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Tokyo Waterfront City Ricarda Ruby

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Tokyo Waterfront City

Ricarda Ruby

2Tokyo Waterfront CityRicarda Ruby

Stadtplanung im globalen Kontext SS 02 GLORA II : Parallelstädte im Süden

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Bild Quelle XYZ

>Tokyo Waterfront City>Ricarda Ruby

1 Japan2 Tokyo3 Frühe Projekte in Tokyo Bay4 Waterfront Development Project5 Das aktuelle Projekt - Tokyo Waterfront City6 Entwicklung7 Repräsentative Gebäude8 Temporäre Architektur9 Fazit10 Literatur

Inhaltsangabe

4Tokyo Waterfront CityRicarda Ruby

Japan besteht aus fünf Inseln. Die Hauptstadt Tokyo liegt auf Honshu. Honshu ist als Hauptinsel die größte Insel Japans. Das Land ist auf 80% seiner Fläche bergig, daher ist eine Besiedelung fast ausschließlich an der Küste möglich. Die Bevölkerungsdichte entlang der Küsten ist in Japan extrem hoch. Ca. 75% der Bevölkerung leben dort in urbanen Gebieten auf relativ beschränktem Raum. Allein in Tokyo Metropolitan Area, rund um Tokyo Bay, leben über 30 Millionen Menschen, fast 25% der Gesamtbevölkerung Japans.

Japan

Seit 1868, als der Tokugawa Shogun seinen Sitz nach Tokyo verlegte, ist Tokyo Hauptstadt. Der Shogun siedelte seine Bürger in Abhängigkeit ihrer Loyalität in konzentrischen Zonen um den kaiserlichen Palast an. So konzentrierte sich alle wirtschaftliche Aktivität im Inneren der Stadt während das Meer als Bezugspunkt irrelevant war. Der Palast als Zentrum ist bedeutungslos gewor-den, er stellt ein Vakuum in der Stadt dar. Heute ist Tokyo polyzentrisch aufgebaut und bewegt sich um diese Leere herum.Die Yamanote Loop- Line verbindet als wichtig-ste Bahn- Linie Tokyos 6 Zentren., die nach einzelnen Themen geordnet sind. Shinjuku ist Verwaltung- und Vergnügungs-zentrum, während Shibuya dem Shopping für den reicheren Westen der Stadt dient. Das Central Business District bestehend aus Ginza, Tokyo Sta. ( Chyoda, Chuo, Minato, Shinjuku) liegt im Osten der Stadt.Zwischen diesen Zentren, die geprägt sind durch eine sehr dichte und hohe Bebauung, findet man in den Wohnvierteln dörfliche Strukturen mit

Tokyo

Japan, Übersicht

Yamanote Loop Line und Imperial Palace als Leeres Zentrum

Stadtplanung im globalen Kontext SS 02 GLORA II : Parallelstädte im Süden

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zweigeschossigen, traditionellen Holzhäusern. Da ein Großteil der Stadt sehr flach bebaut ist, dehnt sich Tokyo stark in die Fläche aus.Die Wohnviertel entwickelten sich entlang von Bahnlinien, die von der Yamanote Loop- Line ausgehend, das Umland erschließen. Lange Fahrtzeiten in die Arbeit und zu den Zentren sind die Folge. So entstehen kleine Zentren an den Stationen, die die Wohnviertel mit der nötigen Infrastruktur versorgen.Die Grundstücke in Tokyo sind aufgrund des großen Flächenbedarfs sowohl in den Zentren als auch in den Wohnvierteln nahezu vollstän-dig bebaut. Die Abstandsflächen zwischen den Gebäuden sind auf ein Minimum reduziert und oft wenig breiter als ein halber Meter. Tokyo ist heute die größte Stadt der Welt.

greater Tokyo metropolitan area: EW 32 Mio.Tokyo- to: 12 Mio.Central metropolitan area: 8 Mio.

Shinjuku- ku, Tokyo

Frühe Projekte in Tokyo Bay

a plan for Tokyo 1960 - Übersicht

a plan for Tokyo 1960 - Wohnstruktur

Das Wasser war für Tokyo auf Grund der Topographie der einzig mögliche Ort zur Land-gewinnung, daher gab es schon seit Ende der 50er Jahre Planungen für eine Stadterweiterung auf dem Wasser. Beispiele sind die Projekte Aqualopolis und Helix City von Kisho Kurokawa oder Computer- Aided City von Arata Isozaki. Das bekannteste Beispiel ist Kenzo Tanges Tokyo Bay Project „A Plan for Tokyo 1960“. Damals erreichte die Bevölkerung Tokyos 18 Millionen. Tange sollte die Stadt strukturell neu gestalten. Eine Achse zwischen Mt. Fuji und der Stadt, die Tange in der Vorkriegszeit geplant hatte, sollte zur anderen Seite der Bucht hin erweitert werden, um eine gegensätzliche Entwicklung zur radial- konzentrischen Struktur Tokyos zu schaffen. Entlang dieser Achse sollten sich urbane Zentren, Versorgung und Verwaltung ansiedeln. Für Tange war die moder-ne Stadt geprägt durch Geschwindigkeit und Massenbewegung. Die Wohndistrikte sollten sich einerseits orthogonal zur Achse abseits der Massenbewegung ansiedeln, andererseits in die Höhe entwickeln, um eine höhere Dichte zu erreichen.

6Tokyo Waterfront CityRicarda Ruby

Waterfront Development Project

Um 1980 fand die Internationalisierung der japa-nischen Industrie statt. Gleichzeitig wuchs die Zahl der Bevölkerung der Tokyo urban area auf über 30 Millionen Einwohner, wodurch großer Bedarf an Büro- und Wohnfläche entstand. Eine dezentralte Stadtstruktur durch eine Vielzahl von Zentren, die wie oben beschrieben unter-schiedliche Themenbereiche aufnahmen, war ein Versuch auf diese Entwicklung zu reagieren. Eine extrem hohe Dichte in den Zentren ließ sich dennoch nicht vermeiden. Die Grundstückspreise stiegen in unrealistische Höhen, wodurch enor-me Schwierigkeiten bei der Bereitstellung großer Flächen entstanden. Daher wurde wie auch schon in den 60ern eine Stadterweiterung in Tokyo Bay geplant. Dieses von Industrie und Hafenbetrieb geprägte Gebiet war damals sehr unbeliebt. Allerdings gab es hier in relativer Nähe zu den Zentren Tokyo Station und Ginza große Flächen, die den Platzbedarf stillen würden.Tokyo Bay liegt ebenso wie die anderen Zentren im 6 km Radius um Tokyo Station.

7 Zentren Tokyos

So entstand 1987 mit dem „Second Tokyo Long-term Plan“ von 1986, der sich mit der zukünftigen Entwicklung der Stadt beschäftigte, das „basic concept“ des Tokyo Waterfront Project. Die hier künstlich aufgeschüttete Insel sollte 7. Subzentrum Tokyos werden, mit Hilfe dessen der Druck der urbanen Verdichtung in den anderen Zentren geschwächt werden sollte. Als Landbesitzer und Entwickler plante das Tokyo Metropolitan Government eine Stadt, in der 110 000 Beschäftigten und 60 000 Bewohnern auf 448 ha angesiedelt werden sollten. [Stand 1996] Finanziert über 25 Jahre, sollte die modernste städtische Infrastruktur entstehen, für die 25 Milliarden US- Dollar veranschlagt worden waren. Die Regierung beschloß eine World Cities Exposition mit dem Thema „growing urbanization“ als Event- Lokomotive auszurich-ten. Im Rahmen der Ausstellung wurde das Waterfront Development Project als Gegensatz zur bestehenden städtischen Fabrik Tokyo pro-pagiert. Von dieser Weltausstellung erwartete man sich neue städtebauliche Ideen, mit denen hier experimentiert werden sollte.

geplante World Cities Exposition

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Die in diesem Projekt gewonnenen Erfahrungen sollten zum Vital Faktor für den neuen städti-schen Raum werden. Der Beschluß, eine World Cities Exposition zu veranstalten, sah allerdings auch einen kürzeren Zeitrahmen von nur fünf Jahren vor, der wesentlich höhere Kosten zur Folge hatte.Als Anfang der 90er die bubble economy ein-brach und 1995 die Regierung wechselte, wurde das Expo- Projekt gestoppt und das Waterfront Development Project neu überdacht.

Das aktuelle Projekt- Tokyo Waterfront City

Als Entwickler des Projekts hat das Tokyo Metropolitan Government folgende Ziele fest-gesetzt. Mit Tokyo Waterfront City soll eine neue Industriezone mit Firmen entstehen, die global tätig sind. Telekommunikationsfirmen sol-len angesiedelt werden, um den Aktivitätsraum der schnell wachsenden IT Industrie zu erwei-tern. So wird Tokyo Port mit TWC zu einem Information Port im Zeitalter der Internationalen Telekommunikation werden.Zusammen mit Yokohama, Kawasaki und Chiba formt TWC eine „Tokyo Bay coastal city axis“. Diese ist Teil eines großen Netzwerkes von heimischen Städten und Städten in Übersee, deren Basis TWC werden soll. Somit wird hier ein Verkehrsknotenpunkt von Landverkehr, Schiffahrt und Luftverkehr entstehen, der Tokyo zur Welt hin öffnet und internationalen Handel und Austausch ermöglicht.

Tokyo Bay coastal city axis

Aomi District

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Verkehrsknotenpunkt

Concept of Transport Planing

Eine gute Anbindung sowohl an Haneda Airport als auch an Narita Airport wird durch einen Expressway von Haneda nach Chiba gewährlei-stet. Ein Netz überregionaler Strassen verbinden TWC mit dem Umland.Dem Individualverkehr wird verglichen mit Central Tokyo Area ein großer Stellenwert eingeräumt. Gut ausgebaute Strassen, eine Vielzahl privater und öffentlicher Parkplätze, breite Gehwege und Baumbepflanzung entlang der Strassen garan-tieren einen ungestörten Verkehrsfluß und die Sicherheit von Fußgängern und Fahrradfahrern. Die Yurikamome Line und die Rinkai Lines sind die beiden Bahnlinien, die die Insel mit Tokyo downtown verbinden. Die gute Erschließung und die recht kurzen Fahrtzeiten - von Tokyo Waterfront City nach Shimbashi und Tokyo Station sind es mit den öffentlichen Verkehrsmitteln ca. 12 min- unterstützen die Business- Aktivitäten im neuen Subzentrum und sichern die internationale Bedeutung des Projekts.Ausgestattet mit der besten städtischen Infrastruktur und höchstem Katastrophen- Schutz bietet die neue Stadt ein vielfältiges Angebot, das Arbeiten, Wohnen, Bildung und Freizeit miteinander verbindet.

Das 7. Subzentrum Tokyos ist als Business- Center mit 42 000 Beschäftigten [Stand 05/02] gedacht. Bedingt durch die wirtschaftliche Rezession wurde das anfangs sehr optimistisch geplante Projekt erheblich gekürzt. Neben den wirtschaftlichen Aktivitäten des neuen Zentrums soll hier in einer attraktiven städti-schen Landschaft hochwertiger Wohnraum für 70 000 Bewohner [Stand 05/02] geschaffen werden.Vergleicht man die Zahlen, lässt sich erkennen, dass das Wohnen in Waterfront City erheblich an Bedeutung gewonnen hat. Während die Zahl der Beschäftigten stark gesunken ist, wurde die geplante Anzahl an Bewohner sogar zugenom-men.

Entwicklung

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Die Gesamtfläche des Gebietes beträgt 442 ha. Öffentliche Einrichtungen belegen 235 ha (52%) des Gebietes, darunter für Verkehr 115 ha (26%) Fläche und Freiflächen von insgesamt 119 ha (27%). Weitere 213 ha (48%) sind für Business, Kommerz und Wohnen vorgese-hen. Eine Fläche von 16 ha (4%) dient dem Schutz vor Katastrophen und den dafür not-wendigen Einrichtungen. Bildungseinrichtungen, wie Schulen und die Universität, sowie Einrichtungen für internationalen Austausch (Tokyo Big Sight) vervollständigen das Angebot und die Infrastruktur und sichern darüber hinaus die Unabhängigkeit der Waterfront City von Tokyo. Tokyo Waterfront Project sieht drei Bezirke unter-schiedlicher Charakteristika vor. Daiba Distrikt ist zum einen Kommerz- und Businesszone am Wasser, zum anderen resi-dentieller Bezirk mit Wohnungen in Wassernähe. Ariake Distrikt ist ein städtischer Wohnbezirk, in dem neben den Wohnbereichen auch Zonen für Kongresse und Tagungen angesiedelt sind. Ariake ist zudem Basis für Katastrophen- Schutz.Aomi Distrikt soll eine „Industrial Zone of new urban type“ basierend auf Informations- und Telekommunikationsinfrastruktur werden. Dieser Bezirk dient zusätzlich dem Wohnen.

Concept of Land use Planing

TWC Distrikte

Flächennutzung

Business Aktivitäten Kommerzielle Nutzung Wohnnutzung

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Aktuelle SituationInzwischen leben 4000 Bewohner in hohen Wohnblocks/ Wohntürmen auf der Insel. Im Vergleich zur Innenstadt Tokyos ist das Wohnen hier in die Höhe organisiert, dadurch entstehen zwischen den Gebäuden größere Abstände und Freiräume für die Bewohner. Neu für die Bewohner Tokyos ist der Blick auf die Stadt vom Wasser aus. Dies istschnell zum neuen kulturellen Phänomen gewor-den und macht einen großen Teil des Charmes der neuen Stadt aus. Neben der geplanten global business Zone ist mit Waterfront City eine urbane Tourismus Zone entstanden, die mit der Skyline von Tokyo und der Rainbowbridge als Attraktionen zur Konkurrenz für Disneyland geworden ist. Über 36.7 Millionen Besucher fahren jährlich auf die künstlichen Inseln.

Ca. 700 Firmen mit 30 000 Beschäftigten sind zur Zeit auf der Insel tätig. Viele große Konzerne haben ihren Hauptsitz nach TWC verlegt, darunter Matsushita Electric Industrial Co.(Dienstleister), Fuji Television Network, Sega Inc., die sich in modernen Bürogebäuden nie-dergelassen haben.Ihre Ideen bezüglich der Entwicklung dieser neuen Stadt sind folgende:Eine einzigartige Stadt, vollkommen anders als die zentralen Gegenden Tokyos soll hier entste-hen. Angeboten werden Lebensstile und gesell-schaftliches Leben des 21. Jahrhundert. Diese finden in einer wunderbaren Landschaft statt. Waterfront City wird als attraktive wachsende Stadt Sitz vieler Firmen. Da Waterfront City sich zum Meer und so zur Welt öffnet, wird sie zu einem Ort der unendlichen Möglichkeiten, der für Tokyo das Tor zur Welt sein wird.

Wohntürme in TWC

Rainbowbridge

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Betrachtet man die Architektur des Projektes fallen zwei Tendenzen auf. Die Gebäude der Firmen, die in TWC tätig sind, sind reprä-sentativen Charakters. Groß, monumental und oft mit auffälliger Formensprache. Sie sind zu Oreintierungspunkten und Symbolen der Inseln geworden.- Fuji TV ist das Networks Headquater der Firma Fuji. Das von Kenzo Tange entwor-fene Gebäude wurde 1997 eröffnet. Eine pyra-midenartige Treppe erinnert an Orientalische Baukunst.- Tokyo Big Sight wurde April 96 eröffnet?. Der Tokyo International Exposition Center mit zahlreichen Ausstellungsflächen, Tagungs- und Kongressräumen ist ein auffälliger Bau mit 4 umgedrehte Pyramiden. Auch der Tokyo Academic Park befindet sich in Tokyo Big Sight und soll den internationalen Austausch fördern.

Repräsentative Gebäude

Waterfront City ist ein Stadtbereich mit vielen „Kunden orientierten Projekten“. Diese müssen konstant erneuert und auf dem neuesten Stand gehalten werden, um das Interesse der Kunden wach zu halten und ihre Rückkehr zu sichern. Da die ökonomische Seite der Projekte wichtig ist, ist der Charakter der Gebäude für Kommerz leicht und temporär. „Die Bedeutung des archi-tektonischen Produkts ist wenig größer als die eines Containers“ (S.195) „Cities in transition“.

Außerdem leidet Waterfront City noch an der wirtschaftlichen Rezession der 90er Jahre. Als Key- developer hatte das Tokyo Metropolitan Government bei den ersten Planungen Richtlinien bezüglich des Design gesetzt, um einen Rahmen für Projekte in einer expandierenden Wirtschaft zu setzen. Diese müßten jetzt aktualisiert wer-den, da die Projekte nun unter dem Druck dieser frühen, sehr optimistischen Planung stehen.Als Folge der neuen wirtschaftlichen Situation ist eine Vielfalt im Grundstücks- und Landmanagement entstanden, die von einem short-term land leasing bis zum Verkauf von

Temporäre Architektur Tokyo Big Sight

Fuji TV Headquater

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Grundstücken reicht. Solch eine kurze und tem-poräre Nutzung des Landes war bzw. ist neu und führt zu vielen Ideen „temporärer Architektur“.- Tokyo Bay Decks ist ein Shopping und Entertainment Komplex. Mit sehr undifferenzier-ter Formensprache beherbergt er unterschied-lichste Funktionen darunter eine dreigeschossi-ge Spielhalle, der sogenannten Sega Joypolis, und eine eigene Brauerei, der Sunset Beach Brewing Company- Venus Fort at Palette Town ist ein Shopping- Themenpark, der nur für Frauen konzipiert wurde. Eine italienische Kleinstadt des 18.Jahrhunderts aus Pappmaché schafft bei permanenter, künstlicher Dämmerung die geeig-nete Shopping- atmosphäre. Dieser Komplex hat eine Lebensdauer von nur fünf Jahren. Anschließend sollen dort Apartments entstehen.

Es gibt eine Tendenz, den temporären Charakter von Raum zu propagieren, da der Zeit- Kosten Faktor entscheidend ist in einer Konsumentenorientierten Gesellschaft. Unter dem Gesichtspunkt der zeitlichen Begrenzung und Flexibilität wären die strengen, bestehenden Regeln und Vorstellungen von öffentlichem Raum bezüglich neuer Konzepte von Komfort im urbanen Design zu überdenken. Hier könnte das Waterfront Projekt aufgrund seiner Offenheit ein Gegenstück zu Tokyos bestehender Umgebung sein. Genau dieses macht die Attraktivität des Projektes für die Besucher aus.Bei der Planung von TWC war die Weitläufigkeit ein entscheidendes Kriterium. Dies beinhaltet den Individualverkehr, die Fußgängerfreundlichkeit durch breite Gehwege,aber auch die großzügige Planung von öffent-lichen Plätzen und Freiflächen. Gehwege, Grünstreifen, Parkanlagen und Strand ermögli-chen öffentliches Leben. (Tokyo Bay Decks ) Flächen, die in den dichten Quartieren und

Fazit

Tokyo Bay Decks

Venus Fort

Freiraum in TWC

Garten in Tokyo

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Zentren nicht vorhanden sind.Und obwohl auch dort das öffentliche Leben außerhalb des Hauses stattfindet, ist es in der Regel an Konsum gebunden. Nur wer die nöti-gen finanziellen Mittel aufbringt, kann am öffent-lichen Leben teilnehmen; Cafés, Restaurants oder Karaoke- Bars besuchen. Die Zentren, so auch TWC, sind hauptsächlich mit der Bahn zu erreichen. Speziell die Bahnstrecke nach TWC ist teuer; teurer im Vergleich zu den anderen Bahnlinien. So stammen die Besucher und Benutzer von TWC vor allem aus der kapitalstarken Bevölkerung. Die Tatsache, dass die Wohnungen auf der Insel staatlich unterstützt werden, könnte möglicherweise an der Lage der Insel liegen. Diese ist, obwohl als 7. Zentrum von Tokyo geplant, durch ihre geographische Lage abgetrennt von den anderen Zentren der Stadt, die durch die Yamanote Loop- Line sehr günstig miteinander verbunden sind.Tokyo Waterfront soll repräsentativ sein und ist zugleich ausgelagert aus der Stadt.So werden die Probleme der Stadt, wie bei-spielsweise die Obdachlosen, ebenfalls ausge-lagert.An diesem Ort, der abseits der eigentlichen Stadt liegt, wird der internationale Austausch stattfinden. Der Besucher wird Tokyo aus der Ferne betrachten und anstatt der japanische Stadt und ihrer Kultur eine künstliche und ideali-sierte Landschaft erleben. In Waterfront City treffen hypermoderne Technologien und idealisierte Landschaft an einem „fantastischen und unwirklichen“ Ort zusammen. Dennoch ist Tokyo Waterfront City zu einem wichtigen Teil Tokyos geworden, der als Nah-erholungsgebiet für die Tokyoter Bevölkerung eine Vielzahl an Freizeitaktivitäten bietet. Die Stadt hat durch Tokyo Waterfront City den Bezug zum Meer wieder gewonnen. Darin liegt meines Erachtens eine der größten Qualitäten des Projektes.

Obdachlose in Tokyo

Tokyo Waterfront City

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Internetseitenhttp://www.kouwan.metro.tokyo.jp/rinkai/english/main.html „Tokyo Waterfront City“, 02.05.2002http://www.intershop.arch.hdk-berlin.de „Mark Przyrembel-Marine Strukturen“, 31.05.2002http://www.ne.jp „Outline of current Waterfront subcenter development plan“, 14.07.2002http://www.ne.jp/asahi/busy/bird/town/oplan.htmlhttp://www.piarc.lcpc.fr „Rainbow Town, a new Waterfront city“, 14.07.2002http://interplan.org „ Transitions and Future Visions of Tokyo‘s Waterfront“, last update 12.03.1996http://members.tripod.com/tokyo-i/tokyo/odaiba_overview.htm „Odaiba“, Tokyo Travel Guide, 02.05.2002http:/www.tcrb.or.jp/tou-info/area_rainbow.html „Odaiba“http://www.toshikei.metro.tokyo.jp/plan/pe-018.htm, „Outline of Tokyo megalopolis concept“, 05.08.2002

LiteraturCities in transition; Hrsg. Arie Graafland, Deborah Hauptmann, Verlag 010 Publishers,Rotterdam, 2001

AbbildungsverzeichnisAbb: Japan, Übersicht, www.lonley-planet.comAbb: Yamanote Loop Line und Imperial Palace als Leeres Zentrum, Grafik B. LelonekAbb: Shinjuku- ku, Tokyo, eigene AufnahmeAbb: a plan for Tokyo 1960 - Übersicht, www.design.ncsu.edu/pictures/ large/ PLZ.00070.JPGAbb: a plan for Tokyo 1960 - WohnstrukturAbb: 7 Zentren Tokyos, eigene Grafik Abb: geplante World Cities Exposition,unbekanntAbb: Tokyo Bay coastal city axis, eigene Grafik Abb: Aomi Distric,http://www.kouwan.metro.tokyo.jpAbb: Verkehrsknotenpunkt, eigene GrafikAbb: TWC Distrikte, eigene GrafikAbb: Flächennutzung, eigene Grafik, Vorlage aus http://www.kouwan.metro.tokyo.jpAbb: Wohnnutzung, eigene GrafikAbb: Kommerzielle Nutzung, eigene Grafik Abb: Business Aktivitäten, eigene GrafikAbb: Wohntürme in TWC, eigene AufnahmeAbb: Rainbowbridge, eigene AufnahmeAbb: Fuji TV Headquater, http://www.esto.com/whatnew_images/image2.jpgAbb: Tokyo Big Sight, www.kouwan.metro.tokyo.jp/rinkai/ english/ariake.htmlAbb: Tokyo Bay Decks, www.artisandevelopers.com/ web/tokyo/tbay.htmAbb: Venus Fort, www.alcorn.com/applications/ customers/ mtc/Abb: Freiraum in TWC, http://www.kouwan.metro.tokyo.jpAbb: Garten in Tokyo, eigene AufnahmeAbb: Obdachlose in Tokyo, eigene AufnahmeAbb: Tokyo Waterfront City, unbekannt

Quellen