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Rezeptbuch für Kastanienretter Hamburger Kastanien Initiative Unterrichtsmaterial für Hamburger Grund- und Förderschulen über die Rosskastanien und die Rosskastanienminiermotte Ihre Ansprechpartner für Hamburgs Grün Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt Abteilung Landschafts- und Grünplanung Alter Steinweg 4, 20459 Hamburg [email protected] Informationszentrum für Umwelt und Entsorgung Hermannstraße 14, 20095 Hamburg (Mo – Fr 10.00 –18.00) Umwelttelefon: 040 / 34 35 36 [email protected] Bezirksamt Hamburg-Mitte, Management des öffentlichen Raumes Klosterwall 8, 20095 Hamburg, [email protected] Bezirksamt Altona, Management des öffentlichen Raumes, Abteilung Stadtgrün Jessenstraße 1-3, 22767 Hamburg, [email protected] Bezirksamt Eimsbüttel, Management des öffentlichen Raumes, Abteilung Stadtgrün Grindelberg 66, 20139 Hamburg, [email protected] Bezirksamt Hamburg-Nord, Management des öffentlichen Raums, Abteilung Stadtgrün Kümmellstraße 6, 20249 Hamburg, [email protected] Bezirksamt Wandsbek, Management des öffentlichen Raumes, Botanischer Sondergarten Wandsbek [email protected] Bezirksamt Bergedorf, Management des öffentlichen Raumes Kampweg 4, 21035 Hamburg, [email protected] Bezirksamt Harburg, Management des öffentlichen Raumes, Abteilung Stadtgrün Harburger Rathausplatz 6, 21073 Hamburg, [email protected]

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Rezeptbuch für Kastanienretter

ritabargstedtk o m m u n i k at i o n s - d e s i g n11.11.2008

Dieser Entwurf ist Eigentum von Rita Bargstedt Kommunikations-Design. Seine Verwendung und Umsetzung bedarf der ausdrücklichen Zustimmung.

Hamburger

KastanienInitiative

Unterrichtsmaterial für Hamburger Grund- und Förderschulen über die Rosskastanien und die Rosskastanienminiermotte

Ihre Ansprechpartner für Hamburgs Grün

Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt

Abteilung Landschafts- und Grünplanung

Alter Steinweg 4, 20459 Hamburg

[email protected]

Informationszentrum für Umwelt und Entsorgung

Hermannstraße 14, 20095 Hamburg (Mo – Fr 10.00 –18.00)

Umwelttelefon: 040 / 34 35 36

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Bezirksamt Hamburg-Mitte, Management des öffentlichen Raumes

Klosterwall 8, 20095 Hamburg, [email protected]

Bezirksamt Altona, Management des öffentlichen Raumes, Abteilung Stadtgrün

Jessenstraße 1-3, 22767 Hamburg, [email protected]

Bezirksamt Eimsbüttel, Management des öffentlichen Raumes, Abteilung Stadtgrün

Grindelberg 66, 20139 Hamburg, [email protected]

Bezirksamt Hamburg-Nord, Management des öffentlichen Raums, Abteilung Stadtgrün

Kümmellstraße 6, 20249 Hamburg, [email protected]

Bezirksamt Wandsbek, Management des öffentlichen Raumes, Botanischer Sondergarten Wandsbek

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Bezirksamt Bergedorf, Management des öffentlichen Raumes

Kampweg 4, 21035 Hamburg, [email protected]

Bezirksamt Harburg, Management des öffentlichen Raumes, Abteilung Stadtgrün

Harburger Rathausplatz 6, 21073 Hamburg, [email protected]

1

Inhaltsübersicht

Vorwort 2

Zum Umgang mit dieser Mappe 3

LehrerteilDie Gemeine Rosskastanie – Aesculus hippocastanum 5

Die Rosskastanien miniermotte – Cameraria ohridella 11

Die Bekämpfung der Rosskastanienminiermotte in Hamburg 15

SchülerteilEinladung zum Projekt der Hamburger Kastanien-Initiative 19

Hier ein paar Tipps, was ihr für das Kastanienprojekt tun könnt: 20

Der Aufbau eines Baumes 21

Bäume sind lebenswichtig – So „trinkt“ ein Baum (1+2) 22

Bäume sind lebenswichtig – So „isst“ ein Baum (1+2) 24

Bäume sind lebenswichtig (1+2) 26

Blättersammlung 28

Wir lernen Bäume kennen 29

Baumsuchsel 30

Blättermemory (Bastelvorlage) 31

Die Kastanie 33

Die Kastanie im Jahresverlauf (1+2) 34

Prüfe dein Wissen – die Kastanie 36

Gefahr für die Kastanien 37

So verändert sich ein Kastanienblatt durch die Miniermotte 38

Die Entwicklung der Miniermotte (1+2) 39

Prüfe dein Wissen – die Miniermotte 41

Hilfen für die Kastanien (1+2) 42

Prüfe dein Wissen – Hilfen für die Kastanien 44

Das Laubsammeln im Herbst 45

AnhangDas Kastanienwissensspiel – Bastelvorlage 46

Karte und Luftbild 48

Informationen zum Film über die Rosskastanienminiermotte in Hamburg 49

Evaluationsbogen für Lehrer 50

Urkunde 51

Literaturverzeichnis und elektronische Datenquellen 52

2

Vorwort

Sehr geehrte Lehrerinnen und Lehrer,

wir laden Sie mit Ihrer Schulklasse ganz herzlich

ein, an der Hamburger Kastanien-Initiative teilzu-

nehmen. Dafür bieten wir Ihnen mit diesem Heft

umfassend aufbereitetes Lehrmaterial für Ihren

Unterricht an.

Unser Ziel ist es, bei der Rettung der Hamburger

Kastanien eine Allianz zu bilden zwischen den

Verantwortlichen in meiner Behörde, in den

Bezirksämtern und den Bürgerinnen und Bürgern

Hamburgs.

Viele Anfragen aus der Bevölkerung, insbe-

sondere von Schülerinnen und Schülern, belegen

das Interesse und die Bereitschaft, an der Lösung

realer Probleme der Stadt mitzuwirken.

Mit dieser Mappe erhalten Sie zunächst einige

fachliche Informationen über die Rosskastanie und

die Rosskastanienminiermotte, einen Schädling,

der die Blätter der Kastanie zerstört.

Im zweiten Teil finden Sie Arbeitsblätter für Ihren

Sachunterricht. Diese Materialien wurden von

Pädagogen ausgearbeitet.

Die Unterrichtsinhalte sollen die Schüler und

Schülerinnen für Vorgänge in der Natur sensibi-

lisieren und ihnen begreiflich machen, dass sie

selbst einen Beitrag zum Umweltschutz leisten

können.

An den Unterricht im Klassenzimmer kann sich

dann ein praktischer Teil im Freien anschließen –

nämlich das gemeinsame Laubsammeln im

Herbst, um den Anfangsbefall der Kastanienblätter

durch die Miniermotte im Folgejahr entscheidend

zu vermindern.

So können neben dem Erwerb von fachlichen

Kompetenzen auch soziale Kompetenzen

ent wickelt werden:

Die Schülerinnen und Schüler werden aktive

Mitglieder des Umweltschutzes.

Ich freue mich auf Ihre Mitarbeit!

Christian Maaß

Staatsrat der Behörde für Stadtentwicklung

und Umwelt

3

Zum Umgang mit dieser Mappe

Die vorliegende Mappe ist für die Hand der Lehre-

rinnen und Lehrer gedacht.

Zur Erleichterung der unterrichtlichen Arbeit

liegen sämtliche Arbeitsblätter dieser Broschüre

zusätzlich als lose Kopiervorlagen bei. Außerdem

sind sie neben zahlreichen Fotos zu diesem Thema

auf einer beigefügten CD zu finden.

Auf Wunsch können Luftbildausdrucke aus dem

Umfeld der Schule erstellt werden, auf denen

die bereits bekannten Kastanienstandorte einge-

tragen sind. Ein Beispiel und die Bezugsquelle

finden Sie im Anhang.

Die Arbeitsblätter dieser Mappe bestehen

inhaltlich aus zwei Teilen:

Der erste Teil beschäftigt sich allgemein mit

Bäumen und ihrem Aufbau. Daneben werden

in vereinfachter Form Themen wie Wasser-

haushalt und Fotosynthese angesprochen und

verschiedene Bäume anhand ihrer Blattformen

bestimmt.

Der zweite Teil beschäftigt sich mit der Kastanie

und der Miniermotte.

Die Materialiensammlung erhebt keinen Anspruch

auf Vollständigkeit. Sie stellt ein Angebot dar,

welches Sie nach eigenem Ermessen erweitern,

kürzen oder auch verändern können.

Der Einstieg in das Thema ist an vielen Stellen

möglich und sollte sich nach dem Kenntnisstand

der Schüler, ihrem Alter und ihrer Klassenstufe

richten. Angesprochen werden sowohl ältere

Grundschüler wie auch jüngere Schüler der

Sekundarstufe und Schüler der Klassenstufe 5 bis

7 der Förderschulen.

Wir wollen Ihnen mit den angebotenen Schüler-

materialien vielfältige Anregungen und einen

Rahmen zur Auseinandersetzung mit der Thematik

im Sach- oder Biologieunterricht geben.

Der Botanische Sondergarten bietet begleitend

sehr gern die folgende Führung an:

„Bäume erkennen – Kastanien-Initiative“ mit dem

inhaltlichen Schwerpunkt Rosskastanie. Vorge-

stellt wird aber auch die Esskastanie / Marone

und die Platane, die aufgrund ihrer Fruchtform

von Kindern gern als Kastanie bezeichnet wird.

In Absprache mit den Klassen können bis zu 7

weitere Bäume während der Führung besucht

werden.

Weitere Informationen zu den Gartenwissen-

Führungen für Schulklassen und ein Formular zur

Anmeldung finden Sie im Internet unter: www.

hamburg.de/schule-kita“. Dort befindet sich auch

eine Übersicht mit noch freien Terminen.

Telefon: 040 / 6 93 97 34

Fax: 040 / 4 27 90 53 59

E-Mail: [email protected]

Wir wünschen Ihnen für Ihren Unterricht mit dieser

Mappe viel Erfolg und würden uns sehr freuen,

wenn Sie den Evaluationsbogen (s. Anhang)

ausgefüllt an uns zurücksenden.

Foto 1: Blühende Rosskastanie im Frühjahr

5

Die Rosskastanie

Die Gemeine Rosskastanie –

Aesculus hippocastanum

Die weiß blühende Rosskastanie (Aesculus hippo-

castanum) mit ihren hochstehenden Blütenkerzen

und dem schattenspendenden Laub zählt zu den

auffälligsten und beliebtesten Park- und Allee-

bäumen in Hamburg.

Rund 7000, vor allem weiß blühende Rosskas-

tanien sind als Straßenbäume dokumentiert.

Davon wurden ca. 700 Bäume vor dem Jahr

1900 gepflanzt. Hinzu kommt eine zurzeit noch

unbekannte Zahl von Rosskastanien in öffent-

lichen Parks, auf Friedhöfen und Spielplätzen

sowie Bäume in privaten Gärten.

SystematikDie Gemeine Rosskastanie gehört zur Familie

der Rosskastaniengewächse, zu der neben der

Gattung Aesculus nur noch die Gattung Billia mit

zwei immergrünen Arten zählt, die in Südmexiko

und im tropischen Südamerika beheimatet sind.

Abteilung: Bedecktsamer – Angiospermae

Klasse: Zweikeimblättrige – Dicotyledonae

Unterklasse: Rosenähnliche – Rosidae

Ordnung: Seifenbaumartige – Sapindales

Familie: Rosskastanien-Gewächse – Hippo-

castanaceae

Gattung: Rosskastanie – Aesculus

Art: Aesculus hippocastanum

(aus: www.floraweb.de)

MerkmaleDie Rosskastanie ist ein sommergrüner Baum

mit einem relativ kurzen Stamm und einer breit

aus ladenden Krone. Der schnell wachsende

Baum wird 25 bis 30 m hoch und kann ein Alter

von 300 Jahren erreichen. Alte Bäume können

einen Stammdurchmesser von mehr als einem

Meter aufweisen.

Foto 2: Wiesendamm, Kastanienallee in Hamburg

6

Die Rosskastanie

Die Borke junger Bäume ist rötlich braun und glatt.

Später wird sie graubraun und zerbricht in große

schmale Platten, die an den Enden allmählich

abspringen.

Typisch für den Habitus einer jungen Rosskastanie

ist ein durchgehender Stamm, nach oben stehende

Seiten äste und eine kugelförmige Krone. Der

Spross wächst monopodial, d. h. die Seitenzweige

bleiben in ihrem Wachstum der Hauptachse unter-

geordnet. Junge Kas tanien haben einen jährlichen

Zuwachs von 60 – 80 cm, bei älteren Bäumen nimmt

die Wachstumsgeschwindigkeit ab.

Nach 10 bis 15 Jahren, mit dem Beginn der Blüte,

ändert sich die Art der Verzweigung und damit

das Erscheinungsbild des Baumes. Da die Blüten-

stände immer an einer Sprossspitze stehen,

können die Blütentriebe keine Endknospe bilden.

Das Wachstum wird daher im nächsten Jahr aus

den Seitenknospen fortgesetzt. Die Krone wird

breit, rund und ausladend.

Besonders auffällig sind die 2 – 3 cm dicken,

rotbraun glänzenden Winterknospen. Sie sind

stark klebrig und haben 6 – 10 rotbraune Schup-

pen. Die eigenständigen Seitenknospen sind in

der Regel kleiner als die großen Endknospen.

l.: Foto 3: Zerspringende Borke älterer Kastanien

r.: Foto 4: Glatte Borke einer jungen Kastanie

Foto 5: Aufbrechende Knospen der Gemeinen Rosskastanie

Foto 6: Junger Blütenstand der Gemeinen Rosskastanie

7

Die Rosskastanie

Die Blätter der Rosskastanie sind handförmig

gefingert. An einem 10 – 20 cm langen gelbgrünen

Blattstiel sitzen 5 – 7 verkehrt eiförmige Blättchen,

die bis zu 25 cm lang und 10 cm breit werden

können. Sie sind lang und keilförmig. Der

Blattrand ist doppelt gezähnt, auf der Oberseite

dunkelgrün und auf der Unterseite hellgrün. Die

Herbstfärbung ist meist gelb bis orange.

Von Mai bis Juni blühen die Rosskastanien. Bis zu

100 Einzelblüten an ca. 15 – 30 cm langen Schein-

rispen bilden die auffälligen „Blütenkerzen“ des

Baumes. Aesculus hippocastanum ist polygam,

d. h. männliche, weibliche und zwittrige Blüten

sind nebeneinander an einem Blütenstand zu

finden: im oberen Teil hauptsächlich männliche, im

mittleren Teil die zwittrigen und im unteren Teil die

weiblichen Blüten. Die Einzelblüte besteht aus fünf

weißen gefransten Kronblättern, die an der Basis

einen zunächst hellgelben Fleck aufweisen, der sich

später über Orange bis zu Purpurrot verfärbt. Foto 7: Blütenkerze der Gemeinen Rosskastanie mit

gelben und roten Saftmalen

Foto 8: Gefingertes Blatt einer Gemeinen Rosskastanie

8

Die Rosskastanie

Die Färbung dieses sogenannten Saftmals steht

im direkten Zusammenhang mit der Pollen- und

Nektarproduktion: Blüten mit einem gelben Fleck

sind pollen- und nektarreich, während Blüten mit

einem purpurroten Saftmal die Produktion einge-

stellt haben.

Gleichzeitig mit dem Farbwechsel ändert sich

auch der Duft der Blüte. Die Blüten besuchenden

Insekten können sowohl den Farb- als auch den

Duftwechsel wahrnehmen und wissen so, bei

welchen Blüten Nahrung zu finden ist.

Die ca. 6 cm große Kapselfrucht der Rosskastanie

ist grün, kugelig und hat an der Außenschale kurze,

scharfe, biegsame Stacheln. Die dicke stachelige

Fruchtwand umschließt 1 – 3 mahagonibraune

glänzende Samen, die einen großen, hellbraunen,

matten Nabelfleck (Hilum) aufweisen. Im September

reifen die Früchte, fallen zu Boden und verteilen so

beim Aufplatzen der Fruchtwand ihre Samen, die

je nach Gegebenheit noch einige Meter weit rollen

können (Streufrucht).

VerbreitungBis zur letzten Eiszeit war die Rosskastanie in

Mitteleuropa heimisch. Erst während dieser

Kälteperiode hat sie sich in die wärmeren Gebiete

von Griechenland, Albanien und Mazedonien

zurückgezogen. Von dort gelangte sie Mitte des

16. Jahrhunderts nach Mitteleuropa zurück.

Die Geschichte erzählt, dass eine Verbreitung

durch die Feldzüge der Osmanen, die die Kasta-

niensamen als Futter und Arznei für ihre Pferde

mitführten, erfolgt ist.

Belegt ist, dass David Ungnad, Freiherr von

Weissenwolff (1530 – 1600), ein Gesandter des

Kaisers von Österreich am Hof des türkischen

Sultans, 1576 die Samen der Rosskastanie aus

Konstantinopel mit nach Wien brachte und dem

Kaiser zum Geschenk machte. Der Hofbotaniker

Carl Clusius kultivierte die Pflanzen mit Erfolg und

sorgte für eine rasche Verbreitung in ganz Mittel-

europa.

Foto 9: Blütenrispe mit Fruchtansätzen

9

Die Rosskastanie

VerwendungFrüher wurde die Rosskastanie als Heilmittel

gegen Husten und Wurmerkrankungen bei

Pferden eingesetzt. Man nimmt an, dass dieser

Verwendungszweck dem Baum seinen Namen

gegeben hat. Die Samen sind reich an Stärke

und kommen heute bei der Winterfütterung von

Hirschen und anderen Wildarten zum Einsatz.

Das Holz der Rosskastanie ist anfällig gegen Pilzer-

krankungen und nicht sehr dauerhaft. Durch den

sogenannten Drehwuchs des Stammes sind auch

dessen innere Holzstrukturen verdreht. Deshalb

hat der Baum als Bauholz keine forstwirtschaft-

liche Bedeutung.

Das Holz lässt sich aber gut bearbeiten (sägen,

hobeln, schnitzen und drechseln) und wird für

die Herstellung von Holzschuhen, Küchenge-

räten, Spielzeugen und Kisten verwendet. Früher

wurden auch orthopädische Prothesen aus Kasta-

nienholz gefertigt.

Weiterhin enthält die Rosskastanie Saponine

(Sapo, lat. = Seife, ergeben beim Schütteln

einen seifenartigen Schaum). Diese haben eine

abschwellende Wirkung und werden in der

Humanmedizin zur Behandlung von Venen-

leiden eingesetzt. Auch aus den anderen Pflan-

zenteilen der Rosskastanie werden Grundstoffe

für die pharmazeutische Industrie gewonnen,

die eine gefäßverstärkende, gerinnungs- und

entzündungs hemmende Wirkung haben.

Im Jahr 2005 wurde die Rosskastanie zum Baum

des Jahres und 2008 zur Arzneipflanze des Jahres

gewählt.

Die Samen der Rosskastanie sind im Gegensatz

zur Frucht der Edelkastanie für den Menschen

nicht genießbar. Samenschale und unreife

Frucht sind leicht giftig und ihr Verzehr kann zu

Erbrechen, Durchfall, Unruhe, Sehstörungen und

Bewusstseinsstörungen führen.

Die Rosskastanie gilt mit ihrem dichten

Blattwerk als größter Schattenspender unter

den Laubbäumen. Diese Tatsache haben sich

schon früh die bayerischen Bierbrauer zu Nutze

gemacht und den flach wurzelnden Baum über

ihre Braukeller gepflanzt. Durch den Schatten

entstand die wichtige Kühle und Feuchtigkeit in

den Kellern, was der Reifung und Lagerung des

Bieres zugute kam. Noch heute ist die Rosskas-

tanie der Inbegriff des „Biergartenbaumes“.Foto 10: Samen der Rosskastanie mit Fruchtschalen

Foto 11: Drehwuchs des Kastanienstammes

Foto 12: Rosskastanienminiermotte (Cameraria ohridella)

11

Die Rosskastanienminiermotte

Die Rosskastanien miniermotte –

Cameraria ohridella

Seit Mitte der achtziger Jahre des letzten

Jahrhunderts bedroht eine Miniermotte die

weiß blühenden Rosskastanien, während die rot

blühenden Rosskastanien von dem Schädling

kaum betroffen sind.

Die Miniermotte wurde erstmals in Mazedonien

entdeckt und beschrieben und breitet sich

seitdem rasant über ganz Europa aus. Aufgrund

ihrer passiven Verbreitung über Tiere, Verkehrs-

mittel oder Transportgüter hat sie den Beinamen

„Trampermotte“ erhalten.

1993 wurde der Befall erstmals in Süddeutschland

nachgewiesen. Im Jahr 2000 hat sie Hamburg

erreicht und sich seitdem über das ganze Stadt-

gebiet verbreitet. Die Folgen des Befalls sind

nicht zu übersehen und bieten ein trauriges Bild:

braune Blätter, frühzeitiger Blattfall und kahle

Kastanien schon im Sommer.

SystematikCameraria ohridella, die Rosskastanienminier-

motte, gehört zur Familie der Miniermotten.

Klasse: Insekten (Insecta)

Ordnung: Schmetterlinge (Lepidoptera)

Familie: Miniermotten (Gracillariidae)

Unterfamilie: Blatt-Tütenmotten (Lithocolletinae)

Gattung: Cameraria

Art: Cameraria ohridella

(aus: www.faunaeur.org)

MerkmaleDer Kleinschmetterling ist ca. 5 mm lang,

bräunlich bis kupferfarben und hat drei ausge-

prägte weiße Streifen mit schwarzen Bändern auf

den Vorderflügeln. Auffällig sind auch die langen

Fühler und das ausgefranste federartige Ende der

Hinterflügel.

EntwicklungszyklusVon April bis Mai schlüpft die erste Generation

der Miniermotten aus den Puppen, die im Falllaub

des Vorjahres überwintert haben. Die Paarung

erfolgt direkt nach dem Schlupf. Die weiblichen

Tiere verströmen Sexualduftstoffe (Pheromone)

und locken so die männlichen Motten an. Nach

Foto 13: Blütenkerzen der Gemeinen Rosskastanie

(Aesculus hippocastanum)

Foto 14: Blütenkerzen der rot blühenden Rosskastanie

(Aesculus x carnea)

12

Die Rosskastanienminiermotte

der Befruchtung legen die Weibchen 20 – 40 trans-

parente, ovale, 0,2 – 0,4 mm große Eier einzeln auf

der Blattoberseite der jungen Kastanienblätter ab.

Nach 2 – 3 Wochen schlüpfen die Junglarven.

Die Larve durchläuft während ihrer Entwicklung

fünf Larvenstadien und verändert während

dieser Zeit ihr Aussehen und ihre Größe. Die

Junglarven bohren sich unter das Abschluss-

gewebe (Epidermis) des Blattes und fressen

das Zellgewebe zwischen Blattober- und Blatt-

unterhaut. Dabei entstehen Fraßgänge (Minen)

von 1 – 2 mm Länge parallel zu den Blattnerven.

Die Epidermis stirbt ab und wird braun.

Das zweite und dritte Larvenstadium baut die

Minen weiter aus, so dass kreisförmige Gebilde

mit einem Durchmesser von bis zu 8 mm

entstehen.

Ab dem vierten und fünften Entwicklungs-

stadium ist der Körper der jetzt 4 – 7 mm großen

Larve nicht mehr abgeplattet, sondern rund und

deutlich segmentiert. Die gelblichen Segmente

haben bräunliche Verdickungen.

Die einzelnen Fraßminen sind nun ca. 30 – 40 mm

groß und weiten sich mit der Zeit bis an die Blatt-

adern aus. Dabei können sie bis zur völligen

Zerstörung des Blattes miteinander verschmelzen.

Nicht selten entstehen auch sogenannte Gemein-

schaftsminen, in denen sich mehrere Larven in

unterschiedlichen Stadien befinden. Foto 15: Erstes Larvenstadium der Rosskastanienminier-

motte (Cameraria ohridella) auf einer Münze

Foto 16: Fraßschäden im Anfangsstadium

Foto 17: Fünftes Larvenstadium der Rosskastanienminier-

motte (Cameraria ohridella) in geöffneter Blattmine

Foto 18: Anfangsschaden durch Larvenfraß der

Rosskastanien miniermotte

13

Die Rosskastanienminiermotte

Aus dem fünften Larvenstadium entwickeln sich

die Einspinnlarven. Sie spinnen einen festen,

deckelartigen Abschluss für die Puppenwiege.

Zu diesem Zeitpunkt findet keine Nahrungsauf-

nahme mehr statt.

Die Entwicklung vom Ei zur Puppe ist tempe-

raturabhängig und dauert 3 – 5 Wochen. Die

anschließende Puppenruhe beträgt noch einmal

2 – 3 Wochen. Nach dieser Zeit schlüpft der Falter

der zweiten Generation. Hierfür bohrt sich die

Puppe mit Hilfe des Dornfortsatzes am vorderen

Ende ihres Kopfes möglichst senkrecht durch den

Deckel der Puppenwiege. Die leere Puppenhülle

bleibt nach dem Schlüpfen des Falters im Blatt

stecken.

In unseren Klimazonen entwickeln sich im Jahres-

verlauf drei Generationen der Rosskastanien-

miniermotten. Die Frühjahrsgeneration befällt

vornehmlich den unteren Kronenbereich der

Bäume.

Wenn im Spätsommer der Befallshöhepunkt

erreicht ist und sich die zweite und dritte Motten-

generation überlagern, hat sich der Schädling

im gesamten Kronenbereich des Baumes ausge-

breitet. Die Blätter werden trocken und braun und

es kommt zu vorzeitigem Blattfall.

In diesem Falllaub überwintert die Rosskasta-

nienminiermotte als Puppe. Dieses Überwin-

terungsstadium, mit einer Ruhephase von ca.

sechs Monaten, bildet den Ursprung der ersten

Generation im Frühjahr des nächsten Jahres.

Im Jahr 2002 haben die Behörde für Stadtent-

wicklung und Umwelt Hamburg gemeinsam mit der

Universität Hamburg das HAMburger-CAMeraria-

Projekt gestartet. Hier wurden detaillierte Erkennt-

nisse über Biologie und Morphologie der Rosskas-

tanienminiermotte, über ihre Verbreitung und über

ihr Vorkommen im Stadtgebiet gewonnen und

filmisch dokumentiert. Nähere Angaben über den

Inhalt des Filmes und die Bezugsmöglichkeiten

sind im Anhang aufgeführt.

Foto 21: Befallene Unterkrone einer Rosskastanie

Foto 19: Geöffnete Puppenwiege mit Puppe der

Rosskastanien miniermotte (Cameraria ohridella)

Foto 20: Leere Puppenhülle von Cameraria ohridella,

nachdem die Puppe die Blatt epidermis durch-

stoßen hat

Foto 22: Anbringen eines Baumpflasters an jungem Kastanienstamm

15

Die Bekämpfung

Die Bekämpfung der

Rosskastanienminiermotte in Hamburg

Invasive Schädlinge, also solche, die von weit her

eingeschleppt sind, treffen im neuen Lebensraum

oft keine oder nur wenige Fressfeinde an. Auch die

Rosskastanienminiermotte konnte sich deshalb

fast ungehindert ausbreiten. Vögel, speziell

Blaumeisen, haben zwar inzwischen gelernt,

die Blattminen zu öffnen und die Larven und

Puppen zu fressen. Sie können aber gegen den

anhaltenden Massenbefall des Schädlings nur

wenig ausrichten. So müssen zusätzliche Wege

gefunden werden, um die Kastanien zu schützen.

PheromonfallenIm Rahmen des HAM-CAM-Projektes werden seit

der ersten Befallswelle Pheromonfallen zur Unter-

suchung und Bewertung der Befallsdynamik

eingesetzt. Mit ihrer Hilfe werden Massenauftreten

und Flugverhalten sowie der Generationswechsel

dokumentiert, um anhand dieser Daten Erfolg

versprechende Abwehrstrategien ent wickeln zu

können. Entgegen der herkömmlichen Meinung

reichen Pheromonfallen aber in keiner Weise zur

Bekämpfung der Miniermotte aus und werden

auch nicht für diesen Zweck eingesetzt. Beseitigen des FalllaubesAm erfolgreichsten bekämpft man die Rosskas-

tanienminiermotte, indem man das Falllaub

sehr gründlich entfernt. Dadurch verbessert sich

die Situation der Rosskastanien entscheidend,

weil gerade der Anfangsbefall durch die erste

Mottengeneration des Jahres gering ausfällt. Es

vergrößert sich die Zeitspanne, bis die Bäume

befallen und schließlich die Blätter zerstört

werden. In dieser Zeit kann der Baum genügend

Kraftreserven speichern, die einen gesunden

Austrieb im nächsten Frühjahr gewährleisten.

Neben diesen unverzichtbaren und vorbeu-

genden Maßnahmen werden in Hamburg auch

neue Methoden zur Bekämpfung der Rosskasta-

nienminiermotte getestet.

Foto 25: Das Sammeln des Kastanienlaubes verringert den

Anfangsbefall durch die erste Mottengeneration im

Frühjahr

Foto 23 + 24: Topffallen

16

Die Bekämpfung

ErzwespenRosskastanienminiermotten werden z. B. von

Erzwespen dezimiert, die in den Larven und

Puppen ihre Eier ablegen. Da Erzwespen jedoch

in zu geringer Zahl auftreten, um die rasante

Vermehrung der Motte zu stoppen, versucht man

Wege zu finden, ihre Verbreitung zu fördern.

Hierzu arbeitet man in Deutschland und den

Niederlanden an Massenschlupfanlagen, hat

damit aber für den praktischen Einsatz bisher

keinen durchschlagenden Erfolg.

BaumpflasterIm Mai 2008 lief in Hamburg an ausgesuchten

Standorten eine Versuchsreihe mit Baumpflastern

gegen die Rosskastanien miniermotte an. Die

Pflaster werden möglichst dicht unter der Kronen-

vergabelung angebracht und geben über mehrere

Wochen einen Wirkstoff an die Rinde ab. Über die

Leitgefäße des Baumes gelangt der Wirkstoff bis

in die Blätter, wo er die fressenden Larvenstadien

schädigt bzw. abtötet. Schon wenige Wochen

nach Anbringen des Pflasters konnte gegenüber

den nicht behandelten Kastanien ein Befalls-

rückgang verzeichnet werden. Um Folgeschäden

zu vermeiden, muss das Pflaster bis Ende August

wieder entfernt werden.

Aufgrund der groben Borke älterer Kastanien

bleibt der Pflastereinsatz auf jüngere Bäume

beschränkt. Doch gerade die Befallsminderung in

der Entwicklungsphase junger Bäume verbessert

ihre Zukunftschancen.

Foto 26: Ein Vertreter der Erzwespen

Foto 27: Anbringen eines Baumpflasters an jungem

Kastanien stamm

17

Die Bekämpfung

InjektionsverfahrenSeit Mai 2008 werden in Hamburg Injektions-

verfahren getestet. Bei dieser Methode wird

im Frühjahr ein Wirkstoff mit Hilfe einer spezi-

ellen Injektionsspritze direkt in die Leitgefäße

der Bäume eingebracht und von dort mit dem

Saftstrom bis in die befallenen Blätter verteilt.

Auch hier wiesen gut einen Monat nach der

Injektion die behandelten Bäume eindeutig

weniger Fraßminen von Cameraria ohridella auf.

Da der Baum bei dieser Methode angebohrt

werden muss und Folgeschäden im Holz

nicht ausgeschlossen werden können, sind in

den nächsten Jahren holzbiologische Unter -

suchungen vorgesehen.

Sowohl das Pflasterverfahren als auch das

vorgestellte Injektionsverfahren befinden sich in

der Erprobungsphase und sind in Deutschland

noch nicht zugelassen. Die Zulassung wird aber

angestrebt. Sobald die Mittel verfügbar und die

Wirksamkeit und Verträglichkeit der Verfahren

belegt sind, könnte ihr Einsatz eine wichtige Lücke

beim Schutz wertvoller Einzelbäume und Alleen

vor Cameraria ohridella schließen.

Foto 30: Injektion eines Insektizids gegen Cameraria ohridella in den Stamm einer Rosskastanie

Foto 28: Verbräunungen im Holz der Rosskastanie im

Bereich des Bohrlochs

Foto 29: Bohrloch im Stamm für die Injektion

Foto 31: Kastanienfrucht im Juni

19

Einladung zum Projekt der Hamburger

Kastanien-Initiative

Liebe Schülerinnen und Schüler,

viele von euch haben bestimmt schon beobachtet, dass die Kastanien in unserer Stadt bereits im Sommer braune Blätter tragen. Der Grund dafür ist ein Schädling, der die grünen Blätter zerstört. Es ist die Kastanienminiermotte.

Die Hamburger Kastanien-Initiative will den Kastanien helfen und braucht dazu eure Unterstützung. Wir möchten euch zeigen, dass es Möglichkeiten gibt, etwas für die Kastanien zu tun. Jeder Einzelne kann durch seine Mithilfe zum Schutz der Kastanien beitragen.

Wir laden euch ein, an unserem Projekt teilzunehmen, um möglichst viel über Bäume und ganz besonders über die Kastanie zu erfahren. Hierzu haben wir für euch Material zusammengestellt, das ihr im Unterricht gemeinsam bearbeiten könnt.

Wir würden uns freuen, wenn ihr nach der Arbeit im Klassenraum auch beim praktischen Teil des Projekts mitmacht, nämlich dem Laubsammeln im Herbst. In der Natur werdet ihr zu echten Umweltschützern und könnt dazu beitragen, den Kastanien zu helfen und die Natur zu erhalten.

Euer Gerhard DoobeDipl. Biologe

20

Hier ein paar Tipps, was ihr für

euer Kastanienprojekt tun könnt:

♦ Sammelt alle Arbeitsblätter in einer Mappe! Das Deckblatt könnt ihr mit eigenen Ideen zum Thema gestalten.

♦ Informiert euch im Internet!

♦ Fragt Freunde und Bekannte, was sie über die Kastanie und über die Minier-motte wissen!

♦ Schreibt ein Tagebuch zum Projekt!

♦ Macht eigene Fotos während des Projektes!

♦ Besorgt euch mit eurer Klasse eine Bücherkiste aus der nächsten Bücherei!

♦ Gestaltet in eurer Schule eine Wandzeitung mit Fotos und Berichten über euer Projekt! Das wird eure Mitschüler sicherlich interessieren.

♦ Wenn ihr Privatgrundstücke kennt, auf denen Kastanien wachsen, könnt ihr den Besitzern von eurem Projekt berichten. So könnt ihr helfen, dass andere Menschen aufmerksam werden und sich an der Kastanieninitiative betei-ligen.

Name __________________________________ Datum __________________________________

21Arbeitsblatt 1

Lösungen: Rinde, Wurzel, Krone, Stamm, Blatt, Zweig, Ast

Der Aufbau eines Baumes

Name __________________________________ Datum __________________________________

22 Arbeitsblatt 2a

Bäume sind lebenswichtig

So „trinkt“ ein Baum (1)Bäume haben ein Leitungssystem, das ganz ähnlich funktioniert wie die Blutbahnen beim Menschen.

Regenwasser versickert im Boden. Dort wird es mit dem Grundwasser von den Baumwurzeln aufgenommen und über „Leitungsröhrchen“ im Stamm und in den Ästen bis in die Blätter transportiert.

Mit dem Wasser werden die Nährstoffe im ganzen Baum verteilt.

Name __________________________________ Datum __________________________________

23Arbeitsblatt 2b

Bäume sind lebenswichtig

So „trinkt“ ein Baum (2)

Bäume haben ein , das ganz ähnlich

funktioniert wie die Blutbahnen beim Menschen.

Regenwasser versickert im Boden. Dort wird es mit dem Grundwasser von den

aufgenommen und über „Leitungsröhrchen“ im

und in den Ästen bis in die transportiert.

Mit dem Wasser werden die im ganzen Baum

verteilt.

Setze ein: Nährstoffe, Leitungssystem, Blätter, Baumwurzeln, Stamm

Name __________________________________ Datum __________________________________

24 Arbeitsblatt 3a

Bäume sind lebenswichtig

So „isst“ ein Baum (1)Ein Baum isst, wenn er atmet. Die Lunge des Baumes ist sein Blattwerk. Anders als wir atmet der Baum aber vor allem Kohlendioxid (CO2) ein.

Mithilfe von Licht und Wasser (H2O) „verdaut“ er das Kohlendioxid zu Zucker und Sauerstoff (O2). Der Sauerstoff wird über die Blätter ausgeatmet. Der Zucker ist die Nahrung des Baumes.

In der Nacht nehmen auch die Bäume Sauerstoff auf, aber nicht so viel, wie sie am Tage produziert haben.

Wenn du Luft holst, atmest du verschiedene Gase ein. Dein Körper benötigt nur den Sauerstoff. Damit genügend Sauerstoff in der Luft ist, brauchen wir Bäume. Sie nehmen das für uns schädliche Kohlendioxid aus der Luft auf und wandeln es in Sauerstoff um.

Auf der Erde gibt es immer mehr Kohlendioxid! Autos und Fabriken erzeugen es bei der Verbrennung von Erdöl, Kohle und Gas.

Was wird passieren, wenn es immer weniger Bäume gibt?

Name __________________________________ Datum __________________________________

25Arbeitsblatt 3b

Bäume sind lebenswichtig

So „isst“ ein Baum (2)Ein Baum isst, wenn er atmet. Die Lunge des Baumes ist sein Blattwerk. Anders

als wir atmet der Baum aber vor allem (CO2) ein.

Mithilfe von und (H2O) „verdaut“ er das

Kohlendioxid zu und (O2).

Der Sauerstoff wird über die Blätter ausgeatmet.

Der Zucker ist die des Baumes.

Setze ein: Kohlendioxid, Nahrung, Licht, Zucker, Wasser, Sauerstoff

Name __________________________________ Datum __________________________________

26 Arbeitsblatt 4a

Wenn du Luft holst, atmest du verschiedene Gase ein. Dein Körper benötigt nur den Sauerstoff. Damit genügend Sauerstoff in der Luft ist, brauchen wir Bäume.Sie nehmen das Kohlendioxid aus der Luft auf und wandeln es in Sauerstoff und Kohlenstoff um, der zu Zucker verarbeitet wird!

Auf der Erde gibt es immer mehr Kohlendioxid! Autos und Fabriken erzeugen es bei der Verbrennung von Erdöl, Kohle und Gas. Was wird passieren, wenn es immer weniger Bäume gibt?

Bäume sind lebenswichtig (1)

Aus Kohlendioxid, Licht und Wasser wird in den grünen

Blättern Zucker herge-stellt. Dabei entsteht

Sauerstoff, der an die Luft

abgegeben wird.

Der Zucker

ist die Nahrung des

Baumes. So können alle Teile

des Baumes wachsen.

Mit den Wurzeln halten sich die Bäume in der Erde fest und verhindern, dass die Erde vom Wasser wegge-spült wird.

Das Regen-wasser sickert

in die Erde und wird dabei wie in

einem Filter gereinigt.

Die Wurzeln nehmen die wertvollen Nährstoffe aus dem Boden auf. Mit dem Wasser steigen sie hinauf.

Durch den Stamm,

die Äste und Zweige wird das

Wasser bis in die Blätter transportiert.

Name __________________________________ Datum __________________________________

27Arbeitsblatt 4b

1. Bäume spenden .

2. Die der Bäume liefern Nahrung für

Menschen und Tiere.

3. Bäume filtern den aus der Luft.

4. Die der Bäume verhindern, dass der Boden weggespült wird.

5. Bäume liefern uns zum Bau von Möbeln und zur Herstellung von Papier.

6. Bäume sorgen für ein ausgeglichenes .

7. Bäume wandeln Kohlendioxid in um.

und

Bäume sind einfach schön.

Setze ein: Wurzeln, Sauerstoff, Staub, Holz, Früchte, Schatten, Klima

Bäume sind lebenswichtig (2)

Name __________________________________ Datum __________________________________

28 Arbeitsblatt 5

BlättersammlungNenne die Namen der Bäume!

Lösungen: Robinie, Esche, Pappel, Linde, Weide, Buche, Eiche, Kastanie, Birke, Ahorn

Bi_________________ W__________________

Ei_________________ P__________________

A__________________ R__________________

B__________________ L__________________

K__________________ E__________________

Name __________________________________ Datum __________________________________

29Arbeitsblatt 6

Wir lernen Bäume kennenBlatt und Frucht

Lösungshilfe: Kastanie, Eiche, Buchecker, Fruchtflügel, Eichel, Ahorn, Buche

mit

Name __________________________________ Datum __________________________________

30 Arbeitsblatt 7

Baumsuchsel

Finde 10 Laubbäume! Von links nach rechts, von oben nach unten und diagonal. Trage die gefundenen Laubbäume unten ein! Markiere die gefundenen Baumnamen mit einem Buntstift.

Q F H J O P Ü D X K C E R B U C H E T N

W E R T Z U I P V A M K L Y A W R G H B

I G P A P P E L H S B M X C W T Z L A E

X Y Z Q R S T U V T H K L M P W E R V A

S M Z A N W C B A A W T I O G F S M E I

W U O H R I T U Z N I S Y Q M L Ö T P W

Z I P O F G H I J I K E S C H E L M N O

P Q R R S T U V W E X Y Z A B C D E F G

H I J N K L M N O P Q R S T U V W X Y Z

A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T

U V W X Y Z A W E I D E B C D E F G H I

J K R L M N O P Q R S T U V W X Y Z A B

C D E O F G H I J K L M N O P Q R S L T

U V W X B Y Z Q W E R T Z U I O P Ü I A

S D F G H I J K L Ö Ä Y X C V B N M N Q

E B R T Z U N I O P Ü E I C H E Ä M D N

B I V C X Y Q I W E R T Z U I O P Ü E Ö

S R F G H C V B E Z T A S D F G H J K L

Q K G Z J V W F B U Ö P W F Y A S I O P

H E J K Y S T N O P A M W Q J Ü Ö C V Ä

1. _________________________________________

2. _________________________________________

3. _________________________________________

4. _________________________________________

5. _________________________________________

6. _________________________________________

7. _________________________________________

8. _________________________________________

9. _________________________________________

10. _________________________________________

Q F H J O P Ü D X K C E R B U C H E T N

W E R T Z U I P V A M K L Y A W R G H B

I G P A P P E L H S B M X C W T Z L A E

X Y Z Q R S T U V T H K L M P W E R V A

S M Z A N W C B A A W T I O G F S M E I

W U O H R I T U Z N I S Y Q M L Ö T P W

Z I P O F G H I J I K E S C H E L M N O

P Q R R S T U V W E X Y Z A B C D E F G

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A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T

U V W X Y Z A W E I D E B C D E F G H I

J K R L M N O P Q R S T U V W X Y Z A B

C D E O F G H I J K L M N O P Q R S L T

U V W X B Y Z Q W E R T Z U I O P Ü I A

S D F G H I J K L Ö Ä Y X C V B N M N Q

E B R T Z U N I O P Ü E I C H E Ä M D N

B I V C X Y Q I W E R T Z U I O P Ü E Ö

S R F G H C V B E Z T A S D F G H J K L

Q K G Z J V W F B U Ö P W F Y A S I O P

H E J K Y S T N O P A M W Q J Ü Ö C V Ä

Name __________________________________ Datum __________________________________

31Arbeitsblatt 8a

Blättermemory (1)(Bastelvorschlag)

♦ Schneide die 20 Kärtchen aus.

♦ Klebe die Kärtchen auf eine bunte Pappe.

♦ Schneide jetzt die 20 Memorykarten aus.

♦ Wenn du magst, kannst du die Kärtchen farbig gestalten.

Viel Freude beim Spielen!

Hilfe findest du auf dem Arbeitsblatt:

„Blättersammlung“

Weide

Birke

Kastanie

Robinie

Ahorn

Pappel

Eiche

Buche

Linde

Esche

Name __________________________________ Datum __________________________________

32 Arbeitsblatt 8b

Blättermemory (2)(Bastelvorschlag)

Name __________________________________ Datum __________________________________

33Arbeitsblatt 9

Die Kastanie

Die Kastanie ist ein Laubbaum. Er wächst bei uns häufig an Straßen und Alleen, in Parks und Gärten. Auch vor alten Bauernhäusern stehen oft Kastanien. Der Baum kann bis zu 30 Meter hoch und 300 Jahre alt werden. Bei uns gibt es die Kastanie seit ungefähr 450 Jahren. Türkische Reiterstämme hatten die Samen aus Südeuropa mitgebracht.Die bekannteste Kastanienart ist die weiß blühende Gemeine Rosskastanie. Ihren Namen hat sie erhalten, weil die Früchte als Arznei gegen Pferdehusten benutzt wurden. (Ein anderes Wort für Pferd ist „Ross“.)

Jäger füttern mit Kastanien die Wildtiere. Einige Tiere vergraben die Kastanien.

Achtung: Für den Menschen sind diese Kastanien nicht genießbar.Essbare Kastanien heißen Maronen und wachsen an einem anderen Baum. Dieser Baum heißt Edelkastanie.

Foto 32: Prächtige Kastanienallee zur Blütezeit

Name __________________________________ Datum __________________________________

34 Arbeitsblatt 10a

Die Kastanie im Jahresverlauf (1)

Schneide die Texte aus und klebe sie in der richtigen Reihenfolge auf das folgende Arbeitsblatt.

Die Früchte sind grüne, stachelige Kugeln. In jeder Frucht wachsen ein bis drei Samen heran.

Im Frühling sprießen die Blätter. Ein Blatt hat fünf bis sieben Einzelblättchen. Diese Blattform nennt man auch gefingert.

Die ersten Blattknospen für den nächsten Frühling wachsen bereits im Herbst. Ihre klebrige, braune Harzschicht schützt sie vor Kälte und Schnee.

Im Frühling blüht die Kastanie. Die weißen Blüten haben gelbe und rosa Flecken. Sie wachsen an Rispen. Man nennt sie auch Blütenkerzen.

Der Samen ist rundlich, glänzend und rotbraun mit einem weißlichen Nabelfleck. Die Kastanien sind die Samen für neue Kastanienbäume.

Name __________________________________ Datum __________________________________

35Arbeitsblatt 10b

Male die Bilder farbig aus.

Die Kastanie im Jahresverlauf (2)

Name __________________________________ Datum __________________________________

36 Arbeitsblatt 11

Prüfe dein Wissen – die Rosskastanie

1. Wie hoch kann ein Rosskastanienbaum werden?

______________________________________________________________________

2. Wie alt können Rosskastanien werden?

______________________________________________________________________

3. Wie kam die Rosskastanie in unser Land?

______________________________________________________________________

4. Wie kam die Rosskastanie zu ihrem Namen?

______________________________________________________________________

______________________________________________________________________

5. Beschreibe das Blatt der Rosskastanie!

______________________________________________________________________

6. Wann bilden sich die Blattknospen der Rosskastanie?

______________________________________________________________________

7. Wie schützen sich die Blattknospen der Rosskastanie vor Kälte?

______________________________________________________________________

8. Wie sehen die Blüten der Rosskastanien aus?

______________________________________________________________________

9. Welchen anderen Namen kennst du für die Blütenrispe der Rosskastanie?

______________________________________________________________________

10. Beschreibe den Samen der Rosskastanie!

______________________________________________________________________

______________________________________________________________________

Name __________________________________ Datum __________________________________

37Arbeitsblatt 12

Gefahr für die Kastanien

1984 wurde in Mazedonien ein neuer Schädling entdeckt, der die Rosskastanien bedroht. Weil diese Insekten Gänge in die Blätter fressen, hat man sie Minier-motten genannt. Das Wort „minieren“ kommt aus der französischen Sprache und bedeutet: unterirdische Gänge und Stollen anlegen. Seit dem Jahr 2000 wird die Minier-motte auch in Hamburg beobachtet. Jetzt wirst du dich sicher fragen, wie diese Motte zu uns nach Norddeutschland gekommen ist, denn der Weg von Mazedonien bis zu uns ist immerhin 1500 km lang.Wie die Menschen reist auch die Motte sehr bequem mit dem Auto oder der Bahn. Sie verkriecht sich in den Ritzen oder Spalten von Fahrzeugen und kommt so ohne Bezahlung durch Europa. Deshalb wird sie auch „Trampermotte“ genannt.

In unserem Klima können sich die Motten dreimal pro Jahr vermehren. Dabei treten an einem Baum bis zu 500.000 Falter auf. Die Schäden sind nicht zu übersehen und bieten ein trauriges Bild:♦ braune Blätter,♦ frühzeitiger Blattfall,♦ kahle Bäume schon im Sommer.Dabei sind es nicht einmal die Motten selbst, die die Schäden verursachen, sondern ihre Larven, die aus den Eiern der Motten schlüpfen. Die schlüpfenden Larven fressen sich in das Blatt und verursachen so die braunen Flecken auf den Blättern. Wenn auf einem Blatt viele Larven schlüpfen, wird das Blatt immer brauner und fällt schließlich ab.

gesundes Blatt leichter Befall mittlerer Befall starker Befall

Name __________________________________ Datum __________________________________

38 Arbeitsblatt 13

So verändert sich ein Kastanienblatt

durch die Miniermotte

Male die Blätter grün und die Fraßschäden braun aus.

gesundes Blatt leichter Befall

starker Befallmittlerer Befall

Name __________________________________ Datum __________________________________

39Arbeitsblatt 14a

Die Entwicklung der Miniermotte (1)

Die Kastanienminiermotte gehört zur Familie der Kleinschmetterlinge. Sie wird bis zu 5 mm groß und hat einen bräunlichen Körper. Die Fühler sind fast so lang wie der Körper der Motte.

Motte

Die Motte

legt etwa 20 bis 40 Eier auf

die Oberseite der Blätter ab.

Eier

Aus den Eiern ent wickeln sich

1 bis 5 mm große Larven.

Larve

Nach 2 Wochen

schlüpfen aus den Puppen

die jungen Falter.

Nach wenigen Wochen verpuppen sich die Larven.

Puppe

Name __________________________________ Datum __________________________________

40 Arbeitsblatt 14b

Die Entwicklung der Miniermotte (2)

Die Kastanienminiermotte gehört zur Familie der .

Sie wird bis zu groß und hat einen Körper.

Die sind fast so lang wie der Körper der Motte.

Setze ein: Fühler, 5 mm, Kleinschmetterlinge, bräunlichen

Setze ein: verpuppen, Larven, Puppen, Motte, 20 bis 40 Eier, Larve, Puppe, Eier

Die Motte legt etwa

auf die Oberseite der

Blätter ab.

Aus den Eiern

ent wickeln sich 1 bis 5 mm große

Nach 2 Wochen schlüpfen aus den

die jungen Falter.

Nach wenigen

Wochen

sich die Larven.

Name __________________________________ Datum __________________________________

41Arbeitsblatt 15

Prüfe dein Wissen – die Miniermotte

1. Was bedeutet der Begriff „minieren“? Erkläre:

___________________________________________________________________________

___________________________________________________________________________

2. In welchem Land wurden die Miniermotten zuerst beobachtet?

___________________________________________________________________________

3. Wie kam die Miniermotte nach Deutschland?

___________________________________________________________________________

___________________________________________________________________________

4. Wie oft können sich die Miniermotten im Jahr vermehren?

___________________________________________________________________________

5. Wie viele Falter können an einem Baum auftreten?

___________________________________________________________________________

6. Welche Schäden verursachen die Larven der Miniermotte?

a) ________________________________________________________________________

b) ________________________________________________________________________

c) ________________________________________________________________________

7. Wie viele Eier legt eine Miniermotte ungefähr? o 20 bis 25 Eier o 20 bis 40 Eier o 20 bis 30 Eier

8. Wie groß werden die Larven?

___________________________________________________________________________

9. Wie lange dauert es, bis aus der Puppe ein Falter schlüpft? o 20 Wochen o 12 Wochen o 2 Wochen

10. Wie groß wird eine Miniermotte: o 5 Millimeter o 5 Zentimeter o 5 Dezimeter

Name __________________________________ Datum __________________________________

42 Arbeitsblatt 16a

Hilfen für die Kastanien (1)

In der Natur herrscht normalerweise ein Gleichgewicht. Es verhindert, dass Tierarten sich übermäßig vermehren können. Dieses Gleichgewicht lässt sich als Nahrungskette, Nahrungsnetz oder Nahrungspyramide abbilden. Die Miniermotte hat aber nur sehr wenige natürliche Feinde. Deshalb ist hier das Gleichgewicht gestört.

Natürliche Feinde der Miniermotte

Erzwespe

Kohlmeise

Blaumeise

5 mm

VögelDie Kohlmeisen und besonders die Blaumeisen beginnen, Geschmack an den Larven und Puppen der Miniermotte zu finden.Sie schaffen es aber noch nicht, gegen die großen Mengen „anzufressen“.

Insekten Erzwespen, die den Blattschädling befallen und töten, sind bei uns sehr selten. Man versucht, ihre Verbreitung zu fördern, hat damit aber bisher noch keinen großen Erfolg.

Name __________________________________ Datum __________________________________

43

Hilfen für die Kastanien (2)Bekämpfung der Miniermotte durch den Menschen

Arbeitsblatt 16b

Baumpflaster Ein Pflaster wird um den Stamm des Baumes geklebt. Der chemische Wirkstoff wird über die Rinde aufgenommen, gelangt ins Blatt und schädigt dort die fressenden Larven.

Injektion Ein Gift gegen den Schädling wird in die „Leitungsröhrchen“ des Stammes gespritzt. Über die Äste und Zweige wird es bis in die Blätter transportiert.

SprühenEin Gift wird über den Baum gesprüht und tötet den Schädling. Beim Sprühen können jedoch auch Menschen und Tiere gefährdet werden.

Laubentsorgung Das Laub wird im Herbst gesammelt und vernichtet. Dadurch werden die Puppen der Miniermotte getötet. Kompostieren des Laubes im Garten reicht nicht, da die Puppen im Laub überwintern können. Im Frühjahr schlüpfen daraus die ersten Minier-motten.

Name __________________________________ Datum __________________________________

44 Arbeitsblatt 17

Prüfe dein Wissen –

Hilfen für die Kastanien

1. Welche natürlichen Feinde hat die Miniermotte?

a) ___________________________________________________________________

b) ___________________________________________________________________

c) ___________________________________________________________________

2. Wie kann der Mensch den Kastanien helfen?

a) ___________________________________________________________________

b) ___________________________________________________________________

c) ___________________________________________________________________

d) ___________________________________________________________________

3. Welche Gefahr besteht beim Sprühen der Bäume?

______________________________________________________________________

______________________________________________________________________

4. Wie wirkt das Baumpflaster gegen den Schädling?

______________________________________________________________________

______________________________________________________________________

5. Beschreibe, was bei der Injektion passiert!

______________________________________________________________________

______________________________________________________________________

6. Warum reicht es nicht aus, das gesammelte Laub zu kompostieren?

______________________________________________________________________

______________________________________________________________________

Name __________________________________ Datum __________________________________

45Arbeitsblatt 18

Das Laubsammeln im Herbst

Du hast im Unterricht viel über Bäume, besonders über die Kastanie und über die Miniermotte gelernt. Du weißt jetzt auch, dass die Puppen der Motte im Falllaub überwintern.

Um der Rosskastanie zu helfen, geht es für euch jetzt an den praktischen Teil des Projekts.

Für eine gemeinsame Laubsammlung benötigt ihr:♦ Laubsäcke mit Verschluss,♦ Arbeitshandschuhe,♦ Laubbesen (Fächerbesen) oder Harken,♦ wetterfeste Kleidung,♦ festes Schuhwerk.

Die Laubsäcke erhaltet ihr für 1,50 € pro Stück bei einem der 15 Recyclinghöfe der Stadtreinigung. Arbeitshandschuhe habt ihr vielleicht zu Hause, ansonsten gibt es preisgünstige Modelle in jedem Baumarkt.

Laubbesen stellt euch sicherlich der Hausmeister eurer Schule zur Verfügung. Sollte das nicht möglich sein, so könnt ihr bestimmt eure Eltern fragen, ob sie euch eine Harke mitgeben.

Die gefüllten Laubsäcke werden bei der Leerung der grauen Hausmülltonne von der Stadtreinigung abgeholt.

Vergesst nicht, eure vollen Laubsäcke zu zählen!!!!

Viel Erfolg und Freude bei eurer gemeinsamen Aktion wünscht euch eure

Aktionskarten

Fragekarten

StartZiel

Rücke vor bis zum nächsten Aktionsfeld und

ziehe eine neue Karte!

Du darfst bis zu deinem nächsten Wurf nicht mehr reden, sonst musst du 1x

aussetzen!

Finde drei Reimwörter zum Begriff „Baum“!

Finde drei Reimwörter zum Begriff „fegen“!

Wirf eine Papierkugel aus vier Metern Entfernung in

den Papierkorb!

Du darfst noch einmal würfeln!

Nenne drei Teile eines Baumes!

Nenne das chemische Zeichen für Kohlendioxid!

Nenne das chemische Zeichen für Wasser!

Nenne das chemische Zeichen für Sauerstoff!

Zu welcher Tageszeit nehmen Bäume Sauerstoff

auf?

Was bezeichnet man als „Lunge“ eines Baumes?

Beispiele für Aktions- und Fragekarten

48

Wenn Sie für Ihren Unterricht Kartenausschnitte und Luftbilder beziehen möchten, senden Sie eine

kurze Mail mit Namen und Anschrift der Schule an: [email protected]

Karte und Luftbild

49

Informationen zum Film über

die Rosskastanienminiermotte in Hamburg

Vertrieb Tel.: 0551 5024-242/-244, Fax: 0551 5024-408, E-Mail: [email protected]

IWF Wissen und Medien gGmbH, Nonnenstieg 72, 37075 Göttingen, Tel. 0551 5024 -- 0, www.iwf.de

Autoren: Ulrich Zunke, Universität Hamburg Gerhard Doobe, Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt (BSU), Hamburg Produktion: 2001– 2007 Publikation: 2008 Hersteller/Veröffentl.: Ulrich Zunke, Hamburg und BSU Hamburg Vertrieb: IWF Göttingen Technische Daten: DVD-Video, Farbe, 16:30 min PAL, 4:3, Mono, Regionalcode: 0 Sprachen: Deutsch und Englisch

Bestell-Nr.: C 13171

Biologie und Bekämpfung der Rosskastanienminiermotte Cameraria ohridella

Cameraria ohridella (Gracillariidae), die Ross-kastanienminiermotte, verursacht weitreichendeSchäden an Rosskastanien. Die Biologie dieses Schädlings und die Wirts-Parasit-Beziehung wur-den im Rahmen des HAMburger- CAMeraria-Projektes – www.cameraria.galk.de untersucht und filmisch dokumentiert. Ausführlich werden dargestellt: die einzelnen Entwicklungsstadien der Rosskastanien minier-motte (Ei, fressende Larvenstadien, Einspinnlarve, Puppe und adulte Tiere); Schadbilder an Blättern durch den Larvenfraß; Bestimmung der Befallsdichte, Populationsdynamik und Bekämpfung des Falters. Der Film enthält zahlreiche rasterelektronen mikroskopische

Aufnahmen zur Morphologie der Stadien von Cameraria ohridella sowie Lupen aufnahmen.

Preis: 24,90 €

Vertrieb Tel.: 0551 5024-242/-244, Fax: 0551 5024-408, E-Mail: [email protected]

IWF Wissen und Medien gGmbH, Nonnenstieg 72, 37075 Göttingen, Tel. 0551 5024 -- 0, www.iwf.de

Autoren: Ulrich Zunke, Universität Hamburg Gerhard Doobe, Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt (BSU), Hamburg Produktion: 2001– 2007 Publikation: 2008 Hersteller/Veröffentl.: Ulrich Zunke, Hamburg und BSU Hamburg Vertrieb: IWF Göttingen Technische Daten: DVD-Video, Farbe, 16:30 min PAL, 4:3, Mono, Regionalcode: 0 Sprachen: Deutsch und Englisch

Bestell-Nr.: C 13171

Biologie und Bekämpfung der Rosskastanienminiermotte Cameraria ohridella

Cameraria ohridella (Gracillariidae), die Ross-kastanienminiermotte, verursacht weitreichendeSchäden an Rosskastanien. Die Biologie dieses Schädlings und die Wirts-Parasit-Beziehung wur-den im Rahmen des HAMburger- CAMeraria-Projektes – www.cameraria.galk.de untersucht und filmisch dokumentiert. Ausführlich werden dargestellt: die einzelnen Entwicklungsstadien der Rosskastanien minier-motte (Ei, fressende Larvenstadien, Einspinnlarve, Puppe und adulte Tiere); Schadbilder an Blättern durch den Larvenfraß; Bestimmung der Befallsdichte, Populationsdynamik und Bekämpfung des Falters. Der Film enthält zahlreiche rasterelektronen mikroskopische

Aufnahmen zur Morphologie der Stadien von Cameraria ohridella sowie Lupen aufnahmen.

Preis: 24,90 €

Evaluationsbogen für die Lehrkraft

Wie zufrieden waren Sie mit den angebotenen Materialien?

sehr gar nicht5 4 3 2 1

a) Fachliche Informationenb) Unterrichtsmaterialienc) Bildmaterialien

Verbesserungsvorschläge: __________________________________________________________________

____________________________________________________________________________________________

Wie beurteilen Sie die projektorientierte Mitarbeit der Schülerinnen und Schüler?

großes Interesse kein Interesse5 4 3 2 1

a) Unterrichtsarbeitb) Laubsammeln

Verbesserungsvorschläge: __________________________________________________________________

____________________________________________________________________________________________

Wie groß war der Zeitaufwand der Laubsammelaktion? __________ Stunden

Wie viele Bäume wurden in die Sammelaktion einbezogen? __________ Bäume

Wie viele Säcke wurden gefüllt? __________ Säcke

Schätzen Sie, wie viel Laub entfernt wurde: __________ Prozent

Würden Sie sich auch im nächsten Jahr an diesem Projekt beteiligen? ja nein

Könnten Sie sich vorstellen, dass Ihre Schule eine längerfristige

„Patenschaft“ für Kastanien übernimmt? ja nein

An die Behörde für Stadtentwicklung und UmweltAmt für Landes- und Landschaftsplanung– Landschafts- und Grünplanung, LP 24Alter Steinweg 420459 Hamburg

ggf. Schulstempel

Urkunde

Die Klasse

4a

der

Andreasschule

hat mit großem Engagement an der

Hamburger Kastanien Initiative

teilgenommen

und damit einen wichtigen Beitrag

zum Schutz der Umwelt geleistet.

Stempel

Hamburg, den ……………………….

________________________ Unterschrift

Auf Wunsch stellt die Behörde für Stadtentwicklung

und Umwelt eine Urkunde für die teilnehmenden

Klassen aus. Hierfür müssen die Kinder lediglich eine kurze

E-Mail mit dem Namen der Schule, der Klassen bezeichnung

und der Anzahl der gesammelten Laubsäcke an folgende

Adresse senden: [email protected]

Die Urkunde wird ihnen dann zugeschickt.

52

Literaturverzeichnis

Aas, G. (2005): Zur Systematik und Biologie

der Gemeinen Rosskastanie (Aesculus hippo-

castanum). In: Berichte aus der Bayerischen

Landesanstalt für Wald- und Forstwirtschaft;

Nr. 48, S. 7–11.

Doobe, G.; Zunke, U. (2007): Die Rosskastanien-

miniermotte in Hamburg – Ergebnisse und Folge-

rungen aus dem HAM-CAM-Projekt. In: Jahrbuch

der Baumpflege, (Eds. Dujesiefken, D.; Kockerbeck,

P.) Thalacker Medien Braunschweig, Germany;

Kapitel 2: Baumkrankheiten und Baumkontrolle,

S. 79–92.

Doobe, G.; Hilfert, G.; Knutzen, F. (2008): Pflaster

und Spritzen – neue Bekämpfungsmethoden am

Beispiel der Hamburger Stadtbäume. In: Stadt

und Grün 10/2008, S. 27–32.

Emmerich, R. (2008): Die Rosskastanie ist Arznei-

pflanze des Jahres 2008. In: Pro Baum 2008,

Heft 1, S. 25.

Mitchell, A. (1979): Rosskastanien-Gewächse. In:

Die Wald- und Parkbäume Europas S. 360 – 361,

Paul Parey Verlag, 2. Auflage.

Schmidt, O.: „Die Rosskastanie“,

herausgegeben von: Schutzgemeinschaft Deut -

scher Wald – Bundesverband e. V. (SWD)

www.sdw.de/pdf/rosskastanie.pdf.

Pehl, L.; Kehr, R.; Wulf, A. (2003): Für die Praxis:

Krankheiten und Schädlinge an Gehölzen,

Ross kastanien – Miniermotte. Informationsblatt.

Herausgeber: Biologische Bundesanstalt für Land-

und Forstwirtschaft (BBA) – Institut für Pflanzen-

schutz, Ständige Konferenz der Gartenamtsleiter

beim Deutschen Städtetag (GALK) Arbeitskreis

Stadtbäume, Forschungsgesellschaft Landschafts-

entwicklung Landschaftsbau e.V. (FLL).

Roloff, A. (2005): Die Rosskastanie (Aesculus

hippocastanum L.). In: Jahrbuch der Baumpflege,

(Eds. Dujesiefken, D., Kockerbeck, P.) Thalacker

Medien Braunschweig, Germany, S. 9–16.

Elektronische Datenquellenwww.baumkunde.de/baumdetails.

php?baumID=0002, Beschreibung – Gemeine

Rosskastanie (Zugriff im April 2009)

www.cameraria.galk.de (Zugriff im Mai 2009)

www.faunaeur.org (Zugriff im Juni 2009)

www.floraweb.de (Zugriff im Juni 2009)

www.Schloss-Steyregg.at/das-Schloss/

Geschichte/Geschichten/: Was haben das Sofa

und die Rosskastanie gemeinsam?

(Zugriff im April 2009)

www.waechtershaeuser.de/baum/index.

php?section=ae_hip: Die Rosskastanie braucht

unsere Hilfe

www.waechtershaeuser.de/baum/index.php?s

ection=schaden&symptom=minieren: Rosskas-

tanien-Miniermotte Cameraria ohridella

(Zugriff im April 2009)

ImpressumHerausgeberin:

Freie und Hansestadt Hamburg

Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt

Stadthausbrücke 8, 20355 Hamburg

www.hamburg.de/BSU

V.i.S.d.P.: Arne Lauinger

Texte und Konzept:

Andreas Schneider-Goetsch

Louise Barié

[email protected]

Redaktion:

Gerhard Doobe

BSU / Abteilung Landschafts- und Grünplanung

040/4 28 40-39 30, [email protected]

Gestaltung:

Hamburgs Agentur,

Landesbetrieb Geoinformation und Vermessung

Grafiken:

Andreas Schneider-Goetsch, dPunktMedia

Fotos:

Titelbild: Andreas Schneider-Goetsch

Andreas Schneider-Goetsch, Manfred Stern,

dPunktMedia, Prof. Dr. Ulrich Zunke

Auflage: 750

Juli 2009

gedruckt auf Papier aus mindestens 80 % Altpapier

Stadtreinigung Hamburg

Annahmestelle für Laub sind die Recyclinghöfe der Hamburger Stadtreinigung. Auf allen 15 Recycling-

höfen und in vielen Budnikowsky-Filialen kann von Oktober bis Jahresende auch der 100-Liter-Laubsack

für € 1,50 pro Stück käuflich erworben werden. Laubsäcke in 10er-Packs sind ebenfalls ab Oktober bis

Jahresende bei der ServiceLine, Tel. 2 57 60, auf dem Postweg erhältlich.

Die Recyclinghöfe haben an Feiertagen sowie an Heiligabend und an Silvester geschlossen.

1. Bullerdeich 6 Hammerbrook Mo – Fr: 8 – 17 Uhr, Sa: 8 – 14 Uhr

2. Neuländer Kamp 6 Harburg Mo – Fr: 8 – 19 Uhr, Sa: 8 – 14 Uhr

3. Striepenweg 35 Hausbruch Mo – Fr: 8 – 17 Uhr, Sa: 8 – 14 Uhr

4. Celsiusweg 7 Bahrenfeld Mo – Fr: 8 – 17 Uhr, Sa: 8 – 14 Uhr

Achtung! Keine Grünabfälle!

5. Feldstraße 69 St. Pauli Mo – Fr: 8 – 17 Uhr, Sa: 8 – 14 Uhr

6. Brandstücken 36 Osdorf Mo – Fr: 8 – 17 Uhr, Sa: 8 – 14 Uhr

7. Ottensener Straße Bahrenfeld Mo – Fr: 8 – 19 Uhr, Sa: 8 – 14 Uhr

8. Offakamp 9 b Lokstedt Mo – Fr: 8 – 17 Uhr, Sa: 8 – 14 Uhr

9. Krähenweg 22 Niendorf Mo – Fr: 8 – 17 Uhr, Sa: 8 – 14 Uhr

10. Schwarzer Weg 10 Steilshoop Mo – Fr: 8 – 17 Uhr, Sa: 8 – 14 Uhr

11. Volksdorfer Weg 196 Sasel Mo – Fr: 8 – 17 Uhr, Sa: 8 – 14 Uhr

12. Rahlau 71 Tonndorf Mo – Fr: 8 – 17 Uhr, Sa: 8 – 14 Uhr

13. Rotenbrückenweg 32 Billstedt Mo – Fr: 8 – 19 Uhr, Sa: 8 – 14 Uhr

14. Kampweg 9 Bergedorf Mo – Fr: 8 – 17 Uhr, Sa: 8 – 14 Uhr

15. Lademannbogen 32 Hummelsbüttel Mo – Fr: 8 – 19 Uhr, Sa: 8 – 14 Uhr

Die gefüllten Laubsäcke können bis zum 31. Dezember zusammen mit der grauen Hausmülltonne am

üblichen Abfuhrtermin an den Straßenrand gestellt werden.

Das Laub wird in einer Spezialanlage der Firma ETH Umwelttechnik in Hamburg-Veddel in einer Aufbe-

reitungsanlage gereinigt, zu Pellets verpresst, mit Mineralien angereichert und in der Landwirtschaft als

Bodenverbesserer eingesetzt.