nlp in der lehrerbildung

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NLP in der Lehrerbildung Die Wahlaussagen politischer Parteien im Spiegel der Realpolitik Im Bildungswesen versuchen sich regelmäßig lernpsychologische Methoden zu etablieren und zu profilieren mit dem Versprechen, Bil- dungsaufgaben und pädagogische Probleme zu lösen. Gestützt auf Wahlprüfsteine und eine Studie erörtert der Artikel am Beispiel der populären NLP Methode die möglichen Wege für dieses Anliegen und die Erfolgsaussichten. Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene befinden sich in der Entwicklung und haben in dieser Lebens- phase eine Fülle von Möglichkeiten, sind aber auch konkretisierbaren Risiken (Hücker/Jung 2012: 429) ausgesetzt (Psychosomatisches Risikofaktorenmo- dell, PSR), die ihren gesamten Lebensweg und ih- re soziale Integration einfärben und prägen können. Risiko 1: In Deutschland wird bereits jede zwei- te Ehe geschieden, davon die Hälfte mit minder- jährigen Kindern. Allein in 2011 waren das 92.892 Scheidungen und 148.239 betroffene minderjähri- ge Kinder. Ehepaare mit minderjährigen Kindern bilden zwar mit 71 Prozent die häufigste Familien- form, jedoch mit fallender Tendenz. In 2011 waren 20 Prozent aller Familien alleinerziehende Mütter und Väter mit Kindern unter 18 Jahre und 9 Prozent Lebensgemeinschaften mit minderjährigen Kin- dern. Im Jahr 2000 betrugen diese Anteile 79 Prozent (Ehepaare), 15 Prozent (Alleinerziehende) und 6 Prozent (Lebensgemeinschaften). Risiko 2: Etwa 15 bis 20 Prozent der Kinder gelten als arm, je- der vierte Jugendliche oder junge Erwachsene zwischen 16 und 24 Jahren lebt in materieller Not oder ist davon bedroht. Mit bit- teren Konsequenzen für die Betroffenen. Dazu zählt, dass nach ei- ner OECD-Studie (2011) in keinem anderen Land der Bildungser- folg und die Lebensperspektive so eng von der sozialen Herkunft abhängig sind wie in Deutschland. Risiko 3: Psychisch erkrankte Bezugspersonen (Grafik 1). Die Folgen für Betroffene, Familien und Gesellschaft sind Klinik- aufenthalte, Arbeitsunfähigkeit und das vorzeitige Ausscheiden aus dem Arbeitsleben. Frauen mit psychischer Erkrankung be- anspruchten 2000 einen Anteil von 31 Prozent bei den Erwerbs- minderungsrenten, in 2011 rund 47 Prozent (+ 52%). Bei den Männern waren es 20 Prozent in 2000 und 2011 etwa 35 Prozent (+ 75%). In 2011 lag der mittlere Eintritt in die EU-Rente wegen psychischer Erkrankung im 49. Lebensjahr. Die betroffenen Kin- der werden auf „drei bis vier Millionen geschätzt“ (Bühring 2010). Risiko 4: Nach einer Pressemitteilung des Berliner Senats (Stof- fers 2012) haben Berliner Schulen im Schuljahr 2010/11 insgesamt 1.468 Gewaltvorfälle und Notfälle gemeldet. Das betraf in Ber- lin 38 Prozent der Schulen. Durchschnittlich sind das sieben Mel- dungen von Gewaltvorfällen und Notfällen, die an jedem Schultag bei der Schulverwaltung eingehen. Ein Zahlenwerk, das nach die- ser Meldung bundesweit auch für andere Großstädte gelten soll. Risiko 5: Auf dem Arbeitsmarkt ist jeder elfte Vertrag (Stand: 2011) befristet. Der Anteil der befristeten Neueinstellungen ist von 32 Prozent im Jahr 2001 auf 45 Prozent im Jahr 2011 (+ 40,6%) gestiegen. Betroffen sind vor allem Berufseinsteiger und jüngere Beschäftigte. Im Jahr 2011 waren durchschnittlich 278.886 der 15- bis unter 25-Jährigen arbeitslos gemeldet. In dieser Situation nimmt der Deutsche Verband für Neuro-Lin- guistisches Programmieren (DVNLP) mit seinen Wahlprüfstei- nen zu vier Landtagswahlen vor allem die pädagogischen Hand- lungsfelder ins Visier, die einerseits mit ursächlich sein können für die angesprochenen Risiken, andererseits viel bewirken kön- Abstract / Das Wichtigste in Kürze Lobby-Organisationen beeinflussen politische Entscheidungen. Gestützt auf vier Wahlprüfsteine und eine bundesweite Studie erörtert der Artikel am Beispiel der NLP-Methode dieses Anliegen, die damit angestrebten Ziele und die Erfolgsaussichten. Keywords / Stichworte NLP, DVNLP, Bildungspolitik, Lehrerfortbildung, Legasthenie, Dyskalkulie, ADHS Franz-Josef Hücker *1946 Dr., lebt und arbeitet als Wirtschaftspädagoge, Psychotherapeut (ECP) und Journalist in Berlin und ist Autor des Long- sellers „Metaphern, die Zauberkraft des NLP“. [email protected] GRAFIK 1: PSYCHISCHE ERKRANKUNGEN (ICD-10, FOO-F99). ARBEITSUNFÄHIGKEIT, INDEX: 1999 = 100 % LESEBEISPIEL: VON 1999 BIS 2010 HABEN DIE AU-FÄLLE WEGEN PSYCHISCHER ERKRANKUNG UM RUND 75,8 % ZUGENOMMEN, BEI DER AOK UM 69,7 %, BEI DEN BKK UM 76,9 % UND BE IDER DAK UM 80,8 %. QUELLE: AOK, BKK, DAK, GESUNDHEITSREPORT 2000-2012, EIGENE BERECHNUNGEN 6 Sozial Extra 7|8 2013: 6-10 DOI 10.1007/s12054-013-1031-0 Beruf und Qualifikation 

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Page 1: NLP in der Lehrerbildung

NLP in der LehrerbildungDie Wahlaussagen politischer Parteien im Spiegel der Realpolitik

Im Bildungswesen versuchen sich regelmäßig lernpsychologische Methoden zu etablieren und zu pro�lieren mit dem Versprechen, Bil-dungsaufgaben und pädagogische Probleme zu lösen. Gestützt auf Wahlprüfsteine und eine Studie erörtert der Artikel am Beispiel der populären NLP Methode die möglichen Wege für dieses Anliegen und die Erfolgsaussichten.

Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene be�nden sich in der Entwicklung und haben in dieser Lebens-phase eine Fülle von Möglichkeiten, sind aber auch konkretisierbaren Risiken (Hücker/Jung 2012: 429) ausgesetzt (Psychosomatisches Risikofaktorenmo-dell, PSR), die ihren gesamten Lebensweg und ih-re soziale Integration einfärben und prägen können.Risiko 1: In Deutschland wird bereits jede zwei-

te Ehe geschieden, davon die Hälfte mit minder-jährigen Kindern. Allein in 2011 waren das 92.892 Scheidungen und 148.239 betro�ene minderjähri-ge Kinder. Ehepaare mit minderjährigen Kindern bilden zwar mit 71 Prozent die häu�gste Familien-

form, jedoch mit fallender Tendenz. In 2011 waren 20 Prozent aller Familien alleinerziehende Mütter und Väter mit Kindern unter 18 Jahre und 9 Prozent Lebensgemeinschaften mit minderjährigen Kin-dern. Im Jahr 2000 betrugen diese Anteile 79 Prozent (Ehepaare), 15 Prozent (Alleinerziehende) und 6 Prozent (Lebensgemeinschaften).Risiko 2: Etwa 15 bis 20 Prozent der Kinder gelten als arm, je-

der vierte Jugendliche oder junge Erwachsene zwischen 16 und 24 Jahren lebt in materieller Not oder ist davon bedroht. Mit bit-teren Konsequenzen für die Betro�enen. Dazu zählt, dass nach ei-ner OECD-Studie (2011) in keinem anderen Land der Bildungser-folg und die Lebensperspektive so eng von der sozialen Herkunft abhängig sind wie in Deutschland. Risiko 3: Psychisch erkrankte Bezugspersonen (Gra�k 1). Die

Folgen für Betro�ene, Familien und Gesellschaft sind Klinik-aufenthalte, Arbeitsunfähigkeit und das vorzeitige Ausscheiden aus dem Arbeitsleben. Frauen mit psychischer Erkrankung be-anspruchten 2000 einen Anteil von 31 Prozent bei den Erwerbs-minderungsrenten, in 2011 rund 47 Prozent (+ 52%). Bei den Männern waren es 20 Prozent in 2000 und 2011 etwa 35 Prozent (+ 75%). In 2011 lag der mittlere Eintritt in die EU-Rente wegen psychischer Erkrankung im 49. Lebensjahr. Die betro�enen Kin-der werden auf „drei bis vier Millionen geschätzt“ (Bühring 2010).

Risiko 4: Nach einer Pressemitteilung des Berliner Senats (Stof-fers 2012) haben Berliner Schulen im Schuljahr 2010/11 insgesamt 1.468 Gewaltvorfälle und Notfälle gemeldet. Das betraf in Ber-lin 38 Prozent der Schulen. Durchschnittlich sind das sieben Mel-dungen von Gewaltvorfällen und Notfällen, die an jedem Schultag bei der Schulverwaltung eingehen. Ein Zahlenwerk, das nach die-ser Meldung bundesweit auch für andere Großstädte gelten soll.Risiko 5: Auf dem Arbeitsmarkt ist jeder elfte Vertrag (Stand:

2011) befristet. Der Anteil der befristeten Neueinstellungen ist von 32 Prozent im Jahr 2001 auf 45 Prozent im Jahr 2011 (+ 40,6%) gestiegen. Betro�en sind vor allem Berufseinsteiger und jüngere Beschäftigte. Im Jahr 2011 waren durchschnittlich 278.886 der 15- bis unter 25-Jährigen arbeitslos gemeldet.In dieser Situation nimmt der Deutsche Verband für Neuro-Lin-

guistisches Programmieren (DVNLP) mit seinen Wahlprüfstei-nen zu vier Landtagswahlen vor allem die pädagogischen Hand-lungsfelder ins Visier, die einerseits mit ursächlich sein können für die angesprochenen Risiken, andererseits viel bewirken kön-

Abstract / Das Wichtigste in Kürze Lobby-Organisationen beein�ussen politische Entscheidungen. Gestützt auf vier Wahlprüfsteine und eine bundesweite Studie erörtert der Artikel am Beispiel der NLP-Methode dieses Anliegen, die damit angestrebten Ziele und die Erfolgsaussichten.

Keywords / Stichworte NLP, DVNLP, Bildungspolitik, Lehrerfortbildung, Legasthenie, Dyskalkulie, ADHS

Franz-Josef Hücker *1946

Dr., lebt und arbeitet als Wirtschaftspädagoge, Psychotherapeut (ECP) und Journalist in Berlin und ist Autor des Long-sellers „Metaphern, die Zauberkraft des NLP“. [email protected]

GRAFIK 1: PSYCHISCHE ERKRANKUNGEN (ICD-10, FOO-F99).

ARBEITSUNFÄHIGKEIT, INDEX: 1999 = 100 %

LESEBEISPIEL: VON 1999 BIS 2010 HABEN DIE AU-FÄLLE WEGEN

PSYCHISCHER ERKRANKUNG UM RUND 75,8 % ZUGENOMMEN, BEI DER

AOK UM 69,7 %, BEI DEN BKK UM 76,9 % UND BE IDER DAK UM 80,8 %.

QUELLE: AOK, BKK, DAK, GESUNDHEITSREPORT

2000-2012, EIGENE BERECHNUNGEN

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Sozial Extra 7|8 2013: 6-10 DOI 10.1007/s12054-013-1031-0

Beruf und Quali�kation 

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nen, um diese Risiken zu mildern. Dabei geht es im Kern um die Frage, ob die politischen Parteien in dieser Situation bereit sind, neue Wege zu beschreiten, um die Entwicklung der heranwach-senden Generation zu fördern. Denn nach einer weitverbreiteten Au�assung kann das Neuro-Linguistische Programmieren (NLP) in diesem Kontext manches bewegen, um die Dinge zu klären und die Menschen zu stärken, wenn es um die Optimierung von Kom-munikation und Wahrnehmungsfähigkeit geht. Andererseits ist freilich nur allzu bekannt, dass das, was vor den

Wahlen versprochen wird, oftmals nach der Wahl in der Bildungs-politik versandet. Darum hat in 2009 eine bundesweite Studie mit durchaus vergleichbarem Anliegen die Fort- und Weiterbildung der Pädagogen zur Kommunikation und zu den bekannten Spezi-�schen pädagogischen Problemen in den Blick genommen, um die Frage beantworten zu können, inwieweit sich das NLP bereits in der Lehrerfortbildung und somit auch in der pädagogischen Be-rufspraxis etabliert hat.

DVNLP-WahlprüfsteineWahlprüfsteine sind Anfragen von Lobby-Organisationen an po-

litische Parteien. Die Antworten der Parteien werden vor Wah-len oder anstehenden Entscheidungen verö�entlicht und sollen die Entscheidungs�ndung beein�ussen. Ebenso wie Gewerkschaften und andere Organisationen nutzt der DVNLP dieses Instrument, um als eingetragener Verein das in seiner Satzung festgelegte An-liegen zu verwirklichen. Zu diesen Zielen zählt die „Verbreitung des NLP in passenden Anwendungsgebieten“ (DVNLP Satzung, Stand: 28.10.2005). Daraus fokussieren die Wahlprüfsteine die Bereiche Pädagogik und psychische Gesundheit.Die Zahl der Fragen weist eine Spannweite von acht bis dreizehn (Ta-

belle 1) auf mit einer thematischen Schnittmenge von acht Fragen. Dar-aus ist zu schließen, wie der DVNLP sein gemeinnütziges Anliegen ver-wirklichen möchte: Das vom DVNLP entwickelte Coaching soll in der Pädagogik etabliert werden (Frage 1, 4), ebenso NLP-Anwendungen im Schulwesen (F 2); NLP soll an den wissenschaftlichen Hochschulen in Forschung und Lehre ein�ießen (F 3) und bei pädagogischen Pro-

blemen verwendet werden (F 5); Psychotherapie soll nicht mehr aus-schließlich zeitabhängig vergütet werden, sondern auch erfolgsbasiert (F 6); Eltern sollen bei der Beantragung der psychotherapeutischen Ver-sorgung ihrer Kinder unterstützt werden (F 7), die Parteien sich für die rechtlichen Grundlagen der Psychotherapie engagieren (F 8).Befragt wurden mit den Wahlprüfsteinen BÜNDNIS 90/DIE

GRÜNEN, CDU, FDP, SPD, und DIE LINKE, zudem in Schles-wig-Holstein der SSW (Südschleswigsche Wählerverband) und in Niedersachsen die Piratenpartei. Im Durchschnitt der Länder lag die Resonanz bei 49 Prozent. Am erfolgreichsten war der Verband in den Ländern Schleswig-Holstein (66,7%) und Niedersachsen (50%). Das Schlusslicht teilen sich Berlin und Nordrhein-Westfalen mit je 40 Pro-zent. Werden alle Parteien in den Fokus gerückt, belegen die Grünen (100%) den ersten Rang, gefolgt von FDP (50%), SPD (50%), CDU (25%) und Linke (25%). Vom SSW gab es in Schleswig-Holstein kei-ne Antwort, die Piraten wurden in Niedersachsen erstmals befragt.Die befragten Parteien befürworten ausnahmslos die Fort- und

Weiterbildung der Lehrer und möchten die Rahmenbedingun-gen dafür verbessern. Die Grünen plädieren für ein verändertes Selbstverständnis der Pädagogen, für einen Lerncoach mit zeitge-mäßen Kompetenzen. (F 1) Die Anwendung der NLP-Methode in der Schule beurteilen die Parteien teils kritisch, jedoch überwie-gend positiv. So merkt die Berliner CDU an: „Wir denken, dass NLP als Disziplin vom ‚Wie’ der Kommunikation eine enorme Be-reicherung für die Pädagogik sein kann.“ (F 2) Für das NLP an den wissenschaftlichen Hochschulen werden sich die Parteien keines-falls engagieren und verweisen auf die (in Art. 5 GG verankerte, d. Autor) Freiheit von Forschung und Lehre. (F 3) Die Parteien sprechen sich weder für Coaching mit NLP in Schulen und ande-ren Institutionen aus noch dagegen. Denn diese Entscheidung ob-liege den Einrichtungen und dem Personal. Nur die schleswig-hol-steinische Linke antwortet mit einem uneingeschränkten Ja. (F 4) Der Anwendung des NLP bei Teilleistungsstörungen, wie der in

der Frage erwähnten Legasthenie und Dyskalkulie, stehen die Be-fragten aufgeschlossen gegenüber, verweisen aber darauf, dass auch andere Methoden existieren. (F 5) Die Abrechnung der Psycho-

therapie mit Erfolgskomponente betrachten die Par-teien nahezu ausnahmslos skeptisch und ablehnend. (F 6) Unterstützung von Eltern bei der „Antragstel-lung für psychotherapeutische Behandlung ihrer Kin-der“ sehen die Befragten teils in mehr Aufklärung, ei-ner besseren Ausstattung der Schulen mit Sozialarbei-tern und Schulpsychologen und verweisen ansonsten auf die dafür zuständigen Einrichtungen, zum Beispiel auf die Jugendämter. Dazu hebt die schleswig-holstei-nische Linke hervor, dass bereits jeder dritte Jugend-liche eine Verhaltensau�älligkeit aufweise. (F 7) Die Verbesserung der Rechtsgrundlagen für die Psycho-therapie wird von den Befragten grundsätzlich zustim-mend kommentiert, allerdings drängt sich dabei der Eindruck auf, dass diese Frage zurzeit nicht auf der po-litischen Agenda der Parteien steht. (F 8)

Tabelle 1: DVNLP-Wahlprüfsteine zu vier Landtagswahlen

Fragen

BE 18.09.11 1 bis 8

SH 06.05.12 1 bis 8

NW 13.05.12 1 bis 13

NI 20.01.13 1 bis 9

Antworten

Summe in %

CDU 1 0 0 0 1 25,0

FDP 0 1 0 1 2 50,0

GRÜNE 1 1 1 1 4 100,0

LINKE 0 1 0 0 1 25,0

Piraten - - - 1 1 100,0

SPD 0 1 1 0 2 50,0

SSW - 0 - - 0 0,0

Ø Parteien 50,0

Antworten 2 4 2 3 11 -

in % 40,0 66,7 40,0 50,0 Ø Länder 49,2

Ursprungsdaten: DVNLP Wahlprüfsteine und eigene Berechnungen

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Page 3: NLP in der Lehrerbildung

Auch wenn manche Parteien den Fragenkatalog des DVNLP un-beantwortet gelassen haben, ermöglichen ihre zusammenfassen-den Antworten gewisse Schlussfolgerungen, die für die Adressaten wahlentscheidend sein können. So stellt beispielsweise der nieder-sächsische SPD-Landesvorsitzende Stephan Weil im Abspann sei-ner Ausführungen fest: „Die Anstrengungen für eine gute Bildung beginnen im frühkindlichen Stadium, in der Krippe und der Kita, umfassen Schule, Hochschule, Ausbildung und schließen Erwach-senenbildung ein. Vor diesem Hintergrund gilt für uns das Neuro-Linguistische Programmieren als ein interessantes Konzept für die Verbesserung und zur Veränderung der Kommunikation, das insbe-sondere von Menschen nachgefragt und genutzt wird, die im beruf-lichen Kontext viel mit Kommunikation zu tun haben. Ich bitte Sie jedoch um Verständnis, dass ich über diese allgemeine Aussage hi-naus zu ihrer sehr detaillierten Anfrage keine weiteren Ausführun-gen machte. Das Gespräch darüber muss nach der Landtagswahl von der zuständigen Fachministerin – vor dem Hintergrund der weiter oben angedeuteten Position – geführt werden. Sollte es in der nächs-ten Wahlperiode ein SPD geführtes Kultusministerium geben, wird der Deutsche Verband für Neuro-Linguistisches Programmieren e. V. uns dafür ein willkommener Gesprächspartner sein.“

Studie NLP und LehrerbildungIm April 2009 erfolgte eine bundesweite Befragung der Kultusmi-

nister der Länder, die für die Jahre 2004 bis 2008 ausgewählte Fra-gen zur Lehrerfortbildung beantworten sollte. Dabei ging es um die Förderung der kommunikativen Fähigkeiten des pädagogischen Per-sonals und um die methodische Lösung pädagogischer Probleme, wie Legasthenie (ICD-10, F81.0), Dyskalkulie (ICD-10, F81.2) und ADS, ADHS (ICD-10, F90). Mit dieser Studie sollten quantitative Erkenntnisse zur Fortbildung

der Lehrer gewonnen und zudem die Frage beantwortet werden, ob dabei die NLP-Methode ein�ießt oder NLP-Module verwendet werden. Ermöglichen sollten das zwei Fragenblöcke mit je vier Fra-gen (Tabelle 2), die als Fortbildungsschwerpunkte Kommunikation und Spezi�sche pädagogische Probleme in den Blick nahmen, wei-terhin den keineswegs unerheblichen Anspruch auf Bildungsurlaub. Versandt wurde das Erhebungsinstrument am 7. April 2009, die

Erinnerung an die noch ausstehende Beantwortung erfolgte am 8. Mai, zuletzt am 20. Mai 2009. Aus den befragten Ländern erfolg-te teilweise überhaupt keine Antwort (BY, NI), erst eine Zusage, dann eine Absage (BE, NW) oder keine Antwort (HB). Ein Bun-desland erklärte, die Fragen nicht beantworten zu können (HH). Zwei weitere Länder (SH, TH) teilten schließlich auf Nachfrage mit, dass sie sich nicht an dieser bundesweiten Studie beteiligen

möchten. Die übrigen acht Länder (BW, BB, HE, MV, RP, SL, SN, ST) haben sich erkennbar bemüht, die neun Fragen zu beant-worten, gelangten jedoch oftmals nur zu einer pauschalen Ant-wort. Von daher sind die gewonnenen Erkenntnisse keinesfalls re-präsentativ, sondern eine vorläu�ge Orientierung dafür, wie die Ergebnisse dieser Studie möglicherweise aussehen könnten.Vor allem in den Flächenländern verteilt sich die Fortbildung des pä-

dagogischen Personals auf eine Vielzahl unterschiedlich ausgestatte-ter Institutionen. Das vermag mitzuerklären, warum die im Rahmen der Studie erwartete sachgerechte Beantwortung der neun Fragen für den Zeitraum von vier Jahren einen Aufwand verursacht, der in man-chen Ländern mit den dort vorhandenen Sach- und Personalmitteln nicht geleistet werden kann. Warum Antworten oftmals mit wenig Substanz erfolgten (BB, ST) oder sich im Spekulativen erschöpften. Pauschal kann gesagt werden, dass in allen Bundesländern eine

Lehrerfortbildung zu den in der Studie angesprochenen Fragen erfolgt. So wurden im Untersuchungszeitraum 2004 bis 2008 al-lein in MV jährlich rund 40 Veranstaltungen zur Kommunikati-on angeboten. Mit über 3.000 Teilnehmern und steigender Ten-denz! In diesen Angeboten seien „keine NLP Inhalte enthalten“. Dazu heißt es aus anderen Ländern, dass im Blick auf Kommunika-tionsangebote wahrscheinlich die NLP-Methode angeboten werde (HE) oder es Überschneidungen mit NLP geben könne (RP). Das neurolinguistische Programmieren sei kein Bestandteil der staat-lichen Lehrerfortbildung in NRW, wird von dort mitgeteilt. Die Recherche in den NW-Datenbanken belegt das Gegenteil. Und um ein weiteres selbsterklärendes Beispiel zu erwähnen: Generell könne gesagt werden, dass NLP in unserem Angebot nicht vertre-ten sei. Das schließe nicht aus, dass einzelne Referenten Methoden des NLP eingesetzt oder gar eingeübt haben. (SL)In den Antworten der Länder �nden sich häu�g auch Anmerkun-

gen zu den Spezi�schen pädagogischen Problemen: „Spezi�sche pä-dagogische Probleme wie Legasthenie, Dyskalkulie, ADS, ADHS werden in der Lehrerausbildung angemessen thematisiert. Es ist je-doch ein unverhältnismäßig großer Aufwand nötig, um dezidiert an den Seminaren der Lehrerbildung zu eruieren, in welchem Um-fang Veranstaltungen dazu in den Jahren 2004 bis 2008 stattgefun-den haben.“ (BW) Anderen Ländern (MV, RP) sind diese Angaben durchaus möglich. Daraus lässt sich beispielsweise schließen, dass dort (MV) eine Quali�zierung mit Basiskursen und Spezialisierun-gen erfolgt, die in eine Zerti�zierung einmündet.Der Bildungsurlaub scheint in der Lehrerfortbildung bedeu-

tungslos. Erwähnt wird er nur von Rheinland-Pfalz. Dort neh-men die Lehrkräfte an den Angeboten des IFB (Staatliches Institut für schulische Fortbildung und schulpsychologische Beratung) im

Tabelle 2: Bundesweite Studie NLP in der Lehrerbildung

Fragen

BW BY BE BB HB HH HE MV NI NW RP SL SN ST SH TH Antworten

{ 1-4 Allgemeine Qualifizierung, 5-8 Spezifische pädagogische Probleme, 9 Bildungsurlaub } GesamtAntworten 1 0 0 1 0 0 1 1 0 0 1 1 1 1 0 0 8 (50 %)

Ursprungsdaten: Projekt NLP und Lehrerbildung, Franz-Josef Hücker, Berlin 2009

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Beruf und Quali�kation 

Page 4: NLP in der Lehrerbildung

Rahmen ihres Fortbildungsurlaubs teil; das seien bis zu zehn Tage pro Jahr. Die Haushaltsansätze für das IFB sind in den Jahren 2006 bis 2009 von 11,3 Millionen Euro (2006) auf 12,1 Millionen Euro (2009) angestiegen. Im Durchschnitt betrug der Haushaltsansatz für das IFB jährlich 11,7 Millionen Euro. Finanziert werden da-mit auch Fortbildungen zur Kommunikation (64,6%), zu ADHS (13,1%), zu LRS (11,1%) und zu der Dyskalkulie (11,1%). Weil das NLP auf die Elemente der Kommunikationspsychologie zurück-greife, werde es (bei diesen Angeboten, d. Autor) Überschneidun-gen geben; ein reines NLP-Angebot werde nicht gemacht.Das Bundesland Sachsen quanti�ziert seine Antwort nicht, führt

jedoch aus: „Besonders bei der Quali�zierung von Fachberatern, Beratungslehrern, der Ausbildung und Praxisbegleitung von päda-gogischen Supervisoren und pädagogischen Kommunikationstrai-nern wurden Methoden des NLP als handlungsorientiertes Me-thodeninstrumentarium vermittelt. Dort fand eine Arbeit mit Methoden des NLP integrativ statt. Darüber hinaus wurden in der Fortbildung für die genannten Zielgruppen vor allem Ergänzungs- und Erweiterungsangebote formuliert. Eine detaillierte Bearbei-tung der quantitativen Erhebungen ist uns jedoch nicht möglich.“

Diskussion und ResümeeWerden bei den Befragungen die ausgeklammerten Antworten

einbezogen, ist die Resonanz auf die Wahlprüfsteine (86%) und die Studie (88%) beachtlich. Das Interesse am NLP kann bei politi-schen Parteien vorausgesetzt werden. Nichts anderes gilt für die Lehrerfortbildung. Wie die Studie vermuten lässt, könnte die NLP-Methode dort ebenfalls auf fruchtbaren Boden fallen. Auch an den Universitäten. Dafür sprechen zahlreiche Promotionsschriften, die NLP erörtern, Anfragen von Studenten, die sich mit dieser Me-thode befassen, und nicht zuletzt die NLP-Forschungsdatenbank, die ohne Anspruch auf Vollständigkeit derzeit 337 Studien (Stand: 08.02.2013) nachweist, die der NLP-Methode gewidmet sind. Die durch die beiden Befragungen gewonnenen Erkenntnisse stüt-

zen die Annahme, dass die eingangs skizzierte Problemsicht längst in den Bildungseinrichtungen einen Niederschlag gefunden hat. Dafür sprechen die Angebote mit dem Schwerpunkt Kommunikation, vor allem jedoch die Angebote zu den in den Befragungen thematisier-ten pädagogischen Problemen. Wird allein das dabei angesprochene ADHS (Hücker 2005) in den Blick genommen, belegt das rheinland-pfälzische Beispiel, dass dieses Syndrom bei den Pädagogen ganz oben auf der Prioritätenliste angesiedelt ist, und eine Studie (Barmer GEK 2013) verweist darauf, dass sich die Bildungspolitik in Zukunft noch weit häu�ger diesem Thema (Gra�k 2) widmen muss. Dabei ist freilich auch der Status der Gesundheit zu bedenken, der

die erwähnten Risiken in einen Rahmen stellt. Dort lassen zwei Fak-toren die Richtung erkennen. Das sind der globale Gesundheitsquo-tient (GQ) und die administrativen Gesundheitsausgaben. In 2000 waren bei den P�ichtmitgliedern der Gesetzlichen Krankenkassen im Jahresdurchschnitt 4,2 Prozent erkrankt und 95,8 Prozent ge-sund. Im Jahr 2010 waren 3,7 Prozent (- 11,9%) erkrankt und 96,3 Prozent (+ 0,5%) gesund. Eine statistische Reihe von zehn Kalen-

derjahren (Minimum) vorausgesetzt, ergeben sich für 2000 ein GQ von .958, für 2010 ein GQ von .963 (+ 0,5%) und ein durchschnitt-licher GQ von .964 für die gesamte Zeitspanne der Erhebung. Der GQ der Folgejahre zeigt bis 2007 (GQ = .968) zunächst einen stei-genden Trend, allerdings seit 2008 eine sinkende Tendenz und un-terdeckt 2010 erstmals den Mittelwert der Periode.Nach einem Bericht der Organisation für wirtschaftliche Zu-

sammenarbeit und Entwicklung (OECD) und der Europäischen Kommission (2012) sind die Gesundheitsausgaben pro Person als Prozentsatz des Bruttoinlandsprodukts in den Ländern der Euro-päischen Union im Jahr 2010 erstmals seit 1975 gesunken. Wäh-rend in den Jahren 2000 bis 2009 die durchschnittliche jährliche Wachstumsrate der Gesundheitsausgaben in den EU-Ländern bei 4,6 Prozent lag, verzeichnete sie von 2009 bis 2010 einen Rück-gang von 0,6 Prozent. Ganz besonders traf das 2010 die Men-schen in den bekannten Krisenländern wie Irland (-7,9%), Est-land (-7,3%) und Griechenland (-6,7%), während andere EU-Län-der wie Deutschland (2,7%), Malta (3,6%) und Italien (4,2%) bei den Gesundheitsausgaben ungebrochen Wachstum verzeichnen. Die Verbreitung der Teilleistungsstörungen ist nicht bekannt.

Dazu existieren lediglich Schätzungen mit einem beachtlichen Ra-dius: Dyskalkulie wird bei zehn bis 15 Prozent der Kinder vermu-tet, Legasthenie bei vier bis 15 Prozent. Bekannt ist aber, dass es in Deutschland 7,5 Millionen funktionale erwachsene Analphabe-ten (18-64 Jahre) gibt, das sind 14 Prozent der erwerbstätigen Be-völkerung. (Grotlüschen/Riekmann 2011) „Viele Wissenschaftler fordern daher praxisorientierte P�ichtveranstaltungen im Lehr-amtsstudium - und die Betreuung von Betro�enen durch Klein-gruppen in Ganztagsschulen.“ (Steinbacher 2013)Ungeachtet dessen ist zu fragen, ob die NLP-Methode überhaupt

einen Beitrag zur Lösung der angesprochenen Probleme leisten

GRAFIK 2: ADHS-DIAGNOSE JE 1000 (ICD-10, F90). ALLE ALTERSGRUPPEN

IN 2011 BEKAM JEDER FÜNFTE JUNGE DIE ADHS-DIAGNOSE,

JEDER ZEHNTE EIN RITALIN-REZEPT. AM HÄUFIGSTEN TRIFFT ES

DIE KINDER. IM ALTER VON ZEHN BIS ZWÖLF JAHREN ERHIELTEN

BUNDESWEIT RUND 6,5 % DER JUNGEN EINE VERORDNUNG UND 2 %

DER MÄDCHEN. IN UNTERFRANKEN WAREN ES BEI DEN JUNGEN (13,3

%) UND DEN MÄDCHEN (5,5 %) MEHR ALS DOPPELT SO VELE.

QUELLE: BARMER GEK, ARZTREPORT 2013

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Page 5: NLP in der Lehrerbildung

kann. Gewiss ist jedenfalls, dass sich das NLP dort in dem Kon-zert anderer Methoden pro�lieren muss. Und die Methode hat gu-te Argumente, die dafür sprechen, dass das erfolgreich sein könn-te. Da ist zunächst das ho�nungsvolle Menschenbild der Humanis-tischen Psychologie, auf dem das NLP errichtet wurde, die Nähe dieser Methode zur neurobiologischen Forschung (Hücker 2009: 165-167). Dann die Wirksamkeitsnachweise, auf die sich dieses Anliegen stützen könnte. Etwa auf eine Studie um die österrei-chische NLP-Trainerin Gundl Kutschera (Willeck 2004), die sich besonders für die Anwendung der NLP-Methode im ö�entlichen Schulwesen engagiert. Somit ist anzuregen, für das Bildungswe-sen berufspraktische NLP-Curricula zu entwickeln, die bereits vor Jahren empfohlen wurden (Hücker/Rebhan 2001) – wissen-schaftlich gestützt, ethisch vertretbar, sinnstiftend, praktikabel und evaluiert. Wenn sich die NLP-Methode im Spektrum der Me-thoden positionieren und im ö�entlichen Bildungswesen behaup-ten möchte, erscheint das tatsächlich unvermeidlich. Dabei ist zu bedenken, dass es um jeden einzelnen Schüler geht.

Nicht nur um die begabten, die unau�älligen, sondern um die ge-samte nachwachsende Generation. Und das ist nicht nur eine ethi-sche Frage. Das diktiert der stumme Zwang der demographischen Entwicklung. „Für Unternehmen ist es mittlerweile schwierig, über-haupt noch Auszubildende zu �nden. So gab es Ende September 2012 33.200 freie Ausbildungsstellen, aber nur 15.700 unversorgte Bewer-ber.“ (iw-dienst 2013: 8) Wer dabei auf ausländische Arbeitskräfte ho�t, bewegt sich mit einer morschen Krücke in die Zukunft. Nach einer aktuellen Studie (OECD 2013) sind in Deutschland zwar die rechtlichen Hürden dafür gesenkt worden, jedoch stößt das im Aus-land keineswegs auf das von der Politik erho�te lebhafte Interesse. Vor diesem Hintergrund muss Bildungspolitik jeden Schüler in den Fokus nehmen. Jeder Schüler ist kostbar! Und jede verpasste Chance im öf-fentlichen Bildungswesen, der Lehrerausbildung belastet zukünftige Generationen. Ebenso jeder durch einen kurzsichtigen Stadtkämme-rer oder Berufspolitiker im Bildungswesen eingesparte Euro, der spä-ter vielfach verzinst erwirtschaftet werden muss. Dass die Weichen in der Bildungspolitik oft ungünstig gestellt worden sind, dafür spre-chen seit Jahr und Tag die ungebrochen wachsenden Sozialausgaben, die stets ein zeitnaher und außerordentlich zuverlässiger Seismograph für die Qualität der Bildungspolitik sind. Wenn das NLP einen Beitrag zur Lösung der im Einzelnen und

insgesamt angesprochenen Probleme leisten kann, und daran scheint, selbst mit der gebotenen Vorsicht betrachtet, nach den Einlassungen der Länder und der politischen Parteien kein Zwei-fel zu bestehen, ist das erklärte Anliegen des DVNLP, die Metho-de in die akademische Berufsausbildung an den Universitäten zu integrieren und somit größere Forschungsanstrengungen auf dem Feld der lernpädagogischen NLP-Methode zu initiieren, nur allzu verständlich und sinnstiftend. Ein wichtiges Richtziel des 1999 an-gestoßenen Hochschulreformprozesses ist es, international aner-kannte Abschlüsse zu scha�en, die Qualität von Studienangeboten zu verbessern, mehr Beschäftigungsfähigkeit zu vermitteln. Mit diesem Anliegen ö�net dieser Prozess an den pädagogischen Fa-

kultäten viele Türen für berufspraktische Methoden der Kommu-nikation, die für alle Beteiligten sinnstiftend sind. Für Forschung und Lehre und die Absolventen dieser Institutionen und nicht zu-letzt für die Eltern, die auf die Schulen vertrauen und erwarten, dass ihre Kinder in den ö�entlichen Institutionen auf eine unge-wisse Zukunft vorbereitet werden (Hücker 2008: 134). Dass die Kinder durch das Bildungswesen auf eine Welt vorbereitet wer-den, die ihre Eltern nicht mehr betreten werden. Denn das Leben geht nicht rückwärts und hält sich nicht beim Gestern auf. s

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Sozial Extra 7|8 2013

Beruf und Quali�kation