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TAGESSPIEGEL RADFAHREN 60 Die Tour beginnt in BERKEN- BRÜCK, stündlich hält hier der RE1 aus Berlin. Vom Bahnhof fahren wir auf der Bahnhofstraße in den Ort. An der Hauptkreuzung links in die Frankfurter Straße. Die breite, alte Chaussee hat heute keine Bedeu- tung mehr für den Autoverkehr. Nach rund drei Kilometern durch Laubwald geht es rechts ab und auf einer Brücke über die Autobahn 12. Nun beginnt der wunderbare SPREERADWEG. Auf sehr gutem Asphalt geht es durch den Wald, ein Witzbold hat ein paar Plastik- latschen an eine Kiefer genagelt, eine Tafel nennt das dann „Latschenkiefer“. 1 [KM 10,0] Vor der hölzernen Fluth- brücke Kersdorf passieren wir das FORSTHAUS AN DER SPREE. Eine Tafel verrät, dass in dem abgelegenen Haus zu DDR-Zeiten ehemalige RAF-Terro- risten aus der Bundesrepublik »umge- schult« wurden zu DDR-Bürgern. Der Fernradweg passiert die Kersdorfer Schleuse und führt weiter zwischen Oder-Spree-Kanal und SPREE. Teilwei- se sieht man auf beiden Seiten des We- ges Wasser. 2 [ KM 17,5] Wir erreichen Neubrück und halten uns rechts. An der Brücke über die Spree lockt eine EISDIELE zur ersten Rast. Wir verlassen den Ort über die L411, Autos fahren hier nur ganz wenige. Am Ortsausgang von Raß- TOUR 3 Hinaus zum Märkischen Meer Durch den Wald und über Felder pirschen wir uns heran an den Scharmützelsee. Unterwegs bewundern wir in Beeskows historischem Stadtkern die Stadtmauer und eine der größten Kirchen der Mark Brandenburg EMPFOHLEN VON JÖRN HASSELMANN Holzsteg am Scharmützelsee (o. l.), Marienkirche Beeskow (r.), Radweg zwischen Oder-Spree-Kanal und Spree bei Kersdorf (u. l.) S T A R T

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Page 1: TOUR 3 Hinaus zumMärkischen Meer - Der Tagesspiegel · 2020. 4. 1. · der,passierenBirkholzund Herzberg. Überraschend geht es steilabwärts und sofortwiederhinauf.Dasistder»Glieni-ckerGrund«,die

TAGESSPIEGEL RADFAHREN60

Die Tour beginnt in BERKEN-BRÜCK, stündlich hält hier derRE1 aus Berlin. Vom Bahnhof

fahren wir auf der Bahnhofstraße inden Ort. An der Hauptkreuzung linksin die Frankfurter Straße. Die breite,alte Chaussee hat heute keine Bedeu-tung mehr für den Autoverkehr. Nachrund drei Kilometern durch Laubwaldgeht es rechts ab und auf einer Brückeüber die Autobahn 12. Nun beginntder wunderbare SPREERADWEG. Auf

sehr gutem Asphalt geht es durch denWald, einWitzboldhat einpaarPlastik-latschen an eine Kiefer genagelt, eineTafel nennt das dann „Latschenkiefer“.

1 [KM 10,0] VorderhölzernenFluth-brücke Kersdorf passieren wir dasFORSTHAUSANDERSPREE. EineTafelverrät, dass in dem abgelegenen Hauszu DDR-Zeiten ehemalige RAF-Terro-risten aus der Bundesrepublik »umge-schult« wurden zu DDR-Bürgern. Der

Fernradweg passiert die KersdorferSchleuse und führt weiter zwischenOder-Spree-Kanal undSPREE. Teilwei-se siehtman auf beiden Seiten desWe-gesWasser.

2 [KM 17,5] Wir erreichenNeubrückund halten uns rechts. An der Brückeüber die Spree lockt eine EISDIELE zurerstenRast.Wir verlassendenOrt überdie L411, Autos fahren hier nur ganzwenige. Am Ortsausgang von Raß-

TOUR 3

Hinaus zum Märkischen MeerDurch denWald und über Felder pirschen wir uns heran an den Scharmützelsee.Unterwegs bewundern wir in Beeskows historischem Stadtkern die Stadtmauerund eine der größten Kirchen der Mark Brandenburg

EMPFOHLEN VON JÖRN HASSELMANN

Holzsteg am Scharmützelsee (o. l.),Marienkirche Beeskow (r.), Radweg zwischenOder-Spree-Kanal und Spree bei Kersdorf (u. l.)

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Page 2: TOUR 3 Hinaus zumMärkischen Meer - Der Tagesspiegel · 2020. 4. 1. · der,passierenBirkholzund Herzberg. Überraschend geht es steilabwärts und sofortwiederhinauf.Dasistder»Glieni-ckerGrund«,die

TAGESSPIEGEL RADFAHREN

NATUR & ENTDECKEN TOUR 3

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mannsdorf verlassen wir mit dem Rad-weg die Landstraße. Der Wegweiser istleicht zu übersehen, der Abzweig istdirekt am Café Alwine. Wir fahren aufeiner Fahrradstraße durch das NATUR-SCHUTZGEBIET SCHWARZBERGE bisRadinkendorf. Weiter geht es auf derDorfstraße immer geradeaus bisBeeskow, zuletzt durchs Industriege-biet. Nach einer Rechtskurve erreichenwir die Gleise, rollen über den Bahn-übergang und die Bahnhofstraße Rich-tung Altstadt.

3 [KM 30,0] Hinter dem Kreisel fah-ren wir durch die Stadtmauer, die inBEESKOW fast komplett erhalten ist.Die Stadt war im 14. und 15. Jahrhun-dert befestigt worden, von einst neunTürmen sind sechs erhalten. Am gro-ßen Platz zwischen Markt und BerlinerStraße ist die Touristeninformation. Di-rekt nebenan, an der schmalen Kirch-gasse, ist das sogenannte »Älteste Haus«der Stadt, eher ein Häuschen. Erbautwurde es um 1482. Dahinter ragt dieMARIENKIRCHE 60 Meter in die Höhe.Auch 75 Jahre nach Ende des Zweiten

Weltkriegs ist sie nur eine notdürftigreparierte Ruine. Ausgebrannt sei dieKirche in früheren Jahrhundertenmehrfach, berichtet eine ehrenamtlicheAufseherin, 1945 allerdings stürzte derTurm durch das Kirchenschiff ins Inne-re, in den folgenden Jahren kipptennoch mehrere Pfeiler um. Erst nach derWende wurde der Wiederaufbau begon-nen. Ob er jemals vollendet wird, sei un-klar. Sehenswert ist das Innere allemal,schon wegen der Dimensionen. Werwill, fährt danach noch einen kleinenAbstecher zur BURG BEESKOW, in derunter anderem ein Museum für »selbst-spielende Musikinstrumente« unterge-bracht ist. Wir verlassen am LuckauerTorturm vorbei Beeskow. Über dieBreitscheid- und die Storkower Straßefahren wir Richtung Storkow. Die Bun-desstraße hat hier einen guten Radweg.

4 [KM 33,6] 700 Meter hinter derÜberführung der Ortsumgehung haltenwir uns rechts. Hinter dem Bahnüber-gang beginnt der für Brandenburger Ver-hältnisse ziemlich gut ausgebaute undausgeschilderte Radweg zum Scharmüt-

zelsee. Wir radeln durch Felder und Wäl-der, passieren Birkholz und Herzberg.Überraschend geht es steil abwärts undsofort wieder hinauf. Das ist der »Glieni-cker Grund«, die Eisenbahn überquerteihn nahebei auf einem Viadukt. Am altenFriedhof vorbei erreichen wir Radlow.Hier bleiben wir auf der Hauptstraße(und ignorieren die Radwegschilder derScharmützelseerunde).

5 [KM 48,5] Schnell erreichen wirDiensdorf, hier ist eine Rast am SCHAR-MÜTZELSEE-STRAND Pflicht: SchönerBlick auf den See, eine große Wiese undnatürlich das »Diensdorfer Strandidyll«mit Currywurst, Kuchen und Fischbröt-chen. Wir bleiben auf der Hauptstraßebis zum Uferweg. In PIESKOW erst links,dann rechts auf den Schwarzen Weg undnach 300 Metern links in den Karl-Marx-Damm, der uns nach BAD SAA-ROW bringt. Dort hinter dem Kurparkrechts in die Seestraße und einmallinks, schon sind wir am imposan-ten Bahnhof. Stündlich fahrenZüge nach Fürstenwalde mit An-schluss an den RE1 nach Berlin.

ZIEL

Berkenbrück

Bad Saarow

Beeskow

Fürstenwalde/Spree

BäckereiDreißig

Marienkirche

Burg Beeskow

NaturschutzgebietSchwarzberge

NeubrückRaßmannsdorf

ZIEL

BahnhofBeeskow

2 km2 km2 km2 km

DiensdorferStrandidyll

Scharmützelsee

BahnhofBad Saarow

Diensdorf-Radlow

WendischRietz

PieskowEiscafé & BiergartenHartmann

SPREERADW

EG

SPREERAD

W EG

Dehmsee

BahnhofBerkenbrück

A12A12

KersdorferSchleuse

Forsthausan der Spree

SPREERADWEG

Radinkendorf

Birkholz

Herzberg

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radtouren

DAS HIGHLIGHTDie Marienkirche in

Beeskow: Im 15. Jahrhundert, alsTuchmacherei und Handel flo-rierten, gönnte sich die Stadt eineimposante Backsteinkirche.

ESSEN & TRINKENEiscafe & Biergarten Hartmann

Kleine Rast mit Blick auf die Spree.15848 Neubrück, Spreestaße 78

Bäckerei DreißigGutesKuchen- und Imbissangebot,mitten in derBeeskowerAltstadt gelegen.15848 Beeskow, Markt 7, baeckerei-dreissig.de

Diensdorfer StrandidyllScholle, Zander, Eisbein – direkt am Ufer desScharmützelsees.15864 Diensdorf-Radlow, AmWiesenweg 3d,Tel. (033677) 17 80 03

START BerkenbrückZIEL Bad SaarowANFAHRT VON BERLIN 45 Min.LÄNGE 55,6 kmFAHRZEIT ca. 4 Std.SCHWIERIGKEITWEGQUALITÄTSIGHTSEEING