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Vorlesung TU WS 2009/10 Internationaler Städtewettbewerb: Wien in der europäischen Städtehierarchie

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Page 1: Vorlesung TU WS 2009/10 Internationaler Städtewettbewerb: Wien in der europäischen Städtehierarchie

Vorlesung TU WS 2009/10

Internationaler Städtewettbewerb: Wien in der europäischen Städtehierarchie

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2

Charakteristika MetropoleWien

Werte 2001 Bezirke Regionstyp

Österreich = 100

Einwohner Ø 1.550.123 1910

Bevölkerungsdichte 3.738 1561

Erwerbstätige Ø 837.173 2324

Wirtschaftsstruktur (Anteil Erwt %)

Agrarsektor 0,5 13

Produktionssektor 17,0 62

Industrie 10,3 55

davon technologieorientiert 44,3 175

Dienstleistungssektor 82,4 121

Handel, Verkehr, Nachrichten

17,5 103

Tourismus 4,8 83

Unternehmensdienste 15,7 175

Öffentliche, pers., soz. Dienste

31,1 119

Qualifikationen (Anteil Bev %)

Universität, FH 12,6 180

Höhere Schule 15,0 138

Fachschule, Lehre 39,2 86

Pflichtschule 33,2 93

Einpendler je Auspendler 2,5 263

Frauenbeschäftigung 2007 47,9 107

Arbeitslosenquote 2007 8,8 138

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3

1) Höhere Standortmobilität Unternehmen

Auslösende Fakten:Liberalisierung Kapitalverkehr und Niederlassungsfreiheit

ermöglichen höhere Kapitalmobilität Unternehmen

„man-made“ – Standortfaktoren gewinnen an Bedeutung

Neue, netzwerkartige Produktionsorganisation

Konsequenz: Unternehmen optimieren Standorte zunehmend international

„Wettbewerb“ zwischen Städten und Regionen nimmt zu

Veränderte Rahmenbedingungen I

thal
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4

2) Wanderung von Unternehmensteilen

Auslösende Fakten:Neue Möglichkeiten in Informations- und

Kommunikationstechnologien

Neue Konzepte in der Unternehmensorganisation (Fragmentierung Werschöpfungskette)

Konsequenz: Stärkere Spezialisierung Teilregionen (funktionale

Arbeitsteilung)

Konkurrenz mit ähnlichen Regionen (auch) auf größere Distanz

Veränderte Rahmenbedingungen II

thal
h:\u\p\euro60.rg6konj_05_oö.ppt daten aus eurostat bip zu kkp 2002ostschweiz von mayerhofer 114% von eu25 für 2002 1995 123% von eu25
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5

Die Region als Unternehmen?

„Each nation is like a big corporation competing in the global marketplace“

Bill Clinton (1995)

„Let‘s start telling the truth: competitiveness is a meaning-less word when applied to national (regional) economies. And the obsession with competitiveness is both wrong and dangerous“

Paul Krugman (1996)

Page 6: Vorlesung TU WS 2009/10 Internationaler Städtewettbewerb: Wien in der europäischen Städtehierarchie

6

Argumente gegen Relevanz Konzept „regionale

Wettbewerbsfähigkeit“

Term nur mikroökonomisch determiniert – Übertragung auf territoriale Ebene als falscher Analogieschluss

Produktivität Unternehmen bestimmt „Wettbewerbsfähigkeit“

Ausgleich Produktivitätsunterschiede über Anpassung Faktorentlohnung / Wechselkurse.

Vorstellung Außenhandel als „Nullsummenspiel“ ist theoretisch und empirisch widerlegt

Page 7: Vorlesung TU WS 2009/10 Internationaler Städtewettbewerb: Wien in der europäischen Städtehierarchie

7

Argumente für Relevanz Konzept „regionale

Wettbewerbsfähigkeit“ „Unternehmerische Produktivität“ und

„regionale Wettbewerbsfähigkeit“ nur bei Vollauslastung Ressourcen deckungsgleich.

Standortausstattung unterstützt oder behindert regionale Unternehmen bei Markterfolgen > auch langfristig große Entwicklungsunterschiede im Raum

Performance Region durch „productive assets“ (Humankapital, Infrastruktur, unterstützende Institutionen etc.) mit bestimmt.

In dynamischer Betrachtung sind Entwicklungschancen und Einkommen Region („quality ladder“) durch Art Spezialisierung bestimmt.

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8

Österreich im rezenten Ranking des World Economic Forum

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9

Methodische Probleme „Rankings“

Umfragedaten: Auswahl Respondenten bestimmt Ergebnis, subjektive Einschätzung widerspricht oft „objektiven“ Daten

Statistische Daten: Datenverfügbarkeit bestimmt Auswahl, Datenqualität oft unzureichend

Mischung von Niveau- und Entwicklungsindikatoren, fehlende analytische Trennung von Determinanten und Ergebnis Wettbewerbsfähigkeit

Kernproblem statistisch: Gewichtung zu „Gesamtindex“

Kernproblem konzeptionell: Vorstellung einheitliche „europäische Städtehierarchie“

Page 10: Vorlesung TU WS 2009/10 Internationaler Städtewettbewerb: Wien in der europäischen Städtehierarchie

10

Die „blaue Banane“ ….

Page 11: Vorlesung TU WS 2009/10 Internationaler Städtewettbewerb: Wien in der europäischen Städtehierarchie

11

… und ihre Folgen

Page 12: Vorlesung TU WS 2009/10 Internationaler Städtewettbewerb: Wien in der europäischen Städtehierarchie

12

Probleme dieser räumlichen Denkfiguren

Übertragung raumplanerisch sinnvoller Denkfiguren auf kontinentale Räume

Konzeptionell kaum fundierte Verbindung von unterschiedlichen Regionstypen ohne tatsächliche Verflechtung

Überbetonung geographischer Lage als Entwicklungsdeterminante

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13

„Regionale Wettbewerbsfähigkeit“

Operationalisierung Begriff

Regionale Wettbewerbsfähigkeit

„ … die Fähigkeit einer Regionalwirtschaft, genügend Güter und Dienstleistungen zu erwünschten Faktorkosten und unter akzeptierten volkswirtschaftlichen Rahmenbedingungen abzusetzen“.

Standortqualität

„ … die Fähigkeit, durch die Bereitstellung komplementärer Leistungen die nachhaltige Schaffung und Bewahrung hoher Einkommen zu unterstützen“.

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14

Relevante Kenngrößen zur Wettbewerbsfähigkeit

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15

Wiens Beschäftigungsdynamik im nationalen Vergleich

Unselbständig Beschäftigte; ohne Karenz und Präsenzdienst, Veränderung gegen das Vorjahr in %

Q: HV, WIFO-Berechnungen.198

Abweichung Wien – ÖsterreichIn Prozentpunkten

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16

Ökonomisches Entwicklungsniveau:

Bruttourbanprodukt pro Kopf

240

Zu Kaufkraftparitäten

Q: Eurostat

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17

Wirtschaftswachstum in europäischen Städten

245 Q: Eurostat, WIFO-Berechnungen.

Reales Wachstum des Bruttoinlandsprodukts zu Marktpreisen (Preisbasis 2000), 2000-2006 p.a.

Page 18: Vorlesung TU WS 2009/10 Internationaler Städtewettbewerb: Wien in der europäischen Städtehierarchie

18

Konvergenz im Städtesystem: Entwicklungsniveau und Dynamik BIP/Kopf

in europäischen Stadtregionen

258 Q: Eurostat, WIFO-Berechnungen.

Korrelationskoeffizient: -0,492

Sofia

Warschau

Athen

BudapestDublin

Bratislava

Ljubljana

Prag

Cardiff

Madrid

Dresden

Barcelona

ManchasterGlasgow

Birmingham

Bordeaux

LissabonMarseille

Lille

Dortmund

Berlin

StrassburgLeipzig

Turin

RomLyon

Rotterdam

Helsinki

LondonAmsterdamEdinburgh

Toulouse

Den Haag

StockholmUtrecht

WIENStuttgart

Düsseldorf

Bologna

KopenhagenKöln

Köln

Mailand

HamburgFrankfurt

München

Brüssel

0

1

2

3

4

5

6

7

8

9

10

0 5.000 10.000 15.000 20.000 25.000 30.000 35.000 40.000

BIP/Kopf zu KKP 1995

BIP/

Kopf z

u K

KP

Durc

hsc

hnitt

liche jä

hrli

che V

erä

nderu

ng 1

995/

2004

in %

Page 19: Vorlesung TU WS 2009/10 Internationaler Städtewettbewerb: Wien in der europäischen Städtehierarchie

19

Arbeitsproduktivität in europäischen Stadtregionen

241

BIP in KKP je Erwerbstätigen,. €

Q: Eurostat, WIFO-Berechnungen.

Page 20: Vorlesung TU WS 2009/10 Internationaler Städtewettbewerb: Wien in der europäischen Städtehierarchie

20

Wachstum und Beschäftigung in europäischen Stadtregionen

249 Q: Eurostat, WIFO-Berechnungen.

Korrelationskoeffizient: 0,431

WIEN

Lyon

Edinburgh

Glasgow

Toulouse

London

Barcelona

Madrid

Helsinki

Dublin

Athina

Cardiff

Budapest

Ljubljana

Bratislava

Dresden

Praha

Hamburg

Köln

Berlin

Lisboa

Kobenhavn

StockholmDüsseldorfFrankfurt

Dortmund

Leipzig

Torino

Bologna

Manchester

RomaMarseille

Bordeaux

München

Strassburg

ParisBruxelles

Lille, BirminghamMilano

Stuttgart

-1

0

1

2

3

4

5

-2 -1 0 1 2 3 4 5 6 7 8

Wirtschaftswachstum 1995/2004 in % p.a.

Besc

häftig

ungsw

achst

um

199

5/20

04 in

% p

.a.

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21

Dynamik der Erwerbstätigkeit in europäischen Stadtregionen

246 Q: Eurostat, WIFO-Berechnungen.

Wachstum der Erwerbstätigen 1995-2006 p.a.

Page 22: Vorlesung TU WS 2009/10 Internationaler Städtewettbewerb: Wien in der europäischen Städtehierarchie

22

Entwicklung der Erwerbstätigen in groben Wirtschaftssektoren

254 Q: Eurostat, WIFO-Berechnungen.

Wachstum der Erwerbstätigen 1995-2004 p.aPrimärer Sektor Sekundärer Sektor Tertiärer Sektor

Lissabon +2,9 Madrid +3,6 Madrid +4,8Barcelona +2,7 Barcelona +3,5 Dublin +4,2Brüssel +1,8 Toulouse +1,8 Athen +3,6Düsseldorf +1,7 Dublin +1,5 Barcelona +3,5Stockholm +0,9 Helsinki +0,9 Helsinki +3,0Köln +0,8 Bordeaux +0,9 Toulouse +2,7Athen +0,7 Budapest +0,3 Köln +2,4Dortmund -0,1 Marseille +0,2 Ljubljana +2,3Frankfurt -0,4 Stockholm -0,2 Marseille +2,0Bordeaux -0,4 Athen -0,2 Dortmund +2,0Strassburg -1,4 Lissabon -0,2 Lyon +1,9Hamburg -1,4 Strassburg -0,3 Budapest +1,9Lille -1,6 Stuttgart -0,7 Bordeaux +1,9Wien -1,6 Lyon -0,8 Strassburg +1,9München -1,6 Ljubljana -0,9 Frankfurt +1,9Marseille -1,9 Lille -1,0 Bratislava +1,8Lyon -2,0 München -1,1 Düsseldorf +1,8Toulouse -2,2 Kopenhagen -1,7 Lille +1,8Twin-City -2,2 Bratislava -1,8 Leipzig +1,7Stuttgart -2,2 Brüssel -1,9 Twin-City +1,7Paris -2,6 Paris -2,2 Wien +1,7Madrid -2,9 Düsseldorf -2,3 München +1,6Dublin -3,0 Hamburg -2,4 Stuttgart +1,6Leipzig -3,1 Twin-City -2,6 Paris +1,5Ljubljana -3,2 Prag -2,9 Dresden +1,5Helsinki -3,6 Wien -2,9 Kopenhagen +1,3Dresden -3,7 Köln -3,0 Lissabon +1,2Prag -3,9 Frankfurt -3,1 Brüssel +1,1Berlin -4,1 Dortmund -3,2 Hamburg +0,9Budapest -4,4 Dresden -3,3 Stockholm +0,9Bratislava -4,4 Leipzig -4,2 Prag +0,9Kopenhagen . Berlin -5,3 Berlin +0,5Ø Städte -1,4 Ø Städte -0,7 Ø Städte +2,1

Page 23: Vorlesung TU WS 2009/10 Internationaler Städtewettbewerb: Wien in der europäischen Städtehierarchie

23

Entwicklung der Erwerbstätigen im Dienstleistungsbereich

257 Q: Eurostat, WIFO-Berechnungen.

Wachstum der Erwerbstätigen 1995-2004 p.a

Madrid +3,6 Madrid +6,4 Dublin +5,9 Budapest +8,3 Dublin +3,8Barcelona +3,6 Dublin +4,8 Bratislava +5,6 Barcelona +7,9 Athen +3,5Dublin +3,5 Barcelona +4,1 Prag +3,4 Dublin +7,8 Madrid +2,9Toulouse +1,0 Athen +3,4 Athen +2,7 Madrid +7,7 Barcelona +2,5Bordeaux +0,6 Bratislava +2,8 Ljubljana +2,4 Bologna +7,6 Helsinki +2,3Helsinki +0,5 Lissabon +2,7 Lille +2,0 Turin +6,2 Ljubljana +2,3Marseille +0,5 Helsinki +2,2 Stockholm +1,7 Mailand +6,0 Marseille +2,0Bologna +0,4 Toulouse +2,0 Twin-City +0,9 Toulouse +5,6 Strassburg +1,8Budapest +0,3 Marseille +1,9 Paris +0,5 Ljubljana +5,5 Rom +1,7Mailand -0,0 Lyon +1,9 Toulouse +0,5 Wien +5,5 Mailand +1,7Lissabon -0,0 Strassburg +1,8 Madrid +0,5 Helsinki +5,5 Lyon +1,6Stockholm -0,2 Rom +1,8 Brüssel +0,5 Rom +5,3 Turin +1,5Lyon -0,2 Budapest +1,8 Bordeaux +0,5 Lille +5,1 Brüssel +1,5Athen -0,2 Bordeaux +1,6 Marseille +0,4 Twin-City +5,0 Bologna +1,4Strassburg -0,5 Lille +1,5 Lyon +0,4 Bordeaux +4,9 Lille +1,3Stuttgart -0,5 Paris +1,2 Budapest +0,3 Athen +4,8 Wien +1,3München -0,5 Turin +1,0 Barcelona +0,3 Kopenhagen +4,4 Toulouse +1,2Rom -0,7 Mailand +0,9 Kopenhagen +0,1 Stockholm +4,1 Bordeaux +1,1Turin -0,8 Kopenhagen +0,8 Strassburg -0,2 Lyon +3,8 Paris +1,1Lille -0,8 Twin-City +0,7 Turin -0,2 Marseille +3,6 Twin-City +0,8Kopenhagen -1,1 Bologna +0,7 Mailand -0,4 Bratislava +3,6 Kopenhagen +0,7Ljubljana -1,2 Stockholm +0,4 Bologna -0,4 Paris +3,1 Prag +0,5Bratislava -1,8 Brüssel +0,0 Wien -0,6 Strassburg +2,9 Budapest +0,4Brüssel -1,9 Ljubljana -0,0 Rom -1,7 Prag +2,4 Lissabon +0,4Dortmund -2,0 Prag -0,0 Helsinki -2,0 Brüssel +2,3 Stockholm -0,1Köln -2,1 Wien -0,0 Lissabon -4,3 Lissabon +2,2 Bratislava -0,5Paris -2,2 Stuttgart . Stuttgart . Stuttgart . Stuttgart .Hamburg -2,4 München . München . München . München .Düsseldorf -2,4 Dortmund . Dortmund . Dortmund . Dortmund .Frankfurt -2,7 Köln . Köln . Köln . Köln .Twin-City -2,8 Hamburg . Hamburg . Hamburg . Hamburg .Prag -2,9 Düsseldorf . Düsseldorf . Düsseldorf . Düsseldorf .Wien -3,4 Frankfurt . Frankfurt . Frankfurt . Frankfurt .Dresden -3,5 Dresden . Dresden . Dresden . Dresden .Leipzig -4,3 Leipzig . Leipzig . Leipzig . Leipzig .Berlin -5,3 Berlin . Berlin . Berlin . Berlin .Ø Städte -0,5 Ø Städte +2,0 Ø Städte +0,4 Ø Städte +4,9 Ø Städte +1,5

Nicht-marktmäßige Dienste

Industrie Distributive Dienste Finanzdienste Unternehmensdienste

Page 24: Vorlesung TU WS 2009/10 Internationaler Städtewettbewerb: Wien in der europäischen Städtehierarchie

24

Arbeitslosenquote in europäischen Stadtregionen

242

Q: Eurostat.

Arbeitslose in % der Erwerbsbevölkerung, 2006

Page 25: Vorlesung TU WS 2009/10 Internationaler Städtewettbewerb: Wien in der europäischen Städtehierarchie

25

Jugendarbeitslosigkeit in europäischen Stadtregionen

244 Q: Eurostat.

Arbeitslose im Alter von 15-24 Jahren in % der Erwerbsbevölkerung dieser Altersgruppe 2006

Page 26: Vorlesung TU WS 2009/10 Internationaler Städtewettbewerb: Wien in der europäischen Städtehierarchie

26

Ursachen für geringe Beschäftigungs- dynamik in

Wien

Kurzfristig: Probleme in „Flaggschiffen“ der Wiener Industrie

Sparmaßnahmen öffentliche Hand (Stabilitäts- und Wachstumspakt)

EU-Beitritt Österreichs: Wettbewerbsdruck durch technologisch führende Konkurrenten

Ostöffnung und –erweiterung: Neue Konkurrenz durch Konkurrenten mit Kostenvorteilen

Page 27: Vorlesung TU WS 2009/10 Internationaler Städtewettbewerb: Wien in der europäischen Städtehierarchie

27

Wettbewerbsposition: Fazit

Wettbewerbsposition grundsätzlich intakt Hoher ökonomischer Entwicklungsstand, hohes

Einkommensniveau Gemessen an Entwicklungsniveau zufrieden stellendes

Wirtschaftswachstum

Konkurrenzumfeld erzwingt hohe Effizienz in Produktion

Hohe Arbeitsproduktivität (auch) im Städtevergleich Kehrseite: geringe Beschäftigungsintensität Wachstum Konsequenz: schwache Beschäftigungsdynamik →

Probleme am Arbeitsmarkt

Wachstumsorientierte Standort- und Strukturpolitik unabdingbar

Page 28: Vorlesung TU WS 2009/10 Internationaler Städtewettbewerb: Wien in der europäischen Städtehierarchie

28

Grundlagen einer sinnvollen Positionierung in der

Städtehierarchie

Spezialisierung nur auf „stadtadäquate“ Aktivitäten > vom Grundtypus: tendenziell humankapitalintensive (lohnkostenextensive) Aktivitäten mit Agglomerationsvorteilen

> sektoral: in Industrie höher technologische, wissensintensive Fertigungsteile; in Dienstleistungen: Unternehmensdienste, soziale Dienste, Ausbildungs- und F&E-Bereich

> funktional: höherwertige Funktion in Wertschöpfungskette

Eigenständiges Profil entwickeln; keine „Kopien“

„Besonderheiten“ Wiens nutzen

Page 29: Vorlesung TU WS 2009/10 Internationaler Städtewettbewerb: Wien in der europäischen Städtehierarchie

29

Besonderheiten der Wiener Stadtwirtschaft

Besondere Lage an „ökonomischer Bruchlinie“ Europas> Enormes Lohnkostendifferenzial auf kurze Distanz

> Modernisierungs- und Rationalisierungsdruck; „Strukturpeitsche“

Massiver Strukturwandel „Stadtwirtschaft in Bewegung“> hohe Gründungs- und Stilllegungsraten; jedes Jahr werden 50.000-70.000 Arbeitsplätze neu geschaffen, aber auch vernichtet

> Massive Tertiärisierung; Strukturwandel zu technologie- und qualifikationsintensiven Aktivitäten

> Dominanz Dienstleistungsaktivitäten; „Zentrenfunktion“

Gering Exportorientierung > historisch aus Zeit vor Öffnung (Strukturpersistenz); sektoral aus Dienstleistungsorientierung

Keine großen „Leitsektoren“ als Ansatzpunkte für Clusterpolitik> diversifizierte Wirtschaftsstruktur (ähnlich Berlin)

Page 30: Vorlesung TU WS 2009/10 Internationaler Städtewettbewerb: Wien in der europäischen Städtehierarchie

30

Lohnsätze in der Sachgütererzeugung Bratislavas

im Vergleich

453

Lohn je Beschäftigtem, Wien = 100; 2004

Q: Eurostat, WIFO-Berechnungen.

11,7

15,9

17,1

17,2

17,5

18,1

18,1

18,7

18,7

19,5

20,1

21,5

21,7

23,1

23,1

23,2

23,5

24,2

0 5 10 15 20 25 30

Herstellung von Büromaschinen, Datenverarbeitungsgeräten und -einrichtungen; Elektrotechnik,Feinmechanik und Optik

Glasgewerbe, Keramik, Verarbeitung von Steinen und Erden

Maschinenbau

Chemische Industrie

Holzgewerbe (ohne Herstellung von Möbeln)

Papiergewerbe

Verlagsgewerbe, Druckgewerbe, Vervielfältigung von bespielten Ton-, Bild- und Datenträgern

Metallerzeugung und -bearbeitung

Herstellung von Metallerzeugnissen

Herstellung von Gummi- und Kunststoffwaren

Fahrzeugbau

Baugewerbe

Energie- und Wasserversorgung

Herstellung von Möbeln, Schmuck, Musikinstrumenten, Sportgeräten, Spielwaren und sonstigenErzeugnissen

Recycling

Ernährungsgewerbe und Tabakverarbeitung

Textilgewerbe

Bekleidungsgewerbe

Page 31: Vorlesung TU WS 2009/10 Internationaler Städtewettbewerb: Wien in der europäischen Städtehierarchie

31

Lohnsätze im Dienstleistungsbereich

Bratislavas im Vergleich

450

Lohn je Beschäftigtem. Wien = 100; 2004

Q: Eurostat, WIFO-Berechnungen.

18,7

19,2

19,4

20,2

20,7

21,6

21,9

22,3

22,4

24,1

24,2

25,1

26,1

26,4

26,6

27,1

27,3

27,5

28

28,8

30,8

35,6

61,9

0 10 20 30 40 50 60 70

Forschung und Entwicklung

Großhandel mit Gebrauchs- und Verbrauchsgütern

Landverkehr; Transport in Rohrfernleitungen

Großhandel mit landwirtschaftlichen Grundstoffen und lebenden Tieren

Schifffahrt

Großhandel mit Nahrungsmitteln, Getränken und Tabakwaren

Handelsvermittlung

Handel mit Kraftwagenteilen und Zubehör

Großhandel mit Rohstoffen, Halbwaren, Altmaterial und Reststoffen

Hilfs- und Nebentätigkeiten für den Verkehr; Verkehrsvermittlung

Instandhaltung und Reparatur von Kraftwagen

Großhandel mit Maschinen, Ausrüstungen und Zubehör

Grundstücks- und Wohnungswesen

Luftfahrt

Gastgewerbe

Sonstiger Großhandel

Einzelhandel (ohne Handel mit Kfz und ohne Tankstellen); Reparatur von Gebrauchsgütern

Erbringung von Dienstleistungen überwiegend für Unternehmen

Handel mit Kraftwagen

Nachrichtenübermittlung

Vermietung beweglicher Sachen ohne Bedienungspersonal

Datenverarbeitung und Datenbanken

Tankstellen

Page 32: Vorlesung TU WS 2009/10 Internationaler Städtewettbewerb: Wien in der europäischen Städtehierarchie

32

Produktionsentwicklung in Wien und Bratislava im nationalen

Vergleich

599

BIP je Erwerbstätigen in Euro, 1995-2004

Q: Eurostat, WIFO-Berechnungen.

0

10.000

20.000

30.000

40.000

50.000

60.000

70.000

80.000

1995

1996

1997

1998

1999

2000

2001

2002

2003

2004

0,163 0,163 0,153 0,150 0,147 0,142 0,143 0,148 0,148 0,144

Burgenland NiederösterreichWien KärntenSteiermark OberösterreichSalzburg TirolVorarlberg

0

10.000

20.000

30.000

40.000

50.000

60.000

70.000

80.000

1995

1996

1997

1998

1999

2000

2001

2002

2003

2004

0,210 0,191 0,222 0,219 0,195 0,183 0,159 0,174 0,179 0,175

Bratislavský kraj

Trnavský kraj

Trencianský kraj

Nitrianský kraj

Zilinský kraj

Banskobystrický kraj

Presovský kraj

Kosický kraj

Variationskoeffizient Variationskoeffizient

Page 33: Vorlesung TU WS 2009/10 Internationaler Städtewettbewerb: Wien in der europäischen Städtehierarchie

33

Lohnstückkosten in den NMS im Vergleich

2

Österreich = 100; KKP-bereinigt

Q: WIIW.

Page 34: Vorlesung TU WS 2009/10 Internationaler Städtewettbewerb: Wien in der europäischen Städtehierarchie

34

Besonderheiten der Wiener Stadtwirtschaft

Besondere Lage an „ökonomischer Bruchlinie“ Europas> Enormes Lohnkostendifferenzial auf kurze Distanz

> Modernisierungs- und Rationalisierungsdruck; „Strukturpeitsche“

Massiver Strukturwandel „Stadtwirtschaft in Bewegung“> hohe Gründungs- und Stilllegungsraten; jedes Jahr werden 50.000-70.000 Arbeitsplätze neu geschaffen, aber auch vernichtet

> Massive Tertiärisierung; Strukturwandel zu technologie- und qualifikationsintensiven Aktivitäten

> Dominanz Dienstleistungsaktivitäten; „Zentrenfunktion“

Gering Exportorientierung > historisch aus Zeit vor Öffnung (Strukturpersistenz); sektoral aus Dienstleistungsorientierung

Keine großen „Leitsektoren“ als Ansatzpunkte für Clusterpolitik> diversifizierte Wirtschaftsstruktur (ähnlich Berlin)

Page 35: Vorlesung TU WS 2009/10 Internationaler Städtewettbewerb: Wien in der europäischen Städtehierarchie

35

Ausmaß des Strukturwandels im Beobachtungsraum

451

Index des strukturellen Wandels für die Beschäftigung in 3 Sektoren (NUTS 3-Ebene) bzw. 15 Wirtschafts bereichen (NUTS 2-Ebene), 1995-2004

Q: Eurostat, WIFO-Berechnungen.

3 Wirtschaftssektoren

15 Wirtschaftsbereiche

Beschäftigung

Wien 1,47 2,21

Bratislava 1,51 2,63

Twin-City 1,54 1,78

Centrope 1,25 1,41

Zentraleuropa 1,11 1,21

EU 15 1,01 1,26

EU 27 0,95 1,13

Page 36: Vorlesung TU WS 2009/10 Internationaler Städtewettbewerb: Wien in der europäischen Städtehierarchie

36

Ausmaß des Wiener Strukturwandels im

Städtevergleich„Index of compositional structural change“ für die Beschäftigung in 15 Sektoren und 37 Städten

Q: ERECO, WIFO-Berechnungen.15

1,28

1,52

0,96

1,111,16

0,82

0,0

0,2

0,4

0,6

0,8

1,0

1,2

1,4

1,6

1,8

1980/90 1990/2000 2000/2008

Wien 37 Großstädte

thal
e3_20.xls
Page 37: Vorlesung TU WS 2009/10 Internationaler Städtewettbewerb: Wien in der europäischen Städtehierarchie

37

Branchenentwicklung im europäischen Städtesystem

Beschäftigtenentwicklung 1980 bis 2008 in %

Q: ERECO, WIFO-Berechnungen.

16

-60

-51

-48

-39

-38

-35

-27

-26

8

12

18

19

51

79

172

-80

-9

-17

-44

-46

-43

-54

-42

-25

-10

-16

6

46

133

364

-150 -100 -50 0 50 100 150 200 250 300 350 400

Bekleidung

Transportmittel

Bergbau, Energie

Elektronik

Erz. Versch. Industriezweige

Chemische Erzeugnisse

Nahrungs-/Genussmittel

Land- und Forstwirtschaft

Bauwesen

Verkehr/Nachrichtenübermittlung

Handel

Kreditwesen/Versicherungsgewerbe

Nichtmarktmäßige Dienste

Gaststätten-/Beherbergungswesen

Unternehmensdienste

Wien

37 Großstädte

thal
k\monb\mb052004\may\ee8
Page 38: Vorlesung TU WS 2009/10 Internationaler Städtewettbewerb: Wien in der europäischen Städtehierarchie

38

Spezialisierung auf Wirtschaftsbereiche

450

Lokationsquotienten auf Basis der Beschäftigten; EU 27 = 100; 2004

Q: Eurostat, WIFO-Berechnungen.

Wien Bratislava Twin-City Centrope Zentral-europa

Beschäftigung

Landwirtschaft 10,61 27,31 15,64 115,19 113,64

Bergbau, Steine und Erden 8,32 67,61 26,18 135,31 198,41

Sachgütererzeugung 45,50 80,24 55,96 115,53 125,58

Energie- und Wasserversorgung 95,68 158,16 114,50 147,39 150,96

Bauwesen 79,08 95,08 83,90 101,61 108,81

Handel 107,74 123,38 112,45 105,22 101,70

Gastgewerbe 121,52 69,68 105,90 94,80 102,80

Verkehr und Nachrichtenwesen 124,31 136,84 128,09 108,66 111,99

Kredit- und Versicherungswesen 185,98 188,23 186,66 99,09 83,36

Realitätenwesen und Dienst-leistungen für Unternehmen

182,73 153,18 173,83 101,67 86,73

Öffentliche Verwaltung 119,85 127,67 122,20 91,73 89,93

Erziehung und Unterricht 85,52 96,77 88,91 91,78 96,39

Gesundheits- und Sozialwesen 133,16 58,09 110,55 86,55 81,60

Sonstige öffentliche und persönliche Dienstleistungen

160,16 118,02 147,47 102,71 96,73

Korrelation mit Wien 1,00 0,70 0,98 -0,51 -0,70

Page 39: Vorlesung TU WS 2009/10 Internationaler Städtewettbewerb: Wien in der europäischen Städtehierarchie

39

Beschäftigungsstruktur nach Faktorintensität

598

Anteil des jeweiligen Branchentyps an der Beschäftigung in %; Basis NACE-3-Steller

Q: Eurostat, WIFO-Berechnungen.

Wien Bratislava Sachgütererzeugung Produktionen ohne besondere Faktorcharakteristika 13,5 14,8 Kapitalintensiv 11,8 28,1 Marketingintensiv 21,5 17,7 Technologieintensiv 38,8 29,8 Arbeitsintensiv/niedrige Qualifikation 14,4 9,7

Insgesamt 100,0 100,0

Dienstleistungen Dienstleistungen ohne besondere Faktorcharakteristika 26,4 37,4 Kapitalintensiv 4,4 6,7 Softwareintensiv 26,9 18,8 Arbeitsintensiv/low skill 29,8 27,5 Arbeitsintensiv/hig skill 12,6 9,5

Insgesamt 100,0 100,0

Page 40: Vorlesung TU WS 2009/10 Internationaler Städtewettbewerb: Wien in der europäischen Städtehierarchie

40

Besonderheiten der Wiener Stadtwirtschaft

Besondere Lage an „ökonomischer Bruchlinie“ Europas> Enormes Lohnkostendifferenzial auf kurze Distanz

> Modernisierungs- und Rationalisierungsdruck; „Strukturpeitsche“

Massiver Strukturwandel „Stadtwirtschaft in Bewegung“> hohe Gründungs- und Stilllegungsraten; jedes Jahr werden 50.000-70.000 Arbeitsplätze neu geschaffen, aber auch vernichtet

> Massive Tertiärisierung; Strukturwandel zu technologie- und qualifikationsintensiven Aktivitäten

> Dominanz Dienstleistungsaktivitäten; „Zentrenfunktion“

Gering Exportorientierung > historisch aus Zeit vor Öffnung (Strukturpersistenz); sektoral aus Dienstleistungsorientierung

Keine großen „Leitsektoren“ als Ansatzpunkte für Clusterpolitik> diversifizierte Wirtschaftsstruktur (ähnlich Berlin)

Page 41: Vorlesung TU WS 2009/10 Internationaler Städtewettbewerb: Wien in der europäischen Städtehierarchie

41

Bedeutung der Industriewarenexporte für die

Bundesländer

533

Q: Statistik Austria, JR-InTeReg-,WIFO-Berechnungen.

In % der Bruttowertschöpfung, 2006

Page 42: Vorlesung TU WS 2009/10 Internationaler Städtewettbewerb: Wien in der europäischen Städtehierarchie

42

Exportquoten der Bundesländer

553

Q: Statistik Austria, MULTIREG,WIFO-Berechnungen.

Ausfuhr in % des gesamten Güteraufkommens des jeweiligen Sektors

Sachgütererzeugung Wissensintensive Unternehmensdienste

Regional Ausland Insgesamt

Regional Ausland Insgesamt

Wien 19 54 73 40 7 47

Niederösterreich 29 49 78 38 17 55

Burgenland 29 45 74 48 6 54

Steiermark 16 59 75 18 46 64

Kärnten 16 58 74 27 27 54

Oberösterreich 16 61 78 32 11 43

Salzburg 15 62 77 36 12 48

Tirol 11 63 73 16 10 26

Vorarlberg 10 63 72 12 21 33

Page 43: Vorlesung TU WS 2009/10 Internationaler Städtewettbewerb: Wien in der europäischen Städtehierarchie

43

Besonderheiten der Wiener Stadtwirtschaft

Besondere Lage an „ökonomischer Bruchlinie“ Europas> Enormes Lohnkostendifferenzial auf kurze Distanz

> Modernisierungs- und Rationalisierungsdruck; „Strukturpeitsche“

Massiver Strukturwandel „Stadtwirtschaft in Bewegung“> hohe Gründungs- und Stilllegungsraten; jedes Jahr werden 50.000-70.000 Arbeitsplätze neu geschaffen, aber auch vernichtet

> Massive Tertiärisierung; Strukturwandel zu technologie- und qualifikationsintensiven Aktivitäten

> Dominanz Dienstleistungsaktivitäten; „Zentrenfunktion“

Gering Exportorientierung > historisch aus Zeit vor Öffnung (Strukturpersistenz); sektoral aus Dienstleistungsorientierung

Keine großen „Leitsektoren“ als Ansatzpunkte für Clusterpolitik> diversifizierte Wirtschaftsstruktur (ähnlich Berlin)

Page 44: Vorlesung TU WS 2009/10 Internationaler Städtewettbewerb: Wien in der europäischen Städtehierarchie

44

Positionierung im Städtesystem: Fazit

Spezialisierung in technologieorientierten Stärkefeldern

Life Sciences Creative Industries Automotive Produktion IK-Technologien

Nutzung geopolitischer Lage im neuen Integrationsraum

Größenvorteile durch Markterweiterung (KMU) Kostenvorteile durch Produktionsnetze (WS-Ketten) Nutzung Synergien Wien-Bratislava

Aufwertung als überregionales Dienstleistungszentrum

Nutzung Exportpotentiale bei komplexen Unternehmensdiensten

Standortvorteil in „nahen“ Absatzmärkten (NMS) Regionale „Headquarters“ (?)

Page 45: Vorlesung TU WS 2009/10 Internationaler Städtewettbewerb: Wien in der europäischen Städtehierarchie

45

Zukunftsperspektiven der Wiener Headquarters nach

Kompetenzen Erwartete Entwicklung in den nächsten Jahren; in % der Antworten

Q: WIFO, HQ-Befragung, Sonderauswertung Wien, WIFO-Berechnungen.10 7

11,8

15,4

16,7

17,9

18,4

19,4

19,4

20,0

20,8

21,4

24,1

25,7

28,0

30,4

30,8

35,0

43,8

88,2

65,4

61,1

75,0

68,4

80,6

77,8

70,0

62,5

67,9

58,6

65,7

52,0

65,2

50,0

40,0

43,8

19,2

22,2

7,1

2,8

10,0

16,7

10,7

17,2

8,6

20,0

4,3

19,2

25,0

12,5

13,2

0% 20% 40% 60% 80% 100%

Rechtsdienste

Finanzierung

Produktion, Produktadaptierung

Investitionsplanung

Marketing

Unternehmenskommunikation

Strategische Planung

Andere Headquater-Funktionen

Forschung und Entwicklung

Personalwesen

Schulung, Ausbildung

Rechnungswesen, Controlling

Informationsdienste, EDV

Logistik, Lagerhaltung

Kundenbetreuung

Beschaffung, Einkauf

Vertrieb

Ausweitung Gleichstand Reduktion

thal
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Page 46: Vorlesung TU WS 2009/10 Internationaler Städtewettbewerb: Wien in der europäischen Städtehierarchie

46

Folgen der EU-Erweiterung für Wiens Ost-Zentralen

Erwartungen der antwortenden Ostzentralen in %

Q: WIFO, HQ-Befragung, Sonderauswertung Wien, WIFO-Berechnungen.9

7

72,4%

20,4%

12,1%18,5%

Ausbau von HQ-Funktionen

Osterweiterung OstöffnungVerlagerung von HQ-Funktionen in neue MS

thal
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Page 47: Vorlesung TU WS 2009/10 Internationaler Städtewettbewerb: Wien in der europäischen Städtehierarchie

47

Herausforderung: Verändertes Wettbewerbsumfeld

„Sandwitch-Position“ Wiens Stark innovationsorientierte Konkurrenten im Westen Konkurrenten mit erheblichen Kostenvorteilen im Norden

und Osten (Arbeitskosten SK 2007 etwa 1/5 des österreichischen Niveaus)

Lohnstückkostenposition bleibt zentral, bei hohen Einkommen nur durch hohe Produktivitäten herstellbar.

Aufholprozesse NMS erfordern weiteren Übergang von Märkten mit Preiswettbewerb zu Qualitätswettbewerb

Grundlage dafür: Hochrangiges Innovationssystem; effizientes Qualifizierungssystem; moderne Infrastrukturen.

Investitionen in „Wachstumstreiber“ als Grundlage für regionale Wettbewerbsfähigkeit

Page 48: Vorlesung TU WS 2009/10 Internationaler Städtewettbewerb: Wien in der europäischen Städtehierarchie

48

Forschungsquote in Zentraleuropa

608

Q: Eurostat.

F&E-Ausgaben in % des BIP, 2006

Page 49: Vorlesung TU WS 2009/10 Internationaler Städtewettbewerb: Wien in der europäischen Städtehierarchie

49

Forschungsquote und BIP pro Kopf in europäischen

Stadtregionen Letztverfügbare Werte

Q: EUROSTAT, EU-Kommission.7

AthenLille

London

Cardiff

Straßburg RotterdamDüsseldorf

Barcelona

Amsterdam Hamburg

UtrechtBordeaux

MadridMarseille

Leipzig

Lyon

KölnFrankfurt

WIEN

Paris

Dresden

Berlin

Stockholm

München

-

0,5

1,0

1,5

2,0

2,5

3,0

3,5

4,0

4,5

5,0

17.000 22.000 27.000 32.000 37.000 42.000 47.000

BIP pro Kopf in $ KKP

F&E

Ausg

aben in

% d

es

BIP

thal
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Page 50: Vorlesung TU WS 2009/10 Internationaler Städtewettbewerb: Wien in der europäischen Städtehierarchie

50

Patentquote in Zentraleuropa

608

Q: Eurostat.

Patentanmeldungen beim EPA je Mio. Einwohner, 2005

Page 51: Vorlesung TU WS 2009/10 Internationaler Städtewettbewerb: Wien in der europäischen Städtehierarchie

51

Hochtechnologie-Patentquote in Zentraleuropa

608

Q: Eurostat.

Hochtechnologie-Patentanmeldungen beim EPA je Mio. Einwohner, 2005

Page 52: Vorlesung TU WS 2009/10 Internationaler Städtewettbewerb: Wien in der europäischen Städtehierarchie

52

Fazit: Innovationssystem weiterentwickeln

Gute Entwicklung Forschungsinputs; verbliebene Schwächen in Umsetzung

F&E-Ausgaben im europäischen Spitzenfeld Aber: Defizite bei Unternehmensinnovation gegenüber

Deutschland und Nordeuropa

„Tiefenproblem“: Rolle als Produzent von Spitzentechnologie (Frontier Technology) ausbaufähig

Erfolge beruhen auf Vorteilen „schneller Zweiter“; immer schwerer umzusetzen

Weiterentwicklung zum Technologiegeber und –exporteur notwendig

„Breitenproblem“: Kreis innovierender Unternehmen beschränkt

Innovationsaktivitäten im traditionellen Bestand nicht die Regel Potentiale im Dienstleistungsbereich nicht voll erschlossen

Doppelziel: Spitze an „Technology Frontier“ heranführen; in Breite Innovation als

Regelprozess implementieren

Page 53: Vorlesung TU WS 2009/10 Internationaler Städtewettbewerb: Wien in der europäischen Städtehierarchie

53

Innovationsbasierte Wachstumsstrategie

Reform Universitäten als strategische Komponente Standortpolitik

Offenheit; Aufwertung Attraktivität für internationale StudentInnen, ForscherInnen und Unternehmen

Einstieg in beginnenden Wettbewerb um Hochqualifizierte

Förderung Spitzenforschung an Universitäten

Verstärkung Innovations- und Internationalisierungsförderung im Dienstleistungsbereich (komplexe Wissensdienste)

Uni – Wirtschaft vernetzen: Drittmittelbonus; Förderung Spin-Offs

Angebot Spezialprogramme für Forschungszentralen im Konzernverbund

Spezifische Angebote für Innovationsprozesse in KMU

Page 54: Vorlesung TU WS 2009/10 Internationaler Städtewettbewerb: Wien in der europäischen Städtehierarchie

54

Humanressourcen im Vergleich

608

Q: Statistik Austria, WIFO-Berechnungen.

Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter (15-64 Jahre) nach höchstem erreichten Bildungsstand

Wien 2006 Wien Österreich

Anteile in % Ö=100 Veränderung

Absolutwerte in % (1991/2001)

Pflichtschule 23,3 99,5 – 4,8 – 10,9

Lehre, BMS 38,0 76,0 – 7,8 + 8,3

AHS 11,6 175,3 – 2,7 + 4,0

BHS 9,6 104,2 +10,8 + 29,4

Universität, FH 17,6 162,0 +54,2 + 60,6

Page 55: Vorlesung TU WS 2009/10 Internationaler Städtewettbewerb: Wien in der europäischen Städtehierarchie

55

Bildungsstand erwachsener Bevölkerung

248

Bevölkerung über 15 Jahre mit mindestens Sekundarstufe-II-Abschluss (%)

Q: Eurostat, WIFO-Berechnungen.

0

10

20

30

40

50

60

70

80

90

100

Praha

Oslo

Leip

zig*

Dre

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Bratis

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Berli

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Wars

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London

Köln

Kobenhavn

Stuttgart

Dortm

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Budapest

Utrecht

EU 2

5*A

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Torin

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2005 1999

Page 56: Vorlesung TU WS 2009/10 Internationaler Städtewettbewerb: Wien in der europäischen Städtehierarchie

56

Erwerbspersonen mit Tertiärausbildung in europäischen

Stadtregionen Anteil an den 25- bis 64-Jährigen in %

Q: EU-Kommission, WIFO.

4240

37

35 3534 34

33

31 31 30

2827 27 27

26 26 26 25 25 25 2524 23 23 22 22 22

21 21 20

18 18

13 12 1211

10

0

5

10

15

20

25

30

35

40

45

Lond

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Utrecht

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15

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thal
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Page 57: Vorlesung TU WS 2009/10 Internationaler Städtewettbewerb: Wien in der europäischen Städtehierarchie

57

Partizipation an Weiterbildung

Anteil der 25- bis 64-Jährigen, die in den 4 Wochen vor der Befragung an Weiterbildungsmaßnahmen teilgenommen haben

22 22 21 21

20

18 18 18 1817

109 9 8

7 7 7 7 7 6 6 6 6 55 5 4

4 4 3 3 3 2 2 2 22

25

0

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10

15

20

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Bord

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Lille

Ath

en

Q: EU-Kommission, WIFO.

Page 58: Vorlesung TU WS 2009/10 Internationaler Städtewettbewerb: Wien in der europäischen Städtehierarchie

58

Ergebnisse PISA-Leistungstest für

die EU 25

Q:OECD/PISA.

Durchschnittliche Test-Scores

Kompetenz für Lesen Mathematik Naturwissenschaften

Finnland 543 Finnland 544 Finnland 548

Irland 515 Niederlande 538 Niederlande 524

Schweden 514 Belgien 529 Tschechien 523

Niederlande 513 Tschechien 516 Frankreich 511

Belgien 507 Dänemark 514 Belgien 509

Polen 497 Frankreich 511 Schweden 506

Frankreich 496 Schweden 509 Irland 505

Dänemark 492 Österreich 506 Ungarn 503

Österreich 491 Irland 503 Deutschland 502

Deutschland 491 Deutschland 503 Polen 498

Lettland 491 Slowakei 498 Slowakei 495

Tschechien 489 Luxemburg 493 Österreich 491

Ungarn 482 Polen 490 Lettland 489

Spanien 481 Ungarn 490 Spanien 487

Luxemburg 479 Spanien 485 Italien 486

Portugal 478 Lettland 483 Luxemburg 483

Italien 476 Portugal 466 Griechenland 481

Griechenland 472 Italien 466 Dänemark 475

Slowakei 469 Griechenland 445 Portugal 468

thal
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Page 59: Vorlesung TU WS 2009/10 Internationaler Städtewettbewerb: Wien in der europäischen Städtehierarchie

59

Fazit: Defizite im Qualifizierungsbereich

Vergeudete Talente Unterschiede nach Schicht, Region, Berufen, Geschlecht

werden „vererbt“ Frauen gut ausgebildet, Qualifikationen nicht genutzt MigrantInnen unterqualifiziert und sektoral eng eingesetzt

Wien: Verbliebene Qualifizierungsdefizite Tertiärquote im internationalen Vergleich niedrig Anteil An-/Ungelernte gemessen an Wirtschaftsstruktur

hoch und kaum rückläufig Weiterbildungquote gemessen an Rasanz Strukturwandel

gering VOR ALLEM: Massives Problem Bildungszugang

MIgrantInnen

Page 60: Vorlesung TU WS 2009/10 Internationaler Städtewettbewerb: Wien in der europäischen Städtehierarchie

60

Standortpolitische Herausforderung

Wien als Qualitätsstandort im neuen Europa Info-Structure weiter verbessern

Innovationssystem stärkenQualifizierung und Weiterbildung verbessern

Ballungsvorteile erhöhenVernetzung zwischen DL und IndustrieAusdifferenzierung UnternehmensdiensteGezielte Clusterpolitik

Internationalisierung vorantreibenExportbasis verbreitern (KMU)Handelspotentiale in DL nutzenGrenzüberschreitende Zuliefersysteme

Grenzüberschreitende Koordination organisierenAufbau Informations- und Steuerungssystemehorizontale Zusammenarbeit Verwaltung

14