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Andelfinger Zeitung Freitag, 3. August 2012 Sport / Weinland 11 Rad: Strampeln für «Jede Meile zählt» Einmal quer durch die USA für einen guten Zweck Im September starten vier Männer eine Fahrt mit dem Fahrrad quer durch die USA. Sie wollen pro Fahrer 4000 bis 6000 Kilometer zurücklegen. All das tun sie für einen guten Zweck. Mit dabei ist auch Andreas Isler aus Thalheim. MICHAEL ANDEREGG Von der Stammtischidee zum Zwei-Jah- res-Projekt. Am 8. September fährt An- dreas Isler aus Gütighausen von Bos- ton mit dem Fahrrad nach Chicago. An seiner Seite sind Markus Biedermann (Mitfahrer) und Ralph Biedermann (Betreuer). In Chicago stossen zwei weitere Fahrer, Wolfgang Kuchler und Xaver Wenninger, sowie ein weiterer Betreuer, Heinz Geisser, zu ihnen. Dann geht es gemeinsam die ge- schichtsträchtige Route 66 entlang bis nach Santa Monica, Los Angeles. Die vier Velofreunde wollen mit diesem Trip pro Fahrer 4000 bis 6000 Kilome- ter leisten – in Etappen von 180 bis 200 Kilometer pro Tag. Ziel ist es, mindestens 50 000 Fran- ken zugunsten des Projektes www.rokj. ch – «Rotary für Kinder und Jugendli- che» – zu sammeln (Kasten). Andreas Isler ist als Vizepräsident aktiv in einer Trägerschaft von Rokj tätig. Spass, kein Rennen Für dieses Unternehmen haben die Männer sechs Wochen eingerechnet. «Wir fahren kein Rennen. Wir wollen jeder die ganz persönliche Herausfor- derung meistern und auch unseren Spass haben», so der 47-Jährige. Schliesslich fahre man beim «Race Ac- ross America» eine ähnlich lange Stre- cke, und die Topfahrer meistern diese in gut acht Tagen, erzählt er weiter. Die sechs Teilnehmer am Projekt tragen sämtliche Kosten (Reisen, Übernach- tungen, Material, Fahrzeug, Mahlzei- ten und mehr) aus eigener Tasche oder werden von Sach-Sponsoren unter- stützt. So ist sichergestellt, dass alle Spenden zu 100 Prozent dem «Rokj»- Projekt zukommen. Auf der speziell für dieses Projekt errichteten Website www.jedemeile- zaehlt.ch können die Fahrer im Vorfeld und dann während der Durchquerung verfolgt werden. Via dieser Website kann auch eine Spende platziert wer- den. Es gibt drei verschiedene Spen- denvarianten: Es ist möglich, eine gan- ze Etappe zu kaufen (bereits fast alle ausverkauft), einen Fixbetrag oder pro zurückgelegten Kilometer der Fahrer zu spenden. Ehemaliger Judoka Andreas Isler wohnt seit 16 Jahren im Weinland und ist auf der Sportbühne kein unbeschriebenes Blatt. In jünge- ren Jahren hatte sich Isler dem Judo verschrieben. Zu seinen grossen Erfol- gen gehören ein neunter Platz an einer WM und ein fünfter mit der Mann- schaft an einer EM sowie verschiedene Podestplätze an internationalen Tur- nieren. Ganz oben auf der Liste stehen aber seine sieben Schweizer-Meister- Titel. Nach der verletzungsbedingt ver- passten Olympiaqualifikation 1992 be- endete er seine Karriere. Zum Radfah- ren kam er eher durch Zufall. «Nach meinen Verletzungen war es immer das Erste, das ich wieder machen durf- te», sagt der ausgebildete Betriebsöko- nom und Bankangestellte bei der Credit Suisse. Heute ist das Radfahren, neben der Familie, seine Freizeitbeschäftigung Nummer eins. Pro Jahr versucht er, mindestens 5200 Kilometer auf dem Drahtesel zurückzulegen. Aktuell sind es schon über 5500 Kilometer. «Ich wollte schon immer einmal über 10 000 Kilometer in einem Jahr fahren. Jetzt komme ich weit darüber hinaus», so der zweifache Vater. Aus Freude am Radfahren Die Grundidee zum Amerika-Trip hat- ten zwei der Fahrer am Stammtisch in der Taverne zum Schäfli in Wigoltingen, dem Gastrobetrieb von Wolfgang Kuch- ler. Was mit der Idee und der Leiden- schaft fürs Radfahren 2010 begann, wurde mit dem Gedanken, etwas Wohl- tätiges damit zu tun, in den folgenden zwei Jahren zu einem riesigen Projekt mit viel Arbeit. «Wir haben viele neue Erfahrungen gemacht und sehr viele positive Rückmeldungen bekommen», sagt Isler begeistert. Dieses «learning by doing» treibe ihn besonders an. Die vier Männer im Alter von 47 bis 62 Jahren bereiten sich alle unter- schiedlich auf diese Radtour vor. Von einem Trainingslager in Spanien über längere Velotouren oder gar ein bis zwei Trainings (während fünf Wochen) mit den ZSC Lions Novizen Elite, wie im Fall von Andreas Isler, hat jeder sein eigenes Rezept, sich fit zu machen. «Unser Vorteil ist, wir fahren nie am Li- mit. Trotzdem sind es keine Ferien», so der gebürtige Zürcher Oberländer. Die Männer werden pro Tag sechs bis acht Stunden in die Pedalen treten, eine He- rausforderung für Kopf und Körper. Weitere Informationen, Spendenauf- ruf und ein Liveblog während der Tour unter: www.jedemeilezaehlt.ch. Was ist Rokj? Das Gemeinschaftsprojekt www. rokj.ch von Rotary und Inner Wheel (eine der grössten internationalen Frauenorganisationen) hat sich zum Ziel gesetzt, wirtschaftlich und sozi- al benachteiligte Kinder und Jugend- liche in ihrer Region zu unterstüt- zen. Dies soll betroffenen Kindern und Jugendlichen ermöglichen, ihr Potenzial und ihre Talente zu entwi- ckeln und sich voll in die Gesell- schaft zu integrieren. Es geht also auch um eine präventive, nachhalti- ge Wirkung. (sda) Radeln durch die USA: Wolfgang Kuchler, Andreas Isler, Markus Biedermann und Xaver Wenninger (v.l.) Bild: zvg Wildensbuch: Spezielle Zucht im Firstbereich der Gemeindescheune Die vier jungen Turmfalken sind jetzt flügge In Wildensbuch hat ein Turmfal- kenpärchen vier Jungvögel aufge- zogen, die jetzt ausgeflogen sind. 2008 war er Vogel des Jahres. «Es war eine bare Freude, diesen Vö- geln in den letzten Monaten zuzuse- hen», sagt Turi Müller. Viele Wildens- bucher bewunderten dieses Spektakel im Ort über die vergangenen Wochen. Im Firstbereich der Gemeindescheune hat ein Turmfalkenpaar zwischen den beiden Fensterscheiben vier Jungvögel aufgezogen, die jetzt ausgeflogen sind. «Es war spannend zu beobachten, wie sich die Jungvögel zunehmend zeigten und schliesslich auch ihre ersten Flug- versuche unternahmen», so Müller. Zwar kann der Brutort nicht unbe- dingt als ideal bezeichnet werden. Aber dem Brutpaar schien der der Abend- sonne zugewandte Ort ideal gewählt zu sein. Diese Raubvögel, die in die Gat- tung der Falken gehören und in der Ordnung als Greifvögel eingeteilt sind, sind ab dem zweiten Lebensjahr ge- schlechtsreif und legen ab Mitte April drei bis sechs Eier. Nach 27 bis 29 Ta- gen schlüpfen dann die Jungvögel. Spä- ter wachsen sie zu 34 bis 36 Zentimeter grossen Raubvögeln heran, die Flügel- spannweite misst rund 76 Zentimeter. Dabei sind die Männchen etwas kleiner und leichter als die Weibchen, die im- merhin rund 220 Gramm wiegen. Stehend schweben Der Turmfalke hat eine ganz besonde- re Eigenschaft, indem er in der Luft auf einer Höhe von 10 bis 20 Metern im so- genannten Rüttelflug stehen kann, um so nach Beute zu spähen. Macht er da- bei beispielsweise eine Wühlmaus aus, stürzt er sich im Sturzflug auf sie, wobei er erst kurz vor dem Boden abbremst. In den ländlichen Räumen besteht seine Nahrung vorwiegend aus Kleinsäugern. In städtischen Gebieten können es auch Kleinvögel wie Spatzen sein. Ein Vogel benötigt pro Tag rund ein Viertel seines Lebendgewichts an Nah- rung. Dabei kann es vorkommen, dass Turmfalken zwei oder gar mehr anver- daute Mäuse im Magen haben. Des- halb musste das Brutpaar in Wildens- buch nebst der eigenen Nahrungsver- sorgung für die Aufzucht der Jungvö- gel, die bereits nach drei Wochen das volle Lebendgewicht erreicht haben, Hunderte von Mäusen heranschleppen. Turmfalken, die ihren Namen ihrer speziellen Eigenschaft verdanken, zu- oberst von Bauwerken ihre Nistgele- genheiten zu suchen, können bis zu 20 Jahre alt werden. Der Raubvogel ist aber auch unter den Namen Rüttelfal- ke mit Auslegung auf sein spezielles Flugverhalten oder auch als Mauer-, Dom- oder Kirchfalke bekannt. Mit der Bezeichnung Taubensterber wird ihm aber ein falscher Name zugewiesen, da er im Gegensatz zum Wanderfalken äusserst selten die für ihn zu grossen Tauben als Beutetiere jagt. (romü) Drei Turmfalken im Firstbereich der Gemeindescheune. Bild: romü

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Page 1: Rad: Strampeln für «Jede Meile zählt» Einmal quer durch ...€¦ · Pro Jahr versucht er, mindestens 5200 Kilometer auf dem Drahtesel zurückzulegen. Aktuell sind es schon über

Andelfinger Zeitung Freitag, 3. August 2012 Sport / Weinland 11

Rad: Strampeln für «Jede Meile zählt»

Einmal quer durch die USA für einen guten ZweckIm September starten vier Männer eine Fahrt mit dem Fahrrad quer durch die USA. Sie wollen pro Fahrer 4000 bis 6000 Kilometer zurücklegen. All das tun sie für einen guten Zweck. Mit dabei ist auch Andreas Isler aus Thalheim.

MIchAel Anderegg

Von der Stammtischidee zum Zwei-Jah-res-Projekt. Am 8. September fährt An-dreas Isler aus Gütighausen von Bos-ton mit dem Fahrrad nach Chicago. An seiner Seite sind Markus Biedermann (Mitfahrer) und Ralph Biedermann (Betreuer). In Chicago stossen zwei weitere Fahrer, Wolfgang Kuchler und Xaver Wenninger, sowie ein weiterer Betreuer, Heinz Geisser, zu ihnen. Dann geht es gemeinsam die ge-schichtsträchtige Route 66 entlang bis nach Santa Monica, Los Angeles. Die vier Velofreunde wollen mit diesem Trip pro Fahrer 4000 bis 6000 Kilome-ter leisten – in Etappen von 180 bis 200 Kilometer pro Tag.

Ziel ist es, mindestens 50 000 Fran-ken zugunsten des Projektes www.rokj.ch – «Rotary für Kinder und Jugendli-che» – zu sammeln (Kasten). Andreas Isler ist als Vizepräsident aktiv in einer Trägerschaft von Rokj tätig.

Spass, kein rennenFür dieses Unternehmen haben die Männer sechs Wochen eingerechnet. «Wir fahren kein Rennen. Wir wollen jeder die ganz persönliche Herausfor-derung meistern und auch unseren Spass haben», so der 47-Jährige. Schliesslich fahre man beim «Race Ac-ross America» eine ähnlich lange Stre-cke, und die Topfahrer meistern diese in gut acht Tagen, erzählt er weiter. Die sechs Teilnehmer am Projekt tragen sämtliche Kosten (Reisen, Übernach-tungen, Material, Fahrzeug, Mahlzei-

ten und mehr) aus eigener Tasche oder werden von Sach-Sponsoren unter-stützt. So ist sichergestellt, dass alle Spenden zu 100 Prozent dem «Rokj»-Projekt zukommen.

Auf der speziell für dieses Projekt errichteten Website www.jedemeile-zaehlt.ch können die Fahrer im Vorfeld und dann während der Durchquerung verfolgt werden. Via dieser Website kann auch eine Spende platziert wer-den. Es gibt drei verschiedene Spen-denvarianten: Es ist möglich, eine gan-ze Etappe zu kaufen (bereits fast alle ausverkauft), einen Fixbetrag oder pro zurückgelegten Kilometer der Fahrer zu spenden.

ehemaliger JudokaAndreas Isler wohnt seit 16 Jahren im Weinland und ist auf der Sportbühne kein unbeschriebenes Blatt. In jünge-ren Jahren hatte sich Isler dem Judo verschrieben. Zu seinen grossen Erfol-gen gehören ein neunter Platz an einer WM und ein fünfter mit der Mann-schaft an einer EM sowie verschiedene Podestplätze an internationalen Tur-nieren. Ganz oben auf der Liste stehen

aber seine sieben Schweizer-Meister-Titel. Nach der verletzungsbedingt ver-passten Olympiaqualifikation 1992 be-endete er seine Karriere. Zum Radfah-ren kam er eher durch Zufall. «Nach meinen Verletzungen war es immer das Erste, das ich wieder machen durf-te», sagt der ausgebildete Betriebsöko-nom und Bankangestellte bei der Credit Suisse.

Heute ist das Radfahren, neben der Familie, seine Freizeitbeschäftigung Nummer eins. Pro Jahr versucht er, mindestens 5200 Kilometer auf dem Drahtesel zurückzulegen. Aktuell sind es schon über 5500 Kilometer. «Ich wollte schon immer einmal über 10 000 Kilometer in einem Jahr fahren. Jetzt

komme ich weit dar über hinaus», so der zweifache Vater.

Aus Freude am radfahrenDie Grundidee zum Amerika-Trip hat-ten zwei der Fahrer am Stammtisch in der Taverne zum Schäfli in Wigoltingen, dem Gastrobetrieb von Wolfgang Kuch-ler. Was mit der Idee und der Leiden-schaft fürs Radfahren 2010 begann, wurde mit dem Gedanken, etwas Wohl-tätiges damit zu tun, in den folgenden zwei Jahren zu einem riesigen Projekt mit viel Arbeit. «Wir haben viele neue Erfahrungen gemacht und sehr viele positive Rückmeldungen bekommen», sagt Isler begeistert. Dieses «learning by doing» treibe ihn besonders an.

Die vier Männer im Alter von 47 bis 62 Jahren bereiten sich alle unter-schiedlich auf diese Radtour vor. Von einem Trainingslager in Spanien über längere Velotouren oder gar ein bis zwei Trainings (während fünf Wochen) mit den ZSC Lions Novizen Elite, wie im Fall von Andreas Isler, hat jeder sein eigenes Rezept, sich fit zu machen. «Unser Vorteil ist, wir fahren nie am Li-mit. Trotzdem sind es keine Ferien», so der gebürtige Zürcher Oberländer. Die Männer werden pro Tag sechs bis acht Stunden in die Pedalen treten, eine He-rausforderung für Kopf und Körper.

Weitere Informationen, Spendenauf-ruf und ein Liveblog während der Tour unter: www.jedemeilezaehlt.ch.

Was ist Rokj?Das Gemeinschaftsprojekt www.rokj.ch von Rotary und Inner Wheel (eine der grössten internationalen Frauenorganisationen) hat sich zum Ziel gesetzt, wirtschaftlich und sozi-al benachteiligte Kinder und Jugend-liche in ihrer Region zu unterstüt-zen. Dies soll betroffenen Kindern und Jugendlichen ermöglichen, ihr Potenzial und ihre Talente zu entwi-ckeln und sich voll in die Gesell-schaft zu integrieren. Es geht also auch um eine präventive, nachhalti-ge Wirkung. (sda)

radeln durch die USA: Wolfgang Kuchler, Andreas Isler, Markus Biedermann und Xaver Wenninger (v.l.) Bild: zvg

Wildensbuch: Spezielle Zucht im Firstbereich der Gemeindescheune

Die vier jungen Turmfalken sind jetzt flüggeIn Wildensbuch hat ein Turmfal-kenpärchen vier Jungvögel aufge-zogen, die jetzt ausgeflogen sind. 2008 war er Vogel des Jahres.

«Es war eine bare Freude, diesen Vö-geln in den letzten Monaten zuzuse-hen», sagt Turi Müller. Viele Wildens-bucher bewunderten dieses Spektakel im Ort über die vergangenen Wochen. Im Firstbereich der Gemeindescheune hat ein Turmfalkenpaar zwischen den beiden Fensterscheiben vier Jungvögel aufgezogen, die jetzt ausgeflogen sind. «Es war spannend zu beobachten, wie sich die Jungvögel zunehmend zeigten und schliesslich auch ihre ersten Flug-versuche unternahmen», so Müller.

Zwar kann der Brutort nicht unbe-dingt als ideal bezeichnet werden. Aber dem Brutpaar schien der der Abend-sonne zugewandte Ort ideal gewählt zu sein. Diese Raubvögel, die in die Gat-tung der Falken gehören und in der

Ordnung als Greifvögel eingeteilt sind, sind ab dem zweiten Lebensjahr ge-schlechtsreif und legen ab Mitte April drei bis sechs Eier. Nach 27 bis 29 Ta-gen schlüpfen dann die Jungvögel. Spä-ter wachsen sie zu 34 bis 36 Zentimeter grossen Raubvögeln heran, die Flügel-spannweite misst rund 76 Zentimeter. Dabei sind die Männchen etwas kleiner und leichter als die Weibchen, die im-merhin rund 220 Gramm wiegen.

Stehend schwebenDer Turmfalke hat eine ganz besonde-re Eigenschaft, indem er in der Luft auf einer Höhe von 10 bis 20 Metern im so-genannten Rüttelflug stehen kann, um so nach Beute zu spähen. Macht er da-bei beispielsweise eine Wühlmaus aus, stürzt er sich im Sturzflug auf sie, wobei er erst kurz vor dem Boden abbremst. In den ländlichen Räumen besteht seine Nahrung vorwiegend aus Kleinsäugern. In städtischen Gebieten können es auch Kleinvögel wie Spatzen sein.

Ein Vogel benötigt pro Tag rund ein Viertel seines Lebendgewichts an Nah-rung. Dabei kann es vorkommen, dass Turmfalken zwei oder gar mehr anver-daute Mäuse im Magen haben. Des-halb musste das Brutpaar in Wildens-buch nebst der eigenen Nahrungsver-sorgung für die Aufzucht der Jungvö-gel, die bereits nach drei Wochen das volle Lebendgewicht erreicht haben, Hunderte von Mäusen heranschleppen.

Turmfalken, die ihren Namen ihrer speziellen Eigenschaft verdanken, zu-oberst von Bauwerken ihre Nistgele-genheiten zu suchen, können bis zu 20 Jahre alt werden. Der Raubvogel ist aber auch unter den Namen Rüttelfal-ke mit Auslegung auf sein spezielles Flugverhalten oder auch als Mauer-, Dom- oder Kirchfalke bekannt. Mit der Bezeichnung Taubensterber wird ihm aber ein falscher Name zugewiesen, da er im Gegensatz zum Wanderfalken äusserst selten die für ihn zu grossen Tauben als Beutetiere jagt. (romü) drei Turmfalken im Firstbereich der gemeindescheune. Bild: romü