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Rachen- und Kehl- kopfkrebs Die blauen Ratgeber 11

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Page 1: Rachen- undKehl- kopfkrebs · dieregelmäßig–besondersinVerbindungmitTa-bakkonsum–größereMengenAlkoholzusich nehmenund beidenenderArztdasVorstadiumeinerKrebser-krankung

Rachen-und Kehl-kopfkrebs

Die blauenRatgeber 11

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Herausgeber:Deutsche Krebshilfe e.V.Buschstraße 3253113 Bonn

Medizinische Beratung:Prof. Dr. W. SteinerDirektor der Universitäts-HNO-Klinik, GöttingenRobert-Koch-Straße 4037075 Göttingen

Prof. Dr. E. KruseDirektor der Poliklinik für Phoniatrie und PädaudiologieGeorg-August-Universität GöttingenRobert-Koch-Straße 4037075 Göttingen

Prof. Dr. Dr. C. F. HessDirektor der Universitätsklinik für Strahlentherapieund RadioonkologieRobert-Koch-Str. 4037075 Göttingen

Text und Redaktion:Isabell-Annett Beckmann, Deutsche Krebshilfe

Stand 7/2007Druck auf chlorfreiem Papier

ISSN 0946-4816Art.-Nr. 011

Rachen-und Kehl-kopfkrebs

Ein Ratgeberfür Betroffene,Angehörige undInteressierte

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RACHEN- UND KEHLKOPFKREBS 3

Inhalt

Vorwort 5

Einführung 8

Rachen- und Kehlkopfkrebs –warum entsteht er? 10

Der Körper sendet Alarmsignale 12

Untersuchungen bei Verdacht (Diagnostik) 14Ihre Krankengeschichte (Anamnese) 16Kehlkopfspiegelung (Laryngoskopie) 16Indirekte Kehlkopfspiegelung 17Direkte Kehlkopfspiegelung 17

Gewebeentnahme (Biopsie) 18Ultraschalluntersuchung (Sonographie) 18Computertomographie (CT) undKernspintomographie (MRT) 19Laboruntersuchungen 20

Diagnose Krebs – wie geht es weiter? 21

Nach der Diagnose ... 24Die psycho-sozialen Folgen derKehlkopfentfernung (Laryngektomie) 26

Die Therapie von Rachen- und Kehlkopfkrebs 32Klassifikation des Tumors 33Die Operation 34Teilentfernung von Rachen und Kehlkopf 35Totalentfernung des Kehlkopfes (Laryngektomie) 37

Die Strahlentherapie 39Nebenwirkungen der Strahlentherapie 42

Die Chemotherapie 46

Wie alle Schriften der Deutschen Krebshilfe wird auch diese Broschüre vonnamhaften onkologischen Spezialisten auf ihre inhaltliche Richtigkeit über-prüft und jährlich aktualisiert. Sie richtet sich in erster Linie an medizinischeLaien und erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.

Diese Druckschrift ist nicht zum gewerblichen Vertrieb bestimmt. Nach-druck, Wiedergabe, Vervielfältigung und Verbreitung (gleich welcher Art)auch von Teilen oder von Abbildungen bedürfen der schriftlichen Genehmi-gung des Herausgebers.

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RACHEN- UND KEHLKOPFKREBS 54 RACHEN- UND KEHLKOPFKREBS

Vorwort

Liebe Leserin, lieber Leser,

Sie halten eine Broschüre in den Händen, die Ihnen Infor-mationen über Krebserkrankungen des Rachen und Kehl-kopfes geben soll. Vielleicht haben Sie nur rein interes-sehalber nach diesem Ratgeber gegriffen: Dann möchtenwir Ihnen besonders die Themen Risikofaktoren, Warn-signale und Früherkennung empfehlen. Vielleicht bestehtbei Ihnen aber auch der Verdacht, dass Sie an Rachen-oder Kehlkopfkrebs erkrankt sind: Dann möchten wir Sieim medizinischen Teil ausführlich darüber informieren,was Sie bei der Diagnostik erwartet, welche Behand-lungsmöglichkeiten es gibt und wie die Nachsorge aus-sieht. Da sich der Alltag von Menschen, die am Kehlkopfoperiert wurden, verändert, ergänzen wir Informationenüber die Rehabilitation und praktische Hinweise. Außer-dem finden Sie Tipps und Anregungen, was Sie sonstnoch für sich tun können. Dieser Teil der Broschüre be-schäftigt sich zum Beispiel mit gesunder Lebensweiseund Lebensqualität. Abschließend erläutern wir, wie undwofür Sie bei Bedarf konkrete Hilfe durch die DeutscheKrebshilfe bekommen können.

Männer erkranken sehr viel häufiger an Rachen- undKehlkopfkrebs als Frauen: Jährlich erfahren etwa 7.800Männer und 2.600 Frauen, dass sie eine Krebserkran-kung der Mundhöhle und des Rachens haben. Bei Kehl-kopfkrebs sind es etwa 2.800 Männer und 450 Frauen.

Die vorliegende Broschüre soll einige grundlegende In-formationen darüber geben, wie Rachen und Kehlkopfaufgebaut sind und welche Aufgaben sie haben. An-

Klinische Studien 48

Wiederherstellung des Sprechvermögensnach Kehlkopfentfernung 50Körpereigene Ersatzstimmbildung 51Sprechen mit apparativer Hilfe 54

Tun Sie etwas für sich 56Lebensqualität 60Leben Sie gesund 62Die Bedeutung der Partnerschaft 63

Der Alltag verändert sich 67

„Erste Hilfe“ bei Kehlkopflosen 73

Tumornachsorge 77

Hier erhalten Sie Informationen und Rat 82Informationen im Internet 87

Erklärung von Fachausdrücken 90

Informieren Sie sich 99Informationen für Betroffene und Angehörige 99Infomationen zur Krebsvorbeugungund Krebsfrüherkennung 100

Anhang 101

Fragebogen 103

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RACHEN- UND KEHLKOPFKREBS 76 RACHEN- UND KEHLKOPFKREBS

über Ihre Erkrankung und zu Ihrer Behandlung stellenkönnen. Das Leben verändert sich bei einer Krebserkran-kung: Nicht nur der Körper ist krank, auch die Seele gerätaus dem Gleichgewicht: Ängste, Hilflosigkeit, das Gefühlvon Ohnmacht machen sich breit und verdrängen Sicher-heit und Vertrauen. Doch Ihre Ängste und Befürchtungenkönnen abnehmen, wenn Sie wissen, was mit Ihnengeschieht. Helfen Sie mit, Ihre Krankheit aktiv zu be-kämpfen!

Wir hoffen, dass wir Sie mit diesem Ratgeber dabei un-terstützen können, das Leben mit Ihrer Erkrankung zu be-wältigen, und wünschen Ihnen alles Gute. Darüber hin-aus helfen Ihnen auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbei-ter der Deutschen Krebshilfe gerne weiter. Wenn SieFragen haben, rufen Sie uns an!

IhreDeutsche Krebshilfe

Eine Bitte in eigener Sache:Wir hoffen, dass wir Ihnen mit dieser Broschüre eineHilfe für den Umgang mit Ihrer neuen Lebenssituationgeben konnten. Wir würden uns freuen, wenn Sie unshierzu eine Rückmeldung geben würden. Am Ende die-ses Ratgebers finden Sie einen Fragebogen, mit dem wirvon Ihnen erfahren möchten, ob die Broschüre die vonIhnen benötigten Informationen tatsächlich vermittelnkonnte. Wir wären Ihnen dankbar, wenn Sie uns diesenFragebogen gelegentlich zuschicken würden.Vielen Dank.

schließend beschreiben wir Warnzeichen, die auf einebösartige Erkrankung hinweisen könnten.

Menschen, die rauchen und viel Alkohol trinken, sindstärker gefährdet, an Rachen- und Kehlkopfkrebs zu er-kranken. Für sie ist es besonders wichtig, solche Warn-zeichen zu kennen und zu beachten. Denn bei dieserKrebsart sind die Heilungs- und Überlebenschancen gut,wenn der Tumor rechtzeitig erkannt und behandelt wird.Früh erkannt, lässt sich sogar ein Teil des Kehlkopfes er-halten. Dann kann der Betroffene nach der Operation mitseiner natürlichen Stimme sprechen und hat auch keineAtemöffnung am Hals – ein wichtiger Beitrag zur Lebens-qualität.

Betroffenen, denen der Kehlkopf entfernt werden mus-ste, soll die Broschüre erste Hinweise geben, wie sichdie natürliche Stimme ersetzen lässt. Es gibt verschie-dene Möglichkeiten, wie Sie wieder sprechen lernen undein weitgehend normales Leben führen können. Wirmöchten Sie mit unseren Orientierungshilfen ermutigen,aktiv an Ihrer Genesung mitzuarbeiten.

Der Bundesverband und die Selbsthilfegruppen der Kehl-kopflosen und Kehlkopfoperierten am Wohnort sindwichtige Ansprechpartner, wenn es um die psycho-soziale Betreuung und Rehabilitation geht. Viele Empfeh-lungen und praktische Alltagstipps, die Sie in diesem Rat-geber finden, haben uns Betroffene aus der Selbsthilfegegeben. Wir danken ihnen für diese Unterstützung! DieDeutsche Krebshilfe fördert die Arbeit des Bundesver-bandes der Kehlkopflosen und Kehlkopfoperierten seit1978 ideell und finanziell.

Diese Broschüre kann und darf das Gespräch mit IhremArzt nicht ersetzen. Wir möchten Ihnen dafür (erste) In-formationen vermitteln, so dass Sie ihm gezielte Fragen

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8 RACHEN- UND KEHLKOPFKREBS RACHEN- UND KEHLKOPFKREBS 9

Teile des Kehlkopfes

Einführung

Um die Funktionen des Kehlkopfes und die Signale, dieer uns gibt, richtig einordnen zu können, sollte man sichseine Aufgabe innerhalb des menschlichen Körpers ver-gegenwärtigen.

Der Kehlkopf (Larynx) befindet sich am Übergang des Ra-chens in die Luft- und Speiseröhre. Prinzipiell hat er dreiHauptfunktionen: Als Pförtner der unteren Luftwege er-möglicht er erstens die Atmung, zweitens verhindert er,dass beim Schlucken Nahrung in die Luftröhre gerät, unddrittens schafft er mit der Stimmbildung die Vorausset-zung für die Bildung der Sprechlaute.

Mundhöhle und Rachen

Der Kehlkopf ist eine komplizierte anatomische Struktur,bestehend aus einem Gerüst von Knorpeln, die durchGelenke, Bänder und Membranen beweglich miteinanderverbunden sind. Die Stellung der Knorpel und dieSpannung der Bänder wird durch die Kehlkopfmuskelnreguliert.

Man unterteilt den Kehlkopf in drei Etagen: die Glottismit den beiden Stimmlippen, die wiederum aus zweidünnen Bindegewebsstreifen und Muskulatur bestehenund deren Schwingungen an der Stimmbildung beteiligtsind; die Supraglottis ist der Kehlraum oberhalb derStimmlippen mit den Taschenfalten und dem Kehldeckel(Epiglottis); der untere Teil des Kehlkopfes ist die Sub-glottis, ein kleiner Hohlraum unterhalb der Stimmlippenund direkt oberhalb der Luftröhre.

Aufbau des KehlkopfesAnsicht von vorn (a) und Ansicht von hinten (b)

a b

Trennhaut zurSpeiseröhreLuftröhre

Ringknorpel

Stellknorpel

„Adamsapfel”

Schildknorpel

Kehldeckel

Zungenbein

Kehlkopf hat dreiFunktionen

Nasenhöhle

Speiseröhre

Luftröhre

Lunge

Zunge

Mundhöhle

RachenKehlkopf

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RACHEN- UND KEHLKOPFKREBS 1110 RACHEN- UND KEHLKOPFKREBS

� die regelmäßig – besonders in Verbindung mit Ta-bakkonsum – größere Mengen Alkohol zu sichnehmen und

� bei denen der Arzt das Vorstadium einer Krebser-krankung, eine so genannte Dysplasie, bereitsfestgestellt hat.

Die Gefährdung am Arbeitsplatz durch das Einatmenkrebserzeugender Dämpfe und Gase spielt heute nurnoch eine untergeordnete Rolle. Zu den wichtigstenSchadstoffen, die Rachen- und Kehlkopfkrebs hervor-rufen können, zählen Asbest, Arsen, Nickel und Chromsowie Benzpyrene. Die Einwirkung muss jedoch überlange Jahre in einer hohen Konzentration erfolgen.

Es wird daher dringend empfohlen, die vorgeschrie-benen technischen und medizinischen Arbeitsschutz-vorschriften einzuhalten.

Heilen chronische Entzündungen nicht aus, begünstigtdies die Entstehung von Krebs, wenn Zigarettenrauchund Alkohol mit ihren krebsfördernden Substanzen hinzu-treten, aber:

Durchaus nicht jeder Mensch, der diesen Risiko-gruppen angehört, erkrankt an Rachen- und Kehl-kopfkrebs. Jeder, auf den einzelne oder mehrereMerkmale zutreffen, sollte jedoch wissen, dass seinpersönliches Risiko, daran zu erkranken, deutlicherhöht ist.

Chronische Schleim-hautentzündungennicht verharmlosen

Rachen- und Kehlkopf-krebs – warum entsteht er?

„Krebs” ist der Überbegriff für bösartige Neubildungenbeziehungsweise Tumoren, die aus veränderten Zellver-bänden entstehen. Die Veränderungen betreffen die Erb-masse dieser Zellen. Dies führt dazu, dass sie sichschneller teilen und die Grenzen der Organe nicht mehrbeachten: Benachbarte Gewebe und Organe werden an-gegriffen, und durch ausgeschwemmte Zellen könnenTochtergeschwülste gebildet werden.

In den letzten zehn Jahren haben Krebserkrankungen imMund-, Rachen- und Kehlkopfbereich in der Bundesrepu-blik leicht abgenommen. Das Erkrankungsalter liegt mei-stens jenseits des 5. Lebensjahrzehnts, doch erkrankengerade in den letzten Jahren zunehmend auch jüngereMenschen. Frauen sind erheblich seltener davon betrof-fen als Männer, bei denen Krebserkrankungen der Mund-höhle, des Rachens und des Kehlkopfes bereits an fünf-ter Stelle rangieren.

Wie bei den meisten Krebsarten ist die eigentliche Ursa-che von Krebs im Rachen- und Kehlkopfbereich nochnicht gesichert. Doch wissen wir heute, dass mehrereFaktoren zur Entstehung von Rachen- und Kehlkopfkrebsmit beitragen. Hauptursachen sind Rauchen und Alkohol.

Besonders gefährdet sind deshalb Personen,� die regelmäßig und viel rauchen und früh damitbegonnen haben,

Nur langjährigerintensiver Kontaktgefährlich

HauptrisikofaktorenRauchen und Alkohol

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RACHEN- UND KEHLKOPFKREBS 1312 RACHEN- UND KEHLKOPFKREBS

Wenn die oben angeführten Symptome bestehen undnach drei Wochen trotz Behandlung nicht abgeklungensind, ist eine Klärung durch den Hals-Nasen-Ohrenarztunbedingt notwendig. Nur er kann Rachen- oder Kehl-kopfkrebs ausschließen beziehungsweise nachweisen. Inden meisten Fällen wird sich ergeben, dass es sich nichtum Rachen- oder Kehlkopfkrebs handelt.

Rechtzeitig behandelter Rachen- und Kehlkopfkrebskann heute in über 90 Prozent der Fälle erfolgreichbehandelt werden, ohne dass der Kehlkopf entferntwerden muss. Der Arztbesuch sollte deshalb nichtverschoben werden. Im Ernstfall könnte wertvolleZeit verloren gehen.

Der Körper sendetAlarmsignale

Wie bei anderen Krebsarten so gibt es auch bei Rachen-und Kehlkopfkrebs Warnsignale für die Erkrankung. Wereiner Risikogruppe angehört, sollte ganz besonders aufsolche Warnzeichen achten und gegebenenfalls nichtzögern, einen Arzt aufzusuchen.

Typische Beschwerden, auf die Sie achtensollten:� Schluckbeschwerden� ein Fremdkörper- und Kloßgefühl im Hals� ins Ohr ausstrahlende Schmerzen� Husten, manchmal mit Blutauswurf verbunden� Heiserkeit� Schmerzen oder Kratzen im Hals� Knotenbildung am Hals

Die angegebenen Symptome sind jedoch nicht nur fürKrebs charakteristisch. Sie können auch bei Entzündun-gen und anderen Erkrankungen auftreten. Andererseitskann aber ein Tumor in Rachen und Kehlkopf heranwach-sen, ohne dass er sich durch Frühwarnzeichen bemerk-bar macht.

Treten Warnzeichen auf, werden diese häufig verharm-lost, fehlinterpretiert oder verdrängt. Der klinische Alltagzeigt, dass zahlreiche Patienten erst dann ihren Arzt auf-suchen, wenn der Tumor so groß geworden ist, dass sienicht mehr schlucken oder atmen können. Dann ist eshäufig zu spät.

Symptome könnenauch harmloseUrsachen haben

Warnzeichenernst nehmen

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RACHEN- UND KEHLKOPFKREBS 1514 RACHEN- UND KEHLKOPFKREBS

dacht bestätigt, müssen Ihre behandelnden Ärzte ganzgenau feststellen, wo der Tumor sitzt, wie groß er ist,aus welcher Art von Zellen er besteht und ob er vielleichtschon Tochtergeschwülste gebildet hat.

Ihr Arzt wird Ihnen erklären, welche Untersuchungen not-wendig sind, um die Diagnose zu sichern. Meist wird esmehrere Tage oder sogar Wochen dauern, bis alle Unter-suchungen abgeschlossen sind. Werden Sie dabei nichtungeduldig, denn je gründlicher Sie untersucht werden,desto genauer kann die weitere Behandlung auf Sie zu-geschnitten werden. Auf den folgenden Seiten beschrei-ben wir die gängigsten Untersuchungsverfahren und er-klären ihre Bedeutung.

Sind die Untersuchungen beendet und alle Ergebnisseliegen vor, muss entschieden werden, wie es weiter-geht. Ihr Arzt wird Ihnen genau erklären, welche Behand-lungsmöglichkeiten es gibt, wie sich die Behandlung aufIhr Leben auswirkt und mit welchen NebenwirkungenSie rechnen müssen. Die endgültige Entscheidung überIhre Behandlung werden Sie gemeinsam mit den behan-delnden Ärzten treffen. Dabei ist es von Anfang an wich-tig, dass sich ein vertrauensvolles Patienten-Arzt-Verhält-nis entwickelt.

Fühlen Sie sich allerdings bei Ihrem behandelndenArzt nicht gut aufgehoben oder möchten Sie, dassein anderer Arzt die vorgeschlagene Behandlung be-stätigt, dann scheuen Sie sich nicht, eine zweite Mei-nung bei einem anderen (Fach-)Arzt einzuholen.

Untersuchungen beiVerdacht (Diagnostik)

Viele Menschen haben Angst, in eine medizinische„Mühle“ zu geraten, wenn sie den Verdacht haben, dasssie an Krebs erkrankt sein könnten. Deshalb schieben sieden Besuch beim Arzt immer weiter hinaus. So verständ-lich diese Angst auch ist: Es ist wichtig, dass Sie mög-lichst bald zum Arzt gehen, denn je früher ein Tumor er-kannt und behandelt wird, desto besser sind die Hei-lungs- und Überlebenschancen.

Bei den Untersuchungen werden folgende Fragen ge-klärt:

1. Haben Sie wirklich einen Tumor?2. Ist dieser gut- oder bösartig?3. Welche Krebsart ist es genau?4. Wo sitzt der Tumor?5. Wie ist Ihr Allgemeinzustand?6. Wie weit ist die Erkrankung fortgeschritten? Gibt esMetastasen?

7. Mit welcher Behandlung kann für Sie der beste Erfolgerreicht werden?

8. Welche Behandlung kann Ihnen zugemutet werden?

Eine Behandlung lässt sich nur dann sinnvoll planen,wenn vorher genau untersucht worden ist, woran Sieleiden.

Dabei haben alle diagnostischen Schritte zwei Ziele: Zumeinen sollen sie den Verdacht, dass Sie an Krebs erkranktsind, bestätigen oder ausräumen. Wenn sich der Ver-

Keine Angst vordem Arztbesuch

Gründliche Diagnostikbraucht Zeit

VertrauensvollesPatienten-Arzt-Verhältnis

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RACHEN- UND KEHLKOPFKREBS 1716 RACHEN- UND KEHLKOPFKREBS

Indirekte Kehlkopfspiegelung

Dabei wird ein kleiner Spiegel in den Mund eingeführt.Über einen zweiten Spiegel und eine Lampe (an der Stirndes Arztes befestigt) fällt Licht auf den im Mund befindli-chen Spiegel, so dass Kehlkopf und Rachen zu erkennensind. Durch dieses einfache und schmerzlose Verfahrenlässt sich in den meisten Fällen schnell klären, ob sichauf der Kehlkopf- und Rachenschleimhaut ein Tumor ge-bildet hat und, wenn ja, wie weit sein Wachstum fortge-schritten ist.

Eine andere Form der indirekten Kehlkopfspiegelung istdie Lupenlaryngoskopie mit einer 90 Grad-Winkeloptik.Auch diese Unter suchung wird im wachen Zustanddurchgeführt, eventuell wird eine lokale Betäubung derRachenhinterwand vorgenommen, um den Würgreflexauszuschalten. Im übrigen ist das Verfahren schmerzlos,kurz und wenig belastend.

Die Lupenlaryngoskopie stellt die sicherste einfache Un-tersuchungsmethode dar, die durchgeführt werden kann.Sie hat sich in hervorragender Weise bei Reihenuntersu-chungen zur Vorsorge und Früherkennung von Tumorenbewährt.

Direkte Kehlkopfspiegelung

Wenn durch die indirekte Kehlkopfspiegelung bezie-hungsweise durch die Lupenlaryngoskopie ein Tumorver-dacht nicht ausgeschlossen werden kann oder eine ver-dächtige Veränderung vorliegt, erfolgt eine direkte Kehl-kopfspiegelung. Diese Methode wird unter Narkose ein-gesetzt . Der untersuchende Arzt führt ein röhrenför -miges Instrument, das Laryngoskop, durch Mund und

Ihre Krankengeschichte (Anamnese)Bevor Ihr Arzt Sie untersucht, wird er sich mit Ihnen aus-führlich unterhalten. Dabei fragt er nach Ihren aktuellenBeschwerden und deren Dauer, nach Vor- und Begleiter-krankungen und eventuellen Risikofaktoren (vergleichedazu Seite 10).

Vielleicht machen Sie sich vor dem Arztbesuch schonein paar Notizen, damit Sie in dem Gespräch auch analles denken.

Schildern Sie Ihrem Arzt all Ihre Beschwerden und Vorer-krankungen. Selbst Einzelheiten, die Ihnen unwichtig er-scheinen, können für Ihren Arzt wichtige Informationenenthalten. Er wird Sie aber auch nach bestimmten Din-gen fragen und sich so ein umfassendes Bild machen.

Wenn sich bei Ihnen typische Symptome zeigen und derVerdacht besteht, dass Sie Rachen- oder Kehlkopfkrebshaben, sollte Ihr Arzt sehr schnell weitere Untersuchun-gen veranlassen, damit nicht wertvolle Zeit verloren geht.

Kehlkopfspiegelung (Laryngoskopie)

Um zu klären, ob überhaupt eine sichtbare krankhafteVeränderung vorliegt – beispielsweise eine Entzündung,ein weißer Fleck (Leukoplakie) oder ein Geschwür –, wirdals erstes eine Untersuchung des Kehlkopfes mit Hilfevon Spiegeln (indirekte Kehlkopfspiegelung) oder einesLaryngoskops (direkte Kehlkopfspiegelung) durchgeführt.

Keine Narkose not-wendig

Untersuchung ist ein-fach und schmerzlos

Untersuchung unterNarkose

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RACHEN- UND KEHLKOPFKREBS 1918 RACHEN- UND KEHLKOPFKREBS

schalluntersuchung kann der Arzt auch noch nicht tast-bare Metastasen feststellen. Dieses Untersuchungsver-fahren hat den Vorteil, dass es vergleichbar zuverlässigwie die anderen bildgebenden Verfahren und zudem amkostengünstigsten ist. Es kann beliebig oft wiederholtwerden, da es den Patienten keiner Strahlenbelastungaussetzt.

Besondere Bedeutung kommt der Ultraschallunter-suchung bei der Krebsnachsorge zu.

Computertomographie (CT) undKernspintomographie (MRT)

Es handelt sich um Verfahren, mit denen Schnittbildervon allen Körperregionen hergestellt werden können. An-ders als das normale Röntgenbild zeigen sie den Körperschichtweise im Quer- und Längsschnitt.

Im Computer- und im Kernspintomogramm können dieAusdehnungen des Tumors und seine Beziehung zu denOrganen beziehungsweise Strukturen in der Nachbar-schaft sowie Metastasen dargestellt werden. Der Vorteilder Kernspintomographie ist, dass keine Strahlenbe-lastung für den Patienten besteht. Es überzeugt durcheinen hervorragenden Weichteilkontrast. Allerdings ist esnicht überall wie das CT verfügbar, das zudem kosten-günstiger ist.

Bei Untersuchungen des Kehlkopfs wird häufig derComputertomographie der Vorzug gegeben, da diesesVerfahren die Knorpel- und Knochenstrukturen besserdarstellt.

Rachen ein. Durch den Einsatz eines Auflichtmikroskops(Mikrolaryngoskopie) wird die höchste Sicherheit der Be-urteilung erreicht.

Gewebeentnahme (Biopsie)

Zur endgültigen Diagnosestellung „Tumor” ist eine Ge-webeentnahme notwendig.

Vorher kann der HNO-Arzt einen Abstrich entnehmenund die dabei gewonnenen Zellen zur Untersuchung ein-senden (zytologische Untersuchung). Diese Methode istfür den Patienten zwar schonend, jedoch wenig ver-breitet.

Im Allgemeinen wird wegen der größeren diagnosti-schen Sicherheit eine Gewebeprobe entnommen und un-tersucht (histologische Untersuchung). Diese Gewebe-entnahme (Biopsie) erfolgt üblicherweise in Narkosewährend der direkten Kehlkopfspiegelung unter mikro-skopischer Sicht.

Die Biopsie ist ein wichtiges Untersuchungsverfahren.Sie brauchen keine Angst zu haben, dass bei der Ent-nahme Tumorzellen „ausgeschwemmt“ werden, diedann Metastasen bilden.

Ultraschalluntersuchung (Sonographie)

Die Sonographie verschafft einen Einblick in die innerenOrgane wie Leber, Nieren, Milz und Lymphknoten. Wennein bösartiger Tumor im Rachen oder Kehlkopf vorliegt,können je nach dessen Sitz, Größe und geweblichenEigenschaften Tochtergeschwülste (Metastasen) in denLymphknoten am Hals entstehen. Mit Hilfe der Ultra-

Auf Lymphknoten amHals achten

Hohe Treffsicherheitder Biopsie

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RACHEN- UND KEHLKOPFKREBS 2120 RACHEN- UND KEHLKOPFKREBS

Diagnose Krebs –wie geht es weiter?

Wenn die linke Hand nicht weiß, was die rechte tut,kommt meistens nichts Gutes dabei heraus. Genauso istes, wenn mehrere Ärzte und Therapeuten einen Krankenbehandeln und einer nichts vom anderen weiß.

In der ersten Behandlungsphase werden Sie von einerganzen Reihe von Ärzten betreut, denn bei einer Krebser-krankung müssen verschiedene Spezialisten Hand inHand zusammenarbeiten. Dazu kommen das Pflegeper-sonal, vielleicht auch Psychologen, Sozialarbeiter oderSeelsorger. Nicht zuletzt werden Ihnen Ihre Familie undIhr Freundeskreis helfend und unterstützend zur Seitestehen.

Am besten suchen Sie sich aus dem Kreis der Ärzteeinen heraus, zu dem Sie das meiste Vertrauen habenund mit dem Sie alles, was Sie bewegt und belastet,besprechen können. Dazu gehören auch die Entschei-dungen über die verschiedenen Behandlungsschritte.

Lassen Sie sich die einzelnen Behandlungsschritte genauerklären und fragen Sie auch, ob es andere Möglichkei-ten dazu gibt. Wenn Sie etwas nicht verstanden haben,fragen Sie nach, bis Ihnen alles klar ist. Alle an der Be-handlung beteiligten Ärzte werden dann gemeinsam mitIhnen die für Sie am besten geeignete Behandlungsstra-tegie festsetzen. Sollten Sie Zweifel haben oder eine Be-stätigung suchen, holen Sie von einem anderen Arzt einezweite Meinung ein.

LaboruntersuchungenBlutuntersuchungen umfassen allgemeine Routineana-lysen, die auch im Hinblick auf eine Narkose gemachtwerden, und geben Aufschluss über den Allgemeinzu-stand des Patienten sowie über die Funktion von Nieren,Leber und Stoffwechsel.

Spezialisten arbeitenzusammen

Fragen Sie nach, bisSie alles verstandenhaben

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RACHEN- UND KEHLKOPFKREBS 2322 RACHEN- UND KEHLKOPFKREBS

Die Kosteneinsparungen im Gesundheitswesen führenleider oft dazu, dass für Gespräche zwischen Arzt, Pati-ent und Angehörigen zu wenig Zeit bleibt.

Setzen Sie sich energisch durch: Wenn sich Ihr Arztnicht genug Zeit für Sie nimmt, fragen Sie ihn, wannSie ein ausführlicheres Gespräch mit ihm führenkönnen.

Oft ist dies möglich, wenn der Termin zu einer anderenUhrzeit stattfindet, etwa am Ende der Praxiszeit. Wert-volle Tipps für ein vertrauensvolles Patienten-Arzt-Ver-hältnis finden Sie in der Broschüre „TEAMWORK –Krebs-Patienten und Ärzte als Partner – Die blauen Rat-geber 43“ der Deutschen Krebshilfe (BestelladresseSeite 83).

Denn „Patienten haben ein Recht auf detaillierte Informa-tion und Beratung, sichere, sorgfältige und qualifizierteBehandlung und angemessene Beteiligung“, heißt es indem Dokument „Patientenrechte in Deutschland heute“,das die Konferenz der Gesundheitsminis ter 1999 ver-öffentlicht hat.

Je besser Sie informiert und aufgeklärt sind, destobesser verstehen Sie, was mit Ihnen geschieht. Umsomehr können Sie zum Partner des Arztes werden undaktiv an Ihrer Genesung mitarbeiten.

Ihre Rechte als Patient – so sehen sie aus:Sie haben Anspruch auf:� angemessene und qualifizierte Versorgung� Selbstbestimmung� Aufklärung und Beratung� eine zweite ärztliche Meinung (second opinion)� Vertraulichkeit� freie Arztwahl� Dokumentation und Schadenersatz

Weitere Informationen zum Thema Patientenrechte fin-den Sie im Internet. Die Bundesärztekammer veröffent-licht unter www.bundesaerztekammer.de die „Rechtedes Patienten“. Die „Patientenrechte in Deutschland“der Gesund hei tsminister-Konfe renz finden Sie unterwww.bmj.de/media/archive/1025.pdf.

Sprechen Sie mit Ihrem Arzt auch darüber, wie sichdie einzelnen Therapiemöglichkeiten auf Ihre Lebens-qualität auswirken, also auf Ihren körperlichen Zu-stand, wichtiger aber noch auf Ihr seelisches Wohl-befinden.

Ihre Rechte alsPatient

Informationenim Internet

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RACHEN- UND KEHLKOPFKREBS 2524 RACHEN- UND KEHLKOPFKREBS

Behandlungsstrategie und fragen Sie nach allem,was Ihnen unklar ist.

� Vertuschen Sie Ihre Krankheit nicht, sondern ge-hen Sie aktiv dagegen an.

� Denken Sie an die Menschen und Dinge, die Ih-nen in der Vergangenheit Kraft und Hoffnung ge-geben haben. Versuchen Sie, Ihre Zeit mit diesenMenschen oder Dingen zu verbringen.

� Wenn Ihr Kehlkopf wirklich entfernt werdenmuss, denken Sie daran: Das Wichtigste an Ih-nen ist Ihr inneres Wesen. Die Menschen, die Sielieben und von denen Sie geliebt werden, wissendas.

� Ihre Erkrankung verlangt Zeit zu heilen, körperlichund seelisch. Nehmen Sie sich viel Zeit für sichselbst.

� Teilen Sie mit anderen Menschen Ihre Gefühleund Ängste. Wenn Sie dies nicht mit Angehöri-gen oder Freunden tun können oder wollen, neh-men Sie Kontakt zu ebenfalls Betroffenen auf.Kapseln Sie sich nicht ab.

� Denken Sie positiv an die Zukunft!

Auch wenn es merkwürdig klingt: Viele Betroffeneberichten, dass ihr Leben durch die Krankheit inten-siver wurde.

Für Angehörige von krebskranken Menschen bietet dieDeutsche Krebshilfe eine Broschüre mit Tipps und Ge-sprächshilfen an: „Hilfen für Angehörige – Die blauenRatgeber 42“. Sie können diese kostenlos unter der aufSeite 83 angegebenen Adresse bestellen.

Nach der Diagnose ...

„Sie haben Krebs.“ Dieser Satz verändert schlagartig dasLeben der Betroffenen. Viele berichten, dass sie anfangs„in ein schwarzes Loch gefallen” sind. Vielleicht geht esIhnen genauso.

Wenn Sie an Kehlkopfkrebs erkrankt sind, macht sich beiIhnen vermutlich vor allem Angst breit, die Sie und alleMenschen in Ihrer Umgebung belastet. Die Angst vor derOperation – vor allem, wenn absehbar ist, dass der Kehl-kopf entfernt werden muss – wird begleitet von derAngst vor „Sprach losigkeit”. Sie werden befürchten,dass Sie ohne natürliche Stimme isoliert leben müssen,dass Sie auf Hobbies, Unternehmungen mit Freunden,gesellschaftliche Ereignisse verzichten müssen, weil Sieja „nicht mehr mitreden” können.

Vielleicht fürchten Sie sich auch davor, dass Sie für denRest Ihres Lebens mit einem sichtbaren „Makel” lebenmüssen: der Atemöffnung am Hals, die nach einer tota-len Entfernung des Kehlkopfes bleibt.

Wir möchten Ihnen ein paar Ratschläge geben, wie Siemit dieser psychischen Notsituation fertig werden kön-nen. Selbst wenn Sie jetzt noch glauben, dass das mei-ste „graue Theorie” ist, möchten wir Sie ermutigen, po-sitiv nach vorn zu schauen.

So können Sie mit psychischen Belastungenfertig werden:� Werden Sie im Kampf gegen die Krankheit Part-ner(-in) Ihres Arztes. Besprechen Sie mit ihm die

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RACHEN- UND KEHLKOPFKREBS 2726 RACHEN- UND KEHLKOPFKREBS

Situation konfrontiert zu sein, die Gedanken an Schmer-zen, Verlust und auch an einen möglichen unsicherenAusgang der Erkrankung sind die bedeutenden Merk-male dieser Phase. Gerade in diesem Stadium seelischerVerarbeitung muss die unvermeidbare, rettende Opera-tion durchgeführt werden, um die zeitlichen Chancen vollzu nutzen. Hinzu kommt das Erleben der stationärenMitpatienten. Zuvor nie erlebte Eindrücke von appara-tiven Hilfsmitteln wie Absauggeräten, Luftbefeuchtern,Kanülen und so weiter und das Spiegelbild krankheitsbe-troffener Menschen verdeutlichen die eigene Situation.

Angst und der Wunsch, diesen Eindrücken zu entfliehen,sind nur allzu menschliche Reaktionen auf das Erlebte.Das Bewusstwerden der eigenen Verletzlichkeit stehtganz im Mittelpunkt dieser Phase. Gerade jetzt ist es vongroßer Bedeutung, Beruhigung zu erfahren und die Aus-sicht auf eine noch lebenswerte Zukunft zu gewinnen.Neben der Aufmunterung und Beratung durch Ärzte, Lo-gopäden, Pflegepersonal ist die entscheidende Hilfe derKontakt mit betroffenen Patienten, welche eben dieseErfahrungen durchgemacht haben und die nach den not-wendigen operativen Maßnahmen ein relativ normalesLeben führen.

Der direkte Austausch mit betroffenen Patienten istmeines Erachtens und nach den Erfahrungen meiner kor-respondierenden Kollegen das wichtigste Element peri-operativer Stütze, also Gespräche mit kehlkopflosenMenschen vor und nach der Operation.

In dieser modellhaften Form der Auseinandersetzungmit der eigenen Krankheit liegt die entscheidendeChance zur Bewältigung.

Die psycho-sozialen Folgen derKehlkopfentfernung (Laryngektomie)*

* Der Text dieses Abschnittes wurde mit freundlicherGenehmigung entnommen aus: Dr. Astrid Marek, Angst– Aggression – Verarbeitung mit der Stimme der Seele,Seelische Probleme nach Kehlkopfentfernung, hrsg. vomI.R.L. – Institut für Rehabilitation LaryngektomierterGmbH, Köln, 1999.

Wie bereits erwähnt, begleitet Sie der Gedanke an eineernste Erkrankung schon einige Zeit. Doch auch für dieje-nigen Menschen, welche insgeheim damit gerechnet ha-ben, wirkt die Diagnose Krebs zunächst einmal wie einSchock. Ihr behandelnder Arzt ermuntert Sie zur baldigenOperation, und er hat damit Recht, denn in der zeitigenOperation liegt eine der größten Chancen bei Kehlkopf-krebs.

Gerade jetzt, in der ersten Phase der Diagnose, ist dieEntscheidung zur lebensnotwendigen Operation un-umgänglich. Der psychische Reaktionsablauf ist bei je-dem Menschen in einer solchen Situation unterschied-lich, folgt jedoch gewissen beobachtbaren Verhaltens-phänomenen.

Vier wesentliche Phasen des psychischen Reaktions-ablaufes lassen sich unterscheiden:� Schock� Auseinandersetzung� Reaktion� Integration

In der ersten Phase des Schocks dominiert das Gefühldes Überwältigtwerdens, des Sich-betäubt-Fühlens. Dererste Schreck, mit einer ernsten, lebensbedrohenden

Bewältigung invier Phasen

Erste Phase: Schockund Operation

Zuversicht gewinnen

Hilfe durch andereBetroffene

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Diese zweite Phase wird in der Regel noch im statio-nären Aufenthalt beginnen, sich über die Zeit der post-operativen Heilmaßnahmen bis hin in den häuslichenRahmen erstrecken. Im Mittelpunkt steht die körperlicheWundheilung und die seelische Stabilisierung.

Der Übergang zur dritten Phase ist gekennzeichnet durchbeobachtbare Reaktionen. Stimmrehabilitation, sichererUmgang mit den apparativen Hilfsmitteln beanspruchendie Aufmerksamkeit einerseits. Andererseits erfolgt nungerade nach der Krankenhauszeit die direkte Auseinan-dersetzung mit der veränderten Situation im Alltag. DieFamilie zum einen, Freunde, Arbeitskollegen, Nachbarnzum anderen reagieren in unterschiedlicher Weise.

Wenn die Arbeitsfähigkeit erhalten bleibt, heißt es mitder neuen Situation am Arbeitsplatz oder eventuell mit ei-nem Wechsel (zum Beispiel bei starker Staubbelastung)zurecht zu kommen. Wenn die Arbeitsfähigkeit nicht vor-handen ist, gilt es sich mit den veränderten Gewohnhei-ten des Tagesablaufes vertraut zu machen. Alte Bekannt-schaften und Freundschaften werden erprobt, manchekönnen nicht aufrecht erhalten werden. Andere Bezie-hungen wiederum können an Tiefe und Belastbarkeit ge-winnen, mancher partnerschaftliche, familiäre Konfliktkann gelöst werden. Hilfsangebote können angenommenwerden von Ärzten, Psychotherapeuten, von Seelsorgernund Sozialarbeitern. Das Stadium der Bewältigung um-fasst die ganze Bandbreite der Balance zwischen erleb-ten Defiziten und bekannten eigenen Fähigkeiten.

Vertraute Personen, Hobbys, Lebensinhalte, Glaubenssy-steme kommen zum Tragen. Manches erweist sich alsbrüchig, anderes wiederum als stabil und belastbar. Nichtzuletzt erlebt sich der laryngektomierte Mensch in derMitte dieser Balance, deutlich erfährt er den eigenen An-teil an Resonanz und Gestaltung der Beziehungen und

In fließendem Übergang folgt die zweite Phase derKrankheitsbewältigung, das Stadium der Auseinanderset-zung. War der Anfang des Krankheitserlebens von Be-troffenheit, schrecklicher Starre dominiert, so tritt nun dieemotionale, gefühlsmäßige Beteiligung zu Tage. Tränen-ausbrüche, Wutanfälle, gefolgt von möglicher Angst unddepressivem Erleben mit Selbstvorwürfen über das ei-gene Verhalten sind die menschlichen Facetten derKrankheitsverarbeitung einerseits, andererseits tretenRückzugstendenzen und Isolation zumindest tageweiseauf. Die Empörung und Trauer über das Krankheits-schicksal treffen sowohl den Patienten als auch seinenLebenspartner. Oft verbergen aggressive Momente dieeigene Angst und Unsicherheit. Zu den zwischen-menschlichen Unsicherheiten kommt oft Besorgnis überwirtschaftliche Probleme in Bezug auf die soziale Ab-sicherung hinzu. Der subjektive Eindruck, dem Lebens-partner zur Last zu fallen, familiäre Pflichten wie Brot-erwerb und Kindererziehung nicht in gewohntem Maßenachkommen zu können, lässt Schuldgefühle aufkom-men. Depressives Erleben und Zukunftsängste könnendann bei beiden Partnern auftreten. Gerade an diesemPunkt wird die Notwendigkeit der gedanklichen Neu-orientierung sichtbar, um einen verstärkten Rückzug undIsolation zu verhindern. Für wirtschaftliche Fragen stehendie Sozialdienste des behandelnden Krankenhauses zurVerfügung, weitere Auskünfte geben auch die Be-ratungsstellen der Krankenkassen und der Rentenver-sicherungen.

Wichtig ist, dass Sie um solche Hilfsangebote wissenund sie auch in Anspruch nehmen. Dieses Stadiumder Krankheitsverarbeitung ist von existentieller Aus-einandersetzung und von Reaktionen gekennzeich-net. Charakteristisch und natürlich ist die nach innengerichtete Trauer und die nach außen gezeigte Wutund Unzufriedenheit.

Dritte Phase:Bewältigung

Persönliche Bindungenauf dem Prüfstand

Zweite Phase:Auseinandersetzung

GedanklicheNeuorientierung

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schen weiter. Er lehrt uns auch, wie man eine solchetiefgreifende Veränderung wie die Laryngektomie über-stehen und das eigene Gleichgewicht wiederfinden kann.Der vormals hilflose und erschütterte Mensch wird zumSinnbild für Hoffnung und Überleben. Dieser Mensch,der sich in gewissen Zeiten als nutzlos und als Last fürandere erlebt hat, wird zum Anker für andere betroffeneMenschen. Dieser Mensch und auch sein Lebenspartnerhaben Respekt und Anerkennung verdient. Scheuen Siesich nicht, diese Autorität anzunehmen.

des Lebensrahmens. Er kann die Erfahrung machen,dass er in alle Rechte und Herausforderungen eingebun-den bleiben kann, wenn er aktiv an deren Erhalt und Wie-dergewinn mitarbeitet. Die Möglichkeit, sich über seineWünsche und Bedürfnisse austauschen zu können, istwichtige Grundlage für eine erfüllende Partnerschaft undeine zufriedenstellende Zukunft. In diesem so bedeut-samen und verletzlichen Stadium liegt die größte Chancezur Neustrukturierung und zum Einsatz neuer, frühernicht vorstellbarer Lösungen.

Dieser Phase von unterschiedlich langer Dauer folgt imoptimalen Fall die Integration. In dieser spiegelt sich dieVersöhnung mit dem eigenen Schicksal, die Neuordnungder Lebensumstände. In diesem Stadium ist es selbst-verständlich geworden, mit der veränderten Körperlich-keit zu leben und sich dabei auch körperlich wohl zu er-leben. Die wichtigen Lebenskreise sind erschlossen, Be-ziehungen als belastbar und stabil erfahren worden. Le-benszuversicht, Zukunftsorientierung auf die eigenen In-teressen und die der nachfolgenden Generationen erfül-len und befriedigen. Aus dem schicksalsgeprüften Men-schen wurde ein erfahrener, gereifter Mensch, der sichauf seine ganz spezifischen Fähigkeiten und Entwicklun-gen stützen kann. Er hat bewiesen, dass es möglich ist,auch mit einer sehr schweren, scheinbar aussichtslosenSituation fertig zu werden. Durch seine soziale Kompe-tenz, sein selbstverständliches Wirken in der Familie, inder Gesellschaft, wird er zum Modell für andere leidge-prüfte Menschen. Er hat gezeigt, dass man seinen Platzin der Familie, seine Liebes- und Lebensfähigkeit erhal-ten kann, auch nach einer Kehlkopfentfernung.

Der laryngektomierte Mensch, der die Integration vor-lebt, hat bewiesen, dass er seine Freude und seine Inter-essen bewahren konnte. Er gibt seine Erfahrungen überKrankheits- und Lebensbewältigung an andere Men-

Die Zukunft neugestalten

Vierte Phase:Wiedereingliederung

Vorbild für andere

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Die Therapie von Rachen-und Kehlkopfkrebs

Wenn zweifelsfrei feststeht, dass Sie Rachen- und Kehl-kopfkrebs haben, werden Sie mit Ihrem Arzt ausführlichsprechen: über das genaue Ergebnis der Untersuchun-gen, über Ihre Behandlung und über ihre Heilungs-chancen (Prognose).

Dieses Gespräch sollte in Ruhe und ohne Zeitdruck statt-finden. Lassen Sie sich genau erklären, welche Behand-lungsschritte Ihr Arzt für sinnvoll und am besten geeignethält. Wenn Sie sich mit der vorgeschlagenen Behandlungunwohl fühlen, fragen Sie ihn, ob es auch andere Mög-lichkeiten gibt.

Achten Sie darauf, dass Sie Ihren Arzt verstehen und fra-gen Sie nach, wenn Sie etwas nicht verstanden haben.Lassen Sie sich unbekannte Fremdwörter erklären. VieleÄrzte bemerken oft nicht, dass sie Fachwörter benutzen,die Sie nicht kennen. Prüfen Sie in Ruhe, ob der Arzt IhreFragen beantwortet hat und ob Sie die Antworten desArztes verstanden haben.

Wenn Sie möchten, nehmen Sie einen Familienangehöri-gen, einen Freund oder eine Freundin zu dem Gesprächmit. Bei einem Nachgespräch zeigt sich häufig, dass vierOhren mehr gehört haben als zwei. Damit Sie sich nichtalles merken müssen, können Sie sich die wichtigstenAntworten des Arztes auch aufschreiben.

Jede Behandlung hat zum Ziel, den Tumor – und wennTochtergeschwülste vorliegen, möglichst auch diese –vollständig zu entfernen oder zu vernichten, so dass eine

dauerhafte Heilung möglich ist. Eine solche Behandlungheißt kurative Therapie. Lässt sich dieses Ziel nicht errei-chen, versucht man, den Tumor möglichst lange „inSchach zu halten“.

Klassifikation des Tumors

Mittlerweile konnte Ihr Arzt durch die verschiedenen Un-tersuchungen sozusagen den genauen „Steckbrief“ IhrerErkrankung zusammenstellen. Dazu gehören die Informa-tionen darüber, zu welchem Zelltyp der Krebs gehört, wiebösartig er ist, wie schnell er wächst, ob er bereits dieOrgangrenzen überschritten oder sich sogar im Körperausgebreitet hat.

Es ist sehr wichtig, diese Einzelheiten genau zu kennen.Erst dann lässt sich eine Behandlung zusammenstellen,die für Sie und den Verlauf Ihrer Erkrankung maßge-schneidert ist.

Aus allen Ergebnissen ermittelt der Arzt das genaueKrankheitsstadium (Staging, Stadieneinteilung). Darausergibt sich wiederum, welche Behandlung am besten ge-eignet ist. Um das Krankheitsstadium so zu beschreiben,dass jeder Arzt es richtig einordnen kann, gibt es eineinternational einheitliche „Sprache”: die TNM-Klassifi-kation.

� T bedeutet Primärtumor,� N bedeutet benachbarte Hals-Lymphknotenmetastasen,� M steht für Fernmetastasen, also Tochtergeschwülste,zum Beispiel in Lunge, Leber oder anderen Organen.

Durch Zuordnung von Indexzahlen wird das Ausbrei-tungsstadium der Krankheit näher beschrieben: So be-zeichnet zum Beispiel T1 einen kleinen, T4 einen sehr

Genauer „Steckbrief”des Tumors

Gespräch ohneZeitdruck

Nehmen Sie jemandenzu dem Gespräch mit

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großen Tumor; N0 sagt aus, dass in den Halslymph-knoten keine Metastasen, bei N1 kleine und bei N3 großeMetastasen vorhanden sind; bei M0 können keine Fern-metastasen nachgewiesen werden und so weiter.

Ein Karzinom im Frühstadium ohne Metastasierungwürde nach diesem System zum Beispiel als T1N0M0 be-zeichnet.

Die Operation

Bei der chirurgischen Behandlung von Rachen- und Kehl-kopfkarzinomen gibt es grundsätzlich die Möglichkeit derteilweisen und der vollständigen Entfernung des Kehl-kopfes.

Wird der Tumor im Frühstadium entdeckt, kann heuteimmer häufiger so schonend operiert werden, dass dieKehlkopffunktionen – insbesondere die Stimme – erhal-ten bleiben. Dank des technischen Fortschritts (Lasermi-krochirurgie) und zunehmender Erfahrung der Operateurekönnen jedoch auch mittelgroße, zum Teil sogar fortge-schrittene Rachen- und Kehlkopfkarzinome unter Erhaltvon Teilen des Kehlkopfes behandelt werden, sofern dasAusmaß des Tumors dies erlaubt.

Ihr behandelnder Arzt sollte auf jeden Fall mit Ihnen vorder Operation über die Vor- und Nachteile der verschie-denen Verfahren sprechen, Sie über die Auswirkungenauf die Atem-, Schluck- und Sprechfunktion aufklären undIhnen die seiner Meinung nach für Sie beste Behand-lungsmöglichkeit aufzeigen.

Lassen Sie sich gründlich beraten und fragen Siegegebenenfalls auch gezielt nach Alternativen zurradikalen Operation.

In manchen Fällen kann allerdings die Entscheidung da-rüber, welche Behandlung medizinisch vertretbar undnotwendig ist, trotz moderner Diagnosemethoden erstwährend der Operation getroffen werden, wenn sich dietatsächliche Ausdehnung der Geschwulst beurteilenlässt.

Teilentfernung von Rachen und Kehlkopf

Wenn Sitz und Größe des Tumors es gestatten, mussnur ein Teil des Kehlkopfes beziehungsweise des Ra-chens entfernt werden (Teilresektion). Dabei gibt es zweiverschiedene Vorgehensweisen: Einmal kann die teil-weise Entfernung des Kehlkopfes durch Öffnung vonaußen (Schildknorpelspaltung) erfolgen; bei Mitbeteili-gung des Rachens ist dessen Eröffnung notwendig. DieTeilresektion kann aber auch von innen durch den Mundüber ein Laryngoskoprohr unter mikroskopischer Sichtdurchgeführt werden. Bei diesem Vorgehen macht mansich zunehmend den Laserstrahl als Schneideinstrumentzunutze.

Dieses so genannte minimal-invasive mikrochirurgischeVerfahren erhält gesunde Rachen- und Kehlkopfstruktu-ren, wo und wie immer dies medizinisch vertretbar ist.Die Frage der Sicherheit vor einem erneuten Auftretendes Tumors aufgrund zurückgebliebenen Tumorgewebeswurde bisher oft als Begründung für eine Radikalopera-tion ins Feld geführt; wissenschaftlichen Untersuchun-gen zufolge sind die Überlebensraten bei der Lasermikro-chirurgie jedoch ebenso gut wie bei der üblichen Radikal-operation.

Der große Vorteil der organ- und funktionserhalten-den Laserbehandlung: Sie beeinträchtigt deutlichweniger die Lebensqualität der Patienten.

Klarheit bringt ofterst die Operation

Operation mitLaserstrahl

Immer häufiger kannder Kehlkopf erhaltenbleiben

Vor der Operationberaten lassen

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Dies bezieht sich auf funktionelle Störungen beimSchlucken und Atmen. Den Patienten bleibt meist einevorübergehende oder bleibende Atemöffnung am Hals(Tracheostoma) nach dem minimal-invasiven Eingriff er-spart, häufig können Atem- und Schluckfunktion mittel-und langfristig erhalten werden.

Die bessere Lebensqualität bezieht sich vor allem aberauf die geringere Störung der Stimmfunktion. Sie ist zwarauch bei dieser Behandlungsmethode nicht vermeidbar,die Möglichkeiten für eine Verbesserung der Stimmfunk-tion nach entsprechenden Übungen unter fachlicher An-leitung (Phoniatrie) sind jedoch erheblich besser. Aus derSicht des Patienten kommt diesem Aspekt unzweifelhafteine besonders große Bedeutung zu.

Das Einüben der „neuen“ Stimme kann vielfach bereitsunmittelbar nach der Operation erfolgen, so dass dem Pa-tienten die meist unausgesprochene, aber deutlich spür-bare Befürchtung vor einem Stimmverlust genommenwird und ihm schneller eine Wiederaufnahme sozialerKontakte und gegebenenfalls der Berufstätigkeit erlaubt.

Um die Chancen und Möglichkeiten der Stimmverbesse-rung nach der minimal-invasiven Operation optimal zunutzen, ist die Hilfe einer kompetenten Phoniatrie unbe-dingt erforderlich. Unter dieser Anleitung wird der Betrof-fene im Laufe von mehreren Wochen mit täglich zweiEinzelsitzungen seine Ersatzstimme zielgerichtet undbestmöglich aktivieren und trainieren. Nach ausgedehn-ten Teilresektionen erfolgt dieses Training in Kombinationmit einer Schlucktherapie.

Das an der Göttinger Universitätsklinik entwickelte undvon der Deutschen Krebshilfe geförderte Konzept derpostoperativen Stimmrehabilitation auf der Basis der„Funktionalen Stimmtherapie“ zeigt, dass die behandel-

ten Patienten nach entsprechender Rehabilitation ihre ge-wohnte, selbstbestimmte Lebensweise weitgehend fort-setzen können. Die Lebensqualität dieser Krebskrankenist somit deutlich besser, wozu neben den psychischenauch die großen physischen Vorteile des minimal-invasi-ven mikrochirurgischen Eingriffs beitragen.

Der Stellenwert des Vorgehens erhöht sich zudem durchverbesserte Möglichkeiten in der Früherkennung vonRezidiven.

Totalentfernung des Kehlkopfes(Laryngektomie)

Wie zuvor erwähnt, besteht eine der Aufgaben des Kehl-kopfes darin, für die richtige Zuleitung von Nahrung undAtemluft in Speise- beziehungsweise Luftröhre zu sor-gen. Diese „Wächterfunktion“ fehlt nach der komplettenEntfernung des Kehlkopfes. Darüber hinaus können dieBetroffenen auch nicht mehr riechen.

Um auszuschließen, dass nun beim Schluckvorgang Nah-rung in die Luftröhre gelangt, muss der Chirurg bei derLaryngektomie den Speise- und Luftweg trennen. Hierzuwird am unteren Hals eine vom Speiseweg getrennteAtemöffnung geschaffen, das Tracheostoma. Alleindurch diese Öffnung atmet der Kehlkopflose in Zukunft.

Sie werden sicher einige Zeit brauchen, bis Sie sichdaran gewöhnt haben, nicht mehr durch Nase und Mund,sondern durch die Atemöffnung in der Luftröhre zuatmen.

Zumindest in den ersten Wochen nach der Operationwerden Sie auch eine so genannte Trachealkanüle tragenmüssen, um die neu geschaffene Atemöffnung offen zu

Speise- und Luftröhrewerden voneinandergetrennt

Deutlich bessereLebensqualität

Weitgehender Erhaltder natürlichen Funk-tionen möglich

Stimme trainieren

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Was Sie, Ihre Angehörigen und Freunde jetzt ammeisten benötigen, ist Geduld.

Lassen Sie sich durch Missverständnisse nicht entmuti-gen, sondern beschränken Sie sich zur Erleichterung derKommunikation auf das Allernotwendigste.

Die ersten Sprechübungen unter fachlicher Anleitung be-ginnen im Normalfall nach Abheilung der Wunden, alsoetwa zwei Wochen nach der Operation.

Mit dieser Hilfe kann es möglich sein, selbst nach to-taler Entfernung des Kehlkopfes, wieder lautes, dasheißt für den Zuhörer gut verständliches Sprechen zuerlernen.

Die Strahlentherapie

Ziel einer jeden Strahlenbehandlung (Radiotherapie) ist,im zu bestrahlenden Gebiet eine möglichst hohe Strah-lenkonzentration zu erreichen und dabei gleichzeitig dasumgebende gesunde Gewebe so weit wie möglich zuschonen.

Die Wirkung der Strahlentherapie beruht darauf, dassKrebszellen vernichtet werden. Ionisierende Strahlenführen zu Veränderungen im Erbgut der Zellen, die vonnormalen, gesunden Zellen in der Regel wieder repariertwerden. Krebszellen haben hingegen ein weniger gutfunktionierendes Reparatursystem, so dass die durch dieBestrahlung verursachten Einwirkungen nicht behobenwerden können: Die Krebszellen sterben ab.

Die Strahlen, die dabei zum Einsatz kommen, sind mitdenjenigen vergleichbar, mit denen auch Röntgenunter-suchungen durchgeführt werden. Sie haben jedoch eine

halten. Diese Kanüle wird zunächst vom Arzt und vomPflegepersonal gewechselt; später wird Ihnen das Pfle-gepersonal zeigen, wie Sie die Kanüle selbst herausneh-men, reinigen, pflegen und wieder einsetzen müssen.

Nach der Entfernung des Kehlkopfes müssen sich dieSchleimhäute der Luftröhre und der Lunge auf die neueAtmung einstellen. Im Allgemeinen reagieren sie daraufmit einer vermehrten Schleimabsonderung, die dazuführt, dass Sie immer wieder husten müssen bezie-hungsweise abgesaugt werden müssen. Nach einigenWochen gehen diese Beschwerden aber deutlich zurück.

Die Nahrungsaufnahme wird für Sie nur in der erstenZeit, so lange die Wunden noch nicht abgeheilt sind, er-schwert sein. Unmittelbar nach der Operation wird dieNahrung durch eine in die Nase eingeführte Nährsonde inden Magen geleitet. Danach bedarf es vielleicht einerkurzen Einübungszeit, bis Sie sich an die verändertenVerhältnisse gewöhnt haben, aber:

Dann können Sie wieder normal schlucken und allesessen und trinken.

Die größte Umstellung für Sie wird es sein, dass Siedurch die Entfernung des Kehlkopfes die Fähigkeit zu rie-chen und zu sprechen verloren haben. Sie können aberdurch Bewegung der Lippen, des Unterkiefers und derZunge flüstern. In den ersten Tagen nach der Operationsollten Sie sich allerdings nur durch Zeichensprache undAufschreiben verständlich machen.

Das kann allen Beteiligten zunächst sehr schwer fallen,weil sie erst lernen müssen, Zeichen zu deuten oder dieAusdauer zum Aufschreiben und Lesen aufzubringen.

Strahlen schädigenbesonders Krebszellen

Beim Sprechenlernennicht die Geduld ver-lieren

Das Pflegepersonalhilft

Bald nach der Opera-tion normalisiert sichvieles wieder

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um ein Vielfaches höhere Energie, die besser in dasGewebe eindringt. Die Behandlung erfolgt durch einenspeziell hierfür ausgebildeten Arzt – den Radioonkologen,der Sie gemeinsam mit anderen Spezialisten durch dieseZeit begleiten wird.

Die Strahlentherapie kann allein oder in in Kombinationmit einer Operation und/oder Chemotherapie erfolgen. Jeweniger Tumorzellen vorhanden sind, umso wirkungs-voller können sie durch eine Radiotherapie vernichtetwerden. Bei Frühformen des Rachen- und Kehlkopf-krebses kann demnach eine alleinige Strahlentherapie alsAlternative zur Operation erwogen werden. Hierbei müs-sen Risiken – örtliches Wiederauftreten des Tumors(Rezidiv) – und Vorteile – zum Beispiel bessere Stimm-funktion – sorgfältig gegeneinander abgewogen werden.

Da es häufig gelingt, mit einer einzigen Narkoseopera-tion, die ohnehin vor der Strahlentherapie zur Sicherungder Krebsdiagnose erforderlich ist, den umschriebenenTumor sicher unter Funktionserhalt lasermikrochirurgischzu entfernen, sollte man der primären und zudem we-sentlich günstigeren Laseroperation den Vorzug geben.

Bei fortgeschrittenen Tumoren des Rachens und Kehl-kopfes empfiehlt sich zunächst die Operation. Je nachOperationsergebnis kann danach eine weitere Behand-lung (Bestrahlung, oft auch gemeinsam mit Chemothera-pie) ratsam sein. Kann keine Operation durchgeführt wer-den, erfolgt eine Strahlenbehandlung, meistens mit be-gleitender Chemotherapie.

Im Vergleich zur Chemotherapie kann die Strahlenbe-handlung örtlich begrenzt eingesetzt werden. Die zu be-strahlende Körperregion wird hinreichend groß gewählt,jedoch nicht größer als nötig.

Um das Risiko später auftretender Zahnschäden zu ver-ringern, müssen sich Ihre Zähne in einem einwandfreienZustand befinden, bevor die Strahlenbehandlung begin-nen kann. Kranke Zähne könnten Entzündungen im Be-reich des Kieferknochens hervorrufen, die wiederum un-angenehme Folgen nach sich ziehen würden.

Deshalb wird Ihr behandelnder Arzt Ihnen bei Bedarfempfehlen, defekte Zähne sanieren zu lassen.

Am Anfang jeder Strahlentherapie steht die Bestrah-lungsplanung, bei der das Bestrahlungsfeld genau festge-legt und die erforderliche Strahlung sorgfältig berechnetund dosiert wird. Für diese Planung kann ein speziell an-zufertigendes Computertomogramm erforderlich sein.Danach wird eine dem Gesicht und Hals eng anliegendeMaske hergestellt, die den Kopf bei der Bestrahlung inimmer gleicher Weise aufnimmt. Sind die Bestrahlungs-felder festgelegt, werden sie auf dieser Maske markiert.Die Markierungen stellen sicher, dass die Strahlenquelleimmer wieder exakt auf das einmal festgelegte Bestrah-lungsfeld ausgerichtet werden kann. In besonderen Fäl-len kommen auch Einlagebehandlungen im Mund-Ra-chen-Raum zum Einsatz. Mit diesen modernen Hilfsmit-teln kann man die Strahlenbehandlung zugleich wirkungs-voller und schonender als früher gestalten.

Die Strahlentherapie selbst nimmt mehrere Wochen inAnspruch, wobei jeden Tag nur wenige Minuten be-strahlt wird. Der Erfolg einer solchen langfristigen Be-handlung beruht darauf, dass durch eine Aufteilung derStrahlendosis in zahlreiche kleine Einzeldosen die Tumor-zellen erfolgreich bekämpft und gleichzeitig die umge-benden gesunden Zellen besser geschont werden. DieStrahlenbehandlung lässt sich oft ambulant durchführen,das heißt, Sie brauchen nur zur Bestrahlung in die Klinikzu kommen und können anschließend wieder nach

Tumorzellen werdenbekämpft, gesundeZellen geschont

GenaueBestrahlungsplanung

Bestrahlungsfelderwerden auf Gesichts-maske markiert

Ihr Facharztbegleitet Sie

Strahlentherapienach Operation

Zähne müssengesund sein

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Hause gehen. Die Behandlung erfolgt meistens vonMontag bis Freitag; die Wochenenden sind als Ruhepau-sen vorgesehen, in denen Sie sich erholen können.

Sie brauchen nicht zu befürchten, dass diese Pausennegative Auswirkungen auf den Therapieerfolg hätten.

Die Strahlenbehandlung selbst ist vollkommen schmerz-frei. Zum Schutz der Mitglieder des Behandlungsteamsmüssen Sie jedoch allein in dem Behandlungsraum blei-ben. Dennoch brauchen Sie sich nicht allein gelassen zufühlen, denn die Verbindung zu Ihnen wird die ganze Zeitüber Fernsehkameras und Mikrophone sichergestellt.

Nebenwirkungen der Strahlentherapie

Trotz sorgfältiger Therapieplanung und -durchführungmüssen Sie bei der Strahlenbehandlung mit eventuellauftretenden unerwünschten Begleitreaktionen rechnen.Manche treten unmittelbar während der Therapie auf(akute Nebenwirkungen), manche werden als so ge-nannte Spätfolgen erst Wochen oder Monate nach derBehandlung bemerkt. Der Strahlentherapeut wird Sieüber die zu erwartenden Nebenwirkungen eingehend un-terrichten.

Mit folgenden akuten Nebenwirkungen müssenSie rechnen:� Hautverfärbung� Mundtrockenheit� Veränderung oder Verlust der Geschmacks-empfindungen

� Schleimhautentzündungen im Mund oderRachen

� Haarausfall im Nacken- und (bei Männern) imBartbereich

� Appetitlosigkeit� Müdigkeit

Eine große Rolle spielen auch Ihre Ernährungsgewohn-heiten: Rauchen Sie nicht und trinken Sie keinen Alkohol.

Die akuten Reaktionen gehen im Allgemeinen inner-halb der ersten drei Monate nach Abschluss derStrahlentherapie zurück.

Die Haut kann in manchen Fällen neben einer trockenenSchuppung auch mit Rötung reagieren; gelegentlich kannes auch zu einer Bräunung (Pigmentation) der bestrahltenHautareale kommen.

Die bestrahlte Haut ist gegenüber mechanischen Reizenempfindlich und darf ab der ersten Bestrahlung bis dreiWochen nach Ende der Behandlung nicht mechanischbeansprucht werden. Vermeiden Sie an diesen Stellendeshalb hautreizende Seifen, Kratzen, Bürsten, Frottie-ren, Anwendung von Alkohol, Benzin, Äther, Parfum,Deospray, hautreizende Pflaster, (Rheuma-) Einreibemit-tel, Wärmebehandlung (warme und heiße Umschläge,Infrarotbestrahlung oder Höhensonne) sowie beengendeund scheuernde Kleidungsstücke (vor allem aus Kunst-fasern).

Bei intakter Haut sind keine speziellen Pflegemaßnah-men notwendig. Bei Auftreten von trockener und/oderjuckender und/oder geröteter Haut benutzen Sie einekühlende, rückfettende Creme. Bei trockener Schuppungder Haut verwenden Sie eine Dexpanthenol-haltige Salbezur Rückfettung, die täglich zwei- bis dreimal dünn aufge-

Schonen SieIhre Haut

Behandlung istschmerzlos

Nebenwirkungenkönnen sofort oderspäter auftreten

Creme oder Puderhelfen

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tragen wird. Waschen Sie sich während der Bestrahlungbis zum völligen Abklingen der Hautreaktionen nur mitlauwarmen Wasser und einer pH-neutralen Waschlotion,ohne dabei die Einzeichnungen auf der Haut abzuwi-schen. Männern wird angeraten, während der Bestrah-lung auf Rasierwasser oder eine Nassrasur zu verzichtenund sich elektrisch zu rasieren. Sie werden außerdemfeststellen, dass Ihr Bartwuchs im bestrahlten Bereichdeutlich geringer wird. Dies kann auch nach Abschlussder Behandlung noch für einige Zeit so bleiben.

Zu den Nebenwirkungen der Strahlentherapie gehört fer-ner die Mundtrockenheit. Gewöhnlich nimmt schon in-nerhalb der ersten Wochen nach Beginn der Strahlenbe-handlung die Speichelmenge deutlich ab, und der Spei-chel wird dickflüssiger. Dies kommt daher, weil die Be-strahlung auch das Gewebe der Speicheldrüsen in gewis-sem Umfang schädigt. Die Beschwerden können sich biszur weitgehenden Mundtrockenheit steigern. Diese Ne-benwirkung bessert sich nach Abschluss der Bestrah-lung, kann bei manchen Patienten aber in unterschied-licher Ausprägung auch dauerhaft anhalten.

Als Folge der Bestrahlung kommt es auch zu einer deutli-chen Einschränkung des Geschmacksempfindens. Dieskann bis zum vollständigen Verlust des Geschmackesführen. Die Einschränkung des Geschmacksempfindensist jedoch meist vorübergehend und klingt nach Beendi-gung der Strahlenbehandlung langsam wieder ab.

Nach dem Beginn der Strahlenbehandlung müssen Siemit einer Entzündung der Mund-, Rachen- und Kehlkopf-schleimhaut rechnen. Sie ist eine Folge der direktenSchädigung des Gewebes durch die Bestrahlung undkann äußerst schmerzhaft sein, wodurch dann dasSchlucken und Sprechen eingeschränkt werden. Hierkönnen schmerzlindernde Medikamente, spezielle Mund-

spül-Lösungen oder die Ernährung über eine Magen-sonde deutliche Linderung bringen. Sprechen Sie IhrenArzt darauf an.

Erfahrungsgemäß heilt die Mundschleimhautentzündungwenige Tage bis Wochen nach Beendigung der Strah-lentherapie ebenfalls wieder ab.

Eine sorgfältige Zahnpflege ist während und nach derStrahlenbehandlung sehr wichtig.

Sie können durch Ihr persönliches Verhalten dazubeitragen, die Nebenwirkungen der Strahlentherapiezu mildern.

So mildern Sie Nebenwirkungen:� Rauchen Sie während der Strahlentherapie aufgar keinen Fall, da dies alle beschriebenenNebenwirkungen verstärkt und den Appetit ver-mindert.

� Meiden Sie alkoholische Getränke und scharfeGewürze.

� Bemühen Sie sich, durch häufigere und kleinereMahlzeiten eine Gewichtsabnahme zu vermei-den, auch wenn die Schleimhautentzündung undder eingeschränkte Geschmackssinn das Essenoft deutlich erschwert.

� Die tägliche Zahnpflege ist während und nach derStrahlenbehandlung besonders wichtig, da dieSelbstreinigung des Mundes durch die Speichel-eindickung erheblich vermindert ist und dieZähne in dieser Zeit besonders kariesanfällig sind.Reinigen Sie Ihre Zähne nach jeder Mahlzeit!

Sorgfältige Zahnpflege

Männer sollten aufRasierwasser undNassrasur verzichten

Verringerte Speichel-menge führt zuMundtrockenheit

Eingeschränktes Ge-schmacksempfinden

Entzündung derSchleimhäute

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Übrigens: Bei Rauchern ist der Körper schlechter durch-blutet als bei Nichtrauchern. Bei krebskranken Men-schen, die weiter rauchen, führt das zum Beispiel dazu,dass eine Chemo- oder Strahlentherapie weniger gutwirkt.

Deshalb raten wir Betroffenen dringend: Hören Sie aufzu rauchen. Wenn Sie es allein nicht schaffen, lassenSie sich von der Raucher-Hotline der Deutschen Krebs-hilfe und des Deutschen Krebsforschungszentrumshelfen.

Krebskranke und deren Angehörige, die mit dem Rau-chen aufhören möchten, aber es allein nicht schaffen,können werktags zwischen 14 und 18 Uhr die Raucher-Hotline der Deutschen Krebshilfe und des DeutschenKrebsforschungszentrums anrufen. Dort können sie sichzwischen zwei Möglichkeiten der telefonischen Beratungentscheiden. Entweder für ein einmaliges Gespräch: da-bei geht es zum Beispiel um die Vorgeschichte des Anru-fers (Anamnese), um seine Beweggründe, es könnenkonkrete Maßnahmen zum Rauchstopp geplant undDurchhaltemöglichkeiten besprochen werden. Oder wermöchte, kann Folgeanrufe vereinbaren: Um einen Rück-fall zu vermeiden, geht es dabei um Fortschritte, schwie-rige Situationen sowie Entzugssymptome.

Sie erreichen dieses Rauchertelefon:Montag bis Freitag von 14 - 18 UhrTelefon: 0 6221/ 4242 24Internet: www.tabakkontrolle.de

Noch Monate nach Abschluss der Strahlenbehandlungkann es zu einer bleibenden Mundtrockenheit kommen.Am Hals und im Gesicht können auch Schwellungen auf-treten. Sie werden durch einen gestörten Lymphabflussverursacht und treten auf, wenn die Lymphbahnen durcheine vorherige Operation unterbrochen wurden. Lassen Siesich von Ihrem Arzt raten, was Sie dagegen tun können.

Häufigkeit und Schweregrad der Spätfolgen sindumso geringer, je gezielter die Strahlentherapie ein-gesetzt werden kann.

Die Chemotherapie

Die Chemotherapie ist wie die Strahlentherapie deshalberfolgreich, weil die verabreichten Medikamente (Zy-tostatika) Krebszellen eher angreifen als normales Ge-webe. Es handelt sich um Zellgifte, die vor allem auf sichteilende Zellen wirken. Da Tumorzellen sich ständig ver-mehren, werden vor allem diese geschädigt. Aber auchnormales Gewebe, das sich relativ oft erneuert, wird inMitleidenschaft gezogen.

In der Behandlung von Rachen- und Kehlkopftumorenspielt die Chemotherapie besonders in Verbindung mitder Strahlentherapie eine wichtige Rolle. Das gilt beson-ders für fortgeschrittene Tumoren in Mundhöhle, Rachenund Kehlkopf, wenn eine Operation nicht möglich istoder der Patient die Operation ablehnt.

Typische Nebenwirkungen einer Chemotherapie sindÜbelkeit, Erbrechen und Haarausfall. Diese Begleiter-scheinungen verschwinden jedoch, wenn keine Zytosta-tika mehr verabreicht werden.

Raucher-Hotline

Chemotherapiespielt nur unter-geordnete Rolle

Schwellungen möglich

Medikamenteschädigen Krebszellen

Begleiterscheinungenverschwinden wieder

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RACHEN- UND KEHLKOPFKREBS 4948 RACHEN- UND KEHLKOPFKREBS

Klinische Studien

Wenn in der Medizin neue Behandlungswege entdecktoder neue Medikamente entwickelt werden, dann sindsolche Erfolge das Ergebnis systematischer Puzzlearbeit.Meistens gleicht die Entwicklung neuer Konzepte einemGeduldsspiel. Experimente können zeigen, dass eine Be-handlung theoretisch möglich ist, aber bis sich darausneue, wissenschaftlich abgesicherte Behandlungsmög -lichkeiten für Krebskranke ergeben, dauert es viele Jahre.

Bevor neue Behandlungsverfahren und Medikamente –wenn überhaupt – irgendwann einmal routinemäßig zumEinsatz kommen können, müssen sie umfangreiche undgründliche Prüfungen bestehen. Neue Therapien müssenin Deutschland strenge Vorschriften erfüllen und festge-legte Zulassungsver fahren durchlaufen, bevor sie aufbreiter Basis am Kranken angewendet werden dürfen.

Denn die Behandlung einzelner Patienten kann zwar er-ste Erfahrungen vermitteln – vera llgemeinern lassendiese sich jedoch nicht. Der Grund: Jeder Patient ist an-ders, und dieselbe Erkrankung kann ganz unterschiedlichverlaufen. Einzelerfahrungen können deshalb immer auchein Zufallsergebnis sein.

Erst wenn eine ausreichend große Zahl von Menschenmit der gleichen Krankheit unter den gleichen Bedingun-gen behandelt worden ist, lässt sich die Wirksamkeiteines Medikaments oder eines Verfahrens seriös be-urteilen.

In Klinischen Studien werden daher Therapien an einergrößeren Anzahl von Patienten statistisch geplant, syste-matisch überprüft und sorgfält ig ausgewertet. Nur so

kann zuverlässig festgestellt werden, wie wirksam undwie verträglich Arzneimittel oder Verfahren wirklich sind.

Viele Betroffene werden von ihrem Arzt gefragt, ob siebereit sind, an einer Studie teilzunehmen. Manche zö-gern, da sie befürchten, dass gefährliche Verfahren oderMedikamente an ihnen als „Versuchskaninchen“ auspro-biert werden. Machen Sie sich darüber keine Sorgen: DieBehandlung in einer klinischen Studie ist sicherer alsaußerhalb von Studien. Die beteiligten Ärzte und Wissen-schaftler tauschen ihre Erfahrungen und Erkenntnisse in-nerhalb einer Studiengruppe regelmäßig aus, und jedeBehandlung wird genau festgehalten.

Deshalb möchten wir Sie ermutigen, an Studien teil-zunehmen. Vielleicht fragen Sie Ihre Ärzte auch vonsich aus nach einer laufenden Studie.

Nur wenn genügend Menschen an Studien teilnehmen,ist klinischer Fortschritt möglich. Wenn Sie innerhalb ei-ner Studie behandelt werden, können Sie sicher sein,dass Ihre Therapie sehr gut überwacht wird. Es könnensich auch zusätzliche Heilungschancen durch neue Thera-piefortschritte ergeben.

Gerade die Teilnehmer an Therapiestudien sind dieersten, die Vorteile von neuen Behandlungsschematahaben.

Wenn Sie mehr darüber wissen möchte n, fragen SieIhren Arzt. Nähere Informationen zum Konzept der Klini-schen Studien können Sie auch in der Broschüre „Klini-sche Studien – Die blauen Ratgeber 60“ der DeutschenKrebshilfe nachlesen (Bestelladresse Seite 83).

UmfangreichePrüfungen

Klinische Studiensind sicher

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RACHEN- UND KEHLKOPFKREBS 5150 RACHEN- UND KEHLKOPFKREBS

Wiederherstellung desSprechvermögens nachKehlkopfentfernung

Das wichtigste Anliegen des Patienten, dem der Kehl-kopf vollständig entfernt wurde, ist die Wiederherstel-lung des Sprechvermögens.

Ohne spezielle Hilfen ist er zwar spontan in der Lage,wie vor der Operation mit dem Munde alle üblichenSprechlautbewegungen auszuführen. Allerdings fehlt derTon, was etwa dem Flüstern entsprechen würde (Pseu-do-Flüstersprechen). Dieses Pseudo-Flüstersprechen vonKehlkopflosen ist jedoch nur in ruhiger Umgebung ver-ständlich. Es setzt ein genaues vom Munde Ablesendurch den Gesprächspartner voraus.

Erfreulicherweise verfügt man heute über eine Reihe vonMöglichkeiten, den Patienten nach Entfernung des Kehl-kopfes zu einer Ersatzstimme und damit zu einem ver-ständlichen Sprechen zu verhelfen. Nur eine relativ kleineZahl von Kehlkopflosen ist zeitlebens auf das Pseudo-Flü-stersprechen angewiesen und bleibt in der Kommunikati-onsfähigkeit vergleichsweise stärker eingeschränkt.

Stellen Sie zusammen mit Ihrem Arzt und eventuelleinem Phoniater fest, welche der im Folgendenbeschriebenen Möglichkeiten für Sie die beste ist.

Die Wiederherstellung des stimmhaften Sprechvermö-gens ist ein wesentlicher Bestandteil der Rehabilitationvon Kehlkopflosen. Sie ist grundsätzlich möglich durch:

� körpereigene Ersatzstimmbildung und� Sprechen mit apparativer Hilfe.

Beginnen Sie mit dem Erlernen einer Ersatzstimmeso früh wie möglich, das heißt noch während desstationären Aufenthaltes in Abhängigkeit vom Zu-stand der Operationswunde.

Fast immer muss die Ersatzstimmausbildung nach derEntlassung fortgesetzt werden. Dies kann ambulant (inder Klinik) geschehen oder durch fachärztliche Verord-nung von niedergelassenen Phoniatern übernommenwerden. Wird eine Kur verschrieben, so sollte diese in ei-ner Einrichtung mit phoniatrischer Behandlungsmöglich-keit durchgeführt werden. Erfahrungsgemäß hat einesolche Kur den Vorteil der noch intensiveren und somitwirksameren Stimmrehabilitation, als dies unter ambulan-ten Bedingungen oft möglich ist.

Mit finanzieller Unterstützung der Deutschen Krebshilfeveranstaltet der Bundesverband der Kehlkopflosen auchLehrgänge für das Erlernen der Ersatzstimme.

Körpereigene Ersatzstimmbildung

Die Wiederherstellung einer körpereigenen Stimmbil-dung ist auf zweierlei Weise möglich:

� durch Erlernen einer so genannten Speiseröhren-stimme,

� mittels operativer Maßnahmen.

Auch nach dem Klinik-aufenthalt muss inten-siv geübt werden

Es geht mit und ohnetechnische Hilfe

Auch ohne Kehlkopfist verständlichesSprechen möglich

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RACHEN- UND KEHLKOPFKREBS 5352 RACHEN- UND KEHLKOPFKREBS

Das Einüben einer Speiseröhrenstimme ist die am häu-figsten angewandte Methode der Ersatzstimmbildung.

Durch Bewegung der Zunge und des Unterkiefers wirddie in der Mundhöhle befindliche Luft zurückverlagert.Von hier aus gelangt sie in den oberen Speiseröhrenbe-reich. Gleichzeitig verschließen sich die tieferen Ab-schnitte der Speiseröhre, wodurch ein Verschlucken derLuft bis in den Magen verhindert wird. In dem oberenTeil der Speiseröhre bildet sich auf diese Weise ein Luft-reservoir (Ersatzwindkessel).

Infolge des willkürlichen Impulses zur Stimmgebungtreibt die Speiseröhrenmuskulatur die Luft dann wiederin Gegenrichtung heraus und versetzt den Speiseröhren-eingang in Schwingungen. In diesem Bereich bildet sichmit zunehmender Übung allmählich ein Wulst aus, derdie Funktion der Stimmlippen des entfernten Kehlkopfesübernimmt. Diese so genannte Pseudostimmritze er-möglicht dann die Bildung stimmhafter Laute.

Bei der Stimmbildung mittels operativer Maßnahmenwird eine ventilartige Verbindung zwischen Luftröhren-stumpf und oberem Speiseröhrenabschnitt beziehungs-weise unterem Rachenbereich hergestellt.

Dieses Ventil, das entweder aus körpereigenem Gewebe(Neoglottis, Fistel, sehr selten Shunt) oder aus Plastik-röhrchen (Ventilprothesen, heute neben der „Speise-röhrensprache” die bevorzugte Methode der Stimmreha-bilitation) besteht, dient der Stimmbildung. Da bei dieserMethode das normale Atemvolumen für die Bildung vonLauten erhalten bleibt, ist im Idealfall die Sprechqualitätderjenigen der Speiseröhrenstimme überlegen.

Zum Sprechen muss die Luftröhrenöffnung nach demEinatmen mit dem Finger abgedichtet werden, die Aus-atmungsluft wird in die obere Schluckstraße, das heißt inMund- und Rachenraum gepresst. Die auf diese Weiseerzeugte Stimme ist ausreichend laut und das Sprechengut verständlich.

Speiseröhre

Luftröhre

Ersatzwindkessel

Ersatzstimmritze(Pseudoglottis)

Rachen

Zunge

Mundhöhle

Nasenhöhle

Schema des Sprechens mit Speiseröhrenstimme

Stimmqualität oftbemerkenswert gut

Sprechen mit Shuntoder Prothese

Pseudostimmlippenübernehmen dieBildung von Lauten

Speiseröhrenstimmewird häufiger ange-wandt

Prothese

Nasenhöhle

Mundhöhle

Luftröhre

Speiseröhre

Schema des Sprechens mit Stimmprothese

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RACHEN- UND KEHLKOPFKREBS 5554 RACHEN- UND KEHLKOPFKREBS

Es sind verschiedene Ventilprothesen einsetzbar. Spezial-kanülen, die das Sprechen ohne Finger ermöglichen sol-len, sind zwar bereits vorhanden, sie können aber nichtgenerell angewendet werden.

In Einzelfällen ist es bereits gelungen, dass Patientendank Prothese und Spezialkanüle fingerfrei sprechenkönnen.

Auf jeden Fall erfordert diese Form der Ersatzstimm-bildung Ihre dauerhafte Mitarbeit, denn das Tracheo-stoma, die Kanülen und die Prothese müssen regel-mäßig gepflegt beziehungsweise gewechselt werden.

Sprechen mit apparativer Hilfe

Wenn das Erlernen einer Speiseröhrensprache oder dasSprechen mit einer Stimmprothese nicht möglich sindoder nicht gelingt, dann steht als Alternative das Spre-chen mit apparativer Hilfe zur Verfügung. Es gibt heuteeine Reihe von apparativen Sprechhilfen, die auf sehrunterschiedlichen Wirkprinzipien beruhen. Am weitestenverbreitet sind elektronische Sprechhilfen in Form vonelektromechanischen Körperschallgebern. Die von ihnenerzeugten Vibrationen werden durch Anlegen der Gerätean den Hals auf Rachen und Mundhöhle übertragen, wo-durch stimmhafte Lautbildungen möglich sind.

Sprechen mit elektronischen Sprechhilfen kann relativschnell erlernt werden und ist wenig belastend. Die neuauf dem Markt befindlichen elektronischen Sprechhilfenmit Veränderung der Tonlage (Intonation) lassen dasSprechen wesentlich natürlicher und melodischerklingen.

Dennoch ist dem Sprechen mit körpereigener Ersatz-stimmbildung normalerweise der Vorzug zu geben, weildieses dem natürlichen Sprechen näher kommt und ankeine Hilfsmittel gebunden ist.

Die Erfahrung der Phoniater im Umgang mit Kehlkopf-losen zeigt zunehmend, dass das Erlernen der so ge-nannten Speiseröhrenstimme und die Verwendung elek-tronischer Sprechhilfen nicht mehr alternativ und konkur-rierend gesehen werden sollten. Es ist wünschenswert,zumindest für eine Reihe der Betroffenen, neben derSpeiseröhrenstimme eine elektronische Sprechhilfe zurVerfügung zu haben, um in Notfällen, in Stresssituatio-nen, im Krankheitsfall, bei emotionaler Belastung oderauch gelegentlich postoperativ bis zum Erlernen derkörpereigenen Ersatzstimmbildung jederzeit sprechbereitzu sein. Immer mehr Phoniater sprechen sich deshalbdafür aus, dass Kehlkopflose beide Formen der Ersatz-stimmgebung erlernen sollten; in welcher Reihenfolge,muss auf jeden Fall gemeinsam vom Arzt, dem behan-delnden Phoniater und dem Patienten entschieden wer-den. Nichtsdestotrotz ist die Methode der Wahl heuteder Einsatz von Stimmprothesen.

ElektronischeSprechhilfen

Manche Patienten er-lernen sogar finger-freies Sprechen

Phoniater empfehlen,beide Formen derErsatzstimmbildungzu erlernen

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Tun Sie etwas für sich

Wenn bei Ihrem Auto die Bremsen kaputt sind, lassenSie diese in der Werkstatt reparieren, und alles ist wiederin Ordnung. Sind Sie selbst krank, ist es mit der „Repara-tur“ allein vor allem bei einer schweren Krankheit wieKrebs meist nicht getan. Denn an Krebs erkrankt nichtnur der Körper, auch die Seele gerät aus dem Gleichge-wicht. Eine Selbstverständlichkeit also, dass Krebs-Be-troffene nicht nur die bestmögliche medizinische Be-handlung brauchen, um wieder gesund zu werden, son-dern auch seelische Begleitung. Sie wird ihnen helfen, inihrem Leben mit Krebs wieder Halt zu finden, nachdemdie Diagnose bei den meisten einen „Sturz aus der Wirk-lichkeit” ausgelöst hat.

„Sie haben Krebs.“ Dieser Satz verändert schlagartig dasLeben der Betroffenen, löst Unsicherheit und Ängsteaus: Angst vor der Behandlung und ihren Nebenwirkun-gen, vor Schmerzen, vor dem Tod, Angst um die Familie.Irgendwie werden Sie lernen, mit der neuen Situationfertig zu werden. Immer wieder werden Sie sich aberwohl die Frage stellen: „Warum ich?“ Vielleicht denkenSie dann an ein zurückliegendes Ereignis, das Sie sehrbelastet hat. Vielleicht suchen Sie die Ursache in IhrerLebensweise. So verständlich diese Suche ist, Sie wer-den keine Antwort darauf finden, warum ausgerechnetSie krank geworden sind.

Niemand ist „Schuld“ an Ihrer Krankheit. Akzeptie-ren Sie Ihre Erkrankung als Schicksalsschlag undschauen Sie nach vorn. Nehmen Sie den Kampf ge-gen Ihre Krankheit auf und suchen Sie sich Verbün-dete, die Sie unterstützen.

Viele Betroffene werden durch die Krankheit „stumm“:Sie verheimlichen, dass sie überhaupt krank sind oderverschweigen zumindest, was sie haben – aus Scham,aus Angst vor der Reaktion der anderen, vielleicht ausAngst vor beruflichen Folgen.

Es ist aber wichtig, dass Sie über Ihre Erfahrungenund Gefühle sprechen.

Ihre Angehörigen und Freunde werden zunächst vor dengleichen Schwierigkeiten stehen wie Sie: Soll ich sie/ihnauf die Krankheit ansprechen? Soll ich so tun, als wüssteich nichts? Verletze ich sie/ihn, wenn ich frage? Am An-fang wird es – so die Erfahrung vieler Betroffener – nichtleicht sein, ein offenes Gespräch miteinander zu führen.

Wenn Sie nach dem Krankenhausaufenthalt wieder zuHause sind, wird Ihnen vielleicht erst richtig bewusst,welche Auswirkungen die Operation auf Ihr tägliches Le-ben hat. Dann haben Sie wahrscheinlich vor allem einenWunsch: Sie möchten sich zurückziehen, Ihre Ruhe ha-ben und sich von den Strapazen erholen. Manche Krankesind auch ängstlich, niedergeschlagen oder sogar depres-siv. Dies ist völlig verständlich. Lassen Sie diese Gefühlezu – verleugnen Sie sie nicht.

Achten Sie aber darauf, dass dieser Zustand nurvorübergehend ist.

Solche Gemütslagen dürfen Ihren Alltag allerdings nichtzu lange bestimmen, sonst wird der Weg zurück ins„normale Leben” immer schwerer. Deshalb empfehlenwir Ihnen: Strengen Sie sich an, dass Sie bald wieder inIhren Alltag mit normalen menschlichen Kontaktenzurückfinden. Nehmen Sie möglichst frühzeitig wiederam öffentlichen Leben, an Familienaktivitäten oderFesten teil. Vielleicht gehen Sie erst stundenweise zu

Verleugnen Sie IhreGefühle nicht

An Krebs erkrankenKörper und Seele

Verheimlichen SieIhre Krankheit nicht

Igeln Sie sich nichtzu lange ein

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einer Geburtstagsfeier, wenn Ihnen ein ganzer Abend zuanstrengend ist?

Ihre Familie, Freunde und Kollegen werden Sie unterstüt-zen. Denken Sie aber daran, dass es auch ihnen nichtleicht fallen wird, sich auf die neue Situation einzustellen.Aber zusammen werden Sie es schaffen – mit Vertrauen,Rücksicht und Respekt werden Sie eine neue Basis fürIhr Zusammenleben finden.

Rechnen Sie aber damit, dass immer wieder Span-nungen oder Konflikte entstehen können. Das kannvor allem passieren, solange Sie noch nicht gut spre-chen können.

Das können Sie tun:� Suchen Sie ganz bewusst Kontakt zu anderenMenschen, auch wenn es Ihnen anfangs schwerfällt.

� Gehen Sie Ihren Hobbies wieder nach und neh-men Sie Anteil am Geschehen in Ihrer Umwelt.

� Konzentrieren Sie sich darauf, rasch wieder spre-chen zu lernen, und lernen Sie die Pflege desTracheostomas. Je schneller Ihnen dies beidesgelingt, desto eher gewinnen Sie Ihr Selbstver-trauen im Umgang mit anderen Menschen zurück.

� Nehmen Sie die zunehmenden Erfolge, sich mitIhrer neuen Stimme verständlich zu machen,ganz bewusst wahr und erzählen Sie sie weiter.Dies wird Ihnen Mut machen, die notwendigeAusdauer für weitere Verbesserungen geben undhelfen, depressive Gefühle zu überwinden.

� Zeigen Sie Ihrer Familie und Ihren Freunden ge-genüber Geduld: Auch diese müssen das richtigeVerhalten Ihnen gegenüber lernen.

� Machen Sie Freunden, Arbeitskollegen und Nach-barn klar, dass ihre Gesellschaft, häufige gemein-same Unternehmungen sowie ein ganz normalerUmgang mit Ihnen hilfreich ist, mit der neuen Si-tuation fertig zu werden.

� Gehen Sie von sich aus auf andere zu, wenndiese unsicher sind, wie sie sich Ihnen gegenü-ber verhalten sollen. Nur Sie können ihnen dieseAngst und Unsicherheit nehmen.

� Suchen Sie den Kontakt zu ebenfalls Betroffenen.Hilfestellung gibt der Bundesverband der Kehlkopf-losen und Kehlkopfoperierten (Adresse Seite 86).

� Lassen Sie sich durch Rückschläge nicht entmuti-gen. Sagen Sie sich immer wieder, dass Sie starksind und es schaffen werden.

� Ziehen Sie sich nicht zurück, wenn erste Verstän-digungsversuche mit anderen Menschen schei-tern. Seien Sie gewiss, dass die meisten Men-schen Ihren Wunsch nach Gemeinschaft undwechselseitigem Verstehen teilen.

� Haben Sie Geduld mit sich selbst – aber ent-wickeln Sie auch einen gesunden Ehrgeiz, Fort-schritte zu machen.

� Lassen Sie sich von Ihrer Familie nicht bevor-munden und von Alltagsentscheidungen fernhal-ten. Sie haben zwar vorübergehend Ihre Stimmeverloren, aber nicht Ihren gesunden Menschen-verstand und Ihr Urteils- und Entscheidungs-vermögen.

Es kann sein, dass eine quälende Müdigkeit Ihren Tages-ablauf belastet – eine Folge der Chemotherapie. Diesedauerhafte Erschöpfung bei Krebs wird auch als „Fati-gue” bezeichnet, ein französisches Wort, das „Ermü-dung oder Mattigkeit“ bedeutet. Die normale Müdigkeit,

Starke Müdigkeit

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RACHEN- UND KEHLKOPFKREBS 6160 RACHEN- UND KEHLKOPFKREBS

die man abends, nach Gartenarbeit, Sport oder anderenkörperlichen Anstrengungen spürt, ist am nächsten Mor-gen nach einer Nacht mit ausreichend Schlaf vorbei. An-ders bei Fatigue: Schlaf hilft dabei nicht. Das Fatigue-Syn-drom kann oft Wochen bis Monate dauern, lange überden Behandlungszeitraum hinaus, und beeinträchtigt dieLebensqualität Betroffener meist erheblich.

Ausführliche Informationen dazu enthält die Broschüre„Fatigue – Chronische Müdigkeit bei Krebs – Die blauenRatgeber 51“ der Deutschen Krebshilfe (BestelladresseSeite 83).

Wir möchten Sie auch ermutigen, mit erfahrenen Seel-sorgern oder Psychotherapeuten zu sprechen. Vielen fälltes leichter, einem „Fremden“ alle Sorgen und Nöte zuschildern und dem Rat eines Menschen zu vertrauen, derdie Probleme Krebsbetroffener aus seiner Arbeit kennt.Sie brauchen nicht zu befürchten, dass Sie psychischkrank sind, wenn Sie diese Hilfe in Anspruch nehmen.Sie nutzen lediglich die Chance, Ihre Krankheit aktiv zuverarbeiten.

Lebensqualität

Viele Krebsarten sind heilbar, wenn sie frühzeitig erkanntwerden. Die Therapie kann jedoch vorübergehende oderbleibende Spuren hinterlassen: Schmerzen, Narben, kos-metische Veränderungen, Veränderungen im Sexualle-ben, Abwehrschwäche, Funktionsbee inträch tigungeneinzelner Organe.

In der modernen Krebstherapie geht es nicht nur darum,eine Krankheit zu heilen, die Funktion eines Organs zu er-halten oder das Leben zu ver längern . Es geht auchdarum, welche Qualität dieses Leben (noch) hat.

Lebensqualität bezieht dabei alle Bereiche des Lebensein: den körperlichen Zustand ebenso wie das seeli-sche, soziale, wirtschaftliche und geistige Wohlbefin-den des Betroffenen selbst und seiner Angehörigen.

Das Leben verändert sich bei einer Krebserkrankung. Da-mit offen umzugehen, ist wichtig für Ihre Lebensqualität.Sich schweigend zurückzuziehen, belastet dagegen Sieund Ihre Angehörigen. Liebevolle Unterstützung und einverständnisvolles Miteinander durch den Partner oder dieFamilie werden Ihnen helfen, mit Ihrer Krankheit und denFolgen der Behandlung besser fertig zu werden.

Wenn in Ihrer Partnerschaft Sexualität vor der Operationeine wichtige Rolle gespielt hat, dann gibt es eigentlichkeinen Grund, warum sich das ändern sollte. Dennochkann es passieren, dass Sie bei Ihrer Partnerin/IhremPar tner anf angs Zurü ckh altu ng ode r Hemmung enspüren. Vielleicht fühlt sie/er sich auch durch Atemluftoder Geräusche aus dem Tracheostoma gestört. Geste-hen Sie ihr/ihm solche Reaktionen zu und seien Sie nichtgekränkt. Auch Ihre Partnerin/Ihr Partner braucht Zeit, umsich an die neue Situation zu gewöhnen. Klären Sie mitihr/ihm ganz offen, wie sie/er diese Veränderung empfin-det. Vermutlich wird es einige Zeit dauern, bis Sie beideihre Scheu, darüber zu sprechen, überwunden haben,aber dann wird Ihnen diese Offenheit gut tun. Kann Ih-nen trotz aller Bemühungen die Aussprac he mit demPartner nicht weiterhelfen oder schaffen Sie es nicht,darüber zu reden, holen Sie sich gemeinsam und vertrau-ensvoll fachliche Hilfe – etwa bei einer Paarberatungs-stelle oder bei einem Psycho-Onkologen.

Noch ein Tipp: Beschäftigen Sie sich mit Ihrer Erkran-kung und verdrängen Sie sie nicht. Achten Sie aber dar-auf, dass sich Ihr Leben nicht ausschließlich darum dreht,

Normales Sexuallebendurchaus möglich

Seelsorger oderPsychotherapeutenkönnen helfen

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sondern gehen Sie so weit wie möglich Ihren bisherigenInteressen nach.

Lassen Sie sich von der Krankheit nicht lähmen. Las-sen Sie nicht zu, dass Ihre Ängste alles verdrängen.Denken Sie daran, dass das Leben weiter geht.

Wenn Sie mit Ihren psychischen Belastungen nichtallein fertig werden, nehmen Sie die Hilfe eines er-fahrenen Psycho-Onkologen in Anspruch.

Leben Sie gesund

Die Behandlung Ihrer Krebserkrankung ist vermutlichsehr anstrengend und kostet Sie viel Kraft. Deshalb ist eswichtig, dass Sie „auftanken“ und Ihrem Körper Gutestun. Eine gesunde Lebensweise hilft Ihnen dabei: zumBeispiel durch gesunde Ernährung, ausreichend Bewe-gung und frische Luft. Kein Nikotin, kein oder sehr wenigAlkohol und wenig Sonne tragen außerdem dazu bei,dass Sie mit den Auswirkungen Ihrer Behandlung besserzurechtkommen.

Unsere Empfehlungen� Rauchen Sie nicht.� Essen Sie täglich Obst und Gemüse, mindestens650 g am Tag.

� Essen Sie wenig Fleisch, etwa zwei bis dreikleine Portionen pro Woche.

� Gehen Sie mit Wurst sparsam um. BevorzugenSie fettarme Sorten (Braten- oder Geflügelauf-schnitt).

� Essen Sie häufiger Seefisch wie Hering, Makrele,Lachs.

� Essen Sie wenig tierisches Fett.� Verwenden Sie gute Pflanzenöle wie etwa Oli-ven- oder Rapsöl.

� Nehmen Sie ausreichend Ballaststoffe durchObst, Gemüse und Vollkornprodukte (z.B. Voll-kornbrot, -nudeln, Naturreis) zu sich.

� Trinken Sie keinen oder nur wenig Alkohol – undnicht täglich: Männer höchstens 20 g, Frauen 10g Alkohol pro Tag (10 g Alkohol sind enthalten in125 ml Wein oder 250 ml Bier).

� Bewegen Sie sich regelmäßig und täglich.� Vermeiden Sie Übergewicht.� Nehmen Sie nicht mehr Energie zu sich, als Sieverbrauchen.

� Schützen Sie sich vor übermäßiger Sonnenein-strahlung.

Denken Sie außerdem daran, einmal im Jahr zurKrebs-Früherkennung zu gehen.

Die Bedeutung der Partnerschaft*

* Der Text dieses Abschnittes wurde mit freundlicherGenehmigung entnommen aus: Dr. Astrid Marek, Angst– Aggression – Verarbeitung mit der Stimme der Seele,Seelische Probleme nach Kehlkopfentfernung, hrsg. vomI.R.L. – Institut für Rehabilitation LaryngektomierterGmbH, Köln, 1999.

Die Laryngektomie setzt im Mittelpunkt zwischen-menschlicher Kommunikation, bei der Sprache an. So istes leicht vorstellbar, dass beide Partner von der Lebens-veränderung betroffen sind. Zudem bewältigt jeder die-sen Einschnitt auf seine spezifische Weise. Ein Zusam-

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RACHEN- UND KEHLKOPFKREBS64 RACHEN- UND KEHLKOPFKREBS 65

menspiel von notwendiger partnerschaftlicher Aktivitätund passiver geduldiger Haltung ist wechselseitig not-wendig. Gerade in den Anfängen der Krankheitsbewälti-gung sind die beschriebenen emotionalen Schwankun-gen unvermeidbar und können zur Belastung für die Part-nerschaft werden. Das Wissen darum und um den Um-gang mit solchen Gefühlsausbrüchen ist die erste Vor-aussetzung dafür, damit fertig zu werden. Die Bewusst-werdung der Probleme nach der Operation ist für beidePartner ein schmerzhafter Vorgang.

Nach der Freude über die erfolgreiche Operationschleicht sich oft die Angst ein, die Anforderungen undErwartungen nicht erfüllen zu können. Die eigene Scheuvor der veränderten Leiblichkeit machen es den Partnernschwer. Aufkeimende Wünsche nach Zärtlichkeit undsexueller Erfüllung werden verschwiegen, aus der Angstheraus, den Partner zu bedrängen. Der Operierte zweifeltnicht selten an seiner Attraktivität und auch an der auf-richtigen Zuneigung des Partners.

Befürchtungen, der andere bleibe nur aus Mitleid undkönne irgendwann doch gehen, bestimmen über weiteStrecken die Gedanken. Als Ausdruck dieser Gedankenkönnen ungerichtete aggressive Impulse auftreten, aufwelche der Lebenspartner unverständig und traurig rea-giert. Innere Dialoge wie „Ich mache doch alles ...” und”Ich halte das so nicht aus ...” können sich im Kopf desPartners abspielen. Beide Partner haben oft großeSchwierigkeiten, sich über diese inneren Vorgänge aus-zutauschen. Nicht nur aufgrund der fehlenden Stimmeherrscht dann Sprachlosigkeit. Hinzu kommen Ängste vorZurückweisung in der neuen Form des sprachlichen Um-gangs miteinander, auch wenn eine Versorgung mitShunt-Ventil (so genannter Stimmprothese) oder Sprech-hilfe erfolgt war.

Gerade jetzt stützt sich die Partnerschaft auf gemein-same Gespräche und ermutigende Gesten. Zuhören, Zu-spruch und Lob als positive Verstärkung durch den Part-ner werden zum festen Fundament postoperativer sozia-ler Entwicklung. Hierbei ist es von größter Wichtigkeit,dem operierten Partner nicht alles abzunehmen, sondernsoviel wie auch vor der Operation in seinem Handlungs-bereich zu belassen. Dem Partner sämtliche Aufgabenabzunehmen, würde ihn letztlich schwächen, würdeseine Isolation und Frustration noch verstärken.

Zwei Fragen können helfen, die Notwendigkeit von Hilfs-maßnahmen zu erhellen: „Braucht mein Partner in seinerspeziellen Situation Hilfe?” und „Will mein Partner Hilfein dieser Situation?”.

Entscheidend ist es, dem Operierten zuzutrauen,dass er mit der gegebenen Situation fertig wird, undihn zu ermutigen. Ermutigung – nicht Entmündigung– ist notwendig.

Es ist nicht im Sinne des laryngektomierten Menschen,ihn von den täglichen Anforderungen des sozialen Le-bens fernzuhalten. Eben gerade das aktive Einbeziehenin selbstverständliche Anforderungen ermöglicht ihm dieschnelle und lebenswichtige Eingliederung in den ver-trauten sozialen Rahmen.

Das Gefühl des Beteiligtseins, der Zugehörigkeit zumsozialen Kreis, ist ein wesentlicher Beitrag zur Erhal-tung von Selbstvertrauen und Selbstsicherheit.

Den Herausforderungen und Belangen des Alltags zu be-gegnen, ist das Ziel der postoperativen Auseinanderset-zung. Letztendlich liegt darin auch die Chance, nach derLaryngektomie Sinninhalte im Leben zu finden oder neuzu definieren. Die Aufgabe der Partnerschaft in Bezug auf

Gemeinsam denHerausforderungendes Alltags begegnen

EmotionaleSchwankungen

Scheu vor demveränderten Ich

Den Partner nichtentmündigen

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RACHEN- UND KEHLKOPFKREBS 6766 RACHEN- UND KEHLKOPFKREBS

Der Alltag verändert sich

Im Folgenden möchten wir – gestützt auf die Erfahrun-gen Betroffener – allen, denen der Kehlkopf entferntwurde, einige Ratschläge und Tipps geben, die Ihnen hel-fen sollen, mit den neuen Anforderungen des alltäglichenLebens fertig zu werden.

Da Sie nicht mehr durch Nase und Mund, sondern direktdurch das Tracheostoma atmen, wird die einströmendeLuft nicht mehr vorgereinigt und erwärmt; sie gelangt jenach den äußeren Bedingungen kalt, trocken, feucht undunrein in die Lungen. Schützen Sie das Tracheostomadeshalb so gut wie möglich. Die Trachealschleimhautdarf nicht austrocknen, es muss insbesondere auch dieBildung von Borken vermieden werden. Lassen Sie sichvom HNO-Facharzt über die Möglichkeiten einer Inhala-tion beraten.

Für Kehlkopflose am günstigsten sind Räume mit einerLuftfeuchtigkeit von circa 60 Prozent. Dies lässt sichleicht durch ein Hygrometer überprüfen und mittels Luft-befeuchter regulieren. Die Heizkörper sollten mit Ver-dampfern versehen sein.

Um eventuellen Schleim abzuhusten, atmen Sie tief einund halten Sie mit einem Papiertaschentuch das Tra-cheostoma zu. Dieses Zuhalten entspricht demSchließen des Kehlkopfes. Zum Abhusten halten Sie dasTaschentuch kurz vor das Stoma und fangen Sie denAuswurf darin auf.

Für Kanülenträger gilt das gleiche in entsprechenderForm. Hier ist es angebracht, die Kanüle festzuhalten,

die Sinnfindung nach Laryngektomie liegt in der Stüt-zung, nicht in der Übernahme dieses Prozesses.

Ganz sicher ist die Laryngektomie ein entscheidender,lebensverändernder Eingriff im Leben eines Menschen.Genauso wichtig ist auch der Ausblick auf die Möglich-keit einer natürlichen, erfüllten Lebensgestaltung in derZeit nach der Operation. Hinzu kommt die Chance derNeuorientierung, in deren Rahmen bisher vielleicht an-gestrebte, jedoch noch nicht erreichte Lebenszieleerschlossen werden können. Dies gilt im persönlichenBereich ebenso wie im partnerschaftlichen und gesell-schaftlichen. Mit den speziellen Fähigkeiten in seinempersönlichen Umfeld den geeigneten Platz zu finden, istdas angestrebte Ziel für den betroffenen Menschen nachder Laryngektomie. Im Hinblick auf die gemeinsame sta-bile Beziehung haben beide Partner die Gelegenheit, sichals solche zu erleben und sich gegenseitig zu stützen.

Abrundend zu diesem Thema sei der Hinweis auf jeneProblematik gegeben, bei der die Partnerbeziehungschon vor der Laryngektomie in Frage gestellt war undkritischen Aspekten unterlag. In einem so gelagerten Fallist eine gezielte professionelle Hilfe wie Eheberatungoder psychotherapeutische Intervention unerlässlich undsollte dann in die Wege geleitet werden. Durch das ge-meinsame Bemühen um die Partnerbeziehung könnenalte, negativ besetzte Elemente verdeutlicht und geän-dert werden. Auch in dieser Problematik kann eine Wie-derbelebung der Beziehung möglich sein. Die psychothe-rapeutische Beratung ist sicher ein angemessener Rah-men zur Lösung schwerwiegender Partnerprobleme.Auch hier kann der behandelnde Arzt oder auch derHausarzt die notwendigen Informationen zur weiter-führenden Hilfe geben.

LuftfeuchtigkeitkontrollierenProfessionelle Hilfe

ist manchmal ange-raten

Tracheostomaschützen

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RACHEN- UND KEHLKOPFKREBS 6968 RACHEN- UND KEHLKOPFKREBS

Bei gereizter oder wunder Schleimhaut kann der Arztspezielle weiche Kanülen verordnen.

Achten Sie beim Duschen und Baden darauf, dass wederWasser noch Seifenschaum in das Tracheostoma ein-dringt. Bewegliche Handduschen sind starren Wanddu-schen vorzuziehen.

Weitere Tipps für Kanülenträger:� Nur Silber(Neusilber)-Kanülen werden ausge-kocht, Plastikkanülen nicht.

� Die Plastikkanüle wird mit lauwarmem Wasserund einer Flaschenbürste vorgereinigt und ansch-ließend für circa 24 Stunden in ein Alkoholbad(Alkoholgehalt mindestens 70 Prozent) gelegt.

� Zur Reinigung beider Kanülenarten kann ein ent-sprechendes Desinfektionsmittel benutzt wer-den. Nach dem Desinfektionsbad sollte dieKanüle – wie oben beschrieben -– in ein Alkohol-bad gelegt werden.

� Wichtig ist, dass die Kanüle vollkommen trocken,das heißt frei von Desinfektionsmittelresten ist,bevor sie eingeführt wird.

� Vor dem Einführen kann die Kanüle von außenbeispielsweise mit etwas Gel angefeuchtet wer-den, um das Einführen zu erleichtern.

Die Badewanne muss rutschfest sein, und Sie solltenbeim Baden aufrecht sitzen, da im Liegen Wasser in dieLuftröhre eindringen könnte. Wenn dies trotz aller Vor-sicht doch einmal geschieht, müssen Sie sich sofortkopfüber über den Wannenrand beugen und das Wasserabhusten.

damit sie beim Abhusten nicht zu stark an der Schleim-haut der Luftröhre scheuert.

Wenn das Abhusten anfangs noch nicht gelingt, lässtsich der Hustenschleim auch mit einem Plastikschlauchüber ein Absauggerät entfernen. Das Gerät sollte abernur dann benutzt werden, wenn dies unbedingt erforder-lich ist.

Zu häufiges Absaugen schädigt die Schleimhäute.

Der erste Niesreiz nach der Entfernung des Kehlkopfesist für jeden Patienten überraschend, denn die Nasejuckt, aber das befreiende Niesen findet nur in Form desAbhustens statt. Besonders unangenehm für Kehlkopf-lose ist ein Schnupfen; das Nasensekret auszuschneuzengelingt nur mit einiger Übung.

Sie sollten das Tracheostoma möglichst morgens undabends reinigen, am besten mit einem feuchten, lauwar-men Mull- oder Waschlappen. Seife sollten Sie nicht be-nutzen; sie kann Hautreizungen oder Hustenreiz aus-lösen. Nicht ratsam ist außerdem die Verwendung vonWatte. Das Risiko, dass Sie danach feinste Fasern ein-atmen, ist nicht ganz auszuschließen. Zur weiteren Haut-pflege ist das Auftragen von Creme oder Salbe zu emp-fehlen.

Kanülenträger müssen Innen- und Außenkanüle täglichwechseln. Die Innenkanüle muss mindestens drei- bisviermal täglich, im Bedarfsfall auch öfter gereinigt wer-den, am besten mit einer Flaschenbürste und unterfließendem warmen Wasser. Wenn Sie Silberkanülenverwenden, müssen Sie beide Teile nach der Vorreini-gung circa 30 Minuten lang auskochen. Danach entfer-nen Sie eventuelle Kalkreste und bereiten die Kanülen fürden nächsten Wechsel vor.

Keine Seife benutzen

Abhusten besser alsAbsaugen

Nur im Sitzen baden

Tracheostoma vorWasser schützen

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RACHEN- UND KEHLKOPFKREBS 7170 RACHEN- UND KEHLKOPFKREBS

Zahlreiche Hilfsmittel erleichtern kehlkopflosenPatienten die Folgen ihrer Operation. Diese kön-nen – soweit erforderlich – vom Arzt verordnetwerden. Die Kosten tragen die Kassen.� TrachealkanülenSie können aus Metall oder Kunststoff sein unddienen dazu, die Luftröhrenöffnung offen zu hal-ten und Sekretabsonderungen abzuleiten.Kanülen aus Silber oder Neusilber zeichnen sichdurch größere Festigkeit, bessere Sterilisierbar-keit und geringe Wandstärke aus. Plastikkanülenhaben den Vorteil, dass die Schleimhaut der Luft-röhre weniger stark mechanisch und chemischgereizt wird. Am günstigsten und angenehmstenfür den Patienten ist es, wenn er bei ausreichendweiter, stabiler Luftröhrenöffnung zeitweise oderganz auf das Tragen einer Kanüle verzichtenkann.

� Kanülen-ReinigungssetEs erleichtert die tägliche Reinigung sowie dieDesinfektion der Kanülen; dadurch lässt sich dieInfektionsgefahr verringern.

� TracheokompressenSie werden unter der Trachealkanüle getragenund saugen die aus der Luftröhre austretendenSekretabsonderungen auf.

� Schutzlätzchen (Billroth-Batist-Lätzchen)Sie verhindern bei besonders starker Sekret-absonderung ein Durchweichen der Kompressen;sie sind mehrfach wiederverwendbar.

� Tracheostoma-Schutzartikel(Lätzchen, Tücher, Rollis)Sie halten Staub- und Schmutzpartikel, Insektenund andere Fremdkörper ab, die wegen derfehlenden Schutzfunktion von Nase, Mund und

Die Haare waschen Sie am besten mit über die Wannegebeugtem Oberkörper mit der Handdusche. Zum Rasie-ren empfiehlt sich ein Schutzlätzchen, insbesondere beiTrockenrasur.

Vermeiden Sie unbedingt das Eindringen von feinenBarthärchen in das Tracheostoma, denn starker, an-haltender Hustenreiz kann die Folge sein.

Im Allgemeinen können Sie normal essen und trinken. Esist jedoch möglich, dass operations- und/oder strahlenbe-dingt Schwierigkeiten beim Schlucken bestehen. In die-sem Fall empfiehlt sich flüssige Nahrung.

Auf jeden Fall müssen Sie gründlich kauen und nur mög-lichst kleine Stückchen schlucken.

Bei trockenem Fleisch oder Brot kann es passieren, dassein Stück stecken bleibt. In einem solchen Fall ist eswichtig, dass Sie ruhig bleiben und versuchen, das Stückdurch Würgebewegungen wieder herauszubekommenoder hinunterzuschlucken. Wenn Schluckschwierigkeitenhäufiger oder neu auftreten, sollten Sie den behandeln-den Arzt aufsuchen, damit die Ursache abgeklärt werdenkann.

Vorsicht bei heißen Speisen und Getränken! Siedurch pusten oder schlürfen abzukühlen, ist fürPatienten ohne Kehlkopf nicht möglich.

Das Geschmacksempfinden bleibt meist gut erhaltentrotz der Operation, so dass Sie Essen und Trinken auchweiterhin genießen können. Das Geruchsvermögen istdagegen eingeschränkt, weil durch die veränderte At-mung direkt in die Luftröhre die Riechnerven der Nasenicht mehr von der Atemluft berührt werden.

Gründlich kauen

Bleibt etwas im Halsstecken, nicht dieNerven verlieren

Genießer könnenGenießer bleiben

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RACHEN- UND KEHLKOPFKREBS 7372 RACHEN- UND KEHLKOPFKREBS

„Erste Hilfe“ beiKehlkopflosen

Die Erste Hilfe für Kehlkopflose unterscheidet sich auf-grund der veränderten anatomischen Gegebenheiten ineinigen wesent lichen Punk ten von den allgemeinenRegeln . Beisp ielsweise kann die Mund- zu-Mund- be-ziehungsweise Mund-zu-Nase-Beatmung nicht angewen-det werden, sie ist sogar gefährlich, weil Speiseröhreund Magen rasch überbläht werden können.

Im Notfall müssen Mund und Rachen von Kehlkopflosennicht von Erbrochenem oder Blut befreit werden, da dieGefahr des Erstickens auf diesem Wege nicht gegebenist.

Atemnot von Kehlkopflosen erkennt man anfolgenden Symptomen:� starkes Ziehen nach Luft mit entsprechendemAtemgeräusch

� unregelmäßige Atmung (flache schnelle Atem-züge, tiefe Atmung mit langen Zwischenräumen)

� Blauverfärbung der Lippen und der Fingernägel,� Unruhe und Angst� Einsatz der Atemhilfsmuskulatur (Brus t- sowieBauchmuskeln, die das Ein- und Ausatmen unter-stützen)

Rachen durch das Tracheostoma in die Luftröhregelangen können. Zugleich sorgen sie für einegewisse Erwärmung der Luft.

� Elektrische AbsauggeräteKann der Patient sein zeitweise zähes Sekret ausder Lunge und Luftröhre nicht selbständig abhu-sten, benötigt er eine Absaughilfe. Dazu eignetsich ein ele ktrisch es Absaug ge rät, dessenSchlauch durch die Halsöffnung - meist über dieKanüle - in die Luftröhre eingeführt wird.

� InhalationsgeräteInhalieren beugt Entzündungen und Verborkun-gen der oberen und unteren Luft wege vor .Feuchtwarm-Inhalationen können außerdem an-getrocknetes Sekret wieder lösen. Vermeiden Sieaustrocknende Inhalate (zum Beispiel Kamille).

� WasserschutzgeräteSie schützen das Tracheostoma vor eindringen-dem Wasser. Sie bestehen in der Regel aus einerSpezialkanüle, die durch ein Schlauchsystem miteinem Munds tück verb unden ist. Auf dies eWeise kann der Patient durch die Nase über dasSchlauchsystem in der Halsöffnung atmen. Esgibt speziell zugelassene Schwimm-Meister, dieden Patienten im Gebrauch der Wasserschutz-geräte unterweisen.

� Elektronische SprechhilfenSie sind für Kehlkopflose gedacht, die keine Er-satzstimme erlernen können. Den Umgang mitdiesem Gerät lernt der Patient beim Logopäden.

Hinweise auf Bezugsquellen erhalten Sie beim Bundes-verband der Kehlkopflosen und Kehlkopfoperierten e.V.(Adresse Seite 86).

Keine Mund-zu-Mund-Beatmung möglich

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RACHEN- UND KEHLKOPFKREBS 7574 RACHEN- UND KEHLKOPFKREBS

durch eingetrocknetes Sekret. Dies kommt besondersanfangs nicht selten vor. Beim Kehlkopflosen ist das Ent-fernen der Kanüle im Allgemeinen wenig problematisch,da generell die Öffnung in den Hals eingenäht und mitHaut ausgekleidet ist. Die Tracheostomaöffnung kann beimanchen Patienten nach Entfernen der Kanüle engerwerden, die Kanüle sollte deshalb nicht zu lange entferntbleiben.

Anders kann die Situation bei Patienten sein, die aus an-deren Gründen eine vorübergehende (zum Beispiel Kehl-kopfschwellung, Lungenprobleme) oder dauernde (zumBeispiel Stimmbandlähmung beidseits, Zustand nach aus-gedehnter Kehlkopfteilresektion) Öffnung der Luftröhrebei vollständig oder teilweise erhaltenem Kehlkopf haben.Sobald die Halsöffnung mit der Außenhaut vernäht ist,lässt sich in der Regel die Kanüle wieder ohne großeSchwierigkeiten und Risiken für den Patienten einführen.Besteht jedoch zwischen Luftröhre und Halsöffnung einWundschacht, der nicht von Halshaut ausgekleidet ist,kann das Entfernen gefährlich sein, die Öffnung kann sichschnell wieder verschließen und das Auffinden der Luft-röhrenöffnung sehr schwierig oder unmöglich sein.

Wenn die Situation nicht abgeschätzt werdenkann, gilt:� Kanüle in der Halsöffnung belassen� Durchgängigkeit der Kanüle prüfen (mit Absaug-schlauch)

� Atemspende über die Kanüle beginnen� innere Kanüle entfernen, wenn die Beatmung er-schwert ist

� äußere Kanüle dann entfernen, wenn trotz Her-ausnahme des Innenstückes keine ausreichendeBeatmung möglich ist

Durch folgende Maßnahmen kann dem Patien-ten geholfen werden:� Tracheostoma freilegen und reinigen� aber Trachealkanüle nicht entfernen� Lagerung nach Wunsch (Sitzposition bringt oft Er-leichterung)

� unterstützende Beatmung als Mund-zu-Hals-Atemspende im Atemrhythmus des Betroffenenmit oder ohne Hilfsgerät

Bei Atemstillstand ist rascheste Hilfe geboten:� Patienten auf den Rücken lagern� Hals freilegen� Bluse oder Hemd weit öffnen� Hals durch Schulterunterlage überstrecken� Tracheostoma reinigen, Kanüle aber nicht ent-fernen

� mit der Mund-zu-Hals-Atemspende beginnen

Das eigentliche Problem liegt darin, dass der Helfer rascherkennen muss, ob die Kanüle verlegt ist, zum Beispiel

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RACHEN- UND KEHLKOPFKREBS 7776 RACHEN- UND KEHLKOPFKREBS

Tumornachsorge

Wenn Sie die erste Behandlungsphase (Primärbehand-lung) Ihrer Krebserkrankung – also Operation und/oderChemotherapie und/oder Strahlentherapie – geschafft ha-ben, beginnt die nächste Phase: die Tumornachsorge.Diese hat zur Aufgabe,

� rechtzeitig zu erkennen, wenn die Krankheit wiederauftritt (Tumorrezidiv),

� Begleit- oder Folgeerkrankungen festzustellen und zubehandeln sowie

� Ihnen bei Ihren körperlichen, seelischen und sozialenProblemen zu helfen. Dazu gehört auch, dass Schädenoder Behinderungen, die durch die Krankheit entstan-den sind, so weit wie möglich behoben werden undsie – wenn Sie es wünschen – wieder berufstätig seinkönnen.

Suchen Sie sich für die Nachsorge einen Arzt, zu dem SieVertrauen haben. Am besten ist es, wenn sich dieserArzt auf die (Nach-)Behandlung und Betreuung vonKrebskranken spezialisiert hat (niedergelassener Onko-loge/onkologische Schwerpunktpraxis).

Auf jeden Fall sollten bei diesem Arzt nun alle Fädenzusammenlaufen, damit es einen gibt, der einen voll-ständigen Überblick über Ihre Behandlung hat. Auchwenn Sie Ihre Krebsbehandlung durch unkonventio-nelle Verfahren ergänzen möchten, ist es wichtig,dass Ihr behandelnder Arzt davon weiß.

Zunächst braucht er alle wichtigen Informationen aus derKlinik. Die Klinikärzte fassen diese Daten in Form vonmedizinischen Berichten – auch „Arztbrief“ oder „Epi-

Wenn ein Beatmungstrichter zur Verfügungsteht, gilt folgende Gebrauchsanweisung:� Trichter und Stutzen zusammensetzen� Trichter direkt über die Halsöffnung beziehungs-weise die Trachealkanüle setzen

� Stutzen umfassen und mit dem Trichter gegendie Weichteile drücken, bis eine vollständige Ab-dichtung erreicht ist

� Luft einblasen; bei erfolgreicher Atemspendehebt sich der Brustkorb

� Mundstück freigeben und Ausatmungsluft ent-weichen lassen; der Brustkorb senkt sich

� Weiterbeatmen (12 mal pro Minute)

Suchen Sie sich einenArzt, dem Sie ver-trauen

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RACHEN- UND KEHLKOPFKREBS 7978 RACHEN- UND KEHLKOPFKREBS

Ohne Ihnen Angst machen zu wollen: Es kann sein, dasssich trotz der Behandlung noch Krebszellen in Ihrem Kör-per gehalten haben. Dann könnte die Krankheit wiederausbrechen. Bei den Nachsorge-Untersuchungen geht esdaher auch um Krebsfrüherkennung: Ein Rückfall wirdentdeckt, noch bevor er irgendwelche Beschwerdenmacht, und kann meistens rechtzeitig und somit erfolg-reich behandelt werden.

Die Abstände zwischen den einzelnen Terminen sind an-fangs relativ kurz und werden später größer. EinheitlicheRegelungen für die Nachsorgeschemata gibt es nicht; dieAbstände hängen überwiegend von Ihrem Befinden unddem Verlauf Ihrer Erkrankung ab. Ihr Arzt wird Ihnen ge-naue Auskunft darüber geben.

Allerdings sind auch Ihre persönlichen Wünsche undVorstellungen wichtig.

Welche Untersuchungen werden durchgeführt?Bei den einzelnen Nachsorge-Untersuchungen wird IhrArzt Sie zunächst ausführlich befragen, wie es Ihnengeht und ob es seit der letzten Untersuchung irgendwel-che Besonderheiten gegeben hat. Dazu kommt die kör-perliche Untersuchung.

Ob dieses „Basisprogramm“ zum Beispiel durch zytolo-gische Abstriche oder Gewebeentnahmen erweitertwird, hängt vom jeweiligen Einzelfall ab. Krebs betrifftnicht nur ein einzelnes Organ, sondern den ganzen Men-schen. So können zum Beispiel Tochtergeschwülste inder Lunge oder der Leber entstehen. Daher ist es sinn-voll, in größeren Abständen Blutuntersuchungen, Ultra-schall- oder Röntgenaufnahmen zu machen.

krise“ genannt – zusammen. Vielfach fügen sie Unterla-gen hinzu, zum Beispiel Laborbefunde oder Ergebnissebildgebender Untersuchungen (Röntgen/Ultraschall).

Da sich die Nachsorge bei einem Krebskranken über ei-nige Jahre erstreckt, kann es sein, dass Sie während die-ser Zeit umziehen. Dann brauchen Sie an Ihrem neuenWohnort auch einen neuen Arzt, der wiederum alle Un-terlagen über Ihre Behandlung benötigt.

Vielleicht möchten Sie sich auch eine eigene „Material-sammlung“ anlegen, die folgende Dokumente als Foto-kopie enthält:

� Feingewebliche Befunde� Laborbefunde� Befunde bildgebender Verfahren� Chemotherapieprotokolle� Berichte der Bestrahlungsbehandlung� Arztbriefe� Nachsorgeberichte.

Aufnahmen von Röntgen- oder anderen bildgebendenUntersuchungen werden von modernen Kliniken nichtmehr auf Folie belichtet, sondern elektronisch gespei-chert. Die gespeicherten Bilder können Sie sich auf eineCD brennen lassen. Grundsätzlich sind Kliniken und Ärzteverpflichtet, ihren Patienten diese Unterlagen zu geben.Sie dürfen sich die Kopien allerdings bezahlen lassen. Da-mit Ihre Behandlungsunterlagen vollständig sind, lohntsich diese Ausgabe aber auf jeden Fall.

Nehmen Sie die Termine für die Nachsorge-Unter-suchungen pünktlich wahr.

Rückfall kann früh-zeitig entdecktwerden

Abstände erst kurz,dann länger

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RACHEN- UND KEHLKOPFKREBS 8180 RACHEN- UND KEHLKOPFKREBS

kranken. Familie, Freunde, Kollegen, Ärzte und eventuellauch andere berufliche Helfer, zum Beispiel Sozialarbei-ter, Mitarbeiter von kirchlichen Institutionen, Beratungs-stellen sowie Psychologen können Sie dabei unterstüt-zen.

Wenn Sie wieder berufstätig sein möchten, gibt es ver-schiedene Möglichkeiten, Ihnen den Einstieg zu erleich-tern oder krankheitsbedingte Nachteile wenigstens teil-weise auszugleichen.

Wichtig ist, dass Sie die verschiedenen Möglichkeitenund Angebote kennen. Dann fällt es Ihnen leichter,Ihre Zukunft zu planen und zu gestalten. Nehmen Siedie Hilfen, die Ihnen angeboten werden, in Anspruch.

Dazu gehören auch verschiedene finanzielle Unterstüt-zungen. Informationen über Sozialleistungen, auf die SieAnspruch haben, enthält der „Wegweiser zu Soziallei-stungen – Die blauen Ratgebe r 40“ der DeutschenKrebshilfe. Sie können ihn kostenlos unter der auf Seite83 angegebenen Adresse bestellen.

An den Krankenhausaufenthalt kann sich direkt oder zeit-nah eine Anschlussrehabilitation (AR) anschließen. Dafürgibt es spezielle Nachsorgekliniken, die sowohl mit denkörperlichen als auch mit den psychisch en Problemenvon Krebspatienten vertraut sind. Hier können Sie wiederzu Kräften kommen; meistens wird auch der Ehepartnerin die Betreuung einbezogen. Der Antrag für die An-schlussrehabilitation muss bereits im Krankenhaus ge-stellt werden. Sprechen Sie den Sozialdienst der Klinikdarauf an – er wird Ihnen helfen.

Die meisten Krebskranken trifft die Diagnose völlig über-rasch end. Die Behandlung und alles, was sich darananschließt, die Befürchtung, dass das Leben früher alserwartet zu Ende sein könnte, die praktischen, alltägli-chen Folgen der Krankheit – all das sind neue Probleme,die sich stellen.

Für viele ist dann der Kontakt zu anderen Betroffe-nen, die sie zum Beispiel in einer Selbsthilfegruppefinden, eine große Hilfe. Denn sie kennen die Pro-bleme aus eigener Erfahrung und können Ihnen mitRat und Tat helfen. Sie können Kontakt zu einerSelbsthilfegruppe aufnehmen, wenn Ihre Therapieabgeschlossen ist oder auch schon während der Be-handlungszeit.

Wenn Ihnen Ihr Arzt oder das Pflegepersonal im Kranken-haus bei der Suche nach einer Selbsthilfegruppe nichthelfen kann, wenden Sie sich an den Informations- undBeratungsdienst der Deutschen Krebshilfe (Adresse undTelefon Seite 83).

Die Behandlung einer Krebserkrankung verändert das Le-ben des Betroffenen und seiner Angehörigen. Danachwieder in den Alltag zurückzufinde n, ist nicht immerleicht und oft eine große Herausforderung für den Krebs-

Zurück in den Alltag

Anschluss-rehabilitation

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RACHEN- UND KEHLKOPFKREBS 8382 RACHEN- UND KEHLKOPFKREBS

einen einmaligen Zuschuss geben. Das Antragsformularerhalten Sie bei der Deutschen Krebshilfe oder im Inter-net unter www.krebshilfe.de/haertefonds.html.

Immer wieder kommt es vor, dass Betroffene Problememit Behörden, Versicherungen oder anderen Institutio-nen haben. Die Deutsche Krebshilfe darf zwar keinerechtliche Beratung geben, aber oft kann ein Gesprächmit einem Mitarbeiter in der jeweiligen Einrichtung dabeihelfen, die Schwierigkeiten zu beheben.

Wer Informationen über Krebserkrankungen sucht, findetsie bei der Deutschen Krebshilfe. Ob es um Diagnostik,Therapie und Nachsorge einzelner Krebsarten geht oderum Einzelheiten zu übergeordneten Themen wieSchmerzen, Palliativmedizin oder Sozialleistungen: „Dieblauen Ratgeber“ erläutern alles in allgemeinverständ-licher Sprache. Die weißen Präventionsfaltblätter und –broschüren informieren darüber, wie sich das Risiko, anKrebs zu erkranken, weitgehend vermeiden lässt. Siekönnen alle Drucksachen im Internet unter der Adressewww.krebshilfe.de aufrufen und lesen beziehungsweiseper E-Mail, Fax oder Post bestellen.

Deutsche Krebshilfe e.V.Buschstraße 32 Postfach 146753113 Bonn 53004 Bonn

Telefon: (Mo bis Do 9 - 16 Uhr, Fr 9 - 15 Uhr)Zentrale: 02 28/7 29 90-0Härtefonds: 02 28/7 29 90-94Informationsdienst: 02 28/7 29 90-95 (Mo bis Fr 8 - 17 Uhr)Telefax: 02 28/7 29 90-11E-Mail: [email protected]: www.krebshilfe.de

Hier erhalten SieInformationen und Rat

Die Deutsche Krebshilfe ist für Sie da: Sie hilft, unter-stützt, berät und informiert Krebskranke und ihre An-gehörigen – selbstverständlich kostenlos.

Die umfangreiche Datenbank des Informations- und Be-ratungsdienstes der Deutschen Krebshilfe enthält Adres-sen, die für Betroffene wichtig sind.

Diese Adressen können Sie bei der DeutschenKrebshilfe bekommen:� Tumorzentren oder onkologische Schwerpunkt-krankenhäuser in Ihrer Nähe, die Ihnen bei medi-zinischen Fragen weiterhelfen

� Beratungsstellen oder Selbsthilfegruppen anIhrem Wohnort

� Adressen von Fachkliniken und Kliniken fürKrebsnachsorgekuren

� Palliativstationen und Hospize; wenn Sie zumBeispiel Fragen zum Thema Schmerz haben, er-halten sie dort besonders fachkundige Auskunft

Manchmal kommen zu den gesundheitlichen Sorgen ei-nes Krebskranken noch finanzielle Probleme – zum Bei-spiel wenn ein berufstätiges Familienmitglied statt desvollen Gehaltes nur Krankengeld erhält oder wenn durchdie Krankheit Kosten entstehen, die der Betroffeneselbst bezahlen muss. Unter bestimmten Voraussetzun-gen kann der Härtefonds der Deutschen Krebshilfe Be-troffenen, die sich in einer finanziellen Notlage befinden,

Wichtige Adressen

Hilfe bei finanziellenProblemen

Internetadresse

Internetadresse

Allgemeinverständ-liche Informationen

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RACHEN- UND KEHLKOPFKREBS 8584 RACHEN- UND KEHLKOPFKREBS

Raucher-Hotline für Krebspatienten und deren Angehörige:Montag bis Freitag von 14 bis 18 UhrTelefon: 0 62 21/42 42 24Internet: www.tabakkontrolle.de

Ein Gemeinschaftsprojekt der Deutschen Krebshilfe unddes Deutschen Krebsforschungszentrums.

Betroffene, Angehörige, Ärzte, Pflegepersonal, Mitarbei-ter in Krebs-Beratungsstellen, Mitglieder von Krebs-Selbsthilfegruppen, Seelsorger, Psychotherapeuten, Stu-denten – wer immer täglich mit Krebs und Krebskrankenzu tun hat, kann an Seminaren in der Dr. Mildred ScheelAkademie für Forschung und Bildung teilnehmen. In un-mittelbarer Nähe zu den Kölner Universitätskliniken bietetdie von der Deutschen Krebshilfe gegründete Weiterbil-dungsstätte ein vielseitiges Programm an. Dazu gehörenFortbildungen zu ausgewählten Krebsarten sowie zu Pal-liativ- und Hospizpflege, Seminare zur Konflikt- undStressbewältigung, Verarbeitungsstrategien für den Um-gang mit der Krankheit und den Kranken, Gesundheit-straining, Trauer- und Sterbebegleitung, Krankheit undLebensgestaltung oder Kommunikationstraining.

Das ausführliche Seminarprogramm steht im Internet un-ter www.krebshilfe.de/akademie.html. Dort können Siesich auch anmelden. Oder fordern Sie das gedruckte Pro-gramm an bei:

Dr. Mildred Scheel Akademiefür Forschung und Bildung gGmbHKerpener Str. 62 · 50924 KölnTelefon: 02 21/ 94 40 49-0Telefax: 02 21/ 94 40 49-44E-Mail: [email protected]:www.mildred-scheel-akademie.de

Arbeitsgruppe Biologische Krebstherapie5. Medizinische KlinikInstitut für Medizinische Onkologie, Hämatologie undKnochenmarktransplantationKlinikum Nürnberg NordProf.-Ernst-Nathan-Str. 190491 NürnbergTelefon: 09 11/ 398-30 56 (Mo - Fr 9 -12 Uhr und 14 -16 Uhr)Telefax: 09 11/398-35 22E-Mail: [email protected]: www.agbkt.de

Deutsche Krebsgesellschaft e.V.Steinlestr. 660596 Frankfurt/M.Telefon: 0 69/63 00 96-0Telefax: 0 69/63 00 96-66E-Mail: [email protected]: www.krebsgesellschaft.de

KID – Krebsinformationsdienst desDeutschen KrebsforschungszentrumsTelefon: 08 00/4 20 30 40 (täglich 8 - 20 Uhr,

aus dem deutschen Festnetz kostenlos)E-Mail: [email protected]:www.krebsinformationsdienst.de

Verein Hilfe für Kinder krebskranker Eltern e.V.Dr. Lida SchneiderGüntherstr. 4a60528 Frankfurt/M.Telefon: 0 69/67 72 45 04Telefax: 0 69/67 72 45 04E-Mail: [email protected]:www.hilfe-fuer-kinder-krebskranker.de

Raucher-Hotline

Dr. Mildred ScheelAkademie

Weitere nützlicheAdressen

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RACHEN- UND KEHLKOPFKREBS 8786 RACHEN- UND KEHLKOPFKREBS

Informationen im InternetImmer häufiger informieren sich Betroffene und Angehö-rige im Internet. Hier gibt es Unmengen an Informatio-nen, aber nicht alle davon sind wirklich brauchbar. Des-halb müssen – besonders wenn es um Informationen zurBehandlung von Tumorerkrankungen geht – gewisse(Qualitäts-)Kriterien angelegt werden:

1. Es muss eindeutig erkennbar sein, wer der Verfasserder Internetseite ist (mit Namen, Position und verant-wortlicher Institution).

2. Wenn Forschungsergebnisse zitiert werden, muss dieQuelle der Daten (zum Beispiel eine wissenschaftlicheFachzeitschrift) angegeben sein.

3. Diese Quelle muss sich (am besten über einen Link)ansehen beziehungsweise überprüfen lassen.

4. Es muss eindeutig erkennbar sein, ob – und wenn ja,wer die Internetseite finanziell unterstützt.

5. Es muss eindeutig erkennbar sein, wann die Internet-sei te aufgebaut und wann sie zule tzt aktual isiertwurde.

Auf den nachfolgend genannten Internetseiten finden Siesehr nützliche, allgemeinverständliche medizinische In-formationen zum Thema Krebs. Auf diese Seiten kann je-der zugreifen, sie sind nicht durch Registrierungen oderdergleichen geschützt.

Über Suchmaschinen innerhalb dieser Websites lassensich auch Fragen zu Therapiestudien beantworten. Be-sonders umfangreich, allerdings nur in englischer Spra-che vorhanden, ist die Liste der Therapiestudien desAmerikanischen National Cancer Institutes (NCI); sie gibteinen guten Überblick über Substanzen, die in der klini-schen Erprobung sind.

Neutral und unabhängig informiert die Unabhängige Pati-entenberatung Deutschland UPD Patientinnen und Pati-enten bei Fragen zum Thema Gesundheit - in bundesweit26 Beratungsstellen sowie über ein Beratungstelefon.

Unabhängige Patientenberatung DeutschlandLittenstraße 1010179 BerlinTelefon: 0 18 03/11 77 22 (Mo bis Fr 10 - 18 Uhr,

9 ct/Min aus dem deutschen Festnetz)Internet: www.unabhaengige-patientenberatung.de

Schon vor Jahren haben keh lkopfop erierte Patiente nSelbsthilfegruppen gebildet . Die regionalen Selbsthilfe-gruppen haben sich gemeinsam im Bundesverband derKehlkopflosen und Kehlkopfoperierten e.V. zusammenge-schlossen, der von der Deutschen Krebshilf e finanziellunterstützt wird. Die in den Selbsthilfeorganisationen aus-gebildeten Rehabilitationshelfer sind Kehlkopfoperierte,die andere Patienten vor und nach der Operation im Kran-kenhaus und in der Kurklinik betreuen. Sie beraten denKranken und seine Angehör igen bei vielen praktischenund persönlichen Problemen und leiten Anträge auf Reha-bilitationshilfen an die zuständigen Stellen weiter. AufWunsch besucht der Rehabilitationshelfer den Patientennach der Entlassung aus der Klinik auch zu Hause.

Bundesverband der Kehlkopflosenund Kehlkopfoperierten e.V.Haus der Krebs-SelbsthilfeThomas-Mann-Str. 40 · 53111 BonnTelefon: 02 28 / 33 889-300Telefax: 02 28 / 33 889-325E-Mail: [email protected]: www.kehlkopfoperiert-bv.de

Anschriften der Landesverbände finden Sie im Anhang.

Selbsthilfegruppenbieten Beratung inpraktischen Dingen

Qualitätskriterien fürInternetseiten

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RACHEN- UND KEHLKOPFKREBS 8988 RACHEN- UND KEHLKOPFKREBS

Themen, Beratung in gesundheitlichen Fragen und Aus-künfte zur Gesundheitsversorgung)

www.deutsche-fatigue-gesellschaft.de(umfangreiche Hinweise auf Kliniken und Patienten-organisationen, Linktipps und Buchempfehlungen; spezi-elle Informationen zu Psychoonkologie und dem Fatigue-Syndrom)

www.bmg.bund.dewww.die-gesundheitsreform.de(Internetseiten des Bundesministeriums für Gesundheitmit Informationen zu den Leistungen der Kranken-,Pflege- und Rentenkassen sowie zu Pflegebedürftigkeitund Pflege)

www.medinfo.de(größter Webkatalog im deutschsprachigen Raum fürMedizin und Gesundheit; bietet systematisch geordneteund redaktionell zusammengestellte Links zu ausgewähl-ten Internetquellen)

www.kbv.de/arztsuche/178.html(Datenbank der Kassenärztlichen Bundesvereinigung zurSuche nach spezialisierten Ärzten und Psychologen)

www.vereinlebenswert.dewww.psychoonkologie.orgwww.dapo-ev.de(drei Seiten mit Informationen über psycho-soziale Bera-tung)

www.medizinrechts-beratungsnetz.de(Stiftung Gesundheit in Kiel; sie bietet bundesweitkostenfreie Erstberatungen bei Konflikten zwischen Pati-enten und Ärzten sowie bei Problemen mit Ihrer Kran-ken-, Renten- oder Pflegeversicherung)

www.cancer.gov/cancerinfo(Seite des amerikanischen National Cancer Institute,aktuelle Informationen; nur in Englisch)

www.cancer.org(Adresse der American Cancer Society, aktuelle, umfang-reiche Informationen zu einzelnen Krebsarten und ihrenBehandlungsmöglichkeiten; nur in Englisch)

www.gesundheit-aktuell.de/krebs-aktuell.html(Online-Gesundheitsratgeber mit zahlreichen weiterfüh-renden Internetadressen)

www.gesundheitsinformation.de(Patientenportal des Instituts für Qualität und Wirtschaft-lichkeit im Gesundheitswesen)

www.inkanet.de(Informationsnetz für Krebspatienten und Angehörige)

www.krebsinfo.de(Informationen des Tumorzentrums München)

www.krebs-webweiser.de(Informationen des Tumorzentrums Freiburg)

www.meb.uni-bonn.de/cancernet/deutsch(Informationen des US-amerikanischen Cancernet inDeutsch)

www.studien.de(Therapiestudienregister der Deutschen Krebsgesell-schaft)

www.agbkt.de(Arbeitsgruppe Biologische Krebstherapien)

www.unabhaengige-patientenberatung.de(umfangreiche Informationen zu gesundheitsrelevanten

Internetadressen

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RACHEN- UND KEHLKOPFKREBS 9190 RACHEN- UND KEHLKOPFKREBS

DiagnoseSammelbegriff für alle Untersuchungen, die zur Feststellung einer Krankheitführen sollen

DysplasieZellveränderungen, die Vorstufen des Krebswachstums entsprechen

Endoskopbeweglicher Schlauch, um eine � Endoskopie durchzuführen

EndoskopieKörperhohlräume und Hohlorgane lassen sich mit Hilfe eines beweglichenSchlauches ausleuchten und betrachten („spiegeln“). In dem Schlauchsteckt ein optisches System. Während einer Endoskopie kann der Arzt eineGewebeprobe entnehmen (� Biopsie) oder sogar eine endoskopische Ope-ration durchführen. Eine weiterführende Diagnostik ist durch die Kombina-tion der Endoskopie mit Röntgenaufnahmen oder Ultraschall möglich.

existentiellgrundlegend

Facettehier: Reaktionsmöglichkeiten

Fernmetastase� Metastase

FrustrationEnttäuschung durch erzwungenen Verzicht

Gradingdie Bösartigkeit von Tumoren wird beurteilt nach Bewertungskriterien wieÄhnlichkeit der Tumorzellen mit Zellen des Organs, aus dem der Tumor her-vorgeht, oder der Zellteilungsrate im Tumor; � TNM-Klassifikation

hämatogenauf dem Blutweg

Erklärung von Fachausdrücken

AnamneseKrankengeschichte; Art, Beginn und Verlauf der (aktuellen) Beschwerden,die der Arzt im Gespräch mit dem Kranken erfragt

BenzyprenNachweissubstanz für etwa 100 Verbindungen (polyzyklische aromatischeKohlenwasserstoffe, PAK), die zum Beispiel beim Verbrennen von Holz,Kohle oder Heizöl entstehen und stark krebserregend sind (Teerkrebs).

Biopsiemit einem Instrument (zum Beispiel Spezialkanüle, Zangeninstrument oderSkalpell) wird Gewebe entnommen und mikroskopisch untersucht. Die ge-naue Bezeichnung richtet sich entweder nach der Entnahmetechnik (zumBeispiel Nadelbiopsie) oder nach dem Entnahmeort (zum Beispiel Schleim-hautbiopsie)

ChemotherapieBehandlung mit chemischen Substanzen, die eine Wachstumshemmungvon Tumorzellen im Organismus bewirken. Der Begriff steht meistens spezi-ell für die Bekämpfung von Tumorzellen mit Medikamenten, die die Zelltei-lung hemmen (zytostatische Chemotherapie); � Zytostatika

Computertomographie (CT)Computergestütztes röntgendiagnostisches Verfahren zur Herstellung vonSchnittbildern (Tomogramme, Quer- und Längsschnitte) des menschlichenKörpers. Mit Hilfe von Röntgenstrahlen, die durch die zu untersuchendeSchicht hindurch geschickt werden, kann der Computer rechnerisch ein Ab-bild des untersuchten Gebietes zusammensetzen. Mit der Computertomo-graphie können innere Organe oder auch das Schädelinnere präzise abgebil-det werden.

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RACHEN- UND KEHLKOPFKREBS 9392 RACHEN- UND KEHLKOPFKREBS

LaryngoskopieKehlkopfspiegelung; Untersuchung des Kehlkopfes mit Hilfe von Spiegeln(indirekte Laryngoskopie) oder durch Einführen eines � Laryngoskops(direkte Laryngoskopie). Eine Sonderform der indirekten Laryngoskopie istdie Lupenlaryngoskopie.

Leukoplakieweißliche Veränderung der obersten Zellschicht der Schleimhaut; eine Leu-koplakie kann sowohl gutartig als auch bösartig sein

LogopädieLogopäden/-innen sind Spezialisten für die funktionelle Behandlung vonStimm-, Sprach- und Sprechstörungen, unter anderem auch für das Erlernender Ersatzstimme

LympheGewebewasser, das in einem eigenen Gefäßsystem zu den herznahenVenen transportiert wird und sich dort wieder mit dem Blut vermischt

LymphknotenDie linsen- bis bohnengroßen Lymphknoten sind an zahlreichen Stellen desKörpers (Lymphknotenstationen) Filter für das Gewebewasser (� Lymphe)einer Körperregion. Die oft verwendete Bezeichnung Lymphdrüsen ist miss-verständlich, da die Lymphknoten keinerlei Drüsenfunktion besitzen. DieLymphknoten sind ein wichtiger Teil des Immunsystems

MetastaseTochtergeschwulst, die entsteht, wenn Tumorzellen aus dem ursprüng-lichen Krankheitsherd verstreut werden. Fernmetastase: Metastase, die ferndes ursprünglichen Tumors angetroffen wird. Eine Metastasierung kannüber den Blutweg (hämatogen) oder mit dem Lymphstrom (lymphogen) er-folgen. Hämatogene Metastasen sind mit Operation oder Strahlentherapienur sehr selten zu bekämpfen, während bei lymphogenen Metastasen eineOperation, eine Chemotherapie und/oder eine Bestrahlung noch ausrei-chend wirksam sein kann.

Histologie/histologischWissenschaft und Lehre vom Feinbau biologischer Gewebe. Ein hauchfeinerund speziell angefertigter Gewebeschnitt wird unter dem Mikroskop be-trachtet und lässt sich daraufhin beurteilen, ob eine gutartige oder bösartigeGewebswucherung (Tumor) vorliegt. Gegebenenfalls gibt er auch Hinweiseauf den Entstehungsort des Tumors.

HygrometerMessgerät für Luftfeuchtigkeit

InhalationEinatmen von Heilmitteln, zum Beispiel in Form von Dämpfen

Integration(Wieder-)Eingliederung

invasivbei Eingriffen: in Organe oder Gewebe eindringend; bei Tumoren: in das um-gebende Bindegewebe wuchernd, hineinwachsend

IsolationAbsonderung, Abkapselung

KarzinomGeschwulst, die aus Deckgewebe (Epithel) entsteht. Karzinome besitzenviele Formen, die sich z.B. in Bezug auf den Gewebeaufbau und das Wachs-tum unterscheiden: etwa Adenokarzinom = von Drüsen ausgehend, Platten-epithelkarzinom = von Plattenepithel tragenden Schleimhäuten ausgehend

kurativheilend, auf Heilung ausgerichtet

LaryngoskopInstrument zur direkten Kehlkopfspiegelung; hat eine Lichtquelle und ermög-licht einen direkten Blick in den Kehlkopf ; � Laryngoskopie

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perioperativum den Zeitpunkt der Operation herum

Phänomen(Natur-)Erscheinung, seltenes Ereignis

PhoniaterFachärzte für Stimm- und Sprachheilkunde

physischkörperlich

postoperativnach der Operation

Primärtumordie zuerst entstandene Geschwulst, von der Metastasen ausgehen können

PrognoseHeilungsaussicht, Voraussicht auf den Krankheitsverlauf

Prothese/Stimmprothesedurch das Einbringen einer wie ein Ventil funktionierenden Prothese (spezi-elles Plastikröhrchen), die eine Verbindung zwischen Rachen beziehungs-weise Speiseröhre und Luftröhre ermöglicht, kann eine gut verständlicheStimme erzeugt werden. Beim Schlucken bleibt das Ventil geschlossen,beim Ausatmen wird es geöffnet. So kann die Luft in den Rachen zur Stim-merzeugung gelangen. Der Verschluss der Luftröhrenöffnung (Tracheo-stoma) kann wie bei einem operativ angelegten Shunt durch den Finger er-folgen, es gibt jedoch Sprechkanülen, die einigen Patienten ein fingerfreiesSprechen ermöglichen können.

psychischseelisch

Radiotherapie (Radiatio)� Strahlenbehandlung

RACHEN- UND KEHLKOPFKREBS 9594 RACHEN- UND KEHLKOPFKREBS

MikrochirurgieSpezialgebiet der Chirurgie, das sich mit Operationen unter dem Mikroskopbefasst

minimaläußerst gering

minimal invasive TherapieBehandlung, bei der zum Beispiel Operationen durch ein � Endoskop erfol-gen können, so dass nur kleine Operationsschnitte notwendig sind, die denPatienten nur wenig belasten („Schlüssellochtechnik”)

neuralvom Nervensystem ausgehend

Neuralgieanfallsartige oder chronische Schmerzen, die von erkrankten oder geschä-digten Nerven verursacht werden; die Schmerzen werden meist als bren-nend oder „einschießend“ empfunden

palliativleitet sich ab vom lateinischen pallium = der Mantel bzw. von palliare = mitdem Mantel bedecken, lindern. Die palliative Therapie hat besondere Bedeu-tung, wenn die Heilung eines Krebspatienten nicht mehr möglich ist. Im me-dizinischen Bereich stehen eine intensive Schmerztherapie und die Linde-rung anderer krankheitsbedingter Symptome im Vordergrund.

PathologieLehre von den abnormen und krankhaften Veränderungen im menschlichenOrganismus, insbesondere von den Ursachen sowie Entstehung und Ent-wicklung von Krankheiten und den dadurch hervorgerufenen organischenVeränderungen und funktionellen Auswirkungen

pathologischkrankhaft

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gebracht werden. Hierbei werden grundsätzlich sehr viel höhere Strahlendo-sen notwendig als bei der Anfertigung eines Röntgenbildes zu diagnosti-schen Zwecken. Diese Bestrahlungsfelder werden vorab so geplant und be-rechnet, dass die Dosis in der Zielregion ausreichend hoch ist und gleichzei-tig gesundes Gewebe bestmöglich geschont wird. Man unterscheidet die in-terne Strahlentherapie („Spickung”/Afterloading mit radioaktiven Elementen)und die externe Strahlentherapie, bei der der Patient in bestimmten, genaufestgelegten Körperregionen von außen bestrahlt wird. Beide Methodenkönnen auch gemeinsam zur Bekämpfung eines Tumorleidens eingesetztwerden. Die Strahlentherapie unterliegt strengen Sicherheitsauflagen, dieeine Gefährdung des Patienten vermeiden helfen.

SymptomKrankheitszeichen

Teilresektionoperative Teilabtragung oder -entfernung von kranken Organteilen

TherapieKranken-, Heilbehandlung

TNM-KlassifikationGruppeneinteilung bösartiger Tumoren nach ihrer Ausbreitung. Es bedeuten:T = Tumor, N = Nodi (benachbarte Lymphknoten), M = Fernmetastasen.Durch Zuordnung von Indexzahlen werden die einzelnen Ausbreitungssta-dien genauer beschrieben. Ein Karzinom im Frühstadium ohne Metastasie-rung würde damit zum Beispiel als T1N0M0 bezeichnet. � Klassifikation

Tracheostomakünstliche Öffnung der Luftröhre nach außen

Tumorallgemein jede umschriebene Schwellung (Geschwulst) von Körpergewebe;im engeren Sinne gutartige oder bösartige, unkontrolliert wachsende Zell-wucherungen, die im gesamten Körper auftreten können

RACHEN- UND KEHLKOPFKREBS 9796

Rehabilitationalle Maßnahmen, die dem Betroffenen helfen sollen, seinen privaten undberuflichen Alltag wieder aufnehmen zu können. Dazu gehören Kurenebenso wie Übergangshilfe, Übergangsgeld, nachgehende Fürsorge von Be-hinderten und Hilfen zur Beseitigung bzw. Minderung der Berufs-, Erwerbs-,und Arbeitsunfähigkeit

ResektionEntfernung von krankem Gewebe – zum Beispiel Tumorgewebe – durcheine Operation

Rezidiv„Rückfall” einer Krankheit, im engeren Sinn ihr Wiederauftreten nach einererscheinungsfreien Periode

Shuntoperativ angelegte Verbindung zwischen zwei Gefäßen; bei Kehlkopfoperier-ten: Schleimhautverbindung („Rohr”) zwischen der Schluckstraße (untererSchlund und Speiseröhre) und der Luftröhre, die wie ein Ventil funktionierensoll. Durch den Verschluss der Luftröhrenöffnung (� Tracheostoma) mitdem Finger oder einer Spezialtrachealkanüle wird die ausgeatmete Luft indie Schluckstraße gepresst. Dadurch werden bestimmte Schleimhautbe-zirke in Schwingungen versetzt und Töne erzeugt.

Sonographie� Ultraschalluntersuchung

Stadieneinteilung (Staging)Bei bösartigen Tumoren wird die Ausbreitung innerhalb des Entstehungs-organs in die Nachbarorgane und in andere Organe festgelegt, wobei dieGröße des ursprünglichen Tumors (� Primärtumor), die Zahl der befallenenLymphknoten und die Metastasen formelhaft erfasst werden; � TNM-Klas-sifikation, � Grading

Strahlenbehandlung (Radiotherapie)Behandlung mit ionisierenden Strahlen, die über ein spezielles Gerät (meistLinearbeschleuniger) in einen genau festgelegten Bereich des Körpers ein-

RACHEN- UND KEHLKOPFKREBS

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RACHEN- UND KEHLKOPFKREBS 9998 RACHEN- UND KEHLKOPFKREBS

Informieren Sie sich

Informationen für Betroffene und Angehörige

„Die blauen Ratgeber“ (ISSN 0946-4816)001 Krebs – Wer ist gefährdet?002 Brustkrebs003 Gebärmutter- und Eierstockkrebs004 Krebs im Kindesalter005 Hautkrebs006 Darmkrebs007 Magenkrebs008 Gehirntumoren009 Schilddrüsenkrebs012 Krebs im Mund-, Kiefer-, Gesichtsbereich013 Speiseröhrenkrebs014 Bauchspeicheldrüsenkrebs015 Krebs der Leber und Gallenwege016 Hodenkrebs017 Prostatakrebs018 Blasenkrebs019 Nierenkrebs020 Leukämie bei Erwachsenen021 Morbus Hodgkin022 Plasmozytom/Multiples Myelom040 Wegweiser zu Sozialleistungen042 Hilfen für Angehörige043 TEAMWORK. Die Patienten-Arzt-Beziehung046 Ernährung bei Krebs050 Krebsschmerzen wirksam bekämpfen051 Fatigue – Chronische Müdigkeit bei Krebs053 Strahlentherapie057 Palliativmedizin060 Klinische Studien

Tumorklassifikation� TNM-Klassifikation

Ultraschalluntersuchung (Sonographie)Diagnosemethode, bei der Ultraschallwellen durch die Haut in den Körpereingestrahlt werden, so dass sie an Gewebs- und Organgrenzen zurückge-worfen werden. Die zurückgeworfenen Schallwellen werden von einemEmpfänger aufgenommen und mit Hilfe eines Computers in entsprechendeBilder umgewandelt. Man kann mit dieser Methode die Aktionen beweg-licher Organe (Herz oder Darm) verfolgen. Eine Strahlenbelastung tritt nichtauf; die Untersuchung kann bei Bedarf wiederholt werden.

ZytologieLehre vom Bau und den Funktionen der Zellen

ZytostatikaMedikamente, die das Wachstum von Tumorzellen hemmen, aber auch ge-sunde Zellen in gewissem Ausmaß schädigen können. Ziel ist dabei, dieZellteilung zu verhindern; � Chemotherapie

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RACHEN- UND KEHLKOPFKREBS 101100 RACHEN- UND KEHLKOPFKREBS

Anhang

Bundesverband der Kehlkopflosen und Kehlkopfoperierten e.V.Haus der Krebs-SelbsthilfeThomas-Mann-Str. 40 · 53111 BonnTelefon: 02 28 / 33 889-300Telefax: 02 28 / 33 889-325E-Mail: [email protected]: www.kehlkopfoperiert-bv.de

Dem Bundesverband gehören 15 Landesverbände an. Dort erfahren Sie dieAdresse des Ihrem Wohnort am nächsten gelegenen Bezirks- oder Ortsvereins.

Landesverbände der Kehlkopflosen e.V.

Informationen zur Krebsvorbeugung undKrebsfrüherkennung

Präventionsratgeber (ISSN 0948-6763)401 Gesund bleiben – Gesunde Lebensweise402 Gesunden Appetit! – Ernährung404 Aufatmen – Erfolgreich zum Nichtraucher405 Hirnverbrannt – Jugendliche und Rauchen406 Ihr bester Schutzfaktor – Hautkrebs früh erkennen407 Achtung Sonne! – (Kinder-)Haut schützen

Präventionsfaltblätter (ISSN 1613-4591)430 Ratsam – 10 Regeln gegen den Krebs431 Vorsorge à la Karte – Krebs-Früherkennung432 Frühstarter gewinnen! – Kinder433 Was Frau tun kann – Brustkrebs434 Es liegt in Ihrer Hand – Brust-Selbstuntersuchung435 Durch Dünn & Dick – Darmkrebs436 Sonne ohne Schattenseite – Hautkrebs437 Echt zum Abgewöhnen! – Lungenkrebs438 Was Mann tun kann – Prostatakrebs439 Schritt für Schritt – Bewegung440 Appetit auf Gesundheit – Ernährung441 Endlich Aufatmen! – Nichtrauchen442 Ein Bild sagt mehr – Mammographie443 Ein guter Durchblick – Darmspiegelung499 Testen Sie Ihr Risiko – Erblicher Darmkrebs500 Für Ihre Krebsvorsorge – Pass

Informationen über die Deutsche Krebshilfe100 Akademieprogramm600 Ziele und Erfolge – Imagebroschüre (ISSN 1617-8629)603 Zeitschrift Deutsche Krebshilfe (ISSN 0949-8184)605 Gemeinsam gegen den Krebs – Deutsche Krebshilfe606 Kinderkrebs – kein Kinderspiel – Deutsche KinderKrebshilfe700 Ihr letzter Wille – Testamentsbroschüre

LV Schleswig-HolsteinGerd SinckeBornkamp 2925524 ItzehoeTelefon: 0 48 21/8 55 21Telefax: 0 48 21/8 55 21

LV HamburgHerbert MakiesSchlicksweg 4222307 HamburgTelefon: 0 40/6 91 39 13Telefax: 0 40/ 69 21 11 57

LV BremenKlaus KurzHeinrich-Hoops-Str. 1928719 BremenTelefon: 04 21/64 18 27Telefax: 04 21/64 18 27E-Mail: [email protected]

LV NiedersachsenWerner KubitzaDeisterallee 3631848 Bad MünderTelefon: 0 50 42/6 02 26 53Telefax: 0 53 41/876 97 76E-Mail: [email protected]

LV Nordrhein-WestfalenGerhard RühwaldDortmunder Str. 1358455 WittenTelefon: 0 23 02/39 20-94/-95Telefax: 0 23 02/39 20 96E-Mail: [email protected]: www.kehlkopflose-nrw.de

LV HessenFriedrich WettlauferGroßalmeroder Str. 337247 GroßalmerodeTelefon: 0 56 04/71 34Telefax: 0 56 04/71 34E-Mail: [email protected]

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LV Rheinland-PfalzKlaus SteinbornBurgstr. 765594 RunkelTelefon: 0 64 82/44 14Telefax: 0 64 82/94 98 94E-Mail: [email protected]: www.kehlkopflose-rlp.de

LV SaarlandAlfons SchmittAm Wickersberg 5066131 Saarbrücken-EnsheimTelefon: 0 68 93/29 06Telefax: 0 68 93/29 06E-Mail:[email protected]: www.kehlkopflose-saarland.de

LV Baden-WürttembergEugen RäppleKatharinenstr. 1670736 FellbachTelefon: 07 11/ 57 42 01Telefax: 07 11/ 57 42 01

LV BayernWerner HeroldSchmellerstr. 1280337 MünchenTelefon: 0 89/7 25 17 89Telefax: 0 89/72 99 90 72E-Mail: [email protected]

LV BrandenburgRosemarie EiseltRobert-Koch-Str. 2515890 EisenhüttenstadtTelefon: 0 33 64/4 69 25E-Mail: [email protected]

LV Mecklenburg-VorpommernManfred RieckGoerdelerstr. 5018069 RostockTelefon: 03 81/8 00 89 64Telefax: 03 81/8 00 89 64E-Mail: [email protected]: www.kehlkopflose-rostock.de

LV SachsenFrank MädlerAnnaberger Str. 23109120 ChemnitzTelefon: 03 71/22 11-18/23Telefax: 03 71/22 11 25E-Mail: [email protected]

LV Sachsen-AnhaltVolkmar BrummeKleine Schlossbreite 706406 Bernburg/SaaleTelefon: 0 34 71/31 35 20Telefax: 0 34 71/31 35 20E-Mail: [email protected]

LV ThüringenOtto HermannBertolt-Brecht-Str. 904600 AltenburgTelefon: 0 34 47/50 00 55Telefax: 0 34 47/50 00 55E-Mail: [email protected]

Selbsthilfegemeinschaft Berlinund Umland-Brandenburg e.V.Dr. Jens-Uwe KuklaMarchwitzastr. 212681 BerlinTelefon: 0 30/544 09 98E-Mail: [email protected]

Stand: Juli 2007

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Die Deutsche Krebshilfe ist für Sie da.Rufen Sie uns an:Zentrale: 02 28/72 99 0-0, Mo - Fr 8 - 17 UhrInformationsdienst: 02 28/72 99 0-95, Mo - Fr 8 - 17 UhrHärtefonds: 02 28/72 99 0-94, Mo - Do 8.30 - 17 Uhr, Fr 8.30 - 16 UhrOder schreiben Sie uns:Deutsche Krebshilfe, Buschstraße 32, 53113 BonnE-Mail: [email protected]

Deutsche Krebshilfe Helfen. Forschen. Informieren.• Information und Aufklärung über Krebskrankheiten und Möglichkeiten der Krebsvorbeugung• Motivation, die jährlichen kostenlosen Früherkennungs- untersuchungen zu nutzen• Verbesserungen in der Krebsdiagnostik• Weiterentwicklungen in der Krebstherapie• Finanzierung von Krebsforschungsprojekten/-programmen• Gezielte Bekämpfung der Krebskrankheiten im Kindesalter• Förderung der medizinischen Krebsnachsorge, der psychosozialen Betreuung einschließlich der Krebs-Selbsthilfe• Hilfestellung, Beratung und Unterstützung in individuellen Notfällen

„Liebe Leserin, lieber Leser,

die Deutsche Krebshilfe hat in den vergangenen Jahren mit ihren vielfältigen Aktivitäten Verantwortung in unserer Gesellschaft über-nommen, die beispielgebend ist. Sie hat Forschungen über Krank-heitsursachen,Therapie und Diagnose tatkräftig unterstützt und damit unser Wissen über diese bedrohliche Krankheit erweitert.Zugleich wurde von der Deutschen Krebshilfe eine offene Dis-kussion über die Krankheit Krebs und aller damit verbundenen Aspekte in der Öffentlichkeit geführt. Diese Leistungen ließen sich nur dank der Hilfsbereitschaft vieler Hunderttausender Menschen verwirklichen, die mit ihrem ehrenamtlichen Einsatz, ihren Spenden,Aktionserlösen und Mitgliedsbeiträgen unsere Arbeit erst ermög-lichen. Als Präsidentin der Deutschen Krebshilfe möchte ich mich aus ganzem Herzen in den Dienst der Bekämpfung dieser – noch –unbesiegten Krankheit stellen. Damit auch künftig beraten, geforschtund aufgeklärt werden kann, brauchen wir weiterhin Sie und Ihrewohlwollende Unterstützung der Deutschen Krebshilfe.

Herzlichen Dank.“

Prof. Dr. Dagmar SchipanskiPräsidentin derDeutschen Krebshilfe

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011-07/2007

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ISSN 0946-4816

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