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Marktbericht, Wirtschaft 2014

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Müller & Sohn Marktbericht

MARKTBERICHT

01.2013 MARKTBERICHT

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DIE WELTWIRTSCHAFT � Schatten über China Chinas Einkaufsmanagerindex enttäuscht ein weit eres Mal Die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt verliert an Schwung. Die Eingänge neuer Aufträge und die Produktion verlangsamen sich in China überraschend stark, so dass Experten inzwischen zu neuen Konjunkturmaßnahmen raten. Der Aufbau deflationären Drucks zeigt, dass sich der zu Grunde liegende Schwung für Produktionswachstum in China abschwächt. Nachdem in China das jährliche Wirtschaftswachstum im letzten Quartal 2013 mit 7,7 Prozent die Markterwartungen traf, sorgte die Bekanntgabe des HSBC-Einkaufsmanagerindex für den Industriesektor für erhebliche Irritationen. Der Index hatte mit einem Stand von 49,6 die Erwartung des Marktes (50,3) deutlich verfehlt und, was sogar noch schlimmer ist, mit diesem Wert wurde die sogenannte Expansionslinie bei 50 Punkten unterschritten. Das bedeutet, dass der industrielle Sektor höchstwahrscheinlich in naher Zukunft schrumpfen wird. Die Märkte regierten entsetzt und die weltweiten Börsen gingen auf Talfahrt. Dementsprechend stehen auch die Metallpreise seitdem unter erheblichen Druck. Wenn die chinesische Regierung weiterhin ein Wachstum für 2014 mit 7,5 Prozent anstrebt, müsste sie bis Juni die Konjunktur durch neue Handlungen ankurbeln, was notwendige Strukturmaßnahmen in diesem Jahr weiter hinauszögern würde. Auf der bevorstehenden Jahrestagung des Volkskongresses vom 5. bis 15. März in Peking dürfte Regierungschef Li Keqiang seine Wirtschaftspolitik vorstellen und das neue Wachstumsziel für dieses Jahr vorgeben. Zu diesen Nachrichten kam die Mitteilung, China habe einen deutlichen Anstieg des Handelsbilanzüberschusses im Januar auf 31,9 Milliarden US-Dollar gemeldet, wobei sowohl die Ex- als auch die Importe stark zugenommen haben. Die Exporte kletterten im Jahresvergleich um zehn Prozent und damit deutlich stärker als von Experten mit plus vier Prozent erwartet. Die Importe erhöhten sich noch stärker um 10,6 Prozent. Die Erwartungen lagen hier lediglich bei einem Zuwachs um 0,1 Prozent.

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Auch von Seiten der Währungsentwicklung hatte China im Februar Überraschungen parat. Seit einigen Wochen verliert die chinesische Währung stark an Wert. Der ungewohnte Kursrückgang des chinesischen Yuan hat sich weiter beschleunigt und zum Monatsende gab die chinesische Landeswährung zum amerikanischen Dollar zeitweise um 0,85 Prozent nach, was den größten Rücksetzer im Tagesgeschäft seit sieben Jahren markierte. Insgesamt sank der Kurs um 1,2 Prozent. Erst später erholte sich der Renminbi, wie die Währung in China auch genannt wird, wieder etwas. Über die Gründe der seit Mitte Februar währenden Schwächephase der Währung gibt es unter Analysten verschiedene Ansichten. Die Meinung der Mehrheit sieht eine von der chinesischen Notenbank gewollte Abwertung. Dafür spricht, dass der Yuan-Kurs faktisch an den Dollar gebunden und nicht frei handelbar ist. Den Wechselkurs gibt die Zentralbank in China (PBOC) als Teil der Regierung vor. Die meisten Beobachter sehen in der jüngsten Entwicklung, dass die Notenbank einen Abwertungskurs demonstrieren wolle, und dass die stetige Aufwertung des Yuan in den letzten Jahren kein Automatismus war. Damit könnte eine Erweiterung der Handelsspanne von ein auf beispielsweise zwei Prozent vorbereitet werden. Die Taktik dahinter, Spekulanten abzuwimmeln, dürfte allerdings nur kurzfristig greifen, denn insgesamt gibt es zur Liberalisierung des Wechselkurses keine Alternative. Die schwachen Konjunkturdaten aus China beeinträchtigen die Öl und Metallkurse, insbesondere bei Kupfer, und bleiben hinter den Erwartungen zurück. Die Anleger fürchten jetzt einen Nachfragerückgang und haben reagiert, einige ziehen sich deshalb aus den Märkten für Rohöl und Industriemetalle zurück. In den USA warnte zuletzt die neue Notenbankchefin Janet Yellen vor einer Konjunkturdelle. Die eisigen Stürme und der starke Schneefall könnten der ohnehin fragilen Konjunktur in den USA einen merklichen Dämpfer versetzen. Die Marktbeobachter sind gespannt, ob die Währungshüterin einschreiten wird.

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EUROPA � Debatte um Lockerung der Geldpolitik der EZB Die derzeit niedrigen Zinsen in Europa bringen die Europäische Zentralbank (EZB) in ein Dilemma. Die Erwartung einer weiteren Lockerung der Geldpolitik im März wurde durch die Veröffentlichung einer Euroraum-Inflationsrate von 0,7 Prozent für den Januar wesentlich angeheizt. Auch in Deutschland liegt die Inflationsrate aktuell bei 1,3 Prozent und damit unter der Zielmarke der EZB. Die EZB strebt eigentlich eine Inflationsrate von knapp 2 Prozent an, doch Ökonomen sagen voraus, dass die EZB in ihren derzeitigen Prognosen die mittelfristige Entwicklung der Inflationsrate im Euroraum überschätze. Dies könnte zwangsläufig zu einer weiteren Leitzinssenkung führen. Es gibt an den Märkten aber auch Gegner einer weiteren geldpolitischen Lockerung, die keine deflationäre Entwicklung, die aus Kaufzurückhaltung entsteht, sehen. Vielmehr gehen die Sparquoten in den Euro-Peripherieländern zurück. Umstritten bleibt, wie die Geldpolitik gelockert werden könnte. Der sogenannte Leitzins, das ist der Zins, den Geschäftsbanken für einwöchige Kredite bei der EZB zahlen, beträgt derzeit nur noch 0,25 Prozent und kann kaum noch gesenkt werden. Ins Blickfeld der Marktteilnehmer ist auch der Einlagenzins geraten, mit dem die EZB Guthaben der Geschäftsbanken bei ihr verzinst. Dieser Zinssatz beträgt derzeit null Prozent, könnte aber unter anderem nach Ansicht der Deutschen Bank auf minus 0,10 Prozent gesenkt werden. Bei einem solchen negativen Einlagenzins würden Banken dafür bestraft, Guthaben bei der EZB zu unterhalten. � Euro-Zone insgesamt fasst wirtschaftlich wieder Tri tt Die EU-Kommission traut in dem jüngsten Bericht der gesamten Euro-Zone nach zwei Rezessionsjahren einen leichten Aufschwung zu. Bis auf Zypern und Slowenien sollen in diesem Jahr alle anderen 16 Euro-Länder wieder wachsen. Weiter schreibt die Brüsseler Behörde in ihrer Winterprognose, das Bruttoinlandsprodukt der Euro-Zone werde in diesem Jahr um 1,2 und 2015 sogar um 1,8 Prozent wachsen. Damit hebt sie ihre bisherige Prognose minimal an.

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Auch wenn die Konjunktur in Europa nun wieder Tritt zu fassen scheint, bleibt die Achillesferse allerdings weiterhin die hohe Arbeitslosigkeit in den EU-Ländern. Fortschritte erwartet die Kommission beim Abbau der Neuverschuldung. Mit 2,6 Prozent soll die Defizitquote in der Währungsunion in diesem Jahr erstmals seit der Ausweitung der Schuldenkrise 2010 wieder unter der vertraglich erlaubten Drei-Prozent-Marke liegen. Noch kämpfen aber viele Krisenländer mit einem zu hohen Defizit. So soll dieses in Spanien im kommenden Jahr immer noch bei 6,5 Prozent liegen, in Zypern bei 6,1 Prozent, in Irland bei 4,3 Prozent und in Frankreich bei 3,9 Prozent. Der Schuldenstand dürfte deshalb in der Euro-Zone bei mehr als 95 Prozent der Wirtschaftsleistung verharren, erlaubt sind jedoch maximal 60 Prozent. Schlechte Nachrichten enthält die neue Prognose für Frankreich: Die Industrienation dürfte sowohl in diesem als auch im kommenden Jahr mit 1,0 und 1,7 Prozent etwas langsamer wachsen als die Währungsunion insgesamt. Das Haushaltsdefizit der zweitgrößten Volkswirtschaft der Eurozone soll sich demnach in diesem und dem kommenden Jahr auf 4,0 Prozent beziehungsweise 3,9 Prozent der Wirtschaftsleistung verschlechtern. Damit liegt Frankreich weiter deutlich über dem EU-Grenzwert von 3,0 Prozent. Die Regierung in Paris hatte hingegen vorhergesagt, das Defizit im Jahr 2015 wieder auf den Wert von 2,8 Prozent zu senken.

Quelle: faz.net

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DEUTSCHLAND � Ifo-Index legt überraschend weiter zu Ungeachtet der Nachrichten aus ‚“Rest-Europa: Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft setzt ihren Höhenflug auch im Berichtsmonat weiter fort. Der wichtige Ifo-Index legt den vierten Monat in Folge zu, zuvor waren Volkswirte von einem leichten Rückgang um 0,1 Punkte ausgegangen. Das Ifo-Geschäftsklima stieg im Februar von 110,6 Punkten zum Vormonat auf 111,3 Punkte, was den vierten Anstieg in Folge bedeutet. Das wichtigste deutsche Konjunkturbarometer erreichte damit den höchsten Wert seit Juli 2011.Die Unternehmen sind mit ihrer aktuellen Geschäftslage deutlich zufriedener, dagegen trübten sich die Erwartungen für künftige Geschäfte etwas ein. Hier meldete das Ifo-Institut einen Rückgang von 108,9 Punkten zum Jahresauftakt auf 108,3 Zähler im Februar. Insgesamt sind die deutschen Unternehmen aber optimistisch gestimmt. Viele Experten waren davon ausgegangenen, dass die jüngsten Turbulenzen an den Finanzmärkten wichtiger Schwellenländer und eine Reihe von enttäuschenden Konjunkturdaten aus den Vereinigten Staaten der Stimmung einen leichten Dämpfer versetzen würden. Auch das Ifo-Geschäftsklima für das Verarbeitende Gewerbe hat sich zum vierten Mal in Folge verbessert. Die Exportaussichten der befragten Unternehmer trübten sich zwar deutlich ein, jedoch blieben auch sie mehrheitlich optimistisch.

Quelle: www.ifo.de

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NE-METALLE ALUMINIUM � Sinkende Preise und Überkapazitäten Die internationalen Märkte haben zuletzt in den Risk-Off-Modus umgeschaltet und den Rückwärtsgang eingelegt. Dies gilt für Aktien, Devisenkurse und Rohstoffpreise gleichermaßen und Investoren mussten sich über alle Handelsklassen hinweg in dem vergangenen Berichtsmonat mit teilweise heftigen Verlusten auseinandersetzen. Die Metallpreise sind unter Druck geraten und gemessen am Industriemetallindex der Londoner Metallbörse LME sind Aluminium und andere NE-Metalle auf den tiefsten Stand seit Anfang Dezember 2013 gefallen. Aluminium sackte mit 1.678 USD am 05.02.14 auf ein mehr als 4-Jahrestief ab. Ursache hierfür wird auch in der Serie hoher Angebotsüberschüsse, in deren Folge die Lagerbestände einen historischen Höchststand erreichten, gesehen. Eine kaum nennenswerte Reduzierung der LME-Vorräte hat erwartungsgemäß keine Reaktion am Markt gezeigt. Von 5.423.550 t am 01.02.14 gingen sie auf 5.311.300 t zum Monatsende zurück. Zwei Dinge sprechen jetzt jedoch für eine leichte Erholung bei dem Leichtmetall: Zum einen gehen Branchenschätzungen aufgrund des Autobooms in den USA und China im Jahr 2014 von einem überdurchschnittlich starken Anstieg der Aluminiumnachfrage um sieben Prozent gegenüber dem Vorjahr aus. Dies kann den Angebotsüberschuss abschmelzen lassen. Zum anderen erwarten die Marktteilnehmer in diesem Jahr noch weitere Produktionskürzungen, da bei den aktuellen Notierungen rund 30 Prozent der weltweiten Aluminiumkapazität mit Verlust produzieren wird. So geht der japanische Rohstoffhändler Sumitomo davon aus, dass der globale Aluminiummarkt im kommenden Jahr in ein Defizit rutscht, bedingt durch das geringere Preisniveau. Das Unternehmen sieht im kommenden Jahr ein Aluminiumdefizit von 37.000 Tonnen und im aktuellen Jahr soll der Überschuss sogar noch bei 312.000 Tonnen liegen. Die Analysten von Macquarie Group sehen bereits ein Defizit von 390.000 Tonnen, da die Nachfrage steigt und gleichzeitig die Produktionskapazitäten durch Schließungen und Ausfälle belastet werden.

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Doch noch schlagen Produktionskürzungen bei den Angaben des International Aluminium Institutes noch nicht zu Buche. Die Aluminiumproduktion ist im Januar 2014 um weitere 2,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf den Rekordwert von 4,252 Millionen Tonnen gestiegen. Im vergangenen Jahr ist der Preis für Aluminium um ca. 18 Prozent gesunken und hat somit bei den größten Produzenten, darunter Alcoa und Rusal, zu Produktionskürzungen geführt. Bisher haben die Chinesen gegensätzlich reagiert und ihre Aluminiumproduktion sogar weiter ausgebaut. Aber auch dort dürften der Preis und höhere Umweltstandards zu einer Verlangsamung des Produktionswachstums führen und auch die höheren Strompreise dürften Anpassungen von chinesischen Produzenten erfordern. Positiv ist jedoch zu sehen, dass die chinesische Produktion in den letzten vier Monaten nicht mehr angestiegen ist. Ob sich damit zeigt, dass die angekündigten Produktionskürzungen allmählich auch in China umgesetzt werden, bleibt abzuwarten. Im weiteren Monatsverlauf konnte Aluminium die Unterstützung an der 1.700 US-Dollar Marke behaupten und der Kurs in London festigte sich zwischenzeitlich auf 1.782,50 USD (22.02.14). Zuletzt kostete das Leichtmetall an der LME 1.768 USD, ein immer noch bescheidendes Niveau, aber immer noch höher als vor einigen Wochen. Der Aluminiummarkt kämpft weiter mit Überkapazitäten, was in Verbindung mit den globalen Wachstumssorgen auch erklärt, warum der Preis an den Rohstoffbörsen bei diesen Perspektiven zwischenzeitlich so stark abwärts gegangen ist. Man geht aber weiter davon aus, dass sich der Aluminiumpreis in den nächsten Monaten leicht auf 1.900 USD bis zur Jahresmitte erholen wird. Kurzfristig dürfte das Ziel bei 1.800 USD liegen. KUPFER � Markt ist erneut unter Druck In dem abgelaufenen Berichtsmonat Februar gerieten die Industriemetalle deutlich unter Druck, was dem festeren US-Dollar und der Entwicklung der chinesischen Konjunktur geschuldet ist. Am Kupfermarkt rückten in den letzten Tagen drei preistreibende Faktoren in den Fokus: Zum einen entspannte sich die Lage um die Emerging Markets, zudem beruhigte die neue Fed-Chefin Yellen in ihrer Antrittsrede die Marktteilnehmer und wiederholte ihre Aussage, dass die Fed ihre

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milliardenschweren Geldspritzen in maßvollen Schritten weiter verringern wird. Zu guter Letzt wurden positive Handelsdaten aus den USA und Europa veröffentlicht. Von Seiten der VR China hielten sich die guten Nachrichten für den Kupfermarkt in Grenzen. Zwar wurden im Januar extrem hohe Kupferimporte verzeichnet, aber die Marktteilnehmer gehen nicht davon aus, dass diese vorrangig der physischen Bedienung der Nachfrage aus der Industrie gedient haben. Kupfer bleibt davon unbeeindruckt und rutschte zeitweise im Handelsgeschäft unter die Marke von 7.000 USD, obwohl die Angebotslage in Europa weiterhin angespannt ist. Die niedrigste Notierung wurde vorerst offiziell am 14.02.14 mit 7.098 USD gemeldet. Ende Februar stieg der Kupferpreis wieder an und zwischenzeitig am 20.02.14 notierte das Rote Metall schon wieder bei 7.200 USD und setzt zum Sprung in Richtung 7.400 USD an. Was war der Auslöser dafür? Die Kupfernachfrage hat nicht, wie erwartet, stagniert, sondern ist überraschend gestiegen. Die Schätzungen wurden jetzt deutlich nach oben korrigiert, so dass man sogar von einem Produktionsdefizit bei Kupfer ausgeht. Das sind erst einmal ermutigende Nachrichten, auch wenn der Monat Februar wieder mit der schwächsten Monatsnotierung von 7.017 USD schloss. Obwohl viele Marktteilnehmer einen Überschuss bei Kupfer erwartet hatten, teilte die International Copper Study Group in ihrer aktuellen Studie mit, dass der Kupfermarkt 2013 ein erhebliches Defizit aufwies. Es ist somit unwahrscheinlicher geworden, dass dieses Defizit in diesem Jahr in einen Überschuss gedreht werden kann. Darüber hinaus haben viele Unternehmen zuletzt ihre Aktivitäten im Kupferbereich zurückgefahren, da die gesunkenen Preise steigenden Kosten gegenüber stehen. Im Bereich des Raffinadekupfers übertraf das weltweite Angebot im Jahr 2013 die Nachfrage um 387.000 Tonnen, wie das World Bureau of Metal Statistics (WBMS) im Februar bekannt gab. Damit hat sich der Überschuss gegenüber 2012, als er bei 250.000 Tonnen lag, noch einmal ausgeweitet. Ein großer Anstieg der chinesischen Produktion hat einen Rückgang in Indien und Chile mehr als kompensiert. Der globale Verbrauch von Raffinadekupfer lag im letzten Jahr bei mehr als 21 Millionen Tonnen. In unserer Berichtszeit sind die Kupferbestände erneut wieder gestiegen und lagen zuletzt mit 276.225 t rund 40.000 t niedriger als noch zu Monatsbeginn (314.525 t). Im Vergleich zum Jahresbeginn 2014 reduzierten sich somit die LME-Vorräte um mehr als 100.000 t.

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Ein robustes chinesisches Wachstum hat den Kupferpreis zuletzt wieder angeschoben und das Leitmetall der LME verteuerte sich leicht. Unterstützung erhielt der Preis zudem von dem schwächeren US- Dollar, denn die in der US-Währung abgerechneten Rohstoffe werden damit für ausländische Investoren billiger. Die Kupferproduktion und die Kupferpreise werden laut Prognosen bald wieder in Schwung kommen. Davon profitieren nicht nur die Minenbetreiber, sondern auch die Verarbeiter. Am europäischen Markt für Kupferprodukte entwickelt sich der Bedarf auch nach Abschluss der Jahresverhandlungen positiv. Das Geschäftsklima in der deutschen Elektroindustrie, die ein wesentlicher Nachfrager ist, hat im Januar noch einmal deutlich zugelegt und ist auf den höchsten Stand seit fast zwei Jahren geklettert. Kurzfristig kann man dem Kupferpreis also durchaus Erholungspotenzial zusprechen, aber auch mittelfristig sind die Aussichten nicht allzu schlecht. Dies allerdings unter der Voraussetzung, dass auch China wieder den Erholungsmodus erreicht, denn es ist immer China, welches den Großteil des weltweit vorhandenen Kupfer aufkauft. Und somit liegt die Beeinflussung der zukünftigen Preisentwicklung zwingend an China. NICKEL � Weiter ein entspannter Markt Mitte Januar hatte Indonesien ein Exportverbot von Nickelerzen verhängt und die Rohstoffexperten gehen deshalb davon aus, dass der überwiegende Teil dieser Nickellieferungen bereits vor Inkrafttreten des Verbots auf die Reise gebracht worden sind. Gerüchten folgend geht man in Marktkreisen davon aus, dass die Erzverarbeiter in China vor Inkrafttreten des Exportstopps hohe Lagerbestände an Erzen aufgebaut haben. Dabei soll die Reichweite immerhin 6-9 Monate betragen. Dass an dieser Aussage etwas Wahres dran ist, bestätigten die Notierungen im Februar 2014. Sie festigten sich deutlich auf über 14.000 USD; der Monat begann mit 13.850 USD und am 08.02.14 wurde die Widerstandslinie 14.000 USD genommen und auch behauptet. Nickel notiert seitdem deutlich fester und bei 14.580 USD erreichte das Metall den Höchststand. Trotzdem ist der aktuelle Wert aber immer noch weit von früheren Preisständen entfernt.

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Unterdessen hält die globale Metallentspannung am Nickelmarkt an. Ähnlich sieht dies auch die International Nickel Study Group (INSG), denn laut deren Daten bestand am Nickelmarkt in 2013 ein rekordhoher Angebotsüberschuss von nahezu 173 Tausend Tonnen. Die Überschusssituation besteht somit bereits drei Jahre in Folge und auch die Nickellager an der Londoner Metallbörse LME weisen rekordhohe Bestände auf. Alles in allem also eine komfortable Lage, die gegen stark steigende Preise spricht. Die Entwicklung der Vorräte in den LME-Lagerhäusern war im Berichtszeitraum abwärts gerichtet und diesem Trend folgend reduzierten sie sich bis zum 24.02.14 auf 160.200 t. Zum 28.02.14 lag der Vorrat bei 162.732 t. Von Seiten der Produzenten kamen marktstützende Nachrichten. So ist die globale Edelstahlproduktion in den ersten neun Monaten 2013 um 5,5 Prozent gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum auf 28 Millionen Tonnen gestiegen. Die Produktion lag somit im dritten Quartal 2013 mit 9,3 Millionen Tonnen auf dem höchsten jemals erreichten Stand für ein drittes Quartal. Doch macht den Edelstahlherstellern die Tendenz zu den günstigen Stahlsorten, insbesondere aus Asien, Sorgen und europäische Qualitätsstähle haben es immer schwerer, sich im Markt nachhaltig zu platzieren. ZINK � Aussichten als besten Performer 2014 Zink wird nach Meinung der Marktexperten zu den Metallen gehören, die für 2014 die besten Aussichten haben. Dies ist nicht zuletzt darauf zurück zu führen, dass bei knapper werdendem Angebot und steigender Nachfrage Druck auf dem Markt kommt, der sich in steigenden Preisen zeigen könnte. Bei Zink sanken im Februar 2014 die Bestände 25 Tage in Folge auf das geringste Niveau seit mehr als zwei Jahren. In harten Zahlen bedeutet das eine Reduzierung von 854.450 t auf 761.725 t. Der Rückgang von mehr als 100.000 t ist auch eine Stütze der Preise, wie die Notierungen zeigen. Diese Verknappungserscheinungen führen bereits jetzt schon zu steigenden Prämien.

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Die Kurse konnten am 08.02.14 die wichtige Linie von 2.000 UDS nachhaltig übersteigen. Notierte Zink am 01.02.14 noch bei 1.976 USD, konnten am 08.02.14 schon 2.018 gemeldet werden. Diese Hochphase hielt bis zum Monatsende an und Zink kostete dann an der LME 2.060 USD. Doch müssen die LME-Vorräte auch vor dem Hintergrund der immer längeren Wartezeiten bei der Metalllieferung aus den lizenzierten Lagerhäusern gesehen werden. Von den Lieferverzögerungen sind mehr oder weniger alle Metalle betroffen und insbesondere Zink. Hier muss die Stahlindustrie auf das für die Feuerverzinkung benötigte Metall warten.

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Redaktionsleitung: Matthias Kämper (V.i.s.d.P.) Rainer Kämper Redakteurin: Petra Reuther Schriftleitung: Michael Obst Erscheinungstermin : Monatlich Rechtliche Hinweise: Die Marktinformation und alle in ihr enthaltenen Beiträge, Abbildungen und Charts sind urheberrechtlich geschützt. Eine Verwertung, wie Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen sowie die Einspeicherung in elektronischen Systemen, ist nur für eigene Zwecke statthaft. Eine Bearbeitung oder Änderung ohne unsere Zustimmung ist unzulässig und strafbar. Müller & Sohn übernimmt keine Gewähr für die Richtigkeit der in diesem Marktbericht mitgeteilten Informationen und haftet ncht für abgeleitete Folgen.

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