssserfall von 300 Furs Hiihe, eine Streckc davon flierst er, mit dem Anembio vereint in den Cauca. Nach der Analyse enthiilt das W'asser:

Schwefelsaure . . . . . . . 0,001 10

Salzsiiare . . . . . . . . 0,00091

Alaunerde . . . . . . . . 0,00040 Balk . . . . . . . . . . 0,00013 Natron . . . . . . . . . O,OOOIZ

Hieselerde . . . . . . . . o,oooa3 Risen- and Manganoryd . . . Spuren.

B o u s s i n g a u l t glaubt, dds das Wasser eher der Schwefelsaure, als der Salzsaure seine hcitlitiit verdanke, da er in den Produkten des Vulkans Puracd hcine freie Salr- siiore entdecken Ironnte, wohl aber fand sich in dern I h t e r dcs Vuiknns P 8 S t O eine grofbe Qumtit:it eines sauern ~ I n u n - erdensulfates , durch welches W'asser einen sauern und w- mmmenziehenden Geschmaclr erhdlt *). -

*) Vergl. ail& Magazin f i r Pltnrinacie Bd. S. S. 113 E, D. R ,

&Ler den Schwddgehalt dvr hiiricvab~ .her . nafs bei Minerah iissci.!i , welche selbsf aur stiir p inge

Spuren arganischer S h e aufgeliist enthaltcn U I I I W llitwir- hung organisvlter StolY'e , auch einc Sch~~elelkirsbildang IW-

folgen ltiiniic , hat 1; i s c h o I in Bonn beobat:lt~e!. Ji! cinen? mit etwas Zucker verse1 zten Iiohlensauren Ninerslwnsser, welcbes 3 ( 2 Jahr aut'bewahrt gewesen war , liefs sich eine Bildung von Schncfelliies wahrnrhmen und alles schwefel- nailre Natron war zersefzt. I n einer andern Flirsche, woria dasselbe Mineralwassw , aber dine Zrisatz VUII .?ucker , 5 Jahre lnng aul'brwrithrt gewesen war, hatte siclr das schwez felsaure Natron erbalten. Die Ursache der Zersetzung wur illso ctllein der beigemischte Zucker.

Man sieht hier:tits, dars sich iiberall auf unscrer Ekde Schwdelbies erzengen Irihiie, wo nur Wassei . die AcIiei-. erde auszulaugeii Gelegeiiheit hat, da d i e x stets rrhweid- saure Sake enthiilt uncl Risen zu den verbreitetsrcri StofYh gehiirt. Schwefel Gndct man als Absatz i n der Nahe won vielen Mineralquellen hiiulig. So in der N'iihe von RTarien- bad, in dem Radeschlanim zu Eilsen , Meiiibei,g, Driburg, besode l s die bedeutenden Schwetelablageruogen aus den "herinen zu Aacheii, atis denen des Montiroii am Euganei- 6cbeo Gebii-ge, in der Soll'atara von Puzzuoli, auf den Aeolischen Inseln u. s. w.

Me Aasiclit M u 11 h e i in's , den Schwdelabaatz zu er- Lliireri, Jurch die Aniialiine , dsfr das aus deo hacherrer Schwefelquellon sich entwickeliide Schnel'eIwaJserstofas iilerschiissigen Schwefel eritbaite , den es J a m b heAigs Kin- wirkung von Hitze und vermehrten I)Iuck noch aufzuliisea gezwungen werde., bei -4bnahme der Teinperatur aber wie- der firlireo lasse , w-ird VOII B isc ho f nicht t'iiv wahrschein- i ich gehaltw. 4 ' Grund der Sc'.wrfelaM~erungen wird

n u w 3. P:r-rm. n i t \'fill ilefc 3. u.3 9

die Zerreteung der Bchwefelwaematoffes dnrch dvn Nauer- stto6 der atmorpbiiriscben Liih endeinen.

Der Schwefel, der rich iri deli Aaehoncr quellen ah

sotzt , entliiilt nach B i r c b of's Versuchen eine organisch Materid (Baregin), ouch lileiiie GypbrystaJle. Da nnn nach M o n h e i m '6 Untersucbungen die Aachener Schefelquellcn kcinen G y p , wold aber kohiensaiwen Ihlk nnd kobleileau- ren Strontian enihalten , so bleibt beine aildere. Annahme iibrig, air dafs dieee bohlensaure ETdcn mit dem Schwefel rioh niederrcblageq, letxter tbeilweise rich rh'uert, und 80

rchhnehhurer Kalk und rchaefelsaurer Btrontian gebildet nird.

Aus allcm geht berv.odr, daa Vorbommen der Schwefelr in vielen Fallen durch Zersetsuns yon 8chwefelwa6eerstoff uad rcbwefeloauren Salrea (Gyps, 8chwefelraures Mali und robwefelsarires Natron) ah eine wohlbegriindete geologircbo Thatsache xu constatireo. Biernach dlrfte es gertattet seyn, each an rolchen Stelion, wo gemde keine Schaefelquellen rich fnden, die Bildnng de6 Schwefcls auf dieselbe Webe zn erkiiiren , sofem die iibrigen localen Wasserrerbaltnirte drmit nicht in Widciywucti rtehen. Dieses scheint namcnt- lich beim Vorkoinnieii das Scbwef'els in der Rraanboble a d im Qaarzsnnde cler Bra:in~~ubleiit'or.m~tion dcr Fall zu rep. Pa kann dcrselbe sclion in der Masse der Braurrkohlen pra- 6xistirt habm, und durch Efflorcrcens aut' die t?hedache getreten, oder erst diircb eiricn Zeractzongsproaefs aur ir- gend einer Verbindong susgeechiedeii seyn, 01s i!urch Zer- retsang schwelelsaurcr Solxe , durcli MohleostoR' uud Ver- witbrung dss 8chweCelkiescs und dedurch on-fidgcnde theii- weiae Ausrcheidong oon Schwef'el.

I)ie hedig auf cler Erde rdonirncndetr Schwefolwas. scrstoffcxbalatianm miissprr in vielcn Willen aut' die Gebicgc gssteiw vcriiudernd oinwii lien , atii bcdeuteadsten a d deic

bohlensaM.cn Ehlk, and ein bedeutender Theil de8 G y p s ist rielleicht durch Umwadluog dm Kalbs durch Schwefel- wasserstoff entstanden. Ueberbapt ist der Gyps einer ton denen Kiirpern , welche h&ufig 1,ocalverCinderung erlitten haben. Aor seiner LCislichbeit in Wasser l8st oich a d die einfachste Weise sein Fortfibren durch Quellen nod wider erfolgter Abaatz begreifea. So hiden wir 3.10 in Salzkam- mern und in Sinltwerkcn, ausgezeichnet in Mineo des DG- renbergs bei Hallein , bei Hall in Tyrol, und besonders in den Kalkucblotten im Mansfeldischen, deren Hiihkngen mit jiinger gebiideten sch6nen Gypskrystallen behleidet a id .

Weiiri nun Gyps anf nassem Wege durch Kolile eer- legt wird, 80 ist nur die Gegemwart kohlenstoffhaltigec Sabstaazen niitbig, urn eine Zersetzang des Gypse8 ea be- wirken , welche, bcsonded wenn sie in griifwren lldassen einwirkt , eine Zersetzung des gebildeten Schwefe lca l c i~ rmnlof'st , wodurch Schwefelwasserstoffgas und Umwand- lung Jes Gypses in hohlensaui-ell Hallt entskht.

Hornmen solche ScBwef~lwasrerstoffga~tr2ime, und zwar im erhitzten Zustande, wie nach B r e i s l a c k ' s Beob~&- aAqleti, mit atniospbarischer Luft in BerGhimig, so veran- ieosen sie einen Schwefelabsatz. Sind sie hiagegea, wie diescr Forscher boobaehtet hat, nicht bedeutend hil'6, (10

bildet sicb Schwefelsaure, die, wo $8 Haik ant*, w i d = Gypsbilduog reraalafst. Nach den beim Verbremen dm Sckwefelwasserstoff s stattfisdendea Etmcheinungen dliFAe hiruiig Scbwefelsiiorebildurig und Schwefelabscheiduq SIX-

gleich erfolgen, and dadurch das Vorhommea des nehen dem Schwefel sich erklgren lassen, wie wir diems in vielen, besooders dkaaischen Gegenden Wee. Bir c h o f fad bei Versuclten, dafs wean Schneklwawrutnffgar io bohlens,auren E($k rtriimet, nadr liingerer oder kiizvenw %it rtets Gyps entstebt. So hiinnen mgeheare Eadanlgea

wen G y p und Schwefel dursh Scbwef'elwasserstoflexhalatio- wn entskhen. Anglenoinmen das Volumen einer Schwefel- waucrstofferbalntion betrage soviel, r i e die I{ohlenshure in

einer der vielen f~ohlensaureerha~rtionen in den Uxugebungen deb Laacher See's, die in 24 Stunden 700 Hand Ilohlen- riium ausgiebt , 80 u.ih;de ohngefnhr dieres 700 Phnd be- tragen , wenn die ZIiilfte dieses Schnefelwasserstoff~ares sirh zu Schwefelsiitire oxvdirte, so wii Ide dieses mit Iialk in Verb hiridung tretend 1000 Pfund wasserfreieo Gyps ereeugen, und die andere Lldfte, wciin sie durch einseitige Oxydation d a Wasrcratoffs in Schwefel und Wrsser zedele , a34,5 Pfund Wwefel liefern. Die Quantitiit Wosser, welcbe nus der Orydation saninitlichen Was-cwtoffs des exhrlirten Schwefelvasscw ~iffs, unter obiger Voraossetzung entrteht, wiirdc gerade die niithige Menge I{rystallwarser Gr den Gypr hergeben. W+de eine mlchs Schwefeiwasserstoff - eshalatiou seine Wirkung; auf ein Iblegebirge nur tausend JPhr lang iiufsern, 80 kiinnte dadurch ein Gyplager voti 46154aoo Pfund oder von 3097600 Kribilifufs; iind ein Schwefellager von 85693500 :Pfund otler von 66tj691 Hu- bihfufs gcbildet werdcn. Jenes Hliirde einen Wiirfiel von 146 Furs oder ein Lager von 566,5 Furs Liinge und Rreite und 10 Furs MSchtigkeit ausfGllen , diere8 einen WGrfel von 87 Fob, oder ein Laager von 556,5 Fufs Liinge und Breite oad I Furs Miichtigkeit.

Wsnn eine eia$ge Schwefelwasserstofntw~cklung ?on der angenomnienen MHchtigkeit ein solches bederitendes Gyps - und Schwefellager hervorbringen ltann , was werclen errt Striimungen roa SchwefeCwasserstoffas, in der Miichtig- keit, wie die I{ohlensiiuregas - Exhalationen in dem 1,oaclwr Seegebiete, die jenc eincige Koblensaure -Exhalation gewifs hiinaertnial iibertrefifen, E r v1. irklingen bervorbringcn.

\I enn die Schwefelwasserstoff kas - Striime Eistnouvde

Iteffen, so werden sie dieaelben ebcn so i n lchwefelbiet nmwandeln, wie h i der Bildung der Schwetblkicoe in Mi- neralquellen. Dieses zcigt sich auch bei einigen Vnlltanen , und Schwefel niit Schwcfellties findet eich auch iinch P r ZJ- s t a n o w s I{ J in den beiden grofsen Schwefelziigen , in dem Kalke, Merge1 u r i t l G!ps in Italien. Auf glciche Weise kihnte man auch das Entsteben der iibrigen Schwefdnietalle erblaren , wenn deren Vorkomrnen im oxydirten Zustande SO

frequent ware, als das des Eisens. Das gleichzeitige Voi liornrnen des Schwefels und Gyp-

ses im [{alkgebirgc liifst sich auch noch auf andsre Weise rrklaren , aus den durch v. R u m b o l d t in den Andes yon Popaxan angestellten Beobacbtungen. Die Miindung des Vulbans Puracd ist gewiilbefiirmig mit einem Lager reincr. Schwefels bedecht , welcber , ohne Zweifel durch Beriihrung des gleichfalls daselbst sich entwickelnden Schwefeligesiiure- gas mit dem Sch flefel wasserstoffgas au8 jener unterirclisehen Lagune sich bildet. \Venn sich mehr des ersten Gases entwickelt , als durch das Schwefd wasserstoffgas zcrsetst werden hann, so nird der Ueberschuls den Kalk angreileu und schwefligsariren IMl: bilden, der nach und nacli drrrch Oxyda!iori i n G p umgewandelt nird.

Tjie Prozesse sclbst , wclche jene Gasarten ctit&lielil, richtig zu deuten , hat natiirlich seine grofsen Schwierigbei- ten. Wenn man indessen bedenkt, da[s die Schwefclwasser- stoffentwiclrelungen Eauptsiichlicb in der Zeit des letzten Stadiums vulkanischer ‘l’hiitigheit eintreten , wo sie in dem Z11 stande einer Solldara siird; wei i i i ernogen wird , dzfs schwe- felsaures Natron haufig unter den vullianischen Pi odukten vorhommt , und ierner dae Vorlrommen von Bitumen in den ‘I’iwpfgesteinen und voii Erdd in vulkanischen Cegenden , so sind d ’ e Bediogungen zuc Entwiclieltrng von ScIrwefeI- wasserstollg,~ gegebeii , schwefilsaurc Salze , koh1onetoH-

haltigo Karper KohlensGrire und Wasser. Die Eulbindung yon sc.hwefliyter Saure ist urn so leichter zu begreifen, da nach v. H u r n b o l d t ' s wiclitiger EnLdeckuog des Sahwdels in! Urgebirge cs an dein Material hierzu beineswegs gebricht.

(Schwcigg. Sridt'ls .Jnlim. r,XvI. 125. vergi. fcrnt'r s. 225--a%.)

Funken leini Gefrieren des Wasscrs.

Professor P o 11 t u s zu Cichois fnnd , dafs , wetin man Wasser , wie gewiihiilich, in einer kleiiien , niit Baumwolle umwickelten , und hierauf init Aether bef~uchteten Flasche mit eogem Halse , yon I bis 2 Centimeter L a n p , unter der Glocke einer Luftpumpe zum Gefrieren bringt , einige Mo- mente vor dem Eintritt desselben constant e i 11, s e 1 b s t be i he l l em ' l ' a g e s l i c h t e s i c h t b a r e r , F u n k e n aus dem Halse des F'liischchcns etnporfiihrt. J u 1 i a - Fo 11 t a 11 e 11 e hat dieses bestiitigt.

(him. dr Chiin, tncd. J d . r 8 3 . 429.)

I' 11 0 s J' 11 0 I.. __I__

W i e der I'hWplAoi' eiiie schneeweifse Farbe erhiilt und in das fciuste , stauhGhnliehe Pulver vei-\vaii- d elt Wi Id.

HiertiLei hat Ii u d o 1 1) h H ii t t g e I' Versuche aogestellt. (Scl~wrigg. Seidels J O U ~ I I . T,XVlI. I:I I.) M'enn alter, lange

in W'asser anfbewalwtcr, oder rohcr, nicbt dcstillirter Yhos- phor in einer Aufliisung von iitzerdem Rali i n Alkohol von 70 his 80 % erhitzt w i d , so enifrirh er sich unter Ent- wrcbelung von niclit er~tzi.ir~tllicheni Phosphorwasserstofl voll- kommen urtd bildct cine duidisichtige , wasserhellr , dem