m viva o l’italia
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Viva l’Italia
In akkuraten Reihen ziehen sich die Rebberge bis zur imposanten Burg von Serra
lunga d’Alba. Hier wächst vor allem die Traubensorte Nebbiolo, Grundlage für den herr lichen Barolo. Im Trentino dagegen gibt Chardonnay
den Ton an.www.ferraritrento.it,
www.villadoria.it
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Mit dem grossen Namen Ferrari
M O N D O V I N O : T R E N T I N O
Erfolg bei Autorennen, Erfolg als Weinmacher: Die einen Ferraris stammen aus der Emilia-Romagna, die anderen aus dem Trentino. Klar, dass bei Siegen
des Rennstalls der FerrariSpumante schäumt. Zu Besuch im norditalienischen Trient bei einem der wichtigsten Schaumweinproduzenten des Landes.
Text Elsbeth Hobmeier Fotos HansPeter Siffert
Camilla Lunelli in Ferrari-Rot zeigt im Weinkeller, wie der Trub in den Flaschenhals sinkt.
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M O N D O V I N O : T R E N T I N O
D I E E R F O L G S S T O R Y B E G A N N V O R
Ü B E R 1 0 0 J A H R E N . Ein Visionär namens Giulio Ferrari träumte davon, im Trentino einen der besten Schäumer zu machen – ebenbürtig dem Wein aus der Champagne. Das nötige Know-how über die klassische Flaschengärung erlernte er in Frankreich. Der Start glückte, die Qualität stimmte. Und da eigene Nachkommen fehlten, wählte er den befreundeten Weinhändler Bruno Lunelli als Mitstreiter und Nachfolger. Inzwischen ist mit dem Quartett Alessandro, Matteo, Marcello und Camilla – sie sind Cousine und Cousins – bereits die dritte Generation Lunelli am Werk. Sie haben das Weingut Ferrari in Trient zu einem der wichtigsten italienischen Unternehmen der Spumante-Herstellung gemacht. Und Giulio Ferrari, dessen Traum sie Tag für Tag weiter-entwickeln, haben sie den allerbesten Wein des Hauses gewidmet, die Riserva del
Fondatore, abgefüllt einzig in den Spitzenjahren 1997, 2001 und 2008. Er gilt in Italien als Kultwein.
D A S T R E N T I N O I S T E I N E S C H Ö N E G E -
G E N D . Hohe Berggipfel der Rätischen Alpen und der Dolomiten umschliessen die Täler, die bis an den Gardasee reichen. Die Reben klettern bis auf 900 Meter, die Tage sind warm, die Nächte kühl. Dies behagt speziell der Chardonnaytraube. Sie findet hier die grösste Verbreitung und verweist damit sämtliche Weingebiete Italiens auf die hin te ren Plätze. Und weil sich Chardonnay so gut für Schaumwein eignet und – wie in der Champagne – einen ausgezeichneten Blanc de Blancs ergibt, entstand hier auch die erste DOC Italiens für die in der Flasche vergärte Metodo Classico. Seit 2007 sind die Produ-zenten unter dem Label Trentodoc vereinigt.
Marcello Lunelli, Mitinhaber und Wine maker, ist stolz auf seine Rebberge. 100 Hektar
gehören der Familie, sie sind seit drei Jahren alle biozertifiziert. Nun sucht er, auch die 600 Traubenlieferanten für die Umstellung auf bio zu begeistern. «Mit überraschend gutem Erfolg», sagt er, «spätestens in zehn Jahren sollten wir so weit sein.» Und erzählt begeistert von den Plänen, das ganze Gebiet von Trento und dem Valle dei Laghi als Biodistrikt zu gestalten, wo nicht nur der Wein, sondern auch alle anderen Lebensmittel, wie Ge-müse und Fleisch, biologisch produziert werden. Die Trauben von Ferrari werden alle von Hand geerntet, knapp die Hälfte der Reben wachsen an den traditionellen Pergole, den mannshohen Gestellen, deren Blätterdach die Beeren schützen, sodass die Traubenhaut fein und zart bleibt. In den
Reben hat Marcello Lunelli Bienenvölker angesiedelt. «Sie sind meine Spione, sie zeigen, wenn was mit der Umwelt nicht mehr stimmt», sagt er.Auch Camilla Lunelli, Mitinhaberin der Gruppo Lunelli, hat ein grosses Projekt. Zusammen mit der Stadt Trient will Ferrari ein Hospitality Center aufbauen, um die Besucher den Wein und die Pluspunkte der Region erleben zu lassen. Auch die eigenen Kellerräume, wo heute 20 Millionen Flaschen lagern, will sie ausbauen: «Wir brauchen mehr Platz, damit wir unsere Schaumweine noch länger auf der Hefe reifen lassen können», erklärt die fürs Marketing zustän-dige Direktorin. Wie sehr sie ihren Spumante in allen Lebenslagen liebt, offenbart die Einladung in eine Pizzeria: «Das muss man probiert haben, wie wunderbar Bollicine und Pizza harmonieren», lacht sie. mondovino.ch
«Ein guter Jahr-gang», freut sich Marcello Lunelli, der Winemaker, der auf bio setzt (o. l).
Im Keller von Ferrari lagern und reifen an die 20 Millionen Flaschen Spumante (o. r.).
Von brut bis rosé, von 2 bis 15jährig: Exportmanager Matteo Burani zeigt eine grosse Palette (l.).
Im Stadtzentrum von Trient lässt es sich schön flanieren und hübsch ausruhen (u. r.).
C A M I L L A L U N E L L I , G R U P P O L U N E L L I
«Pizza und Bollicine passen
wunderbar zusammen»
M A R C E L L O L U N E L L I , W I N E M A K E R
«Bienen zeigen, wenn mit der Umwelt etwas nicht stimmt»
Bodenpflege im Weinberg Novalino oberhalb von Mattarello. Hier wächst nur Chardonnay.
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M O N D O V I N O : P I E M O N T
D I E S E R W E I N S C H M E C K T W I E S A M T . Beim ersten Schluck zeigt er sich weich und anschmiegsam, im Nachhall gefällt er mit Finesse und Eleganz, und plötzlich ist da auch sehr viel Kraft und Energie. Genau so muss ein Barolo sein. Ein Barolo, der auf einem Hügel namens Sori Paradiso gewach-sen ist – ein Hügel, der steil der Sonne entgegenstrebt, so steil, dass man beim Hinaufschauen nichts anderes mehr ausser Reben sieht. Es ist die Welt von Daniele
Lanzavecchia und seiner Tochter Paola. Schon sein Vater Piero erkannte das Poten-zial dieser Rebhänge in Serralunga d’Alba. Doch als dann Daniele die Familiendomäne übernahm, da hatte er seine eigenen Ideen. «Der Nebbiolo verdient das allerbeste Terroir», war er überzeugt. Er wollte auf Sori Paradiso, Bricco Magno, auf Lazzarito und Temprà – also auf seinen berühmten Lagen – nur noch Nebbiolo sehen und pflanzte alles um. Daraus keltert er verschiedene
Villadoria, dem Namen, den sein Vater schuf. Die Trennlinie ist klar: Villadoria-Weine werden in Italien getrunken, Cappallotto- Weine gehen ins Ausland. Nach Japan, in die USA – und sehr viele in die Schweiz. Seit 15 Jahren arbeitet Daniele Lanzavecchia mit Coop zusammen. «Die Schweizer schätzen guten Wein. Ich freue mich sehr, dass sie die Cappallotto-Weine derart lieben», sagt er. Zurzeit sind drei davon zu finden: ein Barbera d’Alba DOC Superiore, ein Barolo DOCG und der Top-Wein Barolo DOCG Sori Paradiso – zu einem sehr wohl-tuenden Verhältnis von Preis und Qualität.
M I T T O C H T E R P A O L A I N D I E Z U K U N F T . Sie habe es sich lange überlegt, ob sie ihr Leben wirklich dem Wein widmen wolle, erzählt die junge Frau. Doch die Wurzeln waren stark, sie zogen sie nach der Aus-bildung mit Macht zurück nach Serralunga d’Alba. Auch Paola liebt den Nebbiolo. Und
Für Daniele Lanzavecchia gibt es nichts Besseres als Nebbiolo. Diese Traube hegt und pflegt er, aus dieser
Traube macht er einen hervorragenden Barolo. Tochter Paola denkt eigentlich gleich. Und sucht doch neue Klone, die dem veränderten Klima besser trotzen.
Nebbiolo – die Krönung
Paola Lanzavecchia im über 300jährigen Gewölbekeller. In grossen Holzfässern reift der Barolo von Cappallotto.
Das Gutshaus von Cappallotto – der neue Keller entsteht in der Nähe.
Vater Daniele Lanzavecchia im steilen Rebberg Sori Paradiso – sein Paradies.
Junge Frauenpower Kellermeisterin Silvia Viberti umsorgt den Barbera.
Nebbiolo, die geliebte Traube, Grundlage für Barolo und Barbaresco.
trotzdem macht sie Versuche mit Merlot und mit anderen Klonen. «Das Klima ändert sich, wir müssen uns anpassen», erklärt sie. «Ich will unsere Tradition bewahren und sie möglichst gut in die Zukunft führen.» Mit einem gewissen Mass an Starrsinn pflegt sie in einer Ecke des Kellers ihre eigene Linie: fünf Boutique-Weine, darunter den weissen Parole und den roten Calice. Genauso starrsinnig wie einst ihr Vater das Gut des Grossvaters umorganisierte. Daniele Lanza-vecchia lässt sie machen und versteckt seinen Stolz auf die Tochter so gut er kann. «Projekte sind wichtig für die Zukunft unseres Unternehmens», sagt er. Ein grosses Projekt haben Vater und Tochter gemein-sam angestossen: Ein neuer Keller ist am Entstehen, mit Verkaufsshop und Degustati-onsraum. «Im September nächsten Jahres soll er bezugsbereit sein» – ein Versprechen für die Zukunft mondovino.ch
Schöne Kulisse Das nahe Dorf Castiglione Falletto.
M O N D O V I N O
WeinclubG R AT I S A N M E L D E N und von exklusiven
ClubVorteilen profitieren:mondovino.ch/meinmondovino
Text Elsbeth Hobmeier Fotos HansPeter Siffert
Qualitäten von Barolo. «Eine so schwierige Sorte», seufzt er, «aber wenn alles stimmt, ergibt sie die tollsten Weine!»Daniele schaut sehr genau, dass alles stimmt. Den Barolo lässt er mindestens 20 Monate in 25 oder 50 Hektoliter grossen Fässern aus slowenischer Eiche reifen und gönnt ihm dann nochmals viel Zeit, bevor er abgefüllt wird. Sei es unter dem Label Cappallotto – so heisst das alte Jagdhaus mit dem über 300-jährigen Gewölbekeller –, sei es unter
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M O N D O V I N O : S H O Pmondovino.ch/aldente
Bella ItaliaPrickelnde Schaumweine aus dem Trentino und
wunderschöne Barberas und Barolos aus dem Piemont. 18 Top-Flaschen, die im MondovinoShop erhältlich sind.
T E N U TA C A P P A L L O T T OBarbera d’Alba Superiore
DOC, 2018
Schöner Barbera in Rubin-rot mit violetten Reflexen. Kräftige Aromen von roten
Beeren. Im Gaumen viel Struktur. Gut eingebunde-
nes Holz, angenehme Tannine. Die präsente
Fruchtigkeit begleitet das lange Finale.
75 cl CHF 12.50 (10 cl CHF 1.67)
A R A L D I C AMoscato d’Asti DOCG,
Conica, 2019
Helles Strohgelb. Klassi-sches Bouquet von reifer
Frucht mit Noten von Zitrusfrüchten. Leicht,
frisch-fruchtige Aromen. Wunderbar erfrischend mit dezenter Süsse, prickelnder
Kohlensäure und tiefem Alkoholgehalt.
75 cl CHF 11.50 (10 cl CHF 1.53)
T E N U TA C A P P A L L O T T OBarolo DOCG, 2016
Konzentrierte Fruchtaromen mit Nelken- und Holzfass-noten. Dezente Nuancen
von Tabak. Im Gaumen würzig mit Zimtaromen und etwas Lakritze. Sehr kräftige, präsente, spürbare Tannine.
Ein wunderbarer Essens-begleiter.
75 cl CHF 19.95 (10 cl CHF 2.66)
T E N U TA C A P P A L L O T T OBarolo DOCG, Sori
Paradiso, 2016
In der Nase reife Frucht-aromen. Florale Noten
von Rosen. Komplex mit Pflaumenaroma und erdigen Noten vom Holzfassausbau. Am
Gaumen viel Tannin und eine erfrischende Säure. Strukturbetonter Wein
mit langem Abgang.
75 cl CHF 29.95 (10 cl CHF 3.99)
T E R R E D A V I N O Barolo DOCG, Paesi Tuoi,
2013
Reifes Bouquet von Rosinen, aber auch blumi-gen Nuancen. Komplex mit
Aromen von Leder und nassem Laub. Im Gaumen intensiv mit reifen Beeren-
noten. Ausgeprägte Struktur mit viel Tannin
und frischer Säure. Voller Körper. Genussbereit, hat aber auch Lagerpotenzial.
75 cl CHF 24.95 (10 cl CHF 3.33)
T E R R E D A V I N O Barbera d’Asti Superiore
DOC, La Luna e i Falò, 2017
Reife Fruchtaromen in der Nase. Würzig mit Vanille
und Zedernholz. Im Gaumen gut eingebunde-nes Holz, reife Frucht und
stützende Säure. In der Struktur geschmeidig, füllig und vollmundig, mit Weich-
selkirschennoten und leckeren Tanninen. Langer
Abgang.
75 cl CHF 14.50 (10 cl CHF 1.93)
L A S P I N E T TABarbaresco DOCG,
La Gallina, 2010
Intensives Bouquet von roten Kirschen, Veilchen, frischem Waldboden, Rosenblättern.
Tiefgründige Würzigkeit. Hochwertiger Assam-Tee.
Feinkörniges, geschliffenes Tannin. Grosse Spannkraft,
elegante Komplexität, süsser Fruchtschmelz. Sehr finessen-
reich und lang.
75 cl CHF 124.50 (10 cl CHF 16.60)
M I R A B E L L AFranciacorta DOCG, brut
Der italienische Schaumwein aus der Lombardei ist eine
qualitativ und preislich überzeugende Alternative zu
den Champagnern. Dies ist ein Brut aus den Sorten Chardon-
nay und Pinot bianco. Mit feiner Perlage, Noten von
Zitrusfrüchten und Brioche, frisch dank präsenter Säure.
Lässt sich gut mit Lachs kombinieren.
75 cl CHF 17.95 (10 cl CHF 2.39)
C A R P E N È M A LV O LT I Spumante rosé, brut
Ein Spumante in zartem Himbeerrosa. Aromatisch in der Nase mit blumigen Noten wie Lindenblüte.
Auch Himbeeren und Kirschen. Am Gaumen
feinperlig. Saftige Frucht, weich und fruchtbetont. Lang und aromatisch im
Abgang.
75 cl CHF 12.50 (10 cl CHF 1.67)
F E R R A R I Trento DOC, brut
Ein eleganter, sehr hoch-wertiger Schaumwein
in hellem Zitronengelb. In der Nase mit Noten von gelben Früchten, Butter-
gebäck und Hefe. Am Gaumen erfrischend mit feinperliger Kohlensäure,
knackiger Säure und Aroma von Zitrusfrüchten.
75 cl CHF 24.95 (10 cl CHF 3.33)
L A S P I N E T TAMoscato d’Asti DOCG, Fiori d’Arancio, 2017
Ein Wein von strohgelber Farbe. In der Nase
entfaltet sich ein charak-teristischer Duft von
Moschus, verbunden mit fruchtigen und blumigen Noten. Am Gaumen eine zarte Süsse und leichtes
Prickeln. Mässiger Alkoholgehalt. Unbedingt
gut gekühlt geniessen.
75 cl CHF 14.95 (10 cl CHF 1.99)
L A S P I N E T TABarbera d’Asti DOCG,
Fontana, 2016
Klares Rubinrot. In der Nase Kirschkompott,
Holunderbeerenkonfitüre und geröstete Kräuter. Am
Gaumen saftige Fruchtkon-zentration. Sehr moderne Machart mit viel Schmelz
und Fruchtsüsse. Samtiges Tannin und frische Säure-
struktur.
75 cl CHF 16.50 (10 cl CHF 2.20)
R O C C H E D E I M A N Z O N I Bricco Manzoni, Langhe
DOC, 2014
Bouquet von Veilchen und Kräutern. Leichte
Röstaromatik. Leder und Rosenblüten. Kräftiger
Körper mit filigran-herber Tanninstruktur, harmonisch eingebunden. Konzentrier-ter Fruchtdruck und saftige Säure bis in den schlanken,
strukturierten Abgang.
75 cl CHF 32.50 (10 cl CHF 4.33)
P R U N O T T O Barolo DOCG, 2016
Kräuterig-würzig in der Nase. Mit verführerischer Kirschfrucht. Auch einge-
legte Zwetschgen, ein Hauch von Zigarrenkiste,
Veilchen und frischem Leder. Kräftiger Körper mit
straffem Tanningerüst. Subtile Fruchtsüsse und
exzellente Aromatik. Langer, gut strukturierter
Abgang.
75 cl CHF 37.95 (10 cl CHF 5.06)
P I C O M A C C A R I O Barbera D’Asti Superiore
DOC, Tre Roveri, 2017
Dunkles, intensives Purpur-rot. Subtile würzig-reife
Beerennoten, die an Rosinen und etwas Vanille
erinnern. Im Gaumen kräftige, reife Fruchtaroma-tik und angenehme Tannin-
struktur. Schön ausbalan-ciert mit gut eingebauter Säure. Im Finale lang und
leicht wärmend.
75 cl CHF 19.50 (10 cl CHF 2.60)
P I C O M A C C A R I O Barbera d’Asti DOCG,
Lavignone, 2019
Sattes Purpurrot. Offenes Bouquet von
Sauerkirschen, Himbeeren und Veilchen. Im Gaumen
rund und frisch. Pure, saftige Frucht, ohne
Einfluss von Holz. Wenig Tannin, endet
auf der Frucht.
75 cl CHF 12.50 (10 cl CHF 1.67)
T E N U TA I L B O S C O Oltrepò Pavese Oltrenero
Nature DOCG, brut
Sattes Goldgelb mit feiner Perlage. Komplexe Aroma-tik nach frisch gebackenem Brot. Florale Nuancen und Akazienhonig. Am Gaumen
sehr frisch mit herrlich cremiger Mousse und nachhaltigem Abgang.
75 cl CHF 39.95 (10 cl CHF 5.33)
R A P H A E L D A L B O Superiore Prosecco
DOCG, extra dry
Prosecco in hellem Stroh-gelb. Intensive Aromatik von Quitte und weissen
Blüten. Dazu Brioche- und Hefenoten. Am Gaumen
begeistert er mit dezenter Süsse und feiner Perlage.
Ein Edel-Prosecco mit intensiver Frucht und zusätzlicher Aroma-
komplexität. Verlängerter Abgang.
75 cl CHF 14.95 (10 cl CHF 1.99)
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M O N D O V I N O : M A S T E R O F W I N E
Was zeichnet denn TrentoDOCSchaumweine
besonders aus?
— Hier ist alles genau geregelt und überwacht.
Als Traubensorten sind einzig Chardonnay und/oder
Pinot noir, Pinot blanc, Pinot Meunier zugelassen.
Der Wein muss mindestens 15 Monate auf der Hefe
in der Flasche liegen, bei einem Jahrgangswein sind
es 24 Monate. Die Höhenlage zwischen 200 und
900 Metern über Meer ist wichtig für eine gute Säure,
aber auch für die gute Reife in tieferen Lagen.
Nur rund 10 Prozent der Rebfläche der Trento DOC
werden für Schaumwein verwendet. Aber das
Merkmal ist für mich eine durchgehend gute Qualität
zu vernünftigen Preisen.
Unterscheidet sich Trento von Prosecco und Francia
corta, den anderen italienischen Schäumern?
— Ein Prosecco ist sehr anders, er gärt ja auch nicht in
der Flasche, und als Traube wird die Glera (früher
Prosecco genannt) verwendet. Franciacorta ist dem
Trento DOC ähnlich, sogar sehr ähnlich. Die Francia-
corta ist noch etwas strenger reguliert – mit mindes-
tens 18 Monaten auf der Flasche. Diese Region ist
sehr innovativ und dadurch auch trendig und teurer.
Welche Schaumweine sind bei den Kunden von Coop
am begehrtesten?
— Das ist immer noch eindeutig der Prosecco. Aber auch
Champagner läuft gut. Die Champagne-Innovation
«Ice» ist gut gestartet. Und die «Geschwister» Clairette
de Die, Moscato und Crémant sind beliebt. In Sachen
Schaumwein läuft es rund, besonders im Oktober,
November und Dezember.
Ferrari lagert einige Schaumweine bis zu 15 Jahren –
was bewirkt eine derart ausgedehnte Reifung?
— Eine lange Reifung auf der Flasche ist wichtig für die
Qualität der Schaumweine. Deshalb schreiben einige
Appellationen auch mindestens 15 oder 18 Monate
vor. Die Hefen lösen sich in dieser Zeit auf und geben
Geschmackstoffe frei. Das CO₂ bindet sich ein, die
Bläschen werden feiner. Diese Prozesse sind komplex,
aber insgesamt schmeckt der Wein nach eineinhalb
bis zwei Jahren einfach besser. 15 Jahre sind aller-
dings sehr lang. Da entwickeln sich dann deutliche
Reifearomen, und auch die Farbe wird dunkler. So ein
Wein ist eine Frage des persönlichen Geschmacks.
Der Eigner von Cappallotto im Piemont sagte über
seinen Nebbiolo: «Eine so schwierige, aber so
tolle Rebsorte». Ihre Meinung zu dieser Traube?
— Ich bin ein grosser Nebbiolo-Liebhaber. Die Sorte
weist viel Tannin, viel Säure, eine intensive Aromatik
auf und bringt im besten Fall einen wunderbar süssen
Fruchtschmelz mit. Diese Kombination ist einmalig
und schmeckt toll.
Barolo altert ja bekanntlich sehr gut. Wann ist der
ideale Zeitpunkt zum Geniessen?
— Das kommt sehr auf den Jahrgang und die Qualität
an. So richtig guter Barolo aus dem Spitzenjahrgang
2010 ist noch nicht reif zum Trinken, ein günstiger
Barolo aus dem schwierigen 2014er-Jahr ist dagegen
schon reif.
Und wie definieren Sie den Unterschied von Barolo
und Barbera?
— Die Unterschiede sind markant. Barbera lebt von
Frucht und Jugend, Nebbiolo von Struktur, Aroma
und Reife. Barbera hat zwar auch eine frische Säure,
aber viel weniger Tannin als Nebbiolo und eine
weniger intensive und ganz andere Aromatik. Barbera
ist intensiv dunkelrot, Nebbiolo ist hell und wechselt
rasch ins Bräunliche.
Welchen empfehlen Sie zu welcher Gelegenheit?
— Barbera zu Pizza und Spaghetti Napoli, Barolo zu
Steinpilzravioli. Barolo kann auch mit geruchs-
intensiven Gerichten gut mithalten, weil er selber
sehr aromatisch ist. Seine hohe Säure braucht
etwas Fett im Essen, das Gericht sollte aber nicht zu
sauer sein, sonst wirds schwierig.
Einen Tipp, worauf man beim Kauf achten sollte?
— Ich würde verschiedene Weine ausprobieren. Es gibt
Barbera und Nebbiolo in verschiedenen Preisklassen
und Stilen. Mit und ohne Neuholz, leichter oder
konzentriert, auf Frucht oder auf Struktur gekeltert. Da
findet sicher jeder genau das, was ihm schmeckt.
Interview Elsbeth Hobmeier
Jan Schwarzenbach (Jahrgang 1976) ist Leiter Direktverkauf Wein am CoopHauptsitz in Basel. Im März 2016 absolvierte er erfolgreich die Prüfung zum Master of Wine.
«Probieren, probieren,
probieren!»«Beim Schaumwein aus dem Trento stimmen
Qualität und Preis», sagt Jan Schwarzenbach.
Und vom Nebbiolo, sprich Barolo,
ist er ohnehin begeistert.