sonderseite «habe das fotografieren im blut» · familie senior und junior franz kälin, paul...

1
10. Juli 2018 • Nummer 53 • Seite 5 SONDERSEITE Ausstellungen Kulturverein Chärnehus Jahr Ausstellungsthema 2018 Einsiedeln und seine Fotograf(i)en 2016 Abgestaubt! Fundstücke aus dem Bezirksarchiv Einsiedeln 2014 Einsiedeln, das Dorf der hundert Gasthäuser 2012 Weisch nu früener – Einsiedeln 1930 bis 1965 2010 Sammelsurium – Wenn Einsiedler sammeln 2008 Ans Licht geholt – Raritäten und Kuriositäten aus der Samm- lung Chärnehus Einsiedeln 2006 Üseri Musig – 200 Jahre musikalisches Schaffen in Einsiedeln 2004 Dr Tüfel isch lous – Einsiedler Fasnacht 2002 Im Bärgland – Vom Steimandli zum GPS 2000 Wiehnacht – Chrippe, Helgeli, Zeieli 1999 Zeitenwende 1997 Einsiedeln im Umbruch – 1798 bis 1848 1996 Werbung für Einsiedeln aus fünf Jahrhunderten 1995 Einsiedler Bräuche und Feste im Jahreskreis 1994 Kreative Freizeit 1993 Einsiedeln zur Zeit von Paracelsus 1991 Einsiedeln in Wort und Bild (Eröffnung Chärnehus) 1991 Ausstellung zum Welttheater 1990 Einsiedeln und seine Bahn (letztes Mal im Dorfzentrum) 1989 Die Einsiedler Kleinplastiker des 18. und 19. Jahr- hunderts 1988 Von Bruderschaften, Zünften und Vereinen 1987 Noutzyte: Hunger, Süüche, Wasser, Füür 1986 Das Etzelwerk – ein See verändert eine Landschaft 1985 Einsiedler Winter 1984 Spiele, Spielzeug von gestern 1983 Meinrad Lienert 1982 Das Sihlseegebiet vor dem Stau 1981 Gwand vo früener 1980 Einsiedler Turpä 1979 Einsiedler Impressionen – gezeichnet und gemalt 1978 Kertzen für die heilige Capell Ausstellungsgruppe umfasst zehn Leute ug. Die Ausstellungsgruppe des Kulturvereins Chärnehus Einsie- deln umfasst zehn Personen: Albert Bingisser (Obmann), Su- sanna Bingisser (Kuratorin), Beat Bisig, Christine Doerfel, Hans Gyr, Andrea Kuriger (Kassierin), Mar- kus Staub, Claudia Schönbäch- ler, Madeleine Schönbächler und Patrick Schönbächler. Neu dabei sind im Vergleich zur letzten Aus- stellung vor zwei Jahren Andrea Kuriger und Claudia Schönbächler. Nicht mehr dabei sind Franz Breu, August Füchslin und Anita Kuriger. Die Ausstellungsgruppe des Kulturvereins Chärnehus zeigt Ausstellungen rund um das Thema Einsiedeln und seine Bevölkerung. «Dieses Mal stehen Fotografen und Fotografien im Fokus», sagt die Kommunikationsverant- wortliche. Wer sich mit der Einsiedlerin Ma- deleine Schönbächler, seit 1993 Mitglied der Ausstellungsgruppe des Kulturvereins Chärnehus Ein- siedeln und für Marketing und Kom- munikation zuständig, über die neue Ausstellung «Einsiedeln und seine Fotograf(i)en» unterhält, spürt deren Begeisterung fürs Fotografie- ren, für Fotografinnen, Fotografen und für Erinnerungen an früher. Von Urs Gusset In diesen Themen kennt sie sich gut aus, sei es bezüglich der Tech- nik, die sich seit den Anfängen vor rund 180 Jahren markant verän- dert hat, sei es bezüglich der Werke oder der Personen, die hin- ter diesen Bildern stehen. So er- wähnt sie im Schnelldurchlauf die technische Entwicklung von den Anfängen – mit der Stereoskopie um 1860, über die Aufnahme von Bildern auf Glasplatten, Schwarz- weiss-Filme, Farbfilme, von den riesigen Studiokameras auf Ge- stellen bis hin zu den Sofortbildka- meras, den digitalen Apparaten und den «schlauen» Smartphones von heute. Sie kennt durch die Forschungs- arbeit unterdessen auch Fotogra- finnen und Fotografen, die sich in Einsiedeln in all den Jahren einen Namen gemacht haben. Darunter sind Mönche vom Kloster, Profis wie Pierre Rossier, Josephine Kä- lin-Marthaler, Wilhelmine Martha- ler, Othmar Baur (Stella Foto), das Studio Lienhardt/Gasser bis zur Familie Senior und Junior Franz Kälin, Paul Gabriel, Robert Rosen- berg und mehrere frühe, sehr be- gabte Laien-Pioniere aus Einsie- deln. Von Brüdern gelernt «Ich habe das Fotografieren im Blut», sagt Madeleine Schönbäch- ler. Ihre Mutter Emma Kälin vom Landhaus bewahrte Familienfotos sorgfältig auf. Das Fotografieren lernte sie von ihren drei Brüdern Ernst, Albert und Franz. Die erste Fotografie, an die sie sich bewusst erinnern kann, stammt von 1960 aus einem Atelier in Luzern. Der Vater habe schwerstkrank im Kan- tonsspital Luzern gelegen, als ein Familienbild mit Grossvater ge- macht worden sei, sagt sie. «Ich habe einen Pullover mit Rössli-Mo- tiv getragen», erinnert sie sich, auch dank der Aufnahme, die sich in einem der vielen Fotoalben be- findet. «Die neue Ausstellung erinnert thematisch ein wenig an ’Weisch nu früener’ und ’Gasthäuser’», sagt Schönbächler. Sowohl in der Aus- stellung «Weisch nu früener – Ein- siedeln 1930 bis 1965», die 2012/2013 gezeigt wurde, und in «Einsiedeln – von der Herberge zum Take away» über die alten Gasthäu- ser und Hotels, die 2014/2015 präsentiert wurde, waren viele Fo- tos zu sehen. «Beide Ausstellungen waren ein Publikumsmagnet», erin- nert sich die 63-Jährige. 2013 wur- den 3869 Besucher gezählt, 2015 deren 3232. Fotos sprächen viele Leute an, lautet die Begründung. Wer sich an die Ausstellung «Gasthäuser» erin- nert, dürfte vor seinem geistigen Auge den viel besuchten Stamm- tisch im Dachstock mit zahlreichen bekannten Gesichtern sehen. Wei- sch nu früener, war begeistert zu hören. Budget von 80’000 Franken Die Ausstellungsgruppe suche wenn möglich nach Themen, die möglichst viele Besucher interes- sierten, sagt die Kommunikati- onsverantwortliche. Zumal das Ziel jeder Ausstellung auch darin bestehe, eine schwarze Null zu schreiben – dieses Mal bei einem Budget von rund 80’000 Franken. Etwas mehr als die Hälfe der Fi- nanzierung steht. Der offene Be- trag muss durch die Suche von Sponsoren und Gönnern gedeckt werden. Der Eintritt ist wie immer kostenlos. Je mehr begeisterte Besucher kommen, desto grösser ist die Kollekte.Wie stark sich die Themenwahl auf die Besucherzah- len auswirken kann, hat die Aus- stellungsgruppe bei der letzten Ausstellung «Abgestaubt! Fund- stücke aus dem Bezirksarchiv Ein- siedeln» erfahren. Damals kamen nur rund 1500 Besucher. Die Aus- stellungen im Chärnehus werden durchschnittlich von 2500 Perso- nen besucht. An wen richtet sich die neue Ausstellung «Einsiedeln und seine Fotograf(i)en»? «Das populäre Thema interessiert sicher viele Leute aus der Region Einsiedeln», sagt Madeleine Schönbächler und ergänzt: «Besonders die ‹Mittelal- terlichen›, weil sie viele Erinnerun- gen an die Jugend auffrischen können. Die heutigen Jungen wür- den die rasante Entwicklung im und ums Dorf der letzten Jahr- zehnte erleben. Wir hoffen auf mindestens 2000 Besucher», sagt sie. Die beste Werbung sei immer die von Mund-zu-Mund-Propa- ganda! «Muesch unbedingt au is Chärnehus gou luege!» Eine Spezi- alität sind auch die angebotenen Führungen für Gruppen aller Art ([email protected]). Zeitlicher Bogen Die Ausstellung «Einsiedeln und seine Fotograf(i)en» thematisiert die verschiedenen Fotografinnen und Fotografen, die in Einsiedeln wirkten und noch immer wirken. Der zeitliche Bogen wird geschla- gen von der Erfindung der Fotogra- fie 1839 bis in die Gegen- wart. Fotografien, Fotoausrüs- tung, Texte, Hörstationen und Bild- schirme zeigen den Besuchern, wie vielfältig die Fotografie in Ein- siedeln daherkommt und welche Personen hinter den Bildern ste- cken. Ein kurzer Film zur Geschichte der Fotografie im Foyer dient den Besuchern als Einstieg in die Aus- stellung. Das Herzstück der Aus- stellung bildet das ehemalige Ein- siedler Fotostudio Lienhardt/Gas- ser, das als Nachbau und mit Ob- jekten aus der Sammlung des Schweizerischen Nationalmuse- ums Zürich zum Leben erweckt wird. Auch eine Dunkelkammer ist als Nachbildung zu besichtigen. Das Fotostudio soll in nostalgi- scher Kulisse zum Fotoshooting einladen. Im Saal und auf der Galerie wer- den die verschiedenen Fotografin- nen und Fotografen, die im Laufe der Zeit in Einsiedeln ihre Studios hatten, porträtiert und ihr Schaf- fen präsentiert. Im Dachstock zeigen aktuelle Fotografinnen und Fotografen aus Einsiedeln ihren Blick auf die Dinge und Personen. Es darf ge- staunt werden. Öffnungszeiten. Samstage, Sonntage und Feiertage 9., 15., 16., 22., 23., 26., 29., 30., 31. Dezember 2018 sowie 1., 2., 5., 6., 12., 13., 19., 20., 26. und 27. Ja- nuar 2019. Finissage: 27. Januar 2019. «Habe das Fotografieren im Blut» Die neue Ausstellung 2018/2019 im Chärnehus heisst «Einsiedeln und seine Fotograf(i)en» und dauert vom 9. Dezember bis am 27. Januar Originalkamera Studio Lienhardt/Gasser, Einsiedeln, vor oft benutzter Kulisse. Foto: Landesmuseum Zürich Ein Sonnenaufgang Anfang der 1960er-Jahre – Aufnahme von Bruno Boss- hard. Foto: Fundus Sammlung Chärnehus Benziger Skirennen, gemütliches Beisammensein im Meinradsberg um das Jahr 1970. Foto: Fundus Sammlung Chärnehus Kuh «Gemsch» von Besitzer Wilhelm Füchslin, Grosskreuz, – Aufnahme von Jakob Gasser auf Glasplatte. Foto: Fundus Sammlung Chärnehus Öl-Benzin-Transport vor dem Restaurant Rosenegg, wo sich heute die EA-Redaktion befindet. Foto: Fundus Anton Wikart Kinder Familie Heini, Hotel 3 Könige, Weihnachten 1923, – Aufnahme von Lienhardt. Foto: zvg

Upload: others

Post on 22-Oct-2020

1 views

Category:

Documents


0 download

TRANSCRIPT

  • 10. Juli 2018 • Nummer 53 • Seite 5SONDERSEITE

    Ausstellungen Kulturverein ChärnehusJahr Ausstellungsthema

    2018 Einsiedeln und seine Fotograf(i)en

    2016 Abgestaubt! Fundstücke aus dem Bezirksarchiv Einsiedeln

    2014 Einsiedeln, das Dorf der hundert Gasthäuser

    2012 Weisch nu früener – Einsiedeln 1930 bis 1965

    2010 Sammelsurium – Wenn Einsiedler sammeln

    2008 Ans Licht geholt – Raritäten und Kuriositäten aus der Samm- lung Chärnehus Einsiedeln

    2006 Üseri Musig – 200 Jahre musikalisches Schaffen in Einsiedeln

    2004 Dr Tüfel isch lous – Einsiedler Fasnacht

    2002 Im Bärgland – Vom Steimandli zum GPS

    2000 Wiehnacht – Chrippe, Helgeli, Zeieli

    1999 Zeitenwende

    1997 Einsiedeln im Umbruch – 1798 bis 1848

    1996 Werbung für Einsiedeln aus fünf Jahrhunderten

    1995 Einsiedler Bräuche und Feste im Jahreskreis

    1994 Kreative Freizeit

    1993 Einsiedeln zur Zeit von Paracelsus

    1991 Einsiedeln in Wort und Bild (Eröffnung Chärnehus)

    1991 Ausstellung zum Welttheater

    1990 Einsiedeln und seine Bahn (letztes Mal im Dorfzentrum)

    1989 Die Einsiedler Kleinplastiker des 18. und 19. Jahr- hunderts

    1988 Von Bruderschaften, Zünften und Vereinen

    1987 Noutzyte: Hunger, Süüche, Wasser, Füür

    1986 Das Etzelwerk – ein See verändert eine Landschaft

    1985 Einsiedler Winter

    1984 Spiele, Spielzeug von gestern

    1983 Meinrad Lienert

    1982 Das Sihlseegebiet vor dem Stau

    1981 Gwand vo früener

    1980 Einsiedler Turpä

    1979 Einsiedler Impressionen – gezeichnet und gemalt

    1978 Kertzen für die heilige Capell

    Ausstellungsgruppe umfasst zehn Leute

    ug. Die Ausstellungsgruppe des Kulturvereins Chärnehus Einsie-deln umfasst zehn Personen: Albert Bingisser (Obmann), Su- sanna Bingisser (Kuratorin), Beat Bisig, Christine Doerfel, Hans Gyr, Andrea Kuriger (Kassierin), Mar-kus Staub, Claudia Schönbäch-ler, Madeleine Schönbächler und Patrick Schönbächler. Neu dabei sind im Vergleich zur letzten Aus-stellung vor zwei Jahren Andrea Kuriger und Claudia Schönbächler. Nicht mehr dabei sind Franz Breu, August Füchslin und Anita Kuriger.

    Die Ausstellungsgruppe des Kulturvereins Chärnehus zeigt Ausstellungen rund um das Thema Einsiedeln und seine Bevölkerung. «Dieses Mal stehen Fotografen und Fotografien im Fokus», sagt die Kommunikationsverant-wortliche.

    Wer sich mit der Einsiedlerin Ma-deleine Schönbächler, seit 1993 Mitglied der Ausstellungsgruppe des Kulturvereins Chärnehus Ein-siedeln und für Marketing und Kom-munikation zuständig, über die neue Ausstellung «Einsiedeln und seine Fotograf(i)en» unterhält, spürt deren Begeisterung fürs Fotografie-ren, für Fotografinnen, Fotografen und für Erinnerungen an früher.

    Von Urs Gusset

    In diesen Themen kennt sie sich gut aus, sei es bezüglich der Tech-nik, die sich seit den Anfängen vor rund 180 Jahren markant verän-dert hat, sei es bezüglich der Werke oder der Personen, die hin-ter diesen Bildern stehen. So er-wähnt sie im Schnelldurchlauf die technische Entwicklung von den Anfängen – mit der Stereoskopie um 1860, über die Aufnahme von Bildern auf Glasplatten, Schwarz-weiss-Filme, Farbfilme, von den riesigen Studiokameras auf Ge-stellen bis hin zu den Sofortbildka-meras, den digitalen Apparaten und den «schlauen» Smartphones von heute.

    Sie kennt durch die Forschungs-arbeit unterdessen auch Fotogra-finnen und Fotografen, die sich in Einsiedeln in all den Jahren einen Namen gemacht haben. Darunter sind Mönche vom Kloster, Profis wie Pierre Rossier, Josephine Kä-lin-Marthaler, Wilhelmine Martha-ler, Othmar Baur (Stella Foto), das Studio Lienhardt/Gasser bis zur

    Familie Senior und Junior Franz Kälin, Paul Gabriel, Robert Rosen-berg und mehrere frühe, sehr be-gabte Laien-Pioniere aus Einsie-deln.

    Von Brüdern gelernt«Ich habe das Fotografieren im Blut», sagt Madeleine Schönbäch-ler. Ihre Mutter Emma Kälin vom Landhaus bewahrte Familienfotos sorgfältig auf. Das Fotografieren lernte sie von ihren drei Brüdern Ernst, Albert und Franz. Die erste Fotografie, an die sie sich bewusst erinnern kann, stammt von 1960 aus einem Atelier in Luzern. Der Vater habe schwerstkrank im Kan-tonsspital Luzern gelegen, als ein Familienbild mit Grossvater ge-macht worden sei, sagt sie. «Ich habe einen Pullover mit Rössli-Mo-tiv getragen», erinnert sie sich, auch dank der Aufnahme, die sich in einem der vielen Fotoalben be-findet.

    «Die neue Ausstellung erinnert thematisch ein wenig an ’Weisch nu früener’ und ’Gasthäuser’», sagt Schönbächler. Sowohl in der Aus-stellung «Weisch nu früener – Ein-siedeln 1930 bis 1965», die 2012/2013 gezeigt wurde, und in «Einsiedeln – von der Herberge zum Take away» über die alten Gasthäu-ser und Hotels, die 2014/2015 präsentiert wurde, waren viele Fo-tos zu sehen. «Beide Ausstellungen waren ein Publikumsmagnet», erin-nert sich die 63-Jährige. 2013 wur-den 3869 Besucher gezählt, 2015 deren 3232.

    Fotos sprächen viele Leute an, lautet die Begründung. Wer sich an die Ausstellung «Gasthäuser» erin-nert, dürfte vor seinem geistigen Auge den viel besuchten Stamm-tisch im Dachstock mit zahlreichen bekannten Gesichtern sehen. Wei-sch nu früener, war begeistert zu hören.

    Budget von 80’000 FrankenDie Ausstellungsgruppe suche wenn möglich nach Themen, die

    möglichst viele Besucher interes-sierten, sagt die Kommunikati-onsverantwortliche. Zumal das Ziel jeder Ausstellung auch darin bestehe, eine schwarze Null zu schreiben – dieses Mal bei einem Budget von rund 80’000 Franken. Etwas mehr als die Hälfe der Fi-nanzierung steht. Der offene Be-trag muss durch die Suche von Sponsoren und Gönnern gedeckt werden. Der Eintritt ist wie immer kostenlos. Je mehr begeisterte Besucher kommen, desto grösser ist die Kollekte.Wie stark sich die Themenwahl auf die Besucherzah-len auswirken kann, hat die Aus-stellungsgruppe bei der letzten Ausstellung «Abgestaubt! Fund-stücke aus dem Bezirksarchiv Ein-

    siedeln» erfahren. Damals kamen nur rund 1500 Besucher. Die Aus-stellungen im Chärnehus werden durchschnittlich von 2500 Perso-nen besucht.

    An wen richtet sich die neue Ausstellung «Einsiedeln und seine Fotograf(i)en»? «Das populäre Thema interessiert sicher viele Leute aus der Region Einsiedeln», sagt Madeleine Schönbächler und ergänzt: «Besonders die ‹Mittelal-terlichen›, weil sie viele Erinnerun-gen an die Jugend auffrischen können. Die heutigen Jungen wür-den die rasante Entwicklung im und ums Dorf der letzten Jahr-zehnte erleben. Wir hoffen auf mindestens 2000 Besucher», sagt sie. Die beste Werbung sei immer

    die von Mund-zu-Mund-Propa- ganda! «Muesch unbedingt au is Chärnehus gou luege!» Eine Spezi-alität sind auch die angebotenen Führungen für Gruppen aller Art ([email protected]).

    Zeitlicher BogenDie Ausstellung «Einsiedeln und seine Fotograf(i)en» thematisiert die verschiedenen Fotografinnen und Fotografen, die in Einsiedeln wirkten und noch immer wirken. Der zeitliche Bogen wird geschla-gen von der Erfindung der Fotogra-fie 1839 bis in die Gegen- wart. Fotografien, Fotoausrüs-tung, Texte, Hörstationen und Bild-schirme zeigen den Besuchern, wie vielfältig die Fotografie in Ein-

    siedeln daherkommt und welche Personen hinter den Bildern ste-cken.

    Ein kurzer Film zur Geschichte der Fotografie im Foyer dient den Besuchern als Einstieg in die Aus-stellung. Das Herzstück der Aus-stellung bildet das ehemalige Ein-siedler Fotostudio Lienhardt/Gas-ser, das als Nachbau und mit Ob-jekten aus der Sammlung des Schweizerischen Nationalmuse-ums Zürich zum Leben erweckt wird. Auch eine Dunkelkammer ist als Nachbildung zu besichtigen. Das Fotostudio soll in nostalgi-scher Kulisse zum Fotoshooting einladen.

    Im Saal und auf der Galerie wer-den die verschiedenen Fotografin-nen und Fotografen, die im Laufe der Zeit in Einsiedeln ihre Studios hatten, porträtiert und ihr Schaf-fen präsentiert.

    Im Dachstock zeigen aktuelle Fotografinnen und Fotografen aus Einsiedeln ihren Blick auf die Dinge und Personen. Es darf ge-staunt werden. Öffnungszeiten. Samstage, Sonntage und Feiertage 9., 15., 16., 22., 23., 26., 29., 30., 31. Dezember 2018 sowie 1., 2., 5., 6., 12., 13., 19., 20., 26. und 27. Ja-nuar 2019. Finissage: 27. Januar 2019.

    «Habe das Fotografieren im Blut»Die neue Ausstellung 2018/2019 im Chärnehus heisst «Einsiedeln und seine Fotograf(i)en» und dauert vom 9. Dezember bis am 27. Januar

    Originalkamera Studio Lienhardt/Gasser, Einsiedeln, vor oft benutzter Kulisse. Foto: Landesmuseum Zürich

    Ein Sonnenaufgang Anfang der 1960er-Jahre – Aufnahme von Bruno Boss-hard. Foto: Fundus Sammlung Chärnehus

    Benziger Skirennen, gemütliches Beisammensein im Meinradsberg um das Jahr 1970. Foto: Fundus Sammlung Chärnehus

    Kuh «Gemsch» von Besitzer Wilhelm Füchslin, Grosskreuz, – Aufnahme von Jakob Gasser auf Glasplatte. Foto: Fundus Sammlung Chärnehus

    Öl-Benzin-Transport vor dem Restaurant Rosenegg, wo sich heute die EA-Redaktion befindet. Foto: Fundus Anton Wikart

    Kinder Familie Heini, Hotel 3 Könige, Weihnachten 1923, – Aufnahme von Lienhardt. Foto: zvg