tonkünstler-magazin nummer 25

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september 12 bis jänner 13 15 Jahre Festspielhaus Sunnyi Melles erzählt «Pauls Reise» Plugged-In mit Wolfgang Puschnig DUETT Freundschaftskarte s. Rückseite Auferstehung Andrés Orozco-Estrada dirigiert Gustav Mahler mit Janina Baechle und Juliane Banse (Foto)

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Septebmer 12 bis Jänner 13

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Page 1: Tonkünstler-Magazin Nummer 25

BESTELLUNG«Duet t» Ihre Freundschaftskarte für Grafenegg & Tonkünstler(gültig bis 9. 9. 2013)

ò «Duett»-Freundschaftskarte € 54– 10 % Ermäßigung für 2 Karten pro Konzert, – 20 % Ermäßigung auf Abonnements

ò «Duett»-Freundschaftskarte Jugend (bis 26 Jahre) € 25

Geburtsdatum: …..….. …..….. …..…..…– 50 % Ermäßigung für 1 Karte pro Konzert, € 10 je Karte im Abonnement

ò Ich bin bereits «Duett»-Karteninhaber. Kartennummer …..…..…..….........……

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Sollte meine Wunschkategorie nicht mehr zur Verfügung stehen,

akzeptiere ich folgende Kategorien: …..…..…..…..…..…..…..…..…..…..…................

GUTSCHEINEGültig für alle Eigenveranstaltungen der Grafenegg Kulturbetriebsges.m.b.H.

sowie alle Veranstaltungen der NÖ Tonkünstler Betriebsges.m.b.H. in Wien

….. Stk. à € 50   ….. Stk. à € 20   ….. Stk. à € 10

CDs TONKÜNSTLER LIVE (mit «Duett» – 10%)..….. Stk. MUTHSPIEL, RESCH, ERÖD «ZEIT:PUNKTE» à € 18

(unser Geschenk für «Duett»-Karteninhaber)

..….. Stk. MENDELSSOHN BARTHOLDY «Lobgesang» à € 18

..….. Stk. SCHUMANN «Manfred» à € 18

..….. Stk. MENDELSSOHN BARTHOLDY «Ein Sommernachtstraum» à € 18

..….. Stk. HAYDN Pariser Symphonien à € 19,90

..….. Stk. BEETHOVEN Symphonie Nr. 9 (arr. Mahler) à € 18

..….. Stk. MAHLER Symphonie Nr. 1 D-Dur à € 18

ZAHLUNGSWEISEò mit Kreditkarte

ò Visa ò Diners ò Mastercard ò Amex

Karten-Nr.: … … … … … … … … … … … … … … … … Gültig bis: ….. / …..

ò mit Erlagschein

ò Bar/Bankomat

ZUSENDUNGò Standardpost € 2 (mit «Duett» gratis)

ò Eingeschrieben € 5

ABHOLUNGò Kartenbüro Wien

ò Kartenbüro Grafenegg, Auditorium

INFOSERVICEInformieren Sie mich über Tonkünstler-Veranstaltungen

ò per Post ò per E-Mail

......................................................................................................................................DATUM UNTERSCHRIFT

Es gelten die Allgemeinen Geschäftsbedingungen der NÖ Tonkünstler Betriebsgesellschaft m. b. H. undder Grafenegg Kulturbetriebsgesellschaft m. b. H., zur Einsicht auf www.tonkuenstler.at und www.grafenegg.com oder anzufordern unter T: +43 (0)1 586 83 83

september 12bis jänner 13

15 Jahre Festspielhaus

Sunnyi Melles erzählt «PaulsReise»

Plugged-In mit Wolfgang Puschnig

DUETT

Freundschaftskarte

s. Rückseite

AuferstehungAndrés Orozco-Estrada dirigiert Gustav Mahler

mit Janina Baechle und Juliane Banse (Foto)

Alle Informationen zu Konzerten und Preisen finden Sie in der Heftmitte.

• 20 % Ermäßigung auf bis zu 2 Abonnements pro Zyklus in Wien und Grafenegg• 10 % Ermäßigung auf bis zu 2 Eintrittskartenpro Eigenveranstaltung:– des Tonkünstler-Orchesters im Musikverein Wien

– der Grafenegg Kulturbetriebsgesellschaft einschließlich Musik-Festival 2013– des Festspielhaus St. Pölten

• Vorrangige Bearbeitung der Einzelkarten be stellungen• Kostenlose Zusendung der Eintrittskarten innerhalb Österreichs (mit Standardpost)• Bonuskonzerte zum Freundschaftspreis• Bevorzugte Kartenvergabe für Zusatzveran -staltungen (z. B. Einführungsgespräche) in Grafenegg und im Musikverein Wien• 10 % Ermäßigung auf alle Artikel der Online-Shops auf www.grafenegg.com und www.tonkuenstler.at• 10 % Ermäßigung auf den Bustransfer Wien – Grafenegg, Wien – St. Pölten• 10 % Ermäßigung im CD-Fachgeschäft DACAPO KLASSIK im Haus der Musik (Seilerstätte 30, 1010 Wien)• Geschenk: eine TONKÜNSTLER LIVE CD • 10 % Ermäßigung auf die Grafenegger Wein-Edition www.grafenegg.com/wein• 50 % Ermäßigung auf bis zu 2 Eintritts karten für das Schloss Grafenegg• 50 % Ermäßigung auf bis zu 2 Eintritts karten für den Grafenegger Advent www.grafenegg.com/advent

«Duett»-FreundschaftskarteSaison 12-13: € 54Gültig: 10. September 2012 bis 9. September 2013

«Duett» Jugend: Für alle Personen bis zum vollendeten 26. Lebens-jahr (Stichtag Saison 12-13: 1. Juli 1986). Die detail-lierten Vorteile finden Sie auf www.tonkuenstler.at«Duett»-Freundschaftskarte Jugend Saison 12-13: € 25Gültig: 10. September 2012 bis 9. September 2013

Noch mehr Vorteile mit «Duett»Ihre Freundschaftskarte für Grafenegg & Tonkünstler

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Page 2: Tonkünstler-Magazin Nummer 25

ImpressumMedieninhaber (Verleger)Niederösterreichische

Tonkünstler Betriebsgesell-schaft m.b.H., Kulturbezirk 2,

3100 St. PöltenHerausgeber

Verein Tonkünstler-OrchesterNieder österreich

Für den Inhalt verantwortlichMag. Maria Grätzel

Redaktion Mag. Alexander Moore

Koordination DI (FH) Claudia Zawadil

Mitarbeit MMag. Peter Hamm

Jana DemcisinMag. Stefan LangDjeiran Malek, MASJulia Ornetsmüller

Dott.sa Victoria ZazzaraVisuelle Gestaltung

Fuhrer, WienProduktion

Walla Druck, Wien

BildnachweisSusi Knoll, Alexander Koller,Marco Borggreve, Martin

Sigmund, Dimo Dimov, PatrickSowa, Galasascha, Robert Recker, Dan Brady, Sabine

Hauswirth, Werner Kmetitsch,Lynn Goldsmith, Vico Chamla,Klaus Rudolph, Sim Canetty-Clarke, Erich Reismann,

WDR/Murat Tueremis, ReginaRecht, Jean-Francois

Leclercq, Maiwolf, StephanTrierenberg, Grafenegg, Carsten Iltsche, Gunnar

Baldvinsson, Anna Schneider,Casinos Austria, Priska

Ketterer, Reinhard OehnerRedaktionsschluss

10. 8. 2012. Termin-, Programm- und Besetzungs änderungen bleiben vorbehalten.

Für etwaige Druckfehler wird keine Haftung übernommen.

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FON (UNTERTAGS)

Ich stimme ausdrücklich zu, dass meine personenbezogenen Daten im

Rahmen des Inform

ationsverbund s-

ystems «Vertriebsdatenbank der Betriebe der NÖ Kulturwirtschaft» (§ 4 Z 13 iVm

50 DSG

2000) an die

verbundenen Unternehm

en der NÖ Tonkünstler Betriebsgesellschaft m.b.H. übermittelt und verwendet

werden. Eine Liste der verbundenen Unternehm

en findet sich auf w

ww.noeku.at. Diese Zustim

mung kann

ich jederzeit w

iderrufen. Ein Widerruf ist schriftlich an die NÖ Kulturwirtschaft G

mbH

, Neue Herrengasse

10, 3100 St.Pölten, per Fax: 02742/908041 oder per E-mail: office@

noeku.at zu richten.

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Page 3: Tonkünstler-Magazin Nummer 25

Liebe Musikfreunde!

Gleich zum Auftakt der Konzertsaison 12-13möchten wir ein Zeichen setzen: Wie bereitsin den letzten drei Spielzeiten starten dieTonkünstler unter meiner Leitung auch heuer mit einer Uraufführung. Kein Geringe-rer als der kürzlich mit dem begehrten Ernst von Siemens Musikpreis ausgezeichnete Friedrich Cerha hat für die Tonkünstler seine«Vier Skizzen» komponiert. Für uns Musikerist es eine sehr reizvolle Herausforderung,eine vollkommen unbekannte Partitur erst-mals zum Klingen zu bringen und mit Lebenzu füllen. Wir sind neugierig, welche Erfah-rungen, Lebenswelten, Klangideale undStruktur ein Komponist im Jahr 2012 in Musik umsetzt. Und Sie dürfen sich offenauf das Hörabenteuer einlassen und sind dabei, wenn ein Stück Musikgeschichte ge-schrieben wird. So sehr uns unser musikali-sches Erbe am Herzen liegt, so sehr setzenwir uns stets für das lebendig Werden vonTraditionen ein. Und dabei ist die zeitgenös-sische Musik ein wichtiger Mosaikstein.

Wie immer haben wir Ihnen darüber hin-aus viel zu bieten: Gustav Mahlers Sympho-nie Nr. 2 «Auferstehung» werde ich Mitte Dezember dirigieren – ein Werk, das mirganz besonders am Herzen liegt und für daswir mit Juliane Banse und Janina Baechlezwei herausragende Solistinnen gewinnenkonnten. Neben dem traditionellen Weih -nachtskonzert laden die Tonspiele zu einem«Märchenkonzert» mit Sunnyi Melles ein.Als Gastdirigenten treten Michail Jurowski,Jun Märkl und Alan Buribayev ans Pult. Undnatürlich haben sich die Tonkünstler auchwieder mitreißende Plugged-In-Programmemit der Jazz Big Band Graz und «Saudadesdo Brasil» für Sie ausgedacht!

Viel Freude beim Lesen und anregende Konzertabende wünscht Ihnen,

Ihr

Andrés Orozco-Estrada

1

ZEIT:PUNKTEDie Tonkünstler gastieren im Rahmenvon WIEN MODERNund präsentierendiesmal Neue Musikaus den USA.

Seite 7

Auf nach Frankreich!Frankreich wie esklingt und lebt! Kom-ponisten der «GrandeNation» stehen imMittelpunkt, am Pultsteht Jun Märkl.

Seite 8

AuftaktZur Saisoneröffnung12-13 dirigiert AndrésOrozco-Estrada Musik von FriedrichCerha, Maurice Ravelund Hector Berlioz.

Seiten 4 – 6

15 Jahre FestspielhausSt. PöltenDie Tonkünstler, Andrés Orozco-Estradaund Rudolf Buchbinderwünschen alles Gutezum Geburtstag!

Seiten 2/3

Editorial

Ihr Kalendarium zum Herausnehmen finden Sie in der Heftmitte.

T O N K Ü N S T L E R - M A G A Z I N A U S G A B E 2 / 2 0 1 2

Klänge der NaturMichail Jurowski undClemens Hagen strei-fen mit Werken vonDvořák und Glasunowdurch eine farbigeMusiklandschaft.

Seite 10

Wir bitten zum TanzBewegung und Musikgehören zusammen:Ein Tanz mit DanielMüller-Schott, RenaudCapuçon und Stardiri-gent Alan Buribayev.

Seite 11

AuferstehungMahlers SymphonieNr. 2 als weihnacht-licher Gruß mit erlese-nen Solisten, AndrésOrozco-Estrada undden Tonkünstlern.

Seiten 12/13

MusikfesteDas Weihnachtskon-zert, der GrafeneggerAdvent, und ein Familienmärchen mitSunnyi Melles ver-schönern den Advent.

Seiten 14 – 17

«Dangerous Liaison»im Plugged-InDie Jazz Bigband Grazund Saxofon-VirtuoseWolfgang Puschnigschmiegen sich an dieTonkünstler.

Seite 9

Wiener KlassikerThomas Zehetmairgastiert als Solist undDirigent, auf demProgramm stehenWerke von Schubertund Beethoven.

Seiten 18/19

TonkünstlERLEBENDie Tonkünstler sindim Gespräch: Inter-views und Stories mitprominenten Freun-dinnen und Freundendes Orchesters.

Seite 20

Inhalt

und das Tonkünstler-Orchester Niederösterreich

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Page 4: Tonkünstler-Magazin Nummer 25

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Es war im ausgehenden Winter 1997, dastand in der damals noch recht jungen nieder-österreichischen Landeshauptstadt ein kul-turelles Ereignis von allergrößter Bedeutungan. Das Festspielhaus St. Pölten öffnete seinePforten und nahm am 1. März seinen regu-lären Betrieb auf. Auch rund ein Jahrzehntvor der Verkündung von Wirtschaftskrisenund ähnlichen Hiobsbotschaften muss derBau und die Eröffnung eines neuen, voll aus-gestatteten Spielbetriebs nicht nur in derNachbetrachtung als kleines Wunder gelten.Das klare Bekenntnis Niederösterreichs zuseinem Stellenwert drückte sich auf vielerleiWeise aus – in kulturpolitischen Belangenunter anderem in der Gründung des Fest-spielhauses in der Landeshauptstadt St. Pölten.

Und was lag näher, als den Spielbetrieb mitMusik zu eröffnen, gespielt vom Tonkünst-ler-Orchester Niederösterreich? Auf dem Pro-gramm des festlichen Eröffnungskonzertsunter der musikalischen Leitung des dama-ligen Chefdirigenten Fabio Luisi stand über-aus passend und würdig Gustav MahlersSymphonie Nr. 2 «Auferstehung». Nebst ei-ner erlesenen Solistenriege stand der WienerSingverein auf der Bühne. Eine kleine Fuß-note: Kurz darauf, am 14. Juni 1997 standMahlers «Symphonie der Tausend» im Fest-spielhaus auf dem Programm, im JeunesseChor sang ein junger Student mit, der soebenaus Kolumbien nach Österreich gekommenwar, um Musik zu studieren. Sein Name: An-drés Orozco-Estrada. Wohl niemand konnte

anno 1997 ahnen, dass aus dem Choristengerade einmal 12 Jahre später der gefeierteneue Chefdirigent der Tonkünstler werdenwürde …

Zurück zum Festspielhaus und seinemkometenhaften Lauf durch die jüngere öster-reichische Kulturgeschichte. Von Anfang anmit dem Auftrag ausgestattet, die klassischenSparten der darstellenden Kunst anzubietenund dabei ein besonderes Augenmerk aufden Tanz zu legen, positionierte man sich inSt. Pölten immer klug und eigenständig.Nicht als Trabant der Bundeshauptstadt, son-dern als Träger eines starken künstlerischenProfils mit Wurzeln in der Tradition und neu-gierig in die Gegenwart ausgebreiteten Armen. Mit dieser Grundhaltung bereichert

Lasst dieFestspiele beginnen!

Rudolf Buchbinder

Noch vor der Eröffnung der Saison 12-13 gibt eseinen wunderbaren Anlass zum Feiern: DasFestspielhaus St. Pölten, eine der drei Heim-stätten der Tonkünstler, feiert sein 15-jährigesBestehen – Grund genug für das niederöster-reichische Symphonieorchester par excellence,mit Chefdirigent Andrés Orozco-Estrada undRudolf Buchbinder als prominentem Partnerein Ständchen … nein, eine Hymne anzustim-men!

15 Jahre Festspielhaus St. Pölten

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Page 5: Tonkünstler-Magazin Nummer 25

das Festspielhaus seit nunmehr 15 Jahren diekulturelle Landschaft regional und interna-tional.

Die Tonkünstler waren und sind dem Fest-spielhaus von der ersten Stunde an auf dasEngste verbunden. Jedes Abonnementkonzertwird in St. Pölten angeboten, eine Vielzahlvon speziell für das Festspielhaus ersonnenenSonderprojekten wurde im Lauf der Jahre re-alisiert. Und nicht zuletzt populäre Schwer-punkte zu Weihnachten, Neujahr und weite-ren besonderen Anlässen haben im Lauf der15 Jahre aus dem Festspielhaus eine Heimatfür das Tonkünstler-Orchester und seine Mit-glieder gemacht.

Als Gratulanten der ersten Stunde stehendie Tonkünstler zum Geburtstag auch heutewieder auf der Bühne. Es versteht sich vonselbst, dass ein solches Fest würdig gefeiertwerden muss. Und so wird dieses Konzertgleich eine doppelte Chefsache: Am Pultsteht Andrés Orozco-Estrada, der mit denTonkünstlern in den vergangenen Jahrenschon fulminante Erfolge im Festspielhaus

feierte. Zweiter im Bunde ist kein Geringererals Rudolf Buchbinder, seines Zeichens österreichischer Starvirtuose von Weltruhmund künstlerischer Leiter von Grafenegg. ImTrio übernehmen Orchester, Solist und Dirigent einen Ausflug zu fernen Ufern.Über den Atlantik geht die Reise mit einemrein amerikanischen Programm – nicht weildie USA etwa einen programmatischen «ro-ten Faden» für das Festspielhaus abgeben.Sinnbildlich aber ist das Überqueren des Atlantiks mit dem Aufbruch, dem Über-schreiten von Grenzen verbunden – und reflektiert damit gleichzeitig eine der wichtigsten Triebfedern des FestspielhausSt. Pölten.

Das entdeckungsfreudige Programm be-steht also aus Bernsteins Ouvertüre zu «Can-dide», auf das ein pianistischer Höhenflugin Form von George Gershwins Klavierkon-zert in F folgt. Und noch vor der sicherenLandung in St. Pölten geht es mit DvoráksSymphonie «Aus der neuen Welt» noch ein-mal westwärts.

Eine «neue Welt», das war auch die inter-nationale Kulturlandschaft im Frühjahr 1997,als sich plötzlich das Festspielhaus St. Pöltenauf der Landkarte fand. Ein neues Haus, einneuer Anziehungspunkt für Musik, Tanz,Schauspiel, Gesang und zahllose weitere Genres, die sich seither abwechseln, vermi-schen, überlagern und so ständig Vertrautesund Neues hervorbringen. Die Tonkünstlerwünschen dem Jubilar, dass die Reise weiter-geht – zwischen Unterhaltung und Pflege,Spannung und Aufregung wird das Festspiel-haus auch in den kommenden Jahrzehnten sei-nen fixen Platz zwischen den Musen haben!

ALEXANDER MOORE

Der Autor ist Dramaturg und Redakteur des Tonkünstler-

Orchesters Niederösterreich und des Musik-Programms

Grafenegg.

15 JAHRE FESTSPIELHAUSSa 29. 9., 19.30 Uhr, Festspielhaus St. PöltenSo 30. 9., 18 Uhr, Festspielhaus St. Pölten

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Andrés Orozco-Estrada

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Page 6: Tonkünstler-Magazin Nummer 25

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willkommen!Vorhang auf für eine neue Saison mit den Tonkünstlern unter der Leitung von Andrés Orozco-Estrada – mit einem energiegeladenen, mitreißenden Programm, das die Vorzüge dieser erfolgreichen Partnerschaft ins beste Licht setzt: Jazziges von Maurice Ravel, faszinierendeRomantik von Hector Berlioz – und im Zentrum die Uraufführung eines neuen Werks von Österreichs Komponisten-Doyen Friedrich Cerha.

Die Tonkünstler laden zur Saison 12-13

Herzlich

«Stürmisch das Tonkünstler-Orchester,leidenschaftlich AndrésOrozco-Estrada …»

NÖN

Andrés Orozco-Estrada mit dem Tonkünstler-Orchester Niederösterreich

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Page 7: Tonkünstler-Magazin Nummer 25

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«Skizzen» nennt Cerha sein neuestes Orches-terwerk, mit dem Orozco-Estrada und dieTonkünstler gar nicht skizzenhaft, sondernmit klaren, kräftigen Konturen ihre pro-grammatischen Leitideen auch in diesemJahr fortsetzen. Längst ist es zur selbstver-ständlichen Tradition geworden, die neueSpielzeit auch mit einer namhaften Urauf-führung einzuläuten. Nach Musik von Christian Muthspiel, Gerald Resch und IvánEröd in den letzten Jahren, die übrigens unterdem Titel «ZEIT:PUNKTE» als Konzertmit-schnitte bereits auf CD erhältlich sind, folgtmit Friedrich Cerha nun also der Doyen unterden österreichischen Komponisten, demjüngst für sein Lebenswerk der Ernst von Siemens Musikpreis zuerkannt wurde. Oftals Nobelpreis der Musik bezeichnet, stelltdieser jedenfalls eine derhöchsten Auszeichnungender Zunft überhaupt dar.Cerha sei, so der Freund undWegbegleiter Lothar Knesslin seiner Laudatio beim Fest-akt in München, der Schöp-fer von «Musik, die ihre in-dividuelle Kraft aus un mar -kierten Wegen schöpft. Aufihnen sah er vorerst ihm fremde Gewächse,aus diesen formte er organisch verzweigteStrukturfolgen, kontrapunktisch geführte Linien, Varianten, sich fügend zur Kongruenzder musikalischen Parameter.» Wie der Mensch,so auch der Künstler: «Seine innere Haltungunangepasst. Dementsprechend auch seinKomponieren. Nie etwelchen Moden aktuali -tätsbeflissen nacheifernd. Immer die Zentrengegenwärtigen Musikdenkens reflektierend.»Und: «Friedrich Cerhas schöpferische Neu-gier erlahmt nicht. Vorrangig Komponist, sodann Dirigent, Musikwissenschaftler, Leh-rer, Naturbeobachter. Sein vitales Bestreben:primär organische Formgebilde zu schaffen,in denen Entwicklungsvorgänge eine erleb-nismäßig stets fassbare Rolle spielen.»

Das gilt auch für die «Skizzen» für Or-chester, von denen die nun zur Uraufführunganstehenden Nummern 8 bis 11 im Auftragder Tonkünstler entstanden sind – und zwargleichsam über einen Umweg. Cerha hatte

nie für Orgel komponiert,doch im November 2011 be-gannen plötzlich «Orgelklängein mir Form anzunehmenund es entstanden in kurzerZeit ohne Auftrag oder äuße-ren Anstoß eine Reihe von Or-gel-Präludien und -Inventio-nen. Sie verfolgten mich nachder Fertigstellung wie eine un-

abweisbare Obsession, quollen aus den for-malen Nähten, begannen zu wuchern und eswuchsen ab Dezember aus Ansätzen in denOrgelstücken elf Skizzen für Orchester. Essind kurze Stücke von großer Direktheit –wie ich hoffe – ohne Schwulst, ohne Künst-lichkeit; sie sind oft dünn im Satz, von einfa-cher Klarheit und guter Durchhörbarkeit.»Und ganz im Sinne eines nach wie vor sichweiterentwickelnden, neugierig und wandel-bar gebliebenen Künstlers fügt der Komponisthinzu: «Die Skizzen entsprechen dem, waszur Zeit ihrer Entstehung meinen Anforde-rungen an Musik entsprochen hat. Da manja – Gott sei Dank – nicht immer der Gleichebleibt, markieren sie heute für mich schonwieder eine ‹historische› Position.»

Das Verhältnis von Historie und Gegen-wart beleuchtet freilich auch das übrige Pro-gramm – etwa in Gestalt des 1931 vollendetenKlavierkonzerts in G-Dur von Maurice Ravel,in dem dieser auf höchst quecksilbrig-unter-haltsame Weise zwischen damals brandak-tuellen Jazz-Sounds und an Mozart gemah-nenden, lichten Klangwelten vermittelt.«Dieser fließende Ausdruck! Wie ich ihn Taktfür Takt überarbeitet habe! Er brachte michbeinahe ins Grab!», stöhnte einst der Kom-ponist beim Gedanken an das so herrlich lyrische Adagio assai und seine wahrlich un-endliche Melodie, das eingefasst wird vonturbulent-ausgelassenen Ecksätzen. Dass diejunge französische Pianistin Lise de la Sallenicht nur ein besonderes Sensorium fürZwischentöne besitzt, sondern dazu auchenergisch aufzutrumpfen versteht, konntesie in Partner schaft mit den Tonkünstlern be-reits vor zwei Jahren beim Musik-FestivalGrafenegg beweisen, als sie unter der Leitungvon Cristóbal Halffter (Composer in Resi-dence 2010) Manuel de Fallas «Nächte in spa-nischen Gärten» zum Klingen brachte. Nunwird sie das Publikum gewiss mit Ravel ver-zaubern, der zu ihren erklärten Lieblings-komponisten zählt.

Liebe kann bekanntlich auch Schatten -seiten zeigen. Im todessehnsüchtigen Dro-genrausch versucht ein junger Künstler seineunglückliche Zuneigung zu einer gefeierten

«Die Skizzen entsprechen dem,was […] meinen Anforderungen anMusik entsprochenhat.»

Friedrich Cerha

Friedrich Cerha

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Page 8: Tonkünstler-Magazin Nummer 25

6

Schauspielerin zu vernichten, die ihn zu höch-ster Lust und tiefster Verzweiflung, zu kühn-ster Hoffnung und nackter Angst treibt. DochOpium erzeugt absonderliche Träume, bevorman in bleiern-narkotischen Schlaf versinkt:In einem Horrortrip von grandioser Gräss-lichkeit erlebt der Antiheld, wie er für den Ei-fersuchtsmord an der unerreichbaren Gelieb-ten zum Richtplatz geführt und zum Gaudiumder Schaulustigen geköpft wird, worauf sich

Geister und Ungeheuer zu seiner Totenfeierversammeln – und mitten unter ihnen die imLeben so bezaubernde Geliebte, ihr edles Bildnun grotesk verzerrt zur gemeinsten Hexe,die einen blasphemischen Reigen wüster Ex-zesse anführt … – Die Ausgeburt der Phantasieeines Drehbuchautors in Hollywood? Nein.So endet die autobiografische «Symphoniefantastique» des 26-jährigen Hector Berlioz,komponiert vor mehr als 180 Jahren.

Wie populär und gefragt das Werk auchheute ist, beweist die neu gegründete Zu -sammenarbeit der Tonkünstler mit dem kleinen, aber feinen CD-Label OehmsClassics:Als erste gemeinsame Produktion wird mandie «Symphonie fantastique» aufnehmen. Zudiesem epochemachenden Werk und seinemSchöpfer hat Andrés Orozco-Estrada eine be-sonders innige Beziehung. «Stürmisch dasTonkünstler- Orchester, leidenschaftlich AndrésOrozco-Estrada», «hochmotiviert» unter der«feurigen Leitung» des Tonkünstler-Chefdiri-genten: Die Kritiker waren sich einig, einenaußerordentlichen Abend erlebt zu haben, alsBerlioz 2011 in Grafenegg einen ganzen Taglang im Zentrum stand. «Orozco-Estrada istkein Kraftmeier», schwärmte etwa der Kurierüber die Interpretation der «Symphonie fan-tastique», «er malt bei diesem melodisch aus-ufernden, höchst effektvollen Werk auch mitzarten Pastelltönen, gerät nie in Gefahr, Berliozauf eine billige Schlachtplatte zu reduzieren.Und das Orchester spielt auf einem selten gehörten, in manchen Passagen atembe -raubenden Niveau. Orozco-Estrada und dieTonkünstler – diese Kombination funktio-niert mehr als gut, sie funktioniert sensatio-nell.» Gewiss auch zum Beginn der viertenSaison – mit dem Aufbruch in faszinierendromantische Klangwelten.

WALTER WEIDRINGER

Der Autor ist Musikwissenschaftler, Musikkritiker der Tages -

zei tung Die Presse, Mitarbeiter des Musikverlags Doblinger

und lebt als freier Musikpublizist in Wien.

AUFTAKTSa 6. 10., 18.30 Uhr, Auditorium GrafeneggSo 7. 10., 16 Uhr, Musikverein Wien Mo 8. 10., 19.30 Uhr, Festspielhaus St. Pölten

Lise de la Salle

«Dieser fließende Ausdruck! Wie ich ihn Takt für Takt überarbeitet habe!»

Maurice Ravel

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Page 9: Tonkünstler-Magazin Nummer 25

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Mit Jay Schwartz (geboren 1965) schließtsich der amerikanische «ZEIT:PUNKTE»-Abend der Tonkünstler. An seine Ausbildungan der Arizona University schlossen sich Stu-dien in Tübingen an. Seither bereichert JaySchwartz die internationale Musikszene mitfiligranen Klanggeweben, denen er gernschlichte Titel verleiht: Music for Orchestra II(2007) stellt eindrucksvoll seine sensible Be-handlung des Orchesters und seiner klang-lichen Möglichkeiten unter Beweis. Das näch-ste Wiederhören mit Jay Schwartz wird dann2013 bei den Salzburger Festspielen möglichsein, die ein Stück bei ihm in Auftrag gege-ben haben.

Vier amerikanische Komponisten, die ei-nen faszinierenden Einblick in die Musik un-serer Zeit und des unmittelbar Vorangegan-genen geben – gleichzeitig vier gute Gründe,um sich wieder mit den Tonkünstlern auf dieSpuren der Neuen Musik zu begeben.

ALEXANDER MOORE

ZEIT:PUNKTESo 28. 10., 19.30 Uhr, Musikverein Wien

Die Tonkünstler konnten in den vergangenenSaisonen erfolgreich mit manchem Vorurteilaufräumen; darunter auch mit jenem Gerücht,in ihren Konzerten würde nur «traditionelles»Repertoire gespielt werden. Vor dem Ausblickauf den aktuellen und imposanten Stand derDinge ist ein Rückblick angebracht: 1907fand das erste Tonkünstler-Konzert statt. Aufdem Programm stand unter anderem die«Sakuntala»-Ouvertüre von Karl Goldmark,aufgeführt in Anwesenheit des Komponisten.Nur sechs Jahre nach diesem Bekenntnis zurMusik der (damaligen) Gegenwart brachtendie Tonkünstler die «Gurrelieder» von ArnoldSchönberg zur Uraufführung und bewiesendamit, dass Neue Musik zum guten Ton ge-hört – auch für ein klassisches Symphonie-orchester. Tradition undInnovation: Diese bei-den Triebfedern habenim Lauf der vergange-nen 105 Jahre ihre Spu-ren in der Grundhaltungdes Orchesters hinterlas-sen. So verstanden es die Tonkünstler immer,ihr Publikum für Neues zu begeistern.

Womit wir im Hier und Jetzt landen: Einrein amerikanisches Programm präsentierendie Tonkünstler unter der Leitung von BradLubman, einem ausgewiesenen Experten fürNeue Musik. Eröffnet wird mit Elliott Carter,dem bald 104-jährigen Doyen der amerika-nischen Musik. Der Partita aus seiner Sym-

phonie «sum fluxae pretium spei» folgt einweiterer Vertreter der großen Gründerfigurender amerikanischen Musik: John Cage. SeinKonzert für präpariertes Klavier und Kam-merorchester wird von Emanuele Arciuliinterpretiert, der sich in der Vorbereitung inCages selbst entwickelte grafische Notationeinarbeiten muss, die auch mikrotonale

Elemente für den Solopartbeinhaltet.

Auf Carter und Cage fol-gen zwei amerikanischeKomponisten der jüngerenGeneration. Augusta ReadThomas (Jahrgang 1964)

zählt zu den gefragtesten Komponistinnenihrer Generation und gewann 2000 denErnst von Siemens Förderpreis. Die Musikvon Augusta Read Thomas wurde vomFeuille ton als kraftvoll, expressiv und farben-reich gelobt; in einer ihrer Kompositionenentdeckte die Chicago Tribune ein «poeti-sches Gewebe» und konstatierte: «Diese Musik besteht darauf, gehört zu werden.»

«So verstanden es die Tonkünstler immer, ihr Publikum für Neues zu begeistern.»

Ende Oktober schicken die Tonkünstler wie-der ein kräftiges Signal in Sachen NeuerMusik in die Welt hinaus. Bereits zum zweitenMal finden die «ZEIT:PUNKTE» im Rahmendes Festivals WIEN MODERN statt. Heuergeht die Reise über den großen Teich in dieUSA. Brad Lubman erarbeitet ein Programm,das vier amerikanische Komponistengrößenbeleuchtet.

Emanuele Arciuli

Brad Lubman

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Frühsommer 1928 im idyllischen StädtchenMontfort-l’Amaury, unweit von Paris. Überdem Ort thront Maurice Ravels schlossartigeVilla. In Samtschuhen trippelt der kleineMann durch die verwinkelte Mischung ausgroßbürgerlichem Mobiliar, orientalischemCharme und kitschigem Nippes. RaschenSchrittes komplettierte er im Refugium sei-nen Boléro. Die durch Ida Rubinstein ge-tanzte Uraufführung an der Pariser Operwurde zum Triumph. Ravel wurde nach Jahr-zehnten der Kämpfe durch das rhythmischeMeisterwerk zum französischen Tonschöpferseiner Generation schlechthin. Dabei dachte

er das Werk doch als «Klangexperiment» undfand es «gar nicht so originell …»

Können Abermillionen begeisterter Zu-hörer irren? Nein. Dennoch muss man Ravel,den Getriebenen, irgendwie verstehen. SeinBoléro stand am Ende der musikalischenIdentitätsfindung einer ganzen Nation.Frankreich war das Land der Literatur, derMalerei, des guten Geschmacks, Vorreiter derbürgerlichen Revolution, hier wurde Fort-schritt gelebt. Und wo blieb die Musik?

Einer der Erfinder der Pariser GrandOpéra des 19. Jahrhunderts war der in Berlingeborene und in Italien ausgebildete Gia-como Meyerbeer. Die Symphonie in ihremkonservativen Korsett galt in Frankreich alszu Deutsch. Dann der bis ins Uferlose ge-triebene Krieg zwischen Feinden und Vereh-rern Richard Wagners. Apropos Krieg: Frank-reichs Niederlage im deutsch-französischenKrieg 1870/71 tat das Übrige zu der Suchenach eigenen Wegen. Die neu gegründeteSociété Nationale de Musique erklärte somitihr Hauptziel; Komponist zu sein, hieß wahr-lich nicht wie Gott in Frankreich leben.

Camille Saint-Saëns’ mysteriöses F-DurKlavierkonzert op. 103 ist symptomatisch fürdas gallische Problem. Deutsch im Aufbau,getränkt mit exotischen Themen: der Mitbe-gründer der Societé war einer der erstenSchützen zwischen den Fronten. Der Bei-name «Das Ägyptische» lässt den Ort derVollendung Kairo erahnen. Der gefeierte, undgleichermaßen auch kritisierte Komponistfloh zur Regeneration immer wieder nach

Nordafrika. Mit dem britischen Pianisten Stephen Hough konzertiert ein echter Kennerseines Œuvres mit dem Tonkünst le r -OrchesterNieder österreich.

Ein von Saint-Saëns protegierter Schülerwar der zehn Jahre jüngere Gabriel Fauré,Jahrgang 1845. Durch den Lehrer erfuhrFauré, wie wichtig eine nationale Musik-schule sei und lernte die Liebe zur Musiküber die Grenzen hinweg kennen. Allerdingsmachte er sich mit Sätzen wie «Wer Wagnernicht in Bayreuth gehört hat, hat nichts gehört» wenig Freunde. Ganz im Gegensatzzur populären Pavane op. 50, einem dermeistbearbeiteten Werke der französischenMusikgeschichte. Bei den Tonkünstlern stehtselbstverständlich die originale Konzertfas-sung von 1887 auf dem Programm.

Beinahe schließt sich der Kreis, hieß derberühmteste Fauré-Schüler doch Maurice Ra-vel – aber eben nur beinahe. Noch fehlt einewichtige Etappe auf Frankreichs Musikwegen.1905 setzte Claude Debussy mit «La Mer»neue Maßstäbe. Symphonische Dichtung inBerlioz’ und Liszts Tradition, losgelöst vonSatztechnik, ganz der Klangmalerei und denImpressionen hingegeben. Alle waren begeis -tert, Kritiker wie Saint-Saëns ebenso wie derzurückhaltende Experte Fauré, selbst der riva -li sierende Ravel erkannte den Erfolg an.

Gerne widmen sich der deutsch-japanischeDirigent Jun Märkl und das Tonkünstler- Orchester-Niederösterreich (sie lernten einan-der schon 2010 in Grafenegg kennen undfeierten erst im Sommer 2012 wieder einengemeinsamen Erfolg im Rahmen des Musik-Sommers) diesem Ausgangspunkt des Im-pressionismus. So stimmt jeder gerne ein:Vive la France!

DANIEL WAGNER

Der Autor ist Musikredakteur beim Wiener Klassiksender

Radio Stephansdom und freier Mitarbeiter beim Feuilleton

der Wiener Zeitung.

VIVE LA FRANCE!Fr 19. 10., 19.30 Uhr, Musikverein WienSo 21. 10., 16 Uhr, Musikverein Wien Mo 22. 10., 19.30 Uhr, Festspielhaus St. Pölten

Ausnahmedirigent Jun Märkl und StarpianistStephen Hough lassen im Herbst mit den Tonkünstlern Frankreich hochleben – einLand, das die Musikgeschichte entscheidendmitgestaltete. Mit Werken von Saint-Saëns,Fauré, Debussy und Ravel widmen sich dieKünstler vier der wichtigsten Komponistender Grande Nation. Wobei die vier Zeitgenos-sen nicht immer einer Meinung waren. EinStreit auf höchstem Niveau steht bevor.

Jun Märkl

Stephen Hough

Eine Geschichte

«Frankreich war das Land der Literatur, der Malerei, des guten Ge-schmacks …»

voller Missverständnisse

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Ein Freistilabend mit viel Personal: In ihrerKonzertreihe Plugged-In verschmelzen dieTonkünstler, die Jazz Bigband Graz und Wolfgang Puschnig mit Klassik, Jazz, Club-sounds und mehr …

«No risk, no fun», lacht Heinrich von Kalnein.Nicht, dass der 52-Jährige ein Extremsportlerwäre. Doch auch als Bigband-Boss lässt sich’s,jedenfalls künstlerisch, waghalsig leben. Undso ein Wagnis beschäftigt den Leiter der JazzBigband Graz und seinen Kompagnon Horst-Michael Schaffer derzeit: Anfang Novemberzetteln sie im Konzertsaal eine «DangerousLiaison» mit dem Tonkünstler-Orchester Nieder-österreich an. Der Titel darf nicht nur für dieungewöhnliche Partnerwahl gelten: So kurzdas Techtelmechtel, so viel hat man sich fürden Abend vorgenommen. Zwar ist es Tradition,dass die Tonkünstler in ihren Plugged-In-Kon-zerten den Ausnahmezustand suchen. Diesmal

aber docken sie an eine rekordverdächtige Stil-vielfalt an: nicht nur Jazz, auch Minimal Music,Tango und urbane Clubsounds sollen den Traditionsklangkörper umflirren. Sonst nochwas? Ja: Der heimische Saxo fon-ZampanoWolfgang Puschnig bereichert den Freistilabendals zentraler Solist. Die Idee für die Gesamt-konstellation hatten ursprünglich die Bigband-Leiter. «Wir wussten, dass die Tonkünstleroffen für derartige Kollaborationen sind, undstießen sofort auf offene Türen.» Eine gewisseOffenheit bleibt auch im Konzertsaal unter Dirigent Ari Rasilainen gewahrt: Auch die Big-bandmusiker kommen solistisch zum Zug –wie es im Jazz gute Sitte ist.

Kategorisch unkategorischAnsonsten ist an dieser Bigband, 1998 ge-gründet, eher nichts typisch. Schon in denKinderschuhen stapfte sie mit Riesenschrittenvoran, arbeitete mit der US-Legende BobBrookmeyer, geriet mit dessen LandsmannEd Neumeister nah an die Klassikgrenze. Ge-wiss, so ein Flirt ist in der Jazzgeschichtenicht neu. Seit die Herren von Kalnein undSchaffer 2003 das Zepter schwingen, werkendie Grazer aber so zirka in allen Gassen. Dasaktuelle Album «Urban Folktales» – es erfreutals Mix aus schicken Clubsounds, Grooves,Folklore-Anwandlungen und jazzigen State-ments. Dass der Urheber dieses Soundparkseine Bigband ist, beweist sich bisweilen nuran einem satten Bläserschwall. Schaffer, ka-tegorisch unkategorisch: «Wir leben heute ineiner großen Vielfalt. Das Reizvolle, aber auchSchwierige ist, sich Elemente herauszusuchen,die einen selbst bewegen, sie intelligent undästhetisch miteinander zu verweben – um amEnde ein Werk zu erhalten, das in seiner Ge-samtheit unweigerlich sehr eigen sein wird.»

Ob eine solche Bigband im klassischenKonzertsaal nicht noch stärker irritieren kann?Von Kalnein: «Wir haben festgestellt, dass

das Publikum sehr neugierig ist. Und fürmein Empfinden ist die Musik der Plugged-In-Abende sehr süffig. Ich denke, dass wirallein damit alle Zauderer schnell auf unsereSeite holen.» Konkret werden die beiden En-sembles erst einmal separat Hallo sagen (dieTonkünstler mit Musik von Duke Ellington),um dann gemeinsame Sache zu machen –sei’s mit einem maßgeschneiderten Stückdes Belgiers Bert Joris oder Kingsize-Fassungender Grazer Bigband-Stücke. Zwar weiß VonKalnein, dass solche Crossover-Partnerschaftenihre Tücken haben können: unterschiedliche

Spielweisen gilt es zu bedenken, den Klang-goliath Orchester feinfühlig einzubinden.Aber: «Ich denke, das besonders unsere Werkein Zusammenarbeit mit den Tonkünstlerneinen Weg zeigen können, so scheinbar dis-parate Elemente wie Orchester, Groove undImprovisation unter einen Hut zu bringen.Den Orchesterklang werden wir wohl nichtrevolutionieren – ein gewisses Restrisikobleibt.» Womit wir wieder am Anfang wären:«No risk, no fun!»

CHRISTOPH IRRGEHER

Der Autor betreut als Kulturredakteur der Wiener Zei-

tung vornehmlich die Themengebiete Klassik und Jazz.

DANGEROUS LIAISONMo 5. 11., 19.30 Uhr, Festspielhaus St. PöltenDi 6. 11., 20 Uhr, Musikverein Wien

«Der heimische Saxofon-ZampanoWolfgang Puschnigbereichert den Freistilabend …»

FröhlicheFusionsrekorde

Ari Rasilainen

Jazz Bigband Graz

Wolfgang Puschnig

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Inspiration aus der Natur hat in der Kunst einelange Tradition, die bis in die Ursprünge derMusikgeschichte selbst zurückreicht und seit-her zahlreiche herrliche Früchte getragen hat.Um die vorige Jahrhundertwende etwa schufAlexander Glasunow die üppige Partitur zu einem «Jahreszeiten»-Ballett, die Michail Jurowski am Pult des Tonkünstler-OrchestersNiederösterreich zum Klingen bringen wird.Antonín Dvořák hingegen erinnerte sich in denUSA nicht zuletzt an die herrliche Natur seinerböhmischen Heimat: Meistercellist ClemensHagenwidmet sich dem daraus hervorge gan-genen herrlichen Cellokonzert.

Schon in den 1980er Jahren sorgte der in Salz-burg geborene Clemens Hagen gemeinsammit seinen Geschwistern für Furore, als sichdie hochbegabten jungen Musiker zum HagenQuartett zusammenschlossen und seitherweltweit Streichquartettrepertoire auf Spitzen-niveau auf führen. Seine Solo-Karriere verfolgteClemens Hagen, seit vielen Jahren auch Pro-fessor am Salzburger Mozarteum, dabei mitgleicher Energie: Ebenso international wie imQuartett konzertiert er als Solist mit den be-sten Orchestern sowie als Kammermusikerüberall von Wien bis New York, mit Dirigenten

von Claudio Abbado bis Nikolaus Harnoncourtund Kollegen von Martha Argerich bis GidonKremer. Dvoráks Konzert für Violoncello undOrchester h-moll op. 104, entstanden 1894/95in den USA, hat Clemens Hagen freilich seinganzes aktives Musikleben im Re-pertoire: Die zahlreichen Tückenund Fallstricke, die das technischhöchst anspruchsvolle Werk ein-schließt, sind ihm ebenso vertrautwie er um die sehnsüchtige, weh-mütige, aber auch tänzerisch-rhap sodischeund dann wieder saft- und kraftstrotzende mu-sikalische Vielfalt des vielleicht populärstenCellokonzerts der gesamten Literatur weiß.

Deutlich weniger im Bewusstsein der Konzertbesucher und auch der Musiker ver-ankert ist wohl Alexander Glasunows Ballett-musik «Die Jahreszeiten» (oder im russischentransliterierten Original «Vremena go da» ge-nannt). Das Libretto dazu hat der damals inSt. Petersburg wirkende, bedeutende Ballett-Choreograf und Ballett-Meister Marius Petipageliefert – wobei es eine Hand lung im eigent-lichen Sinne nicht gibt. Der Ballett-Einaktererzählt vielmehr in vier Szenen mit Hilfe alle-gorischer Figuren von den sich wandelndenSchönheiten der Natur, wobei auch Najaden,

Satyr, Blumenfeen und Faune ebenso ihrenPlatz haben wie die lebendig gewordenen Na-turkräfte Eis, Hagel und Schnee im «Winter»-Bild, Vogelgezwitscher im «Frühling» oderwogende Getreidefelder im «Sommer». Imvierten Bild, dem «Herbst», treffen dann alleJahreszeiten im Bacchanal aufeinander – undeine herrliche Apotheose voller Sternenglanzkrönt den musikalischen Jahreslauf. Kein an-derer als der Erste Gastdirigent des Tonkünst-ler-Orchesters Niederösterreich scheint gera-dezu prädestiniert für Glasunows üppigePartitur: Seit bald zehn Jahren prägt MichailJurowski die Ge schicke des Orchesters mit.Dass dem in Moskau geborenen Jurowski (er

lebt seit vielen Jahren inDeutschland) die russische Mu-sik besonders nahe steht, bele-gen nicht zuletzt viele herausra-gende Konzerte der Vergangen-heit. Sei es als absolute Musik

in Konzertform oder als vertontes Ballett-Li-bretto: «Naturmusik» hat einfach immer Saison.

MARKUS HENNERFEIND

Der Autor ist Musikwissenschaftler, arbeitet als Grafiker

für den Musikverlag Doblinger und wirkt freiberuflich als

Programmheftautor und Redakteur bei mehreren öster-

reichischen Festivals mit.

NATURMUSIKSa 10. 11., 19.30 Uhr, Musikverein WienSo 11. 11., 16 Uhr, Musikverein WienMo 12. 11., 19.30 Uhr, Festspielhaus St. PöltenDi 13. 11., 19.30 Uhr, Casino BadenMi 14. 11., 19.30 Uhr, Stadttheater Wr. Neustadt

«Najaden, Satyr,Blumenfeen und Faune …»

Michail Jurowski

Clemens Hagen

Töne

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Mitreißende Musik, inspiriert von den Klän-gen der Puszta und eine großartige Dansemacabre: Mit Werken von Kodály, Brahmsund Rachmaninow zeigen die Tonkünstlerwieder einmal Esprit und Leidenschaft imZeichen des Tanzes.

«Tanz und Musik stehen im Bann des Rhyth-mus, ihm unterworfen seit ewiger Zeit» stelltda ein Dichter fest – und schon entbrennt eineheiße Diskussion darüber, und zwar, nein,nicht als Walzer, Foxtrott oder Tango, sondernin Gestalt einer ausgewachsenen Fuge … WasRichard Strauss und sein Librettist ClemensKrauss in ihrem «Capriccio» in strenger Formverhandeln lassen, ist im Konzertsaal, untermöglichst still sitzenden Besucherinnen undBesuchern, weder Frage noch Problem: Damitist jedenfalls gerade auch beim Konzert «Bewegende Klänge» unbedingt zu rechnen,bei dem der 1979 geborene, bereits interna-tional erfolgreiche kasachische Dirigent AlanBuribayev, der auch in Wien studiert hat, erstmals ans Pult des Tonkünstler-OrchestersNiederösterreich tritt, um dessen rhythmischeKräfte zu entfesseln und zu lenken. Ganz si-cher bei den populären «Tänzen aus Galánta»,die der ungarische Komponist Zoltán Kodály1933 in der Erinnerung an jenes Dorf in West -ungarn (heute Slowakei) schrieb, in dem er«die besten sieben Jahre» seiner Kindheit ver-bracht hatte. Eingedenk der damals gehörtenund in der Folge von ihm erforschten Volks-musik schuf er jenseits der fünfzig nun eineArt Hommage an die ebenso stolzen wie aus-gelassenen Klänge der «Zigeuner» – in Formeiner symphonischen Dichtung, womit er die«sehr suggestive, gleichzeitig derbe und ver-

feinerte Musik» (Colin Anderson) auf höch-stem Niveau nachempfindet.

Lassen sich Kodálys «Tänze aus Galánta»als Ausdruck überschäumender Lebens-freude begreifen, so entpuppen sich die sie-ben Jahre später entstandenen «Symphoni-schen Tänze» des 65-jährigen Sergej Rachma-ninow als mal düstere, mal erschreckendgrelle, dabei aber immer auch opulente undäußerst emotionale, faszinierende Feier derNachseiten des Daseins, ja überhaupt desTodes. Eine Danse macabre also, ganz ähnlichwie auf verschiedenen mittelalterlichen Bild-werken gleichsam in wechselnden Szenen

komponiert: «Media in vita in morte sumus –Mitten im Leben sind wir vom Tod umgeben.»Zur tänzerischen äußeren gesellt sich so dieinnere Bewegung, ja sogar Betroffenheit.

Und so wie die «Symphonischen Tänze»Rachmaninows letztes umfangreiches Werkbleiben sollten, hatte auch ein halbes Jahr -hundert zuvor der 54-jährige Johannes Brahmsmit dem Doppelkonzert für Violine, Violon-cello und Orchester sein großformatigesSchaffen unbewusst abgeschlossen: Ein Stückvoll dramatischem Ernst und rhythmischerKonflikte, aber auch subtil sich verästelnder,traumhafter Melodien – und ein Werk derVersöhnung nach jahrelangem, schmerzhaf-tem Zerwürfnis mit seinem Freund, demGeiger Joseph Joachim, für den Brahmsschon sein Violinkonzert komponiert hatte.Dass im burlesk anmutenden Finale dasRondothema so typisch magyarisch wider-borstig daher kommt, verweist erneut aufjene tänzerisch-urwüchsigen Kräfte aus derpannonischen Tiefebene, die auch Brahmsunwiderstehlich fand. Die längst als Stars ge-handelten Solisten Renaud Capuçon (Vio-line) und Daniel Müller-Schott (Violoncello)werden auch bei diesem Spätwerk mit demElan der Jugend prunken.

WALTER WEIDRINGER

BEWEGENDE KLÄNGEDo 22. 11., 19.30 Uhr, Musikverein WienSo 25. 11., 16 Uhr, Musikverein WienMo 26. 11., 19.30 Uhr, Festspielhaus St. Pölten

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Alan Buribayev

Renaud Capuçon

Daniel Müller-Schott

«… hier dürfen auch notorische Tanzmuffel die Klänge pur genießen …»

Wir bitten

zumTanz!

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Klopstock- Choral «Auferstehn» sang. Diestraf Mahler «wie ein Blitz» – die Idee der«Auferstehung» war die ideale Lösung in Beziehung zum ersten Satz seiner einigeJahre zuvor entstandenen Begräbnismusik«Todtenfeier».

Dabei hatte ausgerechnet Bülow diesesneue Stück brüsk abgelehnt: «Wenn das nochMusik ist, dann verstehe ich überhaupt nichtsvon Musik» meinte er, nachdem ihm Mahlerdie 1888 entstandene «Todtenfeier» am Kla-vier vorgespielt hatte. Nach mehrjährigerPause schrieb Mahler 1893 im Komponier-häuschen in Steinbach am Attersee die Sätze2 bis 4; dort schuf er auch im Sommer 1894die Musik zum Finalsatz. Am 29. Juni wardas Werk vollendet. Mahler schrieb: «Melde

Ein allmächtiges

Liebesgefühlhiemit die glückliche Ankunft eines gesunden,kräftigen letzten Satzes der II. Vater und Kindbefinden sich den Umständen angemessen;letzteres ist noch nicht außer Gefahr.»

Die zweite Symphonie – heute eines dererfolgreichsten Werke Mahlers – war anfangsein schrecklicher Misserfolg. Bei der Urauf-führung am 13. Dezember 1895 in Berlinmussten wegen schlechten Kartenverkaufesviele Freikarten an Musiker und an Studentendes Konservatoriums vergeben werden, auchdie Kritiken waren durchwegs negativ.

Vokales in ein Instrumentalwerk einzu-beziehen, das war nicht neu. Das Schlüssel-stück dazu ist natürlich der Finalsatz der9. Symphonie von Beethoven («Freude, schöner Götterfunken»). Mit dem «Urlicht»schien Mahler aber der Erste zu sein, derein ganzes Lied als eigenständigen Sympho-niesatz verwendete. Mahler wünschte sichdafür eine charakteristische Stimme, wie ererklärte: «Dazu brauche ich die Stimme undden schlichten Ausdruck eines Kindes, wieich mir ja, vom Schlag des Glöckleins an,die Seele im Himmel denke, wo sie im ‹Pup-penstand› als Kind wieder anbeginnenmuss.»

Mahler lehnte später alle programmati-schen Erläuterungen ab. «Die Sachen müs-sen für sich selbst sprechen», meinte er ein-mal zu Natalie Bauer-Lechner. Für seinezweite Symphonie schrieb er aber gleich dreiMal ein Programm: zweimal 1896 und ein-mal 1901 für den sächsischen König, der einer Aufführung der Symphonie in Dresdenbeiwohnte. Aus diesem Programm stammendie folgenden Angaben Mahlers:

«Auferstehung» ist der Titel eines musikali-schen Weihnachtsgrußes der anderen Art –die Aufführung von Gustav Mahlers zweiterSymphonie, der «Auferstehungssymphonie».Chefdirigent Andrés Orozco-Estrada hattebereits in der vorigen Saison einen spirituel-len Akzent zur Adventzeit erdacht, als er dieAs-Dur-Messe von Franz Schubert und dieOrgelsymphonie von Camille Saint-Saëns imDezember auf das Programm setzte. Die besondere Beziehung zu Mahlers Werk ver-bindet den Dirigenten dabei einmal mehr mitden Tonkünstlern, die in ihrer Geschichteschon zu Mahlers Lebzeiten dessen Sym-phonien Nr. 1 und Nr. 4 aufführten.

Am 29. März 1894 fand in der HamburgerMichaeliskirche ein Gedenkgottesdienst fürden gerade verstorbenen Dirigenten Hansvon Bülow statt, bei dem ein Chor den

Wiener Sängerverein

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Zum 1. Satz: Wir stehen am Sarge eines geliebten Menschen. Sein Leben, Kämpfen,Leiden und Wollen zieht noch einmal,zum letzten Male an unserem geistigenAuge vorüber. – [...] Was nun? Was istdieses Leben – und dieser Tod? Gibt es füruns eine Fortdauer? Ist dies Alles nur einwüster Traum oder hat dieses Leben unddieser Tod einen Sinn? –

Die folgenden Sätze zeichnen Lebenssituatio-nen des Helden nach; 2. Satz (Andante):Ein seliger Augenblick aus dem Leben dieses teuren Toten, und eine wehmütigeErinnerung an seine Jugend und verloreneUnschuld.

3. Satz (Scherzo): Die Welt und das Lebenwird ihm zum wirren Spuk; der Ekel vorallem Sein und Werden packt ihn mit eiserner Faust und jagt ihn bis zum Aufschrei der Verzweif lung.

4. Satz («Urlicht»): Die rührende Stimmedes naiven Glaubens tönt an sein Ohr:«Ich bin von Gott, und will wieder zuGott!Der liebe Gott wird mir ein Lichtchen geben, wird leuchten mir bis in das ewig’ selig’ Leben!»

Das Finale wendet sich den «letzten Dingen»zu: Es ertönt die Stimme des Rufers: dasEnde alles Lebendigen ist gekommen, dasjüngste Gericht kündigt sich an, und derganze Schrecken des Tages aller Tage ist hereingebrochen. […] mitten in dergrauen vollen Stille glauben wir eine ferne,ferne Nachtigall zu vernehmen, wie einenletzten zitternden Nachhall des Erden -lebens! Leise erklingt ein Chor der Heiligen undHimmlischen: «Auferstehen, ja aufersteh’nwirst du!» Da erscheint die HerrlichkeitGottes! Ein wundervolles, mildes Lichtdurchdringt uns bis an das Herz […] Ein allmächtiges Liebesgefühl durch -leuchtet uns mit seligem Wissen und Sein!

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Janina Baechle

Juliane Banse

Mahler wollte mit seinen Hinweisen «fürdie Empfindung einige Wegweiser aufste-cken». Sie helfen, über das emotionale Erleb-nis des Musikhörens hinaus die geistige Bot-schaft des Kunstwerks zu erfassen. Mahlerschrieb zwar niemals eine Oper, zeigte abermehrfach, dass er dramatische Vorgänge be-stens in Musik kleiden konnte. Das Finale isteine faszinierende Schilderung des jüngstenGerichts, die vom größten Schrecken überatemloses Schweigen bis zum hymnischenGotteslob einen ganzen Kosmos umfasst, wo-bei der Vorrang der Liebe über das Gerichtganz wesentlich ist. Die Erwartung der Auf-erstehung ist das Verbindende mit der ad-ventlichen Erwartung des Weihnachtsfests.

REINHOLD KUBIK

Der Autor ist Vizepräsident der Internationalen Gustav

Mahler Gesellschaft in Wien.

AUFERSTEHUNGSa 15. 12., 19.30 Uhr, Musikverein WienSo 16. 12., 16 Uhr, Musikverein WienMo 17. 12., 19.30 Uhr, Festspielhaus St. Pölten

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Die «stillste Zeit im Jahr» – so ganz will sichdie gern beschworene «Stille» nie wirklicheinstellen zwischen Weihnachtskeksen, Adventskränzen und der Jagd nach dem per-fekten Geschenk für die Liebsten daheim. Ge-rade diese Wochen zwischen dem Beginn derAdventszeit und Neujahr, in deren letztemDrittel der Winterbeginn (und damit der kür-zeste Tag und die längste Nacht des Jahres)eingebettet liegt, sind von großer äußererHektik und Betriebsamkeit geprägt. Friedenund Einkehr finden wir dann speziell in derMusik, sei es selbst am Instrument – oder imKonzert. Die Tonkünstler tragen auch 2012ihren Teil dazu bei, die Vorweihnachtszeit be-sonders festlich, aber auch abwechslungs-reich, wohlklingend zu veredeln. Zusätzlichzu Abonnementkonzerten in Wien undSt. Pölten mit Mahlers Symphonie Nr. 2 «Auf-erstehung» Mitte Dezember (siehe S. 12) stehen zwei traditionelle Termine im Kalenderdes Orchesters: das Weihnachtskonzert am

8. und 9. Dezember sowie das Silvesterkon-zert zum Jahreswechsel. Und weil dieAdvents zeit nicht zuletzt für Kinder große Er-wartungen und Vorfreude birgt, kommenauch die Jüngsten unter den Musikbegeister-ten auf ihre Kosten: «Pauls Reise», eineWeihnachtsgeschichte von Stefan Slupetzky(Buch) und Tristan Schulze (Musik) mitSchauspielstar Sunnyi Melles als Erzählerin,dem Tonkünstler-Orchester und JohannesWildner am Pult.

«Advent, Advent, ein Lichtlein brennt …»Sie kennen ihn sicher, den alten Reim, mitdem Eltern ihre ungeduldigen Kinder zu be-sänftigen suchen, wenn die Kleinen schonsehnsüchtig auf die Zeit des Weihnachts-baums, der Geschenke, der weihnachtlichenDüfte und Klänge warten. Doch nicht nurKinder finden sich in Vorfreude wieder: Ganzunter dem Motto «Der Weg ist das Ziel» istvielen Erwachsenen die Vorweihnachtszeitauch Moment zum Innehalten, der Einkaufs-

und Wunschlisten zum Trotz. Ein Ort, derzum Entspannen einlädt, aber gleichzeitigeine große Auswahl an ganz besonderen,außergewöhnlichen Geschenkmöglichkeitenund obendrein eine wirklich qualitätsvolleAuszeit vom Alltag bereithält, ist der Grafe-negger Advent.

Edles Kunsthandwerk, genüssliche Kulinarik,festliche MusikDer Grafenegger Advent, so wird unter Ken-nern gemunkelt, zählt «zu den schönstenWeihnachtsmärkten Österreichs.» Immerhinfeierte man in Grafenegg 2011 das 35-Jahr- Jubiläum dieser traditionellen Veranstaltung(übrigens noch länger, nämlich bald 40 Jahre,spielt das Tonkünstler-Orchester Niederöster-reich Konzerte in Grafenegg). An vier Tagen,vom 6. bis zum 9. Dezember 2012, präsentie-ren mehr als 150 Aussteller ihre hochwertigenErzeugnisse – beim Kunsthandwerkmarktund den Werkstätten im Schloss sowie im

Die schönste Zeit des JahresSüßer die Tonkünstler klingen …

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weitläufigen, weihnachtlich beleuchtetenSchlosspark mit dem «So schmeckt Nieder-österreich»-Hüttendorf. Die kulinarischen Genüsse darf man sich dabei den ganzen Tag,jeweils von 10 bis 20 Uhr auf der Zungezerge hen lassen. Ein umfangreiches Kinder-programm mit Musik, Geschichten und derbeliebten Bastelwerkstatt wartet auf die kleinen Besucher. Damit der musikalischeGenuss nicht zu kurz kommt, dürfen sie sichdabei einerseits über sozusagen naturbe -lassene Volksmusik-Kunst aus niederösterrei-chischen Gemeinden freuen, aber anderer-seits auch selbst mitsingen. AbendlichesTurmblasen steht dabei traditionellerweiseebenso auf dem Programm wie der «Adventder Stars» des ORF-Senders Radio Nieder -österreich, bei dem heuer keine Geringerenals Otto Schenk, Maresa Hörbiger undKristina Sprenger sowie der Schauspieler und Kabarettist Erwin Steinhauer Weihnachtlich-Witziges zum Besten geben. Konzerte mit Nie -

derösterreichischem Adventsingen oder «IrishChristmas» sowie den ganzen Tag Advents -musik der Blaskapellen der Gemeinden Gra-fenegg und Grafenwörth sorgen zusätzlich fürbesinnliche Stimmung. Und wer Grafeneggvielleicht nur von den som merlichen Konzer-ten im Wolkenturm und im Auditoriumkennt, der sollte sich den (möglicherweise so-gar verschneiten) winterlichen Schlossparkebenso gönnen – es lohnt sich.

«Jauchzet, frohlocket»Am 8. Dezember tritt schließlich das Tonkünstler-Orchester selbst an, um mit demvielleicht schönsten weihnachtlichen Barock - werk überhaupt die Zeit der «Epiphanias»,die Ankunft des Herrn, zu besingen: BachsWeihnachts oratorium. Gewissermaßen alsmusikalischer Höhepunkt des GrafeneggerAdvents heißt es am Vorabend des letztenGrafenegger-Advent stages «Jauchzet, froh -locket, auf, preiset die Tage!». Wie schon in

den letzten beiden Jahren, so ist es auchheuer wieder Bachs weihnachtliches Wunder-werk, mit dem die Tonkünstler unter dem Barock-Spezialisten Paul Goodwin der Ge -schichte rund um Christi Geburt tönend Tribut zollen. Standen 2011 die Kantaten 4 bis6 auf dem Programm, so sind es heuer wiederdie ersten drei Teile, mit denen die Tonkünst-ler dem freudigen Ereignis die glänzendeKrone aufsetzen. Das Solistenquartett führtheuer die aus Israel stammende SopranistinChen Reiss an, die an den großen Opernhäu-sern von Wien, München, Berlin, Hamburgund in den USA ebenso auftritt wie mit denbesten Orchestern. Zu Silvester wird sie dannmit Alfred Eschwé in Grafenegg beim tradi-tionellen Silvesterkonzert Glanznummern wiedie Arie der Olympia aus «Hoffmanns Erzäh-lungen» und den «Frühlingsstimmenwalzer»singen. An ihrer Seite finden sich, neben demwunderbaren Wiener Kammerchor, der spanische Countertenor Carlos Mena, RainerTrost, einer der bedeutendsten lyrischen Tenöre seiner Generation, sowie der (ebenfallsdeutsche) Bariton Thomas E. Bauer, der mitaußergewöhnlichen Liedprogrammen wie«Schubert in Sibirien» reüssierte. Am 9. De-zember, wenn Bachs Weihnachtsoratoriumin St. Pölten erklingt und im Grafenegger Auditorium des Abends das 17. «Irish Christ-mas Festival» stattfindet, erlebt am selbenVormittag eine wahrlich einzigartige Weih -nachtsgeschichte ihre Uraufführung: «PaulsReise».

Das perfekte GeschenkSind Sie auch einmal für das richtige Ge-schenk in andere Länder gereist, unter Was-ser, in die Luft und unter die Erde gegangen?Nein? Sollten Sie aber, es macht unglaublichSpaß. Der kleine Paul hat es getan. Mit nuracht Jahren. Erstaunlich, nicht? Dabei wollteer ja nur ein passendes Geschenk für seineneugeborene Schwester finden … und fanddabei Reichtümer, die sich jede kleine Schwes-ter nur wünschen kann.

Sunnyi Melles

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Grafenegger Advent

komponiert.» Sunnyi Melles, die mit TristanSchulzes Musik spätestens seit sie in seinemmusikalischen Märchen «Der Bär» mitge-wirkt hat, vertraut ist, wird den enorm dichtenund farbenprächtigen Text sprechen. «DasOrchester ist an den Stellen, wo gleichzeitiggesprochen wird, deutlich leiser. Ich wolltebewusst den Text nicht blockhaft Text – Musik– Text – Musik haben, sondern gleichzeitigbringen, weil die Musik so schneller und ge-nauer auf den Text reagieren kann.» Seine Er-fahrungen mit Kompositionen für Kinder ha-ben Tristan Schulze gelehrt, dass die Musikungeheuer pointiert sein muss: «Man hatüberhaupt keine Zeit für Entwicklung. Esmuss sofort alles da sein, das Bild muss sofortnachvollziehbar sein, sonst ist die Aufmerk-samkeit der Kinder ganz schnell weg.» DasOrchester nützt Schulze dabei in seiner vollenBreite, wobei sogar ausgefallenes Instrumen-tarium wie eine Windmaschine zum Einsatzkommt. «Ich verwende zum Beispiel sehr vielGlockenspiel und Marimba, habe aber aucheine Vorliebe für das Kontrafagott. Die Ton-künstler haben sehr gute Leute, und da habeich versucht, mich ein bisschen einzuklinkenin die Möglichkeiten des Orchesters. Ich habeetwa auch die Streicher noch da und dort zu-

So in etwa kann man sich die Geschichtevorstellen, die in «Pauls Reise» erzählt wird.Erfunden hat die Abenteuer von Paul der österreichische Schriftsteller, Kinderbuch-und Krimiautor Stefan Slupetzky, dessen Bücher wohl wirklich «jedes Kind» kennensollte. Die Vertonung liegt in den wahrlichbewährten Händen von Tristan Schulze, derneben vielen anderen Werken unterschied-lichster Genres auch viel Musik für Kindergeschrieben hat (darunter etwa die Kinder-oper «Dorn röschen», «Peters Wolf im Zoo»als Fortsetzung von Prokofjews «Peter undder Wolf» oder «Der gestiefelte Kater», der2010 im Wiener Musikverein uraufgeführtwurde).

Pauls ReisePauls Reise beginnt und endet zwar im weihn-achtlichen Umfeld, dazwischen erlebt der Bubaber viele Abenteuer, die ihn vor allem in denOsten verschlagen. Paul trifft dabei etwa aufeinen Raben, der ihm zeigt, wie man ohneFlügel fliegen kann … und «er trifft eine ganzeReihe lustiger Gestalten», wie Tristan Schulzeim Gespräch verrät. «Ich übersetze diese gan-zen kuriosen Figuren in das Orchester, wobeies keine Nummern gibt, das Ganze ist durch-

sätzlich unterteilt, dadurch wird der Klangnoch farbiger.» Eine knappe Stunde dauertdie Geschichte, deren geplante CD-Veröffent-lichung dem Komponisten wichtig ist: «Esbringt den Kindern viel, wenn sie das Ganzezu Hause in Ruhe immer wieder anhörenkönnen. Ich selbst habe von Aufnahmen sol-cher Geschichten, die ich als Kind gehörthabe, enorm viel gelernt – über das ganze Or-chester und über grundsätzliche musikalischeAusdrucksformen.» Neben Glockenspiel undMarimba hat auch die Tuba in dem Stück einewichtige Rolle: «Der Vater von Paul ist näm-lich nicht nur der Kapellmeister und Bürger-meister von dem Ort Kleinhinterunterbichel-bach, wo sie alle herkommen, sondern auchEuropameister im Tubablasen!»

Auf seiner Reise lernt Paul viel Musikkennen, wobei die stilistische Bandbreite rechtbreit gehalten ist – immerhin ist Tristan Schulzekein Anfänger in Sachen «Musik für Kinder»und weiß genau, wie er sein junges Publikumbei Laune halten und begeistern kann.

Bevor «Pauls Reise» auf CD erscheinenwird, soll noch das Buch von Stefan Slupetzkyherauskommen, vielleicht noch vor Weih -nachten? Auf jeden Fall eine perfekte Ge-schenkidee.

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Nach einigen erholsamen Weihnachts -feiertagen, die sich die Musikerinnen undMusiker des Tonkünstler-Orchesters Nieder-österreich nach so viel vorweihnachtlichemMusizieren wahrlich verdient haben, stehtdie Zeit freilich nicht still: Dem Silvester -konzert am 31. Dezember 2012 lassen ChenReiss, Alfred Eschwé und das Tonkünstler-Orchester am 1. Jänner das Neujahrskonzertfolgen – womit das neue Tonkünstler-Jahrebenso schwungvoll beginnt, wie das altegeendet hat.

MARKUS HENNERFEIND

WEIHNACHTSKONZERTSa 8. 12., 18.30 Uhr, Auditorium GrafeneggSo 9. 12., 18 Uhr, Festspielhaus St. Pölten

PAULS REISEMo 3. 12., 10.30 Uhr, Festspielhaus St. Pölten*Di 4. 12., 10.30 Uhr, Festspielhaus St. Pölten*Mi 5. 12., 10.30 Uhr, Musikverein Wien*So 9. 12., 11 Uhr, Auditorium Grafenegg

* Schullkonzerte nicht im Einzelkarten -verkauf erhältlich

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Claudia GoeblAlfred Eschwé Julien Salemkour Chien reiss

Chen Reiss

Elisabeth Schwarz

Silvester- und Neujahrskonzerte

Alfred Eschwé Dirigent

31. 12., 1. 1., 2. 1., 4. 1., 6. 1. (11 Uhr), 7. 1., 8. 1., 16. 1., 18. 1., 19. 1.,

20. 1., 21. 1., 22. 1., 23. 1., 24. 1., 25. 1., 26. 1., 27. 1., 29. 1., 30. 1., 31. 1.

Julien Salemkour Dirigent

3. 1., 5. 1., 6. 1.( 16 Uhr)

Chen Reiss Sopran29. 1., 31. 12., 1. 1., 6. 1. (16 Uhr), 7. 1.

Elisabeth Schwarz Sopran

28. 1., 5. 1., 6. 1. (16 Uhr), 8. 1., 16. 1., 18. 1., 22. 1., 25. 1., 27. 1.

Claudia Goebl Sopran

2. 1., 3. 1., 4. 1., 19. 1.,20. 1., 21. 1., 23. 1., 24. 1., 26. 1., 30. 1., 31. 1.

Fr 28. 12., 19.30 Uhr | Musikverein Wien | Großer SaalT: (01) 713 04 57, Club für Kultur und Wirtschaft

Sa 29. 12., 19.30 Uhr | Musikverein Wien | Großer SaalT: (01) 713 04 57, Club für Kultur und Wirtschaft

Mo 31. 12., 18.30 Uhr | Grafenegg | AuditoriumT: (01) 586 83 83, [email protected]

Di 1. 1., 18 Uhr | Festspielhaus St. Pölten | Großer SaalT: (02742) 90 80 80-222, [email protected]

Mi 2. 1., 19.30 Uhr | Johann Pölz-Halle AmstettenT: (07472) 601-454, [email protected]

Do 3. 1., 19.30 Uhr | Festsaal LangenzersdorfT: (02244) 2308, kein Kartenvorverkauf

Fr 4. 1., 19.30 Uhr | Musikverein Wien | Großer SaalNeujahrsgala der Wiener Taxi-Innung, geschlossene Veranstaltung

Sa 5. 1., 19.30 Uhr | Mehrzweckhalle BreitenfurtT: (02239) 2342-11/-12, [email protected]

So 6. 1., 11 & 16 Uhr | Festspielhaus St. Pölten | Großer SaalT: (02742) 90 80 80-222, [email protected]

Mo 7. 1., 19.30 Uhr | Musikverein Wien | Großer SaalTheater der Jugend, geschlossene Veranstaltung

Di 8. 1., 19 Uhr | Festhalle GablitzT: (02231) 63466-131, [email protected]

Mi 16. 1., 19 Uhr | Festsaal PfaffstättenT: (02252) 88985, [email protected]

Fr 18. 1., 19.30 Uhr | Franz-Fürst-Freizeitzentrum Wiener NeudorfT: (02236) 62501, [email protected]

Sa 19. 1., 19.30 Uhr | Volksschule KaltenleutgebenT: (02238) 71213, [email protected]

So 20. 1., 19.30 Uhr | Stadttheater Wiener NeustadtT: (02622) 373-902, [email protected]

Mo 21. 1., 19.30 Uhr | Burg Perchtoldsdorf T: (01) 86683-400, [email protected]

Di 22. 1., 20 Uhr | Multiversum SchwechatT: (01) 70107

Mi 23. 1., 19.30 Uhr | Burg PerchtoldsdorfT: (01) 86683-400, [email protected]

Do 24. 1., 19.30 Uhr | Jubiläumshalle BiedermannsdorfT: (02236) 711 31, kein Kartenvorverkauf

Fr 25. 1., 19.30 Uhr | Festsaal Laa/ThayaT: (02522) 2501-91, [email protected]

Sa 26. 1., 18 Uhr | Hauptschule Neulengbach T: (02772) 52105-52, [email protected]

So 27. 1., 16 Uhr | Kulturzentrum SchleinbachT: 0664 181 90 86, [email protected]

Di 29. 1., 19 Uhr | Stadthalle Schrems T: (02852) 52506-100, [email protected]

Mi 30. 1., 19 Uhr | Festsaal EchsenbachT: (02849) 8218, [email protected]

Do 31. 1., 19.30 Uhr | Gemeindesaal Brunn/Gebirge T: (02236) 31601-102

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Wie sich Thomas Zehetmair – in seiner Doppelfunktion als Violinist und Dirigent –der interpretatorischen Herausforderungzweier Herzstücke der Musikgeschichte stel-len wird, ist im Jänner im FestspielhausSt. Pölten und im Wiener Musikverein zu er-leben. Als einer der bedeutendsten Künst-lerpersönlichkeiten der Gegenwart genießter nicht nur als Geiger, sondern auch als Di-rigent und Kammermusiker gleichermaßeninternationales Ansehen. Für seine Leistun-gen wurde er des Öfteren ausgezeichnet, zu-letzt im Juli 2012 mit der Ehrendoktorwürdeder Universität Newcastle. Seit der Spielzeit12-13 hat er die Position des Chefdirigentendes Orchestre de Chambre de Paris inne.

Seit vielen Jahren schon lässt Thomas Zehetmair seine Berufungen verschmelzen,und es gilt in seinem Leben nicht nur «playor conduct», sondern «play & conduct». Dies

habe besondere Vorzüge, ist der Salzburgerüberzeugt: «Gerade beim Beethoven-Violin-konzert ist es wichtig, dieselbe Sprache zusprechen. Und ich habe gerne die Zügel inder Hand. Ich habe dieses Werk auch unteranderen Dirigenten gespielt, wie Frans Brüggen, Herbert Blomstedt und NikolausHarnoncourt, von denen ich interessante An-regungen erhalten habe. Die direkte Einfluss-nahme auf das Konzert hat viele Vorteile, wie

das unmittelbare aufeinander Hören und derUmgang mit Tempi.» Ungefähr 30 Jahre langbegleitet Beethovens Violinkonzert op. 61 denMusiker. Und jede Aufführung sei anders.«Dieses Werk ist eines der wichtigsten Kon-zerte der Literatur und ich lebe mit demStück. Es hat viele postromantische Verzer-rungen ertragen müssen. Es gibt einen Oh-renzeugen, Carl Czerny, der wesentlich flie-ßendere Tempi beschreibt.» Beethoven, der

«Play & conduct» heißt es Mitte Jänner inSt. Pölten und Wien. Denn Thomas Zehetmairist beim Abonnementkonzert «Wiener Klassiker» nicht nur der heiß erwarteteSolist, er steht auch am Dirigentenpult desTonkünstler-Orchesters Niederösterreich.Zwei Wiener Meisterwerke, interpretiert imklassisch-dramatischen Stil, stehen dabeiam Programm: Ludwig van Beethovens Violinkonzert und Franz Schuberts «KleineC-Dur»-Symphonie.

Die Zügel in derHand

«Hier nimmt Schubertseine Zuhörer mit in andere Welten.»

Thomas Zehetmair

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sein einziges Violinkonzert 1806 – einem be-sonders schaffensreichen Jahr des Komponis-ten – schrieb, hat keine eigenen Kadenzenhinterlassen. Auf Wunsch arbeitete er seinViolinkonzert zu einem Klavierkonzert um,verewigte dort seine Originalität, und schufdazu vier Kadenzen. Und Wolfgang Schnei-derhan adaptierte sie für Violine, teilweise mitder originalen Pauke. Nach dieser Schneider-han-Version richtet sich Thomas Zehetmair.

Beethoven schrieb sein Violinkonzert alsoim Alter von 36 Jahren. Nicht zufällig strahltdas Werk Milde und innere Gelassenheit aus.Denn nachdem sich der Komponist mehroder weniger mit seiner Taubheit abgefundenhatte, begann für ihn eine Zeit relativer Ruhe.Er genoss die Freundschaft von Musiklieb-habern und Gönnern wie Stephan von Breu-ning, dem er das Konzert widmete, undKünstlern wie dem Geiger Franz Clement,der das Werk in Auftrag gegeben hatte. DieUraufführung des Vio-linkonzerts war am 23.Dezember 1806 in Wienund erntete heftige Kri-tiken. Das mag jedochdaran liegen, dass Cle-ment und sein Ensembledas Manuskript erst amMorgen der Aufführung erhielten. Sie warensomit gezwungen, quasi vom Blatt zu spielen.

Neben Beethovens Violinkonzert stehtSchuberts 6. Symphonie am Programm desAbokonzerts «Wiener Klassik». So treffenzwei Zeitgenossen aufeinander, die beide inWien lebten, jedoch durch Welten voneinan-der getrennt waren. Ob die beiden einanderpersönlich begegnet sind, ist heftig umstrit-ten. «Über den Einfluss Beethovens auf Schu-bert ist viel geschrieben worden», erzähltThomas Zehetmair, «ich kann mich dieserAnsicht jedoch nicht anschließen. Schubertspricht eine ganz andere Sprache. Anfang 30hat Schubert bereits sein gesamtes sympho-nisches Œuvre vollendet – seine 1. Sympho-nie schrieb er mit 16 Jahren, Beethoven be-gann seine 1. Symphonie erst mit knapp 30.Und während jede neue Beethoven-Sympho-nie ein Ereignis in der Musikwelt war, schriebSchubert seine Symphonien im Gegensatzim Verborgenen. Kein einziger seiner Tönewurde von einem professionellen Orchesteraufgeführt.» In jeder einzelnen Schubert-Symphonie erkennt Zehetmair ein einzigar-tiges, allein für sich stehendes Meisterwerk.«Wenn Schubert nicht so eine unglaublichausgeprägte Handschrift gehabt hätte, könnte

man meinen, dass seine Symphonien vonverschiedenen Komponisten geschriebenwurden», setzt er in Bewunderung fort. Dabeiist er vor allem von Schuberts Gestaltungs-kraft, die in der 6. Symphonie besonders zumAusdruck komme, fasziniert: «Hier nimmtSchubert seine Zuhörer mit in andere Welten.Diese Traumwelten sind für mich besondersin den ersten zwei Sätzen spürbar. Im letztenSatz muss man als Interpret für jedes Themaein eigenes Tempo finden. Zwar schwebt der

damals sehr erfolgreicheRossini im Hintergrund,doch Schubert überhöhtihn um Welten.» Fünf Mo-nate, von Oktober 1817 bisFebruar 1818 arbeiteteSchubert an seiner 6. Sym-phonie – im Gegensatz

dazu dauerte die Vorbereitungszeit für frü-here Symphonien wenige Wochen. Später er-hielt sie den Beinamen «Kleine C-Dur», umsie von seiner letzten Symphonie zu unter-scheiden, die in der gleichen Tonart steht.

Mit Andrés Orozco-Estrada ist ThomasZehetmair erst im März 2012 aufgetreten.Zusammen mit den Münchner Philharmo-nikern interpretierten sie Bachs Violinkonzertin E-Dur. Die Zusammenarbeit mit dem Ton-künstler-Orchester Niederösterreich liegt da-gegen schon weiter zurück, fast 30 Jahre.Umso größer ist nun die Vorfreude auf dengemeinsamen musikalischen AustauschMitte Jänner, wenn Thomas Zehetmair wie-der mit den Tonkünstlern zusammentrifft.

DANIELA ZIMPER

Die Autorin ist Redakteurin und Moderatorin bei Österreich 1

(Musik und Wissenschaft) und lebt als freie Journalistin

in Wien.

WIENER KLASSIKERSo 13. 1., 16 Uhr, Musikverein WienMo 14. 1., 19.30 Uhr, Festspielhaus St. PöltenDi 15. 1., 19.30 Uhr, Musikverein Wien

«Dieses Werk ist einesder wichtigsten Kon-zerte der Literatur undich lebe mit dem Stück.»

Thomas Zehetmair

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Birgit Sarata, Opern- und Operet-tendiva, Kulturmanagerin, Univer -sitäts rätin und Honorarvizekonsu-lin der Republik Senegal, zählt zu den bekanntesten Persönlich -keiten im Wiener Kultur- und Gesellschaftsleben.

Wer ist Ihr Lieblingskomponist?Ich habe viele Lieblinge, aber

die wichtigsten drei für mich

sind wohl Franz Schubert, Felix

Mendelssohn Bartholdy und

Ludwig van Beethoven.

Wie war Ihr erster Konzertbesuch?Ich war wohl 10 Jahre alt und

war mit der Schule im Musikver-

ein im Großen Saal. Auf dem

Programm stand unter anderem

«La Mer» von Claude Debussy,

das war wunderbar!

Was war Ihr schönstes Musikerlebnis?Ich durfte Pinchas Zukerman mit

dem Violinkonzert von Mendels-

sohn erleben und habe ihn nach

dem Konzert persönlich kennenge-

lernt, das hat mich sehr geprägt.

Welche CD hören Sie zur Zeitam häufigsten?Derzeit höre ich einige CDs

mit russischer Ballettmusik

am liebsten.

Wenn Sie nicht Sängerin gewordenwären, was wären Sie heute vonBeruf?Ich wollte als Kind gern Archä o lo -

gin werden, aber man hat mir

davon abgeraten, weil man

einen schlechten Rücken davon

bekommt. Dann wollte ich unbe-

dingt Pianistin werden, aber ich

fand die Konkurrenz zu groß.

Wirklich ernsthaft hätte ich sicher

den Dolmetscherberuf erwogen.

Wie würde das Programm einesTonkünstler-Konzerts aussehen,das Sie allein bestimmen können?Da hätte ich gern eine Schostako-

witsch-Symphonie, das Violin -

konzert von Mendelssohn

Bartholdy und zur Eröffnung

würde ich mich einfach vom

Orchester überraschen lassen.

Was war Ihre erste Schallplatte?Das waren die Platten mit Unter-

haltungsmusik, die ich mit drei

oder vier Jahren bei meinen

Eltern zu Hause gehört habe.

Besonders geschwärmt haben

wir für Liane Augustin!

Mit welcher Künstlerin oderwelchem Künstler möchten Siegern einen Abend verbringen?Und was würden Sie unternehmen?Ich würde unbedingt den groß -

artigen Tenor Piotr Beczala in ein

schönes Restaurant einladen. Und

ich würde gern mit ihm über seine

Karriere sprechen ... was alles gut

funktioniert hat und über die

Eigenheiten eines Sängerlebens.

ge FRAGTBirgit Sarata

ge SEHEN

ge LESEN

Dr. Karl Stoss, Generaldirektor derÖsterreichischen Lotterien war beider Sommernachtsgala 2012:«Die Sommernachtsgala mit JoyceDiDonato, Michael Schade, VadimRepin und das Tonkünstler-Orchester unter Andrés Orozco-Estrada waren einüberaus würdiger Auftakt für eines der stimmungsvoll-sten Musik-Festivals Österreichs. Deshalb sind wir als Österreichische Lotterien auch stolzer Partner der ersten Stunde und freuen uns über jede weitere Saisonunter der herausragenden Leitung von Maestro Rudolf Buchbinder.»

«Unter Orozco-Estrada hat sich dieser Klangkörper in die erste Liga katapultiert.» Kurier, Sommernachtsgala 2012

«… Gerade hatte der Klangkörper Strawinskis (dritte)Feuervogel-Suite wortwörtlich zum Besten gegeben,wobei Orozco-Estrada und die Niederösterreicher mitgroßer Präzision das ganze Kaleidoskop der Stimmun-gen dieses Werks offerierten: impressionistischerKlangzauber, Glanz, motorische Wucht, elegischeSchwermut.» Der Standard, Abonnementkonzert «Feuerwerk»

«Andrés Orozco-Estrada führte das Tonkünstler-Orchestereindrucksvoll tänzelnd durch ein genreübergreifendesPotpourri ...» Wiener Zeitung, Sommernachtsgala 2012

ge SAGTWir waren mit unseren Kindern im Abokonzert «Feuerwerk» und waren sehr begeistert vom Programm. Für jeden war etwas dabei, bitte weiter so!

Mechthild Schnuppenreuther, Missingdorf

Nachdem wir die Sommernachtsgala immer im Fernsehen gesehen haben, haben wir uns heuer dasVergnügen einmal live gegönnt. Wirklich einmalig!!

Ing. Rupert Daxelböck, Wetterlucke

Hier könnte Ihre Meinung stehen. Schreiben Sie unter dem Kennwort «ge:SAGT» an: Tonkünstler-Redaktion, Kulturbezirk 2, 3100 St. Pölten oder [email protected]

Tonkunstler LEBEN

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Page 23: Tonkünstler-Magazin Nummer 25

ImpressumMedieninhaber (Verleger)Niederösterreichische

Tonkünstler Betriebsgesell-schaft m.b.H., Kulturbezirk 2,

3100 St. PöltenHerausgeber

Verein Tonkünstler-OrchesterNieder österreich

Für den Inhalt verantwortlichMag. Maria Grätzel

Redaktion Mag. Alexander Moore

Koordination DI (FH) Claudia Zawadil

Mitarbeit MMag. Peter Hamm

Jana DemcisinMag. Stefan LangDjeiran Malek, MASJulia Ornetsmüller

Dott.sa Victoria ZazzaraVisuelle Gestaltung

Fuhrer, WienProduktion

Walla Druck, Wien

BildnachweisSusi Knoll, Alexander Koller,Marco Borggreve, Martin

Sigmund, Dimo Dimov, PatrickSowa, Galasascha, Robert Recker, Dan Brady, Sabine

Hauswirth, Werner Kmetitsch,Lynn Goldsmith, Vico Chamla,Klaus Rudolph, Sim Canetty-Clarke, Erich Reismann,

WDR/Murat Tueremis, ReginaRecht, Jean-Francois

Leclercq, Maiwolf, StephanTrierenberg, Grafenegg, Carsten Iltsche, Gunnar

Baldvinsson, Anna Schneider,Casinos Austria, Priska

Ketterer, Reinhard OehnerRedaktionsschluss

10. 8. 2012. Termin-, Programm- und Besetzungs änderungen bleiben vorbehalten.

Für etwaige Druckfehler wird keine Haftung übernommen.

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FON (UNTERTAGS)

Ich stimme ausdrücklich zu, dass meine personenbezogenen Daten im

Rahmen des Inform

ationsverbund s-

ystems «Vertriebsdatenbank der Betriebe der NÖ Kulturwirtschaft» (§ 4 Z 13 iVm

50 DSG

2000) an die

verbundenen Unternehm

en der NÖ Tonkünstler Betriebsgesellschaft m.b.H. übermittelt und verwendet

werden. Eine Liste der verbundenen Unternehm

en findet sich auf w

ww.noeku.at. Diese Zustim

mung kann

ich jederzeit w

iderrufen. Ein Widerruf ist schriftlich an die NÖ Kulturwirtschaft G

mbH

, Neue Herrengasse

10, 3100 St.Pölten, per Fax: 02742/908041 oder per E-mail: office@

noeku.at zu richten.

TonCover25 FINAL.qxd__ 24.08.12 12:31 Seite 2

Page 24: Tonkünstler-Magazin Nummer 25

BESTELLUNG«Duet t» Ihre Freundschaftskarte für Grafenegg & Tonkünstler(gültig bis 9. 9. 2013)

ò «Duett»-Freundschaftskarte € 54– 10 % Ermäßigung für 2 Karten pro Konzert, – 20 % Ermäßigung auf Abonnements

ò «Duett»-Freundschaftskarte Jugend (bis 26 Jahre) € 25

Geburtsdatum: …..….. …..….. …..…..…– 50 % Ermäßigung für 1 Karte pro Konzert, € 10 je Karte im Abonnement

ò Ich bin bereits «Duett»-Karteninhaber. Kartennummer …..…..…..….........……

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Konzert am …..…..…..…..…..…..…..…..…..…..…..…..…..….. …..….. Stk. Kat. ……

Sollte meine Wunschkategorie nicht mehr zur Verfügung stehen,

akzeptiere ich folgende Kategorien: …..…..…..…..…..…..…..…..…..…..…................

GUTSCHEINEGültig für alle Eigenveranstaltungen der Grafenegg Kulturbetriebsges.m.b.H.

sowie alle Veranstaltungen der NÖ Tonkünstler Betriebsges.m.b.H. in Wien

….. Stk. à € 50   ….. Stk. à € 20   ….. Stk. à € 10

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(unser Geschenk für «Duett»-Karteninhaber)

..….. Stk. MENDELSSOHN BARTHOLDY «Lobgesang» à € 18

..….. Stk. SCHUMANN «Manfred» à € 18

..….. Stk. MENDELSSOHN BARTHOLDY «Ein Sommernachtstraum» à € 18

..….. Stk. HAYDN Pariser Symphonien à € 19,90

..….. Stk. BEETHOVEN Symphonie Nr. 9 (arr. Mahler) à € 18

..….. Stk. MAHLER Symphonie Nr. 1 D-Dur à € 18

ZAHLUNGSWEISEò mit Kreditkarte

ò Visa ò Diners ò Mastercard ò Amex

Karten-Nr.: … … … … … … … … … … … … … … … … Gültig bis: ….. / …..

ò mit Erlagschein

ò Bar/Bankomat

ZUSENDUNGò Standardpost € 2 (mit «Duett» gratis)

ò Eingeschrieben € 5

ABHOLUNGò Kartenbüro Wien

ò Kartenbüro Grafenegg, Auditorium

INFOSERVICEInformieren Sie mich über Tonkünstler-Veranstaltungen

ò per Post ò per E-Mail

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Es gelten die Allgemeinen Geschäftsbedingungen der NÖ Tonkünstler Betriebsgesellschaft m. b. H. undder Grafenegg Kulturbetriebsgesellschaft m. b. H., zur Einsicht auf www.tonkuenstler.at und www.grafenegg.com oder anzufordern unter T: +43 (0)1 586 83 83

september 12bis jänner 13

15 Jahre Festspielhaus

Sunnyi Melles erzählt «PaulsReise»

Plugged-In mit Wolfgang Puschnig

DUETT

Freundschaftskarte

s. Rückseite

AuferstehungAndrés Orozco-Estrada dirigiert Gustav Mahler

mit Janina Baechle und Juliane Banse (Foto)

Alle Informationen zu Konzerten und Preisen finden Sie in der Heftmitte.

• 20 % Ermäßigung auf bis zu 2 Abonnements pro Zyklus in Wien und Grafenegg• 10 % Ermäßigung auf bis zu 2 Eintrittskartenpro Eigenveranstaltung:– des Tonkünstler-Orchesters im Musikverein Wien

– der Grafenegg Kulturbetriebsgesellschaft einschließlich Musik-Festival 2013– des Festspielhaus St. Pölten

• Vorrangige Bearbeitung der Einzelkarten be stellungen• Kostenlose Zusendung der Eintrittskarten innerhalb Österreichs (mit Standardpost)• Bonuskonzerte zum Freundschaftspreis• Bevorzugte Kartenvergabe für Zusatzveran -staltungen (z. B. Einführungsgespräche) in Grafenegg und im Musikverein Wien• 10 % Ermäßigung auf alle Artikel der Online-Shops auf www.grafenegg.com und www.tonkuenstler.at• 10 % Ermäßigung auf den Bustransfer Wien – Grafenegg, Wien – St. Pölten• 10 % Ermäßigung im CD-Fachgeschäft DACAPO KLASSIK im Haus der Musik (Seilerstätte 30, 1010 Wien)• Geschenk: eine TONKÜNSTLER LIVE CD • 10 % Ermäßigung auf die Grafenegger Wein-Edition www.grafenegg.com/wein• 50 % Ermäßigung auf bis zu 2 Eintritts karten für das Schloss Grafenegg• 50 % Ermäßigung auf bis zu 2 Eintritts karten für den Grafenegger Advent www.grafenegg.com/advent

«Duett»-FreundschaftskarteSaison 12-13: € 54Gültig: 10. September 2012 bis 9. September 2013

«Duett» Jugend: Für alle Personen bis zum vollendeten 26. Lebens-jahr (Stichtag Saison 12-13: 1. Juli 1986). Die detail-lierten Vorteile finden Sie auf www.tonkuenstler.at«Duett»-Freundschaftskarte Jugend Saison 12-13: € 25Gültig: 10. September 2012 bis 9. September 2013

Noch mehr Vorteile mit «Duett»Ihre Freundschaftskarte für Grafenegg & Tonkünstler

www.grafenegg.comwww.tonkuenstler.at Au

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