leseprobe 'rückzug' und 'die befreiung

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In mir war etwas kaputtgegangen. Leons Aussage, er sei nicht in mich verliebt, hatte mir die letzten Illusionen geraubt. Ich hatte keine Kraft mehr, um so auch nur einen Tag länger weiter zu machen. Keine halben Sachen mehr. Wenn ich ihn nicht ganz haben konnte, sollte er mich auch nicht als Pausenclown haben können. Oder Saufkumpan. Oder was auch immer. Ich zog mich konsequent von ihm zurück. Am Sonnabend rief er mich gegen Mittag auf dem Handy an. Es war das erste Mal, dass er mich am Wochenende anrief. Doch ich brachte es nicht fertig, das Gespräch anzunehmen. Schweren Herzens starrte ich regungslos auf mein Handy, bis es verstummte. Abends war ich auf einer Party eingeladen. Didi, eine externe Freundin der Hausgemeinschaft, feierte ihren Geburtstag in der Fiedel, der charmantesten Kneipe unseres Viertels. Die

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'Spätsommertrauma – Nachhall einer bizarren Affäre' ist ein humorvoll-ironisches Liebesdrama und handelt von einer leidenschaftlichen Affäre, die zunächst von bezaubernder Leichtigkeit gekennzeichnet ist, bald jedoch einen sehr bizarren Verlauf nimmt. Die Protagonistin Toni entführt den Leser mit ihrer eigenwilligen und sehr einfühlsamen Erzählweise in ein emotionales Wechselbad von Liebe und Herzschmerz. ‚Spätsommertrauma’ zeugt von der Bedeutung wahrer freundschaftlicher Bindungen und ist zugleich ein Appell, sich selbst treu zu bleiben und der eigenen Intuition zu vertrauen und zu folgen. Gewürzt mit einer guten Prise Sarkasmus verspricht der Roman kurzweiliges Lesevergnügen an trüben Winterabenden und regt zugleich zum Nachdenken an. www.amazon.de/gp/product/151948870X

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Page 1: Leseprobe 'Rückzug' und 'Die Befreiung

In mir war etwas kaputtgegangen. Leons Aussage, er sei

nicht in mich verliebt, hatte mir die letzten Illusionen geraubt.

Ich hatte keine Kraft mehr, um so auch nur einen Tag länger

weiter zu machen. Keine halben Sachen mehr. Wenn ich ihn

nicht ganz haben konnte, sollte er mich auch nicht als

Pausenclown haben können. Oder Saufkumpan. Oder was auch

immer.

Ich zog mich konsequent von ihm zurück.

Am Sonnabend rief er mich gegen Mittag auf dem Handy an.

Es war das erste Mal, dass er mich am Wochenende anrief.

Doch ich brachte es nicht fertig, das Gespräch anzunehmen.

Schweren Herzens starrte ich regungslos auf mein Handy, bis

es verstummte.

Abends war ich auf einer Party eingeladen. Didi, eine externe

Freundin der Hausgemeinschaft, feierte ihren Geburtstag in der

Fiedel, der charmantesten Kneipe unseres Viertels. Die Fiedel

gehörte Thomas, einem unserer Mitbewohner. Und

selbstverständlich waren wir alle dort häufig zu Gast. Ganz

besonders im Sommer, da die Kneipe auch über einen

ausgesprochen schönen Biergarten verfügte. An diesem Abend

trafen wir uns gegen 20 Uhr vor unserem Schokoladenhaus und

zogen gemeinsam los. Traurig trabte ich neben Nils und Jarek,

bemüht, meinen Kummer so gut es ging zu verbergen.

Klammerte mich an die Schüssel mit meinem selbstgemachtem

Kartoffelsalat, einem echten Geheimtip, der auf keiner Party

fehlen durfte. Und den heute ein unschön schwerer Duft nach

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faulem Ei umwehte, was mir ein wenig peinlich war. Während

unseres kurzen Spazierganges erinnerte ich mich wehmütig an

Didis Geburtstag im Vorjahr, als es Leon noch nicht in meinem

Leben gegeben hatte und ich entspannt optimistisch in die

Zukunft schaute. Auch damals feierte Didi in der Fiedel und in

dieser Nacht war es dann zu einer ungewöhnlichen Begegnung

gekommen. Didi hatte mich seinerzeit schon im Vorfeld über

einen ganz bestimmten Gast informiert. Einen ihrer Bekannten,

einen Mann mit besonderer Gabe. ‚Der kann Dinge sehen’,

meinte sie damals geheimnisvoll zu mir. ‚Er sieht dich nur an

und kann deine Zukunft sehen. Er hat das, was man das zweite

Gesicht nennt. Vielleicht spricht er ja mit dir.’ Vielsagend hatte

sie mir zugezwinkert. Mir hatte das ein wenig Angst gemacht.

Ich wollte gar nicht wissen, was mich erwartete und hatte mir

fest vorgenommen, dem Mann aus dem Weg zu gehen.

Spät in jener Nacht, etwa gegen drei Uhr, hatte ich damals

mit einem letzten Drink in einer ruhigeren Ecke der Fiedel

gesessen. Ließ meine Blicke durch die immer noch volle

Kneipe schweifen. Als ich ihn plötzlich sah. Einige Meter von

mir entfernt stand der Mann und beobachtete mich. Didi hatte

Stunden zuvor schon heimlich auf ihn gedeutet. Jetzt hatte er

mich entdeckt und zeigte ein ganz unverhohlenes Interesse an

meiner Person. Kurz hielt ich seinem Blick stand, als er

plötzlich eine Hand hob und mich mit gekrümmtem Zeigefinger

langsam zu sich herüberwinkte. Ich war wie versteinert. Er

zögerte einen Moment. Dann kam er auf mich zu, schob sich

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vorsichtig durch das Partygetümmel, schnappte sich einen Stuhl

und setzte sich zu mir. Alles in mir sperrte sich gegen seine

Anwesenheit. Und doch ließ ich mich auf ein Gespräch mit ihm

ein. Und mein Unwohlsein wich bald einer Art Faszination.

Denn er nannte mir ohne große Umschweife intime Dinge, die

nur ich ganz allein wissen konnte. Und das, obwohl wir uns

noch nie zuvor begegnet waren. Nach einigen Minuten, in

denen ich sprachlos an seinen Lippen hing, sagte er mir etwas,

das ich niemals mehr in meinem Leben vergessen werde:

‚Du wirst drei Männer kennenlernen.’

Wow, drei?? Einer würde mir ja schon reichen!

Mit sonorer Stimme fuhr er fort, während er mir tief in die

Augen sah.

‚Einer von ihnen ist der Richtige. Mit ihm wirst du noch

einmal eine sehr ernsthafte, langjährige Beziehung haben.

Dieser Mann wird dich auch heiraten.’

Mir blieb die Luft weg. Dann fing ich mich wieder und fragte

ihn, wann ich diesen Mann kennenlernen würde. Den einen.

Die anderen beiden interessierten mich ja nicht wirklich. Doch

er ignorierte meine Frage. Sprach einfach weiter.

‚Ich gebe dir noch einen Tip mit auf den Weg: gehe sehr

besonnen vor.’ Häh?

Mehr sagte er nicht dazu. Ich wusste mit seinen Worten nicht

viel anzufangen, doch unser Gespräch war beendet. Er erhob

sich von seinem Stuhl und verschwand im Halbdunkel der

Kneipe.

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Nach diesem Erlebnis war ich ziemlich durcheinander. Und

doch freute ich mich. Denn immerhin hatte er mir ja etwas sehr

Positives prophezeit. Da wollte ich gerne dran glauben. Und

ganz gleich, wie lange es auch dauern mochte, irgendwo da

draußen gab es also einen Mann, der mich lieben würde. Ich

musste ihn nur noch finden.

Ein Jahr war seitdem vergangen. Und mein Leben hatte sich

verändert. Denn einer der drei Männer war bereits in mein

Leben getreten. Doch war er auch der Richtige? An diesem

warmen Sommerabend im August, exakt ein Jahr nach der

Prophezeihung, begleiteten mich diese Gedanken auf dem Weg

in die Fiedel. Und ich erhoffte mir baldige Klärung. Denn wie

ich von Didi erfahren hatte, sollte der Mann mit der besonderen

Gabe auch in diesem Jahr wieder Gast auf ihrer Party sein....

Irgendwann nach Mitternacht stand er dann wieder vor mir.

Doch diesmal war alles anders. Denn er wollte mich nicht

sprechen. Hatte nicht nach mir Ausschau gehalten und keinerlei

Interesse daran, mir etwas mitzuteilen. So stand er ohne

erkennbare Mimik vor mir und blickte mich nur stumm an.

Schnell, um den Moment zu nutzen, resümmierte ich die

Geschehnisse der vergangenen Wochen und stellte dem Mann

schließlich die eine Frage, die mich so sehr beschäftigte:

‚Ist Leon der Richtige?’

Die Antwort war nur ein mitleidiges Lächeln. Dann drehte er

sich weg und ließ mich mit meiner offenen Frage einfach

stehen. Seine Reaktion irritierte mich absolut. Einen langen

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Moment stand ich nur da, peinlich berührt, und versuchte dann,

die für mich unangenehme Situation einfach nur zu vergessen.

Erst sehr viel später habe ich seine Reaktion verstanden. Und

es schien so klar: Wenn man dem Richtigen begegnet, hat man

keine Fragen mehr. Keine Zweifel. Kein Bauchgrimmen.

Nichts dergleichen. Nur Antworten. Dann weiß man, wo man

vorher nur vermuten konnte. So einfach ist das. Was dann im

Nachhinein auch den mitleidigen Blick und das Schweigen des

Sehers erklärt.

Doch in jenem Sommer, meinem Sommer mit Leon,

verstrickt in sich überschlagende Ereignisse und Gefühle,

erkannte ich die schlichte Wahrheit nicht. Konnte und wollte

sie nicht sehen. Ignorierte die Anzeichen. So nahm alles seinen

Lauf. Und in dieser Nacht versuchte ich zum wiederholen Male,

die erneut aufkeimenden schlechten Gefühle zu unterdrücken.

Ließ mich vom Sog der heiteren Menschen, die mich umgaben,

einfach mitreißen. Und nippte schließlich spät in der Nacht

traurig an einem Absacker.

Währenddessen schmorte mein Handy in der Handtasche

vernachlässigt vor sich hin. Und so hörte ich auch nicht das

verräterische Piepen, als Leons SMS einging. Erst in den frühen

Morgenstunden las ich seine Mitteilung:

‚Magst Du nicht mehr mit mir reden? Der abwesende

Nachbar.’

Seine Worte gingen mir sehr nahe, ich war total gerührt und

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versucht, ihm sofort zu antworten. Doch was hätte ich ihm

schon schreiben sollen? Und überhaupt: Was bildete er sich

eigentlich ein? Nach allem, was an unserem letzten Abend

passiert war, nachdem er mir klargemacht hatte, dass ich für ihn

keinen echten Wert hatte, was wollte er jetzt noch von mir?

Warum begann er ausgerechnet jetzt, sich um mich zu

bemühen? Ich verstand die Welt nicht mehr. Wie schon so oft.

Nur eines war mir absolut klar: dass ich mich von ihm

fernhalten musste. Denn was konnte ich von einem Mann, der

keine Gefühle für mich hatte, noch erwarten. Außer Kummer.

Und so ignorierte ich schweren Herzens auch seine SMS.

Am Sonntag habe ich von Leon nichts mehr gehört. Ich

wusste, er würde früh abends wieder aus Köln zurückkommen.

Und mich zuhause wähnen. Was er allerdings nicht ahnen

konnte: Ich war auf Kegels Geburtstags-Party. Lange, bevor er

in Hannover eintraf, war ich schon weit weg.

Er ließ auch abends nichts von sich hören. Ich kam erst

gegen Mitternacht nachhause und fiel sofort todmüde in mein

Bett.

Am nächsten Tag rief er mich vollkommen unerwartet doch

wieder an. Ich war gerade im Auto unterwegs, entsprechend

kurz angebunden, aber betont fröhlich. Schließlich sollte er mir

meinen Kummer nicht anmerken.

'Wo warst du denn gestern Abend?', fragte er sanft. 'Ich habe

mir Sorgen gemacht, als alles dunkel war.'

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'Du hast dir Sorgen gemacht? Das ist ja süß. Aber ich war

nur auf einem Geburtstag.'

'Ich hatte schon Angst, du liegst irgendwo', meinte er.

Ich...irgendwo liegen? Also wirklich. Ich war doch wegen

ihm nicht suizidgefährdet!

'Was denkst du denn von mir?! Nein, mir geht es sehr gut!',

log ich.

'Hast du heute Abend Zeit? Ich würde gern mit dir ein Glas

Wein trinken.'

Nicht zu fassen...er hatte offensichtlich rein gar nichts

begriffen...

'Gern ein andermal. Ich bin schon verabredet.'

Schweigen.

Und dann sagte er etwas, das mich seltsamerweise relativ

unberührt ließ.

'Meine Freundin kommt morgen.'

'Ach ja?' Es war mir tatsächlich vollkommen gleichgültig.

'Sie bleibt zwei Tage. Fährt erst Donnerstag früh wieder.'

'Soll sie mal ruhig machen.'

Erneutes Schweigen. Diesmal schien er fassungslos.

'Du, ich muss jetzt Schluss machen. Sitze doch im Auto',

meinte ich.

'Ok. Ich melde mich wieder.'

'Ok. Bis dann.'

'Tschö!'

Es war das erste Mal gewesen, dass ich eine Einladung von

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ihm ausgeschlagen hatte. Und es tat nicht mal weh. So weit war

es gekommen.

In der folgenden Nacht kam ich gar nicht nachhause. Ich war

bei der spanischen Hexe. Sie hatte mir seinerzeit im Biergarten

ihre Handynummer überlassen und wir hatten uns bereits ein

paar Mal getroffen und nett geklönt. An diesem Abend tranken

wir gemeinsam etwas Wein und ich übernachtete bei ihr. Sie

hatte eine riesige Penthouse-Wohnung, bestückt mit zahllosen

Möbeln im Rokoko-Stil. Wir hätten dort Fußball spielen

können. Bei Bedarf. Oder verstecken. Vermutlich hätten wir

uns nie mehr wiedergefunden. Allein ihre Dachterrasse war

mehr als doppelt so groß wie mein Wohnzimmer. Wir

verbrachten den ganzen Abend dort, räkelten uns entspannt auf

den weichen Polstern großer Teakholz-Liegen und blinzelten in

den blutroten Sonnenuntergang. Fachsimpelten über Männer.

Über den Kölner an sich. Ihr Exemplar saß mittlerweile wegen

irgendwelcher Betrügereien in Untersuchungshaft und sie

berichtete mir traurig von ihren kurzen Besuchen im Knast.

Mein Kölner ist auch ein Betrüger, aber für Gaunereien dieser

Art kommt man nicht in den Knast, dachte ich nur deprimiert.

Am frühen Abend hat mich auf der Terrasse der traurigen

Hexe noch eine weitere SMS von Leon erreicht:

‚Bin froh, dass Du noch lebst. Der Hausarschi.’

Hausarschi? Unpassende Verniedlichung.

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Ich war überrascht. Er hatte mir sonst nie eine SMS

geschickt. Und dies war jetzt schon seine zweite innerhalb von

wenigen Tagen.

Am nächsten Abend hörte ich wieder unangenehm vertraut

klingendes doppeltes Getrapse über mir. Leons Freundin war

eingetroffen. Auch das tat nicht mehr weh. Es machte mich

höchstens noch wütend. Ich verließ das Haus. Machte mir einen

netten Abend mit meinem Arbeitskollegen Micha in der Fiedel.

Micha und ich arbeiteten seit mehr als fünf Jahren im

berüchtigten Textilgroßhandel zusammen, hatten uns als

Kollegen immer sehr gut verstanden und nun endlich einmal ein

Treffen in den privaten Rahmen verlegt. Um der Gefahr eines

Missverständnisses vorzubeugen (ich hatte nicht mehr als ein

freundschaftliches Interesse an ihm), hatte ich ihn über meine

‚Beziehung’ zu Leon in Kenntnis gesetzt und ließ ihn auch an

diesem Abend nicht im Unklaren über den aktuellen Stand.

Selbstverständlich informierte ich ihn nur über die

wesentlichen, rein oberflächlichen Dinge. Gewisse Details

waren ausschließlich meinem engeren Freundeskreis

vorbehalten. Trotz seines mangelhaften Informationsstandes

machte Micha an diesem Abend zu späterer Stunde jedoch eine

Bemerkung, die bei mir einen spontanen Würgereiz auslöste:

'Wenn ich an Leons Stelle wäre, wüsste ich aber ganz genau,

was ich fühle. Es ist schon merkwürdig, dass er so verwirrt ist.

Sei bloß vorsichtig.'

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Scheiße, was hatte das denn jetzt schon wieder zu

bedeuten??

‚Wie meinst du das?’, hakte ich nach.

Er sah mich ernst an. ‚Naja, entweder ich habe Gefühle oder

eben nicht. Das spürt man doch. Ich will dir ja nicht wehtun,

aber womöglich meint er es gar nicht wirklich ernst mit dir.’

‚Das kannst du doch gar nicht wirklich beurteilen, Micha. Du

kennst ihn doch gar nicht’, maulte ich ihn an.

‚Natürlich kenne ich ihn nicht. Ich meine ja nur, dass du

aufpassen sollst. Mache mir eben ein bisschen Sorgen um dich,

das ist alles. Aber vielleicht hab’ ich ja auch einfach keine

Ahnung von solchen Dingen. Ich habe noch nie zwischen zwei

Frauen gestanden.’ Er grinste schief.

‚Das meine ich doch. Ich glaube, dass es für Leon auch nicht

so einfach ist’, sagte ich und fühlte mich selbst komisch dabei.

Micha schwieg, blickte mich nur nachdenklich an. Vielleicht

dachte er, armes Mädchen oder etwas Ähnliches. Zumindest hat

er so ausgesehen. Mir war einfach nur noch übel.

Es gab zwei Möglichkeiten: Entweder hatte Micha doch

mehr als ein freundschaftliches Interesse an mir und wollte mir

Leon deshalb madigmachen, oder - durchaus realistisch - er war

tatsächlich ernsthaft besorgt um mein Wohlergehen. Und wollte

mir nur klarmachen, dass ein Mann sich seiner Gefühle einfach

immer sicher sei. Vorausgesetzt, er hatte überhaupt welche.

Offenbar trafen seine Worte bei mir auf fruchtbaren Boden,

deckten sich mit meinem latent vorhandenen schlechten

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Bauchgefühl. Da war sie wieder, die mahnende Erinnerung an

Leons eindeutige Worte: ‚Ich bin nicht in dich verliebt’. Wovon

ich Micha selbstverständlich nichts erzählt hatte.

Am Mittwoch war es wieder das gleiche Spiel: Doppel-

Getrapse über mir. Ich ging aus. Mit Kegel und der Hexe zog

ich durch die Stadt. In der Nacht tanzte ich in der Bar, in der ich

kürzlich noch in Leons Begleitung zur Ziege mutiert war, mit

einem höchst attraktiven Latino Lambada (Medizin für mein

angeschlagenes Ego) und bekam weit nach Mitternacht noch

eine rote Rose geschenkt. Hatte mich blendend amüsiert. Als

ich dann aber im stillen, nachtschlafenden Treppenhaus an die

zwei Turteltauben aus der Königsklasse erinnert wurde, packte

mich wieder der alte Trotz. Verdammt, er lag mit einer anderen

Tuss im Bett! In unserem Bett! Dies alles hier war mein

Territorium. Ich musste einfach etwas unternehmen, um mich

ein wenig abzureagieren.

Vor meiner Wohnungstür angekommen, hatte ich eine

Eingebung. Kurzerhand rupfte ich von meiner Rose ein paar

Blütenblätter ab und verteilte diese willkürlich vor der Tür.

Dann trat ich ein paar Schritte zurück und betrachtete mein

Werk ausgiebig. Es sollte ja nicht zu übertrieben wirken. Es

war perfekt! Dezent, aber eben doch unübersehbar. Entspannt

und sehr zufrieden ging ich zu Bett.

Am nächsten Morgen erwachte ich recht früh, kuschelte mich

tief in die Kissen und dämmerte ein wenig vor mich hin. Bis ich

mit einem Mal senkrecht im Bett saß. Ich hatte die

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Wohnungstür ins Schloss knallen gehört. Seine Wohnungstür!

Wusste, er würde sie nun zum Bahnhof fahren. Es war

Donnerstagmorgen und sie musste zurück nach Frankfurt.

Rasch sprang ich aus dem Bett und bezog Stellung hinter

meinem alten, vernachlässigten Freund, dem Spion. Was ich

dann sah, übertraf meine kühnsten Erwartungen: Zuerst kam

sie, wie immer einige Schritte vor ihm, die Treppe herunter. Im

nächsten Moment erschrak ich. Denn sie starrte so auf meine

Rosenblätter, dass ich Angst bekam, ich hätte wohl doch ein

wenig übertrieben. Dann kam er. Ich wagte kaum zu atmen. Sie

war schon längst aus meinem Sichtfeld verschwunden, als er

vor meiner Tür erstarrte. Sein Blick richtete sich auf mein

Blüten-Arrangement und blieb dort haften. Er war fassungslos.

Vollkommen fassungslos. Sekundenlang verharrte er in dieser

Position, bis er schließlich wutentbrannt die Treppe

hinunterpolterte. Ich rannte zum Fenster und beugte mich weit

hinaus. Kurz darauf sah ich ihn. Er hatte sie auf der Treppe

überholt und rannte den Gehweg entlang, wirkte ungeheuer

aufgebracht. Sie trottete langsam hinter ihm her und ich dachte

nur, das arme Mädchen. Warum tut sie sich das an. In diesem

Moment tat sie mir aufrichtig leid. Aber es war eine göttliche

Erfahrung, ihn so wütend zu sehen. Da wusste ich, dass ich ihm

doch nicht gleichgültig war.

Wenige Stunden später hagelte es SMS von Leon:

'Würde mich sehr freuen, Dich heute Abend auf ein Glas

Rotwein bei mir begrüßen zu dürfen'

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'WARUM? ...Weil ich Deine Anwesenheit vermisst

habe...ich häufig an Dich gedacht habe...’

‚....ich das Gefühl habe, mit Dir sprechen zu müssen...'

'...oder ich einfach nur ein Idiot bin.'

Jetzt war ich fassungslos. Wie versteinert hockte ich mit

pochendem Herzen auf meinem Sofa und starrte auf mein

Handy. Er hatte noch niemals zuvor in ähnlicher Art und Weise

die Initiative ergriffen. Mir nie in der Form das Gefühl

gegeben, dass ich ihm etwas bedeutete. Es war einer der

schönsten Momente, die ich in meiner Zeit mit Leon erlebte.

Ich hätte vor Freude heulen können. Er wollte mich! Er

vermisste mich! Er hatte Sehnsucht! Und dabei hatte er mir

doch noch vor wenigen Tagen gesagt, er sei nicht in mich

verliebt. Vermisste er etwa nur seinen Pausenclown? Oder den

Saufkumpan? Nein, das konnte nicht sein. Dazu klangen seine

Worte zu dramatisch.

Und doch war mir all das nicht genug. Lange nicht genug.

Denn schließlich stand einmal mehr ein Frankfurt-Wochenende

ins Haus und es widerstrebte mir ganz und gar, unter diesen

Umständen wieder einen Abend mit ihm zu verbringen. Und

obwohl ich mich mit jeder Faser meines Körpers nach ihm

sehnte, erteilte ich ihm per SMS eine freundliche Abfuhr:

‚Danke für die Einladung, das ist lieb von Dir. Aber ich habe

heute Abend schon etwas anderes vor.’

Was ja auch stimmte. Ich war mit Bö verabredet.

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Nachmittags hatte ich noch einen wichtigen Termin beim

Steuerberater. Der mir von Leon empfohlen worden war. Die

beiden waren gut miteinander bekannt. Da ich dort

selbstverständlich ungestört sein wollte und musste, stellte ich

mein Handy aus. Als ich die Kanzlei wieder verließ, wurden

mir zwei Anrufe in Abwesenheit angezeigt. Von Leon. Mein

Gott...niemals zuvor hatte er sich derart engagiert! Es tat so

unbeschreiblich gut, endlich einmal ein echtes Bemühen

seinerseits erleben zu dürfen. Glücklich schwebte ich über die

Gehwege zurück zu meinem Wagen. Zurückgerufen habe ich

ihn nicht. Ich wollte nicht schwach werden. Dachte immer nur,

wenn ich diesen Pfad jetzt nicht weiter verfolge, wird er sich

niemals von seiner Freundin trennen. Und eine Fortsetzung

unseres unseligen Verhältnisses wollte ich einfach nicht mehr

zulassen. Alles oder nichts. Es lag jetzt nur an ihm.

Eine gute Stunde später erhielt ich noch eine SMS:

’Ist ok, wenn Du später kommst. Bin ja in der Regel länger

wach.’

Er akzeptierte kein Nein. Doch war mir in dem Moment

bereits klar, dass ich so oder so nicht mehr zu ihm gehen würde.

Auch wenn es mir in der Seele wehtat.

Als ich nach meinem Besuch bei Bö gegen Mitternacht den

blauen Klaus vor unserem Haus parkte, brannte bei Leon noch

Licht. Er wartete tatsächlich immer noch. Wie gern wäre ich

unter anderen Umständen noch zu ihm gegangen. Gerannt.

Geflogen. Doch so strebte ich in direkter Linie mein Bett an.

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Am nächsten Morgen beobachtete ich, wie er mit gepackter

Reisetasche das Haus verließ. Ich war außer mir vor Wut, dass

er tatsächlich wieder nach Frankfurt fahren wollte. Kurzerhand

packte ich seine Wohnungsschlüssel in einen Briefumschlag,

beschriftete diesen ('Habe unter diesen Umständen keine

Verwendung mehr dafür') und schmiss ihn wutschnaubend in

Leon’s Briefkasten.

Nachmittags rief er mich an. Aus dem Büro. Und diesmal

wollte ich auch mit ihm sprechen. Es war an der Zeit, ihm

einiges zu erklären.

'Hallo?' meldete ich mich in betont neutraler Stimmlage.

'Ich bin's. Sag mal, wo steckst du eigentlich die ganze Zeit?'

fragte er giftig. Hoppala, ein ganz neuer Tonfall..

'Bin viel unterwegs.' Stimmte ja auch.

'Und warum gehst du nicht mehr ans Telefon? Das ist doch

wirklich kindisch!' Puh...er war wirklich sauer.

'Wieso gehe ich nicht ans Telefon? Das stimmt doch gar

nicht', bockte ich.

'Ich habe gestern zweimal angerufen. Und da war dein Handy

sogar ausgeschaltet.'

'Leon, ich war beim Steuerberater. Natürlich habe ich es da

ausgestellt.'

'Und warum hast du mich danach nicht zurückgerufen? Oder

wenigstens meine SMS beantwortet?'

'Das möchte ich dir ja jetzt gerne erklären.'

'Bitte', knurrte er.

Page 16: Leseprobe 'Rückzug' und 'Die Befreiung

Ich holte tief Luft.

'Leon, es kann so nicht mehr weitergehen mit uns.'

Schweigen.

'Ich kann das so nicht mehr.' Aufgebracht fuhr ich fort.

'Verstehst du...diese unselige Affäre. Ich kann das alles nicht

mehr ertragen. Bin es nicht gewohnt, einen Mann zu teilen. Ich

will das auch nicht. Nicht mehr. Ach was, ich wollte es nie. Ich

weiß auch nicht, warum ich das überhaupt so lange mitgemacht

habe.'

'Ich kann dich sehr gut verstehen.' Er war jetzt ganz ruhig.

'Und überhaupt...dieses ganze Versteckspiel. Ich möchte

nicht in der Öffentlichkeit versteckt werden. Ich möchte, dass

ein Mann stolz darauf ist, mit mir gesehen zu werden.’

Erneutes Schweigen.

'Ich möchte auch nicht mit dafür verantwortlich sein, dass

diese Frau verletzt wird. Auch wenn ich sie gar nicht kenne, ich

fühle mich einfach nur Scheiße dabei. Verstehst du das?'

'Ja. Sehr gut sogar', meinte er.

'Und weißt du was?'

'Was denn?'

'Diese ganze Dreiecks-Geschichte ist echt unter meinem

Niveau.' Ich holte tief Luft. 'Und noch was: Ich habe dir deinen

Schlüssel in den Briefkasten geschmissen. Ich brauche ihn nicht

mehr.'

Scheinbar betroffen schwieg er einen Moment.

Dann sagte er ruhig:

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'Das alles beweist nur, dass du Klasse hast. Und Stil.'

Wow. Seine Worte gingen mir runter wie Öl.

'Ich finde ja auch, dass es so nicht mehr länger weitergehen

kann.'

Jetzt bekam ich Angst.

'Aber ich weiß einfach nicht, was ich tun soll.'

Verdammt, hatte sich daran denn immer noch nichts

geändert?

Ich konnte es einfach nicht fassen.

'Was ich dir auch noch sagen wollte...'

'Ja?'

'Irgendwie hast du doch recht gehabt mit dem, was du vor

kurzem zu mir gesagt hast.'

'Was denn?', fragte ich neugierig.

'Dass ich mich nicht von ihr trenne, weil ich Angst vor einer

festen Bindung mit dir habe. Ich werde mir da mal ernsthaft

Gedanken drüber machen.'

'Dazu hast du ja jetzt auch genug Zeit', meinte ich trocken.

'Weil du nicht mehr da bist.'

'Genau.'

Er zögerte. Dann sagte er leise:

'Bitte lass uns am Montag mal darüber reden. Wenn ich

zurück bin.'

'Nein, Leon. Das bringt doch alles nichts.'

'Bitte!'

'Nein. Wir können uns nicht mehr sehen.'

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'Was?!' Er schien ehrlich betroffen.

'Nein. Nicht unter diesen Umständen. Das macht doch alles

keinen Sinn mehr.' Oh Gott, was redete ich da???

'Ok. Ich kann dich ja verstehen.'

Scheiße. Er akzeptierte es auch noch! Was hatte ich nur

getan...

'Gut', sagte ich nur.

'Ich muss jetzt Schluss machen.'

'Ok.'

'Bis dann.' Scheiße. Scheiße.

'Ciao.'

'Tschö.' Scheiße.

Oh, ich fühlte mich so elend. War ich etwa zu weit

gegangen? Doch was hatte ich denn für eine Wahl? Ich konnte

es doch wirklich nicht mehr ertragen, ihn ewig teilen zu

müssen. Auf ihn warten zu müssen...ein jedes Wochenende.

Akzeptieren zu müssen, dass er neben mir auch mit einer

Anderen schlief. Ich musste es einfach beenden. Und fühlte

mich doch einfach nur schlecht dabei. Das einzige, was mich

ein wenig aufbaute, war die Tatsache, dass ich mir damit seinen

Respekt erworben hatte. Und mir selbst wieder in die Augen

sehen konnte. Das allein war doch schon eine ganze Menge

wert. Alles Weitere würde sich zeigen. Vor allem aber, ob er

wider Erwarten doch Gefühle für mich hatte. Ganz entgegen

seiner Aussage in der vergangenen Woche. Er wusste, dass er

mich unter diesen Umständen verlieren würde. Nun blieb mir

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nur noch, abzuwarten. Und das allein war doch schon schwer

genug...

Im Anschluss an unser Gespräch fuhr er nach Frankfurt.

Abends schickte er mir noch eine SMS. Ich sei Schuld, dass

seine Augenränder wieder schlimmer würden. Danach hörte ich

nichts mehr von ihm und verbrachte ein unruhiges

Wochenende.

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Die Befreiung

Ich wusste, Leon würde am Montagmorgen wieder in Hannover sein. Doch er

meldete sich nicht und so lief ich den ganzen Tag herum wie Falschgeld.

Abends hatte mich dann meine Kraft vollends verlassen und ich lag apathisch

auf dem Sofa. Und Leon kam einfach nicht nachhause. Es ging mir hundeelend.

Ich war starr vor Angst, nun vielleicht doch zu weit gegangen zu sein und ihn

vollends verloren zu haben.

Am nächsten Morgen rief mich Le Bö an. Er hatte den Abend bei Smiddie

verbracht. Die beiden hatten gemütlich bei Kerzenschein auf dem Balkon

gesessen, Wein getrunken und gegenüber im Schokoladenhaus ein ganz

besonderes Schauspiel verfolgt: Nachdem bei mir das Licht erloschen war,

wurde es kurze Zeit später eine Etage höher eingeschaltet. Und Leon hatte die

Bühne betreten.

'Und...was hat er getan?', drängelte ich ungeduldig.

'Er beugte sich weit aus dem Fenster und starrte zu dir hinunter. Wir hatten

schon Angst, er fällt gleich.'

'Oh Bö, er hat mich doch noch nicht vergessen!'

Genau das hatte ich nach diesem Wochenende gebraucht.

'Irgendwie ist das mit euch beiden ja wirklich wie im Film. Gerade, wenn man

das mal so live miterlebt', meinte Bö amüsiert.

'Das ist es so oder so. Und, hat er dir gefallen?'

'Nun ja, aus der Ferne hat er auf jeden Fall schon einmal einen guten Eindruck

gemacht.'

Ich schmunzelte. Er sollte ihn erst einmal aus der Nähe sehen!

Am frühen Abend hatte das Warten dann ein Ende. Mein Handy klingelte. Es

war Leon. Und genau in dem Moment setzte bei mir die Panik ein.

'Hömma!', meldete er sich.

'Hallo.'

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'Bitte leg jetzt nicht gleich auf!'

'Leon, du weißt doch, was ich dir gesagt habe.'

'Ich weiß, aber ich muss unbedingt mit dir reden!'

'Ich habe das alles wirklich ernst gemeint!'

'Bitte, hör mir nur ein paar Minuten zu.'

'Leon, bitte...', flehte ich.

'Ich möchte dich gern heute Abend zum Italiener einladen. Bitte sag nicht

nein!'

Ich war wie gelähmt.

'Bitte! Sagen wir so in einer Stunde?' Er gab nicht nach.

'Leon, bitte nicht.'

'Mein Gott, das ist ja hier fast so, als würde ich dir einen Heiratsantrag

machen!'

Was hatte er da gesagt???

Und dann sagte er etwas, das mich wirklich berührte.

'Bitte hör’ mir zu. Sollte das, was ich dir heute sagen möchte, dir nicht

nahegehen, dann verspreche ich beim Leben von Jannik, dass ich dich fortan in

Ruhe lassen werde.'

Er schwor beim Leben seines Sohnes! Mir blieb fast die Luft weg. Spätestens

jetzt war mir klar, wie ernst Leon es tatsächlich meinte.

'Ok', meinte ich nur. Mein Herz überschlug sich förmlich in meiner Brust.

'In einer Stunde?'

'Besser anderthalb.' Ich brauchte noch ein wenig Ruhe vor unserem Treffen.

'Ok. Ich rufe dich an, wenn ich da bin.'

'Gut...bis nachher.'

'Bis dann!'

Ich rief sofort die Kegelfrau an.

Page 22: Leseprobe 'Rückzug' und 'Die Befreiung

'Kegel, er wird mich jawohl nicht zum Italiener einladen, nur um mir zu

sagen, dass sie ein Kind von ihm erwartet, oder? Dann würde ich ihn umhauen

und gehen!'

'Blödsinn! Das kann doch nur einen ganz bestimmten Grund haben, dass er

dich jetzt so unbedingt sehen will!', meinte sie aufgeregt.

'Er hat sich von ihr getrennt.'

'Genau. Es kann nichts anderes sein.'

'Es muss einfach so sein. Oh mein Gott.'

'Bleib ruhig, Toni. Zieh dir was Schickes an, in dem du dich wohlfühlst, und

dann entspanne dich noch ein bisschen.'

'Ich habe nichts zum Anziehen.'

'Du wirst schon noch etwas finden. Hast ja noch genug Zeit. Ich denke an

dich!'

'Ok. Gott, ich bin ja so nervös! Habe ihn doch auch jetzt schon über eine

Woche nicht mehr gesehen.'

'Du schaffst das! Ruf mich nachher nochmal an oder schick' wenigstens eine

SMS. Und werd' ja nicht gleich schwach!'