so kam es zum prag-besuch · 2016. 11. 23. · standen vor allem mehr grenzübergänge, mehr...

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Erscheinungsort Linz Verlagspostamt 4020 Linz Einzelpreis S P.b.b. Offizielles Organ der Sudetendeutschen Landsmannschaft In Österreich (SLÖ) Folge 4 Gedenken in Theresienstadt In einem an Bundeskanzler Doktor Kreisky sowie an die Klubobmänner der im Parlament vertretenen Par- teien und an die Landeshaupt- männer von Oberösterreich, Nieder- österreich und Burgenland gerich- teten Schreiben nahm der Bundes- vorstand der Sudetendeutschen Landsmannschaft zu dem offiziellen Besuch der Delegation der Oster- reichischen Bundesregierung in Prag Stellung. In dem von Bun- desobmann Dr. Emil Schembera unterfertigten Schreiben heißt es: „Das KZ Theresienstadt verkörpert in zweifacher Hinsicht eine der trau- rigsten Erinnerungen an den 2. Welt- krieg und an seinen Ausklang. Bis zum Regimewechsel 1945 hatten dort rassisch und politisch Verfolgte brutal zu leiden. Nach dem Regimewechsel fanden im gleichen Lager Sudetendeutsche meist nur deshalb, weil sie Deutsche waren, qualvolle Leiden, Folterun- gen und den Tod. Aus der ange- schlossenen Beilage „Dokumente zur Austreibung der Sudetendeut- schen" können Einzelheiten ent- nommen werden. Der Bundesvor- stand bittet, bei einer voraussicht- lich vorgesehenen Schweigeminute zum Gedenken an die einem ruch- losen Verbrechen zum Opfer gefal- lenen unschuldigen Menschen im 2. Weltkrieg, auch ein stilles Geden- ken den nachher im Lager There- sienstadt umgekommenen und ge- quälten Sudetendeutschen zu schenken." Wien—Linz, 19. Februar 1976 Helft mit beim Museum Wels (Seite 2) Gibt es ein Ge- samt- konzept? (Seite 3) Die Land- schaften der alten Heimat (Seite 4) i 22. Jahrgang Berichte aus den Lands- mannschaften Seite 5 und 6 Mehr Grenzübergänge und mehr Kontakte Die Wunsche der Landeshauptleute beim Gespräch mît der CSSR Die Landeshauptleute Dr. Erwin Wenzl (Oberösterreich), ökonomierat Maurer (Niederösterreich) und Kery (Burgenland) haben Bundeskanzler Dr. Kreisky nach Prag begleitet. Auf ihrer Wunschliste an die CSSR standen vor allem mehr Grenzübergänge, mehr menschliche Kontakte und der kleine Grenzverkehr. Den Wunsch nach zwei neuen Grenzübergängen nach Böhmen hat Oberösterreichs Landeshauptmann Dr. Wenzl schon beim Besuch des CSSR-Außenministers Chnoupek in Linz deponiert. Es handelt sich dabei um die geplanten Grenzübergänge bei Bad. Leonfelden und bei Schöneben. Der Landeshauptmann wird auch den Wunsch darlegen, daß von Österreich aus ein direkter Zugang zum Stifterdenkmal am Plöcken- steiner See ermöglicht wird, und schließlich wird er das Interesse Oberösterreichs an einer Fortsetzung der Autobahn Linz—Prag darlegen. Diese Mühlkreisautobahn wird ja von Linz aus bereits Richtung Norden be- gonnen und es haben auch bereits Gespräche mit tschechischen Stellen über eine Fortsetzung Richtung Prag stattgefunden. Niederösterreichs Landeshauptmann Maurer wird darauf verweisen, daß zu den bereits bestehenden fünf Grenzübergängen zwei neue hinzukommen sollten, und zwar bei Laa an der Thaya und bei Angern an der March. Großes Gewicht wird auf die Eröffnung des kleinen Grenzverkehrs sowohl in Oberösterreich wie in Niederösterreich gelegt, da viele Bauern Gründe beiderseits der Grenze haben und dann ihren Besitz bewirtschaften könnten. In Niederösterreich denkt man auch an den Austausch von Gründen. Burgenlands Landeshauptmann Kery schließlich wird den Wunsch nach mehr Kontakten mit den slpwakl- schen Behörden deponieren und auf die guten Beziehungen verweisen, die vom Burgenland mit Ungarn bereits erreicht wurden. So kam es zum Prag-Besuch Seit Jahrzehnten bedeutende Besuchsdiplomatie zwischen den Staaten Der Besuch von Bundeskanzler Dr. Kreisky sein Land „ganz und gar dazu bereit ist". 1974 begonnen haben, fanden zwischen der und der ihn begleitenden Delegation ¡n der CSSR Obwohl es bisher noch keine offiziellen Be- Tschechoslowakei und Österreich seit Ende des ist ein Anlaß, um die Fakten der seit Jahrzehn- suche der Regierungs- oder der Staatschefs der zweiten Weltkrieges zahlreiche Kontakte und ten erfolgreich betriebenen Besuchsdiplomatie beiden Länder gegeben hat und die offiziellen Arbeitsgespräche statt, die in den verschieden- wieder in Erinnerung zu rufen. De/ österreichische Außenminister Dr. Erich Bieika erwiderte im April 1975 den Wien-Besuch seines tschechoslowakischen Amtskollegen. Während seines Prag-Aufenthaltes wurden die Ratifikationsurkunden eines Vertrages über die gemeinsame Staatsgrenze ausgetauscht. Der tschechoslowakische Außenminister bezeichnete diesen Vertrag als „bedeutsames Dokument von prinzipiellem politischem Charakter". Wäh- rend dieses ersten offiziellen Besuches eines österreichischen Außenministers in Prag wurde ferner die Einsetzung einer österreichisch-tsche- choslowakischen gemischten Kommission be- schlossen. Diese trat erstmals im Dezember 1975 in Wien zusammen. Die nächste Sitzung ist für Herbst 1976 in Prag vorgesehen. In einem ge- meinsamen Kommunique dieses Bielka-Besuches wurde die positive Entwicklung gutnachbarlicher Beziehungen hervorgehoben. Anläßlich der Un- terzeichnung des Vermögensvertrages in Wien hatte Chnoupek bereits von einer „historischen Gelegenheit" zur Verbesserung der bilateralen Beziehungen gesprochen und versichert, daß Besuche der Außenminister erst im Dezember Vorsichtiger Optimismus Der erste Besuch eines österreichischen Bundeskanzlers seit Kriegsende in der Tschechoslowakei stand vergangenen Mon- tag im Zeichen einer eineinhalbstündigen Aussprache zwischen Bundeskanzler Bruno Kreisky und dem tschechoslowakischen Ministerpräsidenten Lubomir Strougal. Auf Grund des offenherzigen Gesprächscharak- ters meinte Kreisky, daß die Tschechoslo- wakei wahrscheinlich Verständnis gegenüber verschiedenen österreichischen Wünschen im Bereich der Familienzusammenführung und Reiseerleichterungen aufbringen werde. Die konkreten Anliegen Österreichs wurden zusammen mit den wirtschaftlichen Forde- rungen nach Verlängerung der Kohlelieferun- gen an Österreich und nach Transit polni- schen Stroms in den zweistündigen Arbeits- gesprächen am Nachmittag erörtert. Das Bild der Heimat... Fortsetzung auf Seite 2 Unweit von Freiwaldau im Altvatergebirge liegt Gräfenberg. Hier hatte Vinzenz PrieBnitz schon 1826 seine Kuranstalt errichtet, in der er segensreich mit seiner Wasserheilkunde wirkte. Auch der in dem nahen Niederlindewiese tätige Johann Schroth half mit seiner Naturhell- methode Abertausenden. Seine Kur wird heute wieder in der Welt besonders geschätzt. Besuchsdiplomatie Von WOLFGANG SPERNER Erstmals seit Kriegsende kam es Anfang der Woche zu einer offiziellen Visite eines österreichischen Bundeskanzlers im Nach- barland Tschechoslowakei. Mit einer rela- tiv großen Delegation hatte sich Sonntag abend Bundeskanzler Dr. Kreisky in Be- gleitung der drei Klubobmänner und der Landeshauptleute jener drei Bundesländer Burgenland, Niederösterreich und Ober- österreich — die an die CSSR grenzen, nach Prag begeben. Mit diesem Kontakt wird die schon seit der Zeit der Koalitions- regierung und der ÖVP-Alleinregierung be- standene Besuchsdiplomatie zwischen Österreich und der CSSR auf bedeutsame Weise fortgesetzt. Die in Österreich lebenden Sudetendeut- schen, aber natürlich auch jene Österrei- cher, die in der CSSR Besitz zurückgelas- sen haben, verfolgen diese Entwicklung mit besonderer Aufmerksamkeit. Im Grun- de genommen sind solche Kontakte zu be- grüßen, sie entsprechen ja ganz unserer Vorstellung von einem friedlichen Zusam- menleben. Da wir längst gute Österreicher gewor- den sind und am Wohl und dem Frieden unseres Staates interessiert sind, sehen wir in diesen Kontakten jene Brücke, die die Diplomatie und die Wirtschaft über po- litische Katastrophen baut. Nicht nur eine Reihe potenter österreichischer Großfirmen haben längst gute und wichtige Wirtschaft- Aus technischen Gründen war es notwendig, den Redaktionsschluß für diese Ausgabe der „Sudetenpost" um einen Tag vorzuverlegen. Wir werden daher über die endgültigen Ergebnisse des offiziellen Besuches von Bundeskanzler Dr. Kreisky in der CSSR erst in der nächsten Ausgabe berichten. liehe Beziehungen zu tschechoslowakischen Firmen aufgenommen, auch einige einstige sudetendeutsche Unternehmer sind wieder auf den Messen in Brunn oder Preßburg vertreten. ' i Wit sind Realisten und wir sind Optimi- sten. Wir haben das schwere Schicksal der Vertreibung ertragen und wir haben „Ja" gesagt zu einem Neuaufbau der Beziehun- gen zwischen beiden Staaten und gerade Bundeskanzler Dr. Kreisky, der mit den Problemen einer schier unaufhörlichen Ver- geltung in den letzten Monaten konfron- tiert worden ist, wird es zu schätzen wis- sen, daß auf diesem Gebiet die Sudeten- deutschen, die zum Teil Schreckliches mit- gemacht haben, keine Probleme bereitet haben. Wenn allerdings die österreichische Re- gierungsdelegation nun auch den Besuch des einstigen Konzentrationslagers There- sienstadt auf dem Programm hatte, so löste das in den Sudetendeutschen in Österreich bittere Erinnerungen aus. Denn das für jüdische Insassen bestimmte Schreckenslager Theresienstadt war nach Kriegsende zu einem Todeslager für Su- detendeutsche geworden, die dort qual- volle Leiden erdulden mußten, denen viele erlagen. Wenn daher der Bundesvorstand der Su- detendeutschen Landsmannschaft in einer Eingabe an Bundeskanzler Dr. Kreisky vor seiner Abreise in die CSSR an diese Er- eignisse erinnerte und zu einer Schweige- minute im KZ Theresienstadt, auch für die Sudetendeutschen, aufrief, so war dies ein notwendiger Appell an das Geschichtsbe- wußtsein. Wenn es nämlich zu einem wah- ren Verständnis und zu einem guten Zu- sammenleben beider Seiten kommen soll, dann wird, man alle Vorurteile und alle Feh- ler, auf welcher Seite sie immer begangen wurden, mit einbeziehen und überbrücken müssen. So gesehen, war die Schweige- minute im KZ Theresienstadt mehr als nur eine zeitlich begrenzte Minute. In dieses schweigende Gedenken müß- ten freilich auch die anderen Opfer mit einbezogen werden. Die Toten von Aussig und die Opfer der Menschenjagden in Prag und anderen Orten der Tschechoslo- wakei. Durch solche symbolischen Akte kann den Menschen nicht mehr geholfen werden, aber der Sinn der Gedenkminuten ist es doch, sich der Fehler zu erinnern •••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••• Ball der Sudetendeutschen Faschingssamstag 28. Februar 1976 Hotel Intercontinental Wien I, Johannesgasse 28 »•••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••i •••••••••••••••••••••••••«•••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••i

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Page 1: So kam es zum Prag-Besuch · 2016. 11. 23. · standen vor allem mehr Grenzübergänge, mehr menschliche Kontakte und der kleine Grenzverkehr. Den Wunsch nach zwei neuen Grenzübergängen

Erscheinungsort LinzVerlagspostamt 4020 LinzEinzelpreis S

P.b.b.Offizielles Organ der Sudetendeutschen Landsmannschaft In Österreich (SLÖ)

Folge 4

Gedenken inTheresienstadt

In einem an Bundeskanzler DoktorKreisky sowie an die Klubobmännerder im Parlament vertretenen Par-teien und an die Landeshaupt-männer von Oberösterreich, Nieder-österreich und Burgenland gerich-teten Schreiben nahm der Bundes-vorstand der SudetendeutschenLandsmannschaft zu dem offiziellenBesuch der Delegation der Oster-reichischen Bundesregierung inPrag Stellung. In dem von Bun-desobmann Dr. Emil Schemberaunterfertigten Schreiben heißt es:„Das KZ Theresienstadt verkörpertin zweifacher Hinsicht eine der trau-rigsten Erinnerungen an den 2. Welt-krieg und an seinen Ausklang. Biszum Regimewechsel 1945 hattendort rassisch und politisch Verfolgtebrutal zu leiden.

Nach dem Regimewechsel fandenim gleichen Lager Sudetendeutschemeist nur deshalb, weil sie Deutschewaren, qualvolle Leiden, Folterun-gen und den Tod. Aus der ange-schlossenen Beilage „Dokumentezur Austreibung der Sudetendeut-schen" können Einzelheiten ent-nommen werden. Der Bundesvor-stand bittet, bei einer voraussicht-lich vorgesehenen Schweigeminutezum Gedenken an die einem ruch-losen Verbrechen zum Opfer gefal-lenen unschuldigen Menschen im2. Weltkrieg, auch ein stilles Geden-ken den nachher im Lager There-sienstadt umgekommenen und ge-quälten Sudetendeutschen zuschenken."

Wien—Linz, 19. Februar 1976

Helft mit

beim

Museum

Wels

(Seite 2)

Gibt es

ein Ge-

samt-

konzept?

(Seite 3)

Die Land-

schaften

der alten

Heimat

(Seite 4)i

22. Jahrgang

Berichte

aus den

Lands-

mannschaften

Seite 5 und 6

Mehr Grenzübergänge und mehr KontakteDie Wunsche der Landeshauptleute beim Gespräch mît der CSSR

Die Landeshauptleute Dr. Erwin Wenzl (Oberösterreich), ökonomierat Maurer (Niederösterreich) und Kery(Burgenland) haben Bundeskanzler Dr. Kreisky nach Prag begleitet. Auf ihrer Wunschliste an die CSSRstanden vor allem mehr Grenzübergänge, mehr menschliche Kontakte und der kleine Grenzverkehr.

Den Wunsch nach zwei neuen Grenzübergängen nach Böhmen hat Oberösterreichs LandeshauptmannDr. Wenzl schon beim Besuch des CSSR-Außenministers Chnoupek in Linz deponiert. Es handelt sich dabeium die geplanten Grenzübergänge bei Bad. Leonfelden und bei Schöneben. Der Landeshauptmann wirdauch den Wunsch darlegen, daß von Österreich aus ein direkter Zugang zum Stifterdenkmal am Plöcken-steiner See ermöglicht wird, und schließlich wird er das Interesse Oberösterreichs an einer Fortsetzung derAutobahn Linz—Prag darlegen. Diese Mühlkreisautobahn wird ja von Linz aus bereits Richtung Norden be-gonnen und es haben auch bereits Gespräche mit tschechischen Stellen über eine Fortsetzung Richtung Pragstattgefunden.

Niederösterreichs Landeshauptmann Maurer wird darauf verweisen, daß zu den bereits bestehenden fünfGrenzübergängen zwei neue hinzukommen sollten, und zwar bei Laa an der Thaya und bei Angern an derMarch. Großes Gewicht wird auf die Eröffnung des kleinen Grenzverkehrs sowohl in Oberösterreich wiein Niederösterreich gelegt, da viele Bauern Gründe beiderseits der Grenze haben und dann ihren Besitzbewirtschaften könnten. In Niederösterreich denkt man auch an den Austausch von Gründen.

Burgenlands Landeshauptmann Kery schließlich wird den Wunsch nach mehr Kontakten mit den slpwakl-schen Behörden deponieren und auf die guten Beziehungen verweisen, die vom Burgenland mit Ungarnbereits erreicht wurden.

So kam es zum Prag-BesuchSeit Jahrzehnten bedeutende Besuchsdiplomatie zwischen den Staaten

Der Besuch von Bundeskanzler Dr. Kreisky sein Land „ganz und gar dazu bereit ist". 1974 begonnen haben, fanden zwischen derund der ihn begleitenden Delegation ¡n der CSSR Obwohl es bisher noch keine offiziellen Be- Tschechoslowakei und Österreich seit Ende desist ein Anlaß, um die Fakten der seit Jahrzehn- suche der Regierungs- oder der Staatschefs der zweiten Weltkrieges zahlreiche Kontakte undten erfolgreich betriebenen Besuchsdiplomatie beiden Länder gegeben hat und die offiziellen Arbeitsgespräche statt, die in den verschieden-wieder in Erinnerung zu rufen.

De/ österreichische Außenminister Dr. ErichBieika erwiderte im April 1975 den Wien-Besuchseines tschechoslowakischen Amtskollegen.Während seines Prag-Aufenthaltes wurden dieRatifikationsurkunden eines Vertrages über diegemeinsame Staatsgrenze ausgetauscht. Dertschechoslowakische Außenminister bezeichnetediesen Vertrag als „bedeutsames Dokumentvon prinzipiellem politischem Charakter". Wäh-rend dieses ersten offiziellen Besuches einesösterreichischen Außenministers in Prag wurdeferner die Einsetzung einer österreichisch-tsche-choslowakischen gemischten Kommission be-schlossen. Diese trat erstmals im Dezember 1975in Wien zusammen. Die nächste Sitzung ist fürHerbst 1976 in Prag vorgesehen. In einem ge-meinsamen Kommunique dieses Bielka-Besucheswurde die positive Entwicklung gutnachbarlicherBeziehungen hervorgehoben. Anläßlich der Un-terzeichnung des Vermögensvertrages in Wienhatte Chnoupek bereits von einer „historischenGelegenheit" zur Verbesserung der bilateralenBeziehungen gesprochen und versichert, daß

Besuche der Außenminister erst im Dezember

VorsichtigerOptimismus

Der erste Besuch eines österreichischenBundeskanzlers seit Kriegsende in derTschechoslowakei stand vergangenen Mon-tag im Zeichen einer eineinhalbstündigenAussprache zwischen Bundeskanzler BrunoKreisky und dem tschechoslowakischenMinisterpräsidenten Lubomir Strougal. AufGrund des offenherzigen Gesprächscharak-ters meinte Kreisky, daß die Tschechoslo-wakei wahrscheinlich Verständnis gegenüberverschiedenen österreichischen Wünschenim Bereich der Familienzusammenführungund Reiseerleichterungen aufbringen werde.Die konkreten Anliegen Österreichs wurdenzusammen mit den wirtschaftlichen Forde-rungen nach Verlängerung der Kohlelieferun-gen an Österreich und nach Transit polni-schen Stroms in den zweistündigen Arbeits-gesprächen am Nachmittag erörtert.

Das Bild der Heimat...

Fortsetzung auf Seite 2

Unweit von Freiwaldau im Altvatergebirge liegt Gräfenberg. Hier hatte Vinzenz PrieBnitzschon 1826 seine Kuranstalt errichtet, in der er segensreich mit seiner Wasserheilkunde wirkte.Auch der in dem nahen Niederlindewiese tätige Johann Schroth half mit seiner Naturhell-methode Abertausenden. Seine Kur wird heute wieder in der Welt besonders geschätzt.

BesuchsdiplomatieVon WOLFGANG SPERNER

Erstmals seit Kriegsende kam es Anfangder Woche zu einer offiziellen Visite einesösterreichischen Bundeskanzlers im Nach-barland Tschechoslowakei. Mit einer rela-tiv großen Delegation hatte sich Sonntagabend Bundeskanzler Dr. Kreisky in Be-gleitung der drei Klubobmänner und derLandeshauptleute jener drei Bundesländer— Burgenland, Niederösterreich und Ober-österreich — die an die CSSR grenzen,nach Prag begeben. Mit diesem Kontaktwird die schon seit der Zeit der Koalitions-regierung und der ÖVP-Alleinregierung be-standene Besuchsdiplomatie zwischenÖsterreich und der CSSR auf bedeutsameWeise fortgesetzt.

Die in Österreich lebenden Sudetendeut-schen, aber natürlich auch jene Österrei-cher, die in der CSSR Besitz zurückgelas-sen haben, verfolgen diese Entwicklungmit besonderer Aufmerksamkeit. Im Grun-de genommen sind solche Kontakte zu be-grüßen, sie entsprechen ja ganz unsererVorstellung von einem friedlichen Zusam-menleben.

Da wir längst gute Österreicher gewor-den sind und am Wohl und dem Friedenunseres Staates interessiert sind, sehenwir in diesen Kontakten jene Brücke, diedie Diplomatie und die Wirtschaft über po-litische Katastrophen baut. Nicht nur eineReihe potenter österreichischer Großfirmenhaben längst gute und wichtige Wirtschaft-

Aus technischen Gründen war es notwendig,den Redaktionsschluß für diese Ausgabe der„Sudetenpost" um einen Tag vorzuverlegen. Wirwerden daher über die endgültigen Ergebnissedes offiziellen Besuches von BundeskanzlerDr. Kreisky in der CSSR erst in der nächstenAusgabe berichten.

liehe Beziehungen zu tschechoslowakischenFirmen aufgenommen, auch einige einstigesudetendeutsche Unternehmer sind wiederauf den Messen in Brunn oder Preßburgvertreten. ' i

Wit sind Realisten und wir sind Optimi-sten. Wir haben das schwere Schicksal derVertreibung ertragen und wir haben „Ja"gesagt zu einem Neuaufbau der Beziehun-gen zwischen beiden Staaten und geradeBundeskanzler Dr. Kreisky, der mit denProblemen einer schier unaufhörlichen Ver-geltung in den letzten Monaten konfron-tiert worden ist, wird es zu schätzen wis-sen, daß auf diesem Gebiet die Sudeten-deutschen, die zum Teil Schreckliches mit-gemacht haben, keine Probleme bereitethaben.

Wenn allerdings die österreichische Re-gierungsdelegation nun auch den Besuchdes einstigen Konzentrationslagers There-sienstadt auf dem Programm hatte, solöste das in den Sudetendeutschen inÖsterreich bittere Erinnerungen aus. Denndas für jüdische Insassen bestimmteSchreckenslager Theresienstadt war nachKriegsende zu einem Todeslager für Su-detendeutsche geworden, die dort qual-volle Leiden erdulden mußten, denen vieleerlagen.

Wenn daher der Bundesvorstand der Su-detendeutschen Landsmannschaft in einerEingabe an Bundeskanzler Dr. Kreisky vorseiner Abreise in die CSSR an diese Er-eignisse erinnerte und zu einer Schweige-minute im KZ Theresienstadt, auch für dieSudetendeutschen, aufrief, so war dies einnotwendiger Appell an das Geschichtsbe-wußtsein. Wenn es nämlich zu einem wah-ren Verständnis und zu einem guten Zu-sammenleben beider Seiten kommen soll,dann wird, man alle Vorurteile und alle Feh-ler, auf welcher Seite sie immer begangenwurden, mit einbeziehen und überbrückenmüssen. So gesehen, war die Schweige-minute im KZ Theresienstadt mehr als nureine zeitlich begrenzte Minute.

In dieses schweigende Gedenken müß-ten freilich auch die anderen Opfer miteinbezogen werden. Die Toten von Aussigund die Opfer der Menschenjagden inPrag und anderen Orten der Tschechoslo-wakei. Durch solche symbolischen Aktekann den Menschen nicht mehr geholfenwerden, aber der Sinn der Gedenkminutenist es doch, sich der Fehler zu erinnern

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Ball der Sudetendeutschen Faschingssamstag28. Februar 1976

Hotel IntercontinentalWien I, Johannesgasse 28

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SUDETENPOST FOLGE 4 VOM 19. FEBRUAR 1976

und sus den Fehlern der Vergangenheitzu lernen. Und dazu gehört — auch inTheresienstadt — daß man sich der ganzenWahrheit der Ereignisse dieser Zeit be-wußt wird.

Das • „Verbrechen", das die im LagerTheresienstadt leidenden und umgebrach-ten Sudetendeutschen begangen hatten,war lediglich, daß sie Deutsche waren. Siewaren aber auch einst Altösterreicher undsie sind Anverwandte auch von heutigenÖsterreichern. Umso mehr müßte eineoffizielle österreichische Regierungsdele-gation auch der Leiden und des Todesdieser Menschen gedenken.

Die diplomatischen Voraussetzungen fürdie Neuordnung des Zusammenlebens zwi-schen Österreich und der CSSR reichenbis in die fünfziger Jahre zurück. Fast zweiJahrzehnte lang dauerten die Vermögens-verhandlungen über die Entschädigungnach dem Krieg enteigneter Österreichsscher Vermögenswerte in der CSSR, die imDezember 1974 mit der Unterzeichnung desösterreichisch-tschechoslowakischen Ver-mögensvertrages durch die AußenministerDr. Bielka und Chnoupek (CSSR) ihren -für Österreich freilich keinesfalls befriedi-genden — Abschluß fanden. Zählt man esschon zu den Erfolgen, daß überhaupt Ge-spräche zustande kommen, so denkt manbei uns etwa an das Gespräch des damali-gen Außenministers Dr. Wald hei m mit demCSSR-Amtskollegen Hajek im Juni 1968 inPreßburg zurück, oder an die Kontakte desdamaligen österreichischen AußenministersDr. Kirchschläger mit Chnoupek im März1973 in Preßburg und im Juni 1973 in Linz.

Wir haben stets mehr Zuversicht als Re-signation bewiesen, aber die Erfahrunghat uns auch die nötige Vorsicht gelehrt.Das werden auch jene Österreicher bestä-tigen können, die enttäuscht den wah-ren Inhalt des Vermögensvertrages mit derCSSR zur Kenntnis nehmen mußten.

Wenn wir dennoch als ein neues Bei-spiel unserer positiven Haltung zur fried-lichen Zusammenarbeit und zu einem mo-dernen Europa wieder einmal unser Herzüber die Mauer werfen, so in der Erwar-tung, daß von diesem historischen Besucheine weitere Vertiefung der Kontakte, einVerschwinden der Todeszäune in der CSSRgegen Österreich zu, ein freies Entfaltenunserer noch in der CSSR lebenden Lands-leute und eine Öffnung der Grenzen er-folgt auch für die, die die Tschechoslo-wakei verlassen wollen.

Ostpo/t/tik ist freííích heute zu einemprobaten Schlagwort in der' „Friedenspoli-tik'* geworden, aber das Beispiel der Ab-kommen der Bundesrepublik mit Polen hatgezeigt, daß man vom Westen her mitgroßer Vorsicht an die Beziehungen heran-gehen soll. Koexistenz ist gut, aber siedarf nicht zum Ausverkauf werden!

,Die Wirtschaft" schreibt zum CSSR-Besuch:

Zuwachsraten im CSSR-ExportDie Wochenzeitung des dem österreichischen

Wirtschaftsbund nahestehenden Wirtschaftsverla-ges „Die Wirtschaft" befaßt sich in ihrer Ausgabevom 10. Februar mit dem „für Österreich nichtunwichtigen Handelspartner CSSR". In demArtikel, der anläßlich des Besuches von Bun-deskanzler Kreisky in der CSSR von ChristineDomforth verfaßt wurde, heißt es unter anderem:

Die CSSR weist wie die meisten Kleinstaateneine starke Außenhandelsverflechtung auf. 70Prozent der Exportquote sind allerdings lang-fristig im Comecon gebunden, was die Devisen-versorgung zum Zentralthema der Außenhan-delspolitik werden läßt. Unter den „kapitalisti-

OBUCHDRUCKEREI PR.SOMMER

OSudetendeutscher BetriebDrucksorten jeder ArtInhaber: Ing. Otto undRautgundis Spinta3100 St. Polten.Kremser Gasse 21

sehen" Staaten rangiert der HandelspartnerÖsterreich weit vorn: Wir sind zweitwichtigstesLieferland und nehmen unter den Abnehmernden dritten Platz ein. Im Vorjahr bezogen wirWaren im Wert von 3,1 Mrd. S aus dem nördli-chen Nachbarland (7,7 Prozent mehr als 1974)und lieferten selbst im Wert von 3,3 Mrd. S( + 15,6 Prozent).

Die Handelsbilanz zwischen Prag und Wien istalso nahezu ausgeglichen, worauf man vontschechischer Seite auch größten Wert legt. DieCSSR will, im Gegensatz zu manch anderemComecon-Land, ihre Verschuldung im Westenmit ihren finanziellen Möglichkeiten in Einklanghalten. So löblich dieser Vorsatz auch ist, läßt

gen für 1976 und später durchaus optimistisch.Vor allem die im neuen Fünfjahresplan vorge-sehenen Großprojekte werden unseren Firmenwieder gute Absatzchancen bieten. Immerhinsollen die Investitionen im laufenden Jahrfünftum 37 Prozent, die Industrieproduktion um 33Prozent gesteigert werden; dazu ist ein erheb-licher Investitionsgüterexport erforderlich. We-gen des im Osten generell bestehenden Arbeits-kräftemangels werden Rationalisierungsinvesti-tionen im Vordergrund stehen. Daneben bestehtauf dem Gebiet des Umweltschutzes, den manjetzt in der CSSR stark forciert, ein beträchtli-cher Nachholbedarf. Für den Export von Kon-sumgütern bleibt die CSSR wohl auch in Zu-kunft ein nur beschränkt aufnahmefähiger Markt.Immerhin konnten im letzten Jahr hier Teiler-folge erzielt werden. So exportierten wir Pol-stermöbel, Einbauküchen sowie Strick- undWirkwaren. Alles in allem ist die Warenstrukturunserer Ausfuhr nach Ansicht von Ing. Bittnerdurchaus günstig, weil wir überwiegend lohnin-tensive Produkte liefern.

Österreich gilt in der CSSR als ein stabilesund zuverlässiges Lieferland, eine Bewertung,die man unter anderem auch der Bundesrepu-blik, der Schweiz und Schweden zugesteht. Ne-ben der geographischen und mentalitätsmäßi-gen „Nähe" der beiden Länder wird von tsche-chischer Seite noch ein Punkt besonders betont

Der in Österreich durchaus mit gemischten Ge-fühlen aufgenommene Vermögensvertrag hat, soformulierte es Chefredakteur Kostka von derKPC-Wirtschaftszeitung, die Beziehungen zwi-schen Prag und Wien entscheidend verbessert.

Wenn also der Handel mit dem nördlichenNachbarland auch ohne große Probleme vorsich geht, so sind doch gewisse Besonderhei-ten, die sich aus der Wirtschaftsordnung erge-ben, zu beachten. So dürfen etwa nur Außen-handelsunternehmungen beziehungsweise Be-triebe mit Sondergenehmigung Geschäfte mitausländischen Firmen abschließen. Es wäre al-lerdings falsch, die Marktpflege auf Kontaktemit den Außenhandelsfirmen zu beschränken.Diese ordern nämlich im Ausland nur jene In-vestitionsgüter, welche von den Technikern inden Betrieben tatsächlich verlangt werden. Da-her ist der direkte Draht zu den Spezialistenin den Erzeugungsbetrieben die Erfolgsgarantie.

Als „Superwaffe" haben sich hier Veranstal-tungen, wie technisch-wissenschaftliche Wochen,Symposien, Messen usw., bewährt. Ende Jän-ner fand in Prag eine von der Bundeswirt-schaftskammer veranstaltete technisch-wissen-schaftliche Woche statt, deren Ergebnisse vonden beteiligten österreichischen Firmen sehrpositiv beurteilt wurden. 3200 Teilnehmer folg-ten 49 Vorträgen mit den Themenschwerpunk-ten Umweltschutz, Kunststofftechnik, Metallurgie,Elektronik und Bauwesen.

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er doch für die Zukunft einen gewissen „Ex-portwiderstand" erwarten. Es dürfte unsererWirtschaft in den nächsten Jahren nicht mehrgelingen, die Exporte um 16 Prozent zu stei-gern, gleichzeitig aber nur um 8 Prozent mehran Waren abzunehmen.

Der neue Fünfjahresplan sieht eine 35prozen-tige Steigerung des Außenhandelsumsatzes vor,wobei betont wird, daß die Exporte im Verhält-nis stärker steigen sollen. Der Zwang zur Ex-portoffensive geht teilweise vom Bruderland So-wjetunion aus, welches die Rohstofflieferungenan die Comecon-Staaten erheblich verteuerthat. Dieser Aderlaß muß wettgemacht werden— wenn möglich — auf den Westmärkten.

Dabei geht es den CSSR-Gewaltigen nichtnur um mengenmäßige Expansion, man will inHinkunft verstärkt Finalprodukte exportieren. Dieösterreichisch-tschechoslowakische Handelssta-tistik macht diese Bemühungen verständlich.Rund ein Viertel unserer Lieferungen entfällt aufMaschinen, es folgen Chemikalien, Kunststoffe,Papier und Pappe, Elektrogeräte sowie Eisenund Stahl. In der Gegenrichtung machen Kohle,Koks, Briketts, Holz und Erdölprodukte etwazwei Drittel unseres Importes aus. Forciert wer-den dürfte nun die Ausfuhr von Maschinen,denn der Maschinenbau ist Comecon-intern eineSpezialität der CSSR.

Der Leiter der österreichischen Handelsver-tretung in Prag, Ingenieur Bittner, beurteilt dieösterreichisch-tschechischen Handelsbeziehun-

So kam es zum Prag-BesuchFortsetzung von Seite 1sten Bereichen auf Ministerebene abgewickeltwurden. So war es während der fast zwei Jahr-zehnte dauernden Vermögensverhandlungen inder Endphase im Juni 1968 zu einem Gesprächzwischen den damaligen Außenministern Wald-heim und Hajek in Preßburg gekommen. Eben-falls in Preßburg berieten im März 1973 Kirch-schläger und Chnoupek, die ihre Kontakte imJuni in Linz fortsetzten. Außenminister Bielka undChnoupek hatten Anfang September 1974 einelängere Unterredung in Brunn und trafen —traditionellerweise — Ende September 1974 zueinem längeren Meinungsaustausch bei der UN-Generalversammlung in New York zusammen.

Bereits während seiner Tätigkeit als Außenmi-nister vor 1966 war Dr. Kreisky in zahlreichenVerhandlungen und Gesprächen wiederholt umeine Entspannung zwischen diesen beiden Staa-ten bemüht. Die Wende trat jedoch erst anläß-lich des Staatsbegräbnisses für BundespräsidentFranz Jonas ein, zu dem im April 1974 überra-schend der tschechoslowakische Ministerpräsi-

dent Lubomir Strougal und Außenminister Bo-huslav Chnoupek nach Wien gekommen sind.

Bereits im Dezember 1974 kam es dann zudem ersten offiziellen Besuch eines tschechoslo-wakischen Außenministers in Wien seit 30 Jah-ren. Höhepunkt des Besuchsprogrammes war dieUnterzeichnung des österreichisch-tschechoslo-wakischen Vermögensvertrages durch die beidenAußenminister Dr. Erich Bielka und BohuslavChnoupek. Nach 18 Jahren zum Teil sehr schwie-riger Verhandlungen wurde nunmehr vereinbart,daß die Tschechoslowakei insgesamt eine Ent-schädigung von 1,2 Milliarden Schilling für nachdem Krieg enteignete österreichische Vermögens-werte bezahlen wird. Darüber hinaus wird eineMilliarde in Form von Exportlieferungen abge-golten. 100 Millionen durch Überlassung tsche-choslowakischer Vermögenswerte in Österreichund 100 Millionen durch Rückgabe von Kleinver-mögen in natura.

Sichtbarer Ausdruck der Normalisierung inden bilateralen Beziehungen war die gegensei-tige Erhebung der diplomatischen Vertretungenin den Botschaftsrang.

Sudetendeutsches Museum in WelsHelft mit bei der Ausstattung des Museums i

Zu dem bereits in der „Sudetenpost" angekündigten Museum in Wels ergeht von der Su-detendeutschen Landsmannschaft folgender dringender Aufruf an alle Heimat- und Bezirks-gruppen sowie an Privatpersonen, Ausstellungsstücke direkt an die unten angeführten Vertreterder Heimatlandschaften möglichst bis Ende April zu melden. Als Ausstellungsstücke kommenin Betracht, alles Wertvolle, was an die Sudeten deutsche Heimat erinnert: z. B. Tracht, gewerb-liche Kunst aller Art aus Holz, Glas, Porzellan, Textil, Metall usw., Erinnerungen an Landwirt-schaft, Garten- und Weinbau, industrielle Erzeugnisse, aber auch Vertreter und Auswahl ausdem Gebiet der Kunst und Wissenschaft. Die später bei der Ausstattung des Museums zurVerfügung gestellten Ausstellungsstücke bleiben im Besitz des betreffenden Ausleihers, durchein kleines Schild am Ausstellungsstück wird Name und Adresse des Ausleihers vermerktwerden. Ihre ausgeliehenen Gegenstände verbleiben Ihnen also, kommen aber dadurch derÖffentlichkeit zugute und werben für den guten Ruf der sudetendeutschen Kultur.

Natürlich wollen wir bei dem verhältnismäßig kleinen Raum, der uns dabei zur Verfügungsteht, landschaftliche Schwerpunkte setzen, daß z. B. — wie dies auch schon bei der letztenKulturausstellung in Wels der Fall war — der Böhmerwald besonders die Holzverarbeitung inden Mittelpunkt stellt, das Egerland Porzellan und Glas, Nordböhmen und Nordmähren dieGlas- und Schmuckwarenindustrie sowie die Textilindustrie, Südmähren vor allem den Wein-und Gemüsebau, das Erzgebirge die Herstellung von Musikinstrumenten, Spielwaren, Klöppel-waren usw.. Merken Sie daher bitte den Termin bis spätesten« End* April vor und schreiben Sie an fol-gende angeführten Anschriften der Vertreter der betreffenden Heimatlandschaften Ihre Leih-gaben, die Sie für einen edlen Zweck im Dienste unserer sircietendéutschen Heimat'der zu er-richtenden sudetendeutschen Museumabteiiung in Wels zur Verfügung stellen wollen; da indiesem von der Stadt Wels zur Verfügung gestellten ca. 80 m2 großen Raum der Burg auchdie anderen Landsmannschaften ausstellen werden, ist es unsere Ehrenpflicht, als Sudeten-deutsche entsprechend vertreten zu sein, um damit ein kleines Abbild von der hohen Kulturunserer sudetendeutschen Heimat der Öffentlichkeit zu zeigen.

Anschriften der Vertreter der Heimatlandschaften:Verband der Böhmerwäldler: Kons. Hans Hager, 4020 Linz, Obere Donaulände 7/IM, Raiff-eisenhof.Verband der Südmähren RR Ludwig Deutsch, 4020 Linz, Lessingstraße 3.Verband der Egerländer: Dr. Alfred Zerlik, 4020 Linz, Weingartshofstraße 34.Verband der Riesen-/Isergebirgler: Gert Corazza, 4020 Linz, Garnisonstraße 26/IH.Gruppe der Brunna und Iglauer: Ing. Alfred Ehrenberger, 4020 Linz, Unionstraße 13.H. Nordmährer-Schlesier: Ing: Josef Brauner, 4020 Linz, Dauphinestraße 207.

Kulturreferent Dr. Alfred Zerlik Landesobmann Hans Hager Geschäftsführer: Josef Nohel

Fürst zu Liechtenstein kommtzum Ball

Mit großer Freude können wir unseren Lands-leuten mitteilen, daß Seine Durchlaucht, derFürst, uns die Ehre erweisen wird, am traditio-nellen Ball der Sudetendeutschen am 28. Fe-bruar 1976, im Hotel Intercontinental, persönlichanwesend zu sein. Dies wird sicherlich dazubeitragen, den Ball zu einem schönen gesell-schaftlichen Ereignis für alle Teilnehmer werdenzu lassen. Restliche Karten und Tischvormer-kungen werden weiterhin in der GeschäftsstelleWien l, Hegelgasse 19, von Montag bis Freitagzwischen 10 und 12 Uhr ausgegeben bzw. entge-gengenommen. Wir wünschen allen Besucherneine frohe und beschwingte Ballnacht.

Staatsminister a. D. Schütz 75Am 14. Februar vollendete Staatsminister a. D.

Hans Schütz sein 75. Lebensjahr. Wir werden dasWirken dieses bedeutenden sudetendeutschenPolitikers, der bereits in der Tschechoslowakeials Abgeordneter der Deutschen Christlichsozia-len Volkspartei wirkte, später in der BRD die„Union der Heimatvertriebenen" gründete unddurch 13 Jahre im Deutschen Bundestag maß-geblich an der Vertriebenenpolitik in der BRDmitgewirkt hat, würdigen.

Neuer Primas von UngarnZum neuen Erzbischof von Esztergom und da-

mit zum Nachfolger des im Mai 1975 gestorbe-nen Kardinals Mindszenty hat Papst Paul VI. amDonnerstag László Lékai ernannt. Der 65 Jahrealte Lékai war bereits seit Februar 1974 als Apo-stolischer Administrator Verwalter dieses Erzbis-tums, da Kardinal Mindszenty an der Ausübungseiner Amtspflichten durch Verfügung des unga-rischen Staates gehindert war. Lékai, am 12. März1910 in Zalalövoe geboren, 1934 zum Priesterund 1972 zum Bischof geweiht Apostolischer Ad-ministrator seit März 1972 von Veszprém, dannvon Esztergom, gilt als ein Mann, der die Be-lange der Kirche in der Wirklichkeit eines sozia-listischen Staates zu vertreten sucht Schon vor

dieser Ernennung bestand kein Zweifel daran,daß ein neuer Primas von Ungarn nicht gegenden Willen des Staates ernannt werden könne.Der neue Erzbischof verdankt seine Ernennungeinem Kompromiß zwischen dem Vatikan undBudapest; zum Ausgleich zwischen Staat undKirche in Ungarn soll er helfen.

Hohe Auszeichnungfür Landeshauptmann-Stell-

vertreter LudwigDiözesanbischof Dr. Zak überreichte kürzlich

das Komturkreuz des Silvesterordens mit Sterndem Landeshauptmannstellvertreter von Nieder-österreich, Siegfried Ludwig. Wir gratulierenLandeshauptmannstellvertreter Ludwig, der ausdem Sudetenland stammt, herzlich zu dieser ho-hen kirchlichen Auszeichnung! Dieser Tage fei-erte LH-Stellv. Ludwig seinen 50. Geburtstag.

Frau Grete Hartmannausgezeichnet

Die aus dem Amt geschiedene Bundesrefe-rentin für Frauenfragen in àer SL, Frau GreteHartmann, wurde von der bayerischen Staats-regierung mit der Staatsmedaille für Sozialver-dienste ausgezeichnet. Staatsminister Dr. Pirklwürdigte bei der Obergabe der Auszeichnungdie großen Verdienste von Frau Hartmann, dieauch ihren Landsieuten in Österreich in vielfacherWeise geholfen hat.

Für humanitäreVerdienste geehrt

Frau Maria Ambrosch in Wels wurde von derStadtgemeinde Wels mit der Goldenen Medaillefür Humanität ausgezeichnet. Wir gratulierenherzlich!

Adalbert Sackmauer, dessen Geburtstag wir inder letzten Ausgabe der „Sudetenpost" gedach-ten, beging nicht seinen 80. Geburtstag, er istbereits 90 Jahre alt. Durch ein drucktechnischesVersehen kam die irrtümliche Verjüngung zu-stande.

Page 3: So kam es zum Prag-Besuch · 2016. 11. 23. · standen vor allem mehr Grenzübergänge, mehr menschliche Kontakte und der kleine Grenzverkehr. Den Wunsch nach zwei neuen Grenzübergängen

FOLGE 4 VOM 19. FEBRUAR 1976 SUDETENPOST

Gibt es ein Gesamtkonzept der Regierung?Eine weitere Anfrage des Abgeordneten zum Nationalrat Prof. Dr. Gruber im Parlament

In unserer letzten Ausgabe haben wir Ober die Initiativen des Vertreters der ÖVP für Ange-legenheiten der Vertriebenen im Nationalrat, Abg. Prof. Dr. G r u b e r, zum Problem der Ab-kommen Kreuznach und Gmunden berichtet. Wir können nun eine weitere Anfrage der Abgeord-neten Dr. G r u b e r, Dr. B a u e r und Genossen (ÖVP) an den Bundeskanzler wegen der Ent-schädigung der Heimatvertriebenen veröffentlichen. In der Anfrage im Parlament heißt es:

Die Wochenschrift der Donauschwaben, „Neu-land", brachte in ihrer Ausgabe vom 24. Jänner1970 einen Bericht über ein Gespräch, daß Sieals SPÖ-Vorsitzender mit dem damaligen Mini-ster Prof. Dr. Horst Ehmke im Beisein des Vor-sitzenden der Interessengemeinschaft Volks-deutscher Heimatvertriebener (IVH), Hofrat Dr.Sebastian Werni über Entschädigungsfragen derVertriebenen führten. In dem Bericht heißt esu. a.: „Dr. Kreisky betonte im Laufe des Ge-spräches, daß er das Abkommen von BadKreuznach ¡n der Absicht geschlossen habe,das Problem der Entschädigung weiterzuführenund diesen Vertrag lediglich als .Anfang' be-trachte".

In Ihrer Regierungserklärung vom 27. April 1970findet sich der folgende Passus: „Besondere Auf-merksamkeit wird der Fortführung und Beschleu-nigung der noch offenen Vermögensverhandlun-gen zu widmen sein." Diesen Satz bezog das„Neuland" vom 9. Mai 1970 auf die Vermögens-entschädigungen der Heimatvertriebenen. VomAbgeordneten Machunze in der Fragestunde desNationalrates vom 3. 6. 1970 auf diese Stellein Ihrer Regierungserklärung angesprochen, ha-ben Sie sich ausdrücklich auf die erwähnte In-terpretation des „Neuland" berufen und sich mitihr identifiziert. In der Sitzung des Beirates fürFlüchtlingsfragen vom 14. Mai 1971 erklärteBotschafter Dr. Hartlmayer bezüglich der Aktivie-rung des Art. V. des Kreuznacher Abkommens,daß in den letzten in Bonn geführten Gesprächendie grundsätzliche Bereitschaft der BRD zu wei-teren Leistungen zum Ausdruck gebracht wurde,sofern Osterreich zusätzliche Leistungen erbrin-gen sollte.

Anläßlich des Besuches des damaligen deut-schen Bundeskanzlers Willy Brandt in Öster-reich in der Zeit vom 23. bis 25. Mai 1972 wurdevereinbart, über die Erweiterung des BadKreuznacher Abkommens neue Verhandlungenzwischen Osterreich und der BRD auf Sach-verständigenebene aufzunehmen.

Da in der Regierungserklärung vom 5. Novem-ber 1975 die Fragen der Heimatvertriebenen mitkeinem Wort erwähnt werden, stellen die un-terfertigten Abgeordneten an den Bundeskanz-ler die ANFRAGE:1. Betrachten Sie nach wie vor das Kreuznacher

Abkommen lediglich als „Anfang" der Ver-mögensentschädigung der Heimatvertrie-benen?

2. Was wurde von der Bundesregierung seit1970 unternommen, um „das Problem der Ent-schädigung der Vertriebenen weiterzuführen"und was wird sie in Zukunft unternehmen?

3. Werden Sie, nachdem beinahe 4 Jahre unge-nützt verstrichen sind, in nächster Zeit dievereinbarten Verhandlungen auf Experten-

ebene mit der BRD über die Erweiterung desKreuznacher Abkommens in Gang bringen?

4. Hat die Bundesregierung bereits ein Gesamt-konzept betreffend die noch offenen Entschä-digungsfragen erarbeitet?

Wie wir bereits in der vergangenen Veröffent-lichung schrieben, haben wir an die Repräsen-tanten aller drei im Parlament vertretenen Par-teien die Bitte gerichtet, uns ihre Initiativen fürdie Heimatvertriebenen mitzuteilen. Wir werdensie gerne veröffentlichen. Bisher sind uns nurdie von uns zitierten Initiativen des Abgeordne-ten Dr. Gruber mitgeteilt worden.

Protesttelegramm derSudetendeutschen Jugend

Die Bundesjugendführung der Sude-tendeutschen Jugend Österreichs hat an-läßlich der Olympischen Spiele an dasIOC in Innsbruck folgendes Protest-telegramm gerichtet: „Mit Bedauern undBesorgnis vernahmen wir den Ausschlußvon sieben Sportberichtern des Senders,Radio Free Europe*. Dagegen legt dieSdJÖ schärfsten Protest ein. Radio FreeEurope ist eine der wenigen westlichenInformationsquellen für die von derUdSSR unterdrückten Völker Europas."

Zwanzig Jahre Sudetendeutsches ArchivEine bedeutsame Zentrale der Dokumentationen in München

Sauerbrunn aus GießhüblDer östlich von Karlsbad gelegene, vor

allem von Kindern und Jugendlichen besuchteKurort Gießhübl-Sauerbrunn expedierte 1975eine Million Flaschen „Mattoni-Gießhübler"in alle Welt. Die Hälfte davon ging in dieUSA.

Sportstadt TeplitzInfolge zahlreicher Eingemeindungen be-

sitzt die Kurstadt Teplitz heute rund 53.000Einwohner. Die Stadt wird heute in ersterLinie durch ihre Industrie bestimmt (Glas,Wirkwaren, Maschinen). Die früher hochste-hende Turn- und Sporttradition wird nachwie vor hochgehalten. Ein neues Fußball-stadion wurde 1974 fertiggestellt. Gegenwärtigist man am Bau eines Winterstadions undeines Hallenschwimmbades.

Eine bedeutsame Zentrale für die Dokumen-tation der Sudetendeutschen ist das Sudeten-deutsche Archiv in München. Über Ziele undAufgaben dieser Institution hielt anläßlich des20jährigen Bestandes der Vorsitzende desSudetendeutschen Archives e. V., Anton F.Wuschek, eine Ansprache, die wir auszugs-weise dem „Informationsbrief" als eine wich-tige heimatpolitische Aussage entnehmen.

Das Sudetendeutsche Archiv wurde 1955 in derForm eines rechtsfähigen Vereins gegründet. Eshat sich die Aufgabe gestellt, wissenschaftlichverwertbares Quellenmaterial über die Volksgrup-pe und ihren Siedlungsraum zu sammeln und zuordnen, Archivalien der Forschung zur Verfügungzu stellen und wissenschaftliche Grundlagenar-beiten zu betreiben sowie sudetendeutsche kul-turelle Einrichtungen, namentlich die kulturellenHeimatsammlungen zu betreuen. Es versteht sichals eine Einrichtung der Volksgruppe und hatseit dem Bestehen ein Arbeitsabkommen mit derSudetendeutschen Landsmannschaft, in dem dieBeziehungen zur Volksgruppenorganisation fest-gelegt sind. Zur Erfüllung seiner Aufgaben un-terhält das Sudetendeutsche Archiv eine Reihevon Arbeitsstellen und Einrichtungen:

a) eine Arbeitsstelle, der Insbesondere derAusbau und die Erhaltung eines auf wissen-schaftlicher Grundlage aufgebauten Volksgrup-penarchivs obliegt;

b) eine Arbeitsstelle, die Grundlagen- und Do-kumentationsarbeiten in Bezug auf die Nach-kriegs-Tschechoslowakei, vor allem unter Be-rücksichtigung der deutschen Minderheit und derNationalitätenfrage, betreibt;

c) eine Arbeitsstelle zur Betreuung der sude-tendeutschen Heimatarchive, Heimatmuseen, Hei-matstuben und Heimatbüchereien, die nicht zu-letzt auf die Sicherung der Bestände und einenweiteren Ausbau der Sammlungen im Sinne wis-senschaftlich begründeter Heimat- und Kultur-pflege bedacht ist;

d) ein Bildarchiv, das die Aufgabe hat, Bild-dokumente und Filme über das Sudetenland unddie Sudetendeutschen sowie über zeitgeschicht-liche, volksgruppenbezogene Ereignisse undLandkarten zu sammeln. Das Bildarchiv enthältderzeit über 34.000 verschiedene Motive, darun-ter viele vergleichende Bilddokumente über dieVerhältnisse von einst und jetzt sowie zahlreichekünstlerische Stiche von Landschaften und Städ-ten der Heimat. Dazu kommt eine ansehnlichePortraitsammlung sowie eine Kartei mit ca. 18.000Karten, auf denen Kurzbiographien sudetendeut-scher Persönlichkeiten des öffentlichen und kul-turellen Lebens der Vergangenheit und der Ge-genwart ausgewiesen sind;

500 Zimmer mit Bad, Klimaanlage, Minibar, Telefon,Radio. Garage für 250 Autos, Wäscherei/ChemischeReinigung, Geschäftspassage, Konferenzräumlichkeiten

— bis 1300 Personen.

ROTISSERIEElegantes Grillrestaurant. Täglich Buffet-Lunch, abends

Spezialitäten vom Holzkohlengrill, Pianomusik.

BRASSERIECafé-Restaurant im Stil der Jahrhundertwende. Wiener-und internationale Spezialitäten, Mehlspeisen, Er-

frischungen.

INTERMEZZO-BARIdealer Treffpunkt für geschäftliche Besprechungen und

ungezwungenes Beisammensein.Kostenlose Reservierung tätigt jedes IntercontinentalHotel. Für Ihre Buchung wenden Sie sich auch bitte an

Pan American oder Ihr Reisebüro.

1030 Wien - Johannesgasse 28Tel.: (0 22 2) 56 3611 - Telex 01-1235 (01-1236)

e) eine wissenschaftliche Fachbibliothek, diegemeinsam mit dem Collegium Carolinum unter-halten und von diesem verwaltet wird und diemit rund 57.000 Bänden, von denen 21.500Eigentum des Sudetendeutschen Archivs sind, zuden besten Spezialbibliotheken über das Sude-tendeutschtum in der Bundesrepublik zählt.

Im folgenden seien ein paar Schwerpunkte un-serer bisherigen Arbeiten erwähnt:

In den fünfziger Jahren war eine der vordring-lichsten Aufgaben die Mitarbeit an der Doku-mentation der Vertreibung, die im Auftrag einerwissenschaftlichen Kommission unter Leitung vonProf. Schieder bearbeitet und vom Bundesmini-sterium für Vertriebene und Flüchtlinge in meh-reren Bänden veröffentlicht wurde. Das Sudeten-deutsche Archiv hat dazu im Laufe von zwei Jah-ren über 1000 Berichte von Augenzeugen undzusätzliche Dokumente gesammelt, die im BandIV des genannten Dokumentationswerkes ihrensichtbaren Niederschlag gefunden haben.

Da es damals im Bundesgebiet über die poli-tische, verwaltungsmäßige und wirtschaftlicheEntwicklung in unserer Heimat bis 1945 kaumUnterlagen gab, solche aber für verschiedeneZwecke benötigt wurden, versuchte das Sude-tendeutsche Archiv, Ersatzdokumente durch Wis-sensträger zu beschaffen.

Diese Intentionen deckten sich mit ähnlichenÜberlegungen des Bundesarchivs in Koblenz, daseine umfangreiche Ostdokumentation in Auftraggab. In einer langjährigen und fruchtbaren Zu-sammenarbeit mit dem Bundesarchiv wurde einerepräsentative Dokumentation über die Entwick-lung der Gemeinden und Verwaltungsstufen vorund nach der Eingliederung der Sudetengebietein das Deutsche Reich geschaffen. Das Sudeten-deutsche Archiv sammelte dazu über 1500 Ge-meindeschicksalsberichte.

Von erheblicher Bedeutung war auch der Auf-trag des Bundesarchivs für eine Wirtschaftsdo-kumentation über den gleichen Zeitraum; sieschuf die Grundlagen für eine Neuberechnungdes sudetendeutschen Volksvermögens.

Im Rahmen dieser Arbeiten ergab sich die Not-wendigkeit für ein eingehendes Studium tsche-choslowakischer Quellen und Dokumentationenwie auch des Schicksals der in der Heimat ver-bliebenen Landsleute. Das führte zu einer syste-matischen Auswertung der wissenschaftlichenVeröffentlichungen und der Presseerzeugnisseder Tschechoslowakei, vor allem der regionalenZeitungen unserer alten Heimat.

Das Sudetendeutsche Archiv bezieht heute 22Tageszeitungen aus der Tschechoslowakei undalle wichtigen Zeitschriften über dieses Land. Esbesitzt eine der größten Sammlungen periodi-scher Schriften über die Tschechoslowakei seit1945 in den westlichen Staaten.

Die langjährigen Arbeiten auf diesem Gebiethaben das Sudetendeutsche Archiv in die Lageversetzt, einmalige Unterlagen für die wissen-schaftliche Forschung zu schaffen und selbst

einige Forschungsergebnisse zu publizieren.Aus finanziellen Gründen konnten nicht alle

Veröffentlichungen im eigenen Institut erscheinen.Erwähnt seien in diesem Zusammenhang nur das„Handbuch der Tschechoslowakei" und das infünf Lieferungen erschienene „BiographischeHandbuch der Tschechoslowakei", die beide dasSudetendeutsche Archiv als eine zuverlässigeAuskunftsstelle zu Fragen der Gegenwartstsche-choslowakei bekannt gemacht haben.

Der Wert eines Archivs bemißt sich in ersterLinie nach Qualität und Quantität seiner Samm-lungen, die es als Auskunfts- oder Forschungs-quellen zur Verfügung stellen kann. Das Su-detendeutsche Archiv hat deshalb seine Samm-lungen in den vergangenen 20 Jahren systema-tisch und erheblich erweitert. Es wurden aufge-nommen:

die Akten der Sudetendeutschen Landsmann-schaft und des ehemaligen Hauptausschusses fürFlüchtlinge und Ausgewiesene in Bayern, dievolksgruppenerheblichen Nachlässe von Lodgman,Seebohm, Jaksch und anderen sowie die vielfälti-gen Dokumente.

Die bloße Sammlung von Archivalien bliebeaber toter Stoff und würde den Interessen derVolksgruppe nicht genügen. Das Sudetendeut-sche Archiv strebt deshalb auch im Rahmenvon Veröffentlichungen eine gewisse Breitenwir-kung an. Gut aufgenommen wurden z. B. dieBilddokumentationen „Verfall und Zerstörung dersudetendeutschen Heimatlandschaft" und „Erbeund Leistung", die als von großem informativenWert beurteilt wurden und die mit Auflagen vonzusammen 8000 Stück heute vergriffen sind.

In der allgemeinen Veröffentlichungsreihe desArchivs sind bisher acht kleinere Bände erschie-nen. Die Thematik reicht von Glassls „MährischerAusgleich" über die Arbeiten Kimminichs undSingbartls zum Münchner Abkommen bis zu denErinnerungen des Beamten der deutschen Pro-tektoratsverwaltung Horst Naudé.

Erwähnt seien auch die bibliographische Erfas-sung des sudetendeutschen Heimatschrifttumsvon Hemmerle, die Veröffentlichung von Mate-rialien zur sudetendeutschen Zeitgeschichte unddie bibliographische Erfassung von Disser-tationen über das Sudetenproblem und dieTschechoslowakei.

Durch die Herausgabe eines regelmäßig er-scheinenden Obersetzungsdienstes — bisher 148Folgen —, werden tschechische Texte über un-sere Volksgruppe interessierende Themen einembegrenzten Leserkreis zugänglich gemacht, fürden dieses Material in der Originalsprache ent-weder nicht erreichbar oder nicht lesbar wäre.

Die „Mitteilungen" des Sudetendeutschen Ar-chivs dienen vorwiegend als Informationsdienstfür die sudetendeutschen Heimatblätter; sie fin-den aber auch außerhalb dieses Kreises inter-essierte Leser.

Fortsetzung folgt

r1. Welche Verbindung zwischen dem Haus

der Fürsten Liechtenstein und der sudeten-deutschen Volksgruppe besteht?

2. Welche sudetendeutsche Stadt die ältesteBergakademie der Welt hatte?

3 Wer Lord Runciman war, und was be-zweckte seine Entsendung in die CSSR imJahre 1938?

4. Woher die bekannten „Kunertstrümpfe"kamen?

5. Wissen Sie, wie die vom jüngst verstor-benen Bundesvorstand der sudetendeutschenLandsmannschaft. Dr. Franz Böhm, heraus-gegebene Chronik der heimatvertriebenenSudetendeutschen heißt?

1 a. Das fürstliche Haus Liechtenstein besaßbis zur Vertreibung und Enteignung Besit-zungen in Mähren und Schlesien sowie imnordböhmischen Niederlande. Fürst Franz Jo-sef II., Herzog von Troppau und Jägerndorf,ist Schirmherr des Heimatverbandes derTroppauer, Inhaber des Karls-Preises unddes Ehrenbriefes der SudetendeutschenLandsmannschaft.

2 a. St. Joachimsthal im Erzgebirge. Siewurde bereits im 16. Jahrhundert errichtet.

3 a. Er wurde von der englischen Regierungals „Beobachter" in die CSSR entsandt. Ergab den Klagen der Sudetendeutschen voll-inhaltlich recht und schlug nicht eine Auto-nomie für sie vor, sondern die Abtrennungihrer Gebiete an das Deutsche Reich.

4 a. Aus Warnsdorf, wo die Fa. Kunert diegrößte Strumpffabrik Europas besaß, die zurZeit der Hochkonjunktur täglich fast 100.000Strümpfe erzeugte und jährlich allein nachEngland fast 600.000 Paar Strümpfe lieferte.Heute arbeitet die Firma in Immenstadt imAllgäu und in Rankweil in Vorarlberg. Jahres-kapazität unter anderem 25 Millionen PaarStrumpfhosen (1974). Dem Seniorchef, HerrnHeinrich Kunert, wurde das große silberneEhrenzeichen für Verdienste um die RepublikÖsterreich überreicht.

5 a. „Weg und Ziel". Wenn Sie diese Do-kumentation noch nicht besitzen, beschaffenSie sich sie doch. Sie ist im Augenblick zueinem Sonderpreis von ca. S 85.— zu be-kommen. Benützen Sie sie auch als Ge-schenk an Ihre österreichischen Freunde.

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SUDETENPOST FOLGE 4 VOM 19. FEBRUAR 1976

Die Landschaften der alten HeimatEine neue Serie der „SUDETENPOST"

Die Erdberger ErdhöhlenAus der reichen geschichtlichen Vergangen- auf der Sohle der Anlage, gut acht Meter

heit der südmährischen Marktgemeinde Erd- unter dem Hofniveau, wie wir später feststel-berg, Bezirk Znaim, treten zwei Denkwürdig- len. Der Weg läuft nun wieder halbwegs ebenkeiten von besonderer Bedeutung hervor: dahin und bleibt es auch mit geringfügigenjenes am steilen Nordufer der Thaya aus Ausnahmen. Nach längerem Tasten spürenHolz und gestampftem Lehm errichtete, mit wir, daß sich unser Gang nach den SeitenWällen, Laufgräben, Fallgruben und Palisaden und nach oben ausgeweitet hat. Wir machenbewehrte Bollwerk, „Erpurch" genannt, undzum anderen die bei Einheimischen und inder Fachwelt unter der Bezeichnung „Erd-ställe" bekannten unterirdischen Höhlenanla-gen. Ober die Schicksale der Burg, die derBauernsiedlung den Namen gegeben hat, lie-gen nur spärliche Berichte vor. Wahrschein-lich hat sie schon den Quaden als Ausfallstor

Halt, orientieren uns und erkennen, daß wirin einem Hohlraum von rechteckigem Grund-riß stehen, dem ersten (a) einer ganzenReihe, 6 Meter lang, 2,60 Meter breit, 2 Meterhoch, die Decke flach. Wir leuchten und klop-fen die uns einschließenden Wände ab: Sand,harter, gepreßter Sand. Mit Ausnahme desFußbodens sind alle Flächen spiegelblank

und Rückhalt im Kampf gegen die Römer poliert. Der Tischler schabt mit einer Spach-gedient, 1052 tritt sie als Dorfname zumersten Male ins Licht der Geschichte, war inden erbitterten Grenzstreitigkeiten zwischenden böhmischen Premysliden und den öster-reichischen Babenbergern heiß umkämpftund wurde, man weiß nicht wann und vonwem, so gründlich zerstört, daß man heutenur noch den Platz anzugeben vermag, aufdem sie einst gestanden.

Bei der zweiten historischen BesonderheitErdbergs handelt es sich, wie dies der Aus-druck wahrhaben möchte, keineswegs um„Erdställe", um Stallungen für das Vieh un-ter der Erde, sondern um ein etwa 5 bis 3Meter unter dem Niveau liegendes, in denharten Sand (Tegel) gehauenes System vonGängen und Hohlräumen, die so raffiniertangelegt und gestaltet sind, daß sie einenVergleich mit einem unterirdischen Labyrinthnicht zu scheuen brauchen. Diesen Anlagenhaben denn auch die über ihnen auf der Erdehinwegbrausenden Kriegsstürme, Wetter-stürze, Feuersbrünste, welche die Burgnebenan und die Bauernhäuser ringsum wie-derholt in Schutt und Asche gelegt, nicht das

tel eine Sandschichte ab und wirft sie in denLichtkegel, Schwärme winziger Sandkörnchenfunkeln im Widerschein des Lichtes. Wir verlöschen die Lichtquellen, halten den Ateman und verharren einige Minuten in Schwei-gen. Die Luft ist rein und kühl, nach länge-rem Verweilen fröstelt uns. Kein Laut, keinLichtstrahl dringt in die ägyptische Finsternisund Grabesstille. Uns ist zumute, als habehier das Pendel der Weltuhr zu ticken aufge-hört, als stehe das Rad der Zeiten still. Undjeder von uns empfindet: In diesen Tiefengelten andere Gesetze als oben im Licht, einJahrtausend ist hier wie ein Atemzug.

Mit einem Gefühl der Beklommenheit keh-ren wir wieder zu unserer Aufgabe zurück.Ehe wir uns weitertasten, lasse ich diemögliche räumliche Ausdehnung der Anlagefeststellen. Ein schriller Pfiff, ein schal-lendes „Halloh!" wird hier in Rübezahls Fel-senlabyrinth mehrfach gebrochen zurückge-worfen, ein sicherer Beweis der Kommunika-tion des ganzen Höhlensystems. Das verfügt,um das Ergebnis vorwegzunehmen, über fünfviereckige und drei Rundkammern, die durch

geringste anhaben können, kein „Zahn der Gänge miteinander in Verbindung stehen.Zeit" hat sie angenagt, sie befinden sich indemselben Zustand wie zum Zeitpunkt ihrerErrichtung, und sie werden sich in fünf-, jazehntausend Jahren nicht verändert haben,sofern sie nicht ein Erdbeben verschüttetoder eine Atombombe zermalmt.

Was Wunder, wenn ich, um wenigstens

Diese werden, je tiefer man in die Anlageeindringt, desto enger und niedriger, imDurchschnitt unter 0,70 Meter Breite und 1,30Meter Höhe bei gotischen Bogen, sodaß mansich mühsam hindurchzwängen, manchmalbuchstäblich auf dem Bauche kriechen muß,um vorwärtszukommen. Eigentlich ist die Be-

einen Zipfel des Geheimnisses zu lüften, als Zeichnung „Gang" unzutreffend, es handeltblutjunger Lehrer und Sohn der Nachbarge- sich um in spitzem Winkel nach oben zulau-meinde Großtajax daranging, mit einem hai- fende Schliefstollen, die ein unerwünschtesben Dutzend Gleichaltriger (unter diesen der Eindringen in die unterirdischen Räume

unmöglich machen. Ejp/igenachmalige Tischlermeister Josef Unden undFranz Kisling vom Pörzl) eine Expedition indie Unterwelt zu starten. Das geschah arteinem Sonntag nach der Frühmesse im Sep-tember 1923. Unsere Ausrüstung war äußerstdürftig. Einige Kerzen und Zünder, eine Ta-

schlechtérdings unmöglich rnachen.Kammern sind durch besondere Maßnahmenabgeschirmt, indem das Einsteigloch kreis«-rund und von so geringem Durchmesser ist,daß es nur schmächtigen Besuchern möglichist, hindurchzuschlüpfen. An einer anderen

schenlampe, der jedoch bald die Puste aus- Stelle wieder liegt die Einsteigluke nur zurging, eine Stallaterne, Zollstock und Meß-band und ein der Tajaxer Schule entliehenerKompaß — das war alles; primitiv genug,um sich mit der Ausstattung eines modernenUnternehmens messen zu können, doch nichtzu primitiv, um unsere Absichten in Frage zustellen. Denn die technischen Mängel wurden

Hälfte über dem Niveau des Raumes, zuranderen in einer im Boden ausgescharrtenVertiefung. Es bedurfte denn auch einer tüch-tigen Portion Akrobatik, über die wir Turnerglücklicherweise verfügten, um dieser Hinder-nisse Herr zu werden. Der Schliefkanal vonKammer c nach h weist, wie übrigens auch

durch einen nicht überbietbaren Erkundungs- noch andere, eine zusätzliche Merkwürdigkeitdrang unser-, besonders meinerseits wettge-macht. Und so hatten wir denn auch schonnach wenigen Stunden eine recht genaueKenntnis über Größe und Verlauf der Anlage,ein Umstand, der mich befähigte, einen eini-germaßen genauen Situationsplan zu entwer-fen und einen Bericht abzufassen, der damalsin der Lokalpresse kräftigen Widerhall fand.

auf: Knapp nach dem Einschlupf ist auf einerSeite des Schachtes eine Sitznische ausge-hoben, die einem Menschen (allerdings nursehr beschränkten Leibesumfangs) geradenoch Raum bietet. Mit Sicherheit war das derPlatz für einen Wachposten, nahezu unan-greifbar. Die Ausmaße der Längskammernbewegen sich etwa in den bei a angegebenen

Gestützt auf diesen Aufzeichnungen, die mir Werten, der Grundriß ist jeweils rechteckig,der Kulturbeauftragte des SüdmährischenLandschaftsrates in Geislingen, Dipl.-Ing.Dr. Hans Freising, in liebenswürdiger Weisein Ablichtung übermittelte, bin ich nun, nacheinem halben Jahrhundert, in der angeneh-men Lage, den Verlauf und das Ergebnis derseinerzeitigen Begehung aus heutiger Schaunachzuzeichnen.

Der Zugang zu dem angepeilten ObjektIm Hause Nr. 188 an der Nordfront des Markt-platzes erfolgt vom Hofe her aus einer in dieErde gemauerten, sehr geräumigen, vierecki-gen Vorratskammer, die dem Besitzer JohannBeutl auch als Keller diente. Die Südwand desRaumes weist eine Öffnung in der Größeeiner Türe auf — die Eintrittspforte in dasLabyrinth. In Zeiten der Gefahr konnte derZutritt von innen her verschlossen werden-,noch sieht man die tiefen, in den Sand ge-bohrten Löcher, in denen wie bei mittelalter-lichen Burgen einst der Sperriegel stak.

Klugerweise haben wir schon vor dem Ein-stieg in die Unterwelt die unser harrendenAufgaben verteilt. Meine Wenigkeit, mit Ta-schenlampe und Kompaß ausgerüstet, führtden Trupp an, der nächste und der letzte Hin-termann nehmen jeweils die Maße ab, derProtokollführer bringt alle wichtigen Daten zuPapier, die Nachhut schleift den TroB nach,zu dem auch eine Flasche Wein gehört. Sogehen wir an die Arbeit. Gleich hinter demEingang verengt sich der Weg außerordent-lich. Die Breite sinkt auf einen Dreiviertel-meter ab, die Gesamthöhe von knapp zweiMetern wird dadurch beinträchtigt, daß dieSeitenwände schon in Nabelhöhe in einensteilen gotischen Spitzbogen zusammenzulau-fen beginnen, sodaß man ununterbrochen ingebückter Haltung gehen muß, eine Merk-würdigkeit übrigens, die sich bei allen Ver-bindungsschächten wiederholt. Schon nachwenigen Schritten fällt der Rad steil in dieTiefe. Mühsam stolpern wir weiter. Jetzt hörtdas Gefälle auf, offenbar befinden wir uns

die Deckenflächen und Wände glatt. Nur btanzt mit Grundriß und Volumen aus derReihe. Häufig führen aus den HohlräumenLuftschächte nach oben, die auf der Erd-oberfläche mit Steinplatten überdeckt sindoder in Kammern oder Ställen enden, kurzeVerbindungsstollen von Raum zu Raum dürf-ten als Sprachrohre fungiert haben. EinigeKammern sind mit in die Wand gehauenenwunderschönen Sitznischen oder -bänkenausgestattet, g weist linksseitig sogar Arka-den auf, in einer Aushöhlung stak, an demRußstreifen noch deutlich erkennbar, einsteine Fackel.

Von den Rundkammern, d. s. Hohlhalbku-geln, ist eine mit einem Basisdurchmesser von2,20 Metern und einer Höhe von 1,50 Meterndie größte.

Ungleich schwieriger als die Erschließungder Höhlen ist die Beantwortung der Fragenach Alter und Zweckbestimmung. Dies umsomehr, als keinerlei Anhaltspunkte vorlagen,weder schriftliche noch mündliche Überliefe-rungen. Auch der Bauer wußte nur soviel bei-zusteuern, daß man mit den Erdställen denKindern drohte, wenn sie schlimm waren.Selbst unsere an den verschiedensten Stel-len und bis in die Tiefe von einem Metervorgenommenen Grabungen — nicht seltenwurde der Aushub durchsiebt — brachtennicht das geringste zutage. Nur Sand, feiner,rieselnder kühler Sand, keine einzige Spureines Hinweises auf eine längere oder kurz-fristige Behausung oder Benützung durchMensch oder Tier. Und doch mußten sie fürirgendeinen Zweck vorgesehen sein, will mannicht annehmen, die bäuerliche Familie habesich aus purer Langeweile dieser Unsummevon Arbeit unterzogen.

Die am weitesten verbreitete Behauptung,In den Höhlen habe der Bauer in Kriegszei-ten sein Vieh versteckt, richtet sich im Lichtenüchterner Überlegungen von selbst. WelcheAusmaße müßten die Anlagen haben, um

einem Stall voll Rinder und Pferde mit allemDrum und Dran, wie Futter, Trank, Mist, Un-terschlupf zu gewähren! Ebenso widersinnigist die immer wieder vertretene Meinung, indie der Heidenzeit entstammenden kühlenGrotten habe sich die germanische Priester-schaft zurückgezogen, ehe sie gottesdienst-liche Handlungen verrichtete. Selbst einemZwergengeschlecht wurde die Errichtung undBenützung der Höhlen zugeschrieben, dasirgendwann einmal, etwa vor der Sintflut, inunseren Breiten gelebt und sich in diesesLabyrinth zurückgezogen habe, ehe es vondem großen Bruder gänzlich vernichtet wor-den sei.

Nach dem Beweismaterial, das sich mir inErdberg anbot, haben die „Erdställe" einezweifache Aufgabe zu erfüllen gehabt: alsZufluchtsstätte im Krieg und als Vorratskam-mern für Notzeiten. Hiefür spricht in Erdbergeine ganze Reihe von Tatsachen. Franz Wildführt in seiner Schrift „Von Erpurch bis Erd-berg" 16 Häuser an, die alle mit solchen Ein-richtungen ausgestattet waren. Kennzeich-nenderweise lagen sie alle in unmittelbarerNähe der Burg, fast ein Dutzend umsäumteden Marktplatz, jenen quadratischen Kernder Siedlung, auf dem im Mittelalter derPranger stand. Der Inhaber der Blutgerichts-barkeit war der jeweilige Burgherr. Ein an-derer Ortsteil — wieder in nächster Nähe vonBurg und Marktplatz — führte bis 1945 denbezeichnenden Namen „Schanz". Alles Hin-weise für die Funktion der unterirdischenRäume als mögliche letzte Zufluchtsstätte derOrtsbewohner wie auch der Burginsassen.Man wird freilich einwenden, die Verteidi-gungskraft der Erdlöcher sei bedeutungslosgewesen, da der Angreifer jederzeit in derLage war, die in den Schlupfwinkeln zusam-mengepferchten Hausleute wie Ratten im Nestauszuräuchern. Allein gerade für diese Ge-fahr erwies sich die labyrinthische Bauart alsideale Schutzmaßnahme. Konnten doch dieengen Schliefgänge im Nu gegen Feuer undRauch mit Sand verstopft und abgedichtetwerden. Daher die engen Stollen, daher dieVielzahl verhältnismäßig kleiner Aufenthalts-räume.

Auch als Vorratskammern und Versteck vonLebensmitteln und Futter für Mensch und Tierboten sich die bäuerlichen Fluchtburgen an.Daß dies schon in der Frühzeit der deutschenGeschichte geschah, bezeugt der römischeSchriftsteller Tacitus (50 bis 116 n. Chr.), derin seiner „Germania" ausdrücklich davonspricht, daß die Germanen in Kriegszeiten ihrGetreide in unterirdischen Gruben versteck-ten. Versteck also auch von Wertgegenstän-den vor feindlichem Zugriff und zugleich einhervorragender, weil trockener und gegenMäuse und Ratten leicht abschirmbarer Spei-cher von Vorräten aller Art. Auch in diesenBelangen erwies sich der Bauplan als vor-züglich. Ohne Zweifel wäre es praktikablergewesen,* statt der vielen engen Schliefkatfläleeinen breiten bequemen Gang, statt der vie-ler?*" kfeinên Kammern einen einzigen Groß-raum von gleicher Kapazität auszuheben.Aber der Bauer der Vorzeit war nicht der„tumbe Tölpel", als den ihn spottlustige Zeit-genossen hinzustellen beliebten. Im ewigenKampfe mit den überirdischen Mächten undden Bösewichtern in Mensch- und Tiergestaltgeschult, verstand er es vorzüglich, jedenFingerzeig zu nutzen, den ihm die Natur dar-bot. Er wußte sehr wohl, warum die Wühl-maus, der er auf Schritt und Tritt begegnete,ihre Vorräte für die winterliche Notzeit nichtin einem einzigen Kessel einlagerte, sondernauf viele kleine, sogar in verschiedener Höhegelegene verteilte. Mutet man dem Bauer inseinem Kampfe gegen die feindliche Umweltweniger Überlegungskraft, weniger Instinkt-sicherheit zu?

Ein Wort ist noch zu sagen über die Ar-beitstechnik, deren sich die Erbauer befleißig-ten. Gerade für uns Menschen eines vollauto-matisierten Zeitalters kann die Vorstellung,daß die Unsumme von Arbeit damals ohneMaschinen, sondern ausschließlich mit derMuskelkraft der Hände unter Verwendungvon Schaufeln, Hauen, Reuthacken, Krampen,Schabeisen verrichtet wurde, nützlich undheilsam, zumindest von höchstem Interessesein. Erschwerend trat hinzu, daß in denSchliefstollen jeweils nur eine Person in ge-bückter oder liegender Haltung und nur mitkurzstieligen Werkzeugen arbeiten konnte.Und was geschah mit dem Aushubmaterial?Mußte nicht jede Schaufel Sand ¿.händisch",d. h. mit den Händen von Mann zu Mann ge-schoben, oder in Bütteln, Schaffeln, Körben,Holztruhen verpackt, von Röhre zu Röhre,von Kammer zu Kammer an Seilen oder ei-sernen Ketten geschleift werden, ehe sie end-lich zutage befördert wurde? Oder gab e3doch noch einen Förderschacht wie beim Baueines Brunnens mit Seilwinde und Schöpf-eimer? Was geschah mit den vielen FuhrenSand? Wurden sie etwa als Füllmaterial zwi-schen die Schanzpfähle der „Schanze" oderder Burg geschüttet? Wir wissen es nicht.Nur eines ist mit Sicherheit anzunehmen:Allem Tun und Handeln lag ein wohldurch-dachter Plan zugrunde, der den Hausbewoh-nern ein Höchstmaß an Sicherheit gewährteund im tangentialen Bereich nach Beliebenerweitert werden konnte.

Eine befriedigende Antwort auf den Zeit-punkt der Entstehung der Anlagen zu geben,ist nach dem vorliegenden Material nichtmöglich. Nach Wild gehören alle mit einem„Erdstall" ausgerüsteten Häuser zum altenHausbestand von Erdberg, der schon vor 1697vorhanden war. Offenbar war der 30jährigeKrieg, der gerade in Südmähren besondersarg wütete, der letzte Anlaß für die schwerheimgesuchte Bevölkerung, sich auf dasÄußerste vorzusehen.

Rudolf Lach may r, Klagenfurt

Tribüneder Meinungen

Man sollte es nicht glauben...Es hört sich an wie eine Anfrage an Radio

Eriwan: Ist es möglich, daß die Kinder einessudetendeutschen Ehepaares, mit schöner undkompletter heimatlicher Tracht eingekleidet,mit der richtigen Einstellung zu unseremVolkstum und auch willens, dies zu beweisen,zu einer anderen als unseren eigenen Gruppegehen mußten, um weiter aktiv sein zu kön-nen, wozu auch noch andere teure Trachtenangeschafft wurden? Antwort: Ja. Aber nur,wenn die Eltern nicht wissen, daß es eineSudetendeutsche Jugend, mit Trachten- undVolkstanz und vielen Gruppen in ganz Öster-reich gibt, wenn sie dies nie in der „Sudeten-post" gelesen und bei den Heimatgruppenselbst miterlebt haben. Ausnahmefall: Die El-tern fühlen sich nicht mehr als Sudetendeut-sche oder wollen nicht, daß ihre Kinder denJugendgruppen der Sudetendeutschen ange-hören.

Lobenswert ist nur, daß man die Kinderüberhaupt einer aktiven und auch von uns ge-schätzten Gruppe zugeführt hat. Möglicher-weise aber stammt diese Entscheidung vonden Jugendlichen selbst? K. E.

Anonym...Ein Briefschreiber legte in letzter Zelt mit-

unter Briefe in den Redaktionsbriefkasten. DerInhalt gibt sicherlich die Meinung nicht nurdes Briefschreibers, sondern auch andererSudetendeutscher zu Zeitereignissen wieder.Die Briefe sind aber nicht unterschrieben. Mitanonymen Briefschreibern aber kann sichkeine Redaktion auseinandersetzen, denn sieoffenbaren einen argen Charaktermangel.

Große sudetendeutscheWallfahrt

Am 3./4. Juli findet die große SudetendeutscheWallfahrt 1976 nach Altötting statt. Die Gottes-dienste und Ansprachen werden diesmal BischofHern rieh Maria Janssen, Beauftragter der Deut-schen Bischofskonferenz für Fragen der Ver-triebenenseelsorge, Prälat Dr. Karl Reiß, Vor-sitzender des Sudetendeutschen Priesterwerkes,und Abt Virgil Kinzel OSB, halten. Die Landsleuteaus allen Heimatgebieten sind zu dieser zentralenWallfahrt su deten deutsch er Katholiken herzlicheingeladen. Informationen erteilen die Diözesan-sfeflen der Ackermann-Gemeinde, 8390 Passau,Domplatz 3, und 8000 München 44, Postfach 149.

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WienWien und Umgebung

Am 25. Jänner war Lackenhof wieder der Aus-tragungsort unserer 3. Schimeisterschaft, welchegemeinsam mit der SDJÖ durchgeführt wurde.Etliche schibegeisterte Landsleute nahmen denKampf um die begehrten Wanderpokale auf, wo-bei der älteste Teilnehmer — Lm. Ing. Drasel —64 Jahre war. Bei den Damen ging der Wander-pokal, durch den dritten Sieg zugunsten FrauObermeier verloren, und unser diesjähriger Mei-ster der Herrenklasse stellte gleichzeitig die Ta-gesbestzeit auf.

Die ersten drei der Altersklasse: Damen: 1. undSchimeisterin der SLÖ-Bezirksgruppe Wien,Germania Obermeier, Traun, 17,6 Sek.; 2. Hele-ne Munich, Wien, 27,0 Sek.; 3. Ingrid Richter,Wien, 43,1 Sek. Herren: 1. und Schimeister derSLÖ-Bezirksgruppe Wien, Josef Studener, Ul-richsberg, OO., 29,5 Sek.; 2. Klaus E. Adam, Wien,33,0 Sek.; 3. Edi Vrana, Wien, 33,2 Sek.

Böhmerwaldbund Wien=75. Geburtstag von Sepp Skalitzky

Beim Monatstreffen des Böhmerwaldbundes inWien, am 25. Jänner, wurde des 75. Geburtsta-ges von Sepp Skalitzky gedacht. Dipl.-Ing. KarlMaschek deutete dabei in einem KurzvortragLeben und Werk dieses Dichters, dessen Lebens-weg er durch persönliche Beziehungen im Ab-laufe von mehr als viereinhalb Jahrzehntenverfolgen konnte, wenn auch die Zeitgescheh-nisse manchmal längere Schweigepausen ent-stehen ließen.

Sepp Skalitzky stammt aus, der Landschaft„Im Ringe des Ossers". Er wurde am 30. Jän-ner 1901 in Rothenbaum bei Neuern im Böh-merwalde geboren, wo sein aus dem Riesenge-birge stammender Vater als Lehrer wirkte. Mitfünf Jahren kam er in das der Sprachgrenzenaheliegende Dorf Auborsko bei Neuern; seinVater hatte die Leitung der dortigen Schuleübernommen. Skalitzky besuchte später das Un-tergymnasium in Pilsen und anschließend dieLehrerbildungsanstalt in Mies. Nach der Reife-prüfung unterrichtete er an verschiedenenSchulen im Bezirk Neuern, so auch in Auborsko,wo die nahe Sprachgrenze das Neben-, Mit- undGegeneinander der deutschen und tschechischenBevölkerung eindringlich erleben ließ. 1926wurde Markt Eisenstein sein Wohn- und Wir-kungsort und blieb es bis 1945. Neuern war da-mals eine geistige Mitte des Böhmerwaldes, leb-ten doch dort der Dichter Hans Watzlik, derHeimatforscher Josef Blau, der volkstümlicheund dem Theaterwesen verbundene Hans Mul-

Page 5: So kam es zum Prag-Besuch · 2016. 11. 23. · standen vor allem mehr Grenzübergänge, mehr menschliche Kontakte und der kleine Grenzverkehr. Den Wunsch nach zwei neuen Grenzübergängen

FOLGE 4 VOM 19. FEBRUAR 1976 SUDETENPOSTterer, der gleichfalls literarisch regsame OswaldFritz und der Maler Willy Herzig. Wenn auchnicht im gleichen Orte lebend, war Sepp Ska-litzky doch mit jenem schöpferisch regen Per-sonenkreis mannigfaltig verbunden und seineigenes geistiges Drängen, seine Liebe zur Hei-mat, zu Brauch- und Volkstum, seine Zielsetzungmögen nicht selten aus ihm Anregung, Beispielund Ausrichtung gewonnen haben. In den zweiJahrzehnten vor dem Zweiten Weltkriege schufder Dichter Skalitzky zahlreiche Erzählungen,Gedichte, Skizzen, Schwanke und Legenden ausdem Stoffbereich der Heimat, des Waldes undder menschlichen Beziehungen. Daneben erfüllteer seine Verpflichtung gegenüber der um ihreRechte kämpfenden sudetendeutschen Volks-gruppe. Er gehörte den maßgeblichen Vereini-gungen an und vertrat ihre Belange in Wort undSchrift. Von 1934 bis 1937 war er Bürgermeistervon Markt Eisenstein.

Krieg, Vertreibung und drei Jahre im Inter-niertenlager unterbrachen das Schaffen unseresLandsmannes. Dann fand er im bayrischenMemmingen den neuen Wohn- und Wirkungs-ort. Als Oberlehrer wirkte er im Orte, als Dich-ter weit darüber hinaus. In dem Roman „Wal-lensteinsommer in Memmingen" verband ersein Wissen aus Böhmen mit geschichtlichen Be-richten über den neuen Wohnort. Das Buch warVorstellung und Empfehlung zugleich gegenüberdem bayrischen Gastland. Zahlreiche Werkesind seither entstanden mit den aus der Heimatübernommenen Stoffgebieten und den durchKrieg, Vertreibung und Lager neu hinzugefüg-ten. Die Tätigkeit in der Schule, eine Reise insHeilige Land fanden ebenso ihren literarischenAusdruck. Sein letztes Werk, der große Böhmer-waldroman „Da begann der Wald zu brausen"erscheint zu seinem 75. Geburtstag.

Wie in der Heimat, so hat Skalitzky auch imneuen Lande seiner Volksgruppe den helfendenBeitrag geleistet: durch seine Bücher, seineVorträge, sein Betreuen der Jugend. Man dank-te ihm: Er erhielt den Kulturpreis der StadtPassau, die Adalbert-Stifter-Medaille und denAnerkennungspreis der SudetendeutschenLandsmannschaft. Dem Vortrag schloß sich eineLesung aus Skalitzkys Werken an: Die FrauenFrank, Heinrich, Spindler, Witzany und Dipl.-Ing. Kufner lasen Gedichte aus dem Bande „Esist so tröstlich, wenn die Blätter treiben", denSchluß aus dem „Wallensteinsommer", Heiteresaus dem Buch „Die mich geliebt und geärgerthaben" und die Gedichte „Zischka" und „BlaueSchwertlilie". Die musikalische Umrahmung lei-tete Dipl.-Ing. Kufner mit der Singrunde. EinGlückwunschschreiben mit den Unterschriftender Anwesenden wurde an Lm. Skalitzky ge-sandt.

Humanitärer VereinUnser neues Vereinsheim Hotel-Restaurant

„Sitler", Wien 14, Linzer Straße 105, war am er-sten Sonntag des Monats Februar leider schonanderweitig vergeben, daher mußten wir unse-ren Heimatabend ausnahmsweise auf den31. Jänner verschieben. Unsere Mitglieder undFreunde waren trotz der Umstellung und desschlechten Wetters zahlreich erschienen undaußerdem war eine stattliche Zahl der Heimat-gruppe Bennisch mit Obmann Karl Philipp undFrau gekommen, was uns sehr gefreut hat. Ob-mann Escher erinnerte daran, daß wir 39 Jahreununterbrochen im Hotel Ohrfandl waren. Nachverschiedenen Verlautbarungen gab er die Ge-burtstage des Monats Februar bekannt undwünschte allen Jubilaren viel Glück und Ge-sundheit. Einen besonderen Geburtstag begin-gen: Hilde Perschi (85), Ehrenmitglied Marian-ne Müller (75), Franziska Rudolf (80), Margare-te Gabauer (70) und unser Fahnenträger ErikZimmermann (60). Der Obmann sprach einigeGeburtstagsgedichte, zwei Jubilarinnen wurdeein Blumenstrauß überreicht. Liebenswürdiger-weise brachte die Sängerrunde der Bennischerden Geburtstagskindern ein Ständchen. Sehr an-genehm machte sich in dem großen Saal die vonObmannstellvertreter Walter Vogel zur Verfü-gung gestellte Lautsprecheranlage bemerkbar.Das Sängerehepaar Fauland konnte ob einerAutopanne leider nicht kommen, dafür trugenFrau Maria Kölbl ein Gedicht in der Schrift-sprache und Obmann Escher zwei Gedichte inder Mundart vor. Eine gelungene Überraschunghatte sich der Leiter der Trachtengruppe Lm.Stephan ausgedacht. Er war mit einer AnzahlTrachtengruppenmitgliedern und einer Gruppeder Sudetendeutschen Jugend mit ihrem Bun-desobmann Rogelböck erschienen. Herr Gruberhatte als Zeichen der Verbundenheit und alsDank an die Sudetendeutsche Jugend einenMarsch komponiert, den er auf dem Klavierund gesanglich zu Gehör brachte, wofür ihmgroßer Beifall zuteil wurde. Lm. Stephan über-reichte dem Bundesobmann der SDJ ein Exem-plar des ihnen gewidmeten Marsches. Zum Ab-schluß des überaus gelungenen Abends machteder Obmann noch auf unsere stattfindendeHauptversammlung am 7. März aufmerksam.Lm. Gruber spielte den ganzen Abend fleißigernste und heitere Musik und trug viel zumGelingen des Treffens bei.

M.-Osfrou, Oderberg, F r i e d e k =Unsere Faschingsfeier am 1. Februar wurde im

überfüllten Saal im Restaurant „Zu den dreiHackeln" abgehalten. Auch dieses Mal konntedie Obfrau, Johanna v. Etthofen, liebe Ehren-gäste begrüßen, und zwar: den Bundeskultur-referenten Professor Maschek, den Bundes-schriftführer und Obmann Meissner mit Gattin,eine große Zahl der Bennischer Tischrunde mitObmann Philipp und Gattin, eine Böhmerwald-gästegruppe mit Dipl.-Ing. Kufner und den Ob-mann des Böhmerwaldmuseums Lindinger mitGattin. Die Stimmung war ausgezeichnet und er-reichte ihren Höhepunkt, als eine starke Abord-nung der sudetendeutschen Jugend verschiedeneVolkstänze vorführte, die von Lm. Seidler wieimmer ausgezeichnet einstudiert waren. Mitgroßer Freude konnten wir später auch den Bun-desjugendführer Rogelböck begrüßen. Besondersdanken müssen wir den Landsleuten Kalmus undKrischke, die in humorvoller Weise zum Gelin-gen des Nachmittags beitrugen.

Der 2. Bundesobmann, v. Etthofen, berichtetekurz über die Kulturtagung des Landesverban-des Wien, Niederösterreich und Burgenland.Allen Helferinnen und Helfern sei ebenfalls be-sonders herzlich für ihre Arbeit gedankt.

Das nächste Treffen findet am 7. März bei den„Drei Hackeln" um 16 Uhr statt. Wir planen an-fangs April einen Autobusausflug und bitten umrascheste Anmeldung bei Herrn Spausta, derdiese Ausflüge seit vielen Jahren erstklassigdurchführt.

Erst jetzt erfahren wir, daß der Begründerder Heimatgruppe Mähr. Ostrau, Herr AlfredJanitschek, unerwartet im 50. Lebensjahr ver-storben ist. Unsere aufrichtige Anteilnahme giltden Angehörigen.

Das Faschingskränzchen der SDJ Oö. findet

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Ball der Böhmerwäldler,Faschingssamstag, 28. Februar,

Linz, Märzenkeller! • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • » • • • • • • • • •

am Sonntag, dem 29. Februar 1976, um 14 Uhr beiErwin am Flötzerweg 141 statt. Maskierung er-wünscht! Nähere Auskünfte bei: Reinhold Za-horka, Prager Straße 13, 4020 Linz, Tel. 35 80 34.

KörntenWir gratulieren: Unser Landesausschußmit-

glied und langjähriger Rechtsberater des Lan-desverbandes, Lm. Dr. Bruno v. Kriegelstein, eingebürtiger Kraslitzer, begeht am 20. Februar inerfreulich geistiger Frische und guter Gesund-heit seinen 80. Geburtstag. Herzliche Glückwün-sche namens des Landesverbandes und der Be-zirksgruppe Klagenfurt.

KlagenfurtDie beiden Söhne des Ehepaares Dir. Fritz und

Leopoldine Antoni, die Professoren Werner undDieter Antoni, wurden am 6. Februar an derGrazer Universität zum Doktor der Philosophiepromoviert. Herzlichste Gratulation den beidenFamilienvätern.

Hauptversammlung der Bezirksgruppe am 13.März, um 15.30 Uhr. im kleinen Saal des Kol-pingheimes. Anschließend Lichtbildervortrag;gesonderte Einladungen ergehen noch.

Oberösterreich

schiedsworten und Heimaterde der lieben Ver-storbenen. Unser aufrichtiges Beileid gilt denbeiden Nichten Traude Passig und Käthe Hell-wig sowie dem Bruder Fritz Fleischmann.

Für soziale Zwecke wurden der Landsmann-schaft folgende Kranzablösen gespendet: An-läßlich des Ablebens von Josef Leiske: OttoHollmann S 200.—, Otto Rölz S 100.—, EllaMüller S 50.—, Hermine Scharf S 50.—, AnnaLippert S 20.—. Anläßlich des Ablebens vonFrau Ella Müller: Anna Eichler S 100.—, FamilieOtto Bauhof S 100.—, Hilde Hladik S 100.—, Fa-milie Fritz Waniek S 100.—, Elli Hartig S 100.—,Frau Stadtrat Zita Stecker S 100,—, Frauen Stehrund Herbe S 100.—, Herta Pochmann S 50.—,Hermine Scharf S 50.—, Christi Friedl S 50.—,Auguste Haak S 50.—, Anna Weber S 50.—,Eleonore Wunde S 50.—, Hilde Rössler S 50.—,Hedi Veith S 50.—, Erna Graf S 50.—, EmmaBiemann S 50.—, Emmy Ullrich S 50.—, Farn.Josef u. Grete Müller S 50.—, Anna LippertFeldkircher Friedrich; Friedrich Emil; DoktorFriedrich Hans; Gritsch Veronika; Grojdl Elisa-beth; Grünwald Emilie; Hausmann Elfriede;„Hochwald"; Hübner Arthur; Kapp Leomilla;Kunzfeld Hilde; Ing. Lauda Franz; Marecek Irm-gard; Dipl.-Ing. Marschn-er Rolf; Merkl Karl;Mück Emil; Olbrich Josef; Raschauer Arthur;Razumovsky Andreas; Richter Ilse; Dr. Ing. Rie-del Wilhelm; Schmied-Birkham Gustav; SchwedRupert; Spindler Liselotte; Dipl.-Ing. Steinbre-cher Manfred; Stoppe Emil; Stuchlik Hansi; Til-lich Rudolf: Dr. Tunk Karl; Wolf Franz; Zeman-cek Leopold.

BöhmerwflldlerlnOÖ.,Geburtstage im Februar: Prof. Josef Schimek,

geb. 28. 2. 1889, Vöcklabruck, Stadtplatz 9; EugenPorak, geb. 8. 2. 1892, Bad Ischi, Leschetitzkig. 3;Lambert Theurer, geb. 20. 2. 1897, Linz, Schu-bertstr. 25; Arthur Bauer, geb. 18. 2. 1897, Linz,Dauphinestr. 201/2; Dr. Karl Fink, geb. 25. 2.1897, Linz, Brückenstr. 52; Maria Watzl, geb.4. 2. 1895, Leonding, Töglwiesenstr. 10; Ing. Mat-thias Vejvar, geb. 21. 2. 1897, Freistadt, Glage-nau 28; Innmann Josef, geb. 18. 2. 1898, Krons-torf, Thalling 42; OSR Josef Mayer, geb. 8. 2.1899, Linz, Aubrunnerweg 21; Ing. Matthias Qua-tember, geb. 10. 2. 1899, Linz, Landwehrstr. 8;Reg.-Rat i. R. Karoline Spitzl, geb. 18. 2. 1901,Linz, Harrachstr. 42/3; Konrad Lemoch, geb.9. 2. 1902, Linz, Klammstr. 7; Franziska Lausek-ker, geb. 20. 2. 1902, Linz, Hirschgasse 11; Jo-hann Strada, geb. 10. 2. 1904, Linz, Nietzsche-str. 44; Maria Brabetz, geb. 25. 2. 1901, Linz, Me-lissenweg 80; Josef Weiguny, geb. 4. 2. 1904, Linz,Dauphinestr. 199; Friedrich Ottendörfer, geb.12. 2. 1906, Haid, Bahnhofstr. 21; Johann Prügl,geb. 6. 2. 1906, Linz, Stadlerstr. 60; Senatsrat i. R.Dr. Franz Wischin, geb. 22. 2. 1911, Goethestr. 25,Linz; Johann Grill, geb. 25. 2. 1911, Leonding,Oberhuemerstr. 20; Anni LoisU, geb. 8. 2. 1921,Linz, Woissauerstr. 22.

BrounnuLandsmann Franz Hocke gestorben

Am 4. Februar starb Landsmann Hocke nachkurzer Krankheit im 63. Lebensjahr. Er stamm-te aus Iglau. erlernte das Fleischhauerhandwerkund war einige Jahre Geschäftsführer in einerGroßmetzgerei. 1940 rückte er ein. konnte abernach der Entlassung aus der Gefangenschaftnicht mehr in seine alte Heimat zurückkehren.Er fand in Braunau seine zweite Heimat und imWerk Ranshofen Arbeit als kaufmännischer An-gestellter. Vor zwei Jahren trat er in den Ru-hestand. Der Landsmannschaft gehörte der Ver-storbene seit 1956 an. An der Beisetzung am7. Februar nahmen Landsleute mit Fahne teil.Der Obmann würdigte in einem Nachruf unserenLandsmann.

Egerlönder Gmol zllnzUnser nächster Heimatabend am Samstag, dem

21. Feber, um 19.30 Uhr im Gmoilokal „ZurPeife" steht im Zeichen des Faschings; für Unter-haltungsmusik ist gesorgt, bringen Sie etwasMaskerade und gute Laune mit.

Enns-NeugoblonzDie Landsmannschaft Enns-Neugablonz gratu-

liert Josef Frank aus Hosterlitz bei Znaim imAltersheim Ansfelden-Haid zum 85. Geburts-tag am 3. Februar; Frau Elfriede Bauhof ausBad Schlag, in Enns, Neugablonz 20, zum 65. Ge-burtstag am 9. Februar; Frau Anna Eichler ausGablonz, Steinberggasse 7, in Enns, Neu-gablonz 12, zum 87. Geburtstag am 22. Februar.

Immer größere Opfer fordert der unerbittlicheTod aus unseren schon gelichteten Reihen. Kaumging das alte Jahr zur Neige, starb nach lan-gem, schwerem Leiden Landsmann Oswald Hessaus Liebenau, in Enns, Neugablonz 4, am Mon-tag, dem 12. Jänner 1976, im 69. Lebensjahr.

Eine große Trauergemeinde begleitete denlieben Verstorbenen am Freitag, 16. Jänner, nachder um 15 Uhr in der StadtpfarrkircheEnns-St. Laurenz, abgehaltenen Seelenmessezur letzten Ruhestätte.

Am offenen Grab gedachte der Obmann derSud. Landsmannschaft Enns, Komm.-Rat. FritaWaniek, mit Heimaterde und innigen Abschieds-worten des in Gott ruhenden Verstorbenen. Un-ser aufrichtiges Beileid gilt seiner Gattin sowiedem Bruder mit Frau.

Am 28. Jänner starb nach kurzem Leiden un-ser langjähriges Mitglied, Frau Ella Müller ausGablonz, Gutenbergstraße 12, wohnhaft in Enns,Neugablonz 18, im 84. Lebensjahre. Die Beiset-zung der lieben Verstorbenen erfolgte am 2. Fe-bruar, nach Abhaltung des Trauergottesdienstesum 15 Uhr in der Stadtpfarrkirche Enns-St. Lau-renz, im Familiengrab. Viele der Heimatangehö-rigen gaben ihr das letzte Geleit zur Ruhestätte.Obmann Komm.-Rat Waniek gedachte mit Ab-

Schlosser zum geachteten, allseits beliebtenWerksobermeister emporarbeitet. 1968 geht er inden wohlverdienten Ruhestand und schafft sichmit Fleiß und Ausdauer in Ansfelden ein neuesHeim.

Karl Willmann ist einer der Gründer und inall den vergangenen Jahren ein wesentlicherMitgestalter des Verbandes der Südmährer inOberösterreich. Der südmähr. Landschaftsrat inGeislingen lohnte seine Arbeit im Dienste derHeimat mit der Verleihung des goldenen Ehren-zeichens. Mit Karl Willmann, der auf dem Fried-hof von Ansfelden seine letzte Ruhestätte fand,verliert der Verband, verliert die Sudetendeut-sche Landsmannschaft einen treuen Vertreter desHeimatgedankens. Seine Freunde und Kamera-den überschauen bewegten Herzens am Endeseines Weges seine Lebensleistung. Seinen Hin-terbliebenen gehört ihre tiefempfundene An-teilnahme.

Konrektor Rudolf Mahr (Mißlitz) gestorbenAus der Stadt Vaihingen in Baden-Württem-

berg erreicht uns die Nachricht, daß am 14.Jänner Rudolf Mahr, geb. am 7. Februar 1915in Mißlitz, Krs. Znaim, knapp vor seinem 61. Ge-burtstag, nach einer kurzen, schweren Krank-heit gestorben ist.

Lm. Mahr legte 1939 in Znaim die Lehrer-prüfung ab. Seine Berufslaufbahn wurde durchden Krieg unterbrochen. Nach der Vertreibungkam er 1949 nach Vaihingen, wo er im Schul-dienst seine pädagogischen Fähigkeiten bewiesund es zum Konrektor an der Volksschulebrachte. Mit seinen reichen musikalischen Kennt-nissen und Fähigkeiten erwarb er sich in seinerWahlheimat Ansehen und Wertschätzung. VieleVeranstaltungen im Konzertsaal und in derKirche trugen den Stempel seiner Tätigkeit alsDirigent des Blasorchesters und von Chören.

Zahlreiche Auszeichnungen und Ehrungen, u.a. die Bundesförderermedaille in Gold des Deut-schen Volksmusikerbundes, die goldene Dirigen-tenehrennadel und die Verleihung des Bundes-verdienstkreuzes geben Zeugnis von der wert-vollen Kulturarbeit Rudolf Mahrs, um den seinesüdmährischen Landsleute und mit ihnen Kreisund Stadt Vaihingen, die sein Wirken nichtvergessen werden, trauern.

Neue HelmutZu unserer Faschingsveranstaltung am 7. Fe-

bruar, die wieder einen sehr guten Besuch auf-wies, konnte Obmann Hoffeiner den Bundes-vorsitzenden, Lm. Komm.-Rat Friedrich mit Gat-tin, den Landesobmann, Konsulent Hager, unserEhrenmitglied Lm. Daschiel, als Vertreter derBöhmerwäldler Frau Küberl, die LandsleuteRanzinger, Novotny und Schulrat Schnauder, allemit Gattinnen, begrüßen. Als Vertreter derMährer und Schlesier waren deren ObmannIng. Brauner, als Gemeindevertreter des Orts-teiles Neue Heimat Herr Amtsrat Ilk mit Gat-tin, weiters Herr Amtsrat Pammer und HerrEndmayr mit Gattinnen vom österr. Pensioni-sten- und Rentnerbund anwesend. Auch ausDeutschland waren Gäste gekommen: die Schwe-ster von Frau Ranzinger aus Bayern und HerrHans Rothbauer aus München. Ins Auge ste-chend — wie jedes Jahr — die große Familie derKoplingers, alt und jung. Für sie alle fand Obm.Hoff einer herzliche Worte der Begrüßung.

Alsbald spielte das Quartett Neue Heimat un-ter der Leitung von Franz Aigner flott undschmissig zum Tanze auf, alte und neue Weisenerklangen, es wurde fleißig getanzt und ge-sungen, verschiedene Einlagen trugen zur Erhö-hung der Stimmung bei, um Mitternacht wurdeeine Torte an Lm. Rupert Koplinger von derSorengelleitung übergeben als Dankabstattungfür langiährige Mithilfe bei unseren Fasehings-veranstaltungen. die dieser an alle jene Frauenweitergab, welche bei der Vorbereitung undGestaltung des Abends behilflich waren. Alles inallem ein richtig frohes Faschingsfest, man sahnur lachende und fröhliche Gesichter, alle ka-men auf ihre Kosten, und die Speisen und Ge-tränke des Hauses Seimayr trugen wesentl{chdazu bei, daß bis 4 Uhr früh getanzt wurde.

Riesen-und Isergeblrgler

WelsUnser nächster Landsmannschaftsabend findet

am Freitag, dem 5. März, im Gasthof „Kaiser-krone" statt. Beginn 20 Uhr. Nachträglich wün-schen wir unserer Landsmännin, Frau MarieBucher aus Lechwitz, wohnhaft in Wels, Robert-Koch-Straße 69, zu ihrem 70. Geburtstag, densie am 14. Februar bei bester Gesundheit imKreise ihrer Familie feiern konnte, alles Gute.

Salzburg

Die Heimatgruppe der Riesen-, Isergebirglerund Brüxer lädt die Landsleüte zum Heimat-abend, am 19. Februar, im Soortcasino. um 20Uhr herzlich ein. Es soll ein richtiger fröhlicherFaschingsabend sein, Lm. Tschiedel hat für denheiteren Teil schon sein Kommen zugesagt. Wirmöchten auch gleichzeitig auf unseren Heimat-abend am 18. März hinweisen, Lm. Joachim-Michael Klinger wird uns einen interessantenFilmvortrag, u. zw.: „Auf den Spuren derAzteken und Mayas und berühmteste Ausgra-bungsstätten sowie Land und Völker in Mexikound Guatemala" bringen.

Das Postporto ist von S 0.70 auf S 1.50 gestie-gen, daher werden in Zukunft Einladungen nurin besonderen Fällen gesandt. Die Heimabendesind wie bisher an jedem 3. Donnerstag imMonat, außer Juli und August. Alles Näherewird in der „Sudetenpost" und in den „OÖN"aufscheinen.

Bei dieser Gelegenheit möchten wir unserenim Februar geborenen Landsleuten noch herz-lich gratulieren und beste Gesundheit für dieZukunft wünschen: Dr. Ing. Herbert Locker,4. 2. 1901; Ing. Ernst Elstner, 6. 2.: Fritz Rosier,20. 2.; Gustav Streit, 9. 2.; Helene Titscher, 7. 2.;Ilona Wundrak, 20. 2.

* = Südmnhrer in O b e r ö s t e r r e i c h =Zum Tode von Lm. Karl Willmann

Statt eines Berichtes über den Verlauf desheurigen Südmährerballes müssen wir tief be-troffen mitteilen, daß unser Lm. Karl Willmannmitten aus dem Ballgeschehen für immer vonuns gegangen ist.

Karl Willmann, 1908 geboren, verlebte in seinemschönen, verträumten Heimatort Joslowitz inSüdmähren seine Jugend und seine Lehrzeit.In der nahen Kreisstadt Znaim findet er späterals Metalldreher Beschäftigung, lernt seine Frau,eine geb. Mayerhofer, kennen und gründet hierauch seine Familie. Sein außerberufliches Interes-se gehört vornehmlich der Freiwilligen Feuer-wehr Znaim. 1945 teilt die Familie Willmann dasSchicksal ungezählter Heimatvertriebener. Siefindet in Linz eine neue Heimat, wo sich Karlmit größter Gewissenhaftigkeit und Zähigkeit inden V. ö. Eisen- und Stahlwerken vom einfachen

50. Geburtstag von Lm. ZuckrieglAm 22. Februar feiert Walter Zuckriegl in

Salzburg seinen 50. Geburtstag. In seiner Hei-mat Znaim sollte er den elterlichen Betriebübernehmen. Der junge Leutnant eines Fall-schirmjägerregimentes konnte aber nach demKriegsende nicht mehr nach Hause und kamnach etlichen schweren Jahren zur Firma Ber-ger-Chemie, mit der Aufgabe, die inzwischenweltbekannten Produkte Calgon, Calgonit, Co-riagen, Joha, Mikrophos und andere einzu-führen, bzw. auch Großprojekte in Wasserauf-bereitung zu erstellen. 1969 kam er mit einerFirmenänderung in die Benckiser-Gruppe undblieb bis 1975 als Prokurist und Verkaufsleiter.Im Vorjahr übernahm er als selbständige Firmaden Vertrieb von Benckiser-Erzeugnissen fürAnstalten, Krankenhäuser und Gastronomiesowie Verkauf und Vertretung von chemischenProdukten und Anlagen maßgebender österr.,westdeutscher und Schweizer Firmen. Mit einereindrucksvollen Referenzanlage im Wert von6 Mio. Schilling in einem steirischen Industrie-betrieb und vielen anderen Lieferungen —auch in die BRD — setzt der Jubilar aufgrundseines guten Namens in vielen Kreisen derösterr. Wirtschaft seine berufliche Tätigkeit inneuer Form aber gleicher Agilität fort.

Ein Treffpunkt der SudetendeutschenUnser nächster Kaffeenachmittag ist am Fa-

schingsdienstag, dem 2. März. Wir finden unsdaher in bester Faschingslaune um 14.30 Uhr imHotel Meran ein. Masken sind erwünscht! FürSpaß und Humor wird gesorgt.

Am 12. Februar wurde der gemischte Jugend-chor „25. Juli" aus Porto Allegre, der Hauptstadtdes brasilianischen Bundeslandes Rio Grandedo Sul, von unserem Landesobmann Dr. Schind-ler im Hotel Meran herzlichst begrüßt. Nach demzweiten Weltkrieg schlössen sich ausgewanderteDeutsche verschiedener Volksgruppen zu einerVereinigung zusammen, die sich die Pflege desDeutschtums und ihrer Kulturbeziehungen zwi-schen dem Mutterlande und der neuen Heimatzur Aufgabe stellten. Ihre Sing- und Tanzgruppekam im Rahmen ihrer Europareise aus Münchennach Salzburg. Zu ihrer Begrüßung überreich-

Page 6: So kam es zum Prag-Besuch · 2016. 11. 23. · standen vor allem mehr Grenzübergänge, mehr menschliche Kontakte und der kleine Grenzverkehr. Den Wunsch nach zwei neuen Grenzübergängen

SUDETENPOST FOLGE 4 VOM 19. FEBRUAR 1976

ten Landesgeschäftsführerin Leeb und Lmn. Dori-go einem jeden ein Säckchen Mozartkugeln, dieder Leiter der Confiseriefabrik Mirabell,Lm. Dr. Kappel, spendete. Die jungen Leute be-dankten sich mit dem Vortrag deutscher undbrasilianischer Lieder, die von unseren Lands-leuten mit viel Beifall aufgenommen wurden.Am nächsten Tage führte sie Lm. E. Koch durchdas schöne Salzburg, und diese Südbrasilianerlernten fröstelnd bei eisigem Winde unserenWinter kennen. Erst im warmen Speisesaal, beiBrathendln und Wein, tauten sie auf und gabenabschließend noch einige Heimatlieder zum be-sten. Vor ihrer Abreise nach Wien versprachensie, auch weiterhin unsere deutsche Muttersprachezu pflegen.

Unseren Mitgliedern, die in nächster Zeit ihrenGeburtstag feiern, wünschen wir für das kom-mende Lebensjahr gesunde und zufriedene Ta-ge, vorerst unserer Landsmännin Valerie Pach-mann zu ihrem gesegneten 94. Lebensjahr, denJubilaren Wilhelm Weinhold, 65. (Troppau),Gustav Swiezy, 55. (Lemberg), Prok. WalterZuckriegl, 50. (Urbau/Znaim), weiters: ErnaGerlich (Zwittau), Matthias Kellner (Kl. Selo-witz), Irmtraut Reifenberger (Morchenstern/Gablonz), Charlotte Russinger und ElisabethWeinhold (Troppau).

Anläßlich der Delegiertentagung des Landes-verbandes Steiermark im November vergange-nen Jahres wurde vom Landesobmann demVertreter des Bezirkes Judenburg das „GoldeneEhrenzeichen" der Sudetendeutschen Lands-mannschaft für unseren Lm. Friedrich Korn-herr übergeben. Der Obmann der Bezirks-stelle überreichte vergangene Woche dem Aus-gezeichneten mit den herzlichsten Glückwün-schen und dem Dank der Bezirksstelle Juden-burg—Knittelfeld das Ehrenzeichen. Schriftfüh-rer Friedrich Kornherr (aus Dürnholz, Süd-mähren) ist seit vielen Jahren Amtswalter undhat sich durch seine freiwillige, uneigennützigeund aktive Mitarbeit um die Bezirksstelle Ju-denburg sehr verdient gemacht.

Leoben

SteiermarkBrück on der Mur :

Im neuerbauten Saale des Bahnhofshotelsfand am 1. Februar die heimatliche Zusammen-kunft statt, die gut besucht war. Auch unsereLeobner Freunde waren anwesend. Nach der Be-grüßung gratulierte der Obmann im Namendes Ausschusses zum Geburtstag im Februarnachstehenden Landsleuten: Franz Polzer, 72(Pohorsch b. Olmütz); Elsa Lowak, 70 (Troppau);OSR Roman Pietsch, 68 (Schibitz); GertrudePiesch, 67 (Bielitz); Grete Finger, 65 (Wien);Elisabeth Wieser, 60 (Troppau); Reg.-Rat Fried-rich Schulz, 59 (Pottendorf b. Wien); Kurt Gün-ther, 55 (Aussig); Oskar Bartosch, 55 (Böhm.-Aicha); Dr. med. Hedwig Zsifkovits, 53 (Tropp-au); und Dipl.-Ing. Ernst Siegmund, 38 (Hom-bok).

Nach Erledigung der weiteren Tagesordnungwurde ein für Anfang Juni 1976 geplanter Auto-ausflug besprochen. Anschließend wurden durchLm. Dipl.-Ing. Fritz Mandel herrliche Licht-bilder aus der Umgebung von Kapfenberg undErinnerungsbilder von Faschingsunterhaltungenund Faschings-Kegelabend der Landsmann-schaft gezeigt, die viel Heiterkeit erweckten.Die nächste Monatsversammlung findet am 7.März, um 15 Uhr, im Bahnhofshotel statt, undzwar wiederum mit Lichtbildern.

GrazEin saisongerecht geschmückter Saal im Hotel

„Erzherzog Johann" mit bunten Lampions undPapierschlangen an den Wänden, mit bebildertenKegelhütchen auf den Tischen und mit farbi-gen Faschingsköpfen am Halsausschnitt der Da-men und am Rockkragen der Herren, das warder Rahmen jener Nachmittagsunterhaltung am8. Februar, zu der die Grazer Bezirksgruppeder SLÖ angelegentlichst (und nicht — wie inFolge 2 der Sudetenpost irrtümlich vermerkt —„gelegentlichst") eingeladen hatte und die sicheines überaus regen Zuspruchs erfreute. DerVeranstalter, Ing. Franz Sabathil, hieß, nachdemdie Kulturreferentin, Lmn. Dr. Jolande Zellner-Regula, Grußadressen von Landeshauptmann Dr.Niederl, Bürgermeisterstellvertreter Dipl.-Ing.Hasiba und Stadtrat Dr. Pammer verlesen hatte,eine stattliche Reihe von Ehrengästen will-kommen: in Vertretung des Landeshauptman-nes den Nationalrat Dr. Hafner, als Vertreter desBürgermeisters den Landtagsabgeordneten Ing.Turek und Gemeinderat Zankel und als Vertre-ter des Vizebürgermeisters Dipl.-Ing. Hasiba,den Gemeinderat Dr. Altmann, als Vertreter derLandsmannschaften Obmann Petsche (Gottscheer)und Herrn Luscher (Gottscheer Gedenkstätte),Direktor Wiesthaler (Deutsch-Untersteirer) undaus dem Kreise der Sudetendeutschen Landes-obmann Direktor Schwab, Bezirksgruppenob-mannstellvertreter Czermak (Leoben), Bezirks-gruppenobmann Seidl (Köflach) und Heimat-dichter Alexander Hoyer, schließlich auch diebeiden musikalischen Betreuer der Festlichkeit,Kapelle und Stimmungssänger „Roman".

Nach dem einleitenden Egerländermarsch sorg-ten flotte Rhythmen und lustige Lieder fürHeiterkeit und ein beschwingtes Tanzvergnü-gen, das nur dann und wann unterbrochenwurde. So etwa, wenn man vielstimmig insBöhmerwald- oder ins Riesengebirgslied ein-fiel, wenn ein nietenloser Glückshafen (Sude-tendeutsche sind und haben keine Nieten!) mitüberraschenden Besten — aus der dankenswer-ten Spendenfreudigkeit unserer Landsleute —sein Bestes bot, wenn Lm. Hildebert Mischuretz— erstmals in unserer Mitte — seine sonoreSingstimme erschallen ließ oder seiner winzigenMundharmonika in virtuoser Handhabung gera-dezu orchestrale Wirkungen entlockte, wennOrganisationsleiter Erich Czech als hausmeister-liches Faktotum in launigen Strophen einen an-schaulichen Bericht über seinen eigenen Einsatzsowie über die Tätigkeit der einzelnen Amts-träger der Grazer Landsmannschaft zum bestengab oder wenn, seinem Beispiel folgend, Ing.Sabathil die anwesenden Politiker mit wohl-gemeinten Anzüglichkeiten bedachte. In welcherfreulichem Maße unsere geselligen Zusam-menkünfte Anklang finden und wie dankbardas Bemühen unserer Mitarbeiter gewürdigtwird, erhellt aus der Tatsache, daß immer wie-der Landsleute zu unserer Gemeinschaft stoßen.Diesmal durfte unsere Geschäftsführerin, FrauLuise Czekansky, fünf neue Mitglieder in dieListe der Angehörigen der SLÖ aufnehmen.

Das nächste Treffen findet am Sonntag nach-mittag, 14. März, statt und sieht einen Licht-bildervortrag des Lm. Dipl.-Ing. Peter Schererüber Deutschland vor. Der Ort der Veranstaltung(Bahnhofrestaurant oder Hotel Erzherzog Jo-hann) möge den Lokalnachrichten in der näch-sten Folge der „Sudetenpost" entnommenwerden.

JudenburgAm 19. Jänner beging unser treues Mitglied,

Frau Emma Gaubichler, in Judenburg ihren85. Geburtstag. Frau Gaubichler ist die Witwedes im Jänner 1972 verstorbenen Ehrenobmannes,Oberförster i. R. Herbert Gaubichler. ObmannLiebisch und Schriftf. Kornherr überbrachtenherzliche Glückwünsche der Bez.-Stelle Juden-burg und überreichten ein Geburtstagsgeschenk.

Musik, Tanz und Unterhaltung war die Pa-role für einen bunten Faschingsabend, an dem300 Personen der Einladung der Sudetendeut-schen Landsmannschaft Leoben gefolgt warenund den großen, bunt dekorierten Saal des„Gösserbräu" in Goß füllten. BezirksobmannStadtrat Franz Lausecker konnte unter den vie-len Landsleuten aus Leoben, Graz (mit Landes-obmann Dir. Schwab, Bez.-Obm. Dipl.-Ing. Sa-bathil), Köflach (Bez.-Obm. Seidel), auch pro-minente Persönlichkeiten des öffentlichen Le-bens, wie Frau Bundesrat Leopoldine Pohl,LAbg. Franz Kollmann, ORR Dr. Josef Protas,(in Vertretung des Bezirkshauptmannes), Vize-bürgermeister Hofrat Dr. Matthias Wieland,Direktor Ing. Richard Nuschei, Hptm. Fogera-scher vom österr. Bundesheer, BRO H. Kratoch-will sowie starke Abordnungen des österr. Ka-meradschaftsbundes, des Edelweiß-Verbandes,der Marine-Kameradschaft, der KameradschaftIV, weiters Vertreter des Südtirolerbundes, derDeutsch-Untersteirer, der Bukowina-Deutschenund der Gottscheer Gedenkstätte begrüßen.

Die Tanz- und Unterhaltungskapelle „TheEvergreens" — ihren Namen rechtfertigend —sorgte gleich von Beginn an für gute Stimmung,wobei beliebte Tanzspiele, „Kerzenlichtwalzer"usw. bei alt und jung gut ankamen. ReißendenAbsatz fanden die zum Teil wertvollen Beste —vor allem die vielen Schmuckspenden derLandsleute aus Neugablonz (BRD) und der Leob-ner Geschäftswelt. Für das leibliche Wohl derzufriedenen Gäste sorgten Küche und Keller desgastlichen Hauses Unterköfler. Nach der für vielezu früh endenden Ballnacht — trat jeder miteinem großen Luftballon bewaffnet — den Heim-weg an.

Rottenmonn-LfezenWir möchten unseren Landsleuten die trau-

rige Mitteilung machen, daß am 4. Jänner unsereliebe Frau Linek im 100. Lebensjahre im Kran-kenhaus Rottenmann verstorben ist. Frau Linekmöge uns stets in guter Erinnerung bleiben;durch ihren Humor und ihre Gedichte hat sieoft zur Verschönerung unserer Zusammenkünftebeigetragen und wer wurde nicht von ihr mitselbstgehäkelten Deckerln beschenkt, die siemit Liebe und in allen Farben fabrizierte. Wirhaben immer gehofft, ihr zu ihrem 100. Ge-burtstag, am 2. Juli hätte er sein sollen, eineAufwartung machen zu können, aber leiderkam alles anders!

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führt, die im Laufe des Monats Dezember beiunserer Verwaltung eingetroffen sind. In weite-ren Veröffentlichungen werden die übrigenSpenden veröffentlicht werden.WIENS 226: Kunz Viktor.S 200: Dr. Köhler Rudolf.S 136: Dostal Heidi; Fritsch Adalbert.S 100: Dr. Häusler Friedrich; Klaudi Franz und

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Brunhilde; Lüge Franz; Peichl Gertrude; Seif-fert Ferdinand; Wutka Marie.

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hann; Prof. Bosek-Kienast Karl; Chwal Anna;Dipl.-Ing. Dworzak Karl; Dr. Eichhoff Hans;

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Die JUGEND berichtetJugendredaktion 1160 Wien Effingergasse 20

Bundesjugendführung13. Sudetendeutsche Schimeisterschaften

in Kiefersfelden:

fersfelden: Von überall her kamen die Teilneh-mer an den Sudetendeutschen Schimeisterschaf-ten in Kiefersfelden, sei es von Norddeutsch-land, vom Rhein, von allen Teilen Bayerns undnatürlich auch aus Österreich! Dies war wiederein Treffpunkt für die schifahrbegeisterten Su-detendeutschen! Ausgerichtet wurden dieseMeisterschaften von den Sudetendeutschen Tur-nern. Aus Österreich kamen vor allem jugend-liche Teilnehmer aus Wien, Oberösterreich, Nie-derösterreich und selbstverständlich aus Kuf-stein/Tirol. Leider waren auch diesmal keine äl-teren Landsleute aus Österreich dabei. Na, viel-leicht wird's beim nächsten Mal besser werden!Am Samstag, dem 7. Februar, war der Torlauf an-gesetzt, und da es Langlaufschier zum Borgengab, nahmen wir daran teil. Für die meistenvon uns war es eine Premiere, und man kannsagen, daß wir uns da ganz tapfer geschlagenhaben. Langlaufen ist ein sehr schöner Sport, je-doch als Wettkampf sehr anstrengend, und manmuß sehr viel Kondition haben. Das Wetterwar herrlich, und so gab es allgemein sehr gu-te Ergebnisse.

Nach einer Kaffee jause wurde aufgrund einerspontanen Idee die Sauna besucht, und manfühlte sich wieder wie neugeboren. Am abend-lichen Sudetendeutschen Ball sah man wiederviele Bekannte, und wir unterhielten uns sehrgut Übrigens haben wir in der Volksschulemittels mitgebrachter Liegen und Luftmatratzenübernachtet. Am Sonntag, 8. Februar gings schonsehr zeitig an. Am Mesnerhang in Kiefersfelden(Start in Österreich, das Ziel liegt in Bayern!)fand der Riesentorlauf statt. Aber die Piste warsehr schlecht, neben wenig Schnee gab es vieleSteine, und es war sehr eisig. Das drückte auchein wenig die Leistungen und die Zeiten. Den-noch schnitten wir auch hier recht gut ab. Beider Siegerehrung wurden folgende Ergebnissefür uns bekanntgegeben:

Langlauf, Jugendklasse II, Herren, 4 km: 2.Wittula Andreas, Linz, 22,15 Min.; Junioren,Herren, 8 km: 4. Herbert Lehr, Stockerau, 35,88Min.; 5. Reinhold Zahorka, Linz, 38,40 Min.;Allg. Klasse, Herren, 8 km: 5. Rainer Ruprecht,Wels, 36,53 Min.; 7. Peter Persticky, Wien,45,37 Min.; Altersklasse I, Herren, 8 km: 7. EdiV/rana, Wien, 34,25 Min, 8. Dieter Kutschera,Wien, 37,40 Min., 9. Hubert Rogelböck, Wien,45,39 Min.; Altersklasse II, Herren, 8 km: 4.Klaus E. Adam, Wien, 41,24 Min.; AllgemeineKlasse, Damen, 4 km: 3. Anneliese Gilg, Wien,22,25 Min., 5. Sissi Knotz, Wien, 45,38 Min.; Mann-schaftslauf, Herren, 8 km: 5. SDJÖ-GruppeWien (Edi Wrana, Dieter Kutschera, HerbertLehr), 107 Min, 43 Sek., 6. SDJÖ-Gruppe Linz(Rainer Ruprecht, Reinhold Zahorka, Peter Per-sticky), 121 Min., 10 Sek.

Riesentorlauf: Herren: Schüler (Jhrg. 1970): 1.Klaus Feistauer, Kufstein, 1 :24,67 Min.; Schüler(Jhrg. 1962—69): 1. Peter Feistauer, Kuf stein,42,65 Sek.; Jugendklasse II: 1. Andreas Wittu-la, Linz, 43,45 Sek., 2. Herbert Lehr, Stockerau,48,56 Sek.; Allgemeine Klasse: 5. Rainer Rup-recht, Wels, 52,20 Sek., 6. Erwin Friedrich, Linz,52,54 Sek., 8. Peter Persticky, Wien, 59,52 Sek.,9. Reinhold Zahorka, Linz, 64,36 Sek.; Altersklas-se I: 3. Edi Wrana, Wien, 49,35 Sek., 5. DieterKutschera, Wien, 53,51* Sek., 7. Karsten Eder,M. Enzersdorf, 66,85 Sek., 8. Hubert Rogelböck,

Wien, 78,99 Sek.; Altersklasse II: 2. Klaus E.Adam, Wien, 48,90 Sek. — Damen: Schülerin-nen (Jhg. 1962—69): 2. Andrea Feistauer, Kuf-stein, 64,37 Sek.; Jugendklasse I: 1. Sigrid Roit-ner, Alkoven, 59,70 Sek.; Jugendklasse II: 1. Mo-nika Feistauer, Kuf stein, 52,97 Sek.; AllgemeineKlasse: 4. Anneliese Gilg, Wien, 61,41 Sek.;Altersklasse I: 2. Hanne Feistauer, Kufstein,53,13 Sek.Osterseminar vom 11.—16. April 1976: Die Su-detendeutsche Jugend hält in der angegebenenZeit am Heiligenhof — eine der Bildungsstättender SDJ — in Bad Kissingen bei Schweinfurthin Bayern (Franken) gelegen, ein Osterseminarfür junge Leute ab. Dieses Osterseminar bringtviele Themen und Informationen. Auf dem Pro-gramm stehen u. a.: Vorträge über Geschichte,Geographie, Wirtschaft, Kunstgeschichte, Volks-lieder, Volkstänze, Literatur aus dem Sudeten-land, ein Kaminabend, eine Fahrt in die Rhön,zum Bundesgrenzschutz und zur Demarkations-linie, eine Dichterlesung, Basteln und Werken,Filme, Dia-Vorträge, Spiele . . . und natürlichauch viel Spaß! Wir werden in schöner Gemein-schaft eine nette Woche verbingen!Teilnehmerbeitrag: Nur S 430.—!Fahrtkosten: Bundesbahn II. Klasse werdenersetzt!Beginn: 11. 4. 1976, 18 Uhr, Ende: 16. 4. 1976,nach dem Frühstück.Mindestalter: 15 Jahre.Anmeldeschluß: Da die Teilnehmerzahl sehrbegrenzt ist, bitten wir um Eure sofortige An-meldung (letzter Termin: 1. März 1976!) an dieSudetendeutsche Jugend, Effingerg. 20, 1160 Wien!

Lnndesgruppe WienFaschingskränzchen der SDJ Wien am kom-menden Wochenende: Am 21. Februar, also amkommenden Samstag, findet unser Faschings-kränzchen in unserem Heim, Wien 17, Weid-manng. 9, statt. Beginn: 20 Uhr, Ende: ???Jeder komme in Faschingskleidung! Musik vomlaufenden Band, für Speis und Trank wird be-stens gesorgt! Freunde können mitgenommenwerden.

Ball der Sudetendeutschen: 28. Februar. Näch-ste Woche ist es soweit: der Ball im Hotel„The Vienna Intercontinental"! Die junge Ge-neration der Sudetendeutschen wird diesen Ballmit einer Polonaise eröffnen! Komm auch Du zudiesem Treffpunkt!

Heimabend: Jeden Mittwoch ab 20 Uhr imHeim Wien 17, Weidmanng. 9.

«== Landesgruppe O b e r ö s t e r r e i c h =Das Faschingskränzchen der SDJ - Oö. findet

am Sonntag, dem 29. Februar 1976, um 14 Uhrbei Erwin am Flötzerweg 141 statt. Maskierungerwünscht! Nähere Auskünfte bei Reinhold Za-horka, Prager Straße 13, 4020 Linz, Tel. 35 80 34.

Landesgruppe TirolKufstein. Wir nahmen mit großem Erfolg an

den Sudetendeutschen Skimeisterschaften am 1.18. Februar in Kiefersfelden teil! Klaus, Peterund Monika Feistauer erreichten beim Riesen-torlauf in ihren jeweiligen Klassen den 1. Platz!Und die Mutter dieser Kinder erreichte in derAltersklasse I (Riesentorlauf) den hervorragen-den 2. Platz! Wir gratulieren sehr herzlich!

Erscheinungstermine 1976Audi im Jahre 1976 erscheint die „Sudeten-

post" monatlich am ersten und am drit'enDonnerstag. Die Versendung erfolgt am Mitt-woch, Annahmeschluß für redaktionelle Bei-träge ist der Samstag vor dem Erscheinungs-tag. Die Erscheinungstage sind im

April: 1. und 15.Mai: 6. und 20.Juni: 3. und 16.Juli: 1.August: 5.September: 9. und 23.Oktober: 7. und 21.November: 4. und 18.

Folge 7 und 8Folge 9 und 10Folge 11 und 12Folge 13/14Folge 15/16Folge 17 und 18Folge 19 und 20Folge 21 und 22

März: 4. und 18. Folge 5 und 6Dezember: 2. und 16. Folge 23 und 24

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