like / dislike "züri 2.0"

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14 MARKETING & KOMMUNIKATION S ocial Media ist in der öffentlichen Verwaltung angekommen. Anfang 2011 startete der Kanton Zürich eine einjährige E-Government-Pilotphase: der Kanton auf Facebook (http://www.facebook. com/KantonZuerich) und Twitter (@kantonzuerich). Der Kanton erhofft sich, durch diese beiden Auf- tritte einen besseren Zugang zur Bevölkerung zu erlangen – auf einer Ebene, auf der die Bürger sich bereits rege austauschen. Auf diese Weise will man uns Bürger schnell und einfach erreichen, da viele von uns sich ein Leben ohne die sozialen Netzwerke gar nicht mehr vorstellen können und sie mehrmals täglich besuchen. Ich bin da bestimmt nicht der Ein- zige. Vor allem um auf Veranstaltungen hinzuweisen, wurde mit Facebook und Twitter eine Erleichterung geschaffen. Medienkonferenzen werden online live geschaltet. Medienmitteilungen werden online ge- stellt. Abstimmungen werden angekündigt und er- klärt, auch die dazugehörigen Unterlagen kann man online finden. Regierungsratsbeschlüsse werden bekannt gegeben, sodass man darüber stolpert, auch wenn man sich sonst kaum dafür interessieren wür- de. Anfragen oder Anregungen können einfacher eingebracht werden. Die spannendste Idee in diesem Projekt ist aber, dass die Social-Media-Tools auch in komplexeren Situationen eingesetzt werden, wie zum Beispiel bei Krisen oder Notfällen, bei denen man die Geschwindigkeit und Aktualität als Stärke nutzen kann. Wichtig ist, dass der Kanton in diesem Fall eine durchdachte Strategie hat. Zürich will als zukunftsoffener und moderner Kanton auftreten und sich attraktiv für Tourismus und Wirtschaft präsentieren. Deshalb – und auch für die multikulturelle Bevölkerung – kann man zwischen den Sprachen Deutsch, Englisch und Fran- zösisch wählen. In dieser Pilotphase soll sich heraus- stellen, ob die Netzwerke genutzt werden und ob es sich lohnt, auf diesen Ebenen weiterzuarbeiten oder sie gar auszubauen. Nun, nur schon, dass ein derartiger Pilot gestar- tet wurde, finde ich lobenswert. Wie man den Auf- tritt noch webbiger machen könnte? Indem man den beiden Accounts ein Gesicht gibt. Wie man es zum Beispiel in New York macht. e Big Apple hat näm- lich seine eigene Social-Media-Managerin, eine hüb- sche siebenundzwanzigjährige namens @Rachel- Sterne. Sie ist vom Bürgermeister mit dem Ziel ein- gesetzt, die Regierung userfreundlicher zu gestal- ten, d. h. die Kommunikation zwischen Verwaltung und Bevölkerung zu verbessern. Miss Sterne arbei- tet eng mit den verschiedenen Bereichen der Verwal- tung zusammen und will – ihren eigenen Worten zufolge – die tollste Stadt der Welt zur online inno- vativsten Stadt machen, durch mobile Technologien, welche die Qualität der Dienste verbessern und den Bürgern helfen. Deshalb liebe Zürcher, followen, twittern und posten Sie mit, damit wir diese Chance wahrneh- men können! Denn was für NYC gilt, gilt auch für uns. Und das meine ich jetzt keineswegs ironisch. Die Online-Demokratisierung als Unterstützung für die Offline-Demokratie. Manuel P. Nappo, Studienleiter CAS Social Media Management HWZ. Züri 2.0 Selbst ist der Buchbinder S eit November 2010 erstellen rund 150 Berate- rinnen und Berater im Aussendienst sowie rund 150 Mitarbeitende des Verkaufssupports von Post- Finance ihre Dokumentationen für Geschäftskun- denbesuche «on demand». Dabei können sie jede Broschüre personalisieren und den Inhalt auf den Geschäftskunden zuschneiden. Innert zweier Ar- beitstage nach Bestellung wird sie ausgeliefert. Für diese Novität hat die Werbeagentur In Flagranti zu- sammen mit dem Druckvorstufen- und Applikati- onsentwickler NC AG sowie der Buchbinderei Burk- hardt den Preis der Schweizerischen Post für den innovativsten Lieferanten 2011 erhalten. Mit dem Doc-Shop von PostFinance können die Verkaufsmitarbeitenden online innert zweier Tage eine auf jeden Geschäftskunden zugeschnittene, gebundene Broschüre herstellen. Eine preisgekrönte Idee von In Flagranti. Bei PostFinance sind innert kurzer Zeit bereits 60 000 personalisierte oder standardisierte Broschüren «on demand» erstellt worden. Auf einem lesefreundlichen Bestelltool stellen die Beraterinnen und Berater von PostFinance die Broschüren mit wenigen Mausklicks individuell zu- sammen. Dabei können sie aus rund 50 verschiede- nen Dokumenten jene auswählen, welche auf die Anliegen und die Situation des Kunden zugeschnitten sind. Zudem können sie den Kunden persönlich ansprechen und seinen Kundenberater angeben. PostFinance setzt mit dieser Lösung in der Schweiz gleich meh- rere Benchmarks: optimierter Verkaufsprozess, Kundennähe, Auslieferung innert zweier Tage, hochwertig gebundene Broschüre. Das Tool ist auch ausbaubar für den mobi- len Einsatz auf Smartphones oder Notepads. pan werbewoche 11 | 10.06.2011

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Kolumne "Like / Dislike" in der Werbewoche zum Thema "Zurich 2.0"

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14 MARKETING & KOMMUNIKATION

S ocial Media ist in der öffentlichen Verwaltung angekommen. Anfang 2011 startete der Kanton

Zürich eine einjährige E-Government-Pilotphase: der Kanton auf Facebook (http://www.facebook.com/KantonZuerich) und Twitter (@kantonzuerich).

Der Kanton erhofft sich, durch diese beiden Auf-tritte einen besseren Zugang zur Bevölkerung zu erlangen – auf einer Ebene, auf der die Bürger sich bereits rege austauschen. Auf diese Weise will man uns Bürger schnell und einfach erreichen, da viele von uns sich ein Leben ohne die sozialen Netzwerke gar nicht mehr vorstellen können und sie mehrmals täglich besuchen. Ich bin da bestimmt nicht der Ein-zige.

Vor allem um auf Veranstaltungen hinzuweisen, wurde mit Facebook und Twitter eine Erleichterung geschaffen. Medienkonferenzen werden online live geschaltet. Medienmitteilungen werden online ge-stellt. Abstimmungen werden angekündigt und er-

klärt, auch die dazugehörigen Unterlagen kann man online finden. Regierungsratsbeschlüsse werden bekannt gegeben, sodass man darüber stolpert, auch wenn man sich sonst kaum dafür interessieren wür-de. Anfragen oder Anregungen können einfacher eingebracht werden. Die spannendste Idee in diesem Projekt ist aber, dass die Social-Media-Tools auch in komplexeren Situationen eingesetzt werden, wie zum Beispiel bei Krisen oder Notfällen, bei denen man die Geschwindigkeit und Aktualität als Stärke nutzen kann. Wichtig ist, dass der Kanton in diesem Fall eine durchdachte Strategie hat.

Zürich will als zukunftsoffener und moderner Kanton auftreten und sich attraktiv für Tourismus und Wirtschaft präsentieren. Deshalb – und auch für die multikulturelle Bevölkerung – kann man zwischen den Sprachen Deutsch, Englisch und Fran-zösisch wählen. In dieser Pilotphase soll sich heraus-stellen, ob die Netzwerke genutzt werden und ob es sich lohnt, auf diesen Ebenen weiterzuarbeiten oder sie gar auszubauen.

Nun, nur schon, dass ein derartiger Pilot gestar-tet wurde, finde ich lobenswert. Wie man den Auf-tritt noch webbiger machen könnte? Indem man den beiden Accounts ein Gesicht gibt. Wie man es zum Beispiel in New York macht. The Big Apple hat näm-lich seine eigene Social-Media-Managerin, eine hüb-sche siebenundzwanzigjährige namens @Rachel-

Sterne. Sie ist vom Bürgermeister mit dem Ziel ein-gesetzt, die Regierung userfreundlicher zu gestal-ten, d. h. die Kommunikation zwischen Verwaltung und Bevölkerung zu verbessern. Miss Sterne arbei-tet eng mit den verschiedenen Bereichen der Verwal-tung zusammen und will – ihren eigenen Worten zufolge – die tollste Stadt der Welt zur online inno-vativsten Stadt machen, durch mobile Technologien, welche die Qualität der Dienste verbessern und den Bürgern helfen.

Deshalb liebe Zürcher, followen, twittern und posten Sie mit, damit wir diese Chance wahrneh-men können! Denn was für NYC gilt, gilt auch für uns. Und das meine ich jetzt keineswegs ironisch. Die Online-Demokratisierung als Unterstützung für die Offline-Demokratie.

Manuel P. Nappo, Studienleiter CAS Social Media Management HWZ.

Züri 2.0

Selbst ist der Buchbinder

S eit November 2010 erstellen rund 150 Berate-rinnen und Berater im Aussendienst sowie rund

150 Mitarbeitende des Verkaufssupports von Post-Finance ihre Dokumentationen für Geschäftskun-denbesuche «on demand». Dabei können sie jede Broschüre personalisieren und den Inhalt auf den Geschäftskunden zuschneiden. Innert zweier Ar-beitstage nach Bestellung wird sie ausgeliefert. Für diese Novität hat die Werbeagentur In Flagranti zu-sammen mit dem Druckvorstufen- und Applikati-onsentwickler NC AG sowie der Buchbinderei Burk-hardt den Preis der Schweizerischen Post für den innovativsten Lieferanten 2011 erhalten.

Mit dem Doc-Shop von PostFinance können die Verkaufsmitarbeitenden online innert zweier Tage eine auf jeden Geschäftskunden zugeschnittene, gebundene Broschüre herstellen. Eine preisgekrönte Idee von In Flagranti.

Bei PostFinance sind innert kurzer Zeit bereits 60 000 personalisierte oder standardisierte Broschüren «on demand» erstellt worden.

Auf einem lesefreundlichen Bestelltool stellen die Beraterinnen und Berater von PostFinance die Broschüren mit wenigen Mausklicks individuell zu-sammen. Dabei können sie aus rund 50 verschiede-nen Dokumenten jene auswählen, welche auf die Anliegen und die Situation des Kunden zugeschnitten sind. Zudem können sie den Kunden persönlich ansprechen und seinen Kundenberater angeben. PostFinance setzt mit dieser Lösung in der Schweiz gleich meh-rere Benchmarks: optimierter Verkaufsprozess, Kundennähe, Auslieferung innert zweier Tage, hochwertig gebundene Broschüre.

Das Tool ist auch ausbaubar für den mobi-len Einsatz auf Smartphones oder Notepads. pan

werbewoche 11 | 10.06.2011