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1 Picker International, einer der Pioniere in der Entwicklung der Ultraschalldiagnostik H.-J. Schultz Einleitung Die Anwendung von Ultraschall für medizinische Bildgebung basiert im Prinzip auf die Erfindung des piezoelektrischen Effekts durch die französischen Physiker Pierre und Jaques Curie in 1880. Ultraschall wird ja auch als „Stethoskop“ des Arztes angesehen und bereits 1761 wurde von Leopold Auersbrugger durch abklopfen des Körpers unterschiedliche Töne an das Gehör des Untersuchers übertragen und die Auskultation eingeführt. 1819 entwickelte R.T.H. Laennec in Paris das erste Stethoskop. In den dreißiger Jahren wurde Ultraschall für therapeutische Zwecke bereits in einigen europäischen Staaten, Japan und USA eingesetzt. In den späten dreißiger Jahren berichte der Österreichische Neurologe Karl T. Dussik über eine mit seinem Bruder, Physiker Friederik Dussik entwickelte Transmissions Einrichtung. Eine Dekade später 1947 erstellte er die ersten „Hyper-Phonogramms“ mit der Darstellung der Hirnventrikel. 1948 diskutierte Dr. Douglas Howry von der Denver Gruppe mit Dr. Carl Spaulding vom California Institute of Technologie über die Anwendung von Ultraschall für die Querschnittsdarstellung des Körpers und Diagnostik von Organen. Zusammen mit einer Gruppe von Ingenieuren wurde 1949 ein Pulse Echo Scanner konstruiert. 1953-54 wurde der Wassertankscanner vorgestellt, bekannt als „B-29 gun turret“. 1962 entwickelten bei der Firma Physionics Engeneering, die Ingenieure Wright und Meyer, den ersten kommerziell erhältlichen transportablen Compound Contact Scanner. Physionics Engeneering wurde Ende 1967 von der Picker Corporation übernommen. 1974 wurde die Produktion in ein neu gebautes Werk in Northford/Connecticut verlagert. (Ultraschall und Nuklearmedizin) Bei der Geschichte zum Ultraschall wird immer auf die Entwicklungen in USA und England verwiesen. Tatsächlich und bis vor etlichen Jahren unbekannt, wurde über die Entwicklung eines Compound Scanner bereits am 21. August 1945 von Dr. H. Netheler im Städt. Kranhaus Lübeck-Süd berichtet. Dr. H. Netheler war Mitarbeiter der Reichstelle für Hochfrequenzforschung e.V. und seit 1943 mit der Entwicklung und Anwendung von Funkmessverfahren beschäftigt. Das Institut wurde Anfang 1945 von Berlin zunächst nach Mecklenburg verlagert und von dort in Räumlichkeiten des Krankenhauses Lübeck-Süd. Dr. Netheler zeigte dem damaligen Dierktor der Klinik, Prof. Hansen ein „Funkmessbild“ der deutschen Nordseeküste mit den erkennbaren Flüssen. Prof. Hansen zeigte sich interessiert und sagte: wenn Sie das darstellen können, können sie auch das Pankreas darstellen. Beide, Prof. Hansen und Dr. Netheler können als die Pioniere für eine Idee angesehen werden, ein nichtinvasives Verfahren zur Darstellung von Weichteilorganen in der Bauchhöhle mit initiiert zu haben. Die Konstruktion bestand aus einer Einrichtung zur Echoimpulserzeugung mit einer 1MHz Einzelelementsonde und Kathodenstrahlröhre zur Bildwiedergabe wahlweise in A Mode und B-Mode. Der Patient lag in einer Röhre mit Ausschnitt für den Bauchraum. Die Schallsonde wurde auf den zu untersuchenden Bereich aufgesetzt und durch Drehung der Röhre mit dem Patienten ein Querschnittsbild erzeugt. Natürlich nur schwarz/weis Bilder. Anlage Seite 32: 1945 …und die Forschung geht weiter.

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Picker International, einer der Pioniere in der Entwicklung der Ultraschalldiagnostik

H.-J. Schultz Einleitung Die Anwendung von Ultraschall für medizinische Bildgebung basiert im Prinzip auf die Erfindung des piezoelektrischen Effekts durch die französischen Physiker Pierre und Jaques Curie in 1880. Ultraschall wird ja auch als „Stethoskop“ des Arztes angesehen und bereits 1761 wurde von Leopold Auersbrugger durch abklopfen des Körpers unterschiedliche Töne an das Gehör des Untersuchers übertragen und die Auskultation eingeführt. 1819 entwickelte R.T.H. Laennec in Paris das erste Stethoskop. In den dreißiger Jahren wurde Ultraschall für therapeutische Zwecke bereits in einigen europäischen Staaten, Japan und USA eingesetzt. In den späten dreißiger Jahren berichte der Österreichische Neurologe Karl T. Dussik über eine mit seinem Bruder, Physiker Friederik Dussik entwickelte Transmissions Einrichtung. Eine Dekade später 1947 erstellte er die ersten „Hyper-Phonogramms“ mit der Darstellung der Hirnventrikel. 1948 diskutierte Dr. Douglas Howry von der Denver Gruppe mit Dr. Carl Spaulding vom California Institute of Technologie über die Anwendung von Ultraschall für die Querschnittsdarstellung des Körpers und Diagnostik von Organen. Zusammen mit einer Gruppe von Ingenieuren wurde 1949 ein Pulse Echo Scanner konstruiert. 1953-54 wurde der Wassertankscanner vorgestellt, bekannt als „B-29 gun turret“. 1962 entwickelten bei der Firma Physionics Engeneering, die Ingenieure Wright und Meyer, den ersten kommerziell erhältlichen transportablen Compound Contact Scanner. Physionics Engeneering wurde Ende 1967 von der Picker Corporation übernommen. 1974 wurde die Produktion in ein neu gebautes Werk in Northford/Connecticut verlagert. (Ultraschall und Nuklearmedizin) Bei der Geschichte zum Ultraschall wird immer auf die Entwicklungen in USA und England verwiesen. Tatsächlich und bis vor etlichen Jahren unbekannt, wurde über die Entwicklung eines Compound Scanner bereits am 21. August 1945 von Dr. H. Netheler im Städt. Kranhaus Lübeck-Süd berichtet. Dr. H. Netheler war Mitarbeiter der Reichstelle für Hochfrequenzforschung e.V. und seit 1943 mit der Entwicklung und Anwendung von Funkmessverfahren beschäftigt. Das Institut wurde Anfang 1945 von Berlin zunächst nach Mecklenburg verlagert und von dort in Räumlichkeiten des Krankenhauses Lübeck-Süd. Dr. Netheler zeigte dem damaligen Dierktor der Klinik, Prof. Hansen ein „Funkmessbild“ der deutschen Nordseeküste mit den erkennbaren Flüssen. Prof. Hansen zeigte sich interessiert und sagte: wenn Sie das darstellen können, können sie auch das Pankreas darstellen. Beide, Prof. Hansen und Dr. Netheler können als die Pioniere für eine Idee angesehen werden, ein nichtinvasives Verfahren zur Darstellung von Weichteilorganen in der Bauchhöhle mit initiiert zu haben. Die Konstruktion bestand aus einer Einrichtung zur Echoimpulserzeugung mit einer 1MHz Einzelelementsonde und Kathodenstrahlröhre zur Bildwiedergabe wahlweise in A Mode und B-Mode. Der Patient lag in einer Röhre mit Ausschnitt für den Bauchraum. Die Schallsonde wurde auf den zu untersuchenden Bereich aufgesetzt und durch Drehung der Röhre mit dem Patienten ein Querschnittsbild erzeugt. Natürlich nur schwarz/weis Bilder. Anlage Seite 32: 1945 …und die Forschung geht weiter.

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Leider ist der gesamte Nachlass von Prof. Hansen verloren gegangen. Ein hochbetagter Arzt berichtete, dass einige Untersuchungen ausgeführt wurden. Wegen technischer Probleme und fehlenden finanziellen Mitteln wurde die Entwicklung eingestellt. Dr. Netheler legte dann am 7. August 1945 im Universitätskrankenhaus Eppendorf den Grundstein der heutigen Firma Eppendorf Gerätebau (Netheler und Hinz GmbH) 1967 Picker Echoview-Laminograph mit Speicherbildröhre

• Echoimpulsverfahren A-Scan • Zeitbewegungsstudien-Time Motion • Schnittbilddarstellung B-Mode • Echokardiographie Stop-Motion

NEUES von Picker Ultraschalldiagnostik- Eine neue Dimension- Ein Beitrag zur 1. Jahrestagung der Deutschen Arbeitsgemeinschaft für Ultraschalldiagnostik. Wiesbaden 06.-7.5.1972 Die Ultraschalldiagnostik Eine neue Dimension diagnostischer Möglichkeiten bei Erkrankungen des Abdominal -und Retroperitonealraums. P. Otto Abteilung für Gastroentereologie, MHH Trotz aller Fortschritte der klinischen Chemie ist das morphologische Substrat nach wie vor unentbehrlicher Bestandteileiner umfassenden Diagnostik, Neben radiologischen, nuklearmedizinischen und endoskopischen Verfahren rückt in letzter Zeit die Ultraschalldiagnostik als morphologisches Diagnostikum in den Vordergrund. Grenzflächen von Medien unterschiedlicher Schallwiderstände ( Dichte x Schallgeschwindigkeit)zur Lokalisation intrakorporaler Strukturen. Sie ergänzt bisher gebräuchliche morphologische Verfahren, indem die frequenzabhängige unterschiedliche Schallabsorption in festen und flüssigen Medien eine Konsistenzdifferenzierung von Tumoren ermöglicht.

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NEUES von Picker Zur Anwendung der Ultraschall-Compoundscan-Methode zur Weichteildiagnostik und Konturendarstellung in der Orthopädie. H.-A. Kramps und E. Lenschow Orthopädische Universitätsklinik Münster ( Direktor :Prof. Dr. med. H. H. Matthiaß) Abteilung für Orthopädische Physiologie ( Leiter: Prof. Dr. med. V. Güth)

Sonographische Ausbildung H.-J. Schultz 1972 März-April erhielt ich in der Univ. Klinik Denver meine sonographische Ausbildung. Der erste Eindruck war, „Diagnose aus dem Kaffesatz“ bei dem damaligen Stand der Technik. Wenige Tage später und nach intensiver Schulung durch eine Sonographerin und mit Hilfe anatomischer Tafeln kam die Erkenntnis, dass Ultraschall als nicht invasives Verfahren eine große Zukunft hat. Weiteres Training 1973 in der Universitätsklinik San Diego bei Dr. Leopold und Sandra L. Hagen. 1974 Training in Echokardiographie bei Dr.Winsberg, General Hospital Montreal und Dr. Gramniak Rochester. Auf Anregung von Prof. Hanrath und Prof. Bleifeld (UKE) erhielt ich 1977 ein ausgemustertes Olympus Gastroskop das mit einer 5MHz Einzelelementsonde modifiziert wurde. Die Time-Motion Darstellungen gaben einen bisher unbekannten Einblick in die Herzkammern und Darstellung der Klappen. 1984 beabsichtigte Hitachi mehrere Ultraschallgeräte mit unterschiedlichen Sondentechnologien auf den Markt zu bringen. Das erschien mir problematisch bei der Ersatzteilhaltung und bei einem Gespräch mit Prof. Herbertz, Univ. Duisburg-Essen, entstand die Idee für eine 192 Element Sondentechnologie, anwendbar für Linear, Konvex und Phased Array Sonden mit beliebigen Abmessungen. Das hat Bestand bis

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zum heutigen Tag, natürlich mit Weiterentwicklungen der Elementtechnologie. Andere Tätigkeiten im Rahmen meiner Tätigkeit 1962-1972 Einführung der Medtronik Herzschrittmacher in Deutschland, Europa und Russland. Idee für einen Demand Pacer und Bau eines externen Musters und Erprobung durch Dr. Ortwin Giebel (UKE). Medtronik lehnte die Fertigung ab. Prof. Rodewald (UKE) diskutierte die Entwicklung auf einer Tagung in USA mit der Fa. Cordis, Miami, die den ersten Demand Pacer baute. Paired and Coupled Stimulator, bei Beginn der Operationen für Ersatz der Mitralklappe kam es häufig zu Tachykardien, die man medikamentös nicht in den Griff bekam. Mit der „Coupled Stimulation“ lies sich die hohe Herzfrequenz halbieren, mit „Paired Stimulation“ konnte man die Herzfrequenz zwischen 60-140/ Schläge pro Minute einstellen und die für den entsprechenden Patienten günstigsten Wert. Das Gerät wurde von Medtronik hergestellt. Eine Vielzahl von Kliniken hat diesen Stimulator beschafft und mit Erfolg eingesetzt. Durch Entwicklung neuer Medikamente wurde der Stimulator nicht mehr benötigt. 1965 Ausbildung in der Mayo Klinik als „Pumpboy“ für die Mayo-Gibbon Herz-Lungen Maschine. Mehrere Installationen in Deutschland und Europa. Bei reinem Besuch der NATO-Generalärzte bei Picker International in München und Vorstellung eines „Universal Feldröntgengerätes“ sprach mich der amerikanische Generalarzt auf ein Problem an, dass man Probleme hätte, Kunststopfpartikel im Körper aufzufinden. Ein Teil der Munition enthält diese Kunststoffpartikel. Anhand von Ultraschallaufnahmen mit einem 10MHz Scanner konnte ich zeigen, dass derartige Partikel erkennbar sind. Auf Einladung vom Pentagon konnte ich einen Vorschlag für ein „portables Ultraschallgerät“ für den Einsatz im Sanitätswesen vorstellen. Das Gerät wurde von Hitachi Medical als Picker CS 9100 gefertigt und hat sich weltweit bewährt. Das Gerät war für Netz –und Batteriebetrieb ausgelegt und bei tropischen und arktischen Temperaturen noch einsetzbar.

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Echoview System 80-C

Modularer Echokardiograph mit EKG/Phono/Puls Einschub um die Ultraschall Information mit physiologischen Daten zu korrelieren. DAS „Depth Selection Amplification“ eine programmierbare Auflage die über die Einstellregler gelegt wurde, als praktische Hilfe für die optimale Abgrenzung von Herzstrukturen. Ein ideales Hilfsmittel zur Verkürzung der Untersuchungszeit und Training für den Untersucher.

Grauwertprocessing in 16 Graustufen und Aufzeichnung. Auswahl von Einzelementsonden im Frequenzbereich von 2,25- 3,5-5,0 -7,5 MHz. Abb.1 Echoview 80C Abb. 2 Left ventricle, corrected TGA Aufzeichnung in 16 Graustufen mit optimaler Textur Darstellung von Septum und Hinterwand.

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1975 Echoview 80-C Cardiac Imager

Als Weiterentwicklung vom Echoview 80C wurde zum Internistenkongress 1975 das Echoview 80C- Cardiac Imager vorgestellt. Ein mechanischer Sektorscanner mit auswechselbaren, steckbaren Sonden in 2,5, 3,5 , n5,0 und 7,5MHz. Scanwinkel variabel 0-60°, Bildfrequenz 30-45-60B/s. Bildaufzeichnung über Polaroidkamera und integrierten Videorecorder. Abb. Schallsondenaustausch

Abb. 3 Echoview 80C-Cardiac Imager - Schallsondenwechsel 1975 Sectorview High –Resolution Ultrasound Abdominal Scanner

Analog zum Echoview 80C wurde das Sektorview als Real-time Scanner mit der mechanischen Sektorsonde mit auswechselbaren, steckbaren Sondeneinsätzen in 2,25, 3,5 und 5,0MHz eingeführt.

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Abb. 4 Untersuchung mit Sektorscanner Echoview 80L Laminograph Compoundscanner mit A-M-B- Bildgebung im Frequenzbereich 2,25, 3,5, 5,0, 7,5MHz. Bildeinschreibung und Auslesung über Scanconverterröhre von Hugh Electronic. Die Bildaufzeichnung erfolgte Zeilenweise und Auslesung im Videoformat auf einem 9“ Monitor.

Ab. 5 Echoview 80L Laminograph –Bilddarstellung in Videoformat

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1974 Echoview 80L Digital Imager Erster Compoundscanner mit digitalem Scanconverter von Hugh und Bilddarstellung in 16 Grauwerten. Der Scanconverter erlaubte das gleichzeitige Einschreiben und Auslesen der Scaninformation im Videoformat mit einer Bildmatrix von 480x512 bits. Für Patientendateneingabe und Betriebsart, Sondenfrequenz, Skalenbereich etc. stand eine Datenmatrix 128x480 zur Verfügung. Die Einführung von Bildbearbeitungsverfahren für organspezifische Untersuchungen. Einführung einer Multiformatkamera 4-8 Bilder. Mit der Einführung des digitalen Scanconverters war es möglich, eine organspezifische Gewebetextur Signalverarbeitung im einem Pre -und Postprocessingverfahren durchzuführen mit dem Ziel der besseren Detailerkennbarkeit und Abgrenzung von Organstrukturen. Mit den in der Abbildung gezeigten Programmen war es möglich 1-4, 6-10, 13-16 oder alle 16 Graustufen mit einzubeziehen. Einführung von Lese -und Schreizoom. Abb. 6 Grauwertprocessing

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1975 Echoview 80L Digital Imager mit LS 1000 Real-time-Linear Scanner Die Compound -Scantechnik wurde mit einem integrierten Real-time Linear Scanner mit einer 3,5 und 5MHz Schallsonde ergänzt. Clinical Data Communicator. Option für 80L Digital Imager und Microview Als Option war ein Clinical Data Communicator verfügbar. Mit der Einrichtung konnte eine Vielzahl von Bildern zwischen gespeichert werden für die nachträgliche Bildbearbeitung, bzw. zur weiteren Analyse an einen externes Computersystem.

Abb. 7 Echoview 80l-Digital Imager mit integrierten Linearscanner LS 1000 und separaten mobilen Linearscanner

1976 LS 1000 Mobiler Real-time Linear Scanner mit 2,25, 3,5 und

5MHz Schallsonde und digitalem Scanconverter von Hugh. Linearsonden mit sehr kompakten Abmessungen 150-100-80mm, 66- 74 Elemente. 120-240 Bildzeilen. 10 Graustufen. 1977 Microview 10 MHz Real-time Scanner, B-Mode, PW-CW Doppler. In Zusammenarbeit mit dem Stanford Research Center entwickelter Mikroprozessor gesteuerter Real-time Scanner, mit in einer flüssigkeitsgefüllten Vorlaufstrecke Integrierter, fokussierte 10 MHz Einzelelementsonde mit 25mm Ø, die über einen Linearmotor bewegt wurde. Bildgröße 3 x 4 cm. 20 Bilder/s. Laterale Auflösung 0,5mm, axial 0,3mm. Elevation- Schichtdicke 0,9mm über den gesamten Tiefenbereich. Digitaler Scanconverter mit 16 Graustufen. Die Besonderheit war, dass bei Ankopplung der Vorlaufstrecke an die zu untersuchende Region, das B-Bild getriggert wurde.

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Der Vorteil war eine optimale Auflösung bereits ab Hautoberfläche und ideal für die Untersuchung oberflächennaher Organe und Gefäße. Microview Fortsetzung Multigate PW Doppler mit 16. Kanälen. Für die Untersuchung von Karotiden waren über 1000 pathologische Bilder abgespeichert. Für die jeweilige Untersuchung, konnte man mit Hilfe des Mikroprozessors zum Vergleich auf eines der pathologische Bilder mit Auswertung zurück greifen. Preis der Einrichtung 500.00DM. Ein System DFG gefördert. Abb. 8 *Display of the Duplex system in a normal subjekt. * J Clin Ultrasound 12:455464, Oktober1984 M. Hennerici et.al

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OEM Produkte für Picker International made by Hitachi Medical Corporation 1979 LS 2000 Mobiler Real-time Linearscanner mit digitalem Scanconverter made by Hitachi.

Flickerfreies Bild, hohe Bildauflösung, Einzel -Doppelbilddarstellung, Automatische Bildkorrektur bei gespeichertem Bild, Prae -und Postprocessing.

Sehr handliche, 3,5 MHz Linearsonde mit 100mm Scanbreite und hochflexiblem Anschlusskabel. Vorgestellt beim Dreiländertreffen in Böblingen.

Abb.9 LS 2000 Digital Linear Scanner

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1980 LS 1500 mobiler Real-time Linearscanner mit 3,5 MHz Linearsonde und Analog-Video Bilddarstellung. 1981 LS 3000 mobiler Linearscanner mit 3,5 und 5MHz Schallsonde.

Signalverarbeitung mit extrem rauschfreier Bilddarstellung. Digitaler Scanconverter mit 16 Graustufen, spezielles Einsatzgebiet in der Mammasonographie.

1982 2700 mobiler Real-time Linearscanner mit 3,5 und 5MHz Schallsonde. Digitaler Scanconverter mit 32 Graustufen.

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1982 LS 5000 mobiler Real-time Multifunktionsscanner. Betriebsarten: A-M- B- und PW-Doppler mit Linearsonden im Frequenzbereich 3,5-5,0- 7,5 MHz. Digitaler Scanconverter mit 32 Graustufen. Multiformatkamera, Videorecorder. 1983 LSC 7000 Real-time Multifunktionscanner A-M- B und PW/CW Doppler mit Linear- Curved Array und mechanischen Sektorsonden für Echokardiographie, Endo-Vaginal und Rektal Untersuchungen. Frequenzbereich 2,5-7,5 MHz. Digitaler Scanconverter mit 64 Graustufen.

Erster Real-time Scanner mit Curved Array Sonden in 3,5 und 5 MHz und Radien in 40 und 70mm. Die Sensation in der Diagnostik bei der Vorstellung auf dem Dreiländertreffen. Bei einer Parallel Demonstration von LSC 700 und ARTIS im Werk von Picker in Northford nahm mir Prof. Goldberg (Univ. Clinic Philadelphia) die Sonde aus der Hand und meinte: thats a jump in imaging, compared to mechanical sector probes.

Prof. Goldberg auf dem ERC 2011 in Wien: Ich erinnere mich an unser erstes Treffen in Northford und Sie mir den Unterschied in der Bildgebung zwischen mechanischer und Convex-Sonde gezeigt haben.

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1982 Picker ARTIS Abdominal Real-time Imaging System Der erste, Mikroprozessor kontrollierte hochauflösende Multifunktionsscanner. Betriebsarten: A-M-B-Compound, PW/CW Doppler. Frequenzbereich 2,0 -7,5MHz. Doppler 3,5,5,0 und 7,5 MHz. FFT Spektrum Analysator. 64 Graustufen. Besonderheiten: Über Gelenkarm schwenkbarer 9“ Monitor mit Anwahl der Betriebsarten über ICONS. TGC per Fingerkontakt einstellbar. Organspezifische Programmierung. VIVIDOT Signalverarbeitung über vier Computer und verbunden mit einer 100 MHz Clock zur Verarbeitung von 40Million bytes pro Sekunde. Kontrolle der lateralen Tiefenauflösung für Linear und Sektorsonden. Integrierte Multiformatkamera, Videorekorder, PACS kompatibel. Sektorsonden mit reflexionsfreien Dom. Sehr handliche 7,5 MHz Sektorsonde mit angeschliffenem Domfenster für winkeloptimierte Dopplermessung oberflächennaher Gefäße. Preis der Einrichtung 210.000 DM.

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Abb. 10. ARTIS Aufnahmen mit Sektorscanner 7,5 MHz. Abbildungen auf der linken Bildseite mit TGC Einblendung, auf der rechten Bildseite mit Icons zur Anwahl der Betriebsarten. Eine Installation in der Univ. Kl. Homburg/Saar. PD. Dr. Scheffler

1984 Picker Mavis Mobil Arterial and Venous Imaging System Ein speziell mit dem Physiologen P.J. Fish, entwickeltes 30 Kanal Doppler System, wobei über einen in drei Ebenen beweglichen Scanarm die 5 MHz Stiftsonde bewegt wird. Alle manuellen Bewegungen werden über Potentiometerschaltungen an einen Positionskomputer gegeben und auf einem Farbmonitor

registriert. Die Gefäßdarstellung erfolgte farbkodiert in zwei Ebenen. Maßstab für die genaue Geschwindigkeitsberechnung war die sehr genaue Winkelmessung.

Abb.11 * Mavis Beispielmessung *Klinische Aussagekraft nicht – invasiver, arterieller Blutflussmessungen mit einem rechnergestützten

Ultraschallverfahren. P. Scheffler, 1987

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OEM Produkte für Picker International made by Hitachi Medical Corporation 1985 LS 2400 Mobiler Real-time Linearscanner Betriebsarten A-M-B, Linearsonden in 3,5 und 5MHz Weit verbreiterter Scanner speziell in der Orthopädie für die Untersuchung von Hüftdisplasien bei Neugeborenen. 1986 SE 150 Echokardiograph

Betriebsarten A-M-B, PW/CW Doppler. Phased Array Sonden in 2,25, 3,5 und 5MHz. TEE Sonden 2,5-5,0MHz Digitaler Scanconverter 64 Graustufen.

1986 Gastroskop mit 5MHz Curved Array In Zusammenarbeit mit Pentax wurde ein Gastroskop mit 5,0MHz Curved Array und Biopsiekanal vorgestellt, dass mit dem LSC 7000 benutzt werden konnte. Die praktischen Erfahrungen in einer gastroentereologischen Abteilung einer Universitätsklinik zeigten jedoch, dass die Bildqualität durch die geringe Anzahl von Piezoelementen nicht befriedigen konnte. Das Problem konnte erst ein Jahr später durch eine neue Sondentechnologie gelöst werden.

1987 CS 9000 Computersonograph mit 192 Element

HD -Sondentechnologie für Linear und Curved Array Sonden. 32-64 Elemente für Phased Array.

Der CS 9000 wurde beim Internistenkongress in Wiesbaden vorgestellt und fand größte Beachtung. Als Besonderheit ist die Einführung der 192 Sondenelementtechnik anzusehen, da die sehr umfangreiche Palette der verschiedenen

Sondentypen für die künftige Computersonographen Serie untereinander austauschbar sind. Das gilt insbesondere für Biopsie, Biplan-Sonden für endorektale Untersuchungen, Intraoperative

Sonden zusätzlich in Fingertip und Fingertop Ausführung steril unter einem Handschuh zu tragen. Gastroskop und TEE-Sonden. Duale Frequenzwahl. Alle Sonden Gassterilisierbar. Elektronische Mehrstufenfokussierung im Sendefall, dynamisch mit automatischer Anpassung der Elementapertur über den gewählten Tiefenbereich, Apodisationsverfahren zur Unterdrückung von Nebenkeulen trugen erheblich zur Verbesserung der Bildqualität bei. Organspezifische Programmierung. 192 Element Technologie – Linear und Curved Array Da die Bildqualität im direkten Zusammenhang mit dem

Auflösungsvermögen und der Zeilenzahl stehen, sind die Sonden des CS 9000 und für nachfolgende Modelle in der neuen HD(High Density)-Technologie konzipiert. Im Vergleich zum herkömmlichen Ultraschallsystem verfügt das richtungweisende HD-Verfahren über eine wesentliche höhere Elementdichte. Das führt sowohl zu einer deutlichen Verbesserung der lateralen Auflösung wie auch zu einer Erhöhung der Schallzeilen. Als Ergebnis steht eine akustische

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Information zu Verfügung, wie diese für eine optimale Bildgebung erwünscht ist.

Abb.12 Konventionelle Sonden mit 80 Elementen und Sonden mit 192 Elementen in der Darstellung als Curved Array

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1988 CS 9100 OCULUS portabler Computersonograph A-M-B Das leistungsstärkste, universell verwendbare portable Ultraschallgerät und unübertroffen in der Bildqualität auf dem Markt wurde anlässlich des Dreiländertreffens in Karlsruhe vorgestellt. Praktisch alle 192 Elementsonden konnten mit diesem System verwendet werden. Fernbedienung aller Funktionen für Betrieb im OP. U.a wurde für eine bundesweite Mess-Studie unter Leitung der Univ. Klinik Greifswald, Klinik für Innere Medizin, für Schilddrüsenerkrankungen der Messwagen mit 3 Systemen ausgestattet. Für Rettungsdienste konnte das System von einer Autobatterie betrieben werden. Weltweit genutzt auch unter arktischen und tropischen Bedingungen bei Sanitätsdiensten der NATO und US- Army Field Service. Abb.13 CS9100 Computersonograph 1989 CS 9150 MACS Computersonograph A-M-B Mobiles, leistungsstarkes System. Das CS 9150 MACS verfügt über viele Leistungsmerkmale, die man üblicherweise erst bei weitaus kostspieligeren Systemen erwartet. Duale Frequenzwahl, Bi-plane Sonden für transrektale Untersuchungen, Weitwinkeldarstellung 120-200° mit der Vaginalsonde. Biopsieadapter. 1989 CS 9200 Computersonograph A-M-B-PW-Doppler, EKG/PKG Multifunktionsscanner mit PW-Doppler und EKG/PKG Modul. Für die Echokardiographie wurde eine Curved Array Sonde mit 10mm Radius in 3,5 und 5MHz genutzt. Anwendungsorientierte Mess -und Rechenprogramme.

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Schallsondenprogramm für CS -Computersonograph Serie 192 Elemente Linear und Curved Array, 32-64 Phased Array Abb.14. Schallsonden Übersicht für CS -Computersonographen Serie. Alle Sonden innerhalb der CS-Serie untereinander austauschbar. Ausnahme Phased Array nur bei CS-Modellen mit der Betriebsart.

Abb. 15. Biopsiesonden in Linear und Curved Array mit ausklinkbarer Nadelführung. Optimale Bildwiedergabe ohne „Schornsteigeffekt“.

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Spezialschallsonden für intraoperative Anwendung Abb.16 Intrakranielle Schallsonde EUP-NS 32 Phased Array 2MHz, 90° Blickwinkel. Biopsieadapter. Gassterilisierbar Abb.17 a Fingertipsonde 7,5MHz Abb. 17b Fingertopsonde 40mm Radius 90° 10mm Radius 110° Beide Sondentypen umschaltbar auf 5MHz. Gassterilisierbar. Für OP-Betrieb unter OP-Handschuh einsetzbar. Die Sonden haben sich speziell bei den ersten Lebertransplantationen bewährt zur Kontrolle der Gefäßdurchblutung. Die Fingertipsonde wurde auch bei der minimalen Chirurgie zur Entfernung einer Eileiterschwangerschaft über ein Trokar eingesetzt. Exzellent auch bei Gefäßuntersuchungen der Gefäße an den Extremitäten im B-Bild und Dopplerverfahren. Sehen und tasten.

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1989 CS 9600 Computersonograph Color Flow Mapping System Das CS 9600 verfügt ebenfalls über die 192 Element Sondentechnologie mit den Scan-Techniken Linear- Curved-Sektor und Phased Array. Oblique Linear Technik speziell für Doppleruntersuchungen von Gefäßen. Multigate Doppler. Wirtschaftlicher, bedienfreundlicher Multifunktionsscanner für eine Vielzahl von Anwendungsbereichen. Cine/ MM Bildspeicher mit hoher Kapazität um lange M-Mode und/oder Dopplersequenzen verlustfrei aufzuzeichnen. Volumetrische Bilddarstellung. Die einzigartige, schnelle Bildaufnahme und Verarbeitung erlaubt die simultane zeitsynchrone Bi-Plane Darstellung der axialen und sagitalen Schnittebene räumlicher Organstrukturen. Die Längs -und Querausdehnung z.B. der Prostata bzw. der darin enthaltenen tumorösen Areale, sind schnell und sicher abzugrenzen. Volumetrische Bilddarstellung. Abb.18 Für die Anwendung in der Neurochirurgie wurde erstmalig eine Gassterilisierbar Phased Array (2MHz) (Abb.16) mit nur 8mm Ø angeboten. Das ermöglichte den Einsatz in der Kraniotomie bzw. in kleinen „Burr Holes“. (Abb.16) Eine Biopsienadelführung gehörte auch zum Lieferumfang.

Abb. 18 Volumetrische Darstellung Die einzigartige schnelle Bildaufnahme und Verarbeitung erlaubt die simultane, zeitsynchrone B-Plane Darstellung der axialen und sagitalen Schnittebene räumlicher Organstrukturen. Die Längs -und Querausdehnung, z.B. der Prostata bzw. der darin enthaltenen tumorösen Areale sind schnell und sicher abzugrenzen.

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1989 Pentax-Hitachi Ultraschall Endoskop

In Zusammenarbeit mit Pentax wurde ein Kombinationsinstrument zur Endoskopie und Sonographie des oberen Gastrointestinaltraktes entwickelt. Pankreasareale sowie Wandschichtungen und Tumorinfiltrationen von Oesophagus und Magen lassen sich in kombinierter Technik diagnostizieren. Ultraschallteil mit Curved Array mit 10mm Radius, Blickwinkel100/80°, Dual Frequenzbereich 7,5-5MHz, Biopsie- Arbeitskanal. Spektral -Doppler –und Color Flow Mapping –

Tauglichkeit runden das Anwendungsspektrum ab. Die Sonden sind weiterentwickelt worden und stehen heute auch in

Radialtechnik und Mini-Ausführung in Multifrequenztechnik zur Verfügung.

Abb. 19. Aufnahme mit dem Endoskop. Color Flow Mapping von Lebergefäßen

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1989 CS 192 INTEGRAL Computersonograph

Als Weiterentwicklung vom CS 9600 wurde zur Medica in Düsseldorf das CS 192 INTEGRAL mit 12 bit Signalverarbeitung und 8bit Monitordarstellung eingeführt. Verbesserte Farbbildgebung, neue Funktionen wie: Velocity tagging, Histogramm (dual), CFM -Velocity Messung, R-Trigger, PHT Messung, Averaqe Velocity (max. 9) Distance 4x. Low Flow Messung in CFM Mode mit 17 statt 6 Bilder/s. Messbereich ≤ 1cm. Neu im Sondenprogramm: Bi-planare TEE Sonde 5/5 MHz. Laparoskop mit Curved Array 7,5-5,0 MHz, 10mm R 120°, Biopsiekanal. ( Anwendbar für alle Betriebsarten, B-M, THI, CHI, Farbdoppler mit allen CS-Modellen, die über die Technik verfügen.)

Zusammenfassung Picker International hat mit vielen eigenen Entwicklungen maßgeblich zur Weiterentwicklung der Ultraschalldiagnostik weltweit beigetragen. Die Weiterentwicklung von der bi-stabilen zu Grauwertdarstellung beginnend mit 8-16-32-64 und heute 256 Graustufen war und ist in erster Linie von verfügbaren elektronischen Bauteilen abhängig. Die Compound- Scantechnik hatte den Vorteil, dass man komplette Quer- und Längschnitte herstellen konnte, allerdings mit dem Nachteil nur statische Bilder zu haben. Die Real-time Diagnostik beginnend mit dem Vidoson und gefolgt von der Linearsonden und Sektorsondentechnik waren dann der Weg zur heutigen Scantechnik mit einer Vielfalt von mechanischen –und elektronischen Sondentypen. Den größten Durchbruch brachten die Curved Array Sonden, weil jeweils nach Größe der Radien, vergleichbare Quer- und Längschnitte wie bei der Compoundscantechnik möglich sind. Picker besaß ein Patent auf diesen Sondentyp. Die digitale Technik war auch Voraussetzung, um Signalverarbeitungs-prozesse, Gewebetexturanalysen durchzuführen. Das Microview 1977 und das Artis 1982 sind sicherlich ein Beispiel dafür, zum damaligen Zeitpunkt die Microprocessortechnik optimal zu nutzen. Aber „Touch Screen“ wie beim Artis war 1982 noch nicht der Hit. Hitachi hat die digitale Technik weiter entwickelt und das LS 7000 war das erste Multifunktionsgerät für die Anwendung von Linear, Convex, Phased Array und Sektor Sonden. Die CS-Computer Sonographie Serie mit 192 Element Technik Sonden der große Durchbruch in der Bildgebung. Ultraschall ist das meist genutzte Diagnoseverfahren und die Entwicklung von noch besseren Schallsonden und Signalverarbeitungsverfahren geht weiter.

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Produktinformation Picker Digitaler Scanconverter Echoview 80 L Digital Imager

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